Main Street - TEDI 1-Euro-Review #16

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25. Mai 2014
Momentan verramscht der Discounter TEDI ausgesuchte Blu-rays zum Tiefstpreis von nur einem Euro. Mit dem heutigen Blog bespreche ich für euch ein Drama.
 
Main Street (2010)

Durham ist eine Kleinstadt in North Carolina mit wirtschaftlichen Problemen. Immer mehr Menschen verlassen auf der Suche nach Arbeit die Stadt. Geschäfte müssen schließen.

Die Pensionärin Georgiana Carr denkt ebenfalls daran, ihr Haus zu verkaufen, da sie das große Gebäude nicht mehr unterhalten kann. Aus Geldnot vermietet sie eine alte Lagerhalle, die früher vom Tabakwarenhandel ihres verstorbenen Mannes genutzt wurde, an den texanischen Unternehmer Gus Leroy für einen Zeitraum von sechs Monaten. Glücklich über den finanziellen Segen kümmert es sie nicht, wofür die Halle genutzt werden soll, gemeinsam mit ihrer Nichte Willa findet sie jedoch heraus, dass das Gebäude zur Zwischenlagerung von industriellem Sondermüll verwendet wird. Eine Verlängerung des Vertrages kommt für sie daher nicht in Frage, letztlich gewährt sie dem Unternehmer aber dennoch einen weiteren Monat Aufschub, um vor dem Stadtrat über die Pläne seiner Firma zu sprechen und die wirtschaflichen Vorteile für die Region darzulegen. Am Abend seiner Ansprache vor dem Verwaltungsgremium geraten jedoch mehrere Sondermüll-Transporter auf regennasser Fahrbahn außer Kontrolle und verunglücken.

Main Street klingt vielversprechend. Das Drehbuch stammt aus der Feder des mehrfach oscarprämierten Autors Horton Foote und der Cast kann mit Stars wie Orlando Bloom und Colin Firth punkten, auch wenn ich immer noch nicht nachvollziehen kann, wieso man den Briten für die Rolle des texanischen Unternehmers besetzt hat. Immerhin spricht er im Originalton mit Südstaatenakzent. Schauspielerisch ist am Film nichts auszusetzen. Die Figuren sind emotional glaubwürdig und der Streifen gibt jeder zentralen Figur die Möglichkeit, sich entsprechend auszudrücken. Leider mangelt es dem Drama jedoch stark an Drama. Der Film ist einfach langweilig, weil viel zu wenig passiert. Ich muss hier ein wenig spoilern, um wirklich auf den Punkt zu kommen.

Es mag vielleicht ein wenig paradox klingen, aber ein stereotyper Unternehmer als Bösewicht hätte den Film wahrscheinlich besser getan. Gus Leroy ist von Grund auf ehrlich, spielt mit offenen Karten und ihm liegt tatsächlich das Wohl der Menschen in Durham am Herzen. Er verdient sein Geld zwar mit Sondermüll und droht mit einer Klage, als Georgiana den Vertrag mit seinem Unternehmen vorzeitig lösen will, jedoch hat er seine Pläne nie verheimlicht und sein Unternehmen hätte einen hohen finanziellen Schaden, wenn sie vertragsbrüchig wird. Und sie räumt sogar ein, dass sich der Unternehmer tadellos verhalten hat. Gus ist ansonsten sympathisch und aufmerksam und sogar Willa fühlt sich zu ihm hingezogen. Es gibt neben der Tatsache, dass es in den Menschen in Durham wirtschaftlich schlecht geht, eigentlich keinen echten Konflikt im Film und die Figuren sind einfach nicht interessant genug, um den ganzen Film alleine zu tragen. Dem Film fehlt es an Spannung und er tröpfelt vor sich hin. Der größte Witz ist allerdings das große Verkehrsunglück am Ende des Films. Weil der Unternehmer so verdammt gewissenhaft ist und ausschließlich die vorgeschriebenen Fässer für den Sondermüll verwendet, bleiben durch einen glücklichen Zufall alle Fässer unbeschädigt. Es ist praktisch nichts passiert. Die Katastrophe ist eigentlich halb so schlimm, denn es gibt nur ein paar beschädigte Transporter. Der Höhepunkt des Streifens verpufft im Nichts. Trotzdem meldet sich das Gewissen des Unternehmers, der Zweifel an seiner Arbeit bekommt und sein Unternehmen verlässt. Es passiert wirklich gar nichts in diesem Streifen, eine herbe Enttäuschung.



Die Bildqualität der Blu-ray kann überzeugen, sie könnte lediglich in einigen Totalen ein wenig mehr Schärfe bieten.

Der deutsche DTS-HD MA 5.1 Ton ist größtenteils dialoglastig, klingt aber dynamisch und bietet ein ausgewogenes Klangbild. Neben dem Originalton werden deutsche Untertitel geboten.

Die Ausstattung ist mager und bietet lediglich ein paar Trailer, eine Bildergalerie sowie ein Wendecover. Die amerikanische Blu-ray bietet dagegen immerhin ein Behind the Scenes Feature sowie Deleted Scenes.

Main Street ist ein viel zu ruhig erzähltes Drama ohne große Momente und dürfte die meisten Zuschauer langweilen und enttäuschen. Die überzeugenden Darsteller können das schwache Drehbuch leider nicht retten. Der Film erhält daher trotz Tiefstpreis bei TEDI keine Kaufempfehlung von mir und wird meine Sammlung verlassen.

Story Bild Ton Extras
5 / 10 7 / 10 7 / 10 1 / 10

Wir stehen erneut kurz vor der Zielgeraden. Ein TEDI Schnäppchen Blog steht noch aus, bevor sich meine Vorräte erneut dem Ende neigen. Ich werde weiter bei Gelegenheit einen kurzen Abstecher zum Discounter machen, um vielleicht noch ein neues Schäppchen zu erhaschen, ich kann jedoch nichts verprechen. Ich hoffe, ihr freut euch auf den nächsten Blog und wurdet auch durch diese Review ein wenig unterhalten. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

 
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Kommentare

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Danke für eure Kommentare.

Der Film ist auch kein Totalausfall, nur eben einfach zu langweilig. Die Geschichte hätte bestimmt mehr hergegeben.
cpu lord
26.05.2014 um 18:24
#4
Klingt dennoch nicht ganz so übel. Könnte langweilig unterhalten.
Vielen DANK für diese Blogreihe!!
MoeMents
26.05.2014 um 18:11
#3
Lieber @***LORD.
Ich finde immer mehr gefallen an deiner Blog Reihe.
Auch Film #16, von der TEDI 1,00 € Ramsch,
findet mein Gefallen.
Vielen Dank für diesen/deinen TEDI Blog. harry.
docharry2005
25.05.2014 um 15:09
#2
DANKE für die Fortsetzung dieser kultigen Blogreihe!
Trotz wirklich starker Besetzung also keine Kaufempfehlung... dann werde ich mir auch diesen € sparen :-).
DANKE für den gewohnt starken Blog!
Cineast aka Filmnerd
25.05.2014 um 13:22
#1

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