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Filmbewertungen von plo
Lee Gates ist der Tanzbär des Finanzwesens und bringt die komplizierten Wall Street-Vorgänge in einer Art TV-Burlesque-Show an den Zuschauer: mit allerlei (albernen) Tanzeinlagen, PowerPoint-Diagrammen und; natürlich; mit äußerst zynischen Kommentaren gibt er Tipps für Anleger ab. Einer der letzten Tipps ging allerdings heftig in die Hose, und nachdem die für ein Investment außerordentlich lohnend erscheinende Firma IBIS 800 Millionen Miese an einem Tag gemacht hat ist das Geld der Anleger futsch. Angeblich hat ein fehlerhaft programmierter Algorithmus den finanziellen Absturz verursacht. Mitten in eine der folgenden Shows platzt kurz darauf der verzweifelte Loser Kyle, der sein ganzes Erbe verloren hat nicht nur mit einer Waffe, sondern auch mit einer Sprengstoffweste, die er Lee anzieht. Und Kyle will Antworten: wie kann ein eigentlich narrensicherer Algorithmus in der Firmensoftware von IBIS einen derartigen Verlust verursachen? Kriegt er die Antworten nicht, dann..
Jodie Foster stand nach "Der Biber" (von 2011) mal wieder hinter statt vor der Kamera und hat sich einem anderen Genre zugewandt. Sonst eher im Drama verhaftet hat Foster mit "Money Monster" einen nahezu reinrassigen Thriller geschaffen, der aber auch über ein paar Dramaelemente verfügt. Der Film ist so eine Art "Hundstage"-"Network"-Mélange und dadurch zwar nicht gerade innovativ, aber dennoch spannend und fesselnd inszeniert. Über so manche Ungereimtheit und Unglaubwürdigkeit muss man jedoch als Zuschauer hinweg sehen können, sonst könnte das Verhalten der Polizei und auch die Dämlichkeit des Geiselnehmers schon ein wenig stören. Aber "Money Monster" ist beileibe nicht nur Geiseldrama, sondern prangert auch, wenn auch auf gänzlich andere Art und Weise als neulich "The Big Short", das Finanzwesen als solches an und hält auch den Medien wie auch der sensationsgeilen Öffentlichkeit den Spiegel vor, was besonders bestürzend und verblüffend bei dem "Spendenaufruf" für Lees Leben wirkt.
George Clooney ist im Gegensatz zu so einigen Rollen in seiner Filmographie als Schauspieler gefordert und muss einige von ihm selten gesehene Facetten abrufen, und Julia Roberts gibt die stets unterkühlt-beherrscht wirkende Regisseurin souverän.
Beim Bild konnte ich kaum Mängel feststellen. Der Film spielt hauptsächlich im Studio, und dort wirkt das Bild im künstlichen Licht mit guter Ausleuchtung nahezu perfekt. Die Farben sind bei den Einspielungen der Fernsehshow quietschbunt; ansonsten eher neutral. Die Schärfe ist in allen Bildebenen recht hoch, wirkt aber nie überschärft, soapig und damit "larger than life". Der Kontrast ist minimal zu steil: im Halbdunklen gehen schon mal ein paar Details verloren.
Der deutsche Track liegt zwar in DTS HD MA vor, das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Mit den für diesen Film notwendigen Anforderungen wäre auch ein DTS- oder Dolby Digital-Track fertig geworden: Surroundgeräusche, direktionale, gut ortbare Effekte, Bässe und Dynamik werden zwar abgerufen und reproduziert; aber in einem Maße das HD-Sound nicht wirklich erforderlich gemacht hätte. Nur bei den paar Schüssen rumpelt es mal merklich.
Die Extras habe nicht angesehen und vergebe daher Pierres Wertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Money Monster" habe ich mir nicht wegen der Story angesehen, sondern weil Roberts und Clooney mal wieder gemeinsam vor der standen und weil Jodie Foster mal wieder Regie führte. "Money Monster" ist ein guter, kurzweiliger Film, der sich sehr gut ansehen lässt, aber nichts wirklich neues bietet. Der Film ist allemal gut geeignet für einen Filmabend, aber nicht dafür, in der Sammlung zu verbleiben.
Jodie Foster stand nach "Der Biber" (von 2011) mal wieder hinter statt vor der Kamera und hat sich einem anderen Genre zugewandt. Sonst eher im Drama verhaftet hat Foster mit "Money Monster" einen nahezu reinrassigen Thriller geschaffen, der aber auch über ein paar Dramaelemente verfügt. Der Film ist so eine Art "Hundstage"-"Network"-Mélange und dadurch zwar nicht gerade innovativ, aber dennoch spannend und fesselnd inszeniert. Über so manche Ungereimtheit und Unglaubwürdigkeit muss man jedoch als Zuschauer hinweg sehen können, sonst könnte das Verhalten der Polizei und auch die Dämlichkeit des Geiselnehmers schon ein wenig stören. Aber "Money Monster" ist beileibe nicht nur Geiseldrama, sondern prangert auch, wenn auch auf gänzlich andere Art und Weise als neulich "The Big Short", das Finanzwesen als solches an und hält auch den Medien wie auch der sensationsgeilen Öffentlichkeit den Spiegel vor, was besonders bestürzend und verblüffend bei dem "Spendenaufruf" für Lees Leben wirkt.
George Clooney ist im Gegensatz zu so einigen Rollen in seiner Filmographie als Schauspieler gefordert und muss einige von ihm selten gesehene Facetten abrufen, und Julia Roberts gibt die stets unterkühlt-beherrscht wirkende Regisseurin souverän.
Beim Bild konnte ich kaum Mängel feststellen. Der Film spielt hauptsächlich im Studio, und dort wirkt das Bild im künstlichen Licht mit guter Ausleuchtung nahezu perfekt. Die Farben sind bei den Einspielungen der Fernsehshow quietschbunt; ansonsten eher neutral. Die Schärfe ist in allen Bildebenen recht hoch, wirkt aber nie überschärft, soapig und damit "larger than life". Der Kontrast ist minimal zu steil: im Halbdunklen gehen schon mal ein paar Details verloren.
Der deutsche Track liegt zwar in DTS HD MA vor, das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Mit den für diesen Film notwendigen Anforderungen wäre auch ein DTS- oder Dolby Digital-Track fertig geworden: Surroundgeräusche, direktionale, gut ortbare Effekte, Bässe und Dynamik werden zwar abgerufen und reproduziert; aber in einem Maße das HD-Sound nicht wirklich erforderlich gemacht hätte. Nur bei den paar Schüssen rumpelt es mal merklich.
Die Extras habe nicht angesehen und vergebe daher Pierres Wertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Money Monster" habe ich mir nicht wegen der Story angesehen, sondern weil Roberts und Clooney mal wieder gemeinsam vor der standen und weil Jodie Foster mal wieder Regie führte. "Money Monster" ist ein guter, kurzweiliger Film, der sich sehr gut ansehen lässt, aber nichts wirklich neues bietet. Der Film ist allemal gut geeignet für einen Filmabend, aber nicht dafür, in der Sammlung zu verbleiben.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 22.10.16 um 14:06
Ägypten, vor ein paar Jahren: der allerallererste Mutant überhaupt namens En Sabah Nur wird aufgrund seiner Fähigkeiten wie eine Gottheit verehrt. So ganz nebenbei erfindet En Sabah Nur aka Apocalypse noch den altägyptischen Totenkult und die Wiedergeburt, lässt er doch sein Bewusstsein immer wieder auf neue, junge Körper; gerne auch mit durch Mutation verliehenen Fähigkeiten ausgestattet; übertragen. Bei der letzten Übertragung allerdings erdreistet sich eine Art Widerstand zu intervenieren, und Apocalypse muss ein paar Jahre verschüttet darauf warten, dass ihn seine Jünger finden und mit Hilfe des Sonnenlichts befreien. Wieder auf Erden wandelnd stellt Apocalypse fest, dass die Erde unter dem Virus Menschheit leidet und sieht nur eine Therapie: die Apokalypse. Mit seinen vier apokalyptischen Reitern; darunter Magneto; macht er sich nun daran, die Welt untergehen und wieder auferstehen zu lassen und nur ein paar andere, besonders befähigte Mutanten könnten ihn aufhalten.. Und wie es ausgeht, ist eh klar.
Tja, da ist er nun, der insgesamt sechste X-Men-Film (die "Wolverine"-Spin offs nicht mitrechnend) und der dritte und abschließende Teil der zweiten Trilogie. Nach dem Motto "bigger, better, faster, more" gibt es noch größere Kulissen und Effekte mit jeder Menge Totalen, die ganze Chose wird meist relativ schnell erzählt und es werden neben der Verjüngungskur für die X-Men noch wie immer ein paar neue Charaktere eingeführt, die im nächsten Teil (und der kommt mit Sicherheit irgendwann) wohl keine Rolle mehr spielen dürften (und an die sich auch niemand mehr erinnern dürfte). Schmerzlich wurde mir beim Ansehen bewusst, dass die X-Men, meines Erachtens vor allem im ersten Film als anspruchsvollere Comic-Unterhaltung nicht nur für Teenies gedacht nun endgültig in die Kino-Fastfoodabteilung für Lebensjüngere abgedriftet sind. Anspruch und Hirn sind weitestgehend passé und wurden zugunsten permanent stattfindender Bewegung weg gelassen, wohl um die Aufmerksamkeitsspanne der Publikumssmartphonezielgruppe nicht zu überlasten. Ich als Zuschauer wurde von dem nahezu permanent stattfindenden CGI-Overkill besonders im letzten Drittel zwar nicht erschlagen, dafür aber recht schnell gelangweilt. Ein paar Ärgernisse gibt es auch: ein im alten Ägypten großgewordener Mutant hätte wohl als erstes die junge Storm ob ihres Aussehens und ihrer Klamotten pulverisiert; und bei der unsäglichen "Optimierungsszene" von Angel, unterlegt mit einem fürchterlich unpassenden Metalscore hätte ich beinahe abgeschaltet. Dafür, dass Wolverine seine Opfer mit Messern schlachtet geht die Sache disney-like ziemlich unblutig von statten. Sophie Turner? Im Vergleich zu ihrer "Game of Thrones"-Präsenz blass. Nicolas Hoult? War der wirklich dabei? Das Mädel mit der Jennifer Lawrence Maske? Mehr als blass. Und James McAvoy definiert großes Schauspiel wieder mal dadurch, dass er heult, wie mittlerweile in jedem seiner Filme. Einziger Lichtblick war Quicksilver bzw. sein Darsteller Evan Peters.
Schon wie vor kurzem bei "The First Avenger Civil War" gibt es auch bei "X-Men Apocalypse" keinerlei Innovation oder Neuerung; alles wurde lediglich ein wenig beschleunigt und vervielfältigt. Für mich hat sich das Franchise totgelaufen, und einen weiteren X-Men-Film werde ich wohl auslassen.
Das Bild und der Sound sind hervorragend.
Bei Bild stimmen alle Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Plastizität geben sich keinerlei Blößen. Besonders der Detailreichtum und die auch in Mittel- und Hintergründen nie nachlassende Schärfe begeistern. Die CGIs freilich sind allesamt als solche erkennbar, aber dennoch in den meisten Fällen gut integriert.
Der Sound passt ebenfalls, wie es sich für eine Comic-Verfilmung gehört. Referenzwerte erreicht der Track nicht ganz, ist aber auch nicht weit weg. Man ist stets von Umgebungsgeräuschen umhüllt, alle gut ortbar; der Bass rumort in den Actionszenen mehr als ordentlich, und insgesamt geht bei der Action die Post gut ab. Dabei bleiben die Dialoge stets verständlich.
Die Extras scheinen umfangreich; hier schließe ich mich der Bewertung des Reviewers an. Das Steel weist ein recht gelungenes Artwork auf, ist ansonsten aber recht schmucklos: es hat weder eine Prägung noch einen detaillierten Backprint, sondern ist hinten und innen nur mit "altägyptischen" Hieroglyphen bedruckt.
Mein persönliches Fazit: nun, "X-Men Apokalypse" ist nicht gerade eine Enttäuschung, aber nahe dran. Wo der erste X-Men-Film noch eine Parabel auf Xenophobie im Allgemeinen und auf Rassismus und Antisemitismus im Besonderen war ist "Apocalypse" die reine (Kinder-) Comicverfilmung ohne Substanz. Nach einer Weile sieht man dem beinahe permanenten Effektestakkato nahezu teilnahmslos zu, ich ertappte mich des öfteren dabei, wie ich nach der verbleibenden Laufzeit schielte. Für mich hat sich das Franchise totgelaufen, und einen weiteren Film gucke ich mir definitiv erst an, wenn mich hunderte positiver Stimmen überzeugt haben.
Tja, da ist er nun, der insgesamt sechste X-Men-Film (die "Wolverine"-Spin offs nicht mitrechnend) und der dritte und abschließende Teil der zweiten Trilogie. Nach dem Motto "bigger, better, faster, more" gibt es noch größere Kulissen und Effekte mit jeder Menge Totalen, die ganze Chose wird meist relativ schnell erzählt und es werden neben der Verjüngungskur für die X-Men noch wie immer ein paar neue Charaktere eingeführt, die im nächsten Teil (und der kommt mit Sicherheit irgendwann) wohl keine Rolle mehr spielen dürften (und an die sich auch niemand mehr erinnern dürfte). Schmerzlich wurde mir beim Ansehen bewusst, dass die X-Men, meines Erachtens vor allem im ersten Film als anspruchsvollere Comic-Unterhaltung nicht nur für Teenies gedacht nun endgültig in die Kino-Fastfoodabteilung für Lebensjüngere abgedriftet sind. Anspruch und Hirn sind weitestgehend passé und wurden zugunsten permanent stattfindender Bewegung weg gelassen, wohl um die Aufmerksamkeitsspanne der Publikumssmartphonezielgruppe nicht zu überlasten. Ich als Zuschauer wurde von dem nahezu permanent stattfindenden CGI-Overkill besonders im letzten Drittel zwar nicht erschlagen, dafür aber recht schnell gelangweilt. Ein paar Ärgernisse gibt es auch: ein im alten Ägypten großgewordener Mutant hätte wohl als erstes die junge Storm ob ihres Aussehens und ihrer Klamotten pulverisiert; und bei der unsäglichen "Optimierungsszene" von Angel, unterlegt mit einem fürchterlich unpassenden Metalscore hätte ich beinahe abgeschaltet. Dafür, dass Wolverine seine Opfer mit Messern schlachtet geht die Sache disney-like ziemlich unblutig von statten. Sophie Turner? Im Vergleich zu ihrer "Game of Thrones"-Präsenz blass. Nicolas Hoult? War der wirklich dabei? Das Mädel mit der Jennifer Lawrence Maske? Mehr als blass. Und James McAvoy definiert großes Schauspiel wieder mal dadurch, dass er heult, wie mittlerweile in jedem seiner Filme. Einziger Lichtblick war Quicksilver bzw. sein Darsteller Evan Peters.
Schon wie vor kurzem bei "The First Avenger Civil War" gibt es auch bei "X-Men Apocalypse" keinerlei Innovation oder Neuerung; alles wurde lediglich ein wenig beschleunigt und vervielfältigt. Für mich hat sich das Franchise totgelaufen, und einen weiteren X-Men-Film werde ich wohl auslassen.
Das Bild und der Sound sind hervorragend.
Bei Bild stimmen alle Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Plastizität geben sich keinerlei Blößen. Besonders der Detailreichtum und die auch in Mittel- und Hintergründen nie nachlassende Schärfe begeistern. Die CGIs freilich sind allesamt als solche erkennbar, aber dennoch in den meisten Fällen gut integriert.
Der Sound passt ebenfalls, wie es sich für eine Comic-Verfilmung gehört. Referenzwerte erreicht der Track nicht ganz, ist aber auch nicht weit weg. Man ist stets von Umgebungsgeräuschen umhüllt, alle gut ortbar; der Bass rumort in den Actionszenen mehr als ordentlich, und insgesamt geht bei der Action die Post gut ab. Dabei bleiben die Dialoge stets verständlich.
Die Extras scheinen umfangreich; hier schließe ich mich der Bewertung des Reviewers an. Das Steel weist ein recht gelungenes Artwork auf, ist ansonsten aber recht schmucklos: es hat weder eine Prägung noch einen detaillierten Backprint, sondern ist hinten und innen nur mit "altägyptischen" Hieroglyphen bedruckt.
Mein persönliches Fazit: nun, "X-Men Apokalypse" ist nicht gerade eine Enttäuschung, aber nahe dran. Wo der erste X-Men-Film noch eine Parabel auf Xenophobie im Allgemeinen und auf Rassismus und Antisemitismus im Besonderen war ist "Apocalypse" die reine (Kinder-) Comicverfilmung ohne Substanz. Nach einer Weile sieht man dem beinahe permanenten Effektestakkato nahezu teilnahmslos zu, ich ertappte mich des öfteren dabei, wie ich nach der verbleibenden Laufzeit schielte. Für mich hat sich das Franchise totgelaufen, und einen weiteren Film gucke ich mir definitiv erst an, wenn mich hunderte positiver Stimmen überzeugt haben.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 16.10.16 um 17:02
Los Angeles, 1977: die Pornodarstellerin Misty Mountain kommt bei einem Autounfall ums Leben; und das ist der Auftakt für einige seltsame Umstände, die letztendlich zur Zusammenkunft von Jackson Healy und Holland March sorgen. Healy, ehemaliger Privatdetektiv ohne Zulassung erinnert derzeit mit robusten Methoden sehr jungen Mädchen zugeneigte Männer an das Mindestalter für sexuelle Handlungen, während March, Privatdetektiv mit Zulassung, aber ohne Erfolg für lebensältere Damen in aussichtslosen Vermisstenfällen ermittelt. Beide werden von der Justizministerin beauftragt, ihre Tochter aufzuspüren: das Mädchen hat sich ein wenig im Pornomilieu verlaufen. Und irgendwie hängt alles mit der Autoindustrie und einem "Kunstfilm" zusammen..
Shane Black ist bisher hauptsächlich als Drehbuchautor in Erscheinung getreten und hat der Filmwelt einige unvergessliche Klassiker beschert: drei der vier "Lethal Weappons", "Last Boy Scout" und "Tödliche Weihnachten" stammen aus des Autors Feder. Als Darsteller dürften Black so einige aus "Predator" kennen (der Typ mit Brille, der den schlechten Witz im Hubschrauber erzählt). Als Regisseur hat Shane Black bisher drei Filme gedreht: den genialen "Kiss Kiss Bang Bang", den schon nicht mehr ganz so genialen "Iron Man 3" und nun (den ziemlich ungenialen) "The Nice Guys". Russel Crowe trägt den Film hauptsächlich, während Ryan Gosling erstaunlicherweise ab und an eine leichte Tendenz zum Overacting aufweist.
Die Story selbst ist recht verzwickt und nicht leicht verfolgbar; hier ist stete Aufmerksamkeit des Zuschauers gefordert. Diese Aufmerksamkeit hoch zu halten ist jedoch nicht leicht, denn "The Nice Guys" ist einerseits nicht übermässig actionreich, und andererseits auch bei Weitem nicht so witzig, wie es der Trailer suggeriert. Die Sprüche und Oneliner zünden bei Weitem nicht alle, und auch die Situationskomik wirkt recht bemüht. Insgesamt wirkt "The Nice Guys" ein wenig unentschlossen: für eine reine Buddykomödie wie beispielsweise die eingangs erwähnten "Lethal Weapons" ist der Film schlicht zu wenig witzig und sich teilweise selbst zu ernst nehmend; für eine Actionkomödie steht die Action zu sehr im Hintergrund. Als "Neo Noir-Thrillerkomödie", wie andernorts bezeichnet, geht "The Nice Guys" ebenfalls nicht durch: Neo-Noir-Elemenete sind kaum erkennbar.
Posotiv zu erwähnen wären die 70er Jahre-Stilelemente, die sich in Mode, Frisuren, Autos und vor allem dem Soundtrack wiederfinden.
Von einer stargespickten, aktuellen Hollywoodproduktion nicht anders zu erwarten gibt es an der audiovisuellen Umsetzung der Blu-ray kaum etwas auszusetzen.
Das Bild ist top scharf und überzeugt besonders durch seine gleichbleibend hohen Schärfe in Totalen: bis in die hintersten Bildregionen bleibt alles perfekt erkennbar. Der Rest der Parameter liegt nahe am Optimum.
Gut gefallen hat mir der in DTS MA HR 5.1 vorliegende deutsche Track, der besonders beim Soundtrack mit schön umhüllender Geräuschkulisse und viel voluminösem Bass beeindrucken kann. In den vergleichsweise wenigen Actionszenen werden einige überraschend laute, hochdynamische Effekte eingespielt (man beachte die Unfallszene zu Beginn). Ansonsten ist die Dynamik und der Bass eher verhalten, die Surroundkulisse jedoch ist stets präsent.
Bei den Extras schließe ich mich zunächst der Wertung des Vorposters an, da nicht gesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: schade, nach dem Trailer hatte ich mir viel von "The Nice Guys" versprochen, und die Namen von Regisseur und Cast sprachen ihre eigene Sprache. "The Nice Guys" ist jedoch weder Fisch noch Fleisch: Es ist keine Komödie, kein Actioner und kein Neo-Noir-Thriller, und als Mélange aller drei Komponenten macht der Film nichts wirklich richtig.
Shane Black ist bisher hauptsächlich als Drehbuchautor in Erscheinung getreten und hat der Filmwelt einige unvergessliche Klassiker beschert: drei der vier "Lethal Weappons", "Last Boy Scout" und "Tödliche Weihnachten" stammen aus des Autors Feder. Als Darsteller dürften Black so einige aus "Predator" kennen (der Typ mit Brille, der den schlechten Witz im Hubschrauber erzählt). Als Regisseur hat Shane Black bisher drei Filme gedreht: den genialen "Kiss Kiss Bang Bang", den schon nicht mehr ganz so genialen "Iron Man 3" und nun (den ziemlich ungenialen) "The Nice Guys". Russel Crowe trägt den Film hauptsächlich, während Ryan Gosling erstaunlicherweise ab und an eine leichte Tendenz zum Overacting aufweist.
Die Story selbst ist recht verzwickt und nicht leicht verfolgbar; hier ist stete Aufmerksamkeit des Zuschauers gefordert. Diese Aufmerksamkeit hoch zu halten ist jedoch nicht leicht, denn "The Nice Guys" ist einerseits nicht übermässig actionreich, und andererseits auch bei Weitem nicht so witzig, wie es der Trailer suggeriert. Die Sprüche und Oneliner zünden bei Weitem nicht alle, und auch die Situationskomik wirkt recht bemüht. Insgesamt wirkt "The Nice Guys" ein wenig unentschlossen: für eine reine Buddykomödie wie beispielsweise die eingangs erwähnten "Lethal Weapons" ist der Film schlicht zu wenig witzig und sich teilweise selbst zu ernst nehmend; für eine Actionkomödie steht die Action zu sehr im Hintergrund. Als "Neo Noir-Thrillerkomödie", wie andernorts bezeichnet, geht "The Nice Guys" ebenfalls nicht durch: Neo-Noir-Elemenete sind kaum erkennbar.
Posotiv zu erwähnen wären die 70er Jahre-Stilelemente, die sich in Mode, Frisuren, Autos und vor allem dem Soundtrack wiederfinden.
Von einer stargespickten, aktuellen Hollywoodproduktion nicht anders zu erwarten gibt es an der audiovisuellen Umsetzung der Blu-ray kaum etwas auszusetzen.
Das Bild ist top scharf und überzeugt besonders durch seine gleichbleibend hohen Schärfe in Totalen: bis in die hintersten Bildregionen bleibt alles perfekt erkennbar. Der Rest der Parameter liegt nahe am Optimum.
Gut gefallen hat mir der in DTS MA HR 5.1 vorliegende deutsche Track, der besonders beim Soundtrack mit schön umhüllender Geräuschkulisse und viel voluminösem Bass beeindrucken kann. In den vergleichsweise wenigen Actionszenen werden einige überraschend laute, hochdynamische Effekte eingespielt (man beachte die Unfallszene zu Beginn). Ansonsten ist die Dynamik und der Bass eher verhalten, die Surroundkulisse jedoch ist stets präsent.
Bei den Extras schließe ich mich zunächst der Wertung des Vorposters an, da nicht gesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: schade, nach dem Trailer hatte ich mir viel von "The Nice Guys" versprochen, und die Namen von Regisseur und Cast sprachen ihre eigene Sprache. "The Nice Guys" ist jedoch weder Fisch noch Fleisch: Es ist keine Komödie, kein Actioner und kein Neo-Noir-Thriller, und als Mélange aller drei Komponenten macht der Film nichts wirklich richtig.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 15.10.16 um 12:11
New York, Sokovia und nun in Afrika: wo die "Avengers" (wohlgemerkt: an sich immer Schlimmeres verhindernd) national und international eingreifen kommt es zu erheblichen "Kollateralschäden". Da nicht nur die Kräfte der "Avengers", sondern auch die ihrer Gegner immens sind und diese noch dazu äußerst skrupellos vorgehen, sind auch die Schäden immens und die Opferzahlen hoch. Die Staatengemeinschaft der Erde reagiert auf die Ängste ihrer Bürger und ist im Begriff, das Sokovia-Abkommen zu ratifizieren: die "Avengers" sollen an die staatliche Kette gelegt werden und quasi nur noch mit einem UN-Mandat eingesetzt werden. Iron Man, sich seiner Schuld durchaus bewusst, will sich fügen; Captain America jedoch nicht: er weiß um die durchaus gegebene Möglichkeit, durch staatliche Entscheidungen missbraucht zu werden. Und so entfernen sich die "Avengers" voneinander, und unter dem Einfluss des manipulierten Winter Soldiers werden aus ehemaligen Kampfgefährten erbitterte Feinde..
Wie Charlies Tante in der Vorbemerkung anmerkte ist "Civil War" anscheinend tatsächlich der bereits 13. Film im MCU. Diese Tatsache war mir zwar nicht recht bewusst gewesen (zumindest nicht, ob es nun 9, 11, 15 oder eben 13 sind), ist mir aber auch völlig egal. Nicht ganz so egal ist mir jedoch, dass sich für mich das Franchise mittlerweile schon ein wenig abgenutzt hat, im Prinzip nur noch wiederkäut und mittlerweile jede Innovation missen lässt; die außerordentlich wohltuende Ausnahmeerscheinung "Deadpool" mal außen vor lassend. "Civil War" krankt für mich an den Erscheinungen, an denen die meisten Fortsetzungen, in den letzten Jahren besonders die von Comic-Verfilmungen, kranken. Hierzu zähle ich nun bewusst auch solche Fortsetzungen außerhalb des MCU wie "300: Rise of an Empire" oder "Sin City 2: A Dame to kill for": zu sehr ähnelt sich die Erzählstruktur, zu ähnlich ist die Action, der optische Stil und zu ähnlich sind die Effekte. Die einzige erfrischende Ausnahme der letzten Jahre neben "Deadpool" war für mich "Ant-Man". Ein weiteres Manko war für mich die fehlende oder vielmehr vernachlässigte Selbstironie in "Civil War", die besonders "The Avengers" und Iron Man" seinerzeit aus der Masse der Comic-Verfilmungen hervorstechen ließ. Hinzu kommt, dass Daniel Brühl (den ich eigentlich sehr schätze) einen bemerkenswert unscheinbaren, blassen Schurken abgibt. Offensichtlich konnte Brühl nicht mehr aus der charakterlich so im Drehbuch angelegten Rolle machen, und so wirkt sein Helmut Zemo neben den schillernden Charakteren der "Avengers" mehr wie Schwiegermutters Liebling denn wie ein Schurke, der Superhelden ernsthaft gefährden könnte.
Die Action von "Civil War" hingegen ist nach wie vor packend, und hier bestechen besonders die Martial Arts-inspirierten Fights von Captain America und dem Winter Soldier. Alles andere kennt man bedauerlicherweise aus den anderen MCU-Filmen; das wirkt nicht mehr so beeindruckend. Die Einführung einiger neuer Charaktere wie Black Panther und Spider-Man ändert daran nichts, und Spidey fand ich ohnehin deplatziert.
Das Bild von "Civil War" ist, wie von den MCU-Filmen nicht anders zu erwarten war, ohne Fehl und Tadel. Die Schärfe ist außerordentlich hoch und bleibt es in jeder Bildebene. Auch in entfernten Hintergründen lässt sich so ziemlich jedes Detail ausmachen (wenn man während des Actiongeballers dazu kommt, hinzugucken). Kontrast, Farbgebung und Schwarzwert sind optimal. Das Bild gibt nicht den geringsten Anlass zur Kritik.
Das 3D von "Civil War" wurde zwar durch nachträgliche Konvertierung erstellt, das aber merkt man dem Film kaum an. Das 3D wirkt natürlich und setzt mehr auf die naturgetreue Tiefenstaffelung denn auf plakative Effekte und Pop Outs. Auch mit Shutter-Technik sinkt die Helligkeit nur wenig ab. Besonders die etwa 15 Minuten lange Klopperei auf dem Flughafen, die im IMAX-Format gezeigt wird ist 3D at its best; aber nach wie vor bleiben die animierten Filme die Referenz: für 5 Balken reicht es nicht ganz.
Der deutsche Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor und ist ebenfalls Klasse. Der Sound ist brillant, glasklar und weist eine tolle Feinzeichnung auf; es wird also nicht nur geballert. Die Signalortbarkeit ist allerfeinste Sahne. Permanent wird man von allen Seiten mit Surroundgeräuschen befeuert, was sich besonders in den eher ruhigen Szenen eindrucksvoll auswirkt; während der Action gehen die subtilen Feinheiten des Tracks meistens verloren.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der bisher vorliegenden Bewertungen an. Das Steel ist, wie die meisten Steels der MCU-Reihe, sehr schick: das Teil ist vorne geprägt, nicht durch einen Aufdruck verschandelt (die Filminfos befinden sich auf der Papphülle) und innen ebenfalls bedruckt.
Mein persönliches Fazit: "Civil War" ist meines Erachtens mehr "Avengers 3" als "Captain America 3", aber das ist natürlich Erbsenzählerei. Ich empfand "Civil War" deutlich schlechter als "The Return of the First Avenger", und für mich ist das Franchise nun etwas ausgelutscht. Aber Marvel hat mich mit "Ant-Man" und vor allem "Deadpool" seinerzeit schon mal angenehm überrascht, und ich denke es wird ihnen in der Zukunft wieder gelingen.
Wie Charlies Tante in der Vorbemerkung anmerkte ist "Civil War" anscheinend tatsächlich der bereits 13. Film im MCU. Diese Tatsache war mir zwar nicht recht bewusst gewesen (zumindest nicht, ob es nun 9, 11, 15 oder eben 13 sind), ist mir aber auch völlig egal. Nicht ganz so egal ist mir jedoch, dass sich für mich das Franchise mittlerweile schon ein wenig abgenutzt hat, im Prinzip nur noch wiederkäut und mittlerweile jede Innovation missen lässt; die außerordentlich wohltuende Ausnahmeerscheinung "Deadpool" mal außen vor lassend. "Civil War" krankt für mich an den Erscheinungen, an denen die meisten Fortsetzungen, in den letzten Jahren besonders die von Comic-Verfilmungen, kranken. Hierzu zähle ich nun bewusst auch solche Fortsetzungen außerhalb des MCU wie "300: Rise of an Empire" oder "Sin City 2: A Dame to kill for": zu sehr ähnelt sich die Erzählstruktur, zu ähnlich ist die Action, der optische Stil und zu ähnlich sind die Effekte. Die einzige erfrischende Ausnahme der letzten Jahre neben "Deadpool" war für mich "Ant-Man". Ein weiteres Manko war für mich die fehlende oder vielmehr vernachlässigte Selbstironie in "Civil War", die besonders "The Avengers" und Iron Man" seinerzeit aus der Masse der Comic-Verfilmungen hervorstechen ließ. Hinzu kommt, dass Daniel Brühl (den ich eigentlich sehr schätze) einen bemerkenswert unscheinbaren, blassen Schurken abgibt. Offensichtlich konnte Brühl nicht mehr aus der charakterlich so im Drehbuch angelegten Rolle machen, und so wirkt sein Helmut Zemo neben den schillernden Charakteren der "Avengers" mehr wie Schwiegermutters Liebling denn wie ein Schurke, der Superhelden ernsthaft gefährden könnte.
Die Action von "Civil War" hingegen ist nach wie vor packend, und hier bestechen besonders die Martial Arts-inspirierten Fights von Captain America und dem Winter Soldier. Alles andere kennt man bedauerlicherweise aus den anderen MCU-Filmen; das wirkt nicht mehr so beeindruckend. Die Einführung einiger neuer Charaktere wie Black Panther und Spider-Man ändert daran nichts, und Spidey fand ich ohnehin deplatziert.
Das Bild von "Civil War" ist, wie von den MCU-Filmen nicht anders zu erwarten war, ohne Fehl und Tadel. Die Schärfe ist außerordentlich hoch und bleibt es in jeder Bildebene. Auch in entfernten Hintergründen lässt sich so ziemlich jedes Detail ausmachen (wenn man während des Actiongeballers dazu kommt, hinzugucken). Kontrast, Farbgebung und Schwarzwert sind optimal. Das Bild gibt nicht den geringsten Anlass zur Kritik.
Das 3D von "Civil War" wurde zwar durch nachträgliche Konvertierung erstellt, das aber merkt man dem Film kaum an. Das 3D wirkt natürlich und setzt mehr auf die naturgetreue Tiefenstaffelung denn auf plakative Effekte und Pop Outs. Auch mit Shutter-Technik sinkt die Helligkeit nur wenig ab. Besonders die etwa 15 Minuten lange Klopperei auf dem Flughafen, die im IMAX-Format gezeigt wird ist 3D at its best; aber nach wie vor bleiben die animierten Filme die Referenz: für 5 Balken reicht es nicht ganz.
Der deutsche Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor und ist ebenfalls Klasse. Der Sound ist brillant, glasklar und weist eine tolle Feinzeichnung auf; es wird also nicht nur geballert. Die Signalortbarkeit ist allerfeinste Sahne. Permanent wird man von allen Seiten mit Surroundgeräuschen befeuert, was sich besonders in den eher ruhigen Szenen eindrucksvoll auswirkt; während der Action gehen die subtilen Feinheiten des Tracks meistens verloren.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der bisher vorliegenden Bewertungen an. Das Steel ist, wie die meisten Steels der MCU-Reihe, sehr schick: das Teil ist vorne geprägt, nicht durch einen Aufdruck verschandelt (die Filminfos befinden sich auf der Papphülle) und innen ebenfalls bedruckt.
Mein persönliches Fazit: "Civil War" ist meines Erachtens mehr "Avengers 3" als "Captain America 3", aber das ist natürlich Erbsenzählerei. Ich empfand "Civil War" deutlich schlechter als "The Return of the First Avenger", und für mich ist das Franchise nun etwas ausgelutscht. Aber Marvel hat mich mit "Ant-Man" und vor allem "Deadpool" seinerzeit schon mal angenehm überrascht, und ich denke es wird ihnen in der Zukunft wieder gelingen.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 12.10.16 um 11:55
Sam, selbst Moslem, ist investigativer Journalist und arbeitet an einem Artikel über Hassprediger, wozu er quasi undercover in einer Moschee ermittelt. Dabei hat er sich im Laufe der Zeit mit drei jungen Männern angefreundet, die zwar bereits mehr oder minder radikalisiert sind und von der Teilnahme am Djihad träumen, aber passiv bleiben. Das soll sich ändern, als Hassan zurück in die Gemeinde kommt: der konsequente Extremist hat sich in einem pakistanischen Lager ausbilden lassen und soll und will eine terroristische Zelle in Paris bilden, die auf Anweisung einen Anschlag durchführen soll. Und plötzlich wird aus dem Traum vom Djihad blutige Realität..
Nicholas Boukhrief, schon dem Namen nach Franzose mit Wurzeln im nordafrikanischen Raum und vermutlich Moslem, nahm sich eines brisanten Themas an; besonders Paris haben verschiedene Terroranschläge mit Angst, Schrecken und vielen Toten überzogen: 13.11.2015 mit 130 Opfern, 07.01.2015 "Charlie Ebdo" mit 12 Opfern und jüngst am 13.06. mit zwei Opfern. Aktueller könnte Boukhriefs Film also kaum sein, und der Film gibt bedrückende Einsichten in die Radikalisierung junger Muslime in Frankreich sowie die Bildung einer terroristischen Zelle. Das Pikante an der erzählten Geschichte ist die Rolle des Journalisten Sam, der zeitgerecht (nach Meinung des Geheimdienstes jedoch zu spät) seine Beobachtungen meldet und zur Fortführung seiner "Mission" gezwungen wird. Irgendwann ist er derart im Videobeweis-Netz gefangen. so dass ein Beweis seiner Unschuld schier unmöglich ist. "Made in France" spart nicht aus, dass der religiöse Fanatismus durchaus auch Freizeitbeschäftigung junger Männer aus reichen Familien ist, die unter dem Einfluss von Fanatikern nun zu ihren vorherigen, großspurigen Worten stehen müssen.
In "Made in France" wird die konstante Spannung stetig durch einen Unheil verkündenden Soundtrack voran getrieben, der die Atmosphäre nachhaltig fördert. Die Spannung kumuliert in einigen manchmal sehr überraschenden Gewalteruptionen und zeigt, wozu fanatische Extremisten fähig sind.
Wie bei den meisten französischen Produktionen sind Bild und Ton auf dem höchsten Niveau.
Das Bild ist stets in allen Bildebenen scharf, erst bei entferntesten Hintergründen wird es langsam minimal unscharf. Der Kontrast ist ausgewogen, der Schwarzwert satt und die Farbgebung bisweilen leicht entsättigt, ansonsten relativ neutral.
Der Sound ist hervorragend, wenn auch relativ unspektakulär. In "Made in France" gibt es nur zwei, drei Actionszenen, in denen Schusswechsel schön dynamisch durch den Raum peitschen und auch der Sub zu Wort kommt. Ansonsten dominieren klar verständliche Dialoge, untermalt von dem nahezu permanent aus allen Speakern erklingenden Soundtrack.
Bei den Extras, da stimm ich EnZo zu, hätten ein paar Dokus zum Thema gut gepasst. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Filme wie "Made in France" interessieren mich stark, denn internationaler Terror macht auch vor Deutschlands Grenzen nicht halt, wie die Geschehnisse in Würzburg und Ansbach zeigten. "Made in France" macht auf bedrückende Art und Weise klar, was unter Umständen in unserer Mitte unbemerkt vorgehen könnte. Der Film verzichtet auf allzu detaillierte Schilderung der Gründe, warum sich junge Muslime radikalisieren und Anschläge mit vielen unschuldigen Opfern planen und durchführen; das ist auch nicht nötig: das versteht kein normaler Mensch.
Nicholas Boukhrief, schon dem Namen nach Franzose mit Wurzeln im nordafrikanischen Raum und vermutlich Moslem, nahm sich eines brisanten Themas an; besonders Paris haben verschiedene Terroranschläge mit Angst, Schrecken und vielen Toten überzogen: 13.11.2015 mit 130 Opfern, 07.01.2015 "Charlie Ebdo" mit 12 Opfern und jüngst am 13.06. mit zwei Opfern. Aktueller könnte Boukhriefs Film also kaum sein, und der Film gibt bedrückende Einsichten in die Radikalisierung junger Muslime in Frankreich sowie die Bildung einer terroristischen Zelle. Das Pikante an der erzählten Geschichte ist die Rolle des Journalisten Sam, der zeitgerecht (nach Meinung des Geheimdienstes jedoch zu spät) seine Beobachtungen meldet und zur Fortführung seiner "Mission" gezwungen wird. Irgendwann ist er derart im Videobeweis-Netz gefangen. so dass ein Beweis seiner Unschuld schier unmöglich ist. "Made in France" spart nicht aus, dass der religiöse Fanatismus durchaus auch Freizeitbeschäftigung junger Männer aus reichen Familien ist, die unter dem Einfluss von Fanatikern nun zu ihren vorherigen, großspurigen Worten stehen müssen.
In "Made in France" wird die konstante Spannung stetig durch einen Unheil verkündenden Soundtrack voran getrieben, der die Atmosphäre nachhaltig fördert. Die Spannung kumuliert in einigen manchmal sehr überraschenden Gewalteruptionen und zeigt, wozu fanatische Extremisten fähig sind.
Wie bei den meisten französischen Produktionen sind Bild und Ton auf dem höchsten Niveau.
Das Bild ist stets in allen Bildebenen scharf, erst bei entferntesten Hintergründen wird es langsam minimal unscharf. Der Kontrast ist ausgewogen, der Schwarzwert satt und die Farbgebung bisweilen leicht entsättigt, ansonsten relativ neutral.
Der Sound ist hervorragend, wenn auch relativ unspektakulär. In "Made in France" gibt es nur zwei, drei Actionszenen, in denen Schusswechsel schön dynamisch durch den Raum peitschen und auch der Sub zu Wort kommt. Ansonsten dominieren klar verständliche Dialoge, untermalt von dem nahezu permanent aus allen Speakern erklingenden Soundtrack.
Bei den Extras, da stimm ich EnZo zu, hätten ein paar Dokus zum Thema gut gepasst. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Filme wie "Made in France" interessieren mich stark, denn internationaler Terror macht auch vor Deutschlands Grenzen nicht halt, wie die Geschehnisse in Würzburg und Ansbach zeigten. "Made in France" macht auf bedrückende Art und Weise klar, was unter Umständen in unserer Mitte unbemerkt vorgehen könnte. Der Film verzichtet auf allzu detaillierte Schilderung der Gründe, warum sich junge Muslime radikalisieren und Anschläge mit vielen unschuldigen Opfern planen und durchführen; das ist auch nicht nötig: das versteht kein normaler Mensch.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 25.09.16 um 10:35
1972 wird der Kalte Krieg als Spiel ausgetragen: seit Ende des 2. Weltkrieges kam der Schachweltmeister stets aus der Sowjetunion, und erst mit dem Jahrtausendtalent Bobby Fisher kann sich dieses Blatt wenden. Während der überhebliche, unfassbar von sich selbst überzeugte und exzentrische Fisher ein paar Jahre vorher noch eine derbe Schlappe gegen den amtierenden Weltmeister Boris Spasski einstecken musste spielt er sich nun durch die Weltelite im Schach immer höher in der Rangliste, um nochmals die Chance auf einen Titel-"kampf" gegen Spasski zu erhalten. Die Medien und die Politik inszenieren derweil eine Art "Stellvertreterkrieg" Ost gegen West. Doch nicht nur die Medien, die Politiker und bei den Turnieren das Publikum stören das Genie bei Vorbereitung und Spielen, sondern zunehmend seine paranoiden Wahnvorstellungen..
Zunächst war mir gar nicht so nach einer Sichtung von "Bauernopfer - Das Spiel der Könige", ist doch Schach, wie es bei Filmstarts.de so schön ausgedrückt wurde, "visuell nicht gerade eine beeindruckende Sportart". Stimmt, Spiele selbst sind wohl nur für Schachspieler interessant; das Besondere an dem Film ist neben dem Regisseur und dem Cast die Inszenierung. Diese ist gleichwohl recht traditionell gehalten und fügt der Story mit bekanntem Ausgang kaum Neuerungen hinzu, jedoch gelingt es Edward Zwick nicht nur, die damalige Aufregung um die "spielerische" Auseinandersetzung der Supermächte anschaulich zu transportieren. Der Regisseur schafft es auch, die ohnehin kurz gehaltenen Spielszenen mit komplizierten Spielzüge auch für Laien durch die Kommentare der Beobachter spannend zu veranschaulichen. Bobby Fisher wurde trotz seiner persönlichen Eigenheiten, seiner Exzentrik und seiner Starrköpfigkeit wie ein Rockstar gefeiert; Tobey Maguire liefert mit der Darstellung des Schachgenies seine wohl bisher beste Leistung ab und brilliert besonders, wenn Fisher seinen Wahnvorstellungen anheim fällt. Neben Maguire glänzt Liev Schreiber durch sein angenehm unspektakuläres Schauspiel: besonders beeindruckend ist, wie natürlich die von ihm gesprochenen russischen Texte herüber kommen.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht perfekt. Durch die veränderte und bisweilen reduzierte Farbgebung wurde ein angenehm authentischer Look kreiert, der die Atmosphäre der Siebziger schön stützt. Die Schärfe ist hoch und bleibt es in allen Bildebenen; Plastizität ist gegeben ohne soapig zu wirken. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nicht optimal, was aber ebenfalls den Look stützt.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound wirkt auf den ersten "Blick" unaufdringlich und unspektakulär, ist jedoch ungemein detailliert und feingezeichnet. Jede einzelne Geräuschquelle lässt sich exakt lokalisieren, dabei sind Mitten und Höhen glasklar und brillant. Lediglich Bass und Dynamik kommen zu kurz, weil ihnen das Genre des Films und die Inszenierung keine Gelegenheit zum Einsatz lassen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras habe ich wie üblich (noch) nicht angesehen, deshalb vergebe ich erstmal einen Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Bauernopfer - Das Spiel der Könige" ist inszenatorisch und thematisch am ehesten mit "Bridge of Spies" vergleichbar, der mir ebenfalls ganz gut, aber eben auch nur ganz gut gefiel. Edward Zwicks Filme "Blood Diamond" und "Last Samurai" habe ich noch in der Sammlung, "Ausnahmezustand" kommt bei Gelegenheit noch dazu. "Bauernopfer - Das Spiel der Könige" gefiel mir zwar, wird aber nicht in der Sammlung bleiben; ob ich ihn jemals wieder ansehe bezweifle ich.
Zunächst war mir gar nicht so nach einer Sichtung von "Bauernopfer - Das Spiel der Könige", ist doch Schach, wie es bei Filmstarts.de so schön ausgedrückt wurde, "visuell nicht gerade eine beeindruckende Sportart". Stimmt, Spiele selbst sind wohl nur für Schachspieler interessant; das Besondere an dem Film ist neben dem Regisseur und dem Cast die Inszenierung. Diese ist gleichwohl recht traditionell gehalten und fügt der Story mit bekanntem Ausgang kaum Neuerungen hinzu, jedoch gelingt es Edward Zwick nicht nur, die damalige Aufregung um die "spielerische" Auseinandersetzung der Supermächte anschaulich zu transportieren. Der Regisseur schafft es auch, die ohnehin kurz gehaltenen Spielszenen mit komplizierten Spielzüge auch für Laien durch die Kommentare der Beobachter spannend zu veranschaulichen. Bobby Fisher wurde trotz seiner persönlichen Eigenheiten, seiner Exzentrik und seiner Starrköpfigkeit wie ein Rockstar gefeiert; Tobey Maguire liefert mit der Darstellung des Schachgenies seine wohl bisher beste Leistung ab und brilliert besonders, wenn Fisher seinen Wahnvorstellungen anheim fällt. Neben Maguire glänzt Liev Schreiber durch sein angenehm unspektakuläres Schauspiel: besonders beeindruckend ist, wie natürlich die von ihm gesprochenen russischen Texte herüber kommen.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht perfekt. Durch die veränderte und bisweilen reduzierte Farbgebung wurde ein angenehm authentischer Look kreiert, der die Atmosphäre der Siebziger schön stützt. Die Schärfe ist hoch und bleibt es in allen Bildebenen; Plastizität ist gegeben ohne soapig zu wirken. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nicht optimal, was aber ebenfalls den Look stützt.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound wirkt auf den ersten "Blick" unaufdringlich und unspektakulär, ist jedoch ungemein detailliert und feingezeichnet. Jede einzelne Geräuschquelle lässt sich exakt lokalisieren, dabei sind Mitten und Höhen glasklar und brillant. Lediglich Bass und Dynamik kommen zu kurz, weil ihnen das Genre des Films und die Inszenierung keine Gelegenheit zum Einsatz lassen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras habe ich wie üblich (noch) nicht angesehen, deshalb vergebe ich erstmal einen Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Bauernopfer - Das Spiel der Könige" ist inszenatorisch und thematisch am ehesten mit "Bridge of Spies" vergleichbar, der mir ebenfalls ganz gut, aber eben auch nur ganz gut gefiel. Edward Zwicks Filme "Blood Diamond" und "Last Samurai" habe ich noch in der Sammlung, "Ausnahmezustand" kommt bei Gelegenheit noch dazu. "Bauernopfer - Das Spiel der Könige" gefiel mir zwar, wird aber nicht in der Sammlung bleiben; ob ich ihn jemals wieder ansehe bezweifle ich.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 24.09.16 um 10:45
Die britische Armee stützt sich im Kampf gegen den internationalen Terrorismus auf amerikanische Drohnen ab, und so kreist über Nairobi eine Reaper, gesteuert in Nevada und gelenkt in London. Als in der kenianischen Stadt mehrere Top-Terroristen ein Treffen abhalten; darunter eine Engländerin und ein amerikanischer Staatsbürger; sollen diese durch Bodeneinheiten festgenommen werden. Doch die Terrorgruppe verlegt in ein von Al Shabaab-Milizen kontrolliertes Gebiet, so dass die Festsetzung zu riskant wäre. Als die Mission mit der Liquidierung der Terroristen umbeauftragt wird, geht einen Riesen-Hickhack los, denn niemand will die Verantwortung entweder aus Gewissensgründen oder, schwerwiegender, aus Angst um die eigene politische Karriere übernehmen. Und außerdem ist noch ein kleines Mädchen gefährlich nahe am beabsichtigen Zielpunkt der Hellfire-Rakete..
Boah, was für ein Thriller. Mit den terroristischen Anschlägen in jüngerer Vergangenheit in Brüssel und Paris könnte das Thema kaum aktueller sein, und auch die Drohnenthematik ist immer wieder in den Medien. Gavin Hood ("Enders Game" und "Machtlos", mit vergleichbarer Thematik) setzte hier einen äußerst spannenden Thriller in Szene, der sich der These widmet, wann ein einzelnes Opfer die Rettung vieler rechtfertigt. Dabei spielt der Film fast ausschließlich in drei Locations: in Nairobi wird extrem interessant geschildert, mit welchen modernen Aufklärungsmitteln Jagd auf internationale Top-Terroristen gemacht wird. Neben den hochauflösenden Kameras der Drohne werden winzige Hubschrauber in Vogel- und Insektenform, ebenfalls mit hochauflösenden Kameras bestückt eingesetzt, während auf anderen Teilen des Erdballs Biometrieexperten die "Ziele" identifizieren. Befehligt wird das Ganze wiederum wo ganz anders. Hood zeigt ganz deutlich auf, dass das Militär und hier besonders die Amerikaner kalt und rational Kollateralschäden mit einkalkulieren, während nicht nur die Politiker, sondern auch hohe Militärs der Briten ob des Risikos für die eigene Karriere zaudern und die Verantwortung scheuen. Schrecklich sind die Folgen dann für die Unbeteiligten und Unschuldigen, und ebenso schrecklich sind die psychischen Folgen für die, die mit dem sprichwörtlichen Finger am Abzug die Befehle befolgen müssen: die "Piloten" müssen nicht nur die Waffen auslösen und ihre Wirkung beobachten, sondern anschließend als "Battle Damage Assessment" die Leichen zur Bestätigung des "Kills" filmen.
"Eye in the Sky" empfand ich unglaublich spannend, und besonders Helen Mirren als skrupelloser englische Colonel besticht. Diesem Offizier sind auch mögliche Kinderopfer gleichgültig, wenn das Ziel erreicht wird.
Das Bild ist mehr als sehr ordentlich, wenngleich dies nur während der Szenen in Nairobi auffällt. Dort sind die gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen sowie die Bilder aus den Kameras sowohl in Close Ups, Nahaufnahmen und Szenen in Mittel- und Hintergründen sehr scharf. Der Kontrast ist ausgewogen, die Farbgebung neutral und der Schwarzwert satt. In dem Büro der Politiker sowie in der kommandozentrale in London wirkt sich der tadellose Transfer positiv aus: hier geht auch in schummriger Beleuchtung und im Halbdunklen kein Detail verloren. Ein top Bild.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound kann überzeugen, doch Obacht: "Eye in the Sky" ist kein Actionthriller, also darf kein Effektegewitter und kein permanentes Bassgeballer erwartet werden. Die Surroundkulisse ist angenehm und stets vorhanden, ab und an gibt es ein paar gut ortbare direktionale Effekte.
Die Extras scheinen recht übersichtlich, meine Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Eye in the Sky" ist definitiv einer der spannendsten Thriller, die ich in den letzten Monaten sah. Nun habe ich ein Faible für die Thematik, und für alle, die dieses Faible ebenfalls haben kann ich hier eine Blindkaufempfehlung aussprechen. Wer Filme wie "Machtlos", "Cleanskin", "Body of Lies", "Syriana" oder "Operation: Kingdom" mag wird begeistert sein.
Kann man nun ethisch, moralisch und menschlich vertretbar ein oder wenige Opfer, darunter eventuell Kinder in Kauf nehmen, um durch gezielte Tötung von Terroristen deutlich mehr Opfer "präventiv" zu retten? Urteilt selbst..
Boah, was für ein Thriller. Mit den terroristischen Anschlägen in jüngerer Vergangenheit in Brüssel und Paris könnte das Thema kaum aktueller sein, und auch die Drohnenthematik ist immer wieder in den Medien. Gavin Hood ("Enders Game" und "Machtlos", mit vergleichbarer Thematik) setzte hier einen äußerst spannenden Thriller in Szene, der sich der These widmet, wann ein einzelnes Opfer die Rettung vieler rechtfertigt. Dabei spielt der Film fast ausschließlich in drei Locations: in Nairobi wird extrem interessant geschildert, mit welchen modernen Aufklärungsmitteln Jagd auf internationale Top-Terroristen gemacht wird. Neben den hochauflösenden Kameras der Drohne werden winzige Hubschrauber in Vogel- und Insektenform, ebenfalls mit hochauflösenden Kameras bestückt eingesetzt, während auf anderen Teilen des Erdballs Biometrieexperten die "Ziele" identifizieren. Befehligt wird das Ganze wiederum wo ganz anders. Hood zeigt ganz deutlich auf, dass das Militär und hier besonders die Amerikaner kalt und rational Kollateralschäden mit einkalkulieren, während nicht nur die Politiker, sondern auch hohe Militärs der Briten ob des Risikos für die eigene Karriere zaudern und die Verantwortung scheuen. Schrecklich sind die Folgen dann für die Unbeteiligten und Unschuldigen, und ebenso schrecklich sind die psychischen Folgen für die, die mit dem sprichwörtlichen Finger am Abzug die Befehle befolgen müssen: die "Piloten" müssen nicht nur die Waffen auslösen und ihre Wirkung beobachten, sondern anschließend als "Battle Damage Assessment" die Leichen zur Bestätigung des "Kills" filmen.
"Eye in the Sky" empfand ich unglaublich spannend, und besonders Helen Mirren als skrupelloser englische Colonel besticht. Diesem Offizier sind auch mögliche Kinderopfer gleichgültig, wenn das Ziel erreicht wird.
Das Bild ist mehr als sehr ordentlich, wenngleich dies nur während der Szenen in Nairobi auffällt. Dort sind die gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen sowie die Bilder aus den Kameras sowohl in Close Ups, Nahaufnahmen und Szenen in Mittel- und Hintergründen sehr scharf. Der Kontrast ist ausgewogen, die Farbgebung neutral und der Schwarzwert satt. In dem Büro der Politiker sowie in der kommandozentrale in London wirkt sich der tadellose Transfer positiv aus: hier geht auch in schummriger Beleuchtung und im Halbdunklen kein Detail verloren. Ein top Bild.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound kann überzeugen, doch Obacht: "Eye in the Sky" ist kein Actionthriller, also darf kein Effektegewitter und kein permanentes Bassgeballer erwartet werden. Die Surroundkulisse ist angenehm und stets vorhanden, ab und an gibt es ein paar gut ortbare direktionale Effekte.
Die Extras scheinen recht übersichtlich, meine Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Eye in the Sky" ist definitiv einer der spannendsten Thriller, die ich in den letzten Monaten sah. Nun habe ich ein Faible für die Thematik, und für alle, die dieses Faible ebenfalls haben kann ich hier eine Blindkaufempfehlung aussprechen. Wer Filme wie "Machtlos", "Cleanskin", "Body of Lies", "Syriana" oder "Operation: Kingdom" mag wird begeistert sein.
Kann man nun ethisch, moralisch und menschlich vertretbar ein oder wenige Opfer, darunter eventuell Kinder in Kauf nehmen, um durch gezielte Tötung von Terroristen deutlich mehr Opfer "präventiv" zu retten? Urteilt selbst..
mit 5
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 22.09.16 um 09:55
Tom Mullen führt ein Bilderbuchleben. Der Selfmade-Millionär hat als junger Mann eine später sehr erfolgreiche Airline gegründet und eine attraktive, sozial engagierte Frau geheiratet, mit der er einen Sohn hat. Doch sein Reichtum macht ihn auch zur Zielscheibe und ein Albtraum aller Eltern tritt ein: Ihr Sohn Sean wird während eines Straßenfestes entführt und kurze Zeit später fordern die Entführer zwei Millionen Dollar Lösegeld. Allen Drohungen der Entführer zum Trotz schalten die Mullens das FBI ein, und Agent Hawkins zieht im Hintergrund die Fäden bei der Lösegeldübergabe, die prompt schief geht. Tom Mullen ahnt nach mehreren Kommunikationen mit dem Gehirn der Entführer, dass es neben dem Geld auch um Persönliches geht, und dreht den Spieß um: Im festen Glauben, seinen Sohn nach Übergabe des Geldes nur tot wiederzusehen, setzt er während einer TV-Liveschaltung das geforderte Lösegeld als Kopfgeld auf die Entführer aus. Tot oder lebendig..
"Kopfgeld" wurde schon einmal verfilmt: 1956 entstand die erste Verfilmung mit dem seinerzeit extrem populären Glenn Ford in der Hauptrolle und dem unvergesslichen Komiker Leslie Nielsen in einer seiner ersten Kinorollen. 1996 nahm sich der mehrfach Oscar-prämierte Regisseur Ron Howard des Stoffes an und spickte seinen Film mit damals sehr begehrten Zugpferden: So gaben sich neben dem damaligen Superstar und heutzutage eher als Kassengift verschrienen Mel Gibson Rene Russo, Delroy Lindo, Donnie Wahlberg sowie der damals eher unbekannte Liev Schreiber und der in der Kooperation mit Howard bereits erfahrene Gary Sinise die Ehre. Ransom ist ein im besten Sinne altmodischer Thriller, ohne je altmodisch zu wirken. Der Streifen benötigt wenig Action um seine Spannungsentwicklung zu fördern; er erzielt seine Wirkung durch die stringente Storyentwicklung. Die Kameraarbeit muss den Film nur durch wenige ungewöhnliche Kameraperspektiven und -fahrten unterstützen. Zu Beginn wird doch tatsächlich eine Weile ein dem Found Footage-Stil ähnlicher, leichter Wackelkamera-Stil eingesetzt, seiner Zeit eigentlich weit voraus. Ron Howard setzte mit dem damaligen Dream Team Gibson / Russo, das schon in "Lethal Weapon 3" perfekt harmonierte, diesen äußerst spannenden und dramatischen Thriller in Szene, der heute genauso gut funktioniert wie damals. Kopfgeld ist aber nicht (nur) ein klassischer Thriller; er hat gleichermaßen bewegend dramatische Elemente und ist eine packende Psycho-Studie über zwei gegensätzliche, starke Charaktere. Mel Gibson agiert souverän als verzweifelter Familienvater, der über seine Frau und die Gesetzeshüter hinweg die Entführer mit seinem Aufruf zur Jagd zum Opfer machen will; ihm wird jedoch von Gary Sinise die Show gestohlen: Unglaublich, wie der Charaktermime den eiskalten und absolut skrupellosen Cop auf die Leinwand transportiert. "Kopfgeld" wird genährt vom großartigen Schauspiel dieser Ausnahmedarsteller, gleichwohl der Film dies gar nicht nötig hat. Drehbuch und Regie sind außerordentlich, der Film ist perfekt geschnitten, so dass trotz mehrerer etwas ruhigerer Passagen die Spannung nie nachlässt. Gerade in diesen eher ruhigen Abschnitten ist die Verzweiflung der Mullens regelrecht fühlbar, und die Angst der Entführer nicht nur vor der Entdeckung, sondern auch vor dem konsequent verfolgten Ende steht stets in den Gesichtern der Gangster geschrieben. Der durch die verzweifelte Resignation Mullens gegen die oft emotionslose Härte und Konsequenz des Bosses der Entführer entstehende Zweikampf kumuliert schließlich in einem blutigen Finale, das an Dramatik kaum zu überbieten ist und lange nachhallt.
Dem Film von 1996 wurde leider kein durchgängig ordentlicher Transfer zuteil. Schärfe und Detailreichtum reichen zwar öfter nicht an moderne Produktionen heran, dafür blieb dem Streifen ein toller filmischer Look erhalten. Die Schärfe ist wechselhaft und der Detailreichtum nicht gleichbleibend hoch: in manchen Close Ups ist das Bild verblüffend scharf und detailliert, dann wieder wie weichgezeichnet und mit leichter Koronabildung.
Ab etwa der Filmmitte steigert sich die Bildqualität sichtbar. Die Farbgebung bleibt weitestgehend natürlich. Der Kontrast ist minimal zu steil, und schluckt ab und an in dunklen Abschnitten ein paar Details. In gut ausgeleuchteten Tagesszenen ist die Plastizität toll.
"Ransom", so der Originaltitel, wurde eine auf den ersten "Blick" beeindruckende Dolby Digital 5.1-Tonspur verpasst. Der Sound ist voluminös und voll tönend, erweist sich jedoch ein wenig als Mogelpackung erweist: durch den Score wird übertüncht, dass insgesamt nur durchschnittliche Brillanz und Durchzeichnung erzielt wurde. Nur beim Score werden alle Lautsprecher angesteuert, und es gibt nur wenige, kaum exakt ortbare Umgebungsgeräusche. Der Bass ist gut abgemischt, aber unaufdringlich. Die Mitten gehen insgesamt etwas unter. Für eine DD-Tonspur ist der Track an sich recht ordentlich. Lediglich ein etwas unausgewogenes Verhältnis zwischen dem Volumen des Scores und der Verteilung des restlichen Surroundgeschehens auf die Speaker ist auffällig. Wie bei der Bildwertung hätte ich sieben Punkte auf einer Zehnerskala vergeben, so runde ich bei beiden Wertungen wohlwollend auf.
Die Extras sind geradezu lächerlich im Umfang, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: erstaunlich ist, dass die Blu bereits fast zwei Jahre auf dem Markt ist, sie momentan im Besitz von über 150 Mitglieder ist und dennoch nur eine Bewertung vorliegt. Auch für "Kopfgeld" will ich hier erneut eine Lanze brechen: der Film ist ein zeitloser Thriller, der filmisch kaum gealtert ist. Der Film kombiniert Hochspannung mit einem ordentlichen Schuss Dramatik, der in ein fesselndes Psychoduell mit packendem Showdown mündet. Alle, die den Film schon kennen, wissen um dessen Güte. Dem Thrillerfreund, der ihn nicht kennt, sei er hingegen uneingeschränkt empfohlen.
"Kopfgeld" wurde schon einmal verfilmt: 1956 entstand die erste Verfilmung mit dem seinerzeit extrem populären Glenn Ford in der Hauptrolle und dem unvergesslichen Komiker Leslie Nielsen in einer seiner ersten Kinorollen. 1996 nahm sich der mehrfach Oscar-prämierte Regisseur Ron Howard des Stoffes an und spickte seinen Film mit damals sehr begehrten Zugpferden: So gaben sich neben dem damaligen Superstar und heutzutage eher als Kassengift verschrienen Mel Gibson Rene Russo, Delroy Lindo, Donnie Wahlberg sowie der damals eher unbekannte Liev Schreiber und der in der Kooperation mit Howard bereits erfahrene Gary Sinise die Ehre. Ransom ist ein im besten Sinne altmodischer Thriller, ohne je altmodisch zu wirken. Der Streifen benötigt wenig Action um seine Spannungsentwicklung zu fördern; er erzielt seine Wirkung durch die stringente Storyentwicklung. Die Kameraarbeit muss den Film nur durch wenige ungewöhnliche Kameraperspektiven und -fahrten unterstützen. Zu Beginn wird doch tatsächlich eine Weile ein dem Found Footage-Stil ähnlicher, leichter Wackelkamera-Stil eingesetzt, seiner Zeit eigentlich weit voraus. Ron Howard setzte mit dem damaligen Dream Team Gibson / Russo, das schon in "Lethal Weapon 3" perfekt harmonierte, diesen äußerst spannenden und dramatischen Thriller in Szene, der heute genauso gut funktioniert wie damals. Kopfgeld ist aber nicht (nur) ein klassischer Thriller; er hat gleichermaßen bewegend dramatische Elemente und ist eine packende Psycho-Studie über zwei gegensätzliche, starke Charaktere. Mel Gibson agiert souverän als verzweifelter Familienvater, der über seine Frau und die Gesetzeshüter hinweg die Entführer mit seinem Aufruf zur Jagd zum Opfer machen will; ihm wird jedoch von Gary Sinise die Show gestohlen: Unglaublich, wie der Charaktermime den eiskalten und absolut skrupellosen Cop auf die Leinwand transportiert. "Kopfgeld" wird genährt vom großartigen Schauspiel dieser Ausnahmedarsteller, gleichwohl der Film dies gar nicht nötig hat. Drehbuch und Regie sind außerordentlich, der Film ist perfekt geschnitten, so dass trotz mehrerer etwas ruhigerer Passagen die Spannung nie nachlässt. Gerade in diesen eher ruhigen Abschnitten ist die Verzweiflung der Mullens regelrecht fühlbar, und die Angst der Entführer nicht nur vor der Entdeckung, sondern auch vor dem konsequent verfolgten Ende steht stets in den Gesichtern der Gangster geschrieben. Der durch die verzweifelte Resignation Mullens gegen die oft emotionslose Härte und Konsequenz des Bosses der Entführer entstehende Zweikampf kumuliert schließlich in einem blutigen Finale, das an Dramatik kaum zu überbieten ist und lange nachhallt.
Dem Film von 1996 wurde leider kein durchgängig ordentlicher Transfer zuteil. Schärfe und Detailreichtum reichen zwar öfter nicht an moderne Produktionen heran, dafür blieb dem Streifen ein toller filmischer Look erhalten. Die Schärfe ist wechselhaft und der Detailreichtum nicht gleichbleibend hoch: in manchen Close Ups ist das Bild verblüffend scharf und detailliert, dann wieder wie weichgezeichnet und mit leichter Koronabildung.
Ab etwa der Filmmitte steigert sich die Bildqualität sichtbar. Die Farbgebung bleibt weitestgehend natürlich. Der Kontrast ist minimal zu steil, und schluckt ab und an in dunklen Abschnitten ein paar Details. In gut ausgeleuchteten Tagesszenen ist die Plastizität toll.
"Ransom", so der Originaltitel, wurde eine auf den ersten "Blick" beeindruckende Dolby Digital 5.1-Tonspur verpasst. Der Sound ist voluminös und voll tönend, erweist sich jedoch ein wenig als Mogelpackung erweist: durch den Score wird übertüncht, dass insgesamt nur durchschnittliche Brillanz und Durchzeichnung erzielt wurde. Nur beim Score werden alle Lautsprecher angesteuert, und es gibt nur wenige, kaum exakt ortbare Umgebungsgeräusche. Der Bass ist gut abgemischt, aber unaufdringlich. Die Mitten gehen insgesamt etwas unter. Für eine DD-Tonspur ist der Track an sich recht ordentlich. Lediglich ein etwas unausgewogenes Verhältnis zwischen dem Volumen des Scores und der Verteilung des restlichen Surroundgeschehens auf die Speaker ist auffällig. Wie bei der Bildwertung hätte ich sieben Punkte auf einer Zehnerskala vergeben, so runde ich bei beiden Wertungen wohlwollend auf.
Die Extras sind geradezu lächerlich im Umfang, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: erstaunlich ist, dass die Blu bereits fast zwei Jahre auf dem Markt ist, sie momentan im Besitz von über 150 Mitglieder ist und dennoch nur eine Bewertung vorliegt. Auch für "Kopfgeld" will ich hier erneut eine Lanze brechen: der Film ist ein zeitloser Thriller, der filmisch kaum gealtert ist. Der Film kombiniert Hochspannung mit einem ordentlichen Schuss Dramatik, der in ein fesselndes Psychoduell mit packendem Showdown mündet. Alle, die den Film schon kennen, wissen um dessen Güte. Dem Thrillerfreund, der ihn nicht kennt, sei er hingegen uneingeschränkt empfohlen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 21.09.16 um 07:34
Die USA 1841: Solomon Northup ist in einer glücklichen Lage. Der Amerikaner mit schwarzer Hautfarbe lebt als freier Mann mit Frau und zwei Kindern im liberalen Nordosten des Landes, dort, wo die Sklaverei verpönt ist und Menschen der unterschiedlichen Rassen friedlich koexistieren. Solomon ist Musiker, und so wird er von zwei fahrenden Künstlern angeworben, um ihre Darbietungen mit seinem Geigenspiel musikalisch zu untermalen. Eines Abends geschieht das Unfassbare: Solomon wird von seinen Geschäftspartnern betäubt und findet sich nach seinem Erwachen in Gefangenschaft wieder, mit Ketten an Händen und Füßen gefesselt. Nach einer Weile wird er mit anderen Versklavten per Schiff in den Süden gebracht, um dort Fron auf den riesigen Plantagen zu leisten. Zunächst landet er bei dem feingeistigen, vergleichsweise humanen William Ford, der ihn aber nach einer Weile an den sadistischen Rassisten Epps "verleiht". Auf dessen großen Feldern tagsüber Baumwolle pflückend und abends und nachts die Schikanen von Epps erleidend beginnt erst die Tortur von Solomon Northup, und diese soll zwölf Jahre anhalten...
Die Sklaverei ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie in fast jeder anderen Nation ist die individuelle Freiheit des Einzelnen in der USA wichtigstes Grundrecht, jedoch wurde wie in kaum einer anderen Nation eben dieses Grundrecht in wesentlichem Maße durch die Sklaverei gefördert: Bereits der amerikanische Unabhängigkeitskrieg wurde durch mit Sklaverei erarbeiteten Tabakerträgen finanziert. Die Sklaverei fand erst mit der Niederlage der Konföderierten ihr Ende, und als Abraham Lincoln den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten gegen den starken Widerstand nicht nur im Kongress ändern ließ. Solomon Northup, dessen zwölfjähriger Leidensweg 1853 sein Ende nahm, schrieb im gleichen Jahr die literarische Vorlage zu "12 Years a Slave", die der afroamerikanische Regisseur Steve McQueen filmisch umsetzte. McQueen hatte 2001 den viel beachteten "Shame", ebenfalls mit Michael Fassbender, inszeniert und konnte "12 Years a Slave" mit vielen weiteren Top-Schauspielern besetzen. Neben Benedict Cumberbatch gaben sich in weiteren Rollen Brad Pitt, Paul Dano und Paul Giamatti die Ehre. Bei den Oscars 2013 präsentierten sich daraufhin gleich zwei stolze Gewinner: Während "Gravity" mit Sandra Bullock insgesamt sieben Oscars absahnte und in fast allen technischen Disziplinen ausgezeichnet wurde, konnte er zusätzlich einen der wichtigsten Oscars, nämlich den für die beste Regie einheimsen. Der Academy Award für den besten Film hingegen ging an das Drama "12 Years a Slave", zusätzlich wurde Lupita Nyong`o als beste Nebendarstellerin prämiert. In der Anfangsphase zeigt "12 Years a Slave" zunächst, dass Schwarze im Nordosten der USA als gleichgestellte, freie Persönlichkeiten leben konnten, wohlgelitten und respektiert vom größten Teil der Gesellschaft. Nach kurzer Zeit jedoch offenbart eben jene Gesellschaft durch die Handlungen der Geschäftspartner Northups wie auch gleichermaßen durch die seiner Peiniger das wahre Gesicht von Teilen dieses eigentlich liberalen Teils der damaligen amerikanischen Bevölkerung: Solomon Northup wird aus reiner Profitgier, trotz des gezeigten Mitleides gepaart mit einem gehörigen Maß an Menschenverachtung, in die Sklaverei verkauft. Der ehemals freie Bürger lernt schnell die Knute kennen, die später durch ein weit schlimmeres "Erziehungsmittel" ersetzt werden soll: Die Peitsche. Während des Martyriums seines Protagonisten betont der Regisseur, dass es auch vergleichsweise humane Sklavenhalter gab, die ihren "Besitz" unter nahezu menschlichen Verhältnissen "hielten", während nicht wenige Plantagenbesitzer die bedauernswerten Menschen hielten wie Vieh, das nach körperlich überaus anstrengender Arbeit auf den endlosen Feldern die Rückkehr in menschenunwürdige Lebensumstände erwartete und zudem noch stets die Peitsche fürchten musste. Die Rolle eines dieser sadistisch veranlagten Farmers wird durch Michael Fassbender kongenial ausgefüllt. Dieser wird aber durch die Darstellung seiner äußerst eifersüchtigen und aus diesem Grunde nachtragenden und rachsüchtigen Gattin (S. Paulson) übertrumpft. "12 Years a Slave" bezieht seine Wirkung aber nicht aus gezeigten Gewaltszenen, wie sie beispielsweise "Django Unchained" recht plakativ einsetzte. Derartige Szenen werden nur spärlich aber umso effektiver eingesetzt. So ist die gleichwohl nur indirekt sichtbare Auspeitschung von Lupita Nyong`os Charakter Patsey schwer erträglich, durch das grandiose Schauspiel der Darstellerin aber regelrecht fühlbar. Der Film erzeugt seine Wirkung durch die herausragende Performance seines erlesenen Casts, das schier unerträgliche Leid ist besonders der Mimik Chiwetel Ejiofors jede Sekunde abzulesen.
Das Bild ist so, wie man es von einer modernen, gut budgetierten Produktion erwarten kann. Der Transfer ist zwar nicht Referenz, aber nicht sehr weit davon entfernt. Die Schärfe in Close Ups ist außerordentlich und in Mittel- und Hintergründen noch hoch. Totale weisen einen hervorragendem Detailreichtum auf, auch auf größere Entfernungen sind Blätter, Zweige etc. klar voneinander trennbar. Stoffstrukturen, Hautporen und Haare sind stets sichtbar. Die Farbgebung ist leicht verändert und mit Gold- bzw. Gelb-/Orangetönen versehen. Schwarzwert und Kontrast sind nahezu perfekt. Referenzwerte werden durch nicht optimale Plastizität verhindert.
Der deutsche Ton liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Die Abmischung ist außerordentlich gut gelungen. Die Surroundkulisse besticht mit stets vorhandenen Umgebungsgeräusche mit perfekt lokalisierbaren Signalen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich. Genrebedingt treten Tiefbass und Dynamik kaum auf. Der getragene Soundtrack liegt stets luftig und deutlich hörbar über dem Geschehen. Die Abmischung ist nahezu perfekt, man kann ihr den genrebedingten Mangel an Tiefbass und Dynamik kaum vorwerfen. Hans Zimmer, ohnehin schon einer der erfolgreichsten Fimkomponisten unserer Zeit, hat sich mit dem Score zu 12 Years a Slave selbst übertroffen: Der ergreifende Soundtrack unterstreicht die Hoffnungslosigkeit und das Leid der Sklaven mit einer Eindringlichkeit, die ab und an zu Tränen rührt.
Die Boni sind mit etwa 1,5 Stunden recht umfangreich ausgefallen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "12 Years a Slave" ist ein wichtiger Film, denn er beleuchtet ein dunkles Kapitel in der US-amerikanischen Geschichte, wie es wohl nur ein Nicht-Amerikaner aus der Distanz vermag. Nie effekthascherisch, sondern durch die ungemein berührenden darstellerischen Leistungen wird schockierend gezeigt, was Menschen anderen Menschen antun können, wenn sie dem Rassenwahn anheim gefallen sind und sich als Herrenrasse empfinden. "12 Years a Slave" ist ein Film, der dies passend auf den Punkt bringt und zu Recht als Bester Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Der Film ist zu bedrückend, um ihn mit zeitlich kurzen Abständen wieder zu sehen, sollte aber dennoch in jeder gut sortierten Sammlung stehen.
Die Sklaverei ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie in fast jeder anderen Nation ist die individuelle Freiheit des Einzelnen in der USA wichtigstes Grundrecht, jedoch wurde wie in kaum einer anderen Nation eben dieses Grundrecht in wesentlichem Maße durch die Sklaverei gefördert: Bereits der amerikanische Unabhängigkeitskrieg wurde durch mit Sklaverei erarbeiteten Tabakerträgen finanziert. Die Sklaverei fand erst mit der Niederlage der Konföderierten ihr Ende, und als Abraham Lincoln den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten gegen den starken Widerstand nicht nur im Kongress ändern ließ. Solomon Northup, dessen zwölfjähriger Leidensweg 1853 sein Ende nahm, schrieb im gleichen Jahr die literarische Vorlage zu "12 Years a Slave", die der afroamerikanische Regisseur Steve McQueen filmisch umsetzte. McQueen hatte 2001 den viel beachteten "Shame", ebenfalls mit Michael Fassbender, inszeniert und konnte "12 Years a Slave" mit vielen weiteren Top-Schauspielern besetzen. Neben Benedict Cumberbatch gaben sich in weiteren Rollen Brad Pitt, Paul Dano und Paul Giamatti die Ehre. Bei den Oscars 2013 präsentierten sich daraufhin gleich zwei stolze Gewinner: Während "Gravity" mit Sandra Bullock insgesamt sieben Oscars absahnte und in fast allen technischen Disziplinen ausgezeichnet wurde, konnte er zusätzlich einen der wichtigsten Oscars, nämlich den für die beste Regie einheimsen. Der Academy Award für den besten Film hingegen ging an das Drama "12 Years a Slave", zusätzlich wurde Lupita Nyong`o als beste Nebendarstellerin prämiert. In der Anfangsphase zeigt "12 Years a Slave" zunächst, dass Schwarze im Nordosten der USA als gleichgestellte, freie Persönlichkeiten leben konnten, wohlgelitten und respektiert vom größten Teil der Gesellschaft. Nach kurzer Zeit jedoch offenbart eben jene Gesellschaft durch die Handlungen der Geschäftspartner Northups wie auch gleichermaßen durch die seiner Peiniger das wahre Gesicht von Teilen dieses eigentlich liberalen Teils der damaligen amerikanischen Bevölkerung: Solomon Northup wird aus reiner Profitgier, trotz des gezeigten Mitleides gepaart mit einem gehörigen Maß an Menschenverachtung, in die Sklaverei verkauft. Der ehemals freie Bürger lernt schnell die Knute kennen, die später durch ein weit schlimmeres "Erziehungsmittel" ersetzt werden soll: Die Peitsche. Während des Martyriums seines Protagonisten betont der Regisseur, dass es auch vergleichsweise humane Sklavenhalter gab, die ihren "Besitz" unter nahezu menschlichen Verhältnissen "hielten", während nicht wenige Plantagenbesitzer die bedauernswerten Menschen hielten wie Vieh, das nach körperlich überaus anstrengender Arbeit auf den endlosen Feldern die Rückkehr in menschenunwürdige Lebensumstände erwartete und zudem noch stets die Peitsche fürchten musste. Die Rolle eines dieser sadistisch veranlagten Farmers wird durch Michael Fassbender kongenial ausgefüllt. Dieser wird aber durch die Darstellung seiner äußerst eifersüchtigen und aus diesem Grunde nachtragenden und rachsüchtigen Gattin (S. Paulson) übertrumpft. "12 Years a Slave" bezieht seine Wirkung aber nicht aus gezeigten Gewaltszenen, wie sie beispielsweise "Django Unchained" recht plakativ einsetzte. Derartige Szenen werden nur spärlich aber umso effektiver eingesetzt. So ist die gleichwohl nur indirekt sichtbare Auspeitschung von Lupita Nyong`os Charakter Patsey schwer erträglich, durch das grandiose Schauspiel der Darstellerin aber regelrecht fühlbar. Der Film erzeugt seine Wirkung durch die herausragende Performance seines erlesenen Casts, das schier unerträgliche Leid ist besonders der Mimik Chiwetel Ejiofors jede Sekunde abzulesen.
Das Bild ist so, wie man es von einer modernen, gut budgetierten Produktion erwarten kann. Der Transfer ist zwar nicht Referenz, aber nicht sehr weit davon entfernt. Die Schärfe in Close Ups ist außerordentlich und in Mittel- und Hintergründen noch hoch. Totale weisen einen hervorragendem Detailreichtum auf, auch auf größere Entfernungen sind Blätter, Zweige etc. klar voneinander trennbar. Stoffstrukturen, Hautporen und Haare sind stets sichtbar. Die Farbgebung ist leicht verändert und mit Gold- bzw. Gelb-/Orangetönen versehen. Schwarzwert und Kontrast sind nahezu perfekt. Referenzwerte werden durch nicht optimale Plastizität verhindert.
Der deutsche Ton liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Die Abmischung ist außerordentlich gut gelungen. Die Surroundkulisse besticht mit stets vorhandenen Umgebungsgeräusche mit perfekt lokalisierbaren Signalen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich. Genrebedingt treten Tiefbass und Dynamik kaum auf. Der getragene Soundtrack liegt stets luftig und deutlich hörbar über dem Geschehen. Die Abmischung ist nahezu perfekt, man kann ihr den genrebedingten Mangel an Tiefbass und Dynamik kaum vorwerfen. Hans Zimmer, ohnehin schon einer der erfolgreichsten Fimkomponisten unserer Zeit, hat sich mit dem Score zu 12 Years a Slave selbst übertroffen: Der ergreifende Soundtrack unterstreicht die Hoffnungslosigkeit und das Leid der Sklaven mit einer Eindringlichkeit, die ab und an zu Tränen rührt.
Die Boni sind mit etwa 1,5 Stunden recht umfangreich ausgefallen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "12 Years a Slave" ist ein wichtiger Film, denn er beleuchtet ein dunkles Kapitel in der US-amerikanischen Geschichte, wie es wohl nur ein Nicht-Amerikaner aus der Distanz vermag. Nie effekthascherisch, sondern durch die ungemein berührenden darstellerischen Leistungen wird schockierend gezeigt, was Menschen anderen Menschen antun können, wenn sie dem Rassenwahn anheim gefallen sind und sich als Herrenrasse empfinden. "12 Years a Slave" ist ein Film, der dies passend auf den Punkt bringt und zu Recht als Bester Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Der Film ist zu bedrückend, um ihn mit zeitlich kurzen Abständen wieder zu sehen, sollte aber dennoch in jeder gut sortierten Sammlung stehen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 20.09.16 um 09:50
Österreich, Ende des 19. Jahrhunderts, kurz vor dem Einbruch des Winters: In einem entlegenen Bergdorf hoch in den Alpen erscheint ein berittener Fremder namens Greider und bittet darum, im Örtchen überwintern zu können.In dem abgelegenen Dörfchen hat die Brenner-Familie das Sagen: der bettlägerige Patriarch denkt, die in jeder Hinsicht kräftig zupackenden Söhne führen aus. Greider gibt vor, als aus Amerika stammender Fotograf die Alpen zu bereisen. Erst nach einer ordentlichen Vorauszahlung wird Greider bei der jungen Luzi und ihrer verwitweten Mutter einquartiert. Als Fremder im Ort wird Greider nicht nur argwöhnisch beobachtet, sondern von Beginn an von den Brenner-Brüdern drangsaliert. Als sich nach kurzer Zeit die ersten grausamen Todesfälle unter den Brenner-Brüdern ereignen fällt der Verdacht schnell auf den Neuankömmling, denn dieser bewahrt ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit, das eng mit dem Ort, seinen Bewohnern und besonders mit der Brenner-Familie verwoben ist..
Als zentrales Thema handelt "Das finstere Tal" wie so viele Western von Rache, im Subplot findet sich, ebenso wie in vielen klassischen Western, das arme Volk, das unter der Knute einer mächtigen Familie zu leiden hat. Diese Familie bestimmt die Geschicke und Schicksale aller, bis hin zu persönlichem Besitz, Heirat und Kindersegen. Bereits in den ersten Filmminuten wird klar: "Das finstere Tal" ist kein Stimmungsaufheller, der Titel hat nicht nur aufgrund der winterlichen Lichtverhältnisse seine Berechtigung ob der Vorgänge in diesem Bergeinschnitt. Von Beginn an wird eine geradezu unheimliche, stets bedrückende und ein unangenehmes Gefühl vermittelnde Atmosphäre aufgebaut, obwohl nur stückweise offenbart wird, worum es überhaupt geht. Die Abgeschnitten- und Abgeschiedenheit des Örtchens und seiner Bewohner während des Winters zeigt die Hoffnungslosigkeit und Resignation ob der Ausweglosigkeit ihrer Situation zu jeder Sekunde auf. Sämtlichen Protagonisten mit ihren verhärmten Gesichtern, die von einem harten und entbehrungsreichen Leben hoch oben in den Bergen zeugen, entfliehen nur die notwendigsten Worte und nie ein Lächeln. Nur die reduzierte Gestik und Mimik verrät, dass etwas sehr im Argen liegt in diesem kleinen abgeschiedenen Örtchen, und dass jeder Einzelne auf seine Weise am Vergangenen leidet und etwas zu verbergen hat. Diese Stimmung dräut unheilvoll während des ganzen Films und manifestiert sich später in der Unbarmherzigkeit des Rächers wie auch in der Skrupellosigkeit einiger und der Verzweiflung anderer Dorfbewohner. Als das Geheimnis aller gelüftet wird, entlädt sich die Spannung in einem herausragend choreografierten Showdown, der eindeutig als Hommage an Sam Peckinpah erkennbar ist. Trotz nicht weniger ruhiger und langsamer Passagen wird stetig an der Spannungsschraube gedreht, und obgleich nach etwa der Hälfte der Laufzeit die Motivation der Figuren klar wird, lässt diese Spannung nicht nach, im Gegenteil: "Das finstere Tal" wartet am Ende noch mit einem fiesen Schlusstwist auf. Das Ganze wird untermalt von einem ungemein passenden Soundtrack, der die Atmosphäre nachdrücklich unterstützt. "Das finstere Tal" ist roh, rau, brutal und genau so mit der Kamera eingefangen, dabei jedoch äußerst ästhetisch fotografiert und perfekt geschnitten. Die grandiosen und äußerst authentisch wirkenden Kulissen und Kostüme von "Das finstere Tal" tragen maßgeblich zum wunderbaren Look bei und bilden das Tüpfelchen auf dem i. Jeder Darsteller erweckt seine Figur beeindruckend zum Leben, wobei neben Sam Riley und Paula Beer vor allem Tobias Moretti überraschenderweise besticht. Der Schauspieler, der seinerzeit die Rolle des Adolf Hitler in Bryan Singers "Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat" ablehnte, kann sehr viel mehr als Kommissar Rex.
Dem Bild von "Das finstere Tal" wurde ein herausragender Transfer zuteil. Zwei kleinere Mängel verhindern die Höchstwertung trotz allem nicht; die Bildqualität reiht sich ganz vorne bei den besten Transfers mit ein. Die Schärfe ist in allen Bildebenen perfekt. Der Detailreichtum ist wunderbar: jede Stoffstruktur, jede Holzfaser, jegliche Hautporen und Haare werden perfekt herausgebildet. Selten ist der Kontrast zu steil, so dass es bei hellen Flächen vor dunklen Hintergründen zu leichter Koronabildung kommt. Der Schwarzwert ist optimal. Die Farbgebung ist stark reduziert: Erd-, Grau- und Schwarztöne unterstreichen die Tristesse der Szenerie. Die Plastizität ist grandios.
Auch der in DTS HD MA vorliegende deutsche Ton ist über jeden Zweifel erhaben, der Sound kommt sehr nahe an Referenzwerte heran. Die Surroundkulisse ist perfekt, umhüllt den Zuschauer und zieht ihn ins Geschehen. Der Track verfügt über angenehme, gut lokalisierbare direktionale Effekte und nachdrücklichen, voluminösen Bass.
Die Dynamik ist vor allem bei den Schusswechseln hervorragend, der Score dringt luftig aus allen Speakern schön über dem filmischen Geschehen liegend. Bei diesem Track werden besonders beim Score alle Lautsprecher wohl ausgepegelt angesteuert. Man kann sogar differenzieren, welche Geräusche ausschließlich von den Back Surrounds kommen. Zu Beginn, als die im Keller sitzenden Schritte über sich hören, wähnt man sich selbst im Keller. Toll! Als einziger Mangel lässt sich anführen, dass die in österreichischer Mundart gesprochenen Dialoge ab und an etwas leise abgemischt wirken und in Verbindung mit dem Dialekt manchmal nicht ganz leicht verständlich sind.
Die Extras umfassen das Übliche, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gleichwohl bereits mein Review den Film in den Himmel lobte, der Streifen zudem etliche Preise einheimste und auch hier die Bewertungen eine deutliche Sprache sprechen wurde dem Film auch in der Heimkinoauswertung nicht der Erfolg zuteil, der ihm zustünde. Deshalb breche ich erneut eine Lanze für "Das finstere Tal": Western-Fans und Fans der Filme von Sam Peckinpah werden diesen Film lieben, und für alle Filmfreunde, die sich einer optisch sehr ästhetischen, toll erzählten und spannenden Produktion erfreuen können spreche ich eine Blindkauf-Empfehlung aus.
Als zentrales Thema handelt "Das finstere Tal" wie so viele Western von Rache, im Subplot findet sich, ebenso wie in vielen klassischen Western, das arme Volk, das unter der Knute einer mächtigen Familie zu leiden hat. Diese Familie bestimmt die Geschicke und Schicksale aller, bis hin zu persönlichem Besitz, Heirat und Kindersegen. Bereits in den ersten Filmminuten wird klar: "Das finstere Tal" ist kein Stimmungsaufheller, der Titel hat nicht nur aufgrund der winterlichen Lichtverhältnisse seine Berechtigung ob der Vorgänge in diesem Bergeinschnitt. Von Beginn an wird eine geradezu unheimliche, stets bedrückende und ein unangenehmes Gefühl vermittelnde Atmosphäre aufgebaut, obwohl nur stückweise offenbart wird, worum es überhaupt geht. Die Abgeschnitten- und Abgeschiedenheit des Örtchens und seiner Bewohner während des Winters zeigt die Hoffnungslosigkeit und Resignation ob der Ausweglosigkeit ihrer Situation zu jeder Sekunde auf. Sämtlichen Protagonisten mit ihren verhärmten Gesichtern, die von einem harten und entbehrungsreichen Leben hoch oben in den Bergen zeugen, entfliehen nur die notwendigsten Worte und nie ein Lächeln. Nur die reduzierte Gestik und Mimik verrät, dass etwas sehr im Argen liegt in diesem kleinen abgeschiedenen Örtchen, und dass jeder Einzelne auf seine Weise am Vergangenen leidet und etwas zu verbergen hat. Diese Stimmung dräut unheilvoll während des ganzen Films und manifestiert sich später in der Unbarmherzigkeit des Rächers wie auch in der Skrupellosigkeit einiger und der Verzweiflung anderer Dorfbewohner. Als das Geheimnis aller gelüftet wird, entlädt sich die Spannung in einem herausragend choreografierten Showdown, der eindeutig als Hommage an Sam Peckinpah erkennbar ist. Trotz nicht weniger ruhiger und langsamer Passagen wird stetig an der Spannungsschraube gedreht, und obgleich nach etwa der Hälfte der Laufzeit die Motivation der Figuren klar wird, lässt diese Spannung nicht nach, im Gegenteil: "Das finstere Tal" wartet am Ende noch mit einem fiesen Schlusstwist auf. Das Ganze wird untermalt von einem ungemein passenden Soundtrack, der die Atmosphäre nachdrücklich unterstützt. "Das finstere Tal" ist roh, rau, brutal und genau so mit der Kamera eingefangen, dabei jedoch äußerst ästhetisch fotografiert und perfekt geschnitten. Die grandiosen und äußerst authentisch wirkenden Kulissen und Kostüme von "Das finstere Tal" tragen maßgeblich zum wunderbaren Look bei und bilden das Tüpfelchen auf dem i. Jeder Darsteller erweckt seine Figur beeindruckend zum Leben, wobei neben Sam Riley und Paula Beer vor allem Tobias Moretti überraschenderweise besticht. Der Schauspieler, der seinerzeit die Rolle des Adolf Hitler in Bryan Singers "Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat" ablehnte, kann sehr viel mehr als Kommissar Rex.
Dem Bild von "Das finstere Tal" wurde ein herausragender Transfer zuteil. Zwei kleinere Mängel verhindern die Höchstwertung trotz allem nicht; die Bildqualität reiht sich ganz vorne bei den besten Transfers mit ein. Die Schärfe ist in allen Bildebenen perfekt. Der Detailreichtum ist wunderbar: jede Stoffstruktur, jede Holzfaser, jegliche Hautporen und Haare werden perfekt herausgebildet. Selten ist der Kontrast zu steil, so dass es bei hellen Flächen vor dunklen Hintergründen zu leichter Koronabildung kommt. Der Schwarzwert ist optimal. Die Farbgebung ist stark reduziert: Erd-, Grau- und Schwarztöne unterstreichen die Tristesse der Szenerie. Die Plastizität ist grandios.
Auch der in DTS HD MA vorliegende deutsche Ton ist über jeden Zweifel erhaben, der Sound kommt sehr nahe an Referenzwerte heran. Die Surroundkulisse ist perfekt, umhüllt den Zuschauer und zieht ihn ins Geschehen. Der Track verfügt über angenehme, gut lokalisierbare direktionale Effekte und nachdrücklichen, voluminösen Bass.
Die Dynamik ist vor allem bei den Schusswechseln hervorragend, der Score dringt luftig aus allen Speakern schön über dem filmischen Geschehen liegend. Bei diesem Track werden besonders beim Score alle Lautsprecher wohl ausgepegelt angesteuert. Man kann sogar differenzieren, welche Geräusche ausschließlich von den Back Surrounds kommen. Zu Beginn, als die im Keller sitzenden Schritte über sich hören, wähnt man sich selbst im Keller. Toll! Als einziger Mangel lässt sich anführen, dass die in österreichischer Mundart gesprochenen Dialoge ab und an etwas leise abgemischt wirken und in Verbindung mit dem Dialekt manchmal nicht ganz leicht verständlich sind.
Die Extras umfassen das Übliche, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gleichwohl bereits mein Review den Film in den Himmel lobte, der Streifen zudem etliche Preise einheimste und auch hier die Bewertungen eine deutliche Sprache sprechen wurde dem Film auch in der Heimkinoauswertung nicht der Erfolg zuteil, der ihm zustünde. Deshalb breche ich erneut eine Lanze für "Das finstere Tal": Western-Fans und Fans der Filme von Sam Peckinpah werden diesen Film lieben, und für alle Filmfreunde, die sich einer optisch sehr ästhetischen, toll erzählten und spannenden Produktion erfreuen können spreche ich eine Blindkauf-Empfehlung aus.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 19.09.16 um 08:12
Amsterdam, in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts: wie in allen von ihnen besetzten Ländern streben die Deutschen die "Endlösung" des Judentums an. Nachdem die Juden zunächst registriert und ghettoisiert wurden, werden sie nun nach und nach in die Konzentrationslager deportiert oder gleich in die Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau, Treblinka und Sobibor. Um diesem Schicksal zu entgehen, begeben sich die Familien Frank und van Daan in eine zum Versteck ausgebaute Wohnung bei Freunden und verbleiben dort unglaubliche zwei Jahre lang, ohne je wieder einen Fuß vor die Tür zu setzen. In dieser Zeit verfasst die zu Beginn dreizehnjährige Tochter Anne ihr Tagebuch..
Anne Franks Tagebuch ist wohl eines der meistgelesenen Bücher überhaupt, Pflichtlektüre an vielen Schulen und erschütterndes zeitgenössisches Porträt einer unsäglichen Periode der Weltgeschichte. Das Buch wurde mehrfach verfilmt, und mit dieser Verfilmung von 2016 konnten die Filmemacher ein hochgeachtetes und mit Preisen überschüttetes Werk inszenieren.
Für mein persönliches Empfinden wurde vieles der Buchvorlage hervorragend eingefangen, jedoch scheint der Fokus der Filmemacher mehr auf dem Coming of Age-Aspekt der Vorlage gelegen zu haben denn auf dem Martyrium des Zusammenlebens unter ständiger Bedrohung des Entdeckt- und Deportiertwerdens. Der Zuschauer erlebt mit, wie das bereits erstaunlich reif wirkende junge Mädchen zur durchaus nicht immer umgänglichen Frau reift, ihre Sexualität erforscht und trotz oder gerade wegen aller Widrigkeiten ihre ganz eigene Persönlichkeit entwickelt. Dabei ist ihr und den Mitbewohnern ihre Pubertät ein Umstand, der allen das Leben teils ziemlich erschwert. Die stete Bedrohung des Lebens ist zwar permanent fühlbar, jedoch nicht so präsent wie in der Vorlage. Wenn die Familien jedoch Todesängste ausstehen wegen Einbrechern, Razzien durch die Gestapo oder während nächtlicher Bombenangriffe durch die Alliierten ist das bedrückend dargestellt, jedoch meines Erachtens weniger bedrohlich und deutlich weniger häufig vorkommend als im Buch.
Die Darstellerin der Anne, die sechzehnjährige Lea van Acken, ist ein unglaubliches Talent: von dem Mädchen dürfte man noch viel hören. Jede einzelne Emotion von Anne wirkt überaus natürlich und echt.
Der visuelle Transfer dürfte vor höchsten Herausforderungen gestanden haben: fast der gesamte Film spielt im nur nachts dezent beleuchteten Versteck (das war im Buch natürlich anders) bzw. tagsüber bei in aller Regel vorgezogenen Vorhängen. Durch den ausgewogenen Kontrast und den tollen Schwarzwert bleibt das Bild jedoch schön detailreich. Die Schärfe ist stets hoch, die Farbgebung insgesamt eher braun-gräulich. Nur zu Beginn, während der Szenen in der Schweiz, ist das Bild "Heile Welt"-mäßig bunt und strahlend.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und besticht besonders durch seine tadellose Signalortbarkeit. Der Zuschauer lokalisiert Geräuschquellen exakt so wie die Bewohner wider Willen: von unten die Geräusche der Mühlen aus dem Erdgeschoss, dann poltert es mal rechts oben, dann wieder knackt es links hinten unten. Klasse. Dafür kommt der Subwoofer selten zu Wort, und die Dialoge wirken ab und an etwas leise beigemischt. Dennoch reicht es knapp für die Höchstwertung.
Die Extras werde ich bei Gelegenheit ansehen und ggf. neu bewerten. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Neuverfilmung des erschütternden Zeitzeugenberichts in Tagebuch- und Briefform und gleichzeitigen Klassikers der Weltliteratur ist durch das beeindruckende Talent der jungen Lea van Acken grandioses Schauspielkino. Dennoch sei angemerkt, dass "Das Tagebuch der Anne Frank" im Gegensatz zum Buch mehr den Fokus auf die persönliche Entwicklung des Mädchens legt. Die Lebensumstände selbst sind zwar wie im Buch geschildert; jedoch bestimmt die ständige Bedrohung und die Todesangst die Atmosphäre nicht so sehr wie im Buch. Trotz dieser marginalen Kritik ist "Das Tagebuch der Anne Frank" ein wichtiger und sehr sehenswerter Film.
Anne Franks Tagebuch ist wohl eines der meistgelesenen Bücher überhaupt, Pflichtlektüre an vielen Schulen und erschütterndes zeitgenössisches Porträt einer unsäglichen Periode der Weltgeschichte. Das Buch wurde mehrfach verfilmt, und mit dieser Verfilmung von 2016 konnten die Filmemacher ein hochgeachtetes und mit Preisen überschüttetes Werk inszenieren.
Für mein persönliches Empfinden wurde vieles der Buchvorlage hervorragend eingefangen, jedoch scheint der Fokus der Filmemacher mehr auf dem Coming of Age-Aspekt der Vorlage gelegen zu haben denn auf dem Martyrium des Zusammenlebens unter ständiger Bedrohung des Entdeckt- und Deportiertwerdens. Der Zuschauer erlebt mit, wie das bereits erstaunlich reif wirkende junge Mädchen zur durchaus nicht immer umgänglichen Frau reift, ihre Sexualität erforscht und trotz oder gerade wegen aller Widrigkeiten ihre ganz eigene Persönlichkeit entwickelt. Dabei ist ihr und den Mitbewohnern ihre Pubertät ein Umstand, der allen das Leben teils ziemlich erschwert. Die stete Bedrohung des Lebens ist zwar permanent fühlbar, jedoch nicht so präsent wie in der Vorlage. Wenn die Familien jedoch Todesängste ausstehen wegen Einbrechern, Razzien durch die Gestapo oder während nächtlicher Bombenangriffe durch die Alliierten ist das bedrückend dargestellt, jedoch meines Erachtens weniger bedrohlich und deutlich weniger häufig vorkommend als im Buch.
Die Darstellerin der Anne, die sechzehnjährige Lea van Acken, ist ein unglaubliches Talent: von dem Mädchen dürfte man noch viel hören. Jede einzelne Emotion von Anne wirkt überaus natürlich und echt.
Der visuelle Transfer dürfte vor höchsten Herausforderungen gestanden haben: fast der gesamte Film spielt im nur nachts dezent beleuchteten Versteck (das war im Buch natürlich anders) bzw. tagsüber bei in aller Regel vorgezogenen Vorhängen. Durch den ausgewogenen Kontrast und den tollen Schwarzwert bleibt das Bild jedoch schön detailreich. Die Schärfe ist stets hoch, die Farbgebung insgesamt eher braun-gräulich. Nur zu Beginn, während der Szenen in der Schweiz, ist das Bild "Heile Welt"-mäßig bunt und strahlend.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und besticht besonders durch seine tadellose Signalortbarkeit. Der Zuschauer lokalisiert Geräuschquellen exakt so wie die Bewohner wider Willen: von unten die Geräusche der Mühlen aus dem Erdgeschoss, dann poltert es mal rechts oben, dann wieder knackt es links hinten unten. Klasse. Dafür kommt der Subwoofer selten zu Wort, und die Dialoge wirken ab und an etwas leise beigemischt. Dennoch reicht es knapp für die Höchstwertung.
Die Extras werde ich bei Gelegenheit ansehen und ggf. neu bewerten. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Neuverfilmung des erschütternden Zeitzeugenberichts in Tagebuch- und Briefform und gleichzeitigen Klassikers der Weltliteratur ist durch das beeindruckende Talent der jungen Lea van Acken grandioses Schauspielkino. Dennoch sei angemerkt, dass "Das Tagebuch der Anne Frank" im Gegensatz zum Buch mehr den Fokus auf die persönliche Entwicklung des Mädchens legt. Die Lebensumstände selbst sind zwar wie im Buch geschildert; jedoch bestimmt die ständige Bedrohung und die Todesangst die Atmosphäre nicht so sehr wie im Buch. Trotz dieser marginalen Kritik ist "Das Tagebuch der Anne Frank" ein wichtiger und sehr sehenswerter Film.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 17.09.16 um 11:04
Emmet ist einer von vielen: die stromlinienförmige Figur ist so durchschnittlich, wie man nur sein kann. Er ist Single, normaler Arbeiter, hat kaum richtige Freunde und befolgt alle Regeln, die ihm die "staatliche" Handlungsanweisung vorgibt. Eines Tages beobachtet Emmet, wie eine junge Frau in einer Baustelle etwas sucht. Als sich ihre Blicke begegnen ist es um ihn geschehen: er verliebt sich unsterblich in Wyldstyle, Angehörige des Widerstandes gegen Präsident Business´ Herrschaft. Völlig aus der Fassung gebracht, stürzt er in einen tiefen Krater besagter Baustelle und genau auf den Gegenstand, den Wyldstyle suchte: den Stein des Widerstandes, der ihn zum "Besonderen" macht. Er ist die Prophezeiung, die die Gleichschaltung, die penible Ordnung und den Zwang unter Präsident Business aufheben und Freiheit, Individualismus und Kreativität wieder ermöglichen soll. Doch Emmet, weder übermäßig kreativ noch besonders clever und mutig ist völlig überfordert. Aber da sind ja noch die Meisterbauer. Und so bricht die Revolution los, doch die Zeit ist knapp: Präsident Business will die Welt am Taco-Dienstag mit seiner Superwaffe, dem Kragle, "einfrieren"..
"The LEGO Movie" ist ein unfassbar unterhaltsames Filmchen: Bereits die Eingangssequenz, die Vorstellung Emmets mit seinem Tagesbeginn, ist unglaublich witzig. Dieses Niveau kann der Film über die gesamte Laufzeit halten, wobei das Tempo nach der bildhaften Erläuterung worum es eigentlich geht stetig ansteigt. Und so hetzen die "Protagonisten" durch die LEGO-Themenwelten, erleben jede Menge Abenteuer, treffen die skurrilsten Figuren, um zum Ende im Endkampf gegen Präsident Business mit einem völlig unerwarteten Lösungsansatz anzutreten. Was sich an in The LEGO Movie an Figuren und Filmzitaten tummelt, wird Filmliebhaber über alle Maßen begeistern, und so wird es auch beim mehrmaligen Genuss immer wieder neues zu entdecken geben. Vieles ist bereits existierenden LEGO-Welten entnommen, manches aber wurde geradezu spitzbübisch untergemengt. Neben einem ultracoolen und sogar mit der passenden Synchronstimme versehenen Showstealer namens Batman mischen Superman, Green Lantern als Supermans Stalker, Wonder Woman und Gandalf mit und treffen auf die Crew der "Millenium Falcon", Transformern und den Wächtern aus "Matrix" sehr ähnlichen "Maschinen". Unglaublich beeindruckend ist, was die Filmemacher hier geleistet haben. Während sämtliche Figuren dem LEGO-Kosmos entnommen und nachträglich mit einer Mimik versehen wurden, sind die meisten Fortbewegungsmittel und Kulissen der Phantasie der Macher entsprungen. Es ist faszinierend anzusehen, wie die Wolken aus LEGO-Steinen dahinschweben und wie die Bewegung des Wassers mit den Bausteinen nachgeahmt wurde. "The LEGO Movie" ist ein nahezu unerschöpflicher Quell von permanenten Neuentdeckungen, die bei weiteren Sichtungen immer wieder aufs Neue vorher nicht gesehenes offenbaren dürften.
Beim Bild, im Ansichtsverhältnis 2,39:1 vorliegend, gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Die eine oder andere sich im Hintergrund einschleichende Unschärfe bzw. Milchigkeit ist eindeutig Stilmittel. Der Transfer verfügt über eine hohe Schärfe, die auch in Mittel- und Hintergründen nicht nachlässt (die angesprochenen Stilmittel nicht einbeziehend). Jede Struktur und jede Unebenheit auf den Spielsteinen ist deutlich erkennbar. Bei der Großaufnahme zu Beginn, als Emmet aufwacht, hebt sich sogar der Filzstiftstrich vom gelben Gesicht der Figur ab. Der Kontrast ist perfekt und offenbart auch in dunklen Bildabschnitten alle Details. Der Schwarzwert ist optimal, die Farbgebung extrem bunt. Die tolle Plastizität ist nicht mehr weit entfernt von realem 3D.
"The LEGO Movie" ist ein animierter Film, wo die außergewöhnliche Bildqualität fast normal ist. Die Kulissen, Kostüme und Figuren sind gerendert; die perfekte Bildqualität ist beeindruckend.
Die stereoskopische Darstellung dieses in nativem 3D gedrehten Films befindet sich auf sehr hohem Niveau. Das 3D verfügt über eine tadellose Tiefenstaffelung mit kaum sichtbarem Ghosting in Hintergründen. Die Schärfe ist wie beim 2D-Bild sehr hoch und bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Der Helligkeitsverlust bei Nutzung von Shuttertechnik ist minimal, dabei gehen dennoch kaum Details verloren. Pop Outs gibt es nur wenige, dafür sind diese umso effektiver. 3D macht bei "The LEGO Movie" einen Heidenspaß und integriert sich perfekt. Ganz zu Beginn wirkt das dreidimensionale Bild zunächst minimal flach, aber das legt sich schnell: bereits die erste Fahrt durch die LEGO-Welt ist atemberaubend. Bei den 3D-Scheiben reiht sich "The LEGO Movie" somit ganz vorne mit ein und wird, außer von komplett am Computer entstandenen animierten Filmen, nur noch von "Avatar" und vielleicht zwei, drei weiteren Filmen übertroffen.
Die Veröffentlichung von "The LEGO Movie" wurde für den deutschen Markt "nur" mit einer Dolby Digital 5.1-Tonspur ausgestattet. Dennoch kann der Track fast auf ganzer Linie überzeugen. Die Dynamik ist nicht nur in Actionszenen hoch; die Surroundkulisse ist sehr gut mit vielen direktionalen Surroundspielereien und wirkt lediglich minimal nach vorne verschoben. Der Bass ist sehr druckvoll und tiefreichend. Die Höhen wirken ein wenig gedämpft, der Score jedoch ist volltönend und nutzt Dynamik, Bass wie auch alle Kanäle voll. Der Track ist durchaus mehr als zufriedenstellend, das Umschalten auf den englischen HD-Sound offenbart, dass die Unterschiede marginal ausfallen. Während sich am Bass und an der Dynamik nur unwesentliches ändert ist im Originalton ein gewisses Plus an Brillanz in Höhen und Mitten zu verzeichnen. Das allerdings fällt nicht allzu sehr ins Gewicht.
Die Extras sind identisch mit der "normalen" 3D-Version. Die Vitruvius-Figur ist.. na ja, halt ein LEGO-Männchen.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor bereitet mir "The LEGO-Movie" einen Heidenspaß. Seinerzeit gab es einige User, die meine 10-Punktewertung im Review nicht nachvollziehen konnten. Ich stehe jedoch auch nach Jahren und dem mehrfachen Sehen zu dieser Höchstwertung, denn: "The LEGO Movie" ist einfach genial.
"The LEGO Movie" ist ein unfassbar unterhaltsames Filmchen: Bereits die Eingangssequenz, die Vorstellung Emmets mit seinem Tagesbeginn, ist unglaublich witzig. Dieses Niveau kann der Film über die gesamte Laufzeit halten, wobei das Tempo nach der bildhaften Erläuterung worum es eigentlich geht stetig ansteigt. Und so hetzen die "Protagonisten" durch die LEGO-Themenwelten, erleben jede Menge Abenteuer, treffen die skurrilsten Figuren, um zum Ende im Endkampf gegen Präsident Business mit einem völlig unerwarteten Lösungsansatz anzutreten. Was sich an in The LEGO Movie an Figuren und Filmzitaten tummelt, wird Filmliebhaber über alle Maßen begeistern, und so wird es auch beim mehrmaligen Genuss immer wieder neues zu entdecken geben. Vieles ist bereits existierenden LEGO-Welten entnommen, manches aber wurde geradezu spitzbübisch untergemengt. Neben einem ultracoolen und sogar mit der passenden Synchronstimme versehenen Showstealer namens Batman mischen Superman, Green Lantern als Supermans Stalker, Wonder Woman und Gandalf mit und treffen auf die Crew der "Millenium Falcon", Transformern und den Wächtern aus "Matrix" sehr ähnlichen "Maschinen". Unglaublich beeindruckend ist, was die Filmemacher hier geleistet haben. Während sämtliche Figuren dem LEGO-Kosmos entnommen und nachträglich mit einer Mimik versehen wurden, sind die meisten Fortbewegungsmittel und Kulissen der Phantasie der Macher entsprungen. Es ist faszinierend anzusehen, wie die Wolken aus LEGO-Steinen dahinschweben und wie die Bewegung des Wassers mit den Bausteinen nachgeahmt wurde. "The LEGO Movie" ist ein nahezu unerschöpflicher Quell von permanenten Neuentdeckungen, die bei weiteren Sichtungen immer wieder aufs Neue vorher nicht gesehenes offenbaren dürften.
Beim Bild, im Ansichtsverhältnis 2,39:1 vorliegend, gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Die eine oder andere sich im Hintergrund einschleichende Unschärfe bzw. Milchigkeit ist eindeutig Stilmittel. Der Transfer verfügt über eine hohe Schärfe, die auch in Mittel- und Hintergründen nicht nachlässt (die angesprochenen Stilmittel nicht einbeziehend). Jede Struktur und jede Unebenheit auf den Spielsteinen ist deutlich erkennbar. Bei der Großaufnahme zu Beginn, als Emmet aufwacht, hebt sich sogar der Filzstiftstrich vom gelben Gesicht der Figur ab. Der Kontrast ist perfekt und offenbart auch in dunklen Bildabschnitten alle Details. Der Schwarzwert ist optimal, die Farbgebung extrem bunt. Die tolle Plastizität ist nicht mehr weit entfernt von realem 3D.
"The LEGO Movie" ist ein animierter Film, wo die außergewöhnliche Bildqualität fast normal ist. Die Kulissen, Kostüme und Figuren sind gerendert; die perfekte Bildqualität ist beeindruckend.
Die stereoskopische Darstellung dieses in nativem 3D gedrehten Films befindet sich auf sehr hohem Niveau. Das 3D verfügt über eine tadellose Tiefenstaffelung mit kaum sichtbarem Ghosting in Hintergründen. Die Schärfe ist wie beim 2D-Bild sehr hoch und bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Der Helligkeitsverlust bei Nutzung von Shuttertechnik ist minimal, dabei gehen dennoch kaum Details verloren. Pop Outs gibt es nur wenige, dafür sind diese umso effektiver. 3D macht bei "The LEGO Movie" einen Heidenspaß und integriert sich perfekt. Ganz zu Beginn wirkt das dreidimensionale Bild zunächst minimal flach, aber das legt sich schnell: bereits die erste Fahrt durch die LEGO-Welt ist atemberaubend. Bei den 3D-Scheiben reiht sich "The LEGO Movie" somit ganz vorne mit ein und wird, außer von komplett am Computer entstandenen animierten Filmen, nur noch von "Avatar" und vielleicht zwei, drei weiteren Filmen übertroffen.
Die Veröffentlichung von "The LEGO Movie" wurde für den deutschen Markt "nur" mit einer Dolby Digital 5.1-Tonspur ausgestattet. Dennoch kann der Track fast auf ganzer Linie überzeugen. Die Dynamik ist nicht nur in Actionszenen hoch; die Surroundkulisse ist sehr gut mit vielen direktionalen Surroundspielereien und wirkt lediglich minimal nach vorne verschoben. Der Bass ist sehr druckvoll und tiefreichend. Die Höhen wirken ein wenig gedämpft, der Score jedoch ist volltönend und nutzt Dynamik, Bass wie auch alle Kanäle voll. Der Track ist durchaus mehr als zufriedenstellend, das Umschalten auf den englischen HD-Sound offenbart, dass die Unterschiede marginal ausfallen. Während sich am Bass und an der Dynamik nur unwesentliches ändert ist im Originalton ein gewisses Plus an Brillanz in Höhen und Mitten zu verzeichnen. Das allerdings fällt nicht allzu sehr ins Gewicht.
Die Extras sind identisch mit der "normalen" 3D-Version. Die Vitruvius-Figur ist.. na ja, halt ein LEGO-Männchen.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor bereitet mir "The LEGO-Movie" einen Heidenspaß. Seinerzeit gab es einige User, die meine 10-Punktewertung im Review nicht nachvollziehen konnten. Ich stehe jedoch auch nach Jahren und dem mehrfachen Sehen zu dieser Höchstwertung, denn: "The LEGO Movie" ist einfach genial.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.09.16 um 09:36
In ferner Zukunft: die Erde ist in weiten Teilen atomar verstrahlt und unbewohnbar, die Erdbevölkerung lebt hinter schier unüberwindbaren Wällen in riesigen Städten, den sogenannten Mega Cities. In der größten dieser Städte, Mega City One, leben 800 Millionen Menschen auf engstem Raum. Chaos, Kriminalität, Gewalt und Drogenkonsum bestimmen den Alltag. Dredd, oberster Judge, bekommt einen neuen Partner: die Mutantin Anderson. Eigentlich durch die Prüfungen gerasselt, erhält sie nur wegen ihrer außerordentlichen telepathischen Fähigkeiten die Chance zur Bewährung. Die neue Droge Slo-Mo, die den Konsumenten die Realität in extremer Zeitlupe erfahren lässt, liegt voll im Trend. Die Leiterin eines der erfolgreichsten "Vertriebe" ist Ma-Ma, eine eiskalte und skrupellose Gangchefin, die mit ihrer Gruppe einen riesigen Wohnblock im Griff hat. Als Dredd und Anderson in diesen Block eindringen, kommt es zur gnadenlosen Konfrontation...
Bereits 1995 wurde das Comic mit Sylvester Stallone als titelgebendem Helden auf Celluloid gebannt, dieser erhielt für seine Darstellung ein weiteres Mal die goldene Himbeere als schlechtester Schauspieler. Das Werk, heutzutage an mancher Stelle unfreiwillig komisch und zweifellos mit einer gewissen Trash-Attitude ausgestattet, hat dennoch oder vielleicht gerade deswegen nicht nur eine große Fanbase, sondern war auch kommerziell erfolgreich. Die Erwartungshaltung der Fans gegenüber der Neuverfilmung war also eher hoch, aber durchaus auch mit einer gewissen Skepsis versehen. Pete Travis, bisher als Regisseur von "8 Blickwinkel" nennenswert in Erscheinung getreten, hat mit der Neuverfilmung des Comics "Judge Dredd" kaum neue Wege beschritten. Und das ist auch gut so: die Verfilmung weist wie die Comics Elemente von Western aus den Fünfzigern und späteren Thrillern auf. So treten hier zwei aufrechte Gesetzeshüter in einer unübersichtlichen und unentrinnbaren Location gegen eine schier unüberwindbare Übermacht an, um letztendlich der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Nichts Neues also, aber das altbekannte auf so packende Art und Weise straff inszeniert, dass mir als Action-Fan vor Freude das Herz in der Brust höher springt.
Das Bild wurde zum Teil stark mit Stilmitteln verfremdet, um den dreckigen, trostlosen Look der chaotischen Stadt mit ihren slumähnlichen Lebensbedingungen zu verdeutlichen. Das eine oder andere Mal wurde etwas stark mit der Schärfe jongliert, so dass die Höchstwertung nicht erreicht wird. Ebenso ist die Kontrastwahl bei wenigen Tageslichtszenen nicht optimal und erinnert an Thriller aus den Siebzigern. In den dunklen Szenen ist selten digitales Rauschen sichtbar.
Wie schon bei "The Amazing Spider-Man" verliert die bei den wenigen Tageslichtszenen durchaus gute 3D-Darstellung ob der vielen Szenen im Dämmerlicht des isolierten Gebäudes einen guten Teil ihrer Wirkung. Ab und an überzeugt die Tiefenstaffelung und in den Zeitlupenszene kommt der eine oder andere schöne Pop Out zum Tragen. Wirklich profitieren indes kann "Dredd" während der gesamten Laufzeit vom 3D kaum, dazu laufen die Geschehnisse zu oft im Dunklen ab. Die bessere Wahl ist, den Film in 2D zu genießen.
Am in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Dynamik ist beispielhaft umgesetzt und der Bass arbeitet heftig, wenn gefordert und unterstützt die Actionszenen nachhaltig. Bei den Schießereien innerhalb des Gebäudes treten ansprechende direktionale Effekte auf. Insgesamt ist die Tonspur wunderbar räumlich, und oftmals treten schöne Soundspielereien auf. Jedes Geräusch ist klar ortbar. Die Dialoge sind in einigen Szenen etwas zu leise und erfordern die Justage des Centers.
Die Extras sind vergleichsweise reichhaltig, die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Mancherorts wurde "Dredd" im Vergleich zu "Judge Dredd" von 1995 schlechter bewertet. Im Gegensatz zur Erstverfilmung verzichtete der Regisseur nahezu komplett auf Humor, abgesehen von dem einen oder anderen sarkastischen Oneliner von Karl Urban. "Dredd" bewegt sich in vielen Bereichen deutlich näher am Comic und ist vor allem düsterer. Die Freigabe ab 18 ist nicht nur aufgrund der ausufernden Gewalt und Brutalität gerechtfertigt, denn im Grunde stellt "Dredd" die Gewaltenteilung in der modernen Demokratie nicht nur gehörig auf den Kopf, sondern recht zynisch in Frage. "Dredd" ist zwar nicht mit einer innovativen Story versehen, aber der Film ist durch seine Geradlinigkeit, die niemals vom eingeschlagenen Weg abkommt ein absoluter Action-Knaller.
Bereits 1995 wurde das Comic mit Sylvester Stallone als titelgebendem Helden auf Celluloid gebannt, dieser erhielt für seine Darstellung ein weiteres Mal die goldene Himbeere als schlechtester Schauspieler. Das Werk, heutzutage an mancher Stelle unfreiwillig komisch und zweifellos mit einer gewissen Trash-Attitude ausgestattet, hat dennoch oder vielleicht gerade deswegen nicht nur eine große Fanbase, sondern war auch kommerziell erfolgreich. Die Erwartungshaltung der Fans gegenüber der Neuverfilmung war also eher hoch, aber durchaus auch mit einer gewissen Skepsis versehen. Pete Travis, bisher als Regisseur von "8 Blickwinkel" nennenswert in Erscheinung getreten, hat mit der Neuverfilmung des Comics "Judge Dredd" kaum neue Wege beschritten. Und das ist auch gut so: die Verfilmung weist wie die Comics Elemente von Western aus den Fünfzigern und späteren Thrillern auf. So treten hier zwei aufrechte Gesetzeshüter in einer unübersichtlichen und unentrinnbaren Location gegen eine schier unüberwindbare Übermacht an, um letztendlich der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Nichts Neues also, aber das altbekannte auf so packende Art und Weise straff inszeniert, dass mir als Action-Fan vor Freude das Herz in der Brust höher springt.
Das Bild wurde zum Teil stark mit Stilmitteln verfremdet, um den dreckigen, trostlosen Look der chaotischen Stadt mit ihren slumähnlichen Lebensbedingungen zu verdeutlichen. Das eine oder andere Mal wurde etwas stark mit der Schärfe jongliert, so dass die Höchstwertung nicht erreicht wird. Ebenso ist die Kontrastwahl bei wenigen Tageslichtszenen nicht optimal und erinnert an Thriller aus den Siebzigern. In den dunklen Szenen ist selten digitales Rauschen sichtbar.
Wie schon bei "The Amazing Spider-Man" verliert die bei den wenigen Tageslichtszenen durchaus gute 3D-Darstellung ob der vielen Szenen im Dämmerlicht des isolierten Gebäudes einen guten Teil ihrer Wirkung. Ab und an überzeugt die Tiefenstaffelung und in den Zeitlupenszene kommt der eine oder andere schöne Pop Out zum Tragen. Wirklich profitieren indes kann "Dredd" während der gesamten Laufzeit vom 3D kaum, dazu laufen die Geschehnisse zu oft im Dunklen ab. Die bessere Wahl ist, den Film in 2D zu genießen.
Am in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Dynamik ist beispielhaft umgesetzt und der Bass arbeitet heftig, wenn gefordert und unterstützt die Actionszenen nachhaltig. Bei den Schießereien innerhalb des Gebäudes treten ansprechende direktionale Effekte auf. Insgesamt ist die Tonspur wunderbar räumlich, und oftmals treten schöne Soundspielereien auf. Jedes Geräusch ist klar ortbar. Die Dialoge sind in einigen Szenen etwas zu leise und erfordern die Justage des Centers.
Die Extras sind vergleichsweise reichhaltig, die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Mancherorts wurde "Dredd" im Vergleich zu "Judge Dredd" von 1995 schlechter bewertet. Im Gegensatz zur Erstverfilmung verzichtete der Regisseur nahezu komplett auf Humor, abgesehen von dem einen oder anderen sarkastischen Oneliner von Karl Urban. "Dredd" bewegt sich in vielen Bereichen deutlich näher am Comic und ist vor allem düsterer. Die Freigabe ab 18 ist nicht nur aufgrund der ausufernden Gewalt und Brutalität gerechtfertigt, denn im Grunde stellt "Dredd" die Gewaltenteilung in der modernen Demokratie nicht nur gehörig auf den Kopf, sondern recht zynisch in Frage. "Dredd" ist zwar nicht mit einer innovativen Story versehen, aber der Film ist durch seine Geradlinigkeit, die niemals vom eingeschlagenen Weg abkommt ein absoluter Action-Knaller.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 13.09.16 um 08:05
Michael Edwards hatte schon als Kind einen Traum: der Junge will unbedingt Olympionike werden, koste es was es wolle. In jungen Jahren zunächst eingeschränkt durch eine Gelenkkrankheit (und der Ausübung einiger nicht ganz olympischer Sportarten wie "Luftanhalten") treibt es ihn als Teenager und junger Twen zum Wintersport, bekanntlich der beliebteste Sport in Großbritannien; mit tausenden von Ausübenden und Abertausenden Fans. Aber auch hier bleiben die Erfolge übersichtlich, und als Eddie fast schon aufgegeben hat rafft er sich ein letztes Mal auf: er will als Skispringer bei den Olympischen Spielen in Calgary antreten. Ohne je gesprungen zu sein..
"Eddie the Eagle"; alle Lebensälteren dürften sich an die namensgebende Person erinnern, ist sehr britische Variante des amerikanischen Traums: aus dem Nichts kommt ein vermeintlicher Loser, der; sein Ziel nie aus den Augen verlierend und trotz aller Widrigkeiten nie aufgebend; sich durchbeißt, seinen Traum verwirklicht und dem es dabei nie auf den Sieg ankommt, sondern allein auf den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Dabei blieben die sportlichen Erfolge (außer Edwards´ persönlicher Bestleistungen und den im internationalen Vergleich geradezu lächerlichen britischen Rekorden) aus, jedoch gewann Eddie the Eagle stattdessen sämtliche Herzen.
Eddie wird dabei kongenial verkörpert durch Ausnahmetalent und Shootingstar Taron Edgerton ("Kingsman"), der mit verkniffenem Gesichtsausdruck und Brillengläsern wie Colaflaschenböden nicht nur Mut zur Hässlichkeit beweist, sondern dem Adler auch ziemlich ähnlich sieht. Der gesamte Cast ist ungeheuer sympathisch; und aus diesem Cast stechen besonders die Darsteller von Eddies Eltern heraus.
"Eddie the Eagle" hat das Zeug zum Evergreen und darf im Regal neben immer wieder gerne gesehenen Filmen wie "Besser geht´s nicht" eingereiht werden: der Film ist äußerst unterhaltsam, teils saukomisch, immer gefühlvoll, nie demütigend und hat zu Recht den Preis für den "Bewegendsten Film" gewonnen.
Das Bild ist mit verschiedenen Stilmitteln auf 80er getrimmt und kann deshalb nicht die Höchstwertung erzielen. Dafür steht dieser 80er-Look dem Film außerordentlich gut und macht ihn höchst authentisch. Das Bild ist nie 100%-ig scharf, aber auch nicht wirklich störend unscharf. Die in den Achtzigern besonders bei Sportklamotten beliebten Neon- und Knallfarben können ab und an zu Netzhautablösungen führen. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität bewegen sich auf hohem, aber nicht höchstem Niveau.
Der Sound liegt "lediglich" in DTS vor, was sich aber nicht wirklich störend auswirkt; "Eddie the Eagle" ist kein Film, der von der Akustik leben oder profitieren würde. Die Dialoge sind stets gut verständlich, die Surroundkulisse ist während des gesamten Filmes eher verhalten. Der Subwoofer kommt kaum zum Einsatz. Einzig beim wunderbaren 80ies-Soundtrack (u. a. "Frankie goes to Hollywood") werden alle Speaker nachdrücklich hörbar aktiv.
Die Extras umfassen etwa eine dreiviertel Stunde und liegen damit im Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: wie schon gesagt hat "Eddie the Eagle" das Zeug zum Evergreen und kann immer wieder angesehen werden, man wird sich immer wieder nicht nur amüsieren, sondern man wird auch immer wieder mitfiebern und auch nach dem häufigen Sehen immer wieder gerührt sein. Ein toller Film.
"Eddie the Eagle"; alle Lebensälteren dürften sich an die namensgebende Person erinnern, ist sehr britische Variante des amerikanischen Traums: aus dem Nichts kommt ein vermeintlicher Loser, der; sein Ziel nie aus den Augen verlierend und trotz aller Widrigkeiten nie aufgebend; sich durchbeißt, seinen Traum verwirklicht und dem es dabei nie auf den Sieg ankommt, sondern allein auf den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Dabei blieben die sportlichen Erfolge (außer Edwards´ persönlicher Bestleistungen und den im internationalen Vergleich geradezu lächerlichen britischen Rekorden) aus, jedoch gewann Eddie the Eagle stattdessen sämtliche Herzen.
Eddie wird dabei kongenial verkörpert durch Ausnahmetalent und Shootingstar Taron Edgerton ("Kingsman"), der mit verkniffenem Gesichtsausdruck und Brillengläsern wie Colaflaschenböden nicht nur Mut zur Hässlichkeit beweist, sondern dem Adler auch ziemlich ähnlich sieht. Der gesamte Cast ist ungeheuer sympathisch; und aus diesem Cast stechen besonders die Darsteller von Eddies Eltern heraus.
"Eddie the Eagle" hat das Zeug zum Evergreen und darf im Regal neben immer wieder gerne gesehenen Filmen wie "Besser geht´s nicht" eingereiht werden: der Film ist äußerst unterhaltsam, teils saukomisch, immer gefühlvoll, nie demütigend und hat zu Recht den Preis für den "Bewegendsten Film" gewonnen.
Das Bild ist mit verschiedenen Stilmitteln auf 80er getrimmt und kann deshalb nicht die Höchstwertung erzielen. Dafür steht dieser 80er-Look dem Film außerordentlich gut und macht ihn höchst authentisch. Das Bild ist nie 100%-ig scharf, aber auch nicht wirklich störend unscharf. Die in den Achtzigern besonders bei Sportklamotten beliebten Neon- und Knallfarben können ab und an zu Netzhautablösungen führen. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität bewegen sich auf hohem, aber nicht höchstem Niveau.
Der Sound liegt "lediglich" in DTS vor, was sich aber nicht wirklich störend auswirkt; "Eddie the Eagle" ist kein Film, der von der Akustik leben oder profitieren würde. Die Dialoge sind stets gut verständlich, die Surroundkulisse ist während des gesamten Filmes eher verhalten. Der Subwoofer kommt kaum zum Einsatz. Einzig beim wunderbaren 80ies-Soundtrack (u. a. "Frankie goes to Hollywood") werden alle Speaker nachdrücklich hörbar aktiv.
Die Extras umfassen etwa eine dreiviertel Stunde und liegen damit im Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: wie schon gesagt hat "Eddie the Eagle" das Zeug zum Evergreen und kann immer wieder angesehen werden, man wird sich immer wieder nicht nur amüsieren, sondern man wird auch immer wieder mitfiebern und auch nach dem häufigen Sehen immer wieder gerührt sein. Ein toller Film.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 10.09.16 um 12:06
Urs Blank ist Wirtschaftsanwalt in Mainhattan und erfolgreich noch dazu: er lebt mit seiner Künstlergattin in einem riesigen Loft mitten in der City, fährt Jaguar und arbeitet hauptsächlich für einen großen Pharma-Konzern. Hier steht die Markteinführung eines wichtigen Arzneimittels kurz bevor, und Urs treibt dessen Produzenten Fluri, ohnehin wegen eines Schicksalsschlages verzweifelt, durch einen juristischen Schachzug in den Ruin, worauf der Mann seinem Leben vor Urs´ Augen in dessen Büro ein Ende bereitet. Als Urs weit entfernt an Fluris Bestattung „teilnimmt“, verläuft er sich anschließend im Wald, stößt auf einen alternativen Markt und lernt Lucille kennen. Diese Liebschaft nimmt Urs beim Althippie Joe mit auf einen Trip mit halluzinogenen Pilzen, mit ungeahnten Folgen: Urs kommt nicht mehr von dem Trip herunter, und der Trip bringt nicht gerade seine besten Seiten hervor..
Der Film "Die dunkle Seite des Mondes" (und die wortwörtliche Übersetzung aus dem Englischen ist hier nun wirklich nicht anzuwenden, vgl. Wikipedia zu Pink Floyds Album ´Beim Albumtitel handelt es sich um eine im englischen Sprachraum verbreitete stehende Wendung, die auf ein Bonmot von Mark Twain zurückgeht, wonach jeder Mensch ein Mond sei, der eine dunkle Seite habe, die er niemandem zeige.´) stellt die Verfilmung des mittleren Teils der nur lose verknüpften "neurologischen Trilogie" Martin Suters dar und verändert verschiedenen Quellen zufolge den Inhalt so, dass daraus ein reinrassiger Psychothriller wird.
Moritz Bleibtreu, schauspielerisch in diesem Fall erstaunlich facettenreich, wird in diesem Streifen vom coolen, selbstbewussten Anwalt und Mitglied des Frankfurter Geldadels zum psychopathischen Getriebenen, der seiner Emotionen und Aggressionen kaum mehr Herr wird, schreckliche Taten begeht und im nächsten Moment seine Taten zutiefst bereut; ein Verhalten, das den Erscheinungen des Borderline-Syndroms sehr ähnlich scheint. Dabei wird Bleibtreus Charakter während eines Wimpernschlags vom leicht depressiven Mitmenschen zum rasenden Choleriker, was der Schauspieler höchst glaubhaft transportiert.
Unterstützt wird die permanent Unheil ankündigende Atmosphäre des Filmes durch den passenden Soundtrack, und die Bildsprache tut ein Übriges: besonders einige der vielen Waldszenen mit ihrer teils eigentümlichen Beleuchtung bestechen durch ihre Optik mit einem Schuss Mystik. Der ein wenig vorhersehbare Schlusstwist mit einem allzu abgebrühten Gegner wirkt zwar etwas an den Haaren herbei gezogen, das tut dem Vergnügen aber kaum Abbruch: "Die dunkle Seite des Mondes" ist ein sehr gut unterhaltender Genre-Beitrag aus deutschen Landen.
Das Bild ist phantastisch. Bis auf einige wenige Szene, in denen die Wirkung der Pilze visualisiert wird glänzt das Bild mit top Parametern. Besonders die Schärfe ist hier zu erwähnen, die in sämtlichen Bildebenen hoch bleibt und so besonders die Totalen des Waldes äußerst detailreich und scharf abgegrenzt zeigt. Der Kontrast ist dezent zu steil, aber noch so, dass die Details in dunklen Bildabschnitten erhalten bleiben. Der Schwarzwert ist enorm und die Plastizität herausragend.
Der Sound liegt in DTS HD HR 5.1, ist also verlustbehaftet. Macht nix: besonders im Wald ist man ständig von Surroundgeräuschen umgeben, alle Geräuschquellen sind perfekt ortbar; lediglich der eine oder andere Dialog ist manchmal etwas schwer verständlich. Bei der Szene im Club pumpt der Techno-Sound ordentlich dynamisch und bassstark aus den Speakern, während Dynamik und Bass ansonsten nur spärlich eingesetzt werden.
Die Extras scheinen übersichtlich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die literarische Vorlage habe ich nicht gelesen; bei der Verfilmung hat der Regisseur wohl den Mittelteil, der im Buch in "Into the Wild"-Manier (lt. Filmstarts.de) daher kommt stark verändert. Kann ich nicht beurteilen, aber was ich beurteilen kann ist, dass "Die dunkle Seite des Mondes" einen recht starken Psychothriller aus deutschen Landen darstellt, den man durchaus öfter ansehen kann. Moritz Bleibtreu zeigt eine darstellerische Leistung, die mich ziemlich beeindruckt hat, lediglich das Ende fällt ein wenig unbefriedigend aus. Dennoch: "Die dunkle Seite des Mondes" ist durchaus eine Sehempfehlung wert.
Der Film "Die dunkle Seite des Mondes" (und die wortwörtliche Übersetzung aus dem Englischen ist hier nun wirklich nicht anzuwenden, vgl. Wikipedia zu Pink Floyds Album ´Beim Albumtitel handelt es sich um eine im englischen Sprachraum verbreitete stehende Wendung, die auf ein Bonmot von Mark Twain zurückgeht, wonach jeder Mensch ein Mond sei, der eine dunkle Seite habe, die er niemandem zeige.´) stellt die Verfilmung des mittleren Teils der nur lose verknüpften "neurologischen Trilogie" Martin Suters dar und verändert verschiedenen Quellen zufolge den Inhalt so, dass daraus ein reinrassiger Psychothriller wird.
Moritz Bleibtreu, schauspielerisch in diesem Fall erstaunlich facettenreich, wird in diesem Streifen vom coolen, selbstbewussten Anwalt und Mitglied des Frankfurter Geldadels zum psychopathischen Getriebenen, der seiner Emotionen und Aggressionen kaum mehr Herr wird, schreckliche Taten begeht und im nächsten Moment seine Taten zutiefst bereut; ein Verhalten, das den Erscheinungen des Borderline-Syndroms sehr ähnlich scheint. Dabei wird Bleibtreus Charakter während eines Wimpernschlags vom leicht depressiven Mitmenschen zum rasenden Choleriker, was der Schauspieler höchst glaubhaft transportiert.
Unterstützt wird die permanent Unheil ankündigende Atmosphäre des Filmes durch den passenden Soundtrack, und die Bildsprache tut ein Übriges: besonders einige der vielen Waldszenen mit ihrer teils eigentümlichen Beleuchtung bestechen durch ihre Optik mit einem Schuss Mystik. Der ein wenig vorhersehbare Schlusstwist mit einem allzu abgebrühten Gegner wirkt zwar etwas an den Haaren herbei gezogen, das tut dem Vergnügen aber kaum Abbruch: "Die dunkle Seite des Mondes" ist ein sehr gut unterhaltender Genre-Beitrag aus deutschen Landen.
Das Bild ist phantastisch. Bis auf einige wenige Szene, in denen die Wirkung der Pilze visualisiert wird glänzt das Bild mit top Parametern. Besonders die Schärfe ist hier zu erwähnen, die in sämtlichen Bildebenen hoch bleibt und so besonders die Totalen des Waldes äußerst detailreich und scharf abgegrenzt zeigt. Der Kontrast ist dezent zu steil, aber noch so, dass die Details in dunklen Bildabschnitten erhalten bleiben. Der Schwarzwert ist enorm und die Plastizität herausragend.
Der Sound liegt in DTS HD HR 5.1, ist also verlustbehaftet. Macht nix: besonders im Wald ist man ständig von Surroundgeräuschen umgeben, alle Geräuschquellen sind perfekt ortbar; lediglich der eine oder andere Dialog ist manchmal etwas schwer verständlich. Bei der Szene im Club pumpt der Techno-Sound ordentlich dynamisch und bassstark aus den Speakern, während Dynamik und Bass ansonsten nur spärlich eingesetzt werden.
Die Extras scheinen übersichtlich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die literarische Vorlage habe ich nicht gelesen; bei der Verfilmung hat der Regisseur wohl den Mittelteil, der im Buch in "Into the Wild"-Manier (lt. Filmstarts.de) daher kommt stark verändert. Kann ich nicht beurteilen, aber was ich beurteilen kann ist, dass "Die dunkle Seite des Mondes" einen recht starken Psychothriller aus deutschen Landen darstellt, den man durchaus öfter ansehen kann. Moritz Bleibtreu zeigt eine darstellerische Leistung, die mich ziemlich beeindruckt hat, lediglich das Ende fällt ein wenig unbefriedigend aus. Dennoch: "Die dunkle Seite des Mondes" ist durchaus eine Sehempfehlung wert.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 07.09.16 um 09:58
Die USA in Louisiana: nach ihrer überhasteten Trennung von ihrem Freund erleidet Michelle einen schweren Autounfall und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder aus ihrer Ohnmacht erwacht, findet sie sich nicht nur medizinisch erstversorgt, sondern auch angekettet in einem fensterlosen Kellerraum wieder. Später stellt sich heraus, dass sie der bereits auf den ersten Blick mindestens etwas seltsame Howard aufgelesen und sie in seinem Bunker versorgt hat. Howard, ehemaliger Navy-Angehöriger und seit jeher Verschwörungstheoretiker, teilt ihr mit, dass die Vereinigten Staaten mit chemischen oder biologischen Kampfstoffen angegriffen wurden; von wem kann nur vermutet werden; und dass der Aufenthalt an der "frischen" Luft für die nächsten Jahre tödlich sei. Neben Michelle befindet sich noch Emmett als "Gast" im Bunker; und die beiden entdecken immer mehr Ungereimtheiten in Howards Geschichte. Und Howard wird zunehmend paranoider..
Zunächst einmal sei gesagt: "10 Cloverfield Lane" hat zwar mit dem 2008 erschienen "Cloverfield" ein Wort im Titel gemein, das war´s aber auch (fast..) schon. Ansonsten haben beide Filme kaum Gemeinsamkeiten (und dann doch wieder.. ;-). Während der Titel "Cloverfield" bei dem Found Footage-Streifen um die Monster in New York noch Sinn machte ("Cloverfield" war die Militär-Bezeichnung von New York während des Kalten Krieges) scheint "10 Cloverfield Lane" eher eine reine Adressenbezeichnung zu sein. Wer also hier mit einer Art Prequel oder Sequel und somit einer nahtlosen Fortsetzung rechnet, rechnet zumindest insofern falsch: da wird keine Großstadt von Riesenmonstern heimgesucht. Und dennoch passt es am Ende zusammen.
"10 Cloverfield Lane" stellt eine Art Kammerspiel auf engstem Raum mit lediglich einer Handvoll Darstellern dar, in dem sich zwei hilflose "Opfer" der Willkür des paranoiden Erbauers ausgesetzt wieder finden. Aufgrund der vermeintlich tödlichen Strahlung oder Verseuchung können die Behauptungen des despotischen Howard nie überprüft werden, und deshalb müssen sich beide Gäste wider Willen ihrem Schicksal fügen. Dadurch entsteht von Beginn an eine unheimliche Atmosphäre, die durch das seltsame Verhalten von Howard stets geschürt wird. Zunächst lässt sich "10 Cloverfield Lane" wie eine Art Psychothriller an, um im letzten Drittel die Spannungsschraube gehörig an zu ziehen. Ab dann entwickelt sich der Film zum reinrassigen Thriller, nur um sich ganz zum Schluss nochmals zu wandeln: hier entwickelt sich der Film zu etwas, was man über die ersten Drittel beinahe völlig vergessen hätte. Erzähltechnisch verblüffend und genial, so wird doch noch der Anschluss zum Prequel hergestellt.
"10 Cloverfield Lane" verfügt lediglich über drei Figuren (gut, kurzzeitig über vier..), und durch die äußerst begrenzte Location wird den Darstellern Höchstleistung abverlangt. Unterstützt wird die klaustrophobische, paranoide Atmosphäre in besonderem Maße durch den kongenial passenden Soundtrack.
Das Bild zeigte sich auf meiner Technik sehr gut, jedoch nicht ganz so hervorragend wie bei den Vorbewertern und dem Reviewer. Für mein Empfinden war der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert leicht zu satt, so dass sehr wohl ein paar Details in dunklen Bildabschnitten absoffen. Insgesamt ist das Bild weitestgehend natürlich gehalten, mit kaum verfremdeter Farbgebung und hoher Schärfe. Die Plastizität hätte höher ausfallen können.
Bezeichnung der Tonspur hin oder her, ich fand den Track durchaus gelungen. Zugebenermassen hätte der Film gerade in dieser Location von einer besseren Surroundkulisse und besser ortbaren direktionalen Effekten profitieren können, dennoch ist die Tonspur alles andere als schlecht. Ein paar Mal wummert der Bass mehr als ordentlich, und parallel dazu geht es ordentlich dynamisch zur Sache. Die Surroundeffekte hätten wie gesagt besser ausfallen können. Ich empfand die Dialoge jederzeit perfekt verständlich.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich den Vorpostern an. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Cloverfield" fand ich seinerzeit innovativ, hat der Streifen doch das Found Footage-Genre zwar nicht erfunden, aber definitiv aufgefrischt. Von der reinen Machart her hat "10 Cloverfield Lane" auch wenig mit "Cloverfield" gemein, denn das von manchen als überaus lästig empfundene Kameragewackel fehlt völlig. Und doch stellt der Film dann auf verblüffende Weise den Zusammenhang her, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte. Ob der Film nun in der Sammlung bleiben sollte und mehrfach angesehen werden kann muss jeder für sich entscheiden. Mir reicht ein Mal.
Zunächst einmal sei gesagt: "10 Cloverfield Lane" hat zwar mit dem 2008 erschienen "Cloverfield" ein Wort im Titel gemein, das war´s aber auch (fast..) schon. Ansonsten haben beide Filme kaum Gemeinsamkeiten (und dann doch wieder.. ;-). Während der Titel "Cloverfield" bei dem Found Footage-Streifen um die Monster in New York noch Sinn machte ("Cloverfield" war die Militär-Bezeichnung von New York während des Kalten Krieges) scheint "10 Cloverfield Lane" eher eine reine Adressenbezeichnung zu sein. Wer also hier mit einer Art Prequel oder Sequel und somit einer nahtlosen Fortsetzung rechnet, rechnet zumindest insofern falsch: da wird keine Großstadt von Riesenmonstern heimgesucht. Und dennoch passt es am Ende zusammen.
"10 Cloverfield Lane" stellt eine Art Kammerspiel auf engstem Raum mit lediglich einer Handvoll Darstellern dar, in dem sich zwei hilflose "Opfer" der Willkür des paranoiden Erbauers ausgesetzt wieder finden. Aufgrund der vermeintlich tödlichen Strahlung oder Verseuchung können die Behauptungen des despotischen Howard nie überprüft werden, und deshalb müssen sich beide Gäste wider Willen ihrem Schicksal fügen. Dadurch entsteht von Beginn an eine unheimliche Atmosphäre, die durch das seltsame Verhalten von Howard stets geschürt wird. Zunächst lässt sich "10 Cloverfield Lane" wie eine Art Psychothriller an, um im letzten Drittel die Spannungsschraube gehörig an zu ziehen. Ab dann entwickelt sich der Film zum reinrassigen Thriller, nur um sich ganz zum Schluss nochmals zu wandeln: hier entwickelt sich der Film zu etwas, was man über die ersten Drittel beinahe völlig vergessen hätte. Erzähltechnisch verblüffend und genial, so wird doch noch der Anschluss zum Prequel hergestellt.
"10 Cloverfield Lane" verfügt lediglich über drei Figuren (gut, kurzzeitig über vier..), und durch die äußerst begrenzte Location wird den Darstellern Höchstleistung abverlangt. Unterstützt wird die klaustrophobische, paranoide Atmosphäre in besonderem Maße durch den kongenial passenden Soundtrack.
Das Bild zeigte sich auf meiner Technik sehr gut, jedoch nicht ganz so hervorragend wie bei den Vorbewertern und dem Reviewer. Für mein Empfinden war der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert leicht zu satt, so dass sehr wohl ein paar Details in dunklen Bildabschnitten absoffen. Insgesamt ist das Bild weitestgehend natürlich gehalten, mit kaum verfremdeter Farbgebung und hoher Schärfe. Die Plastizität hätte höher ausfallen können.
Bezeichnung der Tonspur hin oder her, ich fand den Track durchaus gelungen. Zugebenermassen hätte der Film gerade in dieser Location von einer besseren Surroundkulisse und besser ortbaren direktionalen Effekten profitieren können, dennoch ist die Tonspur alles andere als schlecht. Ein paar Mal wummert der Bass mehr als ordentlich, und parallel dazu geht es ordentlich dynamisch zur Sache. Die Surroundeffekte hätten wie gesagt besser ausfallen können. Ich empfand die Dialoge jederzeit perfekt verständlich.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich den Vorpostern an. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Cloverfield" fand ich seinerzeit innovativ, hat der Streifen doch das Found Footage-Genre zwar nicht erfunden, aber definitiv aufgefrischt. Von der reinen Machart her hat "10 Cloverfield Lane" auch wenig mit "Cloverfield" gemein, denn das von manchen als überaus lästig empfundene Kameragewackel fehlt völlig. Und doch stellt der Film dann auf verblüffende Weise den Zusammenhang her, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte. Ob der Film nun in der Sammlung bleiben sollte und mehrfach angesehen werden kann muss jeder für sich entscheiden. Mir reicht ein Mal.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 05.09.16 um 08:53
Mowgli ist anders als andere Kinder im Dschungel: er läuft auf zwei Beinen, schlabbert beim Trinken nicht mit der Zunge und hat deutlich weniger Fell als die anderen Wölfe seines Rudels. Und das hat einen Grund: Mowgli ist ein Menschenkind, das vom Panther Bagheera aufgefunden und dem Wolfsrudel als Pflegefamilie übergeben wurde. Während einer großen Dürreperiode kommt auch der riesige, sehr gefährliche Tiger Shir Khan zur Wasserstelle und entdeckt das Menschlein. Und Shir Khan hat mit Mowgli noch eine Rechnung offen..
Mittlerweile dürfte sich das etwas anders verhalten, aber wer kannte noch vor einigen Jahren "Das Dschungelbuch" nicht? Der Kinderbuch-Klassiker von Rudyard Kipling gehört nach wie vor zu den meist gelesenen Kinderbüchern, und Walt Disneys lose auf den Erzählungen Kiplings basierende Verfilmung von 1967 ist noch immer der Kinofilm, der bisher die höchste Zuschauerzahl in Deutschland erreichte.
Jon Favreau ("Iron Man") inszenierte mit seiner Version die nunmehr fünfte filmische Auswertung (die sechste, wenn man "Das Dschungelbuch 2" mit zählt) und legte sein Werk bei Weitem nicht so kindgerecht an wie zumindest die gezeichneten Vorgänger. Im Gegenteil: die neueste Verfilmung geriet über weite Strecken ziemlich düster; und besonders die heimtückische Schlange Kaa und der wirklich furchterregende, bösartige Tiger Shir Khan sind sehr beeindruckend. Hier sei gesagt, dass diese Neuinterpretation des Stoffes für kleine und kleinste Kinder ungeeignet ist: nach dem Genuss des Filmes dürften Eltern von zu kleinen Kindern einige Nächte ihre liebe Not haben, die Kleinen in zum Schlafen zu bringen.
Neben der recht innovativen und erfrischend wenig kindlich gehaltenen Variation des allseits bekannten Stoffes haben die Macher die filmische Umsetzung vor allem visuell auf eine Weise gepimpt, dass dem Zuschauer nicht selten der Mund offen stehen bleibt. Jede einzelne Einstellung strotzt nur so vor allerlei liebevoll am Computer generierter Details, und besonders sämtliche Einzelheiten in Haar- und Federkleid, aber auch in der Fauna des Dschungels verblüffen immer wieder aufs Neue in ihrer Detailvielfalt. Besonders beeindruckend geriet die Mimik aller Tiere, die per Facial Capture eingefangen und dann auf die Gesichter der Tiere übertragen wurde. So wird jede gesprochene Dialogzeile durch die per mimischer Veränderungen übertragenen Emotionen absolut natürlich wirkend transportiert.
Audiovisuell ist die Scheibe ein Sahnestückchen, die sich zumindest zu Demo-Zwecken in jeder Sammlung befinden sollte. Von Disneys Blu-rays ist man Topqualität ohnehin gewöhnt; aber "Das Dschungelbuch" sticht dennoch hervor: der Film ist ausschließlich am Rechner und vor Blue- und Greenscreens entstanden, also im Prinzip ein animierter Film. Das sieht man der Bildqualität auch an: hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Die Schärfe ist enorm, und jede noch so klitzekleine Kleinigkeit bleibt auch im entferntesten Hintergrund noch perfekt scharf abgebildet. Kontrast und Schwarzwert sind optimal, und die Plastizität ist außerordentlich. "Das Dschungelbuch" erinnert mit seiner Bildschärfe ein wenig an den ebenfalls mit grandioser Bildqualität ausgestatteten "Dschungel-Film" „King Kong“ von Peter Jackson, ohne dessen teils übertrieben wirkende, künstliche Schärfewerte zu erzielen.
Für mich persönlich stellt "Das Dschungelbuch" zusammen mit "Avatar" und "Life of Pi" die bisherige Referenz und das Nonplusultra der 3D-Umsetzungen dar. Unterschied ist; klar; "Life of Pi" ist nicht ausschließlich am Rechner entstanden. Mir persönlich fiel nur eine einzige Szene auf, in der meine Technik einige Doppelkonturen zeigte: der hellhäutige Mowgli entfernt sich bei Dunkelheit und kehrt zurück; hierauf zu fokussieren gelingt nach wie vor kaum einem TV perfekt. Ansonsten ist das Bild in jeder Hinsicht grandios: die native 3D-Umsetzung weist einen völlig natürlichen und homogenen Bildeindruck auf, der weder mit allzu starker Ebenentrennung noch mit plakativen Pop Outs imponieren will.
"Das Dschungelbuch" wartet zwar mit auf dem Papier verlustbehaftetem HD-Sound auf, dieser Verlust ist in Natura jedoch kaum hörbar. Der Film strotzt nur so vor Umgebungsgeräuschen, die besonders bei der Szene mit der Riesenschlange Kaa beeindrucken. Stimmen und direktionale Effekte sind eindeutig nicht nur in Richtung, sondern auch in Höhe lokalisierbar. Während der Büffel-Szene wird dem Subwoofer alles abverlangt, und die Dynamik untermalt krachend die Effekte. Ein klasse Track.
Die Boni liegen ausschließlich auf der 2D-Scheibe vor, die 3D-Version liegt als gesonderte Scheibe bei. Die Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe zunächst mal einen Mittelwert. Die Scheibe kommt in einem Pappschuber, den man durchaus etwas wertiger gestalten hätte können.
Mein persönliches Fazit: Jon Farmhaus "Das Dschungelbuch" ist eine zeitgemäße Neuinterpretation des alten Stoffes, dem zwar ein wenig der Charme des Klassikers von Disney abgeht; dies aber durch seine bombastische visuelle Umsetzung mehr als wett macht. Es dürfte auch nicht Favreaus Intention gewesen sein, einen reinen Kinder-Feelgood-Film in Szene zu setzen, dazu gibt es schon (dankenswerterweise) nur zwei disney-typische Gesangseinlagen. Allzu kleine Kinder sollte man den Film aber nicht anschauen lassen; 7 bis 8 Jahre alt sollten die Kids schon sein. Ab diesem Alter ist "Das Dschungelbuch" sprichwörtlich für Jung und Alt geeignet und wird ob seiner Optik auch Jung und Alt begeistern. Hinzu kommt, dass "Das Dschungelbuch" als Scheibe für die Demonstration der Leistungsfähigkeit der eigenen Anlage inclusive 3D-Fähigkeit perfekt geeignet ist.
Mittlerweile dürfte sich das etwas anders verhalten, aber wer kannte noch vor einigen Jahren "Das Dschungelbuch" nicht? Der Kinderbuch-Klassiker von Rudyard Kipling gehört nach wie vor zu den meist gelesenen Kinderbüchern, und Walt Disneys lose auf den Erzählungen Kiplings basierende Verfilmung von 1967 ist noch immer der Kinofilm, der bisher die höchste Zuschauerzahl in Deutschland erreichte.
Jon Favreau ("Iron Man") inszenierte mit seiner Version die nunmehr fünfte filmische Auswertung (die sechste, wenn man "Das Dschungelbuch 2" mit zählt) und legte sein Werk bei Weitem nicht so kindgerecht an wie zumindest die gezeichneten Vorgänger. Im Gegenteil: die neueste Verfilmung geriet über weite Strecken ziemlich düster; und besonders die heimtückische Schlange Kaa und der wirklich furchterregende, bösartige Tiger Shir Khan sind sehr beeindruckend. Hier sei gesagt, dass diese Neuinterpretation des Stoffes für kleine und kleinste Kinder ungeeignet ist: nach dem Genuss des Filmes dürften Eltern von zu kleinen Kindern einige Nächte ihre liebe Not haben, die Kleinen in zum Schlafen zu bringen.
Neben der recht innovativen und erfrischend wenig kindlich gehaltenen Variation des allseits bekannten Stoffes haben die Macher die filmische Umsetzung vor allem visuell auf eine Weise gepimpt, dass dem Zuschauer nicht selten der Mund offen stehen bleibt. Jede einzelne Einstellung strotzt nur so vor allerlei liebevoll am Computer generierter Details, und besonders sämtliche Einzelheiten in Haar- und Federkleid, aber auch in der Fauna des Dschungels verblüffen immer wieder aufs Neue in ihrer Detailvielfalt. Besonders beeindruckend geriet die Mimik aller Tiere, die per Facial Capture eingefangen und dann auf die Gesichter der Tiere übertragen wurde. So wird jede gesprochene Dialogzeile durch die per mimischer Veränderungen übertragenen Emotionen absolut natürlich wirkend transportiert.
Audiovisuell ist die Scheibe ein Sahnestückchen, die sich zumindest zu Demo-Zwecken in jeder Sammlung befinden sollte. Von Disneys Blu-rays ist man Topqualität ohnehin gewöhnt; aber "Das Dschungelbuch" sticht dennoch hervor: der Film ist ausschließlich am Rechner und vor Blue- und Greenscreens entstanden, also im Prinzip ein animierter Film. Das sieht man der Bildqualität auch an: hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Die Schärfe ist enorm, und jede noch so klitzekleine Kleinigkeit bleibt auch im entferntesten Hintergrund noch perfekt scharf abgebildet. Kontrast und Schwarzwert sind optimal, und die Plastizität ist außerordentlich. "Das Dschungelbuch" erinnert mit seiner Bildschärfe ein wenig an den ebenfalls mit grandioser Bildqualität ausgestatteten "Dschungel-Film" „King Kong“ von Peter Jackson, ohne dessen teils übertrieben wirkende, künstliche Schärfewerte zu erzielen.
Für mich persönlich stellt "Das Dschungelbuch" zusammen mit "Avatar" und "Life of Pi" die bisherige Referenz und das Nonplusultra der 3D-Umsetzungen dar. Unterschied ist; klar; "Life of Pi" ist nicht ausschließlich am Rechner entstanden. Mir persönlich fiel nur eine einzige Szene auf, in der meine Technik einige Doppelkonturen zeigte: der hellhäutige Mowgli entfernt sich bei Dunkelheit und kehrt zurück; hierauf zu fokussieren gelingt nach wie vor kaum einem TV perfekt. Ansonsten ist das Bild in jeder Hinsicht grandios: die native 3D-Umsetzung weist einen völlig natürlichen und homogenen Bildeindruck auf, der weder mit allzu starker Ebenentrennung noch mit plakativen Pop Outs imponieren will.
"Das Dschungelbuch" wartet zwar mit auf dem Papier verlustbehaftetem HD-Sound auf, dieser Verlust ist in Natura jedoch kaum hörbar. Der Film strotzt nur so vor Umgebungsgeräuschen, die besonders bei der Szene mit der Riesenschlange Kaa beeindrucken. Stimmen und direktionale Effekte sind eindeutig nicht nur in Richtung, sondern auch in Höhe lokalisierbar. Während der Büffel-Szene wird dem Subwoofer alles abverlangt, und die Dynamik untermalt krachend die Effekte. Ein klasse Track.
Die Boni liegen ausschließlich auf der 2D-Scheibe vor, die 3D-Version liegt als gesonderte Scheibe bei. Die Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe zunächst mal einen Mittelwert. Die Scheibe kommt in einem Pappschuber, den man durchaus etwas wertiger gestalten hätte können.
Mein persönliches Fazit: Jon Farmhaus "Das Dschungelbuch" ist eine zeitgemäße Neuinterpretation des alten Stoffes, dem zwar ein wenig der Charme des Klassikers von Disney abgeht; dies aber durch seine bombastische visuelle Umsetzung mehr als wett macht. Es dürfte auch nicht Favreaus Intention gewesen sein, einen reinen Kinder-Feelgood-Film in Szene zu setzen, dazu gibt es schon (dankenswerterweise) nur zwei disney-typische Gesangseinlagen. Allzu kleine Kinder sollte man den Film aber nicht anschauen lassen; 7 bis 8 Jahre alt sollten die Kids schon sein. Ab diesem Alter ist "Das Dschungelbuch" sprichwörtlich für Jung und Alt geeignet und wird ob seiner Optik auch Jung und Alt begeistern. Hinzu kommt, dass "Das Dschungelbuch" als Scheibe für die Demonstration der Leistungsfähigkeit der eigenen Anlage inclusive 3D-Fähigkeit perfekt geeignet ist.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 04.09.16 um 12:48
1952, im Nordosten der USA: vor der Küste von Massachusetts reisst einer der schwersten Stürme, der jemals aufgezeichnet wurde einen Öltanker sprichwörtlich auseinander. Während die eine Hälfte sofort sinkt und die dort verweilenden Besatzungsmitglieder mit in den Tod reisst, bleibt die andere Hälfte noch manövrierfähig. Vier Mann unter der Führung von Bernie Webber erhalten den Auftrag, die Überlebenden zu unterstützen. Herausforderungen (um nicht zu sagen: Gefahrenquellen, bei denen man quasi dem sicheren Tod ins Auge blickt) gibt es genug: die Temperaturen sind eisig, die Wellen bis zu 20 Meter hoch, und um das Schiff zu erreichen muss die Rettungscrew zunächst eine unberechenbare Sandbank überqueren. Hat noch niemand geschafft..
Klar schaffen sie´s (und das kann man ankündigen, ohne zu spoilern. 1. ist es ein Disney-Film, und die gehen bekanntermaßen immer gut aus und 2. kann man das Ergebnis googeln); und die Mission geht als eine der spektakulärsten Rettungsmissionen in der Geschichte der Coast Guard in die Annalen ein.
"The Finest Hours" ist ein wahrer Disney-Film, ob nun im besten oder schlechtesten Sinne betrachtet sei dem Zuschauer überlassen. Keiner der Protagonisten hat eine schlechte oder wenigstens nervige Charaktereigenschaft, und so bleiben sämtliche Charaktere flach ausgebildet. Chris Pine spielt die Hauptrolle, und gleichwohl für seine Darstellung zum Coast Guard Chief ehrenhalber ernannt legt er seine Figur als verschüchtertes, sich stets unauffällig im Hintergrund haltendes "Mauerblümchen" an, dem die Wandlung zum Helden nicht so recht abgekauft werden kann. Charakterdarsteller Ben Foster, sichtlich unterfordert und ein wenig lustlos wirkend, muss für seinen Part lediglich zwei Gesichtsausdrücke aufwenden. Einzig Casey Affleck kann in seiner Rolle als Mechaniker überzeugen.
"The Finest Hours" hat seine stärksten Momente während der Szenen, als die 4-Mann-Nussschale durch die Wellengebirge pflügt und dabei einige Meter unter Wasser zurücklegt sowie während der Rettungsaktionen. Auch die Actionsequenzen mit dem berstenden Schiffswrack sind beeindruckend, insbesondere die CGI sind allesamt recht gelungen und gut integriert. Das allein hilft aber nicht über die holprige Dramaturgie und über die unrealistische Darstellung der Personen hinweg.
Das Bild ist hervorragend; der Transfer hat über die Masse der Laufzeit aber auch recht leichtes Spiel mit dem Bild. Nahezu sämtliche Szenen spielen bei Nacht, was durchaus hohe Anforderungen an die Kameras stellt, wodurch aber auch so manche Schwäche übertüncht kann. Dennoch ist in den Szenen, die nicht auf hoher See spielen die Schärfe hoch, der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert sehr satt. Auf hoher See wird das Bild natürlich etwas schlechter, da die Gischt, der Regen und ähnliche klimatische Einflüsse so integriert wurden, dass sie das Bild zwangsläufig verschlechtern. Das darf aber nicht zu einer Abwertung führen.
Der in verlustbehafteten DTS HD HR 5.1 vorliegende Track hat es in sich. Besonders in den Szenen auf dem Meer pfeift der Wind ordentlich dynamisch aus den Speakern, untermalt von tiefreichendem, grummeligen Bass, wenn die Wellen gegen die Schiffe schlagen. Außerordentlich gut ist die Signalortbarkeit, die jede Geräuschquelle eindeutig identifizierbar im Raum abbildet. Toll.
Bei den Extras vergebe ich die Wertung des Reviewers. Meine Scheibe hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Actionszenen in "The Finest Hours" sind 1A; spannend und packend inszeniert, diese dominieren auch in diesem Film. Auch die verzweifelten Maßnahmen innerhalb des geborstenen Tankers sind eindringlich. Alles, was auf dem Land geschieht ist aber beinahe schon too much Disney, wenig realistisch und für mich teils fast schon Ärgernis, was mir den Spaß am Film bisweilen ein wenig verdorben hat.
Klar schaffen sie´s (und das kann man ankündigen, ohne zu spoilern. 1. ist es ein Disney-Film, und die gehen bekanntermaßen immer gut aus und 2. kann man das Ergebnis googeln); und die Mission geht als eine der spektakulärsten Rettungsmissionen in der Geschichte der Coast Guard in die Annalen ein.
"The Finest Hours" ist ein wahrer Disney-Film, ob nun im besten oder schlechtesten Sinne betrachtet sei dem Zuschauer überlassen. Keiner der Protagonisten hat eine schlechte oder wenigstens nervige Charaktereigenschaft, und so bleiben sämtliche Charaktere flach ausgebildet. Chris Pine spielt die Hauptrolle, und gleichwohl für seine Darstellung zum Coast Guard Chief ehrenhalber ernannt legt er seine Figur als verschüchtertes, sich stets unauffällig im Hintergrund haltendes "Mauerblümchen" an, dem die Wandlung zum Helden nicht so recht abgekauft werden kann. Charakterdarsteller Ben Foster, sichtlich unterfordert und ein wenig lustlos wirkend, muss für seinen Part lediglich zwei Gesichtsausdrücke aufwenden. Einzig Casey Affleck kann in seiner Rolle als Mechaniker überzeugen.
"The Finest Hours" hat seine stärksten Momente während der Szenen, als die 4-Mann-Nussschale durch die Wellengebirge pflügt und dabei einige Meter unter Wasser zurücklegt sowie während der Rettungsaktionen. Auch die Actionsequenzen mit dem berstenden Schiffswrack sind beeindruckend, insbesondere die CGI sind allesamt recht gelungen und gut integriert. Das allein hilft aber nicht über die holprige Dramaturgie und über die unrealistische Darstellung der Personen hinweg.
Das Bild ist hervorragend; der Transfer hat über die Masse der Laufzeit aber auch recht leichtes Spiel mit dem Bild. Nahezu sämtliche Szenen spielen bei Nacht, was durchaus hohe Anforderungen an die Kameras stellt, wodurch aber auch so manche Schwäche übertüncht kann. Dennoch ist in den Szenen, die nicht auf hoher See spielen die Schärfe hoch, der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert sehr satt. Auf hoher See wird das Bild natürlich etwas schlechter, da die Gischt, der Regen und ähnliche klimatische Einflüsse so integriert wurden, dass sie das Bild zwangsläufig verschlechtern. Das darf aber nicht zu einer Abwertung führen.
Der in verlustbehafteten DTS HD HR 5.1 vorliegende Track hat es in sich. Besonders in den Szenen auf dem Meer pfeift der Wind ordentlich dynamisch aus den Speakern, untermalt von tiefreichendem, grummeligen Bass, wenn die Wellen gegen die Schiffe schlagen. Außerordentlich gut ist die Signalortbarkeit, die jede Geräuschquelle eindeutig identifizierbar im Raum abbildet. Toll.
Bei den Extras vergebe ich die Wertung des Reviewers. Meine Scheibe hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Actionszenen in "The Finest Hours" sind 1A; spannend und packend inszeniert, diese dominieren auch in diesem Film. Auch die verzweifelten Maßnahmen innerhalb des geborstenen Tankers sind eindringlich. Alles, was auf dem Land geschieht ist aber beinahe schon too much Disney, wenig realistisch und für mich teils fast schon Ärgernis, was mir den Spaß am Film bisweilen ein wenig verdorben hat.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 28.08.16 um 12:12
Afghanistan, Provinz Helmand: dänische Truppen patrouillieren nahe der Taliban-Hochburg Lashkar Gah nach einem tödlichen Zwischenfall vermehrt mit ihrem Kompaniechef, um der unterdrückten und bedrohten Bevölkerung Entlastung zu verschaffen. Beim Versuch, eine Familie zu unterstützen gerät die Patrouille in einen Hinterhalt und unter heftigen Beschuss, bei dem ein Soldat schwer verwundet wird. Um der MEDEVAC-Unterstützung die Landung zu ermöglichen und um dem überlegenen Feuer zu entgehen fordert Captain Claus Pedersen Close Air Support und damit einen verhängnisvollen Luftschlag an, bei dem angeblich 11 Zivilisten, darunter 8 Kinder ums Leben kommen. Kurze Zeit nach seiner Rückkehr ins Lager wird Pedersen abgelöst und repatriiert: er muss sich wegen des Luftschlages vor einen Schöffengericht verantworten..
"Krigen", so der dänische Originaltitel, wurde für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert; den Preis erhielt das KZ-Drama "Son of Saul" (ebenfalls sehr empfehlenswert). "A War" schildert auf beinahe dokumentarische Art das stete Dilemma, mit dem militärische Führer im Einsatz besonders in Afghanistan, aber natürlich auch im Irak und zunehmend in anderen Gebieten konfrontiert werden: die asymmetrische "Kriegs"-Führung der jeweils gegnerischen Partei, die aus der Bevölkerung kommt, oft gegen den Willen derer in die Bevölkerung diffundiert und mit ihr verschmilzt bringt die kämpfende Truppe immer wieder in den moralischen Zwiespalt, ob das eigene Leben und das der Kameraden Opfer unter der Zivilbevölkerung rechtfertigt. Jeder Vorgang mit Todesopfern wird (auch bei Vorfällen mit der Bundeswehr in Deutschland) juristisch verfolgt und kann bei entsprechender Beweislage geahndet werden. Dieses Dilemma beleuchtet "A War" auf äußerst nüchterne und emotional entfernte Art und Weise, und doch gelingt es dem Film aufzuwühlen und zu berühren. Gleichzeitig zeigt "A War", dass ein Einsatz nach Rückkehr ins Heimatland auch ohne Gerichtsverfahren oft nicht beendet ist: zu schwer lasten Geschehnisse auf der Seele Einzelner, zu sehr leidet mitunter das Familienleben unter der Abwesenheit des Vaters oder unter dessen psychischen Veränderung.
"A War" versäumt es nicht, die zeitweilige Ohnmacht der Truppen bei Hilfeersuchen der Bevölkerung zu zeigen und scheut sich auch nicht, Fehlverhalten der dänischen Soldaten gegenüber vermeintlichen Verdächtigen aufzuzeigen. So gelingt es dem Film, relativ unparteiisch und neutral zu bleiben; etwas was thematisch ähnlichen Filmen aus anderen Nationen selten gelingt: in aller Regel kommt es hier leider zu Heldenverklärungen.
Dennoch unfassbar beeindruckend: die außerordentlich kühl inszenierte Sniper-Szene mit dem IED-Verleger.
Das Bild ist zweigeteilt: in der ersten Hälfte während des Einsatzes in Afghanistan ist das Bild stark erdfarben und selten 100%-ig scharf, da auch die klimatischen Bedingungen inclusive Hitzeflirren gekonnt integriert wurden. Lediglich im Lager und in den Containern und Zelten offenbart sich die vollständige hohe Bildgüte. Zurück in Dänemark besticht das Bild in der zweiten Hälfte durch hohe Schärfe, guten Detailreichtum, ausgewogenen Kontrast und weist ab und an einen etwas zu satten Schwarzwert auf.
Der Sound ist da außerordentlich, wo man ihn lässt. Der DTS HD MA 5.1-Track ist während der Gefechtsszenen spektakulär: die Schüsse peitschen perfekt ortbar durch den Raum, die RPG-Einschläge sind hochdynamisch und besonders der Luftschlag mit dem Überflug des Flugzeugs fordern dem Bass Höchstleistungen ab. In der zweiten Hälfte wird es naturgemäß ruhiger: hier wandelt sich der Film zum Gerichtsdrama, die Dialoge dominieren.
Die Extras sind spärlich: hier gibt es nur ein Making Of. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "A War" ist ein wichtiger Film, der aber einige Jahre zu spät in die Kinos und Heimkinos kam. "A War" hätte 2010, als in Afghanistan 7 deutsche Soldaten ibei Gefechten mit Taliban ums Leben kamen und die Mission medienpräsenter war sehr viel mehr Aufsehen erregt.
"Krigen", so der dänische Originaltitel, wurde für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert; den Preis erhielt das KZ-Drama "Son of Saul" (ebenfalls sehr empfehlenswert). "A War" schildert auf beinahe dokumentarische Art das stete Dilemma, mit dem militärische Führer im Einsatz besonders in Afghanistan, aber natürlich auch im Irak und zunehmend in anderen Gebieten konfrontiert werden: die asymmetrische "Kriegs"-Führung der jeweils gegnerischen Partei, die aus der Bevölkerung kommt, oft gegen den Willen derer in die Bevölkerung diffundiert und mit ihr verschmilzt bringt die kämpfende Truppe immer wieder in den moralischen Zwiespalt, ob das eigene Leben und das der Kameraden Opfer unter der Zivilbevölkerung rechtfertigt. Jeder Vorgang mit Todesopfern wird (auch bei Vorfällen mit der Bundeswehr in Deutschland) juristisch verfolgt und kann bei entsprechender Beweislage geahndet werden. Dieses Dilemma beleuchtet "A War" auf äußerst nüchterne und emotional entfernte Art und Weise, und doch gelingt es dem Film aufzuwühlen und zu berühren. Gleichzeitig zeigt "A War", dass ein Einsatz nach Rückkehr ins Heimatland auch ohne Gerichtsverfahren oft nicht beendet ist: zu schwer lasten Geschehnisse auf der Seele Einzelner, zu sehr leidet mitunter das Familienleben unter der Abwesenheit des Vaters oder unter dessen psychischen Veränderung.
"A War" versäumt es nicht, die zeitweilige Ohnmacht der Truppen bei Hilfeersuchen der Bevölkerung zu zeigen und scheut sich auch nicht, Fehlverhalten der dänischen Soldaten gegenüber vermeintlichen Verdächtigen aufzuzeigen. So gelingt es dem Film, relativ unparteiisch und neutral zu bleiben; etwas was thematisch ähnlichen Filmen aus anderen Nationen selten gelingt: in aller Regel kommt es hier leider zu Heldenverklärungen.
Dennoch unfassbar beeindruckend: die außerordentlich kühl inszenierte Sniper-Szene mit dem IED-Verleger.
Das Bild ist zweigeteilt: in der ersten Hälfte während des Einsatzes in Afghanistan ist das Bild stark erdfarben und selten 100%-ig scharf, da auch die klimatischen Bedingungen inclusive Hitzeflirren gekonnt integriert wurden. Lediglich im Lager und in den Containern und Zelten offenbart sich die vollständige hohe Bildgüte. Zurück in Dänemark besticht das Bild in der zweiten Hälfte durch hohe Schärfe, guten Detailreichtum, ausgewogenen Kontrast und weist ab und an einen etwas zu satten Schwarzwert auf.
Der Sound ist da außerordentlich, wo man ihn lässt. Der DTS HD MA 5.1-Track ist während der Gefechtsszenen spektakulär: die Schüsse peitschen perfekt ortbar durch den Raum, die RPG-Einschläge sind hochdynamisch und besonders der Luftschlag mit dem Überflug des Flugzeugs fordern dem Bass Höchstleistungen ab. In der zweiten Hälfte wird es naturgemäß ruhiger: hier wandelt sich der Film zum Gerichtsdrama, die Dialoge dominieren.
Die Extras sind spärlich: hier gibt es nur ein Making Of. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "A War" ist ein wichtiger Film, der aber einige Jahre zu spät in die Kinos und Heimkinos kam. "A War" hätte 2010, als in Afghanistan 7 deutsche Soldaten ibei Gefechten mit Taliban ums Leben kamen und die Mission medienpräsenter war sehr viel mehr Aufsehen erregt.
mit 4
mit 3
mit 5
mit 2
bewertet am 27.08.16 um 18:47
Richard, Gilles und Philippe sind seit Jahrzehnten befreundet und verbringen beinahe jedes Jahr ihren Sommerurlaub gemeinsam, immer begleitet von ihren Ehefrauen. Dieses Jahr ist es jedoch anders: Richard hat sich von seiner Gattin getrennt und sich eine über zwanzig Jahre jüngere Geliebte namens Daphnée angelacht, mit der besonders Astrid, Philippes Frau, biestige Zicke und beste Freundin von Richards Ex-Frau, nicht klar kommen will. Spannungen sind also vorprogrammiert, und das macht den gemeinsamen Urlaub nicht angenehmer. Besonders, als sie mit ihrer Segelyacht auf hoher See in einen schweren Sturm geraten und nun an einem Strang ziehen müssen, um nicht zu kentern..
"Unter Freunden" ist eine im besten Sinne typische französische Beziehungskomödie, die mit Daniel Auteuil und François Berléand zwei bekannte Stars im Cast aufweist. Der Film bezieht seine komödiantischen Elemente im Wesentlichen aus den mitunter herrlich pointierten Dialogen und hier besonders aus den Spitzen, die die frustrierte Managerin Astrid abschießt. Ab etwa dem Aufkommen des schweren Sturmes zeigt sich die eine oder andere grotesk-absurde Szene, die mit dem einen oder anderen richtigen Brüller aufwartet ohne dabei ins allzu Überdrehte abzudriften. Insgesamt betrachtet vergehen die ohnehin recht kurzen 84 Minuten Laufzeit wie im Fluge, ohne auch nur eine Minute Langeweile mit sich zu bringen. Vorausgesetzt natürlich, man kann mit französischen Beziehungskomödien was anfangen.
Die Bildqualität ist solide, mehr nicht. Augenscheinlich ist ein steter leichter Schärfemangel, der nicht wirklich stört, aber die Höchstwertung verhindert. Manche Szenen auf hoher See sind nahezu perfekt, diese befinden sich in der Minderzahl. Die anderen Parameter wie Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind leicht überdurchschnittlich.
"Unt er Freunden" ist ein Paradebeispiel dafür, dass eine DTS HD MA-Tonspur nutzlos sein kann: der Track wirkt selbst in den Sturmszenen, die jede Menge Potential böten ein wenig saft- und kraftlos. Auch gibt es in besagten Sturmszenen kaum Dynamik und Bass, und natürlich schon gar nicht in den dominierenden Dialogszenen. Die Surroundkulisse ist sehr verhalten, von ortbaren direktionalen Effekten ganz zu schweigen. Da hätte es auch ein Dolby Digital-Track getan. Das HD-Kürzel ist also nicht zwingend Garant für guten Sound, und um ein Statement zu setzen vergebe ich nur 3 Balken.
Die Extras sind mit dem Trailer, einer Trailershow und ein paar Outtakes äußerst übersichtlich. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf "Unter Freunden" bin ich durch das Blu-ray Magazin aufmerksam geworden, in dem der Film vom Reviewer 9 von 10 Punkten bekam. Das scheint mir doch ein wenig zuviel, wenngleich der Film ein Mal durchaus gut unterhält. Von mir gibt´s wohlmeinende 4 Balken, und das ist nach oben aufgerundet.
"Unter Freunden" ist eine im besten Sinne typische französische Beziehungskomödie, die mit Daniel Auteuil und François Berléand zwei bekannte Stars im Cast aufweist. Der Film bezieht seine komödiantischen Elemente im Wesentlichen aus den mitunter herrlich pointierten Dialogen und hier besonders aus den Spitzen, die die frustrierte Managerin Astrid abschießt. Ab etwa dem Aufkommen des schweren Sturmes zeigt sich die eine oder andere grotesk-absurde Szene, die mit dem einen oder anderen richtigen Brüller aufwartet ohne dabei ins allzu Überdrehte abzudriften. Insgesamt betrachtet vergehen die ohnehin recht kurzen 84 Minuten Laufzeit wie im Fluge, ohne auch nur eine Minute Langeweile mit sich zu bringen. Vorausgesetzt natürlich, man kann mit französischen Beziehungskomödien was anfangen.
Die Bildqualität ist solide, mehr nicht. Augenscheinlich ist ein steter leichter Schärfemangel, der nicht wirklich stört, aber die Höchstwertung verhindert. Manche Szenen auf hoher See sind nahezu perfekt, diese befinden sich in der Minderzahl. Die anderen Parameter wie Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind leicht überdurchschnittlich.
"Unt er Freunden" ist ein Paradebeispiel dafür, dass eine DTS HD MA-Tonspur nutzlos sein kann: der Track wirkt selbst in den Sturmszenen, die jede Menge Potential böten ein wenig saft- und kraftlos. Auch gibt es in besagten Sturmszenen kaum Dynamik und Bass, und natürlich schon gar nicht in den dominierenden Dialogszenen. Die Surroundkulisse ist sehr verhalten, von ortbaren direktionalen Effekten ganz zu schweigen. Da hätte es auch ein Dolby Digital-Track getan. Das HD-Kürzel ist also nicht zwingend Garant für guten Sound, und um ein Statement zu setzen vergebe ich nur 3 Balken.
Die Extras sind mit dem Trailer, einer Trailershow und ein paar Outtakes äußerst übersichtlich. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf "Unter Freunden" bin ich durch das Blu-ray Magazin aufmerksam geworden, in dem der Film vom Reviewer 9 von 10 Punkten bekam. Das scheint mir doch ein wenig zuviel, wenngleich der Film ein Mal durchaus gut unterhält. Von mir gibt´s wohlmeinende 4 Balken, und das ist nach oben aufgerundet.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 1
bewertet am 25.08.16 um 16:10
In England sind die Wikinger unter Führung Ragnar Lothbroks mittlerweile auf dem Land König Egberts sesshaft geworden, während Aslaugh, Siggi und Helga in Kattegat die Geschicke des Ortes lenken. Für das zugesagte Land verspricht Ragnar, Prinzessin Kwentrith im Kampf um den Thron Mercias zu unterstützen, was nicht nur im Interesse Ragnars, sondern besonders in dem Egberts liegt. Ragnar selbst, mittlerweile König und nicht mehr nur Jarl, muss nun alte Freunde und Weggefährten zum Wohle des Ganzen vor den Kopf zu stoßen, was Lagertha als erstes erfahren muss. Auch bedeutet es, mit ehemaligen Feinden Allianzen zu schmieden, um das Volk zu einen, denn Ragnar verwirklicht sich einen Lebenstraum: den Angriff auf Paris. Währenddessen zeigt sich in England, dass König Egbert beim Spiel um die Macht weder Freund noch Feind, schon gar nicht Verbündete und nicht mal Verwandte kennt..
"Vikings" geht in die 3. Runde, die vierte wird demnächst ausgestrahlt und von einer fünften Staffel ist bereits die Rede: gleichwohl die Wikinger-Saga ein wenig im Schatten des übergroßen Bruders "Game of Thrones" steht, hat sich die Serie eine große und treue Fanbase geschaffen. Im Vergleich zu den Vorgängerstaffeln haben die Erschaffer in so mancher Hinsicht ein paar Schippen drauf gelegt, und so hat sich mit dem Erstarken von Ragnars Macht und steigendem politischem Einfluss so einiges getan. Die Wikinger gehen nicht mehr mit einigen wenigen Schiffen auf Raubzüge in eher entlegenen Siedlungen, sondern greifen mit hunderten von Drachenbooten und tausenden von Kämpfern Paris an. Mit dem Erfolg der Serie wurde auch das Budget größer, was den Massen- und Schlachtszenen deutlich anzusehen ist: besonders die Belagerung und Erstürmung von Paris ist optisch beeindruckend gelungen. "Vikings" geizt in der dritten Season nicht mit einigen Nacktszenen und vor allem einem deutlich erhöhten Gehalt an Brutalität: nicht nur, aber besonders während der Schlachten kommt es zu einigen Szenen, die einen ordentlichen Splattergrad aufweisen.
Wie schon in "Game of Thrones" kann man sich nun auch in "Vikings" nicht mehr sicher sein, ob Charaktere, die man liebgewonnen hat und denen man ohne weiteres das Erleben des Serienfinales zugetraut oder gegönnt hätte nicht doch noch unschön sprichwörtlich über die Klinge springen. Ränke, Intrigen und der Mord an Freuden und Verwandten sowie die Bevorteilung von ehemaligen Feinden sind an der Tagesordnung, was sich später sicherlich noch als Nachteil erweisen dürfte. Interessanter Nebenaspekt ist das stete Interesse Ragnars am Christentum und die daraus entstehenden Konflikte mit den eigenen Vertrauten. Dieses Interesse hindert Ragnar jedoch nicht daran, den ihn taufenden Geistlichen einfach mal so abzustechen. Erstaunlich ist, dass man trotz aller Sauereien und Hinterlistigkeiten der Wikinger mit ihnen sympathisiert. Neben Linus Roache als König Egbert ist nach wie vor Travis Fimmel eine schauspielerische Bank: mir ist kein Schauspieler bekannt, der einen derart verschlagenen Blick aufsetzen kann.
Das in den ersten beiden Staffeln schon sehr gute Bild schien mir nochmals sichtlich verbessert. Die Schärfe ist deutlich sichtbar höher, wovon nicht nur Nahaufnahmen und Close Ups profitieren: sämtliche Totale sind bis in die Bildhintergründe perfekt scharf und äußerst detailreich; die Bildqualität steht HBO-Produktionen wie "Game of Thrones" in nichts nach. Wie gehabt wurden die Farben reduziert, was der Serie außerordentlich gut steht. Schwarzwert, Kontrast und besonders die Plastizität sind hervorragend.
Tonal hat sich nichts verändert, die Serie verfügt noch immer über eine qualitativ hochwertige Tonspur in DTS HD MA 5.1, die in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Der Zuschauer ist permanent von gut ortbaren Surroundgeräuschen umgeben, und während der Schlachtszenen beeindruckt der Track mit ordentlich Dynamik und einem gerüttelt Maß an Bass. Für mich perfekt integriert waren die untertitelten, im ursprünglichen Fränkischen, Angelsächsischen und Nordgermanischen gehaltenen Dialoge, wenn Vertreter verschiedener Völker miteinander kommunizierten.
Die Extras habe ich noch nicht angesehen, hier schließe ich mich der Wertung des Reviewers an.
Die 3. Staffel kommt im zu den Schubern der ersten beiden Staffeln passenden, sehr hochwertig wirkenden Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die dritte Staffel von "Vikings" soll „stinklangweilig“ sein?! Für mich nicht die Bohne. Schwächer als die ersten beiden sehe ich sie auch nicht, im Gegenteil. Ich habe die Staffel in zwei Happen an einem Wochenende aufgesogen. "Vikings" ist eine absolut hochwertig produzierte Serie, die lose auf historischen Gegebenheiten basiert und nicht nur sehr spannend und äußerst unterhaltsam ist, sondern auch höchst authentisch wirkt. Wer die ersten beiden Staffeln mochte, wird die dritte lieben. Schön ist, dass noch weitere folgen werden.
"Vikings" geht in die 3. Runde, die vierte wird demnächst ausgestrahlt und von einer fünften Staffel ist bereits die Rede: gleichwohl die Wikinger-Saga ein wenig im Schatten des übergroßen Bruders "Game of Thrones" steht, hat sich die Serie eine große und treue Fanbase geschaffen. Im Vergleich zu den Vorgängerstaffeln haben die Erschaffer in so mancher Hinsicht ein paar Schippen drauf gelegt, und so hat sich mit dem Erstarken von Ragnars Macht und steigendem politischem Einfluss so einiges getan. Die Wikinger gehen nicht mehr mit einigen wenigen Schiffen auf Raubzüge in eher entlegenen Siedlungen, sondern greifen mit hunderten von Drachenbooten und tausenden von Kämpfern Paris an. Mit dem Erfolg der Serie wurde auch das Budget größer, was den Massen- und Schlachtszenen deutlich anzusehen ist: besonders die Belagerung und Erstürmung von Paris ist optisch beeindruckend gelungen. "Vikings" geizt in der dritten Season nicht mit einigen Nacktszenen und vor allem einem deutlich erhöhten Gehalt an Brutalität: nicht nur, aber besonders während der Schlachten kommt es zu einigen Szenen, die einen ordentlichen Splattergrad aufweisen.
Wie schon in "Game of Thrones" kann man sich nun auch in "Vikings" nicht mehr sicher sein, ob Charaktere, die man liebgewonnen hat und denen man ohne weiteres das Erleben des Serienfinales zugetraut oder gegönnt hätte nicht doch noch unschön sprichwörtlich über die Klinge springen. Ränke, Intrigen und der Mord an Freuden und Verwandten sowie die Bevorteilung von ehemaligen Feinden sind an der Tagesordnung, was sich später sicherlich noch als Nachteil erweisen dürfte. Interessanter Nebenaspekt ist das stete Interesse Ragnars am Christentum und die daraus entstehenden Konflikte mit den eigenen Vertrauten. Dieses Interesse hindert Ragnar jedoch nicht daran, den ihn taufenden Geistlichen einfach mal so abzustechen. Erstaunlich ist, dass man trotz aller Sauereien und Hinterlistigkeiten der Wikinger mit ihnen sympathisiert. Neben Linus Roache als König Egbert ist nach wie vor Travis Fimmel eine schauspielerische Bank: mir ist kein Schauspieler bekannt, der einen derart verschlagenen Blick aufsetzen kann.
Das in den ersten beiden Staffeln schon sehr gute Bild schien mir nochmals sichtlich verbessert. Die Schärfe ist deutlich sichtbar höher, wovon nicht nur Nahaufnahmen und Close Ups profitieren: sämtliche Totale sind bis in die Bildhintergründe perfekt scharf und äußerst detailreich; die Bildqualität steht HBO-Produktionen wie "Game of Thrones" in nichts nach. Wie gehabt wurden die Farben reduziert, was der Serie außerordentlich gut steht. Schwarzwert, Kontrast und besonders die Plastizität sind hervorragend.
Tonal hat sich nichts verändert, die Serie verfügt noch immer über eine qualitativ hochwertige Tonspur in DTS HD MA 5.1, die in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Der Zuschauer ist permanent von gut ortbaren Surroundgeräuschen umgeben, und während der Schlachtszenen beeindruckt der Track mit ordentlich Dynamik und einem gerüttelt Maß an Bass. Für mich perfekt integriert waren die untertitelten, im ursprünglichen Fränkischen, Angelsächsischen und Nordgermanischen gehaltenen Dialoge, wenn Vertreter verschiedener Völker miteinander kommunizierten.
Die Extras habe ich noch nicht angesehen, hier schließe ich mich der Wertung des Reviewers an.
Die 3. Staffel kommt im zu den Schubern der ersten beiden Staffeln passenden, sehr hochwertig wirkenden Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die dritte Staffel von "Vikings" soll „stinklangweilig“ sein?! Für mich nicht die Bohne. Schwächer als die ersten beiden sehe ich sie auch nicht, im Gegenteil. Ich habe die Staffel in zwei Happen an einem Wochenende aufgesogen. "Vikings" ist eine absolut hochwertig produzierte Serie, die lose auf historischen Gegebenheiten basiert und nicht nur sehr spannend und äußerst unterhaltsam ist, sondern auch höchst authentisch wirkt. Wer die ersten beiden Staffeln mochte, wird die dritte lieben. Schön ist, dass noch weitere folgen werden.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 23.08.16 um 08:49
Saga Norén ermittelt erneut in einem bizarren Mordfall: ein Opfer wurde zusammen mit Puppen wie eine Familie arrangiert. Ein weiteres Opfer lässt kurz darauf den Schluss zu, dass ein Täter auf die Videobeiträge einer rechten Bloggerin reagiert. Diese Taten sind jedoch nur der Auftakt zu einer Reihe von schrecklichen Taten, und nur nach und nach kann Saga die Puzzlestückchen zusammen setzen, denn: nicht nur ihr Asperger-Syndrom setzt ihr schwerer zu als je zuvor. Durch ihre Mutter, zu der sie 20 Jahre keinen Kontakt hatte, manifestiert sich ein lange verdrängter Teil ihrer schweren Kindheit. Die Stütze ihrer letzten Jahre, der dänische Ermittler Martin, wurde ersetzt durch einen anderen dänischen Kollegen, der selbst an lange zurück liegenden Vorgängen leidet und ihre Vorgesetzte toleriert ihre Eigenheit weit weniger als ihr Vorgänger. Trotz all der widrigen Umstände erkennt Saga irgendwann, dass die Morde mit Kunstwerken in Zusammenhang stehen, und nur noch ein Kunstwerk fehlt..
Nach dem bedauerlichen Weggang von Kim Bodnia hatte ich ein wenig Zweifel, ob "Die Brücke - Transit in den Tod" in der dritten Staffel noch die selbe Güte wie in den ersten beiden Seasons aufweisen würde, aber die Sorge war unbegründet. Nach kurzer Eingewöhnungsphase an die neuen Partner Sagas merkt man schnell, dass sich am gewohnten Erfolgsrezept der Serie kaum etwas geändert hat und in so mancher Hinsicht noch eins drauf gesetzt wurde. Sofia Helins Charakter muss aufgrund der Konfrontation mit ihrer Mutter und somit ihrer Vergangenheit viel stärker gegen ihre Einschränkung ankämpfen; die Schauspielerin vermag diesen Kampf ähnlich eindringlich zu transportieren wie Claire Danes Carrie Mathisons bipolare Störung in "Homeland". Ganz großes Schauspiel. Zudem gerieten die Storyverwicklungen in der 3. Staffel weitaus komplexer als in den beiden Vorgängerstaffeln, wobei durch verschiedene Scheinspuren und falsche Fährten das Rätselraten beim Zuschauer noch verstärkt wird. Die dritte Staffel geriet noch etwas düsterer als die beiden ersten und ist nicht nur außerordentlich spannend und temporeich, sondern auch hochdramatisch.
Da sich an Bild und Ton gegenüber den ersten beiden Staffeln nix geändert hat übernehme ich den Text meiner beiden Bewertungen und ändere geringfügig ab.
Das Bild fand ich trotz 1080i eigentlich gar nicht mal schlecht; da war das ebenfalls in 1080i vorliegende Bild der "Millenium-Trilogie" und hier besonders von "Verdammnis" deutlich schlechter. Wie in der ersten und auch der zweiten Staffel werden immer wieder Totale der Stadt bei Nacht gezeigt, die hervorragend scharf sind und die durch eigenwillige Farbgebung faszinieren, rauschen tut da auch nix. Die Tageslichtaufnahmen fand ich allesamt sehr scharf und gut kontrastiert. Die Farbgebung am Tag ist stark entsättigt, was der Atmosphäre außerordentlich zugute kommt.
Der Sound ist für die meist relativ actionarme Umsetzung hervorragend abgemischt. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet mit einer tollen räumlichen Klangkulisse und während des Scores mit tiefreichendem und voluminösem Bass. Geräusche lassen sich gut orten und wirken allesamt höchst realistisch. Lediglich wie in den beiden Vorgängerstaffeln auch wirkt der Score etwas zu laut abgemischt.
Extras habe ich noch nicht angesehen, ich vergebe vorerst einen Mittelwert. Die Staffel kommt leider (wie die Vorgänger) ohne Schuber in einer schmucklosen Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: seit jeher bin ich großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern und natürlich auch von deren Verfilmungen. In den kommenden Jahren kommt noch die eine oder andere Jo Nesbø-Verfilmung, auf die ich mich schon jetzt sehr freue. Die "Millenium-Trilogie" hat seinerzeit als Buch und auch als Verfilmung Maßstäbe gesetzt und durch Lisbeth Salander komplexe und schwierige Charaktere in den Vordergrund bugsiert. Bei der Serie "Die Brücke" übernimmt das Sofia Helins Figur Saga Norén auf ähnlich eindrückliche Art und Weise und verleiht dadurch der Serie eine ganz eigene Note.
"Die Brücke" ist Krimi-Unterhaltung at its best und wird immer wieder in meinem Player landen.
Nach dem bedauerlichen Weggang von Kim Bodnia hatte ich ein wenig Zweifel, ob "Die Brücke - Transit in den Tod" in der dritten Staffel noch die selbe Güte wie in den ersten beiden Seasons aufweisen würde, aber die Sorge war unbegründet. Nach kurzer Eingewöhnungsphase an die neuen Partner Sagas merkt man schnell, dass sich am gewohnten Erfolgsrezept der Serie kaum etwas geändert hat und in so mancher Hinsicht noch eins drauf gesetzt wurde. Sofia Helins Charakter muss aufgrund der Konfrontation mit ihrer Mutter und somit ihrer Vergangenheit viel stärker gegen ihre Einschränkung ankämpfen; die Schauspielerin vermag diesen Kampf ähnlich eindringlich zu transportieren wie Claire Danes Carrie Mathisons bipolare Störung in "Homeland". Ganz großes Schauspiel. Zudem gerieten die Storyverwicklungen in der 3. Staffel weitaus komplexer als in den beiden Vorgängerstaffeln, wobei durch verschiedene Scheinspuren und falsche Fährten das Rätselraten beim Zuschauer noch verstärkt wird. Die dritte Staffel geriet noch etwas düsterer als die beiden ersten und ist nicht nur außerordentlich spannend und temporeich, sondern auch hochdramatisch.
Da sich an Bild und Ton gegenüber den ersten beiden Staffeln nix geändert hat übernehme ich den Text meiner beiden Bewertungen und ändere geringfügig ab.
Das Bild fand ich trotz 1080i eigentlich gar nicht mal schlecht; da war das ebenfalls in 1080i vorliegende Bild der "Millenium-Trilogie" und hier besonders von "Verdammnis" deutlich schlechter. Wie in der ersten und auch der zweiten Staffel werden immer wieder Totale der Stadt bei Nacht gezeigt, die hervorragend scharf sind und die durch eigenwillige Farbgebung faszinieren, rauschen tut da auch nix. Die Tageslichtaufnahmen fand ich allesamt sehr scharf und gut kontrastiert. Die Farbgebung am Tag ist stark entsättigt, was der Atmosphäre außerordentlich zugute kommt.
Der Sound ist für die meist relativ actionarme Umsetzung hervorragend abgemischt. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet mit einer tollen räumlichen Klangkulisse und während des Scores mit tiefreichendem und voluminösem Bass. Geräusche lassen sich gut orten und wirken allesamt höchst realistisch. Lediglich wie in den beiden Vorgängerstaffeln auch wirkt der Score etwas zu laut abgemischt.
Extras habe ich noch nicht angesehen, ich vergebe vorerst einen Mittelwert. Die Staffel kommt leider (wie die Vorgänger) ohne Schuber in einer schmucklosen Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: seit jeher bin ich großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern und natürlich auch von deren Verfilmungen. In den kommenden Jahren kommt noch die eine oder andere Jo Nesbø-Verfilmung, auf die ich mich schon jetzt sehr freue. Die "Millenium-Trilogie" hat seinerzeit als Buch und auch als Verfilmung Maßstäbe gesetzt und durch Lisbeth Salander komplexe und schwierige Charaktere in den Vordergrund bugsiert. Bei der Serie "Die Brücke" übernimmt das Sofia Helins Figur Saga Norén auf ähnlich eindrückliche Art und Weise und verleiht dadurch der Serie eine ganz eigene Note.
"Die Brücke" ist Krimi-Unterhaltung at its best und wird immer wieder in meinem Player landen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 22.08.16 um 06:56
Ove, 59 und Witwer, ist nicht nur Ingenieur, sondern auch Gründer, Ordnungsdienst und gleichzeitig überaus nerv tötende und ruppige Landplage einer kleinen, von ihm und seinem besten Freund gegründeten Siedlung. Ove, dessen Leben davon bestimmt ist in der Siedlung die seiner Meinung nach einzuhaltenden Regeln durchzusetzen war schon in jungen Jahren gelinde gesagt ein wenig verhaltensauffällig und kam über den frühen Krebstod seiner über alles geliebten Frau nie wirklich hinweg. Nach seiner überraschenden Entlassung schickt er sich an, seiner Frau zu folgen. Doch siehe da: neu einziehende Nachbarn, darunter die schwangere Iranerin Parvaneh, stellen nicht nur die Siedlung und somit Oves kleine heile Welt, sondern auch sein Leben gehörig auf den Kopf..
Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand" erscheint nun mal wieder eine Literaturverfilmung aus Skandinavien, und erneut nahm sich ein Regisseur eines Erfolgsromans aus Schweden an: Fredrick Backmans Buch wurde in vielen Ländern in allerlei Sprachen aufgelegt und lief in Schwedens Kinos selbst besser als "Star Wars - Das Erwachen der Macht".
Die Story um den pedantischen Grantler ist eine zutiefst menschliche: trotz seiner beinahe menschenverachtenden Umgangsformen lässt sich die neue Nachbarin nicht abweisen, sondern blickt nach einiger Zeit tief hinter die Fassade des Eigenbrötlers, lockt seine gutherzigen Wesenszüge hervor und bringt wieder Sinn ins Leben des Todessehnsüchtigen. Das ist zu Beginn teils sehr komisch, weil für Ove die Menschheit hauptsächlich "aus Idioten" besteht und er jeden einzelnen diese Ansicht ohne einen Hauch von Höflichkeiten stets schroff, beleidigend und seeehr direkt wissen lässt. Ab etwa der zweiten Hälfte beginnen die Nachbarin und ihre Kinder den ob seiner Einsamkeit seelisch verkrüppelten Mann zu knacken, und dann wirkt "Ein Mann namens Ove" ab und an ein wenig zu stark durch die rosarote Brille gefilmt. Sehr anrührend gerieten die Rückblenden in Oves gemeinsame Vergangenheit mit seiner Frau.
"Ein Mann namens Ove" ist anfangs recht witzig und insgesamt leidlich unterhaltsam, wobei die eine oder andere Länge nicht verschwiegen bleiben soll. "Ein Mann namens Ove" wird als Tragikomödie bezeichnet, wobei ich die Bezeichnung Komödie bei der vor einigen Jahren erschienen schwedischen Literaturverfilmung "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand" deutlich zutreffender empfand. Bemerkenswert ist, wie die Filmemacher mit der Einkehr der Sinnhaftigkeit in Oves Leben nach und nach auch wieder Farbe ins Bild bringen, nachdem die anfängliche Tristesse durch Farbentsättigung symbolisiert wurde.
Das Bild ist hervorragend geraten und besticht durch die allzeit hohe Schärfe. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind ebenfalls sehr hoch. Wie bereits erwähnt ist die Farbgebung zu Beginn der ewig miesepetrigen Stimmung Oves angepasst und sehr graulastig und farbentsättigt gehalten, während die Farben mit Oves (vorsichtig ausgedrückt) später "steigendem Lebensoptimismus" kräftiger werden. Für fünf Balken reicht es locker.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, was nicht nötig gewesen wäre. Bass und Dynamik kommen so gut wie nie in irgendeiner Form zum Tragen; ebenso wenig direktionale Effekte. Die Surroundkulisse bleibt sehr unaufdringlich, die Dialoge kommen stets verständlich klar zentriert aus dem Center.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein bisschen mehr hatte ich mir ob der allgemeinen Lobeshymnen schon erwartet; im Blu-ray Magazin erhielt der Film vom Reviewer 9 von 10 Punkten. "Ein Mann namens Ove" ist einfach nur bedingt meine Art von Film, und ihn deshalb über Gebühr abzuwerten wäre unfair. Trotzdem: mehr als drei gebe ich nicht, dazu ist das Ganze ein wenig zu (ja, was eigentlich?) unspektakulär (vielleicht?). Manch anderer sieht das womöglich ganz anders.
Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand" erscheint nun mal wieder eine Literaturverfilmung aus Skandinavien, und erneut nahm sich ein Regisseur eines Erfolgsromans aus Schweden an: Fredrick Backmans Buch wurde in vielen Ländern in allerlei Sprachen aufgelegt und lief in Schwedens Kinos selbst besser als "Star Wars - Das Erwachen der Macht".
Die Story um den pedantischen Grantler ist eine zutiefst menschliche: trotz seiner beinahe menschenverachtenden Umgangsformen lässt sich die neue Nachbarin nicht abweisen, sondern blickt nach einiger Zeit tief hinter die Fassade des Eigenbrötlers, lockt seine gutherzigen Wesenszüge hervor und bringt wieder Sinn ins Leben des Todessehnsüchtigen. Das ist zu Beginn teils sehr komisch, weil für Ove die Menschheit hauptsächlich "aus Idioten" besteht und er jeden einzelnen diese Ansicht ohne einen Hauch von Höflichkeiten stets schroff, beleidigend und seeehr direkt wissen lässt. Ab etwa der zweiten Hälfte beginnen die Nachbarin und ihre Kinder den ob seiner Einsamkeit seelisch verkrüppelten Mann zu knacken, und dann wirkt "Ein Mann namens Ove" ab und an ein wenig zu stark durch die rosarote Brille gefilmt. Sehr anrührend gerieten die Rückblenden in Oves gemeinsame Vergangenheit mit seiner Frau.
"Ein Mann namens Ove" ist anfangs recht witzig und insgesamt leidlich unterhaltsam, wobei die eine oder andere Länge nicht verschwiegen bleiben soll. "Ein Mann namens Ove" wird als Tragikomödie bezeichnet, wobei ich die Bezeichnung Komödie bei der vor einigen Jahren erschienen schwedischen Literaturverfilmung "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand" deutlich zutreffender empfand. Bemerkenswert ist, wie die Filmemacher mit der Einkehr der Sinnhaftigkeit in Oves Leben nach und nach auch wieder Farbe ins Bild bringen, nachdem die anfängliche Tristesse durch Farbentsättigung symbolisiert wurde.
Das Bild ist hervorragend geraten und besticht durch die allzeit hohe Schärfe. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind ebenfalls sehr hoch. Wie bereits erwähnt ist die Farbgebung zu Beginn der ewig miesepetrigen Stimmung Oves angepasst und sehr graulastig und farbentsättigt gehalten, während die Farben mit Oves (vorsichtig ausgedrückt) später "steigendem Lebensoptimismus" kräftiger werden. Für fünf Balken reicht es locker.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, was nicht nötig gewesen wäre. Bass und Dynamik kommen so gut wie nie in irgendeiner Form zum Tragen; ebenso wenig direktionale Effekte. Die Surroundkulisse bleibt sehr unaufdringlich, die Dialoge kommen stets verständlich klar zentriert aus dem Center.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein bisschen mehr hatte ich mir ob der allgemeinen Lobeshymnen schon erwartet; im Blu-ray Magazin erhielt der Film vom Reviewer 9 von 10 Punkten. "Ein Mann namens Ove" ist einfach nur bedingt meine Art von Film, und ihn deshalb über Gebühr abzuwerten wäre unfair. Trotzdem: mehr als drei gebe ich nicht, dazu ist das Ganze ein wenig zu (ja, was eigentlich?) unspektakulär (vielleicht?). Manch anderer sieht das womöglich ganz anders.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 21.08.16 um 14:23
Chloe hat Probleme: sie zieht ihre Tochter in einem schlecht laufenden, herunter gekommenen Motel auf, das als Drogenumschlagplatz und Stundenhotel fungiert, was das Jugendamt unverständlicherweise nicht gut findet; sie hat zwei Wochen Zeit, eine neue Bleibe zu finden. Stete Geldnot ist also bestimmendes Element der allein erziehenden Mutter. Nachdem eines Nachts zwei neue Gäste je ein Zimmer nehmen, ereignet sich eine Schießerei, und die Polizei nimmt das Fahrzeug eines der dabei getöteten in Gewahrsam. Dumm nur, dass sich in diesem Auto etwas von Bedeutung befindet, und noch dümmer dass der andere Gast dies unbedingt zurück haben will. Sehr zum Leidwesen von Chloe und ihrer Tochter..
Zunächst mal: die angegebene Storybeschreibung ist falsch und völlig irreführend.
"Cold comes the night" ist recht kurzer Thriller, der beinahe kammerspielartig auf relativ begrenztem Raum mit wenigen Darstellern auskommt. Getragen wird der Film von Bryan Cranston, der den russischen Mobster Topol mit schwindendem Augenlicht wortkarg, eiskalt und sehr charismatisch spielt. Ihm zur Seite steht Alice Eve, deren Charakter im Drehbuch leider teilweise recht unglaubwürdig taff und abgebrüht angelegt wurde: die junge Mutter reagiert angesichts von auf sie gerichteten Waffen und der Bedrohung ihrer Tochter teils zu abgeklärt. Der Film beginnt ohne rechte Erklärung und endet ebenso, was ob der Schlichtheit der Story kaum ins Gewicht fällt: es geht nur um eine Momentaufnahme; die Interaktion von Topol, Chloe und dem Cop.
"Cold comes the night" baut gehörig Spannung und Atmosphäre auf und ist ein gefälliger Thriller, dem jedoch aufgrund seiner Schlichtheit das Potential zum mehrfachen Sehen abgeht.
Das Bild ist tatsächlich dezent kühl gehalten, wirkt aber ungemein natürlich. Die Schärfe ist in allen Bildebenen sehr hoch, der Kontrast wirkt minimal zu gering und der Schwarzwert ist recht hoch. Ich persönlich fand das Bild außerordentlich gut, auch wenn nicht alle Parameter herausragend sind.
Der Sound besticht vor allem durch seine natürlich wirkende, unaufdringliche und dennoch stets gut wahrnehmbare Surroundkulisse. Dynamik und Bass kommen nur zwei, drei Mal zum Tragen, was nicht Not tut: zum guten Sound braucht es kein Getöse.
An Extras liegen nur ein paar geschnittene Szenen vor, das ist natürlich (zu) wenig. Die Scheibe kommt mit einem Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Cold comes the night" ist ein recht entschleunigter Thriller, der hauptsächlich von Bryan Cranstons Performance lebt und durch seine Machart deutlich aus der breiten Masse hervor sticht. Das macht den Film zwar nicht unbedingt besser, aber definitiv sehenswert; wenn auch für mich nur ein Mal. Sieben Punkte hätte ich auf einer Zehnerskala vergeben, so sind es aufgerundet wohlmeinende 4 Balken.
Zunächst mal: die angegebene Storybeschreibung ist falsch und völlig irreführend.
"Cold comes the night" ist recht kurzer Thriller, der beinahe kammerspielartig auf relativ begrenztem Raum mit wenigen Darstellern auskommt. Getragen wird der Film von Bryan Cranston, der den russischen Mobster Topol mit schwindendem Augenlicht wortkarg, eiskalt und sehr charismatisch spielt. Ihm zur Seite steht Alice Eve, deren Charakter im Drehbuch leider teilweise recht unglaubwürdig taff und abgebrüht angelegt wurde: die junge Mutter reagiert angesichts von auf sie gerichteten Waffen und der Bedrohung ihrer Tochter teils zu abgeklärt. Der Film beginnt ohne rechte Erklärung und endet ebenso, was ob der Schlichtheit der Story kaum ins Gewicht fällt: es geht nur um eine Momentaufnahme; die Interaktion von Topol, Chloe und dem Cop.
"Cold comes the night" baut gehörig Spannung und Atmosphäre auf und ist ein gefälliger Thriller, dem jedoch aufgrund seiner Schlichtheit das Potential zum mehrfachen Sehen abgeht.
Das Bild ist tatsächlich dezent kühl gehalten, wirkt aber ungemein natürlich. Die Schärfe ist in allen Bildebenen sehr hoch, der Kontrast wirkt minimal zu gering und der Schwarzwert ist recht hoch. Ich persönlich fand das Bild außerordentlich gut, auch wenn nicht alle Parameter herausragend sind.
Der Sound besticht vor allem durch seine natürlich wirkende, unaufdringliche und dennoch stets gut wahrnehmbare Surroundkulisse. Dynamik und Bass kommen nur zwei, drei Mal zum Tragen, was nicht Not tut: zum guten Sound braucht es kein Getöse.
An Extras liegen nur ein paar geschnittene Szenen vor, das ist natürlich (zu) wenig. Die Scheibe kommt mit einem Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Cold comes the night" ist ein recht entschleunigter Thriller, der hauptsächlich von Bryan Cranstons Performance lebt und durch seine Machart deutlich aus der breiten Masse hervor sticht. Das macht den Film zwar nicht unbedingt besser, aber definitiv sehenswert; wenn auch für mich nur ein Mal. Sieben Punkte hätte ich auf einer Zehnerskala vergeben, so sind es aufgerundet wohlmeinende 4 Balken.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 15.08.16 um 19:04
Ein junger Mann kommt bei einem "Unfall" ums Leben (eventuell war es auch Suizid. Wird später noch aufgelöst.), und bei seiner Beerdigung treffen sich vier ehemalige Klassenkameraden wieder. Hier erfahren sie von einem Insidertipp, der ihnen allen das ganz große Geld brächte, hätten sie bloß das Einstiegskapital zur Verfügung. Ausgerechnet Noah, nicht gerade die hellste Kerze am Weihnachtsbaum, hat angeblich das Geld zur Verfügung. Hat er auch, nachdem er sich die 200.00 $ ausgerechnet vom Mafioso Eddie geliehen hat. Ergebnis und Siegerehrung: der Tipp war falsch, die Aktien brechen ein, alle verlieren ihr Geld und trotzdem will Eddie sein Geld mit Zinsen zurück. Und so schlägt Eddie den vier einen Deal vor: wenn sie den Neffen eines verfeindeten Mobsters entführen, der seinerseits Eddies Nichte entführt hat sind sie ihre Schulden los. Ohne Abschluss in Kidnapping leichter gesagt als getan..
Um es kurz zu machen: "Criminal Activities" ist beinahe schon verzweifelt bemüht, eine Art "Pulp Fiction"-Hommage dar zu stellen und scheitert an diesem eigenen Anspruch recht deutlich. Einige Sachen sind so deutlich ähnlich, dass man schon fast von einem Plagiatsversuch in Verkleidung sprechen kann: der obercoole Mafia-Scherge, der recht hochgestochen daher redet (fehlen bloß noch Samuel L. Jacksons Bibelzitate), die verschachtelte Erzählweise mit Rückblenden, der (unglaublich an den Haaren herbei gezogenen) Schlusstwist und ein bisschen eruptive Gewalt. So was ist zwar immer wieder unterhaltsam, aber a) reitet Regisseur Jackie Earle Healey der "Pulp Fiction" und ff.-Welle ein paar Jahre zu spät hinterher und b) hat man das alles in Filmen wie dem norwegischen Genre-Vertreter "Jackpot - Kleine Morde unter Spielern" schon deutlich besser gesehen.
Aus dem Cast sticht neben dem Marques-Darsteller Edi Gathegi nur John Travolta hervor, und zwar negativ: es ist schwer, ihm die Rolle durch sein überzogenes Schauspiel ab zu nehmen; und hoffentlich sind Frisur und Gesicht Ergebnis der Maske und nicht von allerlei Grooming-Produkten, Botox und Liftings.
Für mich persönlich waren Bild und Ton dieser Scheibe sehr gut.
Das Bild ist stets scharf und tiefenscharf und in gut ausgeleuchteten Szenen sehr detailreich. Weichzeichnungen konnte ich auf meiner Technik kaum erkennen. Der Kontrast ist fast immer ausgewogenen, selten ist bei Szenen im Halbdunklen (z. b. bei Diskussionen mit der "Geisel" Marques) der Kontrast etwas zu steil sowie der Schwarzwert zu stark. Für 5 Balken reicht es allemal.
Den Sound fand ich schön luftig und mit einer ausgewogenen und abgerundeten Surroundkulisse versehen. Gut ortbare direktionale Geräusche gibt es ebenfalls, wenn auch Bass und Dynamik unterepräsentiert sind. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich, das war bei einigen neueren Filmen in jüngster Vergangenheit nicht immer so. Für mich war der Film zudem mit einem genialen Soundtrack unterlegt.
Die Extras haben mich nicht interessiert; ich schließe mich der Wertung im Review an. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: "Criminal Activities" ist "Pulp Fiction"-gewollt, aber eben nicht gekonnt. Der Film ist leidlich unterhaltsam, gleichwohl man schon recht früh zu ahnen beginnt wie es ausgehen könnte. Ein Mal kann man sich "Criminal Activities" durchaus ansehen, aber: es gibt ähnliche Genre-Vertreter zuhauf, und die meisten sind besser. Beispiele gefällig? Bitte schön: den bereits genannten "Jackpot", "Cut Bank", "Headhunters" und viele mehr.. 3 Punkte ist schon ziemlich wohlmeinend.
Um es kurz zu machen: "Criminal Activities" ist beinahe schon verzweifelt bemüht, eine Art "Pulp Fiction"-Hommage dar zu stellen und scheitert an diesem eigenen Anspruch recht deutlich. Einige Sachen sind so deutlich ähnlich, dass man schon fast von einem Plagiatsversuch in Verkleidung sprechen kann: der obercoole Mafia-Scherge, der recht hochgestochen daher redet (fehlen bloß noch Samuel L. Jacksons Bibelzitate), die verschachtelte Erzählweise mit Rückblenden, der (unglaublich an den Haaren herbei gezogenen) Schlusstwist und ein bisschen eruptive Gewalt. So was ist zwar immer wieder unterhaltsam, aber a) reitet Regisseur Jackie Earle Healey der "Pulp Fiction" und ff.-Welle ein paar Jahre zu spät hinterher und b) hat man das alles in Filmen wie dem norwegischen Genre-Vertreter "Jackpot - Kleine Morde unter Spielern" schon deutlich besser gesehen.
Aus dem Cast sticht neben dem Marques-Darsteller Edi Gathegi nur John Travolta hervor, und zwar negativ: es ist schwer, ihm die Rolle durch sein überzogenes Schauspiel ab zu nehmen; und hoffentlich sind Frisur und Gesicht Ergebnis der Maske und nicht von allerlei Grooming-Produkten, Botox und Liftings.
Für mich persönlich waren Bild und Ton dieser Scheibe sehr gut.
Das Bild ist stets scharf und tiefenscharf und in gut ausgeleuchteten Szenen sehr detailreich. Weichzeichnungen konnte ich auf meiner Technik kaum erkennen. Der Kontrast ist fast immer ausgewogenen, selten ist bei Szenen im Halbdunklen (z. b. bei Diskussionen mit der "Geisel" Marques) der Kontrast etwas zu steil sowie der Schwarzwert zu stark. Für 5 Balken reicht es allemal.
Den Sound fand ich schön luftig und mit einer ausgewogenen und abgerundeten Surroundkulisse versehen. Gut ortbare direktionale Geräusche gibt es ebenfalls, wenn auch Bass und Dynamik unterepräsentiert sind. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich, das war bei einigen neueren Filmen in jüngster Vergangenheit nicht immer so. Für mich war der Film zudem mit einem genialen Soundtrack unterlegt.
Die Extras haben mich nicht interessiert; ich schließe mich der Wertung im Review an. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: "Criminal Activities" ist "Pulp Fiction"-gewollt, aber eben nicht gekonnt. Der Film ist leidlich unterhaltsam, gleichwohl man schon recht früh zu ahnen beginnt wie es ausgehen könnte. Ein Mal kann man sich "Criminal Activities" durchaus ansehen, aber: es gibt ähnliche Genre-Vertreter zuhauf, und die meisten sind besser. Beispiele gefällig? Bitte schön: den bereits genannten "Jackpot", "Cut Bank", "Headhunters" und viele mehr.. 3 Punkte ist schon ziemlich wohlmeinend.
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bewertet am 13.08.16 um 19:54
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