Blog von tantron

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[ Neue und alte Schurken ]


Timm und Dini entschieden sich absichtlich dafür, dem "neuen" Batman eine eigene Schurkengalerie zu geben. Ein "Poison Ivy Beyond" oder "Two-Face Beyond" hätte niemanden interessiert, so ihre Argumentation, stattdessen sind ein großer Teil der Schurken neue Eigenkreationen.

Hier ein Überblick von Batmans Gegner:
1. Reihe; links: Derek Powers (CEO von Wayne-Powers); rechts: Fahrer/Schläger von Derek Powers, Mr. Fixx, der Mörder von Terrys Vater
2. Reihe; links: Derek Powers nach seiner Bestrahlungstherapie aka Superschurke Blight; rechts: eine typische Jokerz-Gang
3. Reihe; Inque, hier zu sehen in ihrer repräsentativen (links) und ihrer kämpferischen, fluiden Form
4. Reihe; Mr. Freeze wie wir ihn zuerst zu sehen bekommen, nur als Kopf (links) und in seiner späteren Form mit Kampfanzug (rechts)
5. Reihe; links: Shriek, der seine Forschung auf dem Gebiet von Schallwellen für düstere Zwecke nutzt; rechts: die Royal Flush Gang, eine Diebesbande bestehend aus den Mitgliedern einer Familie (Vater als König, Mutter als Königin, Sohn als Bube, Tochter als 10 und fieser Kampf-Roboter als Ass)
6. Reihe; links: Spellbinder, ein Experte auf dem Gebiet der psychischen Manipulation; rechts: Curaré, eine Attentäterin aus der "Bruderschaft der Assassinen"
7. Reihe; links: Ma Mayhem und ihre beiden Söhne Carl und Slim, eine schräge Diebesfamilie; rechts: Stalker, ein Großwildjäger, der es auf "besondere" Beute abgesehen hat, und Batman erlegen möchte
8. Reihe; links: Talia al Ghul, Tochter von Ra's al Ghul; rechts: Mitglieder der Terror-Vereinigung KOBRA



 

Von all diesen Schurken ist Inque als gefährlichste Gegnerin einzuschätzen. Ihre fluide Form macht es schwierig, sie irgendwie zu fassen zu bekommen. Die Kältestrahl-Pistole von Mr. Freeze, die sich in Bruce Waynes Halle der Erinnerung befindet, hat sich als wirkungsvolle Waffe erwiesen.
Inque gelang es sogar, in die Batcave einzudringen. Um Haaresbreite hätte sie die Identität des ursprünglichen Batman (Bruce Wayne) erfahren. Bruce gelang es aber, sich hinter Maske und Hut des "Gray Ghost", seines Idols aus Kindertagen, zu verstecken (was eine wunderbare Reminiszenz an die Animated-Serie darstellt). Mit viel Wasser und oben erwähnter Kältestrahl-Pistole gelingt es dem jungen und dem alten Batman, Inque gemeinsam zu überwältigen.
Doch damit nicht genug – Inque wusste nun, dass der ihr bekannte, "junge" Batman von einem "alten Mann" unterstützt wird. In einer Episode gelingt es Inque, den jungen Batman gefangen zu nehmen. Sie fordert… nein… erpresst den "alten Mann" zu erscheinen, wenn er den jungen Batman lebend wiederhaben will.
Bruce erscheint tatsächlich am vereinbarten Treffpunkt, mit weitem Mantel, Hut und Brille dick vermummt. Inque greift sofort an, nur um eine Überraschung zu  erleben: Unter dem Mantel versteckte der "alte Mann" einen Exosuit, also eine Kampfrüstung. Unter dieser verschwindet Bruce, und gemeinsam mit Terry können sie Inque erneut überwältigen. Auf Terrys Frage, warum Bruce nicht den Exosuit als Rüstung gewählt hat erklärt Bruce lakonisch, dass der Exosuit das Herz zu sehr beansprucht.

Einen besonderen Einblick in die innere Gedankenwelt von Bruce Wayne erhält der Zuschauer gleich in der ersten Staffel. So hört Bruce in einer Episode auf einmal Stimmen, die in zu abstrusen und gefährlichen Sachen verleiten wollen. Dabei behaupten die Stimmen, sie seien er selber. Tatsächlich war es aber nur ein wohl durchdachter Plan, Bruce Wayne mithilfe des Schurken Shriek in den Wahnsinn zu treiben. Bruce war sich von Anfang an sicher, dass es nicht er selber ist, der da zu ihm spricht. Zum Ende sagt er auch Terry, warum er so überzeugt war: "The voices kept calling me Bruce. In my mind, that's not what I call myself." ;)

Auch zu Mr. Freeze können noch ein paar Worte verloren werden: aufgrund seiner einzigartigen Physis gelingt es ihm als einzigem Gegner des ursprünglichen Batmans 40 Jahre in der Zukunft "in alter Frische" aufzutauchen. Doch die lange Zeit ging auch an ihm nicht spurlos vorüber, so ist nur sein unsterblicher Kopf erhalten geblieben. Schließlich gelingt es Mr. Freeze, einen neuen Kampfanzug zu übernehmen und erneut gegen Batman anzutreten.

Zur Royal Flush Gang besitzt Terry eine ganz besondere Verbindung. Für einige Episoden befand sich der junge Mann in einer romantischen Beziehung zu Melanie Walker, die als "10" zusammen mit dem Rest ihrer Familie Verbrechen verübte. Parallelen zu Batman und Catwoman sind durchaus vorhanden, und so sind die letzten Worte der Episode, als sich Bruce an Terry wendet: "Let me tell you about a woman named Selina Kyle."

Zuletzt… Talia al Ghul. Zu ihr hatte Bruce Wayne immer ein ganz besonderes Verhältnis. Obwohl er beständig bestrebt war, die Machenschaften ihres Vaters Ra's al Ghul zu unterbinden, entwickelte sich eine zarte Beziehung zwischen Bruce und Talia. In der Animated-Serie nannte Talia Bruce immer "Beloved", also Geliebter. Und wie es der Zufall so will erscheint Talia, frisch und jung nach all den Jahren, genau dann in der Batcave als Bruce Fotos seiner früheren Liebschaften durchblätterte.
Talia macht ihm ein unmoralisches Angebot: er soll doch, wie sie auch, die Lazarus-Pits nutzen, um sich zu verjüngen. Zuerst ablehnend stimmt Bruce schließlich zu. Talia verspricht zudem, dass die Nebenwirkungen längst nicht so dramatisch sind wie noch zu den Zeiten als Ra's die Pits regelmäßig zur Erneuerung seiner Jugend nutzte.
Und tatsächlich, es funktioniert: Bruce kommt um Jahre verjüngt aus den Pits zurück, doch sein Gespür trügt ihn nicht: Talia hat ihm nicht alles erzählt. Und so kommt es zu einer wunderbaren Szene, als Terry und Bruce dem Gelände entfliehen wollen – der alte und der neue Batman kämpfen zusammen, kloppen böse Jungs zusammen, das ganze unter einer düsteren Intonation des Titleliedes der Animated-Serie. Genial!

Zur kompletten Schurkengalerie sei noch eine Anmerkung gestattet: nur selten erreichen die Schurken eine Qualität, die über dem "Abenteuer der Woche" liegt. Eine tödliche Nemesis wie den Joker sucht man vergebens. Nicht falsch verstehen: die Schurken sind nicht schlecht, aber eben leider auch nicht herausragend, eher ein gesundes Mittelmaß. Eine umfangreiche Backstory wird zu kaum einem Charakter entwickelt. Von all diesem explizit ausnehmen möchte ich Inque – jedes Auftauchen von ihr treibt dem Batman-Fan automatisch Schweißperlen auf die Stirn. Und Mr. Freeze und Talia al Ghul… deren Folgen sind natürlich überaus exzellent gelungen. :)


[ Frische und bekannte Freunde ]


Auch in der Zukunft steht Batman nicht alleine, Alliierte finden sich auch in im neuen Gotham.

Hier die wichtigsten Personen in Terrys/Batmans Leben, inklusive Terrys Familie:
1. Reihe; links: der junge Terry McGinnis … ; rechts: … ist Batman
2. Reihe; links: Terrys Vater, der von Mr. Fixx, dem Handlanger von Derek Powers, getötet wird; rechts: Terrys Mutter und sein jüngerer Bruder Matt
3. Reihe; links: ein alter Bruce Wayne; rechts: Terrys Dauerfreundin Dana
4. Reihe; links: Barbara Gordon, ehemals "Batgirl", folgte ihrem Vater und ist mittlerweile Commissioner von Gotham; Maxine "Max" Gibson, eine Schulfreunding, kommt Terrys Geheimnis auf die Spur, hilft ihm aber dann im Kampf gegen das Verbrechen
5. Reihe; links: Ace, der treue Hund von Bruce Wayne; rechts: Zeta, ein Kampfroboter der Regierung, der sich aber seiner Bestimmung als Tötungsmaschine entzieht und sich auf der Flucht befindet


Wie bereits viele Jahre lang spricht Kevin Conroy auch in "Batman Beyond" den Bruce Wayne. Was für eine wunderbare Stimme, vor allem da Conroy die 40 Extra-Jahre locker hinbekommt, indem er Bruces Stimme einfach noch grummeliger und tiefer macht. Nur in der Episode mit Talia al Ghul, wenn Bruce verjüngt wird, darf er wieder mit seiner "gewohnten" Stimme sprechen.
Das Verhältnis zwischen Bruce und Barbara Gordon ist etwas… angespannt. Über den Grund hierfür wird Terry – und der Zuschauer – lange im Dunkeln gelassen. Erst im eigenständigen Film (siehe weiter unten) erfahren wir endlich, was damals geschah. Einige Andeutungen werden trotzdem fallen gelassen, so waren Barbara und Bruce wohl mal ein Paar.
Und als Barbara Gordon an ihr altes Kostüm herantritt fragt sie Bruce mit einem spitzen Unterton: "I see you've sewn up the bullet holes.", was ein blutiges Gefecht nahelegt. Interessanterweise wiederfuhr Barbara Gordon im Universum von "Batman Beyond" nicht das Schicksal, das sie im "normalen" Batman-Universum ereilte: sie wurde nie vom Joker niedergeschossen, war nie querschnittsgelähmt und wurde auch nie zu "The Oracle".


[ Justice League ]


Eine Doppelfolge der dritten Staffel möchte ich in aller Kürze besonders hervorheben. In "The Call" trifft Terry McGinnis alias Batman auf die "Justice League" der Zukunft, inclusive einem älteren Superman (erstes Bild). Weitere Mitglieder sind Big Barda und Aquagirl (zweites Bild) sowie Warhawk und die Green Lantern Kai-Ro (drittes Bild).


Wie Bruce Timm im Bonusmaterial sagt dient diese "kleine" Justice League als Versuchsballon, ob sich eine so große Superhelden-Truppe überhaupt überzeugend auf dem kleinen TV-Schirm darstellen lässt. Muss wohl geklappt haben, denn im frühen Winter 2001 startete die "Justice League"-TV-Serie… doch darüber wird ein anderes Mal berichtet. ;)


[ Fakten zur Serie ]

  • Laufzeit: 1999-2001
  • Staffeln: 3
  • Episoden: 52 (13+26+13)
  • Dauer pro Episode: ca. 22 Minuten
  • Status: beendet
  • Verfügbarkeit:

  • Pack-Shots: US-Import (Einzelstaffeln und Komplettbox)


Eine vierte Staffel war seitens des Senders gewünscht und bestellt, aber die Macher Timm und Dini entschlossen sich, lieber die TV-Serie "Justice League" weiter zu verfolgen, und "Batman Beyond" auslaufen zu lassen. Dennoch hielt Terry McGinnis und damit "Batman Beyond" Einzug in die Papierwelt von DC Comics. Nach dem verkorksten vierten Batman-Realfilm (George Clooney mit Plastiknippel – aaaaah!) war sogar eine "Batman Beyond"-Real-Verfilmung im Gespräch. Paul Dini half beim Script mit, das dann aber zugunsten eines anderen Batman-Films auf Eis gelegt wurde: Batman Begins. :)
Es gab sogar einen frischen Funken Lebensenergie in jüngster Vergangenheit! Auf der WonderCon im April 2014 wurde ein exklusiver Kurzfilm gezeigt, den ich euch nicht vorenthalten möchte:



Terry McGinnis bekommt es mit dem "alten" Batman zu tun, der sich allerdings nur als Androide entpuppt. Nach kurzem Kampf, in dem beide Protagonisten ihre individuellen Stärken ausspielen, entscheidet der neue Batman das Duell für sich. Doch dann… erscheinen weitere Batman-Androide aus der langen, langen Historie des Dunklen Ritters. Zu sehen sind die Inkarnationen aus den TV-Serien "Beware the Batman", "The Batman", "Batman: The Brave and the Bold", aus Frank Millars Comic "The Dark Knight Returns", aus dem ersten Batman-Film mit Michael Keaton, aus der Real-TV-Serie mit Adam West und zuletzt… der Batman, wie er im allerersten Batman-Papier-Comic gezeichnet wurde. Applaus für jeden, der alle sieben auf Anhieb erkannt hat. ;)


[ Der Film ]


Zwei Mal bereits erwähnt will ich die Vorankündigung nun einlösen. Im Jahre 2000 erschien "Batman Beyond: Return of the Joker" als Stand-Alone-Film (im Deutschen als "Batman of the Future: Der Joker kommt zurück" [sic]). Mitten in der Ausstrahlung der TV-Serie wurde der Film veröffentlicht, und ebenso kann er genossen werden: zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Serie kann der Film abgespielt werden, da die Handlung weitestgehend für sich alleine steht.
Tja, es ist tatsächlich so, der Joker kehrt nach 35 Jahren Abwesenheit nach Gotham zurück, doch nur im Rahmen des Stand-Alone-Films (erneut fantastisch gesprochen von Mark Hamill). Und es ist ein anderer Joker, frisch und kein Jährchen gealtert tritt er in Erscheinung, vom Äußeren her wirkt er gereift-effizient-glatt-eiskalt, doch innendrin ist er nach wie vor der Psychopath, den wir als Batmans größte Nemesis aus der Animated-Serie kennen.
Und das Schlimmste: er kennt alle Geheimnisse! Er weiß um die Identität Bruce Waynes und nutzt dies für einen hinterhältigen Angriff auf die Batcave aus. Zudem unterwirft er sich eine Gruppe an Jokerz und zeigt ihnen, was es wirklich bedeutet, ein "Joker zu sein". Terry McGinnis muss es also mit dem alten Gegner aufnehmen… doch im Mittelteil des Stand-Alone-Films reisen wir zurück in der Zeit. Der Zuschauer, und ebenso Terry, erfahren aus dem Mund von Commissioner Barbara Gordon, was sich damals wirklich zugetragen hat. Als Batman zum letzten Mal gegen den Joker kämpfte. Was danach mit dem Joker geschah. Warum Batman seinen Helfer, Batgirl und Robin, nicht mehr erlaubte, ihm bei der Verbrechensbekämpfung zur Hand zu gehen. Ich will nicht zu viel verraten, nur so viel: die Auflösung der Geschichte ist äußerst gut gelungen.

Der Mittelteil, welcher in der Jetzt-Zeit spielt, ist natürlich für die Fans eine Augenweide, da sie im klassischen Stil der Animated-Serie dargestellt wird. Die Protagonisten des Films verdeutlichen dies sehr gut:
Erste Hälfte (die Zukunft, von oben nach unten): Der Joker, wie er in der Zukunft in Gotham erscheint ; die Jokerz-Truppe, welche dem Joker zur Hand gehen ; der zukünftige Tim Drake aka "Robin"
Zweite Hälfte (die Gegenwart, von oben nach unten): Robin ; Batman und Batgirl ; Der Joker ; Harley Quinn



 

Und so schließt "Return of the Joker" in der langen Flashback-Szene so ganz nebenbei die Animated-Serie würdig ab. Auch Harley Quinn erhält einen passenden Abschluss ihrer Erzählung… unbedingt bis ganz zum Schluss wachsam sein. ;)

Noch eine zusätzliche Information: in seiner Erstausstrahlung wurde der Film zensiert, da sein Mittelteil etwas… ähem… blutig zu Ende geht. Kurz vor der Erstausstrahlung ereignete sich das Massaker an der Columbine Highschool, und so sahen sich die Macher gezwungen, einzelne Stellen zu entschärfen. Der Film wurde um knapp drei Minuten geschnitten, einige Passagen wurden komplett neu erstellt. Eine Petition im Internet bewirkte schließlich, dass die ungeschnittene Originalfassung im Jahre 2002 auf DVD und später auch auf BluRay veröffentlicht wurde. Eine genaue Auflistung aller Unterschiede kann auf schnittberichte.com eingesehen werden.
Veröffentlichung: 2000
Laufzeit: 76 Minuten (uncut) / 73 Minuten (Erstausstrahlung)
Verfügbarkeit:




Boah, es ist geschafft! :) Nach zwei Jahren in-der-Mache erblickt dieser Beitrag endlich das Licht der Welt. Aber es geht noch weiter! Im nächsten Blog-Beitrag dieser Reihe werde ich euch zwei kleinere, hier im deutschen Raum eher unbekannte Serien aus dem DC Animated Universe vorstellen: "Static Shock" und "The Zeta Project". Und hier geht es zurück zur Übersicht.


Alle Screenshots © Warner Brothers Animation
Alle Cover © Amazon







Und nun: DAS VERSPRECHEN!

Liebe Leser,

dreihundert Blog-Beiträge sind nun schon ins Land gezogen. Rückblickend ist mir aufgefallen: ich habe viele Sachen angefangen, manche auch beendet (wie die Berichte zur TV-Serie Battlestar Galactica oder zu den Marvel-Filmen der PHASE 1) und manche habe ich nicht weiter verfolgt (wie diese Reihe oder auch die Vorstellungen der Star Trek Serien).
Damit will ich in den kommenden 100 Beiträgen aufräumen! Ich habe mir eine lange To-Do-Liste erstellt, welche Blog-Reihen und Themen unbedingt noch aufgearbeitet werden müssen… und was danach kommen könnte! Diese Liste ist mein Leitfaden für die kommenden 100 Beiträge. Natürlich wird es auch nach wie vor Reviews, Review-Sammlungen und Steelbook-Vorstellungen geben… ich muss meinen SuF ja auch klein bekommen. ;) Doch, und das verspreche ich euch, es wird mehr "Vergangenheitsbewältigung" geben.

Auf die nächsten 100 Beiträge für euch und mit euch freut sich
der Baschti





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Willkommen, liebe Comic-Freunde, TV-Freunde, Film-Freunde, Animations-Freunde,

auf zur nächsten Episode der Blog-Reihe Die animierte Welt von DC Comics. Huch, mir schwindelt… nach über zwei Jahren Pause findet diese Blog-Reihe endlich ihre Fortsetzung? Was sind die Gründe hierfür? Nun ja, eigentlich liegt der Grobentwurf für diese Episode halbfertig seit ziemlich genau zwei Jahren hier auf dem Laptop rum… irgendwie hatte ich mich aber in eine Sackgasse geschrieben. Immer mal wieder holte ich den Beitrag hervor, mit der festen Überzeugung, ihn zu vervollständigen. Und immer wurde nur der bestehende Text überarbeitet bis BAAAAAM wieder die Schreibblockade eintrat.
Doch damit ist jetzt Schluss! Zum 300. ... ähem... 301. ... öhm... 302. Blog-Beitrag wird diese Episode komplett neu aufgerollt. Material wird mit frischen Augen gesichtet, Fakten mit frischer Energie neu zusammengeschrieben. Und hiermit will ich ein Versprechen aufstellen, dass ich… Moment… ich höre gerade… das Versprechen muss bis ganz zum Ende dieses Beitrags warten. :)

Denn nun geht es los. Folgt mir zur nächsten TV-Serie aus dem Hause DC Comics.


[ Previously in this blog series ]


Eigentlich spricht die Blog-Serie für sich selbst, doch hier eine kurze Zusammenfassung für alle neuen Leser – zwei Jahre Pause sind schon eine lange Zeit…
Im Einleitungsbeitrag wird die Idee zu dieser Blog-Reihe erläutert. Die ersten beiden Episoden dieser Reihe warfen ein Licht auf "Batman: The Animated Series" und "Superman: The Animated Series".


[ And now… ]


Weiter geht es mit der dritten TV-Serie, welche sich in das DC Animated Universe einfügt. Die Macher der bisherigen zwei Serien, Bruce Timm und Paul Dini, kehren auf bekannten Boden zurück… und doch ist alles anders. Die Stadt ist Gotham, der Held der dritten TV-Serie Batman. Die Erzählung spielt 40 Jahre in der Zukunft, im Jahr 2039… und es ist ein anderes Gotham, und ein anderer Batman, mit vielen neuen Gefahren und Schurken, neuen Freunden… und ein paar bekannten Gesichtern. Willkommen zu


Batman Beyond
(wie die Serie in den USA bezeichnet wurde)
bzw.
Batman of the Future
(unter diesem Namen lief die Serie im Rest der Welt, auch in Deutschland)


 




Am 16. Januar 1999 flimmerte die letzte Episode von "Batman: The Animated Series" über die amerikanischen Bildschirme. Bereits eine knappe Woche zuvor, am 10. Januar 1999 wurde dem Zuschauer die erste Episode von "Batman Beyond" präsentiert. Timm und Dini gingen ein Wagnis ein: bei "Batman: The Animated Series" griffen sie auf bereits bestehende Charaktere und Ereignisse zurück, nur wenige Innovation wurden behutsam dem großen Batman-Franchise hinzugefügt (wie Harley Quinn oder die Backstory von Mr. Freeze). "Batman Beyond" hingegen war eine komplette Eigenkreation, mit neuen Charakteren und Superschurken, die zuvor in der großen Batman-Welt noch nie erschienen waren. Eine zweite Aufgabe mischte sich hier fast von alleine mit hinzu: ebenso sollte die TV-Serie zeigen, wie es den bekannten und geliebten Charakteren der "klassischen" Animated-Serie ein paar Jahre in der Zukunft geht.
Neues und Altes also… konnte diese Vermischung gelingen?

Der Zeichenstil der Charaktere aus der Animated-Serie wurde beibehalten, der als "Revamped" bezeichnete Stil zeichnet sich durch klare Linien mit lebendiger Farbgebung und hohem Wiedererkennungswert aus. Optisch liegt "Batman Beyond" somit auch auf einer Wellenlänge mit "Superman: The Animated Series", beide Serien liefen bis zur Einstellung der Superman-Serie im Februar 2000 parallel im amerikanischen Fernsehen.
Zum Rest - der Darstellung der Hintergründe, Gebäude und Gerätschaften - gab man sich pragmatisch: die optische Darstellung des Dark Deco warf man zu großen Teilen über Bord. Aaaaahh… die Zukunft! Fliegende Autos, gigantische Hochhäuser, eine hoch-technologisierte Gesellschaft. Das wirkte sich auch auf den Zeichenstil aus, der schlank und effizient ausfiel, mit vielen streng-geraden Linien und geometrischen Formen. Auch farblich wurde häufig vereinfacht und ganze Szenen nur mit einer Primärfarbe und Schwarz als Kontrast- oder Linienmittel dargestellt. Sehr deutlich lässt sich das am Kostüm des neuen Batman erkenne, das nur aus roten Hervorhebungen und der schwarzen Basisfarbe besteht (sogar in den tieferen Schichten, wie wir später zu sehen bekommen, ist der Anzug lediglich von roten Leitungen durchdrungen). Der Dieselpunk (Computer mit Knöpfe und Schalter) wich dem Cyberpunk (blitzblanke Computeroberflächen mit Touch-Bedienung), mit einer düsteren Sci-Fi-Note.
Auf den ersten Blick wirkt "Batman Beyond" somit vertraut, aber auch neu und futuristisch. Die ersten Vorankündigungen verschreckten dennoch Fans und Kritiker. Das hier sollte die Fortsetzung des Batman-Franchises sein? Das konnte ja nichts werden…

Wurde es aber! Bereits nach den ersten paar Folgen konnte die Serie das Lob von beiden Lagern, den Batman-Fans und den TV-Kritikern, einfangen. Die Serie schaffte es, den Focus mehr auf den neuen, jungen Batman und seine Probleme des Alltags zu legen. Wie kann ein junger Mann, der noch die Schule besucht, gleichzeitig des Nachts Superschurken jagen? Und nebenher eine Freundin haben? Wie erklärt er seiner Familie seine langen Zeiten der Abwesenheit? Das gelingt der Serie auch sehr gut, viele emotionale Themen des Heranwachsens werden sehr überzeugend vermittelt. Wer nun aber denkt, dass sich die Serie dadurch hauptsächlich an Teenager richtet, der liegt daneben - Kinder und Erwachsene werden hierdurch in keiner Weise "gelangweilt".


[ "Never again" ]


Die Auftakt-Doppel-Episode von "Batman Beyond" gibt die Richtung vor: basierend auf den letzten Episoden der Animated-Serie springt die Erzählung 20 Jahre in die Zukunft, ins Jahr 2019. In einer dramatischen Eröffnungsszene, die gerade einmal 3 ½ Minuten dauert, erleben wir den letzten Kampf von Bruce Wayne als Batman, und sehen die Gründe, warum er die Verbrechensbekämpfung aufgegeben hat.

Hier ein kurzer Abriss der Eröffnungsszene (siehe auch Screenshots in folgender Collage): Ein Lagerhalle im Nirgendwo. Mittendrin eine Handvoll bewaffneter Männer, mit einer Frau als Geisel. Die Wache vor der Türe wird durch eine dunkle Gestalt ausgeschaltet - Batman, in einem neuen Outfit in schwarz-rot. Über ein Dachfenster steigt Batman in die Lagerhalle ein, und kann gerade noch rechtzeitig die Ermordung der jungen Frau verhindern. Es gelingt Batman, alle Angreifer zu überwältigen. Doch dann lässt ihn ein Schmerz in der Brust zusammenzucken. Gerade als er die Geisel befreien möchte, wird Batman von einem der Gangster niedergeknüppelt, nur um erneut unter Brustschmerzen zusammen zu zucken. Um sein Leben zu retten, greift Batman zu einer Pistole und hält damit den Angreifer auf Abstand. Batman bricht eines sehr wichtigsten Credos: keine Schusswaffen! Der Ganove flüchtet, und wird von der Polizei gestellt. Batman verlässt schwer angeschlagen die Lagerhalle, und streift sich die Maske ab. Zum Vorschein kommt ein älterer Bruce Wayne, der voller Unglauben auf die Schusswaffe in seiner Hand blickt. Er lässt sie zu Boden gleiten, und begibt sich zurück in die Batcave. Dort, zwischen all den Erinnerungsstücken aus seiner langen Zeit als Kämpfer gegen das Verbrechen, verstaut er seine Verkleidung in der Vitrine mit den anderen Kostümierungen. Bruce Wayne löscht das Licht mit dem Satz "Never again.".



 

Als Erinnerungsstücke in der Batcave sind unter anderem der riesige Penny von Two-Face, das Kostüm von Harley Quinn, eine riesige Joker-Karte und Scarface, die Handpuppe des Bauchredners, zu erkennen.
Die Vitrine mit den Kostümen enthält Batmans Kostümierungen aus der Animated-Serie, sowie die Kostüme von Robin, Batgirl und Nightwing. Die Abwesenheit von Batmans Helfer findet vorerst keine Erklärung… dies wird erst in einer längeren Flashback-Szene im Stand-Alone-Film "Return of the Joker" beleuchtet (siehe auch weiter unten).


[ "Welcome to my world" ]


Direkt nach dem Intro springt die Erzählung weitere 20 Jahre in die Zukunft. Es ist das Jahr 2039 – die Zukunft! Schwebende Autos, futuristische Hochhäuser, ach Gotham, wie hast du dich verändert. Aber 20 Jahre ohne Batman haben auch ihre Auswirkung: das Verbrechen blüht, und nicht einmal in den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Bewohner von Gotham City sicher. Eine Bande von Kleinhalunken, die "Jokerz" (nach Verhalten und Kleidung zu Ehren des ewigen Clowns, des Jokers), terrorisiert die Stadt.
In dieser Welt lebt Terry McGinnis, ein junger Mann, gerade einmal 17 Jahre alt. Er ist sportlich, athletisch, aber auch aufbrausend und dickköpfig – ein typischer Teenager also. Terry lässt sich auch von den Jokerz nicht einschüchtern, und muss prompt nach einer Rauferei vor einer Übermacht Reißaus suchen.
Er landet vor den Toren von Wayne Manor, das mittlerweile düster und abgeschieden liegt. Ein alter Bruce Wayne geht Terry zur Hand, und gemeinsam schlagen sie die Jokerz in die Flucht. Terry begleitet Bruce Wayne zurück ins Haus, nur um durch einen Zufall sein größtes Geheimnis zu entdecken – Terry findet die Batcave und Batmans Kostüm, worauf ihn Bruce Wayne aus dem Haus wirft.

Währenddessen kommt Terrys Vater einer Verschwörung innerhalb seiner Firma, Wayne-Powers, auf die Spur. (Die Firma entstand durch einen Zusammenschluss von Wayne Enterprises mit der Firma von Derek Powers, welcher Wayne-Powers als CEO vorsitzt.) Unterlagen zufolge produziert Wayne-Powers ein neues Nervengas, autorisiert von Derek Powers selbst. Dieser kommt dem Datenverlust auf die Spur und lässt Terrys Vater umbringen. Terry erfährt von dem Mord an seinem Vater und entwendet die moderne Batman-Kostümierung, um den Tod seines Vaters aufzuklären.

Nach einigen Schwierigkeiten, so muss er zuerst Bruce Wayne von der Ernsthaftigkeit seiner Absicht überzeugen, gelingt es Terry, den Nervengastransport aufzuhalten. Dabei infiziert sich Derek Powers mit dem Stoff, was nur durch eine hohe Bestrahlungsdosis aufgehalten werden kann. Diese bleibt aber nicht ohne Folgen – der neue Superbösewicht Blight ist geboren.
Als alles überstanden ist, besucht Bruce Wayne Terry in der Wohnung seiner Familie und bietet ihm eine Zusammenarbeit an (untermalt von locker-flockiger Musik), als sein "Assistent". Terry schlägt ein, mit der freudigen Unterstützung seiner Mutter. Noch während Bruce und Terry sich die Hände reichen, schlägt die musikalische Untermalung auf einmal dunklere, gefährlichere Töne an, als Bruce verkündet: "Very good then, Mr. McGinnes. Welcome to my world."

Und da ist sie, die Verbindung von Neuem und Altem. Ihr Versprechen löst die Serie im Laufe ihrer Zeit ein: der neue Batman Terry McGinnes wird der Schützling des alten Bruce Wayne. Neue Schurken erscheinen in Gotham und müssen bezwungen werden, und ein paar Gegner des ersten Batmans finden sich ebenfalls auf ein Stelldichein mit Batman Nummer Zwo ein. Auch auf der Haben-Seite bekommt Terry von einigen bekannten Gesichtern Unterstützung. Und wenn Personen schon nicht direkt auftauchen (können), so finden sie hin und wieder Erwähnung, was dem Fan der Animated-Serie ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Achja, der Name der Auftakt-Doppel-Episode ist übrigens sinngebend "Rebirth", also Wiedergeburt. Noch Fragen? Nö, oder? ;)



© DC Comics, Quelle: Wikipedia


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Beschreibung:
"Reimagining Battlestar Galactica - taking the 'opera' out of 'space opera'" - mit diesem Satz warb Ronald D. Moore, Drehbuchschreiber und Produzent, um Stimmen für sein nächstes TV-Projekt: eine Neufassung von Battlestar Galactica. Dabei strebte der erfolgreiche Autor (u.a. war er bei diversen Serien des Star Trek Universums unterwegs - einige der besten Geschichten und Doppel-Episoden sind auf seinem Mist gewachsen) kein Remake an, sondern ein "Reimagining", also eine "Neuinterpretation" der TV-Serie aus den späten 70er Jahren. Viele Charakternamen tauchen auch in der Neufassung auf, mal mit leichten, mal mit größeren Änderungen.
Die wohl Größte: aus dem halsbrecherischen Buddy "Starbuck" wurde eine Frau! Dieser Aspekt stieß vielen Fans des Originals sauer auf, doch sei vorweg genommen, dass Katee Sackhoff als draufgängerische Viper-Pilotin eine atemberaubende Darstellung abliefert - doch dazu später mehr.
Kommen wir zur zweiten Hälfte des Moore'schen Satz: "taking the 'opera' out of 'space opera'". Moores Anliegen war es offenbar, den allzu klischeehaften Teil von Weltraumsagen hinter sich zu lassen. Sein Prinzipien hierbei: keine Aliens mit Gummipappe auf der Stirn, und kein technisches Geschwafel (technobabble). Der Fokus sollte auf zwei Säulen ruhen: den Charakteren und der Authentizität. Und so legte der bärtige Schreiberling und sein Autorenteam los. Sie zeigen uns zu Beginn der Serie, in der sogenannten Miniseries, den Anfang der Erzählung. Zwölf Kolonien, zwölf Planeten werden von den Menschen bewohnt. Vor Jahren lag man im blutigen Krieg mit den Zylonen, Roboter die erschaffen wurden, um der Menschheit zu dienen. Doch die Zylonen sagten sich los, begehrten auf, schworen ihren menschlichen Schöpfern ab und stürzten das bekannte Universum in einen blutigen Krieg Maschine gegen Mensch. Doch dann verschwanden die Maschinen von einem Tag auf den nächsten von den Schlachtfeldern, erklärten einen Waffenstillstand und zogen sich weit in unerforschtes Territorium zurück.
Unter dieser Prämisse startet die Serie. Und plötzlich sind die Zylonen wieder da, nach 40 Jahren Abwesenheit, und einige von ihnen sehen wie Menschen aus - laufen, reden, lieben, hassen, schwitzen, bluten, sterben wie ihre ehemaligen Schöpfer. Mithilfe eines geschickt eingefädelten Verrats legen die Zylonen die Verteidigungslinien aller zwölf Kolonien lahm... und vernichten die Menschheit. Die Planeten werden mit atomaren Sprengköpfen bombadiert, und wer nicht sofort stirbt, kommt im Fallout ums Leben oder wird von den mobilen Maschinentruppen der Zylonen erlegt. Nur wenigen Menschen gelingt die Fluch, an Bord eines Raumschiffes zu sein erhöhte die Überlebenschancen dramatisch. So rottet sich eine kleine Armada an zivilen Schiffen rund um die Galactica zusammen - ein Kampfschiff, ein Flugzeugträger im All, das kurz vor seiner Stilllegung stand.
Commander Adama bewaffnet das alte Mädchen und will sich todesmutig in den letzten Kampf gegen die übermächtigen Zylonen werfen. Er wird jedoch von Laura Roslin aufgehalten, der ehemaligen Bildungsministerin, und jetzigen Präsidentin der zwölf Kolonien - alle anderen Regierungsvertreter sind tot oder verschollen, so tritt sie die Stelle des obersten Regierungsangestellten der zwölf Kolonien an.
Fünfzigtausend Seelen stellen den letzten Rest der gesamten Menschheit dar, fünfzigtausend von einigen Milliarden, und so überzeugt Laura Roslin schließlich Commander Adama: "Now, if we are even going to survive as a species, then we need to get the hell out of here and we need to start having babies!" So flieht die Galactica mitsamt ihrer wertvollen Fracht, flieht aus dem Sonnensystem, flieht vor der Vernichtung durch die Zylonen, flieht in eine unbekannte Zukunft. Und hier endet die Miniseries.
Authentizität und Charaktere - beides weiß die Serie zu bieten. Der Look ist benutzt-dreckig (erinnerte mich an den "used future"-look, der vor Jahren von Ridley Scott in "Alien" begründet wurde), Essen muss gekocht, Schnaps gebrannt, Wasser verbraucht, Treibstoff rafiniert und Medikamente rationiert werden. Die Technik ist aus unserer heutigen Sicht realistisch und verständlich, es wird mit konventionellen Waffen anstatt Laser geschossen, kommuniziert wird per Funk in rauschiger Qualität anstatt per Kommunikator - ok, ok, die FTL(FasterThanLight)-Triebwerke sind nicht von dieser Welt. ;)
Die Charaktere wirken vom ersten Moment an perfekt in das Setting integriert, sei es zu Beginn in der "heilen Welt", oder dann später in der postapokalyptischen Welt, ohne blauen Himmel und grünes Gras, stattdessen an Bord einer künstlichen Lebensumgebung im luftleeren Weltraum. Jeder Charakter hat etwas, das ihn oder sie antreibt, das eine Interaktion mit anderen Charakteren notwendig macht. Man kämpft, liebt, verzweifelt, findet Hoffnung oder Mut in den kleinen Dingen; man reibt sich an anderen, es wird diskutiert, harte Entscheidungen werden gefällt; man tötet, intregiert, bangt, stirbt. Dabei zeigt die Serie nicht ausschließlich die menschliche Seite, sondern immer wieder auch die Sicht der Zylonen auf die gesamte Situation - wobei auch bei den Maschinen nicht nur Eintracht herrscht.
Über vier Staffeln hinweg suchen die Menschen zuerst die 13. Kolonie, Kobol, und schließlich den Planeten, von dem sich alle dreizehn Stämme aufmachten, den Weltraum zu besiedeln: einen mythischen Planeten namens Erde. Dabei folgt man Hinweisen aus alten Prophezeiungen, wobei dann prompt die Frage aufkommt: Ist das überhaupt noch eine SciFi-Serie? Wenn es um Dinge wie Religion, Überleben nach der Apokalypse, Mystik, Vorbestimmung, Schicksal geht? Sicher, im Kern ist "Battlestar Galactica" eine SciFi-Serie, doch ist sie eben auch viel mehr als das. "BSG" ist eine tiefgründige Charakterstudie, mit fein gezeichneten Protagonisten, die mit hohem Drama-Anteil interagieren. Dieses Setting beschehrte "BSG" aus dem Stand eine breite Zuschauerbasis, mit der gewünschten breiten Mehrheit bei den 15-49jährigen Männern. Und trotzdem konnten auch viele Frauen etwas mit der Serie anfangen, so manche Freundin oder Frau, die zum Anschauen "genötigt" wurde, konnte schließlich von der Serie nicht genug bekommen, so überzeugend sind die zwischenmenschlichen Töne gestrickt... mit ein bissl Weltraumgeballer und Rotoboter und so halt. ;)




Fakten:
  • Staffeln: 4, plus Miniseries zu Beginn, und einigen eingestreuten Webisodes
  • Episoden (mit empfohlener Anschau-Reihenfolge):
    # Miniseries - 2 Teile à 90 Minuten
    # Staffel 1 - 13 Episoden
    # Season 2 - 20 Episoden
    # Webisodes "The Resistance" (im Bonusmaterial von Staffel 3 enthalten)
    # Season 3 - 20 Episoden
    # Webisodes "Razor Flashbacks" (im Bonusmaterial von Razor enthalten)
    # Film "Razor" - entspricht 2 Episoden (90 Minuten)
    # Season 4.0 - 10 Episoden
    # Webisodes "Face of the Enemy" (leider nicht im Bonusmaterial enthalten
                 -> auf Youtube gucken)
    # Season 4.5 - 10 Episoden
  • Dauer pro Episode: ca. 45 Minuten
  • Was tat sich nach Abschluss der Serie im BSG-Universum?
    -> Es wurde ein ergänzender TV-Film gedreht, der viele der frühen Ereignisse aus BSG aus der Sicht der Zylonen beleuchtet. Der Titel des Films lautet "The Plan" (einen Review hierzu wird es in naher Zukunft geben).
    -> Eine kurzlebige Serie namens "Caprica" zeigt uns die Welt auf den zwölf Kolonien fast 60 Jahre vor den Ereignissen in BSG, so erleben wir u.a. die Erschaffung des allerersten Zylonen (die Serienvorstellung zu "Caprica" gibt es an dieser Stelle nachzulesen).
    -> Ein weiterer TV-Film namens "BSG: Blood and Chrome" sollte eigentlich der Start einer neuen Serie werden, wurde dann aber nicht weiter verfolgt.
  • Veröffentlichungen:
    -> Die Serie: In Deutschland sind alle vier Staffeln sowie "Razor" einzeln auf BluRay erhältlich, sowie in der großen Gesamtbox. Als UK-Import gibt es die Einzelstaffeln und die Gesamtbox (in zwei unterschiedlichen Varianten) zu erwerben. Eine weitere Alternative ist der US-Import, auch hier sind die einzelnen Staffeln sowie zwei Gesamtboxen (einmal mit Zylonen-Figur, und Variante zwei dafür inklusive "The Plan") auf BluRay verfügbar.

    DE-Box:


    UK-Boxen:


    US-Boxen:



    -> "The Plan": Der Film kann als DE-, UK- (als Steelbook) oder US-Variante käuflich erworben werden.



    -> "Caprica":  Die Serie ist bisher nur als FR-Import auf BluRay erhältlich.



    -> "BSG: Blood and Chrome": Ist als US-Import bereits auf BluRay erhältlich.


     
  • Status der Serie: beendet


Wie war's?
Die Serie hat sich für den Sender SyFy durchaus gelohnt, wurde er doch immer mit stabilen Zuschauerzahlen über die gesamte Laufzeit hinweg beglückt. Als mitten in der vierten Staffel der Streik der Autorengewerkschaft drohte, wurde nicht eine verkürzte vierte Staffel erzeugt (wie bei vielen anderen Serien). Stattdessen ließ man die Dreharbeiten ruhen und schloss die Serie nach Ende des Streiks wie geplant ab.
Und die Pause hat gut getan. Nicht, dass die schauspielerischen Leistungen in den ersten dreieinhalb Staffeln schlecht gewesen wären, aber diese letzte halbe Staffel toppt nochmals alles. Die Haupt-Cast macht ihre Arbeit durchweg herausragend, sowohl auf der Seite der Menschen als auch auf der Seite der Zylonen. Besonders hervorzuheben sind drei Charaktere: Katee Sackhoff als rebellische Kara "Starbuck" Thrace, Edward James Olmos als Commander/Admiral William "Bill" Adama und Mary McDonnel als Präsidentin Laura Roslin. Mist, jetzt müsste ich auch noch Michael Hogan als Saul Tigh dazunehmen. Und James Callis als Gaius Baltar. Und... ach, ich lass es lieber - das Ensemble spielt durch die Bank wunderbar.
Doch da hört es nicht auf. Die Ausstattung ist beeindruckend gut, die Computereffekte haben eine sehr gute Qualität, wobei mir die ganzen Weltraum-Szenen im Doku-Look (Firefly lässt grüßen) extrem gut gefallen haben. Und die Geschichten erst... Wie oft bin ich vor BSG gesessen, nur um in einen dicken Plottwist oder einen Cliffhanger hinein zu laufen. Ich müsste nur die Bissspuren in meinem Wohnzimmertisch zählen... Jetzt ernsthaft. Nur selten hängt mal eine Geschichte durch, oder ist direkt als "Auffüller" zu identifizieren. Hohe Story-Qualität prägt die gesamte Serie, wobei hier und da auch ganz außergewöhnliche Momente geschaffen werden, bei denen ich schon vom bloßen Dran-Denken eine Gänsehaut bekommen. Das prägnanteste Beispiel: mitten in der Serie, so in Staffel zwei oder drei, hat einer der Charaktere eine Vision, sie spielt in einem Opernhaus. Gezeigt werden die finalen fünf Zylonen, unerkannt, da sie in weiße Kutten gehült sind. In der letzten Episode findet diese Vision ihre Auflösung, und zwar auf eine perfide aber gleichzeitig subtile Art, dass es für den Zuschauer eine helle Freude darstellt.
Insgesamt kann man die Macher nur zu ihrem mutigen Schritt beglückwünschen, der Serie ein zeitiges Ende gesetzt zu haben. Warum auch ewig vor den Zylonen davon rennen? Warum auch ewig weiter ums Überleben kämpfen? Irgendwann muss man auch ankommen, und dieses Finale, dieser Abschluss ist ganz erstaunlich gelungen. Man hat aufgehört, bevor es keine guten Geschichten mehr zu erzählen gab - richtig so, und daher, chapeau!


Warum geschaut?
Ich hatte von der Serie gehört, zahlreiche Reviews und Bewertungen hoben die Serie in den siebten SciFi-TV-Himmel. Als alter Trekkie und SciFi-Fan war es für mich selbstverständlich, diese Serie ins Haus zu holen. Und, ehrlich gesprochen, nachdem ich die dreckig-realistische Welt von "BSG" inhaliert habe, mich eingelebt habe und eingetaucht bin in diese Welt... werde ich jemals wieder die blitzblanke Enterprise, die auf steif gebügelten Uniformen der Sternenflotte genießen können? Das wird sich mit der Zeit zeigen...




Haifaktor? (siehe Link)
Absolut kein Hai in Sicht, die Serie hat zur besten Zeit aufgehört, weit bevor irgendwelche Haie zu sehen waren, und es dabei sogar noch geschafft, einen in allen Belangen runden Abschluss zu finden.
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: "BSG" hat nur wenige Durchhänger. Fast alle Episoden besitzen eine hohe Qualität, mit wenigen Ausreissern nach unten, und mit einigen brillianten Episoden, die auf der nach oben offenen Serien-Skala bei "What the f*ck???!" aufschlagen. Die Doppel- oder Mehrteiler-Episoden bieten in der Regel das beste, spannendste und heißeste Material, inklusive vieler atemraubender Cliffhanger zur Midseason oder zum Ende einer Staffel. Das Suchtpotential der gesamten Serie liegt daher im Schnitt bei vier.
Suchtfaktor = 4 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


Aufgrund der maximalen Zeichenbeschränkung geht es hier im zweiten Teil mit dem Review der Gesamtbox weiter.


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Story:
Auch guten Menschen passieren böse Dinge. So wurde der anständige Cop Charles "Charlie" Crews fälschlicherweise aufgrund eines Dreifachmordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Verschiedene Bemühungen, seine Unschuld zu beweisen werden von hochrangigen Stellen sabotiert - da steckt wohl eine Verschwörung dahinter, und Charlie Crews ist der Sündenbock.
Die Zeit im Gefängnis ist für Crews, einen Ex-Cop, die Hölle. Die anderen Insassen bedrohen, schikanieren und verprügeln ihn regelmäßig. Seine "Freizeit" verbringt Crews mit Lesen, Warten und... dem Zen-Studium. Nach zwölf Jahren kommt er aufgrund eines DNA-Abgleichs frei - er war nicht der Täter. Crews hat alles verloren, seinen Job, seine Frau, seine Freunde, seinen Anschluss an die Welt. Er kann jedoch die Stadt Los Angeles erfolgreich verklagen und erhält 50 Millionen Dollar Entschädigung. Damit lässt sich Einiges anfangen...
Doch Crews bleibt bescheiden, er kommt nicht als tobender Racheengel aus dem harten Gefängnisalltag zurück, sondern als geläuterter, ruhiger Anhänger des Zen. Crews steigt als Detective wieder in das LAPD ein, sehr zum Unwohl seines neuen Partners, Detective Dani Reese, die von Beginn an ihre Zweifel an Crews hat. Doch er schafft es, mit seiner ruhigen, besonnenen Art manchen verzwickten Kriminalfall zu lösen. Im stillen Kämmerlein jedoch trägt er Beweise zusammen, um die Hintermänner der Verschwörung zu fassen, die ihn ins Gefängnis brachte.
Staffel eins arbeitet viel mit Einschüben im Stile einer Dokumentation, in denen verschiedene Beteiligte - Crews' ehemaliger Partner, seine Ex-Frau, seine Anwältin - ihre Meinung zu Fragen eines Reporters kundtun. So erhält der Zuschauer auch einen indirekten Rückblick auf vergangene Ereignisse. Staffel zwei fokussiert sich eher auf das hier und jetzt.
Die Serie folgt einem übergeordneten Spannungsbogen - der Auflösung der Verschwörung - , wobei aber jede Episode einen Kriminalfall behandelt. Peu à peu werden weitere Details bekannt, die Crews an seiner "Conspiracy Wall" anbringt.
Zum Ende von Staffel zwei wird es richtig wild. Die Macher schaffen es zwar, den Handlungsstrang der letzten Staffel mehr oder weniger geordnet zu Ende zu führen, jedoch wird weder die große Verschwörung aus Staffel eins entwirrt, noch auf die weitere Beziehung zwischen Crews und Reese eingegangen. Somit bleibt die Serie mit einem halb-offenen Finale bestehen, was leider schade ist.





Hintergrund-Informationen:
  • Der Titel der Serie ist gleich doppeldeutig: Crews wurde zu lebenslanger Haft ("for life") verurteilt, erhält aber dann sein Leben ("Life") wieder zurück.
  • Der Darsteller des Charlie Crews, Damian Lewis, ist dem Einen oder Anderen vielleicht aus "Band of Brothers" bekannt. Aktuell hat er ziemlich viel Erfolg mit seiner neuen Serie "Homeland", in der er die Hauptrolle spielt.
  • Ursprünglich bestellte NBC sogar eine komplette erste Staffel mit 22 Episoden, jedoch machte der Streik der Autorengewerkschaft dem einen Strich durch die Rechnung, und nur 11 Episoden wurden produziert.


Fakten:
  • Staffeln: 2
  • Episoden: 32 (11+21)
  • Dauer pro Episode: ca. 45 Minuten
  • Beide Staffeln sind in Deutschland auf DVD erschienen, als "Staffel 1", "Staffel 2.1" und "Staffel 2.2". Auch eine Gesamtbox der gesamten Serie (mit 9 DVDs) ist bei Amazon gelistet.
  • Auf BluRay ist die Serie nicht erhältlich, auch nicht als Import. Sie wurde aber wohl im HD-Format im Fernsehen ausgestrahlt.
  • Status: abgesetzt, mit halb-offenem Ende





Wie war's?
Persönlich fand ich die Serie sehr unterhaltsam, die gesamte Hintergrundgeschichte führt zu einem interessanten Hauptcharakter, der von Damian Lewis auch wunderbar darstellt wird. Die Nebencharaktere wirken anfänglich etwas blass, können aber im Laufe der zwei Staffeln aufholen. Besonders hervorzuheben ist seine Partnerin, Dani Reese (gespielt von Sarah Shahi), mit der sich Crews grandiose Wortduelle liefert. Als ehemaliger Undercover-Cop hat sie immer noch mit einer überstandenen Drogen- und einer bestehenden Alkohol-Sucht zu kämpfen. Der zweite wichtige Nebencharakter ist Ted Early (dargestellt von Adam Arkin), ein früherer Zellengenossen, der als ehemaliger CEO einer großen Firma aufgrund Insiderhandels ins Gefängnis musste. Dort lernte er Charlie kennen, der ihn auch beschützte. Nun, nachdem Ted auch wieder in Freiheit ist, wohnt er mit Crews zusammen in einem riesigen, karg möblierten Haus, und verwaltet und investiert Crews' Vermögen.
Besonders hervorzuheben sind die vielen kleinen Macken, welche die Drehbuchautoren dem Crews-Charakter mitgegeben haben. Die Zitierung seines Zen-Philosophie führt immer mal wieder zu einem Schmunzeln, ebenso seine Leidenschaft für frische Früchte, aber auch sein (gespieltes?) Unverständnis für "moderne" Technologien wie Computer und Handys. Auch nett: Crews verehrt die Autos, die er besitzt (u.a. einen Bentley, später einen Maserati), weint ihnen aber keine Träne nach, wenn sie zerstört oder beschossen werden - der Zen erlaubt es nicht, materielle Dinge zu begehren.
Nur an den Drehbüchern gibt es hier und da etwas auszusetzen. Die einzelnen Fälle sind soweit OK und spannend, doch hin und wieder machen die Charaktere auch einfach "dumme" Sachen. Ich bin mir sicher, hätte man der Serie mehr Zeit gegeben, hätte sich das von alleine gelegt. Schade, dass die Serie "zu früh" abgesetzt wurde.


Warum geschaut?
Ich hatte die erste Episode auf VOX im TV gesehen, und dachte mir "das wär' doch was". Die Serie selber habe ich mir dann auf DVD angeschaut, nicht im Fernsehen.





Haifaktor? (siehe Link )
Haiflosse ganz weit weg zu erkennen - unter einer Handvoll fähiger Drehbuchautoren hätte noch was aus der Serie werden können.
Haifaktor = 1 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Die Folgen fliegen nur so dahin, ein besonderes Suchtverhalten ist der Serie aber nicht nachzuweisen.
Suchtfaktor = 3 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)



Alle Bilder © NBC





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Story:
Remakes von bekannten, älteren TV-Serien sind immer mit Risiko behaftet. Als kreativer Kopf eines solchen Projektes muss man genau den Ton treffen, um die Zuschauer auch für die Neuauflage begeistern zu können. Ist man zu altbacken, kann man keine jüngeren Zuschauer binden. Lebt man das andere Extrem, und ist zu hip oder überdreht, dann springen die alten Fans nicht auf den Zug auf. So oder so, man erreicht niemals die Menge an Zuschauern, die das dauerhafte Überleben der Neuauflage sicherstellt. Einige glorreiche Beispiele in der jüngeren Vergangenheit, wie "Knight Rider" oder "Charlies Angels", haben wunderbar bewiesen, wie man ein Remake in den Sand setzen kann... und kurz darauf abgesetzt wird.
2009 begannen die Plannungen, die Serie zurück auf die Bildschirme zu bringen. Davor hat es bereits verschiedene Bestrebungen gegeben, die aber alle im Sande verlaufen sind. Für die TV-Season 2010 sollte es aber klappen; der Sender CBS, bei dem von 1968 bis 1980 auch das Original lief, schlug schließlich zu und beauftragte eine erste Staffel.
Worum geht es bei Hawaii Five-0? Der Gouverneur von Hawaii beauftragt Steve McGarrett, seines Zeichens Lt. Commander der Navy und Reservist, mit dem Aufbau einer polizeilichen Spezialeinheit. Ihre Aufgabe wird es sein, auf Hawaii Schwerverbrechen wie Mord, Drogenhandel, Terrorismus und Waffenschmuggel zu bekämpfen - die Einheit wird dabei direkt dem Gouverneur unterstellt sein, und nicht dem normalen Polizeiapparat. McGarrett stimmt zu, und nimmt drei weitere Cops in seine Einheit auf: die Detectives Danny Williams (ein Polizist aus Newark, also kein Einheimischer) und Chin Ho Kelly (aufgrund Korruptionsvorwürfen aus dem Polizeidienst ausgestiegen) sowie die junge Polizeiakademie-Absolventin Kono Kalakaua (ist auch die Cousine von Chin Ho Kelly). Mit dieser Truppe, und carte blanche des Gouverneurs, macht sich McGarret daran, aus Hawaii einen besseren Ort zu machen. Wäre da nicht noch das Problem mit seinem ermordeten Vater...
Direkt im Serienpiloten müssen wir miterleben, wie der Vater von Steve McGarrett ermordet wird. Durch seine letzten Worte lenkt er Steves Aufmerksamkeit auf einen Werkzeugkoffer, der mit allerlei Dokumenten und Gegenständen befüllt ist. Sie alle enthalten Hinweise auf die letzte Arbeit von Steves Vater: geheime Ermittlungen gegen höchste Stellen auf Hawaii, und gegen die japanische Mafia, die Yakuza. Staffel eins widmet sich intensiv der Werkzeugkiste und ihres Inhalts, und Stück für Stück kann McGarret das große Geheimnis weiter lüften. So stolpert er immer wieder über einen Namen: Wo Fat (siehe Bild rechts). Der geheimnisvolle Asiate steckt nicht nur hinter der Ermordung von Steves Vater, sondern war wohl auch am Tod von Steves Mutter beteiligt. Trotz dieser Erkenntnis kann McGarrett nicht verhindern, dass Wo Fat im Finale von Staffel eins Taten sprechen lässt... und Five-0 an den Rand der Auflösung bringt. So endet diese erste Staffel mit einem dicken Cliffhanger, der mit Beginn von Staffel zwei gut aufgelöst werden kann. Die zweite Staffel widmet sich daher - neben den zu lösenden "Fällen der Woche" - der Jagd auf Wo Fat. Auch diese Staffel schafft es, mit einem gigantischen Cliffhanger zu enden - wow!




Hintergrund-Informationen:
  • In der zweiten Staffel gibt es einen kleinen und einen großen Crossover mit "NCIS: Los Angeles". Der kleine Crossover ist der Besuch einer Agentin auf Hawaii in einer Episode, der große ist ein waschechter Crossover: ein Fall beginnt in Hawaii bei Five-0, und zwei Agenten des NCIS kommen zu Besuch (Episode 2x21). Aufgelöst wird die Geschichte dann in einer Episode von "NCIS", wobei hier Chin Ho und Danny ihr Zelt in LA aufschlagen (Episode 3x21).
  • Dieses Crossover packt "Hawaii Five-0" übrigens in ein viel größeres Universum: aus der TV-Serie "JAG" entstand per Spin-Off die Serie "NCIS", die wiederum "NCIS: Los Angeles" als Ableger erhielt. Five-0 ist somit die vierte Serie, die im ursprünglichen "JAG"-Universum spielt.
  • Das angebliche Hauptquartier von Five-0, das in der Serie auch häufig gezeigt wird, beheimatet in der Realität das Hauptquartier des hawaii'schen Rechtssystems; zudem trifft sich hier auch der Oberste Gerichtshof von Hawaii.
  • In Staffel zwei wagt man sogar einen Rückverweis auf die Original-Serie. 1975 spielte Ed Asner (Stimme von Carl Fredricksen aus "Oben") den Verbrecher August March, der schließlich gefasst und zu einer 30jährigen Haftstrafe verurteilt wird. 2012 mimmte Asner denselben Charakter erneut, frisch aus dem Gefängnis entlassen. In Rückblenden wird altes Filmmaterial aus der Originalserie gezeigt - schick gemacht. :)


Fakten:
  • Staffeln: 2 (die dritte Staffel wird aktuell in den USA ausgestrahlt)
  • Episoden: 47+x (24+23 plus die Episoden von Staffel drei)
  • Dauer pro Episode: ca. 43 Minuten
  • Jede Episode trägt ihren Titel in zwei Sprachen, zum einen in der hawaii'schen Sprache der Eingeborenen und in Englisch.
  • Staffel eins ist als BluRay erhältlich, Staffel zwei ist für Januar 2013 angekündigt. Als UK- oder US-Import (ohne deutsche Tonspur) sind beide Staffeln bereits erhältlich. Achtung: In Deutschland steht die Serie als "Hawaii Fünf-Null" in den Regalen.
  • Status: Staffel drei wird aktuell produziert und ausgestrahlt



Wie war's?
Hawaii Five-0 macht Vieles, und das sehr oft auch richtig. Die Charaktere wirken natürlich und wachsen über den Verlauf der ersten Staffel zu einem guten Team zusammen. Die Dialoge sind erfrischend geschrieben, vor allem die Wortduelle zwischen McGarrett und Danny sind der Brüller der einzelnen Episoden. Wenn sich die zwei beim Autofahren kabbeln, wirken sie fast schon wie ein altes Ehepaar. :D Die Stories sind spannend und abwechslungsreif, und zeigen uns viele schöne Orte auf Hawaii. Überhaupt ist die Kameraführung erste Sahne, die Serie kann auch als riesengroßer Werbefilm für den 50. Staat der USA angesehen werden. Aber nicht falsch verstehen, es sind sehr tolle Aufnahmen. Eher stört eine andere Art von Werbung: die Serie strotzt nur so von Product Placement. :-/ Chevrolet ist ein großer Sponsor, und stellt die Autos - wobei das noch das kleinste Übel ist, der Chevy Camaro, der von Danny gefahren wird, ist einfach geil. :D Viel ärgerlicher, weil mit einer "in-your-face" Mentalität präsentiert, ist die Microsoft-Werbung. So sitzen alle Five-0-ler vor ihren Windows-PCs, nutzen Smartphones mit Windows, laden wichtige Ermittlungsdaten (!) in die Cloud "Skydrive" von Microsoft, und so weiter. Lästig, und unglaubwürdig. Weitere Werbungspartner wie Subways haben nur gelegentliche Auftritte, nerven dann aber trotzdem ("Die Sandwiches von Subway sind ja soooooo fettarm und lecker."). Muss das wirlich sein?
Aber jetzt wieder raus aus der Werbeunterbrechung. ;) Ich habe die bisherigen Episoden sehr genossen, die Unterhaltung stimmt, die Bösewichte sind gut, die guten Jungs kloppen so richtig um sich, das ganze vor schönen Stränden oder atemberaubenden Dschungel. Zu Ehren halte ich der Serie, dass sie sich bisher noch keine Patzer erlaubt hat, also keine Hand-auf-Stirn-klatsch - Momente, bisher ist alles glaubhaft und realistisch. Visuell top, gute Action, gute Unterhaltung - keine Über-Serie, aber eine sehr gute.


Warum geschaut?
Stell dir vor, jemand nimmt eine Handvoll Schauspieler aus deinen Lieblingsserien, und packt dann alle zusammen in EINE Serie. :D Als ich hörte, dass Daniel Dae Kim (Jin-Soo Kwon aus "Lost"), Grace Park (Cylon Model Eight in "Battlestar Galactica") und Scott Caan (Turk Malloy in der "Ocean's" Trilogy) zusammen spielen werden, war ich schon heiss auf die Serie. Mit Alex O'Loughlin konnte ich nichts anfangen, habe dann aber erfahren, dass er in "Moonlight" und "Three Rivers" (beides nur kurzlebige TV-Serien) die Hauptrolle innehatte. Als mehr und mehr Details an die Öffentlichkeit kamen, erfuhr ich auch, dass Masi Oka (Hiro Nakamura in "Heroes") mitspielen wird - super, noch ein bekanntes Gesicht mehr. :)
Und auch während den zwei bisherigen Staffeln tauchen immer wieder bekannte Gesichter auf. James Marsters (Spike in "Buffy" und "Angel") spielt für ein paar Episoden die rechte Hand von Wo Fat, der wiederum von Mark Dacascos (Mani in "Pakt der Wölfe") gespielt wird. In Staffel zwei stößt zudem noch Terry O'Quinn (John Locke aus "Lost") zur Cast hinzu. Weitere bekannte TV-Darsteller schauen hin und wieder vorbei - so wurde Greg Grunberg (Matt Parkman in "Heroes") von Masi Oka mit den Worten "Kennen wir uns nicht?" begrüßt. :D




Haifaktor? (siehe Link )
Bisher sind noch keine Ermüdungserscheinungen festzustellen, die Fälle sind abwechslungsreich und unterhaltsam. Die Serie darf ruhig noch ein paar Staffeln laufen. ;)
Haifaktor = 1 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Tolle Crime-Serie, die mit furiosen Bildern, einer harmonischen Cast und guten Skripten Spaß macht - eine nette, lockere Abwechslung zum typischen Krimi-Action-Einheitsbrei.
Suchtfaktor = 4 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


Alle Bilder © CBS





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Beschreibung:
Joss Whedon, Meister aller Klassen, Erfinder von "Buffy" und "Angel", und neuerdings auch Hollywoods liebstes Kind (weil sein neuester Film "The Avengers" aktuell Platz drei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten belegt, mit eingespielten 1.5 Milliarden Dollar), war lange Zeit ein verbitterter Mensch. Verbittert, da sein heißgeliebtes TV-Serien-Projekt "Firefly" so gnadenlos vom beauftragenden Sender Fox abgesetzt wurde.
Nur 14 Episoden währte das Glück, von dem Regisseur und Cast noch heute schwärmen. Eine SciFi-Show, die an den Grenzen des zivilisierten Universums, in den Randbereichen mit dem Wild-West-Charme von Aufbruch, Eroberung und Ansiedlung spielt. Raumschiffe und Colts! Keine Aliens, aber mutierte Kühe (sieht man nicht, werden nur erwähnt)! Mit Gunslingern, Predigern, Agenten, Huren, einem Militärapparat der mit seinem eiskalten Vorgehen das "Imperium" aus Star Wars in den Schatten stellt, und einer kriminellen, medizinischen Verschwörungsorganisation, neben der die "Umbrella Cooperation" aus der "Residen Evil"-Reihe wie der Hersteller von Longdrink-Papp-Schirmchen wirkt. All das, gepackt in 625 Minuten.
Von Minute eins weg zeigt die Serie ihr Potential, Handlungsbögen werden aufgebaut, die Großes erahnen lassen. Einige der Nebendarsteller schaffen es tatsächlich zu einem zweiten Auftritt innerhalb der ersten paar Episoden - auch hier zeigt sich goldenes Potential. Die neun Hauptcharaktere spielen ihre Rollen vorzüglich, das Miteinander (und gelegentliche Gegeneinander) gibt der Serie eindeutlich einen Drama-Touch, doch immer mit dem bestimmten Augenzwinkern, ohne Comic Relief (also ohne piepsende Droiden oder flapsige Hippy-Aliens), immer mit dem notwendigen Ernst, und tatsächliche auch ohne Stereotype. Die Dialoge sind überdurchschnittlich gelungen und sorgen für viele Grinser beim Anschauen (die deutsche Übersetzung verliert hierbei ein wenig, kann aber gut mithalten). Um nicht in irgendwelche Zensurfallen zu tippen, wurden die Flüche ins Chinesische übersetzt, mit der Begründung dass die USA und China zu einer Supermacht verschmolzen sind, und mit dem Nebeneffekt, dass jeder Zuschauer ein "gorram" als "damn" interpretieren kann. :D
Das Set-Design ist schön durchdacht, das komplette Raumschiff wurde tatsächlich auf zwei Stages aufgebaut, inklusive riesigem Laderaum. Die Special Effects sind für eine TV-Serie gut gelungen und überzeugen auch heute noch. Die Musik kreuzt Western-Violinen mit aktuellen westlichen und asiatischen Sounds, speziell die Weltraum-Szenen mit ihrer kratzigen Violin-Untermalung sind wunderschön gestaltet. Achja, Weltraum-Szenen: realistischerweise enthalten diese keine Sound-Effects (Zusammenstöße, Explosionen, etc.) sondern sind bis auf die musikalische Untermalung tonlos. Ein Experiment in Glaubwürdigkeit, das sich auszahlt, es gibt den Weltraum-Szenen einen ganz besonderen Charme. Und, klar, "im Weltraum hört dich niemand schreien", um mal ein anderes, mehr als erfolgreiches Franchise zu zitieren. ;)
Ich könnte hier noch stundenlang über die Auswirkungen von Firefly auf die Popkultur erzählen, von Postern ("Map of the Verse"), T-Shirts ("The Blue Sun Cooperation", "Curse your sudden but inevitable betrayal"), Büchern, von der kleinen Firefly, die bei "Battlestar Galactica" im Hintergrund versteckt wurde (Pilotfilm, ca. 16. Minute), oder von den vielen versteckten Anspielungen auf "Firefly" in "Castle" (einfach "Firefly Castle" bei Youtube eingeben), sogar unser aller liebster Nerd Sheldon aus "The Big Bang Theory" ist - natürlich - Fan der Serie. Was für eine Show!




Hintergrund-Informationen:
  • Obgleich die Serie eingestellt wurde, stellte sie doch ein Sprungbrett für viele der Darsteller dar. Nathan Fillion begeistert uns in "Castle", Morena Baccarin sahen wir in "Stargate SG1", "V" und aktuell in "Homeland", Adam Baldwin besucht "Chuck", und Summer Glau schoss sich durch "Terminator: The Sarah Connor Chronicles" und "The Cape".
  • Auch liehen viele ehemalige Darsteller aus "Firefly" ihre Stimmen verschiedenen Charakteren im DC-Comic-Universum. Doch das ist ein Aspekt, auf den ich in zukünftigen Blogs dieser Reihe erst noch eingehen werde. ;)
  • Einige der Schauspieler gaben ihr Debut in den ersten Serien von Joss Whedon, "Buffy", "Angel" oder "Dollhouse". Man castet halt, was man kennt. ;)
  •  Die guten Verkaufszahlen der DVD-Veröffentlichung sowie die breite Fanbasis war der Anstoss, einen "abschließenden" Kinofilm zu machen. Joss Whedon glaubte daran, Universal Pictures Gott sei Dank auch. So schafft es der Film "Serenity" tatsächlich, einige Handlungsfäden befriedigend aufzulösen (der Review hierzu folgt demnächst).
  • Wer nach TV-Serie und Film noch mehr Firefly genießen möchte: es gibt eine Comic-Reihe und ein Rollenspiel.
  • Noch ein Wort zu den "Browncoats": Die Planeten am Rande des bekannten Universums ("the 'Verse") schlossen sich zu einer Vereinigung unabhängiger Welten zusammen, und kämpften im großen Unabhängigkeitskrieg gegen die alles dominierende Allianz um ihre Freiheit. Sie verloren. Weil alle Kämpfer der Unabhängigen, als Männer der kargen Randgebiete, braune Mäntel trugen, wurde der Begriff "Browncoats" zum Synonym für die Verlierer. Doch, da ist noch mehr: auch Fans von Firefly bezeichnen sich als "Browncoats". Als Verlierer gegen den TV-Sender, der ihre Serie absetzte. Als jemand, der bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgibt... so dass sogar ein Film produziert wird. Jeder, der die Serie liebt, wird sich als "Browncoat", als Verfechter der Unterlegenen, als jemand der "schon verloren hat", sehen.


Fakten:
  • Staffeln: 1
  • Episoden: 14
  • Dauer pro Episode: ca. 43 Minuten
  • Die erste Staffel ist gleichzeitig die letzte und beinhaltet somit die komplette Serie. Sie ist auf DVD und BluRay in Deutschland erhältlich. Der UK-, US- und CA-Import der BluRay ist mit der deutschen Veröffentlichung identisch.
  • Status: abgesetzt




Review - Einleitung:
Vor einigen Jahren bin ich zufällig auf Firefly gestoßen - fragt mich nicht, wie. Ich hatte mir die Serie ausgeliehen, und war sofort Feuer und Flamme dafür. Was für eine geniale Umsetzung eines genialen Stoffes! Doch kann die Serie auch auf BluRay gefallen? Lange Zeit verhinderte ein hoher Preis von +30 Euro die Beantwortung dieser Frage. Vor einiger Zeit dann schlug ich bei einer Preissenkung zu, nun endlich konnte ich die Serie auch in HD genießen.



Review - Story:
Die Serie umfasst in ihrer ersten und einzigen Staffel 14 Episoden. Der Pilot hat die doppelte Lauflänge, und stellt die Charaktere sowie die "Serenity", einen Raumtransporter der Firefly-Klasse, vor. Die folgenden 13 Episoden funktionieren alle für sich alleine gesehen, doch zeichnet sich hier und da bereits der Beginn eines übergreifenden Handlungsbogens ab. Die gesamte Crew der Serenity besteht aus neun Köpfen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: der Captain und seine erste Offizierin, ihr Ehemann der Pilot, die Ingenieurin und der vor Waffen strotzende Söldner bilden die Kernmannschaft. Hinzu kommen eine Companion (in einer Gilde zusammengeschlossene Kurtisanen) sowie in Episode eins ein Prediger, und ein Geschwisterpaar, er Arzt, sie hochbegabt, und beide auf der Flucht. Diese neun Charaktere arbeiten, leiden, lieben und (über)leben gemeinsam auf dem kleinen Frachter, der am Rande des zivilisierten Universums, in den Grenzregionen, von Planet zu Planet fliegt. Mal verdient sich die Crew mit legaler Arbeit, mal mit einem illegalen Nebenjob - hauptsache, es kommt was zum Essen auf den Tisch. Die Charaktere harmonieren wunderbar zusammen, die Dialoge sind geschliffen, was zu vielen wunderbaren Szenen führt, doch zählen hier die zwischenmenschlichen Beziehungen, nicht die Comedy. Firefly ist eine tolle Charakterstudie, die nebenbei eine tolle SciFi-Geschichte erzählt. Ohne Aliens, nur mit Menschen, "Wild West" im Weltall, mit Revolver und Pferden, es funktioniert besser als sich die Beschreibung liest.
Leider wurde die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt, doch erhob sie sich auf DVD und Fanconventions verdienterweise zum "Kult". Rund um die Welt fruchtete Firefly, und viele Fans nennen sich stolz "Browncoats".
Von einem "perfekten Start" zu sprechen, und fünf Punkte im Kapitel Story zu vergeben, wäre vermessen - das schafft Firefly nicht, wie jede erste Staffel einer neuen Serie gibt es auch ein paar schwächere Episoden. Doch die Ansätze sind da, mit vielen genialen WTF-Momenten. Die Serie hätte etwas ganz Großes werden könnne, sofern die Verantwortlichen genug Geduld an den Tag gelegt hätten. So bleibt jedem "Browncoat" nur, die Geschichte der Firefly weiterzuerzählen, die Werbetrommel zu rühren, und andere auf diese tolle Serie aufmerksam zu machen.
Punkte: 4,5/5

Review - Ton:
Der englische O-Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, und kann über weite Teile der Serie sehr überzeugen. Die räumliche Abmischung ist gut bis sehr gut, Dialoge erklingen klar und verständlich. Die deutsche Synchro hat es in DTS 5.1 auf die Scheiben geschafft, und bietet ein bisschen weniger Wums als der englische Ton. Die Spur klingt deutlich mehr nach Studioaufnahme, wohingegen die englische natürlicher wirkt. Die Synchronisation ist gut gelungen, an der einen oder anderen Ecke hätte man noch mehr feilen können, teilweise geht der Humor oder auch die Bissigkeit des Originals ein wenig verloren. Für eine TV-Produktion wird hier sehr gute Qualität geboten. Der englische Ton schafft 4.5 von 5 Punkten, der deutsche landet bei 3.5 von 5 Punkten, ergibt im Schnitt 4 Punkte. An dieser Stelle sei nochmals besonders auf den Punkt Audioeffekte-im-Weltraum hingewiesen: Firefly ist die einzige mit bekannte Serie, die realistisch-konsequent auf die Nutzung von Audioeffekten im Weltraum (Explosionen, Antriebsgeräusche, etc.) verzichtet. Stattdessen werden Violin-Solos eingespielt, die wunderbar zur Szenerie passen. Gewöhnungsbedürftig, aber genial umgesetzt.
Punkte: 4/5

Review - Bild:
Das Bild liegt im 16:9 Vollbild vor und macht direkt vom Start weg gut Spaß. Im Vergleich zur DVD sieht man eine deutliche Qualitätssteigerung, die Schärfe ist phänomenal gut, und Details treten wunderbar in Erscheinung. Das letzte Quäntchen Qualität fehlt aber, so sind z.B. in Nahaufnahmen nie Hautporen zu erkennen. Panorama-Aufnahmen in der freien Natur, Innenaufnahmen in der Serenity und die CGI-Aufnahmen im Weltraum folgen, auch wenn sie verschiedener nicht sein könnten, einem gemeinsamen Stil. Manchmal erreicht das Bild sensationelle 5 Punkte, fällt aber auch immer mal wieder auf 3 Punkte zurück, wenn sich z.B. in dunklen Szenen ein sichtbares Rauschen einstellt. Ich denke nicht, dass dieses "weniger gute" Material ein bewusstes Stilmittel darstellt (siehe Battlestar Galactica), sondern eher dem Rahmen als TV-Aufzeichnung zuzurechnen ist. Im Schnitt schafft die Box gute 4 Punkte, kein Vergleich zu einer aktuellen Kino-Produktion, aber für eine TV-Produktion sehr gut.
Punkte: 4/5

Review - Extras:
Zu den 14 Episoden liegt bei 8 ein Audio-Kommentar bei - Respekt! Das restliche Bonusmaterial liegt in SD vor, und besteht aus einem Making-Of (29 Minuten), vier Deleted Scenes (13 Minuten), vier weiteren Featurettes (13 Minuten) und einem Gag-Reel mit 3 Minuten Laufzeit. Neu auf der BluRay, im Vergleich zur DVD, ist ein 24minütiger Round Table, bei dem sich Joss Whedon zusammen mit drei der Hauptdarsteller zurück erinnert an "Firefly", und das sogar in HD.
Inhaltlich ganz interessant, hätte sich der geneigte Firefly-Fan doch mehr gewünscht - aber vermutlich war ob der kurzen Produktionszeit der Serie einfach nicht mehr drin. So muss man haushalten mit dem, was da ist. Vor allem die Audiokommentare reißen den Schnitt auf gute vier Punkte hoch.
Punkte: 4/5

Review - Fazit:
Diese Serie darf sich kein SciFi-Fan, aber auch kein Western-Fan entgehen lassen. Jeder, der auf eine der folgenden Serien steht, sollte Firefly eine echte Chance geben: Babylon 5, Battlestar Galactica, Andromeda, LeXX, Saber Rider und die Star-Sheriffs, Galaxy Rangers, Farscape, Deadwood, Justified, und ja, sogar Dr. Quinn - Ärztin aus Leidenschaft. ;) Leute, gucken, is gut!
Die BluRay-Umsetzung schlägt die DVD sogar noch. Bild und Ton sind teilweise deutlich besser und rechtfertigen das Update. Das Bonusmaterial wurde übernommen, und erfährt eine kleine Ergänzung, ist somit auch mehr als akzeptabel.
Einen kleinen Abschluss hat die Serie immerhin mit dem Kinofilm "Serenity" erfahren, in dem tatsächlich versucht wird, den einen oder anderen Handlungsstrang aufzulösen. Ein Review des Films kommt demnächst, hier in diesem Blog. ;)

Review - Kaufpreis:
25 Euro (neu) bei Amazon ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen hab ich mir die Staffelbox kosten lassen, bin damit aber immer noch unter meinem Maximum von 2 Euro pro Episode (14 Episoden = 28 Euro) geblieben.




Haifaktor? (siehe Link )
Ich weiß nicht, warum die Verantwortlichen hier die Reißleine gezogen haben. Die Geschichten strotzen vor tollen Charakteren, einem grandiosen Szenario, genialen Dialogen und sehr guten Special Effects. Kein Hai in Sicht!
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Einmal angefangen, ist die Serie viel zu schnell vorbei - da tröstet auch der nachgeschobene Kinofilm "Serenity" nur bedingt drüber hinweg.
Suchtfaktor = 5 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


Alle Bilder © 20th Century Fox Television



Willkommen, liebe Comic-Freunde, TV-Freunde, Film-Freunde, Animations-Freunde,

zum zweiten Teil der Reihe Die animierte Welt von DC Comics. Wie bereits im letzten Beitrag angekündigt, werden wir heute einen gemeinsamen Blick auf die TV-Serie werfen, die aufgrund des Erfolgs von "Batman: The Animated Series" realisiert werden konnte:

Superman: The Animated Series


Im Jahre 1996 im amerikanischen TV gestartet, lief die Serie zuerst parallel zu "Batman", bevor man sich 1997 entschied, die beiden Serien zu vereinheitlichen. So erhielt "Batman" ein Update im Zeichenstil ("Revamp"), und wurde fortan gemeinsam mit "Superman: The Animated Series" als einstündiges Animationsprogramm ausgestrahlt.

Über den Stil, und den Rahmen der Serie

Superman wohnt in welcher Stadt? Na? Genau, Metropolis, das sich wiederum sehr stark an dem realen New York orientiert. So wird Supermans Heimatstadt mit großen, modernen Hochhäusern gezeigt (die schön viel Platz zum Mitten-Durch-Fliegen lassen), und einer weitaus helleren und bunteren Farbpalette als Gotham City in "Batman". Zudem spielen fast alle Geschichten bei Tage, wohingegen Batman oft des Nachts unterwegs ist.
Für den generellen Zeichenstil der Figuren, und die Repräsentation derselben in der animierten TV-Serie, bedienten sich die Macher (u.a. erneut Bruce Timm und Paul Dini) im reichhalten, viele Jahre überspannenden Fundus der Papiervorlage. Der animierte Superman folgt eher einem klassischen Erscheinungs- und Zeichen-Bild, was auch für die restlichen Charaktere stilgebend ist. Supermans Fähigkeiten hingegen orientieren sich klar an dem Umfang der 90er Jahre, so kann er eben nicht "einfach alles machen", er muss im Rahmen der etablierten Fähigkeiten agieren. Und… Superman ist kein Übermensch, er wäre theoretisch sterblich – Kryptonit wäre hier das Mittel der Wahl. ;)

Über die Charaktere, und die Stimmen

Ähnlich wie bereits bei "Batman: The Animated Series" wird auch "Superman" für die Qualität seiner Geschichten und die Darstellung der Charaktere, egal ob freundlich oder feindlich, gelobt. So gilt die Serie gemeinhin als die beste Darstellung des "Man of Steel" und des ihn umgebenden Universums.
Einen großen Anteil hieran haben erneut die Sprecher. So macht Tim Daly ("The Sopranos", "Private Practice") als Superman einen ganz ausgezeichneten Job, und Clancy Brown ("Highlander", "Starship Troopers", "SpongeBob Schwammkopf") liefert als Supermans Erzfeind Lex Luthor eine fabelhafte, fast schon ikonische Darstellung des Charakters ab.
Viele weitere Gaststimmen konnten der Serie einen ganz besonderen Touch geben. Besonders zu erwähnen wären Dana Delany ("Batman: Mask of the Phantasm", "Desperate Housewives", "Body of Proof") als Lois Lane, Michael Ironside ("Total Recall", "Starship Troopers") als Darkseid, Malcolm McDowell ("Wing Commander", "Star Trek Generations", "Heroes") als Metallo und Michael Dorn ("Star Trek", "Castle") als Henry Irons / Steel.
Tim Daly konnte leider aufgrund anderweitiger vertraglicher Pflichten seine Sprechrolle als Superman nicht in der TV-Serie "Justice League (Unlimited)" fortführen, so dass ein anderer Sprecher engagiert wurde. Er kehrte aber für drei TV-Filme im DC Animated Universe zu seiner Rolle zurück, zuletzt im Jahre 2012.

Über die Helden, und die Schurken

Wie schon bei "Batman" besteht auch "Superman" aus Einzelepisoden, die - abgesehen von einigen Doppel- oder Trippelfolgen - nicht weiter miteinander verknüpft sind. Dennoch unterliegen die Charaktere einer Weiterentwicklung über die gesamte Serie hinweg.
Noch eine Anmerkung: "Superman: The Animated Series" hat mich persönlich nie dermaßen in den Bann gezogen wie "Batman". So ist meine Erinnerung lückenhaft, wenn ich an die Episoden und Charaktere aus meiner Jugend zurückdenke, und ich muss mir ein wenig von Wikipedia aushelfen lassen. ;)

Hier eine kleine Übersicht der Freunde und Helden an Supermans Seite:

1. Reihe; Superman (sein Geburtsname auf Kryption lautet Kal-El) und sein Alter Ego, Clark Kent, Reporter beim Daily Planet
2. Reihe; links: die Adoptiveltern von Clark Kent, Jonathan und Martha Kent; rechts: Lois Lane, ebenfalls Reporterin beim Daily Planet
3. Reihe; links: Jimmy Olsen, Fotograf beim Daily Planet; rechts: Perry White, Herausgeber des Daily Planet
4. Reihe; Supergirl (mit kryptonischem Namen Kara In-Ze), eine entfernte Cousine von Kal-El, die er bei der Suche nach Überlebenden des Krypton-Unglücks auf einem entfernten Mond findet, und mit zurück zur Erde bringt, hier nimmt sie den bürgerlichen Namen Kara Kent an


Wie heißt es immer so schön? Die Qualität eines Superhelden wird an der Qualität seiner Gegner gemessen? Und davon hat Superman nicht wenig, wie die folgende kleine Liste zeigt.

1. Reihe; links: Lex Luthor; rechts: Brainiac (siehe auch die kleine Ergänzung unten)
2. Reihe; links: Darkseid; rechts: Granny Godness und ihre Female Furies, alle im Dienste von Darkseid
3. Reihe; links: Metallo; rechts: Bizarro
4. Reihe; links: Parasite; rechts: Toyman


Kleine Ergänzung zu Brainiac: Der mächtige Brainiac war schon viele Jahre ein Gegner von Superman. Für die "Animated Series" dachten sich die Erfinder einen ganz besonderen Ursprung aus: Brainiac stammt ebenfalls von Krypton! Als alles überwachender und regelnder Supercomputer verhinderte er eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung, nur damit er sich selber retten konnte. Das macht ihn, neben Superman, zu einem der letzten kryptonischen Wesen im Universum.

Ab und an schaute auch eine Fledermaus aus Gotham vorbei – Crossover-Time. :D

Über die Crossovers, und die Freundschaft zu Batman

Da die beiden TV-Serien "Superman" und "Batman" zusammen ausgestrahlt wurden, lag der Gedanke natürlich nahe, dass sich die beiden Helden auch einen Besuch abstatten könnten. So gab es einige Episoden, in denen Batman in Metropolis vorbeischaute, oder Superman einen kleinen Ausflug nach Gotham City unternahm.
Die erste Crossover-Episode trägt den Titel "World's Finest" und besteht aus drei Teilen (S2E16-E18). Der Joker macht mit Lex Luthor gemeinsame Sache, um Superman aus dem Weg zu räumen. Bruce Wayne reist dem verrückten Clown nach Metropolis hinterher, und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis der dunkle Ritter und der Mann aus Stahl aufeinandertreffen (und gegenseitig ihre geheimen Identitäten erfahren). Die drei Episoden erfuhren zudem noch eine ganz besondere Ehre: sie wurden zusammengeschnitten und als "The Batman/Superman Movie" nochmals als eigenständiger Film veröffentlicht (weitere Informationen finden sich weiter unten bei "Stand-Alone Filme").
Den nächsten Ausflug unternahm Superman ein paar Episoden später (S3E02, "Knight Time"), als er erfährt, dass Batman seit einiger Zeit nicht mehr in Gotham City unterwegs ist. Er besucht die Stadt und trifft auf Robin, der versucht den Laden alleine zu schmeißen. So schlüpft Superman unter Batmans Cape, um das Rätsel um den verschwundenen Bruce Wayne zu lüften. Dies führt natürlich unweigerlich zu kuriosen / fantastischen / lustigen Momenten, vor allem, wenn Superman sich bemüht, wie Batman zu wirken (groß, wortkarg, einschüchternd, nie lächelnd, etc.). Ganz großes Kino!
Das dritte und letzte Crossover spielt erneut in Metropolis, als Talia al Ghul das uralte Zepter eines Schamanen entwendet, um ihren Vater Ras' al Ghul zu retten ("The Demon Reborn", S3E11). Batman, der die Bande bis Metropolis verfolgt hatte, schließt sich mit Superman zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Alle Zusammenkünfte der beiden großen DC-Helden sind ganz besondere Episoden. In ihrer Gesamtheit zeigen sie zwei Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Batman, der vom Bösen im Menschen ausgeht und Superman, der das Gute erwartet. Batman als Mensch, ohne besondere Fähigkeiten, und der fliegende, unverletzbare Superman. Diese Liste ließe sich noch weiter fortführen. Eine Sache jedoch eint sie über alles hinweg: sie respektieren sich. Auch wenn sie die Methoden ihres Gegenübers nicht verstehen oder für sich selbst akzeptieren könnten, so erkennt jeder im anderen die Notwendigkeit seiner Präsenz und seines Schaffens an. Aus diesem Respekt erwächst schließlich eine Freundschaft, die wir in der Serie "Justice League (Unlimited)" und auch in den Superman/Batman-TV-Filmen weiter beobachten können. Ein nettes Detail sei noch zum Abschluss des Crossover-Kapitels berichtet: die "Besucher" bei "Superman" sprechen im englischen Original netterweise mit den bekannten Stimmen von "Batman: The Animated Series" (Batman = Kevin Conroy, der Joker = Mark Hamill, um nur einige zu nennen).

Über die harten Fakten, und die Stand-Alone-Filme

  • Laufzeit: 1996-2000
  • Staffeln: 3
  • Episoden: 54 (13+28+13)
  • Dauer pro Episode: ca. 21 Minuten
  • Status: beendet
  • Verfügbarkeit:

  • Pack-Shots: die drei Boxen des US-Imports, sowie die Komplettbox


Zu "Superman: The Animated Series" hat es auch Stand-Alone-Filme gegeben, nämlich zwei. Naja, eigentlich nur einer, mit Brainiac. Und über den kann ich nichts erzählen. Somit ist dieser Abschnitt nicht sehr sinnvoll… oder doch? Hier sind die zwei Stand-Alone-Filme mitsamt kurzer Beschreibung:

The Batman/Superman Movie: World's Finest
Lex Luthor ist frustriert. Egal, was er unternimmt, er kann Superman weder bestechen, noch übertrumpfen oder besiegen. Dann kündigt sich Besuch aus Gotham City an: der verrückte Clown, der Joker, bietet dem Industriellen seine Dienste an. Er werde sich um den Mann aus Stahl kümmern, gegen den kleinen Obulus von einer Milliarde Dollar. Luthor schlägt ein, ohne zu wissen, auf was er sich wirklich einlässt. Denn der dunkle Ritter, Batman, ist der Spur des Jokers gefolgt. Einen wertvollen chinesischen Jade-Drachen hat der Joker mit nach Metropolis gebracht - das grüne Kunstwerk ist aber aus Kryptonit gefertigt, und damit eine wunderbare eine-Milliarde-Dollar-Chance, Superman aus dem Weg zu räumen. Bruce Wayne reist inkognito nach Metropolis, lernt Lois Lane kennen, und es dauert nicht lange, bis sich der Weg der zwei Helden kreuzt. Aus der anfänglichen Skepsis entwickelt sich Respekt, und eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Als DC-Fan macht es viel Spaß, die beiden Helden, mitsamt ihrer Schurken (Lex Luthor, der Joker, Harley Quinn) gemeinsam auf dem Schirm zu sehen. Nebenbei bemerkt, das "kleine Handgemenge" zwischen Mercy Graves, Luthors rechter Hand, und Harley Quinn ist eine weitere schöne Art, das Aufeinandertreffen der zwei Helden-Welten zu zeigen. ;) Auch wie die beiden Helden von der geheimen Identität ihres Partners erfahren, ist sinnbildlich für den jeweiligen Charakter: Superman benutzt seinen Röntgenblick, um Bruce Wayne hinter der Maske zu erkennen, und Batman wird durch eines seiner Gadgets (Fledermaus-Peilsender-Wanze) zur Wohnung von Clark Kent geführt.
Dass der TV-Film eigentlich auf drei Episoden der TV-Serie "Superman: The Animated Series" basiert ("World's Finest, Part I - III", S2E16-18), sieht man ihm nicht an. Die Geschichte ist hervorragend, die Darstellung der Charaktere vortrefflich und der Crossover-Effekt sehr unterhaltsam.
Veröffentlichung: 1997/1998
Laufzeit: 64 Minuten
Verfügbarkeit:


Superman: Brainiac Attacks
Viel kann ich über den Film nicht erzählen, da ich ihn nie gesehen habe. Bei Wikipedia liest man Unterschiedliches. Positiv wird vermerkt, dass einige der bekannten Sprecher aus der TV-Serie (u. a. Tim Daly als Superman, Dana Delany als Lois Lane) gewonnen werden konnte, und auch der Zeichenstil scheint sich an der TV-Serie zu orientieren. Als sehr großer Makel wird hingegen die schlechte Story und die schlechte Darstellung der Charaktere genannt. Der Grund hierfür ist wohl die fehlende Beteiligung des Masterminds im animierten DC-Universum, Bruce Timm. In Summe scheint sich der Film wohl nicht zu lohnen, da die gewohnt Qualität fehlt. Also Finger weg. ;)
Veröffentlichung: 2006
Laufzeit: 75 Minuten
Verfügbarkeit:



Das war's zu "Superman: The Animated Series". Im nächsten Blog-Beitrag werden wir einen Blick auf die Serie werfen, die mehrere Jahre in der Zukunft spielt, und uns einen alten Bruce Wayne und einen neuen Batman zeigen wird: "Batman Beyond" (auch bekannt als "Batman of the Future"). Und hier geht es zurück zur Übersicht.

Bis dann,
der Baschti


Alle Screenshots © Warner Brothers Animation
Alle Cover © Amazon





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Willkommen, liebe Comic-Freunde, TV-Freunde, Film-Freunde, Animations-Freunde,

zum ersten Teil der Reihe Die animierte Welt von DC Comics. Nach der Einführung möchte ich euch ein bisschen was zur Serie erzählen, mit der alles begann:

Batman: The Animated Series

 

http://www.worldsfinestonline.com/WF/batman/btas/media/

Es begab sich im Jahre 1992, dass da etwas auf den amerikanischen Bildschirmen auftauchte, was es dort so noch nie gegeben hatte: eine animierte Serie über den Comic-Helden Batman.

Also Zeichentrick.

Du schon wieder... *seufz* Nun gut, zu deinem Einwurf. "Zeichentrick"? Ich sage: Nein! Zeichentrick richtet sich primär an Kinder. Wenn aber auch Erwachsene angesprochen werden sollen, dann nenne ich das ganze Animation. Ebenso spricht man bei "Comics für Erwachsene" auch nicht von "Comics", sondern von "Graphic Novels", siehe z.B. bei den Watchmen.

Oha, Werbung in eigener Sache?!

Lass mich doch. Komm, husch, lass mich weitererzählen...

Gestalterische "Väter" des Projektes sind Bruce Timm und Paul Dini. Unter ihrer geistigen Führung, zuerst als Zeichner und Autoren, dann auch als Regisseure und Produzenten, entstand die Neu-Interpretation des Batman-Mythos.

Als Look&Feel der Serie, also als optische Darstellung, wählten sie gezielt die Attribute des Film Noir, verbunden mit der Ära des Art Deco. Auch der düster-morbide Stil der ersten beiden Batman-Realfilmen von Tim Burton (1989 und 1992) haben ihren Einfluss auf die Animationsserie gehabt. So zeigte sich Gotham City – mit all seinen Gebäuden, Hochhäusern, Autos, Zügen – im Stil der 20er und 30er Jahre. Moderne Alltagsgegenstände wie Telefone, Computer und sonstige technische Apparate sind ebenfalls präsent, aber in einem starken Dieselpunk-Design gehalten – will heißen: hier ist alles analog, es müssen noch Knöpfe gedrückt, Hebel bewegt und Schalter umgelegt werden.
Des Nachts, wenn der dunkle Ritter ausfliegt, ist Gotham City in tiefstes Schwarz mit starken Kontrasten gehüllt. Diesem neu erschaffenen, düsteren Stil gaben die Macher sogar eine eigene Bezeichnung: Dark Deco.

Am deutlichsten zeigt sich dies in der Intro-Sequenz:
 

Aus dem Logo von "Warner Brothers Animation" wird ein Polizei-Zeppelin mit Suchscheinwerfer. Eine unterschwellige, blecherne Bläserbegleitung mit Kontrabass beginnt zu spielen, und suggeriert Suspense. Zwei zwielichtige Gestalten vor einer Bank. Dann… BAAAAAM… eine Explosion, Einsatz der Trompeten und Trommeln. Die Gestalten flüchten geradezu vor der treibenden Musik. Währenddessen startet der dunkle Rächer sein Fahrzeug und fährt zum Tatort. Die Täter fliehen vor der Polizei, werden aber auf einem Hausdach von einem Mann mit langem Cape gestellt. Nach einem kurzen Handgemenge sind die beiden Ganoven außer Gefecht gesetzt. Die Polizei erscheint und findet die Ganoven gefesselt vor. Die Kamera fährt an einer Hochhausfassade nach oben. Unter dem Ausklang der Bläsermusik erkennen wir den Mann mit dem Cape. Ein finaler Blitz erhellt die Gestalt von… Batman.

Hier auch als Video:
 

Und als Link: http://www.youtube.com/watch?v=v5nB2OJnCko

Ist euch was aufgefallen? Richtig, der Name der TV-Serie erscheint überhaupt nicht im Vorspann. Nirgends ist etwas von "Batman" zu lesen. Die Macher waren der Überzeugung, dass das Intro so ikonisch ist, dass JEDER erkennt, wer der Protagonist der Serie ist – und Recht hatten sie. ;)

Direkt nach der Intro-Sequenz folgte eine "title card", also ein stehendes Bild mit dem Namen der Episode. Auch diese Titelkarten folgen dem Dark Deco Stil, darstellerisch wie textuell, was die folgenden Beispiele repräsentativ zeigen sollen:
 

Doch was, abgesehen vom einmaligen Zeichenstil, hat mich persönlich an dieser Serie begeistert? Und ich rede hier nicht nur von den vielen Stunden in meiner Kindheit, als ich Woche um Woche vor der Kiste gesessen bin, wenn die TV Serie im Vormittagsprogramm bei Pro Sieben ausgestrahlt wurde. *seufz* Notalgia! Warmes Kribbeln im Bauch! Nein, ich bin immer noch ein beinharter Fan der Serie, bei jedem erneuten Anschauen zieht sie mich wieder in ihren Bann. Was hat mich bis zum heutigen Tag an diese Serie gefesselt? Es ist nicht nur ein Aspekt, sondern derer viele – ich habe sie in den folgenden fünf Kapiteln zusammengefasst:

1) Die Geschichten und die Charaktere

Die Macher haben es durchaus verstanden, Folge um Folge intelligente Geschichten zu produzieren, für Kinder und Erwachsene geeignet. Mal waren die Geschichten mehr auf Action ausgelegt, dann gab es wieder mehr Suspense, oder auch mal mehr Horror, oder schlicht und einfach nur eine ausgefeilte Charakterentwicklung.
Die Serie besteht aus einzelnen Episoden ohne großen, alles überspannenden Handlungsbogen. Jedoch erfuhren im Laufe der Jahre alle Charaktere eine behutsame Weiterentwicklung, so dass es sehr viel Freude bereitet hat, der Serie treu zu sein (einige Beispiele sind im Abschnitt 3 beschrieben).
In diesem Sinne auch besonders schön mit anzusehen: die Batcave füllt sich zusehends mit "Trophäen" der besiegten Gegner – als beeindruckendster Gegenstand sei der riesengroße Penny genannt, mit dem Two-Face Batman in einer Episode erschlagen wollte (siehe Bilder rechts).

Die Helden, aber ebenso auch die Schurken werden mit viel Liebe zum Detail dargestellt, neu interpretiert oder sogar komplett neu erfunden (im Abschnitt 4 werden einige Beispiele genannt).

Mit wenigen Linien wurden komplexe Charaktere erschaffen, die immer seriös dargestellt wurden, ohne Slapstick, wenn auch hin und wieder mit einer wohldosierten Portion Humor. Innerhalb ihrer Rollen agierten die Charaktere glaubhaft, wobei die Macher den sensationellen Spagat schafften, einerseits die "historischen" Attribute der Charaktere mit in die Serie hinein zu bringen, andererseits aber trotzdem allen Figuren einen persönlichen Stempel aufdrücken konnten.

Zwei einzelne Entscheidungen seien hier symbolisch genannt: die zarte, zerbrechliche Beziehung, die sich zwischen Batman und Catwoman bildet (siehe rechts), von der aber beide wissen, dass sich hieraus nichts entwickeln kann, solange sie beide auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Stimme von Bruce Wayne und Batman. Im englischen Originalton benutzt Kevin Conroy, der Sprecher der zwei Charaktere, unterschiedliche Stimmlagen zur Trennung von Bruce Wayne und Batman. Er war der erste Batman, der diese Eigenart in der Animation nutzte – sie hat sich bis heute bewahrt, und sogar in die Batman-Nolan-Trilogie ihren Einzug gehalten.

Das bringt mich prompt zum zweiten Punkt, warum mir "Batman: The Animated Series" so am Herzen liegt:

2) Die Stimmen

Wie soeben erwähnt, spricht im englischen Original Kevin Conroy sowohl Bruce Wayne als auch Batman. Wohingegen seine Interpretation von Bruce Wayne einem "normalen" Sprachprofil folgt, wirkt sein Batman tiefer, grummeliger, ungeduldiger. Damit überzeugte er nicht nur die Macher der Serie, die ihn sofort engagierten, sondern auch die Fans.
Das Ende von "Batman: The Animated Series" im Jahre 1999 markierte aber nicht das Ende von Kevin Conroy als Batmans Stimme. So sprach Conroy den dunklen Ritter auch in seinen Gastauftritten bei "Superman: The Animated Series", und während den Folgeserien "Batman Beyond" und "Justice League (Unlimited)". Selbst, als "Justice League Unlimited" im Jahre 2006 eingestellt wurde, war für Conroy nicht Schluss. In mittlerweile vier filmischen Umsetzungen aus dem Hause DC nahm er erneut die Rolle von Bruce Wayne und Batman an, zuletzt 2012.
Aber nicht nur in TV¬Serien und –Filmen lieh Kevin Conroy seine Stimme, auch in den zwei Computer-/Konsolen-Spielen "Batman: Arkham Asylum" und "Batman: Arkham City" ist er im englischen Original als Hauptprotagonist vertreten.
Über alle Medien hinweg, über alle Personen hinweg, die Batman jemals proträtiert haben, ist Kevin Conroy somit derjenige, der – wenn auch nur als seine Stimme – den dunklen Ritter am Längsten dargestellt hat, 20 Jahre lang! Kevin Conroy ist de facto zur Messlatte aller aktuellen und zukünftigen Batman-Darsteller geworden. ;)

Auch Batmans größte Nemesis, der Hauptantagonist, der Joker, wird im englischen Original von einer bekannten Person gesprochen: Mark Hamill. Richtig, Mr. Luke Skywalker himself.
Zu dieser Rolle kam Hamill nur zufällig: er war eingeladen worden, eine Gastrolle der Serie zu übernehmen. Doch dann kam alles anders, als ihm die Macher die Rolle des Jokers anboten. Voll Freude nahm er an, nur um dem ewigen Clown eine manisch-expressiv-überdrehte Richtung zu verleihen, die sich als prägend für den Charakter erwies. Wie Kollegen von Hamill beobachtet haben: "Wenn Mark den Joker spricht, befindet er sich mental an einem anderen, dunkleren Ort."
Für Mark Hamill war die Darstellung des Jokers der Startschuss für eine zweite, sehr erfolgreiche Karriere, als Stimme in Animationsfilmen und Computerspielen. Innerhalb des "DC Animated Universe" lieh er dem Joker bei vielen Gelegenheiten seine Stimme, bei verschiedenen Gastauftritten in "Superman: The Animated Series", "Justice League" und natürlich im TV-Film "Batman Beyond: Return of the Joker".
Ebenso wie Kevin Conroy war Mark Hamill auch in den Computerspielen "Batman: Arkham Asylum" und "Batman: Arkham City" in seiner Paraderolle präsent. Hamill kündigte aber leider an, dass dies seine letzte Sprechrolle für den ewigen Clown sein wird – schade.
Es mag jetzt banal klingen, aber ich persönlich bin Mark Hamill mittlerweile dankbarer, den Joker gespielt zu haben, als Luke Skywalker gewesen zu sein. ;)

Kommen wir nun von den Stimmen zu den Charakteren. Wie wurden Helden und Schurken in der Serie dargestellt? Das will ich in den folgenden zwei Kapiteln zeigen.

3) Die Helden

Batman muss sich seinen Widersachern nicht alleine entgegenstellen, ein paar Helferlein hat er bei der Hand. Die folgenden Bilder zeigen die Helden aus "Batman: The Animated Series", und wie sie in der Serie gezeichnet wurden.

1. Reihe; links: Batman und Robin (ist bereits ab Folge zwei an Bord); rechts: Batmans Alter Ego, Bruce Wayne
2. Reihe; links: der erste Robin, Dick Grayson; rechts: der treue Butler Alfred Pennyworth
3. Reihe; links: Commissioner Gordon und Cop Harvey Bullock; rechts: Bürgermeister Hamilton Hill
4. Reihe; links: Bruce Wayne und sein enger Freund Harvey Dent (der später zu Two-Face werden wird); rechts: das Jugendidol von Bruce Wayne, Gray Ghost (gesprochen von Adam West, dem Darsteller der 60er Jahre Batman-TV-Serie)
5. Reihe; Barbara Gordon, Tochter von Commissioner Gordon, sie nimmt die Rolle von Batgirl an
 

1997 ergab sich eine Änderung im Zeichenstil der Charaktere. Ab diesem Jahr wurde "Batman" zusammen mit "Superman: The Animated Series" im US-Nachmittagsprogramm ausgestrahlt. Als Gründe für die Neugestaltung werden die Vereinheitlichung der Zeichenstile der beiden TV-Serien genannt, aber auch Kostenersparnis, da die Charaktere nun mit weniger Strichen zu zeichnen waren.
Diese Überarbeitung wird in Fankreisen als "Revamp" bezeichnet, der aber auch einige Änderungen an der Story mit sich brachte. So trennte sich Dick Grayson von Bruce Wayne, und legte das Kostüm von Robin ab, um dann als Nightwing den bösen Jungs einzuheizen. Die Gründe für die Trennung erfahren wir erst später, in einem Rückblick. Batman nimmt einen zweiten, jüngeren Robin, Tim Drake, unter seine Fittiche, auch Batgirl darf nun häufiger mitspielen.

1. Reihe; Batman Revamped und Bruce Wayne Revamped (mit blauen Augen)
2. Reihe; der zweite, jüngere Robin, ist Tim Drake
3. Reihe; ein älterer Dick Grayson streift das Kostüm von Nightwing über
4. Reihe; Barbara Gordon Revamped und Batgirl Revamped (beide deutlich schicker als zuvor)
 

4) Die Schurken

Im Laufe seiner vielen Comic-Jahre hat Batman einige Gegner angehäuft. Den Machern der "Animated Series" ist es auf sehr gute Weise gelungen, die altbekannten Schurken in dieses Universum zu überführen, und auch neuen Gegnern eine Bühne zu bieten. Im Folgenden eine Übersicht der bekanntesten Schurken, und wie sie in der Serie dargestellt werden.

1. Reihe; links: der Joker; rechts: Harley Quinn, die Geliebte und erste Helferin des Jokers (siehe auch die kleine Ergänzung unten)
2. Reihe; Selina Kyle ist Catwoman
3. Reihe; links: Harvey Dent wird zu Two-Face; rechts: Mr. Freeze (siehe auch die kleine Ergänzung unten)
4. Reihe; Scarecrow, hier bei seinem ersten (links) und bei allen weiteren (rechts) Auftritten
5. Reihe; links: Poison Ivy; rechts: der Pinguin (stark angelehnt an die Darstellung von Danny DeVito im zweiten Tim-Burton-Film "Batman Returns")
 

Kleine Ergänzung zu Harley Quinn: Die durchgeknallte erste Helferin des Jokers stellt eine Eigenerfindung der Macher der TV-Serie dar. Sie fragten sich: "Hey, warum sollte die rechte Hand des Jokers keine Frau sein?" Basierend auf der Schauspielerin Arleen Sorkin, die später auch die Rolle der Harley Quinn sprach, wurde die hippe Geliebte des Jokers modelliert. Sorkin übernahm die Rolle auch bei den Gastauftritten von Harley Quinn in den anderen TV-Serien des "DC Animated Universe", sowie bei "Batman: Arkham Asylum". Harley Quinn ist, aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Fans, in den offiziellen Batman-Kanon aufgenommen worden, und hat bereits Auftritte in den Papier-Comics absolviert.
Kleine Ergänzung zu Mr. Freeze: Dieser Schurke, in den bisherigen Papier-Comics nur ein Cliche-Wissenschaftler mit einem Faible für Kälte, erhielt in der "Animated Series" eine dramatisch-tragische Backstory inklusive Erklärung seines Zustandes: Victor Fries, ein bekannter Forscher auf dem Gebiet der Kryonik, versetzt seine tödlich erkrankte Frau Nora in Kälteschlaf. Bei einem Unfall mit Chemikalien wird aus Victor Fries der körperlich und emotional erkaltete Mr. Freeze, der nur noch an das Wohl seiner Frau denkt, und alles für sie tun würde. Zahlreiche Einzelepisoden und einer der TV-Filme zeigen dabei eine sehr umfangreiche Charakterstudie dieses Batman-Gegners. Die "neue" Hintergrundgeschichte wurde zurück in die Papier-Comics übernommen.

Und weiter geht's mit der Schurkenrige:

6. Reihe; links: Clayface (gesprochen von Ron Perlman!); rechts: Killer Croc
7. Reihe; links: der verrückte Hutmacher (Mad Hatter); rechts: der Riddler
8. Reihe; Ra's al Ghul und seine Tochter Talia al Ghul
9. Reihe; links: der Bauchredner, mit seinem "Boss" namens Scarface; rechts: Bane
 

Der "Revamp" von 1997 machte auch vor der Schurkengalerie nicht halt, mit teils größeren Änderungen.

1. Reihe; links: Joker Revamped (Reduzierung auf lila und grüne Farbtöne); rechts: Scarecrow (groß, massiv, mit einer Schlinge um den Hals -> sehr creepy)
2. Reihe; Selina Kyle mit schwarzen Haaren, und als Catwoman im Retro-Stil
3. Reihe; links: Two-Face Revamped; rechts: Mr. Freeze Revamped
4. Reihe; links: Poison Ivy (mit grünlicher Haut); rechts: der Pinguin im komplett neuen, eher retro-orientierten Look
5. Reihe; links: Bane Revamped; rechts: Killer Croc Revamped
 

All die Helden, all die Schurken haben eine lebendige Umgebung geschaffen, in der Batman als Hauptprotagonist seine Abenteuer erlebt. Oftmals sind es dann die ganz speziellen Momente, die aus einem Gelegenheitsgucker einen Fan machen.

5) Epische Momente (umgangssprachlich: WTF?)

Die Serie schafft es immer wieder, mit ganz wenigen Einzelepisoden den Batman-Mythos anzufeuern. So werden die Stücke von Batmans Historie aufgegriffen, welche über viele Jahre hinweg die Comic-Gemeinschaft entscheidend beeindruckt haben. Diese Bruchstücke werden so aufbereitet, dass sie in den Gesamtrahmen der "Animated Series" passen, und erfreuen mit ihrer inhaltlichen Präsentationen nicht nur die jahrelangen, eingefleischten Batman-Fans, sondern sie begeistern auch die Batman-Neueinsteiger, und machen Appetit auf mehr.

Hier ein paar Beispiele solch epischer Momente: Da wären immer wieder die Erinnerungen an die Geburtsstunde von Batman – der gewaltsame Tod von Bruce Waynes Eltern. Besonders erschütternd: wenn Bruce Wayne am Grab seiner Eltern steht (siehe rechts).

Oder wenn wir erleben, wie Batman und Robin von Commissioner Gordon und einer riesigen Polizeitruppe durch Wayne Manor gejagt werden – was ist hier nur passiert?

Oder wenn der muskelbepackte Bane den dunklen Ritter über seinen Kopf stemmt, sein Knie nach oben hebt und ausruft: "I'm going to break you!" Die Szene ist ein direktes Zitat aus dem sehr erfolgreichen Batman-Comic "Knightfall", in dem es Bane tatsächlich gelingt, Batman/Bruce Wayne das Rückrat zu brechen. Ein Schicksal, das ihm in der "Animated Series" erspart bleibt.

Oder wenn wir in einem Rückblick erfahren, warum der erste Robin, Dick Grayson, sich aus Batmans Schatten gelöst hat, und zu Nightwing wurde.

Oder wenn der Joker, der Pinguin, Two-Face, Killer Croc und Poison Ivy einfach nur gesellig zusammen beim Pokern chillen, und jeder gibt seine Geschichte zum Besten, wie er/sie den Batman "fast erwischt" hätte. Ganz großes Kino, mit einem fetten Twist am Ende!



Zuletzt: die harten Fakten der Serie
  • Laufzeit: 1992-1999
  • Staffeln: 3
  • Episoden: 109 (65+20+24)
  • Dauer pro Episode: ca. 22 Minuten
  • Status: beendet
  • Verfügbarkeit:
* als US-Import sind alle 108 Episoden in vier Boxen verfügbar,
als UK-Import nur die ersten 56 Episoden in zwei Boxen
  • Pack-Shots: die vier Boxen des US-Imports


Ergänzend: Die Stand-Alone-Filme

Drei Stand-Alone-Filme wurden zu "Batman: The Animated Series" veröffentlicht, die ersten beiden noch während der Ausstrahlung der Serie, und der dritte ein paar Jahre später. Hier eine kleine Beschreibung der drei Filme.

Batman: Mask of the Phantasm (dt.: Batman und das Phantom)
In Gotham City erscheint über Nacht eine unbekannte Rächergestalt, das Phantasm / Phantom, die mit gewissen Schurken eiskalt abrechnet. Die Unterwelt, aber auch die Polizei denkt, dass es sich um Batman handelt - er habe die Grenze überschritten, und bringt die Ganoven um, anstatt sie der Polizei zu übergeben. Der dunkle Ritter beginnt seine eigenen Nachforschungen über das Phantasm, die erstaunlicherweise auch zurück in die persönliche Vergangenheit von Bruce Wayne reichen.
Geschickt erzählt der Film zwei Geschichten, die perfekt in das etablierte Universum von "Batman: The Animated Series" passen. Zum einen erleben wir, wie Batman in der Gegenwart versucht, die Maske des Phantasm zu lichten, und dabei auch gehörig unter Beschuss gerät. Sogar Batmans Nemesis, der Joker, hat sein Händchen im Spiel. Zum anderen lernen wir Andrea Beaumont kennen, eine ehemals große Liebschaft von Bruce Wayne, die just in dem Augenblick zurück nach Gotham City kommt, als auch das Phantasm auftaucht. Ob es hier eine Verbindung gibt?
Mit haben vor allem die Rückblicke sehr gut gefallen, da hier eine große Lücke in der Erzählung geschlossen wird. Bruce Wayne ist (noch) nicht als Batman unterwegs, sondern nur als maskierter Ganovenschreck. Das Schicksal seiner Familie drängt ihn geradezu in die Rolle eines Rächers, oder wie er am Grab seiner Eltern fragt: "War für mich kein Glück vorgesehen?" Doch dann lernt er Andrea kennen, und alles scheint sich zum Besseren zu wenden. Als sie jedoch die Verlobung auflöst und das Land verlässt, bricht für Bruce die heile Welt zusammen, und er macht den letzten Schritt... zu Batman.
"Mask of the Phantasm" ist ein sehr gut gemachtes, absolut unterschätztes Kleinod, das einen wichtigen Teil in der Batman-Wandlung von Bruce Wayne erzählt.
Veröffentlichung: 1993
Laufzeit: 76 Minuten
Verfügbarkeit:



Batman & Mr. Freeze: Subzero (dt.: Batman & Mr. Freeze: Eiszeit)
"Subzero" reiht sich direkt in das Erzähluniversum von "Batman: The Animated Series" ein. Nach den Ereignissen aus der Episode "Deep Freeze" lebt Mr. Freeze abgeschieden, geradezu friedlich in der nördlichen Polarregion, der tiefgefrorene Körper seiner tödlich erkrankten Frau Nora immer in seiner Nähe. Doch der Frieden wird von einem Forschungs-U-Boot gestört, das beim Aufsteigen die Kältezelle von Nora zerstört, und ihren Körper somit erneut der tödlichen Krankheit preisgibt. Mr. Freeze sieht sich daraufhin zum Handeln gezwungen, und macht sich auf nach Gotham City, um ein Heilmittel für seine Frau zu finden. Friedlich ist Freeze nun nicht mehr, sondern zu allem entschlossen, sogar der Mord an Barbara Gordon, welche die gleiche Blutgruppe wie Nora besitzt, nimmt er eiskalt in Kauf.
Einer der tragischsten und dramatischsten Charaktere der TV-Serie erfährt in diesem Film seine persönliche Würdigung. Die Story ist superb, tief, mit toller Charakterzeichnung, und viel Action. Die Spannung bleibt bis zum Schluss, der sogar ein Happy End zulässt. Die TV-Episode "Cold Comfort" greift Elemente von "Subzero" auf, und erzählt die Geschichte rund um den tragischen Mr. Freeze weiter.
Fans der TV-Serie kommen an diesem Film nicht vorbei, zeigt er doch eine wichtige Entwicklung einer der beliebtesten Charaktere auf.
Veröffentlichung: 1998
Laufzeit: 67 Minuten
Verfügbarkeit:



Batman: Mystery of the Batwoman (dt.: Batman: Rätsel um Batwoman)
Vier Jahre nach dem Ende der TV-Serie "Batman: The Animated Series" durfte der dunkle Ritter nochmal ran, und bekam sein drittes Stand-Alone-Abenteuer spendiert.
Eine maskierte Frau durchstreift des Nachts den Himmel über Gotham, auf ihrem fliegenden Schlitten greift sie gezielt Waffenlieferungen des Pinguin an. Dabei trägt sie die Fledermaus auf der Brust, und nicht nur die Presse ist verwundert. Ist es eine erwachsene Batgirl? Oder ein neuer Partner von Batman? Dieser weiß von nichts, und ist ebensowenig erfreut, dass sich jemand seiner Insignien bedient, zumal "Batwoman" weitaus ruchloser vorgeht als der dunkle Ritter. So versucht Batman nicht nur hinter das Rätsel von Batwoman zu kommen, sondern auch ihre Aktivitäten zu durchleuchten. Hieraus entspannt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, da jede weibliche Person, auf die Batmans Verdacht fällt, nach kurzer Zeit entlastet werden kann. Wer ist Batwoman?
Mit wahrlich aufwendiger Detektivarbeit ermittelt Batman in diesem Fall, wobei auch das Liebesleben von Bruce Wayne gut durchgeschüttelt wird. Das Finale ist wieder einmal der Höhepunkt, auf das der gesamte Film hinsteuert, inklusive einem geschickten Twist kurz vor Schluss.
"Mystery of the Batwoman" fand ich persönlich nicht schlecht, aber eher unspektakulär. Dennoch, die Story ist gut, und die Charaktere wissen zu gefallen. Ein angenehmer Nachschlag zur ausgelaufenen "Animated Series".
Bonus: Besonders erwähnenswert wäre noch der Kurzfilm "Chase Me", der im Bonus-Material enthalten ist. Ein 7minütiger Kurzfilm mit Catwoman und Batman, ohne Dialog, nur mit Musik hinterlegt. Einfach mal bei Youtube suchen... ;)
Veröffentlichung: 2003
Laufzeit: 72 Minuten
Verfügbarkeit:




So, soviel zur ersten TV-Serie, die das ganze "DC Animated Universe" in Bewegung gesetzt hat. In der nächsten Episode werden wir einen Blick auf "Superman: The Animated Series" werfen. Und hier geht es zurück zur Übersicht.

Bis dann,
der Baschti


Alle Screenshots © Warner Brothers Animation
Intro-Video © Warner Brothers Animation
Alle Cover © Amazon

 





Story:
Sherlock Holmes ist in, Sherlock Holmes ist trendy. Nicht erst seit der TV-Serie "Dr. House", die sich sehr deutlich bei Holmes bedient (House = Holmes, Wilson = Watson), ist Sherlock Holmes angesagt. Eine lange Historie an TV-Filmen, hauptsächlich britische, belegt das nie wirklich nachgelassene Interesse an dem größten Detektiv der Welt.
Speziell der Kinofilm von Guy Ritchie ( hier geht's zum Spezial-Review ) aus dem Jahre 2009 hat Mr. Holmes nochmals einen deutlichen Aufschwung gegeben. Als kurz darauf die BBC eine TV-Serie namens "Sherlock" ankündigte, waren die Hoffnungen hoch ("Wow, so wie der Film? Cool!"), nur um dann ein wenig enttäuscht zu werden. Eine Neuinterpretation? Eine Verpflanzung von Holmes, Watson, Lestrade ins gegenwärtige London? Kann das funktionieren?
Oh ja, es kann. Anstatt in Büchern zu schmöckern recherchiert Holmes über seinen Blackberry. Dem Heroin ist er zwar nicht verfallen, versucht aber den Zigaretten durch zahlreiche Nikotinpflaster fern zu bleiben. Geige spielen, exzentrisches Verhalten, messerscharfes analytisches Denken, riesenhaftes Ego und geradezu snobistische Arroganz - all das ist in der Gegenwart unverändert. Die visuelle Umsetzung seiner Analysen ist äußerst eindrucksvoll umgesetzt (vergleichbar mit der "Homes Vision" aus dem Kinofilm, aber ganz anders).
Auch Holmes' Freunde und Helfer wurden sehr gut in die Gegenwart übertragen. Watson ist ein Militärarzt, der aus einem Einsatz in Afghanistan zurückkehrt (hier ist des der aktuell immer noch andauernde Konflikt, im Original ist es der Afghanistan-Krieg von 1878), und durch Zufall in Kontakt mit Holmes kommt, nur um schließlich bei ihm als Zimmergenosse einzuziehen. Lestrade wird als erfahrener, kompetenter Polizist gezeigt. Zu diesem Ensemble gesellen sich weitere mehr als fähige Nebendarsteller. Die gesamte Darstellerriege weiß zu überzeugen, und harmonisiert sehr gut miteinander - Benedict Cumberbatch als Holmes spielt aber alle an die Wand. ;)
Bei nur drei abendfüllenden Filmen à 90 Minuten von einer "Staffel" zu sprechen, mag zwar etwas komisch klingen - man denke nur an US-TV-Serien mit 24 oder noch mehr Episoden pro Staffel. Die Briten ticken hier aber immer etwas anders. ;) Hier zählt Qualität über Quantität, und Ersteres bietet diese TV-Serie definitiv. Wer sich ein bisschen mit den Büchern von Arthur Conan Doyle auskennt, dem wird diese TV-Serie sehr zusagen. Es werden zwar moderne Geschichten in einem gegenwärtigen Großbritannien erzählt, aber der Geist des Erfinders Doyle schwingt immer mit. Und die drei Episoden sind viel zu schnell vorbei. :)

 
Hintergrund-Informationen:
  • Benedict Cumberbatch (Holmes) und Martin Freeman (Watson) haben beide eine Rolle in den kommenden Hobbit-Filmen. Cumberpatch wird Smaug den Drachen sprechen und per Motion Capture auch darstellen, Freeman spielt Bilbo Beutlin. Aufgrund der Dreharbeiten zu den Hobbit-Filmen wurde die zweite Staffel von "Sherlock" etwas nach hinten geschoben.
  • Die Nachfrage nach Tweed-Mänteln und Schals in dem Stil, wie von Holmes in der Serie getragen, ist sprunghaft angestiegen.
  • Ebenso die Nachfrage nach den Büchern von Sir Arthur Conan Doyle - in Großbritanien um 180% !
  • Die BBC konnte die erste Staffel bereits in über 180 Länder verkaufen.




Fakten:
  • Staffeln: 2
  • Episoden: 6 (2 x 3)
  • Dauer pro Episode: ca. 90 Minuten
  • Die erste Staffel ist bereits auf BluRay hier in Deutschland erschienen, Staffel 2 ist für Ende Mai 2012 angekündigt. Als UK-Import (ohne deutsche Tonspur) sind beide Staffeln bestellbar, auch als Kombibox.
  • Status: eine dritte Staffel wurde bereits bestätigt, die Dreharbeiten werden "im frühen 2013" beginnen.


Wie war's?
Die Serie macht einfach wahnsinnig viel Spaß: intelligente Geschichten, mit einem Hauch von Sir Arthur Conan Doyle versehen, gute Schauspieler, spannende Wendungen, überzeugenden Gegenspielern (vor allem einem grandios-bösen Moriarty - siehe rechts). Aber nicht nur inhaltlich weiß "Sherlock" zu gefallen, auch die Umsetzung kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Die Kameraführung und Bildgestaltung ist phänomenal, die Schnitte dabei immer human und nie zu schnell. Tontechnisch gibt es leider nicht mehr als Stereo, was aber die Serie nicht schlechter macht.
Staffel 1, also die ersten drei Episoden, habe ich bisher schon gesehen. Mein Fazit: eine tolle erste Folge, eine durchschnittliche zweite, und eine bessere dritte Folge, mit einem fulminanten Cliffhanger. Ich kann es kaum erwarten, wie dieser aufgelöst werden wird.
Nicht verpassen: Die drei Episoden der zweiten Staffel werden rund um Pfingsten wieder bei der ARD zu sehen sein (17., 27. und 28. Mai).


Warum geschaut?
Die Vorankündigungen klangen interessant und haben mich neugierig gemacht, da musste ich reingucken. Und habe es nicht bereut. ;)




Haifaktor? (siehe Link )
Kein Hai in Sicht - die Serie hat Potential für viele weitere Geschichten, seien sie inspiriert, nacherzählt oder neu komponiert.
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Unbedingt gucken! Besser als Tatort! Gelobt von den Kritikern und vom Publikum, national und international. Intelligente TV-Unterhaltung - auf dem Krimi-Sektor gibt es aktuell nichts Besseres.
Suchtfaktor = 5 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


Alle Bilder © BBC




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Story:
"Caprica" ist die Nachfolge-Serie von "Battlestar Galactica" (BSG)… oder ein Prequel? Also was jetzt? Ganz einfach: die Welt, die wir in der Neuinterpretation von BSG kennengelernt haben, in dieser Welt spielt auch "Caprica", allerdings rund 60 Jahre zuvor. Der erste Zylonen-Krieg, der in BSG immer erwähnt wird, hat noch gar nicht stattgefunden. Ja, nicht einmal die Zylonen existieren bisher! Den die Entstehung der mechanischen Wesen, das zeigt "Caprica".
Die Serie zeigt uns dabei eine Welt, die sich nicht großartig von unserer unterscheidet, jedoch technologisch um Einiges weiterentwickelt ist. Jedoch besitzt die Welt von "Caprica" (eigentlich das gesamte BSG-Universum) einige besondere Unterscheidungsmerkmale zu unserem Alltag, ein paar seien hier erwähnt: Die Mehrzahl der Menschen glauben nicht an einen Gott, sondern an ein ganzes Pantheon (bestehend aus den römischen/griechischen Göttern der Vergangenheit); homosexuelle Partnerschaften sind problemlos in der Gesellschaft anerkannt, ebenso auch Familienverbunde, die aus mehreren Ehemännern und Ehefrauen bestehen; dem entgegen existiert aber ein Kastensystem, je nachdem auf welchem der 12 Planeten man geboren wird, ist man Aristokrat, oder einfache Arbeitskraft. Eine weitere Gemeinsamkeit mit unserer Welt besteht außerdem noch, und dieser Punkt ist ein wesentlicher Aspekt der Serie: religiöser, extremer Fanatismus. Auf "Caprica" formiert sich eine Glaubensgemeinschaft, die an "den einen wahren Gott" glaubt, und auch nicht vor tödlichen Selbstmord-Attentaten zurückschreckt.
In diesem Szenario begegnen wir zwei Familien, den Graystones und den Adamas. William (Bill) Adama kennen wir aus BSG - er taucht als kleiner Junge in "Caprica" auf, seine Familie, vor allem sein Vater Joseph, ist einer der zwei Hauptfokusse der Serie. Der andere Fokus liegt auf den Graystones. Den Namen haben wir in BSG noch nie gehört... wer steckt dahinter? Daniel Graystone, der Familienvater, ist der Erfinder der Zylonen, und damit auch (sehr langfristig) der ursprüngliche Auslöser der zwei Zylonenkriege. So erfahren wir auch, wo der Name "Zylone" (Cylon) herkommt: "cybernetic lifeform node".
Daniel Graystone hat mit seiner Firma auch einen weltweiten Meilenstein in Sachen "Virtuelle Welten" gelegt. Der Zugang erfolgt über ein Headset, siehe auch das Bild oben. So entführt uns die Serie immer mal wieder in das virtuelle Caprica, "New Cap City", eine düstere, totbringende Stadt, "where everything goes".
Vor diesem technologischen Hintergrund entwickelt sich eine Geschichte aus Verlust, Tod, Familie, Verpflichtung, Intrigen und nicht zuletzt auch Hoffnung.


Fakten:
  • Staffeln: 1
  • Episoden: 18
  • Dauer pro Episode: ca. 43 Minuten
  • Caprica ist bisher nur als UK- und US-Import auf DVD erhältlich. Eine deutsche Veröffentlichung zeichnet sich noch nicht ab, aktuell läuft die Serie aber hier in Deutschland auf TNT Serie.
  • Ausgestrahlt wurde die Serie in HD, also sollte zumindest technisch auch eine Veröffentlichung auf BluRay möglich sein.
  • Update: als Frankreich-Import auf BluRay erhältlich (ohne deutschen Ton). Danke an Tsungam für den Tipp, Link zur Box steht ganz unten bei den Kommentaren.
  • Status: nach der ersten Staffel abgesetzt
  • Cliffhanger: ein halber... ohne jetzt viel verraten zu wollen: Dadurch, dass die Serie abgesetzt wurde, konnten natürlich nicht alle Handlungsstränge komplett aufgelöst werden (vor allem nicht diejenigen, die auf mehrere Staffeln ausgerichtet waren). JEDOCH wartet das Ende der Serie mit einer Überaschung auf... die ich nicht verraten will, da das, was ich da gesehen habe, für mich zu den geilsten Momenten der Serie gehört hat, und ich das niemandem verderben möchte. ;)




Wie war's?
Viele Fans von BSG haben gehofft, dass in "Caprica" all die Fragen beantwortet werden, für die in BSG nie die Zeit war. Wo kommen die Zylonen her? Wer hat sie erschaffen? Wieso folgen sie "dem einen Gott", wohingegen die Menschen immer noch an "die Götter" glauben? Warum haben die Zylonen aufbegehrt? Was führte zum ersten großen Krieg?
Eine Vielzahl dieser Fragen wird beantwortet, leider nicht alle. Dass auch eigentlich keine Weltraum-Action vorkommt, und man die Zylonen-Prototypen nur selten in Aktion sieht, damit konnte ich ja noch leben. Auch die Tatsache, dass "Caprica" dann doch eher eine Drama-Serie, mit starker Konzentration auf die zwei Familien der Graystones und der Adamas geworden ist, damit konnte ich mich ebenso abfinden. Dass dann aber dieser sehr starke religiöse Faktor mit ins Spiel gekommen ist, zusammen mit den Fanatikern, und dass auch immer wieder die Ausflüge in die virtuelle Welt dazwischen geschoben wurden, generell der Avatar-Gedanke, das war mir dann zu viel. Das waren irgendwie alles Faktoren, die mich eher von der Serie weggetrieben  haben. Manchmal war es richtig Überwindung, doch noch weiter zu schauen. Ich wollte eigentlich SciFi-Weltraum-Drama, und keine höherwertigere Soap!
Insofern kann ich die Serie nur eingeschränkt empfehlen. Sie hat ihre genialen Momente, das Universum kann auf alle Fälle überzeugen, die Charaktere leider nur manchmal, jedoch kann ich ebenso viele Gründe aufzählen, warum mir die Serie nicht gefallen hat. Daher bekommt sie das eindeutige Prädikat "Geschmacksache", mit dem Zusatz "Piloten angucken, und wirklich, WIRKLICH nur weiter schauen, wenn einem dieser gefallen hat". Weil besser als der Pilot wird die Serie nicht.


Warum geschaut?
Als großer Fan von BSG war klar, dass ich auch "Caprica" eine Chance geben muss.





Haifaktor? (siehe Link )
Schwierig, schwierig. Ich denke, die Serie hätte zumindest noch eine zweite Staffel verdient gehabt. So, wie Staffel eins endet, macht sie Hoffnung und Lust auf mehr. Generell ist in diesem Zuge auch die Unsitte zu bemängeln, Serien direkt nach nur einer Staffel wieder abzusetzen, sobald die Zuschauerzahlen zurückgehen. Diese Kurzlebigkeit ist NICHT im Sinne der Zuschauer; aus vielen "schlechten" ersten Staffeln sind später grandiose Serien geworden. Bestes Beispiel: Star Trek - The next generation.
Haifaktor = 3 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Für Fans von Familien-Drama-Sagen mit mittelschwerem SciFi-Touch ist die Serie allemal etwas, alle anderen sollten sich - wie erwähnt - mal den Piloten reinziehen. Wenn euch der zusagt, dann könnt ihr euch die Serie bedenkenlos ansehen. Für alle reinen BSG-Fans reicht auch nur die Folge Nummer 18, mit dem sehr guten Serien- und Staffelfinale. ;)
Suchtfaktor = 1 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


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