[15 Dublonen] Kopfkino: Watchmen

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22. Oktober 2010



[Hinweis 1: Ich habe die Comics nicht gelesen - warum ich mir trotzdem ein Urteil erlaube steht am Ende des Blog-Beitrags. ;) ]
[Hinweis 2: Dies ist eine Spoilerfreie Zone! Das bedeutet, dass ich nichts zur Handlung oder zum Ende des Comics oder der Verfilmung verraten werde. ]








Es gibt Helden mit beeindruckenden Fähigkeiten,
wie Daredevil, Ghost Rider oder The Thing von den Fantastic Four.

Es gibt Superhelden mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,
wie Iron Man, The Flash oder Green Lantern.

Es gibt Mega-Superhelden mit übernatürlichen Fähigkeiten,
wie Spider-Man, Batman oder Superman.


Und es gibt Superhelden ohne besondere Fähigkeiten,
die dafür in unserem Alltag leben - die "Watchmen".




Die Comic-Serie

In den Jahren 1986 und 1987, also vor annähernd 25 Jahren, kam die Comic-Serie der Watchmen im Verlag "DC Comics" auf den Markt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, und wird in 12 Bänden erzählt. Die geistigen Väter sind Alan Moore (Autor), Dave Gibbons (Zeichner) und John Higgins (Colorist).



Tonight, a comedian died in New York.
Rorschach



Die Story

Die Geschichte, die erzählt wird, spielt in unserer Welt - genauer gesagt in einer Parallelwelt, die sich von unserer teils marginal, teils heftig unterscheidet. In dieser Welt haben die USA den Vietnam-Krieg nicht verloren, Nixon ist aufgrund einer Gesetzesänderung immer noch der Präsident der USA, die Watergate-Affäre ist nie passiert (wohl auch, weil die Journalisten Woodward and Bernstein tot aufgefunden wurden), und der dritte Weltkrieg, zwischen Ost und West, zwischen Russland und den USA, scheint unvermeidbar.
In dieser Welt sind Superhelden alltäglich: Menschen, die das Leid und das Böse um sich herum nicht ertragen können, und sich dagegen stemmen. Diese Menschen verfügen nicht über irgendwelche speziellen Fähigkeiten, abgesehen vielleicht von einer erhöhten Intelligenz, etwas mehr Stärke und besserer Kondition - es sind Menschen wie du und ich, die sich eine Maske überstreifen, in eine Verkleidung schlüpfen und die Welt zum Guten verändern wollen. Dies sind die "Watchmen", die Wächter.
Besser gesagt: das waren die Watchmen. Wir schreiben das Jahr 1985, und die glorreichen Zeiten der Watchmen sind lange vorbei. 1977 tritt der Keene Act - ein Gesetz, das verkleidete Helden verbietet - in Kraft, die Watchmen gehen unterschiedlich mit ihrem Ende um. Einige legen die Maske ab, und versuchen sich an einem normalen Leben, entweder in aller Öffentlichkeit oder im Geheimen; andere treten in den Staatsdienst über und nutzen ihre Begabungen zum Schutz oder zur Verteidigung des Staates; andere wiederum ignorieren den Keene Act, und bekämpfen das Böse weiterhin, nun auch mit der Polizei als Gegner.
In dieser stark angespannten politischen Lage, als der nukleare Armageddon unausweichlich auf die Menschheit zuzurasen scheint, als die Menschheit zwischen Nervosität und Gleichgültigkeit schwankt, geschieht ein Mord in New York. Einer der Watchmen, der "Comedian", wird brutal zusammengeschlagen und aus dem Fenster seines Hochhaus-Apartments geworfen. Rorschach, ein weiterer Watchmen, nimmt die Ermittlungen auf - er befürchtet einen "mask killer", einen Attentäter, der ehemalige Helden tötet. Rorschach sucht der Reihe nach seine ehemaligen Mitstreiter auf, um sie zu warnen: Nite Owl, Ozymandias, Dr. Manhattan und Silk Spectre. Doch alle schenken seinen Verschwörungstheorien keinen Glauben... wie sich herausstellt, ist der Tod des Comedian nur die Spitze einer Verschwörung, die zu groß und zu unglaublich ist - selbst für die Watchmen.
Der Comic folgt Rorschach und den anderen Watchmen vom 12. Oktober 1985 bis zum 1. November desselben Jahres auf ihrer Suche nach der Wahrheit, und nach Klarheit in dieser undurchsichtigen, chaotischen Zeit. Wir erleben die Charaktere von verschiedenen Seiten, wie jeder Einzelne mit dem Keene Act umgeht, an welcher Stelle sie sich in dieser Welt befinden, und wie sie sich weiter entwickeln.
Das besondere an der Geschichte ist ihre non-lineare Erzählweise. So erfahren wir nicht nur, wie die Watchmen 1985 ihre Ermittlungen durchführen, sondern auch wie sie sich in den 60er Jahren zum ersten Mal zusammen gefunden haben. Als weitere Charaktere lernen wir, als Rückblenden aber auch in der Gegenwart, die Vorgänger der Watchmen kennen, die sogenannten Minutemen aus den 40er Jahren. Eingewoben in die Geschichte ist zusätzlich noch ein Piraten-Comic Tales of the Black Freighter, der von einem der Nebencharaktere gelesen wird. Im Anhang der Comics finden wir noch Auszüge aus dem (fiktiven) Enthüllungsbuch Under the Hood, das einer der Minutemen geschrieben hat.



I shall go and tell the indestructible man that someone plans to murder him.
Rorschach

 

Die Minutemen

Im Jahre 1938 trat der erste verhüllte Held in Erscheinung - Hooded Justice. Er inspirierte weitere Menschen, eine Maske anzulegen und für das Gute zu kämpfen. Kurz darauf fanden sich die Minutemen zusammen, um ihre gemeinsamen Aktivitäten zu koordinieren.

Bild © DC Comics

Die Minutemen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:

Silhoutte aka Ursula Zandt
Musste die Minutemen verlassen, als bekannt wurde, dass sie lesbisch ist. Sie und ihre Geliebte wurden sechs Wochen später ermordet aufgefunden.

Mothman aka Byron Lewis
Konnte mit seinen Flügeln durch die Luft gleiten. Aufgrund von Alkoholproblemen und psychischen Problemen in ein Sanatorium eingeliefert.

Dollar Bill aka Bill Brady
Sein Auftreten wurde von einer Bank gesponsert, die seine Gestalt für Publicity-Zwecke nutzen wollte. Verfing sich mit seinem Cape in einer Drehtüre und wurde von Bankräubern niedergeschossen.

Nite Owl aka Hollis Mason
Ehemaliger Polizist; wurde zu Nite Owl, um Verbrecher zu schnappen, gegen die die Polizei nichts ausrichten konnte. Schrieb nach Bekanntgabe seiner Identität das Enthüllungsbuch "Under the Hood".

Comedian aka Edward Blake
Ein Kämpfer - ruchlos, zynisch, nihilistisch, und doch hat er dem Gedanken des "verkleideten Helden" einen tieferen Sinn entlocken können, was anderen nicht vergönnt ist.

Captain Metropolis aka Nelson Gardner
Ehemaliger Soldat. Ideengeber und Hauptbegründer der Minutemen. 1974 in einem Autounfall ums Leben gekommen.

Silk Spectre aka Sally Jupiter
Eigentlich Schauspielerin, die nur der Publicity wegen auf Verbrecherjagd ging, es dann aber sehr genoss.

Hooded Justice aka ?
Bis heute ist unklar, wer sich hinter der Maske von Hooded Justice verbarg (Indizien deuten aber auf den Zirkuskünstler Rolf Müller). Gerüchten zufolge wurde er vom Comedian umgebracht, und seine Leiche entsorgt.



Hm. Never disposed of sewage with a toilet before. Obvious, really.
Rorschach

 

Die Watchmen

In den 60er Jahren formierte sich eine zweite Gruppe an verhüllten Helden: die Watchmen. Ein Jahrzehnt später zwingt sie der Keene Act, ihre Aktivitäten einzustellen. Wiederum 10 Jahre später spielt die Handlung der Comics, und zeigt uns, was aus den Helden geworden ist.
Bild © DC Comics

Die Watchmen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:

Ozymandias aka Adrian Veidt
Hochintelligent, schnelle Reflexe, perfekter Nahkämpfer. Machte zwei Monate vor dem Keen Act seine geheime Identität (multi-milliardenschwerer Industriemogul) publik.

Silk Spectre II aka Laurie Juspeczyk
Tochter der ersten Silk Spectre. Liiert mit Dr. Manhattan. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung.

Dr. Manhattan aka Dr. Jon Osterman
Der einzige Watchmen, der über tatsächliche Superkräfte verfügt: Mit purem Willen kann er alle Materie und das, was sie zusammenhält, kontrollieren. Er kann Dinge schweben, Menschen teleportieren und zerplatzen lassen. Er sieht in seine Zukunft und seine Vergangenheit gleichzeitig. Seine Fähigkeiten verdankt er einem Unfall im Jahre 1959 innerhalb des "Intrinsic Field Subtractor"; er ist dadurch gottgleich geworden. Liiert mit Silk Spectre II. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung. Seine Gegenwart hat den USA einen entscheidenden taktischen Vorteil gegenüber Russland gegeben - mitunter einer der Gründe, warum die Beziehungen zwischen beiden Staaten vor einer dramatischen Eskalation stehen.

Comedian aka Edward Blake
Alleiniger Watchmen, der schon bei den Minutemen dabei war. Kämpfte im Vietnam-Krieg an der Seite von Dr. Manhattan. Unter dem Keene Act arbeitete er weiter für die Regierung. Der Mord an ihm setzt die Geschichte der Watchmen in Gang.

Nite Owl II aka Dan Dreiberg
Physiker und Ornithologe, großer Fan des ersten Nite Owl. Mit einem Millionenerbe baute er sich ein fliegendes Gefährt, und nahm den Namen seines Idols an. Mit dem Keen Act endete auch seine aktive Zeit als Verbrechensbekämpfer, er legte die Maske ab.

Rorschach aka Walter Kovacs
Rorschach kennt die geheimen Identitäten aller Watchmen, aber keiner kennt Rorschach. Niemand hat zuvor sein Gesicht gesehen, das er unter einer weißen Maske mit schwarzen Flecken verbirgt, die ihr Muster symmetrisch verändert, je nach seiner Gemütsstimmung. Rorschach ist mitunter der brutalste und kompromissloseste aller Watchmen. Der Keen Act lässt Rorschach kalt - er bekämpft das Böse weiterhin, was ihn auf die Liste der vom FBI zehn meistgesuchten Männer bringt.



What do you see? - A pretty butterfly.
Rorschach

 

Tales of the Black Freighter

Als Comic-im-Comic fungiert die Piraten-Erzählung Tales of the Black Freighter. Ein Charakter liest den Comic, und so werden einzelne Panels, oder auch nur Texttafeln oder Sprechblasen, in die laufende Watchmen-Geschichte eingebunden. Optisch unterscheiden sich die Panels durch einen gröberen Zeichenstil, die Texttafen erscheinen im Schriftrollen-Stil, so ist eine Verwechslung mit der Watchmen-Geschichte ausgeschlossen.
In der Geschichte selbst geht es um einen Captain, dessen Schiff, mitsamt der Besatzung, durch das Geister-Piratenschiff Black Freighter zerstört wird. Er landet auf einer kleinen, einsamen Insel, als einziger Überlebender. Seine Befürchtung: Der Black Freighter hat als nächstes Ziel seine Heimatstadt, und seine Familie. Verzweifelte Entscheidungen treiben ihn dazu, vor dem Black Freighter seine Heimatstadt zu erreichen.
Doch was ist der Sinn des Comics-im-Comic? Tales of the Black Freighter fungiert als Parallel-Erzählung - die zusätzlichen Panels und Texttafeln verleihen der eigentlichen Watchmen-Geschichte eine leicht veränderte Perspektive, und mehr Erzähltiefe. So sind die Parallelen zwischen dem Captain, und dem Haupt-Bösewicht der Watchmen-Geschichte unverkennbar: zum Erreichen seiner Ziele muss man moralische, ethische und soziale Grenzen überschreiten, und notfalls über Leichen gehen. Dass hierbei ein Anflug von Wahnsinn nicht ausbleibt, zeigt sich in beiden Geschichten.



I'm not locked in here with you. You're locked in here with ME !
Rorschach

 

Under the Hood

Das Enthüllungbuch Under the Hood des ehemaligen Minutemen Hollis Mason (dem ersten Nite Owl) wird im Comic mehrfach erwähnt. Mason beschreibt seine Zeit bei den Minutemen, sowie verschiedene Geschehnisse, die in ihren eigenen Reihen abgelaufen sind. Auch geht er auf die nächste Generation an Helden, die Watchmen, ein. Mit dem Erscheinen von Dr. Manhattan, und dessen übernatürlicher Fähigkeiten, glaubt er "dass wir ein Ende erreicht haben, nicht 'wir' als Helden, nein, 'wir' als Menschheit".



Men get arrested. Dogs get put down.
Rorschach

 

Die filmische Umsetzung

Es gab in der Vergangenheit bereits mehrere Versuche, den als "unverfilmbar" gezeichneten Stoff auf die Leinwand zu bringen. Wenn man im Nachhinein so liest, wie die Umsetzungen ausgeschaut hätten, kann man nur sagen: Gott sei Dank ist daraus nie was geworden!
2005 wurde der Regisseur Zack Snyder (300, demnächst: Sucker Punch, Superman Relaunch) von Paramount angesprochen, ob er sich eine Verfilmung des Comics zutrauen würde. Snyder sagte zu, und tat genau das Gleiche wie bei 300: Als Handlung für den Film, sogar als Storyboard, musste der Comic herhalten. Schonmal als Vorgriff: Das sieht man dem Film an, die Werkstreue wie Panelaufbau-zu-Kamerabild+Schnitt, Dialoge und Farben ist umwerfend gut gelungen. Einige Anpassungen, teils aus Story-Gründen, teils aus Gründen der Geschwindigkeit, musste Snyder vornehmen, doch diese marginalen Unterschiede lassen den Film stimmiger erscheinen, und der Comic-Fan fühlt sich auch nicht beleidigt. Auch wurden einige Kampfszenen etwas ausgebaut, was aber immer in einem logischen Rahmen geschehen ist. Eine sehr große Änderung gibt es jedoch: Der Hauptangriff des Oberschurken im Finale ist im Comic - gelinde gesagt - sehr skurill, da ist der Story-Schreiber Moore doch etwas zu sehr übers Ziel hinaus geschossen. Snyder hat für die filmische Umsetzung den Hauptangriff umgeschrieben, getreu dem Motto: gleiche Idee, viel schönere Umsetzung. Hier ist der Film um Längen besser - und auch logischer - als der Comic. Der Comic-Fan mag sich hieran stören, wird aber die sehr gute Änderung kopfnickend akzeptieren.
Als Schauspieler wählte Snyder fast ausschließlich unbekannte Darsteller, was dem Film ein sehr großes Maß an "Ehrlichkeit" verleiht; eine Cameron Diaz, oder ein Robert Downey Jr. wären für diesen Film falsch gewesen - die Watchmen sind "normale" Menschen.

Die Minutemen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):
Bild © Paramount

Die Watchmen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):

Bild © Paramount



Never compromise, not even in the face of Armageddon.
Rorschach

 

Die Veröffentlichungen

Snyder verfilmte fast den ganzen Comic, d.h. die Geschichte der Watchmen und die Rückblenden zu den Minutemen; der Comic-im-Comic "Tales of the Black Freighter" wurde als animierter Comic (gesprochen von Gerard Butler) umgesetzt.
Im Kino weltweit zu sehen war dann eine - ich will mal sagen - massentaugliche Kinoversion mit 162 Minuten Laufzeit. Die Geschichte wurde gestrafft, und einige Handlungsbögen weggelassen.
Relativ zeitig kündigte Snyder einen Director's Cut an. Doch, oh Schreck, nur in den USA! Warum das? 
Wohingegen in den USA Produktionsfirma und Vertrieb im selben Hause sitzen, und daher bisher drei Versionen von Watchmen in den USA erscheinen konnten, sind Produktionsfirma und Vertrieb hier in Europa in unterschiedlicher Hand. So konnten europaweit nur zwei der drei Fassungen erscheinen, die Kinoversion und der Director's Cut mit 186 Minuten. Erst mit diesem wird die Geschichte der Watchmen komplett abgedeckt. Für die Unterschiede zwischen Kinoversion und Director's Cut verweise ich auf die Schnittberichte.
In den USA war aber nicht beim Director's Cut Schluss. Auch der animierte Comic "Tales of the Black Freighter" wurde, gemäß der Comic-Vorlage, in den Realfilm integriert. Mit einer gesamten Laufzeit von 215 Minuten kann sich diese Version mit Fug und Recht Ultimate Cut nennen. Im Vergleich zum Director's Cut mussten nur die Übergänge zwischen Real- und Animationsfilm umgestaltet werden, die tatsächlichen Unterschiede sind also überschaubar (siehe Schnittberichte).
Hier nochmal die Übersicht:
  • Kinofassung (die einzige Version mit deutscher Tonspur, aktuell als Amaray für 19 Euro oder als Steelbook für 14 Euro) - für Otto-Normal-Film-Gucker


  • Director's Cut (als Import aus dem europäischen Ausland, z.B. UK für aktuell 11 Pfund, mit Versand ca. 15 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für den Comic-Fan

  • Ultimate Cut (nur als US-Import, mittlerweile OOP; die gebraucht-/neu-Preise bei eBay nehmen so langsam astronomische Ausmaße an, aktuell ca. 50 US-Dollar, mit Versand und Zoll ca. 50 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für die ultimativen Fans


Wer die Tales of the Black Freighter einzeln erwerben möchte, muss bei uns in Deutschland zur DVD greifen, als BluRay ist die Erzählung nur als Import (ohne deutschen Ton) erhältlich.
Auch das im Anhang des Comics erwähnte (fiktive) Enthüllungbuch Under the Hood fand eine filmische Umsetzung - in Form einer (fiktiven) TV-Dokumentation. Diese findet sich als Bonus-Material beim Final Cut, oder auf der DVD/BluRay von "Tales of the Black Freighter". Diese Fake-Doku ist nett gemacht, liefert zahlreiche ergänzende Informationen und vertieft so das Watchmen-Universum

Deutsche DVD:


UK-BluRay:


Über Sinn (und Nonsense) von "Tales of the Black Freighter" streiten sich die Geister. Im gedruckten Comic mag es ja funktionieren... funktioniert es auch im Film? Reißt der animierte Comic im Ultimate Cut die Hauptgeschichte zu sehr auseinander? Ergänzen sich Real- und Comicfilm doch perfekt?
Auch ich kann hierauf keine Antwort geben. Der Ultimate Cut ist beim ersten Betrachten nichts weniger als eine Offenbarung - bei jedem weiteren Anschauen würde ich aber die "Black Freighter" - Elemente überspringen wollen, und bei der Haupthandlung bleiben. Funktioniert der "Black Freighter" auch alleine stehend? Vermutlich besser als in den Hauptfilm eingebettet. Ist er deswegen schlecht? Nein, absolut nicht. Ist die Interaktion zwischen den zwei Erzählungen so gut gelungen wie im Comic? Leider nicht, weil dies gar nicht geht. Im Comic wird vieles aus dem "Black Freighter" - Erzählzweig nur angedeutet, die animierte Umsetzung ist aber selber ein kleines Filmchen, in dem alles gezeigt wird.
Meine Empfehlung daher: Wem Watchmen gefallen hat, und wer das "big picture" noch ein bisschen besser verstehen möchte, und tiefer in das Watchmen-Universum eintauchen möchte, dem sei der "Black Freighter" ans Herz gelegt.



Give me back my face!
Rorschach

 


Der Motion Comic

Als Schmankerl für die ultimativen Fans (oder für Leute, die zum Lesen zu faul sind), wurden alle 12 Bände in Form eines "Motion Comics" veröffentlicht. Das bedeutet, dass die gezeichneten Bilder des Comics per einfacher Animation, Dialog und Geräuschen zum Leben erweckt werden. Die gesamte Laufzeit ist nicht wenig - pro Band zwischen 25 und 30 Minuten, macht insgesamt 5:25 Stunden.
Wie bei "Tales of the Black Freighter" ist der Motion Comic in Deutschland nur als DVD erschienen. Als Import kann er aber auch auf BluRay genossen werden - die Schreibe liegt auch dem "Ultimate Cut" bei.

Deutsche DVD:



US-BluRay:



Persönlicher Epilog

Als alter Jäger-und-Sammler war mir klar, dass ich mir unbedingt den Ultimate Cut besorgen muss. Zu dem Zeitpunkt war die Box seit wenigen Tagen OOP (out of production), also nicht mehr "neu" käuflich erhältlich. Ich versuchte mein Glück bei eBay US, und konnte tatsächlich ein Exemplar für mich ergattern. Puh, Glück gehabt.
Wie geht es also weiter? Der Film ist mittlerweile geschaut, das Bonus-Material ebenso. Zeit also für einen Review... aber wohin mit dem ganzen Hintergrundwissen, dass ich mir angelesen hatte? So ist dieser Blogbeitrag entstanden - als Informationsquelle für alle Watchmen-Interessierten zum Comic, zur Story, zu den verschiedenen filmischen Umsetzungen.
Und so schließt sich der Kreis! Warum ich so viel über den Comic erzählen kann, ohne ihn gelesen zu haben? Weil ich ihn gesehen habe, nämlich alle 5:25 Stunden des Motion Comics. Un-glaub-lich gut!

Daher, demnächst auf diesem Kanal, der Review zum Ultimate Cut von Watchmen (dem zweitgrößten Schatz meiner Sammlung) und zum Motion Comic.
Danke für eure Aufmerksamkeit, hoffentlich hat euch der Beitrag gefallen. :)

Der Baschti


Alle DVD-/BluRay-Covers © Amazon
Quellen: Bonus-Material, Wikipedia, Recherche
(*) Titel-Bild ganz oben: selbst gemalt, basierend auf dem Schriftzug des "Ultimate Cut"


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Kommentare

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Stimmt, von der Nolan Trilogie mal abgesehen. Unter Minderwertigkeitskomplexen landet der man wahrlich nicht :)
Cole
17.11.2012 um 22:34
von Cole
#17
Well said, sir. :) Aus der Sicht kann man es natürlich auch sehen. Aber wie du bereits gesagt hast, über die Figur von Bruce Wayne und sein Alter Ego wird sich jeder Comic-Fan so seine eigene Meinung gebildet haben. Gerade seine Backstory macht Batman für mich - komplett losgelöst von der Nolan-Trilogie - zum interessantesten Superhelden überhaupt. Ein Mensch unter "Göttern"... wie bekloppt muss man eigentlich sein, um sich auf sowas wie die Justice League einzulassen? ;) Respekt, Bruce!
tantron
17.11.2012 um 22:28
#16
Gerne fürs vorbeischauen. Lese deine Blogs sehr gerne :)
Deine Argumantation ist für sich ja schlüßig, für mich aber weniger erklärend.
Um es ganz banal auszudrücken: Die Hingabe und Aufopferung seh ich als einen Knacks seiner Kindheit an. Da hat er einen Weg ;)
Auch Tibetanische Mönche haben eine außergewöhnliche Stamina, wenn man bedenkt was sie alles mir ihren Körper anstellen können.
Der Rest kommt von Bruce nur durch seine Technik und seine Gimmicks.

Just my 2 Cents, also jedem das seine :)
Cole
17.11.2012 um 14:47
von Cole
#15
Gute Frage. Ich würde argumentieren, dass er einen übernatürlichen Intellekt, sowie eine außergewöhnliche "Hingabe", ja sogar eine verbissene Aufopferung für seine Tätigkeit als dunkler Ritter hat. Ganz abgesehen von seiner offensichtlich übernatürlichen körperlichen Stamina ist er aber ein "ganz normaler Kerl".
Und danke für\'s Vorbeischauen. :)
tantron
17.11.2012 um 12:17
#14
Inwiefern hat Batman übernatürliche Fähigkeiten?
Cole
17.11.2012 um 11:33
von Cole
#13
der Blog ist geil, aber leider doch ein bitteres Ende für mich - als deutschsprachiger Filmschauen eine Enttäuschung, dass uns hier leider so viele schöne Dinge vorenthalten werden :( Man kann jedenfalls die Hoffnung nie aufgeben, ob es vllt nicht doch iwann mal eine deutsche Version des Ultimate Cuts geben wird ^^

Danke für den Klasse Blog!
doles
08.08.2012 um 13:35
von doles
#12
Großartiger Blog. Nahezu perfekt. Danke hierfür.
Hab gesehen, dass du Fan von Pterrybist. Das wäre sicher auch ein tolles (und umfangreiches) Thema...
Michael Speier
22.04.2011 um 10:38
#11
Schöner Bericht.
Ich für meinen Teil warte bis der DC auch hierzulande erhältlich ist...
QuantumStorm
21.11.2010 um 16:25
#10
@All: Danke für die Rückmeldungen. :)
@neobluray: Hab mich auch nicht angegriffen gefühlt. :) Vielen Dank für dein Feedback. ;)
tantron
24.10.2010 um 20:45
#9
Na das nenne ich mal ausführlich. :)
Ich hab schon einige Male vor der Watchmen Blu-ray gestanden, unsicher ob das was ist, die Meinungen gehen ja stark auseinander...
Hört sich aber definitiv gut an, wenn ichs heute beim Müller sehe, nehme ich die Scheibe direkt mit.
gelöscht
23.10.2010 um 12:16
#8

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