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Tetsuo - The Iron Man

22. September 2012
Tetsuo - The Iron Man (DVD)

In meinem letzten Mediabook Close Up habe ich das Koch Media Mediabook zu Testuo - The Bullet Man besprochen. Erfreulicherweise ist im Mediabook zum dritten Teil der Tetsuo Reihe von Kultregisseur Shinya Tsukamoto ebenfalls der 20 Jahre ältere erste Teil Tetsuo - The Iron Man auf DVD enthalten, den ich in diesem Blog für euch besprechen möchte.

In Gegensatz zu The Bullet Man ist The Iron Man deutlich abstrakter und experimenteller, daher ist es mir kaum möglich, den Film zu beschreiben ohne zu spoilern. Außerdem werde ich die Titel teilweise miteinander vergleichen, daher wird dieses Review auch kleine Spoiler zu The Bullet Man beinhalten.

  

Der Film beginnt mit dem Metall-Fetischisten, der sich eine klaffende Wunde in sein Bein schneidet, um eine Metallstange in seinen Körper zu stecken. Es ist der erste Versuch des Mannes, seinen Körper mit Metall zu verbinden. Als er einige Tage später seine Verbände löst, sieht er, dass sein Fleisch begonnen hat zu faulen. Maden zerfressen seine Wunde. Panisch läuft der Metall-Fetischist auf Straße und wird von einem Pärchen - einem japanischen Geschäftsmann und seiner Freundin - angefahren. Das Paar läd den verletzten Mann in einem Wald ab, um den Unfall zu vertuschen, doch er rächt sich, indem er den Körper des Geschäftsmannes langsam in einen großen Haufen Blech verwandelt.

Im Gegensatz zu The Bullet Man hat die Metamorphose der Hauptfigur in The Iron Man anscheinend übernatürliche Ursachen und wird nicht näher erklärt. In The Bullet Man bildet diese Hintergrundgeschichte den zentralen Anker der Geschichte, der The Iron Man leider zu fehlen scheint. Die Geschichte wirkt deutlich chaotischer, teilweise schizophren, zeigt vergleichsweise weniger physische Gewalt, ist dafür aber stellenweise wirklich pervers und konfrontiert den Zuschauer mit realer und halluzinierter sexueller Gewalt, die in The Bullet Man nicht vorkommt. Zwar sind beide Geschichten nicht ganz linear erzählt, der Plot zu The Bullet Man bleibt aber deutlich zugänglicher.

Der Film ist komplett in Schwarz/Weiß gedreht, vermutlich um die Special Effects besser zu kaschieren und dem Film einen bedrohlichen metallischen Look zu geben. Das Bild zeigt an den Rändern einige Verschmutzungen und ist durchweg ziemlich undetailliert. Die DVD macht allerdings trotzdem keinen minderwertigen Eindruck, viel mehr habe ich den Eindruck, dass das gezeigte Material die Low Budget Produktion recht akurat wiedergibt und die Mängel dem niedrigen Budget geschuldet sind.

Der Ton liegt als Dolby Digital Tonspur vor und ist trotz weniger Dialoge nicht vollständig synchronisiert. Teilweise springt der Film in die japanische Originaltonspur, welche mit deutschen Untertiteln versehen wird. Der Ton klingt ordentlich, kann aber mit der Blu-ray zu The Bullet Man nicht mal ansatzweise konkurieren.

Insgesamt empfand ich The Iron Man vor allem wegen der gezeigten Effekte durchaus interessant, tatsächlich in den Bann ziehen, wie The Bullet Man, konnte mich der erste Teil der Cyberpunk Reihe jedoch nicht, da er einfach deutlich schwerer zugänglich ist und mir teilweise einfach zu diffus und pervers war. Trotzdem freue ich mich, dass der Film als Beigabe im Mediabook vorhanden ist.

Ich hoffe, meine Ergänzung zum Mediabook Close Up #18 war interessant für euch und wir lesen uns bald wieder. Über eure Kommentare freue ich mich wie immer besonders.
Im nachfolgenden Blog möchte ich euch einen weiteren Film aus der ersten Koch Media Giallo Collection, der ultimativen Box der blutrüstigen Italiener, vorstellen. 

The Frightened Woman - Femina Ridens

Dr. Sayer leitet eine philantrophische Stiftung und hat sehr chauvinistische Ansichten über die gesellschaftliche Stellung der Geschlechter. Das moderne Weltbild der Journalistin Maria provoziert seinen Ärger, so dass er sie zu einer günstigen Gelegenheit betäubt und entführt.

In seiner sterilen und durchgestylten Wohnung erzählt er seinem Opfer von seinen sadistischen Neigungen, demütigt sie und quält sie mit der Aussicht, ihr Gefängnis nie mehr lebendig verlassen zu dürfen. Doch seine misogynen Spielchen befriedigen längst nicht mehr ein Verlangen, so dass Maria behutsam die Chance ergreift, mehr und mehr die dominante Rolle an sich zu reißen und Dr. Sayer emotional für sich einzunehmen.



Femina Ridens - übersetzt die "lachende Frau" - ist streng genommen kein echter Giallo sondern viel mehr ein Erotikthriller mit gesellschaftskritischer Pointe. Der Streifen aus dem Jahre 1969 spiegelt bereits in der Eröffnungsszene die erstarkende Emanzipation seiner Zeit wieder. Sie zeigt eine Gruppe fassungsloser Geschäftsmänner, die mit erstarrter Miene die Skulptur Vagina Dentata der Künstlerin Niki de Saint Phalle betrachten. Das Kunstwerk ist die Verkörperung männlicher Ängste vor einer selbstbewussten und bedrohlichen Weiblichkeit.

Neben der weiblichen Reize von Hauptdarstellerin Dagmar Lassander sowie dem kühlen und zynischen Schauspiel von Philippe Leroy punktet der Genre Titel in erster Linie mit seiner überstilisierten Inszenierung. Die überbordenden Sets beeindrucken optisch mit dem ikonischen Stil und Design der 60er Jahre und verleihen dem sadomasochistischen Treiben der Akteure eine zusätzliche künstlerische Note.

Die wesentliche Schwäche des Streifens ist der etwas zu starke Fokus auf die psychosexuelle Dynamik der Hauptfiguren, die zu Lasten des Erzähltempos gehen. Die Geschichte verliert sich dadurch leider zeitweise in der Schönheit seiner erotischen oder der Brutalität seiner sadistischen Momente. Das grandiose und unerwartete Ende dient letztlich der Ehrenrettung des Films und hebt ihn dankenswerterweise von durchschnittlicher Sexploitation Kost ab.
 
Das Bild der DVD ist bis auf einige mal mehr und mal weniger stark auftretende Kratzer und Bildpunkte recht sauber, in der Detailschärfe zeigt der Transfer jedoch häufig ein verhältnismäßig weiches Bild. Die Farben könnten etwas kräftiger ausfallen, sind aber grundsätzlich in Ordnung. Der Schwarzwert kann in den wenigen dunkleren Szenen überzeugen.

Der Ton liegt als italienischer und englischer Dolby Digital 2.0 Monotrack vor und bietet wahlweise deutsche Untertitel. Eine deutsche Synchronisation existiert nicht und wurde für dieses Release auch nicht angefertigt. Der Originalton klingt jedoch klar und der Filmgenuss wird durch die Untertitel nicht getrübt.

Die Ausstattung bietet ein umfangreiches Featurette mit dem Regisseur, welches Koch Media eigens für ihre Veröffentlichung anfertigen lies, eine erweiterte Szene, den amerikanischen Trailer sowie eine Bildergalerie mit neun Bildern. Zudem liegt der Box ein Poster mit einem rückseitigen Essay von Christian Keßler bei.
 
Story Bild Ton Extras
6 / 10 5 / 10 4 / 10 6 / 10

The Frightened Woman - Femina Ridens ist ein interessanter italienischer Genre Streifen mit emanzipatorischem Einschlag, der jedoch bis auf seine exploitativen Elemente nur wenig mit dem Giallo Genre zu tun hat. Die Auswahl des Titels für die Koch Media Giallo Collection ist dementsprechend irritierend, dennoch ist der technisch recht solide Film durchaus eine Sichtung wert.

Ich hoffe, mein zweiter Blog zur Giallo Collection hat euch ein wenig unterhalten oder euer Interesse an diesen eher unbekannten Filmen geweckt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

 
Weitere Giallo Collection Blogs:
 
 

Kaiju Sommer 2017

1971 - 1972

 

Mein Kaiju Sommer Blog geht in die dritte Runde und Godzilla steht erneut auf dem Plan. Da meine Sammlung zum König der Monster keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, bespreche ich heute die letzten beiden Titel der Showa-Reihe für meine Blogserie. Ich wünsche euch viel Freude bei der Lektüre.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Der erste Titel für diesen Blog ist Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971, dem Anolis ebenfalls eine würdige Veröffentlichung geschenkt hat, welche im Kaiju Classics Metalpak zusätzlich die deutsche Kinofassung bietet. Die deutsche DVD Erstauflage erschien ungekürzt bei Marketing Film im falschen Bildformat.

 

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Aus verseuchten Industrieabwässer entsteht das schleimige Monster Hydrox, im Original Hedorah, der anfangs in seiner Kaulquappenform Öltanker versenkt, weiter wächst und sich in seine vierfüssige blobartige Reptilienform weiterentwickelt, die sich von giftigem Fabrikqualm ernährt. Der Wissenschaftler Dr. Yano erhält eine Probe der Kaulquappe und stellt fest, dass das Lebenwesen auf Mineralien basiert und durch Elektrizität verwundbar ist. Zwischenzeitlich hat sich eines der Teufelsmonster jedoch in seine fliegende Form weiterentwickelt und versprüht Schwefelgase, die ihre menschlichen Opfer verätzen und bis auf die Knochen auffressen. Mit dem Wissen von Dr. Yano wird ein enormer elekrischer Feldgenerator, mit dem das heldenhafte Monster Godzilla das fliegende und das reptilienartige Hydrox vernichten kann.

 

Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971 kehrt mit seiner ökologischen Botschaft zum Ursprung der Godzilla Reihe zurück, welcher im Jahr 1954 thematisch die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima verarbeitet hat. Im aktuellen Titel wird die Botschaft jedoch arg moralinsauer präsentiert. Die Miniatur- und Zerstörungseffekten sind gleichzeitig charmant und überzeugend, die Rahmenhandlung wirkt dagegen sehr willkürlich und ist abgesehen von ein paar Expositionsszenen des Wissenschaftlers und seine Sohnes kaum vorhanden. Der Junge Ken ist eine eher nervige Identifikationsfigur für die jüngeren Zuschauer, der in seiner ersten Szenen schamlos benutzt wird, um ein wenig Godzilla Merchandise in die Kamera zu halten. Trotz der Infantilisierung des Königs der Monster bietet der Streifen jedoch ein paar verstörende Bilder. Ein paar Männer werden in einer Mahjong-Halle durch den giftigen Schlamm von Hydrox getötet. Ihre schlammbedeckten Leichen geben ein unheimlich düsteres Bild ab. Außerdem verätzt Hydrox mit seinem Schwefelgas die Gesichter von Menschen und hinterlässt schließlich nur ihre blanken Skelette. Die Zwischenschritte des Schmelzprozesses werden zwar nicht gezeigt, dennoch sind die Bilder keinenfalls kindgerecht. Hinzu kommt die seltsame Off-Beat Musik und kleine psychedelische Animationsfilmchen, in denen der Zusammenhang zwischen Hydrox und der Umweltverschmutzung verdeutlicht wird. Die DVD präsentiert die gewohnt hohe Qualität einer Anolis Veröffentlichung und kommt mit einem gut verständlichen deutschen Ton. Fehlstellen in der deutschen Kinosychronisation sind mit dem japanischen Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.

 


 

Der zweite Titel in meiner Auswahl ist Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 ist gleichzeitig der letzte Film aus der Kaiju Classics Reihe von Anolis in meiner Liste. Die Erstauflage im Metalpak bietet neben weiteren Extras zusätzlich die deutsche Kinofassung sowie die deutsche Super-8 Fassung des Films, ich habe mich dagegen erneut für die Zweitauflage in der Anolis Hardbox Series entschieden.

 

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Außerirdische Riesenmistkäfer in Menschengestalt haben einen teuflischen Plan entworfen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen und tarnen ihre Machenschaften als Vergnügungsparkprojekt samt eines Turms in der Gestalt von Godzilla. Der Manga-Zeichner Gengo Kotaka wird als Monsterdesigner für den Park engagiert und stolpert bei seiner Arbeit über ein mysteriöses Tonband, welches die Aufmerksamkeit der Monster Godzilla und Anguirus erweckt. Als die außerirdischen Anführer Kubito und Fumio es nicht schaffen, das Tonband wieder in Besitz zu bringen, locken sie die Monster King Ghidorah und Gigan auf die Erde, um Tokio zu zerstören. Am Hafen werden sie von Godzilla und Anguirus gestellt und bis auf das Parkgelände verfolgt. Mit ihrer Geheimwaffe, einem Laser im Godzilla Turm, gewinnen die Invasoren die Überhand, Gengo und ein paar Mitstreiter schaffen es jedoch, den Kopf des Turms zu sprengen und die Kontrolle der Mistkäfer über die außerirdischen Monster zu brechen. Godzilla und Anguirus nutzen die Gelegenheit, die Weltraummonster zu vertreiben.

 

Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 setzt mal wieder auf eine Science Fiction Invasionsgeschichte, die Handlung ist über das Vergüngungsparkthema jedoch relativ absurd angelegt und gibt eher einen losen Rahmen. Die Riesenmistkäfer als Invasoren sind aber auch eine recht charmante und solide umgesetzte Idee. Die Monsterkämpfe zwischen dem Cyborg-Weltraumhühnchen Gigan mit der Kreissäge im Bauch, dem dreiköpfigen Weltraumdrachen, dem König der Monster und dem Urzeitigel Anguiris sind unterhaltsam und bieten coole Miniaturen und Zerstörungseffekte, allerdings wurden für den Film neben neu gedrehten Szenen auch einige Aufnahmen aus ältere Katalogtiteln wie Befehl aus dem Dunkel, Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah oder Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster recycelt. Für den Score wurde sich beispielsweise beim Titel Frankenstein und die Monster aus dem All bedient. Die DVD von Anolis bietet gewohnt gute Bildqualität und einen gut verstänlichen deutschen Ton. Fehlstellen der Sychronisation wurden mit dem Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.

 

Bewertung
Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster 6/10
Frankensteins Höllenbrut 6/10

 

Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gut gefallen. Der nächste Blog folgt bestimmt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Gamera Special #1

Das Filmgenre Giallo

Der Giallo ist ein italienisches Subgenre des Thrillers, dessen Bezeichnung sich von der letteratura gialla, italienische Kriminal- und Groschenromanen in charakteristisch gelben Einbänden, ableitet. Die Geschichten ranken sich thematisch in der Regel um kunstvoll inszenierte und brutale Morde, die sich zum Ende in einer überraschenden Wendung aufklären. In der Ästhetik des Genres ist der Mörder häufig maskiert, trägt schwarze Lederhandschuhe oder tötet mit Hieb-, Stich- und Stoßwaffen. Der Spannungsbogen wird durch einen atmosphärischen Score untermalt. Spätere Genre Vertreter zeigen zudem oftmals misogyne Züge und setzen auf exploitative Sexszenen.

Insbesondere mit den Werken von Mario Bava wie beispielsweise Im Blutrausch des Satans gilt der Giallo als wichtigstes Vorbild und Inspiration für den amerikanischen Slasher Film.

Mit der Giallo Collection hat sich Koch Media einigen unbekannteren Vertretern des Genres angenommen und die Titel in zwei DVD Boxen erstmals ungeschnitten in Deutschland veröffentlicht. Als großer Fan des Genres möchte ich mich der Filme für euch annehmen und die einzelnen Titel für euch besprechen.

Tödliches Erbe - L'
assassino ha le mani pulite

Nach dem Tod des Familienpatriachen erfahren seine Töchter Simone, Rosalie und Colette überraschenderweise, dass ihr Vater ein stattliches Vermögen angehäuft hat. Die Auszahlung des Erbes erfolgt jedoch erst in drei Jahren, nachdem sein invalider Adoptivsohn Janot das 21. Lebensjahr vollendet hat.

In der folgendenen Nacht wird Janot während seiner Bahnwacht von einem fahrenden Zug erfasst und seine Leiche bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Der mysteriöse Tod führt zu Ermittlungen durch Inspektor Greville und Kommissar Etienne, die die verschuldeten Anwärter der Erbschaft ins Visier nehmen.



L'assassino ha le mani pulite aus dem Jahr 1968 ist der erste Film des Regisseurs Vittorio Sindoni und ein Frühwerk des italienischen Giallo Kinos, wobei man die Bedeutung des Streifens nicht überbewerten sollte. Der Film liefert eine solide Kriminalgeschichte, die verhältnismäßig blutarm ausfällt, ihm wird jedoch durch gewisse Slasher Elemente wie dem kuriosen Golfschläger Mord und dem psychopathischen Killer eine Würze verliehen, die Genre Liebhabern ein Lächeln in die Mundwinkel zaubert. Der Film ist mit einer Laufzeit von 80 Minuten kurzweilig inszeniert und lässt mit seiner gut strukturierten Handlung niemals Langeweile aufkommen. Hinzu kommt der treibende Score von Stefan Torossi.

Der Transfer der DVD zeigt klare altersbedingte Schwächen wie eine verhältnismäßige inkonsistente, aber grundsätzlich ordentliche Schärfe. Das größere Manko sind die verblassten, leicht rotstichigen Farben, dem mit einer leichten Übersättigung des Kontrastes entgegen gewirkt wurde. Das Ergebnis ist zumeist ein relativ unnatürlicher Bildeindruck sowie ein Absaufen der Details in dunklen Bildbereichen.

Der Ton liegt als deutscher, englischer und italienischer Dolby Digital 2.0 Monotrack vor. Die deutsche Synchronisation ist vollständlig und klingt recht klar und gut verständlich.

Die Ausstattung der DVD ist übersichtlich und bietet eine Bildergalerie mit 11 Bildern sowie einen italienischen Trailer zum Film. Zusätzlich liegt der Veröffentlichung ein großes Poster des Films sowie ein interessantes Essay von Christoph Huber bei.
 
Story Bild Ton Extras
7 / 10 4 / 10 5 / 10 3 / 10

Tödliches Erbe ist ein unterhaltsamer kleiner Giallo auf einer technisch passablen DVD, der für den durchschnittlichen Zuschauer wahrscheinlich eher als halbwegs belangloser Kriminalthriller in Erinnerung bleiben wird. Für Genre Liebhaber ist der Streifen dagegen durchaus einen Blick wert.

Ich hoffe, meine kleine Kritik zu diesem Genre Streifen hat euch ein wenig gefallen und unter Umständen sogar eure Neugierde geweckt. Ich kann noch nicht versprechen, in welchen Abständen ich meine Besprechungen veröffentliche, da ich momentan zeitlich etwas gebunden bin, ich werde mir jedoch alle Mühe geben, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen.

Wir lesen uns.

Kaiju Sommer 2017

1968 - 1969

 

Der fünfte Blog meiner Kaiju Sommer Reihe beschäftigt sich erneut mit der Monsterschildkröte Gamera. Meine Besprechungen basieren auf den DVDs der Legacy Collection von Cult-Movie Entertainment. Ich wünsche euch viel Freude.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Ein Raumschiff vom Planeten Viras plant die Invasion der Erde, wird jedoch vom Monster Gamera zerstört. Die erste Mission mag gescheitert sein, die Außerirdischen konnte jedoch bereits die zweite Mission einleiten. Inzwischen besuchen die Kinder eines Pfadfinderlagers ein internationales Meeresforschungsinstitut, wo die Besucher die Möglichkeit erhalten sollen, mit einem Mini-U-Boot auf Tauchfahrt zu gehen. Durch einen cleveren Streich gelingt es den Freunden Jim und Masao, zuerst auf losfahren zu dürfen. Unterwasser treffen sie auf Gamera, jedoch trifft gleichzeitig das zweite Schiff der außerirdischen Invasoren ein, die das Monster mit ihrem Superfangstrahl festhalten. Mit letzten Kräften hilft Gamera, den Kindern aus dem Kraftfeld zu entkommen. Sie nutzen die begrenzte Betäubung ihres Gegners, um sein Hirn nach seinem Ursprung, seinen Stärken und seinen Schwächen zu durchforsten. Sie sehen, wie Gamera aus dem Eis erwachte, in Osaka von Barugons Eisstrahl gelähmt wurde und ihn schließlich im Wasser besiegt hat. Sie werden Zeuge seines Kampfes gegen Gaos, wie ihn seine Ultraschallstrahlen verletzen und wie er dem Jungen Eichi das Leben rettet. Die Außerirdischen erkennen, dass Gameras größte Schwäche seine Zuneigung zu Kindern ist. Kurz nachdem Jim und Masao zu ihrer Pfadfindergruppe zurückgekehrt sind, werden die Jungen von den Invasoren entführt und befehlen Gamera per Gedankenstrahl, sich zu ergeben, wenn er das Leben der Kinder nicht gefährden will. Das Schildkrötenmonster bricht seinen Angriff ab und die Männer vom Planeten Viras setzen ihren Gehirnwellenkontrollator ein, um das Monster für ihre Zwecke zu nutzen. Sie befehlen ihm, einen Staudamm zu zerstören und allgemeine Verwüstung anzurichten. Inzwischen erkunden Jim und Masao das Schiff, auf dem sie sich frei bewegen dürfen, ein Sicherheitssystem wacht jedoch über einen Replikator, um zu verhindern, dass sie sich keine Waffen herbei wünschen. Die Kinder fassen den Plan, die Mechanik des Raumschiffs umzupolen, um sich und Gamera zu befreien. Die ausgetricksten Aliens versuchen zu fliehen, Gamera schafft es jedoch ihr Schiff zu zerstören. Die Wesen schließen sich darauf zu einem riesigen krankenartigen Monster zusammen, um gegen den Beschützer der Erdenkinder zu kämpfen.

 

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Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an aus dem Jahr 1968 ist ein familienfreundlicher Science Fiction Film mit einer einfachen Invasionsgeschichte und zwei kindlichen Helden, die nicht nur Gamera sondern letztlich die ganze Welt mit ihrem frechen Ideenreichtum vor einer außerirdischen Bedrohung bewahren. Die Außerirdischen wirken in ihrer menschlichen Gestalt durch die Leuchten Augen und einen seltsame Szene mit einem geworfenen Armstumpf zwar ein wenig gruselig und die Monsterkämpfe sind etwas blutig, für Kinder im richtigen Alter sollten diese Inhalte jedoch nicht zu verstörend wirken. Ein wichtiger Kritikpunkt am vierten Abenteuer Gameras ist jedoch das Recycling zahlreicher Monsterszenen aus allen drei vorangegangenen Filmen der Reihe. Bei einer Laufzeit von nur ungefähr 78 Minuten dürfte ein sattes Fünftel aus wiederverwendetem Filmmaterial bestehen. Es handelte sich wohl um einen Kompromiss von Regisseur Noriaki Yuasa, um dem geschrumpften Budget und der hohen Produktionstaktung der Filme Herr zu werden. Umso überraschender ist, dass ihm letztlich trotzdem ein so eigenständiger und unterhaltsamer Film gelungen ist. Der Film liegt mit der DVD von Cult-Movie Entertainment als deutsche Erstveröffentlichung vor und wurde eigens für diese Veröffentlichung liebevoll im klassischen Stile synchronisiert. Die Bildqualität ist ausgezeichnet und bietet bisher den besten Transfer der Reihe. Hinzu kommt wie üblich ein interessantes Intro von Jörg Buttgereit und Bodo Traber, der zu diesem Titel zudem für das deutsche Dialogdrehbuch zuständig war.

 


 

Die Freunde Tom und Akio und die kleine Tomoko haben mit ihrem Teleskop die Ladung eines unbekannten Flugobjekts beobachtet und wollen diesem Ereignis am nächsten Morgen nachspüren. Während sich Tomoko von einem weißen Kaninchen ablenken lässt, finden die Jungs das Raumschiff und schaffen es versehentlich, die Maschine zu starten. Auf ihrem Weg durchs All begegnet ihnen Gamera, der sie aufzuhalten versucht, mit der Beschleunigung des Autopiloten kann das Monster jedoch nicht mithalten. Sie landen auf einem erdähnlichen Planeten mit sauerstoffhaltiger Atmosphäre und werden Zeuge eines Kampfes zwischen dem Fledermausmonster Space Gaos und einem messerartigen Wesen namens Guiron, das seinen Gegner im Handumdrehen zerstückelt. Mit einem Strahlenlift beamen sich die Kinder zum Eingang einer Weltraumbasis und begegnen den außerirdischen Mädchen Barbella und Florbella, die über einen Universaltranslator mit den Jungen kommunizieren können. Sie erklären ihnen, dass der Planet Terra von Monstern überrannt wurde und dass ihre Basis droht, von Eisgletschern eingeschlossen zu werden. Sie erhoffen sich, auf der Erde ein neues Leben zu beginnen. Sie teleportieren die Jungs in einen Erholungsraum und wollen zwischenzeitlich ihr Raumschiff warten, eigentlich haben die außerirdischen Menschenfresser jedoch weitere Pläne. Barbella befragt Akio ohne sein Wissen per Gedankenübertragung und lernt mehr über die Vorlieben der Kindern und über die Heldentaten Gameras. Die Weltraumnixe teleportiert sich zu den Jungs und bringt ihnen frisch Teigkringel und Milch, versetzt mit Schlafmittel. Im Schlaf spannt sie Akio in einen Apparat ein und rasiert seinen Kopf, um den Schädel zu öffnen und sein Hirn zu fressen. Bevor die Kreissäge ansetzt, wird das Mädchen durch einen Angriff Gameras abgelenkt. Als die Raketenabwehrsysteme versagen, lassen sie Guiron auf die Schildkröte los. Inzwischen ist Tom wieder erwacht, erfährt von den wahren Plänen der Weltraumschwestern und versucht gemeinsam mit Akio zu fliehen. Sie holen die Jungs jedoch mit den Strahlenliften ein und sperren sie in einen Käfig. Die Flucht der Außerirdischen mit dem Raumschiff wird jedoch von Guiron vereitelt. Barbella verletzt sich beim Absturz und wird von Florbella nach der grausamen Gesetzen ihrer Welt mit einer Strahlenwaffe dematerialisiert. Zwischenzeitlich kann Akio sich und seinen Freund mit einen gezielten Schuss seiner Spielzeugkanone auf den Öffnungsschalter des Käfigs befreien. Sie versuchen, Gamera im Kampf mit einer Atomrakete zu unterstützen. Er verpasst sein Ziel, erledigt mit dem Geschoss aber stattdessen Florbella. Die Riesenschildkröte ärgert sich indessen mit den NInjasternen Guirons herum und kann ihn letztlich schlagen, indem er seine Klinge in den felsigen Boden des Planeten rammt. Mit dem Raumschiff im Maul transportiert Gamera die Jungs zurück auf die Erde, wo sie von einer jubelnden Menschenmenge empfangen werden. Der Film schließt kindgerecht mit einer Moral.

 

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Gamera gegen Guiron - Frankensteins Monsterkampf im Weltall aus dem Jahr 1969 von Regisseur Noriaki Yuasa treibt die Infantilisierung der Serie weiter voran und bietet eine Science Fiction Monstergeschichte mit kindlichen Helden. Sie ist einfach gestrickt, sehr deskriptiv erzählt und zeigt einige Kuriositäten wie eine Turnübung Gameras an einem riesigen Reck im Kampf gegen Guiron. Die Riesenschildkröte gibt erneut den Freund aller Kinder. Monstereffekte und Miniaturen sind nicht auf dem Niveau des Godzilla Franchises, wirken jedoch charmant und unterhaltsam. Es wird bei der Gedankenübertragungsszene zwischen Barbella und Akio wie beim vorherigen Titel auf Stock Material der gesamten Gamera Reihe zurückgegriffen, glücklicherweise wird dieses Recycling jedoch nicht zu exzessiv betrieben. Trotz der Orientierung an eher jungen Zuschauern bietet der Streifen allerdings auch Szenen, die keineswegs kindgerecht erscheinen. So wirkt der Kampf zwischen Space Gaos und Guiron außerordentlich brutal, wenn die Fledermaus regelrecht zerstückelt wird. Das kindliche Spiel mit der Atomrakete ist dagegen eher irritierend als verstörend. Die FSK Freigabe ab 12 Jahren ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Die DVD von Cult-Movies Entertainment ist eine weitere deutsche Erstveröffentlichung mit einer liebvoll klassisch anmutenden deutschen Vertonung nach einem Dialogdrehbuch von Bodo Traber. Der Bildtransfer ist auf dem hohen Niveau des vorangegangenen Titels. Das Intro von Jörg Buttgereit  und Herrn Traber ist gewohnt interessant und sehenswert.

 

Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an 7/10
Gamera gegen Guiron - Frankensteins Monsterkampf im Weltall 7/10

 

Ich hoffe, mein zweiter Ausflug in die Welt der Riesenschildkröte Gamera hat euch ein wenig gefallen. Auf Grund des eher geringen Interesses werden keinen weiteren Blogs zum Kaiju Sommer folgen, stattdessen werde ich meine Zeit anderweitig nutzen. Ich bitte um Verständnis. Meine Meinung zu den Blu-ray Titeln könnt ihr in meinen Berwertungen finden.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Showa Reviews #2

Heisei Reviews #1

Gamera Special #1

 

Kaiju Sommer 2017

1984 - 1991

 

Meine Kaiju Sommer Blogreihe geht mit zwei weiteren Reviews meiner DVD Titel aus der Heisei-Reihe in die vierte Runde. Meine Besprechungen erheben wie gewohnt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da ich nur ausgewählte Filme in dieser Serie vorstelle

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Als ersten Film für diese Blog habe ich Godzilla - Die Rückkehr des Monsters aus dem Jahr 1984 im Director's Cut gewählt. Es ist zu erwähnen, dass diese längste Fassung für den deutschen Markt lediglich in den Marketing Film Veröffentlichungen enthalten ist.

 

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Nach dem Ausbruch eines Inselvulkans gilt der Fischtrawler Yahata Maru als verschollen. Der Reporter Garo Maki spührt den Kahn jedoch auf und findet an Bord ein grausiges Bild vor. Der Besatzung wurde von riesigen Zecken das Leben ausgesaugt, der junge Biologiestudent Hiroshi Okumura konnte sich aber verstecken und hat überlebt. Er berichtet vom Erwachen Godzillas, aber die japanische Regierung verhängt eine Nachrichtensperre, um eine Panik zu verhindern. Erst als das Monster ein russisches Atom-U-Boot versenkt, machen die Behörden den Zwischenfall publik, um eine Krise zwischen der UDSSR und den USA zu verhindern. Der Angriff der Kreatur auf ein Atomkraftwerk wird von Dr. Hayashida beobachtet, der feststellt, dass Godzilla über ein magnetisches Sinnesorgan zur Orientierung ähnlich der Zugvögel verfügt. Er fasst den Plan, das Monster mit Ultraschallwellen in den Krater des Mihara-Vulkans zu locken, der mit Sprengsätzen präpariert wurde. Inzwischen ist jedoch der König der Monster in die Bucht von Tokio weitergezogen und kann weder von Abfangjägern noch von Lasergeschützen gestoppt werden. Eine Kollision mit einem russischen Kreuzer löst gleichzeitig unbeabsichtigt den Abschuss einer Atomrakete aus. Den Behörden gelingt es, Godzilla mit der fliegenden Festung Super X durch den Einsatz von Kadmium-Granaten zu betäuben, als jedoch die atomare Bedrohung durch eine amerikanische Abfangrakete vernicht wird, erwacht der König der Monster durch die freigesetzte Radioaktivität in der Atmosphäre zu neuer Stärke. Die letzte Hoffnung Japans ist der Plan von Dr. Hayashida.

 

Godzilla - Die Rückkehr des Monster ist der erste Film der Heisei-Reihe und beendet die infantilen Zeiten des freundlichen Königs der Monster der 60er und 70er Jahre. Godzilla ist so groß und bedrohlich wie nie zuvor und stellt die einzige Gefahr für Regierungen und Öffentichkeit dar - abgesehen von den mutierten Parasiten am Filmanfang, die ein interessantes Horrorelement hinzufügen. Die Thematisierung des nuklearen Schreckens des kalten Kriegs steht in bester Tradition des dreißig Jahre älteren Ursprungs der Reihe. Miniatur- und Zerstörungseffekte beschränken sich in der Regel auf nächtliche Szenen, sind unterhaltsam und erzielen eine atmosphärische Wirkung. Die Bildqualität der DVD von Marking Film ist nicht ganz auf dem Niveau der Anolis veröffentlichung, bietet jedoch solide Unterhaltung. Der deutsche Dolby Digital 5.1 Track klingt überzeugend und zeigt eine ordentliche Surroundabmischung.

 


 

Der zweite Film meiner Wahl ist der Titel Godzilla - Duell der Megasaurier aus dem Jahr 1991, der mir ebenfalls in der ungekürzten DVD von Marketing Film vorliegt.

 

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Über Tokio wird ein unbekanntes Flugobjekt, ein Raumschiff aus dem Jahre 2204 gesichtet, besetzt mit einer Delegation der zukünftigen Weltregierung. Sie wollen gemeinsam mit Kenichiro Terasawa, baldiger Autor des Standardwerks über die Ursprüge Godzillas, auf die Insel Ragos im Jahr 1944 weiterreisen, um die Mutation eines lebenden Dinosauriers in den König der Monster durch einen amerikanischen Atomtest zu verhindern. Sie finden die Urzeitbestie und teleportieren sie unter das Eis der Beringsee. Die Zeitreisenden Matt Wilson und Glenchico hegen jedoch eigene Pläne und hinterlassen auf der Insel drei Doratos, putzige drachenartige Haustiere aus der Zukunft. In der Gegenwart des Jahres 1992 entstand durch diese Tierchen eine neue Bedrohung: King Ghidrah, der wie seine evolutionären Vorgänger durch hypersensible Strahlen steuerbar ist. Mit dieser Bestie wollen die Männer den Aufstieg Japans zur zukünftigen absoluten Weltmacht verhindern. Indessen stellen Forscher fest, dass Godzilla durch ein gesunkenes sowjetisches Atom-U-Boot auch unter der Beringsee erwacht ist. Der König der Monster kann King Ghidorah besiegen, er wird jedoch gleichzeitig zur neuen Bedrohung für Japan. Gemeinsam mit der Zeitreisenden Emmy Kano begibt sich ein japanisches Forschungsteam in die Zukunft des Jahres 2204, um die Überreste des dreiköpfigen Drachens als Mecha King Ghidorah zu erwecken und gegen Godzilla antreten zu lassen.

 

Godzilla - Duell der Megasaurier wählt mit seiner komplexen Zeitreise-Geschichte einen interessanten und neuen Science Fiction Invasionsansatz für die Godzilla Reihe, auch wenn man ehrlicherweise über ein paar logische Fehler großzügig hinwegschauen muss. Hinzu kommt die gelungen verflochtene Origins Geschichte des Königs der Monster und von King Ghidorah, der üblicherweise eigentlich als Weltraummonster auftritt. Die Effekte sehen erstklassig aus und wurden sogar mit einem Japanese Academy Award prämiert. Die Bildqualität der DVD von Marketing Film ist solide und der Dolby Digital 5.1 Track bietet ein paar gute Surroundeffekte. In meinen Augen handelt es sich um einen der besten Filme der Reihe.

 

Bewertung
Godzilla - Die Rückkehr des Monsters (Director's Cut) 8/10
Godzilla - Duell der Megasaurier 9/10

 

Ich hoffe, mein Ausflug in die Heisei-Reihe hat euch ein wenig gefallen und euch vielleicht sogar neugierig auf den einen oder anderen Godzilla Film gemacht. Schreibt mir gerne einen Kommentar. Ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Showa Reviews #2

Gamera Special #1

 

 

Black Shampoo
MP Hartbox #15

In meinem heutigen Blog zur DVD Hartboxen Reihe von Motion Picture möchte ich euch mit Black Shampoo einen Klassiker des Blaxploitation Genres aus dem Jahr 1976 vorstellen.

Für meine Besprechung zu Black Shampoo habe ich einige Screenshots zur weiteren Veranschaulichung angefertigt. Die Kritik wird zudem wie für diese Blogreihe gewohnt nicht spoilerfrei ausfallen. Bei den Hartboxen von Motion Picture zu diesem Titel handelt es sich um deutsche DVD Premieren, gleichzeitig bieten sie die erste ungekürzte Veröffentlichung in Deutschland. Der Film wurde in der gekürzten Videofassung im Dezember 1982 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Im November 2007 erfolgte die Listenstreichung. Der Titel liegt ungeprüft vor und sollte heutzutage problemlos eine Jugendfreigabe erhalten.



Mr. Jonathan leitet einen bei der Damenwelt gefragten Frisörsalon auf dem Sunset Strip in Hollywood. Seine letzte Kundin ist hörbar zufrieden mit ihrem neuen Haarschnitt.



Sein nächster Termin ist ein Hausbesuch bei einer Kundin. Nachdem er seinen Salon verlässt, tauchen drei Männer im Geschäft auf, um die neue Empfangsdame Brenda im Auftrag ihres Bosses mitzunehmen. Als sie sich weigert, vergreifen sich die Gangster an den Mitarbeitern des Salons und verletzen den Homosexuellen Artie. Um Schlimmeres zu verhindern, sagt Brenda zu, den Ganoven in der Nacht anzurufen, so dass die Gangster abziehen.

Indessen wird Black Shampoo freudig von den Töchtern seiner Kundin begrüßt, führen ihn in den Garten und beschließen, sich selbst von den Qualitäten des Frisörs zu überzeugen. Die Mutter ist darüber nicht erfreut, beschimpft ihre Kinder als kleine geile Huren und verjagt sie ihren Gürtel schwingend in den Swimming Pool.



Die Kundin rechtfertigt jedoch das Verhalten ihrer Töchter und erklärt, dass die Mädchen freiheitlich erzogen wurden, so dass sie sehr früh sexuelles Verlangen entwickelt haben und wissen wollen, wie sich Erwachsene lieben. Die Mädchen sollen lernen, wie sie ihre Körper in Zukunft richtig einzusetzen haben. Unter dem Grölen ihrer Töchter besteigt die Dame Mr. Jonathan, der sich tapfer in sein Schicksal ergibt.


 
Mutti ist die Größte! 

Als er in seinen Laden zurückkehrt, erzählt ihm Brenda von dem Zwischenfall und erklärt, dass der Boss der Bande ihr früherer Arbeitgeber Mr. Wilson ist, der von ihr besessen ist und sie zu seiner Geliebten gemacht hatte. Sie beteuert, dass er ein gefährlicher Mann ist, Black Shampoo will sie jedoch trotzdem nicht gehen lassen. Sie entscheiden, gemeinsam Essen zu gehen, durch den Park zu spazieren, um letztlich zu romantischer Musik in einem Tretboot zu fahren. Man braucht kein Genie zu seinen, um zu sehen, was sich zwischen den beiden anbahnt.



Als seine Schläger Mr. Wilson mitteilen, dass Brenda nicht mitkommen wollte, ihn aber anrufen will, ist der Boss nicht sonderlich zufrieden und beauftragt seine Handlanger, in den Salon zurückzufahren und Kleinholz aus dem Laden zu machen, um der Frau einen Denkzettel zu verpassen.



Nach ihrem Spaziergang entdeckt Mr. Jonathan den Saustall und ist aufgebracht. Brenda fühlt sich schuldig und zieht ab.


Erfreulicherweise fällt der schönen Empfangsdame ein geeigneter Trost für ihren Chef ein. Als sie zurückkehrt, entledigt sie sich ihrer Kleidung und schlüpft zu Mr. Jonathan unter die Dusche, bevor sie sich in die Horizontale begeben. Am nächsten Morgen verschwindet sie, bevor er aufwacht.


Als Artie und Richard den verwüsteten Salon vorfinden, sprechen sie ihren Chef auf das Chaos an, Black Shampoo hat jedoch nur Brenda im Kopf und macht sich vergeblich auf die Suche nach ihr. Zurück im Laden tauchen die Gangster wieder auf und bieten ihm an, ihn zu seiner Geliebten zu bringen.

Der Frisör geht auf ihr Angebot ein und trifft Brenda an der Seite von Mr. Wilson. Sie gibt vor, gerne bei ihrem alten Arbeitgeber zu sein und der Ganove überreicht unserem Helden einen Scheck für die entstandenen Schäden in seinem Salon. Nachdem er gegangen ist, führt der Gentleman seine Trophäe mit einem galanten Spaltengriff zurück in seine Villa.



Die Handlanger bringen Mr. Jonathan zurück zu seinem Wagen und fangen sich ein paar Hiebe ein, als sie den geknickten Mann verspotten. Um sich abzureagieren, macht er nach einer kleinen Tour mit seinem Auto einen weiteren Hausbesuch.



Im Salon will Artie erneut mit ihm reden, er weist ihn jedoch schlecht gelaunt ab und erzählt, dass der Schaden beglichen wurde und Brenda sich gegen ihn entschieden hat. Es ist erstaunlich, dass er diese Story tatsächlich geschluckt hat. Artie und Richard beschließen, ihren Chef aufzumuntern und laden ihn zu einem Western Style Barbecue bei Freunden ein. Das klassische Barbecue erinnert für meinen Geschmack stellenweise eher an eine Art Swinger Party, aber wahrscheinlich waren die 70er Jahre einfach anders.



Dabei begegnem dem Zuschauer so illustre Gestalten wie die Dame auf dem oberen Screenshot, die sich für eine modische Kombination von Hängebrüsten und Schürze entschieden hat, um Suppe oder Eintopf zu servieren.

Auf dem Fest findet Mr. Jonathan auch eine neue Empfangsdame. Nachdem er kurz ihre stattlichen Brüste professionell tätschelt, hat sie den Job in der Tasche. Es handelt sich übrigens um die Dame im rosafarbenen Top im oberen Bild, auch wenn ihre Brüste neben den Eutern der Bedienung nicht so gut zur Geltung kommen.

In Gedanken ist Black Shampoo aber immer noch bei Brenda. Um einen klaren Kopf zu bekommen, beschließt er etwas Zeit in seiner Waldhütte zu verbringen. Artie soll sich in der Zwischenzeit um den Laden kümmern.

Brenda ist ebenfalls nicht sonderlich glücklich bei Mr. Wilson und kassiert prompt eine Schelle, als sie zufällig ein paar seiner geschäftlichen Papier erblickt. Bei der nächsten Gelegenheit schnappt sich sein Notizbuch und fährt unter einem Vorwand zum Salon, wo sie von der neuen Empfangsdame zuerst abgewiesen wird und letztlich von Artie den Aufenthaltsort ihres Geliebten erfährt.

Auf dem Gelände seiner Waldhütte trifft der liebestolle Frisör auf Freddy, der sich bei dieser Gelegenheit um den Wagen des Frisörs kümmert. Ob Freddy einfach nur ein Nachbar, vielleicht ein Verwandter oder ein alter Freund ist, wird nicht wirklich erklärt. Um seinem Ärger Luft zu machen, bearbeitet Mr. Jonathan mit einer Kettensäge ein paar Holzpflöcke vor der Hütte.

Als Brenda bei Freddy erscheint, zeigt er ihr den Weg zur Hütte. Die Liebenden sind wieder vereint und vereinigen sich an dieser Stelle passenderweise.



Die Gangster haben natürlich mittlerweile bemerkt, dass Brenda verschwunden ist und haben sich erneut zum Salon aufgemacht. Aber weder Prügel noch die Androhung von Waffengewalt bringen Artie und Richard zum Reden. Erst als der Boss auf die Idee kommt, Artie einen heißen Lockenstab in den Arsch zu schieben, löst sich seine Zunge.



In der Waldhütte zeigt Brenda indessen ihrem Liebsten das Notizbuch von Mr. Wilson. Es enthält die Buchführung seiner kriminellen Machenschaften und sie wollen es verwenden, um den Ganoven hinter Gitter zu bekommen.

Als die Gangster ankommen, sehen sie Brenda und Black Shampoo bei einem Spaziergang und überfahren den unkooperativen Freddie. Die Liebenden flüchten in den Wald, wobei sich Mr. Jonathan geistesgegenwärtig mit seiner Kettensäge bewaffnet und zwei der Handlanger mit dem Gerät ausschaltet. Wie er die Männer trotz der Motorengeräusche seiner Waffe überraschen konnte, bleibt sein Geheimnis.



Ein Dritter greift zur Waffe und schlägt Black Shampoo erneut in die Flucht, der seine Freundin schultert und weiter durch den Wald rennt. Aus welchem Grund Brenda barfuß und nur mit einem großen Hemd bekleidet mit ihrem Liebsten durch den Wald spaziert ist, hat sich mir erst ein wenig erschlossen, als sich während dieser Verfolgungsjagd grundlos immer mehr Knöpfe ihres Oberteils lösten.

Es kommt zu einem Kampf mit dem dritten Gangster. Unser Held schlägt ihm die Waffe aus der Hand, leider schnappt sich jedoch Mr. Wilson vor Brenda das Schießeisen.

Sie bringen sie in die Waldhütte, um zu erfahren, wo das Paar seine Aufzeichnungen versteckt hat. Da Black Shampoo auch unter Prügeln nicht redet, vergreift er sich an Brenda und verprügelt sie mit einem Billiard Queue.



In diesem Moment betritt der schwer verletzte Freddie die Hütte und erschlägt den Handlanger des Ganoven mit einer Axt, bevor er selbst tot auf den Boden sinkt. Mr. Jonathan nutzt die Ablenkung, nimmt Mr. Wilson den Queue ab und durchbohrt ihn mit dem Spielgerät.



Brenda und Black Shampoo liegen sich glücklich in den Armen. Ich wette, dieses Happy End wird besonders Arties verschmorrtem Anus Linderung verschaffen.



Black Shampoo ist bestes Blaxploitation Entertainment und punktet mit der unglaublichen Black Attitude von Mr. Jonathan, der mit einer herrlich übertriebenen Coolness von John Daniels dargestellt wird. Die teilweise soft-pornösen Dialoge und Situationen bieten dabei den größten Unterhaltungsmehrwert und treiben dem Zuschauer vor Lachen die Tränen in die Augen, wobei der weibliche Cast - allen voran Hauptdarstellerin Tanya Boyd - auch mit ihren weiblichen Reizen überzeugt. Abgerundet wird das Paket durch einige Schlägereien und ein paar blutige Effekte, allgemein bleibt die Darstellung von Sex und Gewalt aber verhältnismäßig zurückhaltend, so dass der Streifen durch seinen eher albernen Ton heute eigentlich keine Probleme mehr mit dem Jugendschutz haben sollte.

Die DVD zeigt eine soliden Transfer ohne größere Mängel und mit einer recht anständigen Schärfe.

Der deutsche Ton liegt als Dolby Digital 1.0 Monoton klingt klar und verständlich und wechselt lediglich bei vier kürzeren Dialogszenen auf den englischen Originalton mit festen deutschen Untertiteln, die für die deutsche Videofassung gekürzt wurden. Zudem ist der englische Originalton wählbar, Untertitel gibt es jedoch nicht.

Die Ausstattung bietet diverse Trailer, eine Bildergalerie sowie die deutsche Videofassung im Bildformat 1.33 : 1, die am oberen und unteren Bildrand zusätzliche Bildinformationen bietet, aber dafür an den Seiten beschnitten wurde. Die enthaltene ungekürzte Fassung liegt im korrekten Bildformat 1.66 : 1 vor.

VHS Bild im Ansichtsverhältnis 1.33 : 1

Black Shampoo
ist eine echte Empfehlung für jeden Blaxploitation Fan und bietet auch für weniger trash-erprobte Zuschauer gute Unterhaltung. Die kleine und große Hartbox sind schöne Sammlerstücke und noch problemlos für einen akzeptablen Preis zu erwerben, wobei die große Hartbox auf nur 75 Exemplare limitiert ist.

Ich hoffe, meine kleine Vorstellung hat euch gefallen und ihr verzeit mir, dass ihr etwas länger auf diese Review warten musstet. Es wird sicherlich weitere Blogs zu dieser Reihe geben, ich kann ich jedoch nicht versprechen, wann ich wieder die Zeit finde, mich um die nächste kleine Perle zu kümmern.

Wir lesen uns.
 

 

Kaiju Sommer 2017

Gamera Special 1965 - 1967

 

Mein zweiter Blog in der Kaiju Sommer Reihe widmet sich vollständig der sechzig Meter großen Monsterschildkröte Gamera, die im Jahr 1965 seinen ersten Auftritt feierte und von Regisseur Noriaki Yuasa als Konkurrenz Franchise zu Godzilla inszeniert wurde.

 

Mit der Gamera Legacy Collection des Labels Cult-Movie Entertainment habe ich das Glück, fast alle Gamera Filme in dieser Spezialreihe besprechen zu können. Ich hoffe, diese vergleichsweise weniger bekannten Kaiju Klassiker wecken ebenfalls euer Interesse.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Im Rahmen einer zoologischen Expedition in der Arktis werden Dr. Hidaka und sein Team Zeugen der Schrecken des kalten Kriegs. Ein nicht identifiziertes Flugzeug wird von Jägern der US Air Force abgeschossen. An der Absturzstelle kommt es zu einer atomaren Explosion. Das Eis bricht und das Monster Gamera kriecht an die Oberfläche. Es versenkt einen nahen Eisbrecher der japanischen Streitkräfte und verschwindet im Meer. Die Forscher erfahren von den Eskimos, dass es sich um ein legendäres Monster handelt und erhalten von ihnen einen alten Stein, dessen Piktogramme von der Riesenschildkröte berichten. Einige Tage später wird Gamera an der Küste Hokkaidos gesichtet. Gamera wird zur Bedrohung für Japan und Professor Murase wird zugezogen. Als das Monster in der Nähe eines Geothermie-Kraftwerks gesichtet wird, versuchen sie es mit Starkstrom und Panzerbeschuss kleinzukriegen, letztlich nähren sie die Kreatur jedoch lediglich mit der Energie. Für ihren neuen Plan setzen die Wissenschaftler daher auf den Prototypen einer Kältebombe und es gelingt ihnen, das Wesen hilflos auf seinen Rückenpanzer zu stürzen. Trotzdem kann Gamera entkommen. Mit vier Düsen in seinem Panzer fliegt er in einem Feuerwirbel wie ein Feuerwerkskörper davon, bei Berichten von leuchtenden unbekannten Flugobjekten auf der ganzen Welt handelt es sich daher eigentlich um Gamera. Als sich die Kreatur in der Bucht von Japan versteckt, sind Fluten und die Ausrottung der Fischbestände im Pazifik die Folge. Operation Z ist die letzte Hoffnung des japanischen Militärs. Als die Riesenschildkröte Tokio zerstört, legen die Wissenschaftler einen Ölteppich bis zur Insel Oshima und setzen diesen in Brand. Gamera folgt der Spur der feurigen Energie und lässt sich bis auf ein Raketensilo locken. Das Monster wird in die Kuppel der Rakete eingeschlossen und auf den Mars geschossen.

 

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Gamera - Frankensteins Monster aus dem Eis aus dem Jahr 1965 erfuhr erst im Jahr 2011 seine deutsche Erstveröffentlichung durch das Label Cult-Movie Entertainment, die eigens für dieses Release eine deutsche Synchronfassung anfertigen ließen. Die Tonspur orientiert sich dabei stark an der Synchronarbeit von Science Fiction und Horror Klassikern aus den 50er und 60er Jahren und klingt sehr authentisch. Regisseur Noriaki Yuasa entschied sich, den Film nicht in Farbe zu drehen, um seine Effekte durch das schwarz/weiße Bild besser kaschieren zu können. Die Entscheidung ist Gold wert, denn der Look macht den Streifen neben seinen naiven Dialogen umso charmanter. Der Film bietet reichlich Miniatur- und Zerstörungseffekte mit ordentlichem Unterhaltunswert, ganz auf dem Niveau der Toho Produktionen seiner Zeit ist die Effekttechnik jedoch nicht. Die kurze Laufzeit von nur 76 Minuten ist komplett auf Action ausgerichtet und mit dem Jungen Toshio gibt es eine Identifikationsfigur für die kleineren Zuschauer, die glücklicherweise nicht nervt, aber auch nicht viel zum Film beizutragen hat. Die DVD präsentiert ein qualitativ solides Cinemascope Bild, kurioserweise zeigen sich allerdings im ersten Akt seitlich eingefügte japanische Untertitel, die glücklicherweise keineswegs stören. Möglicherweise handelte es sich hier schlicht um die beste Mastervorlage für diese Szenen. Im Vergleich sehen die Master der Kaiju Classics Titel von Anolis allerdings besser aus. Zudem wird ein interessantes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber geboten.

 


 

Die Fortsetzung ersten Gamera Films erhielt unter dem Titel Godzilla - Der Drache aus dem Dschungel im Jahr 1967 eine deutsche Kinoauswertung und wurde als Produkt seines größten Konkurrenten vermarktet. Gamera wurde in Barugon umgetauft und Barugon wurde als Godzilla betitelt, was die Synchronfassung etwas verwirrend gestaltet. In meiner folgenden Zusammenfassung der Handlung werde ich die Monster daher mit ihren korrekten Namen ansprechen.

 

Der Film knüpft mit einem kurzen Rückblick direkt an seiner Vorgänger an und zeigt, wie Operation Z durch den Einschlag eines glühenden Meteors in die Kuppel der Rakete scheitert und Gamera auf die Erde zurückkehrt. Er zerstört die Kurobe Talsperre, um seinen Hunger nach Energie zu stehlen und fliegt darauf zu einem ausbrechenden Vulkan.

 

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Zwischenzeitlich lernt der Zuschauer den Piloten Keisuke Hirata kennen. Er hat seinen Job in Osaka gekündigt, um sich an einer Expedition seines Bruders zu beteiligen. Ichiro hat während des zweiten Weltkriegs einen riesigen Opal auf Neuguinea entdeckt, den er nicht bergen konnte, weil er in Kriegsgefangenschaft geriet. Keisuke soll ihn auf diesem Abenteuer wegen einer Gehbehinderung vertreten und wird vom Bootsoffizier Kawajiri und dem zwielichtigen Onodera begleitet. Die Männer heuern mit gefälschten Papieren auf der Awaji Maru an, um auf die Insel zu gelangen. Sie ignorieren alle Warnungen der Eingeborenen und setzen sich den Gefahren des Dschungels aus, um das Tal des Regenbogens zu finden. In einer Höhle finden sie den Opal, Kawajiri stirbt jedoch am Stich eines Skorpions. Onodera bemächtigt sich des Steins und bringt die Höhle mit einer Handgranate zum Einsturz. Der Ganove hält Keisuke für tot und flüchtet. Er überlebt jedoch und wird von den Eingeborenen versorgt. Die Forscher Dr. Matsushita und seine Assistentin Karen erfahren von seinem Unglück und erklären, dass es sich bei der Diebesbeute nicht um einen Edelstein handelt sondern um das Ei des Monsters Barugon. Onodera ist inzwischen auf die Awaji Maru zurückgekehrt und setzt seinen Schatz versehentlich infraroter Strahlung aus. Im Hafen von Kobe schlüpft das Monster aus seinem Ei, versenkt das Schiff und richtet große Zerstörung an. Barugon zieht weiter nach Osaka und kann vom Militär nicht aufgehalten werden, da die Bestie aus der Spitze seiner langen Zunge seine Umgebung mit einem Kältestahl zu vereisen vermag. Die Taktik, das Wesen aus der Ferne mit Raketen zu bombardieren, scheitert ebenfalls, da es seine entfernten Gegner mit einem Energiestrahl in der Form eines Regenbogens auslöschen kann. Der Regenbogen lockt jedoch das energiehungrige Monster Gamera an, welches chancenlos gegen den Kältestrahl Barugons bleibt und gelähmt zurückbleibt. Keisuke ist inzwischen mit Karen in Japan angelegt. Die Inselbewohnerin informiert die Behörden, dass Barugon als Landtier im Wasser hilflos ist und sterben wird. Als Lockmittel nutzen sie einen riesigen Diamaten, den sie mit infraroter Strahlung anreichern. Der Edelstein ruft jedoch den gierigen Onodera erneut auf den Plan, der das Schmuckstück stehlen kann, bevor die Falle für Barugon zuschlägt. Seine Habgier rächt sich allerdings, denn auf der Flucht wird er samt des Diamanten von der Riesenechse verschlungen. Ihr neuer Plan, den Regenbogen des Monsters gegen das Geschöpf zu reflektieren, scheitert ebenfalls. Nur Gamera kann die Bestie noch bezwingen.

 

Gamera gegen Barugon - Frankensteins Drachen aus dem Dschungel aus dem Jahr 1966 ist ein vergleichsweise erwachsener Monsterfilm, eingebettet in einer spannende Abenteuergeschichte. Im Gegensatz zum Vorgänger handelt es sich bei dem Kaiju Klassiker von Regisseur Shigeo Tanaka um einen Farbfilm, der neben unterhaltsamen Monster- und Zerstörungseffekten mit einen erstklassigen und wendungsreichen Rahmenhandlung ohne infantile Beiwerke punktet. Insbesondere die Nutzung echter Feuereffekte, unter anderem für dem Atem des Monsters, sowie ein paar farbig blutende Wunden sind positiv hervorzuheben. Die Miniaturen und Monsterkostüme sind charmant, auch wenn bei der gegebenen Konstellation irgendwann auffällt, dass sich beide Monster häufig nicht auf Hinterläufen sondern auf Knien bewegen. Man sollte sich besser nicht fragen, ob die Darsteller ihrer Gage oder einem seltsamen Fetisch folgen. Zudem ist die Regenbogen-Attacke wirklich kurios. Die Bildqualität der DVD überzeugt und die Fehlstellen der deuschen Kinosynchronisation wurden nachsynchronisiert. Der Unterschied ist natürlich deutlich hörbar, das Ergebnis ist jedoch vollkommen in Ordnung. Ein interessantes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber wird erneut geboten.

 


 

Ein Ausbruch des Fujiyama befreit das Monster Gamera. Im Eruptionsgebiet befindet sich eine Baustelle für eine geplante Schnellstraße, der Vorarbeiter Shiro Tsutsumi muss sich jedoch mit wütenden Anwohnern herumschlagen, die ihre Häuser nicht verkaufen wollen und sogar bereit sind, die Baracken der Bauarbeiter zu zerstören. Im Chaos bemerken die Arbeiter ein grünes Leuchten in den Bergwäldern. Gleichzeitig trifft der Junge Eichi Kanamura ein Reporter auf einem Wanderweg, der sich mit Bildern von Gamera einen Namen möchte. Gemeinsam folgen sie dem grünen Leuchten bis in eine Höhle. Ein kleines Beben versetzt den Mann jedoch in Panik. Er lässt den Jungen zurück und flieht ins Freie, wo er vom fledermausartigen Monster Gaos verschlungen wird. Eichi wählt einen anderen Ausgang, durch ein weiteres von Gaos ausgelöstes Beben bleibt sein Bein jedoch unter einem Felsen steckt. Seine letzte Rettung ist das Auftauchen von Gamera. Die Bauarbeiter werden Zeuge des Kampfes und sehen, wie die Bestie den Jungen auf seinen Schildkrötenpanzer klettern lässt und ihn bis in die Kleinstadt in Sicherheit bringt. Mit der Hilfe eines Riesenrads rettet Shiro das Kind vom Rücken der Kreatur. Der Zoologe Dr. Aoki stellt in einer Besprechung mit der Regierung fest, dass Gaos über eine gegabelte Wirbelsäule verfügt, die wie eine Stimmgabel funktioniert und es dem Wesen ermöglicht, gefährliche Überschallstrahlen zu erzeugen. Es wurde ebenfalls durch vulkanische Kettenreaktionen erweckt und das grüne Licht scheint Ausdruck seiner Empfindungen wie beispielsweise Hunger zu sein. Die versuchen, die grün erleuteten Wälder mit einem Kampffluggeschwader zu bomabardieren, die Bestie zerlegt die Maschinen jedoch problemlos mit seinen Schallstrahlen. Durch den Zwischenfall mit Goas ist das Bauprojekt gefährdet und die Dorfbewohner fürchten, sie haben durch das Herauszögern des Verkaufes möglicherweise verzockt. Eichi gibt den Behörden einen wichtigen Hinweis: Die Fledermaus zeigt sich nur in der Nacht. Mit zahlreichen Scheinwerfern beobachten sie die nächtlichen Wälder und schlagen mit Artelleriefeuer zu, als das Monster gesichtet wird. Gaos fegt seine Angreifer jedoch mit gewaltigen Winden hinfort, die er mit seinen Flügeln erzeugt. Das Monster zieht weiter nach Süden und richtet neue Zerstörung an, bis Gamera ihn erneut angreift. Die Schildkröte hält die Bestie fest im Griff als die Sonne über dem Hafen aufgeht und der Kopf der Fledermaus zu glühen beginnt. Gaos schlägt in Panik wild um sich und kann sich schließlich erst befreien und fliehen, als er zwei Klauen seiner eigenen Hinterläufe mit seinen Ultraschallstrahlen abtrennt. Die Klauen werden aus dem Hafenbecken gezogen und zur Untersuchung in ein medizinisches Labor gebracht. Die Überreste sind bereits unter dem Einfluss von Tageslicht geschrumpft und Dr. Aoki stellt fest, dass die Kreatur keine ultravioleten Strahlen verträgt. Da ihnen die Technologie für eine Strahlenwaffen in erforderlicher Größe nicht zur Verfügung steht, planen sie, Gaos in der Nacht anzugreifen und ihn festhalten, bis die Sonne aufgeht. Sie wollen ihn mit einer rotierenden Plattform aus dem Gleichgewicht bringen, um diesen Plan zu realisieren. Operation Rotor sieht vor, ihn mit einem Brunnen anzulocken, die eine künstliche Flüssigkeit versprüht, die nach Blut riecht und schmeckt. Die Motoren der Plattform überhitzen jedoch, der Rotor verlangsamt sich und Gaos entkommt erneut. Eichi beobachtet, wie das Wesen auf der Flucht ein Feuer mit einem körpereigenen Gas löscht und berichtet seine Großvater, dem Bürgermeister, von einem neuen Plan. Ein Waldbrand müsste das Monster aufscheuchen und gleichzeitig den energiehungrigen Gamera anlocken. Denn Gamera ist die letzte Chance, mit Gaos fertig zu werden.

 

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Für Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer aus dem Jahr 1967 kehrt Noriaki Yuasa auf Regiestuhl zurück und setzt mit dem neunmalklugen Eichi erneut auf eine Identifikationsfigur für die jungen Zuschauer, auch wenn der kleine Junge, der stets die richtigen Ideen mit sich führt, irgendwann tatsächlich etwas nervig ist. Effekttechnisch ist der Streifen dagegen weniger kindgerecht, denn neben tollen Miniatur-, Feuer- und Zerstörungseffekten fließt reichlich buntes Monsterblut einschließlich der abgetrennten Klauen von Goas, der zudem eine recht düstere Kreatur abgibt, welche alle Eigenschaften des klassischen Vampirs besitzt. Die Rahmenhandlung ist gut erzählt und dient in erster Linie der eigentlichen Monstergeschichte. Der gesamte Aufbau wirkt sehr stimmig und harmonisch, auch wenn Operation Rotor einen unnötig komplizierten Eindruck erweckt. Die DVD von Cult-Movie Entertainment bietet eine gute Bildqualität und wie der vorherige Titel eine integrale deutsche Synchronfassung, in der Fehlstellen der deutschen Kinovertonung nachsynchronisiert wurden. Ein sehenswertes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber ist wie gewohnt ebenfalls enthalten.

 

Bewertung
Gamera - Frankensteins Monster aus dem Eis 8/10
Gamera gegen Barugon - Frankensteins Drachen aus dem Dschungel 8/10
Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer 9/10

 

Ich hoffe, meine Blogreihe stößt weiter auf euer Interesse. Die Kaiju Sommer Reihe wird natürlich fortgesetzt. Schreibt mir gerne einen Kommentar mit eurer Meinung. Ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Das Meer war ruhig

31. Oktober 2012
Das Meer war ruhig (DVD)

"Das Meer war ruhig" ist ein ein ruhiges Surfer-Drama von Regisseur Takeshi Kitano aus dem Jahr 1991. Der Film ist seine dritte Regiearbeit und lag als DVD dem Capelight Pictures Mediabook zu "Outrage" bei, welchem ich bereits einen Blog spendiert habe. Wie versprochen möchte ich auch diesen Titel für euch besprechen.



Shigeru ist taubstumm, arbeitet bei der städtischen Müllabfuhr und wird von seinem Kollegen und den Gleichaltrigen nicht respektiert. Seine Freundin Takako teilt sein Schicksal. Als der auf einer Tour ein kaputtes Surfbrett findet, nimmt er es mit nach Hause und repariert es notdürftig. Er fängt an, sich täglich am örtlichen Strand am Surfbrett zu versuchen - ohne Neoprenanzug, den er sich nicht leisten kann. Seine Versuche bleiben relativ kläglich und die erfahrenen Surfer nehmen ihn nicht wirklich ernst. Als sein geflicktes Brett nicht mehr hält, kauft er sich von seinem nächsten Lohn ein hochwertiges Board und trainiert trotz des Spotts täglich, bis auch den Surfern auffällt, dass er täglich besser wird. Der Besitzer des örtlichen Surferladens schenkt ihm einen Neoprenanzug und macht ihn auf einen Wettbewerb aufmerksam, leider verpasst der Taubstumme seinen Start, da er den Ausruf seines Names nicht hört. Die Anderen kümmert das nach wie vor wenig. Shigeru lässt sich jedoch nicht entmutigen und surft weiter, so dass er irgendwann von den Anderen akzeptiert wird, leider jedoch für das Surfen seinen Job vernachlässigt. Sein Leben endet tragisch in einem Surfunfall, wirklich um ihn trauern tut aber nur seine treue Freundin Takako.

"Das Meer war ruhig" ist ein trauriger Film um einen jungen Mann, der wegen seiner Behinderung ausgegrenzt wird und um Anerkennung und Erfolg kämpft. Da die Hauptfigur taubstumm ist, ist der Titel relativ dialogarm. In Verbindung mit der ruhigen Erzählweise wirkt der 97 Minuten lange Spielfilm daher stellenweise sehr langatmig, daher werden eher ungeduldige Zuschauer ihn schnell als langweilig empfinden. Insgesamt bleibt der Film aber auch eher schwere Kost, da der Zuschauer nicht viel Einblick in die stoische Gefühlswelt von Shigeru erhält und seine Empfindungen alleine aus den Handlungen seines Umfeldes interpretieren und ableiten muss.
 
Die DVD bietet eine ordentliche Bildqualität, an der gebotenen Schärfe bleibt aber stets erkennbar, dass es sich nicht um ein High Definition Medium handelt. Das Bild zeigt bis auf vereinzelte Bildmarkierungen ansonsten keine Mängel. Der Ton liegt - genau wie beim Einzelrelease von Capelight Pictures - lediglich im japanischen Dolby Digital 5.1 Originalton mit deutschen Untertiteln vor. Da im Film sowieso relativ wenig gesprochen wird, ist die fehlende Synchronisation aber nicht sonderlich störend, auch wenn ich sie nicht nachvollziehen konnte. Als Bonusmaterial ist nur der Originaltrailer vorhanden.

"Das Meer war ruhig" ist leicht sperrig, aber durchaus einen Blick wert. Allerdings passt er so gar nicht zum Yakuza Thriller "Outrage" und spricht wahrscheinlich eher ein Arthouse Publikum an, daher empfinde ich die Beigabe des Filmes im Mediabook als eher ungeschickte Wahl.

Ich hoffe, meine Kritik zu dieser Mediabook Beigabe hat euch gefallen. Hinterlasst mir gerne einen Kommentar und teilt mir eure Gedanken über die eigenwillige Filmkombination mit.

Wir lesen uns.

Bruce Lee - Der Unbesiegte
MP Hartbox #5

In meinem heutigen Blog zur DVD Hartboxen Reihe von Motion Picture möchte ich euch den Bruceploitation Film Bruce Lee - Der Unbesiegte aus dem Jahr 1982 vorstellen. Bruceploitation ist ein Kofferwort aus Bruce Lee und Exploitation und bezeichnet ein Martial Arts Subgenre, das nach dem Tod von Bruce Lee im Juli 1973 entstand. In über einhundert Produktionen versuchten asiatische Darsteller mit Pseudonymen wie Bruce Le, Bruce Li oder Bruce Lei an die Erfolge der Kung Fu Legende anzuknüpfen.



Stuntman Ho Chung Tao, auch bekannt als James Ho, war Regisseur und Produzent des vorliegenden Streifens und übernahm unter seinem Künstlernamen Bruce Li die Hauptrolle des Films. Er gilt mit über 30 Bruceploitation Produktionen als erfolgreichster Bruce Lee Doppelgänger.

Die deutsche Vermarktung setzte jedoch dem Schwindel dieser Produktion die Krone auf, indem im Trailer behauptet wurde, das Filmmaterial sei ein Zusammenschnitt aus der TV-Serie Die grüne Hornisse, die zwischen 1966 und 1967 entstand und in der Bruce Lee tatsächlich die Rolle des Kato übernahm. Um diese irreführende Werbung zu unterstreichen, wurde der Name Bruce Lee in den deutschen Titel integriert.

Bei der DVD von Motion Picture handelt es sich laut Angabe des Labels um die weltweit einzige ungekürzte Veröffentlichung im originalen Bildformat von 2.35 : 1. Ein Disclaimer vor dem Film weist darauf hin, dass eine fehlende Szene im Master aus einer schlechteren Materialquelle ergänzt wurde. Meine Besprechung ist wie üblich alles andere als spoilerfrei und wurde von mir zur weiteren Veranschaulichung mit einigen Screenshots der DVD bebildert.



Ein Amerikaner betritt eine Kampfschule in Hongkong, beginnt die Technik der Schüler zu korrigieren, verspottet den Meister und fordert ihn zum Kampf heraus. Die Schüler lassen sich diese Provokation nicht gefallen und werden von John verdroschen. Bis Tang Wei eingreift.



Es ist mir ein Rätsel, was sich Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller Bruce Li bei dieser Eröffnungssequenz gedacht hat. Wenn man mit einer Actionszene startet, sollte es eigentlich knallen, um den Zuschauer zu fesseln, der Film startet dagegen mit der vergleichsweise schwächsten Martial Arts Einlage des ganzen Streifens, die eher zum Schmunzeln als zum Staunen einläd. Die Kicks der Kämpfer gehen so offensichtlich ins Leere, dass die Gegner teilweise gar vergessen, den Tritten überhaupt auszuweichen. Die beeindruckenste Leistung zeigt jedoch der Amerikaner John Ladalski, der mit seinen grandiosen darstellerischen Fähigkeiten sein verkorkstes Timing eindrucksvoll überspielt. Als ein Schlag von Bruce Li neben seinem bewegungslosen Kopf zur Ruhe kommt, fürchtet man bereits ein verlorenes Take, doch Ladalski reicht einen erschrockenen Gesichtsausdruck nach, zieht seinen Kopf zurück und rettet den Drehplan. Ein Lehrstück in Wirtschaftlichkeit und Method Acting!

Als das Telefon im Dojo klingelt, erledigt Tang Wei seinen Gegner und nimmt das Gespräch entgegen. An dieser Stelle beginnt die angekündigte Integralszene, der sichtlich Bildinformationen an der linken und rechten Seite fehlen.



Am Apparat ist ein Versicherungsunternehmen, bei dem Tang Wei anheuern möchte und vereinbart einen Termin mit seinem neuer Arbeitgeber. Im Unternehmen wird ihm der erfahrene Vermittler Mr. Lee vorgestellt, der ihn anlernen soll. Zusätzlich erhält er eine Trainingskassette über den Verkauf von Lebensversicherungen.

Der junge Chinese ist motiviert und zieht direkt los, um in Hongkong Klinken zu putzen, jedoch mit ausbleibendem Erfolg. Der Film wechselt in diesem Moment wieder zum korrekten Bildformat. Als er seine Mitschüler in der Kung Fu Schule anspricht, folgt eine kleine Martial Arts Einheit, zum Vertragsschluss kommt es aber nicht.

Unser Held ist die perfekte Identifikationsfigur. Ein Sympathieträger. Ein Versicherungsagent. Ein ideales Umfeld für einen guten Martial Arts Film. Es ist nahezu sträflich, dass der deutsche Vertrieb die kreativen Möglichkeiten dieses Plots nicht für eine kultige Namensgebung erkannt hat.
 
Bruce Lee - Der Vermittler mit der Affentechnik
Bruce Lee - Im Schatten der Police
Bruce Lee - Hongkong Insurance Fighter
Bruce Lee - Kung Fu Klinkenputzer
Bruce Lee - Der Versicherungsninja
Bruce Lee - Die Drückerkolonne schlägt wieder zu
 
Die Möglichkeiten scheinen endlos. Da ich gelernter Versicherungsfachwirt bin, hat mich der Film zu diesem Zeitpunkt wirklich neugierig gemacht. Ich habe mich freudig auf fachspezifischen Nonsense eingestellt.

Vor der Kampfschule wird Tang Wei bereits von John erwartet, der nach der Niederlage des Vortags seine Kampftechnik erlernen will und den Versicherungskämpfer nach Hause begleitet.

Am nächsten Tag begleitet der Kampfsportler Mr. Lee im Außendienst und erlebt, wie der Provisionsgeier mit schmierigen Lügengeschichten einer alten Frau eine Lebensversicherung aufschwatzt. Er kennt jede linke Tour und lässt sich sogar sein Mittagessen von der Kundin bezahlen.



Tang Wei ist sichtlich vom Verkaufstalent seines Ausbilders beeindruckt und erzählt John beim Training von seinem Tag. Der Amerikaner ist dagegen etwas abgeklärter und traut Mr. Lee nicht über den Weg. Es folgten ein paar Stretchübungen der Kampfsportler, die gepaart mit ihrem angestrengten Stöhnen, ein paar befremdlichen Textzeilen und dem übermannenden Stellungsspiel einen leicht homoerotischen Touch haben.



Da der Film eine weitere Kampfszene benötigt, wird Tang Wei grundlos von zwei streitlustigen Typen beim Joggen angegriffen. Unser Held kann die Kerle problemlos in die Flucht schlagen und ist interessanterweise zu keiner Zeit durch diesen Zwischenfall irritiert. In Hongkong gehören Überfälle beim Training scheinbar zum guten Ton.



Es wird Zeit, den Antagonisten zu etablieren. Fimproduzent und Regisseur Cheon hat finanzielle Probleme und plant, seinen Star Chin-Long bei Mr. Lee über 2 Millionen Dollar gegen Unfallschäden zu versichern. Ein Unfall am Filmset ist leicht arrangiert. Dem ausgefuchsten Vertreter ist dieser betrügerische Plan jedoch zu heikel, weshalb er den Kunden gegen ein kleines Bestechungsgeld an Tang Wei vermittelt.

An dieser Stelle muss ich direkt einhaken, denn aus diesem Komplott dürfte kein müder Cent für den Produzenten herausspringen. Eine Unfallversicherung leistet im Falle einer Invalidität, einer dauerhaften Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit. Die volle Versicherungssume wird bei Vollinvalidität fällig. Aus welchem Grund sollte Chin-Long, der nicht mehr arbeitsfähig wäre, diese Leistung an seinen Arbeitgeber abtreten? Er hätte keinen Vorteil, viel mehr hängt er sich eine Zielscheibe mit der Aufschrift Goldesel um den Hals. Eine Lebensversicherung wäre eine etwas passendere Alternative, da die enorme Versicherungssumme etwas spartenüblicher ist, im Erbenfall käme es aber sicherlich zu Streit.

Es folgt der epische Auftritt des echten Bruce Lee auf dem Cover einer Kung Fu Zeitschrift. Tang Wei erzählt John von seinem berühmten Klienten und besorgt sich für den Termin einen neuen Anzug.

Er besucht Chin-Long beim Kampftraining, kann ihn aber nicht von der Police überzeugen, obwohl die Prämie bereits von Produzenten entrichtet wurde. Als Tang Wei die Technik des Filmstars erkennt, greift er den Vertreter an, um seine Fähigkeiten zu prüfen. In diesem Film muss einfach mindestens jede zweite Szene eine Prügelei beinhalten. Sein Anzug ist ruiniert, da sich der Vermittler jedoch wacker schlägt, unterschreibt Chin-Long letztlich trotz seiner Bedenken.



Was hängt dort eigentlich für ein Poster an der Wand? Ich dachte zuerst, es handelt sich um David Hasselhoff.

Für den erfolgreichen Vertragsabschluss überreicht Mr. Lee seinem Lehrling einen Festanstellungsvertrag mit Fixum für ein halbes Jahr. Zum Dank überlässt er dem windigen Vertreter die saftige Provision. Spätestens in diesem Moment war mir klar, dass Tang Wei für diesen Job ungeeignet ist. Kein echter Vermittler verzichtet auf seine Provision.

Am Filmset sehen wir eine Martial Arts Szene von Chin-Long. Der Regisseur drängt ihn, einen Stunt selbst auszuführen und mit einem Salto von einem Balkon zu fallen. Der Star verfehlt die Matte und verletzt sich leicht.



Im Versicherungsunternehmen sorgt der Unfall für Aufregung. Der Chef ist aufgebracht und verlangt, dass Tang Wei am Filmset in Erfahrung bringen soll, wieso Chin-Long seine Stunts selbst ausführt? Da sich der Star allerdings nur den Rücken verstaucht hat, erhält der Produzent ein Schmerzensgeld von 2.000 Dollar ausgezahlt.

An dieser Stelle verstehe ich die Aufregung überhaupt nicht. Oh Hilfe, ein Kunde verlangt eine Leistung! Zum einen geht es um einen vergleichbar kleinen Betrag, zum anderen hat Tang Wei seinen Job tadellos ausgeübt. Es ist seine Aufgabe, Abschlüsse zu erzielen. Die Antragsabteilung muss prüfen, ob ein Risiko auch tragbar ist. Bei einer so gewaltigen Versicherungssumme wird jedes wirtschaftliche Unternehmen eine akribische Risikoprüfung vornehmen. Und ich würde einen Kung Fu Star, der seine Stunts selbst durchführt, nicht ohne entsprechende Ausschlüsse versichern. Hinzu kommt, dass im Versicherungsfall immer ein Sonderkündigungsrecht für beide Seiten gilt. Das Unternehmen könnte also die Reißleine ziehen.

Da sich Tang Wei verantwortlich fühlt und er ein Idiot ist, entscheidet er sich als Stuntman für Chin-Long anzuheuern. Mit Hühnereiern trainiert er die Präzision seiner Technik, um möglichst realistisch auszuteilen, ohne andere Darsteller zu verletzen. Aus iregendeinem Grund ist diese Szene unfreiwillig selbstironisch.



In der Filmproduktion kommt es zu weiteren Unstimmigkeiten. Um die Action für den Streifen zu verfeiern, heuern sie Meister Xian an, der den Handlangern des Regisseurs eine Kostprobe seines Könnens spendiert.



Tang Wei erhält von Chin-Long eine kurze Führung durch das Filmstudio, bei der der junge Vermittler in ein paar Fettnäpfchen trägt. Als Stuntman überzeugt er hingegen den Meister, als er fröhlich durch die Luft wirbelt.



Tang Wei hält sich für den Geilsten und bekommt sogar einen schönen Trollface Shot spendiert.



Er erhält von Chin-Long eine Einweisung in die Unterschiede zwischen echten Kämpfen und Kämpfen im Film, auch wenn er eigentlich gerade erst im Eier Training gezeigt hat, dass er darauf vorbereitet ist.

Die nächsten Drehtage verlaufen weniger glücklich. Tang Wei wird schikaniert, er bewege sich angeblich zu schnell und riskiere Verletzungen bei den anderen Darstellern. Als er einen Salto über einen Tisch ausführen soll, tauschen die Komparsen die Requisite heimlich aus, so dass der Tisch zusammenbricht.



John rastet aus und beginnt eine Schlägerei am Set, die vom Meister unterbunden wird. Im gemeinsamen Sparringstraining bauen Tang Wei und der Amerikaner ihre Aggressionen ab.



Urplötzlich fällt dem Regisseur ein, dass er Tang Wei als Stuntman für einen weiteren Film dringend benötigt, daher sollen sich seine Leute bei ihm entschuldigen. Bei einem Sturz verletzt sich unser Held jedoch schwer, da Mitglieder der Crew Metallstäbe in einer Sicherheitsmatte versteckt haben.



Chin-Long ist aufgebracht und verlangt die beste Behandlung für sein Double. Er übersteht die Op, die Dreharbeiten verzögern sich jedoch und der Starttermin des Films ist gefährdet, da sich Chin-Long weigert, seine Stunts selbst auszuführen. Es kommt am Set zu einer Schlägerei mit dem Star, da ihn der Regisseur als Weichling beschimpft.



Verzweifelt besucht der Produzent Tang Wei im Krankenhaus und kann ihn überzeugen, für ein höheres Gehalt wieder einzusteigen. Nachdem er von John gescholten wird, zieht er seine Zusage jedoch telefonisch zurück. In dieser Nacht wird John von Schlägern überfallen, die er lädiert in die Flucht schlagen kann.



Langsam dämmert selbst Tang Wei, dass etwas im Filmgeschäft nicht stimmt. Am nächsten Tag wird der verletzte Stuntman beim Training überfallen. Trotz Bewaffnung sind die Angreifer jedoch keine Gegner für ihn.



In der Zeitung erscheint ein Artikel über den Produzenten. Er sei in Schwierigkeiten, da er von seinem Stuntman verlassen wurde. Aus welchem Grund Tang Wei übrigens plötzlich der einzige Stuntman in Hongkong zu sein scheint, habe ich nicht ganz begriffen. Zumindest gibt es genug Handlanger, die sich bereitwillig verprügeln lassen.

Um herauszufinden, wer hinter den Überfällen steckt, willigt Tang Wei erneut ein, wieder für den Regisseur zu arbeiten. Da der nächste Stunt besonders gefährlich werden soll, sorgt Chin-Long dafür, dass der Stuntman gut versichert ist. Als sie in einem Restaurant die Bedingungen besprechen, entdenkt John die Kerle, die ihn überfallen haben. Gemeinsam mit Tang Wei verfolgt er die Haluken und gibt ihnen Saures. Danach lassen sie den Männer ohne weitere Fragen zu ihren Auftraggebern einfach laufen. Seriously?



Zu Hause angekommen reden die Freunde weiter über die Vorkommnisse. Tang Wei ermahnt John, keinen Stunk zu machen, da er als Stuntman gut bezahlt wird. Seinen sicheren Job bei der Versicherung, für den er eigentlich erst in diese lebensgefährliche Arbeit gestürzt hat und für den er seine saftige Provision sausen ließ, hat er inzwischen aufgegeben. Ist jetzt das Drehbuch oder die Figur dämlicher?

Im Produktionsstudio denken der Regisseur, Chin-Long und der Meister inzwischen darüber nach, mit welchem Stunt sie ihren Film aufmöbeln können. Der Meister schlägt vor, dass Tang Wei über ein fahrendes Auto springen soll. Der Star ist von der Idee begeistert.

Der Stuntman willigt tatsächlich ein, die waghalsige Szene zu drehen. Beim ersten Versuch beschleunigt das Auto zu stark und Tang Wei kann nur knapp ausweichen. Trotz der offensichtlichen Sabotage will Tang Wei weitermachen. Beim zweiten Versuch glückt das Kunststück.



Das Vorführpublikum und die europäischen Verleiher sind begeistert und bieten dem Produzenten an, jeden Film mit Tang Wei ungesehen zu finanzieren. Chin-Long ist angefressen, da er seinen Ruhm nicht teilen will, doch der Stuntman ist verschwunden, bevor ihn Cheon seinen Geldgebern vorstellen kann. Er will aus dem schmutzigen Filmgeschäft aussteigen.

Auf dem Weg vom Studiogelände wird Tang Wei von weiteren Handlangern überfallen, er kann sich aber überwältigen.



Indessen droht der Meister, John zu töten, wenn er nicht in den nächsten zwei Stunden Hongkong verlässt. Der Amerikaner entscheidet sich für den Zweikampf, ist dem Auftragskiller jedoch unterlegen. Der Gesichtsausdruck Ladalskis ist ein weiteres Highlight seiner Schauspielkunst.



Überraschend eilt ihm Tang Wei zur Hilfe, dem endlich ein Licht aufgeht und prügelt den Meister durch das Zimmer. Da es sich um einen epischen Fight handelt, endet er mit einem klassischen gesprungenen Kick in Slow Motion mit einem Freeze Frame als Sahnehaube. Da kennt jemand wirklich alle Tricks des Genres.



In der Produktionsfirma rechnen bereits alle mit dem Tod von Tang Wei. Chin-Long, seine Ehefrau und Mr. Lee wollen Cheon auszahlen, um das Unternehmen zu übernehmen, denn jeder von ihnen hätte einen Anspruch von 500.000 Dollar der Versicherungsleistung. Aus welchem Grund Tang Wei nach allen Vorkommnissen die ziemlichtigen Geschäftsleute als bezugsberechtigt eintragen lies, bleibt unbeantwortet. Und wollte der Regisseur anfangs nicht seinem Star ans Leder? Aus welchem Grund stecken die beiden plötzlich unter einer Decke? Mind Fucking Plot Twist!

Doch der Meister ist tot und Tang Wei stellt die Bande zur Rede. Die Halunken sind allerdings wenig beeindruckt, da der Stuntman keine Beweise für seine Anschuldigungen hat. Tang Wei will trotzdem zur Polizei gehen und wird von einigen Handlangern des Studios angegriffen, bevor er sich mit Chin-Long durch ein paar Sets prügelt. Als episches Finale stürzen sie in Slow Motion von einem Balkon.



Tang Wei übersteht den Sturz und verlässt das Studio, während der Regisseur beteuert, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt hat. Doch kein Angebot des Filmemachers kann den Stuntman zum Bleiben veranlassen.



Bruce Lee - Der Unbesiegte ist ein einfach gestrickter Martial Arts Streifen. Die Handlung ist nicht sonderlich gut durchdacht und dient nur als loser Rahmen für die Actionszenen. Die Zielgruppe des Streifens bilden im Grunde Kung Fu Fans, die spätestens in jeder zweiten Szene eine Schlägerei sehen wollen. Die Action ist nicht herausragend, überzeugt aber zum größten Teil. Die charmanten Ausrutscher bieten zusätzlichen Unterhaltungswert.

Der Transfer der DVD bietet eine akzeptable Schärfe und zeigt gelegentlich Kratzer, Laufstreifen oder Verschmutzungen.

Der deutsche Dolby Digital 1.0 Monoton ist gut verständlich und hat erfreulicherweise keine Fehlstellen. Weitere Sprachfassungen oder Untertitel werden nicht geboten.

Das Bonusmaterial bietet die um über 20 Minuten gekürzte deutsche Videofassung des Streifens, die im Ansichtsverhältnis 1:85 : 1 vorliegt und massiv Bildinformationen am linken und rechten Bildrand unterschlägt. Zudem sind eine Bildergalerie sowie Trailer enthalten.


 
Deutsche Videofassung im Ansichtsverhältnis 1.85 : 1


DVD Bild im Ansichtsverhältnis 2.35 : 1
 
Bruce Lee - Der Unbesiegte ist ein solider Bruceploitation Streifen, der für Martial Arts Enthusiasten trotz offensichtlicher Schwächen durchaus Unterhaltungswert bietet. Fans des Genres begehen jedoch kein Sakrileg, wenn sie den Titel auslassen.

Ich hoffe, meine kleine Einführung in dieses asiatische Subgenre des Exploitation Films hat euch ein wenig unterhalten. Über euer Feedback im Kommentarbereich oder ein kleines Danke würde ich mich freuen.

Wir lesen uns.



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