anSICHTEN
30. Januar 2017Dr. Mordrid / Drei unglaubliche Geschichten / Joshua Tree / Star Trek: Beyond / Mein großer Freund Shane
Nach dem Neujahrtsstart mit zwei Lieblingsfilmen, geht es nun wie gewohnt weiter mit meinen anSICHTEN... viel Spaß und gute Unterhaltung.
Rexosaurus - USA1992
Der Finalkampf beschränkt sich auf etwas Glizzerflüssigkeit, in den Stein der Weisen gegossen, und einer Schlacht Dr. Mordrids im Astralkleid mit dem Hindernis von Stop-Motion Dino-Skelletten.
Zwei Seiten trägt also die "zauberhafte" Medaille. Ein paar schicke Kleinigkeiten im Design, aber in der kurzweiligen Inszenierung doch eindeutig B- und sogar Trashanwandlungen. Bemerkenswerte Ideen und Ansätze -wie die fliegende Gefängnisinsel und das geniale multi-funktionale Apartment- wären vorhanden, leider trägt der restliche Zauber mehr zum Schmunzeln, als zur Bannung bei. Für Freunde magischer, abstruser (Kult-)Misch-Kost aber doch mal einen Blick wert. ;)
Erwähnenswert sei noch Produzent Charles Band, der sich wie Roger Corman ebenfalls einen Namen als ausgiebiger B-Produzent machte (Puppetmaster, Trancers…), und für „Dr. Mordrid auch gleich gemeinsam mit seinen ebenfalls bekanntem Vater Albert Band, den Regiestuhl übernahmen.
Amazing Stories - USA1985-87
Twilight Zone – Unglaubliche Geschichten (59-64), The Outer Limits (63-65/95-02), Geschichten aus der Schattenwelt (83-88), Geschichten aus der Gruft (89-96), …
… und da ich vor kurzem auch die ganze Gänsehaut-Serie (1995-98) geguckt hab, merkte ich, dass ich bei DIESEN "Unglaublichen Geschichten" VIIIEL lieber aufgehoben bin! Gelegentlich vertragen sie zwar auch noch etwas mehr Pep, die Effekte (mit Ausnahme von selten vorkommenden Digitaleffekten) sind aber klasse, die Episoden enthalten etwas von Spielbergs gefühlvoller Fantastik und gelegentlich überraschend skurrile Ideen. Hauptgrund ist aber wohl der geniale 80s-Flair und die zugehörigen Regisseure/Darsteller.
Erfreulicher Weise wurden beide Staffeln GERADE JETZT als SD-on-Blu-ray veröffentlicht. Die erste Hälfte dieser Staffel hab ich bereits durch! :D
USA1993 – Barett - Das Gesetz der Rache –
Army of One
Hat man die Synchrostimme von Dolph Lundgren mal überwunden, freut man sich über cooles Retrofeeling weil jeder tadellos eifrig am Werkln ist. Vor der wüst(ig)en Kulisse Kaliforniens macht es sich super, um sich als flüchtender Häftling in Rennfahrer-Manier -mit teuren Sportwägen- gegen ein Aufgebot an Polizisten, Provinzbullen und das organisierte Verbrechen aufzulehnen.
Im langen Finale bekommt Lundgren auch noch übermäßig (sich selbst-vermehrendes) Kanonenfutter, um in einer Edelkarrosserienwerkstadt (voll mit Replikas ;)) so ziemlich alles (blutig und) furios zu durchsieben! Außerdem hat man ein paar retro-kitschige aber dennoch flinke Ideen zur gekonnten Selbstdarstellung im Handkantengepäck!
Typischer Fluchtactioner seiner Zeiten, der jedoch genau deswegen überzeugt!! Außerdem mit Kristian Alfonso (Falcon Crest) eine damalige Seriendarstellerin bekommt, die tatsächlich nur ziemlich selten in Spielfilmen mitwirkte aber einen recht ansehnlichen Sidekick abgibt!
Regisseur Vic Armstrong (Left Behind), der sich grundlegend für zahlreiche Stuntarbeiten unzähliger Hollywoodproduktionen verantwortlich sieht, legt hiermit seine wohl einzige tatsächlich beachtenswerte Regiearbeit hin.
Da die bisherige Blu-Ray gekürzt war, freut man sich umso mehr auf die aktuelle, ungeschnittene neue VÖ!
USA2016
Story kommt von der Stange, gibt jedoch ein kleines, schickes, alleinstehendes Weltraumabenteuer, das etwas auf Politikkritik macht - im Sinne eines machthungrigem Rassisten der sich an einer friedlichen Völkervereinigung stört... wenn man ihm final auch noch einen weiteren Beweggrund an der Haaren herbeizieht.
Man findet jedoch ausgewogen Zeit für etwas gesprächige Ruhe mit den Figuren, als auch manch ideenreiche Action. Hätte man jedoch die nette Huldigung an Nimoy nicht eingeflochten, würde sich die Story mittlerweile völlig unabhängig des Trekker-Systems anfühlen.
Die Enterprise zerstückelt man in seiner Red-Shirt-Apocalypse etwas zu plötzlich und zu unwichtig fürs Ganze -sonst hatte man sie stets für etwas Großes aufgeben müssen- aber die Figuren unterhalten wie eh und je! Es stellt sich ebenfalls wieder mal heraus, das Sulu der beste Navigator ever is und die neue Bekanntschaft –Sofia Boutella als Jaylah- einen wunderbar erfrischenden Sidekick abgibt!
Warum man dem Warptunnel einer visuellen Frischzellenkur unterzog weiß wohl keiner, dafür aber, das sich mit den Beastie Boys am besten einen immensen multikulturellen Außenposten der Sternenflotte rettet. Yeah! Bass mit Geschrei kommt gut, sagt zumindest Jaylah – und die rockt!
6,5/10 für diesen simplen Episoden-Auszug eines Serien-Drehbuchs –so fühlt es sich zumindest an-, mit hohen Budget als unterhaltsames Trek-Adventure adaptiert.
USA1953
Eine Runde Farmer gegen den Großlandbesitzer Ryker.
Als Unterstützung der Farmer entpuppt sich langsam einer zugerittener Fremder (Alan Ladd), zu dem der kleine Farmersjunge Joey (Brandon De Wilde) bald aufsieht, obwohl sein Vater Joe (Van Helfin) genauso gut austeilen kann –wie man später bemerkt- und Mut alleine, nicht immer die beste Lösung ist.
Bemerkenswert ist das stetige Panorama mit Bergen im Hintergrund. Jean Arthur gibt eine gealterte Farmersbraut und Shane steht der Farmerlook –rein visuell gesehen- besser als sein Outlaw-Fit.
Der abgelegte Revoldergurt in dieser brenzlichen Lage, macht dem Zuseher jedoch immer wieder Sorgen - zu Ende kommt er auch nicht umhin, ihn wieder umzulegen.
Im Mittelteil leider etwas ausgezerrt, entschädigen doch kleine Charakterfeinheiten. Vorerst hält man ihn nur für einen durchschnittlichen Spätwestern (inhaltlich) sodass man fast nur noch auf den Showdown wartet.
Dass es gefährlich werden soll, merkt man erstrangig an der Musik die dann wildgeworden aufdreht. Die finale Barszene ist jedoch phänomenal fotografiert: Junge und Hund spähen angespannt unter der Saloontür durch, während es Shane mit dem gekauften, legendären Kopfgeldjäger (Jack Palance) aufnehmen muss, und der minimalistische Beat dazu klingt, als hätte Carpenter in sich zu Eigen gemacht! Die Musik die man noch drüberstreut fast schon wieder stört, so genial ist diese Komposition! Echt tolle Szene, was heißt, dass der Film dann doch noch abgerundet überzeugte.
In Bezug auf den Titels erwartete man sich irgendwie eine kritische Moral für den Jungen –ein Lehre wegen des naiven Aufsehen-, letztlich jedoch nur der Fremde eine neue Erkenntnis gewonnen hatte… das kam irgendwie unerwartet als Schlussplot. Umso besser.
Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur /
Das Wunder in der 8. Strasse
Coverbilder: eightyfour-entertainment.de / bluray-disc.de |
Ein Falke, Fanboy-Popkultur und Carrie Fisher
23. Januar 2017
Eigentlich wollte ich den Blog zeitgemäß abliefern, da der Bildupload jedoch nicht funktionierte, und es für ein paar nette Worte sowieo nie zu spät ist, nun jetz noch.
Um des Verlustes von Carrie Fisher (17.12.16) zu Gedenken hab ich mir die Dezember-Tage darauf was vorgenommen...
Nämlich: Endlich mal den Millennium Falken (Lego-Weihnachtsspaß) zusammenzubauen, und anbei natürlich Filme mit Carrie Fisher zu gucken.
Da ich "Krieg der Sterne" bezüglich Rogue One gerade gesehen hatte, fiel die Wahl auf besondere Cameos von ihr...
...besonders aus dem Grunde, weil alle Sichtungen auch das huldigen, dass sie so UNVERGESSEN machte: Star Wars!
Deshalb nun zwei kleine Kritiken, mein Bauvorhaben und dem Kerngedanken: Carrie Fisher
"Fanboys" (2009) bringt einige Nerds dazu, für ihren krebskranken und zum Sterben verurteilten Freund in die Skywalker-Ranch einzubrechen, um eine Kopie von Episode I noch vor der Veröffentlichung zu sehen.
Die abenteuerliche Reise ist gezeichnet mit massig Insiderswitzen für Filmfans/Geeks, Unmengen an honorierenden Star Wars Anspielungen inkl. Nerdmaterial und vielen Gaststars! Darunter auch Carrie Fisher als Ärztin, die dem sterbenskranken Freund rät, deren Road-Trip wieder abzubrechen... als die Freunde dennoch entschließen weiterzumachen, hat sie einen guten Rat für die Jungs, worauf man ihr mitteilt, dass man sie liebt; was ziemlich gut kommt weil sie vorher noch von Prinzessin Leia schwärmten.
Filmausschnitt: Copyright by Weinstein Company / Trigger Street Productions
Ein wunderbarer Fanfilm, mit vielen witzigen Details, allein der Lichtgeschwindigkeits-Modus des Vans lässt Sounds ala Star Wars (oder R2D2) sausen, die Crew ist sowohl nerdig als auch cool... und wenn man sich noch mit Trekkies...ehm sorry... Trekker anlegt, bleibt kein Auge mehr trocken! William Shatner (als Secret-Gaststar) sieht das bestimmt auch so!
Es tauchen übrigens auch Jay und Silent Bob in dieser ulkigen Sternenkrieger-Huldigung auf.. was mich sogleich auf den nächsten Film mit Carrie Fisher Cameo brachte...
In dem sich Jay & Silent Bob (schlagen zurück) (2001) in gewohnt obszöner Manier auf den Weg nach Hollywood machen, um einen Film zu verhindern der sich die beiden (Grocery-)Slacker zur Vorlage nahm.
Dazu braucht man aber erstmal einige Mitfahrgelegenheiten... unter diesen auch Carrie Fisher als Nonne!
Und während die über das Buch der Bücher (die Bibel) spricht, vermuten die beiden eine vulgäre Anhalter-Fibel, weshalb ihr Jay bald an den Nonnenkittel will und die beiden natürlich rausfliegen!
Carrie zieht lieber mit Gott, und der grinsenden Jesus Figur (Daumen hoch aus Dogma) am Armaturenbrett, ihres Weges.
Filmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax
Auf dem Weg nach Hollywood erleben die zwei Abhänger einige Abenteuer, treffen geile Schnecken, werden zu Verbrechern und fortan von Schussel Will Ferrell gejagt. Dabei wird niemand aus der Jersey-Reihe / dem Kevin Smith Universe vergessen und alles nur mögliche persifliert! Sowohl die eigenen Filme, Miramax-Produktionen als auch Star Wars: Kevin Smith ja selbst Fanboy, macht sich sogar Mark Hamill zum Affen. Ebenfalls durchbricht man die vierte Wand und brilliert insgesamt mit reichlich Dummspatzigkeit. Viele Stars und Unmengen an Würdigungen machen den Trip zu einem sehr unterhaltsamen Jersey-Ableger!
Filmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax
Zum Abschluss gab es noch die 14 Episode aus der 7 Staffel The Big Bang Theory...
... in der die Nerds keine Tickets für die Comic Con erhalten und Sheldon daraufhin seine eigene veranstalten möchte: Wozu er James Earl Jones (die Stimme Vaders) gewinnen/stalken will; der sich jedoch als so genialer Kumpel rausstellt, dass das Verbringen eines gemeinsamen Tages einfach nur mega unterhaltsam ausfällt!
Dabei spielen sie auch Carrie Fisher einen Klingelstreich und läuten sie aus ihrer Ruhe... im Schlafgewand und mit Baseballschläger bewaffnet, schimpft sie ihren Filmvater... pardon... der Stimme... dass dies nicht mehr lustig sei!
https://www.youtube.com/watch?v=h_ZrK36TKrE / Quelle: IGN
Irgendwann wurde dann auch der Falke fertig...
Aber zurück zu Carrie...
Wir sehen also, uns Nerds hat sie mit ihrer ikonischen Figur der Prinzessin Leia, die wir wohl tatsächlich als einzige taffe Prinzessin durchgehen lassen, immer wieder auch irgendwo anbei begleitet, und wenn es nur für honorierende Späßchen war.
In Rogue One kam ihre Paraderolle zwar vor, Carrie Fisher selbst aber leider nicht mehr. Ich bin mir aber sicher, dass wir sie in Episode VIII nochmals zu Gesicht bekommen, um uns ebenfalls noch auf der Leinwand von ihr zu verabschieden.
Als ob ihr Ableben dann nicht schon genug für ihre Familie wär, folgte ihr einen Tag darauf auch noch ihre Mutter Debbie Reynolds auf die andere Seite. Sie war besonders bekannt durch ihre Rolle in "Singing in the Rain"... wo sie an der Seite von Gene Kelly einige Ohrwürmer trällerte die mir bis heute im Ohr blieben.
So traurig es auch sein mag, so nett ist der Gedanke, dass die beiden wieder vereint sind.
Carrie Fisher & Debbie Reynolds,
möge sich das Universum eurer bestens Annehmen.
Habt DANK für alles was ihr hier gelassen habt!
Episode 3.8 aka ROGUE ONE
9. Januar 2017Rogue One
USA2016
Erinnern wir uns kurz zurück an Episode III: Die Rebuplik wurde unter Führung des Imperators ins tolaritäre Imperium gestürzt, die dunkle Macht übernahm die Galaxie und Darth Vader wurde zum Handlanger des Bösen, die Jedis hingegen zu Feinden erklärt – verbannt.
Ebenfalls erinnern wir uns noch an die Fortsetzung (Eine neue Hoffnung), in dessen ikonischen Vorspann man textete…
… „Während der Schlacht ist es Spionen der Rebellen gelungen,
Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen,
den Todesstern,
eine bewaffnete Raumstation,
deren Feuerkraft ausreicht,
um einen ganzen Planeten zu vernichten.“ …
... und genau darin setzt „Rogue One“ an, um inhaltich exakt zu Episode IV aufzuschließen, weshalb er zeitlich als sowas wie Quasi-Episode 3,8 – 4,0 durchgeht! ;)
Um diese kleine aber beachtliche Vorgeschichte nun zu beleben, bedarf es jedoch inhaltlicher Fülle, durch Bau und Tests des Todessterns, einer Familiengeschichte rund um Jyn Erso (Felicity Jones) und einer waghalsigen Bande von Rebellen, für ein ebenso waghalsiges Unternehmen!
Dazwischen reist man durch schöne REALE Locations/Welten, trifft vereinzelte Bekannte, und legt mit reichlich SternenKRIEG in bester Effektmanier, gute Action nach!
Echtes Highlight, die an Episode IV angelegte optische Ausstattung, dem 70s-Origin-Look, all den fantastischen (Star Wars-)Welten und Gimmicks mitsamt humorvollen Droide!
K-2SO (mit dt. Jude Law Synchro-Stimme) hat in seiner Neu-Programmierung scheinbar künstliche Intelligenz gewonnen, so menschlich er im mitmischenden Verlauf immer mehr an Herz gewinnt. Wobei wir gleich beim nächsten Bonuspunkt wären, dem verbindenden, wachsenden Zusammenhalt, etwas vertrauenswürdig Freundschaftlichem, einem herzlichen Füreinander… was „Rogue One“ den notwendigen Funken einhaucht um eine gewisse nostalgische Naivität (positiv gemeint) zum Star Wars Kleber zu machen.
Schöne Sci-Fi-Action, legendäre Schlachten und abwechslungsreiche Outlaws – die in ihrer mannigfaltigen Zusammenwürfelung, jeder als ein Charakter für sich durchgehen... und zumindest in Ansätzen etwas von sich preisgeben dürfen, ansonsten findet man weniger Zeit für sie.
Erstmals legte man sie auch nicht gänzlich nach dem simplen Gut/Böse-Schema an, sondern gibt ihnen teilweise ein schlechtes Gewissen, im fragwürdigen Handeln für die gute Sache. Auch wenn kein Jedi mit von der Partie ist, hat jeder seine besonderen Fähigkeiten/Eigenarten und Chirrut Imwe (Donnie Yen/Ip Man) noch am ehesten einen Hauch von Midi-Clorianern im Blut – wenn er es auch verneint.
Was aufgrund eines eher bürokratischen Aktes jedoch eindeutig fehlt (um ihm vom Rest der Saga als Spin-Off abzugrenzen), ist der Originaleinstieg und DER ORIGINALSCORE!!! Der einen emotional so abheben lässt, dass man genau weiß, hier zuhause zu sein!
Weshalb ich letzte Weihnachten bei Episode VII (trotz schwachen Storyremakes) weitaus mehr Nostalgiepunkte verbuchen konnte. Hier durfte man sich auch noch um die Figuren kümmern, in Rogue One sind sie vielmehr einem Zweck dienlich... sie letzten Endes zu "verheizen". Der Vader-Score taucht in RO zwar einmal kurz auf, der Rest ist aber nur ein leicht abgewandelter und völlig eigenständiger Score.
Felicity Jones hab ich durch ihr Schauspiel in „Like Crazy“ sogar liebgewonnen, dennoch machte sich Daisy Ridley weitaus besser als Frontfrau! Beide haben zwar ihre taffen Parts sowie Sympathiewerte, leider bleibt Felicity recht austauschbar - was in erster Linie wohl am schlichten Drehbuch liegt.
S P O I L E R Z O N E
Was den dunklen Lord gut macht, ist sein erstmals zu sehender Wassertank; die neue Synchrostimme nimmt ihm jedoch leider wieder Macht! Ein Traum für O-Ton Fetischisten.
Ein weiteres Sakrileg war für mich das Animieren der längst verstorbenen Ikone Peter Cushing, wenn ich mich auch freute seine geniale Figur wiederzusehen, sah das echt übel aus. Überhaupt alle Face-Animationen!
Meine Highlights: Erste Emo-Rührung als Leias Ziehvater Bail Organa (erneut von Jimmy Smith gespielt) auftaucht, gefolgt vom größten, persönlichen Tränendrücker, der Ansprache von Cap. Cassian Andor (Diego Luna) mit einem dreckigen Dutzend Soldaten zur Wiedergutmachung hinter sich geschart, fest entschlossen ein Himmelfahrtskommando durchzuziehen. Und den breitesten Grinser zog es mir auf, als sich die Rebellion doch entschließt das wilde Pack zu unterstützen und plötzlich mit allem auffährt was es hat – Schlacht ole!
Peinliche Highlights: Jyn klettert auf die Spitze des Turmes um die Geheimpläne zu senden, muss hierzu jedoch KOPFÜBER durch ein Loch springen, dass natürlich rein für Dramaturgiezwecke mit einem schnittigen Auf/Zu-Intervall versehen ist, und es ohne Halt eigentlich unmöglich ist da HINAUF zu springen, die Pole-Queen es natürlich meistert. Hierbei die Kamera einfach kopfüber zu stellen mag zwar locker wirken, aber dennoch nicht die Schwerkraft aufheben! Das Beste, der verletzte Cassian kommt dann auch noch auf der Turmspitze angekrochen!!!! Selbst wenn man eine Erklärung dafür herleiten könnte, wirkt es spontan als könne er fliegen. ;)
So episch für manche der finale, knallharte Streifzug Vaders wirken mag, es ist einfach nur peinlich, dass er nach und nach Personal abmurkst welche die gewollte Chipkarte (AUF DEN LETZTEN DRÜCKER) immer nur an den nächsten Nobody weitergibt… bevor sich die Szene eigentlich bekannterweise NOCHMALS WIEDERHOLT als Vader das Schiff entert mit Prinzessin Leia an Bord – Episode IV. Irgendwie ein sinnloser ZwischenGANG – nur um Vaders Lichtschwert zu zeigen.
S P O I L E R - O V E R A N D O U T!
Bildquelle: teaser-trailer.com / Copyright: Disney
So sehr man sich vielerorts um die Liebe zum Detail kümmerte, z.B. dem Einfügen alter Cut-Szenen, offensichtlicher Cameos (Barbekanntschaften etc.) aber auch versteckter (Warwick Davis unter Maske)... hat man in Sachen Glaubwürdigkeit leider an einigen Ecken gespart.
Ansonsten ist man aber Star Wars: Mit dem Aufgreifen einer ikonischen Geschichte, einem Schuß Epik, Schlachten, (eigentlich) interessanten Figuren sowie schickem Optik-Nostalgiefeeling: Bekannten Uniformen, Rebellions-Helmen, realen Welten, Sternenkreuzer, Tie Fighters, X-Wings und Vaders roter Lichtklinge! So MACHT man doch einiges wieder gut.
Leider nicht so gut wie ERHOFFT, eine Heimkinosichtung im Doppelpack mit IV darf aber kommen. Mal sehen wie er bei erneuter Sichtung wirkt.
Eines wird uns Rogue Two nun allerdings als Pre-Cut zu Episode VII erklären müssen, nämlich, warum der „Starkiller“ die selbe dämliche Schwachstelle besitzt!?!?! ;)
Und was überwiegt bei Euch?
Nostalgiefeeling oder triviale Schwächen?
u.a. "Like Crazy"
Rogue One by Charlys Tante
Neujahrs-Einstieg
3. Januar 2017Ein Jahr vogelfrei! / Unstoppable
Der Start ins neue Jahr lief bei mir mit zwei, für die Allgemeinheit wohl eher unscheinbaren Filmen, die sich bei mir jedoch recht schnell zu Lieblingsfilmen fügten und deshalb regelmäßig durch den Player routieren.
Aufgrund einer gefühlten angenehmen Verbundenheit zu diesen Titeln, eigneten sich beide Sichtungen richtig gut, um vertraut als auch perfekt unterhalten ins neue Jahr einzusteigen!
Ein Jahr vogelfrei!
USA2011 - The Big Year
Die sogennanten Birder frönen einem recht einzigartigen Hobby: Der Vögelbeobachtung!
Es dazu sogar einen Wettbewerb gibt, dem Big Year… in dem es darum geht, wer in einem Jahr die meisten Vögel (einer abgesteckten Region Nordamerikas) erspäht!
Kenny (Owen Wilson) versessen darauf seinen Rekord mit 730 Sichtungen zu verteidigen, will es auch der Außenseiter Brad (Jack Black) wagen, obwohl er laut seinem Vater vieleher an anderen Fronten seines Lebens investieren sollte, aber die herzige Passion zu seinem zwitschernden Hobby stark ausgeprägt ist; Stu (Steve Martin) hingegen hat eigentlich noch genug mit seiner eigenen Firma zu tun, will seine Rente jedoch schon jetzt mit einem leidenschaftlichen „großen Jahr“ beginnen!
Von Silvester bis Silvester geht’s deshalb nur um eins: Vögel!
Jeder Tag wird gezählt, bzw. jeden Tag wird gezählt, und das ganze 365 Tage lang! Dabei fehlen weder schmeichelnde Off-Kommentare, nette Erklärungsanimationen als auch ein Vogel-Counter!
Und mal abgesehen von einigen privaten Problemen der drei Protagnonisten bemüht man sich neben der großen Vogelschau (und seiner Rekordjagd) auch nicht um weitere Storyelemente, was für mich auch keinerlei Problem darstellt weil es natürlich um etwas ganz anderes geht. Ich würde es (persönlich) als geborgenes „Ankommen“ bezeichnen.
Größte Freude ist nämlich die facettenreiche Naturpracht, in der die Birder auch jeder aufkommenden Witterung strotzen müssen; egal ob umschmeichelnder Sonnenschein, durchdringender Regen oder auch mal ein aufziehender Sturm oder gar ein Blizzard, die Jagd nach einer seltenen Sichtung hat immer Vorrang! Solang die Vögel nicht sowieso schon vom Wetter verscheucht wurden.
Insiderwissen ist natürlich ebenfalls von Vorteil im zwitschernden Business: Vögel am Laut erkennen nicht unwichtig, Wetterkapriolen die einen Vögel-Fallout bedeuten unverzüglich nutzen, das richtige Timing für gewisse Regionen abstimmen, ein eigenes verstecktes Zimmer in abgelegener Ödnis zu haben und das Auskommen mit den eigenen finanziellen Mitteln durch die vielen notwendigen Reisen will ebenfalls gelernt sein…
Quer durch alle Bundesstaaten bis hoch nach Alaska punket man in den Außenaufnahmen immer wieder mit visueller Abwechslung was Umgebung/Flora betrifft - um als schicke Augenweide mit viel Natur zu begeistern. Von Fischerdörfern über Nationalparks, durch Tundragebiete oder den Yukon hinein in die Rocky Mountains, hat man darunter mit dem Flug nach Attu (eine Insel Alaskas) einen meiner Lieblingsabstecher im celluloiden Reisegepäck – selbst wenn man manches sogar an anderen kongenialen Naturlocations drehte.
Obwohl ich Jack Black auch gern als Rabauke sehe, agiert er hier erstaunlich gemäßigt und liefert gleich mal die sympathischsten Rolle von allen ab. Owen Wilson als übereifriger Birder hat einige gute (feindselige) Tricks auf Lager um seine Konkurrenz auszuspielen und Steve Martin muss neben seines Firmenproblems erst mal richtig Zeit finden fürs Birden! Neben der Seekrankheit die er erschwerlich amüsant mitbringt, scheint sein fehlender Geruchssinn und etwas mehr Geld auf der hohen Kante doch von Vorteil zu sein.
In den Nebenrollen bereichern mit Brian Dennehy (als Blacks mürrischer Filmvater) und Anjelica Huston (als Fischkutter-Lady) nicht nur zwei Altstars, sondern auch Jim Parson (als Vogelblogger), Rosamunde Pike (als Wilsons vereinsamte, heimgebliebene Frau) und Rashida Jones (als ganz ganz entzückende Vogelfrau)!
Außerdem ist es schön, wenn jemand etwas nachjagt, für das seine ganze Begeisterung schlägt - etwas tut, dass er/sie so richtig liebt!
So unterhält die Freundschafts- und vllt. auch Familiengeschichte als legerer Trip mit einer ansehnlichen Naturanbindung und einem gehörigen zwischenmenschlichen Feel-Good-Faktor… weshalb er mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen zählt, und sich gelegentlich (aufgrund der zwei Silvester im Film) hervorragend als erfrischender Start ins neue Jahr macht. Immer wieder schön anzusehen! Fürs Auge als auch fürs Wohlbefinden.
Unstoppable – Außer Kontrolle
USA2010
Aufgrund eines menschlichen Fehlers beim Rangieren eines Zuges, entfesselt dieser eine unbemannte Fahrt und rauscht schon bald, völlig unkontrolliert mit Höchstgeschwindigkeiten quer durch Pennsylvania. Der alte Hase der Arbeiterklasse, Frank Barnes (Denzel Washington) kommt mit seinem vorgesetzten Jungspund Will Colson (Chris Pine) auf die bizzare Idee das rollende Biest zu stoppen…
Der erst 2012 verstorbene Actionregisseur Tony Scott (Tage des Donners, Mann unter Feuer, Deja Vu) weiß genau wie man actionreiche Kost mit mitreißenden Emotionen vermengt, er inszeniert zwar oftmals etwas zu pathetisch,… aber genau das liebe ich! Man fühlt sich als wär man in einem 90er-Jahre Actionmovie das gleich auf zwei Ebenen rauscht!
Das Beste daran, Tony Scott setzt auf so viele Prakticalstunts wie nur möglich, was man auch sieht; wenn es Fahrzeuge zerfetzt, wenn ein Zug entgleist –kam ihm sogar billiger als die Szene am Computer zu machen– und auch die realen Stunts die manchmal schon vermuten lassen es werden physikalischen Gesetze ausgehebelt, zeigen einem im Making Of danach, dass es doch real klappt!
Alles darf man natürlich nicht ernst nehmen, so hat auch Unstoppable seine gängigen Logiklücken, zumindest stehen die Schaulustigen trotz Evakuierungen (aufgrund der immensen Gefahr) stets massig und erstaunlich nah am Geschehen! Außerdem gelten manch Weichen scheinbar nur für gewisse Züge, ebenso das Entgleisen.
Eigentlich beginnt der Film richtig gemütlich, zeigt etwas die privaten Schicksale der Protagonisten und lässt einen langsam in deren tristen Arbeitsalltag einsteigen. Ethan Suplee (Butterfly Effect, My Name is Earl) darf einen tollpatschigen Fehler machen und folglich die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Tony Scott ist dabei auch Profi im hochstilisieren: Der führerlose Zug hat nämlich satte 39 Waggons hängen und neben etlichen Gallonen Diesel darunter auch ganze 8 mit einer höchstentzündlichen giftigen Chemikalie …und jetzt kommts… natürlich würde nur einer ausreichen um eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Dass der auf dicht besiedeltes Gebiet zurast muss man wohl nicht extra erwähnen, genauso wie eine weitere finale Steilkurve, nah an einem Chemiepark, in einer großen Stadt in der natürlich Menschen leben die man liebt.
Na klar kann man das womöglich als übertrieben sehen, die gelegentlich pathetische Inszenierung der symphatischen Charaktere (allen voran auch mein süsses Eyecandy Rosario Dawson als eifrige Lady der Schaltzentrale) wirkt aber wunderbar mitreißend, genauso wie das Hochkitzeln dieser sich auswachsenden Katastrophe Minute um Minute! Die Rettungsmaßnahmen um der rollenden Bombe Herr zu werden, vom Rangierpersonal über Steuerzentrale bis hin zu den wachsenden Alltagshelden -den beiden Zugführern die es bremsenfunkend mit dem Biest aufnehmen- steigern Spannung, brisante Rasanz und Dynamik nahtlos ins Unermessliche. Kameratechnisch wirds dabei doch auch mal ziemlich hektisch, Scott entgeht dabei aber kein notwendiges Detail um Überblick, Stil und Schneid zu bewahren, und das Nervenkostüm weiter zu strapazieren. Durch die Einbindung der persönlichen Probleme, der Medienberichte, den ständigen Maßnahmen die von der Firmenleitung getroffen werden sowie der Vorort-Action, schafft man die perfekte reißerische Mischung um unentwegt zu fesseln.
Durch die handgemachte Action (unter realen Bedingungen) sowie auch den fast schon kitschigen Zusammenhalt der aufkommen Helden (vom Zug weg bis in die Reihen der bangenden Beobachter) ein liebend gern gesehener Emo- und Actionreißer.
Das wars von mir mit dem 1.Januar-Programm, mit zwei (Außenseiter-)Favoriten aus meiner All-Time-Top30. Ich wünsch Euch ebenfalls einen guten/angenehmen Start ins neue Jährchen, mögt ihr den erneuten Trip um die Sonne genießen und das Beste daraus machen!
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