Blog von Klinke

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Die US-deutsche Ko-Produktion unter der Regie von Danis Tanovic punktet mit einem ruhigen Plot und nur wenig Score. Ganz im Gegensatz und somit mit einem guten Kontrast zu reinen US Produktionen, wird die Geschichte ohne hetzende Bilder, quakigem Score und stumpfer Waffengewalt erzählt.
Stattdessen stehen die Charaktere und die Geschichte im Vordergrund. Die Geschichte ist dabei so wenig innovativ das man schnell an "Die Purpurnen Flüsse" erinnert wird und dieses Gefühl das der Film Parallelen zieht bis zum Schluss nicht los wird.

Auch wird die Geschichte leider oberflächlich dargebracht und daher gutes Potenzial vergeben. Wo die Bilder angenehm ruhig und die Darsteller*innen gefällig erscheinen, könnte man der Story noch mehr Tiefgang zugetraut haben.
Gut geht die Geschichte schließlich mit einem schönen Spannungsbogen los. Der Twist haucht dem Film mehr Leben und Regie-Frische ein, kommt allerdings zu früh. Der frühe Twist bewirkt schließlich das man ewige Minuten vor vollendeten Tatsachen gestellt wird und das Ende des Films herbeisehnt.

 

Schauspielerisch ist wie erwähnt der Film im gefälligen Bereich angesiedelt. Leicht unterkühlt spielt Jeffrey Dean Morgan den Polizisten Jacob. Da kommen keine Emotionen auf. Während Cush Combo als Dessie zum overacting neigt.

Joachim Król spielt seine Nebenrolle sehr gut. Routiniert kann er etwas Schauspiel-Oberklasse in den Film einbringen.

mein Fazit:

Ein Film der ok und für einen Filmabend gut ist. Ein zweites Mal wird die Geschichte und auch die Inszenierung nicht mehr zünden. Die an sich gute Geschichte ist zu emotionslos und arm an Dramatik inszeniert. Auch hätte man in Verbindung der Morde mit Kunst, diese detailreicher in Form von Fakten einbringen können, vertat aber diese Chance. Ebenso die Charaktere besser einzuführen und für ein Mitgefühl sorgen zu können.

Unhinged - Amazon Prime

31. Januar 2021

Was Derrick Borte mit seinem sechsten Film abliefert zeugt nicht von der Fähigkeit sich weiter zu entwickeln. Dieser Film fährt im Schatten von "Falling Down - Ein ganz normaler Tag", und hat die Sonne nie erreicht.
Der Film wühlt auf. Aber nicht wegen der gestörten Charaktere (der eine ein Psychopat, die andere einfach strunzdumm), sondern  wegen der von der ersten Minute nach dem Vorspann bis zum Abspann doofen Storyvermittlung.

Ganz GTA like scheint der Film in einer Parallelwelt zu spielen. Im Stau umringt von Autos ein Fahrzeug attakieren bleibt folgenlos. Es steigt nichteinmal jemand aus oder ruft die Polizei. Macht man wahrscheinlich nicht weil in diesem Film die Polizei nur vom Hörensagen existiert. Denn auch in einem Diner morden und seelenruhig telefonieren zieht einfach keinerlei Reaktion der umstehenden und sitzenden Menschen nach sich.

Dann wieder verliert sich Derrick Borte in hanebüchenen "Final Destination" Inszenierungen. Es gibt so wilde und fantastische Unfallszenen das man spätestens hier nicht mehr an einen Thriller glauben mag.

Neben der polizei- und mobilfunkfreien Welt ist der zweite ganz große Schwachsinn die schiere Blödheit des Hauptcharakters. Jede Minute fiebert man mit das Caren Pistorius (Mortal Engines) als Rachel Flynn doch endlich ins Gras beißt damit der Spuk aufhört.

Denn nur Jamie Lee Curtis in den Halloween-Filmen stellt sich ebenso dämlich in ihren Entscheidungen an wie sie. Wenn man meint, einen Serienmörder im Haus der Oma abschütteln zu wollen anstatt ins Polizeirevier zu fahren ist das einfach nicht mehr dramatisch, sondern doof.
Auch das der Schulweg gefühlt 50 Meilen lang ist. Oder das nächste Polizeirevier schier unerreichbar weit weg ist.

Nein, dieser Film ist ein Vollwert-Onetimer weil die Geschichte kein zweites Mal rausgekramt werden muss.
Davon ab sind die schauspielerischen Leistungen auch nur mäßig vorhanden. Russel Crowes Charakter und die Art seiner Darstellung im Film erfordert nicht die Fähigkeiten die Crowe mitbringen könnte. Sein Potenzial zu spielen wurde mittels Regie nicht ausgeschöpft. Caren Pistorius könnte durch jede TV Schmonzetten-Darstellerin ersetzt werden. Sidekicks hat der Film nicht. Andere Personen die im Film ein paar Sätze von sich geben dürfen, sind kaum mehr bessere Statisten.

Die farblose Verkörperung der Charaktere vermittelt denn auch keine Dramatik und erweckt kein Mitgefühl oder Emotionen während des Sehens.

mein Fazit:

Dieser Film wird dem bescheidenen Jahr 2020 völlig gerecht. So quarkig das COVID-19 Jahr war, so unsinnig ist auch der Film.

Die größten Momente des Films bestehen im dokumentarischen Vorspann.

Nach dem Drehbuch von Michael Mitnick inszeniert Alfonso Gomez-Rejon seinen Film vom Beginn der Elektrifizierung 1880 bis zur Pariser Weltausstellung 1887.
Trotz der wahren Begebenheit die dem Drehbuch zu Grunde liegt und den wahren Persönlichkeiten die sich ein industrielles Wettrennen lieferten, schafft es Gomez-Rejon nicht einen ordentlichen unterhaltsamen und auch lehrreichen Film abzuliefern.

Die Story liefert kaum Fakten. Verschenkt wird viel Potenzial in dem gewisse Eckpfeiler beider Werdegänge von Edison, Westinghouse und schließlich auch Tesla nicht näher beleuchtet oder gar erwähnt werden.

Dröge inszeniert plätschert der Film trotz eines enorm hochwertigen Star-Aufgebotes vor sich hin und dümpelt geschichtlich an der Oberfläche herum. Wie eine TV-Schmonzette legt der Film zwar Wert auf Maske und Kostüme. Aber geschichtlicher Tiefgang würde dem Film gut stehen. Erst im Abspann kommen dann ein paar Fakten auf. Weit zu wenige Fakten/Würdigungen, um die Wichtigkeit der Persönlichkeiten im Lebenswandel der Menschheit zu offenbaren und nahe zu bringen.

Wie schon Marjane Satrapi mit ihrem Film "Marie Curie", kommt es auch bei Alfonso Gomez-Rejon so vor als ob die Geschichte zwei Stufen zu hoch für seine noch junge Karriere ist.
Das bemerkt man auch an der langweiligen Inszenierung der Nebenschauplätze. Kaum beleuchtet werden die Labore und Werkhallen. Nur am Rande erwähnt werden die MitarbeiterInnen und ihre Forschungsversuche. Langweilige Kameraeinstellungen und gefällige Beleuchtung der Bilder lassen keine Abwechslung aufkommen.

mein Fazit:

Ein guter Onetimer für ganz Unbeleckte um die Persönlichkeiten überhaupt ersteinmal kennenzulernen. Aber faktenlos und wenig Dramatik übertragend bietet der Film keine Wiedersehenswerte.

Guns Akimbo - Amazon Prime

30. Januar 2021

Schaut man sich den Film an bekommt man schnell das Gefühl eine Kreuzung aus "Wanted" und "Hardcore" anzusehen.
Als Regisseur trat Jason Lei Howden bislang noch nicht hervor. Drehbuchautor für "Deathgasm", die Spezial-Effekte für "Der Herr der Ringe" und "The Avengers". So überrascht es nicht das die Story selbst wenig innovativ ist. Der Plot kommt permanent familiär vor.

ABER es ist ein richtig guter "Feel Good" Film. Trotz seiner enormen Brutalität die ihm innewohnt. Jei Howden hat als Drehbuchautor und Regisseur gespürt all seine Fantasien zu einem coolen, seichten Ballerfilm in diese Story gepackt.
Erfahrungen mit großen Filmen hat er neben den bereits Benannten auch in anderen großen Produktionen wie "Der große Gatsby", "Man of Steel" oder "Wolverine: Weg des Kriegers" gemacht. Auch wenn er als Regisseur also seine ersten Schritte beschreitet, hat er dennoch genug Hollywood-Luft eingeatmet um ein Gespür dafür zu haben wie ein tolles Action-Drama mit Gewalt/Fun - Laune Charakter in Szene gesetzt werden kann.

Sein Film macht auch dank des klasse Soundtracks aus 80er Jahre Cover-Versions richtig Bock. Neben dem Soundtrack verurdsacht auch der elektro-lastige Score den schnellen Szenen und schnellem Plot einen ordentlichen Drive und unterstützt die Bilder perfekt.

 

Daniel Radcliffe passt wunderbar in seine Rolle. Er macht neben Nix aká Samara Weaving (Ready or Not, Three Billboards outside Ebbing) eine glaubhafte Figur. Mit diesem Film hat er sich endgültig von Harry Potter abgenabelt und ich würde mich auf noch viele Filme mit ihm in Rollen wie diesen freuen.Auch Samara Weaving macht trotz ihrer kleinen, aber essenziellen Rolle eine gute Figur.

Einzig nerven etwas in der ersten Halbzeit des Films die schnellen Schnitte. Es ist beruhigend mitzuerleben wie sie aber im Verlauf des Films immer weiter abnehmen und der Schnitt augenfreundlicher aufbereitet ist.
Davon ab lobe ich mir die Kameraarbeit. Die Blickwinkel und Einstellungen verleihen den Szenen eine einzigartige Dramatik ohne wie B-Movie zu wirken.
 

mein Fazit:
Ein Klasse Film wegen seines unverwechselbaren Soundtracks und cooler Szenen mit dem passendem Gewalt-Grad. Es ist wohltuend das man hier keinen Schiss hatte und einer zu weichen FSK 16 Variante, eher eine passende FSK 18 realisierte.

Der Film besitzt ebenfalls Wiedersehenswerte und ist daher vortrefflich auch für den Heimkino-Bereich zu empfehlen.

Boston - Amazon Prime

16. Januar 2021

Der Film könnte für sich betrachtet als sehr gut erarbeiteter Tatsachen-Thriller durchgehen.
Er besitzt auf Grund seiner Kameraperspektiven und Einblendungen von TV- und Überwachungskamerabildern einen sehr guten dokumentarischen Charakter.
Der Ermittlungsablauf wird in guten Schritten geschildert.

ABER die beiden Mankos des Films heißen ausgerechnet Peter Berg und Mark Wahlberg.

Denn durch dieses Gespann wirkt der Film unfreiwillig inszeniert und auf Wahlberg zugeschnitten.

Das Duo Peter Berg als Regisseur und Mark Wahlberg als Hauptdarsteller sehen wir neben "Bosten" bereits in den Filmen "Lone Survivor", "Deepwater Horizon", "Mile 22" und "Spenser Confidential".
Und stets wird Wahlberg seiner stereotypischen Rolle eines scheinbar allwissenden, leicht cholerischen, schnell laut werdenden, und maskulin wirkenden "Helden" gerecht.

Dieser Umstand wirkt in "Boston" bereits routiniert, die Grundlage des Drehbuchs leider aufgesetzt und Wahlberg-spezifiziert dastehen lässt.

Schade das durch diesen Umstand die Vorgänge des 15. - 19. Mai 2013 nicht glaubhaft erscheinen wollen und der Film eben aufgesetzt wirkt. Ein anderer Regisseur, ein anderer Darsteller für Tommy Saunders und der Film käme sehr viel interessanter rüber. Und wenn wenigstens Mark Wahlberg nicht unbedingt die Hauptrolle und denselben Charakter wie in bereits vier anderen Filmen hintereinander gespielt hätte.
Denn Kevin Bacon als leitender FBI-Agent und die Inszenierung der Ermittlungen sind richtige Entscheidungen gewesen.

Joe Begos schrieb ein Drehbuch was auf einen Bierdeckel passt. Und der Film mit seinem Plot spielt kaum mehr Reize aus.
Die Hommage an 80er C-Movies kommt allerdings an. Bis auf Stephen Lang (Avatar) und Fred Williamson (From Dusk till Dawn) können die DarstellerInnen ihre Charaktere nicht gut verkörpern. Was wiederum nicht überraschend ist. Haben sie doch schon zu besseren Zeiten kaum eine Rolle in größeren Filmen gespielt.
Und so plätschert das bisschen an Story trotz nur 90min Laufzeit öde vor sich hin. Der Gewaltgrad ist zwar hoch. Aber dank eines überbordenden Filmkorns, dunklen Bildes und schnellen Schnitten ist davon nicht viel zu sehen.
Lou Begos schafft es nicht einen Slasher mit trashigen Kampfszenen wie sie hohen Gewaltgrad ermöglichen und eine wenigstens für C-Movies unterhaltsame Story zu inszenieren. Dabei ist die Wahl eines einzigen Ortes der als Verteidigungs- und Kampfort herhält voller Potenzial für skurrile gewaltgeile Charaktere.
Ich bekomme nicht den Eindruck als ob sich Begos sicher war was er letztendlich drehen wollte. Er inszeniert Junkies teilweise wie blutrünstige Zombies die sich auch so bewegen.
Was so gar nicht zu dem Szenario "Drogen-Motz will seinen Stoff zurück" passt.

mein Fazit:

Der Film hat ein paar gute Momente und taugt als Onetimer ganz gut.

Der Erwerb einer Blu-ray ist bei dem quarkigen Bild jedoch Perlen vor die Säue. Wenn Hommage an die 80er, sollte man sich den Film auf einer VHS oder bestenfalls DVD zulegen. Dann kommt die mangelhafte Qualität authentisch rüber.

 

Pride (2014) - Amazon Prime

15. Januar 2021

Cool was Matthew Warcus hier mit kaum Erfahrung von Kinoproduktionen auf die Beine stellt.
Nach dem Drehbuch von Stephen Beresford inszenierte er eine Geschichte die auf wahre Begebenheiten in den Jahren 1984 und 1985 beruht.
Der Film ist over all trotz der ernsten Umstände ein gekonntes "Feel Good"-Movie geworden. Die vorherrschende Message des Films heißt "Solidarität".
Wer liest das es sich um Schwule und Lesben handelt liegt falsch. Ganz und gar nicht wirkt der Film in irgendeiner Sicht anklagend gegenüber Heterosexuellen und versucht Homosexuelle in ein richtiges Licht zu rücken. Auch werden hier keine Klischees bedient.

Vorurteile werden gezeigt. Aber sie werden schnell glaubhaft zerstreut. Die Menschen der Ortschaft Onllwyn und eine Gruppe Homosexueller aus London kommen sich aus Sympathie und Menschlichkeit näher, freunden sich an, bauen Vorurteile ab, zeigen das sie trotz verschiedener sexueller Neigung für eine gemeinsame Sache stehen können. Und zeigen so auf das die sexuelle Neigung überhaupt keinen Menschen definiert.

Und weil Warcus mit seinem Film einen Plot schafft der das homosexuell sein nicht in die Vordergründigkeit stellt, erwächst hier eine wunderbare solidarische Geschichte die mitnimmt und in den Bann ziehen kann.

Auch weil der Cast sehr gut schauspielert und die Charaktere sehr eindringlich und überzeugend rüberbringt. Dominic West alias Jonathan, Imelda Staunton als Hefine, Ben Schnetzer in der Rolle des Marc und George McKay den die Meisten unter uns eher aus dem Film "1917" kennenlernten, spielen wunderbar auf und geben dem Film eine langlebige schauspielerische Gewichtung.

Nicht zuletzt versteht es auch der Soundtrack und Score dem Film eine erfrischende und lebendige Note einzuhauchen. Die 80er Sounds machen einfach richtig Bock und kommen selbst von der Streaming-Plattform voluminös auf die Lautsprecher.

mein Fazit:

Ein Klasse Film, sehens- und empfehlenswert für dijenigen unter uns die auch abseits von Bombast-Kino unterwegs sind.

Vorab gesagt, dieser Film wurde nach John Grishams Roman "The Rainmaker" von Francis Ford Coppola inszeniert.
Er stellt kein Remake des 1956 erschienenen Spielfilms mit selben Titel dar.

Coppola verfasste das Drehbuch und übernahm die Regie. Clever und spitzfindig, dabei dennoch noch grün hinter den Ohren und teilweise naiv stellt er den jungen Anwalt Rudy Baylor, der seine ersten Fälle aufnahm noch ehe er sein Examen in der Tasche hatte dar.

Matt Damon spielt seinen Charakter dank seines glaubhaften Alters und seiner erfrischenden Weise zu schauspielern auf einem sehr hohen NIveau und kann in jeder Szene überzeugend auftreten.

Coppola erzählt seine Geschichte (da mir der Roman von Grisham nicht geläufig ist) zweigleisig, was zwei Stunden Spielzeit wie im Fluge vergehen lässt. Schadenersatzforderungen und Gewaltdelikte sind in unserer Gesellschaft an der Tagesordnung. Und so können beide Delikte dank der überzeugenden Inszenierung durch Coppola in den Bann ziehen.

Die Zweigleisigkeit bewirkt auch das ein verzweigter Cast mit vielen Nebencharakteren zum Auftritt kommt. Danny DeVito und Matt Damon stehen mit Witz, Charme, aber auch Emotionen und Schlauheit im Mittelpunkt der Geschichte. Aber bis in die Nebenrollen sorgen sehr gute SchauspielerInnen für eine breite interessante Charakterdarstellung mit der man mitfiebert. Jon Voight und Danny Glover spielen sehr überzeugend, ebenso wie Claire Daines.

Coppola schafft es ohne in Überlänge zu gehen eine sehr große Geshcichte zu erzählen, ohne das man das Gefühl bekommt hier fehlt etwas. Durch clevere Schnitte und Einzelszenen kann man den beiden von Rudy geführten Fällen und seiner Arbeit folgen .

mein Fazit:

Coppola ist mit diesem Film ein hochwertiges Gerichts-Drama gelungen. Es unterhält paradoxer Weise trotz seiner schwerwiegenden behandelten Fälle mit einer wunderbar leichten Einsichtnahme. Ein groß angelegter namhafter Cast und authentische Charaktere machen den Film zu einer empfehlenswerten Abendunterhaltung.

Peter Landesman nahm sich für diesen Film die Arbeit des Drehbuchautors und des Regisseurs vor.
Für das Drehbuch bediente er sich einer Persönlichkeit die durch ihre Forschung und Publikationen Anfang der 2000er bekannt wurde ....., Dr. Bennet Omalu.
Nah an den realen Begegenheiten wirft er ein Licht auf Omalu, beginnend mit seiner Autopsie des 50jährig verstorbenen, an Depressionen leidenden ex Footballspielers Mike Webster.
Im Verlauf seiner Forschung und auch unter Mitwirkung des früheren Manschaftsarztes Dr. Julian Bailes, hier gespielt von Alec Baldwin setzte Omalu in entscheidender Weise die NFL unter Druck zuzugeben das Football das Gehirn schädigen kann.

Landesman besorgte sich einen interessanten und stimmigen Cast für die Charaktere. Erzählt die Geschichte in ruhigen Bildern. Leider verpasst er es aber, dem Zuschauer die Person Dr. Bennet Omalu und seine Arbeit so nahe zu bringen das eine gewisse Dramatik in seinen Publikationen aufkommt und man emotional mitgenommen wird. Es gibt nur wenige Lichtblicke in Form von Mitschnitten von Football-Spielen die im Film eingebunden sind. Die Reaktionen der NFL-Funktionäre werden von Landesman plump inszeniert. Auch hier fehlt es an der nötigen Brisanz. Verpasst durch mangelhafter Charakterdarstellung.
Alle Personen und deren Handlungen und Entscheidungen wirken so weit weg das es letztendlich zu einer Gleichgültigkeit kommt. Ganz so wie es im realen Leben ist.

Will Smith und Alec Baldwin spielen ihre Charaktere super. Ihr schauspielerisches Können trägt zum großen Maß bei, dass man dem Film folgen möchte. Ein glücklicher Umstand der Landesmans noch unsichere Regie-Arbeit etwas ausbügelt.


mein Fazit:

Ein guter Onetimer. Gute schauspielerische Leistungen können eine nur mäßige Inszenierung teilweise wettmachen. Aber over all inszenierte Landesman seinen Film emotionsarm und wenig dramatisch, was den Wiedersehenswert drastisch mindert.
Die Geschichte mitten aus dem Leben ist allerdings nicht verkehrt. Nur leider nicht optimal nahe gebracht.

Dieser späte Streifen ist ein Beweis dafür das auch gestandene Branchen-Größen einmal mit dem falschen Fuß aufstehen.
Spielberg meint, es wäre gut sich auf alte Erfolgsrezepte zu berufen und inszeniert den vierten Film tatsächlich sehr ähnlich wie die drei früheren Filme.
Das passt leider aber nicht so recht zu den neumodischen Charakteren wie einer russisch abstammenden Figur die Cate Blanchett spielt? Was soll das?
Überhaupt, streiche Nazis und verwende nun russische Uniformen. Mehr ändert sich nicht zum Plot des ersten und dritten Films.

Leider wird Indiana Jones in diesem Film auf Grund eines dilletantisch anmutenden Newbies in Gestalt von Henry Williams (Shia LeBeouf) demontiert. Der Held der 80er Jahre muss sich trotz der Erfahrungen seiner vorherigen Abenteuer nun von so einem Schnösel als "Opa" bezeichnen lassen und geigt ihm dann auch nicht die Meinung.

Trotz des Aufgebotes namhafter SchauspielerInnen kann der Plot nicht emotional wirken. Der Film wirkt eben wie der dritte Aufguss. Knapp 20 Jahre nach seinem letzten Abenteuer scheint sich Indiana Jones charakterlich nicht ein bisschen weiterentwickelt zu haben. Er agiert ganz so wie in den früheren Filmen, was sehr unglaubhaft anzusehen ist. Es gibt dieselben Verfolgsjagden und Kämpfe auf Fahrzeugen. Ok, nun um Dschungel statt in einer Wüste. Gähhhhn.

Was Spielberg wohl für eine stimmige Retro-Betrachtungsweise hielt, kommt heute altbacken und zurückgeblieben vor. Das beweisen auch die Schenkelklopfer die einfach bei der gegebenen Darstellung der Charaktere nicht zünden wollen.

Zudem halte ich Shia LeBeouf nicht nur fehlbesetzt. Der Charakter Henry Williams kommt wie ein Klotz am Bein, wie das fünfte Rad am Wagen in der Geschichte vor. So als ob man krampfhaft einen jungen Charakter und Schauspieler einführen wolle. Für die Geschichte selbst ist er garnicht notwendig und gar ohne Belang.

Will der Film in Teilen moderner wirken, hat man leider keinen Deut anders im Score gemacht. John Williams schlägt dasselbe Gefiedel wie in den früheren Filmen an. Auch in derselben Intensität. Die selben Töne und die überbordende Intensität des Scores langweilen nur noch und passen auch nicht in die Zeit.

mein Fazit:
Ein unnötiger vierter Film weil er Indiana Jones in keinem gereiften Licht erscheinen lässt und keine frische Story bietet.

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