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 Beide Titel tragen Original den Namen 

 CHRISTMAS IN CONNECTICUT 

 

 

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Der s/w-Classic von Regisseur Peter Godfrey stammt aus dem Jahre 1945 und lässt Barbary Stanwyck (Frau ohne Gewissen) für Dennis Morgan kochen; würde sie denn kochen können! Gelegentlich läuft der Titel bei uns auch unter dem Namen "Weihnachten nach Maß".
 

Das 1992er-Remake fürs Fernsehen, bei uns "Weihnachten in Connecticut" oder auch mal "Schuld war nur der Weihnachtsmann" getauft, schickt Kris Kristofferson (Convoy) und Dyan Cannon in ein Küchen- und Weihnachts-Intermezzo. Der Film gilt bis heute als die einzige Regiearbeit von... jetzt kommts: Arnold Schwarzenegger

 


 

 

 Christmas in Connecticut - 1945 

Ein Matrose entgeht in Seenot knapp dem Verhungern. Um im Krankenhaus viel schneller an ersehnte feste Nahrung zu kommen, rät ihm sein Freund und Bettnachbar, etwas Tam Tam zu machen - und das, obwohl sich sein Magen noch schonen sollte. "Tam-Tam machen" bedeutet übrigens Flirten! Was er sich jedoch lieber verkniffen hätte, hätte er geahnt, dass die Kleine gleich Heiraten will!

Weil sich herausstellt das Soldat Jefferson Jones (Dennis Morgan) großer Fan einer Kochkolumne der berühmten Schreiberin Elizabeth LANE ist, schreibt seine Quasi-Verlobte (die Krankenschwester) dem Herausgeber des Magazins. Sie will dem Soldaten ein wunderbares Weihnachsfest auf die im Magazin so schön dargestellte Variante schenken. Auf der so bezaubernd umschriebenen Farm von Elizabeth Lane. Damit der Soldat weiß, wie sich so ein trautes Heim anfühlt, um vor Hochzeit und Heimisch werden keine kalten Füsse zu kriegen.

Der Herausgeber des Magazins der Krankenschwester noch etwas schuldig, will das sogar klappen. Weil die verträumten und so köstlichen Geschichten von Elizabeth Lane aber vollends erflunkert sind,...

... hat man gaaaaaanz schön viel vorzugaukeln!!

Nicht nur dem Matrosen auf Weihnachtsurlaub, auch dem Chef des Magazins!!
 

Elizabeth ist alles andere als die warmherzige Mutter und prächtige Hausfrau vom Lande, vielmehr eine kinderloses und Nerzmantel tragende Stadtschnitte, die sich ihr zauberhaftes Wohlfühl-Ambiente vom Lande und deren köstliche Gerichte aus den Fingern saugte. Da der aktuelle Freund von Elizabeth aber ein Häuschen am schicken Lande hat, müsste das schon klappen. Nun bräuchte man nur noch einen echten Koch -FELIX muss mit- und ein geliehenes Kind. Der aktuelle Freund gibt sich gleich als Ehemann aus und will Elizabeth sogar noch vor Auftauchen der Gäste tatsächlich heiraten.

Würden die nicht zu früh kommen und sich Elizabeth nicht in Jefferson Jones vergucken! Und auch umgekehrt!
 

alt textQuelle: hookedonhouses.net / Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse HE

 

Ein prachtvolles Anwesen im Schnee liegend, schön urig, ländlich. Und obwohls aus dem Studio stammt, kann das Leben am Lande wahrlich nicht mehr entzücken.

Tragen die Täuschungsmanöver schon automatisch allerlei verquere Humor-Situationen in sich, ist es der Koch FELIX (S.Z. Sakall) der die besten Lacher produziert. Allein schon seine Bekanntmachung mit der Haushälterin begeistert als heiterer Einstieg in die Küche des Landlebens. Was der noch alles dreht und wendet, vom Pfannkuchen begonnen bis zu manch Figuren-Gemüt, arrangiert er nicht nur manch Wendungen, sondern kocht sich mit der guten Laune auch noch in die Herzen der Anwesenden und Zuseher. Sodass sich Felix als die eigentliche Perle des Filmes herausstellt.
 

Der üppige Baum, der lodernde offene Kamin und der Matrose am Klavier... ein schöner Hl. Abend!
 

alt textQuelle: hookedonhouses.net / Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse HE

 

Mit dem bisher getäuschten Magazinherausgeber -einem passionierten Genießer und Schlemmer- der sich qausi selbst zum Essen eingeladen hat, wird die Show nur noch amüsanter... und wirrer. Besonders wenn tags darauf auch noch ein falsches Baby abgeladen wird! Letztlich hat man mehrere Ecken zu täuschen und eine vermutete Kindesentführung -war doch nur geliehen- lädt sogar noch die Polizei zum Ränkespiel. Herrlich verrückter Spießrutenlauf, in dem aber gewiss der humorvolle Aspekt und nicht die Spannung im Vordergrund steht. Letztlich kann man gewiss sagen... 

"Was für ein Weihnachten!"
 

Situationen wie die nächtliche Kühlschrankplünderung sind es dann noch, die das ganze auf herrliche Weise abrunden. Ich mag so kleine spleenige Wohlfühl-Details die irgendwie besonders und nicht alltäglich sind. Der Matrose und der immerhungrige Chefredakteur machen sich nämlich über das restliche Hühnchen her. Da kann sogar mal 'ne Kuh hinzu kommen und ein flottes Jingle Bells fehlt natürlich ebenso wenig.

 

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Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse Home Entertainment

 

Und sollten doch mal kleine Flausen auftauchen, glättet die wunderbar der umscheichelnde Score. Der hält sich schön dezent im Hintergrund, bietet aber dennoch ein markant wohliges Ambiente.

 

 

 

 

 Christmas in Connecticut - 1992 

... legt einiges gleich anders aus: Aus Elizabeth Lane wird die Witwe Elizabeth Blane (Diane Cannon), die als Fernsehköchin tätig ist, aber ebenfalls nicht die Bohne vom Kochen versteht und in ihrem Luxusappartement lieber in einen Burger beißt. Als in den Fernsehnachrichten die Geschichte eines Helden die Runde macht, sieht Produzent Yardley (Tony Curtis) die Möglichkeit, die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben und lädt den Herrn ebenfalls... zur erfundenen Farm mitsamt Familie, zum Weihnachtsfest. Das Ganze soll ein großes Live-TV-Spektakel werden.

Den Helden übernimmt Convoy- und Countrylegende Kris Kristofferson. Der sowas wie einen zurückgezogenen Mountie darstellt, hausend in einer urig-edlen Blockhütte in Colorado. Als ein Schneesturm aufzieht, rettet er ein verschwundenes Kind und wird somit zum Fernsehhelden Amerikas. Eigentlich hat er null Bock auf die folgende Kochshow, braucht aber das Geld um sich eine neue Blockhütte aufzubauen - die ist ihm nämlich bei der Rettungsaktion abgefackelt!
 

Also auf nach Connecticut!
 

Inzwischen hat sich Elizabeth aus allerlei Freunden, eine Familie mitsamt Enkelkinder zusammengeklaut! Hieß der zu täuschende Boss im Original Yardley, übernimmt diesen Namen hier der schon eingeweihte Produzent, in dessen Rolle Altstar Tony Curtis inbrünstig überzieht und sich seine abstrusen Darsteller-Spässchen erlaubt... und auch gleich als Pseudo-Ehegatte von Elizabeth einspringt. Anders als im Original, hegt der keine echten Heiratspläne, würde Elizabeth aber gern an die Wäsche gehen! Der Part des übergeordnet zu täuschenden Produzenten fällt demnach weg, lässt gegen Ende aber Richard Roundtree (Shaft) noch in einer ähnlichen Rolle auftreten.


Die Stimmung ist gelungen, die Ausstattung macht sich recht weihnachtlich und beherbergt irgendwie heimeliges 90s-Feeling. Vereinzelt kommen sogar reale Winteraufnahmen vor die Linse, großteils setzt man jedoch wie das Original auf Studioattrappen und flockigen Kunstschnee. Egal ob beim Holzhacken oder im Aufbruch zur sonderbaren Jagd, richtig kalt wirkts leider nie.

Den alten VW Bully empfand ich noch als schickes Element...
alt textCopyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s

 

Der Humor schon über dem Limit, macht die teilweise Überzogenheit sogar Spass, rückt aber gewiss der Farce auf die Pelle. Besonders was Curtis angeht. Dass Schwarzenegger Regie führte, merkt man eigentlich nur an etlichen Anspielungen...

"Damit wirst du bekannter als Schwarzenegger." (schwarze Sonnenbrille)

... auf den Terminator. Außerdem darf Arnie noch ein Cameo nebst eines TV-Übertragungsbusses absitzen.

 

Die Familie wirkt echt abgedreht, zusammengewürfelt aus den verrücktesten Ecken, darunter auch Jimmy Workman - den man eventuell als Pugsley der Familie Addams kennt-, der so seine Kniffe auspackt um Extra-Taschengeld rauszuschinden... wenn er nicht grad hinter den Weihnachtsbaum reihert! Als tatsächliche Köchin fungiert Elizabeths Assistentin, die sich in der häuslichen Rolle als ihre Tochter ausgibt. Auf einen FELIX muss man hier aber leider verzichten.
 

alt textCopyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s

 

Das schauspielerische Ausarten bez. chaotischen Humors verträgt man noch, in Sachen Liebestwist kauft man Krisstofferson aber keine Regung ab.
Auffällig in Original und Remake ist die Tatsache, dass der Held stets eine (vermeintlich) verheiratete Frau anmacht. Teilweise ganz schön ungeniert - könnte manch einer meinen. Obwohl sich der Held im klassischen Original noch eher zurückhält und dieses Dilemma auch anspricht.

Als Anspielungen aufs Original übernahm man vereinzelte Momente, wie das Baby baden, das Pfannkuchen werfen, den Tanz gegen Ende und natürlich die Schlittenfahrt. Anderweitig hat man sich eher locker ans Original gehalten, um für minimale Abwechslung im ohnehin fixen Grundkonzept zu sorgen.

 

alt textCopyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s


 

Witzig ist meine Wahrnehmung beider Filme: Als ich damals das erste Mal den Classic sah, empfand ich ihn gar nicht als sooo gut. Dieses Mal bemerkte ich jedoch vielmehr Einzelheiten des illustren Kammerspiels und hatte richtig viel Spass mit diversen Anwandlungen. Ein Kanditat, den man sich auch öfter ansehen kann.

Das Remake hingegen entdeckte ich als Jugendlicher erstmals irgendwo im winterlichen RTL-Nachmittagsprogramm und fand ihn aufgrund der emotionalen Geschichte und des angenehm ausgestatteten Haus-Settings ziemlich gut! Damals achtete ich weder auf Schauspiel noch war ich anderweitig kritisch. Mittlerweile fand ich's nicht mehr ganz ganz rosig, vielmehr peinlich, wenn auch vereinzelte Punkte immer noch recht unterhaltsam oder stimmungs-nett waren.
 

Die Wahrnehmungen von damals also umgekehrt und somit beide etwas realistischer betrachtet, kann ich mich den imdb-Wertungen anschließen: 7,4 für das Original und 4,8 fürs Remake. So würd ich das mittlerweile auch sehen. :)

Es war mir eine weihnachtliche Freude!

 

Jetzt kann ich nur noch herzallerliebste WEIHNACHTEN wünschen! Habt eine schöne Zeit, genießt die Feiertage, esst nicht zuviel nach Mitternacht und falls 'ne Kuh beim Fenster reinäugelt, weist sie in die Stallung zurück und hütet euch dabei vor Dachlawinen. ;)

Ein FROHES FEST meine Freunde!

 

 

 




Besitze keinerlei Rechte an den Filmausschnitten.
Diese wurden bei den Bildern vermerkt.

Weihnachtssichtungen #8

22. Dezember 2017

 

 


 

Der Schneemann
GB 1982 - The Snowman

 

Der 26 minütige Kurzfilm basiert auf einem Bilderbuch und war sogar als BEST ANIMATED SHORT FILM bei den Oscars nominiert. Hat zwar nicht gewonnen, dafür aber andere Preise abgeräumt und sich in England als (alljährliches) Traditionsgut einen festen Platz in der Popkultur gesichert.

alt textAlles beginnt mit dem Hinausstapfen eines kleinen Jungen in den frisch gefallen Schnee. Aus Langeweile entschließt er sich einen Schneemann zu bauen. Eine Schaufel Magie hinzu und schon können die Abenteuer mit dem neuen Freund ihren Lauf nehmen. Aber Achtung, der Schneemann darf sich nicht zu lange im Haus aufhalten und schon gar nicht vor dem Kamin! Eine Tiefkühltruhe ist auch viel bequemer.

Und das war erst der Beginn einer entzückenden Reise. 
 

Ganz ohne Worte, nur geleitet von einem umschmeichelnden Orchester, lässt man sich durch die Eindrücke treiben und in die erweckte Stimmung entführen. Die nahezu drängt, sich fallen zu lassen und die Zeit zu vergessen.
 

alt textVoller liebreizender Heimeligkeiten entfaltet sich schön gezeichnet - liebreizend altmodisch mit Buntstift ausschraffiert - eine Wohlfühlreise mit kleinen magischen Momenten. Auch etwas rührselig, gar einen Hauch Melancholie innetragend, ist es eine Reise audiovisueller Künste - in winterliches Labsal gehüllt. Zumindest fühlt es sich so an.

Irgendwann hebt man sogar ab, schwingt sich in die Lüfte, um noch weitere Winkel dieser Welt zu erkunden. Hierzu der einzig gesungene Musiktitel (Howard Blake/Walking in the Air) als Begleitung, wird einem der auch noch als Ohrwurm sicher sein. (Der Song wurde übrigens u.a. schon von Nightwish adaptiert.)
 

Tja und ihr werdet nicht glauben, mit wem die Schneemänner letztlich bekannt sind.
 

Nach der Heimkehr dieses weihnachtlichen Trips, verhält sich das Drehbuch sogar recht ehrlich, irgendwie erwachsen. Denn nicht alles kann so schwungvoll bleiben.

Sofern einem die Stimmung nicht trübselig anmutet, ein rundum gelungener Exkurs aus dem Alltag. Der trotz der ruhigen Entfaltung, wie im Flug vergeht und sich angenehm nostalgisch für die Winterzeit macht. Ihr findet den Trickfilm auch online, mittlerweile ist sogar eine DVD erhältlich. Zum 30. jährigen Jubiläum (2012) gab es dann sogar eine Fortsetzung.
 

 

 

Immer wieder Weihnachten
KAN 2013 - Petes Christmas

 

Ein Zeitschleifenabenteuer an Weihnachten hatte ich ja schon: Die 12 Weihnachtsdates drehten ein Liebesroulette mit Persönlichkeitsfindung und sorgten in der weihnachtlichen Backmischung für liebenswerte Abwechslung. Da ich das Murmeltierkonzept ohnehin mag/liebe, darf jetzt noch ein Kid/Teenager die tägliche Runde antreten.
 

alt textZachary Gordon (Gregs Abenteuer) wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen, Bailee Madison (Brücke nach Terabithia) als frisch zugezogenes Nachbarsmädchen versüsst einen aber jede Begegnung mit überniedlichem Bäckchengrinser. Wider Erwarten läuft keinmal mehr eine vordergründige Lovestory durch die Schleife, sondern ein Familiendilemma. Für die wird Weihnachten nämlich zum Disaster! Alles nur mögliche läuft daneben, sodass der Haussegen am Hl. Abend richtig schief hängt. Pete betitelt es sogar als das schlimmste Weihnachten aller Zeiten; denn es wurde neben allerhand Problemchen nicht nur sein Geschenk vergessen, er hat als mittlerer Prellbockbruder auch die Schuld für alles einzustecken.

Und auf Anfang!

Und ja, der kleine Bruder hat einem immer noch ins Bett gepinkelt! Hahaha!

Nach der ersten Wiederholung ganz schön durch den Wind, benötigt Pete zwar eine Weile bis er endlich in die tägliche Zeitschleife eingreift, dann nimmt er sich aber einen Charakter nach dem anderen vor. Die jährliche Tradition eines Footballspieles, bringt mit allerlei weiterer sich wiederholender Eckpunte auch genug Möglichkeiten mit. Bei den zu beeinflussenden Persönlichkeiten steckt man gelegentlich aber genauso fest, wie im wiederkehrenden Tage - irgendwann löst sich allerdings auch das letzte Rätsel. Aufgewertet wird das ganze noch durch Althase Bruce Dern (The Hateful 8) in der Rolle des Großvaters, der manch kritische Sprüche schön trocken rüberschiebt...

"Er ist ein interessanter Junge. Total durchgeknallt, aber... dennoch interessant."


Nett familiär und für ein Kids-Movie doch auch (leicht) gehaltvoll. Für einen Fernsehfilm außerdem nett ausgestattet, gibt sich das traute Heim weihnachtlich schick und die Zeitschleife Tag für Tag mit neuen Charakteroffenbarungen - die es zu ordnen und bereinigen gibt. Würd ich als Weihnachtsvielseher mitsamt der 12 Weihnachtsdates sogar zur Sammlung nehmen - aber nur als Schnäppchen.

 

 

 

Oh je, du Fröhliche
USA 2006 - Unaccompanied Minors (unbegleitete Minderjährige)

 

Die Geschwister Spencer und Katherine sollen Weihnachten zu ihrem Vater abheben. Allein in den Flieger gesetzt, steht ein Zwischenstopp am Hoover International Airport an, der wird jedoch von einem Blizzard in die Knie gezwungen! Und nichts geht mehr...

"Willkommen in der Lounge für alleinreisende Kinder."

"Helfen sie UNS! ...wir sind Flugbegleiter, kein mobiles Einsatzkommando!"


Ja, hier ist die Hölle los! Wenn man Weihnachten schon am Flughafen festsitzt, kann man diesen aber auch rocken!

Etwas High Flyers Club, die Läden unsicher machen, die Technikerhalle auseinander nehmen oder gar einen elektrischen Scooter klauen... zumindest so lang, bis die Security auftaucht!
 

alt textObwohl man es anfänglich mit einer ganzen Horde "alleinreisender Kinder" aufzunehmen hat, reduziert der Weihnachtsstreich am Airport sich auf eine echt talentierte 5er-Kombi. Als eine Art Breakfast-Bunch unter Quarantäne, erhält man allerlei belustigende Charakterdifferenzen... die gegen einen größeren Feind (der fiese Flughafenbesitzer mitsamt schusseliger Security) Ersatz-familiär zusammenwachsen muss. Spencer will für seine kleine zuckersüsse Schwester nämlich Weihnachten retten und dafür muss in der mega-unterhaltsamen Hetz durch Flughafen, Umgebung und Nacht, auch der Weihnachtsmann pünktlich sein! Eine wirklich spleenige Querbeet-Kidsrunde, unter die sich sporadisch auch der Junge aus Bad Santa schleicht - mit Aquaman-Talisman und sonderbaren Sprüchen im dicken Anorak:

"Der Freund meiner Mutter sagt, an Weihnachten kämpft Frosty der Schneemann mit dem Teufel."
 

Den Sturm (nur) in Erwähnungen hochgezüchtet, nimmt Rob Corddry (Hot Tub Time Machine) für seine Kids auch noch die Reise durch diesen auf. Dessen Road Trip mit einem Biodiesel-Mercedes (Oldtimer) ebenfalls brachial amüsante Tücken breithält!
 

Manch Aussagen sind der Brüller, für kindlichen Slapstick und tänzelnde Showeinlagen ist sich keiner zu schade, sodass man nur von einer schneidigen Inszenierung sprechen kann. Den Airport weiß man reichlich auszunutzen, damit einem vom labyrinthischen Kofferfördersystem bis hin zur Lagerhalle unabgeholter Gepäcksstücke, auch nicht die Dynamik ausgeht. Nach der abenteuerlich lustigen Nacht, hat der folgende Weihnachtstag natürlich auch noch eine herzige Überraschung abzuliefern.

Es mag nicht schwer sein ein Paul Feig (Regie) Abenteuer zu toppen, dieses Kids-Adventure überdauert aber alles, was er bisher (fragwürdiges) auf die Beine stellte. Zumindest aus meiner Sicht.

Ich mag diesen liebenswerten Ausnahmezustand, der mit den Lachmuskeln auch mal Schlitten fährt.

 

 

 

 

zuvor gesehen:
Der Gauner und der liebe Gott / Die Legende vom Weihnachtsstern / Lethal Weapon

 




Familie Stone

20. Dezember 2017

 

 
 

 

 Die Familie Stone – Verloben verboten! 
 USA 2005 – The Family Stone 

 

 

Alljährlich zum Weihnachtsfest versammeln sich die Stones im Elternhaus (Diane Keaton, Craig T. Nelson): Drei erwachsene Söhne (Dermut Mulroney, Luke Wilson, Tyrone Giordano) und zwei Töchter (Rachel McAdams, Elizabeth Reaser), bringen einige schon Anhang mit; egal ob (Enkel-)Kinder oder geliebter Partner, kann's auch mal eine neue Errungenschaft sein… so wie dieses Jahr Everett (Mulroney), der seiner legeren Familienbande Meredith (Sarah Jessica Partner) vorstellen will.

alt textWas Everett jedoch in Meredith sieht, mögen weder die Stones noch die Zuseher fürs Erste erkennen. Doch in fester Absicht will Everett ihr an Weihnachten (mit einem Familienerbstück) einen Antrag machen.

Die kühle stocksteife Businessfrau im Kontrast zum warmherzigen Familienpool der Stones, bringt gleich mal Brisanz in die lieblich und schrullig verbandelte Familie! Vom Eintreffen weg wirkt Meredith wie ein Fremdkörper im Hause der Stones, weshalb sie aus Frust gehasst zu werden, ihre Schwester Julie (Claire Danes) zur feiertagsbedingten Unterstützung hinzuholt... die die Gefühlstrommel gleich NOCHMALS kräftig umrührt!


Der Cast ist fantastisch! Sind die Altstars ohnehin klasse, erfreut besonders Dermot Mulroney, der mir irgendwie schon immer sympathisch war. Mich mit Sarah Jessica Parker anzufreunden fällt mir da schon schwerer, arrangiert sich jedoch perfekt, weil sie von Anbeginn weg das schwarze Schaf mimt und ihre Sache außerordentlich gut meistert. Perfekt für diese Rolle. Rachel McAdams haut als genervte Schwester 'nen richtig genialen Home Sweet Home Grunge-Look raus und begeistert in krönenden Momenten von der Giftspritze bis zur Herzensdame. Überhaupt erhält jeder völlig individuelle Persönlichkeit für allerlei Facettenreichtum und in Claire Danes kann man sich nur vollends verlieben! Was für ein schmeichelhafter (Weihnachts-)Engel! Ist der Hauptcast schon genial gewählt, sind auch die liebenswerten Nebenrollen (Brian White, Paul Schneider) eine wahre Bereicherung.  


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Quelle: pathe.nl / Copyright: 20th Century Fox


Würde die Familie in ihren Charakteristiken nicht schon für genug zwischenmenschliche Furore sorgen, bringt neben der schwangeren Tochter, einem homosexuellen Pärchen und einem schattigen Geheimnis auch noch etwas Gebärdensprache Bewegung in die ohnehin schon quirlige Familie.
 

Geniale Weihnachtszeichnungen schon im Intro, kreiert sich ein wunderbar warmes Ambiente, irre gemütlich ausgestattet, sodass man herrlich leger in einem geborgenen Zuhause absteigt. Den Film damals irgendwo beim Zapping durchs Nachtprogramm entdeckt, landete ich gegen Finale zufällig in einer Szene, dessen Stimmung und Produktionsdesign schon damals in seinen Bann zog. Als ich "Familie Stone" später auch endlich einen Gesamtbesuch abstattete war ich mehr als erfreut, dass sich diese Stimmung auch von Anfang bis Ende hält. Was mitunter ein entschleunigender Grund ist, warum ich auch Filme wie "WonderBoys" oder "Beautiful Girls" so liebe... und sich die Stones zu (m)einem (Weihnachts-) Liebling entwickelt haben.
 

alt textBildquelle: hookedonhouses.net / Copyright: 20th Century Fox

 

Wenn sich vor der Türe auch noch der Schnee türmt, wird einem beim morgendlichen Kaffee nur noch heimeliger/wärmer. Besonders wenn man ihn aus so urigen Lieblings-Kaffeetassen schlürft!
 

Etwas Spiele, ein typisches Familienfestessen (mit etwas Themenüberzogenheit), ein Autocrash, sowie auch ein Nacht-trunkener Barausflug, …

„Tief in dir drin bist du ein Freak. Du lässt ihn bloß nicht raus.“

…gibt es Höhen, Tiefen, leider auch unerfreuliche (aber realistische) Nachrichten, sowie hysterisches Geheule, hin zu (schaden-)frohen herzlichem Gelächter. Zwischen dem eigentlichen Zusammenhalt, zeichnen sich natürlich auch immer wieder Krisen ab...

„Großmutter hat grad was schlimmes gebärdet.“

 

Musikalisch kann man neben dem schmucken Score auch anderweitig glänzen: Als Susannah sich „Meet me in St. Louis“ mit Judy Garland ansieht, verdrückt man nämlich gern mal ein Tränchen zu „Have Yourself a Merry Little Christmas“, während hierzu dem Ensemble eine bedächtige Montage geschenkt wird. Konträr dazu dreht man auch mal zu Tschaikovsky bekanntem „Cossack Dance“ (aus dem Nussknacker) auf, während man brüderlich-strittig durchs Haus tollt um sich Blessuren zuzufügen! Ein Brüller!!

 

Eine behagliche, als auch gefühlskritische Weihnachtszeit, die trotz manch Schattenseiten niemals runterzieht  – wenn man vielleicht auch mal unnötig daneben haut (auf die Tischplatte) oder ein kleinwenig kitschig wird, so überzeugt vordergründig doch das exzellent ausgearbeitete und auch tiefgründige Dialogsskript!

Erfreulich auch, wenn man final gesehen nach so viel Charaktertrubel endlich in Pyjamahose und Morgenmantel vorm Weihnachtsbaum landet.

Das wär aber längst nicht alles… macht man weiter bis die Ambulanz auftaucht und die Weihnachtspute am Küchenboden landet! Einer wird sich gewiss ganz besonders auf Silvester freuen und als weiteres Zutun, dürfen wir sogar noch kurz die nächste Weihnacht streifen.

 

Was für ein fröhliches und warmherziges Weihnachts-/Familienchaos! Liebenswert, verletzlich, lustig und ebenso verquer, darunter wunderbares Persönlichkeits-/Dialogskino, mit einem harmonischem Score und einer rundum geborgenen Ausstattung. Der perfekte Ensemble-SloMoe, um mit abwechslungsreichen Schrulligkeiten und viel Gefühl, die Festtage zu bereichern. 
 

alt textBildquelle: passerbuys.com / Copyright: 20th Century Fox

 

 

Regisseur Thomas Bezucha, der ebenfalls das feinsinnige Drehbuch verfasste, hat bis heute erst 3 Filme auf seinem Konto: Big Eden (2000), Familie Stone (2005), Monte Carlo (2011)… vllt. sollte ich auch anderweitig mal einen Blick wagen.

Das Familienrezept von Meredith - dieser rustikale Auflauf - findet sich übrigens auf der DVD. Die Morton Family Strata könnte ich zwischenzeitlich ja mal antesten bzw. ins Rohr schieben, während ich geduldig auf eine Blu-ray der Familie Stone warte.

 

 




Production Companies: The Family Stone, Fox 2000 Pictures, Michael London Productions, Pan Productions / Distributor: 20th Century Fox

Weihnachtssichtungen #7

17. Dezember 2017

 

 

 

 
 
 Der Gauner und der liebe Gott 
 D 1960 


Eigentlich kein Weihnachtsfilm, kommt zur herzlichen und auch göttlichen Stoy die Erinnerung an "Wir sind keine Engel" (1955) hoch, doch statt drei Gaunern kommt hier nur einer zum Zug... und der greift ebenfalls mit einigen gezinkten Methoden, einer kleinen Dorfgemeinschaft unter die Arme. Darüber hinaus ist ein Dorf-Fiesling, den es als geldigen Schnösel auszutricksen gilt, für sein Geschäft mit Weihnachtskugeln bekannt! Und da erklingt beim geschmückten Weihnachtsbäumchen (im Sommer) doch schon mal ein Weihnachtssong.

Aber nun erstmal auf Anfang:

alt textPaul Wittkowski (Gert Fröbe) wird wieder mal vom Gericht verurteilt: Dieses Mal aber tatsächlich unschuldig, ergreift er in Rage die Flucht!
Die Polizisten bekommen eins auf die Nuss und der Gewohnheitsverbrecher flüchtet sich in die nächste Kirche. Hier erstmals Gott in einem Gebet angerufen, bittet er um einen letzten Ausweg und Hilfe... und schon tauchen nützliche Gelegenheiten auf, um sich (als Pfarrer verkleidet) aus dem Staub zu machen. Nach einer kleinen Fluchtstrecke landet der Mann in einem kleinen Dörfchen, bei einem echten Pfarrer (Karl Heinz Böhm)! Und äußerst lieben Menschen.

Die Läuterung kann beginnen!

Gert Fröbe, eigentlich Vorzeigebösewicht (Es geschah am hellichten Tag, Goldfinger) treibts hier etwas cholerisch, aber vordergründig amüsant. Und weil es das Dorf so gut mit ihm meint, beginnt er auch seine sonderlichen beruflichen Tätigkeiten zu hinterfragen. Vorerst will der Betrüger seine Talente aber auf amüsante Weise für das Gute einzusetzen, mit etwas Slapstick, göttlichem Gehör/Zeichen und durch Karl Heinz Böhm (Sissi) auch mittels geistlichen Zuspruch.

Zur weiteren Auflockerung spielt man mit dem Kindern (oder dem Gottesmann) Fussball, hilft aus dem Effeff in der Schlosserwerkstatt aus oder bekommt durch einen kleinen Jungen sein diebisches Spiegelbild aufgetischt. Im Wichtigsten bietet man jedoch dem dorfbösen Geschäftsmann trickreich die Stirn! Wenn man nicht grad an einer gestohlenen Wurst knabbert oder sich mal wieder verplappert!

Der finale Clou stellt nicht nur einen heiteren Schenkelklopfer dar, sondern überrascht selbst den geneigten Seher. Schöne deutsche Klassik-Komödie, mit Herz und allerlei Humor.



 

 
 Die Legende vom Weihnachtsstern 
 NOR 2012 - Reisen til julestjernen 


Vor 10 Jahren -anno dazumals- verschwand in einer kalten Winternacht eine kleine Prinzessin - spurlos. Und mit ihr, der strahlende Weihachtsstern vom Himmel. Dunkle Mächte in der Gier nach dem Thron, hatten ihre Finger im Spiel. Die Jahre ins Land gezogen, besteht am gegenwärtigen Hl. Abend die letzte Chance... den abgestorbenen Stern zu finden und die prophezeite Rückkehr von Goldlöckchen zu sichern.
 

Schon der "Es war einmal.." Einstieg verzaubert mit gezeichneten Artworks zur erzählten Legende und macht mit der außerordentlich schönen Bebilderung eine wunderbare Stimmung aus!

Nach dem gehobenen Einstieg ergänzt sich das urige Fantasymärchen jedoch plötzlich zur Komödie. Des Königs Gelaber, oder auch der windigste Sterndeuter zwischen der Milchstraße und seinen eigens erfundenen Ecken der Galaxie (-> Koma), wecken gleich mal einen ganz eigenen Charakter. Auf Emotionalität wird dennoch keineswegs verzichtet! Hauptdarstellerin Vilde Zeiner als Sonja könnte hierzu auch wahrlich nicht mehr entzücken!

Weitere Märchen- und Fantasyfiguren zaubert man ebenfalls aus dem Sack, nicht nur eine Hexe macht sich als scharfer Besen, im Walde hausen auch noch Wichtel! Was haben die für 'ne heimelige Bude! Und der größe Bär im Winterschlaf (im deutschen Meister Petz genannt) soll einen zum Nordwind begleiten, der wiederum dem nächsten Ziel entgegensteuert - denn vor dem Weihnachtsstern, muss auch noch Father Christmas gefunden werden!
 

Die Geschichte bei uns wenig bis gar nicht bekannt, hat in Norwegen Tradition und das als Theaterstück scheinbar schon seit den 20er Jahren. Laut Regisseur Nils Gaup (Pathfinder/87) existiert auch schon eine 70er-Verfilmung, er nahm sich jedoch das Theaterstück zum Vorbild, um damit eine Großproduktion einzufädeln.

Gelegentlich doch Budgetengpässe bemerkend, will liebevolle Handarbeit das Niveau dennoch halten, was man ganz erstaunlich an vielen zauberhaften Sets erkennt. Die skandinavische Kulisse -zum Teil auch in Tschechien abgedreht- ist ohnehin eine kolossale Augenweide!! Phänomenal! Das herrliche Motiv der üppigen Burg in Winterlandschaft, eingebettet zwischen Wäldern, Bergen, Schnee und Nebel, hat mich nachhaltig beeindruckt.
 

Im Grunde zwar noch simpler als schon erwartet, bleibt das Märchen dennoch eine schöne Geschichte, sofern man die unpassenden Slapstick-Einlagen/Albernheiten nicht als unbrauchbar und unrund empfindet. Außerdem findet man ein Märchen direkt um Weihnachten angesiedelt, ganz und gar selten.

 


 

 Lethal Weapon 
 USA 1987 - Zwei stahlharte Profis 


Dann steigen wir durch das Intro des Actionkults gleichmal mit JINGLE BELL ROCK ein!

JA, Lethal Weapon spielt an Weihnachten!

Und das wär noch nicht alles, übernimmt DARLENE LOVE die Rolle von Murtaughs Ehefrau! Die viiiiiielmehr bekannt ist für ihre Weihnachtskultsong (All Alone on Christmas -> Kevin), als für ihr kleines Schauspielrepertoire. Nicht dass dies nur irgendwie für Film oder Handlung wichtig wär, aber für Weihnachten allemal! ;)

Ab mit den zwei Kultbuddys auf die Straßen von Los Angeles. Zuvor muss man sich natürlich kennenlernen... Murtaugh (Danny Glover) eher der treue Familienvater, stellt sich Riggs (Mel Gibson) hingegen als völlig abgedrehter Suizidgefährdeter (mit belastender Vergangenheit) raus. Zu verlieren hat der nichts mehr, was er auch alltäglich auf wahnwitzige Art unter Beweis stellt. Was beide gleich haben, ist die Unfreude zu zweit zu arbeiten - weshalb also nicht ein Team bilden?


Als Aufhänger für die simple Actionstory nimmt Richard Donner (Die Geister, die ich rief...) einen Selbstmord im Drogenmilieu, der für die beiden Komiker und City-Cowboys weite Kreise zieht und sogar persönlich wird. Um manch Explosion wird man nicht herumkommen und harte Bandagen gibts oben drauf! Dienst nach Vorschrift scheint demnach ebenfalls überbewertet, ruft man vereinzelt auch (Anti-)Heldenhaft zur B-Manier aus. Vorerst nimmt man sich aber noch erstaunlich viel Zeit die Charaktere einzuführen, eigentlich schon zuviel, wo man doch gar keine Fortsetzungen plante, bewirkt damit aber einen beachtlichen Start mit tollem Figurenbackground. Natürlich ohne den Humor (aus deren Zusammenspiel) auf der Strecke zu lassen! Der in der Reihe aber erst später über sich hinauswuchs.
 

Die Story demnach noch ernster angelegt, legt man etwas jazzigen Score unter und zieht durch das urbane Setting. Durch das sich vordergründig eigentlich vermeintlich wenig Weihnachtsfeeling anbiedert, aber immer wieder darauf Bezug genommen wird: Egal ob der Drogendeal unter Weihnachtsbäumen, das angestimmte Jingle Bells am Revier (oder war es gar Stille Nacht?), Familie Murtaughs ausgiebigig geschmücktes Heim, wollen Weihnachtsbeleuchtungen und -motive ebenso oft auftauchen, wie ein vermeldetes "Fröhliche Weihnachten".

Als Kult-Antagonist Garey Busy dann noch zum (abgedrehten) Finalfight auftaucht, läuft sogar noch SCROOGE (1951) im Nischen-TV der Küche.
 

Demnach nicht nur ein kultiges Buddy-Copmovie in Form eines Schleifchen verpackten Actionkults, sondern auch ein Weihnachtsfilm der nicht unbedingt als solcher auffallen will und deshalb ein gutes Programm für Gegner der 'Friede, Freude, Eierpunsch Sektion' darstellt! Für den Scheiß ist man auch nie zu alt. Die wahnwitzigen Adrenalin-Schübe Riggs muss man ohnehin gesehen haben. [Gesichtet wurde der Directors Cut.]

 

 

 

 




Weihnachtssichtungen #6

14. Dezember 2017

 

 

 

 

Die Highlighen Drei Könige
USA 2015 - The Night Before


Für die 3 Freunde Ethan (Joseph Gordin Levitt), Isaac (Seth Rogen) und Chris (Anthony Mackie), entstand aus einer vergangenen Trauer heraus ein jährlicher Weihnachtsritus. Die Nacht zum Tage gemacht, sorgten allerlei selbsterstellte Traditionen von Karaoke hinweg bis zu nostalgischen Eckpunkten (Goldeneye zocken) für reichlich Ablenkung/-wechslung. Mittlerweile hat man sich jedoch auseinander gelebt, außerdem steht Isaac die Vaterrolle bevor, weshalb man die Angelegenheit mit einer letzten großen Sause beenden möchte.

Hilfreich dabei, ein Drogen-Care-Paket für Isaac und 3 Tickets für den geheimen Nussknacker-Ball… einer legendären Superparty!!

Der Weihnachtstrip mit Höhen, Tiefen, Emotionen und abstrusen Späßchen kann starten!
 

Neben den drei echt gut gewählten Darstellern, die sich neben allerlei Abgedrehtheit eher mit einem Ankommen in der Gegenwart konfrontiert sehen, sind es die zahlreichen X-Mas-Anspielungen ans kultige Weihnachtskino, die die Angelegenheit mords heben: Allein schon das Gras der gegenwärtigen Weihnacht kommt irrsinnig durchgeknallt, demnach auch die (Striptease-)Zukunfstvision ala Scrooge – da der coole Dealer (Michael Shannon) einfach immer 'ne Tüte voll Weisheiten parat hat; weiters in petto: Den Kevin-Kreischer, die Grinch-Lady, einen Engel der sich erst seine Flügel verdienen muss (It’s a wonderful life) oder auch Beethovens 9th aus „Stirb Langsam“…! Herrlich! 

Weitere wunderbare Weihnachtssongs-Classics fehlen ebenso wenig, wie zusätzliche Filmreferenzen (Big, Shining, Young Guns,…). Am besten sind ohnehin die schrillen Weihnachtspullis! Miley Cyrus kann man mögen oder nicht, aber wenn sie mit Joseph Gordon Levitt zum Wrecking Ball ausholt, punket sowohl Performance-Duo als auch emotionale Umsetzung.
 

Würde man gelegentlich nicht so dermaßen derb/schwachsinnig überziehen -die Drogenansprache ans Ungeborene ist brutal daneben-, wär der Trip durch die Nacht eigentlich richtig gut! Zumindest, wenn manch verdorbene Gags weichen würden. Aber die kleine Besinnung auf die Freundschaft, quer durch eine ausgelassene Weihnachtsnacht unter kultigen Anspielungen, wär ansonsten echt gelungen. Ich werde gewiss einen erneuten Blick wagen.

 

 

 

Charlie und das Rentier
KAN/USA 2001


Auf dem Nachhauseweg entdeckt der kleine Außenseiter und Provinzstädtler Charlie, zwei Rentiere im Wald. Eines noch an Ort und Stelle in die ewigen Jagdgründe eingegangen, nimmt Charlie das zweite mit nach Hause. Aufgrund einer städtischen Legende, hält er es für das junge von PRANCER... und will es für Weihnachten fit machen, damit es wieder dem Weihnachtsschlitten dienen kann.
 

alt textEine Weihnachtserzählung ohne Eile und im Großen und Ganzen, eine tierische Familiengeschichte. Die Mutter allererziehend, Charlies größerer Bruder gerade etwas rebellisch, ziert man mit typischen Familienproblemen, die durch den Schuldirektor -der schon lange ein Auge auf Charlies Mutter geworfen hat- noch ein lachhaftes, versteiftes Feindbild erhält. Natürlich fügt sich das für solche Filme angemessen. John Corbett (Ausgerechnet Alaska) ergänzt als Provinz-Weihnachtsdekorateuer, Allround-Handwerker und smarter Junggeselle, und weiß über eine alte Stadt-Legende bestens Bescheid. Mit Jack Palance (Ebenezer Scrooge in "Weihnachten im Wilden Westen) hat man abseits auch noch einen alten Haudegen im Präsent, der als anfänglich griesgrämiger Farmer, noch seine liebenswerten Seiten ins Spiel bringt.

Erheiternd wirken ebenfalls die Probleme, die mit einem Rentier im Haushalt einhergehen,...

"Mom erlaubt uns nicht mal einen Hund!"

... welches sich schon mal im Bett breit macht, im Badezimmer ein Schaumbad verursacht oder beim Frühstück für enorme Milch-Engpässe sorgt. So ein Fernsehabend mit Rentier, großem Bruder und Popcorn hat aber auch was.

Insgesamt doch auf TV-Niveau inszeniert, hat man so seine liebreizend daraus ausbrechenden Momente. Das dressierte Rentier und vereinzelte Animatronics leisten sich keine Ausfälle, in den Farbfiltern übertreibt man jedoch: Tiefes Blau soll die Waldszenen kühl unterstreichen und eine stark bräunliche Nuance der restlichen Weihnachtswärme nützen. Mag zwar der Stimmung förderlich sein, ist aber zu penetrant aufgetragen. Nur allzu bekannte Weihnachtssong (White Christmas, Holly Jolly Christmas, Nussknacker-Suite...) ergänzen noch gut.

 

Für alle die sich im Christmas-Programm nur das Beste aus dem Rot-Grün-gestreiften Potpourri selektieren, definitiv kein Must-See, für Weihnachtsvielseher aber eine familiäre Unternehmung mit kleinen charmanten Momenten - besonders wenn Kids an einem Strang ziehen.
 

Scheinbar eine Fortsetzung von "Jessica und das Rentier" (1989), was sich durch die erzählte Legende recht gut zusammenfügt. Der Erstling mit Sam Elliot als Farmer, bisher aber keine VÖ fand. Als 80s Fan würde ich den natürlich weitaus lieber sehen.

 

 

 

Christmas Horror Story
USA 2015

 

Willkommen in Bailey Downs! Einer Stadt, die mit Weihnachten so ihre Schwierigkeiten hat; scheint doch alle Jahre irgendwas Schreckliches passieren. Dangerous Dan (William Shatner) sitzt am Radiopult und schickt seine Weihnachtsgrüße über den Äther, während in der Stadt erneut seltsame Dinge vorgehen...

Als Ensemble-Film inszeniert, erzählt man einzelne Geschichten die nicht nur durch Radio-Host W. Shatner lose zusammenhängen, sondern auch stets durch die Charaktere eine Connection finden. Abwechselnd erzählt, bekommt man es mit so einigen Schreckgespenstern zu tun und macht sich teilweise ganz und gar nicht unblutig!

Da kann der Nordpol schon mal zur Splatterfabrik werden!

Der Weihnachtsmann -etwas von einem nordischen Wikinger habend- bekommt nämlich Probleme mit Zombie-Elfen! Kurzerhand steht er schon am Kamin um seinen Stab zu wetzen - damit trennt man nämlich bestens Köpfe von blutrünstigen Weihnachtshelfern! Über die Altersfreigabe hinaus dürfen die kleinen X-Mas-Racker auch noch herrlich abgefuckt fluchen!

Anderweitig bekommt man es mit einer abgedrehten Geschichte inkl. Jesus-Anlehung zu tun: Im Keller eines Schulgebäudes fand ein bestialischer Mord mit umgekehrter Kreuzigung gegen die Wand statt, der einem eingeschlossenen schulischen Trio etliche Fragen aufwirft... und das Fürchten lehrt. Eine weitere Geschichte entfesselt mit dem Krampus eine familiäre Jagd durch abgelegenes Waldgebiet, während einen Wald weiter, die Legende des Wechselbalg aufgegriffen wird, um einer Familie auf Weihnachtsbaumsuche einen Dämon unterzuschieben.


Im Look zwar etwas bläulich überfiltert, ist man dennoch äußerst stimmungsvoll arrangiert und baut größtensteils auch noch auf gute Handmade-Effekte! Leider etwas zu langatmig inszeniert, will speziell die Kellerstory etwas mau auffallen, obwohl sie anders betrachtet die besten Schockmomente raushaut. Wie vom Genre gewohnt drapiert man erschreckend viel im Hintergrund und kommt einen damit gelegentlich so nahe, dass man auch mal von der Couch hochspringt!! ;) Bei soviel Gänsehaut-Anspannung kommt auch Dangerous Dan (Shatner) nicht umhin, sich seinen Eierpunsch (aus der Packung) mächtig mit Rum aufzuspritzen: GROG ole!

 

Eigentlich nur ein durchschnittliches Horrormovie, nur eben einmal an Christmas Eve angesiedelt, holt spätestens der Final-Clou nochmals mächtig was raus! Kann man sich als Horror- und Weihnachtsfan definitiv genehmigen. Wird gewiss wieder mal laufen.
 

Das wüste Jingle Bells als Credit Song will man eher überspringen, die darauf folgende Variante von "Carol of the Bells" will hingegen recht begeistern.

Im Abspann gibt's dann noch die erleichternde Nachricht:
"No elves were harmed in the making of this film." Gut so.

 

 

 




Weihnachtssichtungen #5

10. Dezember 2017

 

 
 

 

Meet Me in St. Louis
USA1944


Mit dem Großvater, einer Hausmagd, einem Sohn und vier Töchtern im Haus wird es bei Familie Smith gewiss nie langweilig. Ganz und gar nicht, wenn die beiden älteren Töchter Esther (Judy Garland) und Rose (Lucille Bremer) ins heiratsfähige Alter kommen. Dann beginnt sich nämlich ein Liebeskarussel zu drehen, …

… das die Männerwelt mit Liebreiz und Gesang umgarnt!

Ein einfaches Grundkonstrukt für etwas familären Trubel; nochmals gesteigert als der Vater ein Jobangebot aus New York bekommt und für den Jahresbeginn ein Umzug ansteht. Das bringt die eingespielte Familienbande doch etwas aus der Fasson.

Erstmal machen wir uns aber reichlich mit St. Louis und Familie Smith bekannt. Vom Sommer 1903 hinweg bis zur angekündigten World Fair 1904 (in Lousiana) soll die musikalisch untersetzte Familiengeschichte laufen, versüsst mit einigen Ohrwürmern und Tänzchen, schmeichelt man sowohl dem Nachbarsjungen, als auch dem Publikum. 

“Skip to My Lou” für etwas Südstaaten-Schwung, ein Auftritt mit der kleinen Schwester (dem damaligen Kinderstar Margaret O’Brain) und einige Songdebüts für Judy Garland selbst, darunter auch der Welthit “Have Yourself A Merry Little Christmas“ der mit einer rührenden Szene endgültig das letzte Eis bricht.

Nach einem tänzelnden Sommer, einigen erhofften Heiratsanträgen und einem herbstlichen Halloweenfest (mit ungebändigten Kindern), steht endlich Winter am Plan: Und mit ihm, Schneemänner bauen und das letzte Weihnachtsfest in St. Louis! 

Auf zum finalen Ball, einmal schwungvoll um den großen Weihnachtsbaum getanzt und mit froher Kunde zum emotionalen Ausklang ausgeholt. Der Frühling soll nur noch der Abrundung dienen. 

Die Technicolor-Brillanz strahlt bei den schicken Kostümen farblich um die Wette, etwas auftoupiertes Haar für die Damen und natürlich eine elegante, zeitgemäße Ausstattung für das reizende Landhaus. Eine gelbe Tram, hinzu eine Kiste zum erleichternden Kutschen-Aufstieg oder auch einfach nur ein atemraubendes Korsett, sind weitere entzückende Details. 

Im MGM-Hit schickt sich die Story zwar nur in dünner Gemächlichkeit an, die Jahreszeitenrunde gestaltet sich dennoch lieblich, musikalisch gediegen und in seiner familären Botschaft nur allzu verständlich: Solang man beisammen ist, ist es unwichtig wo man ist. Schön wenn man hierzu auch noch ein paar ungehobelte Angewohnheiten (für vereinzelte Späßchen) einstreut. 

Passen solch charmant-wirkende Klassiker (meiner Meinung nach) aus nostalgischen Gründen grundlegend zur emotionalen Zeit, rundet „Meet me in St. Louis“ das mitsamt seines Kultsongs und dem Schlüsselmoment am Weihnachtsabend, noch innig ab. Weshalb er sich mittlerweile längst in etlichen Weihnachtsfilmrankings breit machte.


Trivia: Regisseur Vincente Minelli war von 1945 – 1951 mit Judy Garland verheiratet, aus dessen Ehe Liza Minnelli hervorging. 

In „Familie Stone – Verloben verboten!“ flimmert die Szene mit „Have Yourself…“ sogar über den Fernseher, ebenfalls guckt Matthew Broderick eine Szene aus "Meet me in St. Louis" in „Blendende Weihnachten“.

 

 

 Weißblaue 
Wintergeschichten 


Seit 1984 flimmern im deutsch-österreichischen Fernsehen die Weißblauen Geschichten über die Mattscheibe. Vorerst nur ein Weihnachtsspecial aus dem Jahre 1987 rumgekommen, machte man sich 1994 daran regelmäßig in die winterlichen Gefilde von Bayern und Umgebung zu entführen! Weshalb die Co-Produktion von ZDF/ORF mittlerweile auf 17 Winter-Episoden kommt, die man regelmäßig zur Weihnachtszeit unters Programm streut.

Alle Folgen gibt es auf zwei Sets/Boxen (insg. 6 DVDs), um sich gediegen dem boarischen, urigen Ambiente unter nostaglischer Fernseh-Tristesse hinzugeben. 

Hierzu muss man schon ein kräftiges Rosamunde Pilcher Gen mitbringen und obwohl ich deren Filme nie geguckt habe -und auch nicht werde- kann ich den Weißblauen Wintergeschichten aufgrund der regionalen Eigenheiten, den winterlich verschneiten Gefilden und der naiven Herzlichkeit etwas abgewinnen... in der Vorweihnachtszeit!

Oftmals geht man in den kleinen Liebsgeschichten so dermaßen naiv oder abwegig ans Eingekuschelte, dass man über den Love-Trash nur noch herzhaft lachen kann.

Der Introsong beginnt schon mal mit häuslicher Folklore zu verzaubern, als wär man zu Gast beim Märchenfilm, bevor das freche Aufeinandertreffen der (teils nahmhaften deutschen) Protagonisten unter weißen Bergen, für kitschige Probleme sorgt - die man bis Ende natürlich zu schmelzen vermag.
 

Ab in die Tenne, Eislaufen bei Flockenzauber, Schlittenfahrten, die Skipiste runter, auf zur Liason mit dem Skilehrer,... wird dem verschneiten Alpin-Gelände gefrönt, dazu etwas Weihnachtsbeleuchtung und hin und wieder auch ein Bäumchen fürs Fest. Oftmals machen Fremd-Techtelmechtel die Runde, bei "Ein echter Knaller" gibts sogar eine amouröse Affäre an Silvester. Und siehts noch so übel aus, findet sich für jeden noch so sonderbaren Topf, ein Deckel!

Viele Hotels werden bezogen, sonderbare Spielchen getrieben, speziell wenn der (getarnte) Chef eines Grandhotels eine bissige Frau ("Der eiserne Besen") einstellt um sein Hotel wieder auf Vordermann zu bringen, stellt sich hingegen der Dieb aus "Der Butler" als äußerst amüsant heraus, wenn er beim Einbruch beginnt Silber zu polieren. Ob Krimi oder Rätseljagd in der Region, für Spannung, Liebeswirrungen, schräge Situationen und kitschige Lösungen ist gesorgt. Den Rest versüsst man sich mit "Kokosbusserl".

Angst vor CGI-Gewittern braucht man auch noch keine haben, die TV-Optik bleibt zwar recht schal und trist, die netten Winterbilder, alt textdas Holzhüttenambiente und nostalgische Fernsehnaivitäten wissen das Herz im boarischen Schneegestöber aber zu tauen - ansonsten lacht man sich einfach eins und geht Eisstock schießen!

Die perfekte Sendung zur Adventszeit, wenn man wieder mal bei den Großeltern zu Besuch ist. ;)
Und hab ich die gesamte Serie schon letztes Jahr geguckt, stellt sich heuer erstaunlichweise vereinzelter Wiedersehens-Drang ein. Ich weiß jetzt nicht ob ich den Kopf schütteln soll, oder mich darüber freuen.

Jetzt habe ich grad noch entdeckt, dass man im November (2017) eine Gesamtkollektion veröffentlicht hat.


 

Trancers
USA 1984

 

Jack Deth -merkt euch diesen Namen- ist Trooper (Cop) im 23. Jahrhundert. Er jagt sogenannte Trancers: Menschen die vom Bewusstsein eines Verbrechers namens Whistler eingenommen und dadurch zu tötenden Zombies wurden. Als der auch noch ein Zeitreiseserum synthetisiert, um in der Vergangenheit die Vorfahren des aktuellen Regierungsstabes auszulöschen, hat der Trooper ihm zu folgen. Er muss verhindern, dass Whistler dadurch die gesamte Macht des 23. Jahrhunderst an sich reißt.
 

Achtung: Kann Spuren von Weihnachten und Trash enthalten. ;)


Der Sci-Fi-Reißer aus der (Charles) Band B-Schmiede (Full Moon Productions) spielt nämlich zur Weihnachtszeit (im Jahre 1985)! Tim Thomerson aka JACK DETH wurde in den Körper des 80s-Zeitgenossen Phil zurückgeschickt, dessen Freundin Leena (HELEN HUNT!) sich erst mal mit dem neuen Charakter (in der Hülle ihres Lebensgefährten) anfreunden muss.

alt textLeena trägt schon zu Beginn ein Weihnachtsoutfit, weil sie als Assistentin einem Kaufhaus-Santa zur Seite steht. Wo auch gleich die Action losbrechen darf, da Whistler sich schon eingenistet hat:

"Kontrolldienst! Wir haben schon wieder Ärger am Nordpol!"

 

Das zeitliche Zurückschicken einer Person im Schutzauftrag, zur Sicherung der Zukunft, hat schon leichten Terminator Charakter, "Trancers" zieht beinahe zeitgleich aber sein eigenes Ding durch und überzeugt in bester B-Manier mit seiner herrlichen Mixtur: Der hartgesottene Cop der gerne Trenchcoat trägt, eine Jagd durchs alte L.A. mit guten Anspielungen auf die Zeitunterschiede zwischen 20. und 23. Jahrhundert, die Spur einer romantischen Ader und hinzu zur Weihnachtszeit, ein paar innovative Zukunfts-Eigenarten. Die auf begeisternden Weise auch mal für Schmunzler sorgen: Da wäre die 10 Sekunden Zeitlupe per Uhren-Knopfdruck, dessen sensationelle Nützlichkeit es sogar mit der Bullet Time aus Matrix aufnimmt;  so richtig genial ist jedoch das Zurückschicken eines Vorgesetzten im Körper eines kleinen Mädchens! Was für ein Schenkelklopfer.

Helen Hunt und Tim Thomerson entpuppen sich als reizendes Gespann, die durch ein kurzweilig auf den Punkt gebrachtes Drehbuch auch nicht lange herumfummeln - was jetzt nicht heißt, dass man unverzüglich unterm Mistelzweig landet, aber angenehm schnell Freundschaft schließt. Die Low Budget Austattung sorgt neben dem billig wirkenden Tüdel-Score dennoch für kreative Ideen und einen ungehobelt fantastischen Look. Zwischen Phaserkanone und 80s-Colt schießt man in der Action aber sowieso lieber aus der Handkantenhüfte. Und schiebt einschließlich eines wiederholten zynischen "Fröhliche Weihnachten" auch noch ein paar lakonsiche One Liner rüber! Stimmung gelungen!

Wer darüber hinaus wissen möchte, wie eine Punk-Variante von JINGLE BELLS klingt, hat sich ohnehin einzuklinken. Kodijaks weihnachtliche Action-Empfehlung kann ich demnach Genrefreunden nur weiterempfehlen. Fand den echt gut.

 

 

 





zuletzt gesehen:
Agatha Christie Weekend

 

 

 

 Es ist ein Elch entsprungen   vs.   Mitten in der Winternacht 
 


Die beiden nun kommenden Weihnachtsabenteuer stammen ursprünglich aus der Feder des deutschen Schriftstellers Andreas Steinhöfel (der sich auch für Rico, Oskar und …deren Abenteuer verantwortlich zeichnet). Der Roman erschien 1995 und wurde bisher zweimal verfilmt.
Einmal 2005 unter gleichem Titel aus Deutschland und dann noch 2013 aus dem höheren Norden. Beiden Filme erhielten das Prädikat "besonders* wertvoll". Nicht dass dies unbedingt was heißen muss, aber sehen wir in die lockere Familienunterhaltung einfach mal rein…

* "Mitten in der Winternacht“ nur "wertvoll".

 

 

 Es ist ein Elch entsprungen 
 D 2005 

 

Der aus den Niederlanden stammende Regisseur Ben Verbong (Der Sams) holte sich ein paar bekannte deutsche Darsteller und wählte mit dem bayrischen Allgäu und einigen Schauplätzen in Tirol (Ö) richtig schöne, ländliche Wintergegenden aus. Das schneeumringte Landhaus der Familie Wagner macht sich wahrlich schick und hat mit der zusätzlichen Gerümpel-Blockhütte auch noch Platz... um darin einen Elch unterzubringen!

Der stürzt der Familie nämlich direkt ins Wohnzimmer!

Als Mutter Kirsten (Anja Kling) gerade mit ihren zwei Kindern Bertil (Raban Bieling) und Kiki (Sarah Beck) den Abend ausklingen lässt, zu dem Kiki quälend ein Weihnachtlied am Klavier beisteuert, stürzt der Durchreisende durch die Decke und zerlegt gleichmal die ganze Einrichtung - bestehend aus allerlei Produktnamen des schwedischen Möbelhauses!

alt textNachdem kurzerhand alle perplex sind, entscheiden sie den tierischen Besuch aufzunehmen und zu verstecken. Zumindest bis der Weihnachtsmann (Mario Adorf) ihn wieder abholt. Hier muss man aber vorsichtig sein, denn Vermieter Pannecke (Jürgen Tarrach), der gar nicht weit weg wohnt, duldet keine Haustiere! Noch schlimmer, der Jägersmann hält schon lange Ausschau nach einem Elch, um seine Trophäensammlung noch mit einem übergroßen Geweih zu schmücken.

Zuhause hingegen sitzt schon bald ein rülpsender Elch am familiären Frühstückstisch, der den jungen Bertil, der u.a. darunter leidet dass sein Vater als Nordpol-Wissenschaftler arbeitet und Weihnachten nicht anwesend sein wird, etwas aufheitert. Außerdem wird Bertil gern mal von Mitschülern schikaniert, die man jedoch mit einem sprechenden Elch so gut erschrecken kann, dass sich die Quälgeister sogar einpinkeln.

Weiterhin vertreibt man sich die Zeit mit Elch verstecken und Heu besorgen; auch mit dem Nachbarn Pannecke, diesem eigenartigen Kauz, der aus seinem rustikalen Berg-Anwesen sowie dem Hochstand, stets ein Auge über die Gegend hat.

Bis die Großmutter (Monika Hansen) zufällig den Weihnachtsmann (Mario Adorf) aufgabelt, der in Irland abstürzte und sich seitdem in merkwürdigem orange/schwarzen Karoanzug bis nach Deutschland durchschlug - Adorf hat die Rolle nur angenommen weil er keinen konformen Weihnachtsmann spielen musste.

Weiters reichen ein paar Komplikationen mit Pannecke, um einen Sack Milchstraßenstaub zum Fliegen, ein obligater Exkurs in die Psychiatrie und etwas Familiendrama (mitsamt der rasenden Großmutter), was alles noch etwas Schwung in die kühle Wetterlage bringt. Der beste Spruch kommt aber definitiv als Flirtversuch vom Weihnachtsmann - dessen Spezialität übrigens Hausfriedensbruch ist:

„Mit dir würd ich gern mal Schlitten fahren.“

Einige Witzchen, speziell durch Armin Rhode der den Elch Moose spricht und in seiner Rolle nicht nur herumflucht, sondern mit ein paar französischen Sprüchen auch auf vermeintlichen Anspruch macht - wenn er auch mehr wie ein lauer Mafiosi klingt!

 

alt textBildquelle: sat1.at / Vertrieb: Buena Vista / Walt Disney


Der Elch als Animatronic ist gut gelungen, auch die CGI-Einsätze für Flugaufnahmen und Gesamteindrücke des Riesentieres gehen in Ordung. Mit Christine Neubauer als Freundin der Mutter, gibt es auch eine Figur die in der zweiten Verfilmung nicht vorkommt.
 

Netter Kinder-/Familienfilm in schöner winterlicher Landschaftsidylle, einen bäuerlichen bis stilvollen Ausstattung durch Hütten und Schlösser, im Schauspiel bis auf wenige Ausnahmen aber etwas holprig, weshalb er statt eines Kinofilmes – der 2006 sogar den bayrischen Filmpreis für den besten Familienfilm gewonnen hat – doch eher als Fernsehfilm für einen gemütlichen Familiennachmittag durchgeht. Das Prädikat hätt ich ihm nicht unbedingt verliehen WEIL zweimal der Hühnerstall mit Böllern gesprengt wird! ;)
 

Anmerken möchte ich noch, dass der ungeschickte Elch sogar zweimal durchs Dach brettert! Und beim ersten Mal können sich die Bauarbeiter noch jede Menge neunmalkluge Sprüche von Kiki anhören!

 

 

 

Mitten in der Winternacht
BE/NL/SE 2013 - Midden in de Winternacht / A Christmoose Story

 

Hier gibt’s von vorherein schöne weitläufige Waldgegenden zu sehen, verpackt in winterlichen Zauber, ein schmuckes Dorf und nochmals etwas abgelegen, zwei Holzhäuser in dunkelroter Fassade… der fiese Nachbar Panneman und nahe liegend die kleine Familie rund um Max. Der junge Außenseiter hat es nicht ganz leicht und seitdem Vater eine neue Freundin hat, steht es um die Laune des Trennungskindes noch schlechter. Er zieht sich lieber in die Scheune zurück und spielt mit der alten Eisenbahn, anstatt neumodern X-Box zu zocken. Doch dann stürzt ein Elch namens Apollo durchs Scheunendach und der Spaß kann beginnen…

Der Elch steht nämlich auf Schokomilch und Erdnussbuttersandwiches. Aber nichts geht über seine Leibspeise: HEU!

Das Flugvieh mitsamt Weihnachtsmann abgestürzt, ist letzterer woanders gelandet und selbstredend auf der Suche nach seinem Gaul! Der Elch hat sich aber am Fuss verletzt und ist notgedrungen zur Bleibe gezwungen; sehr zum Wohle von Max, der hiermit einen neuen Freund findet und langsam lernt, dass er nicht allein der Mittelpunkt der Welt sein kann.

Dem tollwütigen und überspitzten Nachbarn Pannemann (Arjan Ederveen nochmals viel überzogener als der Pannemann aus "Es ist ein Elch...") sind unterdessen nicht nur Kinder ein Gräuel, er schießt auch liebend gern Tiere tot – zum Glück weniger erfolgreich. Ein Elch für seine Wand würde ihm aber gerade recht kommen!

Material für etwas Abenteuer ist also vorhanden, noch mehr setzt die Neuauflage aber auf familäres Feeling, humorvolle Arrangements und der unterhaltsamen Rettung von Weihnachten. Schön auch, dass der Elch nicht lange geheim bleibt, der in dieser Variante vorerst von Max versteckt wird, bis die kleine kecke Schwester KIKI die beiden ins Kreuzverhör nimmt. Der Elch nennt sie dabei amüsanterweise ein "nerviges Modell". Nach einer entrüsteten Mutter ziehen jedoch bald alle an einen Strang! Richtig lustig wird’s noch, als die Großmutter Bekanntschaft mit den Weihnachtsmann macht und ihn sogar an den Löffeln packt, bevor sie ihn mit Alkohol und Motivationstraining therapiert! Riesig ist auch die koksende Andeutung des Elches, dass er sich zum Fliegen Sternenstaub reinzischen muss! Außerdem erklärt er den wissbegierigen Kids den Unterschied zwischen Rentieren und ihm!

Was für arrogante Zeitgenossen!!
 

Den Mittzwanzigern mag der Elch effekttechnisch womöglich etwas hölzern erscheinen, die sind ja mittlerweile mehr homogene Flüssigkristall-Künstlichkeit (CGI) gewohnt, aber der Rest hat bestimmt richtig Freude mit dem Animatronic gesteuerten Weihnachtshelfer. Die lockere Synchrostimme passt ebenfalls hervorragend zum spaßigen Tun! Laut Making-Of wurde das Teil von einer schwedischen Effektschmiede gebaut, die sich handwerklich u.a. sogar schon für Wolfman ins Zeug legte; der deutsche Elch kann hierbei aber genauso locker mithalten!
 

alt textBildquelle: public.star.de / Vertrieb: New KSM


In Sachen Ausstattung bietet das Fantasy-Familienabenteuer noch schicken Stil in Requisiten, räumlichen Kompositionen und ländlicher Winteridylle. Ein dezenter Farbfilter packt das ganze auch noch in harmonisches Gesamtbild. Der Score gesellt sich gleichmaßen dazu.
 

Nicht wirklich kitschig, zwar teilweise etwas aufgesetzt (jedoch passend zum Humor) mag zwischendurch auch die Story etwas dünn ausfallen, bleibt im Ganzen aber dennoch ein gemütlich erzählter, schöner und stilsicherer Weihnachtsfilm. Mit der finalen Rettung von Weihnachten, via Klapsmühle und Kamin! Besonders die lauschige Umgebung und die symphatisch-quirligen Figuren überzeugen!
 

Letztlich muss man sich merken, der Weihnachtsmann heißt Eddie und der Elch eigentlich (auch) Moose!


 


Ich muss sagen, mir hat die Zweitadaption doch etwas besser gefallen, obwohl hier der fiese Nachbar als auch die Großmutter noch viel abwegiger auftricksen, hat die Gegend mehr beeindruckenden Schnee-/Winterflair. Wobei die erste Verfilmung in Sachen Ausstattung doch traditioneller zu uns passt und ebenso gefällt. Aber die Figuren wirken im Nachfolger etwas flüssiger/liebenswerter. Grobe Unterschiede im Storyverlauf gibt es nicht; nur kleine Abänderungen. Storytechnisch macht wahrlich keiner von beiden richtig Wind, in Sachen Familienunterhaltung braucht sich aber keiner verstecken.
 

 

 

 





Copyrights:

Es ist ein Elch entsprungen: Bayerischer Banken-Fonds, Beautragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien (BKM), Cine Tirol, FilmFersehFonds Bayern, Filmförderungsanstalt, SamFilm Produktion
Vertrieb: Buena Vista International / Walt Disney Studios HE

Mitten in der Winternacht: Lemming Film, Svensk Filmindustri, Davaj Film, Anchorage Entertainment, Filmpool Nord
Vertrieb: New KSM

 

Noch einmal Ferien

28. Dezember 2016

 

 

"Noch einmal Ferien" ist das Remake des britischen Films "Ferien wie noch nie" aus dem Jahre 1950 mit Alec Guinness. Beide Filme im Original den Namen "LAST HOLIDAY" tragend, schlüpft im Remake eine Frau in die Hauptrolle, um ebenfalls ihr Leben in den letzten Zügen nochmals reichlich auszukosten.

Was an Weihnachten mit einer Hiobsbotschaft beginnt, endet an Silvester mit einem emotionalen Feuerwerk,... weshalb sich die lebensbejahende Dramödie nur zu perfekt zwischen den Feiertagen macht!
 

 

Noch einmal Ferien
USA 2006 - Last Holiday

 

Georgia Byrd (Queen Latifah) arbeitet als einfache und unscheinbare Verkäuferin im Kaufhaus. Verschossen in ihren Kollegen (LL Cool J) aus der Haushaltswarenabteilung -weshalb sie schon mehr als einen Griller gekauft hat- aber viel zu schüchtern um einen Schritt zu wagen.

Ein kleiner Unfall an der Arbeitsstelle bringt einen Röntgencheck mit sich und eröffnet ihr eine schlimme Nachricht: Ein Gehirntumor - und nur noch 3 bis 4 Wochen zu leben!


Die tödliche Diagnose noch vor Weihnachten einkassiert, stiehlt sich selbst die besch...eidene Krankenkasse noch aus ihrer (bürokratischen) Pflicht! Am Boden zerstört und den Träumen ihres selbstgebastelten Buches der Möglichkeiten beraubt, will sie es, nach etwas Leid und kirchlichen Gospel-Soulshake nochmals wissen,....

... löst ihre Rentenversicherung mitsamt Nachlass auf, um richtig verschwenderisch auf die Pauke zu hauen!

 

Nach dem etwas reservierten, aber leicht weihnachtlichen Einstieg in New Orleans, gehts deshalb via erster Klasse-Flug (mit Weihnachtsbraten) in die kontrastwechselnde tschechische Republik - um ein prunkvolles Luxushotel in Karlsbad zu beziehen. Das äußerst noble Grandhotel (Pupp) liegt zwischen den schneebedeckten Bergen und bietet für die Lady ein rundum gelungenes Verwöhnpaket damit es ganz exquisit an nichts mangelt.

Weil sie deshalb wie Gott in Frankreich lebt wird sie schon bald für eine äußerst reiche Dame gehalten, ihr natürlicher Charme hätte jedoch auch so die hiesige Prominenz mitsamt Hotelpersonal auf sie aufmerksam gemacht.
 

Ein paar amüsante Einlagen (auch augenzwinkernd) frischen die Liebeserklärung ans Leben immer wieder etwas ungewöhnlich auf, ebenso die fantastischen Bilder aus der bergigen, urigen Umgebung; etwas Snowboarden im echten Schnee (in Innsbruck gedreht) und Basejumpen vom Staudamm sorgen für aufregenden Lebenskitzel und rücken die eigentliche Tragödie in den Hintergrund - die traurige Lage erhält jedoch immer wieder ihr charakterbezogenes Plätzchen. In dieser lockeren Ausgewogenheit will man grundsätzlich mehr die schönen Seiten des Lebens, sowie dessen Mut dazu, mit all seinen Freuden und Genüssen hervorheben.

 

Quelle: wallpapers.org / Copyright: Paramount Pictures

 

Für reichlich Gefühl sorgt neben den Darstellern ebenso das warme Ambiente des prunkvollen Hotels mit Gold- und Rottönen im Design untersetzt, sowie seiner erwärmenden Außen-Ausleuchtung. Die Region mitsamt seiner vorzüglichen Altstadt-Ausstattungsmerkmalen hat durchwegs romantischen Charme, der mit der angenehmen Erzählstruktur harmonierend konform geht.
 

LL Cool J agiert geschmeidiger denn je, Timothy Hutton (Beautiful Girls) muss sich als schleimiger, stereotyper Schnösel anbiedern und zum (Slapstick-)Konkurrenzkampf ausrufen, Gerard Depardieu überzeugt als Sternekoch mit erlesenen Gerichten und Queen Latifah begeistert in ihrem Wandel von der zurückhaltenen Natur zur geradeheraus Lebefrau mit bodenständigem Charme ohne Ende!
Entgegen einer gänzlich gewöhnlichen Durchschnittserwartung, brillieren die Darsteller trotz manch Klischeerolle so ziemlich auf ganzer Linie. Selbst die Nebenrollen, vom schrulligen Zimmermädchen über die witzigen Hotel-Pagen bis hin zur Yuppie-Affäre (Alicia Witt), entwickeln ganz reizende Sympathien.
Regisseur Wayne Wang (Blue in the Face, Smoke, Manhattan Love Story) vermag scheinbar selbst aus Mainstreamproduktionen (bzw. einem simplen Drehbuch) das Bestmögliche rauszuholen.


Weil Georgia Byrd auch fürs Leben gern kocht, darf sie -nach dem Verspeisen aller vorgeführten Köstlichkeiten- fürs Finale sogar noch selbst in die Küche, um dem Sternekoch für ein Silvesterbuffet DELUXE unter die Arme zu greifen! Kulinarik spielt definitiv keine unwichtige Rolle beim Auskosten des Lebens.
Und da man aufgrund einer Schneelawine sowieso noch im schicken Hotel ausharren muss, steht einer glücklichen Silvesternacht nichts mehr im Wege! Natürlich zwickt und zwackt es bis dorthin bei den Figuren emotional an manch Stellen -selbstverständlich bei dem Aufhänger- Georgia weiß aber nun was Wellness für die Seele bedeutet und vermag irgendwie selbst dem Nervigen seinen Pfeffer zu nehmen. Vielleicht auch, weil sie (laut Depardieu) nun das Geheimnis des Lebens kennt: Butter!

 

Innovativ mag die Geschichte nicht sein, sie erfüllt darüber hinaus sogar noch unzählige Klischees, eigentlich macht aber genau dies den beruhigenden Charme dieses gemütlichen und teilweise sogar amüsant-eigensinnigen Wohlfühlkinos aus. Insbesondere weil sich die Inszenierung keine Peinlichkeiten leistet.

Die Darsteller glänzen entgegen der Erwartung und die Erzählstruktur ist wunderbar altmodisch, gemächlich, sodass sich selbst das Ende ordentlich abrunden lässt. Das Ambiente überzeugt behaglich, woraufhin man sich die Momente genießend zurücklehnt, während der Cast Zeit findet die wahren Kostbarkeiten des Lebens zu entdecken. In Anbetracht der kitschig romantischen Verhältnisse, schlichtweg rundum gelungen!

Ein genüssliches Wohlfühlpackage, besonders fügend als Zwischenstück der finalen Dezember-Feiertage. ;)

 

 

Leider bisher nur auf DVD erhältlich. Als US-Import auch auf Blu-Ray.

 




Home Alone

25. Dezember 2016

 

 

Wenn der Godfather des 80s-Teenmovies, John Hughes, ein Drehbuch verfasst – er schrieb auch „Schöne Bescherung“ - und Chris Columbus als Garant für Familienunterhaltung noch Regie führt, dann kann das nur herzig-bombig werden! Obwohl Columbus sogar einen eigenen Kinderdarsteller casten wollte, fand er unter 400 ausgesuchten Kids niemanden, der sich besser eignete als John Hughes Empfehlung: Macaulay Culkin – den er noch aus „Onkel Buck“ mitbrachte.

 

 

Kevin allein zu Haus
1990 - Home Alone

 

Will man die Familie zwischendurch mal loswerden, weil die mitsamt Verwandtschaft ja ganz schön nervig werden kann - besonders wenn die Gefahr besteht dass dir dein kleiner Cousin (Kieran Culkin) ins Bett pinkelt -, kann die Sache tags darauf schon ganz anders aussehen… wenn sie wie vom Erdboden verschluckt ist und du plötzlich gaaaaanz allein Zuhause bist!

 

„Ich habe meine Familie verschwiinden lassen!“

 

Da wird erstmal alles gemacht was ansonsten verboten ist. Kann sich ja nun keiner mehr beschweren: Yihaaaaa!

 

Betthüpfen, das Haus auf den Kopf stellen, alles durchstöbern, reichlich denieren, ohne das die Familie einem was wegfuttert, außerdem kann man Zucker ohne Ende in sich reinschaufeln ohne nur eine Meldung über Karies zu hören, und man kann all die Filme gucken, die sonst nicht für eines Augen bestimmt wären. Haha!
 

Nur vorm Kellerofen muss man sich hüten… der scheint gefräßig zu sein!
 

Eigentlich kommt man sogar ganz gut zurecht…
 

„Ma’am! Ich bin 8 Jahre alt, und sie denken ich wäre hier aaaalleine!? Daaaas geeht dooch gaar nicht!!“


… wären da nicht zwei Ganoven, die sich die Feiertagsurlaube nutzen, um die gesamte Wohnsiedlung zu erleichtern! Als Harry (JOE PESCI) und Marv (DANIEL STERN), zwei Slapstick-Banditen wie sie im Buche stehen - und ebenso genial verkörpert - das erste Mal auftauchen, ist Kevin gerade beim Fernschlafen zum Trickfilm-Grinch. Der Drei-Käse-Hoch gerade noch eine Idee sie abzuwimmeln, werden sie jedoch wiederkommen… und darauf will man mit trickreicher Verteidigungsstrategie vorbereitet sein!!
 

„Das ist doch lächerlich. Nur ein Feigling versteckt sich unterm Bett, und ich kann kein Feigling mehr sein… ich BIN der MANN IM HAUS!“
 

Bevor es losgeht wird aber noch zum lieben Gott gesprochen:
 

"Bitte segne diese nahrhaften 5 Minuten Microwellenmakkaroni mit Käse und die, die sie mir so billig verkauft hat. Amen."
 

Die Uhr bimmelt, und los gehts! Man kann jetzt schon sagen, die zwei Pappnasen haben sich mit dem Falschen angelegt!
 

Es bleibt kein Zahn neben dem anderen, zumindest nicht wenn man Bekanntschaft mit einer schwungvollen Farbdose macht: Kaliber 5l!
 

An Know-How und Raffinesse mangelt es dem heimgebliebenen Knopf nämlich keineswegs: Er verbrennt dir deine diebischen Pfoten, macht dir Feuer am Hut oder BÜGELT dir gleich eins über die Visage. Führt dich auf Glatteis, NAGELT dir eine mit dem Luftgewehr und hält in dieser Teeren- und Federnaktion mords amüsant gegen die zwei Ganoven stand.
 

Wenn sich die beiden Tollpatsche mal grad nicht gegenseitig eins mit der Brechstange reinwürgen, dann tuts auch ne Tarantel! Für Barfuss-Marv kann man nur hoffen, dass er Tetanus geimpft ist!
 

 

Copyright: Hughes Entertainment / 20th Century Fox 

 

Macauly Culkin brilliert mit seiner faustdick hinten den Ohren habenden Kindlichkeit als wunderbarer Raubauke, egal ob Sprüche, mundoffener Blick oder zappeliges Hochlaufen über die Treppe, die Mimiken/Gestiken sind einfach nur wunderbar lausbübisch und genauso zucker!
 

Der klingelingende Score von John Williams schöpft aus dem vollen Orchester, frohlockt zu jederzeit und setzt manch cartoonhaften Einlagen nur noch eins nach. Dem Grusel nicht abgeneigt, hat man mit dem ominös inszenierten Nachbarn, dem alten Marley mit Scheeschaufel und Boots (Robert Blossom), auch etwas kindlichen Schauder zu bieten!
 

Den Rest liefern Weihnachtshits sondergleichen: "Rockin around the Christmas Tree" (Brenda Lee) für etwas Party, "Have yourself a Merry Little Christmas" (Mel Torme) oder auch "Please Come Home For Christmas" (Southside Johnny Lyon) zum Runterkommen, "Run Rudolph Run" (Chuck Berry) für die eilige Fahrt zum Flughafen und dann noch "White Christmas" (The Drifters) zur Morgenpflege, damit Kevin auch seinen kultigen Aftershave-Kreischer anbringt. Das kultige Chor-Feuerwerk "Carol of the Bells" (Mykola Dmytrovych Leontovych) punktet bei mir immer wieder. 
 

Wirklich genial gestaltet sich das phänomale Set-Design, das nur so vor weihnachtlicher Wärme sprüht indem es (un)aufällig alles mit den Weihnachtsfarben Rot und Grün durchzieht… allein schon die Tapeten (mit Weihnachtsmotiven) im Haus sind der heimelige Knaller. Ebenso präpariert man gewisse Utensilien, Flächen, Kostüme im kongenialen Farb-Feeling. Herrlich detailiert bis ins Letzte.

 

Während all dessen versucht die Mutter unentwegt zu Kevin heimzukehren. Einzig die Bekanntschaft mit dem Polkakönig des mittleren Westens (John Candy) - Polka!Polka!Polka! - will auf die Sprünge helfen.

Damit der weihnachtliche und herzerfüllende Abschluss auch rundum im Sack ist! Wir uns alle in die Arme fallen und die heile Welt wieder hergestellt ist. Mit Ausnahme von BUZZ Zimmer! ;) 
 

Richtig schön! Und derbe spaßig!! :D

 

Zwei Jahre später setzte man mit selber Crew zur Fortsetzung an…
 


Kevin allein in New York
1992 - Home Alone 2: Lost in New York
 

Was der erste Teil an Originalität bot, macht der zweite weihnachtliche Lausbubenstreich mit Abwechslung wieder gut. Wenn die Story auch fast 1:1 wiederholt wird, gibt’s doch etliche neue Details, während man vordergründig mit neuen Locations punket. New York als Stadt versprüht doch etwas Weihnachtsflair, erweitert durch das Hotel, den Central Park, Duncans Spielzeugladen, sowie auch einer Wohnungs-Baustelle - für gewohnte, schmerzhafte Erinnerungen! 
 

Bei der ersten, erneuten Begegnung mit der diebischen Personifizierung von Pinky und Brain, ähm... Marv und Harry, löst Kevin gleichmal einen Schreikrampf! Um sie kurz darauf gleich wieder mal aufs Kreuz zu legen. *hehe*

Über kurz oder lang läuft es erneut auf eine häusliche Jux-Gewalttat hinaus (Operation HO-HO-HO) und während Harry und Marv einstecken, als hätten sie mehr Leben als eine Katze, krümmt sich der Zuseher mehr als schon im ersten Streich!
 

Ziegelsteine fliegen tief, Strom belebt fließend, Zunder hatte man schon immer, und direkt auf die Zwölf gibt’s sowieso in allen Facetten. Harry darf wieder verkokelt Glatze zeigen und Marv macht sich bestens als begossener Lackpudel. Tja, die ehemals Veuchten Banditen bringen es auch als klebrige Zeitgenossen zum Brüller! Ebenfalls spaßig, wenn sich Marv im Handumdrehen alles aus der Umgebung zusammenklaut.
 

War es im ersten Ableger noch die Lieferung von Littles Neros Pizza die mich als Kind im Lachkrampf von der Couch auf den Boden wuchtete, ist es in New York neben der Ziegelstein-Aktion, wenn Marv unter Strom steht - bis zum Cartoon-Totenkopf - und plötzlich x Oktaven höher singt. Der Knaller!
 

Als furchterregendes Element inszeniert man dieses Mal statt des Nachbarn eine Taubenlady (Brenda Fricker) in schauriger Übertriebenheit und sorgt damit letztlich für reichlich Gefühl. Wobei dies durch die Passagen mit Duncan (Eddie Bracken) weitaus besser funktioniert. Der erneute Score von John Williams trifft es wieder kultig, wirkt jedoch gelegentlich etwas getriebener. Klasse Songs hat man ebenfalls im Rucksack mit "Jingle Bell Rock" (Bobby Helms) zum Pool-Plantschen, oder auch "Its Beginning to Look a Lot Like Christmas" (Johnny Mathis) zum Sightseeing der Metropole.

Kevin trifft insgesamt ein paar bekannte Gesichter (Ally Sheedy, Tim Curry, Rob Schneider…) und verärgert erneut mit der Fortsetzung des fiktiven Videohits „Angels With Filthy Souls“, dieses Mal muss nicht der Pizzabote, sondern das Hotelpersonal dran glauben…
 

*Gewehrsalven* Frohe Weihnachten du widerliches Stinktier *Schüsse* und ein glückliches neues Jahr! *Peng!*

 


Insgesamt also wieder richtig spaßig, und durch die verschiedenen Locations auch abwechslungsreicher. Während die Nebenstränge für Gefühl sorgen (Turteltauben), schlägt das Bestehende wieder direkt auf die "schmerzhaften Lachmuskeln"! 

Das Setdesign New-Yorks dieses Mal etwas goldiger ausgelegt, gibt’s zwar nicht mehr ganz die geborgenen Weihnachtstöne Rot/Grün, leider auch weniger Schnee, aber das restliche Home Alone Feeling entschädigt erneut. 

 

Wenn ich auch den ersten (etwas) besser finde, seh ich die Fortsetzung genauso gern im Anschluss!


 

Bleiben die ersten beiden Teile unangetasteter Kult, hab ich damals vor lauter Wiedererkennungsfreude den dritten Teil (1997) sogar noch im Kino gesehen. Teil 4 (2002) & 5 (2012) kamen mir jedoch nie vors Auge.

 

Wer es etwas wüster mag, der sollte „Deadly Games“ antesten. Da hats ein kleiner Stinker ganz allein mit dem Weihnachtsmann aufzunehmen.

 

 

Achja, in beiden Home Alone Ablegern wird vom Rest der Familie Mcallister auf ihren Abwegen „Ist das Leben nicht schön?“ geguckt! In Paris auf Französisch, in Florida auf Spanisch.

 

Bei den beiden Neo-Weihnachtsklassikern kann man also gewiss nicht behaupten, dass man sich „nuuuuuuur gelangweilt“ hat! ;) Gaaaanz und gaaar nicht!! :D
 

 

 




 

Der Hobbit

23. Dezember 2016

 

 

Die Vorgeschichte zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ wurde doch recht zeitnah in Folge abgedreht, um dann Jahr für Jahr (2012-2014) rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft dem Publikum der Lichtspielhäuser die Augen zu weiten.

Und obwohl die Filme selbst mit Weihnachten nichts am (Zauber-)Hut haben, eignen sich märchennahe, sagenhafte Fantasyepen ausgezeichnet für eine Sichtung zur heimeligen Zeit. Wie schon die Herr der Ringe–Trilogie, die Harry Potter Reihe oder auch die Chroniken von Narnia -noch ungesehen-, lässt man sich gern in andere Welten entführen und auf magische, als auch kolossale Weise von legendären, langlebigen Geschichten verzaubern! 

Nach damaliger Sichtung des ersten Hobbit-Teiles entschied ich mich deshalb, weitere Ausflüge nach Mittelerde bleiben zu lassen bis die komplette Trilogie vorrätig ist. 
Und mir die drei Prequels (zu HdR) dann auch noch lange für eine Sichtung zur Vorweihnachtszeit aufzuheben - Vorfreude ist bekanntlich ja eine ganz besondere Freude! 
Nun war die Zeit endlich erkosen, einen adventlichen, kultbeladenen Ausflug in die Welt der Mythen und Helden dieser erdigen Gemeinschaft anzugehen.

Im Auftakt der Trilogie macht sich Bilbo Beutlin daran, eine Geschichte für seinen Neffen Frodo aufzuschreiben, um ein Abenteuer zu erzählen, das sich 60 Jahre zuvor (vor Herr der Ringe) begab…

 


Eine unerwartete Reise (2012)
 

Der junge Bilbo Beutlin (Martin Freeman) ward vom Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auserkoren, um als Meisterdieb eine Bande von Zwergen zu begleiten. Die Zwerge, damals ihrer Heimat, dem Berg Erebor beraubt und dem Drachen Smaug ausgeliefert, wollen ihre Festung mitsamt des überschäumenden, innenhabenden Reichtums zurück. Prinz Thorin von Eichenschild (Richard Armitage) hat in letzter Erbfolge Anspruch auf den ARKENSTEIN, einem Edelstein/Juwel, dem Herzen des Berges Erebor. Bis dort hin ist es jedoch eine lange, erschwerliche, und von dunklen Mächten verzehrende Reise…

Auf, auf… auf die Ponys! Vorbei an Riesentrollen, wunderbaren Naturkulissen/Tierwelten, durch den Grünwald ins Bruchtal, über die Berge mit Steinwesen hinweg in tiefe, gefährliche Orc-Höhlen und per Riesenvogel-Fluglinie ein Stück des Weges näher dem Ziel…

Die anfänglich Zusammenkunft (Leerung der hobbitschen Speisekammer) noch recht ausgeweitet –hätte sich in diesem Ausmaß viel besser im Extended Cut gefügt- macht man im Auftakt jenes zeitschindende Element leider noch ruchbar. Etliche Rückblenden und Zwischensequenzen vereiteln doch etwas das gemächliche Ankommen in dieser so fantastischen Welt. 

Stellen anhier die Zwerge gänzlich unerschrockene Krieger dar, hat der eher bequemliche, aber doch abenteuerhungrige Hobbit hingegen noch so einiges vor sich – um sich zu beweisen, einer der Ihren zu sein. Und dabei sogar noch den Einen Ring zu finden!
 


Smaugs Einöde (2013)
 

Durch den verwunschenen Dunkelwald (einst noch Grünwald) im Kampf gegen Bestien, ein Abstecher in die Welt der Elfen deren Gefängnisse es zu entkommen gilt, flussabwärts auf einem Ritt in Fässern… und stets die Orcs hinter einem her. Auf dem Weg nach Erebor muss sich vorausgehend aber noch in die Seestadt Esgaroth eingeschlichen werden, auf der eine Prophezeiung liegt, die sowohl die Zwerge als auch die Familie von Bard (Luke Evans) in ihr Schicksal ziehen wird. Nach einigen zu lösenden Kniffen, hinein in die tiefsten Schatzkammern Erebors, wo erst die eigentliche Aufgabe des Meisterdiebes Bilbo Beutlin liegt/lauert. 

Doch der wachende Drache (Benedict Cumberbatch) ist entfesselt!

Vom Dunkelwald berauschte Zwerge, eine mehr als eklige Spinnenschlacht, die Liebe von Zwerg Kili zur Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) ruft auch den (schon bekannten) Gefährten Legolas (Orlando Bloom) zum fortwährenden, flinken Elbeneinsatz im Kampf gegen das Böse hervor, unterdessen lüftet Gandalf weitaus finstere Mächte im Verborgenen (Dol Guldurs), die mit Saurons Auge etwas kolossal Dunkles einläuten könnten.

Alles endet mit dem wütenden Anflug Smaugs auf die Seestadt Esagaroth, um im größten Cliffhanger der Reihe auch nicht umhin zu kommen, gleich eilends die nächste Scheibe in den Schlund des Players zu werfen.
 


Die Schlacht der fünf Heere (2014)
 

Während Gandalf in Gefangenschaft geriet, ist in der von Feuersbrunst bedrohten Seestadt, Bard als einziger des Mutes, es mit dem Drachen aufzunehmen. Nach einem Kampf immenser Zerstörungskraft und vieler menschlicher Verluste, sich auch schon der nächste Kampf um den Berg Erebor anbahnt. 
Thorin von Eichenschild plötzlich von Frevel (einem bösen Willen) eingenommen, lässt die Fronten nur noch mehr verhärten, sodass sich bald böse Mächte, Orcs, Zwerge, Menschen (unter Führung Bards), Elben (unter Führung Thranduil) und manch weiterer, staunenswerter Instanzen, zur überdimensionierten Schlacht einfinden.

Die bis an den Rand befüllten Schatzkammern Erebors sind für jeden von Interesse. Die Frage ist nur ob Macht, Gier und Verblendung, oder aber doch loyaler Zusammenhalt obsiegen. 
Gandalf muss erstmal befreit werden, um einen hierbei mit nur allzubekannten Gesichtern (und auch Formen des Bösen) zu erfreuen/einzunehmen, bis das Fantastyspektakel ihre (vorerst) letzte Schlacht in ergiebiger Zeit und visueller Brillanz vollumfänglich auskostet. 
Manch Luftaufnahmen des wimmelnden Schlachfeldes nur so vor mannifaltigen Details strotzen und das leichte Fallen von Schnee, der umkämpften Szenerie rundum Erebor und Thal, nochmals eine gewisse Ehrhabenheit verleihen. Die Liebe einer Elbin, als auch die flinken Pfeile Legolas gelegentlich dazwischen, hat man es ebenso mit den zwei gewaltigen Orcs Balg und Azog aufnehmen. 

 

Nach getaner Pflicht, schickt man Legolas auf die Suche nach dem Streicher, weshalb man fast nicht umhin kommt, nun „Die Gefährten“ einzulegen, um sich erneut auf ein weiteres Mittelerde-Abenteuer zu begeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Eigentlich braucht es für die simple Geschichte des Hobbits nicht viel, um diese fantastischen Welten, Weissagungen und legendäre Figuren mit bedeutendem Charme zu füllen. Hinzu etwas Action, zahlreiche Kreaturen, Freunde und Feinde, um die langwierige „Laufzeit“ nicht zur Bürde zu machen, im Gegenteil, man bekommt von all den exquisiten Details und den einzigartigen, herausragenden Kulissen Neuseelands fast nicht genug.
Dieses betörende Feeling, die innehabende Fantastik und der schwelgende Score von Howard Shore wollen einen einfach nicht loslassen. Sie öffnem einem nur noch mehr die Augen um deren visuelle Brillanz auszukosten, und das Herz um sich labend dieser märchenhaften Welt (mit seinen hellen und dunklen Mächten) hinzugeben.

Der (übermäßige) CGI-Einsatz stört natürlich hin und wieder, ebenso Green-Screen-Aufnahmen wie manch überzogener Ritt jenseits des Möglichen, dennoch wirkt großteils selbst das Unechte beachtlich. Jede weitere Kulisse und viele optischen Ideen, einfach nur ein facettenreicher, zum Leben erwachender Augenschmauß.
Sattgrüne Wiesen/Wälder, Holz-verschnörkelte Welten, wunderbare Steinreliefs, steinerne Klippen, verschneite Berge, sowohl beritten/-wandert, als auch nur ehrerbietend im Hintergrund, strotzt man hier einfach jeglicher Witterung. In diesem heilig wirkenden Naturell, ist man liebend gern Begleiter, Gefährte.

Vereinzelte aber weitreichende Verbindungen zur HdR-Trilogie wurden ganz wunderbar eingeflochten, um Stück für Stück anzuknüpfen, aber dennoch eine eigenständige Geschichte (in dieser mittlerweile bekannten Welt) zu erzählen. Der hobbitsche Ursprung des Rings, die finsteren Mächte des Nekromanten (Saurons), als auch bekannte Dörfer/Gebiete und Figuren geben sich die Ehre,... um mit Vertrautem zu binden, aber noch mehr mit Neuem zu begeistern.

Sechs Filme dieser ansehnlichen, aber auch gefährlichen Reise durch Mittelerde, lassen einen bisher durch Regisseur Peter Jackson –mich deucht er hat im Hobbit ein ziemlich ähnliches Cameo- in dessen Mythen abtauchen, oder dem Alltag entfliehen. Da kann es hin und wieder auch vorkommen, dass sie einem die Vorweihnachtszeit oder auch die Feiertage versüssen. 


Zur Wahl stehen die Kinoschnittfassungen mit insgesamt 474 Minuten, als auch die Extended Fassungen mit 529 Min. Laufzeit erlesener Wanderungen und unermüdlichen Schlachtengetümmels.

Inklusive „Herr der Ringe“ kommt man dann mit 1031 oder 1255 Minuten zur vollen Mittelerde-Dröhnung, wobei man sich gewiss einiges spart, wenn man nicht mit langen Abspännen vorlieb nehmen möchte. 

Da sich einige von uns aber, wie die Hobbits, nur noch mehr den Wanst (mit diesen Welten) vollschlagen möchten, regt sich etwas in den Weiten der Fangemeinde: Ein Ruf nach dem Silmarillion wird immer lauter. Eine Sammlung unvollendeter Werke von J.R.R. Tolkien, rund um mythologische Vorgeschichten und Hintergründe dieser ach so betörenden Welten, Geschichten, Legenden und Ringe. Ob man sich derer tatsächlich mal annehmen würde, oder es nur bei einem losgelösten Gedanken bleibt, sei vorerst mal dahingestellt.

Aber mir soll's recht sein!

 

 




Cover: bluray-disc.de / Warner

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