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Filmbewertungen von plo
1823, North Dakota: nachdem einige wenige Trapper der Rocky Mountain Fur Company einen Angriff der Arikaree überleben und sich mit Teilen ihrer Jagdbeute auf ein Boot retten können gerät der Scout und Jäger Hugh Glass dummerweise zwischen eine Grizzly-Bärin und ihre beiden Jungen. Schwerstverletzt gelingt es Glass, den Bären mit einem Messer zu töten; und seine Kameraden versuchen zunächst, ihn bis zum nächsten Punkt, der dem Begriff Zivilisation halbwegs gerecht wird zu tragen. Bereits nach kurzer Zeit erkennen sie jedoch die Sinnlosigkeit ihres Unterfangens und lassen Glass zum Sterben zurück, als Sterbebegleitung für die letzten Stunden sollen das Halbblut Hawk; Glass´ Sohn; der junge Bridger und der zwielichtige Fitzgerald fungieren. Doch Fitzgerald tötet Hawk, belügt Bridger über anrückende Arikaree und verscharrt Glass in Erwartung dessen baldigen Todes. Doch das Unmögliche geschieht: Glass überlebt..
Die Geschichte des Trappers Hugh Glass ist mittlerweile Bestandteile der nordamerikanischen Legendenlandschaft, obwohl im Laufe der Jahrzehnte mit nahezu ausschließlich mündlicher Überlieferung das sprichwörtliche Jägerlatein hinzu kam. Die Grundstory über den Indianer- und den Bärenangriff scheint jedoch historisch belegt, ebenso die unglaubliche, über Monate dauernde Rückkehr des Mannes.
Im Wesentlichen ist "The Revenant", wie so viele Western, eine Rachegeschichte: Glass, ohnehin von einem unfassbar starken Überlebenswillen geprägt und nun vom schier unstillbaren Wunsch nach Rache befeuert quält sich zurück ins Leben, nur um Rache zu nehmen an dem Mann, der ihm das einzig übrig gebliebene wichtige im Leben nahm. Leonardo di Caprio als Glass wurde für seine Rolle zu Recht mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet (wobei hier mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gewisser Lebenswerk-Bonus eine Rolle spielte), Will Poulter und besonders Tom Hardy begegnen ihm jedoch durchaus auf Augenhöhe.
"The Revenant" ist in vielerlei Hinsicht ein Meisterwerk: der Film besticht durch eine eigenwillige Atmosphäre, die den Zuschauer während vieler längerer Einstellungen mit mystischen Momenten beinahe in Trance versetzt, nur um ihn danach mit vielen grausam-brutalen Szenen (die durchaus ziemlich eklig ausfallen können) wieder in die Realität zurück zu holen. Diese Atmosphäre wird maßgeblich durch die herausragende Kameraarbeit von Emmanuel Lubizki kreiert, dessen außergewöhnliche Einstellungen mich besonders in "Children of Men" beeindruckten und der die grandiosen Landschaften auf ganz eigentümliche Weise visualisierte. Die Kamera ist sehr oft ganz nah dabei und lässt den Zuschauer hautnah mitfühlen, so dass die unbarmherzige Kälte des Nordens von Amerika regelrecht spürbar ist. Der Bärenangriff wurde derart intensiv mit der Kamera festgehalten, dass man die Fingernägel ins Sofa krallt.
Der Bild von ""he Revenant“ ist schlicht und ergreifend grandios. Das Besondere bei den Dreharbeiten ist, dass nahezu vollständig auf künstliche Beleuchtung verzichtet wurde, was hohe Anforderungen an die Kameras und das Kamerateam stellte. Durch das Naturlicht entsteht zudem ein besonderer Look, perfekt unterstützt vom optimalen Kontrast und Schwarzwert. Die Farbgebung ist bestimmt von Erdtönen und dem Weiß des Schnees, auf dem das Rot des Blutes den perfekten Kontrast ergibt. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in sämtlichen Hintergründen, wovon die vielen Landschaftstotalen außerordentlich profitieren.
Gleichwohl dem deutschen Konsumenten der HD-Ton vorenthalten wurde gibt es kaum Anlass zur Klage. Der DTS-Track mit seiner deutlich geringeren Bitrate wurde perfekt abgemischt und holt aus seinen Möglichkeiten das Optimum heraus. Die Surroundkulisse ist erstaunlich: stets gluckert und knackt es aus allen Richtungen aus dem Wald, und Flugrichtungen von Pfeilen können genau nach vollzogen werden. Die Signaltrennung und die daraus resultierende Signalortbarkeit sind beeindruckend. Allzu viel Möglichkeiten zum Auftrumpfen für den Bass gibt es nicht, und dynamisch wird es hauptsächlich während des Indianer- und des Bärenangriffes. Der englische HD-Sound mag besser sein; ich habe nicht umgeschalten: zum Wohle der Familie werden Filme auf Deutsch angesehen.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, sie scheinen wenig umfangreich. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und den mittlerweile obligatorischen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: Iñárritu-Fan per se bin ich eigentlich nicht, obwohl mir "21 Gramm", "Babel" und "Biutiful" sehr gefielen. "Birdman" vom letzten Jahr hingegen sorgte dafür, dass ich an "The Revenant" mit einiger Skepsis entgegen sah: zu sperrig und zu verkopft-verkünstelt, ja zum Teil regelrecht nervig war mir das verfilmte "Theaterstück". "The Revenant" jedoch ist eine Offenbarung: roh, rau, brutal und dabei außerordentlich ästhetisch, ein wenig mystisch und optisch faszinierend mit der Kamera eingefangen. "The Revenant" ist möglicherweise ob der Tristesse der Szenerie und der gezeigten Grausamkeiten nicht jedermanns (oder besser gesagt: jederfraus) Sache, aber definitiv ist es ein Film der in jeder gut sortierten Sammlung stehen sollte.
Die Geschichte des Trappers Hugh Glass ist mittlerweile Bestandteile der nordamerikanischen Legendenlandschaft, obwohl im Laufe der Jahrzehnte mit nahezu ausschließlich mündlicher Überlieferung das sprichwörtliche Jägerlatein hinzu kam. Die Grundstory über den Indianer- und den Bärenangriff scheint jedoch historisch belegt, ebenso die unglaubliche, über Monate dauernde Rückkehr des Mannes.
Im Wesentlichen ist "The Revenant", wie so viele Western, eine Rachegeschichte: Glass, ohnehin von einem unfassbar starken Überlebenswillen geprägt und nun vom schier unstillbaren Wunsch nach Rache befeuert quält sich zurück ins Leben, nur um Rache zu nehmen an dem Mann, der ihm das einzig übrig gebliebene wichtige im Leben nahm. Leonardo di Caprio als Glass wurde für seine Rolle zu Recht mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet (wobei hier mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gewisser Lebenswerk-Bonus eine Rolle spielte), Will Poulter und besonders Tom Hardy begegnen ihm jedoch durchaus auf Augenhöhe.
"The Revenant" ist in vielerlei Hinsicht ein Meisterwerk: der Film besticht durch eine eigenwillige Atmosphäre, die den Zuschauer während vieler längerer Einstellungen mit mystischen Momenten beinahe in Trance versetzt, nur um ihn danach mit vielen grausam-brutalen Szenen (die durchaus ziemlich eklig ausfallen können) wieder in die Realität zurück zu holen. Diese Atmosphäre wird maßgeblich durch die herausragende Kameraarbeit von Emmanuel Lubizki kreiert, dessen außergewöhnliche Einstellungen mich besonders in "Children of Men" beeindruckten und der die grandiosen Landschaften auf ganz eigentümliche Weise visualisierte. Die Kamera ist sehr oft ganz nah dabei und lässt den Zuschauer hautnah mitfühlen, so dass die unbarmherzige Kälte des Nordens von Amerika regelrecht spürbar ist. Der Bärenangriff wurde derart intensiv mit der Kamera festgehalten, dass man die Fingernägel ins Sofa krallt.
Der Bild von ""he Revenant“ ist schlicht und ergreifend grandios. Das Besondere bei den Dreharbeiten ist, dass nahezu vollständig auf künstliche Beleuchtung verzichtet wurde, was hohe Anforderungen an die Kameras und das Kamerateam stellte. Durch das Naturlicht entsteht zudem ein besonderer Look, perfekt unterstützt vom optimalen Kontrast und Schwarzwert. Die Farbgebung ist bestimmt von Erdtönen und dem Weiß des Schnees, auf dem das Rot des Blutes den perfekten Kontrast ergibt. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in sämtlichen Hintergründen, wovon die vielen Landschaftstotalen außerordentlich profitieren.
Gleichwohl dem deutschen Konsumenten der HD-Ton vorenthalten wurde gibt es kaum Anlass zur Klage. Der DTS-Track mit seiner deutlich geringeren Bitrate wurde perfekt abgemischt und holt aus seinen Möglichkeiten das Optimum heraus. Die Surroundkulisse ist erstaunlich: stets gluckert und knackt es aus allen Richtungen aus dem Wald, und Flugrichtungen von Pfeilen können genau nach vollzogen werden. Die Signaltrennung und die daraus resultierende Signalortbarkeit sind beeindruckend. Allzu viel Möglichkeiten zum Auftrumpfen für den Bass gibt es nicht, und dynamisch wird es hauptsächlich während des Indianer- und des Bärenangriffes. Der englische HD-Sound mag besser sein; ich habe nicht umgeschalten: zum Wohle der Familie werden Filme auf Deutsch angesehen.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, sie scheinen wenig umfangreich. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und den mittlerweile obligatorischen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: Iñárritu-Fan per se bin ich eigentlich nicht, obwohl mir "21 Gramm", "Babel" und "Biutiful" sehr gefielen. "Birdman" vom letzten Jahr hingegen sorgte dafür, dass ich an "The Revenant" mit einiger Skepsis entgegen sah: zu sperrig und zu verkopft-verkünstelt, ja zum Teil regelrecht nervig war mir das verfilmte "Theaterstück". "The Revenant" jedoch ist eine Offenbarung: roh, rau, brutal und dabei außerordentlich ästhetisch, ein wenig mystisch und optisch faszinierend mit der Kamera eingefangen. "The Revenant" ist möglicherweise ob der Tristesse der Szenerie und der gezeigten Grausamkeiten nicht jedermanns (oder besser gesagt: jederfraus) Sache, aber definitiv ist es ein Film der in jeder gut sortierten Sammlung stehen sollte.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.05.16 um 10:59
Adam ist überzeugter Fascho und, natürlich, straffällig geworden. Im Rahmen seiner Bewährungsstrafe muss er zur Resozialisierung drei Monate bei dem Priester Ivan verbringen, wo sich schon der alkoholkranke Triebtäter Gunnar und der arabische Tankstellenräuber Khaled aufhalten. Schon kurz nach seiner Ankunft fühlt sich Adam durch Ivans Realitätsverweigerung heraus gefordert und setzt alles daran, dem Priester die Augen zu öffnen. Doch anscheinend hat eine höhere Macht ein gewichtiges Wörtchen mit zu reden.. Und nicht nur bei Adams "Ziel".
Woher der Film seinen Titel hat? Bei seiner Vorstellung wird Adam gefragt, "welches Ziel" er für seinen Aufenthalt habe. Da er gerade einen Apfel gegessen hatte, antwortet er, dass er einen "Apfelkuchen backen" wolle, was von Ivan als Ziel akzeptiert wird. Und eben jene höhere Macht versucht unter anderem, Adam das Erreichen seines Ziels so schwer wie möglich zu machen.
Anders Thomas Jensen ist kein Unbekannter, der Däne hat recht viele Drehbücher geschrieben (u. a. "In China essen sie Hunde", "Dänische Delikatessen" und "The Salvation") und einige Male Regie geführt. "Adams Äpfel" wurde von Kritikern wie auch dem Publikum mit Lob überschüttet und mit allerlei Preisen überhäuft. Mir persönlich war die schwarze Komödie beinahe schon zu schwarz, die Groteske zu grotesk und der durchaus vorhandene Humor zu selten witzig, während das Gleichnis darin natürlich stets erkennbar ist und Bände spricht. Hinzu kommt die meines Erachtens überaus unpassende, brutale Gewalt. Erst spät, als das Rätsel um das Schicksal von Mads Mikkelsens Charakter gelüftet wird berührte mich der Film, aber da waren drei Viertel des Films schon um und der Zug quasi abgefahren.
Das Bild von "Adams Äpfel" ist grundsätzlich solide, ohne in irgendeiner Disziplin Höchstwertungen erreichen zu können. In allen Parametern wie Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität fehlt das entscheidende Quäntchen, um die Höchstpunktzahl zu erreichen. Ich gehe in der Wertung nicht so weit wie der User Quidschibo; so schlecht sehe ich das Bild trotz größerer Diagonale nicht. Für knappe vier Balken reicht es.
Auch tonal sehe ich die Scheibe etwas besser. Natürlich hat der dialoglastige Film kaum die Möglichkeit, mit viel Dynamik und Bass auf zu trumpfen, die Surroundkulisse jedoch kann im Wesentlichen zufrieden stellen. Wenn die Kirchenglocken Adam morgens aus dem Bett schmeißen hallt das ganze Wohnzimmer mit, und während des Gewitters rumort auch der Bass mit. Das reicht ebenfalls für vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen, übermäßig umfangreich sah das Menü aber nicht aus. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eigentlich bin ich Fan von skandinavischen Filmen, und es gibt einige hervorragende Komödien aus dem hohen Norden. Dieser dänische Film weist eher den Humor finnischer Filme auf und konnte mich nicht recht begeistern. Für mich nicht lustig genug, teils zu grotesk gepaart mit nicht sehr lustig wirkender Brutalität und erst spät berührend. Für andere jedoch bestimmt eine Offenbarung.
Woher der Film seinen Titel hat? Bei seiner Vorstellung wird Adam gefragt, "welches Ziel" er für seinen Aufenthalt habe. Da er gerade einen Apfel gegessen hatte, antwortet er, dass er einen "Apfelkuchen backen" wolle, was von Ivan als Ziel akzeptiert wird. Und eben jene höhere Macht versucht unter anderem, Adam das Erreichen seines Ziels so schwer wie möglich zu machen.
Anders Thomas Jensen ist kein Unbekannter, der Däne hat recht viele Drehbücher geschrieben (u. a. "In China essen sie Hunde", "Dänische Delikatessen" und "The Salvation") und einige Male Regie geführt. "Adams Äpfel" wurde von Kritikern wie auch dem Publikum mit Lob überschüttet und mit allerlei Preisen überhäuft. Mir persönlich war die schwarze Komödie beinahe schon zu schwarz, die Groteske zu grotesk und der durchaus vorhandene Humor zu selten witzig, während das Gleichnis darin natürlich stets erkennbar ist und Bände spricht. Hinzu kommt die meines Erachtens überaus unpassende, brutale Gewalt. Erst spät, als das Rätsel um das Schicksal von Mads Mikkelsens Charakter gelüftet wird berührte mich der Film, aber da waren drei Viertel des Films schon um und der Zug quasi abgefahren.
Das Bild von "Adams Äpfel" ist grundsätzlich solide, ohne in irgendeiner Disziplin Höchstwertungen erreichen zu können. In allen Parametern wie Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität fehlt das entscheidende Quäntchen, um die Höchstpunktzahl zu erreichen. Ich gehe in der Wertung nicht so weit wie der User Quidschibo; so schlecht sehe ich das Bild trotz größerer Diagonale nicht. Für knappe vier Balken reicht es.
Auch tonal sehe ich die Scheibe etwas besser. Natürlich hat der dialoglastige Film kaum die Möglichkeit, mit viel Dynamik und Bass auf zu trumpfen, die Surroundkulisse jedoch kann im Wesentlichen zufrieden stellen. Wenn die Kirchenglocken Adam morgens aus dem Bett schmeißen hallt das ganze Wohnzimmer mit, und während des Gewitters rumort auch der Bass mit. Das reicht ebenfalls für vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen, übermäßig umfangreich sah das Menü aber nicht aus. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eigentlich bin ich Fan von skandinavischen Filmen, und es gibt einige hervorragende Komödien aus dem hohen Norden. Dieser dänische Film weist eher den Humor finnischer Filme auf und konnte mich nicht recht begeistern. Für mich nicht lustig genug, teils zu grotesk gepaart mit nicht sehr lustig wirkender Brutalität und erst spät berührend. Für andere jedoch bestimmt eine Offenbarung.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 17.05.16 um 11:05
Riley Vaughn, Ex-Soldat und jetzt seit Jahren im Casino des Gangsters "The Pope" arbeitend, hat ein Riesenproblem: seine (herz? krebs? auf jeden Fall tot-) kranke Tochter braucht eine lebensrettende Operation, aber er kann das Geld dafür nicht aufbringen. (Vor-) Letzte Möglichkeit: er bittet Pope um das Geld, was dieser ablehnt. (Aller-) Letzte Möglichkeit (und gleichzeitig natürlich die dämlichste): wie es der (drehbuchgesteuerte) Zufall will, spricht ihn am selben Abend Cox an. Der Türsteher will das Casino ausnehmen und braucht dazu jemanden, der den Code des Verwahrraumes kennt: Vaughn. Als Vaughn mit Cox und seinen beiden Komplizen, allesamt nicht gerade die hellsten Kerzen am Baum, sich daran machen den Plan um zu setzen geht einiges schief, und so finden sie sich in einem Bus wieder, die Polizei auf den Fersen.. Und Pope will auch sein Geld wieder.
Zu allererst: "Bus 657" hat mit "Speed" außer einem Bus nichts gemein, erst recht nicht mit "Oceans Eleven" (das würde eine leichtfüßige Heist-Komödie suggerieren, die der Film einfach nicht ist). Am Ehesten könnte man den Film, wenn überhaupt, vielleicht noch mit "Die Entführung der Pelham 123" vergleichen.
"Bus 657" ist ein grundsolider C-Thriller, der seinerzeit direkt in die Heimkinoauswertung ging, gleichwohl er mit Robert de Niro (der nur eine kleine Nebenrolle hat) und Jeffrey Dean Morgan ("Watchmen") recht prominent besetzt ist. Der Film bietet nichts neues (außer einer außerordentlich unglaubwürdigen Aneinanderreihung von haarsträubenden Zufällen), präsentiert aber das altbekannte immerhin so, dass man über die 97 Minuten recht ordentlich unterhalten wird. Neben de Niro und Morgan wirken noch Wrestler Dave Bautista und MMA-Star Gina Carano mit und tun im Rahmen ihrer Fähigkeiten, was sie können. Ihre Fähigkeiten und was sie können liegen aber leider nicht im Bereich des Schauspiels. Bautista wird Overacting vorgeworfen, dabei mimt er den beinahe psychopathischen, hochagressiven Gangster im Vergleich zu Carano gar nicht mal so schlecht, während diese den Cop Statham-like mit einem einzigen Gesichtsausdruck karikiert; sie spielt also ähnlich schlecht wie in "Haywire".
Das Bild bietet Licht und Schatten. Close Ups und Nahaufnahmen sind scharf und detailreich, ab den Mittelgründen wird es schon schlechter. Dann körnt es ab und an merklich, und besonders in dunklen, klein gemusterten Flächen rauscht es deutlich. Manche Szenen sind scharf, dann wieder wie weich gezeichnet, ob nun stilmittelbedingt oder nicht. Für vier Balken reicht es gerade so.
Tonal ist das ganze trotz DTS HD MA 5.1 zwar durchaus in Ordnung, aber insgesamt recht unspektakulär. Die Surroundkulisse geht in Ordnung. Bass gibt kaum, Dynamik nur bei den Schusswechseln. Bei der Verfolgung der Gangster zum Bus beispielsweise sind die vorbei peitschenden Schüsse nicht präzise verfolgbar. Insgesamt betrachtet ein recht ordentlicher, aber kein sehr guter Track.
Die Extras scheinen wenig umfangreich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: durchschnittliche Hausmannskost; kann man sich ansehen, muss man nicht. Wenn man ihn sich angesehen hat, wird man ihn schnell wieder vergessen. Schade, dass Jeffrey Dean Morgan kaum noch größere Rollen spielt; eigentlich kann er alles.
Zu allererst: "Bus 657" hat mit "Speed" außer einem Bus nichts gemein, erst recht nicht mit "Oceans Eleven" (das würde eine leichtfüßige Heist-Komödie suggerieren, die der Film einfach nicht ist). Am Ehesten könnte man den Film, wenn überhaupt, vielleicht noch mit "Die Entführung der Pelham 123" vergleichen.
"Bus 657" ist ein grundsolider C-Thriller, der seinerzeit direkt in die Heimkinoauswertung ging, gleichwohl er mit Robert de Niro (der nur eine kleine Nebenrolle hat) und Jeffrey Dean Morgan ("Watchmen") recht prominent besetzt ist. Der Film bietet nichts neues (außer einer außerordentlich unglaubwürdigen Aneinanderreihung von haarsträubenden Zufällen), präsentiert aber das altbekannte immerhin so, dass man über die 97 Minuten recht ordentlich unterhalten wird. Neben de Niro und Morgan wirken noch Wrestler Dave Bautista und MMA-Star Gina Carano mit und tun im Rahmen ihrer Fähigkeiten, was sie können. Ihre Fähigkeiten und was sie können liegen aber leider nicht im Bereich des Schauspiels. Bautista wird Overacting vorgeworfen, dabei mimt er den beinahe psychopathischen, hochagressiven Gangster im Vergleich zu Carano gar nicht mal so schlecht, während diese den Cop Statham-like mit einem einzigen Gesichtsausdruck karikiert; sie spielt also ähnlich schlecht wie in "Haywire".
Das Bild bietet Licht und Schatten. Close Ups und Nahaufnahmen sind scharf und detailreich, ab den Mittelgründen wird es schon schlechter. Dann körnt es ab und an merklich, und besonders in dunklen, klein gemusterten Flächen rauscht es deutlich. Manche Szenen sind scharf, dann wieder wie weich gezeichnet, ob nun stilmittelbedingt oder nicht. Für vier Balken reicht es gerade so.
Tonal ist das ganze trotz DTS HD MA 5.1 zwar durchaus in Ordnung, aber insgesamt recht unspektakulär. Die Surroundkulisse geht in Ordnung. Bass gibt kaum, Dynamik nur bei den Schusswechseln. Bei der Verfolgung der Gangster zum Bus beispielsweise sind die vorbei peitschenden Schüsse nicht präzise verfolgbar. Insgesamt betrachtet ein recht ordentlicher, aber kein sehr guter Track.
Die Extras scheinen wenig umfangreich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: durchschnittliche Hausmannskost; kann man sich ansehen, muss man nicht. Wenn man ihn sich angesehen hat, wird man ihn schnell wieder vergessen. Schade, dass Jeffrey Dean Morgan kaum noch größere Rollen spielt; eigentlich kann er alles.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 16.05.16 um 12:41
In den Sechzigern des letzten Jahrhunderts ist die Unterwelt Londons fest in der Hand der Kray-Zwillinge. Und nicht nur die Unterwelt: Reggie schafft es mit Drohungen, Druck und allerlei Versprechen (allerdings keine der verheißungsvollen Art), seinen Bruder Ronnie aus der Psychiatrie frei zu pressen. Die amerikanische Mafia in Persona Meyer-Lanski streckt zudem etwa zeitgleich die Finger nach Europa aus, und hierfür scheinen die skrupellosen und erfolgreichen East End-Gangster Reggie und Ronnie Kray lohnende Geschäftspartner zu sein. Als Reggie die Liebe seines Lebens Frances heiratet und kurze Zeit später eine Reststrafe im Knast abbüßen muss, übernimmt der schwer gestörte Ronnie allein verantwortlich die "Geschäfte" der Krays, Führung eines Nachtclubs inklusive. Der Anfang vom Ende..
Brian Helgeland (Oscar für das Drehbuch zu "L. A. Confidential") hat mal wieder Regie geführt, was selten vorkommt. Nur fünf Filme setzte Helgeland selbst in Szene, wohingegen er 14 Drehbücher schrieb, die zum Teil oscarprämiert wurden (neben "L. A. Confidential" noch "Mystic River"). Dem Filmfreund dürfte "Payback" mit Mel Gibson in Erinnerung geblieben sein, zu dem Helgeland ebenfalls das Drehbuch verfasste. Der versierte Drehbuchautor liefert meist Drehbücher zu Thrillern und Thrillerdramen, so auch hier: Helgeland beschrieb und inszenierte einen zeitlich recht begrenzten Abschnitt im Leben des Krays, als sich die eineiigen Zwillingsbrüder quasi auf dem Zenit ihrer Macht und ihres Einflusses befanden. Die Gangster werden als volksnahe und zeitgleich die sie ständig beobachtende Polizei düpierende Kriminelle geschildert, deren Machenschaften lange Zeit nicht nachgewiesen werden können und die sie durch verschiedene Repressalien gegen Vertreter höchster politischer Ebenen zu vertuschen wissen. Konkurrenten werden mit unfassbarer Brutalität aus dem Weg geräumt, und später schrecken die Krays auch vor Mord nicht zurück. Erst als Reggie seine Reststrafe verbüßt, kann Ronnie seine nicht mehr durch Medikamente gedämpften Ausbrüche ausleben und führt das Gangster-Imperium nach und nach an den Rande des Abgrundes.
Helgeland stellt jedoch nicht die Gangstergeschichte in den Vordergrund, diese ist nur Staffage. Zentrum der Story ist die Bruderliebe zwischen Reggie und Ronnie, die durchaus innerhalb von Sekunden in Hass umschwenken kann und in brutalste Schlägereien zwischen Brüdern mündet. Reggie, wohl wissend das Ronnies psychische Verhaltensauffälligkeiten letztendlich ins Verderben führen werden ist nicht fähig, seinen Bruder zu kontrollieren; ja gar aus zu schalten; hinzu kommt das stete Dilemma mit seiner Frau: diese will einen ehrlichen Gatten, der nie mehr ins Gefängnis muss.
"Legend" ist also nicht der reine Gangster-Thriller, sondern mehr Drama und Charakterstudie, der Tom Hardy ein Gesicht verleiht: erstaunlich, wie eindrucksvoll der wandelbare Brite besonders den Soziopathen Ronnie gibt. Die zarte, überaus attraktive Emily Browning, optisch die personifizierte Engländerin, zeigt dass sie, perfekt besetzt, weit mehr kann als Baby Doll in "Sucker Punch".
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt, Punkt. Mehr ist nicht an zu führen.
Der Sound liegt in Atmos vor, den mein Receiver in Dolby TrueHD reproduziert. Bereits auf HD DVDs, wo des Öfteren Dolby TrueHD-Tracks aufgespielt wurden waren die Abmischungen in aller Regel ein Genuss. So auch hier: "Legend" verfügt über ein beispielhaft gemixten Sound, der den Zuschauer stets mit Surroundgeräuschen aus allen Speakern überschüttet. Alle Geräusche sind perfekt ortbar. Die Dynamik kommt etwas zu kurz, ebenso der Bass; das aber liegt am Genre: "Legend" ist kein Actioner. In den wenigen Actionszenen rumpelt es jedoch mehr als ordentlich.
Extras interessieren mich für gewöhnlich eher nicht, deshalb schließe ich mich der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: meine Erwartungen an "Legend" wurden nicht ganz erfüllt, erwartete ich doch einen etwas actionlastigeren und spannenderen Film. "Legend" ist jedoch mehr Bruderdrama mit einer Rahmenhandlung, die in der organisierten Kriminalität spielt. Deswegen ist "Legend" kein schlechterer Film, im Gegenteil. Jedoch könnte so mancher Seher ob der anders gearteten Erwartungshaltung enttäuscht sein, und die eine oder andere Länge im Film soll auch nicht verschwiegen werden.
Brian Helgeland (Oscar für das Drehbuch zu "L. A. Confidential") hat mal wieder Regie geführt, was selten vorkommt. Nur fünf Filme setzte Helgeland selbst in Szene, wohingegen er 14 Drehbücher schrieb, die zum Teil oscarprämiert wurden (neben "L. A. Confidential" noch "Mystic River"). Dem Filmfreund dürfte "Payback" mit Mel Gibson in Erinnerung geblieben sein, zu dem Helgeland ebenfalls das Drehbuch verfasste. Der versierte Drehbuchautor liefert meist Drehbücher zu Thrillern und Thrillerdramen, so auch hier: Helgeland beschrieb und inszenierte einen zeitlich recht begrenzten Abschnitt im Leben des Krays, als sich die eineiigen Zwillingsbrüder quasi auf dem Zenit ihrer Macht und ihres Einflusses befanden. Die Gangster werden als volksnahe und zeitgleich die sie ständig beobachtende Polizei düpierende Kriminelle geschildert, deren Machenschaften lange Zeit nicht nachgewiesen werden können und die sie durch verschiedene Repressalien gegen Vertreter höchster politischer Ebenen zu vertuschen wissen. Konkurrenten werden mit unfassbarer Brutalität aus dem Weg geräumt, und später schrecken die Krays auch vor Mord nicht zurück. Erst als Reggie seine Reststrafe verbüßt, kann Ronnie seine nicht mehr durch Medikamente gedämpften Ausbrüche ausleben und führt das Gangster-Imperium nach und nach an den Rande des Abgrundes.
Helgeland stellt jedoch nicht die Gangstergeschichte in den Vordergrund, diese ist nur Staffage. Zentrum der Story ist die Bruderliebe zwischen Reggie und Ronnie, die durchaus innerhalb von Sekunden in Hass umschwenken kann und in brutalste Schlägereien zwischen Brüdern mündet. Reggie, wohl wissend das Ronnies psychische Verhaltensauffälligkeiten letztendlich ins Verderben führen werden ist nicht fähig, seinen Bruder zu kontrollieren; ja gar aus zu schalten; hinzu kommt das stete Dilemma mit seiner Frau: diese will einen ehrlichen Gatten, der nie mehr ins Gefängnis muss.
"Legend" ist also nicht der reine Gangster-Thriller, sondern mehr Drama und Charakterstudie, der Tom Hardy ein Gesicht verleiht: erstaunlich, wie eindrucksvoll der wandelbare Brite besonders den Soziopathen Ronnie gibt. Die zarte, überaus attraktive Emily Browning, optisch die personifizierte Engländerin, zeigt dass sie, perfekt besetzt, weit mehr kann als Baby Doll in "Sucker Punch".
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt, Punkt. Mehr ist nicht an zu führen.
Der Sound liegt in Atmos vor, den mein Receiver in Dolby TrueHD reproduziert. Bereits auf HD DVDs, wo des Öfteren Dolby TrueHD-Tracks aufgespielt wurden waren die Abmischungen in aller Regel ein Genuss. So auch hier: "Legend" verfügt über ein beispielhaft gemixten Sound, der den Zuschauer stets mit Surroundgeräuschen aus allen Speakern überschüttet. Alle Geräusche sind perfekt ortbar. Die Dynamik kommt etwas zu kurz, ebenso der Bass; das aber liegt am Genre: "Legend" ist kein Actioner. In den wenigen Actionszenen rumpelt es jedoch mehr als ordentlich.
Extras interessieren mich für gewöhnlich eher nicht, deshalb schließe ich mich der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: meine Erwartungen an "Legend" wurden nicht ganz erfüllt, erwartete ich doch einen etwas actionlastigeren und spannenderen Film. "Legend" ist jedoch mehr Bruderdrama mit einer Rahmenhandlung, die in der organisierten Kriminalität spielt. Deswegen ist "Legend" kein schlechterer Film, im Gegenteil. Jedoch könnte so mancher Seher ob der anders gearteten Erwartungshaltung enttäuscht sein, und die eine oder andere Länge im Film soll auch nicht verschwiegen werden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 15.05.16 um 11:09
In den Fünfzigern und Sechzigern des letzten Jahrhunderts ist der Kalte Krieg in vollem Gange, und dieser Kalte Krieg wird nicht mit Waffen ausgetragen. Dennoch steht die Welt so nah am Rande eines atomaren Krieges wie noch nie, obwohl der Krieg im Unter- und Hintergrund ausgetragen wird: durch Spionage wird mit allen Mitteln um Informationsvorsprung gerungen, um dem Gegner mit einem Präventivschlag zuvor kommen zu können. In den USA wird der sowjetische Agent Abel enttarnt, und um der Welt und besonders der Sowjetunion die demokratischen Werte der westlichen, „kapitalistischen“ Welt zu demonstrieren wird dem Spion der Rechtsanwalt Donovan als Verteidiger zur Seite gestellt, der dem Russen die Todesstrafe ersparen kann. Als der Pilot eines amerikanischen Spionageflugzeugs über Russland abgeschossen und gefangen genommen wird, geht der Poker um einen Gefangenenaustausch los. Einer der Pokerspieler: Rechtsanwalt Donovan..
Steven Spielberg, einer der größten lebenden Regisseure (einige seiner Filme als Beispiel auf zu zählen ist müßig) hat sich nach "Soldat James Ryan", "Catch me if you can" und "Terminal" zum vierten Mal mit Tom Hanks zusammen getan und erneut einen Film nach wahren Begebenheiten mit historischer Bedeutung inszeniert. In jüngeren Jahren definitiv eher dem Blockbuster zugetan (u. a. "Der weiße Hai", "E.T.", "Jäger des verlorenen Schatzes", "Jurassic Park") hat sich Spielberg, möglicherweise bedingt durch sein höheres Lebensalter und der damit einher gehenden Lebenserfahrung, mehr historischen Themen (wie zuletzt bei "Lincoln") zugewandt. Nach wie vor ist Spielberg ein herausragender Geschichtenerzähler, aber wie Clint Eastwood vermag es der Regisseur nicht mehr, mich mit der Wahl seiner Stories und ihrer Umsetzung komplett ab zu holen, wohl weil die Inszenierungen zuletzt recht unspektakulär gerieten. Zudem wirkt "Bridge of Spies" oftmals in gewisser Weise leichtfüßig gestaltet, mit nicht selten humorvollem Unterton, der für mich nicht recht zum Genre passen will: die Menschheit steht unmittelbar vor einem Atomkrieg, in Berlin wird die Mauer errichtet; und doch bestürzt das geschilderte den Zuschauer nur wenig. Inszenatorisch ist "Bridge of Spies" perfekt wie alle anderen Filme Spielbergs und vermittelt authentisches Zeitkolorit der damaligen Zeit; Autos; Kostüme und Kulissen transportieren den Zuschauer in diese vergangene Ära. Gleichwohl der Film völlig ohne Action in Szene gesetzt wurde ist er kein Stück langweilig, und doch: auf Grund seiner komplett fehlenden Effekthascherei in jeglicher Hinsicht fehlt mir das Potential zum mehrfachen Sehen.
Das Bild ist grandios. Selbst für HD-verwöhnte Augen ist die visuelle Umsetzung außerordentlich gut gelungen. Bereits die ersten Bilder der amerikanischen Großstadt bestechen mit höchster Schärfe in allen Bildebenen, perfektem Kontrast, optimalem Schwarzwert und toller Plastizität. Jede Falte und jede Pore ist auf den Gesichtern erkennbar, jedes Haar wird wunderbar heraus gebildet, jede Struktur wirkt erhaben oder vertieft. Hervorragend. Hinzu kommt eine perfekt abgestimmte, leicht veränderte Farbgebung, so dass ein wunderbar authentischer Look entsteht, der dem Film ungemein steht. Die Handschrift von Spielbergs „Haus-“ Kameramann Janusz Kaminsky ist wieder sehr deutlich zu erkennen.
Der deutsche Konsument wird „nur“ mit einem DTS 5.1-Track abgespeist, was bei „Bridge of Spies“ kaum ins Gewicht fällt. Surroundgeräusche gibt es mehr als ausreichend, ebenso dringt der sparsam eingesetzte Track recht volltönend aus allen Speakern. Von Dynamik und Bass jedoch gibt es kaum eine Spur, was aber weniger dem Track, sondern dem Genre bzw. der Umsetzung geschuldet ist: der Track erhält keinerlei Gelegenheit, mit Dynamik- und Bassattacken auf zu trumpfen. Deswegen die Abmischung ab zu werten wäre unfair, aber für fünf Punkte reicht es einfach nicht ganz.
Die Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich vorsichtshalber der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun eigentlich bin ich schon Spielberg-Fan und habe mit „Jaws“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“, „Der Soldat James Ryan“, Krieg der Welten“, „Minority Report“ einige seiner Filme in der Sammlung, die auch dort verbleiben; gesehen habe ich so ziemlich alle seiner Filme. Und dennoch geht es mir bei Spielberg ähnlich wie bei Eastwood: die beiden inszenieren langsam ihrem Lebensalter entsprechend, das ich noch nicht erreicht habe. Und das ist mir wohl doch ein wenig zu langsam und unspektakulär. 7 Storypunkte hätte ich „Bridge of Spies“ gegeben, mit Lebenswerk-Bonus runde ich auf vier Balken.
Steven Spielberg, einer der größten lebenden Regisseure (einige seiner Filme als Beispiel auf zu zählen ist müßig) hat sich nach "Soldat James Ryan", "Catch me if you can" und "Terminal" zum vierten Mal mit Tom Hanks zusammen getan und erneut einen Film nach wahren Begebenheiten mit historischer Bedeutung inszeniert. In jüngeren Jahren definitiv eher dem Blockbuster zugetan (u. a. "Der weiße Hai", "E.T.", "Jäger des verlorenen Schatzes", "Jurassic Park") hat sich Spielberg, möglicherweise bedingt durch sein höheres Lebensalter und der damit einher gehenden Lebenserfahrung, mehr historischen Themen (wie zuletzt bei "Lincoln") zugewandt. Nach wie vor ist Spielberg ein herausragender Geschichtenerzähler, aber wie Clint Eastwood vermag es der Regisseur nicht mehr, mich mit der Wahl seiner Stories und ihrer Umsetzung komplett ab zu holen, wohl weil die Inszenierungen zuletzt recht unspektakulär gerieten. Zudem wirkt "Bridge of Spies" oftmals in gewisser Weise leichtfüßig gestaltet, mit nicht selten humorvollem Unterton, der für mich nicht recht zum Genre passen will: die Menschheit steht unmittelbar vor einem Atomkrieg, in Berlin wird die Mauer errichtet; und doch bestürzt das geschilderte den Zuschauer nur wenig. Inszenatorisch ist "Bridge of Spies" perfekt wie alle anderen Filme Spielbergs und vermittelt authentisches Zeitkolorit der damaligen Zeit; Autos; Kostüme und Kulissen transportieren den Zuschauer in diese vergangene Ära. Gleichwohl der Film völlig ohne Action in Szene gesetzt wurde ist er kein Stück langweilig, und doch: auf Grund seiner komplett fehlenden Effekthascherei in jeglicher Hinsicht fehlt mir das Potential zum mehrfachen Sehen.
Das Bild ist grandios. Selbst für HD-verwöhnte Augen ist die visuelle Umsetzung außerordentlich gut gelungen. Bereits die ersten Bilder der amerikanischen Großstadt bestechen mit höchster Schärfe in allen Bildebenen, perfektem Kontrast, optimalem Schwarzwert und toller Plastizität. Jede Falte und jede Pore ist auf den Gesichtern erkennbar, jedes Haar wird wunderbar heraus gebildet, jede Struktur wirkt erhaben oder vertieft. Hervorragend. Hinzu kommt eine perfekt abgestimmte, leicht veränderte Farbgebung, so dass ein wunderbar authentischer Look entsteht, der dem Film ungemein steht. Die Handschrift von Spielbergs „Haus-“ Kameramann Janusz Kaminsky ist wieder sehr deutlich zu erkennen.
Der deutsche Konsument wird „nur“ mit einem DTS 5.1-Track abgespeist, was bei „Bridge of Spies“ kaum ins Gewicht fällt. Surroundgeräusche gibt es mehr als ausreichend, ebenso dringt der sparsam eingesetzte Track recht volltönend aus allen Speakern. Von Dynamik und Bass jedoch gibt es kaum eine Spur, was aber weniger dem Track, sondern dem Genre bzw. der Umsetzung geschuldet ist: der Track erhält keinerlei Gelegenheit, mit Dynamik- und Bassattacken auf zu trumpfen. Deswegen die Abmischung ab zu werten wäre unfair, aber für fünf Punkte reicht es einfach nicht ganz.
Die Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich vorsichtshalber der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun eigentlich bin ich schon Spielberg-Fan und habe mit „Jaws“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“, „Der Soldat James Ryan“, Krieg der Welten“, „Minority Report“ einige seiner Filme in der Sammlung, die auch dort verbleiben; gesehen habe ich so ziemlich alle seiner Filme. Und dennoch geht es mir bei Spielberg ähnlich wie bei Eastwood: die beiden inszenieren langsam ihrem Lebensalter entsprechend, das ich noch nicht erreicht habe. Und das ist mir wohl doch ein wenig zu langsam und unspektakulär. 7 Storypunkte hätte ich „Bridge of Spies“ gegeben, mit Lebenswerk-Bonus runde ich auf vier Balken.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 14.05.16 um 11:34
Im 13. Jahrhundert reist der junge Marco Polo als blinder Passagier auf dem Schiff seines Vaters (und später deutlich strapaziöser zu Fuß) entlang der Seidenstraße ins Reich Kublai Khans, um dort gegen Entrichtung von Zöllen Handel zu treiben. Der Vater jedoch hinterlässt Marco als lebendes "Pfand" am Hofe Kublai Khans. Zunächst eher als Gefangener gehalten, erringt Marco jedoch wegen seiner differenzierten Sichtweise von politischen Sachverhalten schnell das Vertrauen des Khans, steigt in der höfischen Hackordnung schnell auf und bestimmt die Geschicke in Asien mit, denn: Kublai Khan streckt seinen mächtigen Arm nach China aus, und als einziges Bollwerk zwischen ihm und der Herrschaft im Reich der Mitte steht die Song-Dynastie mit ihrem skrupellosen und ehrgeizigen Kanzler Jia Sidao..
Zunächst einmal sei gesagt (ohne sie angreifen zu wollen; das ist wie immer subjektiv und somit Geschmackssache), dass ich die Storywertung im Review in kaum einer Weise teile.
In einem Nebensatz wird "Game of Thrones" als Referenz heran gezogen; dieser Vergleich ist eigentlich unmöglich. Zum einen sieht "Game of Thrones" zwar nach einer historischen Serie aus, ist aber im Fantasy-Genre an zu siedeln (was nicht überbewertet werden sollte), während die Geschichte Marco Polos historisch belegt ist (die, ohnehin von so manchem Historiker mindestens bezweifelt, in der Serie sicherlich nicht zu 100 % akkurat geschildert wird). Zum anderen wartet "Game of Thrones" alleine durch die in sieben Königslanden angesiedelte Story bedingt durch Dutzende von Hauptakteuren mit einer deutlichen höheren Vielfalt auf (die durchaus dazu führen kann, dass man länger über eine Storywendung nachdenken muss, weil man die Ausgangssituation vergessen hat, die vielleicht in deutlich früher stattfindenden Folge gezeigt wurde). Insofern hinkt der "Vergleich", denn in "Marco Polo" gibt es mit dem namensgebenden Charakter, mit Kublai Khan (meines Erachtens eine hochinteressante, vielschichtige und facettenreiche Figur) und Kanzler Sidao (ebenfalls ein bemerkenswerter Charakter) „lediglich“ drei Hauptfiguren (aber natürlich eine ganze Menge interessanter Nebencharaktere) und dadurch bedingt zwangsläufig weniger Nebenerzählstränge. Polo himself, dargestellt durch den eher unbekannten Lorenzo Richelmy, wirkt tatsächlich ein wenig unscheinbar, da stimme ich zu. Andererseits: Marco Polo war zu der Zeit am Hofe Kublai Khans (wenn er sich denn tatsächlich überhaupt dort aufhielt) recht jung; und es wäre eher unglaubwürdig wenn der Jüngling, kaum dem Teenager-Alter entwachsen, schon als charismatischer Führer gezeigt worden wäre.
"Marco Polo" empfand ich als nahezu perfektes Erzählkino im Serienformat, nicht nur hochwertig und deutlich sichtbar kostenintensiv ausgestattet, sondern auch teils extravagant in Szene gesetzt und dramatisch erzählt, mit tollen Kostümen, wunderbaren Kulissen, Sex, Gewalt und schockierenden Ereignissen. Action dominiert in dieser Serie nicht (im Übrigen genauso wenig in "Game of Thrones", als Beispiel mögen hier die ersten sechs oder sieben Folgen der fünften Staffel dienen, wo actionmäßig rein gar nichts passiert), aber das tut auch nicht Not: "Marco Polo" fesselt auch ohne Getöse schon rein optisch, ist erzählerisch klug und durchdacht aufgebaut und steigert sich fühlbar von Folge zu Folge. Wo bei Storywendungen wie beispielsweise dem Kampf Bruder gegen Bruder oder der Bindeszene mit dem kleinen Mädchen Dramatik fehlen soll entzieht sich mir gänzlich.
Das Bild von "Marco Polo" ist zwar hervorragend, verfehlt jedoch ganz knapp Referenzwerte. Grund hierfür ist die nicht ganz perfekte Schärfe, die die herausragende Schärfe von z. b. "Game of Thrones" nur wenig verpasst. Dennoch steht der daraus entstehende Kinolook der Serie ausgesprochen gut. Besonders Totale mit vielen Darstellern und Kulissen bestechen durch ihren Detailreichtum, der bis an die hinteren Grenzen der Mittelgründe wunderbar heraus gebildet wird. In fernen Hintergründen wird´s minimal unscharf, aber das ist Meckern auf höchstem Niveau. Schwarzwert, Kontrast und Plastizität sind top.
Auch der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in DTS HD MA vor und kann restlos überzeugen. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Da dominiert kein Bass, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen. So muss sich ein Track anhören.
Die Boni scheinen umfangreich, ich schließe mich den Vorpostern und dem Reviewer an. Die Serienstaffel kommt in einem wertigen, schicken Pappschuber mit zwei darin enthaltenen Amarays ohne Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, ich habe die Serie in zwei Happen verschlungen, das passiert mir sonst selten (eigentlich nur bei "Game of Thrones", "Vikings" und "Homeland". Für "The Killing" oder "Die Brücke – Transit in den Tod" brauche ich schon drei oder vier..). "Marco Polo" ist für mich hervorragende Serienunterhaltung auf Kinoniveau; mit nahezu tadelloser audiovisueller Umsetzung; ich freu mich schon sehr auf die zweite Staffel. Serienfans mit Faible für historische Stoffe (und dazu zähle ich "Game of Thrones" prinzipiell auch), lasst Euch durch das recht negativ klingende Review nicht abschrecken.
Zunächst einmal sei gesagt (ohne sie angreifen zu wollen; das ist wie immer subjektiv und somit Geschmackssache), dass ich die Storywertung im Review in kaum einer Weise teile.
In einem Nebensatz wird "Game of Thrones" als Referenz heran gezogen; dieser Vergleich ist eigentlich unmöglich. Zum einen sieht "Game of Thrones" zwar nach einer historischen Serie aus, ist aber im Fantasy-Genre an zu siedeln (was nicht überbewertet werden sollte), während die Geschichte Marco Polos historisch belegt ist (die, ohnehin von so manchem Historiker mindestens bezweifelt, in der Serie sicherlich nicht zu 100 % akkurat geschildert wird). Zum anderen wartet "Game of Thrones" alleine durch die in sieben Königslanden angesiedelte Story bedingt durch Dutzende von Hauptakteuren mit einer deutlichen höheren Vielfalt auf (die durchaus dazu führen kann, dass man länger über eine Storywendung nachdenken muss, weil man die Ausgangssituation vergessen hat, die vielleicht in deutlich früher stattfindenden Folge gezeigt wurde). Insofern hinkt der "Vergleich", denn in "Marco Polo" gibt es mit dem namensgebenden Charakter, mit Kublai Khan (meines Erachtens eine hochinteressante, vielschichtige und facettenreiche Figur) und Kanzler Sidao (ebenfalls ein bemerkenswerter Charakter) „lediglich“ drei Hauptfiguren (aber natürlich eine ganze Menge interessanter Nebencharaktere) und dadurch bedingt zwangsläufig weniger Nebenerzählstränge. Polo himself, dargestellt durch den eher unbekannten Lorenzo Richelmy, wirkt tatsächlich ein wenig unscheinbar, da stimme ich zu. Andererseits: Marco Polo war zu der Zeit am Hofe Kublai Khans (wenn er sich denn tatsächlich überhaupt dort aufhielt) recht jung; und es wäre eher unglaubwürdig wenn der Jüngling, kaum dem Teenager-Alter entwachsen, schon als charismatischer Führer gezeigt worden wäre.
"Marco Polo" empfand ich als nahezu perfektes Erzählkino im Serienformat, nicht nur hochwertig und deutlich sichtbar kostenintensiv ausgestattet, sondern auch teils extravagant in Szene gesetzt und dramatisch erzählt, mit tollen Kostümen, wunderbaren Kulissen, Sex, Gewalt und schockierenden Ereignissen. Action dominiert in dieser Serie nicht (im Übrigen genauso wenig in "Game of Thrones", als Beispiel mögen hier die ersten sechs oder sieben Folgen der fünften Staffel dienen, wo actionmäßig rein gar nichts passiert), aber das tut auch nicht Not: "Marco Polo" fesselt auch ohne Getöse schon rein optisch, ist erzählerisch klug und durchdacht aufgebaut und steigert sich fühlbar von Folge zu Folge. Wo bei Storywendungen wie beispielsweise dem Kampf Bruder gegen Bruder oder der Bindeszene mit dem kleinen Mädchen Dramatik fehlen soll entzieht sich mir gänzlich.
Das Bild von "Marco Polo" ist zwar hervorragend, verfehlt jedoch ganz knapp Referenzwerte. Grund hierfür ist die nicht ganz perfekte Schärfe, die die herausragende Schärfe von z. b. "Game of Thrones" nur wenig verpasst. Dennoch steht der daraus entstehende Kinolook der Serie ausgesprochen gut. Besonders Totale mit vielen Darstellern und Kulissen bestechen durch ihren Detailreichtum, der bis an die hinteren Grenzen der Mittelgründe wunderbar heraus gebildet wird. In fernen Hintergründen wird´s minimal unscharf, aber das ist Meckern auf höchstem Niveau. Schwarzwert, Kontrast und Plastizität sind top.
Auch der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in DTS HD MA vor und kann restlos überzeugen. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Da dominiert kein Bass, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen. So muss sich ein Track anhören.
Die Boni scheinen umfangreich, ich schließe mich den Vorpostern und dem Reviewer an. Die Serienstaffel kommt in einem wertigen, schicken Pappschuber mit zwei darin enthaltenen Amarays ohne Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, ich habe die Serie in zwei Happen verschlungen, das passiert mir sonst selten (eigentlich nur bei "Game of Thrones", "Vikings" und "Homeland". Für "The Killing" oder "Die Brücke – Transit in den Tod" brauche ich schon drei oder vier..). "Marco Polo" ist für mich hervorragende Serienunterhaltung auf Kinoniveau; mit nahezu tadelloser audiovisueller Umsetzung; ich freu mich schon sehr auf die zweite Staffel. Serienfans mit Faible für historische Stoffe (und dazu zähle ich "Game of Thrones" prinzipiell auch), lasst Euch durch das recht negativ klingende Review nicht abschrecken.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 11.05.16 um 15:31
5 Freunde mittleren Alters, (fast) alle mit höchst attraktiven Frauen verheiratet, teils mit Kindern gesegnet, gesellschaftlich gut situiert und wohlhabend (zumindest so wohlhabend, dass sie die finanziellen Aufwendungen für ein Fünftel eines Luxusapartments vor ihren Frauen geheim halten können) gehen auf den Plan eines der Ihren ein: der Architekt hat ein Luxus-Loft gebaut und eingerichtet, in dem jeder quasi sein geheimes Leben führen kann, wenn er eine "Auszeit braucht". Und das bedeutet für alle: ohne Spuren wie Hotelrechnungen oder Kreditkartenabrechnungen zu hinterlassen fremd vögeln zu können. Jeder erhält einen Schlüssel und den Code der Alarmanlage.
Eines Tages finden die fünf die Leiche einer jungen Frau im Loft, mit Handschellen ans Bett gefesselt; am Kopfteil des Bettes steht mit Blut geschrieben ein lateinischer Spruch. Niemand außer den fünf hat Zutritt zum Loft, aber keiner will es gewesen sein, niemand war angeblich dabei, aber alle haben anscheinend etwas zu verbergen..
Ja, genau: "The Loft" ist nicht nur Eric van Looys Hollywood-Remake seines eigenen Films (ähnlich wie Balthasar Kormakurs "Contraband" das Remake seines eigenen Films "Reykjavik – Rotterdam"), sondern vom Plot her ähnlich wie "Boys´ Night Out" (deutscher Titel "Sexy!", mit James Garner, Tony Randall und Kim Novak) gewissermaßen als Thriller-Variante. "The Loft" kam bei Kritikern, aber auch beim Publikum nicht sonderlich gut weg, der Film spielte international gerade mal 10 000 000 $ ein.
Das dürfte verschiedene Gründe haben, der augenscheinlichste dürfte die absolute Unglaubwürdigkeit der Story sein (der Leser sei hiermit gewarnt: im Folgenden wird der Text einige SPOILER enthalten). Man überlege mal: fünf Männer aus der High Society (in der es nicht eine einzige unattraktive und ständig notgeile, sich sehr schnell hingebende Frau gibt) einer namenlosen US-amerikanischen Stadt, wie gesagt allesamt (vielleicht bis auf einen) mit höchst attraktiven Frauen verheiratet schaffen es, die vermutlich Millionen verschlingende Ausgabe für ein Luxus-Apartment vor eben diesen Frauen geheim zu halten. Um ihr Lotterleben nicht auffliegen zu lassen, versuchen die fünf nun, den Tode des Mädchens irgendwie zu vertuschen, nur um immer abstruseren Storywendungen zu begegnen. Jeder treibt es mit jeder, und doch führen letztlich alle Fäden zu einer bestimmten Person, die am Ende die Rechnung vorgelegt bekommt. Und doch: so unglaubwürdig und hirnrissig der Streifen zum Teil ist, so unterhaltsam ist er auch. Das letzte Mal ging es mir so beim Ansehen von "Awake" mit Hayden Christensen: ähnlich bescheuert und doch very entertaining, mal abgesehen von dem befremdlichen Frauenbild, das der Film entwirft. Nur das Ende ist ein wenig unbefriedigend.
Das Bild ist nahezu perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles sehr gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen.
Auch tonal ist die Scheibe hervorragend, wenn auch unspektakulär. Der dialoglastige Film geizt mit Dynamik- und Basseinsätzen, hierfür entschädigen jedoch die Surroundkulisse und die perfekt ortbaren direktionalen Effekte.
Bei der Wertung der Extras schließe ich mich meinen Vorpostern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: groß nachdenken sollte man über die Story von "The Loft" nicht, sonst wird das Vergnügen sehr deutlich getrübt. Sinn macht das ganze nämlich wenig; dazu ist so mancher Sachverhalt schlicht zu hirnrissig. Aber unterhaltsam ist "The Loft" trotzdem!
Eines Tages finden die fünf die Leiche einer jungen Frau im Loft, mit Handschellen ans Bett gefesselt; am Kopfteil des Bettes steht mit Blut geschrieben ein lateinischer Spruch. Niemand außer den fünf hat Zutritt zum Loft, aber keiner will es gewesen sein, niemand war angeblich dabei, aber alle haben anscheinend etwas zu verbergen..
Ja, genau: "The Loft" ist nicht nur Eric van Looys Hollywood-Remake seines eigenen Films (ähnlich wie Balthasar Kormakurs "Contraband" das Remake seines eigenen Films "Reykjavik – Rotterdam"), sondern vom Plot her ähnlich wie "Boys´ Night Out" (deutscher Titel "Sexy!", mit James Garner, Tony Randall und Kim Novak) gewissermaßen als Thriller-Variante. "The Loft" kam bei Kritikern, aber auch beim Publikum nicht sonderlich gut weg, der Film spielte international gerade mal 10 000 000 $ ein.
Das dürfte verschiedene Gründe haben, der augenscheinlichste dürfte die absolute Unglaubwürdigkeit der Story sein (der Leser sei hiermit gewarnt: im Folgenden wird der Text einige SPOILER enthalten). Man überlege mal: fünf Männer aus der High Society (in der es nicht eine einzige unattraktive und ständig notgeile, sich sehr schnell hingebende Frau gibt) einer namenlosen US-amerikanischen Stadt, wie gesagt allesamt (vielleicht bis auf einen) mit höchst attraktiven Frauen verheiratet schaffen es, die vermutlich Millionen verschlingende Ausgabe für ein Luxus-Apartment vor eben diesen Frauen geheim zu halten. Um ihr Lotterleben nicht auffliegen zu lassen, versuchen die fünf nun, den Tode des Mädchens irgendwie zu vertuschen, nur um immer abstruseren Storywendungen zu begegnen. Jeder treibt es mit jeder, und doch führen letztlich alle Fäden zu einer bestimmten Person, die am Ende die Rechnung vorgelegt bekommt. Und doch: so unglaubwürdig und hirnrissig der Streifen zum Teil ist, so unterhaltsam ist er auch. Das letzte Mal ging es mir so beim Ansehen von "Awake" mit Hayden Christensen: ähnlich bescheuert und doch very entertaining, mal abgesehen von dem befremdlichen Frauenbild, das der Film entwirft. Nur das Ende ist ein wenig unbefriedigend.
Das Bild ist nahezu perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles sehr gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen.
Auch tonal ist die Scheibe hervorragend, wenn auch unspektakulär. Der dialoglastige Film geizt mit Dynamik- und Basseinsätzen, hierfür entschädigen jedoch die Surroundkulisse und die perfekt ortbaren direktionalen Effekte.
Bei der Wertung der Extras schließe ich mich meinen Vorpostern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: groß nachdenken sollte man über die Story von "The Loft" nicht, sonst wird das Vergnügen sehr deutlich getrübt. Sinn macht das ganze nämlich wenig; dazu ist so mancher Sachverhalt schlicht zu hirnrissig. Aber unterhaltsam ist "The Loft" trotzdem!
mit 3
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 09.05.16 um 10:23
Während eines Gefangenentransportes wird der Top-Terrorist Adel Quasim freigepresst; der leitende Beamte Pearce der Operation muss daraufhin den Dienst quittieren und begeht vermeintlich Selbstmord. Will Holloway, ehemaliger MI-5 Agent, wird daraufhin "rekrutiert", um das zweifelhafte Schicksal Pearces zu klären und mehr über seine Pläne zu erfahren. Es stellt sich nicht nur heraus, dass Quasim einen großen Terroranschlag mitten in London plant, sondern dass das MI 5 durch einen Maulwurf infiltriert ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, und alles hat einen doppelten Boden und jeder spielt mit gezinkten Karten..
Ein Agententhriller, könnte man meinen, mit einem verschwundenen Terroristen, der einen Anschlag plant und nun gefunden werden muss. Dazu noch ein Maulwurf in den Reihen des Geheimdienstes, der alle Erkenntnisse verraten könnte. Alles schon mal gesehen, richtig. Und dennoch: "Spooks" ist ein temporeicher Agententhriller, der trotz altbekannter Story und relativ vorhersehbarem Ausgang keine Sekunde langweilt. Maßgeblich hierfür verantwortlich ist das rasant umgesetzte Drehbuch, das dem Zuschauer kaum eine Sekunde Stillstand gönnt; im Gegenteil: zwischendurch wird durch ordentlich in Szene gesetzte, in aller Regel handgemachte Action sogar noch eins drauf gesetzt.
Der Cast trägt den Film souverän, wobei hier besonders Peter Firth und Jennifer Ehle hervor zu heben wären. Kit Harington tut sein bestes, hat aber Mühe, sein Jon Schnee-Image ab zu streifen: permanent wird man an "Game of Thrones" erinnert, wenn der Darsteller im Bild auftaucht, denn leider trägt er noch immer Dreitagebart und die selbe Frisur wie in der Erfolgsserie. Insgesamt ist "Spooks" ein routiniert gedrehter Thriller, dem es nicht nur gelingt bestens zu unterhalten; sondern der auch gekonnt mit allen gängigen und altbekannten Agentenfilm-Klischees jongliert und trotzdem nicht langweilt.
Das Bild ist nahezu perfekt, lediglich das letzte Quäntchen Schärfe fehlt zu Referenzwerten. Besonders während der Totalen von London besticht die in allen Bildebenen recht hohe, aber nie perfekt hohe Tiefenschärfe. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, die Plastizität ist ebenfalls hoch. Ein top Transfer, der es bis ganz knapp ans Siegerpodest heran schafft.
Die Soundabmischung ist ebenfalls von sehr hoher Qualität. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track punktet mit ausgewogener Surroundkulisse, guter Dynamik bei Schusswechseln und Explosionen sowie einen recht trockenen Bass, der ein wenig kräftiger und tiefreichender hätte sein dürfen. Dennoch: für die Höchstpunktzahl reicht es recht locker.
Die Extras scheinen vom Umfang her mäßig und hauptsächlich aus einer B-Roll und Interviews zu bestehen. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Spooks- Verräter in den eigenen Reihen" ist ein Agententhriller, der bei genauerem Hinsehen kaum eine Spur Innovation aufweist und im Prinzip nur Altbekanntes wiederkäut. Das allerdings gelingt dem Film immerhin so gekonnt und variantenreich, dass man sich keine Sekunde langweilt und auch das Ende mehr erahnt als voraus sieht. Dadurch verspielt sich der Film aber auch das Potential zum mehrfachen Sehen. Für das einmalige Sehen ist der Film jedoch durchaus eine positive Überraschung.
Ein Agententhriller, könnte man meinen, mit einem verschwundenen Terroristen, der einen Anschlag plant und nun gefunden werden muss. Dazu noch ein Maulwurf in den Reihen des Geheimdienstes, der alle Erkenntnisse verraten könnte. Alles schon mal gesehen, richtig. Und dennoch: "Spooks" ist ein temporeicher Agententhriller, der trotz altbekannter Story und relativ vorhersehbarem Ausgang keine Sekunde langweilt. Maßgeblich hierfür verantwortlich ist das rasant umgesetzte Drehbuch, das dem Zuschauer kaum eine Sekunde Stillstand gönnt; im Gegenteil: zwischendurch wird durch ordentlich in Szene gesetzte, in aller Regel handgemachte Action sogar noch eins drauf gesetzt.
Der Cast trägt den Film souverän, wobei hier besonders Peter Firth und Jennifer Ehle hervor zu heben wären. Kit Harington tut sein bestes, hat aber Mühe, sein Jon Schnee-Image ab zu streifen: permanent wird man an "Game of Thrones" erinnert, wenn der Darsteller im Bild auftaucht, denn leider trägt er noch immer Dreitagebart und die selbe Frisur wie in der Erfolgsserie. Insgesamt ist "Spooks" ein routiniert gedrehter Thriller, dem es nicht nur gelingt bestens zu unterhalten; sondern der auch gekonnt mit allen gängigen und altbekannten Agentenfilm-Klischees jongliert und trotzdem nicht langweilt.
Das Bild ist nahezu perfekt, lediglich das letzte Quäntchen Schärfe fehlt zu Referenzwerten. Besonders während der Totalen von London besticht die in allen Bildebenen recht hohe, aber nie perfekt hohe Tiefenschärfe. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, die Plastizität ist ebenfalls hoch. Ein top Transfer, der es bis ganz knapp ans Siegerpodest heran schafft.
Die Soundabmischung ist ebenfalls von sehr hoher Qualität. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track punktet mit ausgewogener Surroundkulisse, guter Dynamik bei Schusswechseln und Explosionen sowie einen recht trockenen Bass, der ein wenig kräftiger und tiefreichender hätte sein dürfen. Dennoch: für die Höchstpunktzahl reicht es recht locker.
Die Extras scheinen vom Umfang her mäßig und hauptsächlich aus einer B-Roll und Interviews zu bestehen. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Spooks- Verräter in den eigenen Reihen" ist ein Agententhriller, der bei genauerem Hinsehen kaum eine Spur Innovation aufweist und im Prinzip nur Altbekanntes wiederkäut. Das allerdings gelingt dem Film immerhin so gekonnt und variantenreich, dass man sich keine Sekunde langweilt und auch das Ende mehr erahnt als voraus sieht. Dadurch verspielt sich der Film aber auch das Potential zum mehrfachen Sehen. Für das einmalige Sehen ist der Film jedoch durchaus eine positive Überraschung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 07.05.16 um 11:54
Der "wilde" Westen, irgendwo ganz weit draussen im Niemandsland: das kleine Städtchen Redemption ist fest in der Hand des skrupellosen Gentleman-Kriminellen Herod, der Mann mit einem der schnellsten Colts in ganz Amerika. Herod veranstaltet jedes Jahr einen Schießwettbewerb und setzt ein hohes Preisgeld aus, das Gunhands aus allen Richtungen anlockt. Doch bisher hat stets nur Herod gewonnen. Dieses Jahr bekommt Herod mit der undurchsichtigen Lady, dem Priester Cort und seinem eigenen Sohn starke Konkurrenz, denn alle ziehen sehr schnell. Im Showdown soll sich heraus stellen, dass einige ganz besondere Ziele verfolgen..
Sam Raimi kann nicht nur Fun-Splatter und Spider-Man, er kann auch Western. Und wie! "The Quick and the Dead" ist eine wunderbare Hommage an die Spaghetti-Western der 60er und 70er, zeitgemäß aufgepeppt mit einigen gelungenen Kameraperspektiven und anderen innovativen Einfällen. Bis auf Gene Hackman und Russell Crowe überziehen nahezu alle Darsteller ihre Charaktere zwar nahezu bis an die Grenze zum Overacting, aber das macht nichts: die gesamte Inszenierung wurde auf einen comicartigen Look getrimmt, in dem diese extreme Darstellung gut passt, bisweilen sind die Situationen bis zur Groteske überstilisiert. Raimi jongliert gekonnt mit allen optischen Zutaten des italienischen Western wie beispielsweise dem Heran- und Wegzoomen von Gesichtern und dem gebannten Warten auf die überlauten Uhrgeräusche, vergisst aber dabei auch nicht über die obligatorischen Peitschenknalle im Score.
Tja, das Bild.. Vier oder gar fünf Balken kann ich dem Bild nicht geben, ich trage die Bildwertung von Ürun mit. Dem Bild fehlt es teils erheblich an Schärfe, das ist besonders zu Beginn augenscheinlich und es legt sich auch im weiteren Verlauf des Films nur wenig. Hinzu kommt ein stetes Rauschen, das besonders in einigen dunklen Passagen und hier besonders in gleichmäßig klein gemusterten Flächen auftritt und wirklich stört. Lediglich ein paar Close Ups und die Nahaufnahmen können leidlich überzeugen.
Auch der Sound ist nur Mittelmaß. Besonders nervig waren Lautstärkeschwankungen; der Track ist nicht homogen abgemischt. Nur der Score kommt einigermaßen gleichmäßig von vorne; trotz einer Dolby TrueHD-Abmischung ist die Surroundkulisse mäßig; der Sound wirkt insgesamt frontlastig. Der Bass kommt selten zum Tragen, der Track ist bei den Duellen relativ dynamisch (wenn auch nicht mit dem peitschenden Abschußknall der Spaghetti-Western aufgepimpt). Da der Sound etwas besser wirkt als das Bild hier gut gemeinte vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnitt. Meine Version hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Schneller als der Tod" ist ein Neo-Western in bester Tradition der italienischen Western der Sechziger und Siebziger mit der damals üblichen Überzeichnung der Figuren, mit einem grandiosen Gene Hackman, einer äußerlich saucoolen Sharon Stone (damals auf den Höhepunkt ihrer Karriere und doch als Kassengift verschrieen) und einem blutjungen Leonardo di Caprio. "The Quick and the Dead" ist für mich die Art Western, von der "The Hateful 8" einer sein wollte und an die er nicht heran kommt.
Sam Raimi kann nicht nur Fun-Splatter und Spider-Man, er kann auch Western. Und wie! "The Quick and the Dead" ist eine wunderbare Hommage an die Spaghetti-Western der 60er und 70er, zeitgemäß aufgepeppt mit einigen gelungenen Kameraperspektiven und anderen innovativen Einfällen. Bis auf Gene Hackman und Russell Crowe überziehen nahezu alle Darsteller ihre Charaktere zwar nahezu bis an die Grenze zum Overacting, aber das macht nichts: die gesamte Inszenierung wurde auf einen comicartigen Look getrimmt, in dem diese extreme Darstellung gut passt, bisweilen sind die Situationen bis zur Groteske überstilisiert. Raimi jongliert gekonnt mit allen optischen Zutaten des italienischen Western wie beispielsweise dem Heran- und Wegzoomen von Gesichtern und dem gebannten Warten auf die überlauten Uhrgeräusche, vergisst aber dabei auch nicht über die obligatorischen Peitschenknalle im Score.
Tja, das Bild.. Vier oder gar fünf Balken kann ich dem Bild nicht geben, ich trage die Bildwertung von Ürun mit. Dem Bild fehlt es teils erheblich an Schärfe, das ist besonders zu Beginn augenscheinlich und es legt sich auch im weiteren Verlauf des Films nur wenig. Hinzu kommt ein stetes Rauschen, das besonders in einigen dunklen Passagen und hier besonders in gleichmäßig klein gemusterten Flächen auftritt und wirklich stört. Lediglich ein paar Close Ups und die Nahaufnahmen können leidlich überzeugen.
Auch der Sound ist nur Mittelmaß. Besonders nervig waren Lautstärkeschwankungen; der Track ist nicht homogen abgemischt. Nur der Score kommt einigermaßen gleichmäßig von vorne; trotz einer Dolby TrueHD-Abmischung ist die Surroundkulisse mäßig; der Sound wirkt insgesamt frontlastig. Der Bass kommt selten zum Tragen, der Track ist bei den Duellen relativ dynamisch (wenn auch nicht mit dem peitschenden Abschußknall der Spaghetti-Western aufgepimpt). Da der Sound etwas besser wirkt als das Bild hier gut gemeinte vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnitt. Meine Version hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Schneller als der Tod" ist ein Neo-Western in bester Tradition der italienischen Western der Sechziger und Siebziger mit der damals üblichen Überzeichnung der Figuren, mit einem grandiosen Gene Hackman, einer äußerlich saucoolen Sharon Stone (damals auf den Höhepunkt ihrer Karriere und doch als Kassengift verschrieen) und einem blutjungen Leonardo di Caprio. "The Quick and the Dead" ist für mich die Art Western, von der "The Hateful 8" einer sein wollte und an die er nicht heran kommt.
mit 4
mit 3
mit 4
mit 1
bewertet am 06.05.16 um 09:54
Die USA in den ausgehenden Zwanzigern und Dreißigern des letzten Jahrhunderts: die "Roaring Twenties" sind nicht nur bestimmt durch die Große Depression, sondern auch durch die Prohibition. Wie üblich steigert ein Verbot die Nachfrage, und so haben alle "Moonshiner", also die illegalen Schnapsbrenner, ein gutes Auskommen, denn es saufen schlicht alle. Die Bondurant-Brüder beherrschen nach und nach den Markt im Nordosten und machen immer mehr Geld, und das ruft neben Neidern auch die Justiz auf den Plan. Und die manifestiert sich in dem sadistischen und skrupellosen Chicagoer Special Agent Rakes..
"Lawless" basiert auf der historisch belegten Geschichte der drei Bondurant-Brüder, die seinerzeit den Alkoholschmuggel in Virginia dominierten. In dieser wilden Zeit, dem Leben im Wilden Westen nicht sehr unähnlich, galt das Recht des Stärkeren, und ein Menschenleben war nicht viel wert. Zu den Stärksten gehörte seinerzeit Forrest Bondurant, und auch die Polizei musste bei Konflikten mit ihm um ihr Leben und körperliche Unversehrtheit fürchten. Streitereien wurden in aller Regel physisch ausgetragen, und der Schlagring war nicht selten das wirkungsärmste Mittel der Wahl. Tom Hardy trägt als wortkarger und psychisch Kriegsversehrter den Film spielend, perfekt unterstützt durch Jessica Chastain und Jason Clarke. Am beeindruckendsten jedoch ist die Performance von Guy Pearce: der Australier gibt den schmierigen Gentleman-Agent kongenial und begegnet Hardy auf Augenhöhe. Shia LaBoeuf zeigt wie in "Herz aus Stahl", dass er mehr kann denn als hyperaktiver Support von Riesenrobotern auf Ritalinentzug.
Gleichwohl ist Lawless" kein reiner Actioner, sondern versteht es geschickt, eingehende Charakterdarstellungen ohne viel Erklärungen zu visualisieren und gleichzeitig ein Sittenbild der USA aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zu entwerfen. Die Action selbst ist zwar nicht wirklich rar gesät, dominiert aber nicht. Wenn sie denn auftritt ist sie ab und an schockierend brutal und symbolisiert die Härte dieser Epoche, Gangsterbrutalität gab es nicht nur in New York und Chicago.
Audiovisuell hätte die Scheibe besser sein können.
Auf "herkömmlichen" Diagonalen bis etwa 50 Zoll dürfte das Bild sehr gut ausfallen, bei Größen die darüber hinaus gehen fällt ein gewisser Schärfemangel auf. Das ist nicht wirklich störend, aber soll nicht unerwähnt bleiben. Diese möglicherweise beabsichtigte "Weichzeichnung" steht dem Film jedoch gut und stützt die "antike" Atmosphäre. Erdige Farbtöne dominieren im Bild, selten wird durch Farbtupfer aufgelockert. Schwarzwert und Kontrast passen in aller Regel, und die Plastizität stellt auch gerade noch so zufrieden.
Auch tonal ist das ganze trotz DTS HD MA 5.1 recht unspektakulär. Bass gibt kaum, Dynamik nur bei den Schußwechseln. Hier lassen sich die Abschuß- und Einschlaggeräusche leidlich genau orten. Insgesamt betrachtet ein recht ordentlicher, aber kein sehr guter Track.
Extras: wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorpostern an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Den Bondurants haftete der Mythos der Unbesiegbarkeit an; wenn man sieht was Forrest alles überlebt wird einem klar, warum. "Lawless" verfügt über einen grandiosen Cast und bietet hochwertiges Ensemblekino mit grandiosen Schauspielleistungen. Die Story nach wahren Begebenheiten ist spannend und führt geradlinig in einen dramatischen Showdown, jedoch sollen einige kleinere Hänger in der Mitte nicht unerwähnt bleiben. Kann man sich mit zeitlichen Abständen durchaus öfter ansehen.
"Lawless" basiert auf der historisch belegten Geschichte der drei Bondurant-Brüder, die seinerzeit den Alkoholschmuggel in Virginia dominierten. In dieser wilden Zeit, dem Leben im Wilden Westen nicht sehr unähnlich, galt das Recht des Stärkeren, und ein Menschenleben war nicht viel wert. Zu den Stärksten gehörte seinerzeit Forrest Bondurant, und auch die Polizei musste bei Konflikten mit ihm um ihr Leben und körperliche Unversehrtheit fürchten. Streitereien wurden in aller Regel physisch ausgetragen, und der Schlagring war nicht selten das wirkungsärmste Mittel der Wahl. Tom Hardy trägt als wortkarger und psychisch Kriegsversehrter den Film spielend, perfekt unterstützt durch Jessica Chastain und Jason Clarke. Am beeindruckendsten jedoch ist die Performance von Guy Pearce: der Australier gibt den schmierigen Gentleman-Agent kongenial und begegnet Hardy auf Augenhöhe. Shia LaBoeuf zeigt wie in "Herz aus Stahl", dass er mehr kann denn als hyperaktiver Support von Riesenrobotern auf Ritalinentzug.
Gleichwohl ist Lawless" kein reiner Actioner, sondern versteht es geschickt, eingehende Charakterdarstellungen ohne viel Erklärungen zu visualisieren und gleichzeitig ein Sittenbild der USA aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zu entwerfen. Die Action selbst ist zwar nicht wirklich rar gesät, dominiert aber nicht. Wenn sie denn auftritt ist sie ab und an schockierend brutal und symbolisiert die Härte dieser Epoche, Gangsterbrutalität gab es nicht nur in New York und Chicago.
Audiovisuell hätte die Scheibe besser sein können.
Auf "herkömmlichen" Diagonalen bis etwa 50 Zoll dürfte das Bild sehr gut ausfallen, bei Größen die darüber hinaus gehen fällt ein gewisser Schärfemangel auf. Das ist nicht wirklich störend, aber soll nicht unerwähnt bleiben. Diese möglicherweise beabsichtigte "Weichzeichnung" steht dem Film jedoch gut und stützt die "antike" Atmosphäre. Erdige Farbtöne dominieren im Bild, selten wird durch Farbtupfer aufgelockert. Schwarzwert und Kontrast passen in aller Regel, und die Plastizität stellt auch gerade noch so zufrieden.
Auch tonal ist das ganze trotz DTS HD MA 5.1 recht unspektakulär. Bass gibt kaum, Dynamik nur bei den Schußwechseln. Hier lassen sich die Abschuß- und Einschlaggeräusche leidlich genau orten. Insgesamt betrachtet ein recht ordentlicher, aber kein sehr guter Track.
Extras: wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorpostern an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Den Bondurants haftete der Mythos der Unbesiegbarkeit an; wenn man sieht was Forrest alles überlebt wird einem klar, warum. "Lawless" verfügt über einen grandiosen Cast und bietet hochwertiges Ensemblekino mit grandiosen Schauspielleistungen. Die Story nach wahren Begebenheiten ist spannend und führt geradlinig in einen dramatischen Showdown, jedoch sollen einige kleinere Hänger in der Mitte nicht unerwähnt bleiben. Kann man sich mit zeitlichen Abständen durchaus öfter ansehen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 01.05.16 um 12:37
Jack Walsh war mal Cop, ist aber ausgestiegen: in seinem Precinct in Chicago war er der Einzige, der sich nicht vom Mafioso Serrano kaufen lassen wollte. Nun schlägt er sich mehr schlecht als recht als Kopfgeldjäger (sprich: Kautions-Cop) durch, als ihm eine Chance winkt, mit einem Schlag das große Geld zu machen UND Serrano eins aus zu wischen: er soll für 100 000 $ Serranos flüchtigen, ehemaligen Buchhalter Mardukas innerhalb von fünf Tagen aufspüren und zurück bringen; Serrano würde nach dessen Aussage für lange Zeit in den Bau wandern. Walsh spürt den "Duke" auch schnell auf, doch das Überführen wird nicht so einfach: die Mafia, das FBI und andere Kopfgeldjäger sind den beiden stets dicht auf den Fersen..
"Midngiht Run" ist ein kleiner Klassiker aus den Achtzigern, der nur wenige Jahre nach Martin Brest internationalem Kassenerfolg "Beverly Hills Cop" entstand, der Eddie Murphy den Weg zu einem der Kultstars des Jahrzehnts ebnete. Der Film ist eine der in dieser Dekade äußerst beliebten Buddy-Komödien, und mit Robert De Niro, seinerzeit bereits zwei Mal mit dem Oscar prämiert und weitere zwei Male nominiert und mit Charles Grodin hätte man den Film kaum besser besetzen können, kongenial unterstützt von Yaphet Kotto ("Alien") und John Ashton, einem sehr gefragten Nebendarsteller. "Midnight Run" lebt wie alle Buddy-Komödien von den Dialogen der gegensätzlichen Protagonisten, wo hier vor allem Grodin als stets miesepetrig dreinblickender, höchst nervender Buchhalter immer wieder für Lacher sorgt. Zwar empfand ich den Film immer noch sehr unterhaltsam, dennoch ist "Midnight Run" recht gealtert: ein zeitloser Film ist es nicht, und im Angesicht moderner Buddy-Komödien wirkt der Streifen mittlerweile etwas angestaubt. Trotzdem atmet der Film ein wunderbar altmodisches Flair: jeder raucht permanent und überall und telefoniert noch mit Münztelefonen. Herrlich.
Nicht nur der Film ist gealtert, auch Bild und Ton sind es.
Der Beginn lässt beim Bild schlimmstes erwarten, denn die Eingangssequenz wirkt auf großer Diagonale wie von einer VHS-Kassette abgespielt. Das Bild rauscht deutlich sichtbar, zudem ist es ziemlich unscharf. Das legt sich zwar im späteren Verlauf, wird aber nie wirklich HD-würdig. Einige wenige Takes, besonders Nahaufnahmen und Close Ups, sind gut gelungen; der Masse aller anderen Takes fehlt es schlicht an Schärfe, das Rauschen ist fast ständig erkennbar. Das milde Korn stört kaum, und die Farben sind nicht allzu ausgebleicht. Insgesamt betrachtet ist das Bild eine Enttäuschung; es gibt deutlich ältere Filme, deren Aufbereitung wesentlich besser gelang.
Auch der Sound ist ein Witz. Nur sehr wenig spielt sich auf den Surrounds und Backsurrounds ab, da helfen auch alle Surroundaufpolierer nichts, der Sound kommt fast ausschließlich von vorne. Von der in einigen Bewertungen und im Review angesprochenen Dynamik konnte ich kaum etwas hören, und schon gar nicht vom Bass. Der Score klingt leidlich füllig aus den (Front-)Speakern, das wäre schon alles was man voluminös nennen könnte. Das reicht wie beim Bild gerade Mal für drei Balken.
Die Extras scheinen vergleichsweise umfangreich, bei genauem Hinsehen wurden hauptsächlich Interviews ergänzt. Ich schließe mich hier der Wertung des Reviews an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: beim ersten Sehen hatte mich "Midnight Run" seinerzeit begeistert, mittlerweile hat man sich als Konsument wohl weiter entwickelt. Fast 30 Jahre später funktioniert der Film nicht mehr ganz so gut, denn "Midnight Run" ist meines Erachtens tatsächlich sprichwörtlich "in die Jahre" gekommen. Sein Übriges tut dazu noch die schlampige technische Umsetzung. Bei wird es beim einmaligen Wiedersehen bleiben.
"Midngiht Run" ist ein kleiner Klassiker aus den Achtzigern, der nur wenige Jahre nach Martin Brest internationalem Kassenerfolg "Beverly Hills Cop" entstand, der Eddie Murphy den Weg zu einem der Kultstars des Jahrzehnts ebnete. Der Film ist eine der in dieser Dekade äußerst beliebten Buddy-Komödien, und mit Robert De Niro, seinerzeit bereits zwei Mal mit dem Oscar prämiert und weitere zwei Male nominiert und mit Charles Grodin hätte man den Film kaum besser besetzen können, kongenial unterstützt von Yaphet Kotto ("Alien") und John Ashton, einem sehr gefragten Nebendarsteller. "Midnight Run" lebt wie alle Buddy-Komödien von den Dialogen der gegensätzlichen Protagonisten, wo hier vor allem Grodin als stets miesepetrig dreinblickender, höchst nervender Buchhalter immer wieder für Lacher sorgt. Zwar empfand ich den Film immer noch sehr unterhaltsam, dennoch ist "Midnight Run" recht gealtert: ein zeitloser Film ist es nicht, und im Angesicht moderner Buddy-Komödien wirkt der Streifen mittlerweile etwas angestaubt. Trotzdem atmet der Film ein wunderbar altmodisches Flair: jeder raucht permanent und überall und telefoniert noch mit Münztelefonen. Herrlich.
Nicht nur der Film ist gealtert, auch Bild und Ton sind es.
Der Beginn lässt beim Bild schlimmstes erwarten, denn die Eingangssequenz wirkt auf großer Diagonale wie von einer VHS-Kassette abgespielt. Das Bild rauscht deutlich sichtbar, zudem ist es ziemlich unscharf. Das legt sich zwar im späteren Verlauf, wird aber nie wirklich HD-würdig. Einige wenige Takes, besonders Nahaufnahmen und Close Ups, sind gut gelungen; der Masse aller anderen Takes fehlt es schlicht an Schärfe, das Rauschen ist fast ständig erkennbar. Das milde Korn stört kaum, und die Farben sind nicht allzu ausgebleicht. Insgesamt betrachtet ist das Bild eine Enttäuschung; es gibt deutlich ältere Filme, deren Aufbereitung wesentlich besser gelang.
Auch der Sound ist ein Witz. Nur sehr wenig spielt sich auf den Surrounds und Backsurrounds ab, da helfen auch alle Surroundaufpolierer nichts, der Sound kommt fast ausschließlich von vorne. Von der in einigen Bewertungen und im Review angesprochenen Dynamik konnte ich kaum etwas hören, und schon gar nicht vom Bass. Der Score klingt leidlich füllig aus den (Front-)Speakern, das wäre schon alles was man voluminös nennen könnte. Das reicht wie beim Bild gerade Mal für drei Balken.
Die Extras scheinen vergleichsweise umfangreich, bei genauem Hinsehen wurden hauptsächlich Interviews ergänzt. Ich schließe mich hier der Wertung des Reviews an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: beim ersten Sehen hatte mich "Midnight Run" seinerzeit begeistert, mittlerweile hat man sich als Konsument wohl weiter entwickelt. Fast 30 Jahre später funktioniert der Film nicht mehr ganz so gut, denn "Midnight Run" ist meines Erachtens tatsächlich sprichwörtlich "in die Jahre" gekommen. Sein Übriges tut dazu noch die schlampige technische Umsetzung. Bei wird es beim einmaligen Wiedersehen bleiben.
mit 4
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 30.04.16 um 12:01
Ben Tyler muss einen wahren Alptraum erleben: ein Arzt diagnostiziert bei ihm Krebs im Endstadium; ihm werden noch maximal zwei Jahre Lebenszeit prognostiziert. Minimal können es aber auch nur noch wenige Wochen sein. Ben, kurz vor der Hochzeit mit Samantha stehend, holt nun einige Dinge nach, die er schon sein Leben klang machen wollte; und bereits auf dem Weg vom Arzt nach Hause kauft er sich kurzerhand ein Motorrad. Und nachdem er Samantha die schlechten Nachrichten überbracht hat macht er sich auf eine erste und letzte Motorradtour..
Kaum zu glauben, aber wahr: trotz der deprimierenden Thematik gelang es Regisseur Michael McGowan, ein wahres Feelgood-Movie zu erschaffen. Der (beinahe) totgeweihte Ben macht sich nicht nur auf, kurz vor seinem wahrscheinlichen Tode "noch etwas zu erleben", sondern begibt sich damit auf eine Reise in sein Innerstes und zu sich selbst, die ihn zu einigen verblüffenden Erkenntnissen führt und die ihn auf dem Wege einige interessante Bekanntschaften schließen lässt. Dabei ist der Film gedreht wie eine Art Fototagebuch, das den Zuschauer Ben auf seinem Trip zu sich selbst begleiten und zusammen mit ihm Station machen lässt an vielen Sehenswürdigkeiten Kanadas, begleitet von einem wunderbar stimmigen, stets passenden Soundtrack. Ein toller Film und trotz aller Entschleunigung kein Stück langweilig. (Die Straßen, die Ben benutzt sind jedoch der wahre Alptraum für Motorradfahrer: keine Kurven weit und breit..;-))
Das Bild ist zuweilen sehr mäßig. Einige Totale der grandiosen kanadischen Landschaften sind ziemlich körnig bzw. stark verrauscht und verschenken somit einen Großteil ihrer Wirkung. Nahaufnahmen und Close Ups können zufriedenstellen, ohne zu Jubellauten hin zu reißen. Ab den Mittelgründen nimmt die Schärfe bereits ab, und in der Ferne sieht es mau aus. Farben, Kontrast und Schwarzwert gehen gerade so in Ordnung. Das reicht mit Ach und Krach und mit zugedrückten Augen für vier Balken.
Tonal muss sich die DTS HD 5.1-Tonspur kaum beweisen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und das einzige was ein wenig für Tieftöne sorgt ist die Norton Commando. Dynamik? Fehlanzeige, tut auch nicht Not; genauso wenig wie direktionale Effekte.
Bei den Extras vergebe ich die Durchschnittswertung der Vorposter, da nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf "One Week" bin ich wegen der überschwänglichen Bewertungen der Vorposter aufmerksam geworden, den Film kannte ich bis dato nicht. Vielen Dank dafür. "One Week" ist tatsächlich das geschilderte Wohlfühl-Filmchen, das über die gesamte Laufzeit gut unterhält und keine Sekunde langweilt. Dennoch bezweifle ich, dass ich mir den Film nochmal ansehe.
Kaum zu glauben, aber wahr: trotz der deprimierenden Thematik gelang es Regisseur Michael McGowan, ein wahres Feelgood-Movie zu erschaffen. Der (beinahe) totgeweihte Ben macht sich nicht nur auf, kurz vor seinem wahrscheinlichen Tode "noch etwas zu erleben", sondern begibt sich damit auf eine Reise in sein Innerstes und zu sich selbst, die ihn zu einigen verblüffenden Erkenntnissen führt und die ihn auf dem Wege einige interessante Bekanntschaften schließen lässt. Dabei ist der Film gedreht wie eine Art Fototagebuch, das den Zuschauer Ben auf seinem Trip zu sich selbst begleiten und zusammen mit ihm Station machen lässt an vielen Sehenswürdigkeiten Kanadas, begleitet von einem wunderbar stimmigen, stets passenden Soundtrack. Ein toller Film und trotz aller Entschleunigung kein Stück langweilig. (Die Straßen, die Ben benutzt sind jedoch der wahre Alptraum für Motorradfahrer: keine Kurven weit und breit..;-))
Das Bild ist zuweilen sehr mäßig. Einige Totale der grandiosen kanadischen Landschaften sind ziemlich körnig bzw. stark verrauscht und verschenken somit einen Großteil ihrer Wirkung. Nahaufnahmen und Close Ups können zufriedenstellen, ohne zu Jubellauten hin zu reißen. Ab den Mittelgründen nimmt die Schärfe bereits ab, und in der Ferne sieht es mau aus. Farben, Kontrast und Schwarzwert gehen gerade so in Ordnung. Das reicht mit Ach und Krach und mit zugedrückten Augen für vier Balken.
Tonal muss sich die DTS HD 5.1-Tonspur kaum beweisen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und das einzige was ein wenig für Tieftöne sorgt ist die Norton Commando. Dynamik? Fehlanzeige, tut auch nicht Not; genauso wenig wie direktionale Effekte.
Bei den Extras vergebe ich die Durchschnittswertung der Vorposter, da nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf "One Week" bin ich wegen der überschwänglichen Bewertungen der Vorposter aufmerksam geworden, den Film kannte ich bis dato nicht. Vielen Dank dafür. "One Week" ist tatsächlich das geschilderte Wohlfühl-Filmchen, das über die gesamte Laufzeit gut unterhält und keine Sekunde langweilt. Dennoch bezweifle ich, dass ich mir den Film nochmal ansehe.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 24.04.16 um 13:44
Bei "Stretch" ist der amerikanische Traum nicht so recht Wirklichkeit geworden: wie so viele mit dem Wunsch (und der Illusion) Schauspieler zu werden nach Hollywood gekommen hat ihn die Realität schneller und stärker eingeholt als erwartet. Nun ist er zwar nicht mehr kokain- und spielsüchtig, aber dennoch stets am Rande des finanziellen Ruins. Und nicht nur das: seine über alles geliebte Candace gibt ihm den Laufpass und seine Gläubiger wollen die ausstehenden 6 000$ Spielschulden binnen 24 Stunden. Durch den unerwarteten, mehr als schrulligen und offensichtlich schwer reichen Fahrgast Karos sieht der Limousinenchauffeur nun eine Möglichkeit, schnell an das Geld heran zu kommen. Aber ganz so einfach wie es scheint ist es wohl doch nicht..
Bang! Volltreffer. Joe Carnahan, eigentlich erst seit (oder auch mit) "Smokin´Aces" auch im Bereich Komödien heimisch liefert eine Farce ab, deren Dialoge und Situationskomik bisweilen ein wenig an Ritchie oder Tarantino-Werke erinnern. In letzter Zeit habe ich selten so gelacht bei Komödien wie bei "Stretch", und lange in Erinnerung bleiben wird mir der erste Auftritt von Chris Pine (wobei ich hoffentlich ein bestimmtes Bild wieder aus dem Kopf kriege.. ;-)). "Stretch" strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, teils absurden Dialogen und vor zum Teil brüllkomischen Situationen und begleitet Stretch auf seinem nahezu aussichtslosen Trip durch eine einzige Nacht, stets in Gefahr vor irgend was Groteskem und so ganz nebenbei sein Schauspieltalent entdeckend. Herrlich. Einzig die Gossensprache (im Übrigen im Originalton etwas "entschärfter" klingend) kann stören.
Trotz des relativ bekannten Casts und der Cameos von vielen Stars (Ray Liotta, Norman Reedus und, unvergesslich, "The Hoff" David Hasselhoff) blieb "Stretch" Erfolg an den Kinokassen verwehrt: er wurde gar nicht erst aufgeführt, sondern direkt der Heimkinoauswertung zugeführt. Zu Unrecht, meines Erachtens nach, denn wie meine Vorposter teils schon anmerkten hat "Stretch" durchaus Kultpotential.
Die Bildwertung von woifi_90 kann ich so nicht teilen, eher die von Sawasdee1983. Besonders zu Beginn ist der Kontrast dermaßen steil, dass in dunklen Bildabschnitten so ziemlich jedes Detail absäuft. Zudem kommt es zu Koronabildung und zu Überstrahlungen (man beachte mal Jessica Albas Haar in einer der Anfangsszenen). Das legt sich später aber. Auch schleichen sich immer wieder mal Unschärfen ein, die aber nicht übermäßig stören. Die Plastizität ist nicht besonders ausgeprägt, dafür entschädigt ein schöner filmischer Look.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und tut im Rahmen seiner vorgegenen thematischen Grundlage, was er kann. Allzu viel Anlaß für Bass- oder Dynamikattacken ist nicht gegeben, dafür entschädigt der Track mit einer sehr ordentlichen Surroundkulisse und gut lokalisierbaren direktionalen Geräuschen. Davon profitiert besonders der Score.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, deshalb vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt hat "Stretch" für mich das Zeug zum Kultfilm, Die Scheibe bleibt in der Sammlung. "Stretch" ist teils saukomisch und seeehr unterhaltsam. Für diesen Film spreche ich eine uneingeschränkte Blindkaufempfehlung aus für diejenigen, die viel Spaß mit den Guy Ritchies und den frühen Tarantinos haben.
Bang! Volltreffer. Joe Carnahan, eigentlich erst seit (oder auch mit) "Smokin´Aces" auch im Bereich Komödien heimisch liefert eine Farce ab, deren Dialoge und Situationskomik bisweilen ein wenig an Ritchie oder Tarantino-Werke erinnern. In letzter Zeit habe ich selten so gelacht bei Komödien wie bei "Stretch", und lange in Erinnerung bleiben wird mir der erste Auftritt von Chris Pine (wobei ich hoffentlich ein bestimmtes Bild wieder aus dem Kopf kriege.. ;-)). "Stretch" strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, teils absurden Dialogen und vor zum Teil brüllkomischen Situationen und begleitet Stretch auf seinem nahezu aussichtslosen Trip durch eine einzige Nacht, stets in Gefahr vor irgend was Groteskem und so ganz nebenbei sein Schauspieltalent entdeckend. Herrlich. Einzig die Gossensprache (im Übrigen im Originalton etwas "entschärfter" klingend) kann stören.
Trotz des relativ bekannten Casts und der Cameos von vielen Stars (Ray Liotta, Norman Reedus und, unvergesslich, "The Hoff" David Hasselhoff) blieb "Stretch" Erfolg an den Kinokassen verwehrt: er wurde gar nicht erst aufgeführt, sondern direkt der Heimkinoauswertung zugeführt. Zu Unrecht, meines Erachtens nach, denn wie meine Vorposter teils schon anmerkten hat "Stretch" durchaus Kultpotential.
Die Bildwertung von woifi_90 kann ich so nicht teilen, eher die von Sawasdee1983. Besonders zu Beginn ist der Kontrast dermaßen steil, dass in dunklen Bildabschnitten so ziemlich jedes Detail absäuft. Zudem kommt es zu Koronabildung und zu Überstrahlungen (man beachte mal Jessica Albas Haar in einer der Anfangsszenen). Das legt sich später aber. Auch schleichen sich immer wieder mal Unschärfen ein, die aber nicht übermäßig stören. Die Plastizität ist nicht besonders ausgeprägt, dafür entschädigt ein schöner filmischer Look.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und tut im Rahmen seiner vorgegenen thematischen Grundlage, was er kann. Allzu viel Anlaß für Bass- oder Dynamikattacken ist nicht gegeben, dafür entschädigt der Track mit einer sehr ordentlichen Surroundkulisse und gut lokalisierbaren direktionalen Geräuschen. Davon profitiert besonders der Score.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, deshalb vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt hat "Stretch" für mich das Zeug zum Kultfilm, Die Scheibe bleibt in der Sammlung. "Stretch" ist teils saukomisch und seeehr unterhaltsam. Für diesen Film spreche ich eine uneingeschränkte Blindkaufempfehlung aus für diejenigen, die viel Spaß mit den Guy Ritchies und den frühen Tarantinos haben.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 24.04.16 um 11:36
1977, Kalifornien: die Natur demonstriert an dem jungen Eddie Adams, dass die Evolutionstheorie nur zum Teil stimmen kann. Nicht alle Männer scheinen vom Affen ab zu stammen; manche offensichtlich eher vom Pferd. Auf diesen Zweig der menschlichen Rasse wird der "Filmemacher" Jack Horner aufmerksam und castet Eddie als Pornodarsteller, der mit seiner ersten Rolle über Nacht zum Star wird. Es ist das "Golden Age of Porn", denn in den ausgehenden freizügigen Siebzigern ließ sich mit Porno sehr viel Geld machen. Doch Jahre später driftet Eddie, jetzt bekannt unter dem Namen Dirk Diggler, immer weiter in die Kokainsucht ab, was seiner Potenz und somit dem "beruflichen" Erfolg nicht gerade zuträglich ist. Und im zunehmend prüderen und konservativeren Amerika hat die Pornoindustrie einen immer schwereren Stand..
Paul Thomas Anderson (nicht zu verwechseln mit Paul W. S. Anderson, der künstlerisch so besonders wertvolle Werke wie die meisten der "Resident Evils" inszenierte) setzte mit "Boogie Nights" ein Porträt der Blütezeit und des gesellschaftlichen Niedergangs (die Umsatzzahlen sprechen genau genommen eine andere Sprache) der kalifornischen Pornoindustrie in Szene und nutzte als Vorlage Aufstieg und Niedergang der Ikone des dänischen Westerns John Holmes, "Mr. 33 cm". In den schillernden Siebzigern steigt der siebzehnjährige, unfassbar potente und seehr großzügig ausgestattete Junge rasend schnell auf und wird zu gefeierten Star, der über 1700 Filme drehte und mit mindestens 3000 (!) Frauen schlief. Regisseur Horner versuchte dabei stets, seinen Traum zu verwirklichen und den Filmen "Handlung" bei zu mengen, was teils sehr belustigend wirkte und so obskure Figuren wie Actionhelden hervor brachte. Ab etwa der Hälfte wechselt der Film den Ton und wird vom leichtfüssigen Feelgood-Movie zum Drama, als Adams Kokainsucht drastische Ausmasse annimmt und der Rechtsruck in der Gesellschaft die Pornodarsteller nicht nur ächtet, sondern sie zur Zielscheibe von Gewalt macht.
"Boogie Nights" ist nicht nur Dramödie, sondern zeitgeschichtliches Porträt einer niedergehenden Epoche, in der die Freiheit des Einzelnen mit all ihren Facetten zunehmend eingeschränkt wird und das ein Sittenbild der USA zeigt, wie es noch immer in der Masse der Bundesstaaten vorherrscht. Hierbei ist besonders Burt Reynolds eine Offenbarung, der den Pornoregisseur unnachahmlich gibt; aber auch Julianne Moore ruft ihr gesamtes Potential ab. Beide wurden für ihre Darstellung mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Besonderes Augenmerk verdienen die wirklich abgefahrenen Klamotten; kaum zu glauben dass man seinerzeit so herum lief; und die Frisuren. Komplettiert wird der gelungen eingefangene Zeitkolorit durch den tollen Soundtrack.
Dem Bild sieht man sein Alter recht deutlich an, ohne dass dies ein besonderer Mängel wäre. Der Film ist natürlich beinahe zwanzig Jahre alt und nicht knapp zehn, und die Restauration des Material gelang immerhin so gut, dass sich auch der anspruchsvolle HD-Fan nicht groß beschweren muss. An die Schärfe von aktuellen Produktionen kommt "Boogie Nights" nicht heran, auch nicht an die besten High Def-Vertreter älterer Filme wie "Apocalypse Now", "Blade Runner" oder "Ben-Hur", dennoch kann sich das Ergebnis sehen lasse, Die Schärfe geht in Ordnung; ebenso Kontrast, Schwarzwert und Plastizität, allerdings lässt der Transfer den Zuschauer nicht jauchzen vor Glück. Für vier Balken reicht es.
Der Soundtrack ist ebenso unspektakulär, mit Ausnahme der Musik: während Surroundgeräusche eher die Ausnahme sind und von direktionalen Effekten nicht die Rede sein kann, klingt die Musik volltönend, dynamisch und bassig aus den Speakern. Das reicht für knappe vier Balken.
Extras habe ich nicht angesehen, deshalb vergebe ich die vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die erste Hälfte von "Boogie Nights" ist eine relativ leichtfüssige Komödie mit einigen wirklichen Brüllern, die den verblüffend unkomplizierten Umgang mit Sexualität transportiert und die Mechanismen des Pornogeschäfts porträtiert. Ab der Hälfte wird der Ton ernster und zeigt die Schattenseiten des Geschäftes: menschliche Tragödien, Drogensucht und gesellschaftliche Ächtung; das Thema AIDS (bereits damals aufkeimendes, wichtiges Thema) wird tot geschwiegen. "Boogie Nights" ist ein tolles Sittenportät Amerikas der 70er und 80er und eines gerne verheimlichten Genres.
Paul Thomas Anderson (nicht zu verwechseln mit Paul W. S. Anderson, der künstlerisch so besonders wertvolle Werke wie die meisten der "Resident Evils" inszenierte) setzte mit "Boogie Nights" ein Porträt der Blütezeit und des gesellschaftlichen Niedergangs (die Umsatzzahlen sprechen genau genommen eine andere Sprache) der kalifornischen Pornoindustrie in Szene und nutzte als Vorlage Aufstieg und Niedergang der Ikone des dänischen Westerns John Holmes, "Mr. 33 cm". In den schillernden Siebzigern steigt der siebzehnjährige, unfassbar potente und seehr großzügig ausgestattete Junge rasend schnell auf und wird zu gefeierten Star, der über 1700 Filme drehte und mit mindestens 3000 (!) Frauen schlief. Regisseur Horner versuchte dabei stets, seinen Traum zu verwirklichen und den Filmen "Handlung" bei zu mengen, was teils sehr belustigend wirkte und so obskure Figuren wie Actionhelden hervor brachte. Ab etwa der Hälfte wechselt der Film den Ton und wird vom leichtfüssigen Feelgood-Movie zum Drama, als Adams Kokainsucht drastische Ausmasse annimmt und der Rechtsruck in der Gesellschaft die Pornodarsteller nicht nur ächtet, sondern sie zur Zielscheibe von Gewalt macht.
"Boogie Nights" ist nicht nur Dramödie, sondern zeitgeschichtliches Porträt einer niedergehenden Epoche, in der die Freiheit des Einzelnen mit all ihren Facetten zunehmend eingeschränkt wird und das ein Sittenbild der USA zeigt, wie es noch immer in der Masse der Bundesstaaten vorherrscht. Hierbei ist besonders Burt Reynolds eine Offenbarung, der den Pornoregisseur unnachahmlich gibt; aber auch Julianne Moore ruft ihr gesamtes Potential ab. Beide wurden für ihre Darstellung mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Besonderes Augenmerk verdienen die wirklich abgefahrenen Klamotten; kaum zu glauben dass man seinerzeit so herum lief; und die Frisuren. Komplettiert wird der gelungen eingefangene Zeitkolorit durch den tollen Soundtrack.
Dem Bild sieht man sein Alter recht deutlich an, ohne dass dies ein besonderer Mängel wäre. Der Film ist natürlich beinahe zwanzig Jahre alt und nicht knapp zehn, und die Restauration des Material gelang immerhin so gut, dass sich auch der anspruchsvolle HD-Fan nicht groß beschweren muss. An die Schärfe von aktuellen Produktionen kommt "Boogie Nights" nicht heran, auch nicht an die besten High Def-Vertreter älterer Filme wie "Apocalypse Now", "Blade Runner" oder "Ben-Hur", dennoch kann sich das Ergebnis sehen lasse, Die Schärfe geht in Ordnung; ebenso Kontrast, Schwarzwert und Plastizität, allerdings lässt der Transfer den Zuschauer nicht jauchzen vor Glück. Für vier Balken reicht es.
Der Soundtrack ist ebenso unspektakulär, mit Ausnahme der Musik: während Surroundgeräusche eher die Ausnahme sind und von direktionalen Effekten nicht die Rede sein kann, klingt die Musik volltönend, dynamisch und bassig aus den Speakern. Das reicht für knappe vier Balken.
Extras habe ich nicht angesehen, deshalb vergebe ich die vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die erste Hälfte von "Boogie Nights" ist eine relativ leichtfüssige Komödie mit einigen wirklichen Brüllern, die den verblüffend unkomplizierten Umgang mit Sexualität transportiert und die Mechanismen des Pornogeschäfts porträtiert. Ab der Hälfte wird der Ton ernster und zeigt die Schattenseiten des Geschäftes: menschliche Tragödien, Drogensucht und gesellschaftliche Ächtung; das Thema AIDS (bereits damals aufkeimendes, wichtiges Thema) wird tot geschwiegen. "Boogie Nights" ist ein tolles Sittenportät Amerikas der 70er und 80er und eines gerne verheimlichten Genres.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 17.04.16 um 18:22
1820 läuft die "Essex" in Nantucket aus, um Wale zu fangen: der Waltran ist als Energielieferant mittlerweile unverzichtbar und somit begehrtes Gut. Dem Obermaat Owen Chase wurde das Kapitänspatent versprochen und doch muss er ins zweite Glied zurück treten:
Kapitän Pollard, obwohl unerfahren; wird als Verwandter des Eigentümers der Walfangfirma mit der Führung des Schiffes betraut. Als das Schiff auf hoher See auf eine Pottwalherde trifft und die Jagd beginnt, kommt es zur Katastrophe: ein riesiger Pottwalbulle rammt die "Essex", diese sinkt und die Crew befindet sich nun, mit knappen Essens- und Trinkwasservorräten und über 3600 km von der nächsten Küste entfernt, in einer schier ausweglosen Lage. Nach einer Weile müssen sie das Unaussprechliche tun..
"Im Herzen der See" erzählt die historisch belegte, wahre Geschichte des Walfangschiffs "Essex" und ist nicht, wie der Film "Moby Dick", die Verfilmung einer Novelle. Auch "Im Herzen der See" basiert auf einer literarischen Vorlage, nämlich dem Erlebnisbericht des Obermaates Owen Chase, der wiederum verschiedene andere Schriftsteller zu ihren Werken inspirierte.
Ron Howard, sehr bekannter, erfolgreicher und mehrfach preisgekrönter Regisseur (u. a. Oscar für den besten Film und die beste Regie in "A Beautiful Mind") nahm sich des Stoffes an und inszenierte einen packenden Abenteuerfilm, der über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. In der ersten Hälfte dominieren die Walfang-Actionszenen, die es durchaus in sich haben und den Zuschauer mit den in kleinen Booten riesige Wale verfolgenden Männern mitfiebern lassen, während in der zweiten Hälfte das Drama der Ausweglosigkeit und des Leidens der Überlebenden gezeigt wird. Das ist tatsächlich nach meinem Empfinden das einzige, was sich "Im Herzen der See" vorwerfen lassen muss: bedingt durch den tatsächlichen Verlauf der damaligen Ereignisse ist die zweite Hälfte ruhiger, und wenn es denn inszenatorisch möglich gewesen wäre, hätte eine umgekehrte Schilderung der Story dramaturgisch besser zu einem Showdown geführt. Wer also so etwas wie ein "Moby Dick"-Remake erwartet könnte enttäuscht werden: Wal-Action steht nicht im Vordergrund dieser Verfilmung.
„Im Herzen der See“ wirkt ausgesprochen authentisch; und so sehen Kostüme und Kulissen ungeheuer realistisch aus. Alle Actionszenen sind absolut fesselnd in Szene gesetzt und wirken besonders durch immerzu neue, manchmal ausgefallene Kameraeinstellungen. Die Darsteller machen allesamt einen hervorragend glaubwürdigen Job, wobei mich besonders Chris Hemsworth beeindruckt hat: der Australier kann doch erheblich mehr als Thor und den Huntsman.
Im Gegensatz zum Reviewer spielt es für mich gar keine Rolle, ob Brendan Gleeson nun als 42-Jähriger durchgeht, das tut nichts zur Sache (des Films), ebenso wenig der Zwist zwischen Kapitän und Maat. Dieser mündet zu Beginn beinahe in eine Katastrophe, spielt aber im weiteren Verlauf des Film ebenso keine Rolle mehr.
"Im Herzen der See" ist grandioses Abenteuerkino, das das vermeintliche Vorbild "Moby Dick", mit dem der Film beinahe unweigerlich verglichen wird, natürlich nicht erreicht. Das will der Film auch gar nicht; er erzählt eine andere Geschichte, deren Schwerpunkt auf der Schilderung der Odyssee und des Leidensweges der Überlebenden liegt.
Das Bild ist fast perfekt, lediglich zu Beginn ist es arg dunkel gehalten. Hier verschwinden in Verbindung mit dem allzu satten Schwarzwert und dem steilen Kontrast schon mal ein paar Details. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen, das ist vorbildlich. Gleichwohl konvertiert, wusste Howard wohl schon vorher, dass für "Im Herzen der See" eine 3D-Version geplant war: der Film ist definitiv für 3D ausgelegt, das ist in vielen Einstellungen bemerkbar und wirkt sich auch auf die 2D-Fassung aus.
Die Konvertierung in die 3. Dimension kann durchaus als gelungen bezeichnen. Der Film weist über den größten Teil der Laufzeit eine tolle Tiefenstaffelung auf, und die für die 3D-Auswertung angelegten Szenen kommen hervorragend zur Geltung. Auf meiner (Shutter-) Technik werden besonders die anfänglichen Szenen bei Nacht natürlich sehr dunkel; das aber legt sich später. Ein paar Doppelkonturen entstanden zwar auf meinem Fernseher, wenn sich helle Gegenstände im Dunklen sehr nahe an der Kamera befanden, das aber ist verschmerzbar. Insgesamt eine tolle stereoskopische Darstellung, und der authentisch wirkende Look des Films erzielt in Verbindung mit der 3D-Darstellung eine ganz eigene, symbiotische Wirkung.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, der Core wird in Dolby TrueHD ausgegeben. Ganz so euphorisch wie Sascha sehe ich den Sound nicht. Der Track ist sehr gut, aber nicht hervorragend; für mich definitiv keine 10 Punkte wert; 8,5 hätte ich auf einer 10er Skala vergeben. Für 10 Punkte fehlt mir die perfekte Einbindung der Surrounds und Backsurrounds, und von einer permanenten, perfekt ortbaren Surroundkulisse kann leider nicht immer die Rede sein. Erstaunlicherweise wirkt der Track ab und an perfekt abgemischt, dann wieder nachlässig. Der Bass und die Dynamik stellen mehr als zufrieden, wobei der Bass durchaus etwas tiefer reichen hätte dürfen. Kann man aber regeln. Die Dialoge sind zu Beginn etwas laut.
Die Extras muss ich erst noch ansehen, deshalb schließe ich mich der Punktevergabe des Reviews an. Die Veröffentlichung beinhaltet die 2D-Fassung auf einer extra Scheibe, einen Digital Code und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt stellt "Im Herzen der See" packendes und grandioses Abenteuerkino dar, dem zu Unrecht größerer Erfolg an den Kinokassen verwehrt blieb und der für mein Empfinden eine etwas unfair niedrige Wertung hier im Review erhalten hat.
Ich selbst behalte mittlerweile höchstens noch einen von 50 Filmen in der Sammlung, "Im Herzen der See" ist einer davon.
Kapitän Pollard, obwohl unerfahren; wird als Verwandter des Eigentümers der Walfangfirma mit der Führung des Schiffes betraut. Als das Schiff auf hoher See auf eine Pottwalherde trifft und die Jagd beginnt, kommt es zur Katastrophe: ein riesiger Pottwalbulle rammt die "Essex", diese sinkt und die Crew befindet sich nun, mit knappen Essens- und Trinkwasservorräten und über 3600 km von der nächsten Küste entfernt, in einer schier ausweglosen Lage. Nach einer Weile müssen sie das Unaussprechliche tun..
"Im Herzen der See" erzählt die historisch belegte, wahre Geschichte des Walfangschiffs "Essex" und ist nicht, wie der Film "Moby Dick", die Verfilmung einer Novelle. Auch "Im Herzen der See" basiert auf einer literarischen Vorlage, nämlich dem Erlebnisbericht des Obermaates Owen Chase, der wiederum verschiedene andere Schriftsteller zu ihren Werken inspirierte.
Ron Howard, sehr bekannter, erfolgreicher und mehrfach preisgekrönter Regisseur (u. a. Oscar für den besten Film und die beste Regie in "A Beautiful Mind") nahm sich des Stoffes an und inszenierte einen packenden Abenteuerfilm, der über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. In der ersten Hälfte dominieren die Walfang-Actionszenen, die es durchaus in sich haben und den Zuschauer mit den in kleinen Booten riesige Wale verfolgenden Männern mitfiebern lassen, während in der zweiten Hälfte das Drama der Ausweglosigkeit und des Leidens der Überlebenden gezeigt wird. Das ist tatsächlich nach meinem Empfinden das einzige, was sich "Im Herzen der See" vorwerfen lassen muss: bedingt durch den tatsächlichen Verlauf der damaligen Ereignisse ist die zweite Hälfte ruhiger, und wenn es denn inszenatorisch möglich gewesen wäre, hätte eine umgekehrte Schilderung der Story dramaturgisch besser zu einem Showdown geführt. Wer also so etwas wie ein "Moby Dick"-Remake erwartet könnte enttäuscht werden: Wal-Action steht nicht im Vordergrund dieser Verfilmung.
„Im Herzen der See“ wirkt ausgesprochen authentisch; und so sehen Kostüme und Kulissen ungeheuer realistisch aus. Alle Actionszenen sind absolut fesselnd in Szene gesetzt und wirken besonders durch immerzu neue, manchmal ausgefallene Kameraeinstellungen. Die Darsteller machen allesamt einen hervorragend glaubwürdigen Job, wobei mich besonders Chris Hemsworth beeindruckt hat: der Australier kann doch erheblich mehr als Thor und den Huntsman.
Im Gegensatz zum Reviewer spielt es für mich gar keine Rolle, ob Brendan Gleeson nun als 42-Jähriger durchgeht, das tut nichts zur Sache (des Films), ebenso wenig der Zwist zwischen Kapitän und Maat. Dieser mündet zu Beginn beinahe in eine Katastrophe, spielt aber im weiteren Verlauf des Film ebenso keine Rolle mehr.
"Im Herzen der See" ist grandioses Abenteuerkino, das das vermeintliche Vorbild "Moby Dick", mit dem der Film beinahe unweigerlich verglichen wird, natürlich nicht erreicht. Das will der Film auch gar nicht; er erzählt eine andere Geschichte, deren Schwerpunkt auf der Schilderung der Odyssee und des Leidensweges der Überlebenden liegt.
Das Bild ist fast perfekt, lediglich zu Beginn ist es arg dunkel gehalten. Hier verschwinden in Verbindung mit dem allzu satten Schwarzwert und dem steilen Kontrast schon mal ein paar Details. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen, das ist vorbildlich. Gleichwohl konvertiert, wusste Howard wohl schon vorher, dass für "Im Herzen der See" eine 3D-Version geplant war: der Film ist definitiv für 3D ausgelegt, das ist in vielen Einstellungen bemerkbar und wirkt sich auch auf die 2D-Fassung aus.
Die Konvertierung in die 3. Dimension kann durchaus als gelungen bezeichnen. Der Film weist über den größten Teil der Laufzeit eine tolle Tiefenstaffelung auf, und die für die 3D-Auswertung angelegten Szenen kommen hervorragend zur Geltung. Auf meiner (Shutter-) Technik werden besonders die anfänglichen Szenen bei Nacht natürlich sehr dunkel; das aber legt sich später. Ein paar Doppelkonturen entstanden zwar auf meinem Fernseher, wenn sich helle Gegenstände im Dunklen sehr nahe an der Kamera befanden, das aber ist verschmerzbar. Insgesamt eine tolle stereoskopische Darstellung, und der authentisch wirkende Look des Films erzielt in Verbindung mit der 3D-Darstellung eine ganz eigene, symbiotische Wirkung.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, der Core wird in Dolby TrueHD ausgegeben. Ganz so euphorisch wie Sascha sehe ich den Sound nicht. Der Track ist sehr gut, aber nicht hervorragend; für mich definitiv keine 10 Punkte wert; 8,5 hätte ich auf einer 10er Skala vergeben. Für 10 Punkte fehlt mir die perfekte Einbindung der Surrounds und Backsurrounds, und von einer permanenten, perfekt ortbaren Surroundkulisse kann leider nicht immer die Rede sein. Erstaunlicherweise wirkt der Track ab und an perfekt abgemischt, dann wieder nachlässig. Der Bass und die Dynamik stellen mehr als zufrieden, wobei der Bass durchaus etwas tiefer reichen hätte dürfen. Kann man aber regeln. Die Dialoge sind zu Beginn etwas laut.
Die Extras muss ich erst noch ansehen, deshalb schließe ich mich der Punktevergabe des Reviews an. Die Veröffentlichung beinhaltet die 2D-Fassung auf einer extra Scheibe, einen Digital Code und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt stellt "Im Herzen der See" packendes und grandioses Abenteuerkino dar, dem zu Unrecht größerer Erfolg an den Kinokassen verwehrt blieb und der für mein Empfinden eine etwas unfair niedrige Wertung hier im Review erhalten hat.
Ich selbst behalte mittlerweile höchstens noch einen von 50 Filmen in der Sammlung, "Im Herzen der See" ist einer davon.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 09.04.16 um 14:00
Der Bau der Eisenbahn kommt voran, aber nur schleppend: Durant hat das Projekt zwar weiter vorangetrieben, hat aber ohne die Karten des zu Beginn der ersten Staffel von Indianern getöteten Kartographen mehr Probleme als ihm lieb ist, und dessen Gattin, der "blondgelockte Engel des Westens", spielt ein eigenes Spiel. So richtig nimmt der Bau erst wieder Fahrt auf, als Durant Bohannon vor der Exekution rettet: nach dem der Südstaatler nach seiner Rache flüchtete schloss er sich anderen Rebellen an und führte Raubzüge ausgerechnet gegen die Eisenbahn durch.
Der Schwede, in der ersten Staffel geteert und gefedert, ist mittlerweile als Latrinenreiniger und Totengräber ganz unten angekommen und versteht es dennoch, durch geschickt initiierte Intrigen Unruhe und Feindseligkeiten in der Zeltstadt zu schüren. Und nicht nur das: insgeheim paktiert er mit den Sioux, und das nicht gerade zum Wohle der Stadt..
Wie es sich in der ersten Staffel bereits abzeichnete bestätigt sich mit der zweiten Season, dass "Hell on Wheels" ganz große Serienunterhaltung auf höchstem Niveau darstellt. Wiederum wirken alle Kostüme und Kulissen äußerst authentisch, und wie gehabt starren alle Darsteller, bis auf die von wenigen privilegierten, vor Schmutz. Mord, Totschlag, körperliche Gewalt, Raub und allgemeine Fiesheit sind nach wie vor an der Tagesordnung und bilden das Salz in der Suppe der Serie. Diese verfolgt vielfältigste, parallel verlaufende Erzählstränge, versteht es aber dennoch perfekt, diese für den Zuschauer anschaulich und verständlich zu verknüpfen. Der seinerzeit allgegenwärtige Rassismus, ob nun gegen Juden, Iren, Ausländer allgemein, aber besonders gegen farbige ehemalige Sklaven bleibt Thema und manifestiert sich im zwischen den Kulturen wandelnden und sich nirgends zugehörig fühlenden Elam. Wie bei "Game of Thrones" auch darf der Zuschauer sich nie allzu sehr darauf verlassen, dass liebgewonnene Protagonisten das Staffelende unbeschadet erleben, im Gegenteil: zum Ende hin muss man überrascht das Ableben so manches Hauptdarstellers hinnehmen. Das Ende wartet zudem noch mit einem Cliffhanger auf, der einen die dritte Staffel herbei fiebern lässt (die steht schon im Regal und wird in Kürze in den Player gelegt.. ;-)).
Da sich Bild und Ton der zweiten Staffel nicht von der audiovisuellen Umsetzung der ersten Season unterscheiden, übernehme ich meine eigene Beschreibung.
Das Bild ist allerfeinste Sahne und definitiv auf dem Niveau von HBO-Produktionen. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Schwarzwert und Kontrast sind perfekt. Die Plastizität ist ähnlich wie bei "Deadwood" außerordentlich und bewirkt, dass das Bild ab und an etwas doku-soapig erscheint. Das hätte man mit Stilmitteln anders lösen und so einen "Westernlook" kreieren können, aber störend ist es auch nicht wirklich. Die Farben sind manchmal leicht entsättigt, in aller Regel jedoch natürlich belassen.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist ebenfalls hochklassig. Surroundgeräusche mit gut ortbaren direktionalen Effekten gibt es ständig, und wenn gefordert geht es recht dynamisch und bassstark zur Sache. Für eine Serie ist der Track herausragend.
Die Extras scheinen mit über 2 Stunden recht umfangreich, eine Sichtung steht noch an. Ich vergebe mal den Durchschnittswertung. Die zweite Staffel erscheint wie die erste im schicken Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: ganz großes (Serien-) Kino und kein Stück schlechter als "Deadwood", sondern mindestens auf Augenhöhe. Der Erfolg gibt "Hell on Wheels" übrigens recht: während "Deadwood" (zu Unrecht, meiner Meinung nach) nach drei Staffeln eingestellt wurde steht die fünfte von "Hell on Wheels" in den Startlöchern. Top Unterhaltung für Serienfans, und hier besonders für die Western-Affinen.
Der Schwede, in der ersten Staffel geteert und gefedert, ist mittlerweile als Latrinenreiniger und Totengräber ganz unten angekommen und versteht es dennoch, durch geschickt initiierte Intrigen Unruhe und Feindseligkeiten in der Zeltstadt zu schüren. Und nicht nur das: insgeheim paktiert er mit den Sioux, und das nicht gerade zum Wohle der Stadt..
Wie es sich in der ersten Staffel bereits abzeichnete bestätigt sich mit der zweiten Season, dass "Hell on Wheels" ganz große Serienunterhaltung auf höchstem Niveau darstellt. Wiederum wirken alle Kostüme und Kulissen äußerst authentisch, und wie gehabt starren alle Darsteller, bis auf die von wenigen privilegierten, vor Schmutz. Mord, Totschlag, körperliche Gewalt, Raub und allgemeine Fiesheit sind nach wie vor an der Tagesordnung und bilden das Salz in der Suppe der Serie. Diese verfolgt vielfältigste, parallel verlaufende Erzählstränge, versteht es aber dennoch perfekt, diese für den Zuschauer anschaulich und verständlich zu verknüpfen. Der seinerzeit allgegenwärtige Rassismus, ob nun gegen Juden, Iren, Ausländer allgemein, aber besonders gegen farbige ehemalige Sklaven bleibt Thema und manifestiert sich im zwischen den Kulturen wandelnden und sich nirgends zugehörig fühlenden Elam. Wie bei "Game of Thrones" auch darf der Zuschauer sich nie allzu sehr darauf verlassen, dass liebgewonnene Protagonisten das Staffelende unbeschadet erleben, im Gegenteil: zum Ende hin muss man überrascht das Ableben so manches Hauptdarstellers hinnehmen. Das Ende wartet zudem noch mit einem Cliffhanger auf, der einen die dritte Staffel herbei fiebern lässt (die steht schon im Regal und wird in Kürze in den Player gelegt.. ;-)).
Da sich Bild und Ton der zweiten Staffel nicht von der audiovisuellen Umsetzung der ersten Season unterscheiden, übernehme ich meine eigene Beschreibung.
Das Bild ist allerfeinste Sahne und definitiv auf dem Niveau von HBO-Produktionen. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Schwarzwert und Kontrast sind perfekt. Die Plastizität ist ähnlich wie bei "Deadwood" außerordentlich und bewirkt, dass das Bild ab und an etwas doku-soapig erscheint. Das hätte man mit Stilmitteln anders lösen und so einen "Westernlook" kreieren können, aber störend ist es auch nicht wirklich. Die Farben sind manchmal leicht entsättigt, in aller Regel jedoch natürlich belassen.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist ebenfalls hochklassig. Surroundgeräusche mit gut ortbaren direktionalen Effekten gibt es ständig, und wenn gefordert geht es recht dynamisch und bassstark zur Sache. Für eine Serie ist der Track herausragend.
Die Extras scheinen mit über 2 Stunden recht umfangreich, eine Sichtung steht noch an. Ich vergebe mal den Durchschnittswertung. Die zweite Staffel erscheint wie die erste im schicken Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: ganz großes (Serien-) Kino und kein Stück schlechter als "Deadwood", sondern mindestens auf Augenhöhe. Der Erfolg gibt "Hell on Wheels" übrigens recht: während "Deadwood" (zu Unrecht, meiner Meinung nach) nach drei Staffeln eingestellt wurde steht die fünfte von "Hell on Wheels" in den Startlöchern. Top Unterhaltung für Serienfans, und hier besonders für die Western-Affinen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 07.04.16 um 09:47
Foley kommt nach 25 Jahren aus dem Knast: er hat die Strafe abgesessen, weil er seinen besten Freund und Partner tötete: Kaum draußen kontaktiert ihn der Sohn des Getöteten und will ihn zu einem Deal überreden, der beiden Millionen einbringen soll. Dabei lernt er die drogensüchtige Prostituierte Iris kennen und lieben. Was Foley und Iris nicht wissen: beide und Ethan sind nicht nur durch den Mord an Ethans Vater, sondern noch auf andere, unfassbar schockierende Weise miteinander verbunden..
Jeder, der den Film ansieht wird zum Ende hin zum Schluß kommen, dass "Der Samariter" nichts anderes ist als eine "Oldboy"-Variante. Unterschiede sind (und hier wird es schwer nicht zu spoilern): der Protagonist ist nicht 20 Jahre lang in einem Hotelzimmer eingesperrt und bekommt tagein, tagaus nicht nur Teigtaschen als Essen vorgesetzt; er wurde wegen Mordes 25 Jahre inhaftiert. In Freiheit wird mit ihm ein übles Spiel gespielt, dass wie in "Oldboy" in seiner Vergangenheit begründet liegt und in etwa die selben Auswirkungen hat. Selbst das Ende von "Der Samariter" ist nur eine Abwandlung des koreanischen Erfolgsfilms und seines amerikanischen Remakes, die einizge völlige Abweichung ist: es kommt keine einzige Hammer-Szene vor. Deswegen ist "Der Samariter" durchaus kein schlechter Film; wer jedoch die Referenzen kennt kommt etwa ab der Mitte des Streifens recht schnell auf dessen Ausgang.
Die Darsteller machen ihre Sache routiniert und gut, und wie die Vorposter schon feststellten ist "Der Samariter" deutlich mehr Drama denn Actioner. Der Film ist leidlich spannend, manchmal dezent schockierend und verblüffend und definitiv über die gesamte Laufzeit recht unterhaltsam. 4 Punkte sind zwar recht wohlwollend, aber drei wären unfair wenig.
Das Bild von "Der Samariter" ist recht gut, ohne am Referenzstatus zu kratzen. Alle Parameter sind im grünen Bereich, ohne Bäume aus zu reißen. Die Schärfe ist hoch, aber nicht perfekt, und in einigen wenigen Szenen schleichen sich ganz leichte Unschärfen ab den Mittelgründen ein. Die hellen Szenen neigen minimal zum Überstrahlen. Bei Szenen im Halbdunkel und im Dunklen ist alles bestens.
Den visuellen Wertungen steht der deutsche DTS-HD MA 5.1-Track nicht nach. Der Track erzeugt eine ausgewogen umhüllende Surroundkulisse, die aber minimal verhalten klingt und etwas nach vorne verschoben wirkt. "Der Samariter" ist kein Actionfilm; auf großartige Dynamik und ungezügelten Bass wartet man meist vergebens. Umgebungsgeräusche sind zwar stets gegeben, allerdings sehr dezent, und wenn auftretend, dann einigermaßen präzise ortbar. Der Sound ist gut, aber weit davon entfernt sehr gut zu sein geschweige denn zu begeistern.
Die Extras sind seeehr übersichtlich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wer "Oldboy" nicht kennt (egal, ob das Original oder das Remake) dürfte von "Der Samariter" durchaus gefesselt sein, denn die Story ist zweifellos schockierend. Der Film macht richtig, was ein verblüffendes Drama leisten soll. Hat man jedoch das koreanische Original oder das amerikanische Remake gesehen, kommt man schnell auf die Auflösung und wird um den Überraschiungseffekt gebracht.
Jeder, der den Film ansieht wird zum Ende hin zum Schluß kommen, dass "Der Samariter" nichts anderes ist als eine "Oldboy"-Variante. Unterschiede sind (und hier wird es schwer nicht zu spoilern): der Protagonist ist nicht 20 Jahre lang in einem Hotelzimmer eingesperrt und bekommt tagein, tagaus nicht nur Teigtaschen als Essen vorgesetzt; er wurde wegen Mordes 25 Jahre inhaftiert. In Freiheit wird mit ihm ein übles Spiel gespielt, dass wie in "Oldboy" in seiner Vergangenheit begründet liegt und in etwa die selben Auswirkungen hat. Selbst das Ende von "Der Samariter" ist nur eine Abwandlung des koreanischen Erfolgsfilms und seines amerikanischen Remakes, die einizge völlige Abweichung ist: es kommt keine einzige Hammer-Szene vor. Deswegen ist "Der Samariter" durchaus kein schlechter Film; wer jedoch die Referenzen kennt kommt etwa ab der Mitte des Streifens recht schnell auf dessen Ausgang.
Die Darsteller machen ihre Sache routiniert und gut, und wie die Vorposter schon feststellten ist "Der Samariter" deutlich mehr Drama denn Actioner. Der Film ist leidlich spannend, manchmal dezent schockierend und verblüffend und definitiv über die gesamte Laufzeit recht unterhaltsam. 4 Punkte sind zwar recht wohlwollend, aber drei wären unfair wenig.
Das Bild von "Der Samariter" ist recht gut, ohne am Referenzstatus zu kratzen. Alle Parameter sind im grünen Bereich, ohne Bäume aus zu reißen. Die Schärfe ist hoch, aber nicht perfekt, und in einigen wenigen Szenen schleichen sich ganz leichte Unschärfen ab den Mittelgründen ein. Die hellen Szenen neigen minimal zum Überstrahlen. Bei Szenen im Halbdunkel und im Dunklen ist alles bestens.
Den visuellen Wertungen steht der deutsche DTS-HD MA 5.1-Track nicht nach. Der Track erzeugt eine ausgewogen umhüllende Surroundkulisse, die aber minimal verhalten klingt und etwas nach vorne verschoben wirkt. "Der Samariter" ist kein Actionfilm; auf großartige Dynamik und ungezügelten Bass wartet man meist vergebens. Umgebungsgeräusche sind zwar stets gegeben, allerdings sehr dezent, und wenn auftretend, dann einigermaßen präzise ortbar. Der Sound ist gut, aber weit davon entfernt sehr gut zu sein geschweige denn zu begeistern.
Die Extras sind seeehr übersichtlich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wer "Oldboy" nicht kennt (egal, ob das Original oder das Remake) dürfte von "Der Samariter" durchaus gefesselt sein, denn die Story ist zweifellos schockierend. Der Film macht richtig, was ein verblüffendes Drama leisten soll. Hat man jedoch das koreanische Original oder das amerikanische Remake gesehen, kommt man schnell auf die Auflösung und wird um den Überraschiungseffekt gebracht.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 06.04.16 um 13:32
Thomas Lang, zwar Hollywood-Regisseur aber eher im Arthouse heimisch, prüft in Siena ob sich ein neuer Stoff cineastisch auswerten lässt: eine amerikanische Austauschstudentin wurde bestialisch ermordet, in Tatverdacht stehen ihre Mitbewohnerin und deren Freund.
Lang versucht nun, ein Drehbuch zu verfassen und stellt dabei seine eigenen Recherchen an.
Dabei sind ihm allerlei Personen manchmal hilfreich, manchmal eher nicht..
Michael Winterbottom zählt zu den wichtigsten Regisseuren des jüngeren britischen Kinos und ist, wie der Protagonist von "Die Augen des Engels", eher dem Arthouse zu zu ordnen. Der Brite legte seinem Film die wahren Begebenheiten im Mordfall der 2007 in Perugia ermordeten Meredith Kerchner zu Grunde, der weltweit nicht nur Aufsehen, sondern auch die Gemüter erregte. Der Fall endete seinerzeit nach einem eher zweifelhaften Freispruch nach Berufung erneut mit einem Freispruch.
Winterbottom legt den Streifen quasi als Film (-vorbereitung) im Film an und lässt Daniel Brühl als eher unsympathischen Charakter regelrecht verzweifelt nach einer eigenen Interpretationsmöglichkeit des Stoffes suchen. Doch Achtung: wer wegen der zugrunde liegenden Story einen Thriller erwartet, wird derb enttäuscht. Nicht nur das: "Die Augen des Engels" weiß selbst nicht so recht, was er sein will. Gleichwohl der Stoff Spannung und Dramatik satt böte, verliert sich Winterbottom in allerlei Erzählsträngen, die weder die Story voran bringen noch wesentlich miteinander zu tun haben. Als Beispiel möge hier die völlig leidenschaftslose Romanze des Regisseurs mit der Journalistin dienen. Zwischendurch taucht auch mal völlig sinnbefreit ein Monster auf, wohl um den Bezug zum penetrant überstrapazierten Inferno von Dante Alighieri her zu stellen. Am Ende ist der Film ´rum, und der Zuschauer fragt sich verblüfft und völlig zu Recht nach dem Sinn des ganzen.
Das Bild entspricht gerade noch so HD-Ansprüchen. Die Schärfe und Tiefenschärfe sind gut, aber nicht sehr gut. Der visuelle Transfer gelang schön filmlike; die Farben sind vor allem etwas braun und orangelastig, und hier gehen durch den unausgewogenen Kontrast ein paar Details verloren. Die Tageslichtsaufnahmen sind allesamt nahezu fehlerfrei, lediglich plastischer könnte das ganze sein.
Hier liegt mal wieder ein Film vor, der unnötigerweise mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen wurde: es passiert rein gar nichts, was das Potential des Tracks abrufen könnte. Hier hätte es nicht nur eine Dolby Digital-Tonspur getan, genau genommen hätte eine durch Soundprogramme aufpolierte Stereotonspur getan. Dynamik, Bass, Surroundgeräusche, direktionale Effekte: so gut wie Fehlanzeige.
Ein paar Extras liegen anscheinend vor, die mich aber nach dem "Genuss" des Films weiß Gott nicht interessierten. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: da bin ich wohl zu sehr Kunstbanause; der Film ist wirr, seltsam, in sich unschlüssig und unentschieden und das Ende ist ebenfalls nicht zufriedenstellend. Nein, es muss durchaus nicht immer Krawall- oder Blockbusterkino sein; aber auch Arthouse-Kino (und so recht will ich "Die Augen des Engels" nicht mal dazu zählen) hat quasi einen "Unterhaltungsauftrag". Und den erfüllt "Die Augen des Engels" höchstens die ersten 15 Minuten.
Lang versucht nun, ein Drehbuch zu verfassen und stellt dabei seine eigenen Recherchen an.
Dabei sind ihm allerlei Personen manchmal hilfreich, manchmal eher nicht..
Michael Winterbottom zählt zu den wichtigsten Regisseuren des jüngeren britischen Kinos und ist, wie der Protagonist von "Die Augen des Engels", eher dem Arthouse zu zu ordnen. Der Brite legte seinem Film die wahren Begebenheiten im Mordfall der 2007 in Perugia ermordeten Meredith Kerchner zu Grunde, der weltweit nicht nur Aufsehen, sondern auch die Gemüter erregte. Der Fall endete seinerzeit nach einem eher zweifelhaften Freispruch nach Berufung erneut mit einem Freispruch.
Winterbottom legt den Streifen quasi als Film (-vorbereitung) im Film an und lässt Daniel Brühl als eher unsympathischen Charakter regelrecht verzweifelt nach einer eigenen Interpretationsmöglichkeit des Stoffes suchen. Doch Achtung: wer wegen der zugrunde liegenden Story einen Thriller erwartet, wird derb enttäuscht. Nicht nur das: "Die Augen des Engels" weiß selbst nicht so recht, was er sein will. Gleichwohl der Stoff Spannung und Dramatik satt böte, verliert sich Winterbottom in allerlei Erzählsträngen, die weder die Story voran bringen noch wesentlich miteinander zu tun haben. Als Beispiel möge hier die völlig leidenschaftslose Romanze des Regisseurs mit der Journalistin dienen. Zwischendurch taucht auch mal völlig sinnbefreit ein Monster auf, wohl um den Bezug zum penetrant überstrapazierten Inferno von Dante Alighieri her zu stellen. Am Ende ist der Film ´rum, und der Zuschauer fragt sich verblüfft und völlig zu Recht nach dem Sinn des ganzen.
Das Bild entspricht gerade noch so HD-Ansprüchen. Die Schärfe und Tiefenschärfe sind gut, aber nicht sehr gut. Der visuelle Transfer gelang schön filmlike; die Farben sind vor allem etwas braun und orangelastig, und hier gehen durch den unausgewogenen Kontrast ein paar Details verloren. Die Tageslichtsaufnahmen sind allesamt nahezu fehlerfrei, lediglich plastischer könnte das ganze sein.
Hier liegt mal wieder ein Film vor, der unnötigerweise mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen wurde: es passiert rein gar nichts, was das Potential des Tracks abrufen könnte. Hier hätte es nicht nur eine Dolby Digital-Tonspur getan, genau genommen hätte eine durch Soundprogramme aufpolierte Stereotonspur getan. Dynamik, Bass, Surroundgeräusche, direktionale Effekte: so gut wie Fehlanzeige.
Ein paar Extras liegen anscheinend vor, die mich aber nach dem "Genuss" des Films weiß Gott nicht interessierten. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: da bin ich wohl zu sehr Kunstbanause; der Film ist wirr, seltsam, in sich unschlüssig und unentschieden und das Ende ist ebenfalls nicht zufriedenstellend. Nein, es muss durchaus nicht immer Krawall- oder Blockbusterkino sein; aber auch Arthouse-Kino (und so recht will ich "Die Augen des Engels" nicht mal dazu zählen) hat quasi einen "Unterhaltungsauftrag". Und den erfüllt "Die Augen des Engels" höchstens die ersten 15 Minuten.
mit 2
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 03.04.16 um 13:22
Australien, so um 1920 herum: der Farmer Joshua hat im ersten Weltkrieg in der Schlacht bei Gallipolli seine drei Söhne verloren; seine Frau kam nie über den Verlust hinweg und nimmt sich das Leben. Kurz vorher wirft sie dem Wünschelrutengänger vor, dass "er überall Wasser findet, aber seine Söhne nicht". Und so macht sich Connor auf in die Türkei, um seiner verstorbenen Frau diesen letzten Wunsch zu erfüllen und um seine Söhne zu finden und in der Heimat zu bestatten. Doch die Reise ist gefährlich, auch die Suche ist schwierig, denn Türken und Engländer sind sich noch immer nicht gerade grün..
Ausnahmedarsteller und Oscar-Preisträger Russel Crowe hat sich in "Das Versprechen eines Lebens" auch mal als Regisseur versucht, und das Ergebnis ist, nun ja, nennen wir es mal durchwachsen. Crowe macht in seinem Regie-Erstling einiges richtig, aber auch eine ganze Menge falsch; und so kann der Zuschauer zwar einige wunderbar gelungene Aufnahmen geniessen, muss aber auch einige ziemlich repetitive Einstellungen erdulden und, besonders nervig, das lange Sterben eines Sohnes mehrfach miterleben. Crowe übertreibt sein Spiel auf der Klaviatur der Emotionen ab und an recht deutlich und erreicht dadurch eher das Gegenteil; und eines erreicht Crowe sehr deutlich kaum: die Erzeugung von Spannung und wahrer Dramatik. Die Bildkompositionen, die Crowe zusammen mit seinem Kameramann kreiert sind jedoch stets hübsch an zu sehen.
Beim Bild vergebe ich als Kontrast zu den Vorbewertern die volle Punktzahl, denn ich finde das Bild hervorragend. Besonders die Schärfe und die Tiefenschärfe begeistern und machen das Bild zum HD-Genuss; und auch Kontrast, Schwarzwert sowie die Plastizität sind tadellos. Dadurch werden viele Landschaftsaufnahmen, aber auch die Stadtszenen in Istanbul zu einem Erlebnis.
Der deutsche DTS-Track wurde zu unausgewogen abgemischt, um die Höchstwertung zu erzielen. In den Actionszenen rumpelt es derart dynamisch und bassstark, dass man bei gewohnter Abhörlautstärke unweigerlich herunter regelt, nur um dann bei den Dialogszenen wieder hoch zu drehen. Das geht besser, für vier Punkte langt es gerade noch.
Bei der Punktewertung für die Boni schließe ich mich den Vorpostern an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: das Talent für die Regieführung ist bei Maximus Decimus Veridius definitiv erkennbar. Nun muss der Tribun nur noch ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen toller Optik und fesselnder Erzählweise erwirken und sich etwas weiter entfernt von der Grenze zum Kitsch bewegen, dann kann der nächste Film durchaus ein Knaller werden. So kann man sagen, dass sein Erstling zwar ansehbar ist, aber auch noch deutlich Luft nach oben aufweist.
Ausnahmedarsteller und Oscar-Preisträger Russel Crowe hat sich in "Das Versprechen eines Lebens" auch mal als Regisseur versucht, und das Ergebnis ist, nun ja, nennen wir es mal durchwachsen. Crowe macht in seinem Regie-Erstling einiges richtig, aber auch eine ganze Menge falsch; und so kann der Zuschauer zwar einige wunderbar gelungene Aufnahmen geniessen, muss aber auch einige ziemlich repetitive Einstellungen erdulden und, besonders nervig, das lange Sterben eines Sohnes mehrfach miterleben. Crowe übertreibt sein Spiel auf der Klaviatur der Emotionen ab und an recht deutlich und erreicht dadurch eher das Gegenteil; und eines erreicht Crowe sehr deutlich kaum: die Erzeugung von Spannung und wahrer Dramatik. Die Bildkompositionen, die Crowe zusammen mit seinem Kameramann kreiert sind jedoch stets hübsch an zu sehen.
Beim Bild vergebe ich als Kontrast zu den Vorbewertern die volle Punktzahl, denn ich finde das Bild hervorragend. Besonders die Schärfe und die Tiefenschärfe begeistern und machen das Bild zum HD-Genuss; und auch Kontrast, Schwarzwert sowie die Plastizität sind tadellos. Dadurch werden viele Landschaftsaufnahmen, aber auch die Stadtszenen in Istanbul zu einem Erlebnis.
Der deutsche DTS-Track wurde zu unausgewogen abgemischt, um die Höchstwertung zu erzielen. In den Actionszenen rumpelt es derart dynamisch und bassstark, dass man bei gewohnter Abhörlautstärke unweigerlich herunter regelt, nur um dann bei den Dialogszenen wieder hoch zu drehen. Das geht besser, für vier Punkte langt es gerade noch.
Bei der Punktewertung für die Boni schließe ich mich den Vorpostern an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: das Talent für die Regieführung ist bei Maximus Decimus Veridius definitiv erkennbar. Nun muss der Tribun nur noch ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen toller Optik und fesselnder Erzählweise erwirken und sich etwas weiter entfernt von der Grenze zum Kitsch bewegen, dann kann der nächste Film durchaus ein Knaller werden. So kann man sagen, dass sein Erstling zwar ansehbar ist, aber auch noch deutlich Luft nach oben aufweist.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 02.04.16 um 11:38
Geiranger, Norwegen: die Fjorde um die Kleinstadt sind nicht nur Weltnaturerbe, sondern durch die sich ständig bewegenden und alle paar Jahrzehnte abrutschenden und Tsunamis erzeugenden Gesteinsformationen eine stete Gefahr für die Bewohner.
Der Geologe Kristian hat seinen letzten Tag auf der Überwachungsstation für seismische Aktivitäten, als das Undenkbare passiert: eine mächtige Felswand löst sich und löst eine 40 Meter hohe Welle aus, die in 10 Minuten alles zu vernichten droht, was sich nicht über eine definierte Höhe retten kann. Und Kristian muss erkennen, dass seine Frau und sein Sohn noch in Geiranger sind..
Der Film "The Wave" basiert auf einem Ereignis, das die Fachwelt schon lange prognostiziert und befürchtet: der Åkernes, ein Berg mit 54 000 000 m³ Gestein ist derart instabil, dass ein Absturz nur eine Frage der Zeit ist. Um den Anwohnern wenigstens noch ein Minimum an Zeit zur Flucht zu verschaffen, wurde ein Tsunami-Warnsystem installiert; den Bewohnern von Geiranger verbleiben 10 Minuten, um sich in einer gewissen Höhe in Sicherheit zu bringen. In diesem Szenario hetzt der Regisseur Roar Uthaugh neben den Bewohnern und Besuchern Geirangers Kristian und seine kleine Familie vor der Welle her und in den Tsunami hinein und lässt den Zuschauer die Katastrophe live miterleben. Die Filmschaffenden lassen einen die Wucht des Wassers fast so eindrücklich und bestürzend miterleben wie seinerzeit "The Impossible", und die straffe und spannende Inszenierung lässt wohlwollend über so manchen "Zufall" und das eine oder andere Logikloch hinweg sehen.
Die Special Effects sind für diese gering budgetierte Produktion erstaunlich gut gelungen und integriert, dem Film sind seine vergleichsweise geringen Finanzmittel eigentlich nie an zu sehen. Regisseur und Drehbuchautor waren jedoch nicht immer völlig eigenständig, und so wird man an mancher Stelle (Rettung des Sohnes durch den Vater) an "Poseidon" und an anderer (Reanimierung) an "San Andreas" erinnert. Nichts desto weniger trotz ist dieser norwegische Desaster-Movie durchaus ein gelungener Genrevertreter, der das Potential zum mehrfachen Sehen hat.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles grandios. Besonders zu Beginn begeistern einige Totale des Fjords geradezu. Eine herrliche Landschaft, die in wunderbaren und eindrucksvollen Aufnahmen eingefangen wurde.
Auch tonal ist die Scheibe irre, der DTS HD MA 5.1-Track ist ebenfalls nahezu perfekt. Einziges Manko: der Tiefbass bei den seismischen Aktivitäten und dem Tsunami hätte kräftiger sein können, aber das lässt sich justieren. Die Surroundkulisse und die perfekt ortbaren direktionalen Effekte sind beispielhaft: besonders, als sich die beiden Geologen in der Felsspalte befinden knarzt, ächzt, rumpelt und kracht es aus allen Lautsprechern. Top.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen Durchschnittswert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: norwegische Filme mag ich ohnehin, ich habe noch keinen schlechten gesehen. "Einer nach dem anderen", "Headhunters", "Pioneer", "Jackpot": alles Beweise dafür, wie gut der hohe Norden das Filmhandwerk versteht; und allesamt in meinem persönlichen Ranking ziemlich weit vorne. Ganz so weit nach vorne schafft es "The Wave" zwar nicht, aber immerhin so weit, dass ich eine Sehempfehlung ausspreche.
Der Geologe Kristian hat seinen letzten Tag auf der Überwachungsstation für seismische Aktivitäten, als das Undenkbare passiert: eine mächtige Felswand löst sich und löst eine 40 Meter hohe Welle aus, die in 10 Minuten alles zu vernichten droht, was sich nicht über eine definierte Höhe retten kann. Und Kristian muss erkennen, dass seine Frau und sein Sohn noch in Geiranger sind..
Der Film "The Wave" basiert auf einem Ereignis, das die Fachwelt schon lange prognostiziert und befürchtet: der Åkernes, ein Berg mit 54 000 000 m³ Gestein ist derart instabil, dass ein Absturz nur eine Frage der Zeit ist. Um den Anwohnern wenigstens noch ein Minimum an Zeit zur Flucht zu verschaffen, wurde ein Tsunami-Warnsystem installiert; den Bewohnern von Geiranger verbleiben 10 Minuten, um sich in einer gewissen Höhe in Sicherheit zu bringen. In diesem Szenario hetzt der Regisseur Roar Uthaugh neben den Bewohnern und Besuchern Geirangers Kristian und seine kleine Familie vor der Welle her und in den Tsunami hinein und lässt den Zuschauer die Katastrophe live miterleben. Die Filmschaffenden lassen einen die Wucht des Wassers fast so eindrücklich und bestürzend miterleben wie seinerzeit "The Impossible", und die straffe und spannende Inszenierung lässt wohlwollend über so manchen "Zufall" und das eine oder andere Logikloch hinweg sehen.
Die Special Effects sind für diese gering budgetierte Produktion erstaunlich gut gelungen und integriert, dem Film sind seine vergleichsweise geringen Finanzmittel eigentlich nie an zu sehen. Regisseur und Drehbuchautor waren jedoch nicht immer völlig eigenständig, und so wird man an mancher Stelle (Rettung des Sohnes durch den Vater) an "Poseidon" und an anderer (Reanimierung) an "San Andreas" erinnert. Nichts desto weniger trotz ist dieser norwegische Desaster-Movie durchaus ein gelungener Genrevertreter, der das Potential zum mehrfachen Sehen hat.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles grandios. Besonders zu Beginn begeistern einige Totale des Fjords geradezu. Eine herrliche Landschaft, die in wunderbaren und eindrucksvollen Aufnahmen eingefangen wurde.
Auch tonal ist die Scheibe irre, der DTS HD MA 5.1-Track ist ebenfalls nahezu perfekt. Einziges Manko: der Tiefbass bei den seismischen Aktivitäten und dem Tsunami hätte kräftiger sein können, aber das lässt sich justieren. Die Surroundkulisse und die perfekt ortbaren direktionalen Effekte sind beispielhaft: besonders, als sich die beiden Geologen in der Felsspalte befinden knarzt, ächzt, rumpelt und kracht es aus allen Lautsprechern. Top.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen Durchschnittswert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: norwegische Filme mag ich ohnehin, ich habe noch keinen schlechten gesehen. "Einer nach dem anderen", "Headhunters", "Pioneer", "Jackpot": alles Beweise dafür, wie gut der hohe Norden das Filmhandwerk versteht; und allesamt in meinem persönlichen Ranking ziemlich weit vorne. Ganz so weit nach vorne schafft es "The Wave" zwar nicht, aber immerhin so weit, dass ich eine Sehempfehlung ausspreche.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 31.03.16 um 11:13
Belfast, Nordirland, 1988: das Land ist innerlich zerrissen durch den Bürgerkrieg, und die Stimmung innerhalb der Angehörigen der Konfliktparteien ist stets nahe am Siedepunkt; ein Fünkchen genügt um die Lunte an zu zünden. Die irischen Katholiken und die Protesthanten bekämpfen sich, wo sie können, die Protesthanten werden dabei unterstützt von britischen Soldaten. Der junge Martin McGartland hat als Ire ebenfalls ständig Stress mit dem englischen Militär und gerät eher beiläufig in die Fänge der IRA, wo er wegen seiner Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit schnell aufsteigt. Was niemand weiß und niemand wissen darf: Martin ist nebenerwerbstätig als Informant des britischen Geheimdienstes..
Kari Skogland, eine kanadische Regisseurin (die den grandiosen "Liberty stands still" mit Wesley Snipes drehte, produzierte und das Drehbuch schrieb; leider ist der Film noch nicht auf BD erschienen) verfilmte "50 Dead Men Walking" nach wahren Begebenheiten und setzte einen Lebensabschnitt des Iren Martin McGartland in Szene, in dem der junge Mann gleichzeitig Verbrechen für die IRA beging, um mit den erhaltenen Informationen weit schlimmere Verbrechen zu verhindern, bis seine Tarnung aufflog und er außer Landes fliehen musste.
Skogland inszenierte mit ihrem Hauptdarsteller Jim Sturgess einen packenden und bestürzenden Thriller, dem es nachdrücklich gelingt, die ständige Angst des Entdeckt werdens auf den Zuschauer zu übertragen. Der Film atmet eine ständig bedrohliche Atmosphäre und zeigt auf, dass im Nordirland-Konflikt auch vor Folter nicht zurück geschreckt wurde und oft ein Nachbar den anderen nur wegen seiner politischen Gesinnung skrupellos tötete. "50 Dead Man Walking" unterhält gut, und nur die wohl fehlende Bewerbung hat die breite Publikumswirksamkeit verhindert.
Ähnlich wie beim neulich gesehenen, ähnlich gearteten "71" ist die Bildqualität dieses Filmes mässig, aber etwas besser als beim genannten. Die Schärfe ist bei vielen Tageslichtaufnahmen hoch, schwindet jedoch in gleichem Maße wie das Tageslicht bei Einbruch der Nacht. Der Kontrast könnte ausgewogener sein, dann blieben mehr Details in dunklen Szenen erhalten. Das Schwarzwert passt, und die Plastizität ist allenfalls guter Durchschnitt.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track verdient das HD-Kürzel definitiv nicht. Surroundgeräusche gibt es, ebenso ein wenig Bass und ab und an Dynamik, aber alles klingt verhalten und leicht dumpf, ohne rechte Durchzeichnung, Klarheit, Brillanz und gute Signaltrennung. Schade eigentlich.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen; ich vergebe den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "50 Dead Men Walking" thematisiert einen der letzten großen Konflikte in Europa, der fast 30 Jahre gewütet hat und barbarische Verbrechen hervor rief. Dabei fokussiert der Film auf das Schicksal eines Mannes, der durch seine Spitzel-Tätigkeit mindestens 50 Menschenleben (daher der Filmtitel) rettete und dafür mit lebenslanger Flucht und Angst um sein Leben sowie der Trennung von seiner Familie bezahlte. Sollte man mal gesehen haben.
Kari Skogland, eine kanadische Regisseurin (die den grandiosen "Liberty stands still" mit Wesley Snipes drehte, produzierte und das Drehbuch schrieb; leider ist der Film noch nicht auf BD erschienen) verfilmte "50 Dead Men Walking" nach wahren Begebenheiten und setzte einen Lebensabschnitt des Iren Martin McGartland in Szene, in dem der junge Mann gleichzeitig Verbrechen für die IRA beging, um mit den erhaltenen Informationen weit schlimmere Verbrechen zu verhindern, bis seine Tarnung aufflog und er außer Landes fliehen musste.
Skogland inszenierte mit ihrem Hauptdarsteller Jim Sturgess einen packenden und bestürzenden Thriller, dem es nachdrücklich gelingt, die ständige Angst des Entdeckt werdens auf den Zuschauer zu übertragen. Der Film atmet eine ständig bedrohliche Atmosphäre und zeigt auf, dass im Nordirland-Konflikt auch vor Folter nicht zurück geschreckt wurde und oft ein Nachbar den anderen nur wegen seiner politischen Gesinnung skrupellos tötete. "50 Dead Man Walking" unterhält gut, und nur die wohl fehlende Bewerbung hat die breite Publikumswirksamkeit verhindert.
Ähnlich wie beim neulich gesehenen, ähnlich gearteten "71" ist die Bildqualität dieses Filmes mässig, aber etwas besser als beim genannten. Die Schärfe ist bei vielen Tageslichtaufnahmen hoch, schwindet jedoch in gleichem Maße wie das Tageslicht bei Einbruch der Nacht. Der Kontrast könnte ausgewogener sein, dann blieben mehr Details in dunklen Szenen erhalten. Das Schwarzwert passt, und die Plastizität ist allenfalls guter Durchschnitt.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track verdient das HD-Kürzel definitiv nicht. Surroundgeräusche gibt es, ebenso ein wenig Bass und ab und an Dynamik, aber alles klingt verhalten und leicht dumpf, ohne rechte Durchzeichnung, Klarheit, Brillanz und gute Signaltrennung. Schade eigentlich.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen; ich vergebe den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "50 Dead Men Walking" thematisiert einen der letzten großen Konflikte in Europa, der fast 30 Jahre gewütet hat und barbarische Verbrechen hervor rief. Dabei fokussiert der Film auf das Schicksal eines Mannes, der durch seine Spitzel-Tätigkeit mindestens 50 Menschenleben (daher der Filmtitel) rettete und dafür mit lebenslanger Flucht und Angst um sein Leben sowie der Trennung von seiner Familie bezahlte. Sollte man mal gesehen haben.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 28.03.16 um 19:02
"Brain" führt ein Team: mit seinem "Onkel", einer Frau und einem weiteren Handlanger begehen sie Auftragsmorde, die sie als täuschend echt wirkende Unfälle tarnen. Dabei gehen sie höchst professionell vor und verwischen alle Spuren; alles wird zig Mal getestet und geprobt und nicht selten mehrere Male abgebrochen. Bei einem besonders kniffligen Mord kommt es zu einem Zwischenfall, nach dem Brain immer mehr zur vermeintlichen Gewissheit kommt, selbst Ziel eines Anschlags zu werden. Schon bald kann Brain, von Paranoia gepeinigt, nicht mehr zwischen Sein und Schein unterscheiden..
Um es kurz zu machen: "Accident" ist ein langatmiger, langweiliger Schnarcher, der in keinster Weise das hält, was der Klappentext und so einige Aussagen auf dem Cover versprechen. Trotz der Thematik, der Inszenierung verschiedener Unfälle und der überaus geringen Laufzeit von gerade mal 82 Minuten gelingt dem Film das Kunststück, sich doppelt so lang an zu fühlen. Der Anfang lässt sich noch ganz gut an: der "Unfall", mit dem das erste Opfer zu Tode kommt ist durchaus einigermaßen spannend und sehenswert in Szene gesetzt (und ist trotzdem irgendwie "Final Destination"-mäßig inszeniert, allerdings ist das "Final Destination" für ziemlich Arme); alles was weiter folgt ist ausgesprochen unspektakulär (um nicht zu sagen dröge). Da helfen auch einige gelungene Kameraeinstellungen und ein öfter überaus passender, getragener Soundtrack nicht: "Accident" ist vor allem eine Einschlafhilfe.
Dem an sich recht guten Bild haben die vielen Stilmittel, vom reinen HD-Standpunkt aus betrachtet, den Garaus gemacht. Die Filmemacher haben so ziemlich mit allem gearbeitet, was die Stilmittel-Werkzeugkiste so hergibt: da treten dezente Unschärfen und Weichzeichnungen auf genauso wie Überblendungen, verschiedene Farbfilter und auch Helligkeitsüberblendungen. Das macht das Bild per se nicht schlecht, führt aber zur Abwertung von einem Punkt, denn: scharf sieht das nicht immer aus.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound ist gut, wenn auch unspektakulär. Nur beim Score kommt das volle Potential des Tracks zum Tragen, dann werden alle Speaker angesteuert und die Musik dringt volltönend in den Raum. Ansonsten herrscht eine dezente Surroundkulisse mit gut ortbaren direktionalen Effekten; lediglich Bass und Dynamik kommen etwas zu kurz.
An Extras gibt es nur eine Diashow, und die Amaray ist zur Abwechslung mal in Weiß gehalten.
Mein persönliches Fazit: auf "Accident" bin ich durch einen Daumen nach oben in der TV Spielfilm aufmerksam geworden, mit dem der Film im Nachtprogramm empfohlen wurde. So wurde ich seinerzeit auch auf "Sweetwater" aufmerksam; aber so gut wie mir "Sweetwater" gefiel, so schnarchig fand ich "Accident". Jetzt weiß ich, warum der Film spät nachts lief, und warum den Film kaum jemand kennt.
Um es kurz zu machen: "Accident" ist ein langatmiger, langweiliger Schnarcher, der in keinster Weise das hält, was der Klappentext und so einige Aussagen auf dem Cover versprechen. Trotz der Thematik, der Inszenierung verschiedener Unfälle und der überaus geringen Laufzeit von gerade mal 82 Minuten gelingt dem Film das Kunststück, sich doppelt so lang an zu fühlen. Der Anfang lässt sich noch ganz gut an: der "Unfall", mit dem das erste Opfer zu Tode kommt ist durchaus einigermaßen spannend und sehenswert in Szene gesetzt (und ist trotzdem irgendwie "Final Destination"-mäßig inszeniert, allerdings ist das "Final Destination" für ziemlich Arme); alles was weiter folgt ist ausgesprochen unspektakulär (um nicht zu sagen dröge). Da helfen auch einige gelungene Kameraeinstellungen und ein öfter überaus passender, getragener Soundtrack nicht: "Accident" ist vor allem eine Einschlafhilfe.
Dem an sich recht guten Bild haben die vielen Stilmittel, vom reinen HD-Standpunkt aus betrachtet, den Garaus gemacht. Die Filmemacher haben so ziemlich mit allem gearbeitet, was die Stilmittel-Werkzeugkiste so hergibt: da treten dezente Unschärfen und Weichzeichnungen auf genauso wie Überblendungen, verschiedene Farbfilter und auch Helligkeitsüberblendungen. Das macht das Bild per se nicht schlecht, führt aber zur Abwertung von einem Punkt, denn: scharf sieht das nicht immer aus.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound ist gut, wenn auch unspektakulär. Nur beim Score kommt das volle Potential des Tracks zum Tragen, dann werden alle Speaker angesteuert und die Musik dringt volltönend in den Raum. Ansonsten herrscht eine dezente Surroundkulisse mit gut ortbaren direktionalen Effekten; lediglich Bass und Dynamik kommen etwas zu kurz.
An Extras gibt es nur eine Diashow, und die Amaray ist zur Abwechslung mal in Weiß gehalten.
Mein persönliches Fazit: auf "Accident" bin ich durch einen Daumen nach oben in der TV Spielfilm aufmerksam geworden, mit dem der Film im Nachtprogramm empfohlen wurde. So wurde ich seinerzeit auch auf "Sweetwater" aufmerksam; aber so gut wie mir "Sweetwater" gefiel, so schnarchig fand ich "Accident". Jetzt weiß ich, warum der Film spät nachts lief, und warum den Film kaum jemand kennt.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 27.03.16 um 13:15
Die Rebellen sind kurz davor, das Kapitol zu erstürmen: lediglich in Distrikt 2 muss noch die "Nuss" ausgeschaltet werden; eine tief in einen Berg eingegrabene Befestigungsanlage. Präsident Snow lässt vorsorglich die Randbezirke des Kapitols evakuieren und eben jene Bezirke mit sogenannten "Kapseln" geradezu spicken. Diese Kapseln sind nichts anderes als ausgefeilte Tötungsmechanismen, die; live ins "Pflicht"-Fernsehen übertragen; an die Hungerspiele erinnern und den Rebellen nicht nur hohen Blutzoll abfordern sollen; sie sollen Angst und Schrecken erzeugen. Katniss hingegen, als Spotttölpel noch immer Sinnbild der Revolution und von unschätzbarem Wert für die Revolutionsführerin Coin, soll hinter der eigenen Frontlinie Durchhalte- und Propagandavideos drehen. Doch Katniss hat eigene Pläne: Präsident Snow muss sterben..
Das ist er nun, der Abschluss der "Hunger Games", der einem in letzter Zeit häufiger vorkommenden Trend folgend in zwei Teilen gedreht wurde. "Mocking Jay" Teil 2 bringt die düstere Dystopie der Hungerspiele zu einem Ende, das man ohne Kenntnis der Bücher so kaum erwartet haben dürfte und macht vieles richtig, was "Mocking Jay" Teil 1 ein wenig vorgeworfen wurde. Die Dialoglastigkeit und die vermisste Action aus Teil 1 wurde in "Mocking Jay" Teil mehr als wett gemacht, und so startet Teil 2 nach sehr kurzer Warmlaufphase durch und bietet Action satt, mit allerlei Explosionen, Schießereien, einigen einfallsreichen Fallen und einer wirklich gelungen Actionsequenz mit den "Mutationen", allerdings ist das ganze äußerst blutleer, wohl um eine 16er Freigabe problemlos zu erwirken und somit ein größeres Publikum zu erreichen. Der Film bietet während der gesamten Laufzeit sehr hohe Spannung, lässt aber den Protagonisten, aber wie auch dem Zuschauer dennoch immer wieder die Gelegenheit, Atem zu schöpfen. Wie alle vorherigen Teile auch besticht "Mocking Jay" Teil 2 durch beeindruckende Kulissen und besonders im Kapitol durch skurrile Kostüme und Frisuren; insgesamt sieht man dem Film zu jeder Sekunde sein hohes Budget an.
Ein Wermutstropfen sind jedoch teils gravierende Logiklöcher, die bei genauerem Hinsehen das Vergnügen ein wenig trüben (in den weiteren Ausführungen können SPOILER enthalten sein): dass die Rebellen hohe Verluste erleiden, ist angesichts des Vorgehens von Trupps mitten auf der Straße, im Licht und in "kapselgespickter" Umgebung verständlich und schlicht Selbstmord; und dass keiner der Verteidiger auf die Idee kommt die Kanalisation zu überwachen ist unglaubwürdig. Was die Mutationen der Mutanten bewirkt hat, woher sie kommen, wie sie von Snows Schergen kontrolliert werden: hier gibt es keinerlei Erklärungsansatz. Vielleicht hab ich was verpasst in den Vorgängerfilmen. Derlei Fehler treten häufiger auf, sind leichtsinniger Umgang mit der Intelligenz des Zuschauers und werfen während des Betrachtens des Films schon mal ein paar Fragen auf.).
Dennoch ist "Mocking Jay" Teil 2 ein würdiger Abschluss der Filmreihe, zum Teils äußerst spannend (vor allem in der Kanalisation), gespickt mit Action satt und sehr unterhaltsam, lediglich das Ende geriet unnötig kitschig.
Das Bild ist grandios: auf meiner Technik fiel mir kein einziger Bildfehler auf. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Die im Review angesprochenen leichten Mängel fielen mir nicht auf, mir fiel eher auf, dass das Bild, ohnehin eher düster gehalten, in manchen Einstellungen dank dem Kontrast und dem Schwarzwert derart dunkel geriet, dass schon so manche Details verschwinden. Das passiert aber recht selten und ist nur in der Kanalisation und während einer Flugszene ganz am Anfang etwas störend.
Der deutsche Atmos-Track verfügt über einen Dolby TrueHD-Core, und dieser macht (fast) alles richtig. Ich persönlich fand die Surroundkulisse minimal nach vorne verschoben (oder ich muss meine Anlage mal wieder einmessen); und im Vergleich zu anderen Scheiben wirkt der Bass zwar präsent, aber die Tiefbasswellen halten sich in Grenzen. Natürlich kann man das nachregeln, aber das wurde bei der Grundabmischung bereits stiefmütterlich behandelt. Der Rest passt: direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten, und in den Actionszenen geht es recht dynamisch zur Sache. Die Dialoge sind allzeit verständlich. Auf einer 10er-Skala hätte ich 9 Punkte gegeben, hier runde ich auf.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Wertung des Reviews. Die Veröffentlichung passt als Fan-Edition mit ihrem klappbaren DigiPak gut zu den Ausgaben der Vorgängerfilme.
Mein persönliches Fazit: "The Hunger Games" sind eine Buchreihe, die eine regelrechte Welle los trat. So einige ähnliche Buchreihen und deren Verfilmungen folgten, manche mit großem, manche mit eher mäßigem Erfolg. Die "Tribute" sind insgesamt betrachtet große Kinounterhaltung, und "The Hunger Games" machten Jennifer Lawrence endgültig zum Weltstar, auch wenn sie ihre wertvollsten Preise für andere Filme entgegen nahm. Ich bin kein richtiger Fan der "Tribute von Panem", wenngleich alle vier sehr gute Filme sind, und ob ich mir die Reihe noch mal ansehe bleibt ab zu warten.
Das ist er nun, der Abschluss der "Hunger Games", der einem in letzter Zeit häufiger vorkommenden Trend folgend in zwei Teilen gedreht wurde. "Mocking Jay" Teil 2 bringt die düstere Dystopie der Hungerspiele zu einem Ende, das man ohne Kenntnis der Bücher so kaum erwartet haben dürfte und macht vieles richtig, was "Mocking Jay" Teil 1 ein wenig vorgeworfen wurde. Die Dialoglastigkeit und die vermisste Action aus Teil 1 wurde in "Mocking Jay" Teil mehr als wett gemacht, und so startet Teil 2 nach sehr kurzer Warmlaufphase durch und bietet Action satt, mit allerlei Explosionen, Schießereien, einigen einfallsreichen Fallen und einer wirklich gelungen Actionsequenz mit den "Mutationen", allerdings ist das ganze äußerst blutleer, wohl um eine 16er Freigabe problemlos zu erwirken und somit ein größeres Publikum zu erreichen. Der Film bietet während der gesamten Laufzeit sehr hohe Spannung, lässt aber den Protagonisten, aber wie auch dem Zuschauer dennoch immer wieder die Gelegenheit, Atem zu schöpfen. Wie alle vorherigen Teile auch besticht "Mocking Jay" Teil 2 durch beeindruckende Kulissen und besonders im Kapitol durch skurrile Kostüme und Frisuren; insgesamt sieht man dem Film zu jeder Sekunde sein hohes Budget an.
Ein Wermutstropfen sind jedoch teils gravierende Logiklöcher, die bei genauerem Hinsehen das Vergnügen ein wenig trüben (in den weiteren Ausführungen können SPOILER enthalten sein): dass die Rebellen hohe Verluste erleiden, ist angesichts des Vorgehens von Trupps mitten auf der Straße, im Licht und in "kapselgespickter" Umgebung verständlich und schlicht Selbstmord; und dass keiner der Verteidiger auf die Idee kommt die Kanalisation zu überwachen ist unglaubwürdig. Was die Mutationen der Mutanten bewirkt hat, woher sie kommen, wie sie von Snows Schergen kontrolliert werden: hier gibt es keinerlei Erklärungsansatz. Vielleicht hab ich was verpasst in den Vorgängerfilmen. Derlei Fehler treten häufiger auf, sind leichtsinniger Umgang mit der Intelligenz des Zuschauers und werfen während des Betrachtens des Films schon mal ein paar Fragen auf.).
Dennoch ist "Mocking Jay" Teil 2 ein würdiger Abschluss der Filmreihe, zum Teils äußerst spannend (vor allem in der Kanalisation), gespickt mit Action satt und sehr unterhaltsam, lediglich das Ende geriet unnötig kitschig.
Das Bild ist grandios: auf meiner Technik fiel mir kein einziger Bildfehler auf. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Die im Review angesprochenen leichten Mängel fielen mir nicht auf, mir fiel eher auf, dass das Bild, ohnehin eher düster gehalten, in manchen Einstellungen dank dem Kontrast und dem Schwarzwert derart dunkel geriet, dass schon so manche Details verschwinden. Das passiert aber recht selten und ist nur in der Kanalisation und während einer Flugszene ganz am Anfang etwas störend.
Der deutsche Atmos-Track verfügt über einen Dolby TrueHD-Core, und dieser macht (fast) alles richtig. Ich persönlich fand die Surroundkulisse minimal nach vorne verschoben (oder ich muss meine Anlage mal wieder einmessen); und im Vergleich zu anderen Scheiben wirkt der Bass zwar präsent, aber die Tiefbasswellen halten sich in Grenzen. Natürlich kann man das nachregeln, aber das wurde bei der Grundabmischung bereits stiefmütterlich behandelt. Der Rest passt: direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten, und in den Actionszenen geht es recht dynamisch zur Sache. Die Dialoge sind allzeit verständlich. Auf einer 10er-Skala hätte ich 9 Punkte gegeben, hier runde ich auf.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Wertung des Reviews. Die Veröffentlichung passt als Fan-Edition mit ihrem klappbaren DigiPak gut zu den Ausgaben der Vorgängerfilme.
Mein persönliches Fazit: "The Hunger Games" sind eine Buchreihe, die eine regelrechte Welle los trat. So einige ähnliche Buchreihen und deren Verfilmungen folgten, manche mit großem, manche mit eher mäßigem Erfolg. Die "Tribute" sind insgesamt betrachtet große Kinounterhaltung, und "The Hunger Games" machten Jennifer Lawrence endgültig zum Weltstar, auch wenn sie ihre wertvollsten Preise für andere Filme entgegen nahm. Ich bin kein richtiger Fan der "Tribute von Panem", wenngleich alle vier sehr gute Filme sind, und ob ich mir die Reihe noch mal ansehe bleibt ab zu warten.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 20.03.16 um 14:40
Keller Dover feiert mit seiner Familie Thanksgiving bei dem befreundeten Nachbarspaar Birch, als das Unfassbare geschieht: die beiden kleinen Töchter der Familien verschwinden spurlos. Einziger Anhaltspunkt ist ein offensichtlich bewohntes Wohnmobil, das in der Nähe abgestellt war und auf das die Kinder klettern wollten. Das Wohnmobil samt Nutzer ist schnell gefunden, doch es werden weder Spuren der Kinder im Fahrzeug gefunden, noch kann dem mental eingeschränkten Nutzer etwas nachgewiesen werden. Da der ermittelnde Detective Loki dem Vater der kleinen Anna Dover nicht schnell genug Ergebnisse vorweisen kann und den Verdächtigen mangels Beweisen laufen lässt, nimmt dieser das Recht sprichwörtlich in die eigene Faust, mit üblen Folgen für alle Beteiligten..
Aufgrund der vielen Lobeshymnen vor allem hier bei den Bewertungen (4,7 Storypunkte bei 34 Userkritiken) war ich sehr gespannt auf "Prisoners"; und doch stand der Film jetzt nahezu zwei Jahre im Regal, warum auch immer. "Prisoners" thematisiert zum einen den Alptraum aller Eltern: ein Kind verschwindet spurlos; über Tage kommt kein Lebenszeichen; die Polizei ermittelt ins Leere, und die stete Ungewissheit nagt stark an der Seele der Eltern. Zum anderen rückt der Film die Selbstjustiz in den Mittelgrund und schildert drastisch die Folgen, wenn Bürger das Vertrauen in die Exekutive verlieren und das Heft in die eigene Hand nehmen. "Prisoners" vermengt diese beiden Themen zu einem Drama mit Thrillerelementen und zeigt auf, dass die Opfer mitunter zu den gleichen Mitteln greifen wie die Täter und überlässt das Urteil dem Zuschauer.
Denis Villeneuve kitzelt aus seinen Protagonisten das Maximum heraus, und so beeindrucken neben Terrence Howard vor allem Maria Bello und Hugh Jackman, der seine "Wolverine"-Anlagen sehr geschickt variiert und den verzweifelten und zum äußersten Entschlossenen sehr glaubwürdig darstellt.
Der Name des Filmes lässt verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu. Natürlich repräsentiert der Name das Schicksal des im Film eingesperrten, gleichzeitig symbolisiert der Titel das mentale Gefängnis der Beteiligten: so kann Keller Dover nicht aus seinem mentalen Gefängnis ausbrechen und akzeptieren, dass sein Verdacht falsch ist und Detective Loki ist ebenfalls gefangen in den Mauern des eigenen Mißtrauens.
"Prisoners" ist ein bedrückendes Thrillerdrama, das hervorragend unterhält und stets am Schicksal der Eltern mitleiden lässt; das trotz allem jedoch die Güte des belgischen Filmes "Die Behandlung" aus dem Jahr 2015 nicht ganz erreicht.
Das Bild ist eigentlich perfekt, Mängel an zu führen bedeutet sich etwas aus den Fingern zu saugen. Visuell wirkt das Bild ausgesprochen natürlich, lediglich die reduzierte Farbgebung ist auffällig. Diese Farbgebung sorgt zusammen mit dem permanenten Regen für eine ordentliche Verstärkung der ohnehin schon trostlosen Stimmung.
Auch tonal beeindruckt der DTS HD MA-Track, gleichwohl ist diese Abmischung ein Meister der leisen Töne. Ein Effektefeuerwerk darf man nicht erwarten, denn Bass und Dynamik kommen eindeutig zu kurz. Die Tonspur besticht durch stete, natürliche und genau ortbare Surroundgeräusche, die in Mitten und Höhen kristallklar, brillant und sauber aus allen Speakern dringen. Klasse.
Die Extras enthalten das Übliche, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Prisoners" ist definitiv ein sehr gutes Thrillerdrama, das das Potential zum mehrfachen Sehen hat. Der Film ist trotz seiner Überlänge sehr spannend, teils schockierend brutal und besonders das Leid der Familien berührt nachhaltig, weil sehr authentisch gezeigt. Dennoch gibt es für mich bessere Genrevertreter wie den genannten "Die Behandlung", gleichwohl dieser die Gewichtung mehr auf die Thrilleraspekte legt.
Aufgrund der vielen Lobeshymnen vor allem hier bei den Bewertungen (4,7 Storypunkte bei 34 Userkritiken) war ich sehr gespannt auf "Prisoners"; und doch stand der Film jetzt nahezu zwei Jahre im Regal, warum auch immer. "Prisoners" thematisiert zum einen den Alptraum aller Eltern: ein Kind verschwindet spurlos; über Tage kommt kein Lebenszeichen; die Polizei ermittelt ins Leere, und die stete Ungewissheit nagt stark an der Seele der Eltern. Zum anderen rückt der Film die Selbstjustiz in den Mittelgrund und schildert drastisch die Folgen, wenn Bürger das Vertrauen in die Exekutive verlieren und das Heft in die eigene Hand nehmen. "Prisoners" vermengt diese beiden Themen zu einem Drama mit Thrillerelementen und zeigt auf, dass die Opfer mitunter zu den gleichen Mitteln greifen wie die Täter und überlässt das Urteil dem Zuschauer.
Denis Villeneuve kitzelt aus seinen Protagonisten das Maximum heraus, und so beeindrucken neben Terrence Howard vor allem Maria Bello und Hugh Jackman, der seine "Wolverine"-Anlagen sehr geschickt variiert und den verzweifelten und zum äußersten Entschlossenen sehr glaubwürdig darstellt.
Der Name des Filmes lässt verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu. Natürlich repräsentiert der Name das Schicksal des im Film eingesperrten, gleichzeitig symbolisiert der Titel das mentale Gefängnis der Beteiligten: so kann Keller Dover nicht aus seinem mentalen Gefängnis ausbrechen und akzeptieren, dass sein Verdacht falsch ist und Detective Loki ist ebenfalls gefangen in den Mauern des eigenen Mißtrauens.
"Prisoners" ist ein bedrückendes Thrillerdrama, das hervorragend unterhält und stets am Schicksal der Eltern mitleiden lässt; das trotz allem jedoch die Güte des belgischen Filmes "Die Behandlung" aus dem Jahr 2015 nicht ganz erreicht.
Das Bild ist eigentlich perfekt, Mängel an zu führen bedeutet sich etwas aus den Fingern zu saugen. Visuell wirkt das Bild ausgesprochen natürlich, lediglich die reduzierte Farbgebung ist auffällig. Diese Farbgebung sorgt zusammen mit dem permanenten Regen für eine ordentliche Verstärkung der ohnehin schon trostlosen Stimmung.
Auch tonal beeindruckt der DTS HD MA-Track, gleichwohl ist diese Abmischung ein Meister der leisen Töne. Ein Effektefeuerwerk darf man nicht erwarten, denn Bass und Dynamik kommen eindeutig zu kurz. Die Tonspur besticht durch stete, natürliche und genau ortbare Surroundgeräusche, die in Mitten und Höhen kristallklar, brillant und sauber aus allen Speakern dringen. Klasse.
Die Extras enthalten das Übliche, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Prisoners" ist definitiv ein sehr gutes Thrillerdrama, das das Potential zum mehrfachen Sehen hat. Der Film ist trotz seiner Überlänge sehr spannend, teils schockierend brutal und besonders das Leid der Familien berührt nachhaltig, weil sehr authentisch gezeigt. Dennoch gibt es für mich bessere Genrevertreter wie den genannten "Die Behandlung", gleichwohl dieser die Gewichtung mehr auf die Thrilleraspekte legt.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 13.03.16 um 11:24
Alex und Jenn, ein junges Pärchen, wollen auf Alex´ Drängen einen Camping-Urlaub machen.
Alex, beruflich nicht ganz so erfolgreich wie die Anwältin Jenn, will seiner Freundin zeigen, dass er ein ganzer Kerl und Naturbursche ist, und so machen sich die beiden auf einen bekannten Touristen Trail.
Karte und Kompass, oder gar GPS? Pah, braucht ein richtiger Mann doch gar nicht, und nach einer Weile versteht Jenn, warum Alex beruflich nicht so erfolgreich ist: auf Grund von Alex Selbstbewusstheit (man könnte auch sagen: Dämlichkeit. Eigentlich ein netter Kerl, trotzdem ein leichtsinniger und fahrlässiger Idiot.) verirren sich die beiden, ohne jede Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Zivilisation. Dafür für nimmt jemand Kontakt mit ihnen auf: ein riesiger Schwarzbär..
So oder ähnlich soll sich ein Zwischenfall in Kanada zugetragen haben, der als Grundlage für den Film diente: 2005 verlief sich ein Pärchen in einem kanadischen Nationalpark, machte Bekanntschaft mit Teilen der ortsansässigen karnivoren Fauna und wurde gerettet/ konnte sich retten, ohne dass dabei jemand unschön aus dem Leben scheiden musste. In seinem Regieerstling nahm sich Adam McDonald dieser Geschehnisse an und inszenierte eine (tja, wie nennt man diese Art Filme eigentlich?) Art Survival-Thriller, der es in sich hat.
„Backcountry“ erzeugt nach kurzer Warmlaufphase bereits eine permanent bedrückende Stimmung, die sich besonders in Missy Peregrims Charakter und hier in dessen Gesichtsausdruck manifestiert. Das Stadtkind fühlt sich in freier Wildbahn fremd, kann sich gerade so unfallfrei bewegen und ist alles andere als verhaltenssicher. Ihr Partner Alex hingegen stellt plakativ Selbstbewusstsein ohne wirkliche Ahnung zur Schau, ignoriert alle Warnungen und Hinweise und bringt beide dadurch in Lebensgefahr. Als wäre das nicht schlimm genug (und das ist kein Spoiler; steht in der Filmbeschreibung ebenso wie auf der Coverrückseite) betreten die beiden auf ihrer Odyssee das Revier eines Bären, der die beiden sprichwörtlich zum Fressen liebgewinnt. Auch ohne den großen Auftritt des Tiers gelingt es dem Regisseur, beeindruckend Atmosphäre auf zu bauen: stets erwartet man einen Angriff und muss doch geraume Zeit darauf warten. Als es dann soweit ist, schockiert die Attacke nachhaltig; hier wird auch mit grausamen Bildern nicht gegeizt, die das brutalste jedoch gnädig verschleiern. Vorher jedoch führen die Filmemacher den Zuschauer noch auf eine falsche Fährte: kennt man die Filmbeschreibung nicht, könnte man auch einen Backwood-Slasher erwarten.
Insgesamt betrachtet ist „Backcountry“ ein inszenatorisches Kleinod, dem es mit geringsten Mitteln gelingt den Zuschauer gefesselt an die Mattscheibe zu bannen. Lediglich bei der Bären-Attacke erkennt man das geringe Budget des Streifens: der Bär sieht beim Angriff ein bisschen stark nach Puppe aus. Dennoch soll angemerkt sein, dass Angriffe von Schwarzbären auf Menschen äußerst selten sind und dann relativ glimpflich ausgehen; der Bär des zu Grunde liegenden Falles dürfte verletzt oder anderweitig eingeschränkt gewesen sein. Anders sieht es bei Begegnungen mit Grizzlys, Eis- oder Kodiakbären aus: das könnte durchaus die erste und gleichzeitig letzte Begegnung des Menschen mit dem Tier gewesen sein.
Das Bild von „Backcountry“ ist über weite Strecken recht gut: in der Farbgebung natürlich gehalten und ausgewogen kontrastiert präsentiert es den Wald detailreich und plastisch. Um die körperlichen Auswirkungen von Verletzungen sowie von Nahrungs- und Wassermangel zu schildern griffen die Filmemacher des Öfteren zu Stilmitteln wie Weichzeichnung oder sich verändernden Fokussierungen. Insgesamt erreicht das Bild die vier Balken spielend.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA und überzeugt mit allerlei Umgebungsgeräuschen wie gluckernden Bächen, Wind in Ästen und Zweigen und ähnlichem. Dynamisch spielt der Track nur beim Bärenangriff auf, und der Bass bleibt unterbeschäftigt.
Die Extras sind recht übersichtlich; die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer Klarsicht-Amaray.
Mein persönliches Fazit: der einzige „Bären-Survival-Thriller“ (eigentlich mehr Tierhorror), der mir spontan einfällt ist „Grizzly“ aus den Siebzigern, in dem ein etwa 5 Meter großes Mega-Viech sogar einen Hubschrauber demoliert und nur mit einer Panzerfaust gestoppt werden kann. Hat mir mit 12 zwar Angst gemacht, würde aber jetzt wohl nicht mehr funktionieren. „Backcountry“ hingegen macht zwar nicht eben Angst, fesselt aber ungemein und lässt einen den geplanten Campingurlaub im Zelt in Nordamerika vielleicht noch mal überdenken. „Backcountry“ ist trotz verlangsamter Erzählweise ungemein spannend, äußerst atmosphärisch und nach einer Weile kurz schockierend brutal. Der Film ist mir durchaus eine Empfehlung wert und stellt einen Geheimtipp meinerseits dar.
Alex, beruflich nicht ganz so erfolgreich wie die Anwältin Jenn, will seiner Freundin zeigen, dass er ein ganzer Kerl und Naturbursche ist, und so machen sich die beiden auf einen bekannten Touristen Trail.
Karte und Kompass, oder gar GPS? Pah, braucht ein richtiger Mann doch gar nicht, und nach einer Weile versteht Jenn, warum Alex beruflich nicht so erfolgreich ist: auf Grund von Alex Selbstbewusstheit (man könnte auch sagen: Dämlichkeit. Eigentlich ein netter Kerl, trotzdem ein leichtsinniger und fahrlässiger Idiot.) verirren sich die beiden, ohne jede Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Zivilisation. Dafür für nimmt jemand Kontakt mit ihnen auf: ein riesiger Schwarzbär..
So oder ähnlich soll sich ein Zwischenfall in Kanada zugetragen haben, der als Grundlage für den Film diente: 2005 verlief sich ein Pärchen in einem kanadischen Nationalpark, machte Bekanntschaft mit Teilen der ortsansässigen karnivoren Fauna und wurde gerettet/ konnte sich retten, ohne dass dabei jemand unschön aus dem Leben scheiden musste. In seinem Regieerstling nahm sich Adam McDonald dieser Geschehnisse an und inszenierte eine (tja, wie nennt man diese Art Filme eigentlich?) Art Survival-Thriller, der es in sich hat.
„Backcountry“ erzeugt nach kurzer Warmlaufphase bereits eine permanent bedrückende Stimmung, die sich besonders in Missy Peregrims Charakter und hier in dessen Gesichtsausdruck manifestiert. Das Stadtkind fühlt sich in freier Wildbahn fremd, kann sich gerade so unfallfrei bewegen und ist alles andere als verhaltenssicher. Ihr Partner Alex hingegen stellt plakativ Selbstbewusstsein ohne wirkliche Ahnung zur Schau, ignoriert alle Warnungen und Hinweise und bringt beide dadurch in Lebensgefahr. Als wäre das nicht schlimm genug (und das ist kein Spoiler; steht in der Filmbeschreibung ebenso wie auf der Coverrückseite) betreten die beiden auf ihrer Odyssee das Revier eines Bären, der die beiden sprichwörtlich zum Fressen liebgewinnt. Auch ohne den großen Auftritt des Tiers gelingt es dem Regisseur, beeindruckend Atmosphäre auf zu bauen: stets erwartet man einen Angriff und muss doch geraume Zeit darauf warten. Als es dann soweit ist, schockiert die Attacke nachhaltig; hier wird auch mit grausamen Bildern nicht gegeizt, die das brutalste jedoch gnädig verschleiern. Vorher jedoch führen die Filmemacher den Zuschauer noch auf eine falsche Fährte: kennt man die Filmbeschreibung nicht, könnte man auch einen Backwood-Slasher erwarten.
Insgesamt betrachtet ist „Backcountry“ ein inszenatorisches Kleinod, dem es mit geringsten Mitteln gelingt den Zuschauer gefesselt an die Mattscheibe zu bannen. Lediglich bei der Bären-Attacke erkennt man das geringe Budget des Streifens: der Bär sieht beim Angriff ein bisschen stark nach Puppe aus. Dennoch soll angemerkt sein, dass Angriffe von Schwarzbären auf Menschen äußerst selten sind und dann relativ glimpflich ausgehen; der Bär des zu Grunde liegenden Falles dürfte verletzt oder anderweitig eingeschränkt gewesen sein. Anders sieht es bei Begegnungen mit Grizzlys, Eis- oder Kodiakbären aus: das könnte durchaus die erste und gleichzeitig letzte Begegnung des Menschen mit dem Tier gewesen sein.
Das Bild von „Backcountry“ ist über weite Strecken recht gut: in der Farbgebung natürlich gehalten und ausgewogen kontrastiert präsentiert es den Wald detailreich und plastisch. Um die körperlichen Auswirkungen von Verletzungen sowie von Nahrungs- und Wassermangel zu schildern griffen die Filmemacher des Öfteren zu Stilmitteln wie Weichzeichnung oder sich verändernden Fokussierungen. Insgesamt erreicht das Bild die vier Balken spielend.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA und überzeugt mit allerlei Umgebungsgeräuschen wie gluckernden Bächen, Wind in Ästen und Zweigen und ähnlichem. Dynamisch spielt der Track nur beim Bärenangriff auf, und der Bass bleibt unterbeschäftigt.
Die Extras sind recht übersichtlich; die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer Klarsicht-Amaray.
Mein persönliches Fazit: der einzige „Bären-Survival-Thriller“ (eigentlich mehr Tierhorror), der mir spontan einfällt ist „Grizzly“ aus den Siebzigern, in dem ein etwa 5 Meter großes Mega-Viech sogar einen Hubschrauber demoliert und nur mit einer Panzerfaust gestoppt werden kann. Hat mir mit 12 zwar Angst gemacht, würde aber jetzt wohl nicht mehr funktionieren. „Backcountry“ hingegen macht zwar nicht eben Angst, fesselt aber ungemein und lässt einen den geplanten Campingurlaub im Zelt in Nordamerika vielleicht noch mal überdenken. „Backcountry“ ist trotz verlangsamter Erzählweise ungemein spannend, äußerst atmosphärisch und nach einer Weile kurz schockierend brutal. Der Film ist mir durchaus eine Empfehlung wert und stellt einen Geheimtipp meinerseits dar.
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bewertet am 10.03.16 um 10:31
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