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19. Dezember 2014Die Todesfäuste der Shaolin / Star Trek: Der erste Kontakt / Schwarzer Blitz / Monuments Men
So! Nun hier noch zwei Filme die sich in den Asien-Wochen nicht mehr ausgingen. Dabei ein weiterer Shaw-Brothers Titel und noch ein russischer Vertreter. Der Rest ist etwas Sternenflotte und dann noch ein Spaziergang durch den Krieg, der dabei gar mal ein ungewöhnliches Thema inne hat.
Nach diesen Sichtungen dürfen nun aber ruhig noch Schneefilme Einzug in den Player nehmen, ist schon längst Zeit! Obwohl der russische Vertreter doch schon gut zur Vorweihnachtszeit passte. Vereinzelt hab ich auch schon manche gesichtet, aber dazu wohl ein ander mal ...
Also, ab zu meinen persönlichen anSICHTEN, viel Spass und derweil noch eine wunderbare Vorweihnachtszeit und ein angenehmes letztes Adventwochenende! Macht euch keinen Stress und macht es euch auch mal (vorm TV) gemütlich. Kauft keinen Schund und schenkt (Euch) lieber mehr Zeit mit den Liebsten!
Die Todesfäuste der Shaolin (DVD)
Hongkong 1974 – Heroes 2
Hab euch ja letztens von der Sichtung "Der Tempel der Shaolin" berichtet und mich eben gefragt, ob nun "Die Todesfäuste der Shaolin" eine Fortsetzung sein könnte? Grundsätzlich scheint das nicht der Fall sein, auch wenn er dort ansetzt wo "Der Tempel der Shaolin" endet. Beim abgebrannten Shaolintempel und der Flucht der letzten Überlebenden. Sheng Fu spielt zwar erneut die Rolle des Kämpfers Fang Shih-yu und auch vereinzelt tauchen wieder bekannte Gesichter auf, aber der ganze Rest ging flöten. Also keine wirkliche Fortsetzung.
Die Flucht der restlichen Shaolin wird nun als Aufhänger benutzt, sie durch den fiesen General Che Kang jagen zu lassen, der alle ausrotten will um die Macht im Land weiter an sich zu reißen. Ganz besonders wird die Suche auf Hung Hsi-kuan (Kuan Tai Chen) fokussiert, der vielgerühmt in aller Ohren ist! Dieser auf der Flucht immer wieder das Kanonenfutter des Generals (seine Kampflakeien) durch den Kung-Fu Fleischwolf dreht. Durch einen Trick und ein Missverständnis – hier gilt nämlich, erst schlagen, dann irgendwann erst fragen - gelingt es den Lakeien des Generals, Hung Hsi-kuan gefangen zu nehmen. Als der eingeflochtene und betrogene Fang Shih-yu dahinter kommt was hier eigentlich läuft, will er mit den Kämpfern eines zweiten Tempels, Hung Hsi-kuan befreien.
In der ersten Hälfte des Films sind einige Angelegenheiten ziemlich trashig eingefädelt, die besonders durch die überspitzte Überheblichkeit manch amüsante Synchronspuren und Aktionen hinterläßt. Manch Kulissen sind anfänglich auch recht billig, dann gehts aber immer mehr in eine echte Umgebung und der Film nimmt auch noch Fahrt auf. Speziell mit der Befreiungsaktion kommt mehr Spannung in die Sache, obwohl es hier auch tolle Lacher gibt, z.B. als Fang Shih-yu plötzlich einen irrlangen Tunnel gräbt um natürlich genau dort herauszukommen, wo er SOLL - auch wenn er nicht weiß, was nun der nächste Schritt ist!! Also doch auch mal amüsant unterhaltsam. Die Kämpfe halten aber immer bei Laune und sind toll choreografiert, auch über den ganzen Film reichlich verbreitet.
Im Showdown treffen unzählige Kämpfer beider Parteien aufeinander, wobei sich Tiger und Kranich STIL vereinen müssen um zu siegen! Dabei gibt es stiltechnisch den Effekt, dass sich bei überbordender Gewalt das Bild gänzlich rot färbt, passt aber ganz gut. Nach diesen Gruppen-Finalfights kommt das genialste und auch lustigste Bild. Es schwenkt nämlich die Kamera über das Schlachtfeld und da liegen bestimmt zwei Dutzend Leichen in der Gegend herum! Ach!! Genial!! Ne, echt ein paar (ungewollte) Lacher aber ansonst auch ein feiner Shaw-Brothers Vertreter, auch wenn die erste Hälfte doch recht hinkt, so sind zumindest die beiden Hauptdarsteller zwei lässige Typen/Kämpfer/Darsteller. Brauch zwar die beiden Titel nicht auf Blu-Ray aber freu mich sie auf DVD zu haben. Nun muss ich mir noch "Die gnadenlosen Fünf" ansehen der eventuell mit einem zusammenhängen könnte, da wirds wohl schon die Keep Case Blu-Ray! Ausserdem gerade bestellt, die Shaw Brothers BD-Collection mit 4 Filmen!
Star Trek: Der erste Kontakt (TV)
USA1996 - First Contact
Der achte Teil des großen Sternenfranchises ist der erste Film einzig mit der neuen Crew aus der Serie "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" (1987-1994), rundum Picard, Riker, Data … die es hier mit den Borg zu tun bekommen! Da ich aus dieser Serie wohl grad mal ein 10 Episoden gesehen habe fällt der Einstieg ein wenig schwerer, da im Film gleich mal die Vorgeschichte besteht, das Jean-Luc Picard (Patrick Steward) schonmal von den Borg assimiliert wurde. Wird aber nicht zum Problem da kurz darauf eingegangen wird und man es somit als Fakt hinnehmen kann. Thema aber deshalb, weil Picard somit in dieser Mission durch persönliche Ereignisse nicht nur behaftet ist, sondern durch einige Hintergründe auch einen größeren Erfahrungsschatz miteinbringt.
Die Borg wurden durch die Enterprisecrew an der Zerstörung der Erde gehindert, reisen danach durch die Zeit zurück um zu verhindern, dass die Menschen den ersten Kontakt mit Ausserirdischen herstellen, um überhaupt auch gleich die Gründung der Sternenflotte zu verhindern! Die Enterprise reist ihnen nach um diesen historischen und wichtigen Moment zu sichern. Gleich am Schäden begleichen, welche die Borg auf der alten Erde schon angerichtet haben. Im Vordergrund steht das Reparieren einer Rakete, die durch Dr. Chochrane (James Cromwell) den ersten Flug mit Warpantrieb und somit den Erstkontakt darstellen soll. Es sollte jedoch keiner aus der aktuellen Gegenwart erfahren, dass die Enterprise-Crew aus der Zukunft kommt. Weshalb dies einige amüsante Situationen mit sich bringt aber auch emotionale Huldigungen, die dadurch entstehen, dass dieses Ereignis und ihre Menschen Geschichte schrieben und somit manch Verehrung oder Verwunderung durch die Enterprise-Crew nicht zu verbergen ist!! Eine gelungene Kombination.
Die Erde gleich hier nach dem dritten Weltkrieg mehr einem ausgehungerten, naturell-dreckigen Look, der super als Kontext zur futuristischen Note des Films passt. Zwischenmenschliches fehlt auch nicht. Chocrane als versoffener Zeitgenosse, der erst mal in Bahn gelenkt werden muss, hat so einige persönliche Probleme mit seiner Heldenrolle, wie auch Data, der immer mehr von den Borg eingenommen wird. Natürlich auch Picard durch seine Borg-Altlasten.
Die Bezeichnung der Borg als kybernetische Zombies trifft es eigentlich sehr gut, das kollektive Bewusstsein (deren geistige Verbindung) unter den Borg ist zwar herausragend, dennoch sind die meisten Drohnen mehr leblose Zeitgenossen. Sehr zum Vorteil der Enterprise Crew. Die Borgkönigin (Alice Krige) selbst, spielt trotz ihrer hybrid-gespentischen Erscheinung mit ihren sinnlichen Reizen und lockt besonders Data (Brent Spiner) mit organisch-orgasmischen Empfindungen! Was nicht nur eine tolle Leistung darstellt, sondern eben auch mehr Tiefe in die Geschichte bringt.
Die grundsätzlich sehr gut durchkonstruiert ist, der Film auch gleich von Anbeginn weg ein sportliches Tempo hinlegt, deshalb stets kurzweilig bleibt und dabei doch auch genug Substanz hat! Die Star Trek typischen fortschrittlichen Überzeugungen fehlen auch nicht und lassen dadurch in kleinen Nuancen wieder gelungene Sozialkritik durchleuchten.
Riker Darsteller und X-Factor-Host (Das Unfassbare) Johnathan Frakes gibt hiermit ein echt gelungenes Regiedebüt ab. Der Film ist effektvoll und auch ansehnlich ausgestattet, die Mischung aus Humor und Gefühl (die wohl den beiden Drehbuchschreibern gutzuschreiben ist die schon "Treffen der Generationen" geschrieben haben) ist sehr gut gelungen. Eben speziell auch die Geschichte, wobei natürlich eine Zeitreise immer ein fragwürdiges Risiko darstellt. Aber in Summe ein toller Film, der einem die neuen Charaktere auch leicht annehmen lässt, selbst wenn man die Serie nicht kennt. Gefällt mir von den 3 Filmen mit dieser Crew auch am Besten, gefolgt von Nemesis.
Schwarzer Blitz (Blu-Ray)
Russland 2009 – Black Lightning
Dima (Grigori Dobrygin) bekommt zu seinem Geburtstag einen alten (GAS M-21) Wolga geschenkt und gerät mit dieser, eigentlich weniger erfreulichen Kiste, mitten in die Interessen einiger Verbrecher. Die haben es nämlich auf den Wagen abgesehen weil sich darin ein sogenannter Nanokatalysator befinden soll! Das mit dem Wagen etwas nicht so ist, wie erwartet, erfährt er als er zufällig mal Kupplung und Bremse gleichtzeitig durchdrückt ... und damit abhebt!
Tja, die Geschichte die sich um allerlei fiktive wissenschafltliche Projekte rankt hat dadurch schon mal einiges an Fantasy im alten Rucksack. Der Rest ist eine typische (Super-)heldengeschichte die man mal schnell aus den Staaten importiert hat und auf russische Verhältnisse angepasst hat. Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, sondern mehr auf die Umgebung abzielen, denn die Effekte können sich mehr als sehen lassen und auch der Rest besitzt eine ziemlich durchdesignte Aufmachung. Einiges an fiktiven Gimmicks und etliche Retro-Elemente, wobei der Wolga natürlich der Hit schlechthin ist und eine wohl ziemlich "modifizierte" Restaurierung darstellt!
Die Geschichte selbst ist eben durchwegs bekannt, bietet auch die übliche Liebesgeschichte und reichlich Klischees wobei die zwei Liebenden doch auch recht sonderbar auffallen. Irgendwie will diese "altmodische" Geschichte auch so wirken und legt deshalb auch in der Liebe besonders Wert auf Herzlichkeit statt Oberflächlichkeit, aber beide wechseln stets enorm zwischen diesen Bereichen hin- und her, was die Figuren vielmehr konfus als nachvollziehbar dastehen läßt … auch wenn die beiden gut in ihre Rollen passen und sich gerade Dobrygin als Dima recht gut als typischer Held aus der hinteren Reihe macht. Manch fehlende Plausibilität bleibt dabei nicht nur an den Figuren hängen, sondern gibt auch einiges zum Ignorieren im Handlungsverlauf. Aber OK, hier ist eben vieles einfach nur profan weil bekannt, dann noch romantisch, ein wenig kitschig und irgendwie auch verträumt. Natürlich gespickt mit Action- und Sci-Fantasy für die Techniker. Nicht nur der fliegende Wolga, mit der Dima dann versucht als Held die Menschen der Stadt zu retten, um dem Verbrechen den Kampf anzusagen, sondern auch der später gebaute "Back to the Future Mercedes" sind so einige nette Erscheinungen. Wenn er das erste Mal den Hyper-Antrieb des Wolgas ausfährt kommt auch effektvolle Laune auf!
Also ein Superhelden-Fantasy-Märchen das neben der altmodischen Romanze und Geschichte, coole Effekte auffährt aber nichts neu erfindet. Wobei eigentlich gerade das, den nostalgischen Charme ausmacht, der den Film recht gelungen durchzieht und dabei noch ein typisches Russland in Armut und auch Glanz als Kulisse dazu beiträgt. Somit einen Film darstellt der mir als Kind/Jugendlicher wohl durch die fliegende Kiste funkelnde Augen beschert hätte. Heute in seinem modernen Gewand irgendwo auch recht nett unterhält, man aber mal ein Auge zudrücken muss. Da ein paar Schneeflocken dabei waren, fand ich ihn für die Adventzeit recht passend. Kann man mögen! Ausserdem sehr Retro, obwohl von heute!
Monuments Men (Blu-Ray)
USA,D 2014
Der zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Alliierten bekommen mit, dass die Deutschen all mögliche Kunstgegenstände/-werke, Monumente, Bilder etc. beschlagnahmen und für sich beanspruchen. Lt. Frank Strokes (George Clooney) überzeugt folglich den amerikanischen Präsidenten, einen Trupp zusammenstellen zu dürfen um die historischen Wertgegenstände zu sichern.
Grundsätzlich mag das Thema wohl schon wenige interessieren und man fragt sich: Wer soll sein Leben für Kunstgüter riskieren? Ist dies wirklich notwendig, im Krieg, wo es (scheinbar) um wichtigeres geht, Bilder und Statuen einzusammeln? Dem Film gelingt es aber ganz gut die Intention dahinter rüberzubringen, um dessen Wertigkeit für die Menschheitsgeschichte zu verstehen. Und wenn man selbst etwas für Kunst oder historische Zeitgeschichte übrig hat, findet man es wohl sogar sinnvoller als den Krieg selbst!
George Clooney hat nicht nur die Hauptrolle inne, sondern sitzt auch am Regiestuhl und verleiht der Sache ein ruhiges Tempo, lässt die Organisation zur Sicherung dieser Gegenstände im Vordergrund stehen und gibt seinen Protagonisten auch jeden etwas Persönlichkeit zum Einbringen. Der Krieg ist nur hintergründige Nebensache, was aber nicht heißt, dass es gar keine Action, Schusswechsel und Gefahren, gibt. Der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke und wirkt besonders durch den Haufen spezieller Typen, die eben wenig feuererprobt sind, sondern vielmehr einen Trupp zäher Reservisten bestehend aus Kuratoren, Architekten und Kunsthistorikern darstellen. Natürlich allesamt starbesetzt: Matt Damon und George Clooney als jüngere Zugpferde, der Franzose Jean Dujardin (Lucky Luke, The Artist) sowie der Brite Hugh Bonneville sorgen für gelungene internationale Abwechslung und als Highlight natürlich ne alte Kultgarde bestehend aus Bill Murray, John Goodman und dem kleinen Bob Balaban. Ich sag der Kleine, weil er und Bill Murray nebeneinander ein wirklich witziges Duo abgegeben. Da schwingt überall viel Freundschaftliches mit, wodurch Gemütlichkeit und selbst emotionale Szenen nicht fehlen. Besonders schön die Audiobotschaft über Schallplatte, die Murray von Zuhause bekommt und bei Nacht das ganze Zeltlager beschallt.
Ansonsten aber auch mal naiv, es wird zuviel ausgeplaudert und die Geschichte schreitet eben nur langsam voran. Die Männer verteilen sich dann sogar nochmals durch ganz Europa und ziehen Richtung Deutschland um an wichtige Informationen zu kommen um den, sogar schon mehr persönlich wirkenden Auftrag, zu erfüllen. Cate Blanchett gibts noch als Verbindungsperson oben drauf, die sogar ne Nuance Sinnlichkeit versprühen darf, aber erst nachdem sie warm geworden ist. Die Kulissen sind toll anzusehen und wirken auch recht authentisch. Der Spaziergang ist trotzdem auch mit Unliebsamen getränkt, wenn man aber in einer brenzlichen Situation mit dem Feind nicht mehr weiter weiß, dann sitzt man sich lieber einfach mal auf den Boden um eine zu rauchen – ja selbst wenn man nicht raucht! Tja und mit Trettminen ist das auch so ne eigene Sache!
Also entweder man findet den Film genauso sinnlos wie die innehabende Aktion selbst, oder man lässt sich darauf ein und wird gemächlich mit einem Stück Zeitgeschichte unterhalten, dass definitiv seine Längen hat, sich auch nicht völlig ernst nimmt aber doch auch gelungen einem kleinen Detail im Hintergrund widmet. Eine wahre Begebenheit hervorkehrt die besonders durch die kleinen Extras im Bonusmaterial noch sehr gut abgerundet wird. Diesen Wert sollte man sich doch auch bewusst sein finde ich. Somit nicht nur Kriegs-, sondern speziell Kunstgeschichte ein wenig unterhaltsam unter die Lupe nimmt. "Monuments Men" überzeugt deshalb mehr in seinen Details und aufgrund der Intention dahinter, wie als Film selbst. Die Ausleihe hat doch irgendwo (historischen) Eindruck hinterlassen (besonders auch der Cast), reicht aber nicht für einen Kauf.
USA,D 2014
Der zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Alliierten bekommen mit, dass die Deutschen all mögliche Kunstgegenstände/-werke, Monumente, Bilder etc. beschlagnahmen und für sich beanspruchen. Lt. Frank Strokes (George Clooney) überzeugt folglich den amerikanischen Präsidenten, einen Trupp zusammenstellen zu dürfen um die historischen Wertgegenstände zu sichern.
Grundsätzlich mag das Thema wohl schon wenige interessieren und man fragt sich: Wer soll sein Leben für Kunstgüter riskieren? Ist dies wirklich notwendig, im Krieg, wo es (scheinbar) um wichtigeres geht, Bilder und Statuen einzusammeln? Dem Film gelingt es aber ganz gut die Intention dahinter rüberzubringen, um dessen Wertigkeit für die Menschheitsgeschichte zu verstehen. Und wenn man selbst etwas für Kunst oder historische Zeitgeschichte übrig hat, findet man es wohl sogar sinnvoller als den Krieg selbst!
George Clooney hat nicht nur die Hauptrolle inne, sondern sitzt auch am Regiestuhl und verleiht der Sache ein ruhiges Tempo, lässt die Organisation zur Sicherung dieser Gegenstände im Vordergrund stehen und gibt seinen Protagonisten auch jeden etwas Persönlichkeit zum Einbringen. Der Krieg ist nur hintergründige Nebensache, was aber nicht heißt, dass es gar keine Action, Schusswechsel und Gefahren, gibt. Der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke und wirkt besonders durch den Haufen spezieller Typen, die eben wenig feuererprobt sind, sondern vielmehr einen Trupp zäher Reservisten bestehend aus Kuratoren, Architekten und Kunsthistorikern darstellen. Natürlich allesamt starbesetzt: Matt Damon und George Clooney als jüngere Zugpferde, der Franzose Jean Dujardin (Lucky Luke, The Artist) sowie der Brite Hugh Bonneville sorgen für gelungene internationale Abwechslung und als Highlight natürlich ne alte Kultgarde bestehend aus Bill Murray, John Goodman und dem kleinen Bob Balaban. Ich sag der Kleine, weil er und Bill Murray nebeneinander ein wirklich witziges Duo abgegeben. Da schwingt überall viel Freundschaftliches mit, wodurch Gemütlichkeit und selbst emotionale Szenen nicht fehlen. Besonders schön die Audiobotschaft über Schallplatte, die Murray von Zuhause bekommt und bei Nacht das ganze Zeltlager beschallt.
Ansonsten aber auch mal naiv, es wird zuviel ausgeplaudert und die Geschichte schreitet eben nur langsam voran. Die Männer verteilen sich dann sogar nochmals durch ganz Europa und ziehen Richtung Deutschland um an wichtige Informationen zu kommen um den, sogar schon mehr persönlich wirkenden Auftrag, zu erfüllen. Cate Blanchett gibts noch als Verbindungsperson oben drauf, die sogar ne Nuance Sinnlichkeit versprühen darf, aber erst nachdem sie warm geworden ist. Die Kulissen sind toll anzusehen und wirken auch recht authentisch. Der Spaziergang ist trotzdem auch mit Unliebsamen getränkt, wenn man aber in einer brenzlichen Situation mit dem Feind nicht mehr weiter weiß, dann sitzt man sich lieber einfach mal auf den Boden um eine zu rauchen – ja selbst wenn man nicht raucht! Tja und mit Trettminen ist das auch so ne eigene Sache!
Also entweder man findet den Film genauso sinnlos wie die innehabende Aktion selbst, oder man lässt sich darauf ein und wird gemächlich mit einem Stück Zeitgeschichte unterhalten, dass definitiv seine Längen hat, sich auch nicht völlig ernst nimmt aber doch auch gelungen einem kleinen Detail im Hintergrund widmet. Eine wahre Begebenheit hervorkehrt die besonders durch die kleinen Extras im Bonusmaterial noch sehr gut abgerundet wird. Diesen Wert sollte man sich doch auch bewusst sein finde ich. Somit nicht nur Kriegs-, sondern speziell Kunstgeschichte ein wenig unterhaltsam unter die Lupe nimmt. "Monuments Men" überzeugt deshalb mehr in seinen Details und aufgrund der Intention dahinter, wie als Film selbst. Die Ausleihe hat doch irgendwo (historischen) Eindruck hinterlassen (besonders auch der Cast), reicht aber nicht für einen Kauf.
(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)
Weiterführende Blogs:
Asien-Wochen Übersicht by tantron
Shaw Brothers - Das erfolgreichste Filmstudio Hongkongs by Movienator
Der Blick in den Osten by MoeMents
Die Monuments Men by Charlys Tante
Raumschiff Enterprise...Ja!...es war "tatsächlich Liebe"! by Kodijak
Star Trek: The Next Generation (Serienstaffel-Vorstellungen Blogtrilogie) by tantron
Star Trek (1979) by MoeMents
Star Trek II + III by MoeMents
Star Trek (2009) by MoeMents
Star Trek - Into Darkness by MoeMents
Einmal Chinesisch zum Mitnehmen ...
7. Dezember 2014Einmal Chinesisch zum Mitnehmen
... und DANN ... noch einen Film dazu
... und DANN ... noch einen Film dazu
Soda!!! Dieses mal soll es etwas sein was wir Filmfreaks doch auch öfter mal miteinander verbinden .... nämlich Essen und Film schauen!!
Als Beispiel, wenn mal ein Kumpel vorbeikommt, man sich ne Scheibe Pizza ordert und dazu einen Fladen von Film in den Player schmeißt, man einfach nur selbst mit viel Naschzeugs vor der Glotze abhängt, oder aber auch mal Pop-Corn oder ne Nacho-Session (plus Käse, Oliven und Salsasoße) mit der Freundin zum gelungenen Filmabend ... das kann doch alles mal vorkommen!
Dieses Mal wollt ich mir selber einen gemütlichen Nachmittag/Abend machen, und zwar ganz im Sinne der Asien-Wochen. Also locker, lecker, asiatisch und ganz ohne viel Aufwand soll es sein.
Deshalb eben nicht selbst kochen, sondern sich was holen! Natürlich könnte man auch ordern, aber wenn ich unterwegs bin, geht das in einem Rutsch. Also vorher vielleicht noch ein wenig Blu-Rays im Laden stöbern und auf dem Heimweg noch beim schnellen Asiaten vorbei gucken. Einiges einsacken und ab nach Hause!
Hmmm.... noch alles lecker warm und reichlich Abwechslung. Ein lecker saures Süppchen, kleine Frühlingsrollen als Zwischenhappen und einen gebratenen Reis mit Gemüse. Fliegen fangen mit Stäbchen im Miyagi-Style is heute nicht, heute kommt nur geqollenes Korn zwischen die kleinen Holzlättchen!!
Stäbchen geknackt und los gehts ... *schlemm schlemm*
Stäbchen geknackt und los gehts ... *schlemm schlemm*
... UND DANN .....
... natürlich den Film aus dem Regal geholt! Witzigerweise waren Teile des Filmtitels schon im Namen des Essensgebers enthalten! Tja, Sachen gibts!
Als ich ein Drittel mal rein genüsslich fokussiert gefuttert habe, darf auch der Film weglaufen ...
Als ich ein Drittel mal rein genüsslich fokussiert gefuttert habe, darf auch der Film weglaufen ...
Nun seid ihr bestimmt neugierig welchen Film ich überhaupt gewählt habe!?
Tja, ich kannte ihn schon und hab ihn damals erstmals gesehen als ein Kumpel mit ihm im Gepäck vorbeikam und sagte:
"Denn musst du dir ansehen! Wir könnten ihn uns aber auch gleich zusammen ansehen!?"
Und ich war angenehmst überrascht, wir hatten echt viel zu lachen! Zu zweit ist das oftmals gleich noch ansteckender ... und ich wusste, irgendwann brauch in den auch mal in meiner Sammlung aber die Jahre gingen ins Land. Nun, zu den Asien-Wochen wäre eine Vorstellung dazu super, deshalb hab ich mir endlich die Blu-Ray zugelegt um ihn auch erstmals in HD zu gucken. Bin gespannt und hoffe erneunt zwei lockere und witzige Stunden zu haben. Und nein, es war nicht "Chinese zum Mitnehmen", den kann man sich auch mal ansehen aber der is definitiv nicht so abgefahren wie dieser Titel hier.
Die Wahl fiel auf ...
Der neue Titel in meiner Sammlung heißt ...
Meine Beilage zum Essen nennt sich ...
Ich gucke ...
KUNG FU HUSTLE China, Hongkong 2004 |
Ey!!!
"Kung Fu Hustle" läßt sich aufs erste wohl nicht schnell einordnen, keine normale Komödie, keine reiner Martial-Arts Film, ... tja und auch noch weitere kleine Nuancen TRETEN in Kraft (Action, Drama, Gangsterkino, ...) sind aber nicht kriterienweisend, denn "Kung Fu Hustle" ist alles andere als gewöhnlich, vielmehr völlig über dem Limit!
Was ich auf jeden Fall gleichermaßen passend finde ist, den Film gleichzeitig als Parodie und Hommage zu sehen da einfach so vieles aus x- Jahrzehnten Kung-Fu und Kampfsportfilmen, klassischen Eastern verwurschtet wird ... und dabei auch noch mit vielen modernen Elementen überfrachtet. Und zwar so ulkig, dass es keineswegs mehr ernst genommen werden kann. Was einige abschrecken könnte (!) aber vielen Tür und Tor für Albernheiten der ganz besonderen (KULTurellen) Art eröffnet. Wenn dann sowas nicht von den Staaten durch den Wolf gedreht (oder eben gehudigt) wird, sondern sich Hongkong selbst an die Arbeit macht, erfreut das den Filmliebhaber doch gleich noch mehr! Regisseur Stephen Chow (Hongkong) hatte selbst schon viel Schauspielerfahrung und auch schon Regiearbeiten abgelegt, bevor er dann spätestens 2004 mit "Kung Fu Hustle" auch international bekannt wurde. Hier auch gleich selbst die Hauptrolle seines überzogenen Heldenkinos übernahm! Angesiedelt in chinesischen Slums, einem heruntergekommenen Viertel, der Residenz "Schweinestall", indem zurückgezogen und versteckt einige alte Kung-Fu Meister ihrem täglich Brot nachgehen. Deshalb versteckt, weil die Stadt von großen Gangsterbanden beherrscht und übersät wurde, die mit schwarzen Anzügen, hohen Zylindern und Äxten ausgestattet, brutal zur Sache schreiten. Hier bekommt der Film auch schonmal eine richtig derbe Note und einen alten Gangsterstil, aber genauso viel schwarzen Humor und überzogene, irrsinnige Machenschaften. Nicht nur der Boss dieser fiesen Axt-Gang nuschelt mit seinem S-Fehler so vor sich hin, es legt zwischendurch auch schonmal versammelte Mannschaft einen Tanz aufs Parkett, nicht nur um das Intro zu überbrücken. Im Interview verrät S. Chow das er die Axt-Gang gleichmal von den Shaw Brothers geklaut hat, was bei weitem nicht die einzige Entlehnung aus anderen Quellen darstellt aus denen "Kung Fu Hustle" zusammengesetzt wirkt, dabei aber auch seine völlig abwegige und abstruse eigene Linie fährt! Aber vorerst noch zur Geschichte selbst, die grundsätzlich eher weniger bindendes Eigenleben entwickelt, dafür aber durch allerlei unterhaltsamer Sonderlichkeiten und furiose Fights zusammengehalten wird. Zwischen der Gansterbande und den Bewohnern des Schweinestalls entwickelt sich nämlich eine ungewollte Fehde. Mittig reingestolpert (und auch die eigentlichen Auslöser) sind die zwei Taugenichts SING (Stephen Chow) und sein Freund/Anhängsel GU, die betrügerisch etwas Geld aus dem Wohnviertel rausleiern wollten, dabei aber nicht mit soviel Widerstand gerechnet haben. (Speziell warscheinlich auch nicht mit einem Frisör dem den ganzen Film über der Arsch aus der Hose blitzt!!) Durch ein Mißgeschick wird dann die Axt-Gang auf den Plan gerufen und eine nicht enden wollende Fehde, bzw. der Spaß, beginnt! Eine kleine Lovestory fehlt genauso wenig, wie die Selbstfindung eines Helden! Aber wie gesagt, alles mehr als Rahmen für hammerharten Spaß, völliges Over-the-Top Kino und zahlreiche skurille Persönlichkeiten!!! |
So! Zwischendurch gibts auch etwas zum Knabbern, nämlich ein paar Hummerchips! Wobei zur Sichtung des Films gar nicht mehr so viele übrig waren, da ich auf der Heimfahrt schon die meisten verdrückt habe.
Dabei nicht nur das Lenkrad neu eingefettet, sondern auch einiges an Krümmeln im Auto deponiert habe! Scheinbar stammen diese Chips ursprünglich aus Indonesien und bestehen aus Tapioakamehl, gemalenen Shrimps und Gewürzen aber warscheinlich will ich gar nicht wissen was da wirklich drin ist. Sehen aus wie Styropor-Happen mit E-Nummern, schmecken aber recht lecker!!! Aber nun, zurück zum Film ....
Ich hätte den Humor des Films wohl auch so zuordnen können aber scheinbar gibt es in deren Landen sogar einen Ausdruck dafür. Der Humor nennt sich "Mo lei tau" und ist eine Mischung aus Slapstick, Wortspielen und parodistischen Anspielungen auf die Popkultur. Letzteres wird auch gleich ersichtlich wenn die Vermieterin wie der Road Runner abgeht und oftmals auch eine punktgenaue Geräuschuntermalung (Micky Mousing?) dazu geboten wird, die man doch mit Bekannntem verbindet! Selbst der Score hört sich in Momenten an, als stamme er aus der Matrix etc. Am laufenden Band gibt es hier einen blöden Spruch gefolgt vom Nächsten! Manchmal richtig blöde, kindisch, peinlich, unter der Gürtellinie und auch mal (zu) derb, aber genauso genial, verdammt amüsant, treffsicher und einfach zum Zerkugeln! Dabei wird auch schonmal auf bissige Diskriminierungen zurückgegriffen und ne Mieterin mit Überbiss als "Stutenfresse" beschimpft oder aber auch der auffällige Schneider beleidigt... "Auch wenn du Kung-Fu kannst, bist du trotzdem ne Tucke!!" ... aber der hats mit seiner roten Unterwäsche auch echt verdient! ;) Die Situationskomik fällt dabei auch enorm aus, überall, auch im Background gibts etwas zum Sehen, wenn sich nicht gerade die Figuren selbst im Fokus zum Affen machen. Die actionreichen Kämpfe sind nicht nur wunderbar choreografiert, sondern auch völlig über den Grenzen des Möglichen! Die Physik ist so ausgehebelt wie die Schmerzgrenze selbst. Es wird sich durch die Lüfte geschwungen, das ganze rundherum miteinbezogen, erfreulich ausgenutzt, sowie auch richtig übertrieben auf die Zwölf gegeben. Dabei gibts nicht nur platte Füsse, Kopflosigkeiten und andere schmerzliche Absonderlichkeiten, sondern auch im Übermass durch die Gegend fliegende Anzugträger. Das CGI ist hier reichlich hilfreich um allerlei amüsante Abnormen abzuzeichnen und das Ganze auf ein völlig anders Level zu schlagen. Dabei kommen visuell auch genug Fähigkeiten zur Geltung, die hier kulthonorierend die einzelnen Kämpfer auszeichnen ... dabei schon fast videospieltechnisch Special-Moves zum Einsatz kommen! Die Froschtechnik, fliegende Schwerter, ein pustender Löwen-Schrei oder auch Buddhas Hand finden ihre visuelle Erscheinung um die Kämpfe virtuell total überbordend ausfallen zu lassen, die selbst zweideutig gesehen nicht auf dem Boden bleiben! Die Figuren nicht nur in ihren Moves markant auffallen, sondern auch in der Namensnennung keine Wünsche offen lassen: Das Biest, Der Titanstab, die eiserne Faust, und und und ...denn es gibt noch einige Überraschungen, die sich im Laufe des Films auftun! Immerhin gibt es noch einige Kämpfer die sich erst später enttarnen! Also wenn man mit Überzogenheit nichts anfangen kann, ist man hier wohl bestimmt falsch, aber ansonst macht der Film jede Menge Spass und liefert ganz ungeniert Schlachten mit Unmengen an Details ab! Auch einzelne Erwähnungen zu fernöstlicher Medizin, Meridiane oder dem Chi-Fluss, fand ich als kleine Ergänzungen noch passend und erfreulich. Wobei die einzelnen Figuren und ihre Sprüche einfach der Oberknaller sind!! Bestimmt nicht das letzte Mal gesehen! Wer mal Abwechlsung braucht, könnte mal einen Blick riskieren, vielleicht mag sich die Erstsichtung für den gewohnten Seher doch etwas holprig anfühlen, dann sieht man ihn entweder nie wieder, ODER IMMER WIEDER! Mein persönliches Highlight: Die Messerwurfszene in der die Messer nie dort ankommen wo sie hin sollen, aber doch irgendwo stecken bleiben!!!
Am Ende taucht WIEDER ein Straßenpenner auf, der erneut seine völlig überteuerten Kampfkunst-Heftchen an den Rotzbengel - wirklich im wahrsten Sinne des Wortes - bringen will! Das Interesse eines möglichen zukünftigen Heldes oder auch Bösewichts wäre geweckt!
Also ich wäre sehr erfreut über eine Fortsetzung!! |
Huch, der Film war wieder mal recht unterhaltsam und ich freu mich, ihn auch mal jemanden zu unterbreiten! Aber nun erstmal runterkommen und verschnaufen, sich wieder einkriegen ...
... und dann gibts zum Abschluss noch guten Tee. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber die Teekultur stammt wohl ursprünglich aus China!
... und dann gibts zum Abschluss noch guten Tee. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber die Teekultur stammt wohl ursprünglich aus China!
Hier hab ich auch eine schöne gußeiserne Kanne, die gerade recht gut zum Asia-Stil passt. Die hab ich vor Jahren mal als Weihnachtsgeschenk bekommen...
Meditation!
Was es als Teegebäck gab, kennt ihr bestimmt auch. Ja, es nennt sich Glückskeks!!
Aber wenn man mal genau hinsieht, merkt man das es in Wirklichkeit PAC-Man ist ...
... was die meisten Leute nämlich nicht wissen: Glückkekse entstehen in Arcade-Automaten!! Wenn Pac-Man in seinem Game nämlich genug weiße Punkte verdrückt hat um damit einen Glücks-Spruchband in seinem inneren zu drucken, dann wird er plötzlich hammerhart und fällt vom Spiel in einen Schacht hinten im Automaten.
Is klar, dass dies den Zockern noch nie verraten wurde, den so würde diese glauben mit ihrem Münzeinwurf auch Anspruch auf diesen Pac-Man Keks zu haben. Tja, das wird verschwiegen damit man damit nochmals extra Kohle machen kann. Klares Wirtschaftsdenken!! Die werden dann eben unter "Glückskekse" verkauft. Die Grübler könnten den gemeinsamen Nenner aber dennoch aufdecken ... *flüstere* es kommt nämlich beides aus Japan!!
Crunch!
Na werd mal nicht überheblich Spruchband!
Tja, das war die große Schlemmerrunde mit Film, alles perfekt passend zum Thema. Es war ein toller Nachmittag/Abend und eine richtige Freude!
Es war mir überhaupt eine große Freude an den Asien-Wochen teilzunehmen, diese grandiose Idee zu unterstützen und dabei meinen Filmhorizont wieder zu erweitern. Selbst die neue Beyond-Subkategorie konnten wir hervorragend damit verknüpfen!
Diese 2 Wochen eigneten sich perfekt dazu, die asiatischen Titel meiner Sammlung endlich mal hervorzukramen, erstzusichten oder nochmals zu sichten. Auch durch viel Recherche wieder auf neue Titel zu stoßen, die in Zukunft mal Einzug in meinen Player finden werden. Also nochmals ein großes DANKE an tantron für die Inspiration ... und auch DANKE für die Eindrücke der anderen Teilnehmer, da waren echt einige wirklich tolle Beiträge dabei, besonders die Reiseziele fand ich recht beeindruckend.
Diese 2 Wochen eigneten sich perfekt dazu, die asiatischen Titel meiner Sammlung endlich mal hervorzukramen, erstzusichten oder nochmals zu sichten. Auch durch viel Recherche wieder auf neue Titel zu stoßen, die in Zukunft mal Einzug in meinen Player finden werden. Also nochmals ein großes DANKE an tantron für die Inspiration ... und auch DANKE für die Eindrücke der anderen Teilnehmer, da waren echt einige wirklich tolle Beiträge dabei, besonders die Reiseziele fand ich recht beeindruckend.
Jetzt zeig ich euch noch mein Asien-Wochen Filmarsenal, einges was ich gesehen habe hatte ich auf HD-Platte vom TV aber dies hier sind die Titel/Editionen aus meiner Sammlung, die von mir ich in den Asien-Wochen gesichtet und vorgestellt wurden ...
Die letzte/unterste Reihe zeigt noch die Neuzugänge/Einkäufe, auf die ich durch diese Wochen aufmerksam wurde und somit irgendwann mal in meinen Player landen werden!
COMING SOON ...
Wir lesen uns!
Alle Bilder selbst erstellt - Copyright MoeMents
Die Rechte für "Pac-Man" liegen bei NAMCO
Die Rechte für "Pac-Man" liegen bei NAMCO
... zuletzt gesehen ... AKIRA KUROSAWA
4. Dezember 2014RAN / RASHOMON / DIE SIEBEN SAMURAI
AKIRA KUROSAWA
Der bekannteste japanische Regisseur, wenn auch wohl INTERNATIONAL unter den besten Regisseuren der Filmgeschichte ganz gewiss nicht unerwähnt, setzte Kurosawa einige Filmklassiker in die Welt, die heute die gängisten Rankinglisten im TOP Bereich vertreten!
Drei seiner Filme hat ich mir herausgepickt um sie meinen anSICHTEN zu unterziehen und ich kann jetzt schon sagen, es war epochal! (Bilder: bluray-disc.de)
RAN
Japan, Frankreich 1985
Originalsprache Japanisch
Der Großfürst Hidetora Ichimonji (Tatsuja Nakadai) hat ein großes Reich erobert indem er 50 Jahre lang Kriege führte. Nun herrscht jedoch Frieden und er ist sogar mit seinen zwei großen Feinden, weiteren Fürsten aus angrenzenden Gebieten, befreundet. Als sich diese alle zur Jagd treffen und danach beisammen sitzen, nutzt der die Gelegenheit etwas zu verkünden. Er übergibt sein Regiment an seine drei Söhne! Dem ältesten seiner Söhne übergibt er seine eigene Burg, mitsamt Macht und Herrschaft über das ganze Land, und den zwei anderen Söhnen jeweils eine Burg und ein bestimmtes Terrain.
Was gut gemeint war, ist für den Film der Anfang einer tiefgreifenden Familienfehde, voller Intrigen, Illoyalität und blutigen Schlachten. Vorerst wird sich genug Zeit genommen, die entstehenden Konflikte nachvollziehbar und ausgiebig zu beleuchten. Wobei man schnell merkt, dass nicht nur (fast) alle Söhne einem Machtkomplex unterliegen und ihre eigenen Ansichten von Hierarchien, entgegen jeglichen Familiensinns durchringen wollen, sondern auch im Hintergrund immer wieder Fäden laufen, die sich ganz intrigant in die Geschichte einflechten. Gerade die Frau des ältesten Sohnes verfolgt eigene Interessen, die zeitlich sogar weiter zurückreichen als gedacht, um sich als Zuseher die ganzen Vorgänge letztlich doch auch mal aus einer höheren Perspektive anzusehen! Erst später, mehr in der zweiten Filmhälfte werden Schlachten gefochten, zwischendurch spitzt sich die Lage immer mehr zu um am Ende erneut für brisanten Zündstoff zu sorgen!
Tatsuja Nakadi spielte schon oft Rollen für Regisseur Kurosawa (u.a. in Kagemusha, Zwischen Himmel und Hölle, Yojimbo, Sanjuro) und wird hier in seiner Rolle des Großfürsten im Filmverlauf immer mehr zur gezeichneten Figur. Die Überheblichkeit und Entehrung seiner Söhne nagt schwer an ihm, immer mehr verfällt er dem Wahnsinn um dann schon fast wie ein wandelnder Tod durch den Film zu streifen. Stets begleitet von seinem bemerkenswerten aber auch recht sonderbaren Hofnarren! Man könnte sogar sagen, der Zerfall seines Reiches geht Hand in Hand mit seinem eigenen Zerfall. Ich selbst hab mir dabei sogar mal gedacht: So zeichnet sich (ein kleiner Teil) Karma ab, wenn man 50 Jahre lang Krieg führt! Irgendwie könnte man das sogar selbst im Film letztlich so betrachten. Der sogar gegen Ende in Dialogen gleich mal direkt den Zeigefinger hebt, während wieder mal Richtung Himmel und Wolken gespäht wird!
Alles schön nachvollziehbar aufbereitet und ganz ohne Hektik inszeniert, sodass sich die Geschichte dieser Dynastie langsam entfalten kann und aber doch stets spannend bleibt. Selbst bei den Schlachten wird einem nichts aufgedrängt. Vorkommende Blutfontänen sind mehr stilistischer Natur und der Score fügt sich ganz hervorragend ein sodass ein gelungenes Gesamtbild entsteht ohne sich entrückt, oder eben erdrückt, zu fühlen. Eine Schlacht kommt sogar ganz ohne Geräuschkulisse aus und wirkt auf einen nur mit dem alleinstehenden Score. Insgesamt wird visuell auch mit manch markanten Farben gearbeitet, besonders in den Kleidern und Bannern der Krieger zu erkennen, wohl auch um sie in der Schlacht besser unterschieden zu können. Was die Sache aber mindert ist, dass vieles oftmals einem Theater gleicht und dadurch filmisch, homogene Eleganz einbüßt, sich aber gegen Ende immer mehr verliert um im größeren Stil zu überzeugen. Dieses Theater wird nicht nur visuell in manch Arrangement sichtbar, sondern auch im übertragenen Sinne bei den Intrigen, die erschreckende Züge annehmen.
Ich persönlich fand ihn ganz gut, besonders die tolle Geschichte gemütlich auf 160 Minuten aufbereitet ohne das man dabei ermüdet, jedoch nicht so herausragend wie vielerorts (als Meilenstein) bewertet! Vielleicht nur wegen manch Shakespeares Bezügen zu King Lear? Da bin ich nicht vom Fach und somit bei anderen Kurosawa-Filmen viel besser aufgehoben, aber der Meister versteht definitiv seine Arbeit, ganz besonders der Flair, die Tonart die er anschlägt, ist sehr erhaben! Der Film war übrigens Kurosawas letztes großes Epos und bis dahin auch der teuerste Film Japans.
Rashomon
Japan 1950
Originalsprache Japanisch
Es regnet aus Eimern, eine Naturkatastrophe hat ein Haus und die Umgebung völlig zerstört, mitten drin sitzen ein Holzarbeiter und ein Mönch, die nicht verdutzter aussehen könnten. Aber nicht zwecks der Katastrophe, sondern wegen dem was ihnen am Nachmittag bei Gericht widerfahren ist. Sie können nicht verstehen was in einer Verhandlung vorgefallen ist und zweifeln an jeglicher Wahrheit. Einem vorbeikommenden Passanten der auch Unterschlupf sucht, erzählen sie die facettenreiche Geschichte eines Mordes!
Hier wechseln wir gleich vom verregneten Szenario in den völlig aufgeheizten Wald in dem der Mord passierte. Ausschlaggebend hierfür war die Lust eines berühmten Gauners (Toshiro Mifune), der eine schöne Frau erblickte die mit ihrem Herren durch den Wald ritt. Als er nur einmal ihr verschleiertes Gesicht erblickte, war es um ihn geschehen, der Neid und die Begierde packte ihn. Dadurch nimmt die Geschichte ihren Lauf und der letztliche Mord am Gemahl der Frau den es vor Gericht zu klären gibt, enthält unterschiedlichste Persönlichkeits-Perspektiven! Nicht nur zwei Beobachter, den Holzfäller (Takashi Shimura) und den Mönch, selbst der Gauner und die entehrte Frau schildern ihre Sicht der Dinge. Regisseur Akira Kurosawa schreckt nicht mal davor zurück, die Toten vor Gericht zurückzuholen. Was hierbei nur einen kleinen Schritt in weitere geniale Richtungen offenbart, die sich mit den feinen Erzählnuancen paaren. Diese exzellent ausgearbeiteten (zwischen-)menschlichen Details werden auch noch hervorragend durch den intensiven Ausdruck der Darsteller transportiert! Zwischen Schweiß, lachendem Wahnsinn und anrüchiger Atmosphäre geht es um vielmehr als nur um diese Geschichte, die sich um Schande, Verachtung, Ehre, Entehrung und sogar Liebe rankt. Es geht letztlich um die Wahrheit, aber vielmehr auf persönlichen Ebenen(!) in der manche ihr Gesicht wahren wollen und andere es auch (kulturell) verlieren könnten.
Das wäre aber noch nicht alles, denn in der Bildsprache zwischen sinnlicher Entzückung und triebhaftem Psychospiel, steckt noch vielmehr auf das uns die meisterliche Regie zurückwerfen will. Kann man als Beispiel Gut und Böse an subjektiven Wahrheiten festmachen? Und ganz besonders, fällt einem selbst (s)ein vielschichtiges Verhalten auf? Das bekannte Zitat, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, könnte wohl auch nicht besser auf diesen Film zutreffen!
Gleich von Anbeginn weg fesselte mich Machart und Stimmung, die dann ihre langsamen Höhepunkte nicht unbedingt in den Geschichtsdetails bekommt, natürlich wohl auch, aber vielmehr in den psychologisch wirkenden Verhaltensmotiven, die einfach nur erstaunlich fesseln und zum hinterfragen anregen! Und zuletzt eben sogar noch weitere Bereiche, eben auch philosophischen Fragen aufwerfen, um nochmals Betrachtungs-Schichten zu eröffnen. Soviel Substanz hab ich mir definitiv nicht erwartet! Wenn man gern zwischen die (Bild)Frames guckt oder sich als Filmhistoriker sieht, unentbehrlich!! Einfach nur genial!!
Der Film wurde 2008 vom filmhistorischen Museum restauriert und lief in dieser Fassung auch schon auf arteHD. Ein beeindruckendes Ergebnis mit sehr guter Bildqualität! In Paarung mit dem Inhalt, kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1950 stammt! Bei uns dennoch nicht auf Blu-Ray veröffentlicht und derzeit nur als US-Import erhältlich.
Die sieben Samurai
Japan 1954
Originalsprache Japanisch
16Jhd.: Ein Dorf wird jährlich von einer Bande Banditen heimgesucht die ihnen immer wieder die Ernte stehlen und sich auch an ihren Frauen vergreifen. Irgendwann wird das Hungern und Leiden zu groß, weshalb der Dorfälteste auf die Idee kommt, einige Samurai zur Verteidigung anzuheuern. Das größte Problem dabei, sie haben kein Geld und leben in armen Verhältnissen, sie könnten also nur etwas Verpflegung anbieten, nicht mehr! Deshalb müssen die Bauern erst mal jemanden finden, der sich auf ein solches Wagnis ohne einen reellen Gegenwert einzulassen vermag. Hierzu bedarf es nämlich mehr als einer guten Tugend, vielleicht aber sogar ein bisschen Wahnwitz!
"Die sieben Samurai" ist einer dieser Filme wo man sich schnell beheimatet (heimlich) fühlt, was durch ein Zusammenspiel verschiedenster Komponenten erzeugt wird und durch die unhektische Erzählstruktur ihren größten Nenner findet. Auch John Sturges gelang das mit seinem Remake "Die glorreichen Sieben" und noch weiteren seiner Filme (Gesprengte Ketten, Der letzte Zug von Gun Hill) stimmlich ziemlich gut. Auch wenn "Die sieben Samurai" mit einer großen Laufzeit aufwartet (155 bzw. 193 Min.) so bekommt alles seine Zeit, seinen Stellenwert und wird dabei nie langweilig, es fesselt hingegen sehr und lässt einen immer mehr in dessen historische Welt, in dieses Filmwerk, eintauchen. Um mit den Protagonisten für kurze Zeit deren Schicksal zu teilen, die meist enorm sympathisch aber auch nicht einseitig ausfallen, eben auch so ihre eigenen Probleme, Makel mitbringen.
Der Anführer der Samurai, Kambei (Takashi Shimura), sucht sich 6 weitere Ronin – herrenlose Samurais – um den Kampf gegen die Banditen aufzunehmen, was für den Film auch gleich eine gelungene Abwechslung darstellt, da hier vom Freund, Schüler und ruhigen Profi bis hin zum Möchtegern-Samurai doch Persönlichkeit enthalten ist! Letzterer sich dann sogar eher selbst aufzwingt um die 7 vollzumachen, Kikuchiyo (Toshiro Mifune) trotz seiner rüpelhaften Art für den meisten Humor im Film sorgt und nicht nur mit den Kindern herumtollt, sondern gleich das ganze Dorf mit seiner Kampfeslust unterhält. Aber auch der Rest dieser rühmlichen Bande ist nicht ganz unwitzig, was dem Film eine lockere Art in diesem eigentlich dramatischen, kriegerischen Akt verleiht. Eine tolle Mischung, zwischen Persönlichkeit (kl. Zwischengeschichten), dem kulturellen Austausch zwischen Samurais und Bauern, dem Ausbilden der Dörfler zum Kampf und der Schlacht selbst, die es letztlich zu führen gibt. Diese Elemente bereichern die schon vorhanden visuelle Note Kurosawas, die kinematografisch damals einiges innovativ umsetzte was heute wohl schon als technisch gängig gilt, als Beispiel mit drei Kameras parallel zu filmen um die Schlachten in den Schnittwechseln auch flüssig zusammenzufügen. Aber immer noch beeindruckt dieses s/w Zeitwerk im Einfangen vieler Momente, die neben detailiertem Gesichtseinsatz ihre Highlights noch im Spiel mit Wind und Regen finden. Einfach nur imposant wie dies mit der ärmlichen Umgebung aber doch so schönen Kulissen, zu einer Einheit verschmilzt. Alles wunderbar komponiert und im Vorgehen so taktisch wie die Samurais in ihren ausgeklügelten Schlachtplänen.
Wobei heute auch ersichtlich wird das diese hier moralisch gesehen keine Gefangenen machen und man sie deshalb genauso als Antihelden des frühen Kinos sehen kann, so ist die Botschaft doch klar erkenntlich. Sie setzen sich für die Unterdrückten ein, kämpfen gegen etwas Ungerechtes auf dieser Welt um die Unschuldigen zu schützen, wobei Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Mut nicht zu übersehen sind. Selbst wenn es dabei (nur) Verlierer geben kann, was am Ende sogar nochmals seine Erwähnung findet, während im Hintergrund Gräber den Hügel zieren!
Ein geniales Epos, ein wunderschöner Film der mit Action genauso dient, wie mit einer erhabenen Geschichte, die visuell selbst heute noch Akzente setzt! Einfach einlassen, genießen und auch staunen!
Die dt. Kinofassung mit 155 Minuten ist bis auf einen ganz unvorteilhaften Schnitt in der Mitte des Film eigentlich wunderbar gelungen, wenn man dann noch mehr will – und das WILL MAN – erweitert die 193 minütige Langfassung im O-Ton mit dt. Untertiteln noch manch Szenen. Die Liebesgeschichte bekommt noch mehr Gewichtung, sowie werden auch noch Schlachtszenen und Emotionen ergänzt, alles wird eben nochmals abgerundet und homogener. Man ist aber grundsätzlich in beiden Fassungen gut aufgehoben und zum Einstieg halte ich vorerst sogar die Kurzfassung dienlicher. Als CH-Import (siehe Bild) gibt es hier auch schon eine Blu-Ray. Es gibt auch noch eine 207 Minuten lange japanische Variante, die als UK-Import auch erhältlich wäre. Wird Zeit das auch bei uns eine restaurierte Langfassung erschient. Immerhin wurde dieses Meisterwerk ja schon aufbereitet.
Es war einfach nur edel. Auch wenn ich RAN gut fand hat er mich persönlich nun nicht so richtig vom Hocker gehauen ABER "Rashomon" und "Die sieben Samurai" sind einfach nur beeindruckend, epochal, stimmungsreich, wunderbar in Szene gesetzt ... einfach nur MEISTERLICH!! "Rashomon" speziell in seiner Vielschichtigkeit und auch unter stimmiger Waldkulisse umgesetzt, die einen die Hitze der Geschichte nochmals exzellent unterbreitet. "Die sieben Samurai" ist gerade in seiner Länge, eben durch das gemütliche Einfinden und der wunderbaren Story, sowie auch aller restlichen Komponeneten, einfach nur zeitlos! Ein würdiges Meisterwerk! Bei dem ich selbst das Remake zu einem meiner Lieblingsfilme zähle. Eben besonders die Geschichte selbst so erhaben ist und durch "Die 7 Samurai" ihre Lebendigkeit in der Filmgeschichte fand! Kurosawa, du hast Eindruck hinterlassen!!!
zuvor gesehen:
The Flowers of War / In the Mood for Love /
Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit / Der Tempel der Shaolin
Weiterführende Blogs:
Top 10 Asia-Movies
Mehr asiatische Highlights finden sich hier!
Godzilla - 1954 vs. 1998 vs. 2014
2. Dezember 2014Mein geschätzer blauer Kollege Cine-Man hat euch nun hier schon einiges über das originale, originelle Monster vor Japans Küsten erläutert, wodurch mir gleich mal einige Details erspart bleiben. Das solltet ihr aber als Einstieg schon gelesen haben. ;)
Obwohl es noch unzählige Filme aus japanischer Feder gibt, weil das Original eine lange Filmreihe nach sich zog, will ich mich hier den Auswüchsen aus US-Mutation widmen und deren populärsten Ableger mit dem gigantösen Ursprung vergleichen....
Godzilla, das kultige Monster erblickte 1954 das Licht der (Film)WELT, indem er vom japanischen Regisseur Ishiro Honda in einen s/w Film gebannt wurde.
1998 erschuf Katastrophenspezialist Roland Emmerich seine US-Variante und besetzte das Sci-Fi Spektakel u.a. mit Matthew Broderick und Jean Reno.
2014 erschien nochmals eine Fassung aus den Staaten, in der Gareth Edwards u.a. Aaron-Taylor Johnson und Brian Cranston vorschickte, den Film um eine kultige Note erweiterte und den ersten Ableger eines (Godzilla/Kong-) Franchises auflegte.
1998 erschuf Katastrophenspezialist Roland Emmerich seine US-Variante und besetzte das Sci-Fi Spektakel u.a. mit Matthew Broderick und Jean Reno.
2014 erschien nochmals eine Fassung aus den Staaten, in der Gareth Edwards u.a. Aaron-Taylor Johnson und Brian Cranston vorschickte, den Film um eine kultige Note erweiterte und den ersten Ableger eines (Godzilla/Kong-) Franchises auflegte.
1954 - 1998 - 2014
Was alle Filme gleich haben, ist das Auftauchen des Kultmonsters aus irgendwelchen Gewässern, um gefolgt darauf einen enormen Schaden anzurichten. Die Menschen meist der übergroßen Bedrohung nicht gewachsen sind, sich etwas überlegen, während über die Mutation gerätselt wird...
Hier nun zu den Vergleichen/Unterschieden zwischen den drei Filmen, die teilweise auch Spoiler enthalten:
Hier nun zu den Vergleichen/Unterschieden zwischen den drei Filmen, die teilweise auch Spoiler enthalten:
- Der größte Unterschied besteht gleich mal darin, das im neuen Vertreter auch weitere Muationen, sogenannte M.U.T.O. (Massiver Unbekannter Terrestrischer Organismus) ihre Daseinsberechtigung finden. So wie sie auch in weiteren japanischen Filmablegern (im Überbegriff stets Kaijus genannt) der Godzillareihe zu finden sind, wodurch Gareth seinen Streich um die besagte kultige Note ergänzte. Der erste Godzilla sowie auch Emmerichs Variante zeigen nur das UR-Monstrum!! Wobei Emmerich gegen Ende noch einige kleine Auswüchse drauflegt.
- Der Ursprung: Immer wieder wird Bezug auf Radioaktivität genommen! Kein Wunder, da der erste Film ja auch eine verpackte Kritik auf Atomtests und seine Gefahren war. So erwähnt dieser, dass Godzilla ein Ungeheuer aus der Jurazeit sein muss. Ein Krustentier das eigentlich vor Millionen von Jahren ausgestorben sei und durch die Atomtests wieder aufgescheucht wurde. Auch trägt es Abfallprodukte dieser Tests mit sich rum. Emmerichs Variante vermutet einen Hybriden, ein Mischwesen das durch Atomtests mutiert und sich zu einem neuen Lebewesen entwickelt hat. Einer Mischung aus Dinosaurier und Echse. Der Film aus 2014 spricht davon, dass es sich um ein UR-Fossil handelt, einem Alpha-Predator, der Strahlung als Nahrungsquelle nutze. Nachdem die Strahlung immer weiter abnahm, zogen sich die Wesen ins Meer zurück, um aus dem Inneren der Erde noch Strahlung zu absorbieren. Die Atomtests in den 50ern, besonders ein Abwurf 1954 (Anspielung auf den Urfilm?) sollten eigentlich der Vernichtung dieses Wesens dienen, was sich aber als ziemlich unnütz herausstellte!
- Godzilla selbst wird im Original natürlich von einem Menschen im Kostüm verkörpert, dessen teils plumpes Erscheinen doch auffällt, heutezutage auch leicht zum Schmunzeln anregt aber keineswegs billig wirkt, da es ein starkes Monster-Design darstellt. Wenn auch träge, sehr robust wirkt. Emmerichs Godzilla aus dem Computer wirkt hingegen viel wendiger/flexibler, hat eine dünnere Erscheinungsform und geht im Design stark weg von den gewohnten Vorlagen. Die 2014er Variante geht wiederrum zurück zum Ursprung und lehnt sich stark am Original an und verfeinert diesen nur mit einigen sehr gelungenen Details!
- Effekttechnisch bekommt man beim Original natürlich viele Modellbauten zu Gesicht und eben erwähntes Godzilla-Outfit, tut der Verwüstungsorgie aber keinerlei Abbruch. Wird auch nicht peinlich, weil durch die Komposition mit dem gelungenen Score eben ein neues Gesamtbild entsteht und man nicht rein am Visuellen hängt. Emmerich, sowie auch der neue Vertreter sorgen hier natürlich für jede Menge CGI, dass aber in beiden Fällen, eben sogar schon in den 90ern für seine Zeit beeindruckend ausfiel. Emmerich auch noch Animatronics und imposante Bauten einfließen ließ. Gareths Version hingegen sieht auch bei den weiteren Effekten gänzlich nach CGI aus, konnte aber mit einigen markanten Details punkten, damit nichts zu einem visuellen Einheitsbrei verkommt. Ein realistisches Animationsergebnis.
- Im CAST weisen das Original und der 60 Jahre spätere Ableger Ähnlichkeiten auf - da sich keine tragende Rolle in den Vordergrund schiebt! Es sind stets mehrere Protagonisten oder das allgemeine Vorgehen (Militär, Anhörungen, Medien ...), die den Filmablauf ausfüllen. Im Original ist es bei den Figuren eine Vater-Tochter Beziehung, wobei der Vater (Takashi Shimura) ein Professor ist, der in Godzilla-Angelegenheiten etwas zu sagen hat. Die Tochter dem Wissenschaftler - Dr. Serizawa - zwangsversprochen ist, jedoch einen Marineoffizier (Hideto Ogata) liebt. Alle irgendwie mit der Godzillageschichte verwoben.
Ein Bindeglied zum neuen Film wäre hier der Marineoffizier Hideto Ogata, der von Akira Takarada gespielt wird. Er spielte nicht nur in 7 Godzillafilmen mit, sondern hätte auch im 2014er eine kleines Cameo bei der japanischen Einwanderungsbehörde gehabt. Leider fiel das der Schere zum Opfer.
Auch hier tritt niemand in den Vordergrund, die größten Rollen teilen sich Brian Cranston und Aaron Taylor-Johnson. Cranston mimt einen führenden Angestellten eines Kernkraftwerks in Japan, der dann nach persönlichen Ereignissen auf Godzillas Spur gerät. Später tritt Taylor-Johnson in den Vordergrund, der seinen ironischen Kick-Ass Charme völlig ablegte und erwachsen/reif einen Soldaten auf Heimaturlaub mimt, der in die Godzillageschichte mitreingezogen wird. Auch ein Wissenschaftler (Ken Watanabe) und seine Mitarbeitern (Sally Hawkins) machen sich bemerkbar. Aber wie schon gesagt, allesamt über den Film verteilt!
Bei Emmerich wird schnell klar, dass Matthew Broderick (Wissenschaftler) den roten Faden übernimmt und solide sein gewohntes Gesicht abliefert. Spätestens mit den Polaroid-Schnappschüßen von Godzilla bemerkbar wird, dass sich die Sache weniger ernst nimmt. Jean Reno die Szenerie noch als amüsanter französischer Geheimdienst bereichert und eine obligate Romanze durch die Reporterin - und ihre Freunde - einfließt, ansonsten auch eher das Militär im Vordergrund steht!
- Der Feldzug durch Gewässer und Länder zeichnet sich folgender Maßen ab:
Im Original taucht Godzilla als erstes vor der fiktiven Insel Odo auf, die südlich im Pazifik liegen soll. Nachdem er die Leute dort in Angst und Schrecken versetzte, macht er sich auf nach Tokio wo er seinen Verwüstungsfeldzug fortsetzt.
In Emmerichs Mutation taucht er zuerst in Panama auf, zuvor hat er im Pazifik noch eine Fischerflotte angegriffen. Laut Erzählungen findet er seinen Urspung im Pazifik, nahe der französisch zugehörigen Insel(n) Polynesien(s). Weshalb eben auch im Film die Franzosen auftauchen, die sich durch dort durchgeführte Atomtest verantwortlich fühlen. Letzlich taucht er in New York auf, wo auch der Großteil des Films, bzw. der Verwüstungsakt spielt!
Gareth Edwards gelang in seiner Variante ein genialer Schachzug, da er den Urspung mit den Staaten verband. Hier gibt es Unterschiede über die Sichtung der Auswüchse, eben Godzilla und den MUTOs. Godzilla wurde als erstes im Pazifik (Bikini-Atoll) gesichtet. Die Inselgruppe ist auch heute noch bekannt, als das Gebiet, indem die US-Regierung nach dem Weltkrieg ihre Kernwaffentests ausführte. Die MUTOs hingegen wurden auf den Philippinen entdeckt, wo sich eines den Weg nach Japan bahnte, um sich atomar zu nähren und das zweite Exemplar von den Amerikanern in Nevada (end)gelagert wurde. Was eine geniale Verbindung darstellt, da sich das MUTO aus Japan nun durch den Pazifik in die Staaten aufmacht, um seinen Monster-Kollegen aufzusuchen. Eine Verwüstungorgie die über Hawaii führt, um in San Franciso (Kalifornien) sein Finale zu finden. Stets gefolgt von Goooodzilla!!
- Die Figur des Dr. Serizawa gibt es im Original (gespielt von Akihiko Hirata) sowie auch im neuen Godzillafilm (gespielt von Ken Watanabe)! Dieser Doktor verkörpert in beiden Fällen den wissenschaftlichen Part. Ist dieser im Original noch mehr der verrückt wirkende Wissenschaftler mit Augenklappe, verkörpert die Figur im Remake jenen Mann, der an forderster Front die Forschung über die Kreaturen bei der Organisation "MONARCH" leitet. In der Emmerich Variante übernimmt den wissenschaftlichen Part Dr. Nick Tatopoulos (Matthew Broderick), einem Forscher in Sachen radioaktiver Mutationen. Tatopoulos ist übrigens eine Anspielung auf den Godzilla Designer des Emmerich Films.
- Von der Stimmung ereicht das Original schnell ein dichte Atmosphäre, die nicht nur den Charme alter Filmtage, sondern auch noch eine gewisses Mitreißen durch den überbordenden Eifer des damaligen Schauspiels mitbringt. Hier sind die Figuren gleich voll Feuer und Flamme, was irgendwie ansteckend wirkt. Ein schauriger Score trägt noch gut dazu bei. Bei Roland Emmerich ist es wie gewohnt ein Katastrophenkino epochalen Außmaßes. Was in actionreichen Szenen nicht von Godzilla zerstört wurde, darf die Army noch in Schutt und Asche gelegt. Vom Charme her also tolles Popcorn-Kino in amüsanter Zerstörungslaune. Der neue Film hingegen versucht einen ganz epochalen Charme durch einen tiefgründig wirkenden Score zu erreichen. Auch viele überlagerte Grautöne im Visuellen fördern eine schon vorhandene düstere Aufmachung. Alles wirkt stimmungsgeschwängert, sehr dramatisch, ernst und pathetisch, was auch ganz gut funktioniert bis man merkt, dass der inhaltlich nicht die Klasse erreicht die er akustisch anschlägt. Später auch noch ein visueller Vernichtungsfeld folgt, der keine Wünsche offen läßt! Also eigentich doch stets fesselnd, gepaart mit gelungenen Katastrophenflair.
- Die Monster besitzen noch weitere Kräfte: Konnte der Erste noch einen Hitzestrahl absondern, auch wenn es durch das s/w Bild mehr einem pustenden Kältestrahl ähnelt, so durfte auch der 98er-Zilla Feuer spucken. Der 2014-Zilla nahm sich hier einer weiteren fiktiven Absonderlichkeit alter Godzillafilme an und versah ihn mit Elektrizität, genauso wie du MUTOs. Hierbei kann Godzilla eine Art blauen Plasmastrahl speien der alles verheizt was seinen Weg querrt. Er lädt sich hierbei über seinen Rückenpanzer auf, der zum Leuchten beginnt! So tat es schon der Godzilla im alten 54er-Film, wenn er seinen Hitzestrahl rausfeuerte. Dieses Rückenleuchten gibt es bei Emmerich nicht! Die MUTOs können durch ihre elektrische Geladenheit sogar einen EMP ausstoßen. Dieser elektomagnetische Impuls legt jegliche Technik im Umfeld völlig lahm! Was sich als wirklich gelungene Idee für den Film darstellt!
Der Klassiker kann heute immer noch fesseln, auch wenn die Effekte mehr eine damalige Zeiterscheinung präsentieren. Ein Wasserberg und ein Lichtblitz, schon sinkt ein Schiff. Durch Dr. Serizawa und seine Experimente erhält der Film eine fiktive Note mehr, ich sag nur Oxygenzerstörer, was wirklich Charme hat! Außerdem ergänzen weitere Legenden und Mythen der Inselbewohner den Godzillamythus auf kulturelle und historische Weise. Bis auf die (ab)normalen Effekte leistet sich der Film selbst heute keine weiteren Mankos und unterhält nach wie vor als gelungener Kultfilm in Sachen Monströsität.
Godzilla 1954 - Bild gefunden auf godzilla-movies-com / Rechte liegen bei Splendid Film
Emmerich gibt hier gewohntes Katastrophenkino zum Besten, leistet sich visuell auch keine Aussetzter und fährt einiges auf. Matthew Broderick ist hingegen Geschmackssache, entweder er nervt oder man findet sich mit ihm ab. Er bringt ein wenig Humor ein, wobei Jean Renos Kaugummikauen, um typisch amerikanisch zu wirken, amüsanter ausfällt. Die Beziehungskomponente mit der erfolgssüchtigen Reporterin nervt mehr als sie dem Film dient. Schon zu Beginn, nach dem imposanten Einstieg als Godzilla unter tollen nächtlichem Setting 3 Fischerbote in die Tiefe zieht, kommt der Bruch, als der Nebenstrang mit der Reporterin eingeführt wird. Der Score ist bewegend und auch die Filmmusik wurde gut gewählt - ich hatte damals sogar den Soundtrack. Das letzte Filmviertel wird leider zäh, da die Sache mit den Brut-Eiern weniger interessant ausfällt und mehr aus Jurassic Park geliehen scheint. Leider hat in der Phase der eigentliche Held, Godzilla, große Pause und wird sogar nach 90 Filmminuten schon für tot erklärt.
Rein Logiktechnisch leistet sich das überdimensionierte Kino auch keine größeren Aussetzter, bis zur Szene als sie mit dem Taxi in Godzillas Maul landen; den Übergriff hätte man sich sparen können. Am Ende wirds fast theatralisch und wie gewohnt muss etwas von den Monstern übrig bleiben - CUT! Credits! Kann man sich als No-Brainer und Pop-Corn Kino definitiv mal reinzischen, ohne das lange Ende mit den Babyechsen und der Taxiszene sogar recht gelungen.
Godzilla 1998 - Bild gefunden auf thewrap.com - Rechte liegen bei Columbia Tristar/Sony
Der bisher letzte Streich ist insbesondere effekttechnisch sehr gut gelungen und wartet mit vielen imposanten Angelegenheiten auf: Von übergroßen Monstern bis zu gewaltigem Kriegsarsenal - welches schon mal in Form von Kampf-Jets vom Himmel regnet! Einige gute Ideen, speziell das Übergreifen der Story von Japan bis in die Staaten ist ein toller Kniff. Auch wenn das mit den Figuren ziemlich peinlich verwoben wurde, denn ohne es zu wollen, taucht Aaron Taylor-Johnson immer genau dort auf, wo gerade der Hut brennt UND das sogar länder- UND kontinentübergreifend!! Das wurde leider schlecht gelöst. Die Darsteller selbst überzeugen jedoch, auch wenn sie nicht wirklich im Mittelpunkt stehen. Das tut keiner, auch Godzilla nicht.
Was mich doch störte, dass soviel auf Stimmung und Tiefgründigkeit getrimmt wurde, inhaltlich aber die Intensität nicht rausgeholt. Eine epochale Verpackung, die inhaltlich schon mal einem (Film-)Fossil ähnelt! Aber irgendwo auch egal, die alten Filme hatten auch keine ausgeklügelten Storys und dienten stets als Aufhänger für monströses Kino. Die vielfach vorhandenen Bezüg, seien es nun Namen oder der länderübergreifende Twist, sorgt für jede Menge Godzilla-Laune! Also verkraftet man auch das und läßt sich vielmehr unterhalten, was letztlich doch sehr gut gelungen ist und durch die ganzen kultigen Gimmicks wohl mehr Godzilla ist, als vieles was nach dem Original kam!
Godzilla 2014 - Bild gefunden auf scified.com - Rechte liegen bei Warner Bros
Das war nun mein Vergleich des japanischen Kultobjekts "Godzilla" aus dem Jahre 1954 mit seinen zwei amerikanischen Ablegern und ich hoffe, es hat euch auch interessant bereichert. Ich muss sagen, ich könnte mich nun gar nicht für einen Titel entscheiden, ich fand an allen etwas bestimmtes gelungen und sehenswert und würde auch alle drei wieder sichten! Jeder hat die Wahl!
Hier gehts zur Übersicht der Asien-Wochen!
Da gibt noch viel mehr aus diesen Gefilden, nicht nur sehenswerte Monster aus längst vergessen Tagen!!
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von Charlys Tante
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