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Filmbewertungen von kleinhirn
Hat meine niedrigen Erwartungen voll und ganz erfüllt.
Irgendwo zwischen Prince of Persia und Kampf der Titanen angesiedelt, laviert der Mix aus Fantasy, Science Fiction und rudimentärem Geschichtswissen auf solidem Videospielniveau hin und her. Die Charaktere sind allesamt stereotyp und weisen nicht über die Plakativität von Comicfiguren hinaus. Die Story ist überschaubar komplex und dramatische wie schauspielerische Höhepunkte sucht man hier vergebens.
Gods of Egypt ist Lichtjahre davon entfernt, der epochale Historienkracher zu werden, als der er angekündigt wurde. Dafür ist er einfach zu glattgebügelt und charakterlos. Dennoch ist er ein locker-flockiger Bubblegumspaß geworden, der seine Berechtigung im Reich der seichten Muse hat.
Der Gott Osiris und der symphatische Tagedieb Bek kämpfen sich wacker durch das quitschbunte, üppig ausgestatte und futuristisch anheimelnde Kairo. Osiris Bruder Set hat diesem die Königswürde entrissen und außerdem außerdem Beks Freundin auf den trübseligen Marsch durch das Totenreich geschickt. So verfolgt man in der Vernichtung Sets ein gemeinsames Interesse.
Obwohl sich trotz der imposanten Kulissen keine rechte Athmosphäre aufbaut und die Dialoge an Harmlosigkeit und Seichtheit nicht zu unterbieten sind punktet Gods of Egypt mit dreidimensionalen Unterhaltungwerten, die sich sehen lassen können.
Die Weite der Wüste wird hier ebenso spektakulär in Scene gesetzt wie die Tiefen des Weltalls und die Wucht der altägyptischen Monumentalbauten.
Wer sich an der naiven Machart im Rahmen einer Sonntagvormittagkinderbespaßu ng nicht stört und die Speizialeffekte auf teils nur gehobenen Videospielniveau gut verknusern kann, wird hier mit unterhaltsamen 120 min. Nilkreutfahrtklischees belohnt.
Und das Beste: Der Film hat so wenig mit der tatsächlichen altägyptischen Kultur zu tun und ist so überoffensichtlich überzogen, daß historische Bezüge im Ansatz ausgeschloßen werden können. Uff, keine Lerngefahr!
Irgendwo zwischen Prince of Persia und Kampf der Titanen angesiedelt, laviert der Mix aus Fantasy, Science Fiction und rudimentärem Geschichtswissen auf solidem Videospielniveau hin und her. Die Charaktere sind allesamt stereotyp und weisen nicht über die Plakativität von Comicfiguren hinaus. Die Story ist überschaubar komplex und dramatische wie schauspielerische Höhepunkte sucht man hier vergebens.
Gods of Egypt ist Lichtjahre davon entfernt, der epochale Historienkracher zu werden, als der er angekündigt wurde. Dafür ist er einfach zu glattgebügelt und charakterlos. Dennoch ist er ein locker-flockiger Bubblegumspaß geworden, der seine Berechtigung im Reich der seichten Muse hat.
Der Gott Osiris und der symphatische Tagedieb Bek kämpfen sich wacker durch das quitschbunte, üppig ausgestatte und futuristisch anheimelnde Kairo. Osiris Bruder Set hat diesem die Königswürde entrissen und außerdem außerdem Beks Freundin auf den trübseligen Marsch durch das Totenreich geschickt. So verfolgt man in der Vernichtung Sets ein gemeinsames Interesse.
Obwohl sich trotz der imposanten Kulissen keine rechte Athmosphäre aufbaut und die Dialoge an Harmlosigkeit und Seichtheit nicht zu unterbieten sind punktet Gods of Egypt mit dreidimensionalen Unterhaltungwerten, die sich sehen lassen können.
Die Weite der Wüste wird hier ebenso spektakulär in Scene gesetzt wie die Tiefen des Weltalls und die Wucht der altägyptischen Monumentalbauten.
Wer sich an der naiven Machart im Rahmen einer Sonntagvormittagkinderbespaßu ng nicht stört und die Speizialeffekte auf teils nur gehobenen Videospielniveau gut verknusern kann, wird hier mit unterhaltsamen 120 min. Nilkreutfahrtklischees belohnt.
Und das Beste: Der Film hat so wenig mit der tatsächlichen altägyptischen Kultur zu tun und ist so überoffensichtlich überzogen, daß historische Bezüge im Ansatz ausgeschloßen werden können. Uff, keine Lerngefahr!
mit 3
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 27.09.16 um 20:33
Mit dieser Verfilmung von Tennesse Williams Theaterstück spielten sich Taylor und Newman in die erste Gehaltsliga Hollywoods.
Der Patriach "Big Daddy" (Burt Ives) kehrt von einer medizinischen Untersuchung auf seine 28.000 Hektar große Farm zurück, um dort im Kreise seiner Ehefrau (J.Anderson), den beiden Söhnen Brick (Newman) und Cooper (Jack Garson) und ihren Gemahlinnen (E.Taylor und Martha Sherwood), seinen 65 Geburtstag zu begehen.
Schon am Flughafen winseln Cooper und Mae's 5 Sprößlinge, auf süß und nett getrimmt, in einer Lärmbelästigungskapelle vereinigt, mit penetranter Vehemenz um Big Daddy herum, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Mae und Cooper überbieten sich währenddessen schon auf dem Rollfeld mit Glückwunschsbekundungen, daß es einem nur so duselig wird. Schnell wird klar, hinter diesem unnatürlich afffektiertem Handeln steckt eine manipulative Absicht: Cooper und die Schnepfe Mae rechnen mit dem baldigen Ableben Big Daddys und wollen sich für das ausstehende Erbe in ein möglich günstiges Licht rücken.
Maggie und Brick hingegen versuchen erst garnicht, ihre Krise zu verbergen. Ihre Ehe ist ein Scherbenhaufen und Brick hat sich nach dem Tod seines besten Freundes mit Haut und Haar dem Alkohol verschrieben. Maggie, obwohl von Brick mit Verachtung und Spott bedacht, kämpft um die Liebe und Anerkennung ihres attraktiven und potentiell reichen Mannes.
Wie für ein Theaterdrama üblich, werden hier mit schonungsloser Offenheit seelische Abgründe und psychische Qualen überhöht dargestellt und dem Voyeur zum Fraß vorgeworfen. Auf Konventionen und guten Umgangston pfeifend, entblößt man rücksichtslos im Streit die eigene Seele und die des Anderen. Befreit vom Korsett der Höflichkeitsfloskeln und guten Erziehung, pfeffert man sich den Haß auf die Verwandtschaft, sich selbst und die Verlogenheit in den Familienbeziehungen gegenseitig um die Ohren.
Während Big Daddy an der Geburtstagstafel im Garten von den 5 Plagegeistern mit Glückwunschsbekundungen terrorisiert und von deren Eltern, Cooper und Mae, in Gefälligkeitsgesten erstickt wird, eskaliert der Streit zwischen Brick und Maggie, die auf Grund einer Fußverletzung Bricks ihrem Zimmer bleiben, immer mehr. Im Mittelpunkt ihres Gefechtes, steht der Selbstmord des besten Freundes und Sportkammeraden Bricks, Skipper, der Lebensinhalt und -elixier Bricks gewesen ist und an dessen Tod Maggie nicht unbeteiligt sein soll.
Als Big Daddy das Zimmer von Bricks und Maggie betritt, um sich deren Glückwunschsegen abzuholen, ist der Streit in vollem Gange. Big Daddy, ein Unternehmerurgestein alter Schule, ist von der Offenheit des Konfliktes angetan und steigt sofort mit ein. Mae ist mit ihren 5 Blagen und einer überdimensionierten Geburtstagstorte in den Händen dem Big Daddy eilig hinterhergejuckelt, um bloß keine Symphatiepunkte an Brick zu verlieren. Für dieses devote Gebuckel erntet sie jedoch von dem Familienoberhaupt nur Verachtung. Ihm geht diese offensichtliche Erbschleicherei gehörig gegen den Strich und Mae, die hyperaktive Schnattergans holt sich hier eine blutige Nase.
Big Daddy muß sich jetzt von Brick die Vorwürfe gefallen lassen, immer nur ans Geschäft
gedacht, und Liebe durch Geld und Geschenke ersetzt zu haben.
Während des Streites zieht draußen ein Gewitter auf. Auch wenn Gewitter als dramaturgische Begleitmusik etwas überstrapaziert sind, hier paßt es hier doch ganz gut, da seine symbolischen zerstörerischen wie auch reinigenden Kräfte als Allegorie gut zum Geschehen im Farmhaus passen.
Während dieses Sturmes kommt es innerhalb der Familie zu komplexen, reinigenden, klärenden Prozessen, in denen alle wichtigen Themen und Emotionen wie Tod, Liebe, Heuchelei, Wahrhaftigkeit, Eifersucht, Neid und Haß in einem psychologischen Gärungs- und Klärungsprozess vermischt, getrennt, zerhackstückelt, wieder zusammengefügt und schließlich dem erhellendem Lichte der Erkenntnis zugeführt werden.
Psychologisch gekonnt seziert hier Tennesse Williams die menschliche Psyche und ihre komplexen Triebfedern in ihren sozialen Interaktionen. Williams bleibt dabei aber immer Realist. Auch wenn diese Famielientherapiesitzung außer Kontrolle zu geraten scheint, sie würde jeden Psychologen die Freudentränen in die Augen treiben. Soviel Offenheit, Selbstreflexion und Veränderungswillen wie hier, kann ja in der Praxis schließlich erst nach jahrelanger Auf- und Vorbereitung und geplünderter Klientenkasse erreicht werden.
Der Autor ist jedoch nicht naiv und gibt sich nicht der romantischen illusion hin, die menschliche Natur könnte im bloßen Gespräch überwunden und geläutert werden. Zu tief sitzt dem Menschen der giftige Stachel des Egoismuses und der Niedertracht im Fleisch, als daß er um des Altruismus wegen auf seine kleinen Glücksmomente verzichten möchte.
Denn noch während des Streites geht das Gelüge weiter. Bis auf Big Daddy selber, wißen nämlich alle, das er todkrank ist, aber keiner traut sich zunächst, seinen neu aufkeimenden Lebensmut zu zerstören. So läßt man ihn in all den Gesprächen Pläne machen, wodurch die ganzen Konversationen und Vorwürfe fast zur Farce verkommen, da man genau das vorlebt, was man dem anderen ankreidet.
Und selbst als diese letzte Blockade überwunden, der letzte Schleier gefallen ist und Big Daddy um sein Schicksal weiß, beginnt nach einer kurzen Phase der Stille, der Einkehr und der Wahrhaftigkeit, die Spirale von Lüge und Manipulation von neuem.
Maggie berichtet dem sterbenden Patriarch, daß sie schwanger ist, und sein Lieblingssohn nachkommen haben werde. Die Erbfolge ist gesichert.
Die Frage, ob das Lügen hier unmoralisch ist oder nicht wird damit nicht beantwortet. Big Daddy kann nun in Frieden sterben, Cooper und Mae werden jedoch im Erbstreit ausgestochen. Klar wird hier, wie komplex und doppelbödig der Mensch ist, und das unsere orthodoxen Vorstellungen von Moral und Ethik der Alltagswirklichkeit und seiner Natur nicht gewachsen sind.
Die Katze auf dem heißen Blechdach gehört zum inneren Kanon der großen Hollywooddramen und hat bis heute nichts von seiner Aktuallität eingebüßt, da hier die ewig gleiche Natur des Menschen behandelt wird, die sich, obwohl ständig im Fluß und im Wandel, im Kern nicht wesentlich verändert hat.
Die Leistungen von Taylor und Newman sind über alle Zweifel erhaben und wurden auch schon zur Genüge gewürdigt. Sie rufen meisterhaft, mit überzeugender Emotionalität und Einfühlungsvermögen vorgetragen, mit ihrem Zorn, Haß, Wut, Geschreie, dem Zynismus, der Verzweiflung, der Hoffnung und der Scheinheiligkeit etc. etc., beinahe das gesamte Repertoire der menschlichen Eigenschaften und Gefühlregungen ab, und fesseln den Zuschauer von ihrer ersten Scene an.
Aber auch Burl Ives als übermächtiger und schwergewichtiger Patriarch, der mit seiner Präsenz und Energie alles plattwälzt und niedermacht, was sich ihm entgegenstellt ist eine Idealbesetzung.
Nicht minder perfekt gecastet ist jedoch auch Madeline Sherwood als Mae. Schon rein äußerlich als Schnepfe zu erkennen, schafft sie es vorzüglich, alle Antipathien auf sich zu versammeln. Gackernd, nervend und scheinheilig ist ihr Wesen, so daß die Einheit zwischen äußerer Abstoßung und unterentwickeltem Charakter vollendet ist. Sherwood repräsentiert nahezu archetypisch die Eigenschaften, die einem gesunden, fröhlichen Wesenskern von Natur aus zuwider sind.
Klasse!
Zu vergleichen ist der Film am ehesten mit dem in der gleichen Liga spielenden "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", mit Taylor und ihrem On/Off Schatzilein Richard Burton.
Der Patriach "Big Daddy" (Burt Ives) kehrt von einer medizinischen Untersuchung auf seine 28.000 Hektar große Farm zurück, um dort im Kreise seiner Ehefrau (J.Anderson), den beiden Söhnen Brick (Newman) und Cooper (Jack Garson) und ihren Gemahlinnen (E.Taylor und Martha Sherwood), seinen 65 Geburtstag zu begehen.
Schon am Flughafen winseln Cooper und Mae's 5 Sprößlinge, auf süß und nett getrimmt, in einer Lärmbelästigungskapelle vereinigt, mit penetranter Vehemenz um Big Daddy herum, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Mae und Cooper überbieten sich währenddessen schon auf dem Rollfeld mit Glückwunschsbekundungen, daß es einem nur so duselig wird. Schnell wird klar, hinter diesem unnatürlich afffektiertem Handeln steckt eine manipulative Absicht: Cooper und die Schnepfe Mae rechnen mit dem baldigen Ableben Big Daddys und wollen sich für das ausstehende Erbe in ein möglich günstiges Licht rücken.
Maggie und Brick hingegen versuchen erst garnicht, ihre Krise zu verbergen. Ihre Ehe ist ein Scherbenhaufen und Brick hat sich nach dem Tod seines besten Freundes mit Haut und Haar dem Alkohol verschrieben. Maggie, obwohl von Brick mit Verachtung und Spott bedacht, kämpft um die Liebe und Anerkennung ihres attraktiven und potentiell reichen Mannes.
Wie für ein Theaterdrama üblich, werden hier mit schonungsloser Offenheit seelische Abgründe und psychische Qualen überhöht dargestellt und dem Voyeur zum Fraß vorgeworfen. Auf Konventionen und guten Umgangston pfeifend, entblößt man rücksichtslos im Streit die eigene Seele und die des Anderen. Befreit vom Korsett der Höflichkeitsfloskeln und guten Erziehung, pfeffert man sich den Haß auf die Verwandtschaft, sich selbst und die Verlogenheit in den Familienbeziehungen gegenseitig um die Ohren.
Während Big Daddy an der Geburtstagstafel im Garten von den 5 Plagegeistern mit Glückwunschsbekundungen terrorisiert und von deren Eltern, Cooper und Mae, in Gefälligkeitsgesten erstickt wird, eskaliert der Streit zwischen Brick und Maggie, die auf Grund einer Fußverletzung Bricks ihrem Zimmer bleiben, immer mehr. Im Mittelpunkt ihres Gefechtes, steht der Selbstmord des besten Freundes und Sportkammeraden Bricks, Skipper, der Lebensinhalt und -elixier Bricks gewesen ist und an dessen Tod Maggie nicht unbeteiligt sein soll.
Als Big Daddy das Zimmer von Bricks und Maggie betritt, um sich deren Glückwunschsegen abzuholen, ist der Streit in vollem Gange. Big Daddy, ein Unternehmerurgestein alter Schule, ist von der Offenheit des Konfliktes angetan und steigt sofort mit ein. Mae ist mit ihren 5 Blagen und einer überdimensionierten Geburtstagstorte in den Händen dem Big Daddy eilig hinterhergejuckelt, um bloß keine Symphatiepunkte an Brick zu verlieren. Für dieses devote Gebuckel erntet sie jedoch von dem Familienoberhaupt nur Verachtung. Ihm geht diese offensichtliche Erbschleicherei gehörig gegen den Strich und Mae, die hyperaktive Schnattergans holt sich hier eine blutige Nase.
Big Daddy muß sich jetzt von Brick die Vorwürfe gefallen lassen, immer nur ans Geschäft
gedacht, und Liebe durch Geld und Geschenke ersetzt zu haben.
Während des Streites zieht draußen ein Gewitter auf. Auch wenn Gewitter als dramaturgische Begleitmusik etwas überstrapaziert sind, hier paßt es hier doch ganz gut, da seine symbolischen zerstörerischen wie auch reinigenden Kräfte als Allegorie gut zum Geschehen im Farmhaus passen.
Während dieses Sturmes kommt es innerhalb der Familie zu komplexen, reinigenden, klärenden Prozessen, in denen alle wichtigen Themen und Emotionen wie Tod, Liebe, Heuchelei, Wahrhaftigkeit, Eifersucht, Neid und Haß in einem psychologischen Gärungs- und Klärungsprozess vermischt, getrennt, zerhackstückelt, wieder zusammengefügt und schließlich dem erhellendem Lichte der Erkenntnis zugeführt werden.
Psychologisch gekonnt seziert hier Tennesse Williams die menschliche Psyche und ihre komplexen Triebfedern in ihren sozialen Interaktionen. Williams bleibt dabei aber immer Realist. Auch wenn diese Famielientherapiesitzung außer Kontrolle zu geraten scheint, sie würde jeden Psychologen die Freudentränen in die Augen treiben. Soviel Offenheit, Selbstreflexion und Veränderungswillen wie hier, kann ja in der Praxis schließlich erst nach jahrelanger Auf- und Vorbereitung und geplünderter Klientenkasse erreicht werden.
Der Autor ist jedoch nicht naiv und gibt sich nicht der romantischen illusion hin, die menschliche Natur könnte im bloßen Gespräch überwunden und geläutert werden. Zu tief sitzt dem Menschen der giftige Stachel des Egoismuses und der Niedertracht im Fleisch, als daß er um des Altruismus wegen auf seine kleinen Glücksmomente verzichten möchte.
Denn noch während des Streites geht das Gelüge weiter. Bis auf Big Daddy selber, wißen nämlich alle, das er todkrank ist, aber keiner traut sich zunächst, seinen neu aufkeimenden Lebensmut zu zerstören. So läßt man ihn in all den Gesprächen Pläne machen, wodurch die ganzen Konversationen und Vorwürfe fast zur Farce verkommen, da man genau das vorlebt, was man dem anderen ankreidet.
Und selbst als diese letzte Blockade überwunden, der letzte Schleier gefallen ist und Big Daddy um sein Schicksal weiß, beginnt nach einer kurzen Phase der Stille, der Einkehr und der Wahrhaftigkeit, die Spirale von Lüge und Manipulation von neuem.
Maggie berichtet dem sterbenden Patriarch, daß sie schwanger ist, und sein Lieblingssohn nachkommen haben werde. Die Erbfolge ist gesichert.
Die Frage, ob das Lügen hier unmoralisch ist oder nicht wird damit nicht beantwortet. Big Daddy kann nun in Frieden sterben, Cooper und Mae werden jedoch im Erbstreit ausgestochen. Klar wird hier, wie komplex und doppelbödig der Mensch ist, und das unsere orthodoxen Vorstellungen von Moral und Ethik der Alltagswirklichkeit und seiner Natur nicht gewachsen sind.
Die Katze auf dem heißen Blechdach gehört zum inneren Kanon der großen Hollywooddramen und hat bis heute nichts von seiner Aktuallität eingebüßt, da hier die ewig gleiche Natur des Menschen behandelt wird, die sich, obwohl ständig im Fluß und im Wandel, im Kern nicht wesentlich verändert hat.
Die Leistungen von Taylor und Newman sind über alle Zweifel erhaben und wurden auch schon zur Genüge gewürdigt. Sie rufen meisterhaft, mit überzeugender Emotionalität und Einfühlungsvermögen vorgetragen, mit ihrem Zorn, Haß, Wut, Geschreie, dem Zynismus, der Verzweiflung, der Hoffnung und der Scheinheiligkeit etc. etc., beinahe das gesamte Repertoire der menschlichen Eigenschaften und Gefühlregungen ab, und fesseln den Zuschauer von ihrer ersten Scene an.
Aber auch Burl Ives als übermächtiger und schwergewichtiger Patriarch, der mit seiner Präsenz und Energie alles plattwälzt und niedermacht, was sich ihm entgegenstellt ist eine Idealbesetzung.
Nicht minder perfekt gecastet ist jedoch auch Madeline Sherwood als Mae. Schon rein äußerlich als Schnepfe zu erkennen, schafft sie es vorzüglich, alle Antipathien auf sich zu versammeln. Gackernd, nervend und scheinheilig ist ihr Wesen, so daß die Einheit zwischen äußerer Abstoßung und unterentwickeltem Charakter vollendet ist. Sherwood repräsentiert nahezu archetypisch die Eigenschaften, die einem gesunden, fröhlichen Wesenskern von Natur aus zuwider sind.
Klasse!
Zu vergleichen ist der Film am ehesten mit dem in der gleichen Liga spielenden "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", mit Taylor und ihrem On/Off Schatzilein Richard Burton.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 21.09.16 um 17:48
Packendes Beziehungsdrama nach dem Broadwaystück des Gestern verstorbenen US Dramatikers Edward Albee.
Das Pärchen George (Burton) und Martha (Taylor) kehren um 2:00h Nachts angeschickert von der Party des Schuldirektors und Vaters von Martha, heim in ihre traute Wohnung. Die Unordnung die hier sofort ins Auge sticht steht symbolisch für die unaufgeräumte emotionale Sphäre in iher Beziehung und weist darüber hinaus auch auf ein nicht zu unterschätzendes alkoholisches Problem hin.
Kaum zu Hause, feuert die kratzbürstige Martha giftige Pfeile auf ihren Mann ab. Sie stichelt und zänkert wie eine Furie. Der jedoch begegnet ihr mit gespielter Souveränität und Läßigkeit, weiß er doch, bald im warmen Bett zu liegen und vom schützenden Schlaf umhüllt zu sein. Seine samtige Stimmungslage schlägt jedoch jäh in einen angespannte Verteidigungsmodus um, als Martha ihm eröffnet, sie habe noch ein junges Lehrerehepaar von der Party zu sich eingeladen. Darüber erzürnt, bietet er Martha auf ihre nicht abebben wollenden Verbalattacken scharfes Kontra und nimmt den Fehdehandschuh auf.
Auch als der Besuch nun endlich Eintritt, hält der Burgfrieden nur für die minimale Zeitspanne, die man benötigt, um die obligatorischen Begrüßungsfloskeln abzuarbeiten. Von harten Alkoholika, die an diesem Abend in reichlich Strömen fließen, angestachelt, beginnen die Protagonisten sich gegenseitig die Masken der Heuchelei von ihren Gesichtern zu reißen und die darunterliegenden Triebedern ihrer Lebenslügen offenzulegen.
Nick und Honey, das Leherehepärchen, wird dabei von dem Vernichtungsfeldzug der beiden Kontrahenten keineswegs verschont. Von eigener Enttäuschung über ihr Leben und geplatzter Träume zerfressen, reißen George und Martha das Lehrerehepärchen mit hinein in einen Strudel aus Demütigung und Niedertracht. Mit schonungsloser Offenheit wird auf den Schwächen der Anderen herumgeritten, wobei sämtliche Hürden des Anstandes und des Respektes gerißen werden. In der totalen gegenseitigen Entblößung und vom hemmungslosen Alkoholgenuß befeuert fallen alle Schamgrenzen und die letzten Tabus werden gebrochen. Martha schnappt sich im Beisein ihres Mannes den schönen und sportlichen Lehrer Nick und verführt ihn vor seinen Augen, nur um ihm (Nick) danach vorzuwerfen, sie nicht richtig befriedigt zu haben. Das George sie dafür unversehrt läßt und die Konfrontation nicht in physischen Gewaltexzessen eskaliert, ist nur Georges eisernen Beherrschung und der Gewißheit, noch einen letzten Trumpf gegen sie in der Hand zu haben, zu verdanken...
Mit ungeheurer Intensität tragen Taylor und Burton einen Ehekonflikt vor, den es in dieser Deutlichkeit zuvor noch nicht gegeben hat. In der Hitze des Gefechtes werden alle Fassaden niedergebrannt und die nackte kleine erbärmliche Menschenseele wird entblößt. In der Dunkelheit der Nacht kommt eben die dunkle Seite der Psyche vorrangig zum Vorschein und wird in dem Fegefeuer der Katharsis geopfert.
Nach dem alle Trümpfe gezückt und alle Finten geschlagen sind, graut der Morgen und mit ihm dämmert das Licht der Erkenntniss. Ob noch rechtzeitig, wird sich zeigen. Beide sind schon vom jahrelangen Alkoholkonsum und der kräfteraubenden Zermürbungsschlacht gezeichnet. Ein stiller und zärtlicher Moment der Einsicht und der Vergebung am Morgen kann ein Neuanfang sein. Oder das Ende von Allem. Verloren haben auf jeden Fall beide...
Taylors und Burtons exzessives Schauspiel rangiert am oberen Limit dessen, was an Performance möglich ist. Besser kann man den Auftrag an den Schauspieler, innere Emotionen äußerlich darzustellen, kaum erfüllen. Fast die gesamte Palette dramatischer und tragischer Emotionen wird auf höchstem Niveau abgearbeitet und mitreißend vorgetragen. Aber auch George Segal als Nick und Sandy Dennis als Honey sind weit mehr als bloße Staffage und Augenfutter. Sie sind der ideale Katalysator für das Psychodrama.
Da die der Spannungsbogen aber nicht immer steil nach Norden zeigt, sondern einige Passagen für heutige Verhältnisse manchmal etwas langatmig sind, erhält die Story daher nur exzellente 4 Punkte. Macht mit den 6 Punkten für die schauspielerische Darbietung zusammen 5 verdiente Punkte...
Das Pärchen George (Burton) und Martha (Taylor) kehren um 2:00h Nachts angeschickert von der Party des Schuldirektors und Vaters von Martha, heim in ihre traute Wohnung. Die Unordnung die hier sofort ins Auge sticht steht symbolisch für die unaufgeräumte emotionale Sphäre in iher Beziehung und weist darüber hinaus auch auf ein nicht zu unterschätzendes alkoholisches Problem hin.
Kaum zu Hause, feuert die kratzbürstige Martha giftige Pfeile auf ihren Mann ab. Sie stichelt und zänkert wie eine Furie. Der jedoch begegnet ihr mit gespielter Souveränität und Läßigkeit, weiß er doch, bald im warmen Bett zu liegen und vom schützenden Schlaf umhüllt zu sein. Seine samtige Stimmungslage schlägt jedoch jäh in einen angespannte Verteidigungsmodus um, als Martha ihm eröffnet, sie habe noch ein junges Lehrerehepaar von der Party zu sich eingeladen. Darüber erzürnt, bietet er Martha auf ihre nicht abebben wollenden Verbalattacken scharfes Kontra und nimmt den Fehdehandschuh auf.
Auch als der Besuch nun endlich Eintritt, hält der Burgfrieden nur für die minimale Zeitspanne, die man benötigt, um die obligatorischen Begrüßungsfloskeln abzuarbeiten. Von harten Alkoholika, die an diesem Abend in reichlich Strömen fließen, angestachelt, beginnen die Protagonisten sich gegenseitig die Masken der Heuchelei von ihren Gesichtern zu reißen und die darunterliegenden Triebedern ihrer Lebenslügen offenzulegen.
Nick und Honey, das Leherehepärchen, wird dabei von dem Vernichtungsfeldzug der beiden Kontrahenten keineswegs verschont. Von eigener Enttäuschung über ihr Leben und geplatzter Träume zerfressen, reißen George und Martha das Lehrerehepärchen mit hinein in einen Strudel aus Demütigung und Niedertracht. Mit schonungsloser Offenheit wird auf den Schwächen der Anderen herumgeritten, wobei sämtliche Hürden des Anstandes und des Respektes gerißen werden. In der totalen gegenseitigen Entblößung und vom hemmungslosen Alkoholgenuß befeuert fallen alle Schamgrenzen und die letzten Tabus werden gebrochen. Martha schnappt sich im Beisein ihres Mannes den schönen und sportlichen Lehrer Nick und verführt ihn vor seinen Augen, nur um ihm (Nick) danach vorzuwerfen, sie nicht richtig befriedigt zu haben. Das George sie dafür unversehrt läßt und die Konfrontation nicht in physischen Gewaltexzessen eskaliert, ist nur Georges eisernen Beherrschung und der Gewißheit, noch einen letzten Trumpf gegen sie in der Hand zu haben, zu verdanken...
Mit ungeheurer Intensität tragen Taylor und Burton einen Ehekonflikt vor, den es in dieser Deutlichkeit zuvor noch nicht gegeben hat. In der Hitze des Gefechtes werden alle Fassaden niedergebrannt und die nackte kleine erbärmliche Menschenseele wird entblößt. In der Dunkelheit der Nacht kommt eben die dunkle Seite der Psyche vorrangig zum Vorschein und wird in dem Fegefeuer der Katharsis geopfert.
Nach dem alle Trümpfe gezückt und alle Finten geschlagen sind, graut der Morgen und mit ihm dämmert das Licht der Erkenntniss. Ob noch rechtzeitig, wird sich zeigen. Beide sind schon vom jahrelangen Alkoholkonsum und der kräfteraubenden Zermürbungsschlacht gezeichnet. Ein stiller und zärtlicher Moment der Einsicht und der Vergebung am Morgen kann ein Neuanfang sein. Oder das Ende von Allem. Verloren haben auf jeden Fall beide...
Taylors und Burtons exzessives Schauspiel rangiert am oberen Limit dessen, was an Performance möglich ist. Besser kann man den Auftrag an den Schauspieler, innere Emotionen äußerlich darzustellen, kaum erfüllen. Fast die gesamte Palette dramatischer und tragischer Emotionen wird auf höchstem Niveau abgearbeitet und mitreißend vorgetragen. Aber auch George Segal als Nick und Sandy Dennis als Honey sind weit mehr als bloße Staffage und Augenfutter. Sie sind der ideale Katalysator für das Psychodrama.
Da die der Spannungsbogen aber nicht immer steil nach Norden zeigt, sondern einige Passagen für heutige Verhältnisse manchmal etwas langatmig sind, erhält die Story daher nur exzellente 4 Punkte. Macht mit den 6 Punkten für die schauspielerische Darbietung zusammen 5 verdiente Punkte...
mit 5
mit 3
mit 3
mit 2
bewertet am 18.09.16 um 11:48
Ok, der Film ist schon einigermaßen durchgedreht, um nicht zu sagen überdreht. All dies findet jedoch auf einem sehr kindgerechten Niveau statt, so daß der Biß einiger Serienfolgen schmerzlich vermißt wird.
Hyperaktive Dialoge an der Grenze des erträglichen und ein clipartiger Erzählstil sorgen zwar für allerlei Kurzweil, ersetzen jedoch keinen echten Witz. Und genau hieran mangelt es dem Film. So sehr er auch bei Laune hält, so fehlt es ihm ganz einfach auch an Schenkelklopfern.
Ein Feuerwerk an verrückten Ideen darf dem Film wohl attestiert werde, ersetzt aber beileibe keine Zwerchfellschüttler wieherndes Gelächter.
Dafür gabs ein paar nette 3D Effekte, die für Wasserlachen vor dem Flatscreen gesorgt haben!
Hyperaktive Dialoge an der Grenze des erträglichen und ein clipartiger Erzählstil sorgen zwar für allerlei Kurzweil, ersetzen jedoch keinen echten Witz. Und genau hieran mangelt es dem Film. So sehr er auch bei Laune hält, so fehlt es ihm ganz einfach auch an Schenkelklopfern.
Ein Feuerwerk an verrückten Ideen darf dem Film wohl attestiert werde, ersetzt aber beileibe keine Zwerchfellschüttler wieherndes Gelächter.
Dafür gabs ein paar nette 3D Effekte, die für Wasserlachen vor dem Flatscreen gesorgt haben!
mit 3
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 08.09.16 um 16:40
Krampus erliegt den selben Tücken des 80er Retrogeschwurbels wie J.J. Abrams Rohrkrepierer Super 8.
Die 80er Jahre "Familienhorrorfilme" wie Gremlins, House, Poltergreis, Critters und co. , zeichneten sich allesamt durch solide Tricktechnik und selbstgemachte Spezialeffekte aus dem Baumarkt aus. Es war manchmal ein wenig schaurig, aber selten gruselig. Das Set war nie morbide, sondern entsprang eher der Mittelklasse Popkultur. So konnte man sich stets sicher sein, daß das eigene Nervenkostüm höchstens gekitzelt, aber nie durchgerüttelt wurde.
Das plötzliche Einschleichen des Bösen wie in den zuvor genannten Werken, in den frivolen Familienalltag, wird auch in Krampus genüßlich zelebriert.
Familie X bekommt zu Weihnachten Besuch von ihrer eher mit Vorsicht zu genießenden buckligen Verwandtschaft aus Anderswo. Man macht aber natürlich Gute Mine zum bösen Spiel und suggeriert Gastfreundschaft.
In Anlehnung an National Lampoon's Weihnachtsklassiker "Fröhliche Weihnachten", türmen sich die interfamiliären Spannungen im Laufe eines Nachmittages allmählich cummulusartig auf, um sich irgendwann im totalen Chaos zu entladen. Alte Familienkamellen werden ausgepackt und die pubertierende Kaste zankt vor sich hin.
Im Zuge dessen wird im Streit ein Brief an den Weihnachtsmann aus dem Fenster geworfen und mit allerlei unchristlichen Flüchen belegt. Aber statt in alle Winde zerstreut zu werden, wird der Brief, ach Du Schreck, dem bösen Schatten des Weihnachtsmannes, dem Krampus, in die Arme geweht.
Der läßt nicht mit sich spaßen, Fluch is Fluch, und reitet mit seinen Schergen auf die Erde hernieder, um die bösen Verwünschungen des Jungen, der sich vom Geist der Weihnacht abgewendet hat, zu erfüllen.
Stadt Üpsillon wird unter einer einer Glocke von klirrender Kälte und meterhohen Schneeverwehungen begraben und ist komplett von der Aussenwelt abgeschottet.
Familie X sitzt zusammengepfercht bei Stromausfall und Kerzenschein im Wohnzimmer, als das Böse allmählich beginnt, durch ihre Mauern zu kriechen...
Obwohl alle Zutaten für einen guten Film vorhanden waren, stimmt leider die Rezeptur nicht. Angefangen von der Eröffnungssequenz mit ihren "Fröhliche Weihnachten" Anklängen, denen es an humoristischen Glanzlichtern fehlt, über die mangelnde Spannung, bis hin zu den degenerierten Kasperlefiguren, die mit ihrem Tschingerassabumm für Gänsehaut sorgen sollen; Alles ist im Ansatz gelungen und gut gemeint aber irgendwie falsch zusammengewürfelt, so daß zwar ein erbaulicher, unterm Strich jedoch nur mäßig unterhaltsamer Film zusammengeschustert wurde.
Krampus will zuviel Retro sein und verliert dabei die notwendige innovative Eigenständigkeit, die es braucht, um den Zuschauer unter die Haut zu fahren und zu überraschen.
So aber bleibt einem nichts anderes übrig, als sich an dem ein oder anderen gelungenen Schauwert zu erfreuen (z.b. die Schneemänner) oder zu bejubeln, daß es noch eine Schar unerschrockener Filmenthusiasten gibt, die sich dem monströsem Überdigitalisierungswahn entgegenstemmen und sich zurück auf alte, ehrliche Handwerkerkunst besinnen.
In der finalen Bewertung jedenfalls muß dem Film eine Beliebigkeit unterstellt werden, der man bestenfalls das Etikett "nett" attestieren kann, der jedoch verzweifelt im Niemandsland zwischen Horror, Fantasy und Komödie hin- und herpendelt, ohne in einem der genannten Genres einen markanten Fußabdruck zu hinterlaßen.
Auch die illustre Schaustellerschar vermag es nicht, liebliche Duftnoten zu hinterlassen und sich für weitere Arrangements zu empfehlen. Die Durchschnittsschauspieler dieser Durchschnittsfamilien sind selbst dann nicht in der Lage, sich aus ihrem engen Biedermeierkorsett zu befreien und mal den Vorstadtrambo zu geben, wenn die eigene Baggage in den Eingeweiden ammoklaufender Räuber Hotzenplotzfiguren zu Dünnschiß verarbeitet wird. Nein, man bleibt immer bloß schön der besorgte Familienvater. Was sollen auch die Nachbarn denken? Da behält man doch lieber die Fasson.
Das Lowlight bildet hier sicherlich die zurückhaltend im Hintergrund orakelnde Oma, die, mit tiefer Weisheit geschlagen und eine dunkle Vergangenheit hütend, ein unverständliches Kauderwelsch ausspeit, dessen hessischer Proletendialekt auf einem fiktiven Zurechnungsindex irgendwo zwischen Debilität und Schlaganfall anzusiedeln wäre.
Wenn die Oma versucht gruselig zu sein, ist daß ungefähr genauso schlimm, als ob Mario Barth versucht witzig zu sein: Sie haben's beide halt einfach nicht drauf...
Die 80er Jahre "Familienhorrorfilme" wie Gremlins, House, Poltergreis, Critters und co. , zeichneten sich allesamt durch solide Tricktechnik und selbstgemachte Spezialeffekte aus dem Baumarkt aus. Es war manchmal ein wenig schaurig, aber selten gruselig. Das Set war nie morbide, sondern entsprang eher der Mittelklasse Popkultur. So konnte man sich stets sicher sein, daß das eigene Nervenkostüm höchstens gekitzelt, aber nie durchgerüttelt wurde.
Das plötzliche Einschleichen des Bösen wie in den zuvor genannten Werken, in den frivolen Familienalltag, wird auch in Krampus genüßlich zelebriert.
Familie X bekommt zu Weihnachten Besuch von ihrer eher mit Vorsicht zu genießenden buckligen Verwandtschaft aus Anderswo. Man macht aber natürlich Gute Mine zum bösen Spiel und suggeriert Gastfreundschaft.
In Anlehnung an National Lampoon's Weihnachtsklassiker "Fröhliche Weihnachten", türmen sich die interfamiliären Spannungen im Laufe eines Nachmittages allmählich cummulusartig auf, um sich irgendwann im totalen Chaos zu entladen. Alte Familienkamellen werden ausgepackt und die pubertierende Kaste zankt vor sich hin.
Im Zuge dessen wird im Streit ein Brief an den Weihnachtsmann aus dem Fenster geworfen und mit allerlei unchristlichen Flüchen belegt. Aber statt in alle Winde zerstreut zu werden, wird der Brief, ach Du Schreck, dem bösen Schatten des Weihnachtsmannes, dem Krampus, in die Arme geweht.
Der läßt nicht mit sich spaßen, Fluch is Fluch, und reitet mit seinen Schergen auf die Erde hernieder, um die bösen Verwünschungen des Jungen, der sich vom Geist der Weihnacht abgewendet hat, zu erfüllen.
Stadt Üpsillon wird unter einer einer Glocke von klirrender Kälte und meterhohen Schneeverwehungen begraben und ist komplett von der Aussenwelt abgeschottet.
Familie X sitzt zusammengepfercht bei Stromausfall und Kerzenschein im Wohnzimmer, als das Böse allmählich beginnt, durch ihre Mauern zu kriechen...
Obwohl alle Zutaten für einen guten Film vorhanden waren, stimmt leider die Rezeptur nicht. Angefangen von der Eröffnungssequenz mit ihren "Fröhliche Weihnachten" Anklängen, denen es an humoristischen Glanzlichtern fehlt, über die mangelnde Spannung, bis hin zu den degenerierten Kasperlefiguren, die mit ihrem Tschingerassabumm für Gänsehaut sorgen sollen; Alles ist im Ansatz gelungen und gut gemeint aber irgendwie falsch zusammengewürfelt, so daß zwar ein erbaulicher, unterm Strich jedoch nur mäßig unterhaltsamer Film zusammengeschustert wurde.
Krampus will zuviel Retro sein und verliert dabei die notwendige innovative Eigenständigkeit, die es braucht, um den Zuschauer unter die Haut zu fahren und zu überraschen.
So aber bleibt einem nichts anderes übrig, als sich an dem ein oder anderen gelungenen Schauwert zu erfreuen (z.b. die Schneemänner) oder zu bejubeln, daß es noch eine Schar unerschrockener Filmenthusiasten gibt, die sich dem monströsem Überdigitalisierungswahn entgegenstemmen und sich zurück auf alte, ehrliche Handwerkerkunst besinnen.
In der finalen Bewertung jedenfalls muß dem Film eine Beliebigkeit unterstellt werden, der man bestenfalls das Etikett "nett" attestieren kann, der jedoch verzweifelt im Niemandsland zwischen Horror, Fantasy und Komödie hin- und herpendelt, ohne in einem der genannten Genres einen markanten Fußabdruck zu hinterlaßen.
Auch die illustre Schaustellerschar vermag es nicht, liebliche Duftnoten zu hinterlassen und sich für weitere Arrangements zu empfehlen. Die Durchschnittsschauspieler dieser Durchschnittsfamilien sind selbst dann nicht in der Lage, sich aus ihrem engen Biedermeierkorsett zu befreien und mal den Vorstadtrambo zu geben, wenn die eigene Baggage in den Eingeweiden ammoklaufender Räuber Hotzenplotzfiguren zu Dünnschiß verarbeitet wird. Nein, man bleibt immer bloß schön der besorgte Familienvater. Was sollen auch die Nachbarn denken? Da behält man doch lieber die Fasson.
Das Lowlight bildet hier sicherlich die zurückhaltend im Hintergrund orakelnde Oma, die, mit tiefer Weisheit geschlagen und eine dunkle Vergangenheit hütend, ein unverständliches Kauderwelsch ausspeit, dessen hessischer Proletendialekt auf einem fiktiven Zurechnungsindex irgendwo zwischen Debilität und Schlaganfall anzusiedeln wäre.
Wenn die Oma versucht gruselig zu sein, ist daß ungefähr genauso schlimm, als ob Mario Barth versucht witzig zu sein: Sie haben's beide halt einfach nicht drauf...
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.09.16 um 10:13
Nach dem allgemeinen Gute Laune Getöse auf dieser Seite, ist es meine Berufung, den Buhmann zu geben. Aber Entwarnung zuerst: Der Film ist keine Katastrophe und man kann sich bei gedrosselter Erwartungshaltung locker für 3 Std. zufriedenstellend aus dem Alltag abholen lassen.
Das lag überraschender Weise in erster Linie auch an Znyders vergleichsweise angenehmen und dezenten visuellem Inszenierungsstil, der diesmal auf seine sonst so hyperästhetische Popoptik verzichtet und sich damit von seiner sterilen Bildsprache gelöst hat. Auf einen etwas rauheren und düsteren Look zu setzen, hat der Athmosphäre definitiv gut getan.
Die Handlung setzt nahtlos am finalen Actiongewitter von Man of Steel an, um im direkten Anschluß Superman über seine Freundin, Louis Lane, in eine Falle in der Wüste zu locken, bei der eine Handvoll Zivilisten ihr Leben lassen müßen. Durch eine Falschaussage von einer gekauften Zeugin, wird Supermann eines Massakers bezichtigt (sind hier Paralellen zum ersten Kuwaitkrieg beabsichtigt?), worunter seiner Reputation mächtig Schaden zugefügt wird.
Von der Lügenpresse aufgestachelt, macht sich auch Batman Gedanken, ob Superman nicht mit einem medial manipuliertem Image versehen und ins falsche Licht gerückt wurde, um des Menschen seine Sehnsucht nach einem Gott zu stillen, sondern insgeheim eine Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Aber auch Batman's gute Sitten lassen zu wünschen übrig: Statt seine Gegner eigenständig zu zerreißen, brandmarkt er sie mit seinem Batwappen, bevor er sie der Polizei ausliefert. Aufgrund dieser Brandmale ist ihnen ein brutaler Tod durch Mithäftlinge sicher. Warum das so ist, hat sich mir nicht mit letzter Klarheit erschloßen. Aber sei's drum. In Gotham City ticken die Batuhren eben anders!
Hinter der Denunzierung Supermans steckt sein Erzrivale Lex Luther, der mit Hilfe von einem Brocken Kryptonit eine Waffe gegen Superman entwickeln will. Batman bekommt Wind von dem Stein und raubt ihn Luther, um selbst eine Waffe gegen Superman zu entwerfen. Superman hat Batman zwar zuvor schon mal in einer zwischen Tür- und Angelpöbelei die Leviten gelesen und ihm dabei empfohlen wieder auf den Pfad der Tugend zurückzukehren, um die Ganoven ordnungsgemäß bei der Exekutiven abzuliefern. Zu einem wirklich klärenden Gespräch zwischen den beiden kommt es aber nicht. Man faucht sich nur eben mal ein bisschen an.
Das ändert sich dramatisch, als Luthor Superman offenbart, er habe seine Mutter Martha entführt und er werde sie nur wiedersehen, wenn er aus der Fledermaus Gulasch mit Gehacktes macht.
In diesem Kampf, in dem Batman unter normalen Umständen nicht die geringste Chance hätte, wendet sich durch den Einsatz von Batmans Kryptonitwaffen das Blatt, und Superman schielt seinem gewissen Tod in die Augen. Das Kryptonitschwert schon an der Kehle, bittet Superman Batman, seine Mutter Martha aus den Fängen Luthers zu befreien. Da Batmans Mutter auch Martha hieß, wird an seine Muttergefühle apelliert und das Gute bahnt sich durch Batmans dicken Carbonpanzer den Weg in seine Seele. Supi entgeht so dem finalen Todesstoß!
Während des Kampfes der beiden findet Lex Luther einen Weg, sich Zugang zu Supermans Raumschiff zu erschleichen, mit dem er einst auf der Erde gestrandet war und schafft es dort unter Mithilfe eines Computers, aus dem toten Körper von General Zod aus 'Man of Steel', den Ultrabösewicht Doomsday zu erschaffen. Gegen dieses Supermegahyperungeheuer müßen Superman und Batman, die sich wieder vertragen und Nibelungentreue geschworen haben, unbedingt gemeinsam zu Werke gehen, wollen sie den Hauch einer Chance gegen Senor Doomsday haben. Wie aus dem Nichts kommt ihnen dann auch noch Wonderbra Woman zu Hilfe. So wird die Prügel auf drei Superheldengoschen verteilt, was alle beteiligten als extrem angenehm bewerten, da sie so also nur 1/3 der Prügel einstecken müßen. Betritt Wonderbra Women aber zu spät die Bühne, oder kann die Erde zum einhunderttausendsten mal von Superhelden gerettet werden? Die Antwort soll hier nicht verraten werden...
Soviel zur Handlung. Im Großen und Ganzen fallen im Rahmen der zu erwartenden simplen Komplexität, einige Unstimmigkeiten unangenehm ins Gewicht. Von diesen obligatorischen Logikfehlern aber einmal abgesehen, scheint die Transformation von einem Medium ins andere, sprich vom Comic auf die Leinwand nicht durchweg geglückt. Verhakten sich Schauspieler auf der Leinwand so stereotyp wie ihre Vorbilder aus den Printmedien, verlieren sie eben einfach an Glaubhaftigkeit. Dieses Atribut muß man auch dem Kernduell zwischen Batman und Superman anhaften. Die Eskalation und Entzweiung der Graphic Novel Ikonen wirkt einfach zu Konstruiert und Realitätsfremd, eben comicblöd, als daß sie dramaturgisch überzeugen könnte. Da hab ich bei den X-Men schon packendere und plausiblere Lösungen gefunden. Auch wirkt Lex Luther mit seiner overgeacteten Jokerpersiflage eher spackig denn fies, was das Sehvergnügen bei jedem Auftritt merklich schmählert.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich nebenbei anmerken, daß ich jetzt wirklich auch genung Lex Luther und "Kryptonit gegen Superman" Filme gesehen habe. Irgendwann ist auch mal genug und man darf sich in den Chefetagen gerne mal was neues Einfallen lassen.
Auch sind viele einzelne Sequenzen im Film einfach überflüßig. Man hätte guten Gewissens z.b. auf die Traumsequenzen und Rückblenden verzichten können. Das gibt dem Film weder mehr Tiefe, noch wäre eine Referenz an die (besseren) Vorgänger von Nöten gewesen. Dies zieht den Film nur, ebenso wie das zu sehr in die Länge gezogene Mißtrauensdrama, in die Länge und verhackstückelt den Film in lose assozierte Fragmente.
Ebenfalls finde ich die Interpretation von Clark Kent als Reporter mindestenz langweilig. Als schwergewichtiger Investigativjournalist hätte er ein ernsthaftes Pendant zum reifer und ernster wirkenden Super alter Ego überzeugend gewirkt oder hätte auch eine schusselige Variante den Film mit einigen Seitenhieben aufgewertet. Leider bleiben diese Scenen im Daily Planet aber farb- und belanglos und tragen nicht nennenswert zur Performance des Werkes bei.
So wenig rund der Film im Detail auch läuft, so nervig Lex Luther auch agiert und so sehr sein Rhytmus auch immer wieder ins stocken gerät, so sehr gefallen doch immer wieder einzelne Sequenzen: Seien es die Superheldenduelle mit ihrer Kompromißlosigkeit oder die exzelent eingesetzten CGI Effekte, wobei der finale Kampf mit Doomsday nochmal besonders herausgestellt werden muß, am Wegesrand läßt sich doch die ein oder andere visuelle Perle ernten.
Habe ich den Endgegner Doomsday eigentlich nicht schon mal irgendwo gesehen ...? Ach ja, in den Höhlen von Moria, im Herren der Ringe. Frappierend die Ähnlichkeit. Da können die Chinesen aber beim kopieren noch was lernen. Was soll's. Das Monster sieht spitze aus und der Endkampf knallt richtig. Doomsday auf einer Überdosis von Heisenbergs bestem Crytal Meth gegen eine verzweifelte Schar Übermenschen, die wie lästige Schmeißfliegen aus der Bahn gefegt werden. In allen Adpekten überzeugend, bis zum Schluß wieder die klassische, einfallslose Allzweckwaffe Kryptonit ins Spiel gebracht und der Spuk ein jähes Ende findet.
Am fairsten bewertet man einen Film vielleicht nach dem Appetit auf eine zweite Begegnung mit dem Werk, den man nach Ende des Filmes verspührt. Und hier muß ich sagen, daß, nachdem die Neugier auf den Ausgang der Geschichte gestillt war, diese Begierde erst einmal erloschen ist. Nocheinmal die Vielzahl dröger Passagen über mich ergehen lassen? Nein Danke. Die Pseudotiefe und Langatmigkeit brauch ich so schnell nicht wieder. Und wenn, dann tut's wohl auch die Kinoversion. Die ist hoffentlich kerniger und kommt schneller zum Wesentlichen...
Das lag überraschender Weise in erster Linie auch an Znyders vergleichsweise angenehmen und dezenten visuellem Inszenierungsstil, der diesmal auf seine sonst so hyperästhetische Popoptik verzichtet und sich damit von seiner sterilen Bildsprache gelöst hat. Auf einen etwas rauheren und düsteren Look zu setzen, hat der Athmosphäre definitiv gut getan.
Die Handlung setzt nahtlos am finalen Actiongewitter von Man of Steel an, um im direkten Anschluß Superman über seine Freundin, Louis Lane, in eine Falle in der Wüste zu locken, bei der eine Handvoll Zivilisten ihr Leben lassen müßen. Durch eine Falschaussage von einer gekauften Zeugin, wird Supermann eines Massakers bezichtigt (sind hier Paralellen zum ersten Kuwaitkrieg beabsichtigt?), worunter seiner Reputation mächtig Schaden zugefügt wird.
Von der Lügenpresse aufgestachelt, macht sich auch Batman Gedanken, ob Superman nicht mit einem medial manipuliertem Image versehen und ins falsche Licht gerückt wurde, um des Menschen seine Sehnsucht nach einem Gott zu stillen, sondern insgeheim eine Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Aber auch Batman's gute Sitten lassen zu wünschen übrig: Statt seine Gegner eigenständig zu zerreißen, brandmarkt er sie mit seinem Batwappen, bevor er sie der Polizei ausliefert. Aufgrund dieser Brandmale ist ihnen ein brutaler Tod durch Mithäftlinge sicher. Warum das so ist, hat sich mir nicht mit letzter Klarheit erschloßen. Aber sei's drum. In Gotham City ticken die Batuhren eben anders!
Hinter der Denunzierung Supermans steckt sein Erzrivale Lex Luther, der mit Hilfe von einem Brocken Kryptonit eine Waffe gegen Superman entwickeln will. Batman bekommt Wind von dem Stein und raubt ihn Luther, um selbst eine Waffe gegen Superman zu entwerfen. Superman hat Batman zwar zuvor schon mal in einer zwischen Tür- und Angelpöbelei die Leviten gelesen und ihm dabei empfohlen wieder auf den Pfad der Tugend zurückzukehren, um die Ganoven ordnungsgemäß bei der Exekutiven abzuliefern. Zu einem wirklich klärenden Gespräch zwischen den beiden kommt es aber nicht. Man faucht sich nur eben mal ein bisschen an.
Das ändert sich dramatisch, als Luthor Superman offenbart, er habe seine Mutter Martha entführt und er werde sie nur wiedersehen, wenn er aus der Fledermaus Gulasch mit Gehacktes macht.
In diesem Kampf, in dem Batman unter normalen Umständen nicht die geringste Chance hätte, wendet sich durch den Einsatz von Batmans Kryptonitwaffen das Blatt, und Superman schielt seinem gewissen Tod in die Augen. Das Kryptonitschwert schon an der Kehle, bittet Superman Batman, seine Mutter Martha aus den Fängen Luthers zu befreien. Da Batmans Mutter auch Martha hieß, wird an seine Muttergefühle apelliert und das Gute bahnt sich durch Batmans dicken Carbonpanzer den Weg in seine Seele. Supi entgeht so dem finalen Todesstoß!
Während des Kampfes der beiden findet Lex Luther einen Weg, sich Zugang zu Supermans Raumschiff zu erschleichen, mit dem er einst auf der Erde gestrandet war und schafft es dort unter Mithilfe eines Computers, aus dem toten Körper von General Zod aus 'Man of Steel', den Ultrabösewicht Doomsday zu erschaffen. Gegen dieses Supermegahyperungeheuer müßen Superman und Batman, die sich wieder vertragen und Nibelungentreue geschworen haben, unbedingt gemeinsam zu Werke gehen, wollen sie den Hauch einer Chance gegen Senor Doomsday haben. Wie aus dem Nichts kommt ihnen dann auch noch Wonderbra Woman zu Hilfe. So wird die Prügel auf drei Superheldengoschen verteilt, was alle beteiligten als extrem angenehm bewerten, da sie so also nur 1/3 der Prügel einstecken müßen. Betritt Wonderbra Women aber zu spät die Bühne, oder kann die Erde zum einhunderttausendsten mal von Superhelden gerettet werden? Die Antwort soll hier nicht verraten werden...
Soviel zur Handlung. Im Großen und Ganzen fallen im Rahmen der zu erwartenden simplen Komplexität, einige Unstimmigkeiten unangenehm ins Gewicht. Von diesen obligatorischen Logikfehlern aber einmal abgesehen, scheint die Transformation von einem Medium ins andere, sprich vom Comic auf die Leinwand nicht durchweg geglückt. Verhakten sich Schauspieler auf der Leinwand so stereotyp wie ihre Vorbilder aus den Printmedien, verlieren sie eben einfach an Glaubhaftigkeit. Dieses Atribut muß man auch dem Kernduell zwischen Batman und Superman anhaften. Die Eskalation und Entzweiung der Graphic Novel Ikonen wirkt einfach zu Konstruiert und Realitätsfremd, eben comicblöd, als daß sie dramaturgisch überzeugen könnte. Da hab ich bei den X-Men schon packendere und plausiblere Lösungen gefunden. Auch wirkt Lex Luther mit seiner overgeacteten Jokerpersiflage eher spackig denn fies, was das Sehvergnügen bei jedem Auftritt merklich schmählert.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich nebenbei anmerken, daß ich jetzt wirklich auch genung Lex Luther und "Kryptonit gegen Superman" Filme gesehen habe. Irgendwann ist auch mal genug und man darf sich in den Chefetagen gerne mal was neues Einfallen lassen.
Auch sind viele einzelne Sequenzen im Film einfach überflüßig. Man hätte guten Gewissens z.b. auf die Traumsequenzen und Rückblenden verzichten können. Das gibt dem Film weder mehr Tiefe, noch wäre eine Referenz an die (besseren) Vorgänger von Nöten gewesen. Dies zieht den Film nur, ebenso wie das zu sehr in die Länge gezogene Mißtrauensdrama, in die Länge und verhackstückelt den Film in lose assozierte Fragmente.
Ebenfalls finde ich die Interpretation von Clark Kent als Reporter mindestenz langweilig. Als schwergewichtiger Investigativjournalist hätte er ein ernsthaftes Pendant zum reifer und ernster wirkenden Super alter Ego überzeugend gewirkt oder hätte auch eine schusselige Variante den Film mit einigen Seitenhieben aufgewertet. Leider bleiben diese Scenen im Daily Planet aber farb- und belanglos und tragen nicht nennenswert zur Performance des Werkes bei.
So wenig rund der Film im Detail auch läuft, so nervig Lex Luther auch agiert und so sehr sein Rhytmus auch immer wieder ins stocken gerät, so sehr gefallen doch immer wieder einzelne Sequenzen: Seien es die Superheldenduelle mit ihrer Kompromißlosigkeit oder die exzelent eingesetzten CGI Effekte, wobei der finale Kampf mit Doomsday nochmal besonders herausgestellt werden muß, am Wegesrand läßt sich doch die ein oder andere visuelle Perle ernten.
Habe ich den Endgegner Doomsday eigentlich nicht schon mal irgendwo gesehen ...? Ach ja, in den Höhlen von Moria, im Herren der Ringe. Frappierend die Ähnlichkeit. Da können die Chinesen aber beim kopieren noch was lernen. Was soll's. Das Monster sieht spitze aus und der Endkampf knallt richtig. Doomsday auf einer Überdosis von Heisenbergs bestem Crytal Meth gegen eine verzweifelte Schar Übermenschen, die wie lästige Schmeißfliegen aus der Bahn gefegt werden. In allen Adpekten überzeugend, bis zum Schluß wieder die klassische, einfallslose Allzweckwaffe Kryptonit ins Spiel gebracht und der Spuk ein jähes Ende findet.
Am fairsten bewertet man einen Film vielleicht nach dem Appetit auf eine zweite Begegnung mit dem Werk, den man nach Ende des Filmes verspührt. Und hier muß ich sagen, daß, nachdem die Neugier auf den Ausgang der Geschichte gestillt war, diese Begierde erst einmal erloschen ist. Nocheinmal die Vielzahl dröger Passagen über mich ergehen lassen? Nein Danke. Die Pseudotiefe und Langatmigkeit brauch ich so schnell nicht wieder. Und wenn, dann tut's wohl auch die Kinoversion. Die ist hoffentlich kerniger und kommt schneller zum Wesentlichen...
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 20.08.16 um 18:40
Eher schwaches Upgrade des rustikalen Überraschungserfolges Olympus has fallen.
Der englische Premierminister ist Tod. Die Staatsoberhäupter der freien Welt versammeln sich aus allen Winkeln der Welt in London, um an der Trauerzeremonie teilzunehmen. Auch der amerikamische Präsident willigt trotz Sicherheitsbedenken ein. Sein weiser Security Chef Mike Banning (Gerald Butler) rät ihm dazu.
Der pakistanische Waffenhändler Sakawi jedoch hat mit Amerika aber noch eine Rechnung offen: Bei einem Drohnenangriff der Air Force wurde seine Tochter auf ihrer eigenen Hochzeit atomisiert. Sakawi nutzt die Gelegenheit der Beerdigung, um die Rechnung mit den USA zu begleichen. Außerdem hat er auch was gegen London und versucht, die Stadt gleich mit in die Luft zu sprengen. Das mit der Stadt gelingt ihm so leidlich und ein paar Staats- und Regierungschefs gehen auch mit hops. Der amerikanische Präsident kann jedoch von Magic Mike beschützt und erst einmal aus der Gefahrenzone gelotst werden.
Die Freude über die vermeintliche Rettung währt jedoch nicht allzu lange, da Sakawi seine Schergen in der ganzen Stadt verteilt hat und es so für unsere beiden Bodys schwierig wird, den rettenden Flugplatz zu erreichen. So in die Enge getrieben, gerät ihr patriotisches Heldenblut in übelste Wallung und sie drehen den Spieß um, um Jagd auf die Bösewichter zu machen.
Wo der erste Teil noch mit seiner rohen und ungeschliffenen Inszenierung überzeugen konnte, versagt der zweite Teil fast auf ganzer Linie. Olympus has fallen haftete mit seinen etwas klobigen Specialeffekten noch so etwas wie von einem Underdogimage an, dessen geringes Budget man dem Film zwar zu jeder Zeit anmerkte, der aber durch die immer neuen Angriffswellen der Attentäter von einem Höhepunkt zum nächsten eilte und mit seiner kompromißlosen Härte das actionaffine Publikum überzeugen konnte.
Diese rasante Dynamik ist dem zweiten Teil leider fast komplett abhanden gekommen. Nach dem Attentat bei der Beerdigung, gehen in London fast Synchron einige Sprengsätze hoch, was zwar zugegebener Maßen einigermaßen spektakulär aussieht, wenn es auch CGI technisch unter dem heute machbaren bleibt.
Statt die visuellen Höhepunkte auf dem Film zu verteilen und so eine Schnitzeljagd zu inszenieren, die mit diversen explosiven Extras gespickt ist, wird hier fast der gesamte pyrotechnische Zauber auf einmal verschoßen, so daß der nervenkitzelnde Effekt der Steigerung leider ausbleibt. Der Rest bis zum Finale wird dann bloß nur noch mit mehr oder weniger handelsüblicher Actionkost ausgefüllt, was dann im Einzelnen heißt: Maschinengewehrgeballer und Autoverfolgungsjagden. Die bringen zwar eine Heerschar von Stuntmännern in Lohn und Brot, erzeugen jedoch wegen ihrer X-beliebigkeit nur einen äußerst kläglichen Reiz.
Wäre zumindest die Handlung noch einigermaßen raffiniert oder komplex, so könnte dies über das trübe Actioneinerlei hinwegtäuschen. Beim kürzlichen Brexit z.b. wehte definitiv ein vielfaches an Thrill durch Londons Straßen und Gassen, als bei dieser müden Nummer.
Die Handlung versucht in ihren beschränkten Polen von Gut und Böse, schwarz und weiß, oben und unten und Max und Moritz erst garnicht, sich über ein Groschenromanniveau hinauszuschwingen und das Genre wenigstens um eine innovative Nuance zu bereichern. Der Effekt des zum tausendsten Mal gesehen zu haben, trägt vermutlich hauptverantwortlich dazu bei, das sich über die gesamte Spieldauer hinweg, so keine richtige Spannung entwickeln will. Ein Todesstoß für jeden Actionfilm.
Vom üblichen Präsidentenpathosgesülze zwischen den Hauptdarstellern einmal abgesehen, bleiben aber auch alle anderen Rollen blaß und haben größte Mühe, sich zumindest aus dem schauspielerischen Nirwana in eine ansatzweise wahrnehmbare Eindimensionalität zu spielen. Hier hätte, den Kalauer gönn ich mir jetzt mal, eine 2D Brille als Packungsbeilage sicherlich gut getan und dem Film mehr Plastizität verliehen.
Wahrscheinlich wurde London has fallen mit zu heißer Nadel gestrickt, um die Euphorie aus dem ersten Teil noch mitzunehmen, bevor dieser in Vergessenheit gerät. Einfach zu hahnebüchen ist die Handlung des Nachfolgers, um den Zuschauer noch in seinen Bann saugen zu können. Sämtliche Geheimdienste, Sicherheitspersonal und Polizisten müßten über den Zeitraum von 2 Jahren geschlafen haben um dieses Attentat zu ermöglichen. Ein Actionfilm muß natürlich nicht immer logisch sein, da ja die Unterhaltung im Vordergrund steht, aber er sollte schon raffiniert erzählt, und mit einigen Finessen bestückt sein, um den Verstand nicht zu sehr zu beleidigen. Und dieser Film ist deffinitiv kein akribisch austarriertes Katz und Mausspiel und schafft es auch nicht einmal, seine eigene inharänte Scheinlogik zu erzeugen. Dieser Film ist einfach nur dumm!!!
Der englische Premierminister ist Tod. Die Staatsoberhäupter der freien Welt versammeln sich aus allen Winkeln der Welt in London, um an der Trauerzeremonie teilzunehmen. Auch der amerikamische Präsident willigt trotz Sicherheitsbedenken ein. Sein weiser Security Chef Mike Banning (Gerald Butler) rät ihm dazu.
Der pakistanische Waffenhändler Sakawi jedoch hat mit Amerika aber noch eine Rechnung offen: Bei einem Drohnenangriff der Air Force wurde seine Tochter auf ihrer eigenen Hochzeit atomisiert. Sakawi nutzt die Gelegenheit der Beerdigung, um die Rechnung mit den USA zu begleichen. Außerdem hat er auch was gegen London und versucht, die Stadt gleich mit in die Luft zu sprengen. Das mit der Stadt gelingt ihm so leidlich und ein paar Staats- und Regierungschefs gehen auch mit hops. Der amerikanische Präsident kann jedoch von Magic Mike beschützt und erst einmal aus der Gefahrenzone gelotst werden.
Die Freude über die vermeintliche Rettung währt jedoch nicht allzu lange, da Sakawi seine Schergen in der ganzen Stadt verteilt hat und es so für unsere beiden Bodys schwierig wird, den rettenden Flugplatz zu erreichen. So in die Enge getrieben, gerät ihr patriotisches Heldenblut in übelste Wallung und sie drehen den Spieß um, um Jagd auf die Bösewichter zu machen.
Wo der erste Teil noch mit seiner rohen und ungeschliffenen Inszenierung überzeugen konnte, versagt der zweite Teil fast auf ganzer Linie. Olympus has fallen haftete mit seinen etwas klobigen Specialeffekten noch so etwas wie von einem Underdogimage an, dessen geringes Budget man dem Film zwar zu jeder Zeit anmerkte, der aber durch die immer neuen Angriffswellen der Attentäter von einem Höhepunkt zum nächsten eilte und mit seiner kompromißlosen Härte das actionaffine Publikum überzeugen konnte.
Diese rasante Dynamik ist dem zweiten Teil leider fast komplett abhanden gekommen. Nach dem Attentat bei der Beerdigung, gehen in London fast Synchron einige Sprengsätze hoch, was zwar zugegebener Maßen einigermaßen spektakulär aussieht, wenn es auch CGI technisch unter dem heute machbaren bleibt.
Statt die visuellen Höhepunkte auf dem Film zu verteilen und so eine Schnitzeljagd zu inszenieren, die mit diversen explosiven Extras gespickt ist, wird hier fast der gesamte pyrotechnische Zauber auf einmal verschoßen, so daß der nervenkitzelnde Effekt der Steigerung leider ausbleibt. Der Rest bis zum Finale wird dann bloß nur noch mit mehr oder weniger handelsüblicher Actionkost ausgefüllt, was dann im Einzelnen heißt: Maschinengewehrgeballer und Autoverfolgungsjagden. Die bringen zwar eine Heerschar von Stuntmännern in Lohn und Brot, erzeugen jedoch wegen ihrer X-beliebigkeit nur einen äußerst kläglichen Reiz.
Wäre zumindest die Handlung noch einigermaßen raffiniert oder komplex, so könnte dies über das trübe Actioneinerlei hinwegtäuschen. Beim kürzlichen Brexit z.b. wehte definitiv ein vielfaches an Thrill durch Londons Straßen und Gassen, als bei dieser müden Nummer.
Die Handlung versucht in ihren beschränkten Polen von Gut und Böse, schwarz und weiß, oben und unten und Max und Moritz erst garnicht, sich über ein Groschenromanniveau hinauszuschwingen und das Genre wenigstens um eine innovative Nuance zu bereichern. Der Effekt des zum tausendsten Mal gesehen zu haben, trägt vermutlich hauptverantwortlich dazu bei, das sich über die gesamte Spieldauer hinweg, so keine richtige Spannung entwickeln will. Ein Todesstoß für jeden Actionfilm.
Vom üblichen Präsidentenpathosgesülze zwischen den Hauptdarstellern einmal abgesehen, bleiben aber auch alle anderen Rollen blaß und haben größte Mühe, sich zumindest aus dem schauspielerischen Nirwana in eine ansatzweise wahrnehmbare Eindimensionalität zu spielen. Hier hätte, den Kalauer gönn ich mir jetzt mal, eine 2D Brille als Packungsbeilage sicherlich gut getan und dem Film mehr Plastizität verliehen.
Wahrscheinlich wurde London has fallen mit zu heißer Nadel gestrickt, um die Euphorie aus dem ersten Teil noch mitzunehmen, bevor dieser in Vergessenheit gerät. Einfach zu hahnebüchen ist die Handlung des Nachfolgers, um den Zuschauer noch in seinen Bann saugen zu können. Sämtliche Geheimdienste, Sicherheitspersonal und Polizisten müßten über den Zeitraum von 2 Jahren geschlafen haben um dieses Attentat zu ermöglichen. Ein Actionfilm muß natürlich nicht immer logisch sein, da ja die Unterhaltung im Vordergrund steht, aber er sollte schon raffiniert erzählt, und mit einigen Finessen bestückt sein, um den Verstand nicht zu sehr zu beleidigen. Und dieser Film ist deffinitiv kein akribisch austarriertes Katz und Mausspiel und schafft es auch nicht einmal, seine eigene inharänte Scheinlogik zu erzeugen. Dieser Film ist einfach nur dumm!!!
mit 3
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 25.07.16 um 18:18
Das schwarze Schaf im Marvelkosmos vertellt dem hochverehrtem Publikum seinen unglaublichen Werdegang vom fressepolierenden Specialagenten zum fressepolierendem X-Men in dieser kongenialen Comicverfolgung durch das Überschreiten der "4ten Wand" höchstpersönlich von Angesicht zu Angesicht.
Diagnostisch irgendwo zwischen ADHS und dissozialer Persönlichkeitsstörung mit narzistischer Charakterakzentuierung einzuordnen, laviert sich Special Force Agent Wade Wilson durch eine von Zynismus zerfressene Welt. Rohe Gewalt und fehlende Sensibilität bestimmen den Alltag und das soziale Gefüge von Wades Leben. Dies wird von ihm und seinen Saufkumpanen durch launige Sprüche und pubertäres Machogehabe kompensiert.
Wie das Leben aber so spielt, trifft er in seiner Stammkneipe auf das Freudenmädchen Vanessa, bei der sein Stakkato an sexistischen Anspielungen auf fruchtbaren Boden trifft. Ebenfalls an Fäkalsprache und deftigen Verbalsex interessiert, verlieben sich die beiden Turteltäubchen im handumdrehen ineinander und vögeln sich tagelang die Seele aus dem Leib.
Diese perfekte Romanze endet jäh, als bei Wade Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert wird.
Nach erfolglosen Behandlungsversuchen erinnert er sich an einen dubiosen Agenten, der ihm Hilfe versprochen hat. In seiner Not jeden Strohhalm umklammernd, begibt sich Wade in die Hände des Mutanten Francis, der ihm verspricht, seine eigenen Mutanten Chromosomen zu aktivieren, welche die Krebszellen zerstören können. In der Hoffnung, weiterhin mit seinen dicken Schwengel in Vanessas klaffende tripschnasse PIIIEEEEP (nur um einmal im Filmjargon zu bleiben!) rühren zu können, willigt Wade dem Experiment zu. Während Wade gefesselt in der Laborkapsel die notwendigen Höllenqualen, die für die Mutation notwendig sind, durchlebt, offenbart ihm Francis, daß er in eine Falle getappt ist und ihn, je nach entwickelten Fähigkeiten, als Sklave vermarkten will.
Das Experiment gelingt, Wade kann sich befreien und Rache an Francis nehmen. Doch leider verliert Wade das Duell gegen seinen neuen Erzfeind und kann von Francis im brennenden Labor mit einer Eisenstange festgenagelt werden. Wade überlebt das Feuer, jedoch von dem Experiment am ganzen Körper entsetzlich gekennzeichnet. Mit einem Gesicht, abtörnend wie ein Mix aus Freddys häßlichem Bruder und den Schlachtfeldern von Verdun, traut er Vanessa nicht mehr unter die Augen und zieht sich in eine WG mit einer blinden Oma zurück, um fortan sein Leben ald Deadpool zu fristen. In seinem selbstgenähtem Kostüm verdingt er sich fortan als Kopfgeldjäger, der für ein lukratives Handgeld auf Verbrecherjagd geht, sein täglich Brot.
Die Trennung von Vanessa bohrt aber immer noch in ihm, und so pendelt er zwischen schüchternen Annährungsversuchen an seine Ex und der Jagd nach seinem Peiniger hin und her. Anwerbungsgesuche der X-Men lehnt er währenddessen jedoch verbittert ab. Mit der Sekte, bestehend aus lauter albernen Muschis, denen alle 2 Jahre ihr Hauptquartier um die Ohren fliegt, möchte er nichts zu tun haben.
Erst in der finalen Schlacht, als er Vanessa aus den Klauen von Francis befreien muß, schmiedet Deadpool mit seinen Artverwandten eine vage Allianz dieser Schicksalsgemeinschaft...
D eadpool ist der Anarcho unter den Superhelden. Kein Dogma ist ihm heilig, kein Tabu unantastbar. Mit Zuschauererwartungen wird hier genauso gespielt wie mit den Grundgesetzen der Superheldenbranche. Ungewöhnlich ist hier in erster Linie das durchbrechen der sogenannten "4ten Wand", d.h. der Achse zum Zuschauer. So wendet sich Deadpool, wohl wissend, daß er vom Schauspieler Ryan Reynold gespielt wird, oftmals ans erlauchte Publikum und erklärt diesem sich selbst, sowie die Finessen der Handlung und verschachtelten Zeitabläufe. Interessanterweise wird der Zuschauer dadurch nicht aus dem Film herausgeholt, sondern im Gegenteil, wird es dadurch mit Deadpool gemein, da man ja irgendwie im selben Boot sitzt. Daher hinkt in meinen Augen auch etwas die Kategorisierung von Deadpool als 8ten Teil der X-Men Saga, da Deadpool in einer anderen, eigenen Liga spielt und mehr mit einer Parodie ala Kick-Ass gemein hat, denn mit den martialischen Existenzdramen im Superheldenuniversums. Obwohl Deadpool eine Quasselstrippe vor dem Herren ist und sein zwangsneurotisches Sprücheklopfen zum Ende hin Ermüdungserscheinungen aufweist, wirkt sich die ethisch-moralische Entschlackung vom sonst so typisch übermenschlichen Superheldenpathos angenehm auf die Stimmung des Filmes aus. Vom Ballast des verantwortungsvollen und vorbildlichen Handelns befreit, läßt Deadpool seinem triebgesteuertem Über-Ich freien Lauf, so daß sich der Zuschauer keines noch so kranken eigenen Gedankens mehr schämen muß. In Zeiten, in denen der moralische Imperativ als Handlungmaxime der Volksseele auserkoren wurde, ungemein entlastend.
Trotzdem hätte hier ein bißchen weniger Sprücheklopfen mehr Qualität bedeutet, da nur ca. 50% der derben Wortakrobatik zu Zwerchfellerschütterungen führen. Auch nimmt das ständige, zwanghafte Kalauern dem Film jedwede Dramatik, so daß der Film am Ende durch die vordergründige Fixierung auf die Demontage von Erwartungshaltungen etwas, an Farbe verliert und ernüchternd eindimensional wirkt.
Deadpools eigene Superkräfte beschränken sich auf die bloße Unverwundbarkeit und physische Stärke, weshalb kein Effektgewitter zu erwarten ist. Erst gegen Ende gibt es das X-Men typische Schlachtgetöse, wenn auch wegen des geringen Budgets nur in abgespeckter Variation. Eigentlich erinnern seine Kämpfe sogar mehr an Kill Bill und Matrix, denn an Marvelsuperpower.
Seis drum: Mit Deadpool hat ein neues Super-Antiheld Franchise das Licht der Entertainmentwelt erblickt, das der Bierernstigkeit der Mutantenschlachten ein rotzfrech-naives Pendant entgegenstellt, welches als Unikat auf jeden Fall eine Frischzellenkultur für das Weltenrettergewerbe darbietet, aber noch deutlich differenzierter werden muß, will es sich längerfristig auf der Favoritenliste eines Neu-Gierigen Publikums etablieren.
Diagnostisch irgendwo zwischen ADHS und dissozialer Persönlichkeitsstörung mit narzistischer Charakterakzentuierung einzuordnen, laviert sich Special Force Agent Wade Wilson durch eine von Zynismus zerfressene Welt. Rohe Gewalt und fehlende Sensibilität bestimmen den Alltag und das soziale Gefüge von Wades Leben. Dies wird von ihm und seinen Saufkumpanen durch launige Sprüche und pubertäres Machogehabe kompensiert.
Wie das Leben aber so spielt, trifft er in seiner Stammkneipe auf das Freudenmädchen Vanessa, bei der sein Stakkato an sexistischen Anspielungen auf fruchtbaren Boden trifft. Ebenfalls an Fäkalsprache und deftigen Verbalsex interessiert, verlieben sich die beiden Turteltäubchen im handumdrehen ineinander und vögeln sich tagelang die Seele aus dem Leib.
Diese perfekte Romanze endet jäh, als bei Wade Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert wird.
Nach erfolglosen Behandlungsversuchen erinnert er sich an einen dubiosen Agenten, der ihm Hilfe versprochen hat. In seiner Not jeden Strohhalm umklammernd, begibt sich Wade in die Hände des Mutanten Francis, der ihm verspricht, seine eigenen Mutanten Chromosomen zu aktivieren, welche die Krebszellen zerstören können. In der Hoffnung, weiterhin mit seinen dicken Schwengel in Vanessas klaffende tripschnasse PIIIEEEEP (nur um einmal im Filmjargon zu bleiben!) rühren zu können, willigt Wade dem Experiment zu. Während Wade gefesselt in der Laborkapsel die notwendigen Höllenqualen, die für die Mutation notwendig sind, durchlebt, offenbart ihm Francis, daß er in eine Falle getappt ist und ihn, je nach entwickelten Fähigkeiten, als Sklave vermarkten will.
Das Experiment gelingt, Wade kann sich befreien und Rache an Francis nehmen. Doch leider verliert Wade das Duell gegen seinen neuen Erzfeind und kann von Francis im brennenden Labor mit einer Eisenstange festgenagelt werden. Wade überlebt das Feuer, jedoch von dem Experiment am ganzen Körper entsetzlich gekennzeichnet. Mit einem Gesicht, abtörnend wie ein Mix aus Freddys häßlichem Bruder und den Schlachtfeldern von Verdun, traut er Vanessa nicht mehr unter die Augen und zieht sich in eine WG mit einer blinden Oma zurück, um fortan sein Leben ald Deadpool zu fristen. In seinem selbstgenähtem Kostüm verdingt er sich fortan als Kopfgeldjäger, der für ein lukratives Handgeld auf Verbrecherjagd geht, sein täglich Brot.
Die Trennung von Vanessa bohrt aber immer noch in ihm, und so pendelt er zwischen schüchternen Annährungsversuchen an seine Ex und der Jagd nach seinem Peiniger hin und her. Anwerbungsgesuche der X-Men lehnt er währenddessen jedoch verbittert ab. Mit der Sekte, bestehend aus lauter albernen Muschis, denen alle 2 Jahre ihr Hauptquartier um die Ohren fliegt, möchte er nichts zu tun haben.
Erst in der finalen Schlacht, als er Vanessa aus den Klauen von Francis befreien muß, schmiedet Deadpool mit seinen Artverwandten eine vage Allianz dieser Schicksalsgemeinschaft...
D eadpool ist der Anarcho unter den Superhelden. Kein Dogma ist ihm heilig, kein Tabu unantastbar. Mit Zuschauererwartungen wird hier genauso gespielt wie mit den Grundgesetzen der Superheldenbranche. Ungewöhnlich ist hier in erster Linie das durchbrechen der sogenannten "4ten Wand", d.h. der Achse zum Zuschauer. So wendet sich Deadpool, wohl wissend, daß er vom Schauspieler Ryan Reynold gespielt wird, oftmals ans erlauchte Publikum und erklärt diesem sich selbst, sowie die Finessen der Handlung und verschachtelten Zeitabläufe. Interessanterweise wird der Zuschauer dadurch nicht aus dem Film herausgeholt, sondern im Gegenteil, wird es dadurch mit Deadpool gemein, da man ja irgendwie im selben Boot sitzt. Daher hinkt in meinen Augen auch etwas die Kategorisierung von Deadpool als 8ten Teil der X-Men Saga, da Deadpool in einer anderen, eigenen Liga spielt und mehr mit einer Parodie ala Kick-Ass gemein hat, denn mit den martialischen Existenzdramen im Superheldenuniversums. Obwohl Deadpool eine Quasselstrippe vor dem Herren ist und sein zwangsneurotisches Sprücheklopfen zum Ende hin Ermüdungserscheinungen aufweist, wirkt sich die ethisch-moralische Entschlackung vom sonst so typisch übermenschlichen Superheldenpathos angenehm auf die Stimmung des Filmes aus. Vom Ballast des verantwortungsvollen und vorbildlichen Handelns befreit, läßt Deadpool seinem triebgesteuertem Über-Ich freien Lauf, so daß sich der Zuschauer keines noch so kranken eigenen Gedankens mehr schämen muß. In Zeiten, in denen der moralische Imperativ als Handlungmaxime der Volksseele auserkoren wurde, ungemein entlastend.
Trotzdem hätte hier ein bißchen weniger Sprücheklopfen mehr Qualität bedeutet, da nur ca. 50% der derben Wortakrobatik zu Zwerchfellerschütterungen führen. Auch nimmt das ständige, zwanghafte Kalauern dem Film jedwede Dramatik, so daß der Film am Ende durch die vordergründige Fixierung auf die Demontage von Erwartungshaltungen etwas, an Farbe verliert und ernüchternd eindimensional wirkt.
Deadpools eigene Superkräfte beschränken sich auf die bloße Unverwundbarkeit und physische Stärke, weshalb kein Effektgewitter zu erwarten ist. Erst gegen Ende gibt es das X-Men typische Schlachtgetöse, wenn auch wegen des geringen Budgets nur in abgespeckter Variation. Eigentlich erinnern seine Kämpfe sogar mehr an Kill Bill und Matrix, denn an Marvelsuperpower.
Seis drum: Mit Deadpool hat ein neues Super-Antiheld Franchise das Licht der Entertainmentwelt erblickt, das der Bierernstigkeit der Mutantenschlachten ein rotzfrech-naives Pendant entgegenstellt, welches als Unikat auf jeden Fall eine Frischzellenkultur für das Weltenrettergewerbe darbietet, aber noch deutlich differenzierter werden muß, will es sich längerfristig auf der Favoritenliste eines Neu-Gierigen Publikums etablieren.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 19.07.16 um 22:43
Birdman ist das amerikanische Pedant zum europäischem Arthousekino. Profanes wird zur Kunstform stilisiert und geht mit klassischen Unterhaltungselementen eine unorthodoxe Allianz ein.
In der übergeschnappten Athmosphäre eines Broadwaytheaters ringen die Protagonisten um Glück und Anerkennung. Alle haben schon ein Tete a Tete mit dem Leben gehabt und die Erfahrung gemacht, daß allen Vorstellungen, Wünschen und Träumen zum Trotz, der Mensch letztendlich immmer wieder ins Leere greift. Allem voran Riggan Thompsen, dessen ruhmreiche Jahre als Superheld Birdman schon lange zurückliegen und dessen Karriereträume mitlerweile geplatzt sind, setzt nun Alles daran, mit dem Theaterstück "What we talk about, when we talk about Love", an vergangene Popularität anzuknüpfen.
In der Schwüle stickiger und enger Theaterkorridore entsteht aus laufenden Begegnungen mit Personen aus seiner engeren persönlichen Umgebung eine enorme Reibungshitze, die sich zu starken emotionalen Spannungen verdichtet: Die Tochter, die gerade aus der Entzugsklinik entlassen wurde, ist schon wieder rückfällig geworden, seine Exfrau hadert immer noch mit seinem Egoismus und für seine Geliebte ist er nicht viel mehr als ein Spieball. Als ob das nicht schon genug Konfliktpotential in sich bergen würde, muß Riggan noch mit seiner Psychose fertig werde. Riggan hat den Verlust seiner Superheldenrolle nie gänzlich überwunden. Die Stimme aus den glorreichen Zeiten als Birdman verfolgt ihn als ständiger Kommentator immer noch aus dem Off und beeinflußt sein Denken und Handeln. Auch bildet er sich in seiner Scheinwelt ein, er verfüge über die telekinetischen Kräfte seines Alter Ego und könne Gegenstände in seiner Umgebung mittels Gedankenkraft manipulieren. Einmal auf dem Olymp den Göttern die schwitzigen Mauken geknutscht, ist das irdische Kleinklein nur mehr mühsame Plackerei. Da phantasiert man sich doch auch gerne in bessere Zeiten zurück.
Erschwert wird das erfolgreiche Comeback Riggan's ebenso durch das Engegement des charismatischen Schauspielerkollegen Mike Shiner, der mit seiner Unberechenbarkeit und Extravaganzen das Stück in die Katastrophe zu manövrieren scheint. Mindestenz aber hat er das Zeug, mit seiner intensiven und leidenschaftlichen Performance, Riggan die Schau zu stehlen. Das er seiner Ex-Frau in einer Bettscene ständig seine "Monsterlatte" präsentiert und der Tochter schlüpfrige Avancen macht, trägt auch nicht wirklich zur Entspannung im Ensemble bei, zumahl hier jeder irgendwie in seinem eigenem Narzißmus gefangen zu sein scheint. Emphatie ist Mangelware und behindert den Einzelnen nur in seinem Strampeln nach Glück. Trotzdem bricht sich auch hier in stillen Momenten manchmal ein Fünkchen entlarvende Wahrheit durch die egomanischen Masken der Künstler den Weg ans Licht des Bewußtseins.
Amfangs noch genervt vom hyperaktiven Dauergequatsche der Schauspieler, gerät man im Laufe des Filmes jedoch immer tiefer in seinen Bann. Maßgeblichen Anteil hieran hat die virtuose Kameraarbeit, die fast bis zum Schluß auf sichtbare Kameraschnitte verzichtet und sich an die Fersen der Akteure heftet. Der Zuschauer gerät so sozusagen in den Sog des Kameramannes und segelt in seinem Windschatten, immer die Privatssphäre der Schauspieler mißachtend, mitten durch das Geschehen. Das mit der Kamera immer in halber Armlänge Abstand wie eine lästige Schmeißfliege um die Schauspieler herumgewinselt wird, hat zur unmittelbaren Folge, daß der Zuschauer unwillkürlich ein Teil des Geschehens wird. Die freche Mißachtung des Höflichkeitabstandes ersetzt neutrales Beobachten durch persönliches Partizipieren am Schicksal der Anderen. Die Aufdringlichkeit der Kamera hat aber auch noch einen anderen Effekt: Durch die Ignoranz der Intimsphäre, ist der Zuschauer so nah an die Emotionen und Affekten der Protagonisten gebunden, daß ihm keine der Gesten entgeht und er so die schauspielerische Extraklasse von Michael Keaton und Edward Norton bis in die kleinsten Minuskeln hinab bewundern darf. In all den enorm langen Einzeltakes von jeweils 7-8 Minuten, entfesseln die Schauspieler in jeder Sekunde eine intensive Wirkung von berstender Präsenz. Durch das hautnahe Eingreifen der Kamera ins Geschehen, wird sie selbst zum Akteur und bestimmt so die Handlung mit. Man bekommt mit zunehmender Betrachtung das Gefühl, man schaue eher einem Ballet als einem Kammerspiel zu. Kamera und Schauspieler umtanzen und beschnuppern sich ständig gegenseitig, so daß dies einer ausgefeilten Choreographle gleichkommt, dessen zwingende-mechanische Bewegungsabläufe auf fatalistische Gedankenexperimente schließen lassen, die in letzter Konsequenz den freien Willen ad absurdum führen könnten.
Im Zuge dieser endlosen Kamerafahrten entfesselt sich eine Vielfalt an Dramen die der menschlichen Natur im allgemeinen und der neurotischen Theaterseele im speziellen zu eigen sind: Beziehungsdrama, Eltern-Kind Verhältnis, Suche nache Liebe und Anerkennung, finanzieller Erfolg, Probleme mit dem Altern, der eigenen Eitelkeit, Isolation im eigenen Ich, Höhenflüge(der Komet zu Beginn) und Abstürze (Quallen im Dreck zum Schluß), Drogensucht, psychische Probleme, und, und, und. In diese Melange aus verzweifelter Suche nach Glück, schleichen sich aber auch immer wieder ein lakonischer Humor und gewisse Absurditäten ein, so das man Birdman keinesfalls als Tragödie oder Psychodrama abstempeln sollte. Es ist vielmehr ein absurdes Theater, das sich der Mittel verschiedener Genres bedient, diese dabei entweder parodiert oder intensiviert, ihm eine konsumkritische Note verleiht und mit mit einer Portion Anarchie garniert. So erschöpft sich der Film denn auch nicht gänzlich in einer rationellen Analyse, sondern feiert, und das ist nicht ganz unwesentlich, in allererster Linie die Kunst als solche und die Kraft ihrer ihr innewohnenden freien Kreativität. Eine schlußendlich sich erschöpfende Erklärung sollte man also nicht erwarten und sich vielmehr auf ein Experiment der freien Assoziationen mit gelockerter Verknüpfung an die Realität bereit machen. Mit einem offenen und freiem, nicht auf abschließende Interpretationen haschenden Geist läßt sich's an diesem Meisterwerk wohl freilich am trefflichsten ergötzen...
In der übergeschnappten Athmosphäre eines Broadwaytheaters ringen die Protagonisten um Glück und Anerkennung. Alle haben schon ein Tete a Tete mit dem Leben gehabt und die Erfahrung gemacht, daß allen Vorstellungen, Wünschen und Träumen zum Trotz, der Mensch letztendlich immmer wieder ins Leere greift. Allem voran Riggan Thompsen, dessen ruhmreiche Jahre als Superheld Birdman schon lange zurückliegen und dessen Karriereträume mitlerweile geplatzt sind, setzt nun Alles daran, mit dem Theaterstück "What we talk about, when we talk about Love", an vergangene Popularität anzuknüpfen.
In der Schwüle stickiger und enger Theaterkorridore entsteht aus laufenden Begegnungen mit Personen aus seiner engeren persönlichen Umgebung eine enorme Reibungshitze, die sich zu starken emotionalen Spannungen verdichtet: Die Tochter, die gerade aus der Entzugsklinik entlassen wurde, ist schon wieder rückfällig geworden, seine Exfrau hadert immer noch mit seinem Egoismus und für seine Geliebte ist er nicht viel mehr als ein Spieball. Als ob das nicht schon genug Konfliktpotential in sich bergen würde, muß Riggan noch mit seiner Psychose fertig werde. Riggan hat den Verlust seiner Superheldenrolle nie gänzlich überwunden. Die Stimme aus den glorreichen Zeiten als Birdman verfolgt ihn als ständiger Kommentator immer noch aus dem Off und beeinflußt sein Denken und Handeln. Auch bildet er sich in seiner Scheinwelt ein, er verfüge über die telekinetischen Kräfte seines Alter Ego und könne Gegenstände in seiner Umgebung mittels Gedankenkraft manipulieren. Einmal auf dem Olymp den Göttern die schwitzigen Mauken geknutscht, ist das irdische Kleinklein nur mehr mühsame Plackerei. Da phantasiert man sich doch auch gerne in bessere Zeiten zurück.
Erschwert wird das erfolgreiche Comeback Riggan's ebenso durch das Engegement des charismatischen Schauspielerkollegen Mike Shiner, der mit seiner Unberechenbarkeit und Extravaganzen das Stück in die Katastrophe zu manövrieren scheint. Mindestenz aber hat er das Zeug, mit seiner intensiven und leidenschaftlichen Performance, Riggan die Schau zu stehlen. Das er seiner Ex-Frau in einer Bettscene ständig seine "Monsterlatte" präsentiert und der Tochter schlüpfrige Avancen macht, trägt auch nicht wirklich zur Entspannung im Ensemble bei, zumahl hier jeder irgendwie in seinem eigenem Narzißmus gefangen zu sein scheint. Emphatie ist Mangelware und behindert den Einzelnen nur in seinem Strampeln nach Glück. Trotzdem bricht sich auch hier in stillen Momenten manchmal ein Fünkchen entlarvende Wahrheit durch die egomanischen Masken der Künstler den Weg ans Licht des Bewußtseins.
Amfangs noch genervt vom hyperaktiven Dauergequatsche der Schauspieler, gerät man im Laufe des Filmes jedoch immer tiefer in seinen Bann. Maßgeblichen Anteil hieran hat die virtuose Kameraarbeit, die fast bis zum Schluß auf sichtbare Kameraschnitte verzichtet und sich an die Fersen der Akteure heftet. Der Zuschauer gerät so sozusagen in den Sog des Kameramannes und segelt in seinem Windschatten, immer die Privatssphäre der Schauspieler mißachtend, mitten durch das Geschehen. Das mit der Kamera immer in halber Armlänge Abstand wie eine lästige Schmeißfliege um die Schauspieler herumgewinselt wird, hat zur unmittelbaren Folge, daß der Zuschauer unwillkürlich ein Teil des Geschehens wird. Die freche Mißachtung des Höflichkeitabstandes ersetzt neutrales Beobachten durch persönliches Partizipieren am Schicksal der Anderen. Die Aufdringlichkeit der Kamera hat aber auch noch einen anderen Effekt: Durch die Ignoranz der Intimsphäre, ist der Zuschauer so nah an die Emotionen und Affekten der Protagonisten gebunden, daß ihm keine der Gesten entgeht und er so die schauspielerische Extraklasse von Michael Keaton und Edward Norton bis in die kleinsten Minuskeln hinab bewundern darf. In all den enorm langen Einzeltakes von jeweils 7-8 Minuten, entfesseln die Schauspieler in jeder Sekunde eine intensive Wirkung von berstender Präsenz. Durch das hautnahe Eingreifen der Kamera ins Geschehen, wird sie selbst zum Akteur und bestimmt so die Handlung mit. Man bekommt mit zunehmender Betrachtung das Gefühl, man schaue eher einem Ballet als einem Kammerspiel zu. Kamera und Schauspieler umtanzen und beschnuppern sich ständig gegenseitig, so daß dies einer ausgefeilten Choreographle gleichkommt, dessen zwingende-mechanische Bewegungsabläufe auf fatalistische Gedankenexperimente schließen lassen, die in letzter Konsequenz den freien Willen ad absurdum führen könnten.
Im Zuge dieser endlosen Kamerafahrten entfesselt sich eine Vielfalt an Dramen die der menschlichen Natur im allgemeinen und der neurotischen Theaterseele im speziellen zu eigen sind: Beziehungsdrama, Eltern-Kind Verhältnis, Suche nache Liebe und Anerkennung, finanzieller Erfolg, Probleme mit dem Altern, der eigenen Eitelkeit, Isolation im eigenen Ich, Höhenflüge(der Komet zu Beginn) und Abstürze (Quallen im Dreck zum Schluß), Drogensucht, psychische Probleme, und, und, und. In diese Melange aus verzweifelter Suche nach Glück, schleichen sich aber auch immer wieder ein lakonischer Humor und gewisse Absurditäten ein, so das man Birdman keinesfalls als Tragödie oder Psychodrama abstempeln sollte. Es ist vielmehr ein absurdes Theater, das sich der Mittel verschiedener Genres bedient, diese dabei entweder parodiert oder intensiviert, ihm eine konsumkritische Note verleiht und mit mit einer Portion Anarchie garniert. So erschöpft sich der Film denn auch nicht gänzlich in einer rationellen Analyse, sondern feiert, und das ist nicht ganz unwesentlich, in allererster Linie die Kunst als solche und die Kraft ihrer ihr innewohnenden freien Kreativität. Eine schlußendlich sich erschöpfende Erklärung sollte man also nicht erwarten und sich vielmehr auf ein Experiment der freien Assoziationen mit gelockerter Verknüpfung an die Realität bereit machen. Mit einem offenen und freiem, nicht auf abschließende Interpretationen haschenden Geist läßt sich's an diesem Meisterwerk wohl freilich am trefflichsten ergötzen...
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 15.07.16 um 18:23
Der Film ist einfach nur eklig, primitiv, sexistisch, präpubertär, infantil und suhlt sich dabei auf niedrigstem Niveau in billigsten Fäkal- und Genitalhumor. Auf geistreiche Situationskomik oder treffsichere Pointen wartet man hier vergebens.
Alle schlechte Kritiken sind deshalb widerspruchslos hinzunehmen und allen negativen Bewertungen muß unbedingt zugestimmt werden. Humor, der sich auf diverse Körperauscheidungsprozesse in unmißlichen Lebebslagen beschränkt, ist unsäglich einfallslos und ein beispielloses Synonym westlicher Dekadenz.
Die geschmacklosen Witze über Randgruppen und Rassismus sind an Plumpheit nicht zu unterbieten und daher nur für geistig Benachteiligte von fraglichem Unterhaltungswert. Der Film sollte zum Boykott sämtlicher teilnehmender Akteure führen und das Werk selbst in den tiefsten Gluten des Schicksalsberges für Ewig und drei Tage auf kleiner Flamme geröstet werden. Der Tiefpunkt der abendländischen Kultur und eine Beleidigung für meine humanistische Bildung!
Trotzdem habe ich fast die ganze Zeit über herzhaft Lachen müßen! Ich schäme mich! Asche über mein Haupt. Dafür volle 4 Punkte.
Alle schlechte Kritiken sind deshalb widerspruchslos hinzunehmen und allen negativen Bewertungen muß unbedingt zugestimmt werden. Humor, der sich auf diverse Körperauscheidungsprozesse in unmißlichen Lebebslagen beschränkt, ist unsäglich einfallslos und ein beispielloses Synonym westlicher Dekadenz.
Die geschmacklosen Witze über Randgruppen und Rassismus sind an Plumpheit nicht zu unterbieten und daher nur für geistig Benachteiligte von fraglichem Unterhaltungswert. Der Film sollte zum Boykott sämtlicher teilnehmender Akteure führen und das Werk selbst in den tiefsten Gluten des Schicksalsberges für Ewig und drei Tage auf kleiner Flamme geröstet werden. Der Tiefpunkt der abendländischen Kultur und eine Beleidigung für meine humanistische Bildung!
Trotzdem habe ich fast die ganze Zeit über herzhaft Lachen müßen! Ich schäme mich! Asche über mein Haupt. Dafür volle 4 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 1
bewertet am 15.07.16 um 18:04
Genau so habe ich mir immer ein Pfadfindersommerlager vorgestellt - und deshalb einen großen Bogen um diesen Verein gemacht.
In The Revanant bietet der Trapper Hugh Glass der Natur wirklich jede Gelegenheit, dem Menschen klar zu machen, daß sie nur im Hochsommer für mit Ameisenbißsicheren Trekkingsocken bewaffnete Panoramafotographen geeignet, im tiefsten Grunde ihres Herzens aber stinkgemein und grausam ist. Gelungene wildromantische Hochglanzaufnahmen hin oder her!
Trapper Glass überlebt einen Bärenangriff nur schwerverletzt. Ab diesem Zeitpunkt ist er nur noch fleischlicher Ballast für seine Weggefährten. Glass hat seinen Freunden zwar Haut und Skalp gerettet, nachdem sie von einer wilden Meute Indianer angegriffen wurden, seine schwere Verletzung macht aber eine gemeinsame Flucht zu Fuß unmöglich. Schweren Herzens wird er im unwegsamen Gebirge zurückgelassen, nicht jedoch ohne ihm eine "Ehrenwache" zuzuweisen, die für ein würdevolles Ableben und ein anständiges Begräbniss sorgen soll. Fitzgerald, der für diese Aufgabe entgeldlich rekruiert wird, beschleunigt, kommerziell übermotiviert, das vermeintliche Martyrium von Glass und versucht ihn zu erdrosseln. Zuvor hat Fitzgerald Glass ebenfalls anwesenden Sohn den Gefallen getan, ihm vor den Augen seines Vaters die Last des mühsamen Trapperlebens von seinen Schultern zu nehmen.
Erstaunlicherweise aber überlebt der lebenshungrige Glass die Mordattacke. Zwar ziemlich verbeult und am Ende seiner Kräfte, aber verständlicher Weise voller Rachegelüste. Diese sind ihm von Stund an Kraft und Ansporn, sich auf die Jagd nach dem Kameradenschwein Fitzgerald zu machen.
So schleppt sich der Trapper, schwer verwundet, hunderte, wenn nicht gar hunderttausende von Meilen, meist einsam und alleine durch die erhabene und majestätische Wildniss Nordamerikas und nimmt den Kampf mit Kälte, Indianern, Hunger, reißenden Strömen und fiesem Lumpenpack auf, um sich von fortan an Wurzeln und Gewürm zu laben um seinem Ziele quälenden Schrittes näherzukommen.
Um es vorweg zu sagen: Der Film ist großartig und trotz seiner Schlichtheit intensiv! Trotzdem gibt es das eine oder andere, was mich stört:
Zum einen wurde auf künstliche Beleuchtung verzichtet, was dem Zwielicht des Polarwinters zwar angemessen scheint, mir jedoch auf Dauer zu dunkel war und die Augen zu sehr angestrengt hat. Auch setzt die entsättigte Farbgebung die visuellen Freuden der Rocky Mountains nur sehr zurückhaltend in Scene und erzeugt so im Dämmerlicht eine Faszination von dunkler Morbidität, die sich ebenfalls wie Blei aufs Gemüt des Zuschauers legt.
Dazu paßen auch die spektakulären, rauhen und ungeschliffenen Naturaufnahmen, die die Natur zwar im erhabenen Lichte erscheinen laßen, jedoch auch unnahbar und bedrohlich wirken.
Ein weiterer Punkt, der mir etwas unangenehm aufgestoßen ist, ist die Kameraführung mit ihrem extremen Weitwinkelobjektiven in den Nahaufnahmen. Damit holt man den Zuschauer zwar ganz nah an das Geschehen heran und bindet ihn sozusagen an die Darsteller, leider aber auf Kosten der Neutralität, da sich die Kamera wie eine lästige Schmeißfliege, permanent in ca 5 cm Abstand an den fauligen Mundgeruch von Di Caprio haftet. Hier wäre für meinen Geschmack eine dezentere Kameraführung angenehmer gewesen. Auch in zahlreichen anderen Scenen spielt sich die Kamera zu sehr in den Vordergrund und stört durch ihre Penetranz die neutrale Betrachtung des Geschehens. Aber immerhin kommt so die kongeniale Kunst der Maskenbildner zur Geltung, die die Gesichter so mit Dreck, Falten, Furchen und Wunden übersäht haben, daß diese in den Nahaufnahmen beinahe eigenständige Panoramen bilden und so quasi die Natur der Rockys im Mikrokosmos widerspiegeln.
Das ist doch imerhin auch mal was.
Für den Sommer,der Jahreszeit der Vitalität und des Überschwanges, finde ich den Film zu zäh und ernst. Im Winter mag er da schon wieder ganz anders wirken und mit seinem fast vollständigen verzichtet auf Musik und dem monotonen, rostigem Lungenrasseln der einsamen Rächerseele, auf eine athmosphärisch feiner eingestimmte Cineastenseele treffen.
In The Revanant bietet der Trapper Hugh Glass der Natur wirklich jede Gelegenheit, dem Menschen klar zu machen, daß sie nur im Hochsommer für mit Ameisenbißsicheren Trekkingsocken bewaffnete Panoramafotographen geeignet, im tiefsten Grunde ihres Herzens aber stinkgemein und grausam ist. Gelungene wildromantische Hochglanzaufnahmen hin oder her!
Trapper Glass überlebt einen Bärenangriff nur schwerverletzt. Ab diesem Zeitpunkt ist er nur noch fleischlicher Ballast für seine Weggefährten. Glass hat seinen Freunden zwar Haut und Skalp gerettet, nachdem sie von einer wilden Meute Indianer angegriffen wurden, seine schwere Verletzung macht aber eine gemeinsame Flucht zu Fuß unmöglich. Schweren Herzens wird er im unwegsamen Gebirge zurückgelassen, nicht jedoch ohne ihm eine "Ehrenwache" zuzuweisen, die für ein würdevolles Ableben und ein anständiges Begräbniss sorgen soll. Fitzgerald, der für diese Aufgabe entgeldlich rekruiert wird, beschleunigt, kommerziell übermotiviert, das vermeintliche Martyrium von Glass und versucht ihn zu erdrosseln. Zuvor hat Fitzgerald Glass ebenfalls anwesenden Sohn den Gefallen getan, ihm vor den Augen seines Vaters die Last des mühsamen Trapperlebens von seinen Schultern zu nehmen.
Erstaunlicherweise aber überlebt der lebenshungrige Glass die Mordattacke. Zwar ziemlich verbeult und am Ende seiner Kräfte, aber verständlicher Weise voller Rachegelüste. Diese sind ihm von Stund an Kraft und Ansporn, sich auf die Jagd nach dem Kameradenschwein Fitzgerald zu machen.
So schleppt sich der Trapper, schwer verwundet, hunderte, wenn nicht gar hunderttausende von Meilen, meist einsam und alleine durch die erhabene und majestätische Wildniss Nordamerikas und nimmt den Kampf mit Kälte, Indianern, Hunger, reißenden Strömen und fiesem Lumpenpack auf, um sich von fortan an Wurzeln und Gewürm zu laben um seinem Ziele quälenden Schrittes näherzukommen.
Um es vorweg zu sagen: Der Film ist großartig und trotz seiner Schlichtheit intensiv! Trotzdem gibt es das eine oder andere, was mich stört:
Zum einen wurde auf künstliche Beleuchtung verzichtet, was dem Zwielicht des Polarwinters zwar angemessen scheint, mir jedoch auf Dauer zu dunkel war und die Augen zu sehr angestrengt hat. Auch setzt die entsättigte Farbgebung die visuellen Freuden der Rocky Mountains nur sehr zurückhaltend in Scene und erzeugt so im Dämmerlicht eine Faszination von dunkler Morbidität, die sich ebenfalls wie Blei aufs Gemüt des Zuschauers legt.
Dazu paßen auch die spektakulären, rauhen und ungeschliffenen Naturaufnahmen, die die Natur zwar im erhabenen Lichte erscheinen laßen, jedoch auch unnahbar und bedrohlich wirken.
Ein weiterer Punkt, der mir etwas unangenehm aufgestoßen ist, ist die Kameraführung mit ihrem extremen Weitwinkelobjektiven in den Nahaufnahmen. Damit holt man den Zuschauer zwar ganz nah an das Geschehen heran und bindet ihn sozusagen an die Darsteller, leider aber auf Kosten der Neutralität, da sich die Kamera wie eine lästige Schmeißfliege, permanent in ca 5 cm Abstand an den fauligen Mundgeruch von Di Caprio haftet. Hier wäre für meinen Geschmack eine dezentere Kameraführung angenehmer gewesen. Auch in zahlreichen anderen Scenen spielt sich die Kamera zu sehr in den Vordergrund und stört durch ihre Penetranz die neutrale Betrachtung des Geschehens. Aber immerhin kommt so die kongeniale Kunst der Maskenbildner zur Geltung, die die Gesichter so mit Dreck, Falten, Furchen und Wunden übersäht haben, daß diese in den Nahaufnahmen beinahe eigenständige Panoramen bilden und so quasi die Natur der Rockys im Mikrokosmos widerspiegeln.
Das ist doch imerhin auch mal was.
Für den Sommer,der Jahreszeit der Vitalität und des Überschwanges, finde ich den Film zu zäh und ernst. Im Winter mag er da schon wieder ganz anders wirken und mit seinem fast vollständigen verzichtet auf Musik und dem monotonen, rostigem Lungenrasseln der einsamen Rächerseele, auf eine athmosphärisch feiner eingestimmte Cineastenseele treffen.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 30.06.16 um 18:02
Poppige Variante des Finanzbuchklassikers von Michael Lewis.
Eine handvoll Finanzexoten hinterfragt das Multimilliardengeschäft der verbrieften Immobilienkredite des amerikanischen Häusermarktes und wettet gegen die gesamte Wallstreet. Nur wer das Buch gelesen hat, kann den gesamten Wahnsinn durchdringen, der hinter den Hochglanzkulissen der Handelssääle wütet. Dennoch skizziert auch der Film, kurzweilig und prägnant, wie sich die Ausfallrisiken im Verlauf der Kreditverbriefungen mit jeder Verschiebung zum nächsten Abnehmer stets akkumuliert haben und mit zunehmender Durchmischung immer undurchschaubarer geworden sind.
Nur Michael Burry und ein paar andere Außenseiter haben sich die seltene Gabe bewahrt, eigenständig zu denken und hinterfragen die mit Triple AAA (Bestnoten) bewerteten (Ramsch)Anleihen. Dabei machen sie etwas für die Ratingagenturgläubige Brokergemeinde unerhörtes: Sie vertrauen diesen Ratingagenturen nicht, die frei von jedweder Haftung vorrangig im eigenen Interesse (sie werden ja von den Banken für ihre Bewertungen bezahlt) urteilen. Sie schauen lieber mal selbst in die Unterlagen und gucken sich die dort verbrieften Kredite etwas genauer an. In Kombination von persönlichen Besuchen bei den Hypothekennehmern mit eigener analytischer Berwertung des Gesehenen, ergibt sich schnell das Bild eines wahren Finanzarmageddons. Denn was sie zu sehen und hören bekommen läßt ihnen schockartig das Blut in den Adern gefrieren: Viele der Subprimekredite (Subprime = "nicht ganz optimal" = totaler Schrott) sind vom Zahlungsausfall bedroht und drohen die gesamte Finanzwelt mit in den Abgrund zu reißen. Denn viele Kreditnehmer gelten als NINJAs, d.h: No Income, No Jobs or Assets (Vermögenswerte), sind also nicht ansatzweise in der Lage ihre Kredite zu bedienen und können sich nur auf Grund immer höherer Bewertungen ihrer Häuser refinanzieren.
Da Burry den Braten (1. Häuserpreise können nicht ewig weitersteigen und so werden dringend benötigte Folgekredite nicht mehr vergeben. 2. Auch waren viele Kredite Zinsgebunden. Und als die FED die Leitzinsen erhöht hatte, konnten viele ihre Kredite nicht mehr bedienen. daher 1.) riecht, wettet er gegen einen Absturz des gesamten Immobilienmarktes. Das der komplette amerikanische Häusermarkt, quasi von Küste zu Küste, abstürzt, sowas gab es noch nie. Weil dies auch als absolut unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich gilt, gibt es auch keine Finanzprodukte, mit denen man auf fallende Kurse oder gar Pleiten der Hypothekenpapiere setzen kann.
Es ist Burrys Verdienst, das Interesse für sogenannte CDS, Kreditausfallversicherungen für Hypothekenkredite, bei den Banken erst geweckt zu haben. Wer ist schon so blöd, auf ein Ereignis zu wetten, welches es in der über 300jährigen Wirtschaftsgeschichte noch nicht gegeben hat? Gerne nimmt man also das Geld von Burry und Konsorten entgegen. Dummheit gehört ja schließlich bestraft...Sollen die Oberschlaumeier doch ordentlich Lehrgeld bezahlen...
Ein arrogantes lächeln huscht über die Gesichter der Finanzjongleure, bis im Frühjahr 2007 die Hypotheken dann tatsächlich an Wert verloren haben und eine Kettenreaktion auslösten, die die gesamte bewohnte Welt in eine Finanzkrise stürzte, die in Folge dessen nur um eine Haaresbreite an einer finananziellen Kernschmelze des globalen Finanzsystems vorbei geratscht ist und bis heute fast alle Staaten der westlichen Welt in eine unentrinnbare (?) Schuldenfalle geführt hat.
Auch wenn die Feinheiten des (gut verständlichen) Buches nicht so anschaulich wie in der literarischen Vorlage ausgearbeitet werden und die Akteure, nicht zuletzt Dank der musikclipartigen visuellen Umsetzung, als Popstars in Scene gesetzt werden, transportiert The Big Short doch sehr gut die von Gier und Herdenverhalten getriebene Mentalität der Wallstreetbanker.
Anfangs noch sehr verwirrend im collagenartigem Erzählstil vorgetragen, verknüpft The Big Short die verschiedenen Handlungstränge im Verlauf der Erzählung nachvollziehbar und logisch miteinander so, daß sich nach 120. min das mulmige Gefühl in der Magengrube einnistet, der ultimativen finanziellen Katastrophe immer noch nicht nachhaltig entkommen zu sein.
Das dieselbe Mannschaft, die um ein Haar die Weltwirtschaft vor die Wand gefahren hätte, schon wieder, vom Steuerzahler gerettet, am gleichen globalen Steuerrad dreht und über die finanzielle Zukunft unseres Planeten verfügt, ist der eigentliche Skandal dieser Geschichte, für den sich unsere Politiker hoffentlich niemals werden verantworten müßen.
Man kann nur beten, daß jeder einzelne, der den Film gesehen oder das Buch gelesen hat, die richtigen Schlüße für sich daraus zieht!!! Amen
Eine handvoll Finanzexoten hinterfragt das Multimilliardengeschäft der verbrieften Immobilienkredite des amerikanischen Häusermarktes und wettet gegen die gesamte Wallstreet. Nur wer das Buch gelesen hat, kann den gesamten Wahnsinn durchdringen, der hinter den Hochglanzkulissen der Handelssääle wütet. Dennoch skizziert auch der Film, kurzweilig und prägnant, wie sich die Ausfallrisiken im Verlauf der Kreditverbriefungen mit jeder Verschiebung zum nächsten Abnehmer stets akkumuliert haben und mit zunehmender Durchmischung immer undurchschaubarer geworden sind.
Nur Michael Burry und ein paar andere Außenseiter haben sich die seltene Gabe bewahrt, eigenständig zu denken und hinterfragen die mit Triple AAA (Bestnoten) bewerteten (Ramsch)Anleihen. Dabei machen sie etwas für die Ratingagenturgläubige Brokergemeinde unerhörtes: Sie vertrauen diesen Ratingagenturen nicht, die frei von jedweder Haftung vorrangig im eigenen Interesse (sie werden ja von den Banken für ihre Bewertungen bezahlt) urteilen. Sie schauen lieber mal selbst in die Unterlagen und gucken sich die dort verbrieften Kredite etwas genauer an. In Kombination von persönlichen Besuchen bei den Hypothekennehmern mit eigener analytischer Berwertung des Gesehenen, ergibt sich schnell das Bild eines wahren Finanzarmageddons. Denn was sie zu sehen und hören bekommen läßt ihnen schockartig das Blut in den Adern gefrieren: Viele der Subprimekredite (Subprime = "nicht ganz optimal" = totaler Schrott) sind vom Zahlungsausfall bedroht und drohen die gesamte Finanzwelt mit in den Abgrund zu reißen. Denn viele Kreditnehmer gelten als NINJAs, d.h: No Income, No Jobs or Assets (Vermögenswerte), sind also nicht ansatzweise in der Lage ihre Kredite zu bedienen und können sich nur auf Grund immer höherer Bewertungen ihrer Häuser refinanzieren.
Da Burry den Braten (1. Häuserpreise können nicht ewig weitersteigen und so werden dringend benötigte Folgekredite nicht mehr vergeben. 2. Auch waren viele Kredite Zinsgebunden. Und als die FED die Leitzinsen erhöht hatte, konnten viele ihre Kredite nicht mehr bedienen. daher 1.) riecht, wettet er gegen einen Absturz des gesamten Immobilienmarktes. Das der komplette amerikanische Häusermarkt, quasi von Küste zu Küste, abstürzt, sowas gab es noch nie. Weil dies auch als absolut unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich gilt, gibt es auch keine Finanzprodukte, mit denen man auf fallende Kurse oder gar Pleiten der Hypothekenpapiere setzen kann.
Es ist Burrys Verdienst, das Interesse für sogenannte CDS, Kreditausfallversicherungen für Hypothekenkredite, bei den Banken erst geweckt zu haben. Wer ist schon so blöd, auf ein Ereignis zu wetten, welches es in der über 300jährigen Wirtschaftsgeschichte noch nicht gegeben hat? Gerne nimmt man also das Geld von Burry und Konsorten entgegen. Dummheit gehört ja schließlich bestraft...Sollen die Oberschlaumeier doch ordentlich Lehrgeld bezahlen...
Ein arrogantes lächeln huscht über die Gesichter der Finanzjongleure, bis im Frühjahr 2007 die Hypotheken dann tatsächlich an Wert verloren haben und eine Kettenreaktion auslösten, die die gesamte bewohnte Welt in eine Finanzkrise stürzte, die in Folge dessen nur um eine Haaresbreite an einer finananziellen Kernschmelze des globalen Finanzsystems vorbei geratscht ist und bis heute fast alle Staaten der westlichen Welt in eine unentrinnbare (?) Schuldenfalle geführt hat.
Auch wenn die Feinheiten des (gut verständlichen) Buches nicht so anschaulich wie in der literarischen Vorlage ausgearbeitet werden und die Akteure, nicht zuletzt Dank der musikclipartigen visuellen Umsetzung, als Popstars in Scene gesetzt werden, transportiert The Big Short doch sehr gut die von Gier und Herdenverhalten getriebene Mentalität der Wallstreetbanker.
Anfangs noch sehr verwirrend im collagenartigem Erzählstil vorgetragen, verknüpft The Big Short die verschiedenen Handlungstränge im Verlauf der Erzählung nachvollziehbar und logisch miteinander so, daß sich nach 120. min das mulmige Gefühl in der Magengrube einnistet, der ultimativen finanziellen Katastrophe immer noch nicht nachhaltig entkommen zu sein.
Das dieselbe Mannschaft, die um ein Haar die Weltwirtschaft vor die Wand gefahren hätte, schon wieder, vom Steuerzahler gerettet, am gleichen globalen Steuerrad dreht und über die finanzielle Zukunft unseres Planeten verfügt, ist der eigentliche Skandal dieser Geschichte, für den sich unsere Politiker hoffentlich niemals werden verantworten müßen.
Man kann nur beten, daß jeder einzelne, der den Film gesehen oder das Buch gelesen hat, die richtigen Schlüße für sich daraus zieht!!! Amen
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 30.06.16 um 17:29
Lucy...in the sky with diamonds, ein Song der Beatles, soll ja bekanntlich ein Synonym für eine Bewußtseinsverändernde Droge gewesen sein.
Ob es hier Luc Besson als Vorbild für seine philosophisch-esoterisch angehauchte Story als Vorbild gedient hat, oder ob es der erste prähistorische Mensch, der ebenfalls diesen Namen trägt, war, scheint im Nachhinein müßig zu sein. Fest steht, daß der Film mit allerlei trippig, spacig-philosophischen Gesusel daher kommt, daß ersteres nicht ganz auszuschließen ist, zumahl die visuelle Aufbereitung eindeutig im Bereich der psychedelischen Kunst anzusiedeln ist.
Eigentümlicher Weise wird psychedelische Pfad aber nicht zu Ende gedacht, sondern macht dem biologisch-evolutionärem Gedanken Platz, der in einem technischem Hokus Pokus aus Verschmelzung von Bewußtsein und Materie mündet.
So erfreulich die Ambitionen Bessons auch sind, abgenudelte Pfade zu verlassen und Neue Gedankenwege einzuschlagen, so wenig bringt der Film ein Thema auf den Punkt. So ist man dann am Ende auch nicht schlauer, wo jetzt die Pointe gewesen sein soll. Die Actionsequenzen reihen sich in routinierter, ja fast beliebiger Manier nebeneinander und wirken dabei eigentümlich seelenlos. Auch reale, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sind dabei genauso Fehlanzeige, wie abgefahrene psychedelischen Theorien aus dem esoterisch-spirituellem Kosmos. Was bleibt, ist eine Versatzstückelung verschiedener Genremeilensteine wie Matrix, Inception, 2001, Des Teufels Saat, etc, etc. Schade, daß sich Besson hier nicht mehr getraut hat und sich in seiner phantastischen Ausarbeitung von zuviel rationellem, pseudowissenschaftlichem Geschwurbel in seiner Kreativität blockieren lassen hat.
Auch krankt die Erzählweise sehr an ihrer statisch und mechanischen Erzählstruktur, die dem Film eine gewiße Steifigkeit verleiht. Da die Jagdscenen mit dem Kartell irgendwie nicht nahtlos mit dem Zirkus in Lucy's Gehirn verknüpft werden können, bleibt der Eindruck eines Stückwerkes, der den Zuschauer eher ratlos zurückläßt, denn mit einem ehrfurchtsvollem Gefühl für das Mysterium der Schöpfung, wie in Kubricks Sci-Fi Meisterwerk 2001. Auf Grund der Eindimensionalität der Charaktere, bleiben sie einem bis zu Schluß fremd, ja sogar egal, was der ganzen Sache die Oberflächlichkeit eines Videoclipes beschert.
Dennoch bietet Lucy allerhand Kurzweil und überraschende Momente, auch wenn eine ausgegorene metaphysisch-Intellektuelle Unterfütterung des überbordenen Bilderreigens den Film durchaus bereichert hätte.
Ob es hier Luc Besson als Vorbild für seine philosophisch-esoterisch angehauchte Story als Vorbild gedient hat, oder ob es der erste prähistorische Mensch, der ebenfalls diesen Namen trägt, war, scheint im Nachhinein müßig zu sein. Fest steht, daß der Film mit allerlei trippig, spacig-philosophischen Gesusel daher kommt, daß ersteres nicht ganz auszuschließen ist, zumahl die visuelle Aufbereitung eindeutig im Bereich der psychedelischen Kunst anzusiedeln ist.
Eigentümlicher Weise wird psychedelische Pfad aber nicht zu Ende gedacht, sondern macht dem biologisch-evolutionärem Gedanken Platz, der in einem technischem Hokus Pokus aus Verschmelzung von Bewußtsein und Materie mündet.
So erfreulich die Ambitionen Bessons auch sind, abgenudelte Pfade zu verlassen und Neue Gedankenwege einzuschlagen, so wenig bringt der Film ein Thema auf den Punkt. So ist man dann am Ende auch nicht schlauer, wo jetzt die Pointe gewesen sein soll. Die Actionsequenzen reihen sich in routinierter, ja fast beliebiger Manier nebeneinander und wirken dabei eigentümlich seelenlos. Auch reale, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sind dabei genauso Fehlanzeige, wie abgefahrene psychedelischen Theorien aus dem esoterisch-spirituellem Kosmos. Was bleibt, ist eine Versatzstückelung verschiedener Genremeilensteine wie Matrix, Inception, 2001, Des Teufels Saat, etc, etc. Schade, daß sich Besson hier nicht mehr getraut hat und sich in seiner phantastischen Ausarbeitung von zuviel rationellem, pseudowissenschaftlichem Geschwurbel in seiner Kreativität blockieren lassen hat.
Auch krankt die Erzählweise sehr an ihrer statisch und mechanischen Erzählstruktur, die dem Film eine gewiße Steifigkeit verleiht. Da die Jagdscenen mit dem Kartell irgendwie nicht nahtlos mit dem Zirkus in Lucy's Gehirn verknüpft werden können, bleibt der Eindruck eines Stückwerkes, der den Zuschauer eher ratlos zurückläßt, denn mit einem ehrfurchtsvollem Gefühl für das Mysterium der Schöpfung, wie in Kubricks Sci-Fi Meisterwerk 2001. Auf Grund der Eindimensionalität der Charaktere, bleiben sie einem bis zu Schluß fremd, ja sogar egal, was der ganzen Sache die Oberflächlichkeit eines Videoclipes beschert.
Dennoch bietet Lucy allerhand Kurzweil und überraschende Momente, auch wenn eine ausgegorene metaphysisch-Intellektuelle Unterfütterung des überbordenen Bilderreigens den Film durchaus bereichert hätte.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 01.06.16 um 14:48
Uninspirierte Fortsetzung des Italowestern Klassikers Sabata.
Zwar spielt auch hier Lee van Cleef wieder die Hauptrolle, jedoch wirkt er diesmal irgendwie müde und abgehalftert. Oder eben schon von seinem massivem Alkoholproblem gekennzeichnet.
Um etwas Falschgeld und unterschlagenem Gold herum konstruiert sich eine dünne Story, die sich verzweifelt mit ein paar Witzchen und Akrobatik aufzuwerten versucht. Leider bleiben die Bemühungen in kläglichen Ansätzen stecken und so ist man froh, wenn man sich nach 100 lauen Minuten wieder spannenderen Tätigkeiten widmen darf. Zum Beispiel den Müll runterzubringen.
Zwar spielt auch hier Lee van Cleef wieder die Hauptrolle, jedoch wirkt er diesmal irgendwie müde und abgehalftert. Oder eben schon von seinem massivem Alkoholproblem gekennzeichnet.
Um etwas Falschgeld und unterschlagenem Gold herum konstruiert sich eine dünne Story, die sich verzweifelt mit ein paar Witzchen und Akrobatik aufzuwerten versucht. Leider bleiben die Bemühungen in kläglichen Ansätzen stecken und so ist man froh, wenn man sich nach 100 lauen Minuten wieder spannenderen Tätigkeiten widmen darf. Zum Beispiel den Müll runterzubringen.
mit 2
mit 3
mit 3
mit 2
bewertet am 01.06.16 um 13:44
Untypischer Leone Western, der zu Unrecht nie den Ruhm von "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Zwei glorreiche Halunken" ernten konnte.
Das das Meisterwerk nicht mit den anderen beiden Westernikonen mithalten konnte, mag zweierlei Gründe haben: zum einen ist Todesmelodie tendenziell politisch, daß heißt, historisch exakt in der Realität verortet, nämlich in den Tumulten der mexikanischen Revolution und damit vielen wohl zu "schwer", eben weil den meisten Zuschauern die geschichtlichen Hintergründe fehlen. Auch entbehrt der konkrete Bezug zum Realen der märchenhafte Leichtigkeit die Leones anderen Werken zu Eigen ist. Todesmelodie ist keine Testosteron getränkte Westernoper mehr, sondern bekennt hier eindeutig politisch Farbe. Die Ähnlichkeit der Uniform eines Revolutionsführers mit dem Kleidungsstil der Nazis, verrät die Geistesverwandheit aller Tyrannen unseren globalen Dorfes.
Auch der sonst so markante Soundtrack Morricones hebt sich nicht deutlich genug von der Handlung ab, um als eigenständiges Werk bestehen zu können und den Film mit mehr emotionaler Tiefe aufzuladen, was dem Film zu dem Prädikat "Westernoper" hätte verhelfen können.
Zum anderen ist Todesmelodie auch kein klassisches Drama mit einer klar strukturierten Handlung mehr, in der sich die Spannung bis zum Finale kontinuierlich steigert und im Höhepunkt kummuliert, sondern es handelt sich hierbei eher um eine Spielform des Erzählkinos, das sich spontan und beinahe willkürlich von Scene zu Scene entwickelt und dabei mit einzelnen Höhepunkten gespickt ist. Das Augenmerk liegt hier, vielleicht noch mehr als bei anderen Filmen Leones, auf den Schauspielern und die Beziehungsarrythmetik zwischen ihnen.
Gleich geblieben ist allerdings Leones Erhöhung der Protagonisten ins beinahe archetypische: Der Rächer und der Gauner in ihren stereotypischen Reinformen. Beides sind im Grunde einsame, unabhängige Menschen, die ihre Erfüllung suchen und sich zur Schicksalsgemeinschaft verbünden. Der eine will Gerechtikeit für das Volk, der andere träumt von einem sorgenlosen Leben und strebt nach Reichtum. In der Hitze der mexikanischen Revolution scheint beides möglich.
Mit James Coburn und Rod Steiger gesellen sich zwei Schauspieler mit einer maximalen Leinwandpräsenz nebeneinander, deren Dialoge und Gesten über die Anfangs nur zäh in Gang kommende Geschichte locker hinweg trösten. Den beiden Ausnahmemimen bei der Ausübung ihres Könnens zuzuschauen, bereitet soviel Freude, daß es einen sogar vergessen läßt, daß es ca. 45 min. dauert, bis sie dann endlich den Weg nach Mexico antreten.
Auch wenn hier die Ikonenhaften Kameraeinstellungen, wie sie vom Lied vom Tod und von den Halunken her bekannt und geschätzt sind, fehlen, so zeichnen sich doch nahezu alle Scenen durch ein hohs Maß an kompositorischer Ästhetik aus, die eine Aura von klassischer Zeitlosigkeit umgibt.
Kleine Gags am Rande des Slapstickes lockern das Geschehens etwas auf und entlasten den Film dadurch von zuviel politischen Balast, bzw. Ernst. So kann man jedem halbwegs vernünftigen Filmfreund nur ans Herz legen, diese fast vegessene Perle des Italowesterns wieder neu für sich zu entdecken.
Das Bild ist von leichtem Filmkorngrieseln durchzogen, was aber neben den authentisch aufbereiteten Farben, für ein hohes Maß an Originalflair sorgt. Bitte, wie alle Leone Filme, unbedingt auf Beamer gucken.
Das das Meisterwerk nicht mit den anderen beiden Westernikonen mithalten konnte, mag zweierlei Gründe haben: zum einen ist Todesmelodie tendenziell politisch, daß heißt, historisch exakt in der Realität verortet, nämlich in den Tumulten der mexikanischen Revolution und damit vielen wohl zu "schwer", eben weil den meisten Zuschauern die geschichtlichen Hintergründe fehlen. Auch entbehrt der konkrete Bezug zum Realen der märchenhafte Leichtigkeit die Leones anderen Werken zu Eigen ist. Todesmelodie ist keine Testosteron getränkte Westernoper mehr, sondern bekennt hier eindeutig politisch Farbe. Die Ähnlichkeit der Uniform eines Revolutionsführers mit dem Kleidungsstil der Nazis, verrät die Geistesverwandheit aller Tyrannen unseren globalen Dorfes.
Auch der sonst so markante Soundtrack Morricones hebt sich nicht deutlich genug von der Handlung ab, um als eigenständiges Werk bestehen zu können und den Film mit mehr emotionaler Tiefe aufzuladen, was dem Film zu dem Prädikat "Westernoper" hätte verhelfen können.
Zum anderen ist Todesmelodie auch kein klassisches Drama mit einer klar strukturierten Handlung mehr, in der sich die Spannung bis zum Finale kontinuierlich steigert und im Höhepunkt kummuliert, sondern es handelt sich hierbei eher um eine Spielform des Erzählkinos, das sich spontan und beinahe willkürlich von Scene zu Scene entwickelt und dabei mit einzelnen Höhepunkten gespickt ist. Das Augenmerk liegt hier, vielleicht noch mehr als bei anderen Filmen Leones, auf den Schauspielern und die Beziehungsarrythmetik zwischen ihnen.
Gleich geblieben ist allerdings Leones Erhöhung der Protagonisten ins beinahe archetypische: Der Rächer und der Gauner in ihren stereotypischen Reinformen. Beides sind im Grunde einsame, unabhängige Menschen, die ihre Erfüllung suchen und sich zur Schicksalsgemeinschaft verbünden. Der eine will Gerechtikeit für das Volk, der andere träumt von einem sorgenlosen Leben und strebt nach Reichtum. In der Hitze der mexikanischen Revolution scheint beides möglich.
Mit James Coburn und Rod Steiger gesellen sich zwei Schauspieler mit einer maximalen Leinwandpräsenz nebeneinander, deren Dialoge und Gesten über die Anfangs nur zäh in Gang kommende Geschichte locker hinweg trösten. Den beiden Ausnahmemimen bei der Ausübung ihres Könnens zuzuschauen, bereitet soviel Freude, daß es einen sogar vergessen läßt, daß es ca. 45 min. dauert, bis sie dann endlich den Weg nach Mexico antreten.
Auch wenn hier die Ikonenhaften Kameraeinstellungen, wie sie vom Lied vom Tod und von den Halunken her bekannt und geschätzt sind, fehlen, so zeichnen sich doch nahezu alle Scenen durch ein hohs Maß an kompositorischer Ästhetik aus, die eine Aura von klassischer Zeitlosigkeit umgibt.
Kleine Gags am Rande des Slapstickes lockern das Geschehens etwas auf und entlasten den Film dadurch von zuviel politischen Balast, bzw. Ernst. So kann man jedem halbwegs vernünftigen Filmfreund nur ans Herz legen, diese fast vegessene Perle des Italowesterns wieder neu für sich zu entdecken.
Das Bild ist von leichtem Filmkorngrieseln durchzogen, was aber neben den authentisch aufbereiteten Farben, für ein hohes Maß an Originalflair sorgt. Bitte, wie alle Leone Filme, unbedingt auf Beamer gucken.
mit 5
mit 4
mit 3
mit 1
bewertet am 31.05.16 um 13:22
Wenig packende, maue survival Törn, die den Zuschauer nicht wirklich in seinen Bann ziehen kann.
Der junge Schriftsteller Herman Melville besucht den alten Tattergreis Thomas Nickerson, dessen Seele seit seinen Jünglingstagen von einem dunklen Geheimnis gepeinigt wird. Unter finanzieller Not stehend gibt er den pseudo lebensweisen Nörgeleien seiner Frau nach und lüftet die schrecklichen Geschehnisse der letzten Fahrt der Uss Essex...
Immer wieder unterbrochen vom dümmlichen Gesabbel seiner Frau, berichtet Nickerson über die Fahrt eines Walfängers von Nantucket in die weitläufigen Fanggebiete der Ozeane. Nach den üblichen Scherereien an Bord zwischen dem Capitain, dem ersten Offizier und der Mannschaft, durchlebt man den für Seefahrerabenteuerexpeditionen obligatorischen Seesturm und feiert erste Fangerfolge. Doch, als ob der Klabautermann persönlich seine glitschigen Finger im Spiel hätte, scheinen die Öllieferanten wie vom Meeresboden verschluckt und man begibt sich auf die mühsame Reise vom betrüblichem Atlantik in den sagenumwobenen Pazifik, um dort sein Jagdglück zu finden. In einer Hafenspelunke, ich glaub es war in Chile, gerät man schließlich an verwegene Gestalten, die von riesigen Walschwärmen auf dem offenen Meere munkeln aber gleichzeitig leise, dunkel und verschworen Blickes, von einem Seemonster, dem weißen Wal, warnen.
In bester amerikanischer Blut für Öl Manier, begibt man sich, alle Warnungen in die peitschende Böe schlagend, auf die Suche nach aussichtseicher Rendite. Es kommt, wie es kommen muß: kurz nachdem eine riesige Walherde den Weg der Uss Essex kreuzt, wird das Schiff inmitten der größten Jagdeuphorie von keinem geringeren als dem König der Wale, der weißen Killerschwarte Moby Dick, angegriffen und in kürzester Zeit mit einem gekonnten Handkanntenschlag zu Sägespähne verarbeitet.
Eine handvoll Überlebender rettet sich zunächst auf eine Insel um nach bestandener Robinsonade, auf einer Nußschale den beschwerlichen Weg durch die sengende Sonne heim zu Muttis Herd anzutreten. Das man sich dabei aus Eiweißmangel dabei schonmal gegenseitig vernascht trägt eben nicht sonderlich zur guten Sonntagslaune an Bord bei, kann dafür aber im Ethikunterricht von geneigten Pädagogen dazu mißbraucht werden, manch wegdämmernden Schüler mit einer gehörigen Portion Thrill wieder zurück ins Lehrgeschehen zu verführen...
An sich beeinhaltet Im Herzen der See alle Zutaten für ein packendes Action/Seeabenteuer. Was Regisseur Ron Howard dem Wind- und Wettergegerbten Publikum aber feilbietet, ist dabei aber maximal dünne Binnenschiffartskost.
Zu schablonenhaft sind die Auseinandersetzungen zwischen Capitain George Pollard und seinem ersten Offizier Owen Chase (Chris Hemsworth), als daß eine echte zwischenmenschliche Dramatik den Zuschauer in seinen Bann ziehen könnte. Zu kurz und wenig wortgewaltig sind die Wortgefechte, als daß sich das Knistern zwischen Ihnen auch in den Zuschauerbereich überträgt. Es wirkt eben einfach nur wie gespielt und wenig authentisch. Die Kerngeschäft, des schauspielens, das innere Befinden äußerlich darzustellen, kommt hier nur ansatzweise zur Geltung. Auch insgesamt hatte ich den Eindruck, daß Hemsworth auch in notleidensten Scenen viel mehr auf Rousseau's edlen wilden mit zerrißener Designerjacke von Pepe Jeans und verwegener Haarsrträne getrimmt wurde, als auf abgehalfterten Schiffsbrüchigen an der Kante zum Jenseits. Aber sei's drum. Der wirkliche Vopas liegt in der inszenierung des weißen Pottwales. Wo diese bei Melville noch einer Naturgewalt gleich kam und so etwas wie einen eigenständigen Charakter besaß, ist dieser jener nunmehr nichts weiter als einfach ein großer Fisch, der aus lauter Kurzsichtigkeit wie deppert vor den Bug der USS Essex donnert. Innerhalb von 2 min. ist die Essex dann auch schon versenkt, explodiert noch artig für das sensationsgeile Publikum und danach geht Moby Dick einfach wieder seiner Lieblingsbeschäftigung, ein bißchen in den zu Wellen planschen, nach, als ob nichts gewesen wäre.
So bleiben unterm Strich nur die Kulissen positiv zu vermerken, die für sich verbuchen können, eine historisch-nostalgische Hafen-, sowie eine beklemmende Onboard Athmosphäre erzeugt zu haben. Dies sollte aber auch eine selbstverständlichkeit für eine Produktionen hiesiger Größenordnung sein. In allen anderen Belangen scheitert der Film jedoch an seinem übermächtigen literarischem Vorbild und im Falle der Ehefrau von Thomas Nickerson, der alten Sabbelhexe, beleidigt es Melville's Meisterwerk Moby Dick sogar bis aufs Blut.
Der junge Schriftsteller Herman Melville besucht den alten Tattergreis Thomas Nickerson, dessen Seele seit seinen Jünglingstagen von einem dunklen Geheimnis gepeinigt wird. Unter finanzieller Not stehend gibt er den pseudo lebensweisen Nörgeleien seiner Frau nach und lüftet die schrecklichen Geschehnisse der letzten Fahrt der Uss Essex...
Immer wieder unterbrochen vom dümmlichen Gesabbel seiner Frau, berichtet Nickerson über die Fahrt eines Walfängers von Nantucket in die weitläufigen Fanggebiete der Ozeane. Nach den üblichen Scherereien an Bord zwischen dem Capitain, dem ersten Offizier und der Mannschaft, durchlebt man den für Seefahrerabenteuerexpeditionen obligatorischen Seesturm und feiert erste Fangerfolge. Doch, als ob der Klabautermann persönlich seine glitschigen Finger im Spiel hätte, scheinen die Öllieferanten wie vom Meeresboden verschluckt und man begibt sich auf die mühsame Reise vom betrüblichem Atlantik in den sagenumwobenen Pazifik, um dort sein Jagdglück zu finden. In einer Hafenspelunke, ich glaub es war in Chile, gerät man schließlich an verwegene Gestalten, die von riesigen Walschwärmen auf dem offenen Meere munkeln aber gleichzeitig leise, dunkel und verschworen Blickes, von einem Seemonster, dem weißen Wal, warnen.
In bester amerikanischer Blut für Öl Manier, begibt man sich, alle Warnungen in die peitschende Böe schlagend, auf die Suche nach aussichtseicher Rendite. Es kommt, wie es kommen muß: kurz nachdem eine riesige Walherde den Weg der Uss Essex kreuzt, wird das Schiff inmitten der größten Jagdeuphorie von keinem geringeren als dem König der Wale, der weißen Killerschwarte Moby Dick, angegriffen und in kürzester Zeit mit einem gekonnten Handkanntenschlag zu Sägespähne verarbeitet.
Eine handvoll Überlebender rettet sich zunächst auf eine Insel um nach bestandener Robinsonade, auf einer Nußschale den beschwerlichen Weg durch die sengende Sonne heim zu Muttis Herd anzutreten. Das man sich dabei aus Eiweißmangel dabei schonmal gegenseitig vernascht trägt eben nicht sonderlich zur guten Sonntagslaune an Bord bei, kann dafür aber im Ethikunterricht von geneigten Pädagogen dazu mißbraucht werden, manch wegdämmernden Schüler mit einer gehörigen Portion Thrill wieder zurück ins Lehrgeschehen zu verführen...
An sich beeinhaltet Im Herzen der See alle Zutaten für ein packendes Action/Seeabenteuer. Was Regisseur Ron Howard dem Wind- und Wettergegerbten Publikum aber feilbietet, ist dabei aber maximal dünne Binnenschiffartskost.
Zu schablonenhaft sind die Auseinandersetzungen zwischen Capitain George Pollard und seinem ersten Offizier Owen Chase (Chris Hemsworth), als daß eine echte zwischenmenschliche Dramatik den Zuschauer in seinen Bann ziehen könnte. Zu kurz und wenig wortgewaltig sind die Wortgefechte, als daß sich das Knistern zwischen Ihnen auch in den Zuschauerbereich überträgt. Es wirkt eben einfach nur wie gespielt und wenig authentisch. Die Kerngeschäft, des schauspielens, das innere Befinden äußerlich darzustellen, kommt hier nur ansatzweise zur Geltung. Auch insgesamt hatte ich den Eindruck, daß Hemsworth auch in notleidensten Scenen viel mehr auf Rousseau's edlen wilden mit zerrißener Designerjacke von Pepe Jeans und verwegener Haarsrträne getrimmt wurde, als auf abgehalfterten Schiffsbrüchigen an der Kante zum Jenseits. Aber sei's drum. Der wirkliche Vopas liegt in der inszenierung des weißen Pottwales. Wo diese bei Melville noch einer Naturgewalt gleich kam und so etwas wie einen eigenständigen Charakter besaß, ist dieser jener nunmehr nichts weiter als einfach ein großer Fisch, der aus lauter Kurzsichtigkeit wie deppert vor den Bug der USS Essex donnert. Innerhalb von 2 min. ist die Essex dann auch schon versenkt, explodiert noch artig für das sensationsgeile Publikum und danach geht Moby Dick einfach wieder seiner Lieblingsbeschäftigung, ein bißchen in den zu Wellen planschen, nach, als ob nichts gewesen wäre.
So bleiben unterm Strich nur die Kulissen positiv zu vermerken, die für sich verbuchen können, eine historisch-nostalgische Hafen-, sowie eine beklemmende Onboard Athmosphäre erzeugt zu haben. Dies sollte aber auch eine selbstverständlichkeit für eine Produktionen hiesiger Größenordnung sein. In allen anderen Belangen scheitert der Film jedoch an seinem übermächtigen literarischem Vorbild und im Falle der Ehefrau von Thomas Nickerson, der alten Sabbelhexe, beleidigt es Melville's Meisterwerk Moby Dick sogar bis aufs Blut.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 24.05.16 um 18:23
Der lange, heiße Sommer aus dem Jahre 1958 ist ein sehr dialoglastiges Familiendrama in den Südstaaten der USA, daß von den Schauspielerschwergewichten Orson Welles und Paul Newmann mit einer einschüchternden Intansität vorgetragen wird.
Ähnlich wie in Richard Brooks zwei Jahre später entstandenen und oscarprämierten Wanderpriesterdrama Elmer Gantry, zeichnen sich die Dialoge nicht durch belanglose Floskeln, sondern durch schonungslose Offenheit und verletzende Ehrlichkeit aus.
Den Herumtreiber Ben Quick verschlägt es in ein verschlafene Mississippinest, wo er unversehens auf Leuna und Jody Varner, die Kinder des mächtigen Dorfbarons Will Varner trifft. Um über die Runden zu kommen, geht Ben zunächst auf Jodys halsabschneiderisches Angebot ein und übernimmt einne abgehalfterte Farm zu Wucherbedingungen.
Als der Unternehmer Will Varner jedoch nach längerer Krankheit wieder genesen in seine Villa zurückkehrt, kommt Dynamik in die familliäre Konstellation: Ben und Will verstehen sich auf Anhieb prächtig und Will sieht in Ben den harten Hund, den er sich schon immer als Nachfolger für seine Dynastie gewünscht hatte. Will betreibt jetzt natürliche, darwinistische Auslese und stell Ben zunächst in Jodys Krämerladen ein, um zu gucken wer sich beim Kunden durchsetzt. Anschließend läßt Vill Ben auch noch provokativ zusammen mit Jody unter einem Dach in seiner Südstaatenresidenz wohnen. In dieser Reibungshitze kommt es unweigerlich zu Konflikten zwischen dem selbstbewußten Anpacker Ben und dem sensiblen Jody, der um die Zuneigung seines Vaters buhlen muß und bei ihm immer mehr ins Abseits gerät. Nebenbei hat Ben ein Auge auf die schöne Tochter Wills, Leuna, geworfen, was Will gerade recht kommt, da Leunas 5 jährige Beziehung auf der platonischen Ebene stecken geblieben ist und Will unbedingt Enkel als Nachfolger für sein Lebenswerk benötigt. Leuna selbst ist Ben, obwohl im Schlagabtausch klar wird, daß beide aus dem selben Holz geschnitzt sind und dieselbe Sprache sprechen, jedoch viel zu grob und ungeschliffen.
Unter der schwülen Hitze des Südens schwelen und schwären die Konflikte ebenso hitzig, wie die unerträglichen Temperaturen und wie in einem Destillierungsprozess werden sich die endgültigen Beziehungsstrukturen mühsam ihren Weg durch Verletzung, Erniedrigung und Enttäuschung, ins Lichte der Erkenntnis erkämpfen müßen.
In Dialogen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und im original sogar für damalige Verhältnisse ungewöhnt obszön geraten sind, liefern sich alle Protagonisten Wortgefechte, die auf überflüssiges Geplänkel verzichten und daher umso bedeutungsschwangerer ausfallen. Die Verdrängung des sensiblen Jodys von Ben und Will an den Rand der Familie, allein mit verbalen Attacken, sind so akzentuiert, daß die Ohnmacht und Verzeiflung Jodys, der sich gegen die archaischen Energien seiner Kontrahenten einfach nicht behaupten kann, für den Zuschauer 1:1 nachzuempfinden und man selber auch froh ist, der ungehemmten Aggressivität eines Will Varner (Orson Welles) nicht selber ausgeliefert zu sein. Aber auch Paul Newman als Ben Quick spielt hier ganz stark auf und kann den harten All American Boy so zum besten geben, daß er neben Welles mühelos besteht..
Einzig und Allein das Ende enttäuscht ein bisschen. Nachdem es 105 min. lang gegärt und gebrodelt hat, scheint ca. 5 min vor Schluß die Werksirene geläutet und zum Feierabendbier gerufen zu haben. Obwohl schauspiekerisch noch immer auf hohem Niveau, scheint allen Beteiligten die Lust an Drama und Streitigkeiten vergangen zu sein und es wird sich fast aus heiterem Himmel geherzt, geliebt und verziehen, daß es einem nur so gruselt. Die Auflösung des Filmes nimmt sich dann doch im Angesicht der Schwere der Dialoge, der Komplexität der Beziehungsstrukturen und der Tiefe der Verletzungen die bis Dato erteilt wurden zu seicht und simpel aus.
Aber das ist nur die Nadel im Heuhaufen. Der lange, heiße Sommer bleibt auch nach über 50 Jahren ein Zeugnis allerbester Filmkunst.
Das Bild ist sauber restauriert, besticht durch herrliches Technicolorflair und die vielen kleinen Schmuzpartikelchen,die immer mal wieder ddurchs Bild huschen, stören keineswegs, sondern wirken angenehm nostalgisch.
Ähnlich wie in Richard Brooks zwei Jahre später entstandenen und oscarprämierten Wanderpriesterdrama Elmer Gantry, zeichnen sich die Dialoge nicht durch belanglose Floskeln, sondern durch schonungslose Offenheit und verletzende Ehrlichkeit aus.
Den Herumtreiber Ben Quick verschlägt es in ein verschlafene Mississippinest, wo er unversehens auf Leuna und Jody Varner, die Kinder des mächtigen Dorfbarons Will Varner trifft. Um über die Runden zu kommen, geht Ben zunächst auf Jodys halsabschneiderisches Angebot ein und übernimmt einne abgehalfterte Farm zu Wucherbedingungen.
Als der Unternehmer Will Varner jedoch nach längerer Krankheit wieder genesen in seine Villa zurückkehrt, kommt Dynamik in die familliäre Konstellation: Ben und Will verstehen sich auf Anhieb prächtig und Will sieht in Ben den harten Hund, den er sich schon immer als Nachfolger für seine Dynastie gewünscht hatte. Will betreibt jetzt natürliche, darwinistische Auslese und stell Ben zunächst in Jodys Krämerladen ein, um zu gucken wer sich beim Kunden durchsetzt. Anschließend läßt Vill Ben auch noch provokativ zusammen mit Jody unter einem Dach in seiner Südstaatenresidenz wohnen. In dieser Reibungshitze kommt es unweigerlich zu Konflikten zwischen dem selbstbewußten Anpacker Ben und dem sensiblen Jody, der um die Zuneigung seines Vaters buhlen muß und bei ihm immer mehr ins Abseits gerät. Nebenbei hat Ben ein Auge auf die schöne Tochter Wills, Leuna, geworfen, was Will gerade recht kommt, da Leunas 5 jährige Beziehung auf der platonischen Ebene stecken geblieben ist und Will unbedingt Enkel als Nachfolger für sein Lebenswerk benötigt. Leuna selbst ist Ben, obwohl im Schlagabtausch klar wird, daß beide aus dem selben Holz geschnitzt sind und dieselbe Sprache sprechen, jedoch viel zu grob und ungeschliffen.
Unter der schwülen Hitze des Südens schwelen und schwären die Konflikte ebenso hitzig, wie die unerträglichen Temperaturen und wie in einem Destillierungsprozess werden sich die endgültigen Beziehungsstrukturen mühsam ihren Weg durch Verletzung, Erniedrigung und Enttäuschung, ins Lichte der Erkenntnis erkämpfen müßen.
In Dialogen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und im original sogar für damalige Verhältnisse ungewöhnt obszön geraten sind, liefern sich alle Protagonisten Wortgefechte, die auf überflüssiges Geplänkel verzichten und daher umso bedeutungsschwangerer ausfallen. Die Verdrängung des sensiblen Jodys von Ben und Will an den Rand der Familie, allein mit verbalen Attacken, sind so akzentuiert, daß die Ohnmacht und Verzeiflung Jodys, der sich gegen die archaischen Energien seiner Kontrahenten einfach nicht behaupten kann, für den Zuschauer 1:1 nachzuempfinden und man selber auch froh ist, der ungehemmten Aggressivität eines Will Varner (Orson Welles) nicht selber ausgeliefert zu sein. Aber auch Paul Newman als Ben Quick spielt hier ganz stark auf und kann den harten All American Boy so zum besten geben, daß er neben Welles mühelos besteht..
Einzig und Allein das Ende enttäuscht ein bisschen. Nachdem es 105 min. lang gegärt und gebrodelt hat, scheint ca. 5 min vor Schluß die Werksirene geläutet und zum Feierabendbier gerufen zu haben. Obwohl schauspiekerisch noch immer auf hohem Niveau, scheint allen Beteiligten die Lust an Drama und Streitigkeiten vergangen zu sein und es wird sich fast aus heiterem Himmel geherzt, geliebt und verziehen, daß es einem nur so gruselt. Die Auflösung des Filmes nimmt sich dann doch im Angesicht der Schwere der Dialoge, der Komplexität der Beziehungsstrukturen und der Tiefe der Verletzungen die bis Dato erteilt wurden zu seicht und simpel aus.
Aber das ist nur die Nadel im Heuhaufen. Der lange, heiße Sommer bleibt auch nach über 50 Jahren ein Zeugnis allerbester Filmkunst.
Das Bild ist sauber restauriert, besticht durch herrliches Technicolorflair und die vielen kleinen Schmuzpartikelchen,die immer mal wieder ddurchs Bild huschen, stören keineswegs, sondern wirken angenehm nostalgisch.
mit 5
mit 4
mit 3
mit 2
bewertet am 02.05.16 um 19:24
OK, El Superbeasto ist chaotisch, wild und anarchisch. Aber hektisch aneinandergeklebte Gewalt- und Sexschnippsel machen noch keinen guten Film aus. Obwohl auch die Kreativität nicht zu kurz kommt, wird eine gute Story durch allzuviel Willkür ersetzt, was unterm Strich dann doch zu bemüht wirkt.
Auch wirket die Titten- und Gewaltparade mit zunehmender Dauer inflationär und kann mit seiner Videoclipartigen Inszenierung am ehesten als Kiffermovie fungieren, wo zuviel cineastische Substanz per se kontraindiziert ist. Punkt.
Auch wirket die Titten- und Gewaltparade mit zunehmender Dauer inflationär und kann mit seiner Videoclipartigen Inszenierung am ehesten als Kiffermovie fungieren, wo zuviel cineastische Substanz per se kontraindiziert ist. Punkt.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 16.03.16 um 12:52
Stark an der Grenze zum Serienniveau, wabert der Film 100min über die Leinwand ohne im geringsten Spannung zu erzeugen oder Interesse für die Protagonisten zu erzeugen.
Das die Spezialeffekte nur knapp über Videospielniveau liegen und nicht State of the Art sind: Schwamm drüber, da sie immerhin unterm Strich die Netzhaut noch zufriedenstellend stimmulieren. Das man aus dem Franchise aber ein Teenieabenteuer gemacht hat, indem es von adoleszenten Lebensbinsen nur so wimmelt, gemacht hat, ist schwer verzeihlich. Wahrscheinlich wollte man die Twilight Fans einfangen, aber selbst die dürften inzwischen erwachsener geworden sein als die Zielgruppe für diesen Film.
Ebenso wie die langweiligen und stereotypen Charaktere, stößt einen die hölzerne und steife Inszenierung vor den Kopf. Die Dialoge plumpsen den Schauspielern wie mühsam auswendig gelernte Dialoge von xter Beliebigkeit aus dem Gaumen. Dazu gesellt sich ein Setdesign, daß sich um Größe bemüht, in seiner Schlichtheit aber das begrenzte Budget durchschimmern läßt und so eher Mitleid als erzeugt als die Sprache verschlägt.
Irgendwie scheinen alle mit dem Projekt überfordert gewesen zu sein, obwohl Stan Lee und Mattew Vaughn als Produzenten mit an Bord waren. Der Tiefpunkt ist sicher der Erzgegner Doktor Doom, dessen Kostüm eher an den Mummenschanz von Halloweenparties, als einen Schurken aus einer feindlichen Dimension erinnert. Auch der Showdown ist auf Grund seiner plumpen Kampfchoreographie eher ein Schau Down, also eher ein Weg- als ein Hingucker. Auf der Evolutionsleiter der Superheldenfilme ist der Neuverfilmung der Fantastic 4 definitiv eine regressive Entwicklung zu attestieren, die es mit den beiden Vorgängern in keiner Beziehung aufnehmen kann.
Zumindest kann man hier lernen, wie man ein Franchise erfolgreich und mit aller Wucht gegen die Wand fährt.
Das die Spezialeffekte nur knapp über Videospielniveau liegen und nicht State of the Art sind: Schwamm drüber, da sie immerhin unterm Strich die Netzhaut noch zufriedenstellend stimmulieren. Das man aus dem Franchise aber ein Teenieabenteuer gemacht hat, indem es von adoleszenten Lebensbinsen nur so wimmelt, gemacht hat, ist schwer verzeihlich. Wahrscheinlich wollte man die Twilight Fans einfangen, aber selbst die dürften inzwischen erwachsener geworden sein als die Zielgruppe für diesen Film.
Ebenso wie die langweiligen und stereotypen Charaktere, stößt einen die hölzerne und steife Inszenierung vor den Kopf. Die Dialoge plumpsen den Schauspielern wie mühsam auswendig gelernte Dialoge von xter Beliebigkeit aus dem Gaumen. Dazu gesellt sich ein Setdesign, daß sich um Größe bemüht, in seiner Schlichtheit aber das begrenzte Budget durchschimmern läßt und so eher Mitleid als erzeugt als die Sprache verschlägt.
Irgendwie scheinen alle mit dem Projekt überfordert gewesen zu sein, obwohl Stan Lee und Mattew Vaughn als Produzenten mit an Bord waren. Der Tiefpunkt ist sicher der Erzgegner Doktor Doom, dessen Kostüm eher an den Mummenschanz von Halloweenparties, als einen Schurken aus einer feindlichen Dimension erinnert. Auch der Showdown ist auf Grund seiner plumpen Kampfchoreographie eher ein Schau Down, also eher ein Weg- als ein Hingucker. Auf der Evolutionsleiter der Superheldenfilme ist der Neuverfilmung der Fantastic 4 definitiv eine regressive Entwicklung zu attestieren, die es mit den beiden Vorgängern in keiner Beziehung aufnehmen kann.
Zumindest kann man hier lernen, wie man ein Franchise erfolgreich und mit aller Wucht gegen die Wand fährt.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 16.03.16 um 12:40
Hier sind sich wohl Alle einig!
Topfilm im Underdogmillieau in dem es von schrägen Typen, durchgeknallten Gangstern und überraschenden Wendungen wimmelt. Richtig schön schmutzig und anarchisch. Dazu intelligent erzählt und perfekt besetzt.
Leider überträgt sich der ungeschliffene Stil auch auf die Bildqualität, die mit groben Dauerrieseln wohl etwas unter der Zelluloidqualität liegen dürfte.
Auch nach Jahren immer noch erfrischend und unterhaltsam.
Wenn das ein Film noch 20 Jahre nach seiner Geburt vermag auszulösen, darf er sich mit Fug und Recht in die Klassikergilde einreihen.
Fehlt nur noch der Director's Cut für den deutschen Markt...
Topfilm im Underdogmillieau in dem es von schrägen Typen, durchgeknallten Gangstern und überraschenden Wendungen wimmelt. Richtig schön schmutzig und anarchisch. Dazu intelligent erzählt und perfekt besetzt.
Leider überträgt sich der ungeschliffene Stil auch auf die Bildqualität, die mit groben Dauerrieseln wohl etwas unter der Zelluloidqualität liegen dürfte.
Auch nach Jahren immer noch erfrischend und unterhaltsam.
Wenn das ein Film noch 20 Jahre nach seiner Geburt vermag auszulösen, darf er sich mit Fug und Recht in die Klassikergilde einreihen.
Fehlt nur noch der Director's Cut für den deutschen Markt...
mit 5
mit 3
mit 3
mit 2
bewertet am 15.03.16 um 13:36
Nachdem Bond in Skyfall die Leichen aus seinem Keller geborgen und seine verletzliche Seite gezeigt hat, hat man sich dem Trend der Menschwerdung Bonds wieder abgewand und sich auf die Stärken des Franchises besonnen.
Leider ist dies nur zum Teil geglückt. Obwohl Bond wieder den unbesiegbaren Strahlemann und Womanizer alter Schule gibt, funktioniert die Reanimation alter Tugenden nur begrenzt. Exotische Schauplätze, fiese Erzbösewichte und technische High End Finessen sind zwar wieder mit an Bord, dennoch beißt sich der technische Aufwand und Craigs hervorragende, seriöse und erwachsene Bondinterpretation doch enorm mit dem mitunter schon sehr Groschenromanlastigen Plot der Erzählung. Mag sein, daß man hier der Tradition Referenz erweisen will, aber ein frisch gestriegelter und gebügelter, tief in sich ruhender Bond unmittelbar nach einem Flgzeugabsturz wirkt dabei schon unfreiwillig komisch und verträgt sich überhaupt nicht mit dem sonst knackig hartem Grundtenor des Filmes. So sind es viele solcher kleinen Details, die den Zuschauer immer mal wieder kurz zusammenzucken lassen und den Gesamteindruck zerstören.
Man muß sich eben entscheiden: Will man die Tradition bewahren und auf den alten Charme setzen, dem so einige Ungereimtheiten gerne verziehen werden setzen, oder entscheidet man sich für eine Wiederbelebung des Franchises, welches sich an den Erwartungshaltungen eines zeitgemäßen Actionfilmes meßen lassen will.
Entscheidet man sich für letzteres und vermenschlicht Bond, wie in Skyfall geschehen, muß man sich auch an die Gesetze der "Realität" halten. Sonst wirkt man unglaubwürdig!
So bietet Spectre zwar 150min Kintopunterhaltung kurzweiligster Sorte, scheitert aber an seiner holprigen Inszenierung und unentschloßenen Ausrichtung. Anstatt es allen Recht machen zu wolllen, sollte man sich für eine Richtung entscheiden und dann so richtig auf die Tube drücken...
Leider ist dies nur zum Teil geglückt. Obwohl Bond wieder den unbesiegbaren Strahlemann und Womanizer alter Schule gibt, funktioniert die Reanimation alter Tugenden nur begrenzt. Exotische Schauplätze, fiese Erzbösewichte und technische High End Finessen sind zwar wieder mit an Bord, dennoch beißt sich der technische Aufwand und Craigs hervorragende, seriöse und erwachsene Bondinterpretation doch enorm mit dem mitunter schon sehr Groschenromanlastigen Plot der Erzählung. Mag sein, daß man hier der Tradition Referenz erweisen will, aber ein frisch gestriegelter und gebügelter, tief in sich ruhender Bond unmittelbar nach einem Flgzeugabsturz wirkt dabei schon unfreiwillig komisch und verträgt sich überhaupt nicht mit dem sonst knackig hartem Grundtenor des Filmes. So sind es viele solcher kleinen Details, die den Zuschauer immer mal wieder kurz zusammenzucken lassen und den Gesamteindruck zerstören.
Man muß sich eben entscheiden: Will man die Tradition bewahren und auf den alten Charme setzen, dem so einige Ungereimtheiten gerne verziehen werden setzen, oder entscheidet man sich für eine Wiederbelebung des Franchises, welches sich an den Erwartungshaltungen eines zeitgemäßen Actionfilmes meßen lassen will.
Entscheidet man sich für letzteres und vermenschlicht Bond, wie in Skyfall geschehen, muß man sich auch an die Gesetze der "Realität" halten. Sonst wirkt man unglaubwürdig!
So bietet Spectre zwar 150min Kintopunterhaltung kurzweiligster Sorte, scheitert aber an seiner holprigen Inszenierung und unentschloßenen Ausrichtung. Anstatt es allen Recht machen zu wolllen, sollte man sich für eine Richtung entscheiden und dann so richtig auf die Tube drücken...
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 15.03.16 um 13:17
Disneys Pixar begleitet die 11 jährige Riley auf den Sprung ins erste Teenageralter und nimmt dabei die komplizierten emotionalen Vorgänge hinter der Denkklappe ins Visier.
Die verschiedenen Emotionen wie Freude, Wut, Kummer, Angst u.ä. werden hierbei durch Emoticons, die ihr Temperament versinnbildlichen, dargestellt.
Ist das Chaos um die Vorherrschaft um das Kommando in der Schaltzentrale Rileys eh schon groß genug, droht es beim Umzug vom ländlichen Minnesota ins großstädtliche San Francisco, die blanke Anarchie auszubrechen. Nicht, daß die Probleme mit der neuen Wohnung, der neuen Schule und der Verlust der alten Freunde nicht schon schwierig genug zu bewältigen wäre, kommt zu allem Pech noch das Unglück dazu: Durch ungeschicktes Agieren der Emotionen mit den wichtigen, in Kügelchen aufbewahrten, positiv aufgeladenen Kernerinnerungen, werden diese durch ein Rohrpostsystem in die Weite des Gedächtnissspeicher katapultiert.
Freude und Kummer hechten den Erinnerungskügelchen gemeinsam hinterher, um diese wieder der Schaltzentrale im Zentrum des Gehirnes zur Verfügung zu stellen, da Riley ohne ihre positiven Grunderinnerungen nur noch ein Häufchen Elend ist, an dem weder sie selbst noch ihre Umwelt Freude hat.
Bei der Reise der Emoticons durch den Backstagebereich der Psyche werden so mancherlei uns wohlbekannte Fallstricke der Alltagsbewältigung durch den Kakao gezogen und die wundersamen Denkabläufe aus dem Unterbewußtsein aufs Korn genommen, ohne sich jedoch in der Komplexität Freud'scher Psychomechanismen zu verlieren. Garniert mit etwas Witz und Spannung, sollte "Alles steht Kopf" eigentlich mit den Zutaten für eine perfekte Familienunterhaltung ausgestattet sein.
Dennoch bleibt nach dem Genuß von "Alles steht Kopf" festzustellen, daß der Film das Potenzial der Thematik nur sehr begrenzt ausschöpft und sich dabei zu sehr auf disneytypische Nettigkeiten versteift anstatt einem anarchisches Humorfeuerwerk den Raum zur Entfaltung zu überlassen, der sich bei der Unerschöpflichkeit der Möglichkeiten quasi aufdrängt. Zwar kann man der Kreativität der gestalterisch Verantwortlichen keinen Vorwurf bezüglich ihres Ideenreichtums machen, leider ist die inhaltliche Ausarbeitung aber zu sehr kindgerecht, brav und harmlos ausgefallen, so daß der Film damit für Erwachsene nur bedingt verwertbar ist.
Auch trägt die gewollte emotionale Manipulation, die jederzeit als Hintergrundrauschen spürbar ist, dazu bei, den Film mit einem "Geschmäckle" zu überziegen.
So wie bei allen Pixar Filmen führt auch dieses Werk aus der Disneyschmiede kein Eigenleben, sondern wurde am Reißbrett designt, um die Gefühle der Zuschauer hoch und runterzuorgeln. Zumindest das dürfte den Machern gelungen sein und das obligatorische zuckergußsüße Happy End läßt die Kinderherzen garantiert solche Kapriolen schlagen, daß die Merchandisingjagd mit quängelnden Kindern unausweichlich wird. Mission erfüllt!
Die verschiedenen Emotionen wie Freude, Wut, Kummer, Angst u.ä. werden hierbei durch Emoticons, die ihr Temperament versinnbildlichen, dargestellt.
Ist das Chaos um die Vorherrschaft um das Kommando in der Schaltzentrale Rileys eh schon groß genug, droht es beim Umzug vom ländlichen Minnesota ins großstädtliche San Francisco, die blanke Anarchie auszubrechen. Nicht, daß die Probleme mit der neuen Wohnung, der neuen Schule und der Verlust der alten Freunde nicht schon schwierig genug zu bewältigen wäre, kommt zu allem Pech noch das Unglück dazu: Durch ungeschicktes Agieren der Emotionen mit den wichtigen, in Kügelchen aufbewahrten, positiv aufgeladenen Kernerinnerungen, werden diese durch ein Rohrpostsystem in die Weite des Gedächtnissspeicher katapultiert.
Freude und Kummer hechten den Erinnerungskügelchen gemeinsam hinterher, um diese wieder der Schaltzentrale im Zentrum des Gehirnes zur Verfügung zu stellen, da Riley ohne ihre positiven Grunderinnerungen nur noch ein Häufchen Elend ist, an dem weder sie selbst noch ihre Umwelt Freude hat.
Bei der Reise der Emoticons durch den Backstagebereich der Psyche werden so mancherlei uns wohlbekannte Fallstricke der Alltagsbewältigung durch den Kakao gezogen und die wundersamen Denkabläufe aus dem Unterbewußtsein aufs Korn genommen, ohne sich jedoch in der Komplexität Freud'scher Psychomechanismen zu verlieren. Garniert mit etwas Witz und Spannung, sollte "Alles steht Kopf" eigentlich mit den Zutaten für eine perfekte Familienunterhaltung ausgestattet sein.
Dennoch bleibt nach dem Genuß von "Alles steht Kopf" festzustellen, daß der Film das Potenzial der Thematik nur sehr begrenzt ausschöpft und sich dabei zu sehr auf disneytypische Nettigkeiten versteift anstatt einem anarchisches Humorfeuerwerk den Raum zur Entfaltung zu überlassen, der sich bei der Unerschöpflichkeit der Möglichkeiten quasi aufdrängt. Zwar kann man der Kreativität der gestalterisch Verantwortlichen keinen Vorwurf bezüglich ihres Ideenreichtums machen, leider ist die inhaltliche Ausarbeitung aber zu sehr kindgerecht, brav und harmlos ausgefallen, so daß der Film damit für Erwachsene nur bedingt verwertbar ist.
Auch trägt die gewollte emotionale Manipulation, die jederzeit als Hintergrundrauschen spürbar ist, dazu bei, den Film mit einem "Geschmäckle" zu überziegen.
So wie bei allen Pixar Filmen führt auch dieses Werk aus der Disneyschmiede kein Eigenleben, sondern wurde am Reißbrett designt, um die Gefühle der Zuschauer hoch und runterzuorgeln. Zumindest das dürfte den Machern gelungen sein und das obligatorische zuckergußsüße Happy End läßt die Kinderherzen garantiert solche Kapriolen schlagen, daß die Merchandisingjagd mit quängelnden Kindern unausweichlich wird. Mission erfüllt!
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.03.16 um 11:05
Fängt vielversprechend düster an, entpuppt sich jedoch im Verlauf als handzahmer Geisterbahnspaß auf Harry Potter Niveau. Die Effekte sind jedoch ebenso wie die Athmosphäre bis zum Ende hin weitesgehendst stimmig und bieten so einen gewißen Schauwert. Die Rollen sind mit Schauspielern wie Michael Caine und Elijah Wood gut besetzt, nur die weibliche Hauptrolle Rose Leslie wirkt in der Ausübung ihres Berufes etwas unnatürlich steif und mechanisch. Das mechanisch, abgehackte läßt sich auch auf den Erzählstil übertragen, dessen Scenen mitunter sehr aneinandergeflickt wirken und wenig fließend daherkommen.
Vin Diesel persönlich kann man mit seiner monoton unterkühlten Art eines unsterblichen, der schon alles gesehen hat und den nichts mehr schocken kann, wahrhaftig kein Overacting vorwerfen. Etwas comichaftiges haftet seiner Performance sicherlich an, ist im Kontext der Geschichte aber auch irgendwie glaubwürdig.
Alles in allem nichts dolles, wenn man aber unversehens über ihn stolpert, muß man auch nicht unbedingtweggucken.
Vin Diesel persönlich kann man mit seiner monoton unterkühlten Art eines unsterblichen, der schon alles gesehen hat und den nichts mehr schocken kann, wahrhaftig kein Overacting vorwerfen. Etwas comichaftiges haftet seiner Performance sicherlich an, ist im Kontext der Geschichte aber auch irgendwie glaubwürdig.
Alles in allem nichts dolles, wenn man aber unversehens über ihn stolpert, muß man auch nicht unbedingtweggucken.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 04.03.16 um 20:15
Immer noch eine Ikone unter den SciFi Filmen, gerät er doch langsam in die Jahre.
Bei erneuter Besichtigung nach ca. 10 Jahren, wirkt der einstige Meilenstein doch schon leicht angestaubt. Vielleicht ist es jetzt Majestätsbeleidigung, aber filmhistorisch läßt sich Camerons Werk doch eher in den 80ern verorten als anderswo. Auch wenn die Morphingtechnologie eine Innovation darstellte, ist es aus heutiger Sicht schon fast rührseelig, mit welch einfachen technischen Mittel man das 90er Jahre Publikum in Verzückung versetzen konnte. In erster Linie, auch das hatte ich anders abgespeichert, ist der Terminator 2 aber ein Actioner alter Schule mit ordentlich Bleigewitter, handgemachem Krawall und Autoverfolgungsjagden.
Am eklatantesten fällt aber der ruhige Erzählstil ins Gewicht, der im Vergleich zu heutigen Produktionen schon eher als behäbig bezeichnet werden kann und im Director's Cut mit seinen verlängerten Laberscenen, die den Schauspielern vermutlich mehr charakterliche Tiefe verleihen sollen, fast schon Langweilig wirkt. Die Kinoversion ist ohne die deplaziert wirkenden emotionalen Momente, die den Erzählfluss gehörig ins stocken bringen, also die erste Wahl.
So bleibt unterm Strich neben Arnies Präsenz und solider dramaturgischer Arbeit seitens des Regisseures eigentlich nur der bis zum Anschlag ausgereizte wirkende Morphingeffekt des T-1000 positiv in Erinnerung, der in mannigfaltiger Anwendung immer wieder neue kleine Glanzlichter setzt.
So wird der Terminator 2 heutigen Unterhaltungsansprüchen zwar nicht mehr ganz gerecht, bietet aber immer noch einen lebendigen Blick in die Evolution des SciFi Filmes, der für zukünftige Generationen von Filmarchäologen wohl unverzichtbar bleiben wird.
Bei erneuter Besichtigung nach ca. 10 Jahren, wirkt der einstige Meilenstein doch schon leicht angestaubt. Vielleicht ist es jetzt Majestätsbeleidigung, aber filmhistorisch läßt sich Camerons Werk doch eher in den 80ern verorten als anderswo. Auch wenn die Morphingtechnologie eine Innovation darstellte, ist es aus heutiger Sicht schon fast rührseelig, mit welch einfachen technischen Mittel man das 90er Jahre Publikum in Verzückung versetzen konnte. In erster Linie, auch das hatte ich anders abgespeichert, ist der Terminator 2 aber ein Actioner alter Schule mit ordentlich Bleigewitter, handgemachem Krawall und Autoverfolgungsjagden.
Am eklatantesten fällt aber der ruhige Erzählstil ins Gewicht, der im Vergleich zu heutigen Produktionen schon eher als behäbig bezeichnet werden kann und im Director's Cut mit seinen verlängerten Laberscenen, die den Schauspielern vermutlich mehr charakterliche Tiefe verleihen sollen, fast schon Langweilig wirkt. Die Kinoversion ist ohne die deplaziert wirkenden emotionalen Momente, die den Erzählfluss gehörig ins stocken bringen, also die erste Wahl.
So bleibt unterm Strich neben Arnies Präsenz und solider dramaturgischer Arbeit seitens des Regisseures eigentlich nur der bis zum Anschlag ausgereizte wirkende Morphingeffekt des T-1000 positiv in Erinnerung, der in mannigfaltiger Anwendung immer wieder neue kleine Glanzlichter setzt.
So wird der Terminator 2 heutigen Unterhaltungsansprüchen zwar nicht mehr ganz gerecht, bietet aber immer noch einen lebendigen Blick in die Evolution des SciFi Filmes, der für zukünftige Generationen von Filmarchäologen wohl unverzichtbar bleiben wird.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 06.02.16 um 11:31
Na also, es geht doch noch. Mit niedrigster Erwartung, den nächsten Actionoverkilltsunami über mich hinwegbranden zu lassen, zog ich mir opferbereit die 3D Brille über mein gesalbtes Haupt und überlies mich der vermeintlich nächsten Demontage des einst ausgiebig gefeierten Franchises.
Von der ersten Minute an jedoch war ich hellwach. Die Spezialeffekte der Anfangsschlacht waren hervorragend choreographiert und eher spartanisch gestaltet, als einer Eskalationslogik einer immer ausufernden Materialschlacht zu folgen. Auch der 3D Effekt war von beeindruckender Tiefenwirkung geprägt und muß ausdrücklich empfohlen werden! Selten wurde Räumlichkeit und Tiefenstaffelung so gewinnbringend eingesetzt, wie im vorliegenden Fall!
Aber außer der Vielzahl optischer Leckerbissen, überzeugt vor allem die Geschichte, voraussgesetzt man pfeifft auf die ganzen Zeitreiseparadoxien, denn, ehrlich zugegeben, ist man dafür doch eh zu blöd.
Vereinfacht gesagt, dreht sich wieder alles um denselben Brei: Kyle Reese, der Vater von John Connor wird von eben demselben im Jahre 2029 ins Jahr 1984 geschickt, um dessen Mutter zu befruchten, um eben John erst zu zeugen. Bevor das geschehen kann, schafft es das Computerprogramm Skynet, den ersten (Arnie) Terminator T-800, ebenfalls ins Jahr 1984 zu teletransportieren, um Sarah Connor ihrer Mutterfreuden zu berauben, sprich, ihr die Grütze aus dem Schädel zu blasen.
Da man aber dort mitlerweile schon weiß, was da alles Übles aus der Zukunft über sie hereinbricht, ist der gute Arnie (ebenfalls ein T-800er Modell) aber auch schon dort, um seinen Vorgänger die Schaltkreise mal gehörig so richtig zu polieren und Connors Mutter zu beschützen. Nach getaner Arbeit taucht, verdammt nochmal, einer von diesen widerlichen T-1000 Flüßigmetall Terminatoren auf, der sich auf Grund seiner Schlüpfrigkeit aus allen Problemen herauswinden kann wie ein Politiker. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich jetzt sage, daß auch dieser Tunichtgut seiner gerechten Bestimmung zugeführt wird.
Danach will man mit einer selbstgebauten (vom guten Arnie T-800) Zeitmaschine ins Jahr 1997 reisen, um den Tag der Abrechnung, den "Judgement Day" zu verhindern.
Kyle Reese ist jedoch auf seiner Reise aus dem Jahe 2029 mit einer alternativen Zeitschiene in Berührung getreten, die den Judgement Day auf das 2017 verlegt hat. Reese überzeugt Connor mehr oder weniger von der Richtigkeit seiner Vision und so reist man mehr oder weniger freiwillig gemeinsam ins gelobte Jahr 2017.
Und tatsächlich: Stunden bevor die App Genisys, welche später zu Skynet mutiert, von einer Milliardenbevölkerung heruntergeladen werden kann, erreicht man San Francisco.
Mit Arnie im Schlepptau, der die 33 Jahre in Echtzeit verbracht hat, da er kein gültiges Ticket für die Zeitreisemaschine vorweisen konnte, dürfte die Eliminierung des Computerprogrammes und Einäscherung Skynets nur noch reine Formsache sein. Doch dann taucht plötzlich John Connor, Sarah und Kyle's Sohn auf...
Was jetzt kommt, kann man sich vielleicht denken, sagen tu ichs aber nicht. Fakt ist aber daß sich die Kämpfe, nicht nur im Finale, durch ein hohes Maß an Kreativität auszeichnen und sich das bekannte Phänomen von Fortsetzungen, nämlich ein Abklatsch des Vorherigen zu sein, in diesem Fall nicht nachweisen läßt. Im Gegenteil wirkt das Terminator Franchise frisch wie am jüngsten Tag und es ist eine Wonne, dem gealterten Terminator (Arnie in Echtzeit) bei der tüchtigen Ausübung seines ehrenwerten Handwerkes beiwohnen zu dürfen.
Dabei wird ganz im Geist der alten Filme sehr viel Wert auf kernige "Mann gegen Mann" Action gelegt, die jedoch mit dem Möglichkeiten moderner CGI Mitteln bis an den Rand des erlaubten ausgereizt wird. Arnies markige Sprüche sind hier ebenfalls ein fester Bestandteil der gelungenen Reanimation der Reihe, wie sparsam dosierte Gesellschaftkritik, die die Smartphonegeneration dezent aber deutlich, mit der sklavischen Abhängigkeit ihrer Lebensersatzmaschine, auf die Schippe nimmt.
Diese Kombination aus altbewährten Old School Action Zutaten, gepaart mit zeitgemäßen Elementen aus der SciFi Trickkiste, aber immer im Geist der Originale, gewürzt mit Humor und berauschenden (3D) Bildern ist es, was dem Zuschauer ständig ein "Smile in your Face" fräst, wie es der Amerikaner in Ermangelung eines differenzierteren Gebrauches seiner Muttersprache kurz aber prägnant auf den Punkt bringen würde. Einer der wenigen Filme, die man direkt nochmal sehen möchte!
Anschnallen und genießen! Aber bitte in 3D!!!
Von der ersten Minute an jedoch war ich hellwach. Die Spezialeffekte der Anfangsschlacht waren hervorragend choreographiert und eher spartanisch gestaltet, als einer Eskalationslogik einer immer ausufernden Materialschlacht zu folgen. Auch der 3D Effekt war von beeindruckender Tiefenwirkung geprägt und muß ausdrücklich empfohlen werden! Selten wurde Räumlichkeit und Tiefenstaffelung so gewinnbringend eingesetzt, wie im vorliegenden Fall!
Aber außer der Vielzahl optischer Leckerbissen, überzeugt vor allem die Geschichte, voraussgesetzt man pfeifft auf die ganzen Zeitreiseparadoxien, denn, ehrlich zugegeben, ist man dafür doch eh zu blöd.
Vereinfacht gesagt, dreht sich wieder alles um denselben Brei: Kyle Reese, der Vater von John Connor wird von eben demselben im Jahre 2029 ins Jahr 1984 geschickt, um dessen Mutter zu befruchten, um eben John erst zu zeugen. Bevor das geschehen kann, schafft es das Computerprogramm Skynet, den ersten (Arnie) Terminator T-800, ebenfalls ins Jahr 1984 zu teletransportieren, um Sarah Connor ihrer Mutterfreuden zu berauben, sprich, ihr die Grütze aus dem Schädel zu blasen.
Da man aber dort mitlerweile schon weiß, was da alles Übles aus der Zukunft über sie hereinbricht, ist der gute Arnie (ebenfalls ein T-800er Modell) aber auch schon dort, um seinen Vorgänger die Schaltkreise mal gehörig so richtig zu polieren und Connors Mutter zu beschützen. Nach getaner Arbeit taucht, verdammt nochmal, einer von diesen widerlichen T-1000 Flüßigmetall Terminatoren auf, der sich auf Grund seiner Schlüpfrigkeit aus allen Problemen herauswinden kann wie ein Politiker. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich jetzt sage, daß auch dieser Tunichtgut seiner gerechten Bestimmung zugeführt wird.
Danach will man mit einer selbstgebauten (vom guten Arnie T-800) Zeitmaschine ins Jahr 1997 reisen, um den Tag der Abrechnung, den "Judgement Day" zu verhindern.
Kyle Reese ist jedoch auf seiner Reise aus dem Jahe 2029 mit einer alternativen Zeitschiene in Berührung getreten, die den Judgement Day auf das 2017 verlegt hat. Reese überzeugt Connor mehr oder weniger von der Richtigkeit seiner Vision und so reist man mehr oder weniger freiwillig gemeinsam ins gelobte Jahr 2017.
Und tatsächlich: Stunden bevor die App Genisys, welche später zu Skynet mutiert, von einer Milliardenbevölkerung heruntergeladen werden kann, erreicht man San Francisco.
Mit Arnie im Schlepptau, der die 33 Jahre in Echtzeit verbracht hat, da er kein gültiges Ticket für die Zeitreisemaschine vorweisen konnte, dürfte die Eliminierung des Computerprogrammes und Einäscherung Skynets nur noch reine Formsache sein. Doch dann taucht plötzlich John Connor, Sarah und Kyle's Sohn auf...
Was jetzt kommt, kann man sich vielleicht denken, sagen tu ichs aber nicht. Fakt ist aber daß sich die Kämpfe, nicht nur im Finale, durch ein hohes Maß an Kreativität auszeichnen und sich das bekannte Phänomen von Fortsetzungen, nämlich ein Abklatsch des Vorherigen zu sein, in diesem Fall nicht nachweisen läßt. Im Gegenteil wirkt das Terminator Franchise frisch wie am jüngsten Tag und es ist eine Wonne, dem gealterten Terminator (Arnie in Echtzeit) bei der tüchtigen Ausübung seines ehrenwerten Handwerkes beiwohnen zu dürfen.
Dabei wird ganz im Geist der alten Filme sehr viel Wert auf kernige "Mann gegen Mann" Action gelegt, die jedoch mit dem Möglichkeiten moderner CGI Mitteln bis an den Rand des erlaubten ausgereizt wird. Arnies markige Sprüche sind hier ebenfalls ein fester Bestandteil der gelungenen Reanimation der Reihe, wie sparsam dosierte Gesellschaftkritik, die die Smartphonegeneration dezent aber deutlich, mit der sklavischen Abhängigkeit ihrer Lebensersatzmaschine, auf die Schippe nimmt.
Diese Kombination aus altbewährten Old School Action Zutaten, gepaart mit zeitgemäßen Elementen aus der SciFi Trickkiste, aber immer im Geist der Originale, gewürzt mit Humor und berauschenden (3D) Bildern ist es, was dem Zuschauer ständig ein "Smile in your Face" fräst, wie es der Amerikaner in Ermangelung eines differenzierteren Gebrauches seiner Muttersprache kurz aber prägnant auf den Punkt bringen würde. Einer der wenigen Filme, die man direkt nochmal sehen möchte!
Anschnallen und genießen! Aber bitte in 3D!!!
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