Filmbewertungen von kleinhirn

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Die glanzvollen Heldentage liegen Dekaden zurück. An Wolverine und Xavier hat der Zahn der Zeit mächtig genagt und die biologischen Fäulnisprozesse fordern ihre Tribute. Der einst stolze uns souveräne Xavier muß mit Tranquilizern vollgepumpt werden, da er an mentaler Inkontinenz leidet und nicht mehr Herr seiner Geisteskräfte ist. Kommt er zu vollem Bewußtsein, erbebt die Welt um ihn herum und die Menschen erstarren.
Aber auch Wolverine hadert mit den Mätzchen des Seniums. Schwindende Kräfte und ein verlangsamter Regenerationsmodus setzen ihm zu. Isoliert von der Gesellschaft vergräbt sich Wolverine in einer alten Farmhausruine, um sich dort ausgiebig dem Alkohol und der Pflege seines Mentors Xavier zu widmen.
Die einzige Verknüpfung zur Außenwelt besteht nur durch seinen Chauffeurdienst, in dem er, ganz im Kontrast zu seiner mürrischen Niedergeschlagenheit, die Jünger des Frohsinnes durch die Nacht kutschiert.
Erst als eine mexikanische Ziehmutter ihm ihre 12 jährige Göre zur Obhut überläßt, schafft Wolverine es, sich aus seiner Lethargie zu schälen. Als die Mutter getötet wird und sich das Mädchen als Vertreter einer neuen X-Men Generation erweist, erwachen seine Beschützerinstinkte. Von Geheimagenten und Killern gejagt, macht man sich auf den Weg nach North Dakota, von wo aus eine Flucht ins sichere Kanada organisiert werden soll.

Logan - The Wolverine ist kein Superheldenfilm im herkömmlichen Sinne. Er ist vielmehr ein Noir Western, ein Roadmovie und ein Martial Arts Film. Großes Effektgewitter fehlt hier fast vollständig und spielt nur im Endkampf eine gewisse Rolle. Die Geschichte und das Charisma Hugh Jackmans und Patrick Stewart sollten hier nicht den CGI Göttern geopfert werden. Den knalligen Spezialeffekten, die ja in gewissen Maßen eine Symbol explodierenden Lebens sind, wurde hier bewußt der morbide Charme karger Landschaften, und welkender Superhelden entgegengesetzt. Zum Abschied soll sich alles noch ein letztes mal auf Logan fokussieren. So steht denn auch der animalische Charakterzug dieses kaum zähmbaren Raubtieres im Vordergrund. Wolverine töter seine Gegner nicht einfach nur, nein, er zerfetzt sie regelrecht.
Obwohl sein Körper, ebenso wie seine Seele, von einem langen Kämpferleben vernarbt und zerschunden sind, mobilisiert er in den Kämpfen seine letzten Reserven um das Mädchen zu schützen. Mit äußersten Brutalität und Wut werden seine Gegner filetiert. ausgeweidet und in Würfel gehackt. Das Wesen Wolverines wird hier beinahe ins Groteske überhöht, damit nach dem Verschwinden des Charakteres keine Fragen und Eventualitäten offenbleiben. Wolverine suhlt sich in seinem Element der ungefilterten Aggression und kommt hier noch einmal in seiner ungefilterten Urform zum Einsatz.

Logan-The Wolverine ist ein Abschiednehmen und eine Hommage an zwei der interessantesten Figuren des Fantasykinos zugleich. Hackman und Wolverine. Ihnen wird gebührlich Raum gelassen, um ihre Abschiedsgala zu zelebrieren. Das Finale soll nochmal mit einem Tusch enden und nicht im Meer der reizüberflutenden CGI Gewitterfilme sang- und klanglos versink. Wohl auch deßhalb hat man sich auf diese außergewöhnliche und extravagente Inszenierung geeinigt.
Logans letzter Tanz ist ein gelungenes Stück Fantasykultur, die einmal mehr beweist, daß weniger auch mehr sein kann und es dem Genre gut tut, sich einige erwachsene Komponenten anzueignen. Mein Eindruck nach Besichtigung der X-Men-Apokalypse ist jedenfalls, daß die X-Men Reihe, gibt sie sich weiter der Infalitisierung hin, im Treibsand der Belanglosigkeit versickert.

Abzug gibts in der B-Note, da der Film einige erzählerische Längen hatte, die unnötig waren und die weder den Plot noch die Charakterstudie um nennenswerte Facetten bereichert haben. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 20.07.17 um 21:50
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Ja, da leck's mir doch die Wack am Arsch!
Da dünkt es mir, als hätten die Drehbuchschreiber einen klassischen Disneyfilm mit all dem harmlosen Kindertralala aufs Papier gekritzelt und dieses dem Regisseur mit der Bitte ausgehändigt, genau das Gegenteil zu drehen. All das quitschige und schrille der Vorgängerfilme wurde konsequent eliminiert und durch ernstzunehmende Charaktere, dekadente Sets und eine tragische Geschichte ersetzt.

Ein neuer Funken Hoffnung schimmert durch die verzweifelte Schar der Rebellen: Der Erbauer des Todessterns hat als Rache dafür, als billige Ingenieutsnutte gehalten zu werden, einen Selbstzerstörungsmechanismus in die Eingeweide des Planetenvernichters geschraubt. Über Hologram wird die Botschaft an seine Tochter übermittelt, die mit der Allianz im Bunde steht. Jetzt gilt es alle Kräfte zu bündeln und jede Kriegslist zu nutzen, um dem Imperium die Baupläne zu stibitzen. Mit der drohenden Versklavung durch die dunkle Seite der Macht im Genick, sind die Rebellen bis zum äußersten Opfer bereit, ihr Leben in Freiheit zu verteidigen.

Der kunterbunte Hochglanzlook aus Lucas Effektschmiede ist einem entsättigten und morbiden Look gewichen. Referenzen an die popkulturelle Ikone sind nur noch rudimentär im Design des Sternenflotten Fuhrparks und in den epischen Weltraumschlachten am Ende des Filmes zu sichten. Ansonsten wurde das Star Wars Universum um alle fröhlichen und positiven Elemente entkernt. Die Charaktere emanzipieren sich von den comicgleichen Abziehbildern und entwickeln tatsächlich so etwas wie Tiefe und Komplexität. Aus eindimensionalen Helden- und Schurkenschablonen sind Menschen mit glaubwürdiger Charakterzeichnung geworden.
Auf Kosten seiner märchengleichen Leichtigkeit wurde Star Wars endlich erwachsen. Aber für wie lange? Ist nur dem Spin Off ein Ausreißer gegönnt oder nimmt die Saga eine überraschende und wohltuende Wende? Wir harren erwartungsvoll der Dinge die da kommen werden...

Der 3D Eindruck ist zwiespältig: Die ersten 2/3 sind oft so dunkel, daß oft Details verschluckt werden. Sehr ärgerlich.
Sind die Weltraumschlachten in 2D Modus im 3/3 jedoch allenfalls nett und unterhaltsam, so müßen sie in der dritten Dimension als Imposant bezeichnet werden. Wenn auch das letzte Quäntchen Tiefe fehlt, entfaltet Rogue One erst in 3D seine wahre Größe... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 31.05.17 um 21:38
/image/movie/warcraft-the-beginning-3d-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Wuchtiges Fantasyspektakel mit hohen Schauwerten und akzeptablen schauspielerischen Leistungen.

Orcs wollen durch ein magisches Portal die Welt erobern. Das muß tunlichst verhindert werden. Dafür muß die Verbindungstür mit allerlei Magiegewürz und Buddypower vor einer feindlichen Übernahme geschützt werden. Eine Vorhut meldet erste Besitzansprüche an und sorgt bereits für lethale Dialoge mit den Einheimischen am Wegesrand.

Somit sind bereits zu Beginn die Zutaten für dieses epische Schlachtenspektakel definiert: Muskelbepackte Monster und kampfeswütige Magier liefern sich vor majestätischen Nationalparkkulissen erbitterte Kämpfe um den Einzug ins Parlament. Für eine gewiße Komplexität sorgt die tatsache, daß die Orcs über ein gewißes Maß an Seelenleben verfügen und am Familienleben hängen, also keine frisierten Zuchtbullen sind wie in Tolkiens Welt.

So großartig dies alles auch in Scene gesetzt ist und so angenehm seriös der Grundtenor des Filmes ist, so sehr darbt der Film auch an seinem digitalem Schöpfungsmythos. Zu stark aufgetragener Zauberklimbim folgt eher der Videospiellogik und wirkt in der "realen" Filmwelt eher kitschig und deplatziert. Der kunterbunte Reigen mag zwar bei dem einen oder anderem Spieler Wiedererkennungseuphorie auslösen, die Masse der Zuschauer wird dieses Blitzlichtgewitter aber vornehmlich als störenden Fremdkörper empfinden.
Diese Unhomogenität der Inszenierung sorgt für einen unrunden Beigeschmack in einer ansonsten ambitioniertem Fantasy Großtat, in die man gerne tiefer eintauchen möchte.

Bis auf zwei angedeutete Popouts setzt der Film die dritte Dimension nur sehr zurückhaltend ein. Im Fokus steht hier eher die Räumlichkeit der grandiosen Panoramen und imposanten Schlachtengetümmel. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 22.05.17 um 12:12
/image/movie/Pets-2016-3D-Blu-ray-3D-und-Blu-ray-DE_klein.jpg
Der verwöhnte Stadtköter Max lebt in Harmonie und Eintracht mit seinem Frauchen in der Metropole New York. Gemeinsam erleben sie allerlei lustige Späße zu Hause und beim Gassigehen.
Das Paradies endet für Max jedoch jäh, als Frauchen eines Abends den Streuner Duke mit ins traute Heim bringt. Duke ist ebenso wie Max ein verwahrloster Waisenhund, von imposanter Statur und bringt seine rauhen Straßensitten mit in die fluffige WG.
Den nun anstehenden unausweichlichen Territorialkampf unterliegt Max zunächst, bevor er beherzt zum Gegenangriff übergeht.

Als die beiden gemeinsam mit den Haustieren aus der Nachbatschaft, wie jeden Nachmittag, im Central Park auf Vergnügungstour sind, entführt Duke Max, um sich von dem lästigen Nebenbuhler in einer dunklen Seitengasse zu entledigen.
Als die beiden aber auf eine Horde ausgesetzter Haustieren treffen, die rau und verwildert im Untergrund leben, droht das Vorhaben zu Scheitern.
Da die beiden jedoch in einem unerwartet einteretenden Tumult von den verwilderten Haustieren aus den Klauen von Hundefänger gerettet wurden, biedert man sich der räudigen Truppe zunächst an um scheinbar gemeinsame Sache zu machen und den Erzfeind Mensch zu bekämpfen.
Der Schwindel, mit der anthropophoben Gesinnung, fliegt aber schnell auf und von nun an ist man auf der Flucht vor den Hundefängern und dem fiesen Möb aus der Kanalisation.
Gleichzeitig machen sich aber auch Max' alte Freunde auf die Suche nach ihrem pielkameraden.
Somit sind alle Zutaten für eine muntere Schnitzeljagd im Großstadtdschungel des Big Apple angerichtet.

Anfangs arg kindgerecht und ein wenig zu sehr auf Kleinkinderzimmersüß getrimmt, entwickelt sich die turbulente Verfolgungsjagd zunehmend zu einem sehenswertem Klamauk, der zum Ende hin sogar richtig Laune macht.
Da ist es Schade, daß der Film zu Beginn soviel Zeit mit plumpem Nettigkeiten vergeudet, statt schnell Schwung aufzunehmen und mit bestem Tom&Jerry Slapstick in Fahrt zu kommen. Wahrscheinlich hat man erst bei fortgeschrittenen Dreharbeiten irgendwann gemerkt, daß man nur mit Nettigkeiten und Knuddelscenen keinen Blumentopf gewinnen kann.
Aber immerhin langweilt der Film zu keinem Zeitpunkt und verströmt von Beginn an eine schöne, warme und kindgerechte Athmosphäre, so daß er auch ohne seine Hetzjagd als Therapeutikum für die gebeutelte Arbeiterseele herhalten kann.
Auch die verzerrten Proportionen der Tiere sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, erinnern sie doch mit ihren Über- und Untertreibungen markanter Körperteile den opiumgeschwängerten Räuschen eines Cocteau. Das erschwert zu Beginn etwas den Einstieg in die Welt der "Pets".

Dolle 3D Animation mit einigen auf die Spitze getriebenen Effekten runden das angenehme Seherlebnis vortrefflich ab. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 29.04.17 um 21:36
/image/movie/x-men-apocalypse-3d-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Aus den rüden X-Man sind mittlerweile die hippen X-Kids geworden.
Statt ausgereifte Charakter frönen jetzt frisch geschlüpfte Boys and Girls ihrem Mutantenschicksal.
Wem die Akzentuierung auf die üblichen "Coming of Age" Themen gefällt, dem sei's gegönnt. Mich persönlich spricht die Frischzellenkur nur mäßig an. Früher hat man sich die Probleme auch einfach weggesoffen, anstatt seine Umwelt mit Gefühlsduselei zu belästigen.
Lieber schau ich mir auch gestandene Haudegenaction an als das postpupertierende Selbstfindungsgequatsche pickelnarbiger Schauspieler mit Bachelor Acotorsdiplom in der Tasche. So bin ich eben.

Eine Frischzellenkur hätte hingegen der Handlung gut zu Gesichte gestanden. Sie ist allzu simpel und vorhersehbar.
Es geht mal wieder um einen Erzbösewicht. Diesmal um den ersten aller Mutanten. Er möchte überraschender Weise nicht weniger als die Weltherrschaft an sich reißen. Standesgemäß ist nun jeder X-Fuzzi aufgefordert mal kurz zu Grübeln, auf welche Seite er sich denn diesmal schlagen soll. Langweiliger Schulunterricht bei Prof. Xavier oder ordentlich mit einer verdarbten Mumie auf den Putz hauen. Für die Jugend wirklich keine so einfache Entscheidung.
Magneto z.b. ( ein besonderer Überraschungsmoment des Filmes) schlägt sich mal wieder auf die Seite der bösen Mutanten und entscheidet sich gegen Xavier.
Der Urmutant ist so eine Art hyperatrophiertes Sandmännchen, welches aus dem Stehgreif Kies und allerlei Staub aufwirbeln kann und somit irgendwie die ganze Erde beherrscht.
Auf seiner Reise durch die Jahrtausende hat er dabei die Fähigkeiten sämtlicher Mutanten absorbiert, die das Pech hatten, ihm über den Weg zu laufen.
Damit augestattet reißt er nach und nach die Macht der X-Männlein an sich und am Ende kann nur noch einer, nämmlich X-Scheffe Xavier persönlich die Welt retten. Aber auch nur vermeintlich, denn er bekommt schnell seine Grenzen aufgezeigt.
Gewalt herrscht nun mal über Intelligenz.
Nun muß ein Wunder geschehen, damit die Erde vom Bösen verschont bleibt. Die Abtrünnigen müßten sich nun zu alten Bündnissen und Freundschaften bekennen und gegen ihren Herr und Gebieter kämpfen, soll der nächste Frühling noch so herrlich nach Hibiskusblüte duften. Wird es so kommen? Einmal dürft ihr raten...
Und am Ende haben wir alle was gelernt. Nämlich, daß man als Team besser seine Ziele erreicht als alleine. Und das Freundschaft wichtiger ist als Macht. Das ist schön und eine wichtige Lektion für die Teenager für ihr Leben die ja mit ihren Hormonen und den Eltern klarkommen müßen was ja total schwierig ist und auch das Publikum darf nach Ende seelisch erbaut das Gebäude verlassen als besserer Mensch und man hätte ja schließlich als X-Men genauso gehandelt und somit bin ich auch ein Guter und jetzt ein Freund von den wiX-Man...

Das dramatische Element des Franchises tritt zunehmend in den Hintergrund und weicht einer dürftigen, vorhersehbaren und erstaunlich einfallslosen Story, deren Schwerpunkt mehr und mehr Richtung Kirmes und Popkultur geht.
Natürlich gibt es auch wieder Schaueffekte vom Feinsten und beeindruckenden 3D Budenzauber. Dieser wirkt aber trotz allen Bombastes selbstverliebt und blutleer und kann den Zuschauer nur mäßig in seinen Bann ziehen. Massig herumwirbelnde Ersatzteilchen und Bauschutt, haben in einer Zeit, in der Actionblockbuster mit einer inflationären Frequenz in die Kinos geschickt werden, an sich kaum noch eine Berechtigung. Da können sich die CGI Gurus eigentlich nur noch mit visuellen Innovationen (wie z.b. in Dr. Strange) glimpflich aus der Affäre ziehen.
So ist zwar alles solide, man erfreut sich auch gelegentlich des einen oder anderen 3D Effektes, unterm Strich werden die Erwartungen aber nicht erfüllt.
Wolverine, einer der beliebtesten X Charaktere hat hier leider nur einen unbedeutenden Cameo Auftritt. Aber allein dieser stellt das Gehanswurschtl der Grünschnäbel mit Mutationshintergrund auf das Abstellgleis und zeigt den Gören, wo der Bartel den Most holt.
Die Versprechen, die hier geweckt werden, sollen sich in Logan-The Wolverine, ja auch tatsächlich erfüllt haben. Man darf gespannt sein... 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 19.04.17 um 17:15
/image/movie/pan-2015-3d-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Im Wulst der Blockbuster etwas untergegangene, farbenfrohe, mitunter ins kitschige abgleitende Neuverfilmung des Evergreens.
Aufwendig in Scene gesetzt sucht das Waisenkind Pan, entführt von dem Bösewicht Pirat Blackbeard, im Phantasiereich Neverland seine Mutter. Mit Hilfe seines Freundes Hook kommt er dem Geheimnis Neverlands immer näher auf die Schliche. Blackbird, der sich durch die Offenbarung dieses Mysteriums ewiges Leben wünscht, ist ihm in seinem Piratenschiff und einer Meute verwegener Klabautermänner aber immer dicht auf den Fersen. So kommt sogar ein Quantum Spannung auf.

Wie gesagt, üppige Sonntagnachmittag Kinderabenteuerunterhaltung, die in 3D viel Freude macht, auch wenn manchmal mit dem Pinsel etwas zu dick aufgetragen wurde und der Film so einen schwülstig schwulen Touch nicht leugnen kann... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 19.04.17 um 17:12
/image/movie/The-Walk-Eine-wahre-Geschichte-3D-Media-Markt-Limited-Edition-Steelbook-DE_klein.jpg
Eigentlich die übliche Geschichte von einem der sich's mit dem Elternhaus vermalledeit hat und jetzt in die GroßeWeiteWelt zieht, seinen Weg zu finden. Der Zuschauer soll dann in der Regel dazu animiert werden, seinem Herzen zu folgen und seine Träume zu verwirklichen. Auf daß er fortan glücklich, wenn nicht gar seelig über diese Erde wandelt.

In dem Tenor ist auch the Walk gehalten und an sich hat er dieser alten Leier nichts hinzuzufügen. Was aber den gravierenden Unterschied ausmacht, ist der exzessiv ausgekostete 3D Effekt. Anstatt mit einigen einfachen Popouts die Zuschauer in Entzücken zu versetzen oder mit den grenzenlosen Weiten des unendlichen Weltenalls staunend zu machen, spielt Regisseur Zemickes mit der angeborenen Höhenangst der Menschen.
In allen erdenklichen Perspektiven folgt die Kamera dem französischen Hochseilartisten Phillipe Petit auf seinem waghalsigem Drahtseilakt zwischen den beiden Monolithen des World Trade Centers, in schwindelerregenden 421m Höhe.
Selten wurde 3D so Effektvoll eingesetzt wie in diesem Werk. Es geht hier nicht mehr um nette Gimmicks, sondern in der Tat darum, dem Zuschauer sein hüpfendes Herz in die frisch vollgeköttelte Bux zu jagen. Selten ist mir der Arsch so auf Grundeis gegangen, wie in den 20min, in denen ich zusammen mit Petit zwischen den Wolkenkratzern mein Leben aufs Spiel gesetzt habe.
Wenn Petit nach überstandener Prüfung dann tatsächlch noch mal kehrt macht, um auf dem Seil Spiränzchen zu treiben, aus der Ruhe gebracht von kreischenden Polizisten auf den Hochausdächern und lebensbedrohenden Helikoptergeknatter und -winden, dann salutiere ich schon mal vorsichtshalber selbst vor meinem Leben, wie es in einer letzten Parade wehmütig an meinem inneren Auge vorüberzieht.

Wie gesagt, filmisch ist The Walk zwar durchaus akzeptabel aber bei weitem keine Offenbarung. Phillipe lernt in Paris seine Freundin kennen und freundet sich mit einem alten Hochseilhaudegen an, der ihn in die tiefen Mysterien der Balance einweiht. In New York dann treffen sie auf ein paar Freaks, die ihnen bei der Verwirklichung des Projektes helfen. Das Übliche eben.
Dies Vorgeplänkel ist routiniert in Scene gesetzt und mit ein oder zweien Lachern versehen, so daß der Film ohne sich mit viel Schnick Schnack aufzuhalten zügig dem luftigen Finale entgegenfiebert.
Und das ist , wie gesagt, so atemberaubend atemraubend, daß man es kaum erwarten kann, wieder festen Boden unter seinen Füßen zu haben.

Für diesen Nervenkitzel und Gefühlsschauer der Extraklasse kann man eigentlich nur 5 Punkte geben.
Und unbedingt mit Sicherungsseil gucken!!! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 15.04.17 um 17:35
/image/movie/kung-fu-panda-3-3d-2-disc-edition-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Nach dem doch eher hektischem und überdrehtem 2. Teil, geht es in der dritten Fortsetzung wieder etwas gemächlicher zur Sache.

Der Drachenkrieger muß sich mit esoterischer Chi Power aufladen, um den aus dem Geisterreich zurückgekehrtem General Kai Paroli bieten zu können.
Dabei kommt die Wiedervereinigung mit seinem verloren geglaubtem Vater gerade zur rechten Zeit. In einem verborgenem Dorf im Himalaya, wo der letzte Clan der Pandas haust, wird die Tradition des heiligen Chis noch praktiziert, so sagen es die Gerüchte...

Auch wenn sich der Grundtenor der dritten Fortsetzung um den knuddeligen Symphatieträger auf leicht kindlichem Niveau befindet, driftet der Film niemals ins kindische oder infantile ab. Obwohl viel rumgealbert wird, wirkt die unzerstörbare Gute Laune des Protagonisten überzeugend, überträgt sich unwiderstehlich auf den Zuschauer und kontert den sich immer ungehemmter ausbreitenden Zynismus mit einen positiven Gegenentwurf. Eine Wohltat!
So verläßt man den Film nach 90min fast zwangsläufig gut gelaunt, ohne den faden Beigeschmack, von einer Überdosis Kitsch erschlagen worden zu sein.

Die Kulissen sind mal wieder eine Pracht und der 3D Effekt stellt durch hervorragende Tiefenstaffelung einen erheblichen Mehrwert zur Flachversion da. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 07.04.17 um 22:48
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Überirdischer Schnickschnack trifft auf unterirdische Handlung. Spektakuläre Effekte werden immer wieder durch halbgare Esoterikplattitüden von der Stange ausgebremst.

Doctor Strange wurde Ende der 60'er ins Leben gerufen, um die vom psychedelischen Kult angefixten Jünger östlicher Philosophien und der alternativen Realitätsebenen mit ins Boot des Comicuniversums zu lotsen. Gerade hier, wo es spannend und tiefschürfend hätte sein sollen, versagt Doctor Strange jedoch auf ganzer Linie. Aus Angst vor zuviel Tiefgang und ontologischen Fallstricken wird hier mit pseudomystischen Begriffen und nichtssagenden Floskeln wie "einem Wesen, älter als die Zeit" und einem aus der Luft gegriffenem "Multiversum" welches als Lückenbüßer für allerlei unausgegorenem Esoterikschmarrn dienen muß, operiert. Der mystische Background verkommt hier zu einem dünnen Rinnsal peinlichen Gebrabbels. Schade, daß statt auf Niveau zu setzen die gefällige Seichtheit obsiegt.
Ähnlich flach wie die Sprüche selbst, sind die Protagonisten, die durch einfältige Charakterzeichnung und allzu statisches Schauspiel negativ ins Gewicht fallen. Als besonderes Beispiel sei hier der Archivar erwähnt, der mehrmals durch kindische Plumpheit unangenehm auffällt. Das sanftmütige Pummelchen, welches das geheime kosmische Wissen (wie einfallslos: Zauberbücher) hütet, soll anscheinend für die Lacher im Film sorgen. Ein Projekt welches jedoch an der infantilen Vorgehensweise krachend scheitert!
Dieses allgemein simple Niveau verhindert auch ein tiefergehendes Interesse an den Akteuren und der Handlung. Selbst das Harry Potter Universum punktet im Gegensatz zu diesem Film mit einer nicht für möglich gehaltenen Komplexität und Differenziertheit. Ich bin geschockt, mich einmal genötigt zu sehen, so etwas zu schreiben. Aber Doctor Strange zwingt mich leider dazu.

So bleibt einem denn zum Schluß mal wieder nichts weiter übrig, als sich auf die Spezialeffekte zu konzentrieren. Diese sind jedoch eine Augenweide und machen viel erzählerisches Dumping wieder wett. Es wird hier auf Teufel komm raus um die Wette kaleidoskopiert, daß es nur so eine Wonne ist. Auch das durchreiste Raumzeitgefüge ist erquicklicher weise nicht von rationaler Bauhausarchitektur mit seiner rechtwinkligen Symetrie und stringenten Funktionalismus geprägt, sondern besticht vielmehr durch einen extatischen Farben- und Formenrausch.
So gesehen bekommen die altgedienten Psychonauten doch noch das heißersehnte visuelle Leckerbissen serviert, daß in den Comics immer nur symbolisch und schemenhaft angedeutet werden konnte.
Auch wenn der Intellekt des Zuschauers auf eine 115 minütige Fastenkur geschickt wird und zu verhungern droht, die Augen jedenfalls werden ordentlich gemästet... 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 19.03.17 um 10:38
/image/movie/alice-im-wunderland-hinter-den-spiegeln-3d-limited-steelbook-edition-blu-ray-3d---blu-ray-neu_klein.jpg
Anundfürsich eine ganz passable Mär, die durch blasse Charaktere aber deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Johnny Depp kann man sich schon ganz zu Beginn abschminken. Er ist todkrank und siecht bis zum Finale fade vor sich hin. Nur in einigen Rückblenden vermag er es mit seinem tuntigen Spiel die Girls und Mädels bei Laune zu halten.
Auch seine Begleiter wie Hase lustig und Katze spaßig fallen eher durch alberne Mätzchen, denn durch überzeugende Charakterentwicklung positiv auf. Sie sind überflüßige Staffage, die nur mehr Alibifunktion erfüllen und deren einzige Aufgabe es zu sein scheint, die bekannte Welt Alice's irgendwie authentisch zu gestalten.

Am meisten nervt allerdings die mißgestaltete Schwester Iracabeth mit dem roten Kopf. Schrill gestylt zickt sich der Wasserkopf quer durch den Film und durch die Zeit. Immer auf der Suche nach ihrer werten Schwester, mit der sie seit Kindertagen noch eine Rechnung offen hat.

Alice erfährt, daß ihr alter Freund, der Hutmacher (Depp) ist todkrank ist, da seit der einstigen Drachenattacke auf seine Familie, seine Eltern verschwunden sind. Die weiße Prinzessin erzählt ihr jedoch von einem ominösen Herren der Zeit (Sasha Cohen, der als einziger Schauspieler eine Duftmarke hinterläßt) und stattet diesem Exoten einen Besuch ab. Dort ergaunert sie sich das Herz der riesigen Zeitmaschienerie, die Chronosphäre und reist in dieser Zeitkapsel kreuz und quer durch das Meer der Zeit, immer in der Hoffnung, den entscheidenen Moment abzupassen, der notwendig ist, die Zeitlinie etwas aus dem Gleichgewicht zu bringen, um die Eltern des Hutmachers vor dem vermeindlichen Feuertod durch den Drachen Jabberwocky zu retten.

Da der König der Zeit Alice auf seiner Draisine immer dicht auf den Fersen ist, muß sie so manche Notausgänge im Zeitmeer nehmen und wird so Zeuge schicksalshafter Ereignisse, die das Leben des Hutmachers und der rothaarigen Melonenbirne beleuchten.
Puzzlestein für Puzzlestein erhält so die Trauer und Melancholie Einzug in diese kunterbunte Märchenwelt. Durch Intrigen und emotionale Zurückweisungen, werden Beziehungen und empfindliche Kinderseelen zerstört.
Das am Ende wieder alle Fäden in einem Happy End zusammenlaufen, sollte keine Überraschung sein. Bis zum glücklichen kurz vor knapp Finale müßen aber noch die üblichen Fallstricke, wie Festnahmen, etc. überwunden werden.

Das Alice Hinter den Spiegeln wenig Eindruck hinterläßt, liegt also nicht unbedingt so sehr an der facettenreichen Handlung, die sich voll und ganz im Rahmen des obligatorischen Märcheneinerleis bewegt, sondern an der Blutarmen Umsetzung, der es an interessanten Persönlichkeiten und humoristischen Einlagen mangelt.

Visuell ist der Film erwartungsgemäß überzeugend und die 3D Fahrten durch das 'Meer aller Zeiten" machen sogar richtig Laune. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 09.03.17 um 17:52
/image/movie/angry-birds---der-film-3d-limited-steelbook-edition-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Angry Birds ist kein großer Wurf und wird wohl bald auch wieder in den immer unüberschaubaren Weiten des Animationsuniversums verloren gehen.

Dennoch besticht der Film mit einer Frische und Frechheit, die sich wohltuend von den Nettig- und Harmlosigkeiten von Pixar, Disney & cC abhebt.
Die ersten 2/3 des Films sind durchzogen von Wutausbrüchen und Tiefschlägen des Protagonisten Red, dem die Harmonieduselei seiner gefiederten Inselgenoßen tierisch auf den Senkel geht. Folgerichtig muß er nach einer Reihe verbalen und emotionalen Entgleisungen an einer Antiaggressionstherapie teilnehmen. Die künstlich induzierte Wohlfühlathmosphäre im buddhistisch angehauchten Therapiezentrum bringen Reds Temperament aber erst richtig in Wallung.
Als eine Armada Schweine die Insel karpert und die Vögel mit billigen Kirmestricks benebelt, ist es auch Red, der mit seiner gesunden negativen Sichtweise und Skepsis eine fiese Finte hinter den Machenschaften der Schweine vermutet.
So kommt es denn auch. als die Masse noch von Spiel, spaß und Spannung betäubt ist, plündern die Schweine klammheimlich die Eier der Federtiere und stibitzen ihre Eier. Hiermit wird auch klargestellt, daß eine gesunde Aggression zur Verteidigung seiner Umwelt durchaus seine berechtigung hat. Sozialpädagogisches weichspülen fühlt sich vielleicht besser an, ist aber bei Verleugnung destruktiver sozialer Realitäten dem Untergang geweiht.

Red und seine Freunde aktivieren jetzt den seit Ewigkeiten pensionierten und in glorreichen Erinnerungen schwelgenden Adler und ziehen mit ihm und der aufgebrachten Vogelschar auf die Schweineinsel, um ihrer Brut wieder herr zu werden.

Bis zur Rettungsaktion auf der Schweineinsel, ist Angry Birds zügig inszeniert und die Gag- und Klamaukdichte kann sich sehen lassen und läßt keinen Moment Langeweile aufkommen. Erst ab der finalen Rückeroberungsschlacht wendet sich das Blatt und der Spaß tritt zugunsten eines quirligen Belagerungskrieges in den Hintergrund. Hier dominiert eher actionlastiger Tumult und creatives Chaos. Auch wenn dies durchaus sehenswert ist, wirkt es zum Vergleich des teils derben Humores eher handzahm bis allzugewöhnlich. Zu Gunsten einer effektiven 3D Materialschlacht opfert der Film sein stärkstes Ass im Ärmel: seinen anarchischen Humor. Anstatt zum Finale noch mal richtig auf die Kacke zu hauen, wird es seicht und beliebig.
Trotzdem, die Richtung stimmt und für Leute, die die anbiedernde Nettigkeit der "Filme für die ganze Familie" langsam satt haben, genau das richtige Futter. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 05.03.17 um 11:53
/image/movie/star-trek-beyond-2016-3d-blu-ray-3d---blu-ray-neu_klein.jpg
OK. Gesehen, abgenickt und arschiviert.

Eine launige Enterprise Crew schlawienert sich, immer den Schalk im Nacken, durch fremde Planeten und unendliche Weiten, in denen noch nie ein Mensch je zuvor gewesen ist. Leichtfüßig wie eine halbstarke Leichtmatrosenschar auf einem Extratag Landurlaub.

Von dem Gründergeist Roddenberrys, eine mit unterschwellig existenzphilosophischen Anleihen und ethischen Grundkonflikten aufgeladene anspruchsvolle Weltraumsaga ins Leben zu rufen, distanziert sich die letzte Bastion intelligenter Science Fiction mit dem gewißen Übermaß an zur Schau gestellten Leichtigkeit des Seins aber zunehmend.
Laune und coolness ersetzen anspruchsvolle Unterhaltung sowie raffinierte zwischenmenschliche Konstellationen mehr und mehr.
Es mag zwar irgendwie "Funky" sein, wenn ein feindlicher Schwarm Raumschiffe mit cooler vintage Rockmusik zerfetzt wird. Auf Trekki (oder Trekker) Niveau spielen sich besagte Vorkommnisse jedoch nicht mehr ab.

Alles verändert sich und auch ein so traditionelles Franchise muß mit der Zeit gehen, sonst verstaubt es. Verrät es jedoch seine Kernkompetenz an die Jünger einer bloß auf Entertainment fixierten Zuschauergruppe, verliert es seine Seele und macht sich austauschbar. Und genau diese Tendenz ist zu beobachten.

Im technischen Sektor spult sich Star Trek Beyond gewohnt solide vor unseren Augen ab.
Neue Welten, neue Gegner, eine bis zum bersten mit optischen Leckerbissen überfüllte Blue Screen, die bis in den letzten Pixel hinein zu überzeugen weiß. Besonders hervorzuheben ist hier die Weltraumstadt Yorktown, die mit ihren Escher'schen Anwandlungen, als Sternstunde des phantastischen Designs bezeichnet werden muß. Auch die Action ist gewohnt souverän und es wird geklotzt, wo es nur geht. Leisetreten war Gestern.

Als störend empfand ich mal wieder den hyperrealen Digitallok, dem immer dieser Soap Mief anhaftet, der mich verschreckt. Film muß Film bleiben und auf den Doku Realotouch kann ich getrost verzichten.

Wärs kein Enterprise Film würd ich sagen: Durchaus amüsierend. Gemessen aber an seinen eigenen Ansprüchen, entwickelt sich die Evolution des einstigen Flagschiffes des Sci-Fi Genres, in die falsche Richtung.
Also Scotty, Triebwerke auf Umkehrschub und die Segel in Richtung der alten Tugenden setzen.. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 05.03.17 um 11:39
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Gigantisches Effektekino mit einer Handlung und Dialogen, die so nicht einmal von drittklassigen B-Film Produzenten abgenickt würden.

Die Handlung: Aliens greifen die Erde an, um ihren Erdkern zu rauben. Von dem pathetischen Erdmännchen Gesülze aber abgeschreckt, treibt es ihnen die Schamesröte ins Gesicht und sie fliehen Hals über Kopf in die tiefen des Alls aus denen sie hervorgekrochen sind zurück, bevor sie ihr gesamtes 5.000 km großes Raumschiff vollkotzen müßen. Oder so ähnlich.

20 Jahre sind vergangen und Hr. Emmerich hat immer noch seine Grundausbildung im Drehbuchschreiben nicht gemacht. Eindimensionale Charaktere und ein von Grund auf unplausibler Handlungsverlauf sind immer noch sein Markenzeichen.
Obwohl man es weiß. ist man aber alle Jahre wieder aufs Neue erstaunt, wie der Master auf Desaster die Intelligenz seiner Zuschauer verhöhnt.

Aber jenseits eines cineastischen Anspruchdenkens, läßt ID4 2 keine Wünsche offen. Das Popcorn schmeckt beim betrachten dieser Materialschlacht tatsächlich nochmal doppelt so gut. Der Gigantismus der Alieninvasion wird genüßlich ausgeschlachtet und man sieht tatsächlich immer wieder Bilder, die es so noch nicht gab.
Der Schauwert ist von vorne bis hinten und oben bis unten überzeugend und die Dichte der Actionsequenzen hält den staunenden Zuschauer die 120 min. Spielzeit locker bei der Stange.
So gesehen erfüllt der Film sein Soll, zu Unterhalten, voll und ganz.
Und eigentlich findet man es am Ende sogar doch ein wenig schade, daß der Film an den Kassen gefloppt ist. Beschließen die Erdbewohner am Ende doch, mit Hilfe ihres neuen Freundes, Space Pac Man, Jagd auf die Aliens zu machen.
Der dritte Teil hätte die Ultimative Weltraumschlacht werden können, auf die ich seit über 100 Jahren warte... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 24.02.17 um 16:59
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Der Film wird als Trash beworben. Ich hatte mich schon gefreut. Was mich dann aber erwartete, war aber nicht Trash, sondern schlicht Schrott.

Das liegt allerdings weder an den Schauspielern die allesamt ihr Handwerk solide zu präsentieren wissen (u.a. Thomas Kretschmann, Rutger Hauer), noch an der Handlung, die das Thema zum y-ten mal variiert und damit Überraschungen von vornerein ausgeschloßen waren. Auch das Set überzeugt mit modernden Gemäuer und stimmungsvoller Ausleuchtung.
Was dem Film den Todesstoß versetzt, ist sein Look. Die Hochglanz 3D Optik verhindert das Aufkeimen jeglicher Spannung schon im Ansatz. Die Studio-Soap Ästhetik wirkt ähnlich wie Peter Jacksons Hobbit Verfilmung mit seinem 48 fps Horror für das gründliche und porentiefe zerstören der dringend benötigten Grusel-Fantasyathmosphäre, die das knarzende Fundament jeglichen düsteren Filmvergnügens darstellt.
Fantasy und Horrorfilmkulissen müßen schmuddelig und morbide aussehen, um ihre Wirkung entfalten zu können.
Horror funktioniert einfach nicht in einer sterilen iPhone Bilder Ästhetik.
Auch die Spezialeffekte wirken, obwohl spärlich eingesetzt und mit B-Movie Charme versehen, zu technisch-sauber, als daß sie zu überzeugen wüßten. Auch hier hätte etwas mehr Dilletantismus dem beworbenen Trash-Faktor gut getan.
Großes Kino hat wohl niemand erwartet. Schade aber, daß der Film an seiner technischen überambitioniertheit und an zuviel Zugeständnissen an den digitalen Zeitgeist scheitert.

Das Übermass an technischem Schnick Schnack Technik entzaubert den Mythos der Gialloära. Gute Horrorfilme gehören in die Schmuddelecke und werden mit hemmungslosen Einsatz hyperrealistischem Bildgestaltungshokuspokus ihrer verdarbten Seele beraubt... 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 22.02.17 um 22:11
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Wer auf prickelnde Science Fiction mit dem gewißen Pfiff steht und sich an einer seriösen Handlung, die sich mit den aktuell gültigen physikalischen Gesetzen im Einklang weiß, berauschen kann, sollte tunlichst einen weiten Bogen um dieses zwar ambitionierte, unterm Strich jedoch lächerliche Filmchen machen.

So sehr sich Bruce Campel (Braindead) und Walter Koenig (Navigator aus Star Trek) auch abstrampeln, dem Film ein würdiges Antlitz zu verleihen, so wenig vermag ihr routiniertes aber hölzernes Schauspiel, von den Logikpatzern und dilletantischen Spezialeffekten abzulenken.

Wenn schon kein großes Kino, so kommt doch wenigstens der Trashliebhaber auf seine Kosten. Kreative Schnittfolgen und preisbewußte Spezialeffekte sorgen im Chor mit so manch einem Logikschlagloch für einen ungewollten Heiterkeitsausbruch, dem nicht selten ein unbestimmtes Schamgefühl auf dem Fuße folgt.

Der Film wurde interessanter Weise in Deutschland remastert und seine Bildqualität kann sich wahrlich sehen lassen. Ebenso erfreulich ist der Ton, der den Zuschauer zwar ohne Schnickschnack aber erfrischend transparent beschallt.
Welche Bedeutung Moontrap in Trashfankreisen genießt, läßt sich an der Menge der Extras ablesen, die extra von dem deutschen Digidreamsstudio für diese Ausgabe produziert wurden. Neben Diashows, den obligatorischen Trailern und Diashows, gibt es auch zwei gestelzte, ca. 30min. Interviews von Campell und Koenig, in dem Versucht wird, Moontrap zum Kultfilm zu hypen.
Naja, wer's glaubt... aber zumindest wurde wieder eine kleine Perle vor dem Vergessen gerettet... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 16.02.17 um 10:32
/image/movie/seventh-son-2015-3d-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Abgeschreckt vom billigen Cover, Enttäuschungen wie Percy Jackson fürchtend, vermied ich bislang erfolgreich die Konfrontation mit diesem Werk.
Bis mich der Mangel an dreidimensionalem Futter "Seventh Son" in die Arme trieb. Allein beim lesen des Covertextes wurde mir schon leicht flau in der Magengrube, als sich Plattitüden wie "der siebte Sohn des siebten Sohnes" meine Netzhaut befleckten. Mehr Mutprobe denn Vorfreude waren demnach auch meine vorherrschende emotionale Befindlichkeit, als sich der Blurayplayer die Disc einverleibte.

Um es kurz zu machen: ich war positiv überrascht. Seventh Son ist eine hochwertige Fantasyproduktion, die am Fliessband alles liefert, was das realitätsflüchtige Fantasyherz begehrt: Drachen, Hexen und Monster im Dauereinsatz, eine seichte Liebesgeschichte, Spuk, Magie und Hexenzauber im Minutentakt. Herrliche Landschaftaufnahmen und eine erstaunlich klamaukfreie Inszenierung, die fast schon als seriös zu bezeichnen ist. Auch wenn es mangels stiller und erhabener Momente und oberflächlicher Dialoge nicht Ansatzweise zum Epos reicht, sorgen Jeff Bridges und Julian Moore mit ihrem schauspielerischen Talent doch für eine substanzielle Unterfütterung des phantastischen Bilderreigens. Schöner und athmosphärischer kann eine Geschichte kaum sein. In perfekten Kulissen, immer an der Grenze zu märchenhaften Klischeebildern, hangelt sich die Geschichte des Hexenjägers Spook und seinem Zögling Tom an einem Rachefeldzug gegen die Mutterhexe entlang.
In den Plott sind sogar einige dramatische Finessen und Kniffe eingebaut, die die Geschichte vor allzuviel Banalität bewahren und ihr etwas Pepp verschaffen. Dabei werden einige dukle Geheimnisse der Protagonisten aus der Vergangenheit ans Tageslicht gezehrt und liebgewonnene Personen verglühen im thermonuklearen Feuer der bösen Furien. So bringt man die richtige Würze ins Geschehen.

Auch wenn der Film deshalb noch keine Tiefe besitzt und das Gehirn 90 min. gemütlich und ungestört in seinem Ruhezustand verweilen kann, eine erstklassige Neuinterpretation bekannter Fanasythemen ist "Seventh Son" allemal !!! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 06.11.16 um 14:06
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Man kann Blomberg's Triologieabschluß einiges vorwerfen. U.a. mangelnde Logik und spärliche schauspielerische Leistung. Dennoch ist ihm etwas gelungen, was in der heutigen optisch übersättigten "postanspruchsvollen" cineastischen Ära eine Rarität darstellt: Blomberg schafft es, seine Erzählung mit einer Emotionalität aufzuladen, die den Zuschauer eng an die Seelenlage des Protagonisten bindet.

Die Geschichte des ausgemusterten Polizeiroboters 022, seine Wiederbelebung und anschließende Bewußtwerdung, ist ebenso mit Fallstricken und Enttäuschungen gespickt, wie seine im Zeitraffer durchlebte Kindheit und Pubertät.
Sein Abfall aus der unschuldig-naiven Kindheit in die rauhe und Gangsterwelt Kappstadts, die Vertreibung aus dem Paradies in das unbarmherzige und gnadenlose Millieu der Banden- und Clankulturen, ist ein von Lügen, Manipulation und Hinterhalt gekennzeichneter Leidensweg, der Chappies ursprüngliche moralische Integrietät und liebenswürdigen Charakter auf die Probe stellt und zu zerstören droht.

Politische Wirren und Intrigen führten dazu, daß sein Erfinder Chappie verstecken mußte. Tragischer Weise dient eine Gangstagang als Ersatzfamilie. Als sie das enorme Zerstörungspotenzial des Roboters erkennt, nutzt sie die Sehnsucht des Roboters nach Familie und emotionaler Heimat aus und erziehen ihn zu einem Nachwuchsganoven um ihn für eigene Zwecke zu mißbrauchen. Moralische Zweifel Chappies an seinem eigenen Verhalten werden durch Lügen und Umdeutung der Wirklichkeit aus der Welt geschafft. Die Gangster erreichen es, Chappie so geschickt zu manipulieren, daß er stets glaubt, er tue Gutes und sei von seinem Erfinder hinters Licht geführt worden. So entwickelt sich Chappie unter den Augen der Öffentlichkeit zum "Staatsfeind Nr. 1".

Das durch Chappies Raubzüge entstandene Chaos nutzt ein korrupter und machtbesessener im Hintergrund agierender Programmierer (der auch die aktiven Polizeiroboter deaktivierte) aus, um seine selbstgebastelte Zerstörungsmaschine aktivieren zu dürfen. Das Eliminieren Chappies, das wiederherstellen von Recht und Ordnung hätte lukrative Folgeaufträge für die Waffenlobby zu Folge...

Wiedereinmal siedelt Blomberg seine Geschichte in den Slums und Ghettos südafrikanischer Vorstädte an. Die Maschinen, fast immer Kampfroboter, gleichen sich in ihrem Design den harten Lebensbedingungen der ärmlichen Schauplätze nahtlos an. Nicht nur der Schmuddellook der Roboter mit ihren Kampfnarben und Gebrauchsspuren ihrer tödlichen Einsätzen ist den der Underdogs angepaßt. Die Technik hat hier nichts von einem elegant futuristischem Flair, wie sie Produkten aus dem Silicon Valley zu Eigen ist, sondern zeugt von einer funktionalen Brachialtät, die sich ganz in den Dienst des Militärs/Polizei gesellt und den Entwicklungsstand einer Gesellschaft widerspiegelt, die sich noch immer im "Survival of the Fittest" Modus befindet. Noch immer geht es nur darum, die Elite zu schützen und Aufstände der Unterdrückten zu unterbinden.

So ist Chappie denn auch kein schöner, rührender Film. Chappie zeigt nicht die Bilder, die man mittlerweile aus der Traumfabrik als Dutzendware geliefert bekommt und die sich unserem Geist genehm machen, sondern die schmutzige Seite der Welt, das antiästhetische Habitat der Verlierer und ihr kümmerliches Dasein in Müll und Barackenverschlägen. Man fühlt sich vom Schmutz und den verkümmerten, rabiaten Sitten, der Ungeziefer gleich hausenden Bevölkerung dieser Millieus unweigerlich abgestoßen.

Aber genau hieraus zieht der Film seinen Wert, denn unabhängig von der Action, den schauspielerischen Leistungen oder ähnlichen Beiwerk, entwickelt der Film eine Selbstfindungs- und Entwicklungsgeschichte, die traurig, brutal aber gleichzeitig auch rührend und ehrlich ist ohne zu irgendeinem Zeitpunkt ins kitschige abzurutschen.

Ähnlich DATA von der Enterptise repräsentiert Chappie der Roboter, das künstliche Wesen, die Essenz des Menschen mit all seinen Schwächen und Paradoxien in seiner Schlicht- und Unbefangenheit urtypischer, als in so manch gelehrtem soziologisches Referat beschworen wird.

Dafür, daß ich mal wieder richtig mit einer Figur mitfiebern konnte, das Gefühl kannte ich garnicht mehr, gibts 4 Punkte. Wäre das Ende nicht so hopplahopp ausgefallen, wärens auch 5 geworden. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 06.11.16 um 13:50
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Solides "Coming out" eines neuen Marvel Superhelden.

Mit einem gewohnten Mix aus verkappten Helden, genialen Wissenschaftler, skrupellosen Kapitalisten und anbahnender Liebesgeschichte, erblickt der Ant-Man das Licht der Welt.
Leichtfüßig, schnotterig und vorlaut tappst der moderne Dieb und Robin Hood Scott Lang in die Fänge des Genies Henry Pym.
Gym hatte einst den Ameisen-Man Anzug, der Menschen auf Insektengröße schrumpfen läßt, entworfen, ihn aber vor dem psychisch zwielichigen Ex-Partner Darren Cross versteckt, da diese Erfindung in den falschen Händen eine ernste Gefahr für den Weltfrieden bedeutet. Jahre später aber stehen die eigenen Forschungen Darrens kurz vor der Vollendung und Scott soll ihm diese Erfindung noch vor ihrer Präsentation abspenstig machen. Dafür darf Scott in Gym's alten Ameisenanzug schlüpfen, um den Weltfrieden bis zum (Gääähn) nächsten Marvelgroßeinsatz zu sichern.

Obwohl der Film nicht wie der Daredevil aus dem erwarteten Genrekorsett ausbricht, sonder schön brav in seinem obligatorischen Superfilmhelden Orbit kreist, unterhält er doch leidlich und sorgt mit seiner gepflegten Kurzweiligkeit für allerlei Schabernack und interessantem Perspektivwechsel.
Bleibt zu hoffen, daß die Geburtstunde des Ant-Mans nicht wie in anderen Heldenepen, die erzählstärkste Episode bleibt und seinen Esprit in folgenden Einsätzen zu Ungunsten der CGI Nerds verliert... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 05.11.16 um 14:20
/image/movie/pompeii-2014-3d-blu-ray-3d-neu_klein.jpg
Überraschend kitschfreie Liebesgeschichte zwischen dem keltischem Gladiator Milo und der römischen Stadthaltertochter Cassia, vor dem Hintergrund einer der größten Naturkatastrophen des Altertums.
Ernsthaft vorgetragen, aber natürlich im schlichten Rahmen einer jugendtauglichen Zelluloidoper gehalten, wird hier erzählt, wie Milo als Gladiator nach Pompeji verschifft wird und dort auf den afrikanischen Hünen Atticus trifft, der ihm zunächst Rivale im Amphitheater, später aber in Freundschaft verbunden ist.
Zu Gast in Pompeji ist auch der fiese römische Senator Corvus, der ein Auge auf Cassia geworfen hat und sie für sich beansprucht, da er ihr den Wunsch erfüllt hat, Milo im Ring nicht zu töten. So entwickelt sich eine kurzweilige Manege a trois, die über einen gewißen Spannungsbogen verfügt und mit einer Dramaturgie punkten kann, die zwar wiedergekäut ist, aber durchaus bei Laune hält, zumahl Kiefer Sutherlands Performance als böser Senator der Rahmenhandlung noch mal eine Bonusportion Anspruch verleiht. Auch spielen die anderen Akteure durchaus souverän, verfügen aber nicht über das Charisma des Hollywoodrecken.

Das Beziehungsgeflecht und die Gladiatorenkämpfe sind so kurzweilig gestrickt, daß sie fast auch ohne Vulkanausbruch als Extrakick auskommen. Tatsächlich habe ich zwischenzeitlich gar nicht mehr auf die Spezialeffekte gegeifert, sondern war tatsächlich vorrangig am Ausgang des Dramas interessiert. Immerhin!

Der Ausbruch ist dann aber schlußendlich erwartungsgemäß spektakulär in Scene gesetzt und läßt keine Vernichtungsphantasien unbefriedigt. Perspektiven aus allen 3 Dimensionen werden genutzt, um Pompeji zu zerreißen, zu überschwemmen und zu verglühen. Dabei ergötzt sich die Effektorgie wohltuender Weise aber nur temporär am eigenen Schauwert und bindet die Protagonisten sehenswert in die Apokalypse mit ein.

Somit hat Regisseur Paul Anderson nach dem zu Unrecht verschmähten "3 Musketiere" erneut ein Stückchen leichtverdauliche Unterhaltungsgeschichte geschrieben, dessen innerer Wert sich auf Grund seiner tragischen Komponente wohltuend der Masse der Marvelerzählung absetzt.

Ein Tacken weniger der müßigen Schwertkämpfe hätte dem Film allerdings sicherlich gut zu Gesichte gestanden. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 18.10.16 um 21:43
/image/movie/krieg-der-goetter-3d-blu-ray-3d-neu_klein.jpg
Mythisches Abenteuer über dessen historischen Hintergrund ich auf Grund mrinrt Schulphobie nichts näheres zu sagen vermag.

Obwohl ein ganzer Teil des Filmes im Halbdunkeln spielt, was mich immer latent aggressiv macht, ist der Tenor griechischer Heldensagen dennoch kongenial eingefangen und hinterläßt einen eher fundierten, denn allzu willkürlich konstruierten Eindruck.
Die Verflechtung von Schicksal, Heldenreise, Qual und Liebe, Götter- und Menschenwelt ist ganz im Sinne der alten klassischen Tragödien gehalten. In bollywoodesker Hyperästhetik werden Völker in epischen Schlachten aufeinander geschleudert und Götter tragen ihre verherenden Fehden im Reich der Menschen aus.
Der Grundton ist eher düster und ernst gehalten, die Farben sind intensiv aber etwas untersättigt und die Kulissen von einem minimalistischen Bombast gekennzeichnet. Die Dialoge sind erfreulich kurz aber flüßig gehalten ohne jedoch in einer Aneinanderrheihung von Plattitüden wie im "Königreich der Himmel" zu münden.

Ohne sich in den inneren Kanon der Fantasyfilme gespielt zu haben, bleibt das finale penibel durchchoreographierte Metzelballet zwischen den Göttern und Titanen immerhin nachhaltig in bleibender Erinnerung und verzückt durch technische Brillianz. So sieht Hack'n Slay in Perfektion aus. Shampoo! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 17.10.16 um 18:45
/image/movie/Der-Dieb-von-Bagdad-1940_klein.jpg
Ein Traum in Technicolor, der bis heute nichts von seinem Zauber verloren hat.

Die Reise des kleinen Hungerleiders und Tagediebes Abu und seinem Freund, dem vom fiesen Großwesir Jaffar um Amt und Würden betrogenen Kalifen Ahmad, gehört zu den fabelhaftesten Fantasywerken der Kinogeschichte.
Alles was das Kinderherz begehrt und die Erwachsenenseele zum leuchten bringt, wird hier in Vollendung geboten: exotische Schauplätze, gemeine Schurken, eine schöne Prinzessin, mythische Ungeheuer, einen unerschrockenen Helden, phantasische Kulissen, spektakuläre Specialeffekte und Magie aus 1001 Nacht.

Mit einer ansteckendensen Leichtigkeit inszenierten Ludwig Berger und Michael Powell dieses Meisterwerk des Naiven Kinos bereits 1940 und warrn damit für Jahrzehnte wegweisend für des Genre der unbeschwerten Unterhaltung.

Einmal im Jahr, mindestens, sollte man ein Rächerstäbchen anzünden, den Zimttee aufsetzen und die Shisha zum Glühen bringen, um mit Abu auf dem fliegenden Teppich durch den Orient schweben... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 17.10.16 um 18:34
/image/movie/baymax---riesiges-robowabohu-3d-blu-ray-3d---blu-ray-neu_klein.jpg
Endlich mal wieder eine rundum gelungene computeranimierte Großproduktion, die
kindgerecht ist ohne kitschig zu sein, Gefühl hat ohne in Rührseligkeit zu ertrinken und Humor mit einer intelligenten und spannenden Geschichte verbindet.

In diesem Patchworkwerk aus japanischer und amerikanischer Comickultur, wetteifern östlicher Nipponflair und westliches Actiongroßgewitter um die Gunst des Publikums.
Baymax beginnt in der hippen Startup- und Erfinderscene japanischer Hinterhoftüftler und entwickelt sich im weiteren Verlauf hin, zu einem Actiongewitter von Marvel'schen universalapokalyptischen Ausmaßen.

Der Medizinroboter Baymax, programmiert auf Erste Hilfe Wehwehchen und Retter in der Not, mutiert im Laufe der Geschichte zu einem Marschmallowförmigen Ironman, als es darum geht, den Tod seines Schöpfers, Hiro's Bruder, zu rächen. Hiro selbst hat die Explosion während einer Tüftlermesse überlebt und sieht sich mit einem Superschurken konfrontiert, der anscheinend eine Erfindung Hiros, unzählige Miniroboter, die sich per Gedankenkraft blitzschnell zu jeder erwünschten Gestalt formieren können, kopiert hat und auf Rachefeldzug gegen einen industriellen Großunternehmer aus ist. Die Clique um den Tüftler Hiro, decken den Komplott auf und stehen vonan ebenfalls auf der Abschußliste des Superschurken.
Dem Tunichtgut hoffnungslos unterlegen, peppt Hiro sich, seine Freunde und ebenso den Sanitätsroboter Baymax, technisch auf und erschafft so eine schlagkräftige Gruppe, die irgendwo zwischen den Fantastischen 4, den Avengers oder X-Men anzusiedeln sind. Mit Gute Laune, spaß an Radau und einer Portion Humor macht sich die Bande an die Arbeit, den Maskenmann in der epischsten aller Schlachten, die Grenzen des guten Benehmens aufzuzeigen.

Baymax macht von Anfang bis zum Ende einfach Spaß und verbreitet gute Laune. Auch wenn hier das obligatorische Gefühlsballett sicherlich am Reißbrett entworfen wurde, wirken die emotionalen Scenen nie aufdringlich oder manipulativ, sondern ordnen sich dem Takt und Geist der Geschichte unter.
Eigentlich hätte Baymax satte 5 Punkte verdient. Da aber die Zielgruppe doch deutlich unter meinem biologischen Alter liegt und die finale Schlacht zu sehr an Superheldenblockbustershowdown s erinnert (tatsächlich sollen die "Profis" von Marvel hier ratgebend zur Seite gestanden haben), die optisch zwar beeindrucken, aber inhaltlich ein wenig monoton sind, gibts einen Punkt weniger, da noch Luft nach oben ist. Dennoch ist der Film wohl DAS Animations Highlight des letzten Jahres und wertet jede Bluraysammlung auf.

Bild und Ton sind brilliant, der 3D Effekt beschränkt sich vornehmlich auf Räumlichkeit und Plastizität der Objekte. Ins Gesicht springende Pop-out Effekte sind hier spärlich gesäht, so daß hier Gimmickenthusiasten Hunger leiden werden... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 07.10.16 um 14:28
/image/movie/Silverado-Die-gefuerchteten-Vier-Best-of-Hollywood_klein.jpg
Die gefürchteten vier

Mit diesem Film schuf Regieschwergewicht Richard Brooks (Die Katze auf dem heißen Blechdach, Saat der Gewalt, Elmar Gantry, Die Brüder Karamarsow...) ein Stückchen Starkino, welches in erster Linie den amerikanischen Wertekanon verfestigt.
Einem reichen Mäzen ist sein Schmusekätzchen Maria (Top: Claudia Cardinale) abhanden gekommen. Sie wurde von vermeintlichen Banditen entführt.

Mit 1.000 Dollar in der Hand und 9.000 in Spe, machen sich vier Glücksritter (u.a. Burt Lancaster und Lee Marvin) auf die Riskante Mission. Jeder von ihnen ist mit einer Spezialfähigkeit, u.a. als Sprengstoffexperte ausgestattet, von denen auch reichlich Gebrauch zu machen ist, will man Maria zurückerobern.
Erstaunt muß das Quartett jedoch bald feststellen, daß es sich bei dem vermeintlichen Banditen um den mexikanischen Revolutionär Raza handelt, mit denen die vier Desperados einst gemeinsame Sache gemacht hatten. Und noch viel brisanter: Es stellt sich heraus, daß Maria freiwillig in Razas Hände geflohen ist. Sie waren seit ihrer jüngsten Jugend ein Liebespaar und wurden nur durch die Gier von Marias Vater getrennt, der seine Tochter an den reichen Onkel versilbert hat.
Geschockt von der Wendung der Dinge, müßen sich die vier Haudegen nun entscheiden, auf welche Seite sie sich schlagen. Geld oder Ehre...

Gewohnt souverän und frei von John Wayne Klischees präsentiert Brooks ein gut aufgelegtes Starenssemble, daß sich in dem Spannungsfeld von Loyalität und Ehre positionieren muß. Ohne zu überdramatisieren, wird ernst und erwachsen agiert, so daß die Hürde des Sonntagnachmittagkinderkinos überschritten wird. Klamaukfrei im Dialog und seriös im Umgang, jedoch auch immerzu federleicht im Schauspiel, überzeugt der dramaturgisch wohlausbalancierte Spätwestern von 1966 auch heute noch auf allen Ebenen.
Und ein Charisma vom Schlage eines Marvin und Lancaster sucht man ja bekanntermaßen heute weit und breit vergebens... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 06.10.16 um 15:04
/image/movie/Sunset-Boulevard-Boulevard-der-Daemmerung-DE_klein.jpg
Auf der Flucht vor seinen hartnäckigen Gläubigern, landet der abgehalferte Drehbuchautor Joe Gillis (William Holden) auf dem Gelände einer gespenstisch anmutenden, im Verfall begriffenen Villa.

Im Glauben, auf eine Bauruine getroffen zu sein, reagiert er überrascht, als ihm plötzlich der mondän gekleiderter Butler Max (Erich von Stroheim) in seinem akkurat gebügeltem Livree die Tür mit der Bemerkung öffnet, man würde ihn bereits erwarten.Ein Irrtum, wie sich herausstellt. Die Dame des Hauses, der einstige Stummfilmstar Norma Desmond (Gloria Swanson), hatte den Bestatter erwartet. Ihr Schimpanse war gestorben.
Norma ist eine alternde Hollywood Diva. Ihr Stern verblaßte zusammen mit der Stummfilmära. In ihrem fürstlich und völlig überladen eingerichteten Anwesen versucht sie den Glanz ihrer großen Tage zu konservieren. Sie schwelgt in Erinnerungen ihres Ruhmes und ist ständig von ihren eigenen Devotionalien und Erinnerungsstüclen umgeben. Das Haus ist ein Museum und strahlt ein entsprechend morbides Ambiente aus. Eine erdrückende Schwere belastet das Gemäuer und erfrischende Vitalität sucht man hier vergebens.
Als Norma erfährt, daß Joe Drehbuchautor ist, flammt Hoffnung in Norma auf: Joe soll ihr Manuskript, an dem sie seit Jahren arbeitet und welches ihr grandioses Comeback einläuten soll, überarbeiten und der Regielegende Cecille B. De Mille vorlegen. Mit De Mille (er spielt sich hier tatsächlich selbst, ebenso wie Buster Keaton in einer Bridgerunde!) feierte Norma in den 20er Jahren große Erfolge und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als noch einmal als gefeierter Star die Liebe der Massen zu genießen.
So entwickelt sich eine Win Win Situation. Mit Joe's Jugend zieht wieder Vitalität in das Mausoleum und ein Jahrzehnte altes, eingestaubtes Auto wird aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und wieder reanimiert. Norma erlebt ihre Renaissance und späte Blüte. Joe hingegen wird von seiner neuen Mäzenin von hinten bis vorne verwöhnt. Neue schnittige Kleider sind das mindeste, womit er eingegarnt wird. Norma verfügt über ein schier unbegrenztes finanzielles Reservoir und kann ihm alle ersehnten Annehmlichkeiten eines Edelmannes bieten, nachdenen er sich immer gesehnt hat. Den schmutzigen Deal, den Gigola für Norma zu geben, nimmt Joe billigend in Kauf, da er mittlerweile nicht mehr auf den Luxus der Upper Class verzichten möchte.
Scleichend entwickelt sich Joe nach einiger Zeit zum Opfer von Normas Exzentric und finanzieller Unabhängigkeit. Keinen Kontakt mehr zur Außenwelt, verfällt Joe mehr und mehr den Spleens der Diva. Ohne Abgleich mit der Realtät, lebt Norma in ihrer Scheinwelt, in der sich die Welt mit ihr als Mittelpunkt dreht. Abgekapselt von der Zeit, kultivierte sie ihre Neurosen und baute sich ihre Luftschlösser. In ihrem staubigen Saloon lädt sie zu langatmigen und temperamentsarmen Bridgeabenden und einschläfernden Sylvesterfeiern.

Nachdem Joe das überarbeitete Manuskript an Paramount Pictures geschickt hat, geschieht das Unvorstellbare. Tage später klingelt das Telefon. Paramount ist am Apparat und man müße unbedingt Norma Desmond sprechen...

Was Billy Wilder hier geschaffen hat, ist ein psychologisches Meisterwerk sondergleichen. Die Viellschichtigkeit der Handlung und Symbole zu besprechen würde meinen Zeitrahmen sprengen. Angefangen von der Synchronität von Normas Seelenleben zu dem Zustand ihrer Behausung, über die zwielichtige, masochistische und selbstaufopfernde Haltung des Dieners Max zu Norma, über die Scheinheiligkeit des Showbiz und die sinnentleerte Extravaganz einer übergeschnappten High Society, über die Selbstverleugnung und den Wertebankrott Joes, bis hin zur zermarternden Suche nach Erfüllung und Anerkennung, Wilder zieht hier alle Register und übersät sein Werk mit Allegorien und Bildnissen.
Herausragend und sicherlich unvergessen in der Filmhistorie ist die Scene, in der Norma, nach Tagelanger Schönheitsmarter, auf dem Set von De Mille erscheint und von den alten Weggefährten wiedererkannt wird. Noch einmal richten sich die Scheinwerfer auf sie, noch einmal ist sie wieder der Star. Für den Bruchteil eines Augenblickes erlebt Norma Erfüllung. Für einen Moment verschmilzt sie mit dem Rampenlicht und überwindet ihr irdisches Dasein. Für diese einzelne Scene hätte der Film an sich schon einen Oscar verdient gehabt. Sie beeinhaltet so viel Emotion und verdichtet den ganzen Film, alles Sehnen, das ganze Sein und Leben Normas, auf einen Punkt. Ein Moment, in dem die Zeit für sie stillzustehen scheint und Normas Seele für einen Augenblick schweerelos wird. Im Moment der Erlösung wird alles erduldete Leiden aufegewogen. Ein Meisterstück des Regiehandwerkes, so etwas darstellen zu können.
Aber es gibt kaum eine Scene, über die man nicht referieren könnte oder die an Elementaren menschlichen Schwächen und Absurditäten kratzt. Z.B. das Verhältniss von Joe zu einer attraktiven Nachwuchsautorin, in der Joe zwar eine Seelenverwandte entdeckt, die aber schon vergeben ist. Trotzdem sorgen die Wahlverwandschaften dafür, daß das junge Fräullein sich mehr und mehr zu ihrem Lektor hingezogen fühlt. Auch hat sie charakterlich Joe weitaus mehr zu bieten als die übergeschnappte Liebhaberin, die mit theatralischen Selbstmordversuchen ihre Weggefährten an sich zu binden sucht.
Obwohl Joe sein Lebensglück zum Greifen nahe ist, zögert er, den Sack zuzumachen. Zu sehr ist er "Der Menschen Hörigkeit" im Sinne von W. Summerset Maughan verfallen, der Diktatur und perfiden Macht des süßen Giftes Geld, mit welchem Norma ihn in ihrem Spinnennetz gefangen hält. Diese Diskrepanz und innere Zerreißprobe ist es letztendlich, welches diesem Drama seinen letzten Schliff und grandioses Finale beschert.

Wer nur die heiteren und beschwingten Komödien von Billy Wilder wie 1,2,3 oder Manche mögens heiß kennt, kann sich nur schwerlich vorstellen, welches dramaturgisches Genie in Wilder schlummert. Mit einem ernst und souveränen Seriösität, die vor keinem Tabu zurückschreckt, wagt der Regisseur den Sprung von der Traumfabrik in die reale, bittere Wirklichkeit. Das aber mit einer Intelligenz und entlarvenden Ehrlichkeit, die an Unterhaltungswert so mancher Klassikerschmonzette mühelos den Rang abläuft. Großes Kino!
Wer sich an Sunset Boulevard zu ergötzen weiß, dem sei auch unbedingt Wilders Stalag 17 ans Herz gelegt. In diesem Lagerdrama erweist sich Wilder abermals als Großmeister menschlicher Psychologie und subtilen Thrills... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 06.10.16 um 14:27
/image/movie/sieben-diebe-neu_klein.jpg
Erstaunlich, was da an alten Kamellen so aus dem Hut gezaubert wird, während heißersehnte große Klassiker noch die Wartebank drücken müßen...

Bei 7 Diebe handelt es sich um einen Heist (Überfall) Movie mit Starbesetzung in der Tradition von Frankie und seine Spießgesellen und co.. Der alternde, in Ungnade gefallene Professor und Meisterdieb (Edward G. Robinson) plant mit seinem "Kumpel" (Rod Steiger) den Coup seines Lebens. Er will das Spielkasino von Monaco sprengen. Mit 5 Gentlemangaunern und einer anrüchigen Nachtclubtänzerin (Joan Collins) plant das kriminelle Genie einen bis ins kleinste Detail durchdachten, minutiös geplanten Raubzug im Milieu der Snobs und des Adels.
Aber wie immer, sind es die kleinen, unvorhergesehenen Details, die das ganze Unternehmen in eine Katastrophe führen können.

Federleicht und mit gekonnter Hand inszenierte Regisseur Henry Hathaway seinen Raubzug bereits 1959 und nahm dabei bereits dramaturgische Kniffe vorweg, die später zum Standardrepertoire des Genres werden sollten. Leichtfüßig und eloquent im Dialog und hart und unnachgiebig in der Sache, entfaltet sich hier in der Dramaturgie ein Spannungsfeld, dessen elektisierende Wirkung bis in die Gegenwart reicht.
Den Gegenpol zu den schauspielerischen Schwergewichten Steiger und Robinson, dessen gedrungene und aggressive Gestalt auch heute noch Respekt einflößt, bildet die Sexy Hexy Collins, die im gewagten Negligee, zu heißen Jazzrythmen nicht nur damals für Furore sorgte. In kontrastreichen schwarz/weiß Bildern, die athmosphärisch noch eindeutig Referenzen zu den hardboiled Krimis der schwarzen Serie aufweisen, ist die dunkle und verwinkelte Lasterhöhle, in der die einstige Beauty Queen für verruchte Momente sorgt, überhitzt und drückend in Scene gesetzt. Hathaway's Starkino ist spannend und unterhaltsam bis zur letzten Minute, obwohl das Erzähltempo im Vergleich zu heutigen Produktionen als eher gemächlich zu titulieren ist. In bester Oldschoolmanier wird stattdessen mehr auf gehobene Darstellerkunst und niveauvolle Dialoge Wert gelegt. Dadurch wird eine wohltuende Athmosphäre erzeugt, die durch modernen Schnittterror aus der Effektkiste niemals erzeugen werden kann. Echte Qualität strahlt eben einen Charme aus, der niemals durch billigen Budenzauber ersetzt werden kann.

So ist 7 Diebe eben nicht nur ein handwerklich meisterhaft choreographiertes Kleinod aus der großen Epoche des Hollywoodkinos, sondern auch ein Appell an heutige Regisseure, Krawall wieder durch Intelligenz zu ersetzen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 27.09.16 um 20:44

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