Blog von John Woo

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |

YUEN WAH - Der 4. Drache

9. August 2013

Hi, liebe Martial Arts- und Actionfreunde!

In diesem Blog möchte ich einen der Top-Bösewichter des Hong Kong Kinos näher beleuchten. Unter Meister Yu Jim Yuen begann er im Alter von 6 Jahren seine harte Ausbildung an der Peking Oper. Mit u.a. Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao formte er die "Seven Little Fortunes" ( die restlichen Mitglieder waren Yuen Tak, Yuen Bun und Corey Yuen ) . Diese Freundschaften begleiten ihn bis zum heutigen Tage, sowohl privat als auch beruflich. Bei den eingefleischten Hong Kong Fans müsste es jetzt gewaltig klingeln.

...aber klar doch!!! Die Rede ist von...
 


Quelle:heroic-cinema.com

 YUEN WAH

 

Wie seine prominenten Kollegen, begann auch Yuen Wah ( der mit bürgelichem Namen Yung Chi heißt ) seine ersten Schritte in der Filmwelt als Stuntman, da er durch die harte Martial Arts- und Akrobatikausbildung die besten Voraussetzungen dafür hatte. Schon in frühen Shaw Brothers Produktionen sieht man ihn im Hintergrund oder sogar in kleineren Nebenrollen immer wieder auftauchen, bevor er dann in den 80ern bei   Golden Harvest auch große Rollen übernahm. Er arbeitete einige Male mit und für   Bruce Lee. Die erste gemeinsame Zusammenarbeit der beiden war der 1972 erschienene "Fist of Fury" ( dt. Titel: Todesgrüße aus Shanghai ).


                  Quelle: kungfumagazine.com                                    Quelle: moviepilot.de

 

Fans kennen die Szene, in der Bruce Lee der Zutritt zu einem Park verweigert wird, weil er Chinese ist. Der "Parkwächter" weist ihn auf dieses unschöne Schild hin:


Quelle: blogs.mcclatchydc.com

Im nächsten Moment lässt der Parkwächter eine Dame mit Hund kommentarlos passieren. Jetzt erscheint Yuen Wah mit einigen anderen am besagten Eingang und sagt herablassend zu Bruce Lee, er würde ihn in den Park mitnehmen, wenn dieser, wie ein Hund auf allen Vieren laufen würde. Die Reaktion darauf könnt ihr Euch im folgenden Ausschnitt selbst ansehen:

 Quelle: youtube

Seine Physis und die Fähigkeit, Bruce Lee's Bewegungen extrem gut zu imitieren brachten ihm den Posten als dessen Stuntdouble in "Enter the Dragon" ein, wo er die Akrobatischen Aktionen, wie Flips, Salti usw. für ihn absolvierte. In diesem kurzen Clip erzählt Yuen selbst, wie er Bruce in der anfänglichen Szene( kurz nach dem Kampf gegen Sammo Hung ) bei dem Sprung über die Mönche gedoubled hat.



Quelle: youtube


Im 1987 erschienenen "Eastern Condors" unter der Regie von Sammo Hung, welcher auch die Hauptrolle übernahm, konnte Yuen Wah zum ersten Mal in seiner Paraderolle, des bösen Psychopaten auftrumpfen.

    

            Quelle: cybermonkeydeathsquad.com       Quelle: http://www.brns.com/hkactors/pages/page49.html

Dieser Film ist, meiner Meinung nach, einer der besten Vertreter des Genres und kann mit vielen Topdarstellern der damaligen Zeit ( Sammo Hung, Yuen Biao, Yuen Wah, Joyce Godenzi, Lam Ching Ying, Melvin Wong, Yuen Woo Ping, Billy Chow, Corey Yuen, Yasuaki Kurata, Dick Wei usw.) und harter Action sowie grandiosen Martial Arts Szenen auftrumpfen. Hong Kong Kino par exellence. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies schnell nachholen.


Quelle: youtube

Die positive Resonanz, welche Wah für seine Darstellung des Generals erhielt, brachte ihm im darauffolgenden Jahr in Dragons Forever, wieder unter der Regie von Sammo Hung, erneut die Rolle des bösen Psychos ein.

Quelle: http://punchintheneckreviews.blogspot.de

Statt des Fächers und des markanten Lachens, gab man ihm hier Zigarren als Markenzeichen, welche er dann akribisch rauchte. Yuen berichtete später, daß ihm zwischendurch sehr schwindelig wurde von den vielen Takes, in denen er die Zigarren rauchen musste.

Quelle: http://dereklieu.wordpress.com

In "The Iceman Cometh" von 1989 ( dessen Remake mit Donnie Yen Ende des Jahres in den asiatischen Kinos zu sehen sein wird ) durfte Yuen Wah erneut das Böse verkörpern und spielte den Gegner von Yuen Biao. Die beiden lieferten sich einige grandiose Actionsequenzen und Kämpfe und einen sehr schönen Showdown.
Im gleichen Jahr spielte er an der Seite von Jet Li in Tsui Hark's "The Master" einen guten Charakter.
Hier eine Szene aus dem Film:


Quelle: notcomingsoon.com


1992 spielte er ein weiteres Mal, zwar nicht den Hauptbösewicht, aber die rechte Hand des Bosses in Police Story 3 - Supercop.

Quelle: martialartsunltd.co.uk

 

 

Den meisten dürfte Yuen Wah aber durch seine Rolle in Kung Fu Hustle ( 2004 von Stephen Chow )bekannt sein, die auch mehr oder weniger, ein Leinwandcomeback für ihn war, hatte er doch seit den späten 90ern vermehrt in TV Serien mitgewirkt und weniger Filme gemacht.


Quelle: youtube

In "Australia" ( 2008 mit Hugh Jackman und Nicole Kidman ) spielte er eine Nebenrolle, jedoch diesmal keinen Bösewicht.

Quelle: flickr.com

Nachfolgend ein kleines Interview, indem er sich selbst zu dieser Rolle äußert:


Quelle: youtube

In den letzten 10 Jahren sieht man ihn nur noch gute Charaktere spielen und nicht mehr den Bösewicht, der ihn so beliebt und bekannt gemacht hat. Bis heute ist Yuen Wah immer noch im Filmbusiness aktiv und taucht auch immer mal wieder mit einem seiner alten Kindheitsfreunde, Sammo Hung, Jackie Chan und Yuen Biao, in Filmen auf.

Ich freue mich immer wieder, ihn in einem Film zu sehen, ganz zu schweigen von seinen alten und bereits oft gesehenen Auftritten.
Jackie, Sammo und Yuen Biao wurden immer als die "Three Dragons" bezeichnet und spielten in vielen Filmen Seite an Seite, teilweise auch nur zu 2 in verschiedenen Kombinationen. Yuen Wah war nicht viel weniger häufig dabei ( egal ob nun auf gleicher oder gegnerischer Seite ) deswegen ist er der verdiente

4. Drache !

 

Zum Schluss noch ein ganz kleiner Auszug seiner Filme / Auftritte, die man meiner Meinung nach gesehen haben sollte ( ab 1980 ):

Mr. Vampire ( 1985 / hier spielt er übrigens den Vampir )

Heart of Dragon aka Powerman 3 ( 1985 / mit Jackie Chan, Sammo Hung )
Millionaire's Express aka Shanghai Express ( 1986 / mit Sammo Hung, Yuen Biao )
Eastern Condors ( 1987 / mit Sammo Hung, Yuen Biao )
On the Run ( 1988 / mit Yuen Biao )
Dragons Forever aka Action Hunter ( 1988 /mit Jackie Chan, Sammo Hung, Yuen Biao)
The Master ( 1989 / mit Jet Li )
Police Story 3 – Supercop ( 1992 / mit Jackie Chan, Michelle Yeoh )
Kickboxer ( 1993 / mit Yuen Biao )
Kung Fu Hustle (2004 )
Dragon Tiger Gate ( 2006 )


Ich hoffe mein Blog über diese Hong Kong Legende hat Euch gefallen und würde mich über Eure Kommentare und "Danke" sehr freuen.

Bis bald

Euer
John Woo


Herzlich Wilkommen liebe Filmfreunde !

Diesen Blog widme ich den, mutierten, pizzasüchtigen Kampfschildkröten

Leonardo
, Donatello, Michelangelo und
Raphael

Als Kind der 80er bin ich mit ihnen aufgewachsen und liebe sie heute noch genauso wie früher! Da ja nächstes Jahr der neue TURTLES Film von Michael Bay in die Kinos kommt, habe ich es mir zum Anlass genommen, das TURTLES-Universum mal genauer zu beleuchten.

Ich wünsche Euch viel Spass beim lesen!


Quelle:sciencefiction.com


Die Entstehung eines Kults

Die beiden Comicbuchzeichner Peter Laird und Kevin Eastman hatten die Idee, eine Parodie auf Marvel's Comicbuchreihe The New Mutants, einem Spin-Off der X-Men zu kreieren.
Auf folgendem Bild mit Leonardo zu sehen
( links: Peter Laird und rechts: Kevin Eastman ):
 

Quelle: tumblr.com

The New Mutants waren eine Gruppe von Teenagern, die wie die X-Men, Charles Xavier's Schule für junge Begabte angehörten. 1982 hatten sie ihren ersten Auftritt in einem Comic, woraufhin dann 1983 der erste eigene Comic erschien.


Quelle: wikipedia
 
Eines Abends saßen die beiden Freunde zusammen und entwarfen die erste Skizze einer maskierten Schildkröte mit einem Nunchaku.  Michelangelo war geboren!     


Quelle:tmnt25.crtti.com
                                                         
Peter Laird schlug vor, 4 dieser Schildkröten zu kreieren, von denen jeder auf eine bestimmte Waffe spezialisiert ist. Und so kamen neben Michelangelo mit den Nunchakus noch Leonardo, der mit zwei Katanas ( Samurai Schwerter ) kämpft, Donatello mit seinem Bo ( Langstock ) und Raphael mit den Sais ( Dreizack ).

Aber wie sind die mutierten Schildkröten nun entstanden?
Als ein kleiner Junge gerade 4 Babyschildkröten aus der Tierhandlung nach Hause transportierte, sah er wie ein Blinder Mann die Strasse überquerte und dabei fast von einem mysteriösen Truck mit der Aufschrift "T.G.R.I" überfahren wurde. Ein weitereer Mann wollte dem Blinden zur Hilfe eilen und rempelte dabei den Jungen an, der daraufhin die Schildkröten fallen lies. Beim Ausweichmanöver verlor der Truck einen Behälter, welcher beim Aufprall kaputt ging. Dickflüssiger, grüner Schleim ( Ooze ) trat aus, welcher die kleinen Schildkröten in den Gulli spülte. Der spätere Ziehvater und Meister der TURTLES, die Ratte Splinter, fand die kleinen Schildkröten in der Kanalisation und wollte ihnen helfen. Dabei kam er selbst mit dem Ooze in Berührung und alle mutierten zu den humanoiden, intelligenten Wesen, die bis heute so bekannt und beliebt sind.


Im Mai 1984 erschien die erste Ausgabe von
Eastman and Lair's TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
in schwarz-weiß und einer Auflage von 3000 Stück.


Quelle:tomheroes.com

Schnell wurden die TURTLES populär, es folgten weitere Comics und 1987 ein Angebot an Eastman und Lair, eine Zeichentrickserie zu produzieren. Die beiden mussten einige Kompromisse eingehen. Die ursprünglichen Comics waren düsterer, es floss Blut und wurde geflucht, was laut den Verantwortlichen nicht in ein Kinderprogramm passte.

Die 1. Zeichentrickserie

...lief von 1987 bis 1996 mit insgesamt 193 23-minütigen Folgen, aufgeteilt in 10 reguläre- und eine Sonderstaffel namens
"Ferien in Europa".

Und so sahen die ersten Zeichentrick-TURTLES aus:


Quelle:video.m3x.org

Während sie in den Comics noch alle rote Masken und Bandagen trugen, bekamen sie ab der ersten Zeichentrickserie alle ihre individuellen Farben, welche bis heute in allen Filmen, Serien und weiteren Comics beibehalten wurden.
Als die Serie in Großbritanien startete, wurde nochmal einiges angepasst. So änderte man zunächst den Namen NINJA TURTLES in HERO TURTLES ( was dann auch in anderen Ländern u.a. in Deutschland übernommen wurde ), da die verantwortlichen der Meinung waren, dass das Wort "Ninja" nicht in ein Kinderprogramm passt. Sämtliche Logos und Merchandiseartikel mussten geändert werden. Zudem wurde Michelangelos Waffe, das Nunchaku gegen ein Seil mit Enterhaken getauscht, da Nunchakus laut britischem Gesetz verboten sind.


Die Handlung

Grob zusammengefasst: die TURTLES leben mit Meister Splinter, der sie in der Kampfkunst Ninjutsu unterrichtet, in der Kanalisation unter New York City und kämpfen für Recht und Ordnung. Die Gegner der TURTLES sind Shredder ( ehemals Oroku Saki
)
ein Außerirdischer aus der Dimension X.
Es gab zudem viele weitere Schergen in Reihen der Bösen,
die den TURTLES immer wieder zu schaffen machten
( hierzu später Genaueres ). Die Serie ist hierzulande auf DVD erhältlich und die ersten 3 Staffeln sind für das 1. Quartal 2014 bereits auf Blu-ray angekündigt.


Die Realverfilmungen

Durch die immense Popularität, welche die Zeichentrickserie den 4 Schildkröten bescherte, ließ ein Kinofilm nicht lange auf sich warten und 1990 erschien unter der Regie von Steve Barron
( The Coneheads,  1993 ) "Teenage Mutant Ninja Turtles". Der Film basierte nicht auf der Zeichentrickserie sondern sollte eine eigene Interpretation der Comics sein.


Quelle: moviepostershop.com


Quelle: collider.com


Es wird die Geschichte von Beginn an erzählt, wie die Turtles April kennenlernen und zum ersten Mal auf den Foot Clan und dessen Anführer Shredder stoßen, welche sie natürlich besiegen müssen, um New York wieder sicherer zu machen.

In der deutschen Version wurden während der Kampfszenen cartoonartige Geräusche eingefügt ( Glocken und Pfeiftöne ) um die Gewalt etwas zu verharmlosen. In der Originaltonspur sind diese nicht vorhanden, wodurch der Film eine Spur düsterer / ernster wirkt.
 Durch den großen Erfolg des ersten Teils erschien 1 Jahr später  direkt das Sequel "Turtles 2 - Das Geheimnis des Ooze", dieses Mal unter der Regie von Michael Pressman, welcher sonst eher für TV Filme und Serien bekannt war.



Quelle: turtleevent.com

In diesem Teil geht es erneut gegen den totgeglaubten Shredder, der seinen Foot Clan neu aufgebaut hat und sich an den Turtles rächen will.
Der junge Pizzabote, Keno, der den Turtles im Kampf zur Seite steht wurde von Ernie Reyes Jr. gespielt.


Quelle: muppet.wikia.com

Den erfahrenen Kampfkünstler werden die meisten sicher in folgender Szene aus "Welcome to the Jungle" (mit Dwayne 'THE ROCK' Johnson und Sean William Scott) gesehen haben:


Quelle:youtube

In Teil 2 gab es auch den "legendären" Auftritt von Vanilla Ice, der seinen "Ninja Rap" auf der Bühne eines Clubs performt als die Turtles mitten im Kampf hereinplatzen.
Und das Musikvideo dazu will ich Euch natürlich nicht vorenthalten!


Quelle:youtube


Das Sequel war zwar nicht mehr so erfolgreich wie der Erstling aber man wagte sich 2 Jahre später dennoch an einen weiteren Teil.
Unter Regisseur Stuart Gillard erschien 1993 der dritte und bis jetzt letzte Realfilm, "Turtles 3", bei dem der Erfolg jedoch ausblieb, was zur Folge hatte, dass vorerst keine weiteren Filme mehr gedreht wurden.


Quelle: comicattack.net

April durch ein antikes Zepter zurück ins feudale Japan teleportiert, die Turtles folgen ihr und haben nicht viel Zeit, sie zu finden und mit ihr zurückzukehren. Dabei erleben sie natürlich allerhand neue Abenteuer.


Die Real-Serie


Quelle:animockerystudios.com

1997-1998 entstand "Ninja Turtles - The next Mutation"  und schaffte es gerade mal auf 1 Staffel mit 26 Folgen a 25 Minuten Laufzeit.
Die Serie war bei den Fans sehr unbeliebt. Man plante zwar noch eine zweite, computeranimierte Staffel,
welche aber nie realisiert wurde.
Extra für die Serie wurde ein fünfter, weiblicher(!) Turtle , namens Venus De Milo erfunden.


Quelle:ugo.com

Es wurde in der Story so erklärt, daß es ursprünglich 5 Turtles waren aber Splinter damals in der Kanalisation nur die 4 retten konnte, bevor Venus dann weggespült wurde. Später erfährt sie ihre Geschichte und gelangt zu ihren Brüdern.

 Weitere Gründe, warum  die Serie so unbeliebt war:
-Erzfeind Shredder kam nur in den ersten beiden Episoden vor, der Hauptgegner waren der "Dragon Lord" ( nein, nicht Jackie Chan ) und seine Armee humanoider Drachen.
- Michelangelos geliebten Nunchakus wurden kurzerhand gegen Tonfas ( ähnlich dem Polizeiknüppel ) ausgetauscht, da sie in vielen Ländern gesetzlich verboten sind.



Quelle:tbotech.com

Für TURTLES-Fans der ersten Stunde ist die Serie absolut nichts,  es wirkt vieles sehr albern und es gibt auch keine wirklichen Kämpfe, sondern eher alberne Comedyprügeleien, die z.T. auch noch "vorgespult" wurden. Für Kleinkinder ist die Serie dennoch unterhaltsam, denke ich.
Wer möchte, kann sich auf der Tube ein eigenes Bild davon machen, dort gibt es die Folgen in voller Länge ( ich verzichte an dieser Stelle auf das posten von Links ). Die Serie ist bei uns auch auf DVD erhältlich. (Die zweite DVD mit den restlichen Folgen erscheint diesen Monat)


Quelle:ninjaturtlepower.wordpress.com



So Freunde, da mir hier langsam der Platz ausgeht und ich noch lange nicht fertig bin, geht es weiter im 2. Teil ! Es lohnt sich , weiter zu lesen!

...und hier geht es direkt weiter mit dem 2.Teil meines NINJA TURTLE-Blogs !


Die OAV-Serie ( Japan )
  Mutant Turtles: Chojin Densetsu-hen 1996 gab TV Tokyo den Auftrag, eine 25 Minütige Turtles Folge zu produzieren um eine neue Reihe von Actionfiguren, namens "Supermutants Ninja Turtles" zu bewerben.

Durch Zufall stoßen die Turtles auf eine gefangene Fee. Nachdem sie sie befreien, schenkt diese ihnen zum Dank die Fähigkeit, sich in Supermutanten zu verwandeln.
Und so sehen sie dann aus:




Quelle:theroundaboutmethod.blogspot.com


Erinnern stark an den alten Zeichentrick Wolverine.


Quelle:marvel.wikia.com


1997 wurde eine weitere Folge produziert, welche wieder als Werbung für die neue, Japan-exklusive
"Metal Mutation Ninja Turtles" diente.
Die beiden Folgen wurden bisher nur in Japan auf VHS veröffentlicht.


   
Quelle:ninjaturtles25years.webs.com


Die "fast"-CGI Serie


Quelle:zmnt.wikia.com

2001 produzierten die Rainbow Studios einen 5-minütigen Trailer für eine 3D-animierte CGI Turtles Serie. Da jedoch zu dem Zeitpunkt kein Interesse an einem CGI Format für die Turtles bestand, fanden sich keine Investoren für die Serie und das Projekt wurde fallen gelassen.
Natürlich habe ich den Clip für Euch ausgegraben!
Und hier ist er:


Quelle:youtube


Die 2. Zeichentrickserie

2003 feierte die 2. Zeichentrickserie ihre Premiere.
Mit aufpoliertem Logo



Quelle:logos.wikia.com

und neuem Design der Charaktere wurde diese Serie sehr eng an die Original Comics der ersten Stunde angelehnt und war weitaus düsterer und durchdachter als die erste Zeichentrickserie.
So gab es bei dieser Serie eine folgenübergreifend, zusammenhängende Story. Insgesamt wurde die Serie mit 7 Staffeln, bestehend aus 156 25-minütigen Folgen von 2003 bis 2009 ausgestrahlt.
Auch hier ging es gegen Hauptbösewicht Shredder, wenngleich man gleich 3 Versionen gegenüber stand. Einige neue Charaktere wurden zudem in die Story eingebracht.
Auf folgendem Bild sieht man, dass die 4 Helden deutlich erwachsener wirken. Sie sind muskulöser und gucken nicht unbedingt so freundlich, wie ihre, doch sehr kindgerechten Vorgänger.


Quelle:gamefaqs.com


Der CGI-Kinofilm


Quelle:fanpop.com

2007 erschien der vierte Kinofilm über die TURTLES und ist eine Fortsetzung der 3 Realfilme aus den frühen 90ern. Es werden zudem auch Elemente aus der 2. Zeichentrickserie aufgegriffen, so ist April O'Neal ebenfalls Antiquitätenhändlerin.
Wie in den ersten Comics ist der Film ein wenig düsterer gehalten.


Der Zeichentrickfilm
TURTLES FOREVER

Zum 25-jährigen Jubiläum erschien 2009 ein 81-minütiger Zeichentrickfilm, der gleichzeitig das Serienfinale der 2. Zeichentrickserie war.
Das Besondere: In dem Film treffen alle 3 Generationen der TURTLES aufeinander. Die 1984er Comic TURTLES, die 1987er Zeichentrick TURTLES und die 2003er Zeichentrick TURTLES.



Quelle: jobitaun.blogspot.com


Die CGI-Serie


Quelle: nick.de


Seit 2012 läuft auf dem US Sender Nickelodeon eine computeranimierte und die insgesamt 4. Serie über das TURTLES-Universum. Hier sind alle bekannten Charaktere wieder vertreten.


TURTLES Reboot 2014


Quelle:starblight.de

Michael Bay dreht momentan ein Reboot der alten TURTLES Filme, welcher für August 2014 angekündigt ist. U.a. sind Megan Fox als April O'Neal und in weiteren Rollen Whoopie Goldberg und William Fichtner besetzt. Als 2012 bekannt wurde, dass die TURTLES nicht, wie ursprünglich, durch das Ooze mutierten, sondern einer Alienrasse abstammen sollten, protestierten die Fans und starteten Petitionen. Die Beschwerden wurden ( Gott sei Dank ) vernommen und die ( schwachsinnige ) Idee mit der Alienrasse starb. Alles bleibt, wie gehabt !



Die Charaktere aus dem TURTLES Universum

Leonardo ist der Anführer und ernste Turtle, der seine Brüder immer wieder anspornt, fleißig zu trainieren und immer einen kühlen Kopf bewahrt.

Donatello ist das Technikgenie der Truppe und erfindet allerhand nützliche Dinge für den Kampf gegen das Böse. Er hat einen besonders dicken Draht zu Michelangelo.
In den Image Comics wird er direkt zu Beginn fast getötet. Anschließend verschmilzt er durch eine Begebenheit mit einem Cyborg, was für den Rest der Comicserie auch so bleibt.

Raphael ist der totale Hitzkopf und trägt oft große Wut in sich ( was in den Comics stärker ausgeprägt ist als in den Cartoons ). Er kämpft erst und denkt vielleicht dann nach. Natürlich geraten er und Leonardo deswegen oft aneinander, da sie völlig gegensätzlich sind.

Michelangelo ist der jüngste Bruder. Immer aufgedreht und in Partylaune, hat er immer  einen Witz auf der Zunge. Er isst viel lieber Pizza als dass er kämpft.

Splinter ist der Mentor und Ersatzvater der Turtles. Er rettete sie damals in der Kanalisation und mutierte, wie sie zu einem intelligenten Humanoiden. Er gibt sein Wissen über die Kampfkunst Ninjutsu an sie weiter, damit sie im Kampf gegen die zahlreichen Schergen bestehen können.

April O'Neal kommt, außer in der Realserie, in allen Formaten vor, ist jedoch nicht immer dieselbe.
So war die ursprüngliche April aus den Mirgae Comics die Laborassistentin vom späteren Gegner der TURTLES, Baxter Stockman.
In den IDW Comics war sie Biotechnologiestudentin und Praktikantin von Baxter Stockman. Erst in der ersten Zeichentrickserie war sie Fernsehreporterin für Kanal  3.
Im CGI Film von 2007 war sie Antiquitätenhändlerin und in der aktuellen CGI-Serie ist April erst 16 Jahre alt und Tochter eines Wissenschaftlers.

Shredder ( richtiger Name Oroku Saki ) ist der Erzfeind von Splinter und den Turtles. In der Realserie kommt er nur in den ersten Episoden vor. In der 2. Zeichentrickserie von 2003 gibt es mehrere Versionen von ihm: Ch'rell - der Utrom Shredder,
Tengu Shredder
und Cyber Shredder

Krang ist neben Shredder der 2. Superschurke. Er ist ein außerirdischer in Form eines menschlichen Gehirns und stammt aus der Dimension X. Sein Hauptquartier ist das Technodrom, eine Art Todesstern auf Rädern mit einem Auge oben drauf. Er kam erst ab der 1987er Zeichentrickserie vor. In den 3 Kinofilmen und der Realserie kommt er dagegen nicht vor aber in allen weiteren Serien.

 
Baxter Stockman ist ein Biogenetik-Wissenschaftler und Erfinder der Mouser ( die kleinen Roboter ) die er angeblich gegen die Rattenplage in New York City einsetzt. In Wirklichkeit nutzt er diese jedoch für seine dunklen Machenschaften. In allen Versionen ist Baxter Afroamerikaner, außer in der 1. Zeichentrickserie von 1987, wo er Kaukasier ist. Später mutiert er durch einen Zwischenfall zu einer humanoiden Fliege und bekämpft von da an die Turtles in dieser Gestalt. In den Kinofilmen, sowie in der Realserie kommt er nicht vor.

Karai ist die neue Anfrührerin des Foot Clans nachdem Shredder zum 2. Mal besiegt wurde. Wie Baxter Stockman, kommt auch sie in den Real Adaptionen der Turtles nicht vor.

Hun ist der Anführer der Purple Dragon Gang und wurde extra für die 2. Zeichentrickserie von 2003 erschaffen. Die Gang selbst kam bereits in den frühen Comics, in beiden Cartoonserien und auch in den Kinofilmen vor. Shredder rekrutiert später Bebop und Rocksteady aus ihren Reihen.
Hamato Yoshi war Mitglied des Foot Clans in Japan und Besitzer von Splinter, als dieser noch eine Hausratte war. Splinter sah Hamato immer beim Training zu und ahmte die Bewegungen nach, wodurch er die Kunst des Ninjutsu erlernte. In der 1987er Zeichentrickserie war er es selbst, der durch das Ooze zu Splinter mutierte. In der aktuellen CGI Serie ist er es selbst, der sich 4 kleine Schildkröten kauft, um Gesellschaft zu haben und später mutieren sie zu den bekannten Charakteren.

Bepop und Rocksteady
sind zwei Gangmitglieder der Purple Dragons, und mutieren zu einem humanoiden Nashorn und einem Wildschwein. In dieser Form sind sie den Fans am meisten bekannt.
Sie kamen in beiden Zeichentrickserien, in "Turtles Forver", den Archie- und IDW Comics vor.


...und einen dürfen wir natürlich nicht vergessen


Quelle:tumblr.com

  Casey Jones !!!
Der "dunkle Rächer" und treue Freund der TURTLES, der mit ihnen hin und wieder Seite an Seite gegen die Bösen kämpft.
Casey kommt lediglich in den Archie Comics, in der Realserie "The Next Mutation" und im 2. Kinofilm nicht vor, ansonsten ist auch er in allen Formaten vertreten.

2011 erschien der Independentfilm "Casey Jones" und handelt von den Ereignissen, die ihn zu dem Strassenkämpfer /-rächer machen, den wir kennen. Der Film hatte ein Budget von 20.000 US $ und eine Laufzeit von 35 Minuten.
Es gibt auch einen Überraschungsauftritt.
Ich kann Euch den Film nur dringend empfehlen! Was da auf die Beine gestellt wurde, lässt nur erahnen, was wohl mit größerem Budget möglich gewesen wäre.


Und hier ist der Film, viel Spass beim gucken!


Quelle:youtube


...weiter geht's in Teil 3!
Stay tuned!




Und weiter geht's mit dem 3. Teil des großen NINJA TURTLES Blogs !


Die SUPER TURTLES


Quelle:tmnt.wikia.com

Peter Laird kreierte diese Charaktere schon 1993 und hielt sie dann erstmal fast ein Jahrzehnt unter Verschluss ehe sie 2002 ihren ersten Auftritt in den Mirage Comics und 2003 dann in der 2. Zeichentrickserie hatten.

Graviturtle ist das Gegenstück zu Leonardo und kämpft mit einer Peitsche.
Shellectro ist Donatellos Pendant und kann Elektrizität erzeugen und diese als Blitze verschiessen. Zudem kann er damit auch fliegen.
Griddex ist die Alternative von Raphael und kann seine Größe verändern.
Das Gegenstück zu Michelangelo ist Blobboid und er besteht aus einer schleimartigen Konsistenz, was ihm ermöglicht seine Form nach Belieben zu verändern, Gliedmaßen zu dehnen und Angriffe leichter wegzustecken.

Doctor Shreddarius und die Terrorkinetics sind, wie sich erahnen lässt die jeweiligen Versionen von Shredder und dem Foot Clan.
Es gibt hier auch einen alternativen Splinter, namens Sliver, der allerdings auf der bösen Seite unter Dr. Shreddarius agiert.

In den Mirage Comics wurden die Super Turtles von Dr. Shreddarius selbst geschaffen, der eigentlich vor hatte, sie zu seinen Bodyguards zu machen.
In der 2003er Zeichentrickserie wird ihr Ursprung nicht geklärt.


Das TURTLES Universum zusammengefasst

Comics:

Neben den ursprünglichen "Mirage Comics" von Eastman und Lair erschienen auch Comics von "Archie Comics", "Image Comics", "Dreamwave" und zuletzt "IDW Publishing", welche aktuell noch produziert werden.

Serien:

- 1. Zeichentrickserie ( 1987-1996 )
- OAV Serie: Mutant Turtles Chojin Densetsu-hen
(1996-1997,
  2
Folgen)
- Realserie: "The next Mutation" ( 1997-1998 )
- 2. Zeichentrickserie ( 2003-2009 )
- CGI-Serie ( 2012- )


Filme:

- Turtles ( 1990 )
- Turtles 2 - Das Geheimnis des Ooze ( 1991 )
- Turtles 3 ( 1993 )
- TMNT ( CGI-Film 2007 )
- Turtles Forever ( Zeichentrickfilm 2009 )
- Casey Jones ( Independentfilm 2011 )
- Turtles ( Reboot 2014 )
 
Merchandise

Was natürlich bei solch einem erfolgreichen Franchise nicht fehlen
darf, sind Merchandiseartikel aller Art. Am wichtigsten hierbei:
Die Actionfiguren! ( Ich hatte als Kind unzählige)
Aber es gab und gibt allerhand andere Artikel, von Kleidungsstücken aller Art, Kostümen, Sammelkarten, Stickern, über Legofiguren bis hin zu den...

...Videogames.

Das erste Videospiel mit simplem Titel
"Teenage Mutant Ninja Turtles" erschien 1989 für das NES - Nintendo Entertainment System.


Quelle:wikipedia

Mein erstes Turtles Videogame war


Quelle:ninretro

für den Nintendo Gameboy.
Und so hat es dann ausgesehen:


Quelle:gamefaqs.com

Nachdem ich dann später eine Super Nintendo Konsole bekam, war mein nächstes Spiel


Quelle:hypeup.net

und das habe ich bis zum Umfallen gezockt, kann ich Euch sagen

Kürzlich ist am 28.08.2013
"TMNT: Out of the Shadows"
für XBOX 360 und PC erschienen.
( Für PS3 folgt der Release am 24.09.2013 ebenfalls als Download-Game )

Es ist das insgesamt 38. Ninja Turtles Videospiel !!!


Quelle:ripten.com

Natürlich habe ich es mir sofort bei XBL heruntergeladen und es ist der HAMMER ! Absolutes Old School Feeling in neuem Gewandt.
Es ist als Trilogie geplant und voraussichtlich soll Ende diesen Jahres der 2. Teil erscheinen.


Quelle:youtube

Sowohl Fans der ersten Stunde als auch die jüngere Generation werden ihre helle Freude daran haben. 100%ige Empfehlung!
( Es gibt eine kostenlose Demo zum antesten )
 

Zum Schluss ( ja, leider ) habe ich noch eine
spassige Rubrik für Euch, die...
Fun Facts

- James Avery, besser bekannt als Onkel Phil aus "Der Prinz von Bel Air", sprach den "Shredder" in der ersten 1987er Zeichentrickserie
- in Turtles 2-Das Geheimnis des Ooze, in der Szene, in der April vollbepackt nach Hause kommt, bietet ihr ein junger Mann an, die Tür zu öffnen - es war Michelan Sisti, der Darsteller von Michelangelo in einem Cameo ohne Kostüm
- In den IDW Comics trifft April O'Neal, die hier Biotechnologiestudentin und keine Reporterin ist, schon im Labor auf die TURTLES, als diese noch nicht mutiert waren und gibt ihnen ihre Namen
-Die Dreharbeiten zum ersten Liveaction Film 1990 gestalteten sich nicht zuletzt wegen der aufwändigen Kostüme sehr kompliziert und so filmte die Crew die ersten Monate ohne einen Distributionsvertrag. New Line Cinema war bereit den Film zu veröffentlichen und es wurde der, bis dato, erfolgreichste Independentfilm aller Zeiten, welcher erst 9 Jahre später von "The Blair Witch Project" übertrumpft wurde
-die Turtles lösten Ende der 80er, Anfang der 90er einen regelrechten BOOM aus, sie waren überall, ob im TV, in den heimischen Kinderzimmern als Actionfiguren oder auf Postern
und sogar auf der Kornflakespackung - und so kam es, wie es kommen musste:

Die TURTLES gingen auf Live Tour!!!


Quelle:youtube



Quelle:youtube



Leider muss alles irgendwann zu einem Ende kommen aber ich hoffe Euch hat mein NINJA TURTLES BLOG gefallen und vielleicht gibt es ja bald den nächsten Blog aus dieser Reihe!



Quelle:glockster.com


Liebe Filmfreunde und Turtles-Fans, willkommen zu meinem 4. Ninja-Turtles Blog und zwar dem Kinoreview zu 


Quelle:screenrant.com


 

 

Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit und ich habe den neuen Teenage Mutant Ninja Turtles Film im Kino sehen dürfen! Falls jetzt Fragen kommen wie: Wie geht das denn? Der läuft doch erst am 16.10. bei uns an usw.

 

-bei unseren westlich gelegenen Nachbarn ( für mich quasi ein Katzensprung ) läuft der Film seit vergangenem Donnerstag und noch dazu schön im O-Ton also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen 


 

 

Nun zum Film: Auch wenn die Story hinreichend bekannt sein dürfte, gehe ich hier trotzdem ein wenig darauf ein, weil für dieses Reboot die eine oder andere Änderung bzw. Neuerung vorgenommen wurde.

 

 

April O'Neal ( gespielt von Megan Fox ) ist hier noch nicht die etablierte und bekannte Newsreporterin von Channel 6 News, wie man sie aus der ersten Cartoonserie von 1987       ( im "sexy" gelben Overall ) oder auch aus den ersten 3 Realverfilmungen kennt( Je nach Comicreihe oder auch Film war sie etwa die Laborassistentin ( Mirage Comics ) oder auch Studentin ( IDW Comics ) von Baxter Stockman, eine Antiquitätenhändlerin ( TMNT, 2007 ) oder ein einfacher Teenager ( aktuelle Nickelodeonserie ) ), sondern ein herangehender Neuling auf der Suche nach "DER STORY" um den Karrieredurchbruch zu schaffen. An Aprils Seite haben wir den Kameramann Vernon Fenwick ( ein Character, den man damals extra für die erste Cartoonserie kreierte ), gespielt von Will Arnett.

Shredder's "Tochter"Karai ( dessen Darstellerin Minae Noji mit 41 Jahren meiner Meinung nach viel zu alt ist, denn in der Serie ist Karai auch eine Teenagerin ) kommt ebenfalls vor aber anders als in der Nick-Serie z.B., hat sie hier keine sonderlich wichtige Rolle. Die Beziehung zu den Turtles und besonders Leonardo ist hier im Film nicht vorhanden.

Der Foot Clan sind keine Ninja sondern maskierte und schwer    bewaffnete Söldner, die keine Martial Arts beherrschen.         ( Naja, konnten die einfachen Foot Ninja in den alten Filmen etc. auch nicht wirklich bzw. waren genauso Kanonenfutter für die Turtles.) Klar, einige Fans werden das ablehnen aber ich finde, dass es gut in die moderne Zeit passt und dem ganzen etwas mehr Ernst verleiht.


 

 

Das Design der Turtles war seit den ersten geleakten Bildern und Trailern ein Streitpunkt. Einige mögen es, Andere hassen es. Ich persönlich finde das Design sehr gut und mehr als gelungen. Es verleiht den Turtles viel mehr Individualität und hebt auch die verschiedenen Charatere gut hervor. Splinters Design war anfangs etwas Gewöhnungsbedürftig und hier werden sich die Geister scheiden aber ich muss sagen, er sah einer mutierten Ratte nie ähnlicher ( zumindest nach meiner Vorstellung ). Die CGI sind bombe, auf allerhöchstem Niveau und eine absolute Augenweide.

Was ich vorher ein wenig befürchtet hatte ist zum Glück nicht eingetreten, denn auch wenn Mikey das kleine Highlight bzw. ein wenig der Showstealer der 4 Brüder ist, so kommt keiner zu kurz und hat seine eigenen tollen Momente und genügend Screentime. Nichtsdestotrotz kommen die geilsten Brüller aber von Mikey. Die Chemie zwischen den Jungs ist wirklich bombe und steht sehr im Vordergrund, ob im Kampf oder beim Herumalbern. Exemplarisch hierfür sei nur die gewisse Aufzugszene erwähnt! Ich kannte diese zwar schon aber im Kino lag ich dabei buchstäblich am Boden vor lachen!

 

 

Wer die aktuelle Animationsserie von Nickelodeon ( die den Film überigens auch mitproduziert haben ) kennt, wird viele charakterliche Züge der Brüder wiedererkennen.


Die Kampfszenen sind hervorragend geworden. In einigen Momenten, besonders in der ersten Hälfte ist die Kamera in den Actionszenen etwas sehr hektisch, was später aber besser wird. Die Choreographie ist gut geworden und es gibt auch die obligatorischen Slow-Mos.

Sehr cool ist auch, dass die Panzer der Turtles hier mehrfach zum Einsatz kommen, wie es sonst vorher noch nie der Fall war. Stichwort "Bulletproof" oder auch die bereits in Trailern gezeigte Schneeszene.

 

 

Am Rande sei bemerkt, dass sowohl die Action als auch der Look sehr Michael Bay-typisch sind und Jonathan Liebesman wohl nur auf dem Papier als Regisseur steht. Mir persönlich tut das keinen Abbruch, denn ich mag Bay und seinen Actionstyle. Und nein, im neuen Turtlesfilm wird definitiv nicht die ganze Stadt ala Transformers zerlegt.

Ich denke, ich spoilere nicht, wenn ich sage, dass Splinter eine Hammerkampfszene gegen Shredder hat ( wurde bereits im Trailer angedeutet), welche neben der Schneeszene und dem Finale definitiv zu den Highlights des Films zählt!

 

 

Noch als Tipp: Sobald der Abspann losgeht, unbedingt für einen weiteren Lacher sitzen bleiben



 

 

Kommen wir nun zu den negativen Aspekten:

  1.  

     

    Der Ursprung der Turtles und von Splinter. Nein sie sind keine Aliens aber wie man es letztendlich im Film gelöst hat ist dennoch etwas komisch. Die jüngere Generation wird es nicht jucken aber die meisten Fans von damals, wie ich es bin, werden damit wohl nicht ganz konform gehen. Das Ooze von TCRI ist verantwortlich für deren Mutation, wie man es auch kennt aber die Geschichte drumherum ist sehr merkwürdig und damit kann ich mich noch nicht so recht anfreunden. Näher will ich aber an dieser Stelle nicht drauf eingehen, da ich sonst mehr oder weniger spoilern müsste. Für den Film und dessen Story passt es aber alles in allem.

  2.  

     

    Der zweite Punkt baut auf dem Ersten auf. Stichwort " NINJUTSU" und warum die Turtles und Splinter es können. Da gibt es eine leichte FACEPALM meinerseits aber gut damit müssen wir leben. Tut der sonstigen Action und der Handlung natürlich gar keinen Abbruch aber meiner Meinung nach: entweder richtig machen oder diesen Storyteil komplett weglassen, wäre besser gewesen. Mehr möchte ich an der Stelle nicht verraten.

  3.  

     

    April ist eigentlich Hauptcharakter und sehr wichtig in dieser Story und hat etwas zu viel Screentime. Allerdings so schlimm, wie es in einigen Reviews steht, dass die Turtles ja nur zu Nebenrollen verfallen, habe ich es keineswegs empfunden. Klar, am Anfang dauert es etwas, bis man die Jungs zu Gesicht bekommt aber später haben sie ordentlich Screentime und rocken diese auch gewaltig.

  4. Die Story an sich wirkt etwas holprig an einigen Stellen, da bekanntlich Reshoots gemacht wurden. Es betrifft William Fichtner, der ja ursprünglich als Shredder gecastet wurde und diesen aber nicht spielt.

 



Mein Fazit

Insgesamt war der Film fast genauso, wie ich ihn erwartet habe, ein Riesenspaß! In anbetracht der paar Mankos gebe ich dem Film 8 von 10 Punkten.

 

 

Sobald aber die Turtles im Bild sind und ich nur diese Szenen bewerten würde, dann wäre es klar ne glatte 10+ !



 

 

Ich freue mich schon auf das bereits angekündigte Sequel 2016 und hoffe, dass dort weitere Charaktere des Turtles-Universums dabei sein werden, wie Casey Jones, Krang, Beepop & Rocksteady, Baxter Stockman usw.

 

 

Übrigens hat Fichtner vor einer Weile in einem Interview ausgeplaudert, für 3 Teile unterschrieben zu haben, also kann man von einer Trilogie ausgehen.


 

Das war es auch schon mit meinem Kinoreview zum neuen Ninja Turtles Film. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und sage in diesem Sinne...


COWABUNGAAAA !!!


Quelle:moviepilot

 
 
 


 
#30  TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES

Erscheinungsjahr: 1984

Verlag: Mirage Comics

Autoren: Peter Laird und Kevin Eastman


Im Zuge der Comic-Movie-Heroes-Beyond Reihe konzentriere ich mich in diesem Blog auf die ursprüngliche Comicvorlage und die daraus resultierenden, mittlerweile 5 Kinofilme.
Die verschiedenen Serien werden hier also nicht mit einbezogen.




Quelle:comicseeker

Im Jahre 1984, vor genau 30! Jahren erblickten die 4 heroes in a half shell, Leo, Donnie, Mikey und Raph das Licht der Welt. Die beiden Schöpfer, Kevin Eastman und Peter Laird kreierten diesen unglaublichen Selbstläufer quasi über Nacht und waren sich nicht im geringsten darüber im klaren, was für einen Hype sie damit auslösen würden. Aus einer simplen Idee heraus zeichnete Eastman eines Abends eine Schildkröte mit einem Bandana und Nunchuks - Michaelangelo war geboren. 



Quelle:variety

Gemeinsam entwickelten die beiden jungen Zeichner das Konzept weiter und machten 4 Stück mit je unterschiedlichen Waffen daraus. Nach zweieinhalb Monaten war das Werk vollbracht und der erste Ninja Turtles Comic war fertiggestellt. Eastman und Laird kratzten ihre Ersparnisse zusammen und liehen sich das restliche Geld von Eastmans Onkel um eine geringe Auflage von etwas über 3000 Stück zu drucken. Auf einer kleinen Comic Convention in Portsmouth, New Hampshire im Mai 1984 feierte das Heft Premiere und wurde den beiden Zeichnern förmlich aus den Händen gerissen. Aufgrund der geringen Auflage der ersten paar Ausgaben der Ninja Turtles wurden die raren Hefte nach kurzer Zeit bereits für das 50-fache des Ladenpreises gehandelt.

Einige wissenswerte Fakten zu den Ur-Turtles:
Aus heutiger Sicht ist es kurios, dass Erzrivale Shredder bereits im ersten Heft
 stirbt, was allerdings daraus resultiert, dass die beiden Zeichner niemals gedacht hätten, sie würden überhaupt einen 2. Teil machen, geschweige denn diesen bahnbrechenden Erfolg damit haben.
Die Comicturtles waren weitaus düsterer und ernster als man sie aus der ersten Cartoonserie kennt. Sie sahen grimmig aus, es floss ordentlich Blut, es gab einiges an Gewalt und Kraftausdrücken. Also im Gegensatz zum Cartoon nichts für Kinder.
Zudem hatten die Turtles ursprünglich alle rote Bandanas. Erst für die erste, 1987er Cartoonserie entschied man sich, jedem seine eigene Farbe zu geben, um sie leichter auseinanderhalten zu können.

Nachdem sich nicht nur die Comics, sondern auch die erste Zeichentrickserie großer Beliebtheit erfreuten und viele neue Fans dazugewannen, erschien 1990 der erste Ninja Turtles Live-Action Film unter der Regie von Steve Barron (der 3 Jahre später auch den bekannten "The Coneheads" inszenierte).



Quelle:forums.thetechnodrome.com

Der Film stellt eine eigene Interpretation der Comics dar und hat nichts mit der erfolgreichen Zeichentrickserie zu tun.

New York wird von einer Welle des Verbrechens erschüttert. Diebstähle und Raubüberfälle sind an der Tagesordnung und die Polizei weiß sich kaum noch zu helfen. Jugendliche werden von dem kriminellen Ninjameister Shredder, alias Oroku Saki und seinem Foot Clan rekrutiert um Diebstähle zu begehen und die Ware anschließend zu verkaufen. Es gibt eine neue Hoffnung gegen diese Verbrecherbande...4 junge, mutierte Schildkröten, die die jahrtausende alte Kampfkunst des Ninjutsu beherrschen. Leonardo, Michelangelo, Raphael und Donatello! 

Der mit ca. 84 Minuten Nettospielzeit recht kurze Film erzählt die Geschichte von Beginn an, wie die Turtles die Newsreporterin April O'Neal kennenlernen...



Quelle:nerdist.com

...und auf den Foot Clan treffen.


Quelle:cinematicfrontier.wordpress.com

Der spätere Weggefährte und Freund der Turtles, Casey Jones, wird ebenfalls schon in diesem ersten Teil vorgestellt.


 
Quelle:cinematicfrontier.wordpress.com

Splinter wird von Shredders Foot Clan gefangen genommen.


Quelle: basementrejects

Nach einigen herben Rückschlägen machen sich die Turtles bereit, ihren Sensei zu befreien...


Quelle:kungfucinema

... und müssen sich am Ende ihrem schlimmsten Feind stellen...Shredder!


Quelle:therpf.com

Etwas nervig sind hier die, extra in der deutschen Tonspur eingefügten "Mikeymauseffekte", welche die Kampfszenen und die Atmosphäre deutlich entschärfen. Nichtsdestotrotz hatte der Film auch hierzulande Erfolg und erntete große Begeisterung bei den Fans. So war es kein Wunder, dass gleich 1 Jahr später das Sequel in den Kinos anlief. Hier führte Michael Pressman Regie, der sonst im Serien- und TV-Bereich tätig war.


Quelle:rezensiolo


Shredder ist wieder da und nicht, wie vermutet, gestorben, nachdem er am Ende des ersten Teils in der Müllpresse gelandet war.
Er rekrutiert viele neue Leute um seinen Foot Clan wieder aufzubauen. Sie kidnappen den Wissenschaftler Professor Perry von TGRI, 
der für die Erfindung des sogenannten Ooze verantwortlich war, welches die Turtles und Splinter zu dem gemacht hat, was sie heute sind. 


Quelle:imdb

 Mit seiner Hilfe will Shredder eine neue Geheimwaffe gegen die Turtles züchten, um seine Rache zu vollziehen:
Die Supermutanten Tokka und Razahr ( welche übrigens in diesem Film ihr Debut im Turtles Universum feierten )



Quelle:pixelatedpop

Der Kampf der Turtles gegen die beiden und die Footgang findet sein Finale in einer Disco, in der gerade Vanilla Ice auftritt und so kam die berühmte Szene mit dem Ninja Rap zustande.


Quelle:comicbook

Casey Jones fehlt hier leider komplett, stattdessen bekommen die Turtles den Pizzaboten Keno ( Ernie Reyes Jr. ) an die Seite gestellt, der auch außerordentlich gute Martial Arts Fähigkeiten besitzt.


Quelle:popinsomniacs


Judith Hoag,

Quelle:aveleyman

welche im ersten Teil noch April O'Neal spielte wurde im zweiten Teil aufgrund zu hoher Gagenforderungen durch Paige Turco ersetzt, welche auch im 3. Teil dabei war.


Quelle:dvdbeaver

Während sich der erste Teil doch sehr nah an den Comics orientierte und eine eher düstere Grundstimmung hatte, reduzierte man die Gewalt im 2. Teil drastisch und machte ihn weitaus familienfreundlicher. Nicht nur dass es insgesamt weniger Kämpfe gab, sondern man baute die nervigen Mickeymouse-Soundeffekte, die im ersten Teil nur in der deutschen Tonfassung vorkommen, nun auch im Originalton ein. Leonardo und Raphael benutzen ihre Waffen im gesamten Film nicht ein einziges Mal! ( Stichwort: Klingen- und Stichwaffen ). Selbst die Mutanten Tokka und Razahr wirken nicht sonderlich bedrohlich, sondern eher dümmlich, was zusätzlich für Komik bzw. Szenen sorgt, die lustig sein wollen. Alles in allem kann der 2. Teil nicht das Level des Ersten halten, ist aber dennoch, abgesehen von den genannten Mankos, ein tolles Sequel geworden.

1993 erschien dann der 3. Teil und vorerst letzte Realfilm der Ninja Turtles unter der Regie von Stuart Gillard.

Quelle:wikipedia

Der dritte Realfilm verschlägt unsere 4 Helden in die Vergangenheit. Mittels eines magischen Zepters, welches sie auf dem Flohmarkt für Splinter gekauft hat, gelangt April ins feudale Japan. 


Quelle:dvdactive 

Statt ihrer steht plötzlich ein Samurai mitten im Turtleslair. Die Turtles reisen April hinterher um sie zurückzuholen, wofür dann 4 weitere Samurai ins moderne New York katapultiert werden. 


Quelle:fullmovieyoutube

Im alten Japan erleben sie natürlich allerhand neue Abenteuer und helfen einem kleinen Dorf, sich gegen den Shogun und dessen Leute zu verteidigen...


Quelle:comicsalliance

...während Casey und Meister Splinter sich mit den 5 japanischen Samurai "herumschlagen" und ebenfalls allerhand lustige Sachen erleben.


Quelle:hd-filmreviews

Das 3. Ninja Turtles Filmabenteuer war zugleich auch das Schwächste. Es wurden neue Kostüme für die Turtles verwendet, welche deutlich schlechter bzw. unrealistischer und mehr nach Gummianzug aussehen. Pluspunkt ist aber ganz klar die Action, denn die ist im Gegensatz zum 2. Teil wieder deutlich besser. Es gibt mehr Fights und die Turtles benutzen auch alle wieder ihre Waffen. Zudem ist Casey Jones wieder dabei, der ja im 2. Teil gar nicht vorkam und auch nicht erwähnt wurde. Leider darf er nicht mehr als in einigen kurzen Szenen mit den japanischen Samurai herumalbern. Da der 3. Teil damals stark floppte, wurde der bereits geplante 4. Teil wieder auf Eis gelegt und nie realisiert. Es wäre wohl besser gewesen, hätte man sich an bekannte Bösewichter aus dem Turtlesuniversum gehalten. Ein 3. Teil mit Krang als Gegner wäre mit Sicherheit erfolgreicher gewesen. 

...hier geht es zum 2. Teil




Nun sollte es ganze 14 Jahre dauern, bis die vier Schildkröten im Jahr 2007 wieder die Kinoleinwand betreten durften.
 


Quelle:impawards

Im Animationsfilm "TMNT" von Regisseur Kevin Munroe wird die Story der 3 Realfilme aus den 90ern mit einigen Änderungen (u.a. ist April hier keine Reporterin, sondern hat einen Antiquitätenladen. Zudem trainiert Splinter sie mittlerweile auch in der Kunst des Ninjutsu) fortgesetzt.
 
 
Shredder ist tot, da er damals ( im 2. Kinofilm )von den Turtles besiegt wurde. Es gibt keinen Feind und so fristen die Jungs ein gelangweiltes Dasein. Donatello arbeitet für eine IT Hotline, Mikey arbeitet als Maskottchen für Kindergeburtstage und Veranstaltungen und Raphael schläft den ganzen Tag. Was keiner der Jungs weiß, ist, daß er nachts unterwegs ist um Kleinkriminelle zu schnappen und die Stadt "sauber" zu halten. Leo ist seit einem Jahr fort, da er von Splinter nach Südamerika geschickt wurde um zu trainieren und ein besserer Anführer zu werden. April macht sich auf um Leo zurückzuholen. Alles hat sich verändert und seine Brüder brauchen ihn, den Anführer. Besonders Raphael hat damit zu kämpfen und nimmt es Leo übel, er wirft ihm vor, sie alle im Stich gelassen zu haben. Somit kommt es später unweigerlich auch zu einer Auseinandersetzung der beiden Brüder. Es gilt jedoch sich zusammen zu raufen und wieder als Einheit zu funktionieren, denn ein neuer Feind ist aufgetaucht.
Die Atmosphäre dieser "Fortsetzung" ist durchaus düsterer als die vorherigen Filme, also etwas näher an der ursprünglichen Comicvorlage von Eastman und Laird. Die Action ist toll gemacht und choreographiert, besonders der Kampf von Leo und Raphael auf dem Dach im Regen begeistert und zeigt den immerwährenden Konflikt der beiden Brüder. 
Und so sehen unsere Helden in dieser Version aus:


Quelle:giantbomb

Nach 7 Jahren erneuter Kinoabstinenz geben( bzw. haben sie es in einigen Ländern bereits gegeben ) die Ninja Turtles dieses Jahr
, pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum, in neuem Gewand ihr Leinwandcomeback! 


Quelle:ign


Im neuen Reboot von Regisseur Jonathan Liebesmann und Produzent Michael Bay wird die Story nun "neu" interpretiert und von vorne erzählt. ( Da der Film hierzulande erst am 16 Oktober startet, werde ich natürlich auf Spoiler verzichten ).

April O'Neal ( Megan Fox ) ist eine junge und herangehende Reporterin für Channell 6 News. Begleitet von ihrem Kameramann Vernon Fenwick ( Will Arnett ), ist sie ständig auf der Suche nach DER großen Story, um den Karrieredurchbruch zu schaffen. 



Quelle:visualmmg

Als sie immer näher dran ist, die Machenschaften einer kriminellen Geheimorganisation aufzudecken und bei einer ihrer Ermittlungen mit unzähligen anderen Leuten als Geisel genommen wird, kommen plötzlich "unbekannte Retter" scheinbar aus dem Nichts. Sie bewegen sich im Schatten, bleiben unerkannt und schlagen die schwer bewaffnete Söldnerarmee des Foot Clans mit Leichtigkeit in die Flucht.

Quelle:turntherightcorner

Gerade eben noch in Lebensgefahr, begibt sich April sofort auf die Verfolgung der unbekannten Retter, doch was bzw. wen sie dort entdeckt, verschlägt ihr die Sprache!


Quelle:clevver



Quelle:moviepilot

An dieser Stelle trifft April zum ersten Mal auf die Ninja Turtles, die sie dann in deren Hauptquartier, das Turtles Lair, mitnehmen um sie dort ihrem Ziehvater, Meister Splinter vorzustellen.


Quelle:fatmovieguy

Als April versucht mehr über den Ursprung der mutierten Schildkröten herauszufinden, stößt sie dabei auf Eric Sachs, einen alten Freund und Arbeitskollegen ihres Vaters, mit dem dieser gemeinsam an einem neuen Impfstoff geforscht hat, welcher für Heilungszwecke vorgesehen war.


Quelle:turtlepedia

Vertrauensvoll erzählt sie ihm von den Turtles. Was April jedoch nicht weiß, ist, dass Sachs, der in Japan aufgewachsen und von einem japanischen Sensei ( Oroku Saki aka Shredder ) großgezogen wurde, mit diesem Wissen einen finsteren Plan verfolgt. 


Quelle:theculturednerd

Großes Unheil bahnt sich an, welches ganz New York in Gefahr bringt. Nun sind die jungen Ninja Turtles gefragt, über sich hinaus zu wachsen... 


Quelle:followingthenerd

...und ihren bislang schwersten Gegner zu bezwingen, um die Stadt und millionen von Menschenleben zu retten.


Quelle:joblo

Das Reboot ist in meinen Augen mehr als gelungen. Es gibt einige Änderungen gegenüber dem Originalstoff, von denen manche nicht wirklich ins Gewicht fallen ( der Foot Clan ist z.B. eine hochbewaffnete Privatarmee aus Söldnern und keine Ninja, beherrschen dementsprechend auch kein Ninjutsu ) und andere wiederum weniger gelungen sind ( Stichwort: Ursprung der Turtles und ihre Verbindung zu April ). Für die Story des Films passt es aber. Hier werden sich viele Fans, wie ich, einfach nur an den Kopf packen.
Die Action und Kämpfe sind bombastisch und rocken ordentlich! Zwar sind einige Kampfszenen, gerade zu Beginn des Films etwas hektisch geraten, jedoch wird dies im weiteren Verlauf besser. 
Der Humor und gerade Mikey, der klar die meisten Lacher auf seiner Seite hat, kommen fantastisch rüber und man hat quasi ein Dauergrinsen im Gesicht. 
Das neue Design ist zwar ein Streitpunkt unter Fans, manche mögen es, andere hassen es aber mir persönlich gefällt es sehr gut! Es verleiht den Turtles noch mehr Individualität, nicht nur durch die verschiedenen Outfits und Items sondern auch durch Körperstatur und -größe. Mehr als gelungen, finde ich. Die CGI sind hervorragend und eine absolute Augenweide. 
Insgesamt kann mann sagen, etwas weniger April und dafür mehr Turtles ( und damit einhergehend: ein vernünftiger Ursprung ) hätte den, trotzdem guten Film nochmal aufgewertet.


Hier geht es nochmal zur Übersicht aller bisherigen Blogs der Beyond-Reihe:

Comic Movie-Heroes Beyond - ÜBERSICHT



Wer noch tiefer in das Turtles-Universum eintauchen und etwas über die zahlreichen, anderen Inkarnationen in Comics und Serien erfahrfen möchte, kann dies unter folgenden Links in meiner Blogreihe tun:


TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES [1/3]
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES [2/3]
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES [3/3]
 



Das war es dann auch schon mit meinem Beitrag zur großen Comic Movie-Heroes Beyond Reihe und ich hoffe er hat Euch gefallen. In diesem Sinne bleibt mir nun noch eins zu sagen:

COWABUNGAAA !!!









Der Vampir- und Geisterjäger


Liebe Filmfreunde,
nein es geht hier weder um den guten alten Dr. Van Helsing, noch um Blade oder die Ghostbusters.
Ich möchte in diesem Blog an einen ganz großen und sympathischen (Neben-)Darsteller der Hong Kong Filmgeschichte erinnern.

Sein Name ist...

LAM CHING YING

Auch wenn ihr jetzt nicht unbedingt etwas mit dem Namen anfangen könnt, er ist einer dieser Darsteller, die hier und da, mal kürzer oder länger auftauchen und man denkt "ah, da ist er wieder". Wenn Ihr  die frühen Shaw Brothers Filme, die Bruce Lee Filme oder später Jackie Chan's Filme gesehen habt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Ihr auch ihn dort irgendwo entdeckt habt.


Quelle: fareastfilms.com



Der Gute hat bei einigen, der grössten Hong Kong Produktionen mitgewirkt.
Wie viele seiner Kollegen absolvierte auch er eine strikte Ausbildung in der Peking Oper, nicht bei Meister Yu Jim Yuen ( der Jackie, Sammo, Yuen Wah usw. trainierte), sondern bei der "Konkurrenz" unter Madame Fun Guk Fa. Im Alter von 17 Jahren begann er als Stuntman und Actionchoreograph bei den "Shaw Brothers Studios" zu arbeiten. Es war das Jahr 1960 und das Studio steurte geradewegs auf seine goldene Ära zu.

Quelle: soundonsight.org

Nach nur 2 Jahren wechselte er zu den,  von Raymond Chow ( welcher zuvor auch bei den Shaw Brothers arbeitete ), neu gegründeten "Golden Harvest Studios". Dies geschah auf Wunsch von keinem Geringeren als Bruce Lee, der Lam auswählte bei seinem ersten Film mitzuwirken, der sein großes Leinwanddebüt als Actionstar werden sollte.

The Big Boss ( dt. "Die Todesfaust des Cheng Li" ) von 1971
  
                  Quelle: http://tielin84.blog.163.com                         Quelle: cinema.de

Beide trainierten die gleiche Kampfkunst, Wing Chun, und verstanden sich auf Anhieb.
Es entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zu Bruce Lee's viel zu frühem Tod anhielt.
Auf dem unteren Bild rechts neben Bruce zu sehen:

Quelle: http://kungfumoviemadness.com

Während der Dreharbeiten zu "The Big Boss" kam es zu einer Unterbrechung. Lam wurde irgendwo bei einer Prügelei verhaftet und Bruce kam und hinterlegte die Kaution, um ihn frei zu kaufen.

Für seinen nächsten Film, "Fist of Fury", machte Bruce Lam zu seinem Personal Assistant und Co-Action Director. Diesen Job führte er auch bei allen folgenden Bruce Lee Filmen fort.
In " Enter the Dragon" war er zudem Shek Kin's ( der den bösen "Mann mit der Todeskralle" spielte ) Stuntdouble und war öfter im Hintergrund zu sehen.

( In dieser Szene rechts neben John Saxon )
Quelle: http://crawler.dipity.com

Erzählungen nach sollen Lam und Bruce für "Game of Death" ( der leider nie fertiggestellt werden konnte und nur als Fragment bzw. das Ende des Films existiert  ) einige Extra Szenen gedreht haben, in denen Lam einen Karatekämpfer spielt. Wahrscheinlich hatte dieser, wie die anderen Gegner auch, eine eigene Etage in der Pagode zu verteitigen. Diese Szenen sind allerdings nie ans Tageslicht gelangt.

Nach Bruce Lee's Tod schloss sich Lam Ching Ying Sammo Hung und dessen Stuntteam, den "Hung Ga Ban" an und setzte seine Arbeit dort fort.

Sein immenses Talent konnte er erstmals in "The Magnificent Butcher" ( 1979 ) als Fächerschwingender Killer in einer Kampfszene mit Yuen Biao zeigen.

Quelle: http://en.wikipedia.org

Mit seiner Rolle des Wing Chun Meisters Leung Yee Tai im Martial Arts Kracher "The Prodigal Son" ( dt. "Die Todesfaust des kleinen Drachen" ) von 1981 zeigte er endgültig einem großen Publikum seine Kampfkünste und stahl Hauptdarsteller Yuen Biao fast die Show.

Quelle: moviepostershop.com

Hier in der typischen Wing Chun Kampfstellung in einer Szene aus dem Film:
 


Quelle: lamchingying.beepworld.de

Lam wurde für seine Arbeit an dem Film 1982 bei den Hong Kong Film Awards für die beste Action Choreographie ausgezeichnet.

Ebenfalls im Jahr 1981 trat Lam als Nebendarsteller in Sammo Hungs Kung Fu / Geisterfilm "Encounters of the spooky Kind" ( aka Spooky Encounters ) auf, was die Geburt eines neuen Filmcharakters für ihn sein sollte.


Quelle: critcononline.com

 
Der Taoistische Priester, der Vampire und Geister jagt
( hier zu sehen in seiner gelben Robe und den charakteristischen buschigen Augenbrauen, in einigen Filmen auch eine komplette Augenbraue)


Quelle: fareastfilms.com

Im darauffolgenden Jahr gab Lam zum zweiten Mal den taoistischen Priester in Sammo Hung's "The Dead and the Deadly".


 Quelle: tower.com

Er war an allen Sammo Hung Filmen ( wie z.B. noch "My Lucky Stars", "Winners and Sinners" oder "Eastern Condors" ) zur damaligen Zeit beteiligt, sowohl vor als auch hinter der Kamera.

Ca. 1984 wurde man auf die frisch gekürte Miss Malaysia durch einen Werbespot mit Jackie Chan aufmerksam. Sie bekam einen Vertrag bei Sammo Hung's Produktionsfirma D&B Films. Durch ihre Balletausbildung hatte sie schon mal gute körperliche Voraussetzungen und Lam Ching Ying trainierte Michelle Yeoh für ihre erste große Actionrolle in "Yes, Madam" ( 1985 ) an der Seite von Kampfamazone Cynthia Rothrock.


Quelle: asianmoviepulse.com


Nach "The Dead and the Deadly" folgten mit "Hocus Pocus" ...
 

Quelle: hkmovieposter.blogspot.com
 
...und "Those Merry Souls"...
 

Quelle: zh.wikipedia.org
 
...zwei weitere "Geisterfilme" bevor er dann, ebenfalls 1985, den legendären und beliebten " Mr. Vampire" drehte. Hier war der taoistische Priester zum ersten Mal die Hauptrolle. Der Film war ein voller Erfolg und gewann mehrere Auszeichnungen.
 
 

Quelle: imdb.com

Der taoistische Priester war eine Rolle, die Lam von nun an bis zum Ende seiner viel zu kurzen Karriere begleiten sollte. Mit diesem Charakter feierte er seine größten Erfolge und erlangte internationale Bekanntheit ( vornehmlich unter den Asienfilmfans natürlich ). Nach dem sehr erfolgreichen ersten Teil folgten aufeinander, Mr. Vampire 2, 3 und 4 ( aka "Vampire vs. Vampire ). Nach dem 4. Teil kam "Musical Vampire", woraufhin dann der 5. und letzte Teil der Mr. Vampire Reihe, mit dem Alternativtitel "Magic Cop" erschien.

Nachfolgend die komplette Übersicht aller Filme nach der Mr. Vampire Reihe, in denen Lam Ching Ying seinen populären Charakter verkörperte:

 
THE PRINCE OF THE SUN ( 1989 )

Quelle: cinefacts.de

ENCOUNTERS OF THE SPOOKY KIND 2 ( 1990 )

Quelle: critcononline.com

THE ULTIMATE VAMPIRE ( 1991 )

Quelle: wikipedia

THE TANTANA ( 1991 )

Quelle: google

SPIRITUAL TRINITY ( 1991 )

Quelle:trash-can-dance.blogspot.com

SHY SPIRIT ( 1991 )

Quelle:asiahomecd

RED & BLACK ( 1991 )

Quelle:amazon

MONEY MAKER ( 1991 )

Quelle:amazon

THE GAMBLING GHOST ( 1991 )

Quelle:priceminister

THE ETERNAL COMBAT ( 1991 )

Quelle:echinesemovie

THE CRAZY SAFARI ( 1991 )

Quelle:kickassmovies

WIZARD'S CURSE ( 1992 )

Quelle:asianfeast

SKIN STRIPPERESS ( 1992 )

Quelle:hkcinemagic

MR. VAMPIRE 1992 ( 1992 )

Quelle:absolutehorror

MAD, MAD GHOST ( 1992 )

Quelle:sabay855.blogspot

LEGEND OF WONG TAI SIN ( 1992 )

Quelle:letterboxd

FORCED NIGHTMARE ( 1992 )

Quelle:hkmovieposter.blogspot


EXORCIST MASTER ( 1992 )

Quelle:amazon

BANANA SPIRIT ( 1992 )

Quelle:beyondhollywood

CHINESE GHOST BUSTER ( 1994 )

Quelle:zennposters.blogspot

VAMPIRE EXPERT ( TV Serie, 30 Folgen ) ( 1995 )

Quelle:ebayimg

VAMPIRE EXPERT 2 ( TV Serie, 50 Folgen ) ( 1995 )

Quelle:jualkoleksidvdpribadi
 

Ja, das ist wahrlich eine beachtliche Sammlung an Werken in diesem Genre. Aber Lam hat natürlich auch in vielen anderen Produktionen mitgewirkt. So war er, wie gesagt, in vielen der klassischen Hong Kong Actioner von Jackie Chan oder Sammo Hung der 80er und 90er irgendwo immer mal zu sehen oder hatte eine Kampfszene. Erwähnenswert ist hier auch sein Auftritt in John Woo's "Heroes shed no Tears" als skrupelloser und böser General der vietnamesischen Armee. 


Quelle:webalice

Sein Regiedebut gab er im Jahr 1994 mit dem Film "The Green Hornet", basierend auf der frühen Bruce Lee-Serie, in welchem Chin Kar Lok die Hauptrolle spielte.
Im Jahr 1997 begann die Produktion der dritten Staffel oder besser gesagt dritten "Vampire Expert" -Serie, welche jedoch abgebrochen wurde, da Lam schwer an Leberkrebs erkrankt ist...

...am 8. November 1997 erlag er der schlimmen Krankheit im St. Theresa's Hospital in Hong Kong. Die Beerdigung fand am 13. November statt. 50 Buddhistische Mönche beteten und hielten eine 3-stündige Zeremonie ab, welcher neben seiner Familie auch seine Freunde, wie Sammo Hung, Jackie Chan, Wu Ma, Chin Kar Lok und Chung Fat beiwohnten.

R.I.P. Lam Ching Ying - er war ein toller Darsteller, den ich immer wieder sehr gerne sehe!


Quelle:beepworld


Ich hoffe, Euch hat mein Blog über Lam gefallen und sage in diesem Sinne, bis zum nächsten Mal



Hier geht es zur Übersichtsseite der Asien-Wochen
 

 

Plan B - Scheiß auf Plan A

 

Kinoreview

Regie:

Ufuk Genc & Michael Popescu

Cast:

Can Aydin

Cha-Lee Yoon

Phong Giang

Eugene Boateng

Laurent Daniels

Julia Dietze

Gedeon Burkhard

 

http://de.web.img3.acsta.net/r_1280_720/pictures/17/04/07/17/17/299453.jpg

 

Inhalt:

 

Bisher ist den drei Kampfkünstlern und Stuntmen Can, Cha und Phong der große Durchbruch in der Filmbranche verwehrt geblieben. Freund und Manager U-Gin hat ein vermeintlich tolles Casting an Land gezogen, wo sie sich vorstellen sollen. Blöd nur, dass er die Adresse vertauscht und die Jungs mitten in eine Gruppe Gangster reinplatzen, die sogleich Phong als Geisel da behalten und die anderen 3 zwingen, innerhalb von 24 Stunden wertvolle Unterlagen aus einem Safe des berüchtigten Gangsterbosses Gabriel zu beschaffen. Um ihren Freund aus der misslichen Lage zu retten, begeben sich Can, Cha und U-Gin auf eine verrückte Oddysee quer durch Berlin und bekommen es dabei nicht nur mit Gabriels Leuten, sondern auch mit den Cops zu tun.
 
 
Review:
 
 
Reel Deal Action ist ein Martial Arts Stunt Team aus Deutschland, bestehend aus Can Aydin, Cha Lee Yoon, Phong Giang, Mike Möller, sowie Fightchoreograph Tanay Genco Ulgen.
Als Stuntmen und Fightchoreographen waren sie u.a. bereits an Filmen, wie In 80 tagen um die Welt ( Jackie Chan ), XXX3, Chasing the Dragon, Point Break, Hitman: Agent 47 und der Tribute von Panem Reihe beteiligt und erfüllen sich mit Plan B - Scheiß auf Plan A nun einen lange gehegten Traum ihres ersten eigenen Feature Films, welchen sie mit den Regiedebütanten Ufuc Genc und Michael Popescu auf die Beine gestellt haben. Umso schöner ist es, dass sich ein Major Label wie 20th Century Fox des Films angenommen und ihn in die Kinos gebracht hat. Dazu gehört natürlich eine Menge Vertrauen und Mut, denn Deutschland gehört nicht gerade zu den Ländern, die für ihre Actionfilme, erst recht Martial Arts Filme bekannt sind. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits vereinzelt solide bis gute Beiträge wie Johannes Jaeger's "Kampfansage" ( 2005 / mit u.a. Mathis Landwehr, Volkram Zschiesche ) oder auch Street Gangs ( Arena of the Street Fighter ) von und mit Reel Deal Member Mike Möller in der Hauptrolle, der wirklich klasse Fights beinhaltet. Eine große Kinoauswertung blieb ihnen aber verwehrt.
 
Plan B soll dies ändern und dem Genre in Deutschland auch zukünftig den Weg ebnen. Ein schwieriges Unterfangen, denn generell haben es deutsche Genre-Produktionen schwer, wenn es sich nicht um Komödien handelt und eben kein Till Schweiger, Matthias Schweighöfer oder Elyas M'Barek mitspielen.
Die Reel Deal-Jungs allerdings wollen dies ändern und zeigen, dass auch aus Deutschland hochqualitative Martial Arts Action der Marke Hong Kong, gepaart mit Comedy bestens funktionieren kann. Auch wenn sie sich damit an ein ( besonders hierzulande ) eher Nischengenre heranwagen aber das Endprodukt überzeugt vollends!
 
Was die Jungs hier abliefern, ist große klasse und atmet den Geist der 80er Jahre Actionfilme von Hong Kong bis Hollywood. Man merkt zu jeder Sekunde, wie viel Leidenschaft und Herzblut in diesem Projekt stecken.
Zahlreiche Reminiszenzen, teils bis in kleinste Details versteckt, erinnern an die kleinen, sowie ganz großen Klassiker des Actiongenres und sorgen für Nostalgie pur.
Die Outfits der Jungs erinnern beispielsweise an Bruce Lee, Marty McFly aus der Back to the Future Reihe, Michael Jackson in seinem Musikvideo zu Thriller und Sly Stallone als Marion Cobretti aus Die City Cobra. Gerade Can Aydin kommt mit seinen Stallone-Sprüchen als riesen Sly-Fan in besagtem Outfit klasse rüber und sorgt für so manchen Lacher, von denen es in dem Film aber ohnehin einige gibt, denn "Plan B- Scheiß auf Plan A" nimmt sich zu keiner Zeit wirklich ernst. Die Story um eine Gruppe von talentierten aber bisher erfolglosen Kampfkünstlern und Stuntmen führt den Zuschauer mit reichlich Augenzwinkern durch eine Gangstergeschichte voller Klischees und weiß um diesen Umstand, weshalb man im weiteren Verlauf immer mehr Sympathie für die Jungs entwickelt. Ihre ersten Hauptrollen meistern die Kampfkünstler, unterstützt vom 4. im Bunde, Sänger und Tänzer Eugene Boateng ( als U-Gin ) ordentlich, wissen um ihre Schwächen und nutzen daher ihre Stärken perfekt.
Das Comedytiming ist sehr gelungen und die Action top notch!!!
 
Wenn man bedenkt, dass die gesamte Action, rund 30 ( !) Minuten an Fights von den ca. 100 Minuten der gesamten Laufzeit in nur 6 Tagen komplett abgedreht wurden, fällt einem die Kinnlade herunter. Unter solch einem Zeitdruck zu arbeiten, den große Produktionen so nicht haben und meist trotzdem nicht im Ansatz so gute Action hinbekommen, ist beeindruckend.
Die Fightchoreographie ist klasse, von kurzen bis langen Combos ist alles vertreten. Reichlich spektakuläre Moves und Kicks sind zu sehen. Cha greift im Finale sogar zu Nunchucks und demonstriert eindrucksvoll ( für seine Gegner sehr schmerzvoll ), wie gut er diese spektakuläre Waffe beherrscht. Unterstützt werden die Actionszenen von einem spitzenmäßigen Score, und nicht zuletzt dadurch denkt man häufig, man würde einen Hong Kong Kracher aus den Achtzigern gucken. Die Kameraarbeit ist perfekt. Keine Shakycam, zu nahe Zooms oder etwa Schnittgewitter, wie es heutzutage leider so häufig zu sehen ist. Hier hat man es nicht nötig zu kaschieren, man will zeigen, was die Jungs drauf haben und dies geschieht in schönen, langen Takes und Totalen, die in Kombination mit perfekten Winkeln das Geschehen dominieren und die Protagonisten schön einfangen, so dass man jederzeit die volle Pracht zu sehen bekommt.
Die Fights sind zudem gut über den Film verteilt, wodurch ein hohes Tempo garantiert wird, so dass keine Längen aufkommen.
Im Finale gibt es die Kirsche auf der Torte mit zwei parallel montierten End-Fights ( Can vs. Aristo Luis und Phong vs. Lorenz Hideyoshi ( von den Young Masters ) ). Der Schnitt sitzt hier perfekt und Genrefans werden sich u.a. an einen gewissen Fight von Donnie Yen vs. Michael Woods erinnert fühlen ;-).
Auch wenn der Fokus zu gut 90 % auf Martial Arts liegt, gibt es auch ein wenig, gut inszenierte Balleraction und auch hier werden Actionfans einige Klassiker wiedererkennen.
 
Neben dem grandiosen Finale gibt es mit Fights gegen Mike Möller ( Street Gangs ), der ebenfalls zu Reel Deal gehört und gegen Hollywood Stuntfrau Heidi Moneymaker ( Stuntdouble von u.a. Scarlett Johansson ) auch vorher schon so einige Highlights.
 
Der Cast besteht ansonsten aus einigen bekannteren deutschen Darstellern, ebenso wie einigen deutschen Rappern in Gastauftritten.
Die Story selbst ist genretypisch und hält zudem den einen oder anderen netten Twist bereit. Man besinnt sich klar auf seine Stärken: Die gut harmonierenden und sympathischen Hauptdarsteller, Situationskomik, reichlich Nostalgie und natürlich jede Menge guter Action!
 
Abschließend bleibt zu sagen: Martial Arts Fans sollten sich Plan B nicht im Kino entgehen lassen und den Film keinesfalls vorverurteilen, weil er "aus Deutschland" kommt und "Action aus Deutschland kann ja nichts werden" bla bla - Schwachsinn! Überzeugt euch vom Gegenteil, denn Plan B kann sich im Genre locker international messen. Wer Kampfansage mochte, um mal einen deutschen Martial Arts Film ( viele gibt es da ja wahrlich nicht ) zum Vergleich heranzuziehen, der wird Plan B lieben. Wer zudem Jackie Chan Fan ist oder die großen US-Actionikonen der 80er a la Sly Stallone und Arnie, Filme wie Back to the Future, Robocop etc. mag, der sollte mit Plan B seinen Spaß haben. Mir hat er so gut gefallen, dass ich am Wochenende direkt 2 Mal im Kino war.
 
9,5 / 10
 
Man sollte sich übrigens schon mal den Titel "On the Ropes" vormerken. Der 2. Feature Film der Crew ist bereits abgedreht und wird hoffentlich auch bald erscheinen.
 
 
 
Gruß
 
"John Woo"
 
 
 

 

"John Woo's" Reviews - #9

In dieser Ausgabe widme ich mich ein wenig der jungen Garde der Hong Kong Darsteller ( zumindest aus damaliger Sicht ), welche um die - und nach der Jahrtausendwende mehr und mehr in Erscheinung trat:

 

Gen-X Cops ( Benny Chan / 1999 )

 

http://www.sandonmovies.com/dvd%27s/GenX%20cops.jpg

 

Produziert von Jackie Chan und Benny Chan, der im übrigen auch Regie geführt hat, erschien dieser Actionkracher im Jahr 1999 und sollte die neue, junge Garde der Hong Kong Stars pushen. So sehen wir hier die damaligen Jungstars Daniel Wu und Nicholas Tse, mittlerweile absolut etablierte Stars des asiatischen Films, auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes in einem ihrer ersten Filme. Ebenso mit von der Partie von der jungen Garde an Schaupielern sind Stephen Fung, Sam Lee und Terence Yin, unterstützt von der Sängerin Grace Yip.

Als eine Ladung hochexplosiven Materials gestohlen wird, soll eine Gruppe junger Cops zusammengestellt werden, welche Undercover in die Triaden eingeschleust wird, um die Ware ausfindig zu machen und zurück zu holen. Die jungen und untypischen Polizisten um Nicholas Tse, Sam Lee und Stephen Fung, angeführt von Eric Tsang sind eine recht chaotische und relativ ziellose Truppe und bekommen auch etwas Gegenwind aus den eigenen Reihen, da die erfahrenen, alten Hasen den Greenhorns keine großen Aufgaben zutrauen. So sind sie umso mehr gefragt, zu zeigen, was sie wirklich drauf haben, denn ganz Hong Kong ist von einem Terroristen bedroht, der die Stadt mit dem Sprengstoff angreifen will.

Wie man es von Actionmaestro Benny Chan gewohnt ist, bekommt man hier natürlich spektakuläre Actionszenen und reichlich tolle Bilder geboten, gleich zu Beginn des Films sogar schon die erste in Form einer Verfolgungsjagd inklusive Autoexplosion. Mit solchen Schauwerten geizt Gen-X Cops zu keiner Zeit. Das Tempo wird stets hoch gehalten und die spektakulären Actionsequenzen treiben die Story mit Wucht voran. Martial Arts sind verhältnismäßig wenig zu sehen, hauptsächlich sind es Shootouts, gepaart mit reichlich Explosionen, die das Herz des Actionfans höher schlagen lassen. Zuständig war hier daas JC Stuntteam, welches gewohnt hohe Qualität abliefert. Dabei machen die Jungstars eine gute Figur und besonders Daniel Wu, sowie Nicholas Tse tun sich hier auch darstellerisch sehr positiv hervor. Viele weitere bekannte Gesichter des Hong Kong Films sind vertreten, wie u.a. Eric Tsang, der hier den Vorgesetzten der jungen Cops spielt, Gordon Lam, Francis Ng oder Ken Lo.

Eine gewisse Portion Witz ist hier auch vorhanden, jedoch nicht in Form von Klamauk oder Slapstick, der Fokus ist nämlich klar auf Action ausgerichtet.

Das Finale findet im berühmten Hong Kong Convention Center statt und bietet ein wenig Martial Arts und reichlich heftige Explosionen. Die eingesetzte Tricktechnik sieht dabei recht gelungen aus. Am Ende gibt Meister Jackie höchstpersönlich noch einen kurzen Cameo als Fischer, der die 3 Helden aus dem Hafenbecken fischt und ihnen noch einen netten und passenden Spruch mitgibt, nach dem Motto, als er noch jünger und stärker war, war er besser! Wie war, denn so gut die Jungs auch sind, ein Jackie Chan ist eben noch mal ein ganz anderes Level. Alles in allem ist Gen-X Cops ein sehr guter Actionfilm mit gutem Cast und vielen Schauwerten. Kaufempfehlung

8 / 10

 

Gen-X Cops 2: Metal Mayhem

aka Gen-Y Cops ( Benny Chan / 2000 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/M/MV5BMjkyNTAyMzA1Nl5BMl5BanBnXkFtZTYwOTk0MTg5._V1_.jpg

 

Auf der in Hong Kong stattfindenden Messe für Polizeitechnik soll Kampfroboter RS-1 präsentiert werden, doch bereits bei der Generalprobe 1 Woche vorher, hackt sich der ehemalige und nun gekündigte Entwickler des Modells in dsa System und bringt die Kampfmaschine unter seine Kontrolle, wodurch enormer Schaden angerichtet wird. Cop Edison wird beschuldigt etwas damit zu tun zu haben, woraufhin er die Flucht ergreift und den Fall selbst lösen will um seine Unschuld zu beweisen. Unterstützung erhält er von seinen beiden Partnern Match und Alien. Das FBI auf den Fersen, versuchen die jungen Draufgängercops, den Fall aufzuklären, die Terroristen aufzuhalten, bevor der Roboter tatsächlich in falsche Hände gerät und Edison's Unschuld zu beweisen.

Benny Chan ließ sich nicht lumpen und legte nur 1 Jahr später direkt das Sequel zu Gen-X-Cops nach, Gen - Y - Cops wie er "origineller" Weise in Deutschland vermarktet wurde, im Original dann Gen-X-Cops 2: Metal Mayhem.

Während Nicholas Tse aufgrund terminlicher Probeme nicht für das Sequel zur Verfügung stand, kehrten Stephen Fung und Sam Lee in ihren bekannten Rollen als Match und Alien zurück. Als Ersatz für Tse holte man Newcomer Edison Chen ins Boot ( ja genau, den Edison Chen, der für Hong ongs Laptop-Sexskandal verantwortlich war ), welcher hier sein Filmdebüt gab. Er war allerdings nicht 1 zu 1 Ersatz von Tse's Figur sondern bekam seinen eigenen Charakter Edison.

Hong Kong Schönheit Maggie Q, hier gerade blutjunge 21 Jahre alt, bestreitet mit Gen-Y-Cops ihre zweite Filmrolle.

Au dem Cover groß geworben wird mit US-Schauspieler Paul Rudd, der aktuell wohl bestens bekannt für seine Verkörperung des Marvel Helden Ant-Man ist. Hier spielt er allerdings einen nervigen und völlig unsympathischen Arschlochagenten, der nichts als meckern kann. Zum Glück hält sich seine Screentime in Grenzen. Jackie Chan, der beim Vorgänger noch mitproduzierte ud einen Cameo hatte, hat mit diesem zweiten Teil allerdings gar nichts mehr zu tun, weshalb es einfach dreistes Marketing ist, weiterhin mit seinem Namen auf dem Cover zu werden.

Teil 2 der jungen Copgarde weist nicht mehr die Qualität des Erstlings auf, kann aber auf ganz ordentlichem Niveau unterhalten. Langeweile kommt nicht auf. Die Jungs harmonieren gut vor der Kamera, für Action ( welche von Nicky Li choreographiert wurde ) ist bei Benny Chan ohnehin gesorgt und diese weiß zu unterhalten. Es gibt ein paar Fights zu sehen, die ok sind, hauptsächlich besteht die Action aber aus Schusswechseln und eben den Szenen, in denen der Roboter RS-1 angreift und seine Umgebung in Schutt und Asche legt. Die Effekte sind dabei manchmal nicht ganz so toll, auch ist der Plot um den Roboter ein wenig trashig aber was soll's. Man hat diese Szenen generell etwas in Grenzen gehalten und sich mehr auf die Jagd nach Edisons altem Freund konzentriert, welcher für den Hack an dem Roboter verantwortlich ist. Großes Kino ist es nicht, man kann aber durchaus seinen Spaß mit dem Film haben.

6 / 10

 

Purple Storm ( Teddy Chan / 1999 )

 

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51KM7V142KL._SY445_.jpg

 

Nach einer Schießerei auf einem Frachter im Hafen Hong Kongs finden die Ermittler einen Verwundeten der sein Gedächtnis verloren hat. Bei ihm wird außerdem eine Diskette mit Daten zu einem verheerenden Terroranschlag sichergestellt. Den Gedächtnisverlust des Verdächtigen nutzen die Beamten zu ihren Gunsten und wollen den Anschlag so vereiteln, doch dessen Vater ist einer der meist gesuchten Khmerterroristen und wird dem Vorhaben nochmal sehr gefährlich. Wird der potenzielle Terrorist helfen den Anschlag zu verhindern oder sich wieder seinem alten Vorhaben widmen?

Vor dem realen Hintergrund der Khmer präsentiert sich Teddy Chen's ( Spion wider Willen, Bodyguards & Assassins, Kung Fu Jungle ) Actionthriller Purple Storm aus dem Jahr 1999 ernst aber nicht düster. Die Stimmung wird gut eingefangen und atmosphärisch sehr gut vom Score begleitet. Die Hauptrolle wird von Daniel Wu bekleidet, der hier noch am Anfang seiner Karriere war und hiermit seinen 4. Film ablieferte. Der sonstige Cast besteht aus Joan Chen, Josie Ho und ansonsten eher unbekannten B-Darstellern des Hong Kong Films, was aber nicht negativ zu werten ist, denn sie machen ihre Sache gut.

Das Drama und die innere Zerrissenheit von Daniel Wu's Charakter wird sehr gut von ihm gespielt, so weiß auch sein Zusammenspiel mit Therapeutin Joan Chen zu begeistern.

Wu präsentiert sich hier weitaus tiefgründiger als ein typischer Actionheld, ist eigentlich gar keiner, wächst aufgrund seines Unfalls aber in diesem Rolle hinein. Seiner Entwicklung wird viel Raum gelassen. Action wird aber bereits früh immer wieder eingestreut, beginnend mit eben der anfänglichen Schießerei auf dem Schiff mit dem Wu nach HK kam. Bis auf ein paar kleine Martial Arts Einlagen besteht die Action aus gut choreographierten Shootouts mit solidem Härtegrad, welche allerdings auch etwas blutiger hätten sein dürfen. Ein ausgedehnter Shootout in einem Hafen Hong Kongs, eiln weiterer in einem Flughafenhangar bilden Actionhighlights des Films. Bei zahlreichen Explosionen geht auch einiges zu Bruch was aber nicht immer gelungen aussieht, denn es werden hierfür auch mittelmäßige CGI verwendet. Insgesamt jedoch überzeugt die Action und macht Laune, wechselt sich hier gut mit der interessanten Story ab.

7,5 / 10

 

Enter the Phoenix ( Stephen Fung / 2004 )

 

http://www.moviegod.de/images/dvd/00006/564/564_xxl.jpg

 

Triadenboss Hung liegt im Sterben und will, dass sein homosexueller Sohn Gerogie die Geschäfte übernimmt. Dieser jedoch lebt sein eigenes Leben im Ausland und hat kein Interesse. Georgie's heterosexueller Mitbewohner und Kumpel Sam wollte schon immer mal leben wie ein echter Gangsterboss und gibt sich kurzerhand für Georgie aus, schlüpft somit in die Rolle des Erben, womit allerhand verrückte Begebenheiten vorprogrammiert sind.

Enter the Phoenix erschien 2004 als Regiedebüt von Stephen Fung und ist eine recht prominent besetzte Triadenkomödie, die dem Zuschauer die jüngere Garde der Hong Kong Stars präsentierte, wie viele ähnlich gelagerte Filme, Anfang der 2000er.

So sind die Haupt- und Nebenrollen mit Daniel Wu, Eason Chan, Law Kar Ying, Chapman To, Stephen Fung, Karen Mok und Chan Wai Man gut besetzt. In Gastauftritten und Cameos verstärken Yuen Biao, Nicholas Tse, Sam Lee, Philip Ng und Jackie Chan, der hier auch Produzent war, den Cast.

Der Film bedient sich dabei bekannter Elemente von typischen Rollentauschkomödien und fügt dem ganzen eine gute, eigene Note hinzu. Die Darsteller sind gut aufgelegt und die Gagdichte recht hoch angelegt. Öfters geht es auch mal gerne ins Klamaukige, also sollte man schon mit dieser Art Humor etwas anfangen können. Der Film nimmt sich nicht zu ernst, schmeißt bewusst mit reihenweise Klischees um sich, was dem Ganzen aber ganz gut steht und so für eine leicht lockere Unterhaltung sorgt.

Durch viele Gags ist der Film recht kurzweilig gehalten. Nicht alle zünden aber im Großen und Ganzen wird man gut unterhalten. Daniel Wu spielt seine Rolle recht zurückhaltend aber gewohnt sehr charismatisch. Eason Chan, als sein Kumpel, der seine Rolle einnimmt agiert stellenweise schon etwas over the top. Der Cast ansonsten macht einen guten Job und harmoniert.

Action ist hier eher spärlich gesät und der Fokus liegt eben auf Comedy. Im Finale gibt es aber einen netten Fight von Stephen Fung gegen Daniel Wu, der aber auch zum Ende hin nicht ganz ohne lustige Elemente auskommt und den Grundton des Films beibehält. Die Action ist aber hochwertig inszeniert und macht Laune.

Alles in allem ist Enter the Phoenix nicht der große Wurf aber eine nette Komödie für zwischendurch.

6,5 / 10

 

House of Fury ( Stephen Fung / 2005 )

 

https://alchetron.com/cdn/House-of-Fury-images-0eaabee6-c096-4722-a040-be74dccd371.jpg

 

Die Kung Fu Komödie House of Fury von und mit Stephen Fung aus dem Jahr 2005 erzählt die Geschichte des Familienvaters Siu Bo ( Anthony Wong ) der seinen Kindern ständig mit den wildesten Stories aus seiner angeblichen Vergangenheit als Geheimagent auf die Nerven geht. Als er jedoch plötzlich von dem Agenten Rocco und seinen Handlangern entführt wird, merken seine Kinder langsam, dass doch etwas an den Geschichten dran sein könnte.

House of Fury kommt mit hochwertigem Cast daher und liefert eine kurzweilige, lockere Agentenstory, die mit hohem Tempo vorangetrieben wird. Langeweile kommt bei den vielen Action- und Kampfszenen keine auf. Die üppig vorhandenen Fights wurden von Spezialist Yuen Woo-Ping choreographiert. Anthony Wong wird jedoch meist deutlich sichtbar gedoubelt, da er eben auch kein Martial Artist ist. Die Kämpfe sind schön ausgedehnt und häufig an der Zahl, hin und wieder aber auch mit sehr übertriebenem Drahtseileinsatz, was aber eher seltener vorkommt und sonst gut zum Ton des Films passt, denn der nimmt sich nie so ganz ernst, ist an sich als lockere Actionkomödie angelegt.

Stars wie Anthony Wong, Michael Wong und Wu Ma, sowie etliche Jungstars ( Daniel Wu, Stephen Fung, die Twins Charlene Choi und Gillian Chung ), die zu der Zeit alle noch am Anfang ihrer Filmkarrieren standen geben sich hier ein Stelldichein. Auch sieht man beispielsweise Philip Ng und Jon Foo als Schergen des Bösewichts ebenso wie Tiger Chen, der ohnehin auch Teil von Yuen Woo-Pings Stuntteam ist und auch als Double fungierte. Die drei mischen ordentlich in den Actionszenen mit und liefern sich gute Kämpfe, die mit guten Slow-Motioneinlagen begeistern.

Das Finale bietet einen tollen Abschluss und jede Menge Fightaction, die ich in dieser Häufigkeit so gar nicht mehr in Erinnerung hatte, seit ich den Film vor vielen Jahren zuletzt gesehen habe.

Gute Unterhaltung, die sich selbst nicht zu ernst nimmt.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #10

Weiter geht's heute mit den folgenden Filmen:

 

Thunderbolt ( Gordon Chan / 1995 )

 

https://asianfilmstrike.files.wordpress.com/2012/04/9hdrldir0hgsnmvqbshdpgcmr6a.jpg

 

Thunderbolt erschien 1995 unter der Regie von Gordon Chan und war die erste Zusammenarbeit des Regisseurs mit Jackie Chan.

Neben Jackie Chan sind einige bekannte Gesichter zu sehen, So spielt Michael Wong einen Chefermittler. Cameos gibt es u.a. von Chin Kar Lok, Corey Yuen als Arzt und Shing Fui On als Werkstattkunde. Der Bösewicht wird vom deutschen Kampfkünstler Thorsten Nickel gespielt, der noch in einer Handvoll weiteren Hong Kong Filmen aufgetreten ist.

Der Film ist im Vergleich zu Jackies sonstigen Werken ein wenig anders geartet und verzichtet weitgehend auf die typischen Comedyelemente bzw hält diese eher dezent auch was Jackies Schauspiel angeht und präsentiert sich etwas ernster, wobei sich die ein oder andere lustige Szene aber doch zwischendurch findet. Actionszenen sind hart und man bekommt auch blutige Shootouts zu sehen, wie bei der Befreiung von....aus der Polizeistation. Die von Sammo Hung und Jackie Chan choreographierten Fights sind hart, schnell und spektakulär. So darf Jackie beispielsweise eine Gruppe Gangster in seiner Werkstatt aufmischen und benutzt dabei auch wieder allerhand ihm zur Verfügung stehende Utensilien. Highlights sind aber der Angriff und die Zerstörung der Werkstatt, welche reichlich spektakulär von statten geht und der spätere Kampf in der Spielhalle gegen die Yakuza, wo Jackie sich mit seinem halben Stuntteam prügelt und alles zu Kleinholz schlägt.

Im finalen Autorennen wird ordentlich Dramatik erzeugt und Stuntmeister Bruce Law, der auch als einer von Jackie's Mechanikern zu sehen ist, hat in Zusammenarbeit mit Frankie Chan einiges aus seinem unglaublichen Repertoire herausgeholt um dem Zuschauer spektakuläre Autostunts zu präsentieren. Auch wenn es in Thunderbolt primär um das Autothema geht, waren die Fights und der Shootout dann doch die weitaus besten Actionszenen des Films. Mir persönlich hat das nächtliche Straßenrennen durch die Stadt auch noch einen Tick besser gefallen als das Autorennen im Finale.

Der klasse Soundtrack ist bei diesem Actionkracher unbedingt auch noch hervorzuheben, denn er sorgt bei all der adrenalingeladenen Action für die passende Klangkulisse.

9 / 10

 

Yes, Madam! aka In the Line of Duty 2 ( Corey Yuen / 1985 )

 

 

http://www.imfdb.org/images/thumb/d/d0/PAYM-DVD.jpg/300px-PAYM-DVD.jpg

 

Yes, Madam! erschien im Jahr 1985, war die 3. Regiearbeit von Corey Yuen und ist der zweite Teil der bekannten In the Line of Duty Reihe.

Michelle Yeoh gibt hier nach ihrem kleinen Cameo in The Owl vs. Bumbo nun ihr richtiges Filmdebüt und das gleich mal in einer richtig satten Action rolle. 1 Jahr später stand sie übrigens in ihrem zweiten Actionfilm Royal Warriors vor der Kamera, der kurioserweise als In the Line of Duty 1 gilt. Ihr zur Seite wird niemand geringeres als US Actionqueen Cynthia Rothrock gestellt, die hier ebenfalls in ihrem ersten Film zu sehen ist. Mit Yeoh und Rothrock sind zwei wahre Lethal Ladies in einem Film vereint, nur leider wurde dieses Potenzial nicht optimal genutzt aber dazu später mehr.

Yeoh wird eingangs als harte Polizistin vorgestellt, die sogleich mal ein paar Bankräuber alleine platt macht, dies recht spektakulär in Szene gesetzt. Ebenso wird Cynthia, die nach gut 30 Minuten ihren ersten Auftritt hat, direkt in einer schönen Kampfszene eingeführt. Zwischen den beiden Intros aber und auch nach Rothrock's Fight ist es relativ ruhig gehalten und man fokussiert sich sehr stark auf einen Nebenplot um 3 Kleinkriminelle Betrüger, gespielt von Meng Hoi, der hier auch für die Fightchoreographie verantwortlich war ( im Grunde selbst ein guter Martial Artist ist, hier aber nicht an der Action mitwirkt ), John Sham, den man aus der Lucky Stars Crew kennt und Tsui Hark, der normalerweise eher hinter der Kamera zu finden ist und hier einen seiner seltenen Auftritte vor eben dieser absolviert und sogar recht viel Screentime hat. Übrigens sind Sammo Hung, Richard Ng und David Chiang in einem Cameo als deren Bosse zu sehen. Die Szenen der 3 Ganoven sind von typischer Comedy geprägt, halten auch einige Lacher bereit, Problem an der Sache ist aber, dass diese Szenen nicht Hand in Hand mit dem ansonsten harten Cop-Actionthriller gehen und somit der Hauptplot ausgebremst wird. Sofern die Symbiose aus Comedy und herter Action gelungen funktioniert, ist sowas klasse aber hier hat es nicht ganz hingehauen leider.

Die viel zu raren Actionszenen sind aber vom feinsten und spätestens beim Showdown kommt der Actionfan voll auf seine Kosten, als James Tien, eher seinen Handlagern gespielt von Dick Wei und Chung Faat an den Kragen geht. Yeoh und Rothrock brennen hier gemeinsam mit den beiden zuvor genannten Martial Arts Bösewichten ein brachiales Fightfeuerwerk allererster Güte ab, top choreographiert, bei dem so ziemlich die ganze Einrichtung zu Bruch geht. Was man hier geboten bekommt, gehört zum Besten des Genres, nur leider bewegt sich nicht der gesamte Film auf dem Niveau, wenngleich man natürlich wieder einiges rausholen konnte im Finale.

8 / 10 Punkten für das Gespann Yeoh & Rothrock, welches ich in der Konstellation gerne noch mal gesehen hätte.

 

Hope ( Lee Joon-ik / 2013 )

 

https://art-s.nflximg.net/15a0a/415b0fafa53c288d6737bce692d82d0bd5b15a0a.jpg


Hope von Regisseur Lee Joon-ik ( Once upon a Time in a Battlefield ) erzählt die Geschichte der 8-jährigen So-won und ihrer in einfachen Verhältnissen lebenden Familie. Die Eltern leben eher aneinander vorbei als miteinander. Im Mittelpunkt steht die kleine So-won, die eines Tages auf dem Weg zur Schule, genauer gesagt nur noch 100 Meter vom Schulgebäude entfernt, von einem Pädophilen überfallen und in einem angrenzenden Hinterhof brutal vergewaltigt wird. So brutal, dass sie bleibende, körperliche Schäden davon trägt.

Dieses herzzerreißende Drama hat mich direkt gepackt und emotional mitgenommen. Ich weiß gar nicht, wie oft mir hier die Tränen kamen, jedenfalls so oft, wie noch bei keinem anderen Film. Die entsprechende Szene geschieht glücklicherweise im Off aber wie die kleine danach zugerichtet ist und leidet, ist nur schwer zu ertragen. Ohne großes Bremborium schafft es die Story, dass man wirklich mitleidet und das Leid der Figuren quasi spüren kann. Letztlich kann man aber nur im entferntesten ahnen, was Opfer und deren Eltern in solch einer Situation überhaupt durchmachen. Ich wage es mir nicht vorzustellen, denn es ist die pure Grausamkeit, was dem Mädchen da widerfährt. Schrecklich, wenn man bedenkt, dass es zahlreiche solcher kranker Menschen da draußen in der Welt gibt.

Der Cast agiert klasse, besonders die Eltern, gespielt von Sol Kyung-gu und Uhm Ji-won, bringen ihre Verzweiflung und Emotionen sehr real rüber. Die kleine Lee Re aber, die das Mädchen So-won spielt, welches diesem grausamen Verbrechen zum Opfer fällt ist einfach herausragend gut. Vor allem sich in dem Alter mit solch einem schrecklichen Thema auseinanderzusetzen und dies so verdammt glaubhaft rüber zu bringen, dass mir allein beim schreiben dieses Reviews, wenn ich darüber nur nachdenke, schon fast wieder die Tränen kommen. Trauriges aber ganz großes Kino!

Hope ist ein Drama, was diese Bezeichnung wirklich verdient. Ein Meisterwerk und ich kann den Film nur jedem ans Herz legen. Von jenem besitzt der Film nämlich reichlich!

10 / 10

 

Kampfansage ( Johannes Jäger / 2005 )

 

https://assets.cdn.moviepilot.de/files/029a646f0aa3bf56795c27b6c60c14205b909d4ab8000dfd86c824d8a14a/24017.jpg

 

Im Jahr 2045 haben Kriege und ein Mangel an Ressourcen die Welt ins Chaos gestürzt und Anarchie herrscht vor. Munition ist ebenfalls Mangelware geworden, weshalb sich traditionelle Kampfkünste wieder etabliert haben. Der Tyrann Bosco und seine verdorbene Schwester Kleo befehligen eine Armee und tyrannisieren das Land. Jonas ist ein hervorragender Kung Fu Kämpfer dessen Meister von Bosco getötet wurde. Die Lehren seiner Kampfkunst sind in einem Buch verewigt, welches Bosco in seinen Besitz bringen will, um seine Armee unbesiegbar zu machen, was Jonas zum einen verhindern- und zum anderen das Land von diesem Tyrannen befreien will.

Kampfansage, eigentlich Kampfansage 3 aus dem Jahr 2005 ist der Abschluss einer Trilogie ( Teil 1 und 2 waren Kurzfilme derselben Crew ) und der erste volle Spielfilm der Reihe.

Nach kurzer Einleitung in die Story inkl. Trainingsmontage von Hauptdarsteller Mathis Landwehr lässt die erste Kampfszene nicht lange auf sich warten. Landwehr hat zweifelsohne richtig was auf dem Kasten, die Fights jedoch sind nicht wirklich gut geschnitten, denn es werden 1. zu viele Schnitte gemacht und 2. Ist die Kamera manchmal zu dicht am Geschehen.

Von der Story her bekommt man eigentlich einen klassischen Eastern geboten, nur eben aus Deutschland und in einem Endzeitsetting, welches über weite Strecken ganz gut rüberkommt, allerdings sind die CGI-Hintergründe und Greenscreens nicht so gelungen und zu deutlich als solche zu erkennen.

Die Fights und Choreographien, sowie das Sounddesign orientieren sich stark am Hong Kong Kino aus den frühen 90er Jahren. Die Kameraführung ist zwar nicht immer optimal aber insgesamt ordentlich. Man war hier einfach etwas zu verspielt und unerfahren. Die Fights machen im großen und ganzen aber Laune und man sieht, dass die Darsteller ihr Handwerk mehr als gut verstehen. Mathis Landwehr zeigt tolle Körperbeherrschung und Athletik, Volkram Zachiesche legt ebenfalls eine gute Show hin. Mike Möller ( Urban Fighter ) sieht man hier an einigen Stellen als Schergen auf Seiten der Bösen kämpfen oder eher Schläge kassieren.

Die Schauspielerischen Leistungen rangieren von ganz ordentlich bis hin zu starken overacting, was aber nicht groß stört, da der Film den Fokus und Wert auf die Action legt und die ist gelungen und weiß zu unterhalten. Volkram Zschiesche hebt sich rein darstellerisch am besten hervor.

Alles in allem kann sich Kampfansage für einen modernen Martial Arts Film aus Deutschland wirklich sehen lassen. Zwar ist noch viel Luft nach oben aber der Film und die Action unterhalten solide.

6,5 / 10

 

Sea Fighter aka Sea Wolves ( Cheung Siu Keung / 1991 )

 

http://www.schnittberichte.com/pics/titel/1000/1530_230.jpg

 

Eine Gruppe vietnamesischer Flüchtlinge auf einem kleinen und überfüllten Boot, irgendwo im Meer wird von einem Schiff aufgelesen, doch was sich zunächst als Rettung erweist, wird schnell zum Albtraum, denn die Crew schlachtet die Flüchtlinge ab und raubt sie aus. Einer der Crew, John ist ebenfalls damals aus Vietnam geflohen und erkennt seinen alten Freund Gary und dessen Schwester. Gary kommt davon, seine Schwester wird jedoch vor deren Augen getötet. John will seinem alten Freund helfen, denn nun ist die Crew hinter ihnen her, um den Zeugen zu beseitigen.

Sea Wolves ( oder Sea Fighter ) wurde hierzulande als Red Force 6 veröffentlicht, lief auch als 7. Teil der In the Line of Duty Reihe, ist aber ein komplett eigenständiger Film und hat rein gar nichts mit den anderen Filmen zu tun.

Regisseur Cheung Siu Keung gab mit diesem Film seinen Regiedebüt, worauf auch nur 2 weitere Ausflüge auf den Regiestuhl folgten. Hauptsächlich arbeitet er jedoch als Cinematographer und war seit den 80ern bei zahlreichen Hong Kong Produktionen und stets an der Seite von Erfolgsregisseur Johnnie To zu finden.

Wie es sich für einen ordentlichen HK Actioner gehört, eröffnet Sea Fighter erstmal mit einer ordentlichen Actionszene, in der Cynthia Khan, die hier abermals auf Verbrecherjagd geht, mit einer Kollegin ein paar Drogenhändler am Hafen erledigt. Hier zu sehen ist auch Shaw Brothers Star Philip Kwok, der jedoch eher als Fight und Actionchoreograph zuständig war.

Neben besagter Femme Fatale Cynthia Khan tummeln sich Promis, wie Simon Yam und Norman Chu hier, die beide zu den Flüchtlingen gehören. Besonders Yam spielt dieses Mal keinen Gangster, oder korrupten Cop, wie so oft und kann im weiteren Verlauf Sympathiepunkte sammeln. Hauptdarsteller Gary Chau macht eine gute Figur und beweist sich als Hauptrolle. Er zeigt gute Action, wofür er mit seiner beachtlichen Physis auch prädestiniert ist. Schade, dass er in recht wenig Filmen mitwirkte.

Die Action überzeugt und kommt im Minutentakt vor, quasi springt der Film von einer in die nächste Actionszene. Es wird gefightet und geballert in schönem Bloodshedstyle mit ordentlichem Härtegrad, so dass gar keine Langeweile aufkommen kann. Der Score trägt sehr positiv zur Atmosphäre bei und die Story hält einen bei Laune.

Sea Fighter ist ein schöner Modern Day Actioner, der trotz seiner Veröffentlichung im Jahr 1991 in krachendem 80er Gewandt daherkommt und Fans des Genres unterhaltsame, knapp 90 Minuten beschert.

8,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 1

 

Ich hatte schon etwas länger vor, mich an die legendäre Zatoichi-Reihe zu machen und diese komplett zu reviewen, womit ich nun heute starte und euch die ersten 4 Filme der Reihe, natürlich in chronologischer Reihenfolge präsentiere.

 

 

The Tale of Zatoichi ( Kenji Misumi / 1962 )

"ZATOICHI MONOGATARI"

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/M/MV5BYTEyMmVjNDUtZjFiZC00ODI1LWIyZTktNTA4NmIxNTU4ZTkzL2ltYWdlXkEyXkFqcGdeQXVyNjc1NTYyMjg@._V1_UY268_CR3,0,182,268_AL_.jpg

 

Der blinde Masseur und exzellente Schwertkämpfer besucht den Yakuzaboss und Freund Sukegoro, welcher ihn gerne für sich gewinnen will, um gegen den verfeindeten Shigezo und dessen Clan anzutreten, da beide Clans um die Vorherrschaft im örtlichen Glücksspielgewerbe streiten. Shigezo hat seinerseits auch einen herrenlosen Samurai verpflichtet. Zatoichi allerdings will nicht kämpfen, da er dies nur im äußersten Notfall tut und im weiteren Verlauf lernt er den anderen Samurai, Hirate beim Angeln kennen, woraufhin sich die beiden anfreunden, doch das unausweichliche Schicksal wird sie gegeneinander antreten lassen.

The Tale of Zatoichi ist der erste von insgesamt 26 (!) Filmen über den legendären blinden Masseur und Samurai bzw. Schwertkämpfer Zatoichi, gespielt von Shintaro Katsu ( dem jüngeren Bruder von "Okami" Tomisaburo Wakayama ), der diesen auch in allen weiteren 25 Filmen, sowie in einer anschließenden 100-teiligen Serie verkörpert hat. Kenji Misumi, der auch für 4 der Okami-Filme verantwortlich zeichnet, führte Regie und arbeitete neben einigen weiteren Zatoichi-Filmen auch in Hanzo the Razor gemeinsam mit Shintaro Katsu.
Katsu spielt die Rolle des blinden Zatoichi sehr gut und hat eine enorme Ausstrahlung, so dass man relativ schnell Sympathien für ihn entwickelt. Die Blindheit bringt er auch sehr überzeugend rüber. Die Story ist interessant erzählt und bietet viele interessante Charaktere, denen jeweils viel Raum zur Entfaltung gegeben wird, mit dem Fokus aber klar auf der Hauptfigur. So werden auch kleine Nebenplots interessant in die Geschichte eingeflochten, welche auch zur Mainstory beitragen.
Wer ein Actionfeuerwerk an Schwertkämpfen erwartet, liegt hier jedoch falsch, denn in diesem ersten Teil liegt der Fokus auf der Vorstellung der Figur Katsu und der Story und es gibt erst im Finale dann richtig Action.
Die für das japanische Chambaragenre bekannten Blutfontänen und Goreszenen sucht man hier vergebens, was sicherlich noch an der Entstehungsszeit liegt, wo die Effekte wohl noch nicht so weit waren und man hierauf auch noch keinen so hohen Wert legte. So sind die Schwertkämpfe blutleer und auch ohne nennenswerte Soundeffekte inszeniert. Neben dem Fehlen der Soundeffekte fällt auch auf, dass hier sehr sparsam mit Score umgegangen wird und dieser sehr minimalistisch zum Einsatz kommt, so dass die Bilder durch die Ruhe noch stärker für sich wirken. Die Kostüme und Settings sorgen für eine tolle Atmosphäre und der Film ist trotz seiner ruhigen Erzählweise sehr kurzweilig, weil ständig etwas Interessantes passiert.
Toller Einstieg in die berühmte Reihe!

8,5 / 10

 

The Tale of Zatoichi Continues ( Kazuo Mori / 1962 )

"ZOKU ZATOICHI MONOGATARI"

https://www.google.de/search?q=tale+of+zatoichi+continues+poster&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj6irarqqDVAhXqA8AKHVeXAoQQ_AUICigB&biw=1600&bih=770#imgrc=Ur_CT5SvXypadM:

 

Der zweite Teil erschien nur ein halbes Jahr nach dem Erstling, ebenfalls 1962 und entstand unter der Regie von Kazuo Mori.

Wie Zatoichi es am Ende des ersten Films ankündigte, kehrt er nach einem Jahr zurück, um Hirate, dem Samurai, den er im Kampf getötet hat, seinen Respekt zu erweisen, worauf die Handlung dieses Sequels aufbaut. Als Zatoichi angeheuert wird, einen hochrangigen Fürsten zu massieren, bemerkt er, dass dieser psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Die engsten Bediensteten ordnen daraufhin Zatoichis' Tod an, um das Geheimnis des Fürsten zu wahren.

Während der erste Teil wirklich gute Arbeit leistete, das Zatoichi Universum zu kreieren und den Charakter, wie auch die Story zu etablieren, mit bereits vielen Facetten, fühlt sich Teil 2 im Vergleich an, wie eine einzelne kleine Episode.

Mit einer Laufzeit von gerade mal 72 Minuten ist das Sequel zudem sehr kurz geraten und wirkt eher wie eine Ergänzung des ersten Films, anstatt wie ein vollwertiges Sequel. Schaut man die beiden ersten Filme direkt hintereinander, funktioniert Teil 2 weitaus besser, denn als alleinstehende Fortsetzung. Man erhält ein paar mehr Hintergrundinformationen über Zatoichi, lernt seinen Bruder kennen, der jedoch erst später im Verlauf als solcher preisgegeben wird. Dieser wird von seinem echten Bruder, dem aus der Lone Wolf & Cub-Reihe bekannten Tomisaburo Wakayama gespielt, der hier allerdings als Jo Kenzaburo aufgeführt wird.

Der Actionanteil ist hier vergleichsweise schon etwas höher und man sieht Zatoichi schön öfter das Katana schwingen, auch schon zu Beginn des Films. Im weiteren Verlauf werden dann auch noch einige weitere Kämpfe eingestreut, von denen der gegen seinen Bruder ein Highlight bildet.

Da der Film aus dem selben Produktionsjahr stammt, sind auch die technischen Voraussetzungen die selben und so fehlt auch hier das entsprechende Sounddesign bei den Fights, ebenso wie Kunstblut und Goreeffekte, was aber nicht weiter schlimm ist.

Insgesamt reicht der Film für sich gesehen nicht an Teil 1 heran, ist aber eine unterhaltsame Weiterführung der Reihe.

7 / 10

 

New Tale of Zatoichi ( Takuzo Tanaka / 1963 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/5/5e/New_Tale_of_Zatoichi.jpg

 

Teil 3 wurde von Regisseur Tokuzo Tanaka inszeniert und ist der erste Farbfilm der Reihe.

Der Film bedient sich mit Ausnahme zweier kurzer Kampfszenen zu Anfang erstmal einer ruhigen Erzählweise aber schon bei der Action merkt man direkt die nun vorhandenen Soundeffekte, wenn Zatoichi sein Schwert durch die Gegner jagt, wodurch das Ganze deutlich aufgewertet wird.

Man erfährt wieder etwas mehr über Zatoichis Vergangenheit und lernt seinen Lehrmeister kennen, der sich anfangs als scheinbar sympathischer Zeitgenosse gibt, jedoch bald seinen wahren Charakter offenbart. Man wird aber erstmal hingehalten und häppchenweise gefüttert, bis man erfährt was es mit ihm auf sich hat. Das Ganze führt leider zu einem unerwarteten aber nicht vermeidbaren Konflikt zwischen Zatoichi und seinem Meister.

Nebenbei lernt man auch die Frau kennen, welche Zatoichi aufgezogen hat, wie ihren eigenen Sohn. Zwar haben diese raren Szenen eher eine untergeordnete Rolle, tragen jedoch gut zum gesamten Charakterbild des Zatoichi bei. So lernt man den sympathischen Masseur / Schwertmeister wieder ein Stückchen mehr kennen und wächst als Zuschauer weiter mit der Figur zusammen. Shintaro Katsu gibt der Figur erneut eine schöne Tiefe und spielt sehr gut, denn gerade in diesem 3. Film geht es für ihn nun deutlich emotionaler von statten als bisher.

Werte, wie Freundschaft, Ehre und Respekt werden sehr groß geschrieben und dies wird in tollen Bildern transportiert, seien es nun die Begegnung mit einem früheren Bekannten aus seiner Heimat oder dem Samurai, der eigentlich Rache für seinen durch Zatoichi getöteten Bruder fordert.

Atmosphärisch glänzt Teil 3 in sehr vielen Belangen. Es gibt viele tolle Locations, seien es echte Außenaufnahmen oder die mühevoll gestalteten Studiokulissen, welche sich harmonisch zusammenfügen. Zusammen mit gutem Storytelling und einem guten Finale ergibt sich hieraus ein sehr kurzweiliges Filmvergnügen. Die vorhandene Action und die Fights sind klasse und die bisher besten der Reihe. Einzig das Finale und das Aufeinandertreffen Zatoichis und seinem Meister hätte etwas emotionaler sein können und wurde mir einen Tick zu schnell abgehandelt. Ansonsten aber ein klasse Film!

8,5 / 10

 

Zatoichi the Fugitive ( Takuzo Tanaka / 1963 )

"ZATOICHI KYOJO-TABI"

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/48/7d/e4/487de47e1304b1f24460a43de9f45d0e--japanese-film-movie-posters.jpg

 

Der 4. Zatoichi-Film "Zatoichi the Fugitive" wurde, wie der unmittelbare Vorgänger von Regisseur Tokuzo Tanaka inszeniert und erzählt eine neue Geschichte des blinden Masseurs und Schwertmeisters.

Die Anfangsszene wird direkt von einem epischen Score begleitet, während wir Zatoichi auf seiner Wanderung durch eine malerische Landschaft sehen. Eine anschließende Szene, in der Ichi eine Gruppe trainierter Sumoringer bei einem Straßenschaukampf besiegt sorgt für etwas lockeren Humor. Kurz darauf, als Zatoichi an einem Flußufer rastet, schleicht sich ein Fremder an und will ihn töten, was diesen natürlich selbst das Leben kostet. Bei seinen letzten Atemzügen erklärt er Zatoichi auf dessen Bitte, dass ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt sei. Um der Mutter des von ihm getöteten Gangsters Respekt zu erweisen, begibt sich Ichi ins nahegelegene Dorf, wo er dem ganzen auch nachgehen will. Dabei gerät er in eine Fehde zweier verfeindeter Yakuza Clans.

Zatoichi agiert wieder megacool mit einer tollen Ausstrahlung. Beeindruckend ist die Szene als er vor den Yakuza seine Skills demonstriert und diese vor Ehrfurcht und Respekt fast schon einknicken, wollten sie ihn gerade eben eigentlich noch töten. Hier ist es auch, als er den ebenfalls sehr starken Schwertkämpfer Tanakura kennenlernt, welcher für die Yakuza arbeitet. Beide sind sich der Fähigkeiten des anderen direkt bewusst und die von Tanakura sind auch nicht zu unterschätzen. Weiteres pikantes Detail ist, dass Tanakura mit Otane, der verschmähten Liebe Zatoichis aus den ersten beiden Filmen, liiert ist und das Kopfgeld für Zatoichi kassieren will, wofür er ihn in einen Hinterhalt lockt.

Der Film legt insgesamt ein eher ruhiges Tempo an den Tag und der Fokus liegt auf den Querelen der Yakuza mit gewissem Dramaanteil. Action gibt es bis auf den Anfang eigentlich kaum. Erst im Finale geht es dann ordentlich ab, Nachdem Tanakura Otane tötet, rastet Zatoichi aus und kämpft sich durch ein Meer von Feinden um ihn letztendlich im finalen Kampf zur Rechenschaft zu ziehen.

Alles in allem ein gelungener, wenn auch ruhiger Film, der eine nette Episode aus den Abenteuern Zatoichis erzählt, allerdings auch nicht die Qualität erreicht, die beispielsweise der direkte Vorgänger hatte.

Übrigens, wie zuvor bereits geschehen, beendet Zatoichi sein viertes Abenteuer wieder ohne Schwert.

7,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 2

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 5 - 8...

 

 

Zatoichi on the Road ( Kimiyoshi Yasuda / 1963 )

"ZATOICHI KENKA-TABI"

https://i.jeded.com/i/zatoichi-on-the-road.200.jpg

 

Zatoichi on the Road entstand unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, ist der 5. Film der Reihe, erschien wie seine beiden Vorgänger ebenfalls im Jahr 1963 und erzählt ein loses, neues Abenteuer von Zatoichi.

"Darkness is my ally. Come find me if you can" - wie Zatoichi in der Eröffnungsszene passend sagt, als er merkt, dass er beim Würfeln betrogen wird und dies aufdeckt, woraufhin ihn die fiesen Gestalten angreifen und er mit einem gezielten Schwerthieb die einzige, den Raum erhellende Kerze in zwei Hälften schlägt um gleiche Verhältnisse zu schaffen.

Nachdem Zatoichi 3 Samurai tötet, die bezahlt wurden, um ihn zu ermorden, gerät er zufällig in eine Hetzjagd mehrerer Männer nach einer jungen Frau namens Omitsu. Ihrem sterbenden Vater verspricht Zatoichi, diese zu finden und nach Edo zu bringen. In einer Unterkunft zunächst in Sicherheit, trifft Zatoichi auf die Ehefrau eines der getöteten Samurai vom Beginn, die er bereits kennengelernt hat. Sie ist mit dem Mann unterwegs der ihren Ehemann und die beiden anderen Samurai bezahlt hat, ihn zu ermorden. Prompt schaffen die beiden es, Omitsu mit einer List von Zatoichi weg zu locken, da sie eine Belohnung für sie kassieren wollen. Zatoichi macht sich entschlossen auf, sie zurück zu holen und nach einigem hin und her kommt er an seinem Zielort an, wohin er von einem Yakuzaboss ursprünglich eingeladen wurde, doch dieser will eigentlich das Zatoichi ihm bei einem Kampf gegen eine verfeindete Gang hilft. Mittendrin in dem ganzen Durcheinander taucht Omitsu in feindlicher Gewalt auf.

Die Location des finalen Showdowns in dem menschenleeren Dorf vermittelt eine tolle Atmosphäre, als sich die beiden verfeindeten Gangs gegenüberstehen mit dem pfeifenden Wind zwischen den Häusern, der obligatorischen Ruhe vor dem Sturm. Man spürt förmlich wie sich die Spannung mehr und mehr aufbaut. Durch eine kleine Wendung wechselt Zatoichi jedoch vor Beginn des Kampfes die Seiten doch letztendlich hat er mit keiner der Gruppen Verträge, denn sie verfolgen alle nur ihre eigenen zwielichtigen Interessen und benutzen alles und jeden nur zu ihren Gunsten, weshalb es eine zweite Wendung gibt.

Die Fights dieses Finales sind toll choreographiert und bisher wohl die besten der bisherigen Zatoichi-Filme. Er geht hier richtig gut ab, zeigt tolle Moves und die Choreo wird langsam komplexer. Shintaro Katsu hat, egal ob in der Action oder in ruhigen Szenen, eine gewohnt tolle Ausstrahlung. Wiedermal zeigt er seinen noblen Charakter und begibt sich in Gefahr um einer fremden Person, die in Schwierigkeiten steckt. Alles in allem ist der 5. Zatoichi-Film gute Unterhaltung.

7 / 10

 

Zatoichi and the Chest of Gold ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI SENRYO-KUBI"

https://prod3.agileticketing.net/images/user/pfccrnwl_2202/Zatoichi%20and%20the%20Chest%20of%20Gold.lg.jpg

 

Zatoichi kommt zufällig an einer Feier vorbei und wird prompt von den Bewohnern eingeladen sich dazu zu gesellen. Der Grund für die Feier ist, dass man nach langer Zeit endlich 1000 ryo Steuerschulden zusammsparen konnte, doch auf dem Weg zum Fürsten wird der Geldtransport überfallen und Zatoichi in der Nähe gesichtet, weswegen man ihn nun für den Dieb hält. Um seinen Namen rein zu waschen und vor allem das Geld für die Bewohner zurück zu holen, begibt sich Ichi auf die Jagd nach dem wahren Schuldigen.

"Zatoichi and the Chest of Gold" ist der 6. Film der Reihe und beginnt mit einem klassischen Eastern-Intro, wie man es aus vielen Kung Fu Filmen kennt. Zatoichi kämpft vor schwarzem Hintergrund gegen zahlreiche Gegner und zeigt dabei seine unglaublichen Fähigkeiten am Schwert. Der Clou dabei ist, diese Szene spiegelt genau Zatoichis Alltag wieder: er wandert in kompletter Dunkelheit, wird angegriffen, streckt seine Feinde nieder und zieht wieder in Dunkelheit davon.

Regisseur Kazuo Ikehiro bringt ein wenig frischen Wind in die Zatoichi-Reihe. So ist die Choreographie der Schwertkämpfe etwas ausgefeilter, zudem wurden erstmalig auch Kunstbluteffekte, wenn auch vorerst recht dezent, eingebaut aber noch nicht in dem Ausmaß für das das Japanische Kino später noch bekannt werden sollte. Die Kameraarbeit ist dabei stets sehr gut und fängt das Geschehen perfekt ein. Die verschiedenen Kulissen und Locations sorgen für eine gewohnt tolle Atmosphäre.

Der nächtliche Kampf gegen zahlreiche Verfolger im Wald ist ein tolles Highlight des Films, ebenso wie das erstklassige Finale, in welchem Katsu gegen seinen Bruder Tomisaburo Wakayama, der bereits auch schon im 2. Film zu sehen war, antritt. Hier spielt er eine andere Rolle und zwar die eines gefährlichen Ronin, der sich Zatoichi entgegenstellt. Gleich im ersten Aufeinandertreffen der beiden beim Glücksspiel bekommt man eindrucksvoll demonstriert, dass auch der Ronin ein Meister des Schwertkampfes ist. Der Move mit dem Ichi den Trick mit der Münze allerdings toppt ist schon fast episch anzusehen und eine ordentliche Machtdemonstration, welche natürlich auf ein unvermeidliches Aufeinandertreffen im Showdown hindeutet.

Nachdem Zatoichi das Gold zurück gebracht hat kommt es zum unausweichlichen Kampf mit dem Ronin, also Katsu vs Wakayama und dieses Finale ist der Hammer! Zu Pferde und mit Peitsche greift er Ichi hinterhältig an und schleift ihn mit. Respekt an dieser Stelle, denn hier wurde nichts getrickst und man kann klar erkennen, dass Katsu selbst hinter dem Pferd hergeschleift wird. Ebenso der anschließende Sturz vom Pferd ist sichtbar hart und von Wakayama ohne Double ausgeführt worden. Der Kampf ist top aber geht leider viel, viel zu kurz. Gerne hätte ich mir dieses Schauspiel zumindest noch 3-4 Minuten länger angesehen.

Toller Eintrag in der Reihe, der einen verletzlicheren Zatoichi zeigt und auch der erste Teil ist, in welchem Zatoichi verwundet und gezeichnet gen Horizont entschwindet und nicht fröhlichen Gemütes oder tanzend, wie man es bisher teilweise gesehen hat.

8 / 10

 

Zatoichi's flashing Sword ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI ABARE TAKO"

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/0a/01/8e/0a018ea1266c07fcc30b3b076ace16b9.jpg

 

Zatoichis Flashing Sword ist der 7. Film der Reihe und erschien im Jahr 1964 unter der Regie von Kazuo Ikehiro, der beim direkten Vorgänger "Zatoichi and the Chest of Gold" Regie führte.

Die Story findet hier auf einer etwas kleineren Ebene statt, im Prinzip geht es um die Fehde zweier Clans, welche von einem Fluss getrennt werden und das Territorium jeweils komplett für sich beanspruchen wollen. Zatoichi gerät zufällig dazwischen, als er bei einem Attentat angeschossen wird und Hilfe erhält. Er kehrt etwas später bei Boss Bunkichi und dessen Clan ein und bekommt Wind von der Fehde. Der gegnerische Clan, angeführt von Yasugoro versucht ständig, irgendwelche hinterlistigen Aktionen und will die Leute von Bunkichi in Fallen locken usw., damit diese endlich ihr Gebiet abtreten. Letztlich ist Zatoichi genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort um zu helfen.

Die Erzählweise ist sehr ruhig und bietet vergleichsweise mehr Humor als bisher üblich. So bekommt man zwischendurch öfter auch lustige Seiten von Zatoichi zu sehen, als Beispiel sei hier die Szene genannt, als er einige Männer dabei erwischt, wie sie einer hübschen, nackten Frau beim Baden durch einen Zaun zusehen und sich zu ihnen gesellt, nur um sie kurz darauf auffliegen zu lassen. Bis auf solche kleineren Momente dümpelt die Story über weite Strecken leider etwas vor sich hin.

Action gibt es sehr wenig, bis auf einen kurzen Kendofight relativ weit am Anfang des Films, kommt in dieser Hinsicht lange erst mal nichts. Erst ab der zweiten Hälfte gibt es dann einen netten Unterwasserfight zu sehen und etwas später dann einen Knaller von einem Showdown, welcher schon klasse eingeleitet wird mit tollem Spannungsaufbau, wenn Zatoichi nachts durch den Ort schleicht und die Männer ihrer gerechten Strafe zuführt. Anschließend kämpft er sich durch das komplette Haus von Yasugoro, welches ein klasse Schauplatz für diese Szene ist. Das Spiel mit Licht, der Dunkelheit und Schatten wird dabei hervorragend eingesetzt, man bekommt fast eine Gänsehaut, so gut ist das inszeniert. Die Atmosphäre ist wirklich hervorragend und in diesen 15-20 Minuten wird man für seine Geduld mit einem furiosen Finale mehr als belohnt. Zatoichi in Reinkultur. Der Film dürfte auch den mit Abstand höchsten Bodycount der Reihe haben bisher.

Interessant ist auch, dass Zatoichi selbst, wie bereits erwähnt, mehr Humor an den Tag legt und sich ohnehin von seiner gutherzigen- und recht heiteren Seite zeigt, im Gegenzug aber heftig umschwenkt, als es heißt, dass Schwert zu ziehen. Normalerweise ist er es immer, der die Konfrontation bis aufs äußerste Vermeidet und sich oder andere eher nur verteidigt aber hier ist er im Finale quasi als düstere Tötungsmaschine unterwegs, was einen doch deutlichen Kontrast zu seinem sonstigen Wesen darstellt. Exemplarisch hierfür auch eine klasse Endeinstellung von Zatoichi wie er mit leicht blutigem Gesicht düster in die Kamera "blickt", begleitet von einem bedrohlichen Score. Ich würde sagen, dass man hier die bisher am besten inszenierte Action der bisherigen Filme zu sehen bekommt, was natürlich die Wertung um einiges nach oben schraubt und daher gebe ich dem Film insgesamt

7,5 / 10 Punkten, einfach auch für diese drastische Steigerung im letzten Drittel, die man in der Form nicht mehr erwartet hätte.

 

Fight, Zatoichi fight ( Takuzo Tanaka / 1964 )

"ZATOICHI KESSHO-TABI"

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/c1/34/4a/c1344a4cd981a3e92d20d5147290d128.jpg

 

Der 8. Film der Reihe ist eine ruhig und emotional erzählte Geschichte, die Zatoichi erneut von einer anderen Seite zeigt. Regie führte Kenji Misumi, der schon für den ersten Teil verantwortlich zeichnete.

Man kann hier deutliche Parallelen zur späteren Lone Wolf & Cub Reihe erkennen, vielleicht war dieser Zatoichi-Film sogar eine Art Vorreiter der Geschichte, denn dieser kümmert sich hier auch um ein Baby, dessen Mutter starb und will es seinem Vater bringen, wohin die Mutter eigentlich selbst unteerwegs war. Durch unglückliche Umstände aber wurde, die Senfte angegriffen und von Außen mit Schwertern durchbohrt, da man Zatoichi selbst dort drin vermutet hat. Ichi nimmt sich also des kleinen Babys an und kümmert sich darum, während ihm die Schergen weiterhin auf den Fersen sind. Auf dem Weg trifft er auf eine Frau, die ihm hilft, das Kind zu versorgen. Action ist insgesamt sehr rar gesät, denn im Prinzip steht die Beziehung zu dem Baby und der Frau im Fokus.

Auch sind einige lustige Momente eingebaut worden, wie z.Bsp. als Zatoichi fast auf einen Kuhfladen tritt, oder als er die Kleidung einer Vogelscheuche klaut, um sie als Windeln für das Baby zu benutzen. Man wird auch mit vergleichsweise weniger Action als in den vorherigen Filmen doch recht gut bei Laune gehalten, da man wie gesagt eine neue Seite Zatoichis zu sehen bekommt.

Zum Schluss gibt es dann noch einen netten Showdown, bei dem Zatoichi zahlreiche Verfolger, bewaffnet mit Fackeln und Schwertern, während der Dämmerung in einem Wald bekämpft, zum Teil brennend.

Teil 8 ist zwar kein herausragender Zatoichi Film aber dennoch sehenswert und auf seine Weise unterhaltsam, ohne dass große Längen entstehen.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 3

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 9 - 12...

 

 

Adventures of Zatoichi ( Kimiyoshi Yasuda / 1964 )

"ZATOICHI SEKISHOYABURI"

http://1.bp.blogspot.com/-LsjoGJ4jIxc/UgQjIdDwqfI/AAAAAAAAASM/G7swBOGZtNc/s1600/adventures+of+zatoichi2.jpg

 

Der 9. Zatoichi Film erschien 1964 unter Kimiyoshi Yasuda's Regie, der auch schon für den 5. Film "Zatoichi on the Road" verantwortlich zeichnete.

Zatoichi begegnet auf seinen Wanderungen einem jungen Mann der ihn bittet, einen Brief an ein Mädchen namens Osen zu überbringen. Ichi willigt ein und weiß nur, es handelt sich nicht um einen Liebesbrief, mehr aber nicht. Später erfährt man, dass der Mann namens Shinsuke Osens Bruder ist und einen Rache-Mord an einem gewissen Jinbei plant.

Ichi trifft im weiteren Verlauf auf einen talentierten Schwertkämpfer, dessen einzige Begierde es ist, auf einen ebenbürtigen Gegner zu treffen, welchen er nun in Ichi glaubt gefunden zu haben. Ichi lehnt ab da er nicht will, dass jemand vor dem Neujahrsfest verletzt wird, doch der Kämpfer beharrt auf dem Duell, welches am Neujahrsmorgen stattfinden soll.

Der Beginn ist atmosphärisch sehr heiter und zeigt einen sympathischen, gut gelaunten Zatoichi. Nachdem Längerem gibt es auch wieder eine kleine Romanze für Ichi, wie man es aus den ersten Filmen kennt. Auch erfährt man hier, dass Ichi seinen Vater mit 5 Jahren zuletzt sah und sich nach diesem sehnt. So findet er über weite Strecken des Films eine Art Vaterfigur in einem verbündeten Alkoholiker, der ihm hilft, schlussendlich aber aus Selbstschutz und Angst vor den Yakuza in den Rücken fällt. Er fleht Ichi um sein Leben an, welcher daraufhin antwortet er habe seinen Vater in ihm gesehen und könne nicht den Mann töten, welcher ihm dieses Gefühl gegeben hat.

So taucht man hier auch wieder ein wenig mehr in die Psyche von Zatoichi ein und lernt ihn ein Stückchen mehr kennen. Action ist rar und es gibt eigentlich nur zwei kurze Kampfszenen, einmal in der Mitte des Films, als Zatoichi in einem Waldstück mehrere Gegner in gewohnt gekonnter Manier über den Jordan schickt und dann im Finale, wo das unausweichliche Duell gegen den Schwertkämpfer stattfindet. Begleitet wird dieser Showdown von einem minimalistischen und düstereren Gong-Sound, der für die Szenerie sehr passend erscheint.

Was in den Kämpfen auffällt, ist dass sie entgegen der Entwicklung der vorherigen Teile eigentlich wieder komplett blutleer daherkommen, was mich an der Stelle doch etwas gewundert hat. Kann aber auch an der Regie gelegen haben aber es gab ohnehin wie gesagt, nicht viel Action.

Teil 9 gibt sich etwas melancholischer und stellenweise auch düsterer, auch einen Tick zu ruhig aber insgesamt wurde ich auch hier gut unterhalten.

7,5 / 10

 

Zatoichi's Revenge ( Akira Inoue / 1965 )

"ZATOICHI NIDAN-KIRI"

http://2.bp.blogspot.com/-dy7Qng1SbAI/Uvk2R1OQafI/AAAAAAAAH6U/isgTGDT9j1Y/s1600/zatoichisrevenge.jpg

 

Zatoichi's Revenge ist der 10. Film der Reihe und erschien im Jahr 1965 unter der Regie von Akira Inoue, der mit diesem Film seinen einzigen Beitrag zum Franchise geleistet hat.

Ichi kehrt nach 10 Jahren an sein altes Dorf zurück um seinen Massagelehrer, wieder zu sehen, doch er muss erfahren, dass dieser gerade 2 Wochen zuvor ermordet und dessen Tochter Osayo in das örtliche Bordell verschleppt wurde.

Die Story ist natürlich nach ähnlichen Mustern gestrickt wie man es aus den bisherigen Zatoichi-Filmen oft kennt mit den üblichen korrupten Offiziellen und Yakuza, die die einfache Bevölkerung ausbeuten und wie meist auch einem bestimmten Ronin oder Samurai, der Zatoichi zum Duell herausfordern will, jedoch ist man hier wieder etwas persönlicher involviert, da die Geschichte hier Ichi persönlich betrifft, weil sein Lehrer getötet wurde. Ichi versucht natürlich herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist und möchte gleichzeitig Osayo befreien. Über Zatoichis Einmischen sind die örtlichen Gangster nicht erfreut, umso größer ist die Wut, als er ihnen beim Glücksspiel 100 Ryu abnimmt. Um ihn auszuschalten soll er in einen Hinterhalt gelockt werden, welcher zunächst auch aufzugehen scheint, als ein Unschuldiger und dessen Tochter in die Sache hineingezogen werden und die kleine mit einer List Ichi's Schwert stiehlt, damit sie und ihr Vater nicht getrennt werden.

Bis auf einen kurzen Fight am Anfang und einen ebenso kurzen nach ca 1 Stunde ist Action rar, der Film lebt aber sehr gut vom Storytelling und natürlich Shintaro Katsu 's Präsenz und Ausstrahlung. So finden in dieser doch eher düsteren Geschichte auch humorvolle Momente ihren Platz. Beispielhaft und schön ironisch ist dabei die Szene als Ichi sich ein Gericht mit extrem viel Wasabi verfeinert und ihm dies natürlich ordentlich "Feuer " macht woraufhin er zum Wirt sagt, die Schärfe hätte ihm die Augen aus dem Schädel gehauen und er könne ihn jetzt nicht mehr sehen. Tolle Szene die schön beispielhaft für Ichi's positives Gemüt ist.

Film Nummer 10 schlägt wie gesagt, obgleich einiger humoriger Einschläge im Großen und Ganzen einen doch düstereren und ernsteren Ton an mit der Thematik der ausgebeuteten und teils jungen Mädchen im Bordell, welche zu den Handlungen unter Gewaltanwendung gezwungen werden. Auch wenn die Gewalt diesbezüglich eher im Off stattfindet, man aber die Schreie der Mädchen hört, wenn sie geschlagen und verprügelt werden, erzielt dies seine Wirkung und trägt zum ernsten Ton bei.

Der Showdown bietet letztlich einen actionreichen Abschluss mit einigen langen Takes bei denen die Kamera Zatoichi bei seiner Arbeit quasi im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter schaut, während er sich seinen Weg durch die Gegner bahnt mit einer tollen Gelassenheit und dadurch eine starke Entschlossenheit ausstrahlend. Die Choreographie ist gut ausgearbeitet, Blut kommt aber nur minimal zum Einsatz.

Alles in allem ein gelungener Beitrag, zeigt Zatoichi's Revenge doch ein paar neue Facetten und regt thematisch auch etwas zum Nachdenken an.

8 / 10

 

Zatoichi and the doomed Man ( Kazuo Mori / 1965 )

"ZATOICHI SAKATE GIRI"

https://www.grindhousedatabase.com/images/Zatoichidoomedman.jpg

 

Regisseur Kazuo Mori zeichnete bereits für den zweiten Ableger der Reihe aus dem Jahr 1962 verantwortlich und kehrte nach 3 Jahren und 8 Filmen Pause für ein weiteres Werk um den blinden Schwertkämpfer zurück, was im übrigen auch nicht seine letzte Arbeit in dieser Reihe gewesen ist.

Dieser 11. Film der Reihe hat eine gute Atmosphäre und zuweilen humorige Note. In Zatoichi and the doomed Man bekommt man einen bisher recht ungewöhnlichen Filmbeginn gezeigt, als Ichi gerade auf dem Boden knieend mit Stockschlägen für etwas bestraft wird. Und direkt haut er wieder einen Spruch raus, der einen trotzdem zum Lachen bringt, als er fragt ob man die Schläge nicht aufteilen könne, da er die Schmerzen nicht mehr lange aushalte und sie ihn schon blind machten. Solche Szenen sind es, die einem immer wieder das frohe Gemüt der sympathischen Hauptfigur nahe bringen, abgesehen von seinen immer selbstlosen Heldentaten und der Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber.

In der nächsten Szene erfährt man, Ichi ist lediglich für illegales Glücksspiel für eine Nacht im Knast, wo er auf Shimazo Katase trifft, einen Mann der wie er selbst behauptet zu Unrecht für Taten einsetzt die er nicht begangen hat. Shimazo bittet Ichi um Hilfe. Sozial wie dieser ist, sieht man ihn in der darauffolgenden Szene bereits zu dem Ort wandern wo er am Ortsschild stehen bleibt und ironischerweise noch "zweifelnd" anmerkt, dass er jedes mal in Schwierigkeiten gerät wenn ihn jemand um derartige Gefallen bittet. Er entschließt sich, doch den anderen Weg zu gehen, um Problemen aus dem Weg zu gehen, doch wie wir alle wissen, führt es unseren Helden letztendlich doch in den besagten Ort, wo er beim Bogenschiessen zunächst auf einen jungen Mann trifft der sich als Kleingauner herausstellt und später Ichi's Namen benutzt um Profit daraus zu schlagen, was ihm aber beinahe zum Verhängnis wird, denn bekanntlich trachten viele Leute nach Ichi's Leben und gerade dieser ist es dann, welcher den ihn im letzten Moment noch rettet.

Im weiteren Verlauf gibt es ein paar gute Twists, allen voran natürlich die Tatsache um den Sohn Shimazos. Die Action kann sich hier mehr sehen lassen, denn es gibt einige gute Kämpfe, besonders das ausgedehnte Finale gegen zahlreiche Gegner in einem nebeligen Fischerdorf ist toll anzusehen. Die Atmosphäre vor dieser Kulisse ist klasse und die Choreographie der Kämpfe bisher mit die beste in der Zatoichireihe. Fans guter Chambara-fights werden hier ihre helle Freude haben.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Chess Expert ( Kenji Misumi / 1965 )

"ZATOICHI JIGOKU-TABI"

http://1.bp.blogspot.com/-T0PR1QBrXfw/U7LG81ygtrI/AAAAAAAAKRs/_br3tITXEWA/s1600/zatoichi-chess-expert.jpg

 

Zatoichi and the Chess Expert ist der 12. Film um den blinden Masseur und wurde von Regisseur Kenji Misumi inszeniert, der auch für den ersten, sowie den 8. Film verantwortlich zeichnet.

Am Anfang besteigt Zatoichi ein Schiff, auf dem er sich die Fahrt anschließend mit seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Glücksspiel vertreibt. Herrlich mit an zu sehen, wie er die Leute die in ihm leichte Beute sehen um ihr Geld bringt.

Auf dem Schiff trifft er auch auf den besagten Chess Expert, Tadasu Jumonji. Ein sehr ehrenvolle Mann, der sein gutes Herz bereits bewies als Ichi über die Planke zum Schiff stolperte und drohte ins Wasser zu fallen. Tadasu half ihm. In ihren fortlaufenden Schachspielen sagt er, er Kämpfe um zu töten und um zu gewinnen, sei es mit dem Schwert oder beim Schach, feststellend es sei kein faires Duell, verbindet er sich die Augen um gleiche Verhältnisse mit Zatoichi zu schaffen. Ein Mann von Ehre, doch was steckt dahinter ?

Bei einer Auseinandersetzung in die Ichi verwickelt ist, wird unverschuldet ein kleines Mädchen verletzt. Ichi kümmert sich um sie und übernimmt die Behandlungskosten, welche sich ihre Ziehmutter Otane nicht leisten kann. Genau, Otane. Ein bekannter Name, der unweigerlich mit starken Emotionen bei Zatoichi verknüpft ist, stand er seiner Otane seiner Zeit sehr nah. Doch auch diese zufällig mit dem gleichen Namen benannte Frau hegt Gefühle für Ichi, der jedoch wie immer niemanden in sein gefährliches Dasein hineinziehen will. So erlebt man zwar einen seltenen, fast innigen Moment der beiden, auf emotionaler Ebene, doch zu mehr kommt es keinesfalls.

Es gibt einen Twist um Ichi's Begleiter und besagten Chess Expert, doch letztlich war ich damit nicht so ganz einverstanden. Ichi erfährt von einem Kunden quasi dass Tadasu dessen Vater auf dem Gewissen hat, wer allerdings zuerst das Schwert gezogen hat, weiß niemand. Daraus nun die persönliche Fehde zu machen passte mir hier nicht in den Kram. Klar, Zatoichi hat einen Sinn für Gerechtigkeit aber hier wechselte er mir einfach zu leicht und bedingungslos die Seiten, weil die Sachlage nicht klar war und Tadasu ihn ehrenvoll behandelt hat.

An Action gibt es ganz am Anfang einen kurzen Fight. Sehr schön allerdings ist der gegen Mitte des Films im nächtlichen Schilf am Wasser, wo Ichi sich leise wie ein Ninja bewegt. Im Finale gibt es dann diesbezüglich noch ein nettes Highlight als es auf die Konfrontation von Ichi und seinem Begleiter Tadasu hinausläuft und beide während des Marschs ihr Gedankenschachspiel fortsetzen, immer intensiver, was dann letztlich im ziehen der Schwerter mündet.

Alles in allem ist dieser Zatoichi-Film solide bis ordentlich, hätte allerdings zu den besten der Reihe gehören können. In meinen Augen hat man hier eine Menge Potenzial verschenkt und die Story gen Ende zu leichtfertig diesem Twist unterworfen. Der Film bot ansonsten einige neue Aspekte innerhalb der Reihe und punktete gerade stark auf emotional-menschlicher Ebene. In der zweiten Hälfte kamen 1-2 leichte Längen auf.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 4

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 13 - 16...

 

 

 Zatoichi's Vengeance ( Tokuzo Tanaka / 1966 )

"ZATOICHI NO UTA GA KIKOERU"

https://i.pinimg.com/736x/e8/a4/52/e8a4527b41dcdef6bfc06994f58ca5c5--japanese-film-saga.jpg

 

Zufällig wird Ichi Zeuge eines Mordes an einem jungen Mann. Der getötete Mann heisst Tamekichi und Ichi nimmt dessen Geld an sich. In dem Beutel befinden sich auch gezinkte Würfel, weshalb ihm schnell klar wird warum die Männer den Mann getötet haben. Kurze Zeit später trifft Zatoichi auf einen Mönch, der ebenfalls blind ist, allerdings von Geburt an. Die beiden essen gemeinsam, dann trennen sich ihre Wege vorerst. Zatoichi beschließt spontan, auch in die selbe Stadt zu gehen, wo der Mönch hin wollte. Zufällig lernt er dort auch den kleinen Sohn Taichi des getöteten Gamblers und dessen Großeltern kennen, welchen er prompt das Geld des Vaters übergibt. Das Dorf wird von Gangsterboss Gonzo von Itaba terrorisiert, der die Bewohner schikaniert und ihres Geldes beraubt, so dass Ichi ironisch sagt, dass Tamekichi's Geist ihn dorthin geführt habe ( um für recht und Ordnung zu sorgen ). Der weise Mönch wird unterdessen fast zu einer Art Mentor für Zatoichi, von dem selbst er noch einiges lernen kann. Besonders die kurzen Treffen von Ichi und dem Mönch sind es, die diesem Film eine wirklich tolle Note verleihen, denn sie zeigen Ichi von einer neuen Seite. Man sieht, dass selbst er, der immer besonnene und gutmütige, weise Schwertkämpfer immer noch eine Menge lernen kann und sich charakterlich weiter entwickelt.

Regisseur Tokuzo Tanaka inszenierte bereits die Filme 3. und 4. der Zatoichi Reihe und begab sich nach längerer Pause für Zatoichi's Vengeance zum 3. Mal auf den Regiestuhl. Dieser 13. Zatoichi-Film verläuft nach ähnlichem Muster, wie viele der vorherigen Filme und doch hat man es wieder geschafft, dem ganzen eine sehr interessante Komponente hinzuzufügen mit der Figur des mysteriösen Mönchen und auch Ichi's generellem Verhalten. Dieser hat hier eine wirklich hohe Toleranzgrenze und versucht an die Gnade der Gangster zu appellieren, lässt sich bei einem Aufeinandertreffen sogar blutig prügeln.

Im Finale gibt es jede Menge Action und sehr gut choreographierte Schwertkämpfe. Ein tolles Highlight ist der Kampf gegen einige Schergen auf einer Brücke, wo man aufgrund der Dämmerung nur die Silhouetten sieht, wodurch ein schöne Optik entsteht. In diesem Kampf wo die Gegner versuchen, Ichi zu überlisten indem sie laut trommeln um ihm sein Gehör zu nehmen, ist es, dass er sichtlich nun versteht, seine Sinne besser zu nutzen und Schwächen auszublenden. Direkt danach kommt der Endkampf gegen den Samurai vor schöner Küstenkulisse, ebenfalls toll choreographiert, wenn auch kurz, doch das war es noch nicht, denn ein Besuch bei Boss Gonzo steht auch noch auf dem Plan.

Insgesamt gibt es viel Action in diesem Film, die sich aber fast ausschließlich auf das Finale konzentriert. Durch die Figur des Mönchen wird hier jedoch eine tolle neue Komponente eingebracht, die den Film von den sonstigen Konventionen der Reihe abzuheben vermag.

8 / 10

 

Zatoichi's Pilgrimage ( Kazuo Ikehiro / 1966 )

"ZATOICHI UMI O WATARU"

https://i.pinimg.com/originals/b0/0a/81/b00a81bf06df2f570094b2cb67819035.jpg

 

Regisseur Kazuo Ikehiro macht mit Zatoichi's Pilgrimage nach den Filmen 6 und 7 seinen dritten Eintrag im Franchise und zeigt hier auch wie man es aus seinen anderen Filmen kennt eine zum Teil etwas härtere Gangart, was die Brutalität angeht. So sieht man in der Eröffnungsszene auf einem Schiff, Zatoichi einem aufmüpfigen Taschendieb direkt eine herbe Lektion fürs Leben erteilen.

Anschließend sehen wir unseren Helden wie er nachdenklich vor einem Tempel kniet und betet, für all die Seelen, die er auf dem Gewissen hat. Denn so böse sie auch gewesen sein mögen, nach dem Tod würde auch der böseste Mann zu Buddha werden.

Hierfür begibt sich Ichi auf eine Pilgerreise zu den 88 Tempeln von Shikoku. Die Stimmung ist nachdenklich, voller Melancholie und wird von einem minimalistischen Score begleitet, als Ichi betet und hofft, dass er auf dieser Reise niemanden töten muss.

Doch schon kurz darauf trifft es einen Mann namens Eigoro, der es ob der Warnung Ichi's dennoch herausfordert und stirbt. Ichi landet, wie es das Schicksal eben will, bei der hübschen Okichi, Eigoro's Schwester und findet heraus, dass der Gangsterboss Tohachi Eigoro für 30 Ryu auf Zatoichi angesetzt hat. Dieser tat es um seine Schulden bezahlen zu können und bezahlte es mit seinem Leben. Wie sich herausstellt, wollte Tohachi, dass Zatoichi Eigoro tötet, denn der Gangster ist schon lange hinter dem wertvollen Land der Geschwister her.

Unterdessen entwickelt sich eine kleine Romanze zwischen Okichi und Zatoichi, welcher hier auch insgesamt viel Raum gelassen wird. Der Film legt ein vergleichsweise ruhiges Tempo an den Tag und hält sich bis zum Finale weitgehend mit Schwertkämpfen bzw. Actionszenen zurück. Außer dem kurzen Angriff Eigoros gibt es sonst noch einen Kampf gegen einige Handlanger Tohachis bei Nacht, welcher aber wieder klasse anzusehen ist. Der Showdown ist dann wieder gewohnt actionreich und mit Tohachi's Bogen kommt auch in die Kämpfe ein wenig Abwechslung rein.

Der Film bietet tolle Locations und einige schöne Landschaftsaufnahmen. Die Atmosphäre ist etwas ruhiger, nachdenklicher gehalten, als man es meist gewohnt ist. Der Anfang ist sehr stark und bietet Abwechslung, verfällt ab der zweiten Hälfte aber immer mehr in altbekannte Muster. Auch wenn die Inszenierung hier zunächst noch ein wenig anders als nach üblichem Schema abläuft, geht es zum Schluß wieder darum, dass Ichi das Dorf und die Bauern von Unterdrückern befreit und selbstlos zur Tat schreitet. Von der besagten Pilgrimage ist hier nichts mehr zu sehen und diese wird leider völlig aus den Augen verloren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man die anfangs eingeschlagenen, neuartigen Wege weiterverfolgt. So hätte Zatoichis Pilgrimage locker einer der besten Beiträge der Reihe werden können. Letztlich bleibt dennoch gute aber gewohnte Unterhaltung.

Knapp 8 / 10

 

Zatoichi's Cane Sword ( Kimiyoshi Yasuda / 1967 )

"ZATOICHI TEKKA TABI"

https://prod3.agileticketing.net/images/user/pfccrnwl_2202/Zatoichis%20Cane%20Sword.lg.jpg

 

Zatoichi's Cane Sword ist der 15. Film der Zatoichi Reihe und stammt von Regisseur Kimiyoshi Yasuda, der auch schon die Filme 5 und 9 inszeniert hat.

In diesem Abenteuer trifft Zatoichi auf eine Schaustellergruppe welcher er sich anschließt. Am Zielort angekommen stellt die Gruppe fest, dass ein neuer Mann das Sagen hat und soll plötzlich teuer für den Platz bezahlen, was sich die Gruppe nicht leisten kann. Letztlich wird dies aber zum unwichtigen Nebenplot und Zatoichi selbst, sein bevorstehender Konflikt mit den Gangstern und in diesem Fall auch gewisse Umstände um sein Katana rücken in den Fokus.

Nachdem Ichi den Gaunern Geld beim Spielen abgenommen hat, lässt Ärger natürlich nicht lang auf sich warten. Als einige der Schergen ihm während des essens in einem Imbiss auflauern wollen, sitzt zufällig ein Schmied neben ihm, welcher Zeuge wird, wie er den Gaunern den garaus macht. Daraufhin bittet der alte Mann Ichi zu sich nach Hause, wo er gerne Ichi's Schwert sehen möchte und feststellt, dass es von seinem Lehrmeister Koutatsu aus der Shimosa Provinz gefertigt wurde. Ein genauerer Blick verrät ihm, dass das Katana einen kleinen Riss hat, unsichtbar für das menschliche Auge, doch man erkennt es am Klang und es wird sehr wahrscheinlich beim nächsten Einsatz brechen. Auf Ichi's Frage ob er es reparieren könne verneint der Schmied.

Der Film ist weitgehend sehr ruhig inszeniert und nimmt sich viel Zeit für die Story, weist aber keinesfalls Längen auf. Es gibt zwischendurch so einige Highlights, wie die Glücksspielszenen von Ichi und auch sowas wie die recht amüsante Interaktion mit dem örtlichen Boss, der sehr eingeschüchtert von Zatoichi ist als er merkt, wen er da vor sich hat. Ichis Tanzszene ist auch etwas, was man so in der Reihe noch nicht gesehen hat. Die Momente mit dem alten Schwertschmied gehören auch zu den Highlights, denn durch das Katana von dessen Meister haben die beiden eine Verbindung zueinander. Dadurch, dass Ichi sein Katana recht fürh im Film abgegeben hat und nun quasi unbewaffnet ist, herrscht auch eine ständige Spannung und die Frage, "was ist, wenn ?"

Als Ichi später aufgrund der Umstände sein Katana wieder an sich nehmen muss, erinnert er sich an die Worte des Schmieds, das Schwert wäre ungefähr noch für einen weiteren Kill gut und würde dann brechen. Kurz zögernd, setzt Ichi seinen Weg fort und es gibt einen netten Twist.

Film Nr. 15 hat seine Vorzüge und weiß in vielen Belangen zu unterhalten, emotional fühlt man sich ( abgesehen von dem Part um den Schmied ) jedoch über weite Strecken nicht ganz so gut involviert wie bei so manch anderem Teil der Reihe. Durch diverse Schauwerte schafft der Film es aber, dies gut wettzumachen, denn sobald Ichi sein Katana wieder in der Hand hält, zieht es stark an mit Spannung und Atmosphäre. Die Bildgewalt ist ebenfalls klasse. Zuerst die Einstellung vor dem Sonnenuntergang als Ichi den Offiziellen zur Rechenschaft zieht und das "Geheimnis" über sein Katana lüftet, anschließend der Showdown in den nächtlichen Straßen mit einsetzendem Schneefall. Man bekommt klasse Kämpfe geboten, die Kampfchoreographie ist hier schon komplexer und kreativ, mit einigen wirklich tollen Bewegungen und schönen Schwerttechniken.

Was dieser 15. Eintrag im Franchise auf der einen Ebene ein wenig vermissen lässt, holt er wunderbar auf anderer wieder rein und beschert einem zum Schluss noch eines der bisher besten, wenn nicht das beste Finale. Von den bisher 3 Zatoichi-Filmen von Kimiyoshi Yasuda war dies seine beste Arbeit.

8,5 / 10

 

Zatoichi the Outlaw ( Yamato Satsuo / 1967 )

"ZATOICHI ROYABURI"

http://1.bp.blogspot.com/-En12Y-D_7cQ/VdCO5o4PVGI/AAAAAAAAM7E/i5yR56hpVrc/s1600/Zatoichi%2BOutlaw%2BPoster.jpg

 

Zatoichi the Outlaw war der erste Film und Teil der Reihe, der unter Shintaro Katsu's eigener Produktionsfirma Katsu Productions entstand und von Regisseur Yamato Satsuo realisiert wurde, der hiermit seinen ersten und einzigen Zatoichifilm ablieferte.

Zatoichi selbst kommt hier auch etwas rauer vom Wesen her rüber, da er im Prinzip einfach als Yakuza arbeiten möchte und bei einem lokalen Boss anheuert. Keinesfalls aber macht der gutherzige Blinde, den man über 15 vorherige Filme kennengelernt und liebgewonnen hat eine charakterliche Wandlung durch sondern ist immer noch derselbe, um dies gleich vorweg zu nehmen.

Man merkt dem Film in seiner Machart schon an, dass nun Katsu selbst produziert und auch der Regisseur eine doch etwas andere Schiene fährt. In Punkto Action fallen die Schwertkämpfe auffallend brutal aus, sehr zur Freude von Fans der härteren Gangart, mich eingeschlossen, Waren die Kämpfe in den bisherigen Zatoichifilmen bis auf 1-2 Ausnahmen vielleicht vergleichsweise blutarm, so werden hier schon ordentlich Kunstblut verwendet, sowie Gliedmaßen und Köpfe abgetrennt. Der Film als socher fühlt sich im Vergleich auch anders an, als die bisherigen. Ichi kommt hier in ein Dorf und es ist nicht wie gewöhnlich, dass die Bewohner von einem Boss und seinen Schergen terrorisiert und schikaniert werden, sondern Boss Asagoro kommt zunächst sehr nett rüber und heuert Ichi als Arbeiter an, wohlwissend von dessen Ruf und Qualitäten. Genauso gibt es einen Anführer der Farmer und Landleute, der selbst mal Samurai war und nun als Ronin sein Schwert seit langem abgelegt hat und versucht die Leute zum Guten zu bekehren, sprich gewaltlos zu leben und keine Verbrechen zu begehen, kein Glücksspiel, Alkohol usw. Dieser hinterlässt natürlich Eindruck bei Ichi, der darauf auch erstmal seine Waffe niederlegt und ins nächste Dorf zieht, wo er bei einer Gruppe von Blinden unterkommt ( hier gibt es übrigens eine Szene, die wohl lustig gemeint war aber das völlige Gegenteil bewirkte und unfreiwillig komisch, somit auch komplett unpassend wirkte ), doch als er zurückkehrt, muss er mit Entsetzen feststellen, dass Asagoro nicht der nette Kerl ist, wie zunächst angenommen, sondern töten lässt, vergewaltigt usw. Auch Zatoichi, der bisweilen etwas leichtgläubig daherkommt, findet hier im Finale zu altbekannten Formen zurück und testet Asagoro's Charakter mit einer kleinen List, die Ichi dessen wahres Gesicht zeigen.

Das Finale ist klasse mit reichlich brutaler Action und tollem Setting in strömendem Regen. Überhaupt merkt man auch einen Unterschied bei der Kameraarbeit im Vergleich zu den alten Filmen, es werden hier und da z. Bsp. auch vereinzelt nette Kamerafahrten eingebaut. Insgesamt ist dieser doch etwas andere Eintrag in der Reihe unterhaltsam aber stellenweise auch gewöhnungsbedürftig in seiner Inszenierung.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 5

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 17 - 20...

 

 

 Zatoichi Challenged ( Kenji Misumi / 1967 )

"ZATOICHI CHIKEMURI KAIDO"

https://pics.filmaffinity.com/zatoichi_chikemuri_kaido-798635440-mmed.jpg

 

Zatoichi kommt, wie es der Zufall will, in einer Herberge an, wo er einen Raum teilt mit einer kranken, de facto sterbenden jungen Mutter und ihrem kleinen Sohn. Die Frau bittet Ichi in ihrem quasi letzten Atemzug, ihren Sohn zu dessen Vater zu bringen. Kurz darauf sehen wir Ichi mit dem Jungen weiterziehen als sie auf eine Gruppe Schausteller treffen und sich ihnen anschließen, doch Ärger lässt nicht lange auf sich warten. Die Gruppe soll von Boss Sobei's Männern abgeholt werden, wie jedes Jahr und als diese am vereinbarten Treffpunkt erscheinen, funken ein paar Schergen eines anderen Bosses dazwischen und wollen die Gruppe zwingen, sie zu begleiten. Hier ist es, als ein bekannter der Gruppe, ein Samurai namens Tajuro Akatsuka einschreitet und seine Fähigkeiten am Katana eindrucksvoll demonstriert. Und hier ist natürlich klar, dass man diesen nicht das letzte Mal sieht.

Zatoichi Challenged ist der 17. Film und abermals nahm Original-Regisseur Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz, nunmehr zum insgesamt 4. Mal. Wie auch der Vorgänger, welcher der erste unter Katsu's eigener Firma produzierte Film der Reihe war, hat auch Film Nr. 17 ein paar andere Züge zu bieten, so spricht Ichi am Anfang zum Bsp. ( erstmals in der Reihe ) aus dem Off, stimmt sogar ein kurzes Lied an.

Natürlich werden aber auch wieder viele bekannte Elemente verarbeitet. So trifft Ichi hier auch auf einen mysteriösen Samurai, bereits zu Beginn und dieser macht einen wohlgesonnenen Eindruck, doch Kenner der Reihe können sich denken, dass dies nicht so bleiben wird. Anders als in bisherigen Werken aber, wird dieser Figur hier mehr Profil verliehen bzw. Aufmerksamkeit geschenkt. So taucht er immer wieder auf und trifft auf unseren Hauptprotagonisten, stets mit einer sehr undurchschaubaren Ausstrahlung, so dass man oft meint, es könnte jeden Moment zwischen den beiden zum Kampf kommen, obwohl es scheinbar ( zumindest vorerst ) keinen Grund dafür gibt. Jushiro Konoe als besagter Samurai Akatsuka macht eine sehr gute Figur und verleiht seiner Rolle eine tolle Präsenz in seiner überschaubaren Screentime.

Durch den Plot um den kleinen Jungen wird Zatoichi hier auch teils zu einer Vaterfigur, was man in ähnlicher Form auch in Film Nr. 8, Fight, Zatoichi, Fight! ( ebenfalls von Kenji Misumi ) sah, als Zatoichi das Baby einer getöteten Frau zu dessen Vater bringt.

Der Vater des Jungen in dieser Geschichte wird von bösen Yakuza gezwungen, Vasen etc. mit verbotenen Bildern zu bemalen, da er ein talentierter Künstler ist. Dies wird ihm später fast zum Verhängnis, denn bei einsetzendem Happy End, kommt wieder der Samurai Akatsuka ins Spiel, offenbart seine Identität und kennt keinerlei Erbarmen. So ist es Zatoichi, der für das Wohl der neu vereinten, jungen Familie einsteht und sich dem Kämpfer entgegenstellt.

Was folgt, ist der mit Abstand beste Fight aller bisherigen Zatoichi Filme. Keine Horden von Gegnern, sondern ein top choreographiertes 1 vs. 1, zweier wirklich ebenbürtiger Gegner. Das die Szenerie dabei ins leicht düstere ( jedoch mit perfekter Ausleuchtung ) geht, sorgt mit dem leichten Schneefall für eine klasse Atmosphäre. Die Location, Kameraarbeit - alles perfekt - und der dargebotene Kampf ohnehin episch. Auch der Ausgang dessen ist mal was neues, als Akatsuka, wissentlich besiegt und verwundet, seine Niederlage akzeptiert und von dannen zieht.

Dies lässt zumindest den Eindruck entstehen, dass die beiden in Zukunft nochmal aufeinandertreffen werden.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Fugitives ( Kimiyoshi Yasuda / 1968 )

"ZATOICHI HATASHI-JO"

https://www.google.de/search?q=Zatoichi+and+the+Fugitives&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi02sfL0PXWAhVHC8AKHT2BCsEQ_AUICygC&biw=1455&bih=699#imgrc=nPVznZud0sqnPM:

 

Kimiyoshi Yasuda liefert mit "Zatoichi and the Fugitives" seinen 4. ( und den insgesamt 18. ) Film im Franchise ab.

Zatoichi bekommt es hier mit einer Gruppe zwielichtiger Gauner zu tun, denen er zufällig auf seinen Reisen über den Weg läuft. So müssen zwei von ihnen, als sie versuchen Ichi zu schikanieren schnell ihr Leben lassen. Später wird deren Boss, ein ebenfalls mysteriös wirkender Charakter, Zeuge wie Ichi während der Rast an einem Baum eine herabfallende Schlange blitzschnell in zwei Teile schlägt. So ist er es, der seine Männer bei darauffolgenden beinahe Auseinandersetzungen mit Zatoichi stets zurückhält, wohlwissend, dass diese sonst direkt ihren Leben verlieren würden. Bei einer dieser Aufeinandertreffen droht einer der Gangster wutentbrannt, er würde Ichi aus der Dunkelheit auflauern, woraufhin dieser müde entgegnet: "Darkness makes no difference for a blind man"! Das obligatorische Duell zwischen Zatoichi und dem Anführer ist natürlich vorprogrammiert, dennoch passiert hier doch ein wenig mehr, als es nur auf diese Begebenheit zu reduzieren.

Film Nr. 18. kommt etwas blutiger daher, auch wenn hier keine Gliedmaßen fliegen, ist der Härtegrad doch ordentlich. Zatoichi and the Fugitives bietet nicht übermäßig viele Kämpfe aber wenn es zur Sache geht, dann richtig. Shintaro Katsu bringt hier seine tolle und überlegene Ausstrahlung wieder mal hervorragend zur Geltung und hat gerade im Finale einige verdammt coole Momente.

Der Film schafft es, durch seine Geschichte zu packen und ist durchgehend sehr kurzweilig inszeniert. Die Atmosphäre ist sehr gelungen und spannend gehalten, was natürlich durch die Beziehungen der Personen zueinander und einen gut eingeflochtenen Twist begünstigt wird.

Tolle Locations und schöne Kulissen sorgen für die entsprechend gute Optik. Die Kameraarbeit ist klasse und gerade während der Kampfszenen sehr schön dynamisch. Diese gehen hier wieder blutiger von statten. In einer Szene am Anfang sieht man eine Blutfontäne aus einem Gegner spritzen, wie sie später quasi zum Markenzeichen zahlreicher Chambarafilme wurden. Ichi selbst wird zum Ende hin schwer verwundet und begibt sich im darauffolgenden Finale auf einen epischen und blutigen Rachefeldzug, kämpft sich dabei schon fast wie ein Zombie im Zerstörungsmodus durch seine Feinde. Die Fights sind toll choreographiert und es wird schön mit Dunkelheit innerhalb des Gebäudes gespielt, überhaupt kommt Zatoichi hier selbst teils sehr düster rüber als Racheengel. Film Nr. 18 ist einer der besten der Reihe!

9 / 10

 

Samaritan Zatoichi ( Kenji Misumi / 1968 )

"ZATOICHI KENKA-DAIKO"

https://www.google.de/search?q=Samaritan+Zatoichi&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjUxafPz_XWAhUOUlAKHVItDtwQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=HxIc-sJ1OWP5_M:

 

Der 19. Zatoichifilm war Kenji Misumi's 5. Beitrag zum Franchise und erschien im Jahr 1968.

Als angehöriger der Yakuza, der Zatoichi immerhin ist, begleitet er einige der Eintreiber des Bosses zu einem jungen Mann, welcher Schulden zu begleichen hat. Dem ganzen vorausgegangen ist bereits eine Auseinandersetzung mit diesem, bei der die Schwerter gezückt wurden und die Eintreiber zurückweichen mussten.

Zunächst weist Samaritan Zatoichi einige fast schon komödiantische Elemente auf, als die Gang mit Zatoichi im Schlepptau durch den für die viel zu dunklen Wald läuft, begleitet von einer recht humorvollen Musik. So muss bald auch Ichi die Truppe anführen, da er der Meister in der Dunkelheit ist. Am Zielort angekommen, zeigt sich der junge Schuldner wenig kooperativ und so ist es ausgerechnet Ichi, der ihn tötet, weil er angegriffen wurde. Kurz darauf erscheint eine hübsche junge Frau namens Osode, die Schwester des Mannes, mit der entsprechenden Geldsumme, doch leider um Augenblicke zu spät. Als nun die Gangster die Frau auch mitnehmen und zur Prostitution zwingen wollen, reicht es Ichi und er schreitet zur Tat. Schon früh in diesem mittlerweile 19. Werk über den legendären blinden Schwertkämpfer geht es zur Sache. Erst nach diesem Einstieg kommt das eigentliche Intro, mit dem seit einigen Filmen obligatorischen Zatoichi-Theme Song.

Samaritan Zatoichi enthält natürlich einige der für die Reihe typischen Elemente und fügt dem ganzen doch neue Facetten hinzu. So sieht man Ichi zu Beginn einer dem Yakuzacode folgenden Tätigkeit nachgehen, die sonst so gar nicht seinem aufrichtigen Charakter und guten Gemüt entspricht. Die Wandlung kommt, als Ichi sich danach fortan um die Schwester des von ihm getöteten Mannes kümmert. Hier kommt seine gute Seele wieder zum Vorschein und es entwickelt sich eine, wenn auch anfangs komplizierte, romantisch angehauchte Beziehung der beiden zu einander. Nicht nur die Yakuzaschergen sind ihr auf den Fersen, sondern auch Mitarbeiter eines nahegelegenen Bordells, in dem Osode gearbeitet hat, um das Geld für ihren Bruder aufzutreiben.

Eine Gamblingszene geht ganz anders aus, als man es bisher so oft gesehen hat, denn Ichi selbst wird hier beim Betrug entlarvt und dafür bestraft, als er festgebunden ins Wasser geworfen werden soll. Kurz zuvor hat er sein Katana als Pfand für Geld versetzt, ausgerechnet an einen Samurai, der bereits einige Male aufgetaucht ist und von dem es bereits klar ist, dass die beiden in Finale aufeinandertreffen werden ( auch eines der oftmals wiederkehrenden Elemente der Reihe ). Es kommt durch diese ungewohnte Szene gut Spannung rein und Ichi wirkt eines der seltenen Male wirklich bedroht, doch auch aus dieser Situation kommt er vorerst durch seine Skills heraus.

Gut gefallen hat mir Ichi's Sidekick, der sich als loyaler und sehr humorvoller Zeitgenosse herausstellt, leider in der zweiten Hälfte aber so gut wie von der Bildfläche verschwindet, was schade ist, denn die beiden haben eine klasse Onscreen-Chemie und man hätte den Charakter mehr involvieren können. Nichtsdestotrotz aber ist auch Film Nr. 19 ein toller Beitrag im Universum des blinden Masseurs Ichi und bietet ein hervorragendes Finale mit einer tollen Schlacht gegen die Yakuzaschergen, mit gutem Lichtspiel in der Dunkelheit, gefolgt vom One on One-Fight gegen den Samurai in einer atmosphärischen Nebelkulisse. Zatoichi haut hier den wirklich besten Finisher raus, den ich so in all seinen Fights bisher gesehen habe. Was für einen Speed er bei dieser Schwertcombo an den Tag legt, ist unglaublich und ich musste die Szene mehrfach zurück spulen!

8,5 / 10

 

 

Zatoichi meets Yojimbo ( Kihachi Okamoto / 1970 )

"ZATOICHI TO YOJINBO"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/3/3c/Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg/220px-Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg

 

Wurden die bisherigen 19 Zatoichifilme ab 1962 quasi am Stück und mehrere im Jahr gedreht, liegen zwischen Film Nr. 19 ( Samaritan Zatoichi ) und diesem 20. Beitrag fast 2 Jahre, denn Zatoichi meets Yojimbo erschien erst 1970. Wie es der Titel verrät, trifft Ichi hier auf eine weitere sehr bekannte Figur des japanischen Chambarafilms, Yojimbo ( bzw. Sanjuro ), gespielt von Superstar Toshiro Mifune, der die Figur in den Akira Kurosawa Klassikern "Yojimbo" und "Sanjuro" aus 1961 und 1962, also kurz vor der Zatoichi-Reihe verkörperte.

Man hat also gleich zwei Giganten des japanischen Films vereint. Der Clou ist allerdings, dass trotz des Namens Yojimbo, Mifune eigentlich nicht genau denselben Charakter spielt. Schon in Yojimbo und Sanjuro war die Figur dem Namen nach nicht exakt dieselbe. Der in diesem 20. Zatoichifilm von Mifune gespielte "Yojimbo" hier heißt Daisaku Sasa und ist bis auf ein paar Ähnlichkeiten eigentlich eine andere Figur, die sich auch im Wesen etwas unterscheidet, gewisse Grundzüge und Gemeinsamkeiten aber dennoch aufweist. Aufgrund der Popularität der Darsteller und auch der Figur hat man das ganze Projekt dann wohl aber eben Zatoichi meets Yojimbo genannt, was auch vermarktungstechnisch sicherlich ein guter Zug war, schließlich ziehen eben diese Namen gewaltig.

Als Regisseur zeichnet der renommierte Filmemacher Kihachi Okamoto verantwortlich, der hiermit auch seinen einzigen Zatoichifilm drehte und die Figur des Yojimbo nach 8 Jahren in sein 3. Abenteuer schickte. Im gleichen Jahr übrigens traten Shintaro Katsu und Toshiro Mifune gemeinsam auch in Hiroshi Inagaki's "Machibuse" auf. Während Mifune dort wieder Yojimbo spielte, war Katsu allerdings nicht als seine ikonische Figur des Zatoichi zu sehen.

Ichi kehrt nach Jahren in seine Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass sich der einst fröhliche und beschauliche Ort sehr zum negativen gewandelt hat. Als die umliegenden Dörfer verarmten, kamen die Menschen in Scharen um zu plündern, worauf der alte Bildhauer Hyoroku in seiner Verzweiflung die Yakuza einludt um für Ordnung zu sorgen und diese richteten ein Massaker an.

Zatoichi meets Yojimbo ist mit seinen 115 Minuten Laufzeit der bisher längste Zatoichifilm und zudem deutlich länger als alle vorherigen Einträge, von denen nur wenige über 90 Minuten gehen. Atmosphärisch ist dies ein eher düsterer Beitrag der Zatoichireihe, zuweilen findet sich aber auch hier und da mal etwas Humor, beispielsweise wenn Yojimbo schamlos die Blindheit Ichi's ausnutzt um ihn reinzulegen. Solche Szenen sind aber rar. Yojimbo selbst ist der typische Charakter, wie man ihn eben aus den beiden Kurosawafilmen kennt, teils aber auch etwas abgedroschener und gleichgültiger. Irgendwo das Herz am rechten Fleck aber dennoch ist Geld so ziemlich das einzige was für ihn zählt. Dieses nicht immer durchschaubare Verhalten ist das, was den Charakter so interessant macht. Die Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren und deren Interaktionen sind stets interessant anzuschauen und so ganz weiß man nicht was das im weiteren Verlauf ergeben wird. Respekt füreinander ist auf beiden Seiten vorhanden aber eine richtige Freundschaft scheint sich zwischen den beiden auch nicht entwickeln zu wollen, kurz man kann die Lage nie so 100 Prozentig einschätzen, was das Ganze recht spannend macht.

Darüber hinaus aber schwächelt der Film ein wenig und scheint dieses Mal wirklich von seinen beiden Superstars zu leben. Action gibt es recht wenig und diese verlagert sich auch eher auf das Ende wo dann auch Ichi endlich mal ran darf, jedoch nicht sonderlich viel zum Besten gibt. Wer auf einen epischen Endfight zwischen Zatoichi und Yojimbo hofft, ja den gibt es mehr oder weniger aber nicht so wie man es wohl vermuten oder erwarten würde. Das Ganze ist sehr kurz und knapp. Eher geht es in dem Film darum die beiden ikonischen Figuren hier zusammen agieren zu lassen und jedem wird genügend Raum und Screentime gelassen. Vielleicht hat man sich aber dann wohl dich zu sehr auf die alleinig geballte Starpower im Doppelpack verlassen und man hätte meiner Meinung nach deutlich mehr herausholen können, sogar müssen! Insgesamt ist es ein guter Film und er vermag es auch, ganz gut zu unterhalten aber sein Potenzial kann er leider nicht ganz ausschöpfen. Die Story bietet 1-2 nette Twists, liefert auf die gesamte Laufzeit gesehen aber etwas zu wenig. Der Kontrast der beiden gänzlich unterschiedlichen Charaktere der beiden Stars harmoniert allerdings sehr gut zusammen. Alles in allem bekommt dieses Treffen der Giganten immer noch gute 7,5 / 10 Punkten.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #18

Der heutige Blog widmet sich zwei bestimmten Personen aus der Geschichte Hong Kongs: Lui Lok und Ng Sai Ho, deren Wirken und Schaffen bereits in mehreren Filmen thematisiert wurde. Und genau diese Filme sind Gegenstand meines heutigen Review-Blogs! 

 

Lee Rock ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

https://i.ebayimg.com/images/g/iKkAAOSwniRWOD0O/s-l300.jpg

 

Lawrence Ah Mon's "Lee Rock" erzählt die auf der gleichnamigen und real existierenden Person basierende Story des Hong Konger Polizisten Lee Rock bzw. Lui Lok, der in den 40er Jahren als armer Flüchtling aus Mainland China nach Hong Kong kam und nach einem besseren Leben strebte und eine Anstellung als Streifenpolizist fand, nachdem er die Polizeischule abgeschlossen hat.

Anfangs ein aufrechter und rechtschaffender Polizist mit einem absoluten Hang zur Gerechtigkeit, ist es Lui Lok eigentlich ein Dorn im Auge, mit anzusehen, wie so ziemlich jeder seiner Kollegen, ja sogar Vorgesetzte die Hände aufhalten um Schmiergelder zu kassieren. Lok lehnt dies ab, wodruch er sich bald mit dem Straßenverkäufer Piggy ( Ng Man - Tat ) anfreundet. Schnell findet er in der hübschen Rose Chingmy Yau ) seine große Liebe, doch ihr Vater ist gegen die Beziehung. Nicht nur hasst er die korrupten Polizisten, er findet Lui mit seinen Moralvorstellungen sogar noch schlimmer, denn so kann er seiner Tochter erst recht kein vernünftiges Zuhause und Leben bieten. Kurzerhand schickt er seine Tochter fort und die junge Liebe ist zerbrochen, ebenso wie Lok's Herz, woraufhin er sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren und zum Chief aufsteigen will. Lok merkt schnell, dass dies nicht auf normalem, ehrlichen Wege gehen wird und Stück für Stück wirft letztlich auch er seine Moralvorstellungen über Bord und tut was er tun muss um seine Ziele zu erreichen und in dieser von Korruption beherrschten Umfeld zu bestehen, gar zu glänzen.

Der Film paart in dieser Autobiographie Thriller und Drama in sehr gekonnter Weise und Hauptakteur Andy Lau legt eine wahre Glanzperfomance in der Rolle des Lee Rock hin. Mit viel Charisma verkörpert er die charakterliche Wandlung vom ehrlichen Jungspund vom Lande, der als einfacher Streifenpolizist beginnt und zum sprichwörtlichen Gangsterboss mit Marke aufsteigt, der so mächtig ist, dass er selbst große Teile des Drogenhandels über die wichtigen Gebiete Hong Kongs kontrolliert und Hand in Hand mit den Triadenbossen arbeitet. Eine Hand wäscht die Andere, lautet das bekannte Motto. Umso unglaublicher ist, dass die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht.

Action gibt es relativ wenig und darauf liegt auch nicht der Fokus, denn der Film lebt mehr von den Charakteren und der Erzählung. Fans der knallharten Hong Kong Action seien also vorgewarnt, dass es hier so gut wie nichts davon zu sehen gibt, sondern stattdessen ein unglaublich stark erzähltes und interessantes Charakterportrait, welches meisterhaft und sympathisch von Andy Lau getragen wird, der verdient als best actor bei den Hong Kong Film Awards nominiert wurde, ebenso wie der Film auch als bester Film, jedoch die Preise beide leider nicht einheimsen konnte.

Der Supporting Cast macht ebenfalls einen tollen Job. Ng Man Tat als späterer guter Freund von Lok, Paul Chun Pui als verhasster Konkurrent bei der Polizei, Chingmy Yau als Love Interest und quasi irgendwo auch Ausschlaggeber für Lok's späteren Werdegang, Kwan Hoi San als sympathischer Mentor oder auch nennenswerte Cameos und Nebenauftritte von Eddy Ko und James Tien.

Ein richtiges Ende gibt es bei diesem ersten Teil nicht, sondern einen Cliffhanger und direkt einen ausführliche Vorschau, wie es in Teil 2 weitergeht. Eigentlich sind beide Teile auch eher als ein langer, zusammenhängender Film zu verstehen und konzipiert.

8 / 10

 

Lee Rock 2 ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

https://www.google.de/search?q=lee+rock+2+dvd&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjpqMby-cPXAhULZ1AKHc8oC5oQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=BTdzBaYKzv4fxM:

 

Wie die Vorschau am Ende des ersten Teils, gibt auch ein kurzer Rückblick zu Beginn dieses Sequels kurz Einblick in die bisherigen Ereignisse.

Teil 2 setzt direkt nahtlos am Vorgänger an und setzt die Story fort und wie bereits im Review zum 1. Teil erwähnt, ist dieser Zweiteiler eher ein zusammenhängender Film und nur aufgrund der Laufzeit aufgeteilt worden.

Eine derartige Geschichte braucht eben genügend Zeit, um die verschiedenen Zeitabschnitte in Lui Lok's Leben und Karriere vernünftig darzustellen und nichts wichtiges zu überspringen. Nie kommen Längen auf oder hat man das Gefühl, dass gewisse Szenen nur als Filler vorkommen. Alles trägt zur charakterlichen Entwicklung bei und lässt einen als Zuschauer tiefer in diese Welt eintauchen, in diese Figur des Lok.

Teil 2, quasi back to back mit dem Ersten gedreht, erschien noch im selben Jahr ( 1991 ) wieder unter Lawrence Ah Mon, der zum Zeitpunkt der beiden Lee Rock Filme zuvor erst zwei Regiearbeiten in seiner Vita stehen hatte. Einfach um mal zu betonen, was der Mann hier direkt für einen Knaller von Epos abgeliefert hat.

Teil zwei konzentriert sich natürlich auf die späten Jahre von Lui Lok und genau hier wird es erst recht interessant. Andy Lau spielt die Rolle wirklich hervorragend und wirkt gerade hier oftmals schon eigentlich eher wie ein Triadenboss, denn als Polizist. Geschäfte werden abgewickelt, wie unter echten Gangstern und Lau legt eine enorme Präsenz an den Tag.

Ng Man Tat's Rolle fällt sehr sympathisch aus und es gefällt, dass er fast von Anfang an, an Lok's Seite war, seit dem dieser noch ein kleiner unbedeutender Straßenpolizist war und es auch heute noch ist und nun als dessen Partner und rechte Hand agiert.

Lok's treiben als mächtiger Gangster-Cop findet zu einem Höhepunkt und letztlich wird durch die englischen Behörden die ICAC ( Independent Comission Against Corruption ) gegründet, welche der herrschenden Korruption nun ein Ende setzen soll.

Wie bereits Teil 1, deckt auch Teil 2 wichtige Zeitabschnitte in Lok's Leben ab und macht hierfür einige Zeitsprünge. So ist zum Ende hin auch ein gealterter Lok zu sehen und dessen Sohn nun auch ein junger Erwachsener, verkörpert von Aaron Kwok, der zu der Zeit noch relativ am Anfang seiner vielversprechenden Filmkarriere stand. Kwok liefert eine tolle Performance ab und sorgt als junger und aufrechter Cop, ( wie auch Lok es selbst einst war )der sich nicht mit den Machenschaften seines Vaters identifizieren kann und diesen ohnehin auch nicht akzeptieren will, für einen zusätzlichen guten Dramatouch und ein tolles Zusammenspiel mit Andy Lau.

Den Höhepunkt gibt es dann, als es auf das Finale zusteuert. Es gibt mehr Action und im selbigen eskaliert die Situation in einem Krankenhaus ordentlich, wenn eine wilde Schießerei entbrennt. Spätestens hier dürfen sich Actionfans freuen, nur an einigen Stellen dieser Sequenz wurde nicht ganz so gut choreographiert, da die Gegner aus nächster Nähe zu offensichtlich mehrfach verfehlen. Nichtsdestotrotz aber ein tolles Finale und auch die Story findet zu einem tollen und überraschenden Ende. Überraschend, wenn man die Geschichte von Lui Lok nicht kennt, denn das Ganze endet doch anders, als man es vielleicht erwarten würde.

Neben einem erneut hervorragenden Andy Lau und gut aufspielendem Aaron Kwok sind u.a. noch Chan Wai Man, Xiong Xin Xin und Peter Chan Lung zu sehen.

Toller Abschluss dieses hochinteressanten und imposant inszenierten Epos.

Übrigens: Die Figur des Lui Lok hatte auch in Poon Man Kit's "To Be Number One" eine wichtige Nebenrolle und wurde dort von Schauspielveteran Kenneth Tsang verkörpert. Der Film selbst handelte hauptsächlich von dem durch Ray Lui dargestellten Ng Sai Ho ( aka Crippled Ho ), dem wohl berüchtigtsten Gangster in der Geschichte Hong Kongs. Kein Wunder, dass sich die Wege der beiden Herren damals unweigerlich kreuzten und sie gemeinsame Sache machten. Anders als es in "To Be Number One" der Fall ist, kommt der Ng Sai Ho im Gegenzug in der zweiteiligen Lee Rock Saga jedoch nicht vor und man konzentriert sich ausschließlich auf Lok selbst.

8,5 / 10

 

 

To be Number One ( Poon Man Kit / 1991 )

https://i.ebayimg.com/images/g/Ya4AAOSw8w1X~hqM/s-l300.jpg

 

1991 erschien Poon Man Kit's Gangster Epos "To Be Number One" und wurde im Folgejahr als bester Film bei den Hong Kong Film Awards ausgezeichnet. To Be Number One weist viele Parallelen zum berühmten Scarface auf, kopiert jedoch nicht von diesem, sondern basiert auf einer wahren Geschichte.

Der Film erzählt die wahre Geschichte des Gangsters Ng Sek-ho, aka Limpy Ho bzw. Crippled Ho, der als armer Festlandchinese sein Glück in Hong Kong suchte und dort zum berüchtigtsten Gangsterboss in der Geschichte der Metropole aufstieg.

So sieht man hier die Anfänge Ho's als armer Flüchtling. Früh strebt Ho nach mehr, er will Macht! Und um Macht zu erlangen muss man sich mit mächtigen Leuten umgeben, sprich mit den etablierten Triadenbossen und korrupten Polizisten. Und der damalige Lohn der Polizisten war bei weitem nicht berauschend, weshalb sich viele von ihnen mit den Gangstern arrangierten. Allen voran Inspector Lui Lock aka Lee Rock, dessen Figur und Geschichte übrigens gleich einen Zweiteiler im selben Kinojahr spendiert bekam und dort hervorragend von Andy Lau verkörpert wurde. In To Be Number One wird der berüchtigte Cop-Gangster, wie man ihn eigentlich bezeichnen muss, von Kenneth Tsang gespielt und diese ältere, erhabene Version und Darstellung Lee Rock's hinterlässt Eindruck. Tsang vermittelt das Bild eines Oberbosses, der die eigentlichen Triadenbosse quasi anweist und dafür sorgt, dass jeder für sich innerhalb seines Territoriums Geschäfte betreibt und mit keinem der anderen in die Quere kommt. So wird der Frieden gewahrt und jeder führt schön die festgelegten Summen an Rock ab.

Crippled Ho arbeitet sich nach und nach hoch. Der erste große Schritt gelingt ihm, als er mit seinen Freunden einen der bereits etablierten Gangster in einen Hinterhalt lockt und brutal abschlachtet. Bald ist Ho auf einer Ebene mit den anderen Bossen und arbeitet mit Inspector Lui ( Lee Rock ) zusammen, nach anfänglichen Schwierigkeiten.

Die Hauptfigur des Ng Sek-Ho wird hier sehr gut von Ray Lui gespielt. Den Spitznamen bzw. Zusatz "Limpy", also humpelnd bzw. "Crippled" bekam Ho unfreiwillig nach einem schweren Anschlag während eines Restaurantbesuchs, als mehrfach auf ihn geschossen wurde. Sein Bein wurde dabei dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen, so dass er fortan einen Gehstock brauchte und humpelte.

Ray Lui liefert eine wirklich gute Performance und dadurch, dass er nach seiner Verletzung und dem damit verbundenen Gehstock sichtlich zugenommen hat und zum Ende hin etwas dicker wirkt, wird dem Zuschauer sehr gut vermittelt, dass der Film eine größere Zeitspanne abdeckt.

Kent Cheng liefert eine ebenfalls sehr gute Leistung in einer großen Rolle als einer der anderen Bosse ab.

Waise Lee ist ein Darsteller, den ich immer gerne sehe und hier als einer von Ho's Freunden zu sehen, geht allerdings ein wenig unter bzw. bekommt in dieser Supporting Role nicht so viel zu tun. Wer nicht zuletzt aufgrund gewisser Attribute und Reize sicherlich im Gedächtnis bleibt, ist natürlich Amy Yip.

In weiteren Rollen sieht man u.a. Elvis Tsui als loyalen und treuen Gefolgsmann, der im wahrsten Sinne durch Feuer geht für seinen Boss, Chung Fat, Shaw Brothers Star Lo Lieh als weiteren Gangsterboss, Frankie Chan und Tommy Wong.

Die üppigen 136 Minuten Laufzeit vergehen ohne einen wirklichen Anflug von Längen. Lui's Spiel ist sehr gut, gerade auch das Zusammenspiel mit seinem sehr guten Co-Star Kenneth Tsang und der restliche Cast fügt sich toll in die Story ein. Den Charakteren wird ausreichend Raum zur Entwicklung gegeben und die Story interessant inszeniert.

Großartige Action gibt es nicht, viel mehr werden gewisse Momente wohl dosiert eingebracht und dafür aber mit immeneser Härte vollzogen. Der Angriff mit Macheten und Äxten auf den Gangsterboss oder das Restaurantattentat gehen ordentlich blutig von statten. Zimperlich ist man hier zu keiner Zeit und für die gewissen erotischen Reize sorgen Szenen mit der hübschen Amy Yip. Das alles brachte dem Film auch sein CAT III Rating ein. Optisch ist das Ganze richtig hochwertig inszeniert und bietet tolle Kamerafahrten, was kein Wunder ist, denn Kamerameister Peter Pau war für diese Bilder verantwortlich.

Alles in allem ein sehr gelungenes Gangster Epos, welches über die gesamte Laufzeit bei Laune hält. Genrefans sollten hier jedoch keinen typischen Triadenactioner erwarten.

7,5 / 10

 

 

Chasing the Dragon ( Wong Jing, Jason Kwan / 2017 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51ZYYMK3FRL._SY445_.jpg

 

"Chasing the Dragon" ist eine im Kantonesischen gebräuchliche, umgangssprachliche Bezeichnung für das Rauchen von Opium oder Heroin.

In Donnie Yen's gleichnamigem und von HK Veteran Wong Jing inszenierten Film ist dies gewissermaßen doppeldeutig zu verstehen, denn dieser beruht auf wahren Tatsachen vom wohl berüchtigtsten Drogenboss in der Geschichte Hong Kongs, Ng Sai Ho, der sein Imperium und seine Machtstellung durch den Handel mit zuvor genannten Substanzen aufgebaut hat, was ihm natürlich auch durch die damals in der Metropole herrschende, enorme Korruption unter den Polizeibeamten vereinfacht wurde.

Der Film ist ein Remake des 1991 erschienenen "To be Number One", der die Geschichte von Crippled Ho oder auch Limpy Ho ( wie er nach einer schweren Verletzung, die zu einem humpelnden Bein führte, anschließend genannt wurde ) bereits erzählte. Damals war Yen's Kollege und Filmpartner aus Flash Point, Ray Lui in der besagten Rolle zu sehen und gab Yen im Vorfeld sozusagen "seinen Segen" für die Performance. Leider gab es keinen Cameo von Lui, welcher Fans sicherlich gefreut hätte. Nichtsdestotrotz gibt es hier einen anderen netten Cameoauftritt oder besser gesagt Minirolle aber dazu später etwas mehr.

Wie gesagt, schlüpft Donnie Yen hier nun in die Rolle des berüchtigten Gangsterbosses Ng Sai-Ho und spielt damit eine eher düstere Figur, meistert auch dies gewohnt klasse und mimt den mächtigen, wenn hin und wieder auch hitzköpfigen Gangsterboss sehr gut.

Yen's typische Trademark-Martial Arts Action sollte man nicht erwarten, dennoch bietet der Film aber genug an atemberaubenden Actionszenen. Die Fights sind eher brachialer Natur und weniger choreographiert, jedoch können sich Fans auch hier und da auf ein paar nette Moves vom Yenster freuen, nur eben nicht so akrobatisch und spektakulär, wie man es sonst von ihm kennt. Auch wird hier ordentlich geballert, so dass Freunde des Heroic Bloodshed auf ihre Kosten kommen dürften.

Setdesign, Look und Atmosphäre sind top, besonders das 60er-Jahresetting kommt schön authentisch rüber. Die für den Film wieder auferstandene Kowloon Walled City sieht zudem eindrucksvoll aus, wenngleich die CGI bei den Außenaufnahmen recht deutlich erkennbar sind aber nicht billig wirken, wie in so vielen Festland-Produktionen.

Die Story ist durchgehend spannend erzählt und gerade für Fans von Gangsterfilmen interessant, erst recht, weil sie auf wahren Begebenheiten basiert. Sicherlich hat man auch hier und da etwas hinzugedichtet oder verändert bzw. angepasst, um das ganze für einen Film zu optimieren. Kenner des Originals werden kleine Unterschiede feststellen, wie z. Bsp. die Art, wie Ho zu seinem kaputten Bein kommt. Ray Lui wurde einst im Original bei einem Restaurantbesuch angeschossen, während Donnie's Version bei einer Auseinandersetzung in einen Hinterhalt gerät, wo man ihm das Bein bricht.

Nach jeweils gut 30 Jahren Filmkarriere treten die beiden Topstars Donnie Yen und Andy Lau hier erstmals gemeinsam in einem Film auf. Interessant daran ist, dass Lau hier, wie bereits 1991 im zweiteiligen Epos "Lee Rock" von Lawrence Ah Mon, erneut die selbe Rolle des Inspector Lui Lok verkörpert und heute wie damals wieder eine verdammt gute Performance abliefert. Übrigens war Regisseur Wong Jing auch beim damaligen Zweiteiler als Produzent beteiligt. Das Zusammenspiel der beiden sucht seinesgleichen, beiden harmonieren klasse miteinander als, nicht nur Geschäftspartner, sondern quasi loyale Brüder im Geiste. Lok und Ho verbindet eine ähnliche Vergangenheit - beide kamen aus ärmlichen und einfachen Verhältnissen aus Mainland China nach Hong Kong auf der Suche nach einem besseren Leben, welches beide auch zweifelsohne erreicht haben, wenn auch auf unterschiedliche aber dennoch sehr ähnliche Art und Weise, denn obwohl sie vermeintlich auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen, verschwimmen die Grenzen aufgrund bestehender Verhältnisse zur damaligen Zeit fast vollends. So haben beide gesehen, dass sie mit vereinten Kräften wesentlich mehr erreichen konnten, als allein und daraus entstand ein fester Bund.

Interessant ist, dass Crippled Ho in der Lee Rock-Saga mit Andy Lau nicht vorkommt. Die Figur des Inspector Lui Lok jedoch, und hier kommen wir gleich zur oben erwähnten Gastrolle, trat in der ersten Verfilmung "To Be Number One" als wichtige Nebenfigur auf und wurde von Kenneth Tsang gespielt, welcher auch in "Chasing the Dragon" mitwirkt und als Schwiegervater von Andy Lau's Lui Lok auftritt.

In Chasing the Dragon jedoch wird der brüderliche Bund Ho's mit Lok zudem viel stärker dargestellt als seinerzeit in "To Be Number One".

Neben den besagten Herrschaften treten noch eine Reihe weiterer bekannter Gesichter auf, wie Kent Cheng, Chan Wai Man ( der wie so oft, wieder einen Triadenboss spielt ), Philip Keung und Cameos gibt es noch von Philip Ng und Terence Yin.

Alles in allem ist Chasing the Dragon wirklich ein hervorragendes Gangster-Epos, welches das Original übertrifft, in so ziemlich allen Belangen überzeugt und Spaß macht.

9 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 6

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 21 - 24

 

 

 Zatoichi goes to the Fire Festival ( Kenji Misumi / 1970 )

"ZATOICHI ABARE HIMATSURI"

https://i.pinimg.com/236x/49/24/0c/49240cfd74ca02f6c376348a1d723e50--fire-festival-free-download.jpg

 

 

Für den 21. Zatoichi Film nahm wieder mal Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz und drehte seinen 6. und somit letzten Beitrag der Reihe. Gleichzeitig liefert Misumi auch sein bestes Zatoichi-Werk ab.

Ichi ist auf einer Geisha-Auktion und massiert einen Kunden, als eine atemberaubend schöne Frau auf der Bühne zum Verkauf angeboten wird. Sein Kunde bricht ab, da er die Auktion gewonnen hat und zahlt nicht den vereinbarten Preis an Zatoichi mit dem Einwand, dieser habe ja nicht zu Ende massiert. Kurz darauf rettet Ichi, maskiert die Frau und flieht mit ihr in eine nahegelegene Hütte. Ein mysteriöser Samurai hat den "Besitzer" der Frau und dessen Gefolgsleute kurz darauf getötet. Etwas später zurück in der besagten Hütte: Ichi schläft, zumindest tut er so, während die Frau ihm seinen Geldbeutel entwendet und sich herausschleicht, um draußen vor der Hütte eben auf jenen Samurai zu treffen. Die beiden kennen sich, ihr Blick wirkt vertraut und dennoch jagt er ihr sein Katana in den Körper.

Wie sich später herausstellt, war er ihr Ehemann und ist auf einem eiskalten Rachefeldzug gegen alles und jeden. Er will auch Ichi töten, da er glaubt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, was nicht der Fall war, doch wie Ichi es selbst treffend analysiert - egal, was er sagen würde, der Samurai wäre ohnehin nicht von seinem Glauben abzubringen. Doch dies ist nicht das einzige Problem, denn auch ein großer Yakuza-Boss will Ichi tot sehen und geht anders an die Sache ran, als die bisherigen und gewöhnlichen Bosse dies vor ihm versuchten.

Der Film erzeugt bereits früh eine wirklich gute Spannung, welche vom Score perfekt untermalt wird. Die Geschichte kommt sehr atmosphärisch und auch düster daher, spielt schon früh ihre Stärken aus. Das Niveau hält sich hier aber nicht nur, es steigert sich im Verlauf immer mehr.

Tatsuya Nakadai als geheimnisvoller Samurai hat verhältnismäßig wenig Screentime aber kraftvolle Auftritte mit einer enormen Präsenz. Es ist kein Zufall, dass seine Figur hier sehr stark an jene aus seinem 1966er Kultwerk "Sword of Doom" erinnert. Als ehemaliges Mitglied der Elitegarde des Shogun, der seine Frau getötet hat, hegt er, wie gesagt einen Groll gegen Zatoichi weil er denkt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, wofür er ihn töten will. Doch dies macht er nicht bei der ersten Gelegenheit, denn genau das ist es, was seinem Leben scheinbar noch Antrieb, gar einen Sinn gibt, weshalb das erste Duell der beiden auf der Brücke bei Nacht nur ein erstes Herantasten darstellt. Dies allerdings schon atmosphärisch wie inszenatorisch perfekt. Es gibt einige wirklich toll choreographierte Schwertfights und Katsu geht richtig gut ab. Der Onsenfight gegen einige Killer die Ichi auflauern ist dabei nur eines der tollen und hervorragend inszenierten Highlights. Die Action in diesem mittlerweile 21. Werk hat sich erneut steigern können, im Vergleich zu den vorherigen Filmen und bietet auch den einen oder anderen Überraschungsmoment.

Der blinde Yakuza Boss Yamikubo - den die Leute auch den Shogun der Unterwelt nennen- ist definitiv ein Mann, der sich stark von den gewöhnlichen Tyrannen und Bossen abhebt die man aus den bisherigen Filmen kennt und welche sonst immer ganze Dörfer schikanieren usw. Er scheint Ichi sehr ähnlich zu sein und ist ein Mann von Intelligenz. Ebenso wie Ichi, ist er blind, wodurch das Ganze schon eine gewisse Brisanz bekommt und man ihn definitiv anders sieht, als die sonstigen, meist sehr ähnlich gelagerten Badguys. So ist gerade das Finale, welches alles vorherige noch in punkto Atmosphäre toppt und in einer tollen Location stattfindet, ein besonderer Augenschmaus. Selten hat man so mitgefiebert und selten war es dem Anschein nach so brenzlig für Ichi auch wenn man weiß, dass es ihm nicht an den Kragen geht. Die Falle, die ihm gestellt wird ist toll inszeniert und spektakulär-Wie Ichi allerdings den Spieß umdreht, ist umso besser!

Zatoichi 21. bietet herausragende Cinematographie und eine sehr gute Regie von Kenji Misumi, der hier ganz klar auf dem Höhepunkt seines Schaffens innerhalb der Reihe ist. Die Story kommt einen Tick komplexer daher als man es sonst von der Reihe kennt.

Die Mischung aus Action, interessanten Charakteren und einer wendungsreichen Story mit ordentlichen Twists, sowie der richtigen Dosis Emotionen sorgt für ein Top-Filmerlebnis. Der Score ist stark, was auch nicht unerwähnt bleiben darf.

Ganz, ganz großes Kino! Der bisher beste Zatoichi-Film!

9,5 / 10

 

Zatoichi meets the One-Armed Swordsman ( Kimiyoshi Yasuda / 1971 )

"SHIN ZATOICHI: YABURE! TOJIN-KEN"

https://gacinema.files.wordpress.com/2016/12/d-title71b.jpg?w=768

 

Nachdem Zatoichi im 20. Film der Reihe bereits auf seinen Landsmann Yojimbo bzw. Sanjuro traf, war Film Nr. 22 ein internationales Crossover, denn hier trifft er, unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, auf niemand geringeren als Fang Gang, den berühmten einarmigen Schwertkämpfer aus der gleichnamigen Shaw Brothers Reihe, welcher hier natürlich wieder von Wang Yu verkörpert wird. Wang Yu war zu der Zeit bereits einer der größten Stars des chinesischen Films, so war es natürlich ein genialer Zug, die beiden Superstars in einem Film zu vereinen und damit beide Märkte der jeweiligen Länder anzusprechen.

In China erschien das Reboot "The New One-armed Swordsman" mit den Nachwuchsstars David Chiang und Ti Lung übrigens im selben Jahr. Dort schlüpfte Chiang in die Rolle eines anderen einarmigen Schwertkämpfers und beerbte Wang Yu.

Im vorliegenden "Zatoichi meets the One-armed Swordsman" treffen die beiden Stars recht früh aufeinander und sind einander auch zunächst freundlich gesonnen. Fang Gang ist im Lande weil er einer Einladung eines alten Freundes zum Fukurugi Tempel gefolgt ist, den er besuchen und dort gemeinsam mit ihm trainieren will. Auf dem Weg trifft Fang Gang auf eine chinesische Schaustellerfamilie, die sich in Japan niedergelassen hat. Die gemeinsame Freude, im fremden Land auf Landsleute zu treffen ist groß und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg, doch unterwegs treffen sie auf japanische Truppen, welche einen Transport im Auftrag des Shogun durchführen. Jeder hat den Weg zu verlassen und sich zu verbeugen, doch der kleine Sohn der chinesischen Schausteller renn t plötzlich los, um seinen davonfliegenden Drachen einzufangen. Ungehalten, gehen die Samurai auf den Jungen los, die Mutter wirft sich dazwischen, rettet ihren Sohn, doch lässt dabei ihr Leben un dauch der Vater stirbt. Fang Gang legt los und tötet daraufhin einige der Samurai, der Junge kann fliehen und Fang Gang zeiht sich zurück. Die verblieben Samurai töten letztlich alle unbeteiligten Zeugen dieses Massakers und schieben alles auf Fang Gang.

Der umherziehende Zatoichi ist zufällig in der Nähe als er den kleinen Jungen in den Armen seines sterbenden Vaters weinen hört und nimmt diesen mit. Wenig später trifft er auf Fang Gang, welcher bereits von den Behörden gejagt wird. Durch gewisse Begebenheiten und Missverständnisse, verursacht durch die bestehende Sprachbarriere, trennen sich deren Wege und da Fang Gang glaubt Ichi hätte ihn für Geld verraten schwört er Rache.

Die gemeinsamen Szenen der beiden Stars sind klasse, bieten auch aufgrund der Sprachbarriere einige nette Szenen. So fungiert der kleine Junge Xiaorong teils als Übersetzer für die beiden, was man storytechnisch ganz gut gelöst hat.

Die Geschichte ist recht simpel gehalten und man hätte deutlich mehr aus dem Plot und diesem treffen der Giganten herausholen können. Nach dem ersten Drittel fährt sich die Story etwas fest und tritt auf der Stelle. Wang Yu hat danach erstmal recht wenig Screentime, wodurch es über weite Strecken wieder zur reinen Zatoichi-Show wird, dies aber gewohnt sehr gut. Im letzten Drittel zieht das ein wenig Brisanz in das Ganze hineinbringt.

Die Actionszenen sind klasse und gleichermaßen auf die beiden Stars verteilt worden. So hat jeder einige Kampfszenen für sich, ehe es auf das unausweichliche Duell der Giganten zusteuert. Die choreographie ist sehr gut und man merkt dass diese sich innerhalb der letzten paar Zatoichifilme immer weiterentwickelt hat und komplexer geworden ist. Durch Wang Yu's Figur gibt es auch ein wenig waffenloser Kampfkunst zu sehen. Der Härtegrad ist ordentlich. Im Finale bekommt man dann sicherlich einen der besten 1 vs 1 Fights der Zatoichi-Reihe zu sehen. Das Aufeinandertreffen dieser zwei ikonischen Filmcharaktere ist einfach spektakulär ohne Ende. Begleitet von einem grandiosen Soundtrack und perfekter Kameraarbeit ( besonders die eingestreuten Totalen sehen hierbei wirklich klasse aus ) liefern sich Shintaro Katsu und Wang Yu ein wirklich eindrucksvolles und herausragendes Duell der Extraklasse.

8 / 10

 

Zatoichi at Large ( Kazuo Mori / 1972 )

"ZATOICHI GOYO-TABI"

https://pics.filmaffinity.com/Zatoichi_at_Large-249477057-large.jpg

 

Kazuo Mori führte bei Film Nr. 23 Regie. Zatoichi at Large bedient sich bei einigen anderen Filmen der Reihe und wiederholt sogar Begebenheiten und Szenen aus diesen fast 1 zu 1.

So begegnet Ichi zu Beginn einer sterbenden Schwangeren, dessen Baby er noch selbst zur Welt bringt. Ab da hat er nun ein Baby bei sich, von dessen Vater weit und breit keine Spur ist. Man fühlt sich direkt an den 8. Film aus der Reihe, "Fight, Zatoichi, Fight" erinnert, nur dass er das Baby dort nicht selbst auf die Welt holte. Im vorliegenden Film jedoch ist es nicht die Haupthandlung, das Baby zu seinem Vater zu bringen. Die Reise ist hier kurz und Ichi liefert das Baby recht zügig im nahegelegenen Ort beim Vater ab. Zuvor wird noch schnell eine ebenfalls bereits bekannte Szene des oben genannten Films wiederholt, in welcher Ichi das Baby austrickst und ihm seine eigene Brust gibt, um es ruhig zu stellen. Dann beginnt der eigentliche Plot. Ein Sommerfest soll bald abgehalten werden doch eine Yakuza-Gang trifft ein und will einige der jungen Frauen prostituieren, sowie die Schausteller zwingen, die Hälfte ihres Verdienstes abzugeben. Kurz, die übliche Story, in der eine Kleinstadt und dessen Bewohner schikaniert werden, was per se gar kein Problem wäre, denn man kennt die wiederkehrenden Hauptelemente der Reihe, nur ist das alles hier recht spannungsarm inszeniert.Die Geschichte ist sehr ruhig und dümpelt teilweise etwas vor sich hin.

Einige Comedyszenen mit den Schaustellern lockern das Geschehen zwar kurzzeitig auf, können den Grundton allerdings nicht sonderlich ändern.

Kämpfe gibt es kaum außer 1-2 kleine Demonstrationen Ichi's, wo er seine Skills aufblitzen lässt. Ein mysteriöser aber höflicher Samurai, dessen Ziel es ist, sich mit den besten Schwertkämpfern zu messen taucht irgendwann mittendrin auf und ist so ziemlich der einzig wirkliche Spannungsträger der ansonsten doch recht langatmigen Geschichte. Das Finale bietet gute Action vor netter Kulisse. Das letztliche Aufeinandertreffen mit dem Samurai enttäuscht dann allerdings doch, denn man hat sich auf einen tollen Fight eingestellt. Dieser wird quasi kurz vor dem Abspann innerhalb von wenigen Sekunden abgehandelt, nachdem das eigentliche Finale auch schon durch war. Wirkte so nach dem Motto: das müssen wir jetzt auch noch schnell einbauen und beenden. Also im Endeffekt war dieser Nebenplot völlig unnötig im Film und nicht der Spannung würdig, welche vorher darum aufgebaut wurde. Leider verschenktes Potenzial in mehrerlei Hinsicht und so ist "Zatoichi at Large" der für mich bisher schwächste Zatoichi-Film.

6 / 10

 

Zatoichi in Desperation ( Shintaro Katsu / 1972 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: ORETA"

https://prod3.agileticketing.net/images/user/pfccrnwl_2202/Zatoichi%20in%20Desperation.lg.jpg

 

 

 

Zatoichi in Desperation ist der vorletzte Film der Reihe, zumindest wenn man vom damaligen Standpunkt ausgeht und den späten Nachzügler aus dem Jahr 1989 außer acht lässt.

Shintaro Katsu führte hier selbst Regie und dieser Film hebt sich vom Look doch ein wenig vom gewohnten Standard der Reihe ab, angefangen bei der experimentierfreudigen Kameraarbeit, die mit vielen Nahaufnahmen aufwartet und einem oftmals starken Zoom bis hin zur Farbfilterung. Ungewöhnlich für die Reihe ist auch der Einspann des Films. Keine Musik, keine Bilder, lediglich die Namen werden in schnellem Tempo vor schwarzem Hintergrund, ohne Ton eingeblendet.

Zu Beginn sehen wir Zatoichi auf seiner unermüdlichen Wanderung, als er auf einer löchrigen Hängebrücke einer älteren Shamisen-Musikerin begegnet und mit ihr ins Gespräch kommt. Wenig später ein falscher Schritt und die Frau stüzrt plötzlich in ihren sicheren Tod. Ichi nimmt ihr Instrument an sich und macht sich auf den Weg zu ihrem nahegelegenen Heimatort, von dem sie ihm kurz zuvor noch erzählt hat. Er macht dort ihre Tochter Nishigiki ausfindig, um ihr die tragische Nachricht zu überbringen. Nishigiki arbeitet dort Schulden in einem Bordell ab und Ichi macht es sich zur Aufgabe, sie dort auszulösen, doch dies wird nicht sein einziges Problem werden.

Atmosphärisch ist der Film eine Ecke düsterer und wirkt sehr ernst, endgültig und trist. Man könnte es evtl. als düstere Melancholie beschreiben. Der Titel "Zatoichi in Desparation" passt sehr gut, denn auch er ist als Charakter irgendwie stellenweise deutlich mehr betroffen von dem was um ihn herum passiert, wirkt gar zeitweise wie gelähmt von den Umständen. Er befreit Nishigiki aus dem Bordell, welches natürlich einer örtlichen Yakuza-Gang gehört, die wiederum skrupellos die armen Dorfbewohner schikaniert, die Fischer terrorisiert und auch dieser Punkt wird hier deutlicher herausgearbeitet als man es bisher von der Reihe kennt.

So hat der Anführer in einer Szene, als es fast zu einem Aufstand zwischen ihm, seinen Männern und den Fischern zum Eklat kommt, keine Skrupel, einen kleinen Jungen tot zu schlagen, nachdem dieser ihn mit Steinen bewarf. Dieser war wiederum der kleine Bruder eines 14-jährigen Mädchens, welches auch dazu gezwungen wurde im Bordell zu arbeiten, wie wir etwas früher erfahren. Diese ganzen Einzelschicksale sind miteinander verbunden und tragen zur tristen Stimmung bei, so wie z. Bsp. auch der geistig Behinderte, der Ichi ein paar mal über den Weg läuft und dem Zuschauer zunächst skurril anmuten mag, besonders auch eine gewisse Szene betreffend - aber dies zeigt so gesehen nur, wie unmenschlich die in diesem Ort vorherrschenden Bedingungen sind.

Zum Ende hin kommt dann mehr und mehr Dramatik in die Geschichte rein und sogar Ichi kommt aus freien Stücken in eine bedrohlichen Lage, in der man ihn so noch nie vorher gesehen hat. Umso überraschender ist dann der Showdown, denn dies hätte ich so nicht erwartet.

Auch wenn die Story im Grunde recht interessant ist, hat der Film ein paar Passagen, wo er etwas auf der Stelle tritt. Der Anteil an Kämpfen ist relativ gering, diese kommen aber wesentlich blutiger daher als man es in den allermeisten vorherigen Teilen gesehen hat und fügen sich insgesamt auch sehr in die vorliegende Grundstimmung ein. Wer hier die zuletzt so toll choreographierten und teils langen Fights erwartet, könnte eher enttäuscht werden.

Aufgrund der andersartigen Herangehensweise an einen Zatoichifilm, welche vom Star der Reihe, Shintaro Katsu selbst stammt, ist der Beitrag sehenswert, zwar bisweilen ungewöhnlich aber interessant.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #19

28. November 2017

 

"John Woo's" Reviews - #19

Heute mit folgenden Filmen:

 

Die 18 Kämpfer aus Bronze ( Joseph Kuo / 1976 )

hhttps://www.grindhousedatabase.com/images/18bronzemenpost.jpg

 

Die Herrscher der Qing-Dynastie wollen das Land unter sich Vereinen. Rebellen und andersgesinnte werden samt ihrer Familien getötet. Der kleine Long wird als Baby in Sicherheit gebracht, von einem Meister bereits früh in der Kampfkunst unterrichtet und bald auch in den Shaolintempel gebracht, wo er sein Kung Fu perfektionieren soll, um gegen die Schergen bestehen zu können.

1976 erschien mit "Die 18 Kämpfer aus Bronze" unter der Regie von Joseph Kuo einer der großen Easternklassiker, der in der Hauptrolle mit Kung Fu Star Carter Wong besetzt wurde. Wong macht wie immer eine klasse Figur und hat eine gute Ausstrahlung. In den Kampfszenen natürlich läuft er wie gewohnt zur Höchstform auf.

Nach kurzem Beginn geht es auch schon relativ schnell in den Shaolin Tempel, wo man schöne Trainingsszenen zu sehen bekommt, welche dann auch den Großteil der weiteren Laufzeit dominieren. Ein wahrer Leckerbissen für Easternfans, denn gerade nachdem die Shaolinschüler 36 Tests bestanden haben, gibt es eine letzte harte Prüfung: die Kammer der 18 Bronzekämpfer, die man besiegen muss, wenn man das Kloster verlassen will. Eine Prüfung auf Leben und Tod, in der sich die Mönche durch Gänge und Gewölbe voller Fallen und eben den plötzlich auftauchenden besagten Bronzemännern kämpfen müssen.

Nachdem die Prüfung bestanden ist und Carter und sein Freund nun das Kloster verlassen, spielt sich die letzte halbe Stunde draußen ab, wo es dann gegen die fiesen Qing Schergen geht und alles in einem fullminanten Finale mündet, in welchem dann auch die hübsche Eastern-Darstellerin Polly Shan Kuan mitmischt, welche oft in Carter Wongs Filmen zu sehen war.

Die Fights sind toll choreographiert, abwechslungsreich und zudem in guter Menge vorhanden. Besonders Carter Wong ist nochmal ein eigenes Level an Power und toll anzusehen.

Ein klasse Eastern, der in keiner Genresammlung fehlen darf.

8,5 / 10

 

 

Die Rückkehr der 18 Bronzekämpfer ( Joseph Kuo / 1976 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51T8AXE9TVL.jpg

 

Der Kaiser liegt im Sterben und hat im Testament seinen Nachfolger bestimmt. Durch eine Intrige lässt der 6. Prinz das Testament fälschen und sich selbst als Nachfolger auf den Tron bestimmen.

Um jedoch ein vollkommener und unbesiegbarer Kung Fu Kämpfer zu werden begibt er sich nach Shaolin und beginnt die harte Ausbildung der Mönche. Er ist nahezu besessen davon, ein unbesiegbarer Kämpfer zu werden. 3 Jahre will er trainieren, ehe er beschließt auf seinen Tron zurückzukehren.

Teil 2 erschien ebenfalls im Jahr 1976 unter Joseph Kuo, hat storytechnisch aber nichts mit Teil 1 zu tun. Carter Wong ist in einer anderen Rolle zu sehen, im großen und ganzen läuft das Schema aber ähnlich ab. Der Hauptteil spielt sich dabei im Tempel ab mit guten Trainingsszenen und die Highlights sind natürlich die Prüfungen gegen die Bronzemänner. Carter muss sich hier wieder durch verschiedene Kammern mit den unterschiedlichsten Hindernissen kämpfen, die ihm alles abverlangen. Die Kung Fu Fights sind gut choreographiert und dynamisch. Aufgrund der hohen Actiondichte kann keine Langeweile aufkommen. Carter Wong, hier als böser Charakter ist charismatisch, wie immer.

Polly Shang Kuan, die oft an Wong's Seite in Filmen zu sehen war, ist auch hier wieder mir von der Partie, taucht aber nach einem ausgedehnten Fight am Anfang, in dem ihre Figur vorgestellt wird, erst am Ende wieder auf, wo es einen kurzen Fight gegen Wong gibt, jedoch geht dieser recht abrupt ohne Ergebnis zu Ende.

Während der Ausbildung fiebert man ganz gut mit Carter's Figur mit und hofft, dass aus ihm ein recht schaffender und positiver Mensch wird, jedoch ist dies nicht der Fall.

Das Finale nach dem Hauptpart im Tempel nimmt nur noch ca die letzten 5 Minuten des Films ein und wird schnell abgefrühstückt, was ein wenig schade ist, denn das abrubte und offene Ende lässt einen doch recht unzufrieden zurück.

Was die Action angeht, liefert der Film aber ab und bietet wirklich zahlreiche Fights und schöne Prüfungen in guter Atmosphäre. Ein tolles Ende hätte das Ganze dann noch gut abrunden können. Nichtsdestotrotz eine guter Eastern, der aber nicht ganz an den ersten Teil herankommt, welcher iinsgesamt runder inszeniert war.

7 / 10

 

Those Merry Souls ( Lau Kar Wing / 1985 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/8e/ThoseMerrySouls.jpg

 


Die Freunde Ng und Lung arbeiten als Stuntmen. Als Lung zunehmend merkwürdiges Verhalten bei seinem Vater bemerkt, ahnt er nicht, dass dieser quasi den Job des Sensenmannes ausführt und Seelen abholt, um diese ins Jenseits zu befördern. Eines Tages verunglückt Ng am Filmset und stürzt schwer zu Boden. Lung's Vater jedoch nimmt Ng's Seele nicht, wodurch dieser überlebt, doch dadurch wird Lung's Vater bestraft und Ng von nun an mit dessen Aufgabe betraut.

Dies sorgt für heilloses Chaos und Ng's Vater, ein taoistischer Priester scheint die einzige Rettung aus dieser Misere zu sein.

Was vom Plot her ziemlich abgedreht klingt, ist auch genau das. Those Merry Souls erschien im Jahr 1985 unter Lau Kar Wing's Regie und bietet eine recht verrückte Geschichte, in der sich die beiden Stars Eric Tsang und Yuen Biao austoben und mit Geistern aus dem Jenseits anlegen dürfen. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf Comedy, die mit Gruselelementen gepaart wird. Ein wenig Action gibt es auch ein wenig und besonders in der ersten Hälfte können sich Martial Arts Fans auf 3 schöne Kampfszenen freuen, in denen Yuen Biao seine eindrucksvollen Fähigkeiten zur Schau stellt. Hier funktioniert auch der Genremix noch sehr gut und abwechslungsreich, mit jeder Menge gelungenem Slapstickhumor - was dann in Hälfte 2 etwas abhanden kommt. Es gibt nur noch Ansätze von dem was vorher so gut funktioniert hat und es fehlen einem auch die bereits erwähnten tollen Actionszenen, denn im Finale gibt es an Action so gesehen nur noch die Geisteraustreibung, die recht chaotisch von statten geht.

Punkten kann der Film definitiv auch mit der wirklich guten Starbesetzung, denn neben Biao und Tsang, sind Stanley Fung und Lam Ching Ying ( mal wieder als taoistischer Priester ) zu sehen. Zudem gibt es zahlreiche Cameos von u.a. Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat, Moon Lee und Sammo Hung, der den Film produziert hat, als Filmregisseur.

Am Ende bleiben in Anbetracht genannter Schwächen aber immer noch knapp 7 / 10.

 

 

TheTuxedo ( Kevin Donovan / 2002 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51ZYYMK3FRL._SY445_.jpg

 

Nachdem um die Jahrtausendwende Filme wie Rush Hour und Shang-High Noon Jackie Chan auch endlich den ersehnten Erfolg in Übersee bescherten, folgte kurz nach Rush Hour 2, mit der Actionkomödie "The Tuxedo" vom Regiedebütanten Kevin Donovan die nächste US-Produktion.

Wirklich gut aufgenommen wurde der Film damals nicht und auch ich hatte keine wirklich herausragenden Erinnerungen an den Streifen, hatte ihn zur damaligen Zeit auch nur 1 Mal gesehen. Nun, nach einer erneuten Sichtung muss ich sagen, ja der Film gehört definitiv nicht zu den ( zahlreichen ) Highlights von Jackie aber ist als leichte Kost / Familienunterhaltung eigentlich ganz brauchbar und gar nicht so schlecht, wie die Erinnerung daran.

Der Film wirkt im Prinzip, wie eine typische Comicverfilmung und könnte glatt eine Originstory eines Helden sein. Mir persönlich ist jetzt nicht bekannt, ob The Tuxedo einen Comic zur Vorlage hat aber der Aufbau erinnert doch sehr daran.

Jackie Chan spielt einen gewöhnlichen Taxifahrer, der durch Zufall den Job eines persönlichen Fahrers für den reichen Clark Devlin erhält, doch bald stellt sich heraus, dass dieser kein gewöhnlicher Arbeitgeber ist und ehe er sich versieht, muss er die Welt retten.

So ist im Prinzip die Story schnell beschrieben. Neben Jackie Chan darf sich auch die hübsche Jennifer Love Hewitt mit den Bösen anlegen, auf deren Seite auch Peter Stormare als Wissenschaftler zu sehen ist.

Setting, Effekte und Ausstattung wirken optisch sehr gut und hochwertig. Actionmäßig werden, keine besonderen Highlights geboten aber das Tempo ist hoch und es entsteht keine Langeweile. Die Fights bestehen aus viel Wirework und Jackie erhält seine Kampffähigkeiten lediglich durch den besonderen Anzug / Tuxedo, welchen er trägt, wodurch er Fähigkeiten a la Inspector Gadget erhält. Mein persönliches Highlight war die Szene, in der Jackie angegriffen wird und sich währenddessen versucht den Anzug anzuziehen, was ordentlich gelungene Slaptsick hervorbringt und nett gemacht ist, als er dadurch dass er nur die Hose an hat auch nur Kicks benutzen kann, um sich zu verteidigen.

The Tuxedo ist sicher kein Überflieger aber eine nette, solide Komödie, die sich ohne große Ausreißer nach oben oder unten bei knappen 6 / 10 Punkten einpendelt. Wer allerdings den typischen Jackie-Style aus seinen Hong Kong Filmen oder gar gleichwertige Kost, wie Rush Hour erwartet, wird enttäuscht werden.

Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Ich denke, ein jüngeres Publikum wird hier eher seinen Spaß habe, als der Hardcore JC-Fan.

6 / 10

 

The Gambling Ghost ( Clifton Ko / 1991 )

https://asianfilmstrike.files.wordpress.com/2015/04/hong-fu-qi-tian_c4519674.jpg

The Gambling Ghost erschien 1991 unter der Regie von Clifton Ko und vereint, wie es der Titel verrät, übernatürliche Elemente mit jenen des Genres der Gambler Filme, welches von Wong Jing's God of Gambler Reihe maßgeblich begründet wurde.

Allein schon ein kleines Highlight für sich, ist Sammo Hung hier gleich in einer Dreifach-Rolle zu sehen, denn er spielt die Hauptrolle des erfolglosen Gamblers Fatty, dessen Vater und auch noch den Großvater. An seiner Seite ist Kollege Meng Hoi als "Hoi" mit dem sich Fatty tagsüber als Parkservice-Arbeiter eines Hotels verdingt. Um an das vermeintlich schnelle Geld zu kommen, verfallen sie regelmäßig dem Glücksspiel, doch sind dabei relativ erfolglos. Irgendwann nimmt Fatty's verstorbener Großvater Hung Kau aus dem jenseits Kontakt mit Fatty auf und macht einen Deal mit seinem Enkel. Durch übernatürliche Hilfe gewinnt Fatty von da an bei seinen Glücksspielen und wird reich, doch dafür soll er den Mord an seinem Großvater rächen und die Täter seinerseits umbringen. Nachdem Fatty seinen Reichtum erlangt hat, will er sich natürlich aus der Affäre ziehen, zu allem übel kommt aber noch hinzu, dass die zwielichtigen Glücksspielbetreiber, die um ihr Geld erleichtert wurden, Vergeltung wollen und Fatty auf die Pelle rücken.

Was an sich nach einer klasse Komödie klingt, verläuft die meiste Zeit, zumindest die ersten 2 / 3 der Story öfter mal schleppend, da es wenig Highlights und kaum Action gibt. Wenn diesbezüglich schon auf Sparflamme gekocht wird, sollte es wenigstens auf Seiten der Comedy ordentlich krachen, doch auch hier gibt es wenig Schauwerte. Erst das Finale steigert sich so enorm, wie man es sich schon viel früher im Film gewünscht hätte. Es wird brachial aufgedreht und dann gibt es erstklassige Martial Arts Action, wo dann auch Sammo und Meng Hoi richtig loslegen. Sammo allerdings in Form seines Vaters, der hier tolles Wing Chun in den Kämpfen zeigt. Als Gegner sind Billy Chow und Bobby Samuels ( Righting Wrongs ) zu sehen, die eigentlich nur für die Action im Finale hinzustoßen.

Auch James Tien ist hier mit von der Partie. In Punkto bekannte Namen bietet The Gambling Ghost wirklich einige Highlights, denn es gibt zahlreiche Cameos von Hong Kong Stars über den Film verteilt, von u.a. Lam Ching Ying, Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat und Corey Yuen. Gerade der Auftritt von Lam Ching Ying dürfte Genre Fans erfreuen, denn auch hier darf er wie üblich Geister beschwören, wenn auch nicht in der taoistischen, gelben Robe - diese ist eher James Tien vorbehalten.

Der Showdown holt wirklich einiges raus aus dem über weite Strecken eher mittelmäßigen Film. Etwas mehr und besser verteilte Action hätte dem Pacing gut getan.

So bleiben noch knappe 7 / 10 Punkten.

 

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #20

5. Dezember 2017

 

"John Woo's" Reviews - #20

Heute mit einigen der berühmten Filme der Hui-Brüder, die hierzulande als Mr. Boo 1-4 in einer Komplettbox veröffentlicht wurden.

 

The Private Eyes ( aka Mr. Boo ) ( Michael Hui / 1976 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/c0/PrivateEyes.jpg

 

The Private Eyes von den legendären Hui-Brüdern aus dem Jahr 1976 wurde in Deutschland als Teil 1 der sogenannten Mr. Boo Reihe veröffentlicht, ist aber ein komplett eigenständiger Film und auch die anderen Filme haben nichts miteinander zu tun.

Sowohl für Michael Hui als auch John Woo, die hier beide gemeinsam Regie führten, war The Private Eyes die dritte Regiearbeit. Hui allerdings trat auch als Drehbuchautor und natürlich Hauptdarsteller auf und wird hier von seinen ebenso berühmten Brüdern Sam und Ricky unterstützt. Private Eyes war zugleich der erste gemeinsame Film der Brüder, die sich hier mit reichlich verrückter Comedy so richtig ausgelassen haben.

Szenen wie der grandiose Küchenfight als Michael Hui einen Taschendieb verfolgt, der Kampf von Sam Hui in einem Supermarkt begleitet vom legendären Wong Fei Hung Score, die Zubereitung des Hähnchens anhand eines Aerobikvideos im TV-Klingt sind dabei nur die Haupthighlights des ganzen. Klingt verrückt?! Ist es auch und das nicht zu knapp. Wer auf den asiatischen Humor steht und Slapstick mag, wird hier bestens unterhalten. Für die nötige Qualität der vorhandenen Action hat niemand geringeres als Sammo Hung gesorgt, der als Actionchorerograph seine Finger im Spiel hatte.

Verschnaufpausen gibt es kaum, denn ein Gag jagt den nächsten. Auftritte weiterer bekannter Stars, wie Richard Ng in einer kleine Nebenrolle als Police Inspector, Shek Kin ( bekannt als Mann mit der Todeskralle aus Enter the Dragon ), Cameos von u.a. Mars, der mal durch Bild turnt, runden den Filmspaß ab.

Herrlich verrückter Humor!

8,5 / 10

 

 

The Contract ( aka Mr. Boo2 ) ( Michael Hui / 1978 )

http://c8.alamy.com/comp/F47HB3/the-contract-1978-by-michael-hui-koon-man-hong-kong-actor-comedian-F47HB3.jpg

 

The Contract erschien 2 Jahre nach The Private Eyes und vereinte erneut die Hui Brüder um Michael, Sam, sowie Ricky im nächsten verrückten Abenteuer.

Michael Hui trat wieder als Regisseur auf, dieses Mal aber ohne John Woo.

Michael Hui gibt hier einen Showmaster, der einen 8-jährigen Knebelvertrag beim Sender MTV untereschreibt, jedoch nur ausgenutzt wird und nie große Chancen bekommt. Als ein Angebot der Konkurrenz deutlich lukrativer ausfällt, muss er alles daran setzen, den alten Vertrag von seinen skrupellosen Bossen zu stehlen. Hilfe bekommt er dabei von seinem Bruder und einem TV-Magier. Man merkt, auch hier alleine vom Plot her, sind wieder reichlich Albernheiten vorprogrammiert.

Auch The Contract bietet, typisch Hui Brüder, relativ viel Skurriles, verrückte Charaktere und Slapstick. Die Gags sind solide, zünden aber bei weitem nicht in der Dichte, wie es bei Private Eyes der Fall ist. Das gezeigte ist aber dennoch ordentlich und bietet das ein oder andere Highlight, wie das Messerwerfen zu Beginn oder das Glücksspiel mit der Kandidatin, die glatt ihren todkranken Mann verwettet. Die vorhandene Action ist gut inszeniert, wenn auch nicht ganz auf dem Level des "Vorgängers", denn auch wenn die beiden Filme eigentlich nichts miteinander zu tun haben, drängt sich ein Vergleich dann doch ein klein wenig auf, da man natürlich auch gerne so einen Kracher von Komödie erwartet.

The Contract ist kein Must See aber eine solide Komödie, die sich für einen Sonntagmittag allemal eignet.

6 / 10

 

 

Security Unlimited ( aka Mr. Boo 3 )( Michael Hui / 1981 )

https://www.google.de


Der Hui-Brothers Film Security Unlimited ( hier zulande als Mr. Boo 3 veröffentlicht ) aus dem Jahr 1981 war seiner Zeit der bis dato erfolgreichste Film der Brüder, wenngleich ich persönlich ihn deutlich schwächer als beispielsweise Private Eyes oder The Contract sehe. Wie bei den zuvor genannten Filmen, wurde auch bei diesem hier die Regie wieder von Michael Hui übernommen, welcher hier den Ausbilder in einer Sicherheitsfirma spielt, der seine Angestellten ( u.a. Sam und Ricky Hui ) gerne schikaniert. Ein Führungswechsel sorgt dafür, dass er degradiert wird und nun mit seinen ehemals Unterstellten auf Augenhöhe ist., was natürlich für Unbehagen bei ihm sorgt. Unter dem neuen Chef muss er zudem nun auch einiges einstecken.

Problem des Films ist, dass die Story eigentlich die meiste Zeit nur vor sich hindümpelt und über weite Strecken kaum nennenswerte Gags bietet. 2-3 ganz solide Slapstickeinlagen, wie beispielsweise der Überfall oder das Essen mit der "falschen Hand" entlockten mir zumindest ein Schmunzeln aber die großen Lacher bleiben hier leider aus.

Zum Ende hin nimmt der Film glücklicherweise etwas Fahrt auf und es kommen ein paar bessere Gags und etwas Abwechslung ins Spiel. Gerade Sam und Michael Hui harmonieren hier in einigen Szenen sehr gut zusammen auch wenn sie in anderen ihrer Werke doch deutlich besser aufgelegt waren.

Der Running Gag mit dem Finger im Lauf der Waffe ist allerdings herrlich verrückt und sorgt letztlich für ein paar der besten Szenen.

Stanley Fung ist übrigens in einer Nebenrolle zu sehen und ohne seinen charakteristischen Schnäuzer auf Anhieb kaum zu erkennen.

Security Unlimited bleibt leider ein relativ schwaches Vergnügen.

Die letzten 20 Minuten konnten da noch etwas Boden gut machen und den Film letztlich aufs Mittelmaß hieven.

5 / 10

 

 

Chicken and Duck Talk ( aka Mr. Boo 4 ) ( Clifton Ko / 1988 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51ZYYMK3FRL._SY445_.jpg

 

Die Michael Hui Komödie Chicken and Duck Talk erschien im Jahr 1988, doch die Regie wurde von Clifton Ko übernommen und nicht von Michael Hui selbst. Ricky Hui ist ebenfalls mit an Bord, während der dritte im Bunde, Sam Hui hier nur einen Mini-Cameo absolviert.

Michael Hui führt ein kleines traditionelles Restaurant, dass für seine guten Entengerichte bekannt ist. Sauberkeit und Hygiene stehen allerdings weniger im Fokus, auch mit der Kundenfreundlichkeit ist es manchmal weit her. Zu allem übel sind die Mitarbeiter alles andere als zufrieden unter ihrem Boss, der an allen Ecken und Enden spart und nicht im entferntesten dran denkt die lauter werdenden Forderungen nach Gehaltserhöhungen zu erfüllen. Unmut macht sich breit und als auch noch Hui's Schwiegermutter zu Besuch kommt, mit der er sich quasi auf Kriegsfuß befindet, bedeutet es für ihn Stress pur.

Bald eröffnet schräg gegenüber ein modernes Chickenrestaurant, ist das Geschäft in Gefahr, denn die hauptsächlich jungen Leute gegen natürlich lieber zur Konkurrenz. Zu allem Übel zerstreitet sich Michael mit einem seiner Angestellten ( Ricky Hui ) so sehr, dass dieser gegenüber beim Konkurrenten anheuert, womit der Krieg endgültig eröffnet wäre.

Der Film spielt fast ausschließlich nur in und vor den Restaurants, hat also locationtechnisch wenig Abwechslung, was aber gar nicht auffällt, da ein hohes Tempo mit guter Gagdichte an den Tag gelegt wird. Der Film lebt von seinem gut aufgelegten Cast - Michael Hui ist wie so oft ziemlich miesepetrig, was ihm hier gut steht. Sam Hui hat wie gesagt leider nur einen Cameo und Ricky Hui ist spielt einen der Angestellten. Auf gegnerischer Seite glänzt Ku Feng als schmieriger Geschäftsführer.

Die Geschichte bietet viele gute Gags und vor allem gelungene Situationskomik. Highlights sind u.a. die Kakerlakenszene oder der Kampf der Maskottchen. Insgesamt ein wirklich spaßiger Film, den ich Genrefans empfehlen kann.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #22 - Storm Riders Reihe

 

The Storm Riders ( Andrew Lau / 1998 )

https://i0.wp.com/china-underground.com/wp/wp-content/uploads/2017/03/oGG756NmDMF54G62a4fuVoOFobe.jpg?fit=1000%2C1500&ssl=1

 

Storm Riders ist eine Manhua-Verfilmung aus dem Jahr 1998 unter der Regie von Andrew Lau. Neben einem Sequel, welches im Jahr 2009 erschien, gibt es noch einen Anime-Film und zwei Serienadaptionen des Stoffes.

Erzählt wird die Geschichte des mächtigen Lord Conquer, dessen Ziel es ist, eines Tages die ganze Welt zu beherrschen, doch eine Prophezeiung besagt, dass die vereinten Kräfte zweier Krieger namens Wind und Cloud ihn stürzen werden. Conquer setzt seine besten Krieger darauf an, die beiden zu finden und schon im frühesten Kindesalter nimmt er Wind und Cloud in seine Obhut und bildet sie aus. Heimlich treibt er einen Keil zwischen die beiden, wohlwissend, dass sich so die besagte Prophezeiung niemals erfüllen könne. Als sich beide dann noch in Conquer's Tochter Charity verlieben, entbrennt ein erbarmungsloser Streit zwischen ihnen und so scheint Conquer's Ziel zum greifen nah.

Ich kenne die Comicvorlage zwar nicht aber meiner Meinung nach ist diese Filmische Umsetzung eher mäßig. Man hat zwar wirklich eine Reihe guter Darsteller verpflichten können aber der Rest überzeugt nicht so ganz. Die Effekte sind ein großes Manko in dem Film, denn die CGI sehen grottenschlecht aus, ebenso die auffälligen Greenscreens. Der Score passte in meinen Augen bzw. Ohren nicht wirklich. Die Fights sind sehr Fantasylastig und beinhalten entsprechend sehr viele dürftige Effekte, zudem wird das Wire-Fu hier doch ein wenig übertrieben. An sich gibt es ein gesundes Maß an Action, so dass man in dieser Hinsicht nicht allzu viel Leerlauf hat.

Mit Ekin Cheng und Aaron Kwok sind zwei der bekanntesten Hong Kong Stars der jüngeren Garde ( in Anbetracht der Entstehungszeit des Filmes natürlich ) in den Hauptrollen vertreten. Als Bösewicht ist niemand geringeres als Japans Actionstar Nr. 1 Sonny Chiba zu sehen, was den Film per se schon aufwertet in meinen Augen. Chiba war übrigens auch in der ersten der 2 Serienadaptionen zu sehen.

Ansonsten sind zahlreiche weitere bekannte Gesichter mit von der Partie, wie Yu Rongguang am Anfang in einer kleinen Nebenrolle ( zeigt aber leider keine Action ), Roy Cheung als Shaolin Mönch ( was irgendwie nicht so passte ), Anthony Wong, Elvis Tsui, die süße Shu Qi in relativ jungen Jahren, Michael Tse, Alex Fong und Michael Tse. Kristy Yeung ist auch am Start und sieht wirklich hübsch aus, wie es sich für eine ehemalige Miss Asia gehört ;-).

Abschließend kann man sich den Film als Fan solcher Fantasystoffe ruhig 1 Mal ansehen, muss man aber nicht.

6,5 / 10

 

 

Storm Rider: Clash of Evil ( Dante Lam / 2008 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/41a%2BmWBjO-L._SY445_.jpg

 

Der von Hong Kongs Actionspezialist Dante Lam inszenierte Anime "Storm Rider: Clash of Evil" erzählt eine weitere Geschichte um die beiden Kämpfer Wind und Cloud. Der Film ist eher als eine Art Spin Off zum 1998er Realfilm mit Aaron Kwok und Ekin Cheng zu sehen, dessen Sequel " Storm Warriors" nur 1 Jahr nach diesem Anime erschien.

Im Vorfeld kannte ich nur die beiden zuvor erwähnten Realverfilmungen. Wie würde das Ganze nun aber als Anime funktionieren bzw. würde es überhaupt funktionieren? Der Vorteil ist bei diesem Format schon mal, dass man Effekte und Action nach Belieben umsetzen kann, jedoch ist der hier verwendete Animationsstil nicht gerade der hochwertigste und sehr wechselhaft. Wirklich klasse Animationen wechseln sich mit in meinen Augen ziemlich schwachen Animationen ab, die leider in der Gesamtheit überwiegen. Der komplette Look hat mir nicht zugesagt und sah einfach billig aus. Vielleicht fällt es einem nicht so sehr auf, wenn man sonst keinen Bezug zu Anime hat aber das geht, wie gesagt, deutlich besser. Was aber wiederum gut gelöst würde, ist dass hier recht häufig ergänzende CGI zum Einsatz kommen, die sich gut einfügen in die Gesamtoptik und nicht wie ein Fremdkörper wirken. Das muss man den Produzenten zu Gute heißen. Wenn ich da an Ghost in the Shell 2.0 denke mit den völlig unpassenden CGI, die gar nicht zu den tollen Animationen passen wollten, hat man es hier schon besser gelöst.

Der Score tut sich nicht besonders hervor und bleibt recht dezent, da wäre mehr drin gewesen.

Action kommt hier nicht zu kurz und bietet immer wieder einige solide Kämpfe mit ordentlichem Härtegrad. Mein Kritikpunkt wäre leidglich, dass es mir etwas an Dynamik und Speed während der Fights gefehlt hat. Die Moves und Kreativität der "Choreographie" waren dennoch ganz ordentlich.

Für mich ordnet sich der Anime als schwächster der insgesamt 3 Filme ein. Da gefielen mir die beiden Realfilme ( besonders Teil 2 ) um einiges besser.

5,5 / 10

 

 

Storm Warriors ( Danny Pang & Oxide Pang / 2009 )

http://i.ebayimg.com/images/i/302137962489-0-1/s-l1000.jpg

 

2008, genau 10 Jahre nach der Mangaverfilmung "Stormriders" erschien Dante Lam's Animeversion des Stoffes und nur 1 Jahr später, also 11 Jahre nach Teil 1, kam mit Storm Warriors im Jahr 2009 ein richtiges Sequel an den Start. Beim Erstling führte Andrew Lau Regie, während bei diesem Sequel die Pang Brüder verantwortlich zeichneten.
Ekin Cheng und Aaron Kwok kehren in ihren Rollen als Wind und Cloud zurück. Unterstützt werden sie von u.a. Lam Suet, Kenny Wong, und Charlene Choi, die allerdings teilweise recht wenig Screentime haben. Kenny Ho ist als Meister Nameless zu sehen, der Cloud trainiert.

Als Gegenspieler Lord Godless ist Simon Yam an Bord, dessen Sohn Heart wird von Nicholas Tse gespielt. Die Figur des Lord Godless nimmt zwar eine zentrale Rolle in der Haupthandlung ein, rückt jedoch für das Finale stark in den Hintergrund und wird relativ schnell besiegt. Der eigentliche Hauptkonflikt spielt sich im Anschluss nämlich zwischen Wind und Cloud selbst ab, denn dort gilt es zu verhindern, dass Wind endgültig der Macht des Bösen verfällt, welche sich durch seine neu erlernten Kampftechniken in ihm breit macht und so entbrennt ein Kampf ungeahnten Ausmaßes zwischen den beiden Kriegern.

Gerade technisch machen sich die 11 Jahre doch sehr positiv bemerkbar, denn Storm Warriors bietet wirklich ordentliche CGI, welche weitaus besser aussehen als die des Vorgängers, wo zudem auch noch mit den recht miesen Effekten zu sehr übertrieben wurde. Insgesamt kommt der Film sowohl von der Optik als auch von der Atmosphäre her deutlich düsterer rüber als Teil 1, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Großartig Story sollte man allerdings nicht erwarten, denn diese ist sehr einfach gestrickt und man konzentriert sich mehr auf optische Schauwerte und schön inszenierte Action. Die Optik während der Schlachten und Fights erinnert zudem stark an die aus 300 und weiß auch hier sehr zu gefallen, sieht sogar noch einen Tick besser aus.
Die Fights sind ordentlich choreographiert und weitaus bodenständiger als im Vorgänger, wo die Wire-Fu Einlagen nicht immer gut aussahen und auch zu häufig eingesetzt wurden. Trotzdem ist natürlich auch hier Wire im Einsatz und reichlich Greenscreen aber wie gesagt, sehen die Special Effects hier deutlich besser aus.Während der Kämpfe runden einige schöne Slow-Mos die Optik gut ab. Die letzten gut 40 Minuten sind fast nonstop Action.

Insgesamt der beste Teil der Reihe.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #23 - One Armed Swordsman Reihe

 

One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1967 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/5/5c/One_Armed_Swordsman_movie_poster.jpg

 

Chang Cheh's One Armed Swordsman ist einer der großen Easternklassiker aus dem Hause Shaw Brothers und zeigt einen, damals noch am Anfang seiner vielversprechenden Karriere stehenden, jungen Wang Yu in der titelgebenden Hauptrolle.

Nach kurzer Einführung, in der man die Hauptfiguren kennen lernt wird die Grundlage der Handlung geschaffen und man sieht nach einem kurzen Zeitsprung einen jungen erwachsenen Fang Gang, aus dem mittlerweile ein sehr guter Kämpfer geworden ist. Eifersucht und Stress unter den anderen Schülern sorgen dafür, dass Fang weggehen will doch vorher kommt es zum Konflikt, der trotz Fangs Überlegenheit dafür sorgt, dass ihm durch einen hinterhältigen Angriff sein Arm abgeschlagen wird. Schwer verletzt schleppt sich Fang Gang von dannen bis er schließlich ohnmächtig zusammenbricht aber von einer jungen Frau gefunden und aufgenommen wird. Nach 7 Tagen im Koma wacht Fang auf doch der Schock sitzt tief und er weiß nicht, wie er dies je verkraften soll. Einst ein hervorragender Kampfkünstler, fehlt ihm nun sein Arm, doch er trainiert verbissen und überwindet seine Behinderung, wird sogar ein noch viel besserer Kämpfer als vor seiner Verletzung.

Besetzt mit Wang Yu und Shaw Brothers-Größen wie Ku Feng und Tien Feng, sowie einem jungen Lau Kar Leung in einer kleineren Rolle ( Hauptsächlich war er hier wie bei so vielen andern Chang Cheh Filmen für die Kampfchoreographie verantwortlich ), bietet One Armed Swordsman Starpower. Wang Yu bringt seine Rolle gut rüber und verkörpert den klassischen Helden, der hier verraten und misshandelt wird und anschließend dennoch über sich hinaus wächst. Atmosphärisch macht der Film auch alles richtig und bietet neben dem anfänglichen, schönen Schneesetting ( was mir bei Eastern immer sehr gut gefällt ) auch sonst gute Abwechslung und schöne Kulissen. Zudem passt der fats durchgängig düstere Look gut zum Charakter Fang Gang's, der zunächst durch den Verrat sehr gebrochen ist in seiner Person, jedoch durch die Hilfe und Einfühlsamkeit Chiao Chiaos wieder neuen Mut fasst und auch neue Motivation. Chiao Chiao im übrigen bildet hier einen klasse Ruhepol und ist eine tolle Ergänzung für die Heldenfigur, ohne die eben diese Heldenfigur auch nicht zu einer solchen hätte werden können.

Die Kämpfe sind unterhaltsam, zu weilen zwar etwas langsam / steif aber machen Laune und gehen zudem recht blutig von statten. Das Finale geht actionmäßig nochmal richtig ab und sollte jedem Fan klassischer Eastern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Ein Film, der seinerzeit in gewisser Weise eine Art Vorreiter in seiner Machart war, den Helden und auch die Kämpfe so zu präsentieren. Genau diese Formel verfeinerte Chang Cheh in seinen darauffolgenden Werken immer mehr.

8 / 10

 

 

Return of the One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1969 )

http://2.bp.blogspot.com/-IPdZE6lgkUw/VgapOTSLwnI/AAAAAAAAA-g/Ht4UrdeeJeo/s1600/ZZZ%2BReturn%2Bof%2Bthe%2BOne-Armed%2BSwordsman%2B%25281969%2529%2B004.jpg

 

Der Vorgänger bescherte Wang Yu 2 Jahre zuvor den Durchbruch zum Star und aufgrund des Erfolges wollte man die Abenteuer um den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang weitererzählen. So kam es, dass dieser im gleichnamigen Film 1969 "zurückkehrte".

Fang Gang lebt mit seiner Frau als Farmer auf dem Land, wie er es ihr eigentlich auch versprochen hat, kehrte er der dem Kämpfen den Rücken. 2 merkwürdige Gestalten tauchen auf und wollen ihn zu einem Schwertkampfturnier einladen, welches er ablehnt, doch so leicht wollen sich die beiden nicht von ihrer Mission abbringen lassen, schließlich handeln sie im Auftrag eines mysteriösen Meisters, der wiederum die "8 Dämonen" unter sich befiehlt, eine Reihe von gefährlichen Schwertmeistern, jeder Meister auf seinem eigenen Gebiet. Sämtliche der anderen Meister lehnen ab, weil sie den Komplott wittern, doch letztendlich kommt es wie es kommen muss. Als es bereits einige Tote zu verzeichnen gibt, und Fang Gangs Frau entführt wurde, lässt auch er sich nicht mehr lange bitten und zückt sein legendäres Schwert.

Während Teil 1 uns in die Welt des Fang Gang einführte und eine tolle Origingeschichte um Rache, Verrat, Intrigen etc. präsentierte, geht Teil 2 eher andere Wege. Geschichte und charakterliche Entwicklung stehen hinten an und machen Platz für reichlich Action, denn darauf zielt das Sequel ab. Wer sich schon nach dem tollen Finale des Erstlings gewünscht hat, mehr davon zu sehen, mehr Action mehr Blut, mehr Fang Gang, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Im Sequel kommt Chang Cheh so richtig in Fahrt und lässt den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang, der so eigentlich gar keine Lust mehr hatte zu kämpfen, vollends von der Leine und ein wahres Massaker veranstalten. Der Actionanteil wurde drastisch hoch gefahren und es gibt im Minutentakt tolle Fights zu sehen mit den verschiedensten Waffen, toll choreographiert und äußerst blutig mit hohem Bodycount in Szene gesetzt. Hier kam der Heroic Bloodshed Stil Chang Cheh's zur vollen Blüte, wo der Vorgänger noch eher etwas dezenter diesbezüglich war. Für die Action war wieder einmal Lau Kar Leung zuständig, der selbst auch als einer der Badguys vor der Kamera zu sehen ist. Genauso sind auch einige andere Darsteller aus dem Erstling in teils anderen Rollen wieder mit von der Partie, eben typisch Shaw. Am erwähnenswertesten wohl Tien Feng, der in Teil 1 noch Fang Gang's ehrwürdigen Meister spielte und hier nun als Hauptbösewicht auftritt.

Easternstar Chen Sing, der zuvor in Asia Pol ( ebenfalls mit Wang Yu ) sein Debüt gab, ist hier übrigens in seiner zweiten Filmrolle zu sehen. Auch ein gewisser Ti Lung, der später zu einem der absolut größten Shaw Brothers und generell Easternstars avancieren sollte, hat hier einen kleinen Auftritt am Anfang und gibt sein Filmdebüt.

Teil 2 ist ein Actionknaller der Extraklasse und bietet klasse Schwertkämpfe in toller Atmosphäre und hohem Tempo, so dass keine Längen entstehen können. Story und Charakterentwicklung stehen zwar hinten an, werden aber sehr gekonnt durch die viele Action und die dadurch entstehenden tollen Schauwerte wettgemacht.

Sehr empfehlenswerter Klassiker aus dem Hause Shaw Brothers und wahrlich eine Rückkehr mit Wucht!

8,5 / 10

 

 

The New One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1971 )

http://ilarge.lisimg.com/image/5695/790full-the-new-one--armed-swordsman-poster.jpg

 

Chang Cheh inszenierte 2 Jahre nach Wang Yu's letztem Auftritt als einarmiger Schwertkämpfer Fang Gang sein eigenes Remake bzw. Reboot der Geschichte.

Die Story ist hier jedoch anders angelegt als im Original. Man könnte auch von einer Fortsetzung mit neuem Charakter sprechen, denn anstelle von Wang Yu ist nun David Chiang in der titellgebenden Hauptrolle zu sehen. Er spielt den jungen Schwertkämpfer Lei Li, dessen Spezialität es ist mit den Twin Swords, einem kurzen und einem langen Schwert zugleich zu kämpfen. Dem zwielichtigen Meister Lung passt Li's rasanter Aufstieg in der Martial World gar nicht, daher inszeniert er eine Falle für den jungen Kämpfer. Ihm soll ein Raub angehängt werden und in seiner Arroganz lässt er sich auf ein Kräftemessen mit dem Meister ein, welches er prompt verliert. Abgemacht war, dass der Verlierer sich den rechten Arm abschlägt, was Lei Li auch einhält und anschließend schwer verletzt davon zieht. Niedergeschlagen von den Ereignissen und seinem Handycap will er nichts mehr vom Kämpfen wissen und arbeitet als Kellner in einer kleinen Taverne, wird dort immer wieder von den rauen Besuchern schikaniert aufgrund seiner Behinderung.

Eines Tages taucht der Schwertkämpfer Feng Chun-chieh dort auf und die beiden freunden sich an. Lung und seine Bande von der Tiger Mansion sorgen weiterhin für Unruhe und gehen so weit, dass Lei Li doch wieder zum Schwert greift um ein letztes Mal in den Kampf zu ziehen.

Wo David Chiang ist, darf auch Ti Lung meist nicht fehlen, welcher hier ebenfalls in einer Hauptrolle auftritt, hatte er in Return of the One-armed Swordsman übrigens gerade sein Filmdebüt gegeben. Im Vergleich zu den Vorgängern konzentriert sich der Film hier mehr auf Action und die simple Rachestory, als auf den Charakter des Lei Li selbst, dem eine recht simple Zeichnung gegeben wird. David Chiang spielt die Figur sehr gut, wird aber von seinem Co-Star Ti Lung, der mit seinem Charisma ganze Szenen ausfüllt, in den gemeinsamen Szenen leicht überschattet. Die Kämpfe kommen in guter Dosis und auch die ruhigeren Szenen bieten einige nette Spielereien, z. Bsp. als Lei Li beim aufräumen in der Taverne zig Sachen zugleich in der Luft jongliert und balanciert und damit seinen fehlenden Arm fast spielerisch ausgleicht. Das Erzähltempo ist relativ hoch, auch wenn es zur Mitte hin nicht immer viele Kämpfe gibt.

Der weibliche Part, gespielt von Li Ching, ist ein kleiner aber locker zu verschmerzender Schwachpunkt, denn ihr wird hier ein weitaus geringerer Stellenwert im Bezug auf die Hauptfigur Lei Li beigemessen als es bei Wang Yu's Fang Gang der Fall war und so verkommt sie eher zum unwichtigen Beiwerk. Hauptaugenmerk liegt auf der guten Chemie zwischen Chiang und Lung, sowie der gut inszenierten Action.

Die hervorragend von Tang Chia und Lau Kar Leung ( der im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen hier nicht vor der Kamera zu sehen ist ) choreographierte Action bietet jede Menge toller Schwertkämpfe. Typisch Chang Cheh geht es auch wieder sehr blutig von statten. Die Duelle Schwert gegen San Jie Gun ( Dreigliederstab ) von David Chiang und Ti Lung gegen Ku Feng sehen klasse aus und sind schön komplex choreographiert. Ku Feng spielt wie immer einen hervorragenden Bösewicht mit Profil.

Das legendäre Finale auf der berühmten Brücke der Shaw Studios bildet ein fulminantes Ende dieses tollen Easterns.

Der Score sehr gute Score soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, trägt er jederzeit gut zur Stimmung bei.

The New One-armed Swordsman ist ein sehr empfehlenswerter Easternklassiker, der immer wieder Laune macht.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 7

 

Heute mit den letzten Filmen der offiziellen Reihe, Nr. 25 und dem späten Nachzügler Nr. 26:

 

 

 Zatoichi's Conspiracy ( Kimiyoshi Yasuda / 1973 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: KASAMA NO CHIMATSURI"

https://illustractiongallery.com/4103-large/zatoichi-s-conspiracy.jpg

 

Zatoichi's Conspiracy erschien im Jahr 1973 unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda und war der vorerst letzte Film der mittlerweile 25. Teile umfassenden Reihe, bevor sich Shintaro Katsu mit seiner legendären Figur auf die TV Bildschirme verzog.

Ichi kehrt nach über 20 Jahren in seinen Heimatort zurück und erfährt, dass die Frau, die ihn gestillt und großgezogen hat, leider verstorben ist. ( Dem aufmerksamen Zuschauer wird auffallen, dass einige Dinge und Details in der Zatoichi-Reihe sich durchaus mal widersprechen können. Die Zatoichi-Filme sind als meist alles lose Geschichten innerhalb eines Universums zu betrachten und folgen keinem Kanon. Auf Details wie beispielsweise Ichi's Blindheit - mal seit Geburt und mal seit seinem 8. Lebensjahr - etc. sollte man sich nicht versteifen. So besuchte Ichi bereits in einem der ersten Filme der Reihe die Frau, die ihn aufzog, wenngleich er hier seit über 20 Jahren nicht in seiner Heimat war, usw. ) Zufällig lernt er seine Ziehschwester kennen, die als Weise von eben der selben Dame großgezogen wurde. Quasi zur selben Zeit wie Ichi, kehrt auch sein damaliger Kindheitsfreund als erfolgreicher Geschäftsmann in das Dorf zurück. Sie treffen aufeinander, als Ichi für eine Massage von ihm gebucht wird und als er sich ihm zu erkennen gibt, reagiert dieser sehr abweisend und will nichts mehr von der Freundschaft wissen. Wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, ist er an der Ausbeutung der Bewohner beteiligt und es läuft unweigerlich auf einen finalen Konflikt hinaus, der Ichi vor ein inneres Zerwürfnis stellt.

Was diese Geschichte von den meisten Abenteuern Ichi's abhebt, ist dass er mit einigen der Personen eng durch die gemeinsame Vergangenheit auf unterschiedliche Weise verbunden ist. Der Film gibt insgesamt zwar ein sehr ruhiges und erhabenes Tempo vor, ist aber nicht zuletzt durch die Charakterkonstellationen und die damit verbundene Geschichte sehr interessant und spannend. Man fragt sich natürlich, was aus den Dorfbewohnern wird und gerade die Entwicklung des Verhältnisses von Ichi zu seinem damaligen Freund ist interessant, da dieser sich hier leider als "Gegenspieler" entpuppt., wenn man so will. Die Story ist sehr emotional erzählt und auch Ichi merkt man dies an. Hat dieser normalerweise eine enorme Geduld und ist meist frohen Gemütes, spürt man förmlich, wie sein Gemüt umschlägt und eine sehr düstere Seite von ihm zum Vorschein bringt, als er die Missstände hier sieht. Diesen düsteren Ichi hat man wirklich selten oder nur in Ansätzen so gesehen und es ist gerade als Zuschauer über die vielen Filme immer schön zu sehen, wie vielschichtig diese Figur eigentlich ist. Das Ganze entlädt sich in einem wirklich fulminanten Showdown. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Action, so geht es in diesen letzten 15 Minuten umso heftiger ab. Sehr blutig mit abgetrennten Gliedmaßen und Blutfontänen bahnt sich Ichi seinen Weg durch die zahlreichen Gegner und zieht sie zur Verantwortung für ihr verdorbenes Tun.

Ein klassisches Happy End gibt es nicht, somit fühlt sich der Film auch nicht nach einem letzten Teil einer Reihe an, sondern eben wie ein weiteres Zatoichi-Abenteuer. So bleibt man der Figur des Zatoichi treu und eine Art Abschluss oder Happy End hätte mir nicht gefallen und wäre unpassend gewesen. Insgesamt ein toller ( vorerst ) Abschluss dieser legendären Filmreihe und großes Kino.

8,5 / 10

 

Zatoichi: Darkness is his Ally ( Shintaro Katsu / 1989 )

"ZATOICHI"

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/41AVQWC7FWL._SY445_.jpg

 

Der 25. Zatoichi-Film markierte seinerzeit den vorerst letzten Kinoausflug des blinden Schwertkämpfers, jedoch führte Shintaro Katsu seine ikonische Rolle für die insgesamt 100 Folgen umfassende TV-Serie zwsichen 1974 und 1979 fort. Im Jahr 1989 wollte es Katsu nach gut 16 Filmpause bzw. 10 Jahren nach seinem letzten Auftritt in der Rolle noch einmal wissen und legte einen letzten und somit 26. Film nach, bei dem er selbst Regie führte ( übrigens erst zum 2. Mal in der ganzen Reihe - erstmalig saß er bei Film Nr. 24 auf dem Regiestuhl ) und auch am Drehbuch mitgeschrieben hat.

Der sichtlich gealterte Zatoichi besucht einen alten Freund und gerät dabei in die Machenschaften zwischen korrupten Beamten und der Yakuza, die er ordentlich gegen sich aufbringt, als er sie in ihrer Spielhölle um ihr hart ergaunertes Geld bringt, mit seinen typischen Tricks und der Gerissenheit.

Im Prinzip bietet dieser Film nach der langen Pause viele der bekannten Elemente, die man von einem Zatoichi Film irgendwo auch erwartet. Man freut sich, wenn er beim Spiel seinen alten Trick mit dem zweiten Paar Würfel anwendet, oder seine Macht demonstriert, in dem er die Spitze einer Kerze mit seinem Katana abschlägt.

Wie fast alle der früheren Filme folgt auch dieser Teil keinem Kanon in der Reihe. Zum Beispiel wird erwähnt, dass Ichi im Alter von 2 Jahren blind wurde, jedoch gab es in früheren Filmen bereits unterschiedliche Aussagen dazu. Mal war er seit seiner Geburt blind und mal seit dem 8. Lebensjahr. Man muss die Filme als meist für sich alleinstehende Episoden betrachten.

Auffallend ist eine recht intensive Sexszene im Badehaus die es in der Form in den alten Filmen nicht gab. Genau genommen gab es bisher nur 1 Mal in Film Nr. 24 eine Szene die Ichi beim Liebesspiel mit einer Frau zeigte, übrigens wie oben bereits erwähnt, neben diesem der einzige weitere Film der Reihe, bei dem Shintaro Katsu selbst Regie führte - war sicherlich also kein Zufall, dass er solche Szenen eingebaut hat, der gute Katsu.

In einigen Filmen der Reihe, besonders in den späteren Werken experimentierte man mit einigen funky 70er Soundtracks. So auch in diesem Film, der eben in den 80er entstand und eine für die Szenerie untypische 80er Jahre Musik enthält.

Die Kampfszenen sind sehr blutig und klasse inszeniert. Natürlich machen sich die technischen Möglichkeiten der späten Achtziger gegenüber dem vorherigen Jahrzehnt deutlich bemerkbar. So ist die Choreographie deutlich ausgefeilter und bietet nebst einer hohem Geschwindigkeit eine recht komplexere Abfolgen mit reichlich tollen Moves und Kreativität, auch was die Kameraarbeit angeht. Der Härtegrad ist hoch und sorgt für blutigere Action, als man es in den älteren Filmen sah, denn hier fliegen des Öfteren auch mal buchstäblich die Fetzen inklusive der für das Genre typischen Blutfontänen. Ichi präsentiert sich hier als absolute Kampfbestie in den Fights und gerade im Showdown wird die Gewalt schön zelebriert, wie es ansatzweise nur in 1-2 der alten Filme war und bietet einen hohen Bodycount. Ein wahres Fest für den geneigten Chambarafan der härteren Gangart! Das Sounddesign trägt seinen Teil zur Wirkung der Kämpfe bei.

Zatoichi's Widersacher, Boss Goemon wird übrigens von Shintaro Katsu's Sohn Ryutaro Gan gespielt, der seiner Figur eine gute, eiskalte Ausstrahlung verpasst. Leider war er beim Dreh aktiv in einen tragischen Setunfall verwickelt, als er den Stuntman Yukio Kato versehentlich mit einem echten Katana, welches eigentlich eine Attrappe hätte sein sollen, tödlich verwundete.

Atmosphärisch zieht dieses neue Werk leider den kürzeren im Vergleich zu den alten Klassikern. Der Film wirkt zwar schön düster und dreckig, lässt aber auch ein wenig den Charme der früheren Werke vermissen. Insgesamt aber ein solides Spätwerk Katsus.

6,5 / 10

 

Das war es nun mit allen 25 ( +1 ) Filmen der offiziellen Zatoichi Reihe, 

der Special-Blog zu dem Thema ist allerdings noch nicht beendet ;-)

 

In diesem Sinne...

 

....to be continued !

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #24 - The Street Fighter Reihe

 

The Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/7/73/Thestreetfighter.jpg/220px-Thestreetfighter.jpg

 

The Street Fighter aus dem Jahr 1974 gehört zweifelsohne zu den ganz großen Klassikern im Martial Arts Genre und hebt sich doch enorm von vielen Genrekollegen ab.

Japan's Action Star Nr. 1 Sonny "Shinichi" Chiba ist in der Rolle des Takuma Tsurugi zu sehen, alles andere als ein Held oder dergleichen. Er tötet für Geld und nimmt jegliche andere zwielichtige Aufträge an, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies wird schon eingangs deutlich, als er einen verurteilten Schwerverbrecher auf Auftrag seiner Geschwister aus dem Knast befreit. Als diese jedoch nicht die volle ,vorher vereinbarte Summe bezahlen können, tötet Tsurugi im Handgemenge den Bruder und will die Schwester "verkaufen" um an sein Geld zu kommen. Harter Tobak und genau das wird hier eindrucksvoll und kompromisslos durchgezogen, was sich so durch den ganzen Film zieht.

Tsurugi bekommt anschließend den Auftrag eine reiche Millionenerbin zu entführen. Ihr Onkel Masaoka ist ebenfalls ausgezeichneter Kämpfer und Sensei eines eigenen berüchtigten Karatedojo, welches Tsurugi erst mal gemütlich auseinandernimmt, allerdings in Masaoka einen mindestens gleichstarken Gegner findet. Er respektiert Masaoka und willigt ein, dessen Nichte nun zu beschützen wofür er sich mit einem Yakuzaclan anlegt, dem nun auch der befreite Verbrecher und dessen Schwester angehören und es läuft unweigerlich auf einen Rachekampf zwischen diesem und Tsurugi hinaus., welcher dann in toller Atmosphäre auf einem Schiff bei strömendem Regen ausgetragen wird.

Die vielen Fights sind klasse und es macht Laune Chiba dabei zu zusehen, wie er seine Gegner mit übertriebener Härte niederstreckt. Der Gewaltgrad ist enorm, schön blutig. Szenen, wie der gespaltene Schädel in Röntgenansicht oder die abgerissenen Hoden bleiben hier im Gedächtnis. Sonny Chiba passt wie die Faust aufs Auge in diese Rolle und gerade weil er eben kein strahlender Held ist, sondern ein skrupelloser Killer und Mann weniger Worte, ist die Rolle sehr interessant und man kann in der Gewaltdarstellung auch eben entsprechend harte Wege gehen.

9 / 10

 

 

Return of the Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51kcEykReiL.jpg

 

Noch im selben Jahr, 1974, erschien die Fortsetzung von The Street Fighter mit dem simplen Titel " The Return of the Street Fighter".

Teil 2 bietet wieder reichlich tolle und blutige Fights. Schon zu Beginn gibt es eine erste wahnwitzige Kampfszene zu sehen, in der Tsurugi in eine Polizeiwache einbricht um einen Zeugen mundtot zu machen und dabei zahlreiche Polizisten vernichtet.

Kurz darauf gibt es in einem Dojo tolle Waffendarbietungen von u.a. Tonfa, Nunchaku, Kama, Langstock und Schwert zu sehen. Nicht lange dauert es und Tsurugi soll Masaoka, den rivalisierenden Sensei ausschalten, den man bereits im ersten Teil kennenlernte und der der einzige Gegner war, der Tsurugi ebenbürtig schien. Dieser verweigert es gegen Masaoka vorzugehen und so schickt ihm sein ehemaliger Auftraggeber seine Schergen auf den Hals.

Der Fight gegen die verschiedenen Waffenkämpfer auf dem verschneiten Berg ist eines der Highlights. In der Mitte gibt es eine etwas längere ruhige Phase bevor es dann für ein ausdehntes Finale wieder anzieht.

Ein Markenzeichen des Films ist auch hier wieder ein absurd hoher Gewaltgrad, so werden einem Gegner beispielsweise durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf die Augen aus den Höhlen herausgedrückt. Herrlich überzogene Action. Die Choreo bietet reichlich Abwechslung und schöne Karatemoves. Sonny Chiba rockt die Rolle erneut, wer mir allerdings in diesem Sequel nicht ganz gefallen hat, war dieses nervige Mädel, welches Takuma da als Sidekick spendiert bekam.

Teil 2 ist nicht so gut wie der hervorragende Erstling aber geht wieder ordentlich ab und gehört zu den Genrehighlights.

8 / 10

 

 

The Street Fighter's last Revenge ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

https://i.pinimg.com/736x/c5/27/69/c52769f0a5535b73b0a24ade155dd1e2--street-fighter-revenge.jpg

 

Auftragskiller Tsurugi erhält den Job eine Kasette mit belastendem Material für einen großen Chemiekonzern zu stehlen und wird von seinen Auftraggebern bei der Übergabe um die Gage geprellt, was sich der Gute natürlich alles andere als gefallen lässt und das Tonband einbehält, während er einige der Schergen ordentlich zusammenfaltet. So schicken ihm sowohl die Gangster als auch die Betreffenden Konzernmitarbeiter ihre Killer auf den Hals.

Auch Teil 3 erschien, wie schon die beiden Vorgänger, ebenfalls im Jahr 1974. Anders als die beiden ersten Teile jedoch, ist dieser dritte und letzte Street Fighter-Teil vergleichsweise harmloser ausgefallen. Es gibt zwar jede Menge guter Fights und wieder tolle Action, jedoch ist der Gewaltgrad zurückgefahren worden. So vermisst man stellenweise ein wenig die graphische Gewalt die in den ersten beiden Teilen vorherrschte sobald Takuma Tsurugi sie Fäuste sprechen lies, da diese die Reihe irgendwie auch ein wenig auszeichnet. Ganz verzichten muss man aber zum Glück auch hier nicht darauf und so gibt es hauptsächlich im Finale dann doch die ein oder andere Gewaltspitze zu sehen. Auch benutzt Tsurugi hier oft Gadgets, wie Masken etc. und hat ein Versteck, was ein wenig an bekannte Agentenfilme im James Bondstyle erinnert.

Sonny Chiba ist wieder in seinem Element und prügelt sich in klasse Manier durch Horden von Gangstern.

Etsuko Shijomi , die im ersten Teil noch recht handzahm agierte ist hier in einer anderen Rolle zu sehen und darf dieses Mal auch ordentlich austeilen, zunächst als Gegnerin, wechselt sie zwischendurch aber öfter Mal die Seiten. Die Story ist kurzweilig und die ohnehin kurze Laufzeit garantiert durch die vielen Kampfszenen ein reichlich hohes Tempo.

Teil 3 fühlt sich insgesamt anders an als seine beiden Vorgänger und funktioniert für sich gesehen wohl besser als wenn man ihn als letzten Teil der Reihe sieht, denn da will er sich nicht so passend einfügen mit seinem anderen Grundton. Nichtsdestotrotz aber bekommen Fans hier einen tollen Chiba-Eastern geboten. Die Gewaltorgien der ersten beiden Teile sollte man aber nicht erwarten.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #25 : My Wife is a Gangster - Reihe

 

 

 

My Wife is a Gangster ( Jin Gyu-Cho / 2001 )

http://img.moviepostershop.com/my-wife-is-a-gangster-movie-poster-2001-1020431052.jpg

 

Eun-Jin hat sich als toughe Frau in der Männerwelt behauptet und ist knallharte Chefin einer Gangsterbande. Nach vielen Jahren wird ihre Schwester aufgespürt, doch diese ist todkrank und wünscht sich nur eines: sie will noch erleben wie Eun-Jin heiratet.

Um ihrer kranken Schwester den Wunsch zu erfüllen, beauftragt Jin ihre trottelig-sympatische Crew, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann zu begeben und dieser ist auch recht zügig gefunden, doch weder er noch Jin selbst wissen, worauf sie sich mit der Ehe eingelassen haben, zumal ihr Gatte keinen Schimmer davon hat, was Jin beruflich macht. Dieser Umstand sorgt natürlich für so manche lustige Szene.

Regisseur Jin Gyu-cho liefert mit "My Wife is a Gangster" ( 2001 ) eine nette Komödie im Gangstergenre ab. Ganz darauf lässt sich der Film aber nicht reduzieren, denn zum Teil ist er auch Beziehungskomödie / sowie -drama als auch Thriller, und enthält zudem ein paar recht solide Actionszenen, die aber eher überschaubar dosiert wurden. Die Fights sind ordentlich choreographiert und werden mit Einsatz von Wirework unterstützt, was insgesamt recht passend zum sonstigen Ton des Filmes gehalten ist. Hauptaugenmerk liegt dann aber doch meist auf den eher lustigen Begebenheiten, die das ungleiche, frische Ehepaar so durchlebt.

Die Darsteller machen dabei eine gute Figur, von den Nebenrollen bis hin zu den beiden Hauptfiguren, die ungleicher nicht sein könnten. Gerade Eun Kyung-shin spielt die burschikose und meist gefühlskalte Chefin der Gangsterbande sehr gut.

My Wife is a Gangster bietet im Genre durchaus etwas frischen Wind, ist dabei zwar kein Must-see aber durchaus eine Sichtung wert. 

6,5 / 10

 

 

My Wife is a Gangster 2 ( Jeong Heung-Sun / 2003 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51FR29CJ08L._SY445_.jpg

 

My Wife is a Gangster 2 erschien 2 Jahre nach dem Erstling und wurde von Regisseur Jeong Heung-Sun inszeniert, der den Job von Jin Gyu-Cho übernahm. Der Film fängt mit einer satten Massenkeilerei auf dem Dach eines Hochhauses an doch Eun-jin stürzt unglücklich herunter. Zwar landet sie relativ weich auf einem Viehtransport, verletzt sich dabei jedoch so, dass sie ihr Gedächtnis verliert. Ein Restaurantbesitzer findet sie und nimmt sie bei sich auf.

Teil 2 ist eine nette Fortsetzung, die das Beziehungsthema aus dem Vorgänger weiterführt, jedoch gekonnt neu verpackt und dies eigentlich noch mehr in den Fokus rückt. Die Gangsterthematik gerät hier fast vollends ins Hintertreffen, denn nach dem kurzen Fight auf dem Hausdach, welcher dann die Grundlage für den Plot schafft, wird diese Fortsetzung zu einer reinen Beziehungskomödie, die auch den Dramaaspekt, welcher im ersten Teil zumindest ansatzweise vorhanden war, gänzlich außen vor lässt.

Eun-Jin, hier wieder sehr gut gespielt von Eun Kyung-shin, sorgt mit ihrer Art trotz der Amnesie für lustige Momente, zeigt sich hier aber auch ein Stück weit menschlicher.

Zu guter Letzt aber erlangt sie durch einen Vorfall ihr Gedächtnis zurück, wie sollte es auch anders sein und so schließt sich der Kreis. Im Showdown gibt es dann noch etwas Action und ein paar solide Kampfszenen.

Als die eigentliche Story bereits zu Ende erzählt ist, folgt direkt im Anschluss noch eine "Bonusszene", die vom Style auch gut als Aftercreditszene durchgehen würde. Hier gibt es einen Cameo vom chinesischen Superstar Zhang Ziyi ( Hero, Geisha )als gegnerische Kartellchefin, der allerdings leider sehr kurz ist. Ein Kampf der beiden Konkurrentinnen beginnt, doch leider wird dieser nur angeteasert und dann ist der Film auch schon vorbei. Wahrscheinlich sollte dies zum damaligen Zeitpunkt auf einen 3. Teil hindeuten, der 2006 ja auch erschien, nur eben mit gänzlich anderer Besetzung.

Teil 2 ist in meinen Augen nette Kost für zwischendurch, auch wenn er einen Tick schwächer war als Teil 1.

6 / 10

 

My Wife is a Gangster 3 ( aka Killerlady ) ( Jin Gyu-Cho / 2006 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/9/96/My_Wife_Is_a_Gangster_3.jpg/220px-My_Wife_Is_a_Gangster_3.jpg

 

Teil 3 der My Wife is a Gangster-Reihe ist in Deutschland unter dem alleinstehenden Titel "Killerlady" veröffentlicht worden und ausnahmsweise hat dies sogar ein Stück weit seine Berechtigung. Der Film hat nämlich nichts mit den beiden zusammenhängenden Vorgängern zu tun, jedoch ist Jin Gyu-Cho, Regisseur des Erstlings zurückgekehrt, nachdem er den Job für den zweiten Teil Jeong Heung-Sun überließ. Es wird nicht nur eine gänzlich neue Story erzählt, sondern Hauptdarstellerin Shin Eun-kyung ist auch nicht mehr an Bord und anders als man vielleicht vermuten würde, ist auch eine Zhang Ziyi weit und breit nirgends auszumachen, war sie in Teil 2 noch in der Schlussszene aufgetreten.

Stattdessen übernimmt Hong Kong Star Shu Qi das Zepter in diesem Teil und spielt die Tochter eines Triadenbosses ( gespielt von Shaw Brothers Legende Ti Lung, der jedoch leider wenig Screentime hat ), die zu Beginn des Films auf einem Triadentreffen bei einem eskalierenden Streit den rivalisierenden Boss tötet. Um sie in Sicherheit zu bringen, schickt ihr Vater sie kurzerhand nach Südkorea, wo sie in der Obhut dreier Kleingangster unterkommt.

Anstatt jedoch dass die Männer sie beschützen, ist es meist eher umgekehrt, wie sich schnell zeigt. Die Bande gerät in allerhand Situationen, aus denen scheinbar nur die mit allen Wassern gewaschene Aryong aus Hong Kong sie mit ihrer Schlagfertigkeit wieder herausmanövrieren kann.

My Wife is a Gangster 3 aka Killerlady präsentiert sich als lockerleichte romantic / actioncomedy mit einem guten Actionanteil und soliden aber nicht wirklich besonderen Kampfszenen, wobei der Fokus weitgehend auf Comedy liegt und der Film sich nicht wirklich ernst nimmt.

Gelungener Witz und Situationskomik dominieren die meiste Zeit über. Vor allem durch die Sprachbarriere entstehen allerhand lustige Situationen, wie z.Bsp. durch die Übersetzerin, die nach Lust und Laune, teil extra falsch übersetzt und die Jungs dadurch auf's Korn nimmt um gerne auch ihren eigenen Vorteil aus der Situation zu schlagen und ihnen eins auszuwischen.

Es sei erwähnt, dass man sich gerade diesen Film lieber im O-Ton mit Subs ansehen sollte, da man für die deutsche Fassung einfach alles drüber synchronisiert hat, wodurch natürlich jeglicher Witz diesbezüglich verloren geht und so manche Situation eben unlogisch wird.

Hong Kong Fans können sich über die Rolle von Ken Lo freuen, der sich als Rivale von Ti Lung's Figur Lim, Shu Qi entgegenstellt.

Kein richtiges Sequel, ist "Killerlady" losgelöst von der Reihe und für sich betrachtet eine unterhaltsame Komödie mit gelungenem Witz und sehr gut aufgelegtem Cast. Als Highlights entpuppen sich wirklich die 3 koreanischen Gangster, die sich um Aryoung kümmern sollen und weniger Shu Qi selbst, die ihre Sache aber gewohnt souverän meistert und neben ihrem guten Aussehen auch Charme zu bieten hat.

7 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

 

Ja ich weiß.....der Blog-Titel verheißt bereits nichts ( bzw. nicht viel ) Gutes :P

Videogame-Verfilmungen sind meist richtiger Trash und damit ist keinesfalls guter Trash gemeint. In diesem und den zugehörigen, kommenden Blogs zum Thema widme ich mich, wie der Titel bereits verrät, speziell den Verfilmungen, die auf Beat 'em Up Games basieren.

Ja, auch da verbirgt sich viel Müll aber schauen wir doch mal ob nicht doch der ein oder andere brauchbare Beitrag darunter zu finden ist ;-).

Den Anfang macht heute die Street Fighter Reihe. 

 

Street Fighter ( Steven E. de Souza / 1994 )

https://vignette2.wikia.nocookie.net/streetfighter/images/5/57/Street_Fighter_1994.jpg/revision/latest?cb=20140205000800

 

Der größenwahnsinnige Diktator General M. Bison herrscht im ( fiktiven ) Staat Shadaloo in Südostasien. Als er 60 Mitarbeiter der AN als Geisel nimmt, droht er damit, diese zu töten, sollte man ihm nicht 20 Millionen Dollar Lösegeld bereitstellen. Colonel William F. Guile, Anführer einer militärischen Elitetruppe, wird beauftragt, mit seinem Team die Geiseln zu befreien.

Nachdem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre die Beat 'em Up Games die Arcadehallen eroberten und Street Fighter 2 aus dem Jahr 1991 ein absoluter Kassenschlager wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man den Stoff verfilmen würde. Und so erschien 1994 der Kinofilm, basierend auf der Reihe, hauptsächlich eben dem 2. Teil. Sämtliche bekannte Charaktere tauchen in irgendeiner Form im Film auf, ob sie nun kämpfen oder nicht.
Für die Hauptrolle des Guile hat man Jean Claude Van Damme verpflichten können, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand. Als General Bison sah man Raul Julia ( den meisten bekannt aus der Adams' Family ), welcher leider im selben Jahr verstarb. Es sind noch weitere bekannte Gesichter, wie Kylie Minogue oder Byron Mann vertreten.
Einige Rollen, wie die von Ryu und Ken oder Chun Li waren jedoch leider ziemlich fehlbesetzt. Action gibt es eigentlich reichlich, jedoch ist diese sehr comichaft dargestellt, so dass man auch hier jederzeit den Bezug zur Videospielvorlage erkennen kann. Die Fights sind dementsprechend auch nicht spektakulär inszeniert aber dennoch ganz nett anzusehen. Insgesamt kann man Street Fighter in die Kategorie Guilty Pleasures der 90er Jahre einordnen. Der Film ist ein zemlich buntes und schrilles Trashwerk, welches sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt und deshalb und aufgrund eines locker spielenden JCVD noch ganz gut ansehbar ist. Man wird hier recht passabel unterhalten, wenn man den Film nicht ernst nimmt, denn das will er, wie gesagt, auch gar nicht sein.

In punkto Beat ‘em Up Verfilmungen kann man hier ruhig einen Blick riskieren ( . kann es aber auch sein lassen ;-) )

5,5 / 10

 

 

Street Fighter: The Legend of Chun Li ( Andrzej Bartkowiak / 2009 )

http://cdn.collider.com/wp-content/image-base/Movies/S/Street_Fighter_Legend_of_Chun_Li/Street%20Fighter%20the%20Legend%20of%20Chun%20Li%20DVD.jpg

 

Die junge Chun-Li wächst in reichem Elternhaus auf, doch lässt all das hinter sich und begibt sich nach Bangkok, um dort nach ihrem seit Jahren verschwundenen Vater zu suchen. Dabei kommt sie dem Unterweltmagnaten Bison auf die Spur, der die Stadt mit einer Welle des Verbrechens überzieht. Sie ist überzeugt, dass er für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich ist.

Street Fighter: The Legend of Chun-Li ist nach 1994 der zweite Versuch, die erfolgreiche Spielereihe für einen Realfilm zu adaptieren. Regie führte bei der 2009er Variante Andrzej Bartkowiak ( Romeo Must Die, Exit Wounds, Born 2 Die ) und man entschied sich, wie der Titel verrät, eine Origingstory von Chun-Li zu erzählen. Leider geht dies ziemlich in die Hose und überzeugt in keinster Weise. Wo man versucht, eine ernste Story zu erzählen und eine Bindung zur Hauptfigur herzustellen, scheitert der Film in sämtlichen Belangen.

Wo "Street Fighter" mit Van Damme einfach als Trash-Granate funktioniert, versagt Legend of Chun-Li allein schon daran, dass er sich zu ernst nimmt und dadurch noch lächerlicher wirkt, sowie oftmals unfreiwillig komisch.
Fail ist schonmal, dass Chun-Li als Kind von einer reinrassigen Asiatin gespielt wird nur um dann als Teenie plötzlich eine halb Asiatin zu sein, genauso wie als Erwachsene, dann gespielt von Kristin Kreuk, die zwar halbe Chinesin ist aber nur ein wenig asiatisch aussieht. Naja, aber das ist eben Hollywood.

Für die weiteren Rollen wurden eine Reihe bekannter Gesichter gecastet. Da wären Neil McDonough als General Bison, Michael Clarke Duncan als Balrog ( was zumindest optisch sehr gut passt ), Josie Ho als Cantana und Chris Klein, den man wohl am besten als Oz aus den American Pie Filmen kennt. Robin Shou als Gen gehört hier noch zu den Lichtblicken, wobei auch er nicht wirklich viel zeigen kann. Ebenfalls positiv sind Cameos von Shaw Brothers Legende Cheng Pei Pei, sowie Martial Artists Tim Man und Brahim Achabbakke, die aber leider nichts von ihren Skills zeigen, sondern wohl eher als Stuntmen beschäftigt waren.

Auch das alles kann den Film leider nicht retten.

Die von HK Veteran Dion Lam choreographierten Fights sind leider ziemlich schwach und mies inszeniert. Viele schnelle Schnitte, schlechte Winkel und mieses Wirework dominieren hier. Wenn schon die Story nicht wirklich pralle ist, kann man drüber hinwegsehen, solange die Action stimmt aber auch das ist hier komplette Fehlanzeige.
Kreuk als Chun Li ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht und auch sonst ist hier schauspielerisch von den Hauptdarstellern mur absolut unterste Schiene zu sehen. Chris Klein ist hier auch einfach nur fehl am Platz und wirkt ziemlich lächerlich als Möchtegern-Harter-Cop. Zu all dem gesellen sich noch einige recht miese und total auffällige CGI-Effekte, die in das Gesamtbild des Films passen.

Abschließend kann man sagen, Legend of Chun-Li ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und die Zeit nicht wert.

2 / 10

 

Street Fighter: Assassin's Fist ( Joey Ansah / 2014 )

http://moarpowah.com/wp-content/uploads/2014/11/StreetFightersAssassinsFist.jpg

 

Street Fighter - Assassin's Fist ist eine Webserie aus der Feder und produziert vom britischen Martial Arts Darsteller und Stuntman Joey Ansah ( Das Bourne Ultimatum ) welche 2014 über Michinima erschien und aus 12 jeweils ca. 12-minütigen Episoden besteht.
Für die Blu-ray Veröffentlichung hat man die Episoden nahtlos zu einem 140-Minuten langen Film zusammengefasst, was in meinen Augen etwas besser passt. Street Fighter Assassin's Fist ist die bisher mit Abstand beste Live-Action Verfilmung des Kult Beat Em Ups.
Ursprünglich begann das Projekt mit dem Action-Short "Street Fighter Legacy" in welchem Ryu jedoch noch von Jon Foo gespielt wurde. Da dieser nicht zur Verfügung stand übernahm Mike Moh die Rolle. Christian Howard kehrt in der Rolle des Ken Masters zurück, ebenso wie Joey Ansah selbst seine Rolle als Akuma fortführt.

Die Serie schlägt einen wirklich guten und düsteren Ton an und schafft eine tolle Atmosphäre ohne jemals in trashige Gefilde abzudriften, wie es mit den beiden bisherigen Verfilmungen leider der Fall war. Chris Howard und Mike Moh erweisen sich als Top-Besetzung der beiden bekannten Street Fighter Helden und auch der restliche Cast um u.a. Togo Igawa und Akira Koieyama macht einen sehr guten Job. Die Origingeschichte um die beiden Freunde Ryu und Ken wird schön ausführlich aufgefahren und den Charakteren viel Raum zur Entwicklung gegeben. Ihr sich anbahnender persönlicher Konflikt, welcher bereits ihren Meister Gouken und dessen Bruder Gouki entzweite wodurch letzterer zum Dämon Akuma wurde, wird gut dargestellt.

Wo SFAF natürlich groß punktet ist die Action!

Die Fights sind top choreographiert ( von Joey Ansah und Chris Howard ) und die Kameraführung ist bis auf vereinzelte Ausnahmen mit ein paar zu vielen Schnitten wirklich sehr gut. Die bekannten Street Fighter Moves wurden schön eingebracht und der Einsatz von perfekt getimeten Slow-Mos bringt ein gutes Level an Power in die einzelnen Techniken.
Insgesamt werden immer wieder kleine und größere Kämpfe eingestreut, ebenso wie tolle Trainingsszenen aber der letzte Fight von Ryu gegen Ken kann hier als das große Highlight bezeichnet werden! Der epische Score unterstreicht die Bilder hervorragend und so bekommt man als Martial Arts-Fan aber gerade auch als Fan der Street Fighter Reihe des Öfteren eine Gäsnehaut verpasst.

Die Serie endet übrigens mit einem fetten Cliffhanger genau kurz vor dem Fight von Gouken gegen seinen Bruder Akuma! Die Fortsetzung bzw. 2. Staffel ist bereits in Planung und soll Street Fighter - World Warrior heißen. Leider lässt sie bis dato noch auf sich warten.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #28 

 

 

The Handmaiden ( aka Die Taschendiebin ) ( Park Chan-Wook / 2016 )

http://moviesandmore.at/wp-content/uploads/2017/03/thehandmaiden-quad-poster.jpg

 

Ausnahmeregisseur Park Chan-Wook, dessen letzter in seiner Heimat gedrehter Featurefilm "Thirst" aus dem Jahr 2009 stammt, hatte sich inzwischen zwei Kurfilmprojekten gewidmet und sein US Debüt "Stoker" im Jahr 2013 gegeben, bevor er 2016 mit The Handmaiden, der hierzulande als "Die Taschendiebin" veröffentlicht wurde, seine filmische Rückkehr in die südkoreanische Heimat feierte.

Und was für eine Rückkehr!!!

Vorweg sag ich gleich, dass Park Chan-wook hier ein absolutes Meisterwerk erschaffen hat!

Erzählt wird die Geschichte der in einfachen Verhältnissen aufgewachsen Sook-hee, die vom Grafen Fujiwara damit beauftragt wird, als neues Dienstmädchen der adligen Hideko zu arbeiten. In Wahrheit soll sie jedoch dafür sorgen, dass Hideko sich in den Grafen verliebt, der in Wahrheit ein Trickbetrüger ist, welcher es allein auf das große Vermögen und den Reichtum Hidekos abgesehen hat.

The Handmaiden erzeugt einen unvergleichlichen Sog, der den Zuschauer von Anfang an in seinem Bann hat und für fast 3 Stunden nicht wieder loslässt. Die Kameraarbeit, Park Chan-Wook's Gespür für die Wirkung der einzelnen Bilder, wie er hier verschiedene Dinge, seien es Orte, Gegenstände, die Protagonisten selbst und Szenen inszeniert.

Das alles sorgt für eine edle Optik und ist schlicht verdammt großes Kino.

Die von Jo Yeong-wook geschriebene Filmmusik begleitet die Bilder auf perfekte Art und Weise, ist subtil und weist dennoch an gewissen Stellen wunderbar kraftvolle Momente auf, so dass ich nicht nur 1 Mal eine Gänsehaut davon bekam.

Das Haus Hidekos spielt als fast alleinige Hauptlocation des Films, der sich zu gut 90-95 % dort abspielt, eine wichtige Rolle für den Look als auch die Atmosphäre. Die ungewöhnliche Außen- und Innenarchitektur, sowie die Einrichtung, welche, wie eingangs erklärt wird, japanische und englische Baukunst miteinander vermischen, üben eine ganz eigene Faszination aus.

Selten vermag es ein Film von 168 Minuten Laufzeit, nicht wenigstens auch mal 1 oder 2 Passagen zu beinhalten, die sich vielleicht etwas ziehen und wo man sich denkt, weniger Laufzeit hätte dem Film gut getan. Nicht so bei The Handmaiden - da ist es genau das Gegenteil, denn am liebsten würde man dieser faszinierenden Geschichte und vor allem dem hervorragenden Cast hier noch lange weiter zusehen.

Vor allem die beiden, im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Kim Min-hee und Kim Tae-ri liefern eine Vorstellung sondergleichen ab. Gerade Letztere ist in Anbetracht, dass sie mit The Handmaiden ihr Filmdebüt gab, höchst beeindruckend und spielt, als hätte sie eine langjährige Erfahrung im Geschäft. Ihr Zusammenspiel mit der ebenfalls grandios performenden Kim Min-hee ist das Herzstück des Films. Die Art, wie sich ihre Beziehung zueinander entfaltet, unter dem Aspekt, dass alles eigentlich ein abgekartetes Spiel ist oder zumindest als solches geplant war, ist faszinierend und spannend anzusehen, vor allem weil sich nichts so entwickelt, wie geplant und auch vieles nicht das ist, was es anfangs zu sein scheint. Meisterhaft ist dabei auch beispielsweise, wie Park Szenen aus dem Anfangskapitel im Nächsten Kapitel durch einen anderen Kontext und neue Informationen, die man bis dahin erhält, komplett anders wirken lässt.

Die sehr intensiven Erotikszenen Sook-Hee's und Hideko's sind keinesfalls bloßes Eyecandy ( auch wenn sie nebenbei bemerkt wirklich schön anzusehen sind ), sondern tragen toll zur Geschichte bei. Selbst Neulinge im Asiabereich oder auch Leute, die mit The Handmaiden ihren ersten "Park" sehen, werden deutlich merken, dass er nicht die Absicht verfolgt, einfach nur Sexszenen ( wobei ich hier doch viel lieber beim Begriff Erotikszenen bleibe ) um ihrer Selbstwillen in den Film einzubauen. Schon im Vorfeld deuten kleine Momente eine sehr starke Zuneigung der beiden zueinander an, die sich eher plötzlich anbahnt und das alles ist einer der wesentlichen Bestandteile dessen, woraus diese Geschichte ihre ungeheure Wirkung entfaltet.

Die, gewissermaßen episodenhafte Entfaltung der Geschichte, inklusive unterschiedlicher Zeitebenen ist sehr gelungen inszeniert trägt ordentlich zur Spannung bei. Schön ist, dass der Vorgeschichte hier ebenso viel Wichtigkeit beigemessen wird, wird dem Main Plot, viel mehr gehört auch der groß angelegte Part über Hidekos Vergangenheit zu eben diesem.

Auch Ha Jung-woo ( Kundo, The Chaser ) leistet einen tollen Beitrag als männlicher Hauptpart, gibt seiner Rolle genug Präsenz um neben den beiden Ladies zu bestehen und spielt seinen Charakter trotz seines eher zweifelhaften Vorhabens dennoch so, dass man als Zuschauer für ihn irgendwo auch Sympathien hegt.

Eun-hyung Jo, die mir schon in Cho Sun-ho's "A Day", ihrem erst 2. Film sehr positiv aufgefallen war, sollte hier keinesfalls unerwähnt bleiben. In der Rolle der jungen Hideko hinterlässt sie einen starken Eindruck und man kann klar sagen, das Mädel hat mit ihren gerade einmal 12 Jahren sicherlich noch eine große Karriere vor sich.

The Handmaiden ist atemberaubend atmosphärisches Kino mit tollen, fast schon hypnotisierenden Bildkompositionen und grandiosen Darstellern in einer fesselnden Geschichte. Im Grunde eine Liebesgeschichte, die gewisse Thriller- und Dramaanteile, sowie einen guten Hauch Mystery einfließen lässt und alles gekonnt zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Auch wenn ich mich wiederhole, der Film ist ein absolut packendes Meisterwerk!

10 / 10

 

 

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen ( Andrew Lau / 2010 )

https://film.geourdu.com.jpg

 

 

Bereits Fist of Fury ( mit Bruce Lee ) und dessen Remake Fist of Legend ( mit Jet Li ) erzählten die Geschichte des chinesischen Volkshelden Chen Zhen, Schüler des Chin Woo Gründers Huo Yuan Jia, welcher in Fearless ( 2006 ) ebenfalls von Jet Li verkörpert wurde.

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen von Andrew Lau erzählt die Geschichte von Chen Zhen, der eigentlich am Ende von Fist of Fury starb, weiter und bietet eine alternative "was wäre wenn"-Version. Dafür nimmt er historische Ereignisse als Grundlage und bettet sie in eine fiktive Geschichte, vermischt mit ein wenig Comicverfilmung, was hauptsächlich durch die im Film zufällig stattfindende Kostümierung Chen Zhen's zustande kommt und die daraus resultierende Glorifizierung des "schwarzen Rächers".

So ist Chen Zhen unter falschem Namen mit vielen anderen Chinesen nach Europa um im Krieg zu arbeiten und auch zu kämpfen. Später, als er nach China zurückkehrte bekämpfte er die in Shanghai stationierten japanischen Besatzer.

Letztlich mündet es dann alles in einem Racheplot, welcher gut in die Besatzergeschichte eingeflochten wurde.

In Fist of Fury und dessen Remakes rächte sich Chen Zhen für den Mord an seinem Meister.

Nun wird der Spieß umgedreht und dessen Sohn, ein hochrangiger japanischer General und Karateka will Chen Zhen wiederum dafür zur Rechenschaft ziehen und setzt alles daran.

Donnie Yen setzt hier die Rolle seines Idols Bruce Lee fort doch bereits in Benny Chan's 1995 erschienener TV Serie "Fist of Fury" war er als Chen Zhen zu sehen.

An seiner Seite hat Donnie hier die charmante wie bildhübsche Shu Qi, die wie immer atemberaubend hübsch anzusehen ist. Anthony Wong als Clubbesitzer spielt souverän und sympathisch, hat ansonsten aber nicht viel zu tun.

Huang Bo verkörpert ein wenig die Comic Relief Eigenschaften, was aber nur dezent eingebracht wird.

Ryu Kohata gibt einen guten Antagonisten und macht auch in den Fights eine gute Figur, wo wir beim Stichwort wären.

Die von Donnie Yen und seinem Team choreographierten Kampfszenen und seine Trademark Action dürfen in solch einem Film natürlich nicht fehlen und so gibt es einige tolle Actionszenen zu sehen, beginnend mit der Eröffnungsszene im Krieg. Zwar wird hier ein wenig der Physik getrotzt aber es passt ganz gut in den Kontext, Chen Zhen auch als eine Art Superheld zu portraitieren. Diese Szene und das Finale können als große Highlights des Films gezählt werden. Auch als Chen Zhen das erste Mal, scheinbar zufällig, das Kostüm aus einem Kinoschaufenster entwendet um einige Attentäter unerkannt bekämpfen zu können ist eine tolle Kampfszene mit netten Parcourmoves.

Das Kostüm, welches Yen hier trägt, sieht nicht bloß zufällig wie jenes aus, welches Bruce Lee als "Kato" in The Green Hornet trug, sondern ist eine weitere Hommage an Yen's großes Vorbild.

Das Finale ist ebenfalls eine Hommage an das Original und imitiert die berühmte Dojoszene, aus Fist of Fury ( die dort allerdings nicht im Finale sondern weiter vorne im Film vorkam ). Donnie Yen zeigt brachiale Martial Arts Action als er die japanischen Karateka auseinandernimmt und sogar seine Nunchukskills zum besten gibt.

Das schlussendliche Duell gegen General Takeshi Chikaraishi ist dabei die Krönung eines tollen Martial Arts Actioners.

Die CGI Ansichten des alten Shanghai ( Bund etc. ) sehen relativ dürftig aus, kommen aber nur selten für wenige Sekunden vor, so dass man dies gut ausblenden kann. Die echten Kulissen dagegen, sowie die gute Kostümierung wirken sehr hochwertig und authentisch, sorgen gemeinsam mit passendem Score für eine gelungene Atmosphäre.

9 / 10

 

 

Operation Mekong ( Dante Lam / 2016 )

https://i.ytimg.com/vi/Rdm5kR8X9jY/movieposter.jpg

 

Zwei chinesische Fischerboote werden 2011 auf dem Mekong angegriffen und die insgesamt 13-köpfige Besatzung massakriert. Dieses tatsächlich stattgefundene Ereignis dient als Grundlage für dieses neuste Werk des Actionspezialisten Dante Lam, welcher zuletzt mit Werken wie dem MMA Drama Unbeatable, dem (Psycho)-thriller That Demon Within und dem Sportfilm To The Fore eher ruhigere bzw. andere Töne angeschlagen hat als jene wofür er bekannt geworden ist. 

Mit dem auf oben genannten, wahren Begebenheiten basierenden "Operation Mekong" sollte Lam ins Actiongenre zurückkehren und ich hatte nach Sichtung des Trailer auch große Hoffnungen, mal wieder einen Kracher des Regisseurs zu sehen, jedoch ist dies auch hier leider nicht der Fall.

Zunächst mal will in dem Film irgendwie keine richtige Dramatik aufkommen und man ist als Zuschauer nie richtig involviert. Die Protagonisten, auch wenn Zhang Hanyu und Eddie Peng, die ich beide normalerweise sehr gerne sehe, hier noch halbwegs charismatisch rüberkommen ( ebenso wie Ken Lo, der einen Gangster spielt ) und als Buddy-Duo agieren, bleiben im großen und ganzen blass. So eine richtig gute Chemie will auch da nicht aufkommen.

So hangelt man sich als Zuschauer eher von Actionszene zu Actionszene, von denen es einige gibt und die immerhin ( bis auf kleinere Makel ) gut sind. Dazwischen allerdings zieht sich Operation Mekong schnell, da einem die Figuren ziemlich egal sind. Was bleibt, sind lediglich die optischen Schauwerte während der Actionszenen, doch davon müsste der Film noch mehr auffahren, um seine Schwächen kaschieren zu können.

An Highlights sei u.a. eine Autoverfolgungsjagd weiter vorne im Film erwähnt, die ein paar sehr gute Slow-Mos auf Lager hat. Hier merkt man Dante Lam 's Expertise. Auch die in den Actionszenen generell immer wieder eingestreuten GoPro-Aufnahmen an den Waffen oder Fahrzeugen sehen gut aus und lassen das Ganze in den entsprechenden Momenten realistisch und dokumentarisch wirken. 

1-2 gute Nahkampfszenen sind enthalten. Die Szene als Zhang Hanyu die Gangster zwischen den Zügen niedergestreckt ist gut und er zeigt einige harte und effektive Moves, wenn auch kameratechnisch etwas schnell geschnitten aber nicht so, dass es in Hektik ausartet.

Der Showdown ist ein zweischneidiges Schwert, da er so gesehen aus zwei Parts besteht. Zuerst gibt es den Sturm auf das Lager, der sehr gut inszeniert ist und schöne Feuergefechte, sowie die ein oder andere Explosion bietet. Danach folgt eine Motorbootverfolgungsjagd inkl. ausufernder Schießerei. Klingt eigentlich gut und wie gemacht für Actionfans. Ist es aber nicht. Diese Szene ist extrem lang, gar viel zu lang geraten und lässt gänzlich an Dramatik vermissen. Immer wieder Wechsel auf verschiedene Boote, es wird geschossen, geduckt, wieder Kamerawechsel und das eine ellenlange Zeit, so dass es einfach nur Träge wird und wirkte als hätte man den ganzen Part vergessen, in der Postproduction überhaupt zu bearbeiten.

Einige CGI und zu offensichtliche Greenscreens trüben zudem das Sehvergnügen, auch wenn man dieses Manko bereits aus vielen, vielen chinesischen Filmen kennt.

Insgesamt habe ich mir deutlich mehr von dem Film versprochen, daher schade.

Mit Mühe und Not rettet sich Operation Mekong noch auf eine 6 / 10.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #29 - gesammelte Netflix-Werke

 

Im heutigen Blog finden sich ein paar der Netflixfilme, die ich mir so in letzter Zeit angesehen habe:

 

Bright ( David Ayer / 2017 )

http://www.joblo.com/posters/images/full/Bright-poster-1.jpg

 

Für Netflix' bisher teuersten, selbst produzierten Film Bright arbeiteten Regisseur David Ayer und Hauptdarsteller Will Smith nach Suicide Squad direkt erneut zusammen.

Assoziationen mit dem 1988er Alien Nation mit u.a. James Caan kommen schon beim sichten des Trailers von Bright nicht von ungefähr. Zumindest sind einige Ähnlichkeiten hier nicht von der Hand zu weisen.

Bright ist im Grunde ein Buddy-Copfilm, angesiedelt in einem wilden Genremix aus Fantasy, Action und Sci-Fi und wirft den Zuschauer in ein fiktives L.A., in welchem Menschen, Orks und Elfen gemeinsamer Co-Existenz leben. Viel über den Hintergund, warum dies so ist, erfährt man nicht, nur dass es vor rund 2000 Jahren ein "Ereignis" gab, welches diese Welt vermutlich so verändert hat.

Anleihen an Bad Boys kommen einem unweigerlich in den Sinn. Durch ein R-Rating darf Will Smith auch hier eine derbere Sprache zu Tage tragen und für guten Wortwitz sorgen. Dementsrepchend fällt auch die Action, bzw. Kills etc. etwas brutaler aus, so dass man auch mal Einschüsse und Blut zu sehen bekommt.

Im Prinzip könnte man hier auch von einer Art Bad Boys gepaart mit Fantasyelementen sprechen, nur ist hier nicht Martin Lawrence aka Marcus Burnett an Daryl Ward's ( wie Smith's Figur hier heißt ) Seite sondern ein Ork namens Nick Jacoby, gespielt von Joel Edgerton.

Dieser ist der erste seiner Art, der als Polizist arbeitet, eine Art soziales Experiment wenn man so will, wie man erfährt. Orks gehören sonst eher zur sozialen Unterschicht und leben in Ghettos, sind für eine hohe Verbrechensrate verantwortlich und und und. Elfen dagegen sind zumeist in der reichen Bevölkerungsschicht anzutreffen und bekleiden auch in den Regierungen hohe Ämter und Positionen.

Jacoby bekommt also auch in den eigenen Reihen viel Gegenwind und auch Daryl ist nicht wirklich begeistert von seinem neuen Partner, doch die beiden müssen sich zusammenraufen, als eine neue Bedrohung auf den Plan tritt.

Bekannte Themen wie Korruption und besonders Rassenkonflikte werden hier aufgegriffen und behandelt. Besonders für die Rassenthematik ist das Szenario natürlich prädestiniert.

Das R-Rating fällt schon anfangs positiv auf und sorgt für gute Action. Letztere ist, was zumindest die Shootouts angeht, trotz des Settings, typisch Ayer sehr realistisch gehalten.

Hinzukommen einige Nahkampfeinlagen, die besonders in der Clubszene positiv auffallen.

Die vietnamesische Martial Arts Actiondarstellerin Ngo Than Van kann hier in einer kleinen Nebenrolle an der Seite von Antagonistin Noomi Rapace ein wenig ihrer Skills präsentieren.

Von der Atmosphäre her geht es ernster zur Sache als man vielleicht vermuten würde. Smith's Figur ist trotz des einen oder anderen lustigen Spruches zwischendurch, doch relativ ernst und düster angelegt. Ein Mensch mit greifbar ernsten Problemenm, der manchmal Entscheidungen trifft, die er gar nicht treffen will aber dies vielleicht zugunsten seiner Familie tun muss usw. Edgerton ist sozusagen der ruhige Counterpart der beiden und eine durchaus symathische Figur. Noomi Rapace auf Gegnerseite mit einer soliden Vorstellung, die allerdings nicht groß im Gedächtnis bleibt.

Bright ist ein unterhaltsamer, wenn auch recht ungewöhnlicher Film mit Luft nach oben. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die ich zwar nicht unbedingt bräuchte aber es ließen sich durchaus noch einige weitere Sachen in diesem Universum erzählen.

7 / 10

 

First they killed my Father ( Angelina Jolie / 2017 )

https://www.justwatch.com/images/poster/20426880/s592

 

 

Angelina Jolie widmet sich in ihrer Regiearbeit "First the killed my Father" der Geschichte der roten Khmer, welche Kambodscha zwischen 1975 und 1979 beherrschten.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiographie von Loung Ung, die die Schrecken hautnah miterleben musste, als sie und ihre Familie, wie die restliche Bevölkerung von einem auf den anderen Moment ihr bisheriges Leben komplett hinter sich lassen mussten, weil die roten Khmer nach dem im Nachbarland Vietnam tobenden Krieg und dessen Auswirkungen die Macht an sich rissen. Kompromisslos wurde jeglicher Ansatz von Widerstand niedergeschlagen und die Menschen gezwungen, sich jeglicher Besitztümer zu entledigen und wie einfache Bauern zu leben, dem neuen Staat zu dienen, ganz gleich welches Leben sie vorher führten oder was für einen Beruf sie ausübten. Das alte Kambodscha war von nun an Vergangenheit.

Das ganze Szenario erlebt der Zuschauer hier aus der Sicht der kleinen Loung Ung mit und ist auch ebenso im Dunklen, was da vor sich geht. Nach kurzem Einspann geht der Film los und man erlebt einen scheinbar unbeschwerten Alltag in Phnom Penh, als plötzlich Truppen der roten Khmer auftauchen und alle Bewohner hastig anfangen, das nötigste einzupacken und los zu ziehen. So auch Loung Ung mit ihren Eltern und Geschwistern. Der Vater hat für die gestürzte Regierung gearbeitet, was geheim bleiben muss, da er sonst in großer Gefahr wäre.

So wird er beispielsweise auf der Reise von einem der Soldaten unverblümt auf französisch angesprochen, tut aber natürlich so als würde er nichts verstehen - Gott weiß, was ihm sonst passiert wäre. Später landet die Familie im Arbeitslager und muss Landarbeit verrichten, wie Reis anpflanzen, ernten usw. Die Kleinen werden bereits schonungslos zu Soldaten ausgebildet. Dann kommt plötzlich der Tag, an dem Loung ihren Vater zum letzten Mal sieht und sie als auch der Zuschauer verstehen die Welt nicht mehr.

Der ganze Film basiert, wie man vielleicht schon herauslesen kann, mehr auf Gefühlen und Empfindungen, was hier gut rübergebracht wird und an der Stelle muss ich die kleine Sareum Srey Moch in der Rolle der Loung Ung loben, denn sie spielt hervorragend. Man fühlt als Zuschauer schnell mit ihr mit.

Der Film zeigt teils atemberaubend schöne Naturaufnahmen, die in Kontrast mit der grausamen Geschichte stehen, die eigentlich gerade von statten geht.

Die Anhänger und Soldaten der roten Khmer werden eiskalt portraitiert. Wie willenlose Roboter und angsteinflößend. Diese Darstellung erscheint nur allzu realistisch wenn man bedenkt, dass unter ihrer gut 4 jährigen Herrschaft rund 2 Millionen Kambodschaner brutal hingerichtet wurden, die nur einen Ansatz von Widerstand oder anderer Meinung offenbarten.

Zum Ende hin, als Vietnamesische Truppen einmarschieren, werden einige ungeschönte Gefechte gezeigt und hier nochmal sehr stark der Moment, als Loung auf der Flucht vor den durch die Luft pfeifenden Projektilen in einen angrenzenden Wald rennt und mittendrin stehen bleibt und ausharrt, als sie realisiert, dass sie sich miten in einem Mienenfeld befindet. Dies wird nur allzu deutlich durch andere Fliehende um sie herum gezeigt, die weniger Glück haben. Solche und einige andere Bilder sind es, die eine starke Wirkung entfalten und den Film neben dem hervorragenden Schauspiel auf ein insgesamt gutes Level heben, denn letztlich fehlte es mir etwas an spürbarer Dramatik, an etwas mehr Greifbarem, weil die Story, wie gesagt über den Großteil des Films meist durch reine Empfindungen und Gefühlswelten transportiert wird, wodurch sich der Film oft ein wenig zu sehr in seinen Bildern verliert. Der Ansatz, den Zuschauer dieses Ungewisse, ebenso wie die kleine Protagonistin Loung Ung erleben und auf sich zu kommen zu lassen ist wie gesagt interessant gewählt - hätte mir in etwas ausgewogener Mischung jedoch besser gefallen.

Insgesamt ist "First they killed my Father" daher nicht ganz von der Kraft und Wucht, wie ich es erwartet habe, aber er schafft es auf gute 7 / 10 Punkten.

 

 

Wheelman ( Jeremy Rush / 2017 )

http://cima4u.tv/wp-content/uploads/00-533.jpg

 

Beim Titel des, mit rund 82 Minuten angenehm kurzen Netflix-Thrillers "Wheelman" musste ich gleich an das Videospiel mit Vin Diesel denken, welches auch lange Zeit eine Filmadaption mit selbigem in der Hauptrolle erhalten sollte. Mit dem actiongeladenen Spiel hat der Film allerdings nichts zu tun und lediglich den Titel gemeinsam.

Frank Grillo produzierte gemeinsam mit Joe Carnahan und ist auch in der Hauptrolle zu sehen.

Der Film ist einfach gehalten und zieht seine Stärke aus einem durchgehend anhaltenden Spannungsbogen, einem sehr guten Hauptdarsteller und natürlich der Tatsache, dass sich alles zu gut 95 % im Auto abspielt. Ein Konzept, welches hier ganz gut aufgeht, denn der Zuschauer wird quasi im wahrsten Sinne zum Beifahrer. Die Kamera ist meist im Wageninneren oder aus dem Auto heraus, einige Aufnahmen finden am Wagenäußeren statt und nur vereinzelte Szenen ( wie beim Wagenwechsel ) sind ganz außerhalb.

Viel weiß man anfangs nicht. Erst nach und nach erfährt man, dass der Protagonist bzw. "Wheelman" ( Frank Grillo ) seit einem Jahr aus dem Knast ist und Schulden hat. Dass er ein guter Fahrer ist, zeigt sich früh.

Der Film baut von Anfang an eine gute Spannung auf, er holt den Wagen ab, vergewissert sich beim Mechaniker noch, ob alles wie besprochen eingebaut wurde. Dann begibt er sich auch schon auf den Weg zu seinem Ziel, holt unterwegs noch zwei weitere Typen ab. Es handelt sich um einen Bankraub. Grillo fährt den Fluchtwagen. So weit so gut, doch dann bekommt er einen Anruf, der den scheinbar einfachen Job komplett auf den Kopf stellt.

Ein unbekannter Anrufer fordert ihn auf, die Pläne zu ändern und seine beiden Partner vor Ort zurückzulassen, nachdem sie die Beute in den Wagen geladen haben. Nach mehreren Versuchen erreicht er seinen eigentlichen Partner, der ihm den Job verschafft hat, trotzdem nicht und letztlich ist er gezwungen, den Anweisungen Folge zu leisten. Ein scheinbar einfacher Job wird zum Kampf ums eigene Überleben.

So einfach die Story im Prinzip ist, so interessant ist sie gestaltet.

Der Zuschauer bekommt hier nur den für die Geschichte nötigen Auszug und hat ansonsten nichts weiter an Informationen.

Man weiß nicht, was es mit den Planänderungen auf sich hat und genauso will man auch mehr über die eigentliche Hauptfigur erfahren, die anfangs genauso ein Mysterium für den Zuschauer darstellt, wie der unbekannte Anrufer für ihn, der für den Informationsfluß verantwortlich ist., denn lediglich über die Anrufe erfährt man häppchenweise, was eigentlich läuft. Das Handy ist sozusagen der Schlüssel für ihn als auch den Zuschauer, mehr zu erfahren und Licht ins Dunkel zu bringen.

Ausufernde Verfolgungsjagden oder Actionorgien sollte man nicht erwarten. Zum Schluss gibt es jedoch eine nette Verfolgungsjagd, bei der auch ein wenig geballert wird. Im Prinzip gibt es aber er kaum Action. Viel mehr geht es um die Spannung und die Entwicklung der Story, die wie gesagt simpel ist, hier aber in diesem Szenario, dass sich nur aufs Wesentliche konzentriert und nicht mit großartigen Hintergründen aufhält, gut funktioniert.

Ganz ordentliche Thrillerkost für Zwischendurch und eine gute One Man Show von Frank Grillo.

7 / 10

 

Sand Castle ( Fernando Coimra / 2017 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/

 

Technisch präsentiert sich Fernando Coimbra's US-Featurefilm-Regiedebüt sehr gut. Sets und Locations wirken authentisch, die Optik hochwertig. Woran es allerdings gewaltig hapert, ist die leider schwache Umsetzung der Story. Spannungsarm trifft es wohl am besten, denn die meiste Zeit dümpelt alles einfach nur vor sich hin ohne das etwas nennenswertes passiert. Man verliert sich zu sehr in belanglosen Szenen, welche dann auch noch viel zu lang gezogen werden. Wahrscheinlich um Atmosphäre zu erzeugen, was in meinen Augen misslingt, denn in solchen Momenten ist es eigentlich an der Hauptfigur, schauspielerisch zu glänzen aber Nicholas Hoult als Hauptdarsteller kommt nicht über ein solides Maß heraus und kann die entsprechenden Szenen nie wirklich tragen, so dass man als Zuschauer evtl. mitfühlen, gar mitleiden könnte. Teils wirkt sein Spiel sogar etwas lustlos.

Henry Cavill in seiner eher kleineren Nebenrolle kommt da wesentlich besser rüber, auch wenn ihm nicht wirklich was abverlangt wird.

Hier und dort gibt es mal eine kleine Schießerei, solide inszeniert, allerdings kann dies den Film auch nicht mehr aufwerten oder gar retten, so dass man wenigstens sagen könnte: "schwache Story aber klasse Action und aufgrund dessen interessant". Feuergefechte sind sehr rar und auch ziemlich kurz, lediglich zum Ende hin gibt es eine recht gelungene und interessante Actionszene.

Zusammenfassend ist Sand Castle anfangs noch recht interessant aber dieses Gefühl verpufft schnell in der Belanglosigkeit und der Rest des Films wirkt wie eine Aneinanderreihung unbedeutender Szenen.

Dies haben andere Filme vorher wesentlich besser und interessanter hinbekommen.

3,5 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #30

19. Februar 2018

 

 

"John Woo's" Reviews - #30 

 

 

The Adventurers ( Stephen Fung / 2017 )

https://www.fandango.com/theadventurers2017_204188/moviephotosposters

 

Stephen Fung's ( Tai Chi Hero, Into the Badlands ) The Adventurers ist nicht zu verwechseln mit Ringo Lam's gleichnamigem Film aus dem Jahre 1995, in dem Andy Lau ebenfalls die Hauptrolle spielte. Viel mehr orientiert sich dieser lockere Heist-Actioner an John Woo's "Once a Thief " aus dem Jahr 1991, welcher seiner Zeit ebenfalls ein Trio ( bestehend aus Chow Yun Fat, Leslie Cheung und Cherie Chung ) aus Meisterdieben ins Rennen schickte. Ein 1 zu 1-Remake ist es nicht aber die Grundprämisse ist gleich, denn hier sind ebenfalls 3 Meisterdiebe, gespielt von Andy Lau, Yo Yang und Shu Qi auf einer Mission und wollen ein wertvolles Schmuckstück stehlen.

Gejagt wird die Crew von französischen Polizisten Pierre, gespielt von Jean Reno, der die Rolle mit einer souveränen Coolness gibt. Er und Andy Lau liefern sich ein ganz nettes Katz und Maus Spiel. Zhang Jingchu bringt als Ex-Verlobte von Andy Lau's Figur etwas "Dramatik" und Würze in die Story, zumindest was ihre vermeintliche Zusammenarbeit mit Pierre bei der Jagd auf die Gruppe angeht.

Hong Kong Veteran Eric Tsang, den ich immer gerne sehe, ist in einer nicht unwichtigen Nebenrolle vertreten.

Optisch präsentiert sich das Ganze hochwertig und sorgt mit verschiedenen Locations für Abwechslung. Ebenso wie bei Once a Thief, finden auch hier der Anfang in Frankreich statt, wo auch relativ bald eine Verfolgungsjagd für Action sorgt. Weiter führt uns der Film noch nach Prag und anschließend steht Kiew zum Schluss auf dem Plan.

Die  Action des Filmes verlagert sich eher auf die zweite Filmhälfte, wo es dann noch eine gute Verfolgungsjagd ( direkt nach dem Raub ) gibt, inkl. Motocross-Bikes und Quads, ein wenig Geballer und einer Explosion.

Man muss auch sagen, die Verfolgungsjagden sind die eigentlichen Actionhighlights des Films, der dahingehend ansonsten nicht viel bietet. Das Finale mit kleinem Shootout fällt dagegen schon etwas ab. Ein Härtegrad ist nicht vorhanden und so fließt auch kein Blut in den Actionszenen. Generell fährt man hier einen ziemlich lockeren Ton, hier und da mal nen Spruch, die Stimmung ist meist eher Heiter und Spannung will nicht so recht aufkommen. Hätte man das Ganze etwas ernster angelegt, wären auch etwas mehr Dramatik und ein besserer Spannungsaufbau möglich gewesen, was den Film aufgewertet hätte. So fehlen dann doch gut 2 Actionszenen, die das ganze rasanter gemacht hätten. Immerhin gibt es 1 bis zwei ganz gut platzierte Twists.

Als lockere, seichte Heist-Actionkomödie für zwischendurch kann man sich The Adventurers ganz gut ansehen, ich habe mir allerdings etwas mehr davon versprochen.

7 / 10

 

The Villainess ( Jung Byung-gil / 2017 )

http://www.impawards.com/intl/south_korea/2017/aknyeo.html

 

Regisseur Jung Byung-gil meldet sich nach 5-jähriger Pause mit The Villainess zurück und schickt die trainierte Killerin Sook-Hee ins Rennen, die nach einem Rachefeldzug für ihren getöteten Mann, bei dem sie einen ganzen Gangsterclan im Alleingang niedermetzelt, verhaftet wird und aufgrund ihrer außerordentlichen Fähigkeiten anschließend mit neuer Identität ausgestattet, Auftragsmorde für eine Geheimorganisation ausführt. Die Alternative lautete ansonsten Knast und somit verschreibt sich Sook-Hee nach weiterem Training, der Organisation 10 Jahre ihres Lebens zu schenken und allzeit verfügbar zu sein, um Kills auszuführen.

Der Plot mag einem bekannt vorkommen, denn The Villainess orientiert sich stark an Luc Bessons' Nikita.

Zu Beginn wird der Zuschauer in eine atemberaubend wie wahnwitzige Actionszene geworfen, eben jener Moment, in dem wir der Hauptprotagonistin bei ihrem Rachefeldzug gegen eine Horde Gangster zu sehen. Auffällig ist hier der gute Einsatz der Egoperspektive, die ein "Mittendringefühl" für den Zuschauer erzeugt und ihn quasi selbst gegen die Schergen antreten lässt. Die Takes sind lang, bzw. soll es wirken wie ein einziger Take, jedoch verstecken sich ein paar wenige sehr gut kaschierte Schnitte in dieser Sequenz. Die Kills gehen sehr blutig und hart von statten und man hat nicht an Kunstblut gespart, denn selbiges fließt Literweise - und an der Stelle auch ein Danke dafür, dass man da nicht auf CGI zurückgegriffen hat.

Der Wechsel von der Egosicht auf eine Thirdpersonsicht ist schön kreativ in den Fight eingebunden.

Im weiteren Verlauf wird man diese Art der Kameraführung noch etwas öfter zu sehen bekommen. Vergleichbar ist das Ganze mit dem Actioner "Hardcore", wer sich in etwa ein Bild machen möchte, wie das ganze aussieht. Ich würde jedoch sagen, auch wenn ich Hardcore wirklich gefeiert habe, hier sieht das alles noch einen Tick besser und auch kreativer aus.

Die Motorradverfolgungsjagd, bei der Sook-Hee sich gegen mehrere Angreifer zur Wehr setzen muss und sich mit ihnen bei voller Fahrt einen Schwertkampf liefert, setzt nochmal einen drauf auf die brachiale Anfangssequenz. Der Showdown bietet die dritte und letzte große Actionsequenz, bei der Sook-Hee zunächst auf der Motorhaube eines fahrenden Autos sitzend einem Bus hinterherjagt und sich dabei mit einer in die Haube geschlagenen Axt auf dem Vehikel hält. Genauso schnell hängt die Gute Dame auch schon am Heck des Busses und bahnt sich ihren Weg ins Innere und natürlich auch durch die Innereien zahlreicher weiterer Gegner, ehe sie einem alten Bekannten gegenüber steht und da nochmal alles aus ihrem Martial Arts Repertoire herausholt.

Die von Kwon Kwi-Deok ausgearbeitete Kampfchoreographie ist klasse und sorgt in Zusammenarbeit mit der tollen Kameraarbeit für einige brachiale Highlights.

Man muss dazu sagen, dass The Villainess mit seinen 124 Minuten Laufzeit nicht nur Action bietet, sondern auch viele, vergleichsweise ruhige Passagen beinhaltet.

Kim Ok-vin macht in der Hauptrolle eine tolle Figur und meistert sowohl die Dramaszenen als auch die Action wirklich sehr gut, noch dazu bietet sie etwas fürs Auge, was dann ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre.

Shin Ha-kyun als Mentor und Trainer Sook-Hee's kommt klasse mysteriös und doch sympathisch rüber, spielt seine Rolle schön passend undurchsichtig und sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Generell ist der Film doch etwas anders aufgebaut als sein bekanntes Vorbild Nikita, denn auch wenn viele Ähnlichkeiten vorhanden sind, so gibt es doch einen guten Twist in der Story.

The Villainess ist ein Top-Actionthriller mit atemberaubenden Actionszenen und sehr guten Darstellern, natürlich allen voran, Kim Ok-Vin, die hier wirklich alles gibt und voll aufgeht in ihrer Rolle.

8,5 / 10

 

 

The Warriors Gate ( Matthias Hoene / 2016 )

http://filmpulse.net/enter-warriors-gate-gets-trailer/

 

Regisseur Matthias Hoene hat im Jahr 2012 mit Cockneys vs Zombies einen richtig schönen Genreknaller abgeliefert und meldet sich nun nach der Arbeit an der Serie Trigger Point mit seinem nächsten Film The Warriors Gate zurück.

Leider ist ihm hier nicht ansatzweise ein so gutes Werk gelungen, sondern eher das Gegenteil. Im Prinzip hat man hier ordentlich bei "Forbidden Kingdom" abgekupfert und ebenfalls einen US-Teenie ins chinesische Mittelalter verfrachtet, hier allerdings mittels eines Videospiels inklusive einiger Genreübergreifender Fantasyelemente.

So muss der junge Jack, der sich die Freizeit mit Videspielen vertreibt bald um eine waschechte chinesische Prinzessin kümmern, denn durch ein antikes Geschenk, dass er vom Besitzer eines asiatischen Ladens in dem er jobbt bekommt, öffnet sich ein Tor ins alte China. Kämpfer Zhoo ( Mark Chao ) sucht eigentlich nach dem Black Knight um die Prinzessin vor dem Herrscher Arun zu schützen, der sie heiraten will. Dumm nur, dass Black Knight nur Jacks Spielfigur in dessen Videogame ist und kein existierender Held. Nun muss Jack dennoch herhalten und sein bestes geben, zum Schutze der jungen, hübschen Su Lin.

Optisch ist das Ganze hochwertig in Szene gesetzt mit toller Ausstattung, aufwendigen Kostümen und Kulissen, atemberaubend anzusehenden Landschaften.

Problem sind allerdings die Story und die schlechten Darsteller. Man merkt zu jeder Zeit, dass das alles eher auf junge Teenager zugeschnitten ist inklusive jeder Menge Kitsch, kindischem Humor und nicht wenigen Fremdschämmomenten. Wer hier noch ein wenig herausreißen kann ist definitiv Dave Bautista, der den Bösewicht gibt und gemeinsam mit seinem Untergebenen "Brutus" den ein oder anderen guten Lacher und ganz gute Situationskomik auf seiner Seite hat.

Martial Arts Darsteller Ron Smoorenburg ist als Black Knight nur kurz am Anfang zu sehen und zeigt nicht wirklich was von seinen Fähigkeiten.

Hong Kong Stars Francis Ng und Kara Hui waren noch meine persönlichen Highlights aber beide wurden hier ziemlich verschenkt und hatten ohnehin wenig Screentime.

Hauptdarsteller Uriah Shelton ragt nicht heraus und ist in seiner Performance auch ebenso wie der ganze Film wohl eher für Teeniemädchen interessant. Co-Star Ni Ni als Prinzessin ist immerhin hübsch anzusehen und Mark Chao als Wächter und Beschützer der Prinzessin kann hier auch nicht viel reißen.

Die Kämpfe sind leider 0815, langsam ausgeführt und auch nicht optimal gefilmt, also gibt es auch keine gute Action zu sehen, die einen über den Rest hinwegtrösten könnte.

4 / 10

 

Acts of Vengeance ( Isaac Florentine / 2017 )

https://www.monkeysfightingrobots.co/review-acts-of-vengeance-antonio-banderas-brings-the-goods/

 

Isaac Florentine ist bekannt für seine Martial Arts Actionkracher, zumeist mit Scott Adkins in der Hauptrolle besetzt. Mit seinem neuesten, ursprünglich als "Stoic" betitelten Werk "Acts of Vengeance" schlägt der Actionspezialist unerwartet ruhige bzw. ruhigere Töne an und präsentiert uns einen Rachethriller, der zur Abwechslung nicht mit Adkins, sondern stattdessen mit Antonio Banderas besetzt ist.

Letzterer spielt den Anwalt Frank Valera, dessen Frau und Tochter eines Abends ermordet werden. Valera macht sich selbst schwere Vorwürfe, obwohl ihn keine Schuld trifft. Er verliert jeglichen Lebensmut und dennoch findet er zufällig in den Schriften von Marcus Aurelius neuen Sinn im Leben und widmet dies fortan dem Streben nach Rache, Rache an den Mördern seiner Familie. Valera beginnt hart zu trainieren und lässt sich in Kampfkünsten unterweisen, ermittelt nebenbei und versucht die Hintermänner ausfindig zu machen.

Die Story präsentiert sich geradlinig und ist souverän inszeniert, offenbart zum Ende hin auch einen netten Twist, auch wenn man natürlich selbst drauf kommen kann.

Auf Action müssen Florentine-Fans aber natürlich auch hier nicht gänzlich verzichten, denn zwischendurch finden sich einige Kampfszenen, wenngleich diese auch deutlich geringer dosiert sind als man es von Florentine kennt und zudem aufgrund des Hauptdarstellers Banderas auch nicht ganz so spektakulär ausfallen, wie sonst - was sie aber auch nicht müssen. Für die stark MMA-lastige Fightchoreographie inkl. entsprechendem Einsatz von reichlich Bodenkampf / Jiu-Jitsu-Techniken zeichnet abermals Tim Man verantwortlich, der mit Banderas im Vorfeld trainierte und ihn fit gemacht hat für die Action und die kann sich durchaus sehen lassen.

Bis auf einen kurzen Fight in einer Restaurantküche direkt am Anfang muss man sich aber erst eine Weile gedulden. Bei einigen Underground-Cagefights bekommt Frank im Alkoholrausch arg eingeschenkt und sieht dies als eine Art Buße, da er sich selbst die Schuld für den Tod seiner Frau und seiner Tochter gibt.

Etwas später folgt dann der Sinneswandel und er beginnt zu trainieren und seinen Körper in Form zu bringen. Es folgen auch einige kurze Trainingssequenzen in denen Regisseur Isaac Florentine selbst vor die Kamera und als Lehrmeister auftritt, ebenso wie Tim Man.

In der zweiten Hälfte generell zieht die Spannung etwas an, wenn Frank dem Mörder immer näher kommt.

Das erste Action-Highlight lässt danach auch nicht lange auf sich warten und kommt in Form eines Fights gegen eine Gang die versucht Frank auszurauben, als er sich in der falschen Gegend herumtreibt und ermittelt.

Hier macht es schon gut Laune Banderas zuzusehen, wie er die Gangster niederstreckt. Klar darf man hier keine Moves a la Scott Adkins erwarten aber dennoch ist die Chreo schön anzusehen, die Schläge und Kicks mit Power ausgeführt. Kamera, Schnitt und auch das Sounddesign sind dabei auf gewohnt hohem Florentine-Niveau.

Ehe es danach dann im Finale nochmal schöne, wenn leider auch kurze Action gibt, müssen zwei kurze aber dafür gute Kämpfe als Überbrückung dienen. Eine davon zeigt einen MMA Fight in dem Co-Star Karl Urban seines Skills zum Besten gibt. Dieser spielt hier nämlich eine wichtige Rolle, hat im Vergleich aber recht wenig Screentime.

Zum Schluss gibt es noch einen schönen Final Fight, der gerne länger hätte sein dürfen.

Im Vergleich zu Florentines sonstigen Werken fällt Acts of Vengeance schwächer aus, ist aber auch anders gelagert, mehr ein Thriller und in anbetracht dessen liefert er ganz solide ab. Die vorhandene Action ist sehr gut, wenn auch etwas rar dosiert.

Insgesamt aber ein Film, den man sich zwischendurch ganz gut ansehen kann.

Knapp 7 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #31

 

Im heutigen Blog widme ich mich der aus Sonny Chiba's Street Fighter Reihe

( siehe auch mein Blog dazu: Sonny Chiba's Street Fighter Reihe ) entstandenen Spin Off-Reihe mit Etsuko Shihomi.

 

Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

http://cinematicadeliria.blogspot.de/2012/06/sister-street-fighter-1974.html

 

Die Halb-Chinesin / Halb-Japanerin Li Koryu ist Karatechampion in Hong Kong und wird von der Polizei gebeten bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen. Der ist nämlich Undercovercop und im Einsatz gegen einen Drogenring verschollen. Man vermutet, er sei bereits tot und schickt nun Koryu nach Yokohama, um herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.

Toei hatte nach dem Erfolg von Sonny Chiba' s Street Fighter Filmen, die Idee für ein Spin Off mit einer weiblichen Hauptfigur. Ganz oben auf der Wunschliste potenzieller Darstellerinnen stand Hong Kong Action Queen Angela Mao. Sonny Chiba jedoch empfahl seine Schülerin Etsuko Shihomi für die Hauptrolle. Die damals erst 18 Jahre junge Daarstellerin hatte bereits etwas Erfahrung an Chiba's Seite in besagter Reihe sammeln können und so ließ sich Toei überzeugen und besetzte den hübschen Jungstar, was sich auch als eine sehr gute Entscheidung erwies, denn noch im gleichen Jahr ( 1974 ) wie alle 3 Street Fighter Filme, erschien auch schon der erste Sister Street Fighter unter Kazuhiko Yamaguchi's Regie

Um seinen Schützling zu unterstützen, war auch Sonny Chiba in einer größeren Gastrolle mit von der Partie. Shihomi macht eine gute Figur. Nicht nur ist sie bildhübsch anzusehen, sondern setzt auch in den zahlreichen Kampfszenen ihre in Sonny Chiba's Japan Action Club erlernten Karate- und Stuntskills sehr gut ein.

In Chiba's wenigen Kampfszenen merkt man dennoch einen um Welten großen Unterschied zu Shihomi was allein Power, Speed und technische Ausführung der Choreo angeht und seine Fights sind dementsprechend auch die Highlights des Films, auch wenn er selten auftaucht.

Übrigens spielt Chiba eine Figur namens Hibiki und nicht seinen aus den Street Fighter Filmen bekannten Takuma Tsurugi.

Neben Chiba sind im übrigen auch ein paar weitere, aus dessen Street Fighter Filmen bekannte Darsteller zu sehen.

Die Story ist kurzweilig, gerade auch wegen der vielen Kampfszenen. Was die Brutalität angeht, lässt auch der weibliche Street Fighter nicht lumpen und bietet so Sachen wie verdrehte Köpfe, Sais in Köpfen oder auch herausgerissene Gedärme, um die Kämpfe etwas aufzupeppen.

Sister Street Fighter war ein sehr guter Einstand für die blutjunge Shihomi, die sich damit endgültig als weitere Powerfrau im asiatischen Actiongenre etablierte.

8 / 10

 

Sister Street Fighter: Hanging by a Thread

( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

https://alchetron.com/Sister-Street-Fighter:-Hanging-by-a-Thread

 

Im gleichen Jahr noch erschien das erste Sequel der Reihe, Sister Street Fighter: Hanging by a Thread, wieder mit Kazuhiko Yamaguchi als Regisseur.

Etsuko Shihomi kehrt hier in der Rolle der hübschen Kämpferin Koryu Li zurück und will ihre Freundin Birei ausfindig machen, die Informationen nach, in Japan einem Frauenhändlerring zum Opfer gefallen ist. Dafür begibt sie sich von Hong Kong nach Tokyo, wo sie bei ihrer Schwester unterkommt, die bei einem Juwelier arbeitet.

Sonny Chiba ist dieses Mal leider nicht mit von der Partie, dafür aber ist niemand geringeres als Yasuaki Kurata an Bord.

Teil 2 bietet viele, rasante Kämpfe. Schon am Anfang darf Etsuko in einer Hong Konger Gasse ein paar Gangster aufmischen die einen Mann angreifen. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, doch er übergibt ihr einen in seinem unechten Auge versteckten Microfilm, der widerum die Infos über besagten Frauenhändlerring enthält.

Etwas später stellt sich heraus, dass der Chef des besagten Juweliers, in dem Koryu's Schwester arbeitet, mit den Frauenhändlern gemeinsame Sache macht und die Körper der Damen, genauer gesagt deren Pobacken als Versteck zum Schmuggel von Diamanten herhalten und auch Koryu's Schwester ist unfreiwillig involviert.

Neben ein wenig nackter Haut, sind es aber natürlich die Fights, die den Unterhaltungsfaktor dieses Streifens nach oben schnellen lassen. Ein sehr schönes Gimmick dabei ist, dass die verschiedenen Badguys mit Namen und jeweiligem Martial Arts Stil vorgestellt werden, wie es schon beim Vorgänger gemacht wurde.

Die Action gestaltet sich abwechslungsreich und wieder recht blutig mit einigen harten Kills. Es gibt einen Fight im Güterbahnhof, der sich dann auf das Dach eines fahrenden Zuges verlagert, wo es gegen einen Nunchuck-Kämpfer geht, einen Fight bei nächtlichem Regen, eine tolle Trainingssequenz von Koryu in einem Wald, also allerhand gutes Material für den Genrefan.

Yasuaki Kurata heuert zunächst bei den bösen Jungs an, jedoch dauert es, bis man ihn endlich auch in Action sieht auch wenn er bis dahin immer wieder zu sehen ist. Im weiteren Verlauf offenbart ein schöner Twist dessen wahre Identität, weshalb man in den Genuss kommt, Shihomi und Kurata gemeinsam Seite an Seite kämpfen zu sehen. Sobald Kurata endlich zur Tat schreitet, folgt das nächste Highlight, schließlich musste man sich lange gedulden, bis man ihn nun auch in Action sieht und wie gewohnt liefert der Mann einfach eine Topperformance.

Auch Ishibashi Masashi, der schon in den Street Fighter Filmen zu sehen war, ist hier auf Seiten der Bösen und kämpft zum Schluss gegen Shihomi, die im Finale ihre Nunchuk-Skills, die sie im Intro des Films schon kurz präsentiert hat, zum besten gibt.

Insgesamt ein toller, actionreicher Karateactioner mit klasse Cast. Einen Tick besser als der Erstling!

8,5 / 10

 

 

Return of the Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1975 )

http://bloodbrothersfilmreviews.blogspot.de/2011/01/sister-street-fighter-return-of-sister.html

 

Als Regisseur des 3. Teils der Sister Street Fighter Reihe war natürlich wieder Kazuhiko Yamaguchi verantwortlich.

Auch hier spielt Etsuko Shihomi wieder die Rolle der Koryu Li und wie gewohnt beginnt der Film in Hong Kong. Koryu erfährt dass Cousine Shurei in Japan verschwunden ist und wird um Hilfe gebeten. Die Spur führt nach Yokohama.

Altbekannt und altbewährt muss unsere gute Koryu, wie schon in den ersten beiden Filmen in Japan eine vermisste Person ausfindig machen und bekommt es dabei wieder mit allerhand zwielichtigen Schergen zu tun.

Kurz nach ihrer Ankunft bekommt Koryu die schlagfertige, wie hübsche Michi an ihre Seite gestellt. Leider bleibt es bei diesem Intermezzo, denn Michi verkommt nach diesem Einstand zur kleinen Nebenrolle und ist kaum noch zu sehen. Shihomi geht also wie gewohnt alleine auf Gangsterjagd, was natürlich wieder mehr als unterhaltsam von statten geht, nur wäre es ebenso spannend gewesen, hätte man im 3. Teil nun die beiden Ladies gemeinsam los geschickt.

Mit knapp 77 Minuten legt der bis dahin kürzeste Teil der Reihe ein ordentliches Tempo an den Tag und gönnt sich nur wenige Verschnaufpausen, denn schon von Anfang an gibt es hier Fights im Minutentakt zu sehen. So lässt auch der Boss des Yakuza Clans erstmal ein kleines Kampfturnier abhalten bei dem sich seine besten Kämpfer, jeder Meister eines anderen Stils mit verschiedenen Waffen auf Leben und Tod bekämpfen. Ein absolutes Fest für Eastern-Fans!

Ein Fight Koryu's gegen einen japanischen Bruce Lee Klon der die Jeet Kune Do Bewegungen sogar recht gut nachahmt, bleibt ebenfalls im Gedächtnis, auch wenn dieser leider relativ kurz geraten und ihr Gegner schnell besiegt ist.

Yasuaki Kurata ist, wie schon im Vorgänger, auch wieder dabei, ebenso wie Ishibashi Masashi, beide allerdings in anderen Rollen als noch im Vorgänger.

Wie die Grundprämisse ist auch besonders der Storyverlauf des 3. Teils sehr ähnlich, wie im direkten Vorgänger. Ähnlich wie in Teil 2 tritt Kurata z. Bsp. auch hier wieder als Unbekannter aus dem Nichts in die Organisation ein, weil er der beste Kämpfer und der einzige der Koryu gewachsen ist. Kurata spielt also im Grunde die selbe Figur, denn wie im Vorgänger gibt es auch hier wieder einen Twist. Prinzipiell fühlt sich Teil 3 sogar stellenweise fast wie ein Remake des 2. Teils an aber der Unterhaltung tut dies gar keinen Abbruch, denn man will knallharte Fights sehen und davon bietet einem Teil 3 genug und noch mehr.

Ein sehr gelungener Abschluss der, zumindest was die Figur der Koryu Li angeht, zusammenhängenden Trilogie. Starkes Easternkino!

8,5 / 10

 

 

Sister Street Fighter: Fifth Level Fist ( Shigehiro Ozawa / 1976 )

http://www.movietorture.com/sister-street-fighter-fifth-level-fist-1976/

 

Die ersten 3 Teile der Sister Street Fighter Reihe sind eine zusammenhängende Trilogie, während der vorliegende 4. Teil ein eigenständiger Film ist und nichts mehr mit der eigentlichen Reihe zu tun hat. Lediglich Hauptdarstellerin Etsuko Shihomi ist hier wieder in der Hauptrolle zu sehen. Der Regieposten wechselte von Kazuhiko Yamaguchi, der für die ersten 3 Teile verantwortlich zeichnete, zu Shigehiro Ozawa, welcher den Film auch ganz anders aufzieht, als man es bisher gewohnt war.

Etsuko Shihomi spielt eben nicht mehr die harte Kämpferin Koryu Li, sondern Kiku Nakagawa, die ebenfalls eine sehr gute Karatekämpferin ist und wenn es nach ihrer Mutter ginge, längst mit einem wohlhabenden Mann verheiratet wäre. Kiku hat allerdings nur das Training im Sinn und in ihrem Vater einen Verbündeten.

Kiku's Freundin Michi plant, mit ihrem schwarzen Halbbruder Jim ein Restaurant zu eröffnen. Was niemand weiß: Jim arbeitet einen Drogenring und wird eines Tages getötet. Die Polizei tut sich schwer mit der Aufklärung und so nimmt Kiku die Sache selbst in die Hand und versucht, den Verantwortlichen für Jim's Tod ausfindig zu machen.

Der Regiewechsel macht sich im grundlegenden Ton des Films bemerkbar.

Der Gewaltgrad wurde deutlich zurückgefahren und somit gibt es keine harten Kills wie bei vorherigen Teilen, ebenso auch keine nackte Haut zu sehen. Skurrile Charaktere seitens der Bösewichter sucht man auch eher vergebens, viel mehr präsentiert sich hier alles sehr bodenständig, auch Shihomi's Figur ist nicht ganz so hart sondern zeigt auch etwas mehr Emotionen.

Genauso wie bei Teil 3 ist auch hier die Laufzeit mit rund 77 Minuten sehr kurz gehalten, nur leider gibt es auch einige lange Durststrecken, in denen der Plot nicht so ganz vorankommt und auch actionmäßig wenig bis nichts passiert. Dabei zeigte das Intro noch schöne Trainingsfights von Etsuko und ließ auf eine weitere gute Fortsetzung der Reihe mit toller Action hoffen. Leider sind es sehr wenige Kämpfe, die 2-3 kurzen Minifights kann man da nicht wirklich groß zählen. So kommen während der eh schon kurzen Laufzeit trotzdem halt die bereits erwähnten Längen auf zustande und es zieht sich ab und an.

Richtig Action gibt es erst in den letzten 15 Minuten und das aber auch nicht durchgehend.

Sobald Etsuko aber endlich abgeht, macht es auch richtig Laune und es gibt schön knackige und schnelle Fights zu bestaunen, von denen man gerne mehr gesehen hätte und nicht erst fast zum Schluss. Das Finale kann hier noch ein wenig raus holen aus dem ansonsten eher schwachen Film.

Knapp 6 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

Top Angebote

John Woo
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge5.933
Kommentare834
Blogbeiträge65
Clubposts50
Bewertungen858
avatar-img
Mein Avatar

Kategorien

Kommentare

von HalexD 
am Warum gibt es den nicht …
von John Woo 
am Danke Dir! Lohnt sich …
am Sehr gute Review, war …
von John Woo 
am Lohnt sich bei der …
am Hatte ich heute noch in …

Blogs von Freunden

movienator
CineasticDriver
NX-01
Sawasdee1983
MoeMents
docharry2005
Der Blog von John Woo wurde 4.471x besucht.