The 800 (2020) - Amazon Prime
Zur Absicherung des Rückzuges der Nationalrevolutionären Armee werden 800 Soldaten der 88.Division in das Sihang-Lagerhaus verbracht. Sie verschanzen sich dort und leisten der bis zu 20.000 Mann starken japanischen Invasionsarmee der 3. Kaiserlichen Division erbitterten Widerstand.
Der mehrfach presigekrönte Guan Hu nahm sich dem Drehbuch und der Regie an, und inszenierte einen Kriegsfilm der sowohl auf emotionaler Ebene wie auch bezüglich der Grausamkeit des Krieges gerecht wird.
Schonungslos wird aufgezeigt was Waffen an menschlichen Körpern anrichten können. Die psychologische Wirkung der ständigen Überfälle der Japaner auf das Lagerhaus und die Erschießung der eigenen landsleute weil man sie für Deserteure hält, ist all vorherrschend und setzt charakterlich ein gutes Zeichen.
Eine skurrile und makabere psychologische Wirkung haben die ausländischen Stadtviertel, Konzessionen genannt. Von hier aus haben die BürgerInnen dieser Viertel quasi eine "Live-Show" vom Krieg zwischen den Chinesen und Japanern. Ganz schön irre.
Ob das wirklich so vollzogen wurde? .... Ich vermag es nicht zu sagen.
Allerdings ist dieser Film eine rein chinesische Produktion. Heißt, hier muss man bissel aufpassen. Auch hier werden die Japaner als gewisse- und ehrenlose Besatzungsmacht dargestellt. Japanische Charaktere werden nicht menschlich dargestellt.
Chinesen widerum als die ehrenvollen Opfer, die ganz ohne Selbstzweck für das Wohl der Anderen und ihre Freiheit kämpfen.
Sehr stereotyp daher die Inzenierung der Charaktere. Der Wahrheitsgehalt der Geschichtsvermittlung bleibt mir im Dunklen.
Aber der Plot macht Laune. Hat Guan Hu ein gutes Händchen bewiesen. Trotz der 143min Laufzeit spult sich der Film rasch ab und bietet keinerlei Längen.
Die aufwendige Arbeit an den Kulissen und das große Aufgebot an Handwerkern und ermöglichten einen hohen Grad authentischer Gebäudekämpfe. Hier sieht nicht jede Ecke gleich aus. Schauspielerisch kann ich dem Treiben auch sehr gut folgen. Gewohnte leicht bis stark überzeichnete Gefühlsregungen liegt den chinesischen DarstellerInnen inne. Hier bildet der Film keine Ausnahme.
Ich kann damit sehr gut leben.
mein Fazit:
Ein guter Beitrag aus China. Sehr eindringlich und emotional. Ohne aber zu einem drückenden Gedankenexperiment verwurstet zu werden. Das Kriegsgeschehen wirkt schauderhaft surreal an diesem Lagerhaus.
Schaut euch diese Produktion ruhig mal an. Viele werden nicht enttäuscht werden.
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