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Filmbewertungen von plo
Chile, 1973: General Augusto Pinochet stürzt mit einem durch die USA geförderten Militärputsch den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende und regiert das Land als Diktator bis 1990. Am Tage des Putsches gerät der deutsche politische Aktivist Daniel mit seiner Freundin Lena in die Hände des Militärs; Daniel wird denunziert und in die Colonia Dignidad deportiert. Die Colonia Dignidad, nach außen hin ein von Auslandsdeutschen gegründetes Vorzeigegut mit stark fundamentalistisch-christliche r Prägung steht in der Bevölkerung jedoch im (noch nicht nachgewiesenen) Verdacht, gleichzeitig ein Lager der chilenischen Geheimpolizei dar zu stellen. Lena geht nun ein äußerst gefährliches Unterfangen an: um Daniel auf zu spüren und zu befreien tritt sie der Sekte der Colonia Dignidad bei..
Florian Gallenberger, der bereits einen Oscar für seinen Kurzfilm "Quiero ser" im Regal stehen hat und den sehenswerten "John Rabe" inszenierte nahm sich der wahren, schockierenden Begebenheiten an, wie sie sich Chile in den Siebzigern und Achtzigern (und angeblich noch immer, nur unter anderer Führung) zutrugen. Der bereits in Deutschland des sexuellen Kindesmissbrauchs verdächtige Paul Schäfer, beängstigend dargestellt von Michael Nyqvist ("Die Millenium-Trilogie", "John Wick") gründete eine Sekte, die unter dem Zeichen des Kreuzes totalitärer war als jede Diktatur und die auf ihrem Gelände, der "Kolonie der Würde", ihre Mitglieder nicht nur alles andere als würdevoll behandelte, sondern Pinochets Geheimpolizei jahrzehntelang als Folterkeller und Menschenversuchslabor diente. Eine Flucht war wegen Elektrozäunen, Selbstschussanlagen und natürlich der Angst vor möglichen Folgen schier unmöglich: lediglich fünf Personen gelang angeblich die Flucht. Unfassbar, dass sich Menschen diesen Taten (nicht immer) freiwillig aussetzten, noch unfassbarer ist, dass dies mit Wissen und Billigung von deutschen Regierungsinstitutionen geschah.
In der Kolonie lebten Frauen, Männer und Kinder voneinander getrennt; Frauen wurden unterdrückt, Kinder gequält und missbraucht; nur Männer hatten ein vergleichsweises "gutes" Leben, aber nur solange sie in der Gunst des geistigen "Führers" standen (das Wort "Führer", seit dem III. Reich von besonderer Bedeutung, darf hier durchaus ähnlich genutzt werden).
Daniel Brühl und Emma Watson tragen den Film spielend, wobei besonders Emma Watson beeindruckt: in der Interaktion mit Daniel Brühl sieht man jeder ihrer mimischen Veränderungen die grenzenlose Liebe zu Daniel an, und während der Peinigungen durch Nyqvists Charakter zeigt sie ihre noch ungebrochene Seele mit jedem trotzigen Blick.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Das Bild ist sehr gut, wenn auch farblich teils deutlich verändert und ab und an minimal weich gezeichnet. Das erzeugt einen tollen Siebziger-Look, verhindert aber die Höchstwertung. Wo die Stilmittel nicht genutzt wurde besticht das Bild mit sehr hoher Schärfe, Tiefenschärfe und Detailreichtum. Schwarzwert und Kontrast sind nahezu optimal.
Der Ton liegt in DTS HD MA 5.1 vor und überzeugt in allen Belangen ausser einem: Bass gibt es kaum; was auch am Genre liegt. Action kommt nur in Form einiger Verfolgungen vor, und die paar vorkommenden Schüsse haben kaum Bassdruck. Die Dynamik hingegen ist in diesen Szenen sehr gelungen. Der Track tritt luftig aus allen Speakern, wie auch die Surroundgeräusche harmonisch und umhüllend abgemischt wurden. Die Dialoge klingen mitunter etwas leise. Dennoch: für 5 Balken reicht es noch.
An Extras gibt es ein ordentliches Paket; besonders interessant ist die sehr sehenswerte Spiegel-Doku zur "Colonia Dignidad, die alleine knapp 48 Minuten lang ist. Die Scheibe hat zwar ein Wendecover, das jedoch eine Straßenszene mit dem Fluchtversuch von Daniel und Lena in Santiago de Chile aufweist.
Mein persönliches Fazit: "Colonia Dignidad" ist ein hervorragender Thriller eines deutschen Regisseurs, der eine fiktive Story während tatsächlicher Ereignisse schildert und zeitgleich ein noch immer nicht aufgearbeitetes Kapitel deutscher Außenpolitik zurück ins kollektive Gedächtnis ruft. "Colonia Dignidad" ist sauspannend, sehr bestürzend und beklemmend, äußerst atmosphärisch und mit tollen Schauspielern becastet. Chapeau! Und eine Sehempfehlung für jeden obendrauf.
Florian Gallenberger, der bereits einen Oscar für seinen Kurzfilm "Quiero ser" im Regal stehen hat und den sehenswerten "John Rabe" inszenierte nahm sich der wahren, schockierenden Begebenheiten an, wie sie sich Chile in den Siebzigern und Achtzigern (und angeblich noch immer, nur unter anderer Führung) zutrugen. Der bereits in Deutschland des sexuellen Kindesmissbrauchs verdächtige Paul Schäfer, beängstigend dargestellt von Michael Nyqvist ("Die Millenium-Trilogie", "John Wick") gründete eine Sekte, die unter dem Zeichen des Kreuzes totalitärer war als jede Diktatur und die auf ihrem Gelände, der "Kolonie der Würde", ihre Mitglieder nicht nur alles andere als würdevoll behandelte, sondern Pinochets Geheimpolizei jahrzehntelang als Folterkeller und Menschenversuchslabor diente. Eine Flucht war wegen Elektrozäunen, Selbstschussanlagen und natürlich der Angst vor möglichen Folgen schier unmöglich: lediglich fünf Personen gelang angeblich die Flucht. Unfassbar, dass sich Menschen diesen Taten (nicht immer) freiwillig aussetzten, noch unfassbarer ist, dass dies mit Wissen und Billigung von deutschen Regierungsinstitutionen geschah.
In der Kolonie lebten Frauen, Männer und Kinder voneinander getrennt; Frauen wurden unterdrückt, Kinder gequält und missbraucht; nur Männer hatten ein vergleichsweises "gutes" Leben, aber nur solange sie in der Gunst des geistigen "Führers" standen (das Wort "Führer", seit dem III. Reich von besonderer Bedeutung, darf hier durchaus ähnlich genutzt werden).
Daniel Brühl und Emma Watson tragen den Film spielend, wobei besonders Emma Watson beeindruckt: in der Interaktion mit Daniel Brühl sieht man jeder ihrer mimischen Veränderungen die grenzenlose Liebe zu Daniel an, und während der Peinigungen durch Nyqvists Charakter zeigt sie ihre noch ungebrochene Seele mit jedem trotzigen Blick.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Das Bild ist sehr gut, wenn auch farblich teils deutlich verändert und ab und an minimal weich gezeichnet. Das erzeugt einen tollen Siebziger-Look, verhindert aber die Höchstwertung. Wo die Stilmittel nicht genutzt wurde besticht das Bild mit sehr hoher Schärfe, Tiefenschärfe und Detailreichtum. Schwarzwert und Kontrast sind nahezu optimal.
Der Ton liegt in DTS HD MA 5.1 vor und überzeugt in allen Belangen ausser einem: Bass gibt es kaum; was auch am Genre liegt. Action kommt nur in Form einiger Verfolgungen vor, und die paar vorkommenden Schüsse haben kaum Bassdruck. Die Dynamik hingegen ist in diesen Szenen sehr gelungen. Der Track tritt luftig aus allen Speakern, wie auch die Surroundgeräusche harmonisch und umhüllend abgemischt wurden. Die Dialoge klingen mitunter etwas leise. Dennoch: für 5 Balken reicht es noch.
An Extras gibt es ein ordentliches Paket; besonders interessant ist die sehr sehenswerte Spiegel-Doku zur "Colonia Dignidad, die alleine knapp 48 Minuten lang ist. Die Scheibe hat zwar ein Wendecover, das jedoch eine Straßenszene mit dem Fluchtversuch von Daniel und Lena in Santiago de Chile aufweist.
Mein persönliches Fazit: "Colonia Dignidad" ist ein hervorragender Thriller eines deutschen Regisseurs, der eine fiktive Story während tatsächlicher Ereignisse schildert und zeitgleich ein noch immer nicht aufgearbeitetes Kapitel deutscher Außenpolitik zurück ins kollektive Gedächtnis ruft. "Colonia Dignidad" ist sauspannend, sehr bestürzend und beklemmend, äußerst atmosphärisch und mit tollen Schauspielern becastet. Chapeau! Und eine Sehempfehlung für jeden obendrauf.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 4
bewertet am 11.08.16 um 09:31
Wir erinnern uns: vor drei Jahren, als die Erde mittels eines Planetenwandlers in ein neues Krypton umgewandelt werden sollte, lieferte sich Clark Kent aka Kal-El alias Superman eine Schlacht mit dem Kryptonier General Zod, bei dem weite Teile von Metropolis in Schutt und Asche gelegt wurden.
Seit dem haben sich nicht wenige Teile der Menschheit von Superman abgewandt, ist er doch der Grund für die Angriffe auf die Menschheit und ihren Planeten. Auch Batman befindet sich auf der Seite der Feinde: er sieht in Superman aufgrund seiner ungeheuren Kräfte eine stete Gefahr für die Menschen. Als sich der wahnsinnige Industrielle Lex Luthor, Feind von Batman wie auch Superman, mit einem perfiden Plan einmischt kommt es zum fatalen Treffen aller drei..
"Batman v Superman" ist als zweiter Teil von "Man of Steel" an zu sehen und knüpft nahtlos an das Ende von "Man of Steel" an. Glücklicherweise nahm erneut Zack Snyder, Spezialist für Comic-Verfilmungen (fast alle seiner Filme bis auf das "Dawn of the Dead"-Remake basieren auf Comics) auf dem Regiestuhl Platz; und so wurde die Story stringent weiter geführt. Zack Snyder ist einer der wenigen Regisseure von Verfilmungen von Graphic Novels, der diesen die psychologische und inhaltliche Tiefe der Vorlagen verpassen kann, die die meisten Marvels; Comics wie auch deren filmische Umsetzung; missen lassen.
"Batman v Superman" ist zumindest in der Ultimate Edition erzählerisch herausragend gut gelungen, aber leider auch deutlich zu lang. Ob die Kinoversion aufgrund der Schnitte holpriger wirkt, kann ich (noch nicht) beurteilen. Es kommt nicht gerade Langeweile auf, dennoch hätte eine Straffung dem Streifen sicherlich nicht schlecht bekommen. Für mein Dafürhalten hat Snyder seine Vorliebe für einen CGI-Overkill zum Ende hin wieder stark ausgelebt: wie schon in "Sucker Punch", "Man of Steel" und "Watchmen" ist das überlange Finale ein Effekte-Gewitter ohnegleichen, das für mich den Gesamteindruck ein wenig trübt.
Cavill gibt den Superman erneut souverän, er wird jedoch von der Performance von Affleck regelrecht an die Wand gespielt: das Schauspiel des oft für Rollen wie in "Daredevil" oder "Pearl Harbor" gescholtenen Darstellers kann sich mit der Batman-Interpretation von Christian Bale durchaus messen.
Das Bild ist so ziemlich perfekt, was nicht verwundert: der Film wurde teils in 4K und IMAX gedreht, was natürlich auch der Blu-ray zugute kommt und deren Vorzüge transportiert. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles über die Maßen gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen (und dunkle Szenen gibt es zuhauf in diesem Film). Natürlich ist das ebenfalls keine Überraschung, sind doch sehr viele Szenen (die CGIs samt und sonders) vor Green- und Blue Screens entstanden, aber trotzdem: das Bild ist eine Offenbarung.
Der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in Dolby Atmos vor, der Core wird von meinem Receiver als Dolby TrueHd reproduziert. Der Ton kann restlos überzeugen, denn: die Abmischung passt. Es wird nicht nur geballert, was das Zeug hält; der Track beherrscht auch die leisen, subtilen Töne. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Der Bass dominiert schon mal bei den Actionsequenzen, übertüncht aber nicht alles andere, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen.
Bei den Extras schließe ich mich den vorliegenden Durchschnittswertungen an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: erneut ein großer Wurf von Zack Snyder, aber für mich nicht sein größter. Das bleibt für mich persönlich nach wie vor "Watchmen", der für mich ein Meisterwerk darstellt. Auf Platz 2 positioniere ich "Sucker Punch", der zwar die Gemeinde gespaltet hat, aber ebenfalls nahe dran ist an einem Meisterwerk. Direkt danach (und nicht sehr weit dahinter) liegt "300", ob nun als faschistoider Gewaltporno verschrieen oder nicht: die Bildsprache ist einmalig. "Man of Steel" und "Batman v Superman" bilden zusammen mit Nolans Batman-Trilogie die Art von "ernsthafter" Comic-Verfilmung, die mir besser gefällt als die teils etwas klamaukigen Marvels. Nicht, dass mir die nicht gefielen: die mit Hirn gefallen mir nur besser.
Seit dem haben sich nicht wenige Teile der Menschheit von Superman abgewandt, ist er doch der Grund für die Angriffe auf die Menschheit und ihren Planeten. Auch Batman befindet sich auf der Seite der Feinde: er sieht in Superman aufgrund seiner ungeheuren Kräfte eine stete Gefahr für die Menschen. Als sich der wahnsinnige Industrielle Lex Luthor, Feind von Batman wie auch Superman, mit einem perfiden Plan einmischt kommt es zum fatalen Treffen aller drei..
"Batman v Superman" ist als zweiter Teil von "Man of Steel" an zu sehen und knüpft nahtlos an das Ende von "Man of Steel" an. Glücklicherweise nahm erneut Zack Snyder, Spezialist für Comic-Verfilmungen (fast alle seiner Filme bis auf das "Dawn of the Dead"-Remake basieren auf Comics) auf dem Regiestuhl Platz; und so wurde die Story stringent weiter geführt. Zack Snyder ist einer der wenigen Regisseure von Verfilmungen von Graphic Novels, der diesen die psychologische und inhaltliche Tiefe der Vorlagen verpassen kann, die die meisten Marvels; Comics wie auch deren filmische Umsetzung; missen lassen.
"Batman v Superman" ist zumindest in der Ultimate Edition erzählerisch herausragend gut gelungen, aber leider auch deutlich zu lang. Ob die Kinoversion aufgrund der Schnitte holpriger wirkt, kann ich (noch nicht) beurteilen. Es kommt nicht gerade Langeweile auf, dennoch hätte eine Straffung dem Streifen sicherlich nicht schlecht bekommen. Für mein Dafürhalten hat Snyder seine Vorliebe für einen CGI-Overkill zum Ende hin wieder stark ausgelebt: wie schon in "Sucker Punch", "Man of Steel" und "Watchmen" ist das überlange Finale ein Effekte-Gewitter ohnegleichen, das für mich den Gesamteindruck ein wenig trübt.
Cavill gibt den Superman erneut souverän, er wird jedoch von der Performance von Affleck regelrecht an die Wand gespielt: das Schauspiel des oft für Rollen wie in "Daredevil" oder "Pearl Harbor" gescholtenen Darstellers kann sich mit der Batman-Interpretation von Christian Bale durchaus messen.
Das Bild ist so ziemlich perfekt, was nicht verwundert: der Film wurde teils in 4K und IMAX gedreht, was natürlich auch der Blu-ray zugute kommt und deren Vorzüge transportiert. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles über die Maßen gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen (und dunkle Szenen gibt es zuhauf in diesem Film). Natürlich ist das ebenfalls keine Überraschung, sind doch sehr viele Szenen (die CGIs samt und sonders) vor Green- und Blue Screens entstanden, aber trotzdem: das Bild ist eine Offenbarung.
Der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in Dolby Atmos vor, der Core wird von meinem Receiver als Dolby TrueHd reproduziert. Der Ton kann restlos überzeugen, denn: die Abmischung passt. Es wird nicht nur geballert, was das Zeug hält; der Track beherrscht auch die leisen, subtilen Töne. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Der Bass dominiert schon mal bei den Actionsequenzen, übertüncht aber nicht alles andere, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen.
Bei den Extras schließe ich mich den vorliegenden Durchschnittswertungen an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: erneut ein großer Wurf von Zack Snyder, aber für mich nicht sein größter. Das bleibt für mich persönlich nach wie vor "Watchmen", der für mich ein Meisterwerk darstellt. Auf Platz 2 positioniere ich "Sucker Punch", der zwar die Gemeinde gespaltet hat, aber ebenfalls nahe dran ist an einem Meisterwerk. Direkt danach (und nicht sehr weit dahinter) liegt "300", ob nun als faschistoider Gewaltporno verschrieen oder nicht: die Bildsprache ist einmalig. "Man of Steel" und "Batman v Superman" bilden zusammen mit Nolans Batman-Trilogie die Art von "ernsthafter" Comic-Verfilmung, die mir besser gefällt als die teils etwas klamaukigen Marvels. Nicht, dass mir die nicht gefielen: die mit Hirn gefallen mir nur besser.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 07.08.16 um 13:23
In Judäa im Jahre 33 hat der römische Tribun Clavius Aquila gerade einen kleineren Aufstand von Zeloten blutig nieder geschlagen, als er von Präfekt Pontius Pilatus einen weiteren Auftrag erhält: er soll sicher stellen, dass Jesus von Nazareth, gerade ans Kreuz geschlagen, schnell getötet und bestattet wird, um einen drohenden Aufstand seiner Anhänger zu vermeiden. Doch damit nicht genug: der jüdische Klerus will verhindern, dass Jesu Leiche gestohlen wird und dieser Diebstahl dann als die prophezeite Wiederauferstehung propagiert wird. Doch die Leiche verschwindet trotz Versiegelung und Bewachung der Grabstätte, und Clavius erhält nun den brisanten Auftrag, diese in kürzester Zeit wieder zu finden..
Zu Beginn muss festgestellt werden: In „Auferstanden“ wird die Auferstehung keineswegs in Frage gestellt. Ganz im Gegenteil: der Film bestätigt alle Gläubigen und setzt eine zwar romantisch etwas verklärte, aber dennoch unverhohlen ersichtliche Botschaft an Agnostiker und Atheisten in Szene. „Auferstanden“ ist gewissermaßen durchaus als ein (recht billiger) Werbefilm für das Christentum anzusehen, was grundsätzlich nicht verwerflich ist; besonders nicht, da in diesem Film die Message nicht allzu penetrant und aufdringlich vorgetragen wird. Die Auferstehungsgeschichte wird nicht eine Sekunde angezweifelt, sondern eher durch die teils recht nüchterne und nie effekthascherische Inszenierung als real geschehen dargestellt. Durch die Perspektive des patriotischen römischen Soldaten, der zunächst zweifelt und später glaubt wird diese Botschaft sehr deutlich noch unterstrichen.
Kevin Reynolds ist im Genre versiert, die Masse seiner Filme ist bei „Kostümschinken“ an zu siedeln: der Regisseur hatte seinerzeit „Robin Hood – König der Diebe“ inszeniert, aber auch „Tristan & Isolde“ sowie „Hatfield & McCoys“ (definitiv ein Geheimtipp) gedreht. Der Amerikaner versteht es, auch ohne das ganz große Budget interessante Filme zu drehen, denen man nur selten das fehlende Geld ansieht: in „Auferstanden“ jedoch sieht man nur sehr wenige Bombast-Szenen mit großartigen Bauwerken und ähnlichem, dafür wirken Kostüme und Kulissen sehr authentisch.
Die Story selbst ist flüssig erzählt und besonders Joseph Fiennes transportiert die Wandlung des Römers zum Christen glaubhaft, aber: der Streifen ist definitiv für Gläubige gedacht.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind gleichbleibend hoch, der Kontrast ist so ausgewogen, dass in manch schummriger Szene noch alle Details erhalten bleiben. Die Farben sind die meiste Zeit recht stark gefiltert, und so dominieren erdige Töne.
Der Transfer erreicht spielend die Höchstwertung.
Tonal passt ebenfalls alles soweit. Für Getöse erhält der Track nur am Anfang kurz Gelegenheit, als beim Kampf mit den Zeloten und beim Begräbnis auch mal der Sub zu Wort kommt und ein wenig Dynamik aufkommt. Ansonsten dominieren weitestgehend Dialoge, die ab und an ein wenig verwaschen klingen. Der Sound ist gut, aber nicht sehr gut: für vier Balken reicht es.
Bei den Extras vergebe ich die Wertung des Reviewers. Meine Fassung verfügt über einen Digital Code, aber kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: im Vergleich mit den anderen Filmen aus Reynolds´ Filmographie gefiel mir „Auferstanden“ etwas weniger gut. „Auferstanden“ ist schon ein wenig Werbung fürs Christentum, die aber (jetzt „Gott sei Dank“ zu schreiben wäre wohl ziemlich unpassend) dankenswerterweise unaufdringlich ausfällt. Auf einer Zehnerskala hätte ich 7 Punkte gegeben, so runde ich leicht ab. Aber dennoch: kann man sich durchaus gut ansehen, den Film; ich jedoch werde das nicht noch einmal tun.
Zu Beginn muss festgestellt werden: In „Auferstanden“ wird die Auferstehung keineswegs in Frage gestellt. Ganz im Gegenteil: der Film bestätigt alle Gläubigen und setzt eine zwar romantisch etwas verklärte, aber dennoch unverhohlen ersichtliche Botschaft an Agnostiker und Atheisten in Szene. „Auferstanden“ ist gewissermaßen durchaus als ein (recht billiger) Werbefilm für das Christentum anzusehen, was grundsätzlich nicht verwerflich ist; besonders nicht, da in diesem Film die Message nicht allzu penetrant und aufdringlich vorgetragen wird. Die Auferstehungsgeschichte wird nicht eine Sekunde angezweifelt, sondern eher durch die teils recht nüchterne und nie effekthascherische Inszenierung als real geschehen dargestellt. Durch die Perspektive des patriotischen römischen Soldaten, der zunächst zweifelt und später glaubt wird diese Botschaft sehr deutlich noch unterstrichen.
Kevin Reynolds ist im Genre versiert, die Masse seiner Filme ist bei „Kostümschinken“ an zu siedeln: der Regisseur hatte seinerzeit „Robin Hood – König der Diebe“ inszeniert, aber auch „Tristan & Isolde“ sowie „Hatfield & McCoys“ (definitiv ein Geheimtipp) gedreht. Der Amerikaner versteht es, auch ohne das ganz große Budget interessante Filme zu drehen, denen man nur selten das fehlende Geld ansieht: in „Auferstanden“ jedoch sieht man nur sehr wenige Bombast-Szenen mit großartigen Bauwerken und ähnlichem, dafür wirken Kostüme und Kulissen sehr authentisch.
Die Story selbst ist flüssig erzählt und besonders Joseph Fiennes transportiert die Wandlung des Römers zum Christen glaubhaft, aber: der Streifen ist definitiv für Gläubige gedacht.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind gleichbleibend hoch, der Kontrast ist so ausgewogen, dass in manch schummriger Szene noch alle Details erhalten bleiben. Die Farben sind die meiste Zeit recht stark gefiltert, und so dominieren erdige Töne.
Der Transfer erreicht spielend die Höchstwertung.
Tonal passt ebenfalls alles soweit. Für Getöse erhält der Track nur am Anfang kurz Gelegenheit, als beim Kampf mit den Zeloten und beim Begräbnis auch mal der Sub zu Wort kommt und ein wenig Dynamik aufkommt. Ansonsten dominieren weitestgehend Dialoge, die ab und an ein wenig verwaschen klingen. Der Sound ist gut, aber nicht sehr gut: für vier Balken reicht es.
Bei den Extras vergebe ich die Wertung des Reviewers. Meine Fassung verfügt über einen Digital Code, aber kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: im Vergleich mit den anderen Filmen aus Reynolds´ Filmographie gefiel mir „Auferstanden“ etwas weniger gut. „Auferstanden“ ist schon ein wenig Werbung fürs Christentum, die aber (jetzt „Gott sei Dank“ zu schreiben wäre wohl ziemlich unpassend) dankenswerterweise unaufdringlich ausfällt. Auf einer Zehnerskala hätte ich 7 Punkte gegeben, so runde ich leicht ab. Aber dennoch: kann man sich durchaus gut ansehen, den Film; ich jedoch werde das nicht noch einmal tun.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 06.08.16 um 15:50
Vincent ist Soldat (in der französischen Armee, wie der Kundige an den Uniformen erkennen kann; erklärt wird nämlich nichts) und (vermutlich) Angehöriger von Spezialkräften. Während seiner Einsätze (in Afghanistan? Vermutlich, wird ebenfalls nicht angedeutet) erlitt Vincent aufgrund seiner Erlebnisse eine posttraumatische Belastungsstörung, die ihn für weitere Missionen untauglich macht.
Um seine Brötchen zu verdienen, arbeitet er daraufhin bei einer privaten Sicherheitsfirma und wird zunächst als Security während einer Party eingesetzt, wo er Gesprächsfetzen auffängt, die daraufhin deuten, dass seine Schutzperson (auch politische) Schwierigkeiten hat. Als er während einer Abwesenheit dieser Schutzperson damit beauftragt wird, deren Gattin und Sohn zu schützen werden diese prompt Ziel von Attentäter (wer diese sind und ihre Motive werden ebenfalls nicht erläutert). Ist die Bedrohung nun real oder nur Kopfgeburt von Vincents PTBS?
Schade, was hätte diese Storyline Potential gehabt. Ein durch eine Belastungsstörung beeinträchtigter Elitesoldat, der Frau und Kind eines internationalen Waffenhändlers (der „Beruf“ des Libanesen wird genau genommen ebenfalls nur angedeutet) als Bodyguard schützen soll kämpft nicht nur gegen reale Attentäter, sondern muss auch noch zwischen tatsächlicher und halluzinierter Bedrohung differenzieren. Leider machen Drehbuchautor und Regisseurin aus dem Stoff über weite Strecken ein Drama, das auf Vincent und die durch die posttraumatische Belastungsstörung hervorgerufenen Phänomene fokussiert. Das ist zwar durch die veränderte Optik, die Vincents beeinträchtigte Wahrnehmung visualisieren soll sowie den verstörenden Soundtrack durchaus eindringlich gelungen, verplempert aber zu viel Zeit, so dass schon nach 20 Minuten ein wenig Langeweile aufkommt.
Da es versäumt wird, auf die Motive der Angreifer ein zu gehen wird wenig Empathie mit Frau und Kind erzeugt, die durch ihr teils befremdliches Handeln ohnehin seltsam wirken. Das bisschen Action das gezeigt wird überzeugt, ist aber nicht wirklich spektakulär und oft gesehen.
Aufgrund seiner fehlenden bildlichen und verbalen Erklärungen wirkt "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" unvollständig und unausgegoren, denn zu vieles muss sich der Zuschauer, im Trüben fischend, selbst zusammen reimen. Lediglich die Szenen mit Vincents Flashbacks können überzeugen. Matthias Schoenarts überzeugt als psychisch kranker Elitesoldat, kann aber den Streifen ob seiner Drehbuchschwächen nicht komplett alleine tragen.
Das Bild von "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" ist grundsätzlich von hoher Güte, kann aber seine Stärken kaum ausspielen. Nur wenige Szenen sind gut ausgeleuchtet oder spielen am Tage; hier ist die Schärfe hoch, der Kontrast ausgewogen und die Bilder sind sehr detailreich (man beachte die Trainingssequenz). Der Film spielt über weite Strecken nachts oder in schummrig beleuchteten Räumen; hier ist die Schärfe mäßig und des Öfteren fällt leichtes digitales Rauschen auf. Während Vincents „Anfällen“ wird die Schärfe zum Teil deutlich herunter geregelt.
Der Sound hingegen hat es in sich: besonders während der akustischen Untermalung von Vincents psychischer Beeinträchtigung dringt der Score voll und manchmal etwas überlaut aus allen Speakern, der Bass pumpt bedrohlich dazu und gut ortbare Geräusche kommen aus allen Richtungen. Das lässt während der „herkömmlichen“ Szenen etwas in der Dynamik nach, ist aber immer noch sehr gut.
Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich Bigdanny75 in der Wertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt zur Abwechslung mal in einer weißen Amaray.
Mein persönliches Fazit: Tja, eine vertane Möglichkeit. Regisseurin Alice Winocour wollte zu viel und erreichte zu wenig: die Dame wollte Drama, Actioner und Thriller vermengen und hat bei der Portionierung deutlich zu viel Drama beigemischt. Das wäre per se nichts schlechtes, ist aber bei "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" in der ersten Hälfte zu dominant und in der zweiten zu holprig. Dafür kommt Action und Thrill zu kurz, und das gepaart mit fehlenden Erläuterungen. "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" muss man nicht gesehen haben.
Um seine Brötchen zu verdienen, arbeitet er daraufhin bei einer privaten Sicherheitsfirma und wird zunächst als Security während einer Party eingesetzt, wo er Gesprächsfetzen auffängt, die daraufhin deuten, dass seine Schutzperson (auch politische) Schwierigkeiten hat. Als er während einer Abwesenheit dieser Schutzperson damit beauftragt wird, deren Gattin und Sohn zu schützen werden diese prompt Ziel von Attentäter (wer diese sind und ihre Motive werden ebenfalls nicht erläutert). Ist die Bedrohung nun real oder nur Kopfgeburt von Vincents PTBS?
Schade, was hätte diese Storyline Potential gehabt. Ein durch eine Belastungsstörung beeinträchtigter Elitesoldat, der Frau und Kind eines internationalen Waffenhändlers (der „Beruf“ des Libanesen wird genau genommen ebenfalls nur angedeutet) als Bodyguard schützen soll kämpft nicht nur gegen reale Attentäter, sondern muss auch noch zwischen tatsächlicher und halluzinierter Bedrohung differenzieren. Leider machen Drehbuchautor und Regisseurin aus dem Stoff über weite Strecken ein Drama, das auf Vincent und die durch die posttraumatische Belastungsstörung hervorgerufenen Phänomene fokussiert. Das ist zwar durch die veränderte Optik, die Vincents beeinträchtigte Wahrnehmung visualisieren soll sowie den verstörenden Soundtrack durchaus eindringlich gelungen, verplempert aber zu viel Zeit, so dass schon nach 20 Minuten ein wenig Langeweile aufkommt.
Da es versäumt wird, auf die Motive der Angreifer ein zu gehen wird wenig Empathie mit Frau und Kind erzeugt, die durch ihr teils befremdliches Handeln ohnehin seltsam wirken. Das bisschen Action das gezeigt wird überzeugt, ist aber nicht wirklich spektakulär und oft gesehen.
Aufgrund seiner fehlenden bildlichen und verbalen Erklärungen wirkt "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" unvollständig und unausgegoren, denn zu vieles muss sich der Zuschauer, im Trüben fischend, selbst zusammen reimen. Lediglich die Szenen mit Vincents Flashbacks können überzeugen. Matthias Schoenarts überzeugt als psychisch kranker Elitesoldat, kann aber den Streifen ob seiner Drehbuchschwächen nicht komplett alleine tragen.
Das Bild von "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" ist grundsätzlich von hoher Güte, kann aber seine Stärken kaum ausspielen. Nur wenige Szenen sind gut ausgeleuchtet oder spielen am Tage; hier ist die Schärfe hoch, der Kontrast ausgewogen und die Bilder sind sehr detailreich (man beachte die Trainingssequenz). Der Film spielt über weite Strecken nachts oder in schummrig beleuchteten Räumen; hier ist die Schärfe mäßig und des Öfteren fällt leichtes digitales Rauschen auf. Während Vincents „Anfällen“ wird die Schärfe zum Teil deutlich herunter geregelt.
Der Sound hingegen hat es in sich: besonders während der akustischen Untermalung von Vincents psychischer Beeinträchtigung dringt der Score voll und manchmal etwas überlaut aus allen Speakern, der Bass pumpt bedrohlich dazu und gut ortbare Geräusche kommen aus allen Richtungen. Das lässt während der „herkömmlichen“ Szenen etwas in der Dynamik nach, ist aber immer noch sehr gut.
Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich Bigdanny75 in der Wertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt zur Abwechslung mal in einer weißen Amaray.
Mein persönliches Fazit: Tja, eine vertane Möglichkeit. Regisseurin Alice Winocour wollte zu viel und erreichte zu wenig: die Dame wollte Drama, Actioner und Thriller vermengen und hat bei der Portionierung deutlich zu viel Drama beigemischt. Das wäre per se nichts schlechtes, ist aber bei "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" in der ersten Hälfte zu dominant und in der zweiten zu holprig. Dafür kommt Action und Thrill zu kurz, und das gepaart mit fehlenden Erläuterungen. "Bodyguard – Sein letzter Auftrag" muss man nicht gesehen haben.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 06.08.16 um 08:40
Carrie Mathison hat nach dem spektakulären Ende der Ereignisse in Afghanistan und Pakistan dem CIA den Rücken gekehrt und lebt nun in Berlin, wo sie für den Industriellen Otto Düring die Sicherheitsabteilung leitet. Düring leitet nebenbei eine Stiftung, die unter anderem ein Flüchtlingscamp im Libanon unterstützen will. Aber das ist nun mal Carries Leben: auch wenn sie internationalem Terror aus dem Weg gehen will, der Terror kommt zu ihr. Zunächst wird ein CIA-Server gehackt, durch einen Whistleblower geraten die Dokumente in die Öffentlichkeit und durch einen Idioten in die falschen Hände. Als Carrie und Otto bei einem Besuch des Flüchtlingscamps nur knapp einem Anschlag entgehen, dämmert Carrie, dass das Attentat ihr galt. Aber wer hat es warum durchgeführt? Zeitgleich ist Peter Quinn auf Geheiß von Saul in Berlin sehr umtriebig und dünnt die Islamistenszene nicht nur aus, sondern infiltriert sie. Und Berlin, alte Agentenhochburg während des Kalten Krieges, hat auch noch ein paar Asse im Ärmel..
Ganz schön viel auf einmal, was da in der 5. Staffel der Erfolgsserie so alles thematisiert wird könnte man meinen. Und liegt damit nicht mal so falsch. Und dennoch: die Drehbuchautoren haben sich allerhand einfallen lassen, um die russischen, amerikanischen und deutschen Nachrichtendienste ins Spiel zu bringen und sie drin zu halten. So umweht diese Staffel von „Homeland“ stets ein altbekannter Hauch von klassischen Agenten- und Geheimdienstthrillern, zeitgemäß aufgepeppt durch die Whistleblower-/ Cyberattackenthematik und, besonders aktuell, der allgegenwärtigen Bedrohungslage durch islamistischen Terror angepasst. Trotz der Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit der einzelnen Themen und Erzählstränge wird das Ganze immer wieder äußerst geschickt und nachvollziehbar zu einem sinnhaften Gemenge verwoben. Für Deutsche ist die besondere Würze dieser Staffel natürlich der Schauplatz: besonders Berliner dürften die Staffel mit dem größten Vergnügen genießen.
Mit Claire Daines, Mandy Patinkin, Rupert Friend und F. Murray Abraham sind natürlich wieder alle alten Bekannten mit an Bord. Neuzugang Miranda Otto ist absolut überzeugend in ihrer Rolle des eiskalten Station Chiefs mit Doppelleben, und bis in die kleinsten Nebenrollen geben sich neben den Schauspielgrößen Sebastian Koch und Nina Hoss viele weitere bekannte deutsche Stars die Ehre (Alexander Fehling als Carries Freund und sogar der Dortmunder „Tatort“-Kommissar in einer Mini-Rolle).
Erneut ist die fünfte Staffel ganz großes Serien-Kino, vielleicht sogar minimal besser als die schon hervorragende vierte Season. Schön, dass bereits eine sechste angekündigt wurde.
Audiovisuell hat sich an der Qualität nichts geändert, Bild und Ton sind auf dem gleichen hohen Niveau wie bei den Vorgängerstaffeln. Deshalb übernehme ich die textliche Wertung wie auch die Punkte meiner Bewertung der vierten Staffel und justiere etwas nach.
Das Bild von Staffel 5 ist ebenfalls tadellos. Das im Review angesprochene leichte digitale Rauschen fiel mir so gut wie nie wirklich störend auf. Die Schärfe ist außerordentlich, darauf resultiert mit dem gut gewählten Kontrast ein hoher Detailreichtum auch in dunklen Szenen. Der Schwarzwert könnte ausgewogener sein, das allerdings ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der Sound tritt erst in den Vordergrund, wenn er gefordert wird. Der DTS-Track ist für "Homeland" völlig ausreichend, denn in dieser Thriller-Serie dominieren Dialoge. Wenn es allerdings actionmäßig zur Sache geht, dann tut der Sound sein Übriges: bei den wenigen Explosionen grummelt der Bass ordentlich, und die Feuergefechte werden hochdynamisch ins Wohnzimmer transportiert.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen, deshalb schließe ich der Wertung des Reviewers an. Wie gewohnt kommt auch diese Staffel im schicken DigiPak mit Pappschuber wie die Vorgänger.
Mein persönliches Fazit: erneut absolut herausragende Thriller-Serienkost; spannend, schnell und intelligent. „Homeland“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien, alle Staffeln (vielleicht bis auf die 3.) haben definitiv das Potential (mit zeitlichen Abständen) zum mehrfachen Ansehen. Eine Serie, die lange Zeit in meinem Regal stehen bleiben wird.
Ganz schön viel auf einmal, was da in der 5. Staffel der Erfolgsserie so alles thematisiert wird könnte man meinen. Und liegt damit nicht mal so falsch. Und dennoch: die Drehbuchautoren haben sich allerhand einfallen lassen, um die russischen, amerikanischen und deutschen Nachrichtendienste ins Spiel zu bringen und sie drin zu halten. So umweht diese Staffel von „Homeland“ stets ein altbekannter Hauch von klassischen Agenten- und Geheimdienstthrillern, zeitgemäß aufgepeppt durch die Whistleblower-/ Cyberattackenthematik und, besonders aktuell, der allgegenwärtigen Bedrohungslage durch islamistischen Terror angepasst. Trotz der Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit der einzelnen Themen und Erzählstränge wird das Ganze immer wieder äußerst geschickt und nachvollziehbar zu einem sinnhaften Gemenge verwoben. Für Deutsche ist die besondere Würze dieser Staffel natürlich der Schauplatz: besonders Berliner dürften die Staffel mit dem größten Vergnügen genießen.
Mit Claire Daines, Mandy Patinkin, Rupert Friend und F. Murray Abraham sind natürlich wieder alle alten Bekannten mit an Bord. Neuzugang Miranda Otto ist absolut überzeugend in ihrer Rolle des eiskalten Station Chiefs mit Doppelleben, und bis in die kleinsten Nebenrollen geben sich neben den Schauspielgrößen Sebastian Koch und Nina Hoss viele weitere bekannte deutsche Stars die Ehre (Alexander Fehling als Carries Freund und sogar der Dortmunder „Tatort“-Kommissar in einer Mini-Rolle).
Erneut ist die fünfte Staffel ganz großes Serien-Kino, vielleicht sogar minimal besser als die schon hervorragende vierte Season. Schön, dass bereits eine sechste angekündigt wurde.
Audiovisuell hat sich an der Qualität nichts geändert, Bild und Ton sind auf dem gleichen hohen Niveau wie bei den Vorgängerstaffeln. Deshalb übernehme ich die textliche Wertung wie auch die Punkte meiner Bewertung der vierten Staffel und justiere etwas nach.
Das Bild von Staffel 5 ist ebenfalls tadellos. Das im Review angesprochene leichte digitale Rauschen fiel mir so gut wie nie wirklich störend auf. Die Schärfe ist außerordentlich, darauf resultiert mit dem gut gewählten Kontrast ein hoher Detailreichtum auch in dunklen Szenen. Der Schwarzwert könnte ausgewogener sein, das allerdings ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der Sound tritt erst in den Vordergrund, wenn er gefordert wird. Der DTS-Track ist für "Homeland" völlig ausreichend, denn in dieser Thriller-Serie dominieren Dialoge. Wenn es allerdings actionmäßig zur Sache geht, dann tut der Sound sein Übriges: bei den wenigen Explosionen grummelt der Bass ordentlich, und die Feuergefechte werden hochdynamisch ins Wohnzimmer transportiert.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen, deshalb schließe ich der Wertung des Reviewers an. Wie gewohnt kommt auch diese Staffel im schicken DigiPak mit Pappschuber wie die Vorgänger.
Mein persönliches Fazit: erneut absolut herausragende Thriller-Serienkost; spannend, schnell und intelligent. „Homeland“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien, alle Staffeln (vielleicht bis auf die 3.) haben definitiv das Potential (mit zeitlichen Abständen) zum mehrfachen Ansehen. Eine Serie, die lange Zeit in meinem Regal stehen bleiben wird.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 01.08.16 um 19:43
11. September 2012, Bengazi, Libyen: nach dem "Arabischen Frühling" ist der Diktator Muammar Ghaddafi nun ein knappes Jahr tot, und aufgrund des zerfallenden Staates ohne Strukturen und der Machtkämpfe verschiedener Gruppierungen ist die Sicherheitslage prekär. Die CIA betreibt einen "geheimen" Außenposten unweit der provisorischen amerikanischen "Botschaft", und der amerikanische Botschafter will sich trotz der Bedrohungslage unters libysche Volk mischen. Am Jahrestag von 9/11 greift eine islamistische Gruppierung zunächst die Botschaft und später den Compound des CIA an..
Michael Bay, weltbekannter Regisseur von Dokumentationen über Robotik, nahm sich in seiner neuesten Doku erneut wahrer Begebenheiten an: 2012 wurde der amerikanische Botschafter und mehrere Amerikaner beim Sturm auf die Botschaft und den CIA-Außenposten getötet; ob dieser Angriff quasi die "Jubiläumsfeier" von 9/11 war wird noch immer kontrovers diskutiert. Bay rückt ein Team von Spezialisten in den Fokus, wie sie sich zuhauf bei nicht selten zwielichtigen Sicherheitsfirmen wie "Blackwater" (für ihre Vorgehensweisen im Irak zu Recht in Verruf geraten) tummeln: ehemalige Special Forces, SEALs und Ranger machen dort das große Geld, und leider geraten dort auch viele Zivilisten unter die Räder. Den fünf Angehörigen besagten Sicherheitsteams setzt Bay ein filmisches Denkmal: diese 5 Männer haben über Stunden ein Gebäude gegen anstürmende Islamisten gehalten und so über zwanzig Menschen das Leben gerettet. Das ist per se ehrenhaft, jedoch unterlässt es Bay bis auf eine kurze Einstellung, die Gegenseite zu zeigen; und so wirken die Amerikaner stets hoch ethisch, moralisch gefestigt und ehrbar, während die Angreifer, aber auch die libyschen Sicherheitskräfte doppelzüngig, hinterlistig und feige demonstriert werden.
Bay gelingt es wie gewohnt, ansehnliche Action in Szene zu setzen, aber neu oder innovativ ist das nicht; im Gegenteil: das stete Geballer ab etwa Minute 50 wirkt, trotz auflockernder Pausen, nach kurzer Zeit ermüdend. Zudem wirken viele Szenen, in denen die Amerikaner irgendwelchen anonymen Bewaffneten begegnen äußerst unrealistisch: selbst als neben einem der Sicherheitsleute vermummte Bewaffnete aus dem Gebüsch springen erschrickt dieser kaum, geschweige denn er würde das Feuer veröffnen. Ihr übriges tun die unsäglichen, völlig unnatürlichen Dialoge: die amerikanischen Sicherheitsleute, die ich kennen gelernt habe reden ganz normal. Das Bay-übliche Gewedel mit den Stars and Stripes geriet zwar weitaus subtiler als beispielsweise am Ende der "Transformers", und doch: der ungeheure Patriotismus zeigt sich in den überaus kitschigen Aussagen der Männer. "13 Hours" ist sehr deutlich von "Black Hawk Down" inspiriert und kopiert manches zuweilen dreist: ähnlich wie bei "Pearl Harbor", wo Bay den Storyverlauf von "Titanic" regelrecht plagiierte und an die Gegebenheiten anpasste legte er das Drehbuch von "13 Hours" auf das von Ridley Scotts Genrehit und justierte lediglich ein bisschen nach.
Das Bild ist hervorragend, wie von einem Bay nicht anders zu erwarten. Wie bei Bay üblich ist es jedoch hochglanzprospektartig und will so nicht recht in das Szenario in dem nordafrikanischen Land passen. Dazu wirken die Farben zu stark, hier hätte eine Filterung ein stimmigeres Bild kreieren können. Alle weiteren Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Plastizität sind außerordentlich, lediglich der Kontrast wirkt minimal zu steil.
Der in Atmos vorliegende englische Track wird in Deutsch von meinem Receiver als Dolby Digital + reproduziert. Der deutsche Track steht dem englischen nur wenig nach (zumindest nicht, wenn man keine Atmos-fähige Anlage hat). Die Tonspur ist sehr dynamisch, äußerst bassstark und strotzt nur so vor perfekt ortbaren direktionalen Effekten und Surroundgeräuschen. Die Dialoge wirken in den Actionszenen allerdings etwas leise untergemischt und sind teils etwas schwer verständlich.
Extras habe ich auf der Amaray-Version leider gar keine gefunden; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gut, es war von einem amerikanischen Kommerz-Regisseur im Allgemeinen und von einem Michael Bay im Besonderen eh nicht zu erwarten, aber jegliche kritische Auseinandersetzung mit der Entstehung des Konflikts fehlt schmerzlich. Die Außenpolitik der USA ist maßgeblich verantwortlich für die Entstehung von islamistischen Milizen wie dem IS, das wird natürlich nicht thematisiert. So wird eine recht einseitige Heldenverklärung betrieben, und so wirkt "13 Hours" lediglich wie eine (schwächere) "Lone Survivor"-, "American Sniper"- und "Act of Valor"-Variante. Fans von Militär- und Ballerfilmen dürften jedoch ihre helle Freude daran empfinden.
Michael Bay, weltbekannter Regisseur von Dokumentationen über Robotik, nahm sich in seiner neuesten Doku erneut wahrer Begebenheiten an: 2012 wurde der amerikanische Botschafter und mehrere Amerikaner beim Sturm auf die Botschaft und den CIA-Außenposten getötet; ob dieser Angriff quasi die "Jubiläumsfeier" von 9/11 war wird noch immer kontrovers diskutiert. Bay rückt ein Team von Spezialisten in den Fokus, wie sie sich zuhauf bei nicht selten zwielichtigen Sicherheitsfirmen wie "Blackwater" (für ihre Vorgehensweisen im Irak zu Recht in Verruf geraten) tummeln: ehemalige Special Forces, SEALs und Ranger machen dort das große Geld, und leider geraten dort auch viele Zivilisten unter die Räder. Den fünf Angehörigen besagten Sicherheitsteams setzt Bay ein filmisches Denkmal: diese 5 Männer haben über Stunden ein Gebäude gegen anstürmende Islamisten gehalten und so über zwanzig Menschen das Leben gerettet. Das ist per se ehrenhaft, jedoch unterlässt es Bay bis auf eine kurze Einstellung, die Gegenseite zu zeigen; und so wirken die Amerikaner stets hoch ethisch, moralisch gefestigt und ehrbar, während die Angreifer, aber auch die libyschen Sicherheitskräfte doppelzüngig, hinterlistig und feige demonstriert werden.
Bay gelingt es wie gewohnt, ansehnliche Action in Szene zu setzen, aber neu oder innovativ ist das nicht; im Gegenteil: das stete Geballer ab etwa Minute 50 wirkt, trotz auflockernder Pausen, nach kurzer Zeit ermüdend. Zudem wirken viele Szenen, in denen die Amerikaner irgendwelchen anonymen Bewaffneten begegnen äußerst unrealistisch: selbst als neben einem der Sicherheitsleute vermummte Bewaffnete aus dem Gebüsch springen erschrickt dieser kaum, geschweige denn er würde das Feuer veröffnen. Ihr übriges tun die unsäglichen, völlig unnatürlichen Dialoge: die amerikanischen Sicherheitsleute, die ich kennen gelernt habe reden ganz normal. Das Bay-übliche Gewedel mit den Stars and Stripes geriet zwar weitaus subtiler als beispielsweise am Ende der "Transformers", und doch: der ungeheure Patriotismus zeigt sich in den überaus kitschigen Aussagen der Männer. "13 Hours" ist sehr deutlich von "Black Hawk Down" inspiriert und kopiert manches zuweilen dreist: ähnlich wie bei "Pearl Harbor", wo Bay den Storyverlauf von "Titanic" regelrecht plagiierte und an die Gegebenheiten anpasste legte er das Drehbuch von "13 Hours" auf das von Ridley Scotts Genrehit und justierte lediglich ein bisschen nach.
Das Bild ist hervorragend, wie von einem Bay nicht anders zu erwarten. Wie bei Bay üblich ist es jedoch hochglanzprospektartig und will so nicht recht in das Szenario in dem nordafrikanischen Land passen. Dazu wirken die Farben zu stark, hier hätte eine Filterung ein stimmigeres Bild kreieren können. Alle weiteren Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Plastizität sind außerordentlich, lediglich der Kontrast wirkt minimal zu steil.
Der in Atmos vorliegende englische Track wird in Deutsch von meinem Receiver als Dolby Digital + reproduziert. Der deutsche Track steht dem englischen nur wenig nach (zumindest nicht, wenn man keine Atmos-fähige Anlage hat). Die Tonspur ist sehr dynamisch, äußerst bassstark und strotzt nur so vor perfekt ortbaren direktionalen Effekten und Surroundgeräuschen. Die Dialoge wirken in den Actionszenen allerdings etwas leise untergemischt und sind teils etwas schwer verständlich.
Extras habe ich auf der Amaray-Version leider gar keine gefunden; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gut, es war von einem amerikanischen Kommerz-Regisseur im Allgemeinen und von einem Michael Bay im Besonderen eh nicht zu erwarten, aber jegliche kritische Auseinandersetzung mit der Entstehung des Konflikts fehlt schmerzlich. Die Außenpolitik der USA ist maßgeblich verantwortlich für die Entstehung von islamistischen Milizen wie dem IS, das wird natürlich nicht thematisiert. So wird eine recht einseitige Heldenverklärung betrieben, und so wirkt "13 Hours" lediglich wie eine (schwächere) "Lone Survivor"-, "American Sniper"- und "Act of Valor"-Variante. Fans von Militär- und Ballerfilmen dürften jedoch ihre helle Freude daran empfinden.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 30.07.16 um 11:45
Ein Jahr nach ihrem ersten Fall müssen sich die schwedische Kommissarin Saga Norén und der dänische Polizist Martin Rohde erneut zusammen raufen: ein führerloser Frachter rammt die Öresundbrücke, und auf dem Schiff werden fünf bewusstlose Jugendliche gefunden. Als die Jugendlichen ins Krankenhaus kommen beginnt nach und nach eine Serie von Morden, zu der sich vier Maskierte im Internet bekennen. Der Grund für die Morde wird schnell klar: durch Öko-Terrorismus wollen die Täter auf verschiedene Umweltskandale aufmerksam machen. Nach und nach kommen die Ermittler der Identität der vier Täter auf die Spur, doch plötzlich werden diese ermordet aufgefunden. Doch die Morde gehen weiter..
Saga Norén (Sofia Helin) und Martin Rohde (Kim Bodnia) gehen in die zweite Runde: der lässige dänische Cop und die Schwedin mit Asperger müssen in einem Wettlauf gegen die Zeit Öko-Verbrecher fassen, die auch vor großangelegten Anschlägen mit dem Potential für Hunderte von zivilen und unschuldigen Opfern nicht zurück schrecken. Hierbei ist es vor allem die schwedische Polizistin mit ihrer psychischen Erkrankung, die auf unnachahmliche Weise winzigste Puzzlestückchen findet, erkennt und passend aneinander fügt. Beide Hauptcharaktere leiden unter den Schatten der Vergangenheit: der Däne am Fall aus der ersten Staffel, dessen Nachwehen bis zum Ende der zweiten nachhallen und die Schwedin an schlimmen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.
Wie schon in der ersten Staffel bezieht auch die zweite ihre besondere Würze aus der Interaktion Sagas nicht nur mit Martin, sondern mit allen ihren Kontakten: das Asperger-Syndrom verhindert, dass die Betroffenen Gestik, Mimik und Worten des Gegenübers Emotionen entnehmen können; dass Empathie empfunden und Humor verstanden wird, was trotz aller Düsternis immer wieder zur Erheiterung führt (wenn man nicht selbst damit konfrontiert ist).
Sofia Helin und Kim Bodnia sind darstellerisch eine Bank; schade, dass Bodnia aufgrund zunehmend antisemitischer Strömungen (der Schauspieler ist Jude) in der Region in der 3. Staffel nicht mehr mit spielt.
Auch die zweite Staffel von "Die Brücke - Transit in den Tod" ist herausragende Krimi-Unterhaltung, die eine stets leicht morbide, düstere Atmosphäre aufweist, sauspannend ist und zwischendurch immer wieder einen befreienden Lacher einbaut. Die Skandinavier können´s einfach.
Im Gegensatz zu Ares gefiel mir der eingesetzte Farbfilter beim Bild sehr; er unterstützt die unterkühlte, triste Atmosphäre nachdrücklich. Die Schärfe ist sehr hoch, sie bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen. Besonders die Nachtszenen, als Zwischenszenen vor Orts- und Themenwechseln mit Zeitraffer eingesetzt, bestechen durch ihre eigenwillige Farbgebung und Kontrastierung. Mir ist das Bild wohlwollende fünf Balken wert.
"Die Brücke - Transit in den Tod" ist nicht gerade actionlastig, aber wenn Action gezeigt wird, dann wird sie durch den Sound maßgeblich gestützt. Dann rumpelt der Bass ganz ordentlich, und ein paar zufriedenstellend ortbare direktionale Effekte treten auf. Die Surroundkulisse ist recht verhalten, die Dialoge stets gut verständlich. Leicht störend wirkt der überlaut abgemischte Score.
Bei den Extras schließe ich mich Ares´ Wertung an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: zu Serien fand ich erst spät, aber jetzt bin ich regelrecht angefixt. Auch wenn ich großer Fan von Serien mit historischem Hintergrund (hierzu zähle ich prinzipiell "Game of Thrones" trotz des Fantasy-Touches auch) wie "Vikings", "Marco Polo" und "Turn - Washingtons Spies" bin, lege ich immer wieder besonderes Augenmerk auf Thriller-Serien. "Dexter", "Hannibal", "Orphan Black" und "The Wire" stehen noch in meinem Regal und warten darauf, angesehen zu werden. "Die Brücke.." jedoch ist einsame Spitze, mindestens so gut wie "The Killing" und mir eine uneingeschränkte Empfehlung für Thriller- und Krimifreunde wert.
Saga Norén (Sofia Helin) und Martin Rohde (Kim Bodnia) gehen in die zweite Runde: der lässige dänische Cop und die Schwedin mit Asperger müssen in einem Wettlauf gegen die Zeit Öko-Verbrecher fassen, die auch vor großangelegten Anschlägen mit dem Potential für Hunderte von zivilen und unschuldigen Opfern nicht zurück schrecken. Hierbei ist es vor allem die schwedische Polizistin mit ihrer psychischen Erkrankung, die auf unnachahmliche Weise winzigste Puzzlestückchen findet, erkennt und passend aneinander fügt. Beide Hauptcharaktere leiden unter den Schatten der Vergangenheit: der Däne am Fall aus der ersten Staffel, dessen Nachwehen bis zum Ende der zweiten nachhallen und die Schwedin an schlimmen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.
Wie schon in der ersten Staffel bezieht auch die zweite ihre besondere Würze aus der Interaktion Sagas nicht nur mit Martin, sondern mit allen ihren Kontakten: das Asperger-Syndrom verhindert, dass die Betroffenen Gestik, Mimik und Worten des Gegenübers Emotionen entnehmen können; dass Empathie empfunden und Humor verstanden wird, was trotz aller Düsternis immer wieder zur Erheiterung führt (wenn man nicht selbst damit konfrontiert ist).
Sofia Helin und Kim Bodnia sind darstellerisch eine Bank; schade, dass Bodnia aufgrund zunehmend antisemitischer Strömungen (der Schauspieler ist Jude) in der Region in der 3. Staffel nicht mehr mit spielt.
Auch die zweite Staffel von "Die Brücke - Transit in den Tod" ist herausragende Krimi-Unterhaltung, die eine stets leicht morbide, düstere Atmosphäre aufweist, sauspannend ist und zwischendurch immer wieder einen befreienden Lacher einbaut. Die Skandinavier können´s einfach.
Im Gegensatz zu Ares gefiel mir der eingesetzte Farbfilter beim Bild sehr; er unterstützt die unterkühlte, triste Atmosphäre nachdrücklich. Die Schärfe ist sehr hoch, sie bleibt es auch in Mittel- und Hintergründen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen. Besonders die Nachtszenen, als Zwischenszenen vor Orts- und Themenwechseln mit Zeitraffer eingesetzt, bestechen durch ihre eigenwillige Farbgebung und Kontrastierung. Mir ist das Bild wohlwollende fünf Balken wert.
"Die Brücke - Transit in den Tod" ist nicht gerade actionlastig, aber wenn Action gezeigt wird, dann wird sie durch den Sound maßgeblich gestützt. Dann rumpelt der Bass ganz ordentlich, und ein paar zufriedenstellend ortbare direktionale Effekte treten auf. Die Surroundkulisse ist recht verhalten, die Dialoge stets gut verständlich. Leicht störend wirkt der überlaut abgemischte Score.
Bei den Extras schließe ich mich Ares´ Wertung an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: zu Serien fand ich erst spät, aber jetzt bin ich regelrecht angefixt. Auch wenn ich großer Fan von Serien mit historischem Hintergrund (hierzu zähle ich prinzipiell "Game of Thrones" trotz des Fantasy-Touches auch) wie "Vikings", "Marco Polo" und "Turn - Washingtons Spies" bin, lege ich immer wieder besonderes Augenmerk auf Thriller-Serien. "Dexter", "Hannibal", "Orphan Black" und "The Wire" stehen noch in meinem Regal und warten darauf, angesehen zu werden. "Die Brücke.." jedoch ist einsame Spitze, mindestens so gut wie "The Killing" und mir eine uneingeschränkte Empfehlung für Thriller- und Krimifreunde wert.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 28.07.16 um 17:29
Der neue Chefredakteur des "Boston Globe", selbst jüdischer Abstammung, macht in der irisch dominierten, erzkatholischen Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts gleich mal ein Fass auf: er entdeckt, dass um den Missbrauch eines katholischen Geistlichen an einem Kind nicht nur augenscheinlich in der Kirche einiges vertuscht wurde; auch in der eigenen Zeitung wurde darum relativ wenig Gewese gemacht. Baron beauftragt daraufhin das Investigativ-Team des "Globe" namens "Spotlight" mit der tiefer gehenden Recherche. Im Laufe einiger Jahre entdeckt dieses Team ungeheuerliches: die Zahl der Missbrauchsfälle steigt nicht nur ins Unermessliche, sondern die pädophilen Priester werden von höchster Stelle gedeckt..
Von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche konnte man nun gerade in den letzten Jahren immer wieder in der Presse lesen, und auch hier zu Lande geriet der katholische Klerus immer wieder in die Schlagzeilen. In "Spotlight" griff das gleichnamige, vierköpfige Ermittlerteam dieses schwierige Thema anhand der Missbrauchsfälle in Boston, MA, einer erzkatholischen und gleichzeitig erzkonservativen Hochburg im Norden Nordamerikas auf und deckte dadurch ein System auf, das pädophile Priester nicht nur nicht bestraft, sondern ihre "Neigungen" durch Vertuschungen und Manipulationen nicht nur verschleiert, sondern durch Versetzungen und fingierte Dokumente regelrecht fördert und begünstigt. Höchsten Würdenträgern konnte durch "Spotlight" das Handwerk gelegt werden, nur um zu erkennen, dass diese Würdenträger nie bestraft wurden. Auch die Täter selbst wurden selten bestraft, sondern konnten andernorts ihrem Treiben weiter nach gehen.
"Spotlight" schildert diese schockierenden Vorgänger auf nüchterne und nie effekthaschende Art und Weise ganz in der Tradition des Journalismus-Klassikers "Die Unbestechlichen". So wurde auch auf die vielen unbekannten Opfer Rücksicht genommen, von denen so einige Zuflucht im Alkohol, in Drogen oder gar im Suizid suchten. Dennoch (oder möglicherweise gerade dadurch) geriet besonders das Ende ungemein eindringlich, wenn auf verschiedenen Texttafeln die Vielzahl bekannter Missbrauchsfälle in der ganzen Welt aufgezeigt wird. Selbst der Heilige Stuhl hat "Spotlight" als wichtigen und ehrlichen Film bezeichnet. Dennoch sei angemerkt, dass "Spotlight" teils so staubtrocken ist wie die Akten, in denen die Journalisten recherchieren: das dürfte nicht jedermanns Sache sein.
"Spotlight" wurde mit dem Oscar für den Besten Film und dem für das Beste Drehbuch ausgezeichnet; leider ging Mark Ruffalo, nominiert als Bester Nebendarsteller, leer aus.
Das Bild des Films ist hervorragend geraten. Nur sehr selten lassen sich bei genauem Hinsehen minimale Bildfehler ausmachen, die kaum jemals stören. Das Bild ist stets sehr scharf und bleibt es auch in allen Bildebenen; und besonders die Plastizität in gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen begeistert. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nahezu perfekt ausbalanciert.
In welcher Abmischung der deutsche Ton vorliegt spielt bei diesem Film kaum eine Rolle. Auch Prinzipienreiter können sich "Spotlight", entsprechendes Interesse vorausgesetzt, zulegen: der Sound muss sich selten beweisen; Dynamik und Bass sind so gut wie nie gefordert. Surroundgeräusche gibt es wohl, aber stets nur unauffällig.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der Vorbewerter an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Spotlight" ist definitiv ein wichtiger Film, prangert er doch Zustände innerhalb der katholischen Kirche an, die so nicht sein dürfen und die an den Grundfesten des Glaubens und der Kirche rütteln. "Spotlight" wurde zwar mit zwei der wichtigsten Oscars ausgezeichnet, was der Film aber eher seiner Thematik zu verdanken haben dürfte: "Spotlight" ist durchaus vergleichsweise spannend und gut ansehbar; als Film jedoch handwerklich meines Erachtens allenfalls gut durchschnittliche "Hausmannskost". Heutzutage sieht der Zeitgeist genau genommen anders aus und dementsprechend dreht man dreht Filme auch anders. Dass "Spotlight" von einzelnen öfter angesehen wird bezweifle ich; bei mir bleibt es beim einmaligen Genuss.
Von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche konnte man nun gerade in den letzten Jahren immer wieder in der Presse lesen, und auch hier zu Lande geriet der katholische Klerus immer wieder in die Schlagzeilen. In "Spotlight" griff das gleichnamige, vierköpfige Ermittlerteam dieses schwierige Thema anhand der Missbrauchsfälle in Boston, MA, einer erzkatholischen und gleichzeitig erzkonservativen Hochburg im Norden Nordamerikas auf und deckte dadurch ein System auf, das pädophile Priester nicht nur nicht bestraft, sondern ihre "Neigungen" durch Vertuschungen und Manipulationen nicht nur verschleiert, sondern durch Versetzungen und fingierte Dokumente regelrecht fördert und begünstigt. Höchsten Würdenträgern konnte durch "Spotlight" das Handwerk gelegt werden, nur um zu erkennen, dass diese Würdenträger nie bestraft wurden. Auch die Täter selbst wurden selten bestraft, sondern konnten andernorts ihrem Treiben weiter nach gehen.
"Spotlight" schildert diese schockierenden Vorgänger auf nüchterne und nie effekthaschende Art und Weise ganz in der Tradition des Journalismus-Klassikers "Die Unbestechlichen". So wurde auch auf die vielen unbekannten Opfer Rücksicht genommen, von denen so einige Zuflucht im Alkohol, in Drogen oder gar im Suizid suchten. Dennoch (oder möglicherweise gerade dadurch) geriet besonders das Ende ungemein eindringlich, wenn auf verschiedenen Texttafeln die Vielzahl bekannter Missbrauchsfälle in der ganzen Welt aufgezeigt wird. Selbst der Heilige Stuhl hat "Spotlight" als wichtigen und ehrlichen Film bezeichnet. Dennoch sei angemerkt, dass "Spotlight" teils so staubtrocken ist wie die Akten, in denen die Journalisten recherchieren: das dürfte nicht jedermanns Sache sein.
"Spotlight" wurde mit dem Oscar für den Besten Film und dem für das Beste Drehbuch ausgezeichnet; leider ging Mark Ruffalo, nominiert als Bester Nebendarsteller, leer aus.
Das Bild des Films ist hervorragend geraten. Nur sehr selten lassen sich bei genauem Hinsehen minimale Bildfehler ausmachen, die kaum jemals stören. Das Bild ist stets sehr scharf und bleibt es auch in allen Bildebenen; und besonders die Plastizität in gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen begeistert. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nahezu perfekt ausbalanciert.
In welcher Abmischung der deutsche Ton vorliegt spielt bei diesem Film kaum eine Rolle. Auch Prinzipienreiter können sich "Spotlight", entsprechendes Interesse vorausgesetzt, zulegen: der Sound muss sich selten beweisen; Dynamik und Bass sind so gut wie nie gefordert. Surroundgeräusche gibt es wohl, aber stets nur unauffällig.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der Vorbewerter an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Spotlight" ist definitiv ein wichtiger Film, prangert er doch Zustände innerhalb der katholischen Kirche an, die so nicht sein dürfen und die an den Grundfesten des Glaubens und der Kirche rütteln. "Spotlight" wurde zwar mit zwei der wichtigsten Oscars ausgezeichnet, was der Film aber eher seiner Thematik zu verdanken haben dürfte: "Spotlight" ist durchaus vergleichsweise spannend und gut ansehbar; als Film jedoch handwerklich meines Erachtens allenfalls gut durchschnittliche "Hausmannskost". Heutzutage sieht der Zeitgeist genau genommen anders aus und dementsprechend dreht man dreht Filme auch anders. Dass "Spotlight" von einzelnen öfter angesehen wird bezweifle ich; bei mir bleibt es beim einmaligen Genuss.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 17.07.16 um 12:39
14. April 1865: Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, bei den Südstaatlern als Gewinner des Krieges und Abschaffer der Sklaverei verhasst wird während einer Theateraufführung durch einen Kopfschuss von hinten schwerst verletzt und erliegt am folgenden Tag seinen Verletzungen. Zeitgleich werden Attentate auf den Vizepräsidenten und den Außenminister verübt. Die Täter sind schnell identifiziert: so ist der Todesschütze unmittelbar nach seiner Tat auf die Theaterbühne gesprungen, hat die Losung der Gruppierung hinaus posaunt und konnte für kurze Zeit entkommen. Seine Mittäter werden schnell gefasst, unter ihnen die Mutter eines der Attentäter Mary Surratt. Um den Anschein der Rechtsbarkeit zu wahren kommt Mary Surratt vor ein Militärtribunal, obwohl das Urteil eigentlich bereits fest steht. Nun setzt der junge, unerfahrene Anwalt Aiken alles daran, Mary Surratt vor dem Galgen zu retten..
Robert Redford, amerikanische Schauspielikone und versierter Regisseur ("Eine ganz normale Familie", "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" und "Der Pferdeflüsterer" wurden mit einigen Oscars ausgezeichnet) nahm sich eines amerikanischen Traumas an: Lincoln war erste Präsident, der ermordet wurde; so einige mussten dieses Schicksal noch erleiden.
Redford stellt die ungeheuerliche, auf Hass gegen den personifizierten Sieg und die personifizierte Abschaffung der Sklaverei basierende Tat nie in Frage, sondern lenkt den Fokus auf die "Schattenseiten der Demokratie": auch bei den schrecklichsten Taten haben die Täter Anspruch auf ein "anständiges" Verfahren, und auch zur Beruhigung der Massen darf es keine Christenverfolgung, kein Bauernopfer und keinen manipulierten Prozess geben.
Für diese Darstellung lässt Redford den ehemaligen Nordstaatenoffizier Aiken sich vom Saulus zum Paulus wandeln. James McAvoy gelingt es überzeugend, die innere Zerrissenheit seiner Figur glaubhaft zu transportieren: zunächst von der Mitschuld Mary Surratts überzeugt besinnt sich der Anwalt auf seinen Eid und verteidigt die Angeklagte, bis ihre (Un-) Schuld vermeintlich bewiesen ist.
Insgesamt betrachtet ist "Die Lincoln-Verschwörung" ein recht spannender Gerichtsthriller, der trotz der vermeintlich staubtrockenen Gerichtsszenen kaum eine Sekunde langweilt. Dennoch: hätte ich nicht zufällig in der TV & Spielfilm gesehen, dass der Film gestern ausgestrahlt wurde und mit dem Daumen nach oben bewertet ist, hätte die Scheibe wohl noch weitere Jahre im Regal gestanden.
Tja, das Bild.. Das Bild von "Die Lincoln-Verschwörung" wurde in einem Maße nachbearbeitet und stilistisch verändert, dass das Ergebnis zwar schön filmisch aussieht und einen authentischen, "antiken" Look aufweist, aber High Def sieht leider anders aus. Das Bild wurde in fast allen Einstellung dezent weich gezeichnet, so dass die Schärfe nie besonders hoch wirkt. Der Kontrast ist stets zu steil, so dass in den vielen dunklen und halbdunklen Szene eine ganze Menge Details verschwinden. Ein leichtes Rauschen ist in klein gemusterten Flächen immer sichtbar. Haare, Poren, Stoffstrukturen etc. sind kaum deutlich sichtbar. In einigen wenigen, gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen zeigt das Bild, das es eigentlich sehr gut ausfiele: klarer Fall von tot gestylt.
Tonal muss sich der Track kaum beweisen. Die DTS HD MA 5.1-Tonspur könnte vermutlich begeistern, tut es aber mangels Gelegenheit nicht. Die Dialoge im dialoglastigen Film sind stets gut verständlich, auch wenn es im Gerichtssaal mal zum Tumult mit Stimmengewirr kommt. Auf Basseinsätze und Dynamikattacken wartet man vergebens. Surroundgeräusche sind vorhanden, diese halten sich aber ziemlich bedeckt.
Mein persönliches Fazit: "Die Lincoln-Verschwörung" ist nicht nur eine Geschichtsdoku im Spielfilm-Gewand, sondern ist gleichzeitig Appell sowie der moralisch und ethisch erhobene Zeigefinger an das demokratische Bewusstsein jedes einzelnen. Trotz des vermeintlich trockenen Themas geriet der Film für mich kaum langweilig, im Gegenteil: ich fand "Die Lincoln-Verschwörung" recht spannend.
Robert Redford, amerikanische Schauspielikone und versierter Regisseur ("Eine ganz normale Familie", "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" und "Der Pferdeflüsterer" wurden mit einigen Oscars ausgezeichnet) nahm sich eines amerikanischen Traumas an: Lincoln war erste Präsident, der ermordet wurde; so einige mussten dieses Schicksal noch erleiden.
Redford stellt die ungeheuerliche, auf Hass gegen den personifizierten Sieg und die personifizierte Abschaffung der Sklaverei basierende Tat nie in Frage, sondern lenkt den Fokus auf die "Schattenseiten der Demokratie": auch bei den schrecklichsten Taten haben die Täter Anspruch auf ein "anständiges" Verfahren, und auch zur Beruhigung der Massen darf es keine Christenverfolgung, kein Bauernopfer und keinen manipulierten Prozess geben.
Für diese Darstellung lässt Redford den ehemaligen Nordstaatenoffizier Aiken sich vom Saulus zum Paulus wandeln. James McAvoy gelingt es überzeugend, die innere Zerrissenheit seiner Figur glaubhaft zu transportieren: zunächst von der Mitschuld Mary Surratts überzeugt besinnt sich der Anwalt auf seinen Eid und verteidigt die Angeklagte, bis ihre (Un-) Schuld vermeintlich bewiesen ist.
Insgesamt betrachtet ist "Die Lincoln-Verschwörung" ein recht spannender Gerichtsthriller, der trotz der vermeintlich staubtrockenen Gerichtsszenen kaum eine Sekunde langweilt. Dennoch: hätte ich nicht zufällig in der TV & Spielfilm gesehen, dass der Film gestern ausgestrahlt wurde und mit dem Daumen nach oben bewertet ist, hätte die Scheibe wohl noch weitere Jahre im Regal gestanden.
Tja, das Bild.. Das Bild von "Die Lincoln-Verschwörung" wurde in einem Maße nachbearbeitet und stilistisch verändert, dass das Ergebnis zwar schön filmisch aussieht und einen authentischen, "antiken" Look aufweist, aber High Def sieht leider anders aus. Das Bild wurde in fast allen Einstellung dezent weich gezeichnet, so dass die Schärfe nie besonders hoch wirkt. Der Kontrast ist stets zu steil, so dass in den vielen dunklen und halbdunklen Szene eine ganze Menge Details verschwinden. Ein leichtes Rauschen ist in klein gemusterten Flächen immer sichtbar. Haare, Poren, Stoffstrukturen etc. sind kaum deutlich sichtbar. In einigen wenigen, gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen zeigt das Bild, das es eigentlich sehr gut ausfiele: klarer Fall von tot gestylt.
Tonal muss sich der Track kaum beweisen. Die DTS HD MA 5.1-Tonspur könnte vermutlich begeistern, tut es aber mangels Gelegenheit nicht. Die Dialoge im dialoglastigen Film sind stets gut verständlich, auch wenn es im Gerichtssaal mal zum Tumult mit Stimmengewirr kommt. Auf Basseinsätze und Dynamikattacken wartet man vergebens. Surroundgeräusche sind vorhanden, diese halten sich aber ziemlich bedeckt.
Mein persönliches Fazit: "Die Lincoln-Verschwörung" ist nicht nur eine Geschichtsdoku im Spielfilm-Gewand, sondern ist gleichzeitig Appell sowie der moralisch und ethisch erhobene Zeigefinger an das demokratische Bewusstsein jedes einzelnen. Trotz des vermeintlich trockenen Themas geriet der Film für mich kaum langweilig, im Gegenteil: ich fand "Die Lincoln-Verschwörung" recht spannend.
mit 4
mit 3
mit 4
mit 3
bewertet am 10.07.16 um 11:26
Alton ist auf der Flucht: mit seinem Vater und einem State Trooper ist er von der "Farm" geflohen, wo der Junge wie der neue Messias kultisch verehrt wird. Die Gebetstexte des Predigers rufen jedoch auch FBI und NSA auf den Plan, denn die Texte beinhalten unter anderem Staatsgeheimnisse, die eigentlich unmöglich entschlüsselt werden können. Auf Alton wird also unbestritten wegen seiner Fähigkeiten Jagd gemacht, aber woraus bestehen diese Fähigkeiten eigentlich und vor allem: was ist Alton?
"Midnight Special" wird unter anderem als Science Fiction-Film bezeichnet, was der Film genau genommen nur bedingt ist. Während der ersten beiden Drittel erinnerte der Streifen mich persönlich sehr stark an Stephen Kings "Feuerkind": ein Mann ist mit seinem Sohn auf der Flucht vor Geheimdiensten, weil diese die paranormalen Fähigkeiten des Kindes "gewinnbringend" (sprich: als Waffe) nutzen wollen. Unterschiede wären: in "Feuerkind" bringt das Mädchen mit ihren Kräften nicht selten Feinde um und landet später gefangen in einer militärischen Einrichtung, bevor es zum spektakulären, tödlichen Showdown kommt. In "Midnight Special" passiert auch effektemässig vergleichsweise wenig, um die Fähigkeiten des Jungen zu visualisieren; und ein paar Schauwerte gibt es erst ganz zum Ende hin, wo die Herkunft und Bestimmung des Jungen aufgezeigt wird.
So recht kann sich der Film also nicht entscheiden, ob er nun Science Fictioner, Thrillerdrama oder reines Drama sein will, und dennoch gelingt es "Midnight Special" auf ganz eigentümliche Weise, stete Spannung auf zu bauen und zu halten. Leider kumuliert diese Spannung nicht in einem sich explosiv entladendem Höhepunkt, sondern endet recht unspektakulär.
Visuell kann die Scheibe ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Mit sehr guter Schärfe können allenfalls die Szenen während der letzten Viertelstunde punkten, in denen die futuristischen Bauwerke und Silhouetten mittels CGI nahezu perfekt integriert wurden. Ansonsten ist die Schärfe schon fast Mittelmaß, begleitet von einem unzureichenden Kontrast, der in den vielen dunklen Szenen ordentlich Details verschluckt. Hinzu kommt eine allenfalls befriedigender Schwarzwert, der sein Übriges tut. Um die Vorgängerwerte zu relativieren vergebe ich 3 Balken, auf einer Zehnerskala hätte ich 7 gegeben.
Tonal passt alles soweit, ohne Bäume aus zu reißen. Vor allem der Bass pumpt bei den paranormalen Phänomenen der Fähigkeiten des Jungen ordentlich, während die Surroundgeräusche und die direktionalen Effekte recht unaufdringlich bleiben. Der Track wird übrigens von meinem Receiver automatisiert als Dolby Digital + und nicht wie im Review angegeben als Dolby Digital 5.1 ausgegeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe die bisher vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: "Midnight Special" ist definitiv ein außergewöhnlicher Film, der spaltet und nicht übermäßig viele Fans finden dürfte. Einerseits ist der Film auf eigentümliche Weise stets spannend, löst diese Spannung jedoch auf unbefriedigende Weise auf. So recht weiß ich immer noch nicht, ob mir "Midnight Special" nun gefiel oder nicht, ich weiß noch nicht mal ob ich ihn mir zum Test noch mal ansehe.
"Midnight Special" wird unter anderem als Science Fiction-Film bezeichnet, was der Film genau genommen nur bedingt ist. Während der ersten beiden Drittel erinnerte der Streifen mich persönlich sehr stark an Stephen Kings "Feuerkind": ein Mann ist mit seinem Sohn auf der Flucht vor Geheimdiensten, weil diese die paranormalen Fähigkeiten des Kindes "gewinnbringend" (sprich: als Waffe) nutzen wollen. Unterschiede wären: in "Feuerkind" bringt das Mädchen mit ihren Kräften nicht selten Feinde um und landet später gefangen in einer militärischen Einrichtung, bevor es zum spektakulären, tödlichen Showdown kommt. In "Midnight Special" passiert auch effektemässig vergleichsweise wenig, um die Fähigkeiten des Jungen zu visualisieren; und ein paar Schauwerte gibt es erst ganz zum Ende hin, wo die Herkunft und Bestimmung des Jungen aufgezeigt wird.
So recht kann sich der Film also nicht entscheiden, ob er nun Science Fictioner, Thrillerdrama oder reines Drama sein will, und dennoch gelingt es "Midnight Special" auf ganz eigentümliche Weise, stete Spannung auf zu bauen und zu halten. Leider kumuliert diese Spannung nicht in einem sich explosiv entladendem Höhepunkt, sondern endet recht unspektakulär.
Visuell kann die Scheibe ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Mit sehr guter Schärfe können allenfalls die Szenen während der letzten Viertelstunde punkten, in denen die futuristischen Bauwerke und Silhouetten mittels CGI nahezu perfekt integriert wurden. Ansonsten ist die Schärfe schon fast Mittelmaß, begleitet von einem unzureichenden Kontrast, der in den vielen dunklen Szenen ordentlich Details verschluckt. Hinzu kommt eine allenfalls befriedigender Schwarzwert, der sein Übriges tut. Um die Vorgängerwerte zu relativieren vergebe ich 3 Balken, auf einer Zehnerskala hätte ich 7 gegeben.
Tonal passt alles soweit, ohne Bäume aus zu reißen. Vor allem der Bass pumpt bei den paranormalen Phänomenen der Fähigkeiten des Jungen ordentlich, während die Surroundgeräusche und die direktionalen Effekte recht unaufdringlich bleiben. Der Track wird übrigens von meinem Receiver automatisiert als Dolby Digital + und nicht wie im Review angegeben als Dolby Digital 5.1 ausgegeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe die bisher vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: "Midnight Special" ist definitiv ein außergewöhnlicher Film, der spaltet und nicht übermäßig viele Fans finden dürfte. Einerseits ist der Film auf eigentümliche Weise stets spannend, löst diese Spannung jedoch auf unbefriedigende Weise auf. So recht weiß ich immer noch nicht, ob mir "Midnight Special" nun gefiel oder nicht, ich weiß noch nicht mal ob ich ihn mir zum Test noch mal ansehe.
mit 3
mit 3
mit 4
mit 2
bewertet am 09.07.16 um 16:55
Irgendwo in den Alpen, in den Sechzigern: durch einen Schicksalsschlag verliert der junge Lukas die geliebte Mutter, spricht nicht mehr und entfernt sich immer weiter von seinem ob des Verlustes groben, gefühlskalten Vater. Eines Tages entdeckt Lukas einen Jungadler, der aus dem Nest fiel und nun, noch lange nicht flügge und noch länger kein Jäger, hilflos auf sein Ende wartet. Lukas nimmt das Tier zu sich, und mit Hilfe des Försters Danzer wird Lukas Freund, Mentor und Trainer des Adlers Abel, und eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht..
Filme wie "Wie Brüder im Wind" waren vor allem in den Sechzigern und Siebzigern recht beliebt und machten Tiere wie Lassie, Rin Tin Tin, Skippy oder Flipper äußerst berühmt. Nach dem Boom in den besagten Jahrzehnten war es eine ganze Zeit lang still um die tierischen Stars, doch alle paar Jahre wieder kommt mal ein Genre-Vertreter um die Ecke und wird recht erfolgreich, wie zuletzt etwa "Marley & me". Nun ist "Wie Brüder im Wind" ähnlich konstruiert, aber dennoch völlig anders: zum einen ist der Film in der kargen und wunderschönen Bergwelt der österreichischen Alpen angesiedelt und wirkt wie aus einer anderen Zeit, zum anderen verfügt der Film mit einem Adler über einen tierischen "Star", der Emotionen weitaus weniger transportieren kann wie beispielsweise ein Hund. Das ist für das Tier bei "Wie Brüder im Wind" auch nicht erforderlich, denn das übernehmen (wie fast immer eine Bank) Jean Reno, aber vor allem Tobias Moretti und die kleine Offenbarung und Neuentdeckung Manuel Camacho.
Eine Besonderheit bei "Wie Brüder im Wind" ist, dass weitestgehend auf den Einsatz von CGI verzichtet wurde und nicht nur ein Adlerpärchen über ein Jahr gefilmt wurde; viele der Flug- und Jagdszenen wurden mit Kameras aufgenommen, die den Adlern an den Körper montiert wurden. Dies gibt diesen Szenen eine ganz besondere, eigenwillige Optik.
"Wie Brüder im Wind" ist ein außerordentlich poetischer Film, dessen Wirkung von dem ungewöhnlich stimmigen Soundtrack perfekt unterstützt wird und der grandiose Naturaufnahmen der Bergwelt aufbietet. "Wie Brüder im Wind" ist der sprichwörtliche Familienfilm mit allem, was dazu gehört und einer Message, die auch die Jüngsten verstehen.
Das Bild ist bis auf sehr wenige, minimal unscharfe Takes perfekt. Von der sehr hohen Schärfe und Tiefenschärfe profitieren besonders die Totalen, die die wunderschönen Landschaften und bizarren Gesteinsformationen toll ins Wohnzimmer holen. Alle Nahaufnahmen und Close Ups beeindrucken mit höchstem Detailreichtum, und so bestechen besonders Strukturen wie Holz in den alten und verwitterten Hütten, aber auch das Federkleid der Adler.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor, was nicht wirklich Not getan hätte. Zwar liegt eine stete Surroundkulisse vor, die dezente Geräusche aus allen Richtungen reproduziert; auf Bass und Dynamik wartet man jedoch vergebens, was nicht zuletzt dem Gerne geschuldet ist. Die Signalortung gelingt dem Track gut, und die Ebenen können sauber getrennt werden. Insgesamt ein mehr als zufriedenstellender Sound, dem ein wenig der Bums fehlt.
Bei den Extras vergebe ich einen Mittelwert, da nicht gesehen.Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Wie Brüder im Wind" ist ein äußerst gelungener Film für die ganze Familie, der faszinierende Schauwerte aufweist und auch Erwachsenen anrührend ans Herz geht. Die außerordentlich gut gelungene visuelle Aufbereitung ist zudem ein Genuss, den man sich nicht nur, aber besonders als Fan von Naturaufnahmen nicht entgehen lassen sollte.
Filme wie "Wie Brüder im Wind" waren vor allem in den Sechzigern und Siebzigern recht beliebt und machten Tiere wie Lassie, Rin Tin Tin, Skippy oder Flipper äußerst berühmt. Nach dem Boom in den besagten Jahrzehnten war es eine ganze Zeit lang still um die tierischen Stars, doch alle paar Jahre wieder kommt mal ein Genre-Vertreter um die Ecke und wird recht erfolgreich, wie zuletzt etwa "Marley & me". Nun ist "Wie Brüder im Wind" ähnlich konstruiert, aber dennoch völlig anders: zum einen ist der Film in der kargen und wunderschönen Bergwelt der österreichischen Alpen angesiedelt und wirkt wie aus einer anderen Zeit, zum anderen verfügt der Film mit einem Adler über einen tierischen "Star", der Emotionen weitaus weniger transportieren kann wie beispielsweise ein Hund. Das ist für das Tier bei "Wie Brüder im Wind" auch nicht erforderlich, denn das übernehmen (wie fast immer eine Bank) Jean Reno, aber vor allem Tobias Moretti und die kleine Offenbarung und Neuentdeckung Manuel Camacho.
Eine Besonderheit bei "Wie Brüder im Wind" ist, dass weitestgehend auf den Einsatz von CGI verzichtet wurde und nicht nur ein Adlerpärchen über ein Jahr gefilmt wurde; viele der Flug- und Jagdszenen wurden mit Kameras aufgenommen, die den Adlern an den Körper montiert wurden. Dies gibt diesen Szenen eine ganz besondere, eigenwillige Optik.
"Wie Brüder im Wind" ist ein außerordentlich poetischer Film, dessen Wirkung von dem ungewöhnlich stimmigen Soundtrack perfekt unterstützt wird und der grandiose Naturaufnahmen der Bergwelt aufbietet. "Wie Brüder im Wind" ist der sprichwörtliche Familienfilm mit allem, was dazu gehört und einer Message, die auch die Jüngsten verstehen.
Das Bild ist bis auf sehr wenige, minimal unscharfe Takes perfekt. Von der sehr hohen Schärfe und Tiefenschärfe profitieren besonders die Totalen, die die wunderschönen Landschaften und bizarren Gesteinsformationen toll ins Wohnzimmer holen. Alle Nahaufnahmen und Close Ups beeindrucken mit höchstem Detailreichtum, und so bestechen besonders Strukturen wie Holz in den alten und verwitterten Hütten, aber auch das Federkleid der Adler.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor, was nicht wirklich Not getan hätte. Zwar liegt eine stete Surroundkulisse vor, die dezente Geräusche aus allen Richtungen reproduziert; auf Bass und Dynamik wartet man jedoch vergebens, was nicht zuletzt dem Gerne geschuldet ist. Die Signalortung gelingt dem Track gut, und die Ebenen können sauber getrennt werden. Insgesamt ein mehr als zufriedenstellender Sound, dem ein wenig der Bums fehlt.
Bei den Extras vergebe ich einen Mittelwert, da nicht gesehen.Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Wie Brüder im Wind" ist ein äußerst gelungener Film für die ganze Familie, der faszinierende Schauwerte aufweist und auch Erwachsenen anrührend ans Herz geht. Die außerordentlich gut gelungene visuelle Aufbereitung ist zudem ein Genuss, den man sich nicht nur, aber besonders als Fan von Naturaufnahmen nicht entgehen lassen sollte.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 03.07.16 um 12:08
Wade Wilson war früher bei den Special Forces und nutzt jetzt seine Ausbildung, um als so eine Art Asi-Robin Hood und Söldner für Geld Schwache vor allen Arten von "Ungeziefer" zu schützen. Dabei lernt er irgendwann die große Liebe seines Lebens, das Escort-Girl Vanessa, kennen. Doch das Glück währt nur kurz: bei Wade wird Krebs im Endstadium diagnostiziert. Doch "Agent Smith" bietet ihm einen Ausweg an: seine Krankheit soll nicht nur kuriert werden, durch die Behandlung soll er auch Superkräfte erhalten. Die Behandlung ist ein einziges Martyrium, doch sie schlägt an: der Krebs wird geheilt, und Wade erlangt enorm gesteigerte Selbstheilungs- und Körperkräfte. Doch der Preis ist unglaublich hoch, und als "Deadpool" macht sich Wade nun auf die Suche nach seinen "Therapeuten"..
Bang! Absoluter Volltreffer. "Deadpool" ist für mich der bisher beste Marvel und das krasse Gegenstück zu den publikumswirksam gemainstreamten, glattgebürsteten, PG-gerateten restlichen Vertretern (obwohl mir viele davon auch gut gefallen. Aber: kein Vergleich zu diesem hier). "Deadpool" ist reine Erwachsenenunterhaltung, und es verwundert, dass der Film eine 16er-Freigabe erhalten hat. Die Handlung ist simpel und muss es auch sein: schon die Comics sind kein Shakespeare.
"Deadpool" ist stets versaut, niveautechnisch sich grundsätzlich unter der Gürtellinie bewegend und herrlich selbstironisch, äußerst zynisch, wunderbar politisch unkorrekt und auf jegliche Ethik und Moral pfeifend, ganz im Gegenteil: besonders die Ethik und Moral der oftmals penetrant pathetischen X-Men wird volley genommen und mit Vollspann gekontert. Bei "Deadpool" kämpft nicht Gut gegen Böse, sondern Böse gegen noch böser, das ganze garniert mit einigen der geilsten Sprüche , die ich je gehört habe. Selten habe ich in der letzten Zeit derart laut bei einem Film lachen müssen. Hinzu kommen noch perfekt inszenierte, Martial Arts-inspirierte Fights (zum Schreien: Deadpools Versuche Colossus zu vermöbeln, diverse Knochenbrüche inclusive), grandiose be- und entschleunigte Actionsequenzen und das Durchbrechen der 4. Wand, wo Ryan Reynolds, der sich mit der Realisierung des Films ein jahrelang verfolgtes Herzensprojekt erfüllte, oft und gerne mit dem Publikum kokettiert.
Das Bild ist grandios. Kein einziger Parameter schwächelt auch nur eine Sekunde, und so ist das Bild über die gesamte Laufzeit in allen Bildebenen absolut scharf, perfekt kontrastiert, mit optimalem Schwarzwert versehen und farblich ausgewogen.
Natürlich gibt es beim Sound wieder das übliche Gepinze, weil der Track "nur" in DTS vorliegt. Trotz des fehlenden HD-Kürzels sind Bass, Durchzeichnung, Signaltrennung, Dynamik und Surroundkulisse außerordentlich. Wenn man sich unbedingt selbst kasteien will und zwischen der englischen und der deutschen Spur hin- und herschaltet (was sich auf den Filmgenuß bekanntlich außerordentlich förderlich auswirkt) wird man nur marginale Unterschiede feststellen.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich wie ebenfalls üblich dem Durchschnittswert an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: normalerweise bin ich bei extrem gehypten Filmen immer recht vorsichtig und trotzdem in aller Regel enttäuscht. Nicht so bei "Deadpool": was habe ich gelacht, ich wurde so gut unterhalten wie lange nicht. Sich diesen Film wegen der fehlenden HD-Tonspur nicht zu kaufen, obwohl man ihn schon gerne hätte ist .. nennen wir es mal befremdlich (Mr. Pool hätte sicher deutlichere Worte gefunden). Dieser Zwergenaufstand-Boykott wird Twentieth Century Fox weder umstimmen noch in den Ruin treiben.
Bang! Absoluter Volltreffer. "Deadpool" ist für mich der bisher beste Marvel und das krasse Gegenstück zu den publikumswirksam gemainstreamten, glattgebürsteten, PG-gerateten restlichen Vertretern (obwohl mir viele davon auch gut gefallen. Aber: kein Vergleich zu diesem hier). "Deadpool" ist reine Erwachsenenunterhaltung, und es verwundert, dass der Film eine 16er-Freigabe erhalten hat. Die Handlung ist simpel und muss es auch sein: schon die Comics sind kein Shakespeare.
"Deadpool" ist stets versaut, niveautechnisch sich grundsätzlich unter der Gürtellinie bewegend und herrlich selbstironisch, äußerst zynisch, wunderbar politisch unkorrekt und auf jegliche Ethik und Moral pfeifend, ganz im Gegenteil: besonders die Ethik und Moral der oftmals penetrant pathetischen X-Men wird volley genommen und mit Vollspann gekontert. Bei "Deadpool" kämpft nicht Gut gegen Böse, sondern Böse gegen noch böser, das ganze garniert mit einigen der geilsten Sprüche , die ich je gehört habe. Selten habe ich in der letzten Zeit derart laut bei einem Film lachen müssen. Hinzu kommen noch perfekt inszenierte, Martial Arts-inspirierte Fights (zum Schreien: Deadpools Versuche Colossus zu vermöbeln, diverse Knochenbrüche inclusive), grandiose be- und entschleunigte Actionsequenzen und das Durchbrechen der 4. Wand, wo Ryan Reynolds, der sich mit der Realisierung des Films ein jahrelang verfolgtes Herzensprojekt erfüllte, oft und gerne mit dem Publikum kokettiert.
Das Bild ist grandios. Kein einziger Parameter schwächelt auch nur eine Sekunde, und so ist das Bild über die gesamte Laufzeit in allen Bildebenen absolut scharf, perfekt kontrastiert, mit optimalem Schwarzwert versehen und farblich ausgewogen.
Natürlich gibt es beim Sound wieder das übliche Gepinze, weil der Track "nur" in DTS vorliegt. Trotz des fehlenden HD-Kürzels sind Bass, Durchzeichnung, Signaltrennung, Dynamik und Surroundkulisse außerordentlich. Wenn man sich unbedingt selbst kasteien will und zwischen der englischen und der deutschen Spur hin- und herschaltet (was sich auf den Filmgenuß bekanntlich außerordentlich förderlich auswirkt) wird man nur marginale Unterschiede feststellen.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich wie ebenfalls üblich dem Durchschnittswert an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: normalerweise bin ich bei extrem gehypten Filmen immer recht vorsichtig und trotzdem in aller Regel enttäuscht. Nicht so bei "Deadpool": was habe ich gelacht, ich wurde so gut unterhalten wie lange nicht. Sich diesen Film wegen der fehlenden HD-Tonspur nicht zu kaufen, obwohl man ihn schon gerne hätte ist .. nennen wir es mal befremdlich (Mr. Pool hätte sicher deutlichere Worte gefunden). Dieser Zwergenaufstand-Boykott wird Twentieth Century Fox weder umstimmen noch in den Ruin treiben.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 02.07.16 um 12:13
New Mexico, so um 1870 herum: der amerikanische Bürgerkrieg ist bereits eine Weile vorbei und doch leidet die ganze Bevölkerung noch darunter. Jane hat vermeintlich ihren Mann im Krieg verloren, doch es kommt noch schlimmer: sie schließt sich dem Zug des skrupellosen Gentleman-Gangsters Bishop nach Westen an, der ihren Körper verkauft; und sie verliert ihre über alles geliebte Tochter. Das Gangmitglied Hammond rettet sie und beide heiraten später, doch nach einer Weile spüren Bishop und seine Gang die kleine Familie auf. Der einzige, der Jane und ihrem Mann nun noch zur Seite stehen kann ist ausgerechnet Janes Ex-Mann, der Kriegsheld Dan Frost..
Western-Fan per se bin ich eigentlich nicht, und (die wahren Western-Fans würden mich wohl ausbuhen, wenn sie könnten) sämtliche alten (ja, auch die mit "The Duke" John Wayne) sind nicht so mein Ding. Viele der modernen Western ab so etwa "Der mit dem Wolf tanzt" standen und stehen jedoch noch immer in meiner Sammlung: "Open Range", "3:10 to Yuma", "The Salvation", "Django Unchained" (und ganz sicher NICHT "The Hateful 8") und als Geheimtipp "Sweetwater" sind nicht nur hervorragende Genrevertreter, sondern insgesamt tolle Filme. Eine Besonderheit von "Jane got a gun" ist, dass eine zerbrechliche Frau die "Heldin" ist und nicht nur in der rauen Realität des "Wilden Westens" ihren "Mann" stehen muss, sondern zum Kampf gezwungen ist, um das ihr Liebste zu schützen. Grundsätzlich wird also wie in den meisten Western eine Rachegeschichte erzählt; die besondere Würze jedoch bezieht der Film aus der etwas delikaten und dramatischen Story um den vermeintlich toten Ehemann und der vermeintliche Witwe, die sich mit einem ehemaligen Gangster ein neues Leben aufgebaut hat und nun ausgerechnet den Ex-Gatten um Hilfe bitten muss. Der zugegebenermaßen entschleunigte Mittelteil bietet tolle Dialoge, die das ganze Ausmaß des romantischen Dilemmas entwickeln, jedoch nie schwülstig wirken. Der obligatorische Shootout zum Schluss ist sehr packend inszeniert.
Mit Natalie Portman, Joel Edgerton und Noah Emmerich ist "Jane got a gun" perfekt besetzt, aber kongenial ist Ewan McGregor als Bandenboss mit ungewohnt dunklem Haar.
Das Bild wurde recht stark farblich gefiltert, so dass erdige und braune Farben dominieren. Mit dezenter Weichzeichnung wurde die starke hitze New Mexicos regelrecht spürbar visualisiert, die Weichzeichnung verhindert die Höchstwertung, weil so natürlich die Schärfe nicht optimal ist. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nahezu optimal, so dass die vielen Nachtszenen sehr detailreich bleiben. Die Plastizität könnte einen Tick höher sein.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist fast über jeden Zweifel erhaben. Eine gut umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, Der Bass ballert bei den Schusswechseln ordentlich mit und die Schüsse peitschen kreuz und quer durch den Raum. Klasse.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie gesagt, die alten Western sind nicht so mein Ding, die meisten neuen schon eher. Bei diesen Neo-Western liegt "Jane got a gun" recht weit vorn in meiner Gunst, definitiv weiter vorn als "Slow West" (gleichwohl ich den ebenfalls recht gelungen fand) und sehr viel weiter vorne als "The Homesman". An "Sweetwater" reicht er für mich nicht ganz heran, und in der Sammlung verbleibt er wohl auch nicht. Dennoch: für Western-Fans spreche ich mindestens eine Anseh-Empfehlung aus.
Western-Fan per se bin ich eigentlich nicht, und (die wahren Western-Fans würden mich wohl ausbuhen, wenn sie könnten) sämtliche alten (ja, auch die mit "The Duke" John Wayne) sind nicht so mein Ding. Viele der modernen Western ab so etwa "Der mit dem Wolf tanzt" standen und stehen jedoch noch immer in meiner Sammlung: "Open Range", "3:10 to Yuma", "The Salvation", "Django Unchained" (und ganz sicher NICHT "The Hateful 8") und als Geheimtipp "Sweetwater" sind nicht nur hervorragende Genrevertreter, sondern insgesamt tolle Filme. Eine Besonderheit von "Jane got a gun" ist, dass eine zerbrechliche Frau die "Heldin" ist und nicht nur in der rauen Realität des "Wilden Westens" ihren "Mann" stehen muss, sondern zum Kampf gezwungen ist, um das ihr Liebste zu schützen. Grundsätzlich wird also wie in den meisten Western eine Rachegeschichte erzählt; die besondere Würze jedoch bezieht der Film aus der etwas delikaten und dramatischen Story um den vermeintlich toten Ehemann und der vermeintliche Witwe, die sich mit einem ehemaligen Gangster ein neues Leben aufgebaut hat und nun ausgerechnet den Ex-Gatten um Hilfe bitten muss. Der zugegebenermaßen entschleunigte Mittelteil bietet tolle Dialoge, die das ganze Ausmaß des romantischen Dilemmas entwickeln, jedoch nie schwülstig wirken. Der obligatorische Shootout zum Schluss ist sehr packend inszeniert.
Mit Natalie Portman, Joel Edgerton und Noah Emmerich ist "Jane got a gun" perfekt besetzt, aber kongenial ist Ewan McGregor als Bandenboss mit ungewohnt dunklem Haar.
Das Bild wurde recht stark farblich gefiltert, so dass erdige und braune Farben dominieren. Mit dezenter Weichzeichnung wurde die starke hitze New Mexicos regelrecht spürbar visualisiert, die Weichzeichnung verhindert die Höchstwertung, weil so natürlich die Schärfe nicht optimal ist. Der Kontrast und der Schwarzwert sind nahezu optimal, so dass die vielen Nachtszenen sehr detailreich bleiben. Die Plastizität könnte einen Tick höher sein.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist fast über jeden Zweifel erhaben. Eine gut umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, Der Bass ballert bei den Schusswechseln ordentlich mit und die Schüsse peitschen kreuz und quer durch den Raum. Klasse.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie gesagt, die alten Western sind nicht so mein Ding, die meisten neuen schon eher. Bei diesen Neo-Western liegt "Jane got a gun" recht weit vorn in meiner Gunst, definitiv weiter vorn als "Slow West" (gleichwohl ich den ebenfalls recht gelungen fand) und sehr viel weiter vorne als "The Homesman". An "Sweetwater" reicht er für mich nicht ganz heran, und in der Sammlung verbleibt er wohl auch nicht. Dennoch: für Western-Fans spreche ich mindestens eine Anseh-Empfehlung aus.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 25.06.16 um 13:40
Luke ist Stunt-Motorradfahrer auf Jahrmärkten und immer nur wenige Tage in einer Stadt. Während eines Aufenthaltes in Schenectady hat er eine Affäre mit der Kellnerin Romina, und als sein Veranstalter ein Jahr später wieder im Rahmen eines Jahrmarktes in Schenectady gastiert erfährt er, dass er Vater eines kleinen Jungen ist. Luke, selbst ohne Vater aufgewachsen, will alles besser machen und beginnt, den Unterhalt für seinen Sohn mit Banküberfällen zu "finanzieren". Hauptsächlich aus Dummheit kommt es dabei zu einer schicksalhaften Begegnung mit dem Cop Avery. 15 Jahre später begegnen sich die Söhne von Avery und Luke, und das Schicksal scheint sich zu wiederholen..
"The Place Beyond the Pines" (anscheinend die wörtliche Übersetzung des Iroquois-Wortes "Schenectady") ist die zweite Zusammenarbeit zwischen Derek Cianfrance und Ryan Gosling und wie schon "Blue Valentine" ein herausragend gespieltes Drama. Der Film ist quasi gedrittelt und verwebt als Tryptichon zunächst die Underdog-Story der amerikanischen Mittel- und Unterschicht mit Losern und Menschen, die auf dem Weg zum Loser sind mit der Crime-Story um korrupte Cops, die nicht nur, aber auch für die Karriere eines Einzelnen geopfert werden, um zum Ende hin den Kreis zum Familiendrama wieder zu schließen. Das alles wird präsentiert in trost- und schonungslosen Bildern des amerikanischen Alltags, in dem die Erschießung eines Kriminellen, der die benutzte Waffe nie einsetzte als Heldentat gefeiert wird. Der mittlere Teil dient nur als Überleitung und Zeitsprung, um das Drama um den Polizisten und den Bankräuber auf die Söhne zu transferieren und das bittere, nie beendete Schicksal zum Schlusspunkt zu bringen.
Alle Darsteller erbringen Höchstleistungen, besonders beeindruckend fand ich neben Eva Mendes und Dane DeHaan Ben Mendelsohn: kaum jemand kann einen versifften Verlierer so gut darstellen wie er.
Hand- und Wackelkamerahasser seien zudem gewarnt: in "The Place Beyond the Pines" gibt es einige Szenen, die die wackeligsten Found-Footagefilme wie Medien für transzendentale Meditation wirken lassen.
Das Bild hinterließ bei mir einen zwiespältigen Eindruck: während die Masse der Totalen hervorragend gelungen ist und mit Detailreichtum und hoher Schärfe punkten sind es gerade Aufnahmen im Nahbereich und den Mittelgründen, die etwas weicher wirken und die Schärfe missen lassen. Das ist zwar selten wirklich störend, es verhindert aber die Höchstwertung. Der Schwarzwert ist recht ordentlich, der Kontrast könnte in dunklen Bildabschnitten ausgewogener sein. Die Plastizität ist gehobener Durchschnitt.
Der Sound jedoch hat es in sich. Damit meine ich nicht, dass es permanent hochdynamisch und bassstark scheppert (was der Track in den paar Actionszenen durchaus tut) : der Sound ist grandios abgemischt und beeindruckt nicht nur mit einer perfekten Signalortbarkeit; das besondere an dieser Abmischung ist, dass sich auch alle Höhenebenen perfekt voneinander abheben. Dafür jedoch sind die Dialoge deutlich zu leise, hier kommt man um eine Anhebung der Lautstärke des Centers kaum herum.
Bei den Extras vergebe ich die Durchschnittswertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Place Beyond the Pines" ist definitiv ein herausragendes und ungewöhnlich berührendes Drama mit grandiosen Darstellerleistungen. Die eine oder andere Anmerkung über den etwa zähen Mittelteil kann ich nicht nachvollziehen, ist er doch existentiell als Bindeglied; eine Kürzung hätte dem Film eher geschadet als ihn gestrafft. Dennoch wird es bei mir beim einmaligen Sehen bleiben: "The Place Beyond the Pines" sorgt nicht gerade für eine optimistische und lebensbejahende Stimmung.
"The Place Beyond the Pines" (anscheinend die wörtliche Übersetzung des Iroquois-Wortes "Schenectady") ist die zweite Zusammenarbeit zwischen Derek Cianfrance und Ryan Gosling und wie schon "Blue Valentine" ein herausragend gespieltes Drama. Der Film ist quasi gedrittelt und verwebt als Tryptichon zunächst die Underdog-Story der amerikanischen Mittel- und Unterschicht mit Losern und Menschen, die auf dem Weg zum Loser sind mit der Crime-Story um korrupte Cops, die nicht nur, aber auch für die Karriere eines Einzelnen geopfert werden, um zum Ende hin den Kreis zum Familiendrama wieder zu schließen. Das alles wird präsentiert in trost- und schonungslosen Bildern des amerikanischen Alltags, in dem die Erschießung eines Kriminellen, der die benutzte Waffe nie einsetzte als Heldentat gefeiert wird. Der mittlere Teil dient nur als Überleitung und Zeitsprung, um das Drama um den Polizisten und den Bankräuber auf die Söhne zu transferieren und das bittere, nie beendete Schicksal zum Schlusspunkt zu bringen.
Alle Darsteller erbringen Höchstleistungen, besonders beeindruckend fand ich neben Eva Mendes und Dane DeHaan Ben Mendelsohn: kaum jemand kann einen versifften Verlierer so gut darstellen wie er.
Hand- und Wackelkamerahasser seien zudem gewarnt: in "The Place Beyond the Pines" gibt es einige Szenen, die die wackeligsten Found-Footagefilme wie Medien für transzendentale Meditation wirken lassen.
Das Bild hinterließ bei mir einen zwiespältigen Eindruck: während die Masse der Totalen hervorragend gelungen ist und mit Detailreichtum und hoher Schärfe punkten sind es gerade Aufnahmen im Nahbereich und den Mittelgründen, die etwas weicher wirken und die Schärfe missen lassen. Das ist zwar selten wirklich störend, es verhindert aber die Höchstwertung. Der Schwarzwert ist recht ordentlich, der Kontrast könnte in dunklen Bildabschnitten ausgewogener sein. Die Plastizität ist gehobener Durchschnitt.
Der Sound jedoch hat es in sich. Damit meine ich nicht, dass es permanent hochdynamisch und bassstark scheppert (was der Track in den paar Actionszenen durchaus tut) : der Sound ist grandios abgemischt und beeindruckt nicht nur mit einer perfekten Signalortbarkeit; das besondere an dieser Abmischung ist, dass sich auch alle Höhenebenen perfekt voneinander abheben. Dafür jedoch sind die Dialoge deutlich zu leise, hier kommt man um eine Anhebung der Lautstärke des Centers kaum herum.
Bei den Extras vergebe ich die Durchschnittswertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Place Beyond the Pines" ist definitiv ein herausragendes und ungewöhnlich berührendes Drama mit grandiosen Darstellerleistungen. Die eine oder andere Anmerkung über den etwa zähen Mittelteil kann ich nicht nachvollziehen, ist er doch existentiell als Bindeglied; eine Kürzung hätte dem Film eher geschadet als ihn gestrafft. Dennoch wird es bei mir beim einmaligen Sehen bleiben: "The Place Beyond the Pines" sorgt nicht gerade für eine optimistische und lebensbejahende Stimmung.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 19.06.16 um 12:37
Obwohl Aliens bei ihren Offensiv-Operationen "Independence Day", "Battle Los Angeles", "Battleship" und anderen Versuchen ordentlich aufs Maul bekommen haben scheinen sie immerhin so verzweifelt auf der Suche nach neuem Lebensraum zu sein, dass sie einen weiteren Versuch starten: in bisher vier Wellen gelang es ihnen, die Menschheit nahezu aus zu rotten. Was ein EMP in der ersten, Tsunamis und Erdbeben in der zweiten, ein Virus in der dritten und als Menschen getarnte Aliens in der vierten Welle nicht vollständig dezimieren konnten soll die 5. Welle jetzt richten: die menschliche Rasse soll vom Erdboden getilgt werden. Preisfrage (und für das Fortbestehen der Menschheit von existentieller Bedeutung): was ist die 5. Welle, wie sieht sie aus und wie kann sie bekämpft werden?
Mal wieder eine Teeniebuch-Verfilmung, in einem dystopischen Szenario angesiedelt, könnte man meinen. Und liegt damit richtig. Unterschiede zu den "Panems", "Maze Runners", "Divergent/Insurgents" u. ä wären: keine Spiele, keine Aufstände, kein totalitäres System oder "Versuche". Parallelen zu den genannten wären: eine Heldin statt einem Helden (natürlich bis auf "Maze Runner"), eine Love Story mittendrin, alles ein wenig futuristisch und alles geht gut aus, man will die Teenies ja nicht verschrecken.
Beim Betrachten des Films hätte ich schwören können, dass die Romanvorlage von einer Frau stammt und der Film von einer Frau gedreht wurde, dem ist nicht so. Lediglich das Drehbuch stammt von einer Frau, und das merkt man dem Film ab etwa der Mitte deutlich an. Die erste Hälfte lässt sich noch ganz gut an und kann mit einer guten, verzweifelten Atmosphäre und leidlich gelungenen Special Effects punkten. Ab besagter Mitte wird es zum Teil unnötig kitschig-romantisch und damit einhergehend absolut unglaubwürdig. ACHTUNG SPOILER: ganz schlimm wird es, als ein Alien "wegen der Liebe" wieder zum Menschen wird und der Mensch den Alien darum nicht töten kann. Würg. Wer bemerkt, dass die Militärbasis trotz der übermächtigen Bedrohung nicht verdunkelt ist und die Kinder-Patrouillen mit Helmlampen eingesetzt werden sollte sich ausrechnen können woraus die 5. Welle besteht. SPOILER ENDE.
Was die erste Hälfte gut macht, macht die zweite umso schlechter: das ganze wird extrem unglaubwürdig, teils überaus und unnötig kitschig und wimmelt nur so vor Logikfehlern. Das allerdings sorgt für (sicherlich unfreiwillige) Erheiterung. Regelrecht nervig: die pseudo-taffe Möchtegern-Kampftussi mit dem Lidschatten eines Pandabären, die man sofort übers Knie legen und ohne Abendessen ins Bett schicken möchte.
Unfassbar, dass der Regisseur vorher den hervorragenden Kidnapping-Thriller "Die Entführung der Alice Creed" inszenierte. Also kann er´s eigentlich, bei "Die 5. Welle" hatte Blakeson eine heftige Formschwäche (was aber sicherlich auch der Vorlage und dem Drehbuch geschuldet war). Was in diesem Stuss Stars wie Liev Schreiber (sichtlich unterfordert) und Maria Bello (sichtlich, hoffentlich künstlich, gealtert) zu suchen haben wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Chloë Grace Moretz tut ihr Bestes und überzeugt.
Bild und Ton sind vom Feinsten.
Das Bild weist keinen Fehler auf, alle Parameter sind hervorragend. Da bleibt nur die Höchstwertung, das ist sehr nahe am Referenzstatus.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track lässt keine Wünsche offen. Bei den Erdbeben und Tsunamis ballert der Bass, dass es eine wahre Freude ist. Bei den Schusswechseln peitschen die Schüsse schön dynamisch und gut ortbar durchs Zimmer. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und die Dialoge sind auch noch gut verständlich, wenn`s mal heiß her geht.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorpostern an. Die Verpackung von Blu-rays ist mir grundsätzlich egal, und eine Blechdose wird es nur wenn der Preis stimmt. Der Preis hat gestimmt, und für den Preis bekommt man ein ordentlich lackiertes Steel ohne Prägung und Beschriftung (steht alles auf der J-Card).
Mein persönliche Fazit: erstaunlich ist, dass die intellektuell und technisch sehr deutlich unterlegene Menschheit am Ende immer gewinnt. Der einzige, realistische "Sieg" wird in Spielbergs "Krieg der Welten"-Remake gezeigt, und besonders hirnrissig (wenn auch unterhaltsam) geriet der Sieg der Menschheit per Malware-Infizierung von Alien-Computern in "Independence Day". .
Wie man diesem Film hier 5 Punkte geben und ihn somit auf eine Stufe mit so manchem Meisterwerk stellen kann ist mir schleierhaft, "Geschmäcker sind nun mal verschieden" und Toleranz für andere Meinungen hin oder her. Wie schon gesagt, die erste Hälfte ist gut; die zweite Hälfte hat mir den Spaß mit ihrem Kitsch, ihrer Unglaubwürdigkeit und ihren Logiklöchern gehörig verdorben. Hätte ich nach der ersten Hälfte noch gute vier Balken vergeben, gebe ich jetzt ob der drastischen Verschlechterung in der zweiten Hälfte (und meiner daraus resultierenden Enttäuschung) nur noch zwei. Von mir gibt es definitiv keine Empfehlung, nicht zum Anschauen und schon gar nicht zum Kauf.
Mal wieder eine Teeniebuch-Verfilmung, in einem dystopischen Szenario angesiedelt, könnte man meinen. Und liegt damit richtig. Unterschiede zu den "Panems", "Maze Runners", "Divergent/Insurgents" u. ä wären: keine Spiele, keine Aufstände, kein totalitäres System oder "Versuche". Parallelen zu den genannten wären: eine Heldin statt einem Helden (natürlich bis auf "Maze Runner"), eine Love Story mittendrin, alles ein wenig futuristisch und alles geht gut aus, man will die Teenies ja nicht verschrecken.
Beim Betrachten des Films hätte ich schwören können, dass die Romanvorlage von einer Frau stammt und der Film von einer Frau gedreht wurde, dem ist nicht so. Lediglich das Drehbuch stammt von einer Frau, und das merkt man dem Film ab etwa der Mitte deutlich an. Die erste Hälfte lässt sich noch ganz gut an und kann mit einer guten, verzweifelten Atmosphäre und leidlich gelungenen Special Effects punkten. Ab besagter Mitte wird es zum Teil unnötig kitschig-romantisch und damit einhergehend absolut unglaubwürdig. ACHTUNG SPOILER: ganz schlimm wird es, als ein Alien "wegen der Liebe" wieder zum Menschen wird und der Mensch den Alien darum nicht töten kann. Würg. Wer bemerkt, dass die Militärbasis trotz der übermächtigen Bedrohung nicht verdunkelt ist und die Kinder-Patrouillen mit Helmlampen eingesetzt werden sollte sich ausrechnen können woraus die 5. Welle besteht. SPOILER ENDE.
Was die erste Hälfte gut macht, macht die zweite umso schlechter: das ganze wird extrem unglaubwürdig, teils überaus und unnötig kitschig und wimmelt nur so vor Logikfehlern. Das allerdings sorgt für (sicherlich unfreiwillige) Erheiterung. Regelrecht nervig: die pseudo-taffe Möchtegern-Kampftussi mit dem Lidschatten eines Pandabären, die man sofort übers Knie legen und ohne Abendessen ins Bett schicken möchte.
Unfassbar, dass der Regisseur vorher den hervorragenden Kidnapping-Thriller "Die Entführung der Alice Creed" inszenierte. Also kann er´s eigentlich, bei "Die 5. Welle" hatte Blakeson eine heftige Formschwäche (was aber sicherlich auch der Vorlage und dem Drehbuch geschuldet war). Was in diesem Stuss Stars wie Liev Schreiber (sichtlich unterfordert) und Maria Bello (sichtlich, hoffentlich künstlich, gealtert) zu suchen haben wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Chloë Grace Moretz tut ihr Bestes und überzeugt.
Bild und Ton sind vom Feinsten.
Das Bild weist keinen Fehler auf, alle Parameter sind hervorragend. Da bleibt nur die Höchstwertung, das ist sehr nahe am Referenzstatus.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track lässt keine Wünsche offen. Bei den Erdbeben und Tsunamis ballert der Bass, dass es eine wahre Freude ist. Bei den Schusswechseln peitschen die Schüsse schön dynamisch und gut ortbar durchs Zimmer. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und die Dialoge sind auch noch gut verständlich, wenn`s mal heiß her geht.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorpostern an. Die Verpackung von Blu-rays ist mir grundsätzlich egal, und eine Blechdose wird es nur wenn der Preis stimmt. Der Preis hat gestimmt, und für den Preis bekommt man ein ordentlich lackiertes Steel ohne Prägung und Beschriftung (steht alles auf der J-Card).
Mein persönliche Fazit: erstaunlich ist, dass die intellektuell und technisch sehr deutlich unterlegene Menschheit am Ende immer gewinnt. Der einzige, realistische "Sieg" wird in Spielbergs "Krieg der Welten"-Remake gezeigt, und besonders hirnrissig (wenn auch unterhaltsam) geriet der Sieg der Menschheit per Malware-Infizierung von Alien-Computern in "Independence Day". .
Wie man diesem Film hier 5 Punkte geben und ihn somit auf eine Stufe mit so manchem Meisterwerk stellen kann ist mir schleierhaft, "Geschmäcker sind nun mal verschieden" und Toleranz für andere Meinungen hin oder her. Wie schon gesagt, die erste Hälfte ist gut; die zweite Hälfte hat mir den Spaß mit ihrem Kitsch, ihrer Unglaubwürdigkeit und ihren Logiklöchern gehörig verdorben. Hätte ich nach der ersten Hälfte noch gute vier Balken vergeben, gebe ich jetzt ob der drastischen Verschlechterung in der zweiten Hälfte (und meiner daraus resultierenden Enttäuschung) nur noch zwei. Von mir gibt es definitiv keine Empfehlung, nicht zum Anschauen und schon gar nicht zum Kauf.
mit 2
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 16.06.16 um 06:39
Die Wallstreet in New York, so etwa 2005: der sagen wir mal etwas merkwürdige Broker Michael Burry entdeckt als Einziger, dass der amerikanische Immobilienmarkt durch die freudige Zuarbeit von absolut geldgierigen und skrupellosen Fondsmanagern an den Rand des Zusammenbruchs geführt wurde. Also macht Burry entgegen aller Widrigkeiten, was andere Finanzgenies, fast ausnahmslos auf ihren eigenen maximalen Profit bedacht schon lange praktizieren: er "wettet" (so nennen die Finanzhaie das tatsächlich) gegen den eigenen Fonds, andere wiederum gegen ihre eigene Bank, und so kommt, was kommen muss: die ganze Sache platzt mit ungeahnten Folgen für die amerikanische Wirtschaft, den Steuerzahler und später die ganze Welt..
"The Big Short" präsentiert nicht nur die realen Geschehnisse, die von 2005 bis 2007 in die internationale Finanz- und Bankenkrise geführt haben und unter anderem in Europa zu exorbitant hohen Hilfs- und Finanzpaketen für Irland, Portugal, Spanien und noch immer für Griechenland führten; der Film zeigt auch die tatsächlich existierenden, noch immer im Finanzwesen tätigen Personen, die seinerzeit erheblich zum "Gelingen" der Krise beitrugen.
Die Filmemacher schufen das Kunststück, die für den Laien nahezu undurchschaubaren Finanzjonglierereien anschaulich dar zu stellen, so dass der Zuschauer mühelos den Irrsinn erkennt, mit dem die Profitgeier sehenden Auges auf den Abgrund zu steuern und vor allem den kleinen Mann und Steuerzahler mitleidlos mitreißen. Ernüchternd und erhellend, besonders wenn zum Ende hin angedeutet wird, dass die unheilvolle Spirale bereits wieder in Gang gesetzt wurde.
Anfangs wirkt "The Big Short" regelrecht anstrengend und weist ein Schnitt-Stakkato auf, dass Tony Scott zur Ehre gereicht hätte. Nach etwa einer halben Stunde jedoch findet man Gefallen an dieser Visualisierung, zumal des Öfteren die 4. Wand durchbrochen wird und die Akteure direkt mit dem Zuschauer kommunizieren und ihm Sachverhalte auf humoristische Weise erläutern, die eigentlich ganz und gar nicht zum Lachen sind.
"The Big Short" ist mit Brad Pitt (mehr oder weniger nur in einer Nebenrolle), Ryan Gosling, Marisa Tomei und Melissa Leo außerordentlich hochkarätig besetzt, aber besonders beeindruckend agieren Christian Bale, der den eigenartigen Broker mit Glasauge kongenial verkörpert und Steve Carrell, der einen der wenigen Banker mit Gewissen darstellt.
Der Regisseur Adam McKay und sein Kameramann legten keinen allzu großen Wert auf das perfekte HD-Bild und nutzten verschiedene Stilmittel wie dezente Weichzeichnungen, Zoom-Effekte und ähnliches, um manchen Sachverhalt optisch zu unterstützen. Das letzte Quäntchen Schärfe wurde zurück gehalten, um einen 80er-Look zu erzeugen. Das Bild ist zwar sehr weit davon entfernt nur durchschnittlich zu sein, aber für die Höchstwertung reicht es nicht ganz. Der Film wurde nur teilweise digital gefilmt, und so sieht man zeitweise eine sehr feine Körnung, die aber überhaupt nicht stört.
Akustisch muss sich "The Big Short" nie beweisen, deshalb ist eine Dolby Digital 5.1-Tonspur durchaus ausreichend. (Ja, ja, ich weiß: eine moderne Produktion im Allgemeinen und eine hoch budgetierte im Besonderen MUSS HD-Ton aufweisen und so weiter und so fort bla bla. Nein, muss sie nicht:) Der Film ist natürlich extrem dialoglastig, ohne jede Action und somit auch ohne Anlass für Dynamik und Bass. Auch die Surroundkulisse ist verhalten, was aber bei diesem Film tatsächlich kaum ins Gewicht fällt.
Bei den Extras schließe ich mich wie (fast) immer dem Durchschnittswert an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Zu Beginn empfand ich "The Big Short" fast ein wenig seltsam und anstrengend, was neben dem Schnittgewitter vor allem auf Christian Bales ersten Auftritt zurück zu führen ist. Das legte sich schnell, denn der Film zeigt über alle Maßen augenöffnend, wie eiskalt die Wallstreet-Banker mit Milliarden jonglieren und dabei die drohenden Schicksale aller Investoren ungerührt zum eigenen Profit hinnehmen. Und das Schlimmste ist: nur ein einziger kleiner Fisch wurde dafür zur Rechenschaft gezogen, die Banken wurden mit stattlicher staatlicher Unterstützung gerettet und in Bälde geht alles wieder von vorne los.
"The Big Short" präsentiert nicht nur die realen Geschehnisse, die von 2005 bis 2007 in die internationale Finanz- und Bankenkrise geführt haben und unter anderem in Europa zu exorbitant hohen Hilfs- und Finanzpaketen für Irland, Portugal, Spanien und noch immer für Griechenland führten; der Film zeigt auch die tatsächlich existierenden, noch immer im Finanzwesen tätigen Personen, die seinerzeit erheblich zum "Gelingen" der Krise beitrugen.
Die Filmemacher schufen das Kunststück, die für den Laien nahezu undurchschaubaren Finanzjonglierereien anschaulich dar zu stellen, so dass der Zuschauer mühelos den Irrsinn erkennt, mit dem die Profitgeier sehenden Auges auf den Abgrund zu steuern und vor allem den kleinen Mann und Steuerzahler mitleidlos mitreißen. Ernüchternd und erhellend, besonders wenn zum Ende hin angedeutet wird, dass die unheilvolle Spirale bereits wieder in Gang gesetzt wurde.
Anfangs wirkt "The Big Short" regelrecht anstrengend und weist ein Schnitt-Stakkato auf, dass Tony Scott zur Ehre gereicht hätte. Nach etwa einer halben Stunde jedoch findet man Gefallen an dieser Visualisierung, zumal des Öfteren die 4. Wand durchbrochen wird und die Akteure direkt mit dem Zuschauer kommunizieren und ihm Sachverhalte auf humoristische Weise erläutern, die eigentlich ganz und gar nicht zum Lachen sind.
"The Big Short" ist mit Brad Pitt (mehr oder weniger nur in einer Nebenrolle), Ryan Gosling, Marisa Tomei und Melissa Leo außerordentlich hochkarätig besetzt, aber besonders beeindruckend agieren Christian Bale, der den eigenartigen Broker mit Glasauge kongenial verkörpert und Steve Carrell, der einen der wenigen Banker mit Gewissen darstellt.
Der Regisseur Adam McKay und sein Kameramann legten keinen allzu großen Wert auf das perfekte HD-Bild und nutzten verschiedene Stilmittel wie dezente Weichzeichnungen, Zoom-Effekte und ähnliches, um manchen Sachverhalt optisch zu unterstützen. Das letzte Quäntchen Schärfe wurde zurück gehalten, um einen 80er-Look zu erzeugen. Das Bild ist zwar sehr weit davon entfernt nur durchschnittlich zu sein, aber für die Höchstwertung reicht es nicht ganz. Der Film wurde nur teilweise digital gefilmt, und so sieht man zeitweise eine sehr feine Körnung, die aber überhaupt nicht stört.
Akustisch muss sich "The Big Short" nie beweisen, deshalb ist eine Dolby Digital 5.1-Tonspur durchaus ausreichend. (Ja, ja, ich weiß: eine moderne Produktion im Allgemeinen und eine hoch budgetierte im Besonderen MUSS HD-Ton aufweisen und so weiter und so fort bla bla. Nein, muss sie nicht:) Der Film ist natürlich extrem dialoglastig, ohne jede Action und somit auch ohne Anlass für Dynamik und Bass. Auch die Surroundkulisse ist verhalten, was aber bei diesem Film tatsächlich kaum ins Gewicht fällt.
Bei den Extras schließe ich mich wie (fast) immer dem Durchschnittswert an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Zu Beginn empfand ich "The Big Short" fast ein wenig seltsam und anstrengend, was neben dem Schnittgewitter vor allem auf Christian Bales ersten Auftritt zurück zu führen ist. Das legte sich schnell, denn der Film zeigt über alle Maßen augenöffnend, wie eiskalt die Wallstreet-Banker mit Milliarden jonglieren und dabei die drohenden Schicksale aller Investoren ungerührt zum eigenen Profit hinnehmen. Und das Schlimmste ist: nur ein einziger kleiner Fisch wurde dafür zur Rechenschaft gezogen, die Banken wurden mit stattlicher staatlicher Unterstützung gerettet und in Bälde geht alles wieder von vorne los.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 13.06.16 um 07:57
Irgendwo im nirgendwo: eine einsame Insel dient dem Rüstungskonzern Arbinger dazu, seine Drohnen und Arbeits- sowie Kampfroboter zu testen. Ein Squad Marines, unter anderem auch Manöverelement für Realsimulationen erhält kurz vor der Ablösung einen letzten Auftrag: in einer zweitätigen Übung sollen erneut die Maschinen beübt werden, um die Resultate zu optimieren. Hierzu tritt der Gruppe der (ehemals?) weibliche Android/Cyborg/ chipoptimierte "Mensch" Mills bei, die, vernetzbar mit den Maschinen, die Übung auswerten soll. Doch dieses Mal ist so einiges anders, und plötzlich werden die Jäger zu Gejagten, denn: nicht die Marines beüben die Maschinen, sondern die Roboter beüben die Marines. Realistische Verwundetenversorgung inclusive..
Um es etwas ab zu kürzen: "Kill Command" ist ein solider C-Actioner, nicht weniger, aber vor allem nicht mehr. In "Kill Command", dem erst zweiten Film des Regisseurs Stephen Gomez, spielen außer Thure Lindhardt und Vanessa Kirby kaum ein bekanntes Gesicht mit; der Film wurde auch kaum beworben. Das muss nicht zwangsläufig etwas bedeuten, jedoch lässt das bei "Kill Command" die richtigen Schlüsse zu. Der Film bietet zwar für den Fans militärischer Action das, was er erwartet; das hat man aber bisher in jedem Militärfilm (ob nun mit Science Fiction-Touch oder nicht) gesehen, und vor allem: in aller Regel hat man es besser gesehen: "Kill Command" verwurstet Versatzstücke aus so einigen Militär- und Science Fictionfilmen, und so fühlt man sich in mancherlei Hinsicht an "Starship Troopers", teils vom Szenario her sogar an die Ewoks erinnert, und der Schluss ist recht deutlich von "Terminator" "inspiriert" (um nicht das Wort abgekupfert zu verwenden). Die Special Effects sind recht gut integriert, aber eine Schwalbe allein macht nun mal noch keinen Sommer.
Jeder, der beim Militär war, ist oder davon Ahnung hat dürfte sich sehr darüber wundern, dass die Gruppe zu Beginn ohne Auftrag irgendwohin losmarschiert. Eine Auftragserteilung hätte nicht nur bei den Protagonisten, sondern vor allem beim Zuseher Verständnis erzeugt. So fragt man sich zu Beginn beständig nach dem Sinn des Ganzen, wohin die Reise geht und was erzielt werden soll. Diese Frage wird zwar irgendwann beantwortet, aber leider so spät dass diese Logiklöcher zunächst eine ganze Weile stören. Der Look des Films hingegen ist zweifellos gelungen.
An Bild und Ton gibt es kaum etwas aus zu setzen.
Das Bild ist genretypisch etwas farbentsättigt und gefiltert, so dominieren Erd- und Grautöne (mit Ausnahme natürlich der Dioden der Maschinen). Die Schärfe ist recht hoch und bleibt es bis in die Hintergründe. Der Kontrast ist so ausgewogen, dass in den dunklen Abschnitten alle Details erhalten bleiben. Die Plastizität ist hoch.
Der Sound hat es in sich: bei den Feuergefechten sind Schüsse hervorragend ortbar und peitschen hochdynamisch durch den Rum. Der Bass rumpelt ordentlich mit, und permanent ist man als Zuschauer von Geräuschen umgeben. Klasse.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Regisseur und Drehbuchautor Gomez hat zwar Talent, aber kein überschäumendes. Sein zweiter Film hat vor allem zu Beginn recht deutliche Drehbuchschwächen, die; sobald die Action beginnt; relativ gekonnt übertüncht werden. Die Action geht in Ordnung, ist jedoch alles andere als innovativ, oft genug (besser) gesehen, bietet aber dem nicht allzu anspruchsvollen Fan dieser Art von Filmen genau das, was er sich wünscht. "Kill Command" hätte Potential gehabt, scheitert aber wohl daran, dass Regisseur und Drehbuchautor ein und dieselbe Person sind. "Kill Command" kann man sich einmal ansehen, muss man aber weiß Gott nicht gesehen haben.
Um es etwas ab zu kürzen: "Kill Command" ist ein solider C-Actioner, nicht weniger, aber vor allem nicht mehr. In "Kill Command", dem erst zweiten Film des Regisseurs Stephen Gomez, spielen außer Thure Lindhardt und Vanessa Kirby kaum ein bekanntes Gesicht mit; der Film wurde auch kaum beworben. Das muss nicht zwangsläufig etwas bedeuten, jedoch lässt das bei "Kill Command" die richtigen Schlüsse zu. Der Film bietet zwar für den Fans militärischer Action das, was er erwartet; das hat man aber bisher in jedem Militärfilm (ob nun mit Science Fiction-Touch oder nicht) gesehen, und vor allem: in aller Regel hat man es besser gesehen: "Kill Command" verwurstet Versatzstücke aus so einigen Militär- und Science Fictionfilmen, und so fühlt man sich in mancherlei Hinsicht an "Starship Troopers", teils vom Szenario her sogar an die Ewoks erinnert, und der Schluss ist recht deutlich von "Terminator" "inspiriert" (um nicht das Wort abgekupfert zu verwenden). Die Special Effects sind recht gut integriert, aber eine Schwalbe allein macht nun mal noch keinen Sommer.
Jeder, der beim Militär war, ist oder davon Ahnung hat dürfte sich sehr darüber wundern, dass die Gruppe zu Beginn ohne Auftrag irgendwohin losmarschiert. Eine Auftragserteilung hätte nicht nur bei den Protagonisten, sondern vor allem beim Zuseher Verständnis erzeugt. So fragt man sich zu Beginn beständig nach dem Sinn des Ganzen, wohin die Reise geht und was erzielt werden soll. Diese Frage wird zwar irgendwann beantwortet, aber leider so spät dass diese Logiklöcher zunächst eine ganze Weile stören. Der Look des Films hingegen ist zweifellos gelungen.
An Bild und Ton gibt es kaum etwas aus zu setzen.
Das Bild ist genretypisch etwas farbentsättigt und gefiltert, so dominieren Erd- und Grautöne (mit Ausnahme natürlich der Dioden der Maschinen). Die Schärfe ist recht hoch und bleibt es bis in die Hintergründe. Der Kontrast ist so ausgewogen, dass in den dunklen Abschnitten alle Details erhalten bleiben. Die Plastizität ist hoch.
Der Sound hat es in sich: bei den Feuergefechten sind Schüsse hervorragend ortbar und peitschen hochdynamisch durch den Rum. Der Bass rumpelt ordentlich mit, und permanent ist man als Zuschauer von Geräuschen umgeben. Klasse.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Regisseur und Drehbuchautor Gomez hat zwar Talent, aber kein überschäumendes. Sein zweiter Film hat vor allem zu Beginn recht deutliche Drehbuchschwächen, die; sobald die Action beginnt; relativ gekonnt übertüncht werden. Die Action geht in Ordnung, ist jedoch alles andere als innovativ, oft genug (besser) gesehen, bietet aber dem nicht allzu anspruchsvollen Fan dieser Art von Filmen genau das, was er sich wünscht. "Kill Command" hätte Potential gehabt, scheitert aber wohl daran, dass Regisseur und Drehbuchautor ein und dieselbe Person sind. "Kill Command" kann man sich einmal ansehen, muss man aber weiß Gott nicht gesehen haben.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 13.06.16 um 07:32
Der Jude Zev Gutman ist hoch in den Achtzigern, verbringt seine letzten Tage in einem Altersheim in New York und ist schwer an Demenz erkrankt, jeden Tag ab einem bestimmten Zeitpunkt beginnt Zev neu und nur alte Erinnerungen bleiben erhalten. Von seinem ebenfalls jüdischen Freund Max Rosenbaum wird er jeden Tag aufs Neue daran erinnert, dass ihrer beiden Familien in Auschwitz getötet wurden. Mit einem Brief als einzige Gedankenstütze schickt der auf den Rollstuhl angewiesene Max Zev auf eine letzte Mission: Max hat heraus gefunden, dass ihr ehemaliger und für den Tod ihrer Familien verantwortlicher Blockaufseher Otto Wallisch unter falschem Namen in den USA lebt. Und Zev soll nun den Mord an ihren Familien rächen..
"Remember" variiert den in Filmen gerne angewandten Plot der Person mit Gedächtnisverlust auf der Suche nach der in der Vergangenheit liegenden Wahrheit und inszeniert damit eine Art "Memento"-Variation: der von Christopher Plummer dargestellte Auschwitz-Überlebende muss nach jedem Schlaf zunächst ins aktuelle Geschehen zurück finden und nutzt dazu einen Brief und Notizen auf seinen Unterarmen. Damit beginnt er eine Reise ins Ungewisse und muss unter vier möglichen Verdächtigen den richtigen finden, um ihn schließlich zu töten. Das hört sich weitaus spannender an als es tatsächlich ist, denn über weiteste Strecken ist "Remember" tatsächlich eher ein Demenz-Drama denn ein Thriller; die Cover-Aufschriften sind vollkommend irreführend. "Action", wenn man sie denn so nennen will, tritt ein einziges Mal auf, und Spannung ebenfalls nur einmal im selben Szenario, von Thrill hingegen gibt es kaum eine Spur. Der Twist zum Ende hin ist zwar genial und schockiert nachhaltig, kann aber den recht eintönigen Dramaturgie-Verlauf der vorherigen 85 Minuten kaum wettmachen, tolle Darstellerleistungen hin oder her.
Das Bild ist hervorragend. Besonders in Close Ups besticht der Transfer mit herausragendem Detailreichtum: jede Falte, jede Runzel, jede Pore und jedes einzelne abstehende Haar ist bei den Senioren perfekt abgebildet. Von diesem Detailreichtum und der Schärfe profitieren auch die wenigen Totalen in allen Bildebenen. Die Farbgebung ist weitestgehend natürlich und die Plastizität hoch.
Der Sound ist leider recht unspektakulär, ähnlich wie der ganze Film. In einer einzigen Szene zeigt der Track, von welcher Güte er an sich ist: während der Szene im Haus des Cops wird im nahen Steinbruchs, durch Sirenen angekündigt, permanent gesprengt. Diese Geräusche werden perfekt ortbar von hinten oder der Seite ins Geschehen gemixt, dass es für Surroundfans eine wahre Freude ist. Solche Momente haben leider Seltenheitswert: der Track bekommt einfach nicht die Gelegenheit, solche Spielereien an zu bringen.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtige 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: von "Remember" hatte ich mir auf Grund der Story und des Castes recht viel versprochen. Der Filmdienst schrieb, `Remember sei ein „gut konstruierte[r] und packend inszenierte[r] Thriller“, der „vor allem von seinen grandiosen Darstellern“ lebe, dabei aber die Glaubwürdigkeit der Handlung gelegentlich überstrapazieren würde und zudem zu einem mitunter „allzu reißerischen Umgang mit dem Holocaust-Thema“ führe.` Gut konstruiert ist der Film, aber für mich war er nicht packend und hat schon gar nicht reißerischen Umgang mit dem Holocaust-Thema gepflegt. Wie eingangs erwähnt ist "Remember" mehr Demenz-Drama; das um als Thriller durch zu gehen vielleicht mit Holocaust Rückblenden und wirklichen Thriller-Elementen hantieren hätte sollen, um wirkliche Spannung zu erzeugen.
"Remember" variiert den in Filmen gerne angewandten Plot der Person mit Gedächtnisverlust auf der Suche nach der in der Vergangenheit liegenden Wahrheit und inszeniert damit eine Art "Memento"-Variation: der von Christopher Plummer dargestellte Auschwitz-Überlebende muss nach jedem Schlaf zunächst ins aktuelle Geschehen zurück finden und nutzt dazu einen Brief und Notizen auf seinen Unterarmen. Damit beginnt er eine Reise ins Ungewisse und muss unter vier möglichen Verdächtigen den richtigen finden, um ihn schließlich zu töten. Das hört sich weitaus spannender an als es tatsächlich ist, denn über weiteste Strecken ist "Remember" tatsächlich eher ein Demenz-Drama denn ein Thriller; die Cover-Aufschriften sind vollkommend irreführend. "Action", wenn man sie denn so nennen will, tritt ein einziges Mal auf, und Spannung ebenfalls nur einmal im selben Szenario, von Thrill hingegen gibt es kaum eine Spur. Der Twist zum Ende hin ist zwar genial und schockiert nachhaltig, kann aber den recht eintönigen Dramaturgie-Verlauf der vorherigen 85 Minuten kaum wettmachen, tolle Darstellerleistungen hin oder her.
Das Bild ist hervorragend. Besonders in Close Ups besticht der Transfer mit herausragendem Detailreichtum: jede Falte, jede Runzel, jede Pore und jedes einzelne abstehende Haar ist bei den Senioren perfekt abgebildet. Von diesem Detailreichtum und der Schärfe profitieren auch die wenigen Totalen in allen Bildebenen. Die Farbgebung ist weitestgehend natürlich und die Plastizität hoch.
Der Sound ist leider recht unspektakulär, ähnlich wie der ganze Film. In einer einzigen Szene zeigt der Track, von welcher Güte er an sich ist: während der Szene im Haus des Cops wird im nahen Steinbruchs, durch Sirenen angekündigt, permanent gesprengt. Diese Geräusche werden perfekt ortbar von hinten oder der Seite ins Geschehen gemixt, dass es für Surroundfans eine wahre Freude ist. Solche Momente haben leider Seltenheitswert: der Track bekommt einfach nicht die Gelegenheit, solche Spielereien an zu bringen.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtige 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: von "Remember" hatte ich mir auf Grund der Story und des Castes recht viel versprochen. Der Filmdienst schrieb, `Remember sei ein „gut konstruierte[r] und packend inszenierte[r] Thriller“, der „vor allem von seinen grandiosen Darstellern“ lebe, dabei aber die Glaubwürdigkeit der Handlung gelegentlich überstrapazieren würde und zudem zu einem mitunter „allzu reißerischen Umgang mit dem Holocaust-Thema“ führe.` Gut konstruiert ist der Film, aber für mich war er nicht packend und hat schon gar nicht reißerischen Umgang mit dem Holocaust-Thema gepflegt. Wie eingangs erwähnt ist "Remember" mehr Demenz-Drama; das um als Thriller durch zu gehen vielleicht mit Holocaust Rückblenden und wirklichen Thriller-Elementen hantieren hätte sollen, um wirkliche Spannung zu erzeugen.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 11.06.16 um 10:13
Wer als Krimineller diese französische Abteilung der Kriminalpolizei am Hals hat muss wissen: hier wird der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben, die Cops sind beinahe schlimmer als die Verbrecher (zumindest, was die Anzahl und Schwere der bei den Festnahmen aufgetretenen Körperverletzungen angeht sowie die Kosten der "Kollateralschäden" angeht). Die Aufklärungsrate der Abteilung ist zwar hoch, aber ebenso hoch ist die Anzahl der Anzeigen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung: die Jungs (und Mädels) kloppen sich einfach zu gern, und zu Bruch geht dabei auch einiges. Der neu eingesetzte Chef ist nicht nur mit einem Teammitglied verheiratet, das ein Verhältnis mit dem Teamleiter hat; er will das Team auch an die Kandare nehmen. Zeitgleich werden auch äußerst brutale und gut geplante Überfälle durchgeführt, und die Bande schreckt auch vor Mord nicht zurück..
In der Tat: "Antigang" ist ein französisches Remake des britischen Thrillers "The Crime" mit Ray Winstone, in dem auch nicht das geringste bisschen verändert wurde. Nicht, dass das Not getan hätte, denn das Original ist ein toller Action-Thriller. Das aber macht dieses Remake überflüssig, denn neben fehlenden Neuerungen gibt es auch keinerlei Innovation oder Überraschung. Die Action ist recht gut in Szene gesetzt, wobei die Verfolgungsjagd durch Paris zwar toll ist, aber in keinster Weise an die gleiche, jetzt schon beinahe legendäre Szene in "The Crime" heran reicht. Die arme und bildschöne Caterina Murino hat mal wieder Pech (im Film), sie stirbt (wie schon in "Casino Royale" und "On the run". Schade drum.. ;-)).
"Antigang" setzt auf plakative, brutale und oftmals (zumindest zu Beginn) durch einen für einen Thriller irritierend "humoristischen" Soundtrack begleitete Gewalt, das allein aber reicht nicht: Der Film ist nur durchschnittliche Kost von der Stange.
Jean Reno wird langsam alt, was nicht weiter schlimm ist. Der Mime sollte jedoch langsam Abstand von körperlich fordernden Rollen nehmen: er wirkt untrainiert, leicht übergewichtig und beim Gehen schlecht ausgewuchtet.
Das Bild der Scheibe ist sehr gut, für Referenzwerte reicht es nicht ganz.
Sämtliche Parameter sind sehr gut, ohne heraus zu ragen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität passen.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound ist etwas besser als das Bild und begeistert vor allem mit seiner perfekten Signaltrennung, perfekt ortbaren direktionalen Geräuschquellen und daraus resultierender, schön umhüllender Surroundkulisse.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: mal abgesehen davon, dass der Film nicht die Welt taugt verherrlicht er ein nicht gerade humanes und vorschriftenkonformes polizeiliches Vorgehen, das in einem Rechtsstaat nichts zu suchen hat. Durchsetzung von polizeilichen Maßnahmen sollte anders aussehen und sich von Handlungen von Kriminellen unterscheiden, von Handlungen bei Selbstverteidigung und dem Schutz von Leib und Leben anderer mal abgesehen. Das tun sie in "Antigang" nicht.
"Antigang" kann man sich mal ansehen, muss man aber sicher nicht.
In der Tat: "Antigang" ist ein französisches Remake des britischen Thrillers "The Crime" mit Ray Winstone, in dem auch nicht das geringste bisschen verändert wurde. Nicht, dass das Not getan hätte, denn das Original ist ein toller Action-Thriller. Das aber macht dieses Remake überflüssig, denn neben fehlenden Neuerungen gibt es auch keinerlei Innovation oder Überraschung. Die Action ist recht gut in Szene gesetzt, wobei die Verfolgungsjagd durch Paris zwar toll ist, aber in keinster Weise an die gleiche, jetzt schon beinahe legendäre Szene in "The Crime" heran reicht. Die arme und bildschöne Caterina Murino hat mal wieder Pech (im Film), sie stirbt (wie schon in "Casino Royale" und "On the run". Schade drum.. ;-)).
"Antigang" setzt auf plakative, brutale und oftmals (zumindest zu Beginn) durch einen für einen Thriller irritierend "humoristischen" Soundtrack begleitete Gewalt, das allein aber reicht nicht: Der Film ist nur durchschnittliche Kost von der Stange.
Jean Reno wird langsam alt, was nicht weiter schlimm ist. Der Mime sollte jedoch langsam Abstand von körperlich fordernden Rollen nehmen: er wirkt untrainiert, leicht übergewichtig und beim Gehen schlecht ausgewuchtet.
Das Bild der Scheibe ist sehr gut, für Referenzwerte reicht es nicht ganz.
Sämtliche Parameter sind sehr gut, ohne heraus zu ragen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität passen.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Sound ist etwas besser als das Bild und begeistert vor allem mit seiner perfekten Signaltrennung, perfekt ortbaren direktionalen Geräuschquellen und daraus resultierender, schön umhüllender Surroundkulisse.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: mal abgesehen davon, dass der Film nicht die Welt taugt verherrlicht er ein nicht gerade humanes und vorschriftenkonformes polizeiliches Vorgehen, das in einem Rechtsstaat nichts zu suchen hat. Durchsetzung von polizeilichen Maßnahmen sollte anders aussehen und sich von Handlungen von Kriminellen unterscheiden, von Handlungen bei Selbstverteidigung und dem Schutz von Leib und Leben anderer mal abgesehen. Das tun sie in "Antigang" nicht.
"Antigang" kann man sich mal ansehen, muss man aber sicher nicht.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 1
bewertet am 09.06.16 um 11:22
Auf der Dänemark mit Schweden verbindenden Öresundbrücke wird nach einem kurzen Stromausfall eine Frauenleiche gefunden, die mit ihrer Körpermitte genau auf der Landesgrenze liegt. Ein kurzer Streit um die Zuständigkeit in diesem Mordfall ist schnell beigelegt, als sich heraus stellt, dass die Leiche teils schwedisch, teils dänischer Natur ist (der Leser lasse sich überraschen). Und so müssen sich der gutmütige Kopenhagener Cop Martin Rohde und die dezent verhaltensauffällige schwedische Kommisarin Saga Norén notgedrungen zusammen raufen, denn: diese Leiche soll nicht die einzige bleiben, denn ein geheimnisvoller, äußerst clever agierender Killer scheint der Gesellschaft etwas heim zahlen zu wollen. Und er ist der Polizei mehr als einen Schritt voraus..
Boah! Geile Serie. Die Skandinavier haben es einfach drauf, perfekte Krimi-Unterhaltung auf die Mattscheibe zu bringen. Die Serie ist anderen Serien gegenüber schon mal von der Laufzeit her anders gestaltet, und so kann man nicht mal eben abends eine Folge angucken: die erste Staffel besteht aus fünf Folgen, wovon jede 113 Minuten lang ist. Die Serie versteht es geschickt, immer aufs neue falsche Fährten zu legen, stets aufs neue zu überraschen, ist sauspannend und besticht durch einfallsreiche Verbrechen, die in mancherlei Hinsicht das Motiv des Täters nachvollziehbar erscheinen lassen. Wie jeder Film und jede andere Serie auch prägen jedoch die Ermittler die Story: auf der einen Seite steht der Normalo Martin, kongenial verkörpert von Kim Bodnia ("Nachtwache", ein sehr empfehlenswerter Thriller, außerdem noch mit Nicolaj Costner-Waldau), auf der anderen Seite und doch im Zentrum agiert Sofia Helin als Saga Norén, deren Charakter es wie vielen Autisten an jeglicher Empathie mangelt und die es doch irgendwie schafft, die Sympathien des Zuschauers zu erringen und die dabei alle permanent vor den Kopf stößt. Diese beiden Charaktere bringen durch die vorgenommene, eingehende charakterliche Darstellung die besondere Würze in das Geschehen, die diese Serie über das gewohnte Niveau deutlich hinaus hievt.
Das Bild fand ich trotz 1080i eigentlich gar nicht mal schlecht; da war das ebenfalls in 1080i vorliegende Bild der "Millenium-Trilogie" und hier besonders von "Verdammnis" deutlich schlechter. Ich bin sogar fast geneigt 5 Balken zu vergeben, denn so schlecht wie Ares finde ich das Bild nicht und setze einen Kontrapunkt. In der ersten Staffel werden immer wieder Totale der Stadt bei Nacht gezeigt, die hervorragend scharf sind und die durch eigenwillige Farbgebung faszinieren, rauschen tut da auch nix. Die Tageslichtaufnahmen fand ich allesamt sehr scharf und gut kontrastiert. Die Farbgebung am Tag ist stark entsättigt, was der Atmosphäre außerordentlich zugute kommt.
Der Sound ist für die meist relativ actionarme Umsetzung hervorragend abgemischt. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet mit einer tollen räumlichen Klangkulisse und während des Scores mit tiefreichendem und voluminösem Bass. Geräusche lassen sich gut orten und wirken allesamt höchst realistisch: eine Pistole klingt wie eine Pistole, und als mal eine Handgranate detoniert klingt das nicht nach Atomschlag. Klasse.
Extras: wie immer. Meine Ausgabe hat so eine Art Wendecover, allerdings nicht mit dem Covermotiv, sondern mit der Öresundbrücke und den beiden Ermittlern.
Mein persönliches Fazit: klar mag ich auch andere Serien und bin großer Fan von "Game of Thrones" (wer ist das nicht?), "Vikings" und "Homeland", aber besonders hochwertige Krimi-Serien haben es mir ebenfalls angetan wie zuletzt "The Killing". Mit "Die Brücke - Transit in den Tod" ist ein Krimi-Serienkleinod jahrelang unterhalb meines Radars geblieben, das ich durch Zufall entdeckt habe: die dritte Staffel wurde im Bluray-Magazin mit 10 von 10 Punkten bewertet, und das machen die Rezensenten des Magazins nicht oft. Wer auf Serien wie "The Killing" oder Filmreihen wie "Die Millenium-Trilogie" steht wird die Brücke lieben.
Boah! Geile Serie. Die Skandinavier haben es einfach drauf, perfekte Krimi-Unterhaltung auf die Mattscheibe zu bringen. Die Serie ist anderen Serien gegenüber schon mal von der Laufzeit her anders gestaltet, und so kann man nicht mal eben abends eine Folge angucken: die erste Staffel besteht aus fünf Folgen, wovon jede 113 Minuten lang ist. Die Serie versteht es geschickt, immer aufs neue falsche Fährten zu legen, stets aufs neue zu überraschen, ist sauspannend und besticht durch einfallsreiche Verbrechen, die in mancherlei Hinsicht das Motiv des Täters nachvollziehbar erscheinen lassen. Wie jeder Film und jede andere Serie auch prägen jedoch die Ermittler die Story: auf der einen Seite steht der Normalo Martin, kongenial verkörpert von Kim Bodnia ("Nachtwache", ein sehr empfehlenswerter Thriller, außerdem noch mit Nicolaj Costner-Waldau), auf der anderen Seite und doch im Zentrum agiert Sofia Helin als Saga Norén, deren Charakter es wie vielen Autisten an jeglicher Empathie mangelt und die es doch irgendwie schafft, die Sympathien des Zuschauers zu erringen und die dabei alle permanent vor den Kopf stößt. Diese beiden Charaktere bringen durch die vorgenommene, eingehende charakterliche Darstellung die besondere Würze in das Geschehen, die diese Serie über das gewohnte Niveau deutlich hinaus hievt.
Das Bild fand ich trotz 1080i eigentlich gar nicht mal schlecht; da war das ebenfalls in 1080i vorliegende Bild der "Millenium-Trilogie" und hier besonders von "Verdammnis" deutlich schlechter. Ich bin sogar fast geneigt 5 Balken zu vergeben, denn so schlecht wie Ares finde ich das Bild nicht und setze einen Kontrapunkt. In der ersten Staffel werden immer wieder Totale der Stadt bei Nacht gezeigt, die hervorragend scharf sind und die durch eigenwillige Farbgebung faszinieren, rauschen tut da auch nix. Die Tageslichtaufnahmen fand ich allesamt sehr scharf und gut kontrastiert. Die Farbgebung am Tag ist stark entsättigt, was der Atmosphäre außerordentlich zugute kommt.
Der Sound ist für die meist relativ actionarme Umsetzung hervorragend abgemischt. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet mit einer tollen räumlichen Klangkulisse und während des Scores mit tiefreichendem und voluminösem Bass. Geräusche lassen sich gut orten und wirken allesamt höchst realistisch: eine Pistole klingt wie eine Pistole, und als mal eine Handgranate detoniert klingt das nicht nach Atomschlag. Klasse.
Extras: wie immer. Meine Ausgabe hat so eine Art Wendecover, allerdings nicht mit dem Covermotiv, sondern mit der Öresundbrücke und den beiden Ermittlern.
Mein persönliches Fazit: klar mag ich auch andere Serien und bin großer Fan von "Game of Thrones" (wer ist das nicht?), "Vikings" und "Homeland", aber besonders hochwertige Krimi-Serien haben es mir ebenfalls angetan wie zuletzt "The Killing". Mit "Die Brücke - Transit in den Tod" ist ein Krimi-Serienkleinod jahrelang unterhalb meines Radars geblieben, das ich durch Zufall entdeckt habe: die dritte Staffel wurde im Bluray-Magazin mit 10 von 10 Punkten bewertet, und das machen die Rezensenten des Magazins nicht oft. Wer auf Serien wie "The Killing" oder Filmreihen wie "Die Millenium-Trilogie" steht wird die Brücke lieben.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 06.06.16 um 06:47
In einer namenlosen Stadt in den USA: bereits drei Leichen wurden gefunden, alle drei auf dieselbe Art ermordet. Die ermittelnden Detectives stehen vor einem Rätsel, denn der Serienkiller hinterlässt nicht die geringste Spur, im Gegenteil: mit rätselhaften Botschaften scheint er die Cops noch zu verhöhnen, indem er ihnen kleine Rätsel-Hinweise gibt. Um Licht ins Dunkel zu bringen sucht Detective Merriweather einen alten Freund auf, der sich seit dem Tod seiner Tochter sehr zurück gezogen hat: Dr. Clancy ist ein Medium, dessen Fähigkeiten unter anderem die Präkognition beinhalten und der der Polizei in der Vergangenheit bereits bei scheinbar unlösbaren Fällen helfen konnte. Und Dr. Clancy erzielt schnell Erfolge, die die Ermittler langsam aber sicher auf die Spur des Killers bringen. Doch dieser scheint stets einen Schritt voraus zu sein..
"Solace" wurde trotz seines erlesenen Casts nicht sonderlich wohlwollend von Kritikern aufgenommen, war nicht übermäßig erfolgreich an den Kinokassen und wurde in Deutschland nicht allzu auffällig beworben. Jetzt, nach der Sichtung, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen: ich empfand "Solace" fast schon als herausragenden Thriller, der zwar noch ein gutes Stück von den besten Vertretern des Genres wie "Se7en" entfernt anzusiedeln ist, aber so manchen Vergleich durchaus nicht zu scheuen braucht. Der Film kann mit seiner Atmosphäre punkten, gleichwohl diese mit der von "Sieben" nicht vergleichbar ist. Das hat unter anderem damit zu tun, dass es in "Solace" nicht permanent regnet und dadurch die Grundstimmung nicht ganz so trist ist, zum anderen werden die Morde nicht ganz so plakativ in Szene gesetzt. Dafür jongliert der Regisseur für mein Empfinden recht gekonnt mit allerlei Stilmitteln wie Zeitlupen, Superzeitlupen und Standbildern, variiert die Farbgebung und arbeitet mit unterschiedlichen Fokussierungen, was dem Film einen nicht gänzlich innovativen, aber eigenwilligen Look verpasst.
Anthony Hopkins dominiert den Film eindeutig und erinnert manchmal an eine "gute" Ausgabe seiner Paraderolle Hannibal Lecter. Der Brite wird jedoch maßgeblich gestützt von Abbie Cornish, Collin Farrell und besonders Jeffrey Dean Morgan, die allesamt hervorragend agieren.
Insgesamt betrachtet ist "Solace" ein sehr gut unterhaltender, atmosphärischer Genrevertreter, der trotz oder gerade wegen der vermeintlichen "Vorsehung" (sprich Vorhersehbarkeit, der Titel "Solace" spricht Bände) mit einigen Schlusstwists aufwartet und eben nicht so ganz vorhersehbar ist. Zudem wirft der Film einige ethisch-moralische Fragen wie die Frage nach der Berechtigung von Euthanasie auf, die mich noch eine Weile beschäftigten.
Bei einer Story, deren Grundgerüst auf dem schier unglaublichen Zusammentreffen zweier Menschen mit derselben paranormalen Begabung beruht sollte man das eine oder andere im Review angesprochene Logikloch abkönnen.
Aufgrund einer Vielzahl eingesetzter Stilmittel ist die Bildwertung nicht einfach, jedoch sollten Stilmittel nicht per se zu einer Abwertung führen. Eigentlich fällt nur eine Szene negativ auf, nämlich als die Ermittler zu Beginn zum ersten Mordopfer kommen: hier rauscht es ein wenig, und die Takes wirken minimal unscharf. Während des Restes des Films ist das Bild scharf und einige Totale, vor allem während der Anfahrt zu Clancys Haus im Wald, begeistern durch Detailreichtum und enorme Tiefenschärfe. Kontrast, Schwarzwert und vor allem die Plastizität sind top.
Der Sound ist über die Maßen gut abgemischt und punktet mit einer stets präsenten, mit exzellent ortbaren direktionalen Effekten gespickten Surroundkulisse. Die Signaltrennung ist beispielgebend, das fällt besonders in Szenen auf, in denen der Score quasi von hinten über das Geschehen gelegt wird und gleichzeitig allerlei Surroundgeräusche eine Ebene tiefer erzeugt werden. Der Score wirkt ab und an etwas effekthascherisch laut (und mit manchem rockig-grungigen Track nicht immer zur Atmosphäre passend), das aber ist verzeihbar.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe wie üblich den vorliegenden Durchschnittswert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, ich fand den hervorragend. Die (Unter-) Durchschnittlichkeit, die dem Film nachgesagt wird kann ich nicht nachvollziehen: für mich ist "Solace" ein sehr guter Serienkiller-Thriller, mit tollen Schauspielleistungen und ein paar unvorhersehbaren Twists, der zudem mit einem Tenor aufwartet, der zum Nachdenken anregt. Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. "Solace" behalte ich in der Sammlung, und ich behalte nur noch sehr wenige Filme.
"Solace" wurde trotz seines erlesenen Casts nicht sonderlich wohlwollend von Kritikern aufgenommen, war nicht übermäßig erfolgreich an den Kinokassen und wurde in Deutschland nicht allzu auffällig beworben. Jetzt, nach der Sichtung, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen: ich empfand "Solace" fast schon als herausragenden Thriller, der zwar noch ein gutes Stück von den besten Vertretern des Genres wie "Se7en" entfernt anzusiedeln ist, aber so manchen Vergleich durchaus nicht zu scheuen braucht. Der Film kann mit seiner Atmosphäre punkten, gleichwohl diese mit der von "Sieben" nicht vergleichbar ist. Das hat unter anderem damit zu tun, dass es in "Solace" nicht permanent regnet und dadurch die Grundstimmung nicht ganz so trist ist, zum anderen werden die Morde nicht ganz so plakativ in Szene gesetzt. Dafür jongliert der Regisseur für mein Empfinden recht gekonnt mit allerlei Stilmitteln wie Zeitlupen, Superzeitlupen und Standbildern, variiert die Farbgebung und arbeitet mit unterschiedlichen Fokussierungen, was dem Film einen nicht gänzlich innovativen, aber eigenwilligen Look verpasst.
Anthony Hopkins dominiert den Film eindeutig und erinnert manchmal an eine "gute" Ausgabe seiner Paraderolle Hannibal Lecter. Der Brite wird jedoch maßgeblich gestützt von Abbie Cornish, Collin Farrell und besonders Jeffrey Dean Morgan, die allesamt hervorragend agieren.
Insgesamt betrachtet ist "Solace" ein sehr gut unterhaltender, atmosphärischer Genrevertreter, der trotz oder gerade wegen der vermeintlichen "Vorsehung" (sprich Vorhersehbarkeit, der Titel "Solace" spricht Bände) mit einigen Schlusstwists aufwartet und eben nicht so ganz vorhersehbar ist. Zudem wirft der Film einige ethisch-moralische Fragen wie die Frage nach der Berechtigung von Euthanasie auf, die mich noch eine Weile beschäftigten.
Bei einer Story, deren Grundgerüst auf dem schier unglaublichen Zusammentreffen zweier Menschen mit derselben paranormalen Begabung beruht sollte man das eine oder andere im Review angesprochene Logikloch abkönnen.
Aufgrund einer Vielzahl eingesetzter Stilmittel ist die Bildwertung nicht einfach, jedoch sollten Stilmittel nicht per se zu einer Abwertung führen. Eigentlich fällt nur eine Szene negativ auf, nämlich als die Ermittler zu Beginn zum ersten Mordopfer kommen: hier rauscht es ein wenig, und die Takes wirken minimal unscharf. Während des Restes des Films ist das Bild scharf und einige Totale, vor allem während der Anfahrt zu Clancys Haus im Wald, begeistern durch Detailreichtum und enorme Tiefenschärfe. Kontrast, Schwarzwert und vor allem die Plastizität sind top.
Der Sound ist über die Maßen gut abgemischt und punktet mit einer stets präsenten, mit exzellent ortbaren direktionalen Effekten gespickten Surroundkulisse. Die Signaltrennung ist beispielgebend, das fällt besonders in Szenen auf, in denen der Score quasi von hinten über das Geschehen gelegt wird und gleichzeitig allerlei Surroundgeräusche eine Ebene tiefer erzeugt werden. Der Score wirkt ab und an etwas effekthascherisch laut (und mit manchem rockig-grungigen Track nicht immer zur Atmosphäre passend), das aber ist verzeihbar.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe wie üblich den vorliegenden Durchschnittswert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, ich fand den hervorragend. Die (Unter-) Durchschnittlichkeit, die dem Film nachgesagt wird kann ich nicht nachvollziehen: für mich ist "Solace" ein sehr guter Serienkiller-Thriller, mit tollen Schauspielleistungen und ein paar unvorhersehbaren Twists, der zudem mit einem Tenor aufwartet, der zum Nachdenken anregt. Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. "Solace" behalte ich in der Sammlung, und ich behalte nur noch sehr wenige Filme.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 02.06.16 um 08:43
Hong Kong, 1959: Ip Man lebt mittlerweile mit Frau und Kind in der Großstadt, betreibt weiterhin eine Kampfsportschule und weist weiterhin Bruce Lee als Schüler ab. Als der gierige amerikanische "Geschäftsmann" Frank seine Finger nach dem Grundstück ausstreckt, auf dem Ips Schule steht scheint eine Konfrontation unausweichlich. Und der versierte Boxer Frank ist ein ebenbürtiger Gegner, genau wie der Wing Chun-Kämpfer Cheung Tin-chi..
Mit "Ip Man 3" wird die recht erfolgreiche Ip Man-Trilogie zu einem vorläufigen Abschluss gebracht ("Ip Man Zero" wird wohl von den meisten nicht so recht dazu gezählt; ich selbst zähle ihn nicht auf weil ich ihn noch nicht gesehen habe). Wilson Yip verfolgt mit Donnie Yen in der Hauptrolle das gleiche Rezept, das auch schon die Vorgängerfilme zum Erfolg geführt hat: die "Ip Mans" verfügen über gehörige Drama-Anteile, die zum Teil durch die Interaktion Ip Mans mit Frau und Kind bestimmt sind, gleichzeitig ist ein wesentlicher Anteil eine irgendwie geartete Bedrohung von außen. Waren es im Erstling die japanischen Besatzer und im 2. Film die britische Kolonialmacht, so sind es nun chinesische Gangster unter Führung eines amerikanischen Gangster-Spekulanten. Egal, könnte man meinen, es geht eh hauptsächlich um die Kämpfe. Diese sind auch nach wie vor gut in Szene gesetzt, mit wohltuend wenig Wire Fu und selten over the top, sich dafür aber sehr ähnelnd ohne wirkliche Abwechslung (vom Schlussfight mit Waffen abgesehen). Ansonsten ist die einzige Abwechslung, dass mal gegen einen Boxer und einen Muay Thai-Kämpfer gekämpft wird. Die Dramatik des Erstlings wird trotz häufiger Ansätze nie erreicht, und auch die Geschehnisse um Ip Mans kranke Frau berühren nur bedingt. Einige asiatische Darsteller wie der Handlanger von Mike Tyson zeigen leider das oft typisch asiatische Overacting. Der Bruce Lee-Darsteller ist ein Witz, und Mike Tyson ist eine Karikatur seiner selbst.
Das Bild ist einer aktuellen Produktion angemessen. Korn ist mir nicht aufgefallen, ein dezentes Rauschen in klein gemusterten Flächen hingegen schon. Die restlichen Parameter passen: die Schärfe ist hoch und bleibt es konstant, der Kontrast ist ausgewogen und die Farbgebung weitestgehend neutral. Lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt, aber das verhindert die Höchstwertung nicht.
Der Sound ist hervorragend. Der DTS HD MA-Track besticht durch eine wirklich beeindruckende, stets umhüllende Surroundkulisse mit beinahe permanent auftretenden, perfekt lokalisierbaren direktionale Effekten. Der Track ist in den Actionsequenzen (und davon gibt es einige) hochdynamisch: von allen Seiten prasseln die Geräusche auf den Zuschauer ein, dass eine helle Freude ist. Auch der Bass ist stets präsent, wenn auch nicht übermäßig kräftig oder tiefreichend. Ein toller Track.
Extras habe ich nicht angesehen; die Blu-ray kommt im schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Ip Man", also der erste Film, bleibt filmisch weiterhin unerreicht. Für Fans des Wing Chun ist "Ip Man 3" sicherlich eine Bereicherung, wenn man sich selbst auf den Genuss der Kampfszenen beschränkt. Für mich persönlich ist der Film, auf einer Stufe mit dem zweiten Film stehend, deutlich hinter dem Erstling an zu siedeln. "Ip Man 3" ist schon wieder verkauft.
Mit "Ip Man 3" wird die recht erfolgreiche Ip Man-Trilogie zu einem vorläufigen Abschluss gebracht ("Ip Man Zero" wird wohl von den meisten nicht so recht dazu gezählt; ich selbst zähle ihn nicht auf weil ich ihn noch nicht gesehen habe). Wilson Yip verfolgt mit Donnie Yen in der Hauptrolle das gleiche Rezept, das auch schon die Vorgängerfilme zum Erfolg geführt hat: die "Ip Mans" verfügen über gehörige Drama-Anteile, die zum Teil durch die Interaktion Ip Mans mit Frau und Kind bestimmt sind, gleichzeitig ist ein wesentlicher Anteil eine irgendwie geartete Bedrohung von außen. Waren es im Erstling die japanischen Besatzer und im 2. Film die britische Kolonialmacht, so sind es nun chinesische Gangster unter Führung eines amerikanischen Gangster-Spekulanten. Egal, könnte man meinen, es geht eh hauptsächlich um die Kämpfe. Diese sind auch nach wie vor gut in Szene gesetzt, mit wohltuend wenig Wire Fu und selten over the top, sich dafür aber sehr ähnelnd ohne wirkliche Abwechslung (vom Schlussfight mit Waffen abgesehen). Ansonsten ist die einzige Abwechslung, dass mal gegen einen Boxer und einen Muay Thai-Kämpfer gekämpft wird. Die Dramatik des Erstlings wird trotz häufiger Ansätze nie erreicht, und auch die Geschehnisse um Ip Mans kranke Frau berühren nur bedingt. Einige asiatische Darsteller wie der Handlanger von Mike Tyson zeigen leider das oft typisch asiatische Overacting. Der Bruce Lee-Darsteller ist ein Witz, und Mike Tyson ist eine Karikatur seiner selbst.
Das Bild ist einer aktuellen Produktion angemessen. Korn ist mir nicht aufgefallen, ein dezentes Rauschen in klein gemusterten Flächen hingegen schon. Die restlichen Parameter passen: die Schärfe ist hoch und bleibt es konstant, der Kontrast ist ausgewogen und die Farbgebung weitestgehend neutral. Lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt, aber das verhindert die Höchstwertung nicht.
Der Sound ist hervorragend. Der DTS HD MA-Track besticht durch eine wirklich beeindruckende, stets umhüllende Surroundkulisse mit beinahe permanent auftretenden, perfekt lokalisierbaren direktionale Effekten. Der Track ist in den Actionsequenzen (und davon gibt es einige) hochdynamisch: von allen Seiten prasseln die Geräusche auf den Zuschauer ein, dass eine helle Freude ist. Auch der Bass ist stets präsent, wenn auch nicht übermäßig kräftig oder tiefreichend. Ein toller Track.
Extras habe ich nicht angesehen; die Blu-ray kommt im schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Ip Man", also der erste Film, bleibt filmisch weiterhin unerreicht. Für Fans des Wing Chun ist "Ip Man 3" sicherlich eine Bereicherung, wenn man sich selbst auf den Genuss der Kampfszenen beschränkt. Für mich persönlich ist der Film, auf einer Stufe mit dem zweiten Film stehend, deutlich hinter dem Erstling an zu siedeln. "Ip Man 3" ist schon wieder verkauft.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 31.05.16 um 13:59
London, Gegenwart: die in der amerikanischen Botschaft tätige Sicherheitsbeamte der Homeland Security Kate Abbott, spezialisiert auf Visa-Angelegenheiten, wird zunächst auf einen rumänischen Wissenschaftler aufmerksam, der seltsamerweise auf einen Kinderarzt-Kongress in die USA einreisen will, obwohl er eigentlich Experte für Flüssiggase ist. Ihre Nachforschungen treffen wohl einen Nerv, denn: plötzlich verschwinden verschiedene Akten, ihre Kollegen (und somit alle, die von der Angelegenheit wissen) sterben bei einem Bombenattentat und sie steht im Verdacht, einen weiteren Kollegen ermordet zu haben. Kate ist seitdem permanent auf der Flucht vor ihren eigenen Leuten, dem britischen Geheimdienst und einem geheimnisvollen Killer, dem „Uhrmacher“..
James MacTeigue ist verantwortlich für eine sehr gute Comic-Verfilmung: 2006 inszenierte er als Debüt den viel gelobten "V wie Vendetta" mit Natalie Portman und dem stets maskierten Hugo Weaving. Sein nächster Film war "Ninja Assassin", der noch immer bei mir in der Sammlung steht. Mit "Survivor" drehte er einen zwar mit Milla Jovovich, Dermot Mulroney, Robert Forster, Angela Bassett und Pierce Brosnan stargespickten, aber dennoch recht preisgünstigen, zum Teil in Bulgarien produzierten Thriller, der definitiv eher der Kategorie B zu zu ordnen ist. Das muss nichts schlechtes heißen, und im Falle von "Survivor" tut es das auch nicht. Die überwiegende Schelte und die teils harschen Verrisse auf Rotten Tomatoes u. ä. kann ich nicht so ganz nach vollziehen, und lediglich auf IMDB kam der Film mit 5,6 von 10 durchschnittlich davon. Sicherlich erfindet "Survivor" das Rad nicht neu und käut im Wesentlichen eine Mixtur aller Agenten-/Geheimdienst-/ Terrorbekämpfungsfilme wieder; weist sicherlich auch das eine oder andere eklatante Logikloch auf und zeigt die Jovovich als Beamtin, die erstaunlich gut kämpfen kann, präsentiert das ganze aber immerhin so gekonnt, dass man sich trotz aller Vorhersehbarkeit keine Sekunde langweilt. Pierce Brosnan macht seine Sache so routiniert, dass man ab und an den Eindruck bekommen könnte, dass sich der Mime langweilt; der Brite wirkt ab und an ein wenig hölzern. Milla Jovovich schauspielert endlich mal, ohne permanent im roten Bereich zu überdrehen.
Das Bild ist nahezu perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles sehr gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen.
Der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in DTS HD MA vor und kann restlos überzeugen, denn: die Abmischung passt. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Da dominiert kein Bass, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen. So muss sich ein Track anhören, der das Kürzel "HD" trägt.
Mein persönliches Fazit: klar, innovativ ist "Survivor" nicht. Das war "November Man" mit Pierce Brosnan auch nicht, auf den ähnlich eingeprügelt wurde (was ich auch nicht so recht verstanden habe, mir gefiel auch der ganz gut). "Survivor" ist mehr als solide Standardkost von der Stange; ich habe schon deutlich teurere Filme aus dem Genre gesehen, die besser beworben wurden und die mir deutlich weniger gefielen (man betrachte im Vergleich nur den halbgaren letzten "Bourne" mit Jeremy Renner). Oscar verdächtig ist "Survivor" zwar auch nicht gerade, er bietet aber anderthalb Stunden sehr kurzweilige Unterhaltung.
James MacTeigue ist verantwortlich für eine sehr gute Comic-Verfilmung: 2006 inszenierte er als Debüt den viel gelobten "V wie Vendetta" mit Natalie Portman und dem stets maskierten Hugo Weaving. Sein nächster Film war "Ninja Assassin", der noch immer bei mir in der Sammlung steht. Mit "Survivor" drehte er einen zwar mit Milla Jovovich, Dermot Mulroney, Robert Forster, Angela Bassett und Pierce Brosnan stargespickten, aber dennoch recht preisgünstigen, zum Teil in Bulgarien produzierten Thriller, der definitiv eher der Kategorie B zu zu ordnen ist. Das muss nichts schlechtes heißen, und im Falle von "Survivor" tut es das auch nicht. Die überwiegende Schelte und die teils harschen Verrisse auf Rotten Tomatoes u. ä. kann ich nicht so ganz nach vollziehen, und lediglich auf IMDB kam der Film mit 5,6 von 10 durchschnittlich davon. Sicherlich erfindet "Survivor" das Rad nicht neu und käut im Wesentlichen eine Mixtur aller Agenten-/Geheimdienst-/ Terrorbekämpfungsfilme wieder; weist sicherlich auch das eine oder andere eklatante Logikloch auf und zeigt die Jovovich als Beamtin, die erstaunlich gut kämpfen kann, präsentiert das ganze aber immerhin so gekonnt, dass man sich trotz aller Vorhersehbarkeit keine Sekunde langweilt. Pierce Brosnan macht seine Sache so routiniert, dass man ab und an den Eindruck bekommen könnte, dass sich der Mime langweilt; der Brite wirkt ab und an ein wenig hölzern. Milla Jovovich schauspielert endlich mal, ohne permanent im roten Bereich zu überdrehen.
Das Bild ist nahezu perfekt. Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles sehr gut. Sämtliche Details wie Haare, Poren und Stoffstrukturen bleiben stets erhalten, auch im Dunklen und Halbdunklen.
Der Sound ist grandios. Der deutsche Track liegt wie der englische in DTS HD MA vor und kann restlos überzeugen, denn: die Abmischung passt. Rundum erklingende Surroundgeräusche, sehr gut lokalisierbare direktionale Effekte, Bass, Dynamik; alles da und vor allem: alles ausgewogen abgemischt. Da dominiert kein Bass, es gibt keine Lautstärkeanhebung in Actionsequenzen; alles wirkt in sich homogen. So muss sich ein Track anhören, der das Kürzel "HD" trägt.
Mein persönliches Fazit: klar, innovativ ist "Survivor" nicht. Das war "November Man" mit Pierce Brosnan auch nicht, auf den ähnlich eingeprügelt wurde (was ich auch nicht so recht verstanden habe, mir gefiel auch der ganz gut). "Survivor" ist mehr als solide Standardkost von der Stange; ich habe schon deutlich teurere Filme aus dem Genre gesehen, die besser beworben wurden und die mir deutlich weniger gefielen (man betrachte im Vergleich nur den halbgaren letzten "Bourne" mit Jeremy Renner). Oscar verdächtig ist "Survivor" zwar auch nicht gerade, er bietet aber anderthalb Stunden sehr kurzweilige Unterhaltung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 28.05.16 um 09:45
Adonis Johnson wuchs ohne Vater auf und verbrachte als sich gerne prügelndes Kind lange Zeit in Jugendheimen, bis ihn seine Mutter aufspürt und zu sich nimmt. Was Adonis lange Zeit nicht weiß: er trägt einen großen Namen, nämlich den des ehemaligen Box-Weltmeisters Apollo Creed, vor über 30 Jahren (wir erinnern uns an den "Kampf des Jahrhunderts") im Ring von dem Russen Ivan Drago tot geprügelt. Adonis, der sich das Boxen "autodidaktisch" beigebracht hat (ja, ne, is klar, ne) und in einigen zweifelhaften "Stadien" in Mexico gegen noch zweifelhaftere Boxer äußerst zweifelhafte Siege errungen hat, aber unzweifelhaft talentiert ist entschließt sich, Profi zu werden. Und wer wäre als Trainer besser geeignet als der ehemalige Weltmeister, Trainer und ewige Rivale seines Vaters: Rocky Balboa. Und plötzlich lockt ein Titelkampf, bei dem Adonis zunächst das Fallobst sein soll..
Mal wieder ein Boxer-Film, könnte man meinen; sind eh alle gleich. Und ja, auch "Creed - Rockys Legacy" folgt dem Schema F, das für alle Boxer-Filme angewandt wird (mal Fortsetzungen wie die Filme nach Sylvester Stallones Überraschungserfolg, der ihm den Oscar einbrachte außen vor lassend): irgendein Underdog, in der Regel aus sozial schwachen Verhältnissen stammend, boxt sich nach oben, erhält die Chance für einen WM-Kampf, gewinnt knapp/ verliert knapp oder der Kampf geht unentschieden aus, dazu noch das Zerwürfnis und die Wiederversöhnung mit einem alten Trainer, ein bisschen Love Interest und fertig ist die Chose. Genau diesem altbewährten Prinzip folgt auch "Creed - Rockys Legacy", insofern also nichts neues. Und trotzdem schafft es dieser Film, dieses altbekannte und ungeheuer vorhersehbare auf eine derart packende, berührende und dramatische Weise zu präsentieren, dass man am Schluss lange Minuten Gänsehaut hat und man tatsächlich einen Kloß im Hals verspürt. Hierfür sind vor allem die exzellent in Szene gesetzten Boxszenen verantwortlich, die es auf bisher einmalige Weise schaffen, den Zuschauer die Kämpfe sprichwörtlich hautnah mit erleben zu lassen. Aber auch die zwischenmenschlichen Geschichten überzeugen, weil sie restlos glaubwürdig durch die Darsteller transportiert werden. Altstar Stallone wächst über sich hinaus und mimt den alten und kranken Ex-Champion sehr berührend, der oft geschmähte und mit nicht wenigen Goldenen Himbeeren „ausgezeichnete“ Schauspieler heimste für seine Darstellung eine ganze Reihe Preise ein.
Auf meiner Technik präsentierte sich das Bild zwar sehr gut; aber einige Unschärfen schlichen sich sehr wohl ein. Das ist zwar Mäkeln auf sehr hohem Niveau, soll aber dennoch nicht verschwiegen werden. Alle anderen Parameter sind einwandfrei, und so präsentiert sich der visuelle Transfer meist sehr scharf, optimal kontrastiert und mit sattem Schwarzwert. Die Plastizität könnte ein klein wenig besser sein. Auf einer Zehnerskala vergäbe ich 9 Punkte, so runde ich auf 5 Balken auf.
Den deutschen Dolby Digital-Track fand ich sehr gut abgemischt. Besonders in den Kampfszenen besticht der Sound mit sehr guter Surroundkulisse und mit sehr gut ortbaren direktionalen Effekten. Gerade bei den Fights ist die Dynamik außerordentlich und beinahe schon überdeutlich stärker als in den "normalen Szenen", was einen etwas unausgewogenen Eindruck hinterlässt. Der Bass könnte kräftiger sein, aber das lässt sich regeln. Mir gefiel der Track gut; wer den Fehler macht auf die Originaltonspur um zu schalten wird enttäuscht. HD-Soundfetischisten sollten dann lieber gleich die englische Originalfassung ansehen. Natürlich gibt es auch hier wieder Ignoranten, die eine per se gelungene Tonspur abwerten, nur weil eine (sich nur theoretisch auswirkende) geringere Bitrate und kein HD-Kürzel in der Bezeichnung vorliegt. Auch hier gäbe ich 9 Punkte, auch hier runde ich auf.
Extras: habe ich wie üblich nur gestreift, wie üblich vergebe ich den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover und den obligatorischen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: "Creed – Rockys Legacy" war mir an sich gleichgültig, weil ich kein allzu großer Fan von Boxer-Filmen bin. Klar mag ich auch "Rocky", ebenso natürlich "Raging Bull" und (schon etwas weniger) "The Fighter". Ab so etwa ab "Der Kampf des Jahrhunderts" ließ ich die meisten Boxer-Filme aus, weil mir in aller Regel die Kämpfe deutlich zu übertrieben-grotesk ausfielen. Das war jüngst bei "Southpaw" zwar anders, aber dessen Schablonenhaftigkeit bestätigte für mich, warum ich sie ausließ. Erst die überaus positive Kritik im Blu-ray Magazin mache mich auf "Creed" neugierig, und der momentan recht günstige Preis ließ mich nicht lange zögern. Zum Glück: "Creed – Rockys Legacy" ist ein nahezu perfektes Boxerdrama mit dem Potential zum mehrfachen Sehen. Und zum immer wieder Berühren.
Mal wieder ein Boxer-Film, könnte man meinen; sind eh alle gleich. Und ja, auch "Creed - Rockys Legacy" folgt dem Schema F, das für alle Boxer-Filme angewandt wird (mal Fortsetzungen wie die Filme nach Sylvester Stallones Überraschungserfolg, der ihm den Oscar einbrachte außen vor lassend): irgendein Underdog, in der Regel aus sozial schwachen Verhältnissen stammend, boxt sich nach oben, erhält die Chance für einen WM-Kampf, gewinnt knapp/ verliert knapp oder der Kampf geht unentschieden aus, dazu noch das Zerwürfnis und die Wiederversöhnung mit einem alten Trainer, ein bisschen Love Interest und fertig ist die Chose. Genau diesem altbewährten Prinzip folgt auch "Creed - Rockys Legacy", insofern also nichts neues. Und trotzdem schafft es dieser Film, dieses altbekannte und ungeheuer vorhersehbare auf eine derart packende, berührende und dramatische Weise zu präsentieren, dass man am Schluss lange Minuten Gänsehaut hat und man tatsächlich einen Kloß im Hals verspürt. Hierfür sind vor allem die exzellent in Szene gesetzten Boxszenen verantwortlich, die es auf bisher einmalige Weise schaffen, den Zuschauer die Kämpfe sprichwörtlich hautnah mit erleben zu lassen. Aber auch die zwischenmenschlichen Geschichten überzeugen, weil sie restlos glaubwürdig durch die Darsteller transportiert werden. Altstar Stallone wächst über sich hinaus und mimt den alten und kranken Ex-Champion sehr berührend, der oft geschmähte und mit nicht wenigen Goldenen Himbeeren „ausgezeichnete“ Schauspieler heimste für seine Darstellung eine ganze Reihe Preise ein.
Auf meiner Technik präsentierte sich das Bild zwar sehr gut; aber einige Unschärfen schlichen sich sehr wohl ein. Das ist zwar Mäkeln auf sehr hohem Niveau, soll aber dennoch nicht verschwiegen werden. Alle anderen Parameter sind einwandfrei, und so präsentiert sich der visuelle Transfer meist sehr scharf, optimal kontrastiert und mit sattem Schwarzwert. Die Plastizität könnte ein klein wenig besser sein. Auf einer Zehnerskala vergäbe ich 9 Punkte, so runde ich auf 5 Balken auf.
Den deutschen Dolby Digital-Track fand ich sehr gut abgemischt. Besonders in den Kampfszenen besticht der Sound mit sehr guter Surroundkulisse und mit sehr gut ortbaren direktionalen Effekten. Gerade bei den Fights ist die Dynamik außerordentlich und beinahe schon überdeutlich stärker als in den "normalen Szenen", was einen etwas unausgewogenen Eindruck hinterlässt. Der Bass könnte kräftiger sein, aber das lässt sich regeln. Mir gefiel der Track gut; wer den Fehler macht auf die Originaltonspur um zu schalten wird enttäuscht. HD-Soundfetischisten sollten dann lieber gleich die englische Originalfassung ansehen. Natürlich gibt es auch hier wieder Ignoranten, die eine per se gelungene Tonspur abwerten, nur weil eine (sich nur theoretisch auswirkende) geringere Bitrate und kein HD-Kürzel in der Bezeichnung vorliegt. Auch hier gäbe ich 9 Punkte, auch hier runde ich auf.
Extras: habe ich wie üblich nur gestreift, wie üblich vergebe ich den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover und den obligatorischen Digital Code.
Mein persönliches Fazit: "Creed – Rockys Legacy" war mir an sich gleichgültig, weil ich kein allzu großer Fan von Boxer-Filmen bin. Klar mag ich auch "Rocky", ebenso natürlich "Raging Bull" und (schon etwas weniger) "The Fighter". Ab so etwa ab "Der Kampf des Jahrhunderts" ließ ich die meisten Boxer-Filme aus, weil mir in aller Regel die Kämpfe deutlich zu übertrieben-grotesk ausfielen. Das war jüngst bei "Southpaw" zwar anders, aber dessen Schablonenhaftigkeit bestätigte für mich, warum ich sie ausließ. Erst die überaus positive Kritik im Blu-ray Magazin mache mich auf "Creed" neugierig, und der momentan recht günstige Preis ließ mich nicht lange zögern. Zum Glück: "Creed – Rockys Legacy" ist ein nahezu perfektes Boxerdrama mit dem Potential zum mehrfachen Sehen. Und zum immer wieder Berühren.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 26.05.16 um 13:02
Der junge Programmierer Caleb hat Glück: bei einer firmeninternen Lotterie gewinnt er den ersten Preis. Und der erste Preis ist: ein einwöchiges Treffen mit dem geheimnisvollen Nathan, seinem eigentlichen Arbeitgeber und Firmengründer der Internet-Suchmaschine "Bluebook". In Nathans abgeschiedenem Domizil, weitab von jeder Zivilisation, angekommen stellt Caleb nicht nur fest, dass Nathan ein exzentrischer, egomanischer Unsympath ist, sondern dass er auch etwas unglaubliches erschaffen hat: künstliche Intelligenz mit einem eigenen Bewusstsein (was durch Caleb noch zu beweisen wäre). Doch mal wieder ist nichts so, wie es scheint..
Alex Garland ist ein klangvoller Name: der Brite war bisher hauptsächlich als Autor von Drehbüchern in Erscheinung getreten, und zwei seiner vier Drehbücher schrieb er für Danny Boyle ("28 Days later" und "The Beach" nach seinem eigenen Roman). Mit "Ex Machina" inszenierte Garland seinen ersten Spielfilm, der von Kritikern sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Von mir persönlich wurde er nicht ganz so wohlwollend aufgenommen, davon im Folgenden mehr.
Bereits unmittelbar mit dem Betreten von Nathans Haus erzeugen die Filmemacher eine stets unheilvoll dräuende Atmosphäre, ohne dass der Zuschauer weiß, was auf ihn zukommt und ohne das großartig was passiert. Das ließe sich einerseits als gekonnt bezeichnen, da dadurch stetes Interesse geweckt und hochgehalten wird. Andererseits passiert eben tatsächlich kaum etwas, mit der Ausnahme einer erstaunlich unspektakulär gehaltenen Gewalttat.
"Ex Machina" bezieht seine Wirkung (wenn er denn auf den Zuschauer wirkt) hauptsächlich aus der luxuriösen Location, die jedoch durch ihre elektronischen Gadgets und ihre Abgeschiedenheit gleichzeitig Falle ist sowie aus den doch ab und an faszinierenden Interaktionen zwischen Mensch Caleb und Maschine Ava. Verschiedene Twists verblüffen, und die Auflösung ist ebenfalls leicht überraschend und konsequent.
Insgesamt betrachtet stellt "Ex Machina" zwei im Wesentlichen gelungene Varianten eines oft genutzten Themas dar: wann ist eine Maschine noch Maschine oder schon Mensch und die allseits bekannte "Deus ex machina"-Theorie, wie schon der Titel in Abwandlung verrät.
"Ex Machina" schafft es für mich jedoch nicht vollständig, dieses Thema spannend aufzubereiten, und so reiht sich Länge an Länge bis zum leidlich packenden Ende.
Audiovisuell muss sich die Scheibe auch Schelte gefallen lassen.
Das Bild kann zwar gerade noch so zufrieden stellen, aber wirklich scharf ist es selten; zumindest nicht im Inneren des Hauses. Die Außenaufnahmen sind nahezu allesamt gut geraten; detailreich, mit guter Schärfe versehen und ausgewogen kontrastiert. Im Haus stimmt der Kontrast nicht immer und die Schärfe lässt oft nach, was meines Erachtens nach auch an der nicht immer ausgewogenen Ausleuchtung liegt. In dunklen Szenen rauscht es außerdem noch sichtbar.
Auch der in DTS vorliegende Sound wirkt etwas unausgewogen abgemischt. Bei normaler Abhörlautstärke wird der Score manchmal überlaut, was störend ist. Natürlich ist das als stilistische Untermalung gewollt, aber dennoch ist es zu viel des Guten. Der Bass ist unterfordert, ebenso die Dynamik. Von einer permanent umgebenden Surroundkulisse kann nur bedingt die Rede sein. 7 Punkte vergäbe ich auf einer Zehnerskala, dieses Mal runde ich ab.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnittswert der Vorposter ab. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: zum Thema künstliche Intelligenz gibt es eine ganze Menge Filme, die mir fast alle besser gefielen. Hier wäre besonders (natürlich) "Blade Runner" zu nennen, aber auch der vor nicht allzu langer Zeit erschienene "Automata". "Ex Machina" war mir persönlich zu unspektakulär, wenngleich der Film eine merkwürdige, beinahe morbide Atmosphäre zu erzeugen weiß.
Alex Garland ist ein klangvoller Name: der Brite war bisher hauptsächlich als Autor von Drehbüchern in Erscheinung getreten, und zwei seiner vier Drehbücher schrieb er für Danny Boyle ("28 Days later" und "The Beach" nach seinem eigenen Roman). Mit "Ex Machina" inszenierte Garland seinen ersten Spielfilm, der von Kritikern sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Von mir persönlich wurde er nicht ganz so wohlwollend aufgenommen, davon im Folgenden mehr.
Bereits unmittelbar mit dem Betreten von Nathans Haus erzeugen die Filmemacher eine stets unheilvoll dräuende Atmosphäre, ohne dass der Zuschauer weiß, was auf ihn zukommt und ohne das großartig was passiert. Das ließe sich einerseits als gekonnt bezeichnen, da dadurch stetes Interesse geweckt und hochgehalten wird. Andererseits passiert eben tatsächlich kaum etwas, mit der Ausnahme einer erstaunlich unspektakulär gehaltenen Gewalttat.
"Ex Machina" bezieht seine Wirkung (wenn er denn auf den Zuschauer wirkt) hauptsächlich aus der luxuriösen Location, die jedoch durch ihre elektronischen Gadgets und ihre Abgeschiedenheit gleichzeitig Falle ist sowie aus den doch ab und an faszinierenden Interaktionen zwischen Mensch Caleb und Maschine Ava. Verschiedene Twists verblüffen, und die Auflösung ist ebenfalls leicht überraschend und konsequent.
Insgesamt betrachtet stellt "Ex Machina" zwei im Wesentlichen gelungene Varianten eines oft genutzten Themas dar: wann ist eine Maschine noch Maschine oder schon Mensch und die allseits bekannte "Deus ex machina"-Theorie, wie schon der Titel in Abwandlung verrät.
"Ex Machina" schafft es für mich jedoch nicht vollständig, dieses Thema spannend aufzubereiten, und so reiht sich Länge an Länge bis zum leidlich packenden Ende.
Audiovisuell muss sich die Scheibe auch Schelte gefallen lassen.
Das Bild kann zwar gerade noch so zufrieden stellen, aber wirklich scharf ist es selten; zumindest nicht im Inneren des Hauses. Die Außenaufnahmen sind nahezu allesamt gut geraten; detailreich, mit guter Schärfe versehen und ausgewogen kontrastiert. Im Haus stimmt der Kontrast nicht immer und die Schärfe lässt oft nach, was meines Erachtens nach auch an der nicht immer ausgewogenen Ausleuchtung liegt. In dunklen Szenen rauscht es außerdem noch sichtbar.
Auch der in DTS vorliegende Sound wirkt etwas unausgewogen abgemischt. Bei normaler Abhörlautstärke wird der Score manchmal überlaut, was störend ist. Natürlich ist das als stilistische Untermalung gewollt, aber dennoch ist es zu viel des Guten. Der Bass ist unterfordert, ebenso die Dynamik. Von einer permanent umgebenden Surroundkulisse kann nur bedingt die Rede sein. 7 Punkte vergäbe ich auf einer Zehnerskala, dieses Mal runde ich ab.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnittswert der Vorposter ab. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: zum Thema künstliche Intelligenz gibt es eine ganze Menge Filme, die mir fast alle besser gefielen. Hier wäre besonders (natürlich) "Blade Runner" zu nennen, aber auch der vor nicht allzu langer Zeit erschienene "Automata". "Ex Machina" war mir persönlich zu unspektakulär, wenngleich der Film eine merkwürdige, beinahe morbide Atmosphäre zu erzeugen weiß.
mit 3
mit 4
mit 3
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bewertet am 22.05.16 um 13:40
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