Filmbewertungen von vaeliks

/image/movie/the-revenant---der-rueckkehrer-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Geteilte Meinungen gibt es immer, wird es immer geben und es wäre ja auch langweilig, wenn alle das Gleiche denken würden. Für mich ist der Film ein Meisterwerk. Vielleicht gleich zu Anfang mal eine Liste von Eigenschaften, die man benötigt um den Film tatsächlich gut zu finden. Wer mit dieser Liste schon nichts anfangen kann, wird den Film vermutlich auch nicht sonderlich toll finden.
Man braucht sehr viel Aufmerksamkeit und Interesse an philosophischen und stylistischen Mitteln, die der Film bedient. Weiterhin Interesse an einer kompakten Story, aus der jedes Element ausführlich geformt wird und viel Mühe darin investiert wurde. Und letztendlich auch eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als 90 Minuten, da der Film an die 2 Stunden und 30 Minuten dauert! Es ist definitiv nicht jedermanns Sache, deswegen einfach nur gucken, wenn ein Interesse daran vorhanden ist. Kein Sonntag-Nachmittag-Film! Wer von vornherein meint, kurze Story, zu lange Spielzeit, sollte sich eventuell etwas anderes suchen.

Hier einfach mal ein paar Punkte, die auf den Film am meisten zutreffen (alles meine Meinung):

Punkt 1 - Das Projekt: Das Projekt gab es schon mehrere Jahre. Die Problematik an der Sache war vor allem das Wetter und das Klima an den Drehorten. Der Film wurde ohne jegliche Verwendung von künstlichen Wetterverhältnissen und künstlichem Licht gedreht und produziert. Ich für meinen Teil habe so etwas noch nicht oft gehört, denn hier und da wird immer mal etwas getrickst für ein schönes Bild. Hier nicht. Das halte ich dem Film zu Gute. Das merkt man den phänomenalen Bildern auf jeden Fall an!

Punkt 2 - Kamera und Bild: Die Kameraführung offenbart sich bereits in den ersten Minuten und beeindruckt auf voller Linie. So eine Kameraführung, übrigens im ganzen Film, habe ich noch nie gesehen. Besonders beeindruckend gleich in der Schlachtszene am Anfang, in der der Kameramann einzelnen Personen folgt, die Kamerafahrten explizit auf das Geschehen und die Emotionen lenkt und das alles ohne viele Schnitte. In vielen anderen Produktionen hätte man mit vielen Schnitten auf rasante Action gesetzt. Ähnliche wundervoll arrangierte Kamera-Arbeit findet man im ganzen Film. Zurecht bekam Emmanuel Lubezki hierfür seinen Oscar. Seine Kamera-Innovation ist bereits bekannt. Seine Arbeit an dem Film ist maßgeblich für das Gesamtwerk.

Punkt 3 - Plot: Die Geschichte nimmt sich Zeit für die wichtigsten Charaktere des Films und die Geschichte selbst. Entgegen den Hollywood-Konventionen hält sich der Film nicht an 90 oder 100 Minuten, sondern erzählt was er erzählen will und wie lang er es will. Der Plot selbst verspricht eine kleine Geschichte. Allein beim Namen Alejandro Gonzáles Inarritu weiß man aber, man bekommt nicht etwas konventionelles, sondern etwas anspruchsvolleres. So erzählt der Film die Geschichte von Hugh Glass, die zum größten Teil Survival-Elemente bietet. Da das jedoch kein einfacher Film ist, bleibt er nicht dabei und versucht auch das Innenleben des Charakters zu beleuchten und ihm näher zu kommen. So werden philosophische und stylistische Mittel harmonierend miteinander verknüpft.
Auch einfach skizzierte Figuren, wie die des Fitzgerald, werden optimal dargestellt und leisten Ihre Aufgabe. Ich habe über die Laufzeit keine Langeweile gehabt. Ich finde sogar, die fast schon dokumentarisch gefilmten Naturaufnahmen zwischendurch sehr entspannend. Fast wie eine kleine Pause.

Punkt 4 - Bild: Das Bild besticht durch wunderschöne Naturaufnahmen und wie oben bereits erwähnt, kommt der Film prächtig ohne künstliches Licht aus, sondern größtenteils durch den hellen weißen Schnee, der genug Licht erzeugt. Oder in dunkleren Szenen auch einfach ein Lagerfeuer. Das Bild ist gewaltig, die Naturaufnahmen ein Hochgenuss, neben den schauspielerischen Leistungen eine beeindruckende Idee, die voll aufgeht. Ich finde das Bild einzigartig, habe ich bisher alles so miteinander verknüpft noch nicht gesehen!

Punkt 5 - Die Schauspieler: Allen voran natürlich Leonardo Di Caprio trägt den Film zu einem großen Teil mit seiner Präsenz, seinem Mut und seinem unbeugsamen Willen. Manche meinen er kriecht und stöhnt den meisten Teil des Films. Diese haben anscheinend nicht verstanden, worum es in dem Film geht und kein Interesse an Authentizität und Leistung. Schließlich geht es um einen Mann, der nach einem Bären-Angriff nur noch kriechen und stöhnen kann, von allen zurückgelassen wird, sein Kind verloren hat und versucht zu überleben und Gerechtigkeit zu finden. Und Di Caprio hängt sich rein, versucht auch kleinere Szenen mehr auszukosten und bietet eine Leistung, für die er sein überfälligen Oscar verdient hat. Das zweite Prunkstück bietet ohne Zweifel Tom Hardy, der aus einer einfach skizzierten Rolle im Drehbuch ein wesentlichen Anteil am Gesamtwerk bietet. Ihm stehen solche Rollen schon immer. Er fügt seiner Figur gute Akzente zu und spielt fantastisch. Der übrige Cast, bestehend aus Franzosen, Amerikanern und echten Indianern sorgt für pure Authentizität.

Punkt 6 - Musik: Die Musik besticht durch ihre Einfachheit. Das Hauptthema, das aus wenigen langgezogenen Tönen besteht, mit kleinen Pausen zwischen den Tönen, fügt sich mehr als nahtlos, authentisch und passend in den Film ein. Sie drückt Nachdenklichkeit aus und weiß immer im richtigen Moment zu erscheinen.

Alles in allem sage ich: Ein Film von Alejandro Gonzáles Inarritu. Guckt euch vielleicht vorab ein paar seiner Filme an, dann sieht man vorab schon mal, worauf man sich hier einlässt.
Meine Meinung: Eines der best fotografierten Meisterwerke, das ich je gesehen habe...

Zum Schluss noch die technische Wertung: Bild ist absolute Referenz, Ton zwar nur DTS, aber völlig ausreichend mit tollen direktionalen Effekten. Extras leider nur ein "Making of", das aber leicht das Thema verfehlt, sind eher die Gedanken des Regisseurs... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 25.08.16 um 10:59
/image/movie/the-hateful-8--neu_klein.jpg
Endlich hab ich den Film gesehen. Endlich kann ich mich auf eine Seite stellen. Entweder auf die der Enttäuschten, die mehr erwartet haben von diesem groß angekündigten, achten Tarantino-Film. Oder aber auf die Seite der Begeisterten, deren Hoffnungen voll erfüllt wurden.
Doch so einfach ist es bei mir leider nicht. Irgendwie ist es vielmehr so, dass mich sehr, sehr viel an dem Western begeistert hat, aber dennoch etwas zu meinem insgeheim erhofften Lieblingsfilm fehlt. Ich leg mal los:
Der Beginn des Films, die Kutschfahrt samt dieser genialen Tarantino-typischen Unterhaltungen und der perfekt ausgearbeiteten Charaktere vor der grandiosen Kulisse, hat mich einfach nur umgehauen. Ich dachte mir: "Wow, das könnte mein Film werden". Der Humor war genau auf einem erträglichen, vielleicht sogar perfekten Level. Auch die Szenen im vorübergehenden Domizil der Figuren waren stark, alles erinnerte an ein wunderbar bis ins Detail durchgeplantes Kammerspiel, das sich immer mehr zum Krimi entwickelt. Ganz großes Kino!
Die Darsteller, zum großen Teil bereits im Herbst ihrer Schauspielerkarrieren angelangt, haben perfekte Arbeit abgeliefert. Kurt Russell und Samuel L. Jackson muss ich hier besonders hervorheben. Absolut unglaublich, was die Zwei hier aufs Parkett zaubern. Genauso Walton Goggins, der mich hier absolut positiv überrascht hat. Tarantino hat hier tatsächlich die perfekte Besetzung zusammengestellt und selbst der mitunter scharf kritisierte Channing Tatum war in meinen Augen alles andere als eine Fehlbesetzung. Jennifer Jason Leigh, Michael Madsen, ebenfalls herausragend! Tim Roth hat für meinen Geschmack etwas zu sehr nach einer Christoph Waltz-Kopie ausgesehen, die deutsche Synchro tat ihr Übriges.
Nun komme ich zu den negativen Seiten des Films, wenn man sie so nennen kann. Eben die Punkte, die mich zum Ende hin leicht enttäuscht haben, weil der Start so hervorragend war:
Wie man es aus den letzten Filmen von Tarantino kennt, geizt er selten mit Blut und Brutalität. Bei einigen Filmen passt es, doch für meinen Geschmack übertreibt er es in "The Hateful 8" hin und wieder. Ohne zu viel zu verraten, belasse ich es bei der Behauptung, dass der Film davon profitiert hätte, wenn weniger Gehirn und Blut durch die Gegend gespritzt wäre. Denn was Tarantino hier für ein Kammerspiel erfunden hat, braucht keine zerfetzten Körperteile. Auch keine durch Revolverschüsse weggeplatzten Köpfe, alles ein wenig "too much" in meinen Augen.
Ein weiterer, für mich enttäuschender Punkt ist die Handlung des Film zum Finale hin, hier möchte ich wieder nicht zu weit vorgreifen, dennoch muss ich gestehen, dass mir irgendwie eine Pointe fehlte, als der Abspann erschien. Vorher wurden komplexeste Verstrickungen offengelegt, der Schlusspunkt hätte noch etwas effektvoller sein dürfen.
Es ist trotz kleiner Abstriche ein grandioser Film geworden, ohne Frage. Ein wenig Kriminaltheater, ein wenig "Reservoir Dogs", grandios geschauspielert und erfreulicherweise auch eine Hommage an das von Tarantino so geliebte Westerngenre, was mich persönlich ganz besonders freut. Starker Film, unbedingt mindestens 2x ansehen...!!!
Bild in diesem 70mm-Superbreitbild-Format ist einfach überragend, besonders in den Landschaftsaufahmen. Der Soundtrack hat den Oscar voll verdient, die deutsche Tonspur im HD-Format ist absolut hochwertig und super synchronisiert, mit vielen direktionalen Effekten. Um so mehr enttäuschen dann die mageren Extras bei diesem Release... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 20.08.16 um 14:25
/image/movie/Adele-Live-at-the-Royal-Albert-Hall_klein.jpg
Adele hat mich überrascht. Sie redet zwischen den Songs zwar recht viel, aber immer sympatisch und bodenständig. Das Bauarbeiterlachen kommt echt rüber und sie beweist, dass sie es versteht, ihr Publikum nicht nur mit ihrer Musik zu faszinieren. Mit ihren 23 Jahren hat sie schon Entertainerqualitäten, die für die Zukunft noch viel versprechen. Am Royal Abend ist sie sehr gut bei Stimme, und überzeugt vor allem neben den bekannnten kraftvollen Songs mit vollem Stimmvolumen in den ruhigen Songs mit zurück genommener, fast zarter Intonation. Klar ist das alles ein bisschen "old school" - Adele bewegt sich sehr wenig und singt und unterhält sich nur mal stehend und mal sitzend gänzlich ohne Showeffekte. Keine aufwendige Lightshow, keine hektisches Umziehen, keine Gigantomanie - sehr beruhigend, dass so etwas heute noch möglich ist. Adele ist stets präsent und berüht durch ihre Stimme mit ihren meist selbst geschriebenen Songs und ein paar ausgesuchten Cover-Songs und den dazu gehörenden Stories.
Das Finale des etwa 1 1/2 Stunden langen Konzertes ist großes emotionales Entertainment, dass nur heutzutage wenige Künstlerinnen so bieten können: Dem Amy Winehouse gewidmeten und durch tausende Handys illumierten immer wieder wunderschönen "Make you feel my love" folgt der Höhepunt mit dem besten Adele-Song "Someone like you". Hiermit hat sie einen Klassiker über eine "verlorene Liebe" geschaffen und ist an diesem speziellen Abend glaubhaft ergriffen. Das Publikum singt lauthals den Refrain und Adele verdrückt auch ein paar Tränchen. Mit dem Knaller "Rolling in the deep" und einem Goldlamettaregen endet ein unvergesslicher Abend, den ich mir auszugsweise immer wieder gerne ansehe.
Bild ist stellenweise in den dunkleren Passagen etwas verrauscht, dafür überzeugt die HD-Tonspur umso mehr. Extras ist nur ein einziges "hinter den Kulissen"-Feature dabei, was ein wenig enttäuscht... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 08.08.16 um 00:56
/image/movie/der-marsianer---rettet-mark-watney-3d-blu-ray-3d-und-blu-ray-und-uv-copy-neu_klein.jpg
Ein Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft: Die Menschen unternehmen Expeditonen zum Mars, so auch einige NASA-Wissenschaftler. Aufgrund eines Sandsturms tritt die Crew die verfrühte Heimreise an, doch ein Totgeglaubter bleibt zurück. Der Astronaut und Botaniker Mark Watney fristet fortan ein recht einsames Leben auf dem roten Planeten, während auf der Erde einige Wochen später eilig Rettungspläne geschmiedet werden. Denn die Reise zum Mars dauert verdammt lange und die Vorräte des einzigen Menschen auf dem Mars halten nicht ewig.
"Der Marsianer" schlägt in die richtige Kerbe - nach erfolgreichen und teilweise preisgekrönten Blockbustern wie Gravity oder Interstellar geht es wieder einmal in die Tiefen des Weltalls. Für die Regie den bereits im Umgang mit fremden Welten erfahrenen Ridley Scott, der uns bereits mit "Alien" beglückte, einzusetzen, ist nur einer der klugen Schachzüge, den die Produktionsfirmen da gemacht haben - neben einer absoluten Star-Besetzung.
Vollkommen allein, auf einem ganzen Planeten der einzige Mensch zu sein und dabei unendlich weit von der Erde entfernt - in "Der Marsianer" gelingt es den Filmemachern, diesen Albtraum zu inszenieren ohne dabei ins vollkommen Deprimierende abzudriften. Das liegt vor allem an dem optimistischen und überaus sympathischen Charakter Mark Watney, der durch das facettenreiche Schauspiel von Matt Damon zum Leben erweckt wird. Den Film über weite Teile allein zu tragen, gelingt ihm dabei genauso mühelos wie den Zuschauer voll und ganz auf seine Seite zu ziehen und bei jeder seiner Handlungen mitfiebern zu lassen.
Besonders spannend wird der Film nach der Erklärung der Ausgangssituation, sobald sich die NASA einschaltet, um den Gestrandeten zu retten. Denn neben dem Problem der Einsamkeit auf dem roten Planeten, installiert der Film noch einen Countdown, der die Spannung hält - die Vorräte für Watney gehen nämlich langsam aber sicher zur Neige. Mit seinen MacGuyer-mäßigen Fähigkeiten und seinen Basteleien, die beim Zuschauen jede Menge Spaß und Unterhaltung bringen, kann Watney das Ganze allerdings noch etwas hinauszögern. Es kommt nach und nach natürlich trotzdem zu einiger zeitlicher Bedrängnis, was die Spannung stetig steigert bis der Zuschauer zum Ende hin fast in die Sitzlehne des Vordermanns beißt.
Atmosphärisch überzeugt "Der Marsianer" auf ganzer Linie, der 3D-Effekt erschafft eine atemberaubende Räumlichkeit und lässt den Zuschauer mit ins All fliegen und auf dem Mars herumwandern. Untermauert werden diese Bilder neben dem üblichen dramatischen Score auch von bekannter 70er und 80er Jahre Musik, die für eine Auflockerung der eigentlich albtraumhaften Lage sorgt. Was ebenfalls dazu beiträgt, dass das Ganze nicht allzu bedrückend um die Ecke kommt, ist das bewusste Weglassen von emotionalen Gesprächen oder tränenreichen Botschaften seitens Watney oder seiner Familie. Der Fokus liegt vielmehr auf der Beziehung zwischen den tüchtigen Menschen bei der NASA und dem festsitzenden Watney, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch moralische Höhen und Tiefen auslotet.
Dafür muss man sich als Zuschauer aber auch damit abfinden, dass Der Marsianer nicht nur ein Loblied und großer Werbefilm für die NASA ist, sondern auch die ur-amerikanische Wir-können-alles schaffen-Mentalität glorifiziert. Kameradschaft, Verantwortungsgefühl und das Kämpfen für das richtige Sache sind die Schlagworte für dieses Weltraum-Spektakel, in dem sogar China plötzlich ein Freund, ein guter Freund und damit das Beste auf der Welt verkörpern darf. Einige Entscheidungen der Protagonisten erscheinen zwar durchaus möglich, aber manchmal einfach unwahrscheinlich und vorschnell.
Alles in allem ist "Der Marsianer" ein sehr spannendes und atmosphärisch stimmiges Weltraumabenteuer. Mithilfe von ausdrucksstarken Bildern und überzeugenden Raumeindrücken wird eine dichte Atmosphäre kreiert, in die sich der Zuschauer hineinfallen lassen kann. Die Besetzung ist durchweg gut gewählt und sehr fähig (allen voran natürlich Matt Damon) und überraschenderweise von Diversität geprägt - eine angenehme Abwechslung. Wenn man mit allen Entscheidungen der Protagonisten vollends mitgeht und die NASA für die beste Firma der Welt hält, steht dem uneingeschränkten Filmgenuss nichts mehr im Weg.
Bild ist sowohl in 2D als auch in 3D absolute Referenz, die deutsche Tonspur kommt zwar nicht an die englische Tonspur heran, ist aber völlig ausreichend und mMn hervorragend synchronisiert. Leider sind die Extras etwas mager und gehen eher als Werbematerial durch... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 05.08.16 um 13:45
/image/movie/die-verurteilten-neu_klein.jpg
Was macht einen ausgezeichneten Film aus? Es sind meist nur ein paar Dinge, wovon den meisten doch oft etwas fehlt: Eine gute Geschichte; ein guter Regisseur, der sie zu erzählen weiß; gute Schauspieler, die jeden Satz verkörpern, den sie von sich geben; einen guten Score, der angemessen die Szenen untermalt. Regisseur Frank Darabont hat hier alles davon.
Seine beiden Hauptdarsteller Tim Robbins und Morgan Freeman spielen sich gegenseitig oscarreif. Die Novellen-Vorlage von Stephen King zeigt, worauf es bei einem Top-Movie immer drauf ankommt: Auf eine gute Geschichte! Und die hat "Die Verurteilten" zu bieten.
Aber auch Clancy Brown als sadistischer Wärter, Bob Gunton als fieser Gefängnisdirektor, alle Rollen sind einfach perfekt besetzt bis in die kleinste Nebenrolle.
So werden wir Zeuge einer ganz wunderbaren Geschichte, die die Sehnsucht nach Freiheit vollkommen richtig beschreibt. Männer, die im Gefängnis ein Dach teeren und sich danach ein Bier gönnen dürfen, fühlen sich plötzlich wie freie Arbeiter. Psychologisch richtig inszeniert Darabont mit ruhiger und sicherer Hand das Geschehen, hetzt nicht und fügt keine unnötigen Spielereien ein. Alles, was wir sehen, dient nur dem Fortlauf der Geschichte. So muss es sein - so schön kann Kino sein!
Der Bild-Transfer ist für einen 26 Jahre alten Film hervorragend, die deutsche Tonspur in HD klingt ebenso gut. Extras könnten mMn mehr auf der Disk sein... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 04.08.16 um 12:20
/image/movie/prometheus---dunkle-zeichen-3d-blu-ray-3d---blu-ray---bonus-blu-ray-neu_klein.jpg
Am 6. Tag erschuf Gott den Menschen... oder doch nicht...???
In der griechischen Mythologie war es Prometheus, der die Menschen aus Ton formte und fortan ihr Lehrmeister war. So ähnlich geht Ridley Scott in seinem Science-Fiction-Horror-Blockbu ster "Prometheus" der Frage nach dem menschlichen Ursprung auf den Grund.
Die beiden Wissenschaftler Elizabeth Shaw und Charlie Holloway sammeln über mehrere Jahre auf der ganzen Welt uralte Beweise, die ihre These, dass der Mensch von einer außerirdischen Rasse geschaffen wurde, untermauern sollen.
Und so starten die Beiden mit Hilfe des reichen Investors Peter Weyland und einer Gruppe von Wissenschaftlern sowie dem Androiden David im Raumschiff Prometheus ihre Mission - die Aufspürung und Kontaktaufnahme mit den sogenannten "Konstrukteuren" der Menschen.
Dank der in verschiedenen Höhlen gefundenen Sternenbilder erreichen Sie nach ca. 2 Jahren einen erdähnlichen Planeten, auf dem die Konstrukteure vermutet werden. Doch schon kurz nach der Ankunft wird der Besatzung klar, dass es nicht unbedingt zu einem netten Familientreffen kommen wird...
Ich muss gestehen, dass ich damals im Kino nicht unbedingt alle Zusammenhänge sofort verstanden habe. Die gewaltigen Bilder und die actionlastige Atmosphäre im der zweiten Hälfte ließen mich beinahe erstarren und später etwas unschlüssig aus dem Kino stolpern.
Eine Zweitsichtung sollte zu Hause etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Aber auch wenn mir einige Dinge klarer geworden sind, lässt der Film so manche Frage leider unbeantwortet.
Unabhängig von den vielen Fragen und wenigen Antworten hat "Prometheus" auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert. Das lässt mich dann über etliche logische Schwächen und einige schauspielerische Fehlbesetzungen gnädig hinwegsehen.
Schauspielerisch bewegen sich zwei Charaktere auf einem besonders hohen Niveau: Noomi Rapace mit ihrer enormen physischen Darstellung (insbesondere die Abtreibungsszene). Und Michael Fassbender mit der Darstellung des Androiden David, dessen Absichten nie ganz klar sind. Eine schauspielerische Meisterleistung.
Alien-Fans könnten vielleicht enttäuscht von dieser Art Prequel, Remake oder was auch immer sein. Für sich betrachtet bietet "Prometheus" allerdings optisch und atmosphärisch bestes SciFi-Horror-Kino, wenn auch mit Abstrichen bei der Logik und beim Drehbuch.
Wie schon erwähnt, ist der Film optisch eine Wucht, dies kommt auch auf der Bluray entsprechend gut rüber, wobei die 3D-Umsetzung stellenweise sehr gut gelungen ist (besonders der Anfang...), stellenweise aber auch wieder kaum wahrnehmbar ist.
Die deutsche Tonspur ist hervorragend und sehr räumlich, aber die Extras toppen dieses Set nochmal, allein schon das "Making Of" ist wesentlich länger als der Film und beleuchtet wirklich alle Aspekte... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 01.08.16 um 12:29
/image/movie/das-beste-kommt-zum-schluss-neu_klein.jpg
Dieser Film ist keine Komödie. Und auch keine Tragödie. Es ist der gelungene Versuch von Rob Reiner, sich dem Thema "Sinn des Lebens" behutsam zu nähern. Er scheut sich dabei weder, uns die Abgründe von Krankheit zu zeigen, noch den damit verbundenen verlorenen Lebensmut. Und doch ist sein Film ein Meisterwerk, denn er schafft es, völlig frei von jedem Kitsch sich den elementaren Fragen des Lebens zuzuwenden. Und das mit einer durchgehenden Leichtigkeit.
"Hattest Du Freude in Deinem Leben?" - und "Hast Du anderen Freude gebracht?" - diese zwei Fragen treffen den steinreichen Misanthropen Edward (glänzend: Jack Nicholson) mitten ins Herz, als die beiden Todgeweihten auf den Pyramiden verweilen. Morgan Freeman gibt dem Film die Ruhe, die er braucht. Aber auch die Nebenrolle des lässigen Assistenten von Edward - verkörpert durch Sean Hayes - ist glänzend besetzt. Er ist zuständig für die stillen Brüller, wenn etwa Edward zu ihm sagt "Was Sie denken, interessiert kein Schwein!"
Was die Beiden in Abarbeitung der "Bucket List" (der Löffel-Liste) für Aktionen machen, mag stellenweise unglaubwürdig sein. Aber das macht gar nichts. Man verzeiht das Rob Reiner gerne. Denn Kino darf immer etwas übertreiben, ja muss sogar...
Bild ist entsprechend dem Alter des Films sehr gut digitalisiert, nur stellenweise ist leichtes Bildrauschen zu sehen. Der Ton ist zwar nur DD5.1, aber durchaus zufriedenstellend für einen solchen dialoglastigen Film. Eine Enttäuschung sind jedoch die Extras, besser gesagt, das einzige Extra, nur ein Musikvideo, und das noch in schlechter Qualität... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 18.07.16 um 10:55
/image/movie/roger-waters-the-wall--neu_klein.jpg
Im September 2010 startet Roger Waters in Toronto zu einer Tour der Superlative. Rund drei Jahre später steigt in Paris das letzte Konzert. Es ist die kommerziell erfolgreichste Tournee eines Solokünstlers, und das, obwohl die Produktionskosten schätzungsweise bei über 60 Millionen US-Dollar lagen.
Die Bühnenaufbauten kommen planerischen Herkulesaufgaben gleich: Nur die absolut größten und modernsten Locations bringen die Voraussetzungen mit, um Waters Vorstellungen der Show zu realisieren. Doch wie soll man ein Album auf die Bühne bringen, über das bereits so viel diskutiert und geschrieben wurde, das nebenbei das meist verkaufte Doppelalbum der Geschichte ist und eigentlich schon 1990 an der gefallenen Berliner Mauer mit größtmöglicher Inszenierung in Gänze aufgeführt wurde?
Mit Bescheidenheit ist also nicht zu rechnen, und trotzdem versucht sich die Konzertdoku zunächst genau darin. Der konzeptionelle Ursprung von "The Wall" wird etwas zu demütig ins Zentrum gerückt, als der sichtlich gealterte Waters zwischen Kriegsgräbern steht, um mit Trompete die Anfangstöne von "In The Flesh" zu spielen.
Es folgt ein Schnitt, reichlich Feuerwerk und man ist mittendrin im audiovisuellen Spektakel, das einen selbst am Bildschirm staunen macht. Der Sound ist umwerfend, die Musiker tadellos und Waters - zum Zeitpunkt der Tour immerhin runde 70 Jahre alt - erstaunlich gut bei Stimme.
Stein für Stein setzen die Bühnenarbeiter dann die Mauer während der ersten Hälfte des Konzerts zusammen, bis die Musiker vorrübergehend komplett hinter ihr verschwunden sind. Die ursprüngliche Mauer, als Metapher für Waters psychologische Abschottung, tritt in den Hintergrund. Hier wird sie zur Projektionsfläche mit maximaler Effektwirkung gegen Krieg, Kapitalismus und den Hunger in der Welt. Neben religiösen Symbolen werfen die Bomber Shell- und Mercedes-Logos aus ihren Schächten, Ausschnitte von Wikileaks-Videos aus dem Irak inklusive. Waters lässt keinen Zweifel an seiner Rolle als radikaler Kriegsgegner und Kapitalismuskritiker.
30 Meter große Puppen, eine Licht- und Pyroshow, die ihren Namen verdient und die Animationen aus Alan Parkers Film zum Album: Eine Augenweide, an der sich in Zukunft alles messen muss, was ähnlich ambitionierte Livekonzeptkunst sein will. Hier wird Gigantomanie neu definiert, dient im Gegensatz zu anderen effektreichen Konzertdarbietungen aber nie der Inszenierung eines Starkults, sondern ist Mittel zum Zweck und stets dem Thema untergeordnet. So war das eben bei Pink Floyd schon immer.
Eine Schwachstelle hat der Film allerdings: Die arg theatralischen Szenen und gestellten Dialoge in den Zwischensequenzen hätte es nicht gebraucht, auch wenn die Schnitte zwischen On- und Offstage-Footage großartig ausfallen und man Waters gerne zusieht, wie er im britischen Oldtimer über Landstraßen durch Frankreich und Italien fährt, um die Grabstätten seiner in den Weltkriegen gefallenen Vorfahren aufzusuchen.
Das surreale Spektakel auf der Bühne ist für sich jedoch umwerfend und selbsterklärend, und die Geschichte hinter der Geschichte eigentlich schon ausreichend oft erzählt. Zumal diese Zwischensequenzen noch im Bonusmaterial fortgesetzt werden und dort auch besser in Gänze untergebracht wären.
Technische Bewertung: Bild und Ton sind fantastisch, die Extras sind bei dieser Version nicht sehr umfangreich und wenig sehenswert. Wer mehr Extras sucht, muss sich die Special-Edition zulegen, die aber wesentlich teurer gehandelt wird, mMn zu teuer.

Fazit: Eine absolut sehenswerte Konzert-Bluray, bei der aber bei mehrmaliger Sichtung die arg "kitschigen" Einspielungen und das theatralische "Overacting" eines alternden Rogers Waters immer mehr nerven... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 13.07.16 um 10:29
/image/movie/bridge-of-spies-der-unterhaendler-de_klein.jpg
"Bridge of Spies" ist die neueste Zusammenarbeit von Regisseur Steven Spielberg und Hauptdarsteller Tom Hanks. Zwei der Besten in ihrer Sparte. Immer wenn sich Spielberg historischen Stoffen annimmt, sind dabei die Erwartungen an den Film berechtigterweise hoch. Und auch mit dem neuesten Werk enttäuscht der Regisseur nicht.
"Bridge of Spies" ist ein grandios inszenierter, spannender Mix aus Gerichtsdrama und Spionage-Thriller, der von Tom Hanks in einer gewohnt brillanten Leistung getragen wird. Dass es für ihn nicht mal zu einer Oscar-Nominierung gereicht hat, ist eine Schande. Wenigstens wurde Mark Rylance für seine nicht minder geniale Darstellung ausgezeichnet.
Spielberg schafft es, die damalige Zeit überzeugend wieder aufleben zu lassen. Die Sets sehen alle wahnsinnig authentisch aus, die Atmosphäre ist packend und die angespannte Stimmung zwischen den USA und der Sowjetunion ist stets spürbar und allgegenwärtig.
Bild ist absolute Spitzenklasse, zusammen mit den originalgetreuen Settings und der absolut authentischen und detailgetreuen Ausstattung fühlt man sich wirklich in die Zeit des kalten Krieges und des Mauerbaus zurückversetzt. Die deutsche Tonspur verfügt trotz komprimiertem Format über sehr gute Räumlichkeit, der Originalton ist aber deutlich dynamischer. Von den Extras hätte ich mir noch mehr erwartet, da gibt es viel Potential besonders in historischer Hinsicht... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 04.07.16 um 11:16
/image/movie/the-walk---eine-wahre-geschichte-3d-blu-ray-3d---blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Robert Zemecki´s "The Walk" ist ein zutiefst amerikanischer Film und damit "Forrest Gump" ziemlich nahe. Er inszeniert den Film als locker-leichte, mit Heist-Elementen angereicherte Geschichte über Träume und den eisernen Willen, diese zu verwirklichen. Dass der Film auf wahren Begebenheiten beruht, kommt ihm da nur zugute. Joseph Gordon-Levitt mimt dabei auf möglichst sympathische Art und Weise den ein wenig arroganten Philippe Petit, dessen großes Ziel es ist, zwischen den Twin Towers in New York ein Seil zu spannen, um hinüber zu balancieren. Zemeckis lässt seinen Hauptdarsteller die Geschichte aus dem Off erzählen (immer wieder wird er eingeblendet, wie er auf der Freiheitsstatue sitzt und zu den Zwillingstürmen hinüber schaut). Damit schafft es Zemeckis in den besten Momenten dieses Filmes, eine gewisse Lagerfeuer-Atmosphäre zu erschaffen, indem das Gefühl vermittelt wird, als würde Großvater eine seiner alten Geschichten lebhaft darstellen. Auch optisch darf man von einem Zemeckis nicht weniger als Großartiges erwarten, so dass die letzte halbe Stunde ausschließlich auf dem Seil spielt und opulente Kamerafahrten ein sehr gutes Gefühl von der Höhe vermitteln.
Was bleibt, ist ein Hochgesang auf die amerikanische Kultur vor 9/11, als noch alles möglich schien. Filmhistorisch vermag Zemeckis damit jedoch nicht in die Annalen eingehen, doch für einen unterhaltsamen Abend sollte gesorgt sein...
Bild ist sehr gut, auch die (nachträgliche) 3D-Umsetzung ist gelungen, jedoch merkt man in ein paar Szenen doch, dass der Film nicht mit echten 3D-Kameras gedreht wurde. Die deutsche Tonspur im HD-Format ist ebenfalls gut ausgefallen, jedoch nervt mich persönlich der irgendwie künstlich klingende französische Dialekt, den hätte man ruhig auf die Anfangsszenen beschränken können. Extras sind nicht sehr umfangreich, aber wenigstens allesamt in HD... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 27.06.16 um 10:54
/image/movie/avatar---aufbruch-nach-pandora-3d-blu-ray-3d---blu-ray---dvd-neu_klein.jpg
Relativ simple Story, aber meisterhaft in Bild und Ton umgesetzt !!! Auf der englischen Tonspur sind etliche Sequenzen, bei der das Sofa und der Boden richtig bebt! Leider wurde die komprimierte deutsche Tonspur auch noch in der Datenrate (384kBit statt 640kBit) reduziert, daher kein Vergleich zur deutschen Tonspur der reinen 2D-Ausgabe, dort wird immerhin DTS 5.1 mit doppelter Datenrate (1536kBit) geboten...
Gehört in jede Filmsammlung, da ein Meilenstein der Filmgeschichte... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 22.06.16 um 13:53
/image/movie/die-tribute-von-panem-the-hunger-games-neu_klein.jpg
Starke Romanverfilmung, der mit viel Spannung und tollen Darstellern überzeugt.
"Die Tribute von Panem" ist eine dystopische Roman-Trilogie, die viele gesellschaftskritische Elemente enthält. Hier nimmt der Film sich natürlich eine gewisse künstlerische Freiheit, aber soweit ich gelesen habe, hält er sich recht genau an die tolle Vorlage.
Anhand des Schicksals von Katniss Everdeen wird das Schicksal des Landes Panem und seiner Distrikte erzählt. Zentraler Punkt sind die jährlich stattfindenden Hungerspiele, eine Art moderner Gladiatorenwettkampf, der die Massen unterhalten soll.
Der Film weist mit über 2 Stunden eine stattliche Laufzeit auf. Allerdings kommt in keiner Sekunde Langeweile oder ähnliches auf. Die Story wird stringent erzählt und die Spannung baut sich immer mehr auf. Die Liebesgeschichte im Nebenplot ist schön erzählt und wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. Die Figuren sind ebenfalls glaubhaft und bilden die perfekte Grundlage für die tollen Darsteller.
Ja die Darsteller, die sind wahrlich das größte Plus dieses Films. Jennifer Lawrence sehe ich ausgesprochen gerne, denn sie kann definitiv einiges. Über Woody Harrelson muss ich wohl keine Worte mehr verlieren. Auch die anderen Nebendarsteller machen einen tollen Job, allen voran Donald Sutherland als diktatorischer Präsident.
Viele beklagen, dass die Gesellschafts- und Medienkritik hier nicht eindeutig zu vernehmen sei. Ich persönlich sehe bei "Die Tribute von Panem" sehr wohl viele kritische Untertöne auf unsere heutige Gesellschaft und Teile unserer Vergangenheit. Mir kommt es eher so vor, als würden viele genau diese ernsten Untertöne übersehen wollen, da sie aus Prinzip gegen diesen erfolgreichen Film ins Feld ziehen müssen. Da sage ich nein, auch ein kommerziell erfolgreicher Film kann einen gewissen Anspruch haben und ja, den erkenne ich hier durchaus.
Bild ist sehr gut, nur die extreme "Wackelkamera" am Anfang nervt, doch später wird dieser "Effekt" etwas weniger eingesetzt. Die deutsche HD-Tonspur ist ebenfalls sehr gut mit toller Räumlichkeit, die Extras sind ausreichend und durchaus interessant... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 07.06.16 um 23:57
/image/movie/sicario-2015-neu_klein.jpg
Eine atmosphärische Bestie von Film, die im Mittelteil leider ein wenig durchhängt. Die Spannungsmomente am Anfang und am Ende haben mir regelrecht die Luftröhre zugedrückt. Zu beklemmend ist der Soundtrack, zu stark die Bildsprache.
Sicher werden von vielen Zuschauern die angewandten Klischees bemängelt, für mich funktionierte der Film jedoch größtenteils über den Zwiespalt der Moral und die Ohnmacht gegenüber der überhandnehmenden Gesetzlosigkeit - auf beiden Seiten. Dabei war es für mich ein großer Bonus, dass sich der Film zu weiten Teilen auf Emily Blunts Figur fokussiert. Sie versucht die Welt zu kategorisieren, sucht bei den Personen um sie herum nach Zugehörigkeiten. Wer gehört zu welcher Organisation? Wen definiere ich davon als "gut", wen als "böse"? Natürlich ist es nicht so einfach und mit zunehmender Laufzeit wird das visuell großartig aufbereitet. Man merkt, dass hier Künstler am Werk waren, die sich mehr darauf fokussierten, das zentrale Thema des Films bildlich und mit klasse Locations darzustellen, statt mit einem tiefgründigen Script zu glänzen. Mir gefällt dieser Ansatz, da kann ich auch das ein oder andere Klischee bzw. etliche Darstellungen abseits der Realität verzeihen. Eventuell stören sich einige an den authentisch anmutenden Bildern, auf mich wirkten die Szenen aber eher surreal, regelrecht psychotisch wurden sie dann durch den anpeitschenden Score.
Als Schwachstelle würde ich, neben der Länge im Mittelteil, Blunts Charakter anführen, der einige Male ins Irrationale abdriftet. Das wäre vermeidbar gewesen und stört in einigen Situationen.
Da ich sie nun auch schon einige Male erwähnte: Ja, Frau Blunt ist super, wobei mich Benicio del Toros kühle, kalkulierende Darstellung noch mehr überzeugte. Der gesamte Cast braucht sich aber auch nicht zu verstecken, ich konnte nicht einen Ausfall ausmachen.
Ich habe mir den Film an 2 Tagen hintereinander angesehen, er gewinnt definitiv bei der 2. Sichtung...
Bild und Kameraführung sind hervorragend, die deutsche Tonspur in Dolby TrueHD 7.1 (habe noch keinen Atmos-Receiver) ist ebenfalls sehr gut und mit vielen direktionalen Effekten angereichert, aber der absolute Hammer ist der psychotisch anmutende Soundscore, der die Spannung so was von nach oben pusht! Extras sind einige Featurettes dabei, die auch ganz gute Zusatzinfos bieten, davon hätte ich mir aber etwas mehr gewünscht... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 27.05.16 um 13:52
/image/movie/500-Days-of-Summer_klein.jpg
Man hört ein Lied, welches man seit langem nicht mehr gehört hat und lächelt. Man verbindet einen Moment mit diesem Lied, sei es ein Urlaub, eine Party, Freunde oder sonst etwas. Man träumt, versetzt sich wieder in den Augenblick. Es ist, als steigt man aus dem jetzigen Ich zurück zu einem damaligen Ich. Etwas ähnliches passiert in Filmen. Man fühlt mit den Protagonisten, kennt die Situation, in der er oder sie sich befindet und lacht, weint und fühlt mit dem Charakter.
Ein Film, der dies auf wundervolle Weise schafft ist "(500) Days of Summer". Der Film ist lebensnah, es geht um Tom (Joseph Gordon-Lewitt), der versucht mit Summer (Zooey Deschanel) zusammenzukommen und dies auch schafft. Man kennt, wie viele, doch wahrscheinlich nicht alle, die Situation, in der Tom ist, sehr gut. Dieses Rein-Interpretieren von Dingen, die sie gesagt, bzw. nicht gesagt hat, kennt man von sich selbst. Das Gleiche mit dem Gefühl zu schweben, auch wenn man weiß, dass dieses Gefühl nicht von Dauer ist.
Das wohl Beste an dieser Indie-Romanze ist der Soundtrack, welcher die Situation von Tom perfekt widerspiegelt. Angefangen beim sanften Intro, wo eine angenehme Männerstimme die beiden Protagonisten kurz charakterisiert, über die traurige Ballade "Hero" von Regina Spektor, der treibenden Gitarre von The Temper Tramp, beim Feelgoodsong "There goes the fear" und "Vagabond2 von Doves bzw. Wolfmother, bis hin zum herzzerreisenden "Bookends" von Simon and Garfunkel spiegelt sich die Gefühlsstimmung von Tom perfekt wieder.
Der Soundtrack macht den Film. Auffällig ist, dass alles „handgemacht“, also nicht-elektronische Musik ist; gleichzeitig der ganze Film „handgemacht“ aussieht, was dem Film zur Indie-Perle verhilft. Es ist einer dieser Filme, wo man sich durch die Musik an die Szenen erinnert. Und genau das macht den Film so stark. Weil man sowohl die Gefühle kennt, die Tom durchlebt, als auch die Situation, wo man ein Lied hört und es dich in eine andere Zeit zurückversetzt.
Bild ist sehr gut, die deutsche Tonspur im leider nur komprimiertem DTS-Format ist sehr leise ausgesteuert, und hat dazu fast keine Surroundeffekte zu bieten, was wohl auch am niedrigen Budget des Films liegen mag. Die Extras sind hingegen kaum erwähnenswert, da sind auf der US-Ausgabe wohl wesentlich mehr vorhanden... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 25.05.16 um 11:19
/image/movie/fuer-immer-adaline-neu_klein.jpg
"Für immer Adaline" sieht auf dem ersten Blick wie furchtbares Kitsch-Kino aus Hollywood aus. Und im Prinzip ist es das auch, und doch auch wieder nicht. Den Machern gelingt es einen Zauber aufzubauen, von dem man sich nur schwer abwenden kann. Die Story ist simpel erzählt mit all ihren märchenhaften Elementen, aber da ist eben dieser Zauber. Der Streifen ist in traumhafte Bilder getaucht, die Musik verbreitet die richtige Stimmung und auch die Darsteller agieren fabelhaft. Hauptdarstellerin Blake Lively ist ist natürlich der absolute Hingucker, aber überzeugt auch darstellerisch. Großer Pluspunkt ist dann auch noch der legendäre Harrison Ford, den man gerne mal in so einer Rolle wie hier sieht. "Für immer Adaline" hat viele gute Ansätze in seiner Story, die vielleicht noch etwas ausbaufähiger gewesen wären. Ob der Film jetzt hätte länger laufen müssen sei mal dahin gestellt, denn auch die 112 Minuten sind gut verwendet worden, aber irgendwie möchte man doch dieser zuckersüßen Liebesgeschichte etwas länger zusehen können. Wer ein Herz besitzt, wird diesem Film auf jeden Fall eine Chance geben. "The Age of Adaline" ist eine fantasievolle Liebesgeschichte, die gut gespielt ist und einige magische Momente hat. Zwar ist das nüchtern betrachtet sicher kein Meilenstein des Kinos, aber verdammt sehenswertes Wohlfühl-Kino zum Träumen...
Bild ist hervorragend, wenn auch mit verschiedenen Kameras an die jeweiligen Epochen angepasst, z.B. wurden auch mal mit einer alten SW-Kurbelkamera die Rückblenden gedreht. Deutsche Tonspur ist im HD-Format, zudem gibt es einen wunderbaren Score. Die Extras sind auch recht umfangreich und ansprechend, wobei man sich die Interviews eher schenken kann... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 21.05.16 um 13:27
/image/movie/grandma-DE_klein.jpg
Es ist gegen 9 Uhr am Morgen. Elle "Grandma" (Lily Tomlin) serviert gerade ihre Freundin Olivia (Judy Greer) eiskalt ab, mit der sie seit 4 Monaten liiert ist.Sie steckt mental scheinbar noch zu sehr in der 38 Jahre währenden Beziehung zu ihrer Partnerin "V", die vor noch nicht allzu langer Zeit verstarb. Kurz darauf klingelt es an der Tür. Ihre Teenager-Enkelin Sage (Julia Garner) ist ungewollt schwanger und möchte eine Abtreibung vornehmen. Diese ist für 17.45 Uhr am selben Tag angesetzt, allein es fehlen ihr die nötigen 630 $ dazu. Von ihrer Mutter (Marcia Gay Hayden) verspricht sie sich nicht das nötige Verständnis für ihre Situation, also überspringt sie diese und geht direkt zu Grandma mit ihrem Anliegen. Auf Grandma ist auch Verlass, ohne Wenn und Aber steht sie ihrer Enkelin bei. Leider ist auch sie momentan blank, so fahren die beiden durch die Stadt um die nötige Summe mit Schuldeneintreiben oder Freunde um Geld bitten aufzubringen. Die Zeit läuft...
Lily Tomlin ist die absolut treibende Kraft in diesem Film, eine Wucht in Tüten und beinah schon eine One-Woman-Show. Absolut stark was sie hier leistet! Grandma ist eine sehr unkonventionelle Frau, mit Ecken und Kanten. Unabhängig, stark, cool, streitbar und provozierend wie sie ist, wird sie sogar zweimal in Handgreiflichkeiten verwickelt und das übrigens auf sehr amüsante Art und Weise. Sie ist eine Frau mit harter Schale aber dem Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer gleich so rüberkommt. Der Versuch die Summe für die Abtreibung aufzubringen führt sie zu Freunden, Bekannten und wichtigen Personen aus ihrem Leben. Bei den Begegnungen mit diesen werden alte Wunden aufgerissen, Konflikte die noch aktuell sind aufgezeigt. Aber es werden auch Lösungen für ein paar Probleme gefunden. Die Handlung spielt innerhalb weniger Stunden und die Geschichte ist so raffiniert und zeitgleich aber auf das Wesentliche konzentriert, dass der Zuschauer einen recht ausgereiften Gesamteinblick bekommt, was für eine Person Grandma ist und welche Umstände sie dazu gebracht haben so zu sein wie sie ist. "Grandma" meistert den Balanceakt zwischen amüsanten Momenten und setzt die richtigen Akzente in den ernsthafteren Momenten, ohne dabei in kitschige Verklärungen oder falsche Sentimentalitäten abzugleiten. Eine kurzweilige und ehrliche Indieproduktion , verpackt als eine Art urbanes Road-Movie über eine wirklich interessante Grandma mit losem Mundwerk wird in 79 min. erzählt und jede Minute davon ist wertvoll.
Fazit : Wenn jemand "Fick Dich Grandma!" zu ihr sagt, findet Grandma das okay oder in ihren
Worten "Nicht übel!" Danke Lily Tomlin!!!
Bild ist sehr gut, Tonspur sehr leise ausgesteuert, aber unkomprimiert. Leider sind die Extras sehr übersichtlich... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 19.05.16 um 12:15
/image/movie/captain-america-the-first-avenger-neu_klein.jpg
Naja. Die zweite Hälfte des Filmes ist sehr, sehr vorhersehbar. Wenn man noch keinen Superheldenfilm gesehen hat, ist er vielleicht unterhaltsam, aber mich konnte er nicht fesseln. Einziger Pluspunkt hier sind die nett gestalteten Nazi-Artefakte wie der Nur-Flügler und die übergroßen Panzerwagen. Zumindest nett dagegen war der erste Teil des Films. Da ist dann auch etwas Humor zu fühlen: Schwächling Steve geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg, auch denen nicht, die er nicht gewinnen kann. Er steht wieder auf, so oft er auch niedergeschlagen wird. Er meldet sich zur Truppe – notfalls viermal. Irgendwie ist das unterhaltsam und trotzdem hitlerjungen-brav (um im Stil der Zeit zu bleiben).
Trotzdem reißt es den Film nicht raus. „Captain America“ ist nur für hartgesottene Marvel-Enthusiasten zu empfehlen und bleibt hinter den meisten anderen Superheldenfilmen (X-Men, The Dark Knight sowieso, aber auch Iron Man) weit zurück. Direct-To-Video wäre für diesen B-Film gut genug gewesen...
Bild ist wie von Marvel zu erwarten sehr gut, die deutsche Tonspur leider wieder nur im komprimierten Format DD 5.1. Wenigstens sind die Extras ein wenig interessanter als der Film... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 17.05.16 um 00:58
/image/movie/the-november-man-2014-neu_klein.jpg
Ein Actionfilm, der nicht unbedingt in seiner Story überrascht, da man das alles schon mal gesehen hat, nur anders dargestellt. Ein etwas in die Jahre gekommener ehemaliger CIA-Agent wird reaktiviert, um eine wichtige Zeugin zu beschützen. Unser Held in diesem Film, der auch eine Buchverfilmung ist, wird von Pierce Brosnan gespielt und man merkt von der ersten Minute an, dass er den Agenten in sich nicht vergessen hat. Obwohl man sieht, dass Brosnan auch schon um die 60 ist, spielt er trotzdem noch gut mit und ist seinem jüngeren Gegenspieler in keinem Aspekt unterlegen. Auch in diesem Film steht Brosnan wieder eine junge Frau zur Seite, die ihre eigenen Gründe hat, sich auf seine Seite zu schlagen. Hier haben wir auch wieder eine Verbindung zum berühmten britischen Agenten. Neben einem ehemaligen Hauptdarsteller haben wir nun auch ein ehemaliges Bond-Girl (Ein Quantum Trost) im Film mit dabei und so versucht der Film auch, an solch ein Niveau heranzukommen, was leider nicht durchgängig gelingt. Wie gesagt, die Story und ihre verschiedenen Wendungen kommen einem merkwürdig bekannt vor. Natürlich hat man alles schon mal gesehen, doch man kann es ja immer anders präsentieren, was in diesem Film jedoch leider nicht gemacht wurde.
Brosnan spielt souverän seine Rolle, Olga Kurylenko spielt nicht das hilflose Mädchen, sondern setzt auch ihre eigenen Akzente und teilt auch mal kräftig aus.
Die frühere Schüler von Brosnan, der von Luke Bracey gespielt wird, ist ein guter Gegner und es macht Spaß die beiden agieren zu sehen.
Die Wendungen und der Verlauf des Films waren nicht unbedingt überraschend, auch etwas vorhersehbar, teils gab es auch Logiklücken, aber gut, dafür ist es ein Actionfilm...
Bild und Ton sind hervorragend, wie es sich für eine aktuelle Produktion gehört. Die Extras kann man sich aber getrost sparen: wenig Informatives, dafür umso mehr "sich-gegenseitig-auf-die-Schu lter klopfen"... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 13.05.16 um 23:55
/image/movie/steve-jobs-2015-blu-ray-und-uv-copy-neu_klein.jpg
Ein Meisterwerk mit rasanten und packenden Dialogen, großen Emotionen und tollen Bildern.
Der Film lebt natürlich in erster Linie von dem genialen Drehbuch (hier hätte der Oscar für Sorkin eigentlich wieder drin sein müssen) und den durch die Bank tollen Darstellern. Vor allem Michael Fassbender, Seth Rogen und Jeff Daniels spielen wirklich grandios.
Dass der Film das Leben von Jobs in drei Episoden vor einer jeweiligen Produkteinführung zeigt, scheint sicherlich auf den ersten Blick ungewöhnlich, ist aber eine frische, andere und einfach geniale Idee von Drehbuchautor Aaron Sorkin, die Regisseur Danny Boyle perfekt umgesetzt hat. Er zeigt die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren so mitreißend und rasant, dass die Zeit nur so verfliegt.
Dazu ein grandioser Soundtrack, der die Emotionen jeder einzelnen Szene noch einmal verstärkt und die Stimmung perfekt verstärkt. Ein Biopic, wie ich es mir wünsche und das mich von Anfang bis Ende begeistert hat.
Nun ein großer Kritikpunkt: Die Bildqualität im ersten Kapitel ist wirklich eine Beleidigung für eine Bluray! Auch wenn es als Stilelement von Danny Boyle gedacht ist, jedes der drei Kapitel mit einer anderen Kamerageneration (16mm / 32mm / digital) zu drehen, aber ich habe noch nie einen so schlechten Transfer von 16mm auf Bluray gesehen !!! Selbst "El Mariachi", produziert mit einem lächerlichen Budget von 7000 Dollar, transferiert von einem "abgenudelten" und beschädigtem 16mm-Original, kommt da besser daher!
Positiv dagegen der Ton, trotz deutscher komprimierter Tonspur. Und die Extras sind durchaus sehenswert und bieten einige zusätzliche Informationen... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 07.05.16 um 05:21
/image/movie/momentum-2015-neu_klein.jpg
Es wäre nicht fair, "Momentum" darauf zu reduzieren, dass er am Startwochenende in Großbritannien nur 69 Dollar eingespielt hat. Das ist zwar ein witziger Fakt, tut dem Streifen aber unrecht. Es ist nun mal kein Vorzeigewerk an Ideereichtum und Logik, eher im Gegenteil, doch er gibt durchgehend Gas und wird nie langweilig. Nicht die schlechteste Art einen Actionthriller anzugehen. Olga Kurylenko als sexy Diebin/Agentin macht sich ziemlich gut und hetzt stilecht durch das leider sehr laue Script.
Ordentliche Unterhaltung, wenn mal wieder Langeweile herrscht...
Bild und Ton sind auf aktuellem Top-Niveau, Extras sind eher mau... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 30.04.16 um 00:23
/image/movie/ant-man-2015--neu_klein.jpg
Ins Nichts laufender Humor, ein Plot vom Reißbrett, ein platter, unauffälliger, schwach gezeichneter Antagonist, ein Film, der wie jedes andere Werk von Marvel aussieht und dementsprechend keine eigene Identität besitzt und eine fragwürdige Ideologie vermengen sich zu einem unterdurchschnittlichen Film, in dem man sich fragt, was Michael Douglas da eigentlich zu suchen hat.
Einzig positiv: Bild und Ton sind hervorragend.
Also ich bin bei 2x ansehen immer nach einer Stunde fast eingeschlafen...
So, und jetzt an alle Marvel-Fans: fleissig Daumen runter anklicken... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 29.04.16 um 23:56
/image/movie/no-country-for-old-men--neu_klein.jpg
Phantastische Verfilmung des Buches von Cormac McCarthy von den Coen-Brüdern. Ein blutiger, episch photographierter Drogenthriller in McCarthys " Wohnzimmer", der ausgedörrten texanisch-mexikanischen Grenze. Genauso trocken ist auch der Film, angenehm langsam erzählt, keine hektischen Schnitte, keine minutenlangen Schießereien, ganz ohne jedwedes Pathos oder dergleichen. Der Tod ist hier schnell, unvermittelt und vollkommen emotionslos. Gerade dies macht die Wucht aus, die den Zuschauer so trifft. Auch Tommy Lee Jones´ großartiges, zurückgenommenes Schauspiel als amtsmüder, ausgezehrter Sheriff Bell am Ende seines Weges, in einem aussichtslosen Kampf gegen eine neue Generation von Gangstern, deren Ausmaß und Intensität an Verbrechen er nicht mehr verstehen kann und will, und Hauptdarsteller Josh Brolin in der Rolle des Ex-Vietnam-Veterans Moss, der den größten Fehler seines Lebens begeht, überzeugen zu jeder Zeit. Die eigentlich tragende Kraft des Films ist jedoch der lakonische Killer Anton Chigurh, (Javier Bardem), der sich an Moss´ Fersen heftet und vor dem es kein Entrinnen gibt. Der Film wirkt selbst unter der strahlend flirrenden texanischen Wüstensonne düster und fatalistisch. Der unfassbar bedrohlich aufspielende Bardem dürfte sich spätestens hiermit seine Platz im Schauspiel-Olymp gesichert haben (den Oscar hat er ja bereits zu Recht erhalten) und die Figur Anton Chigurh gilt bereits jetzt als einer der angsteinflößendsten Bösewichte aller Zeiten. Großes Kino!
Hervorragendes Bild mit atemberaubenden Panorama-Aufnahmen. Leider liegt die deutsche Tonspur nur im komprimierten Format vor, und die Extras sind eines solchen Spitzenfilmes schlichtweg nicht würdig... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 29.04.16 um 22:23
/image/movie/prestige---die-meister-der-magie-neu_klein.jpg
"Sehen sie auch genau zu..."
Christopher Nolans Magie-Thriller ist aufgebaut wie ein Zauberstück. Christian Bale und Hugh Jackman spielen zwei Zauberer, die erst zusammen arbeiten, dann aber konkurrieren und versuchen den anderen zu übertrumpfen. Sie leben ihre Arbeit, die Zauberei, aber sie wollen der Beste sein, zumindest immer besser als der Andere. Es ist ein wunderbarer Film über Ehrgeiz, darüber was ein Mensch fähig ist zu tun, um seine Ziele zu verwirklichen.
Jeder Zaubertrick besteht aus drei Phasen: 1. Objekt wird vorgestellt, 2. es geschieht der Effekt und als letztes das Prestigio, das Finale, das verblüfft und den Zauber vollendet. Wir wollen getäuscht werden. Wir wollen nicht genau zusehen, obwohl wir uns vielleicht daran den Kopf zerbrechen. "Prestige - Meister der Magie" ist sehr ähnlich aufgebaut. Zu Anfang wird uns etwas vorgeführt, gezeigt, eine Situation wird geschildert, die uns seltsam vorkommt und unser Interesse weckt. Dann kommt der Effekt, was im Film natürlich eher eine Geschichte ist, die einiges komplizierter macht und einiges aufdeckt. Sie steigert sich bis zum Finale, zum Prestigio, in welchem der Zuschauer aufgeklärt wird. Der Zauberer will dieses Finale, er will den Zuschauer täuschen. Doch ist das Finale, das Ende, alles? Der Effekt dauert viel länger...
""Prestige" ist stark besetzt: Michael Caine, Jackman und vor allem Bale sind super. Der Film fesselt einen und lässt einen auch nicht mehr los, dank seiner atmosphärischen Magie. Nolan zeigt wie nahe der Film an der Zauberei liegt. Das Drehbuch ist ebenso komplex wie fantastisch. Man muss aufpassen, dass man genug Hinweise gibt, damit das Prestigio nicht unplausibel ist, darf aber auch nicht zu viel verraten, da sonst der Aha-Effekt fehlt. Die Auflösung muss bombastisch sein. Aber alles davor war auch überragend, Prestige wird nicht langweilig, auch während der ersten beiden Phasen.
Prestige ist ein überragender Film.
Bild verdient die Höchstnote, absolut scharf und demnoch atmosphärisch in den zeitgenössischen Brauntönen. Ton ist leider nur Dolby Digital 5.1, noch dazu sehr niedrig ausgepegelt. Extras sind informativ, hätte mir aber mehr an Umfang gewünscht... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 27.04.16 um 22:59
/image/movie/lachsfischen-im-jemen-neu_klein.jpg
Britische Liebeskomödie trifft dezenten Culture-Clash. "Lachsfischen im Jemen" klingt außergewöhnlich, ist es aber leider nicht. Im Gesamten zu verhalten und weniger skurril als man es erwartet, erzählt der Film eine eher schleichende Freundschaftsgeschichte zwischen drei liebenswerten Persönlichkeiten. Kurz vor Ende jedoch nimmt der Streifen eine leicht überdrehte Wendung, die zu diesem Zeitpunkt etwas deplatziert wirkt, liefert im Endeffekt aber dennoch das Standard-Ende ohne Überraschungen ab. Wieso also das ganze Tohuwabohu?
Knappe 2 Stunden bekommt der Zuschauer eine routinierte Liebesgeschichte der Marke "Will Sie oder will Sie nicht / Kann er´s oder geht er zurück zur Ex" geboten, die mit einem Hauch britischer Polit-Satire und etwas Culture Clash aufbereitet wird. Der Humor ist sehr subtil, was dann doch noch das Beste am Film ist, die gesamte Geschichte inkl. der Polit-Satire ist leider zu einfallslos, zu vorhersehbar und so manche Figur, neben den drei Hauptfiguren, schlichtweg zu übertrieben und zu aufgesetzt, als dass sie glaubwürdig erscheint.
Und so hat der Filme schlussendlich seine guten Momente und schauspielerischen Höhepunkte, weiß einerseits zu gefallen, wirkt aber andererseits auch willkürlich und unentschlossen in Bezug auf das, was er denn nun wirklich seien möchte. Die Story bietet Potential welches nicht ausgeschöpft wird, und das Ende kommt, wie es kommen muss und ist ab der Hälfte des Films in Stein gemeisselt.
Bild ist gut, Ton sehr gut, Extras die üblichen gegenseitigen Lobhuldigungen... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 14.04.16 um 09:54
/image/movie/one-week-das-abenteuer-seines-lebens-neu_klein.jpg
Ben hat zu oft in seinem Leben aufgegeben und zu selten gekämpft. Er hat zu oft Eingeständnisse gemacht und ist zu selten seinen Weg gegangen. Er hat zu wenig geschrieben und dafür zu viele lustlose Kids unterrichtet. Er hat zu vieles gekauft und zu wenig weggegeben, zu weniges aufgegeben und weggeworfen. Statt ein wundervolles und unbeschwertes Leben zu führen, ohne Vergangenheit und Zukunft, lebt er die Fehler und Versäumnisse der Vergangenheit und die alles einengenden Pläne für die Zukunft. Aber warum reden wir nur von ihm, wenn die meisten von uns damit gemeint sind ... und die meisten nicht einmal erkennen, dass es so ist?
Auf einer alten Norton 850 Commando macht sich Ben, der kurz zuvor sein Todesurteil in Form einer fortgeschrittenen Krebserkrankung bekommen hat, auf den Weg vom Osten Kanadas in den Westen, um den Pazifik zu erreichen. Auf seinem Weg begegnet er etlichen netten Menschen und etlichen kanadischen Sehenswürdigkeiten. Wunderbar anzusehen ist natürlich die kanadische Natur mit ihren unendlich erscheinenden Weiten, wunderbar unterlegt ist der ganze Film von Folk/Country-Songs diverser kanadischer Musiker. Zwei von ihnen, Joel Plaskett und Emm Gryner, spielen im Film sogar eine kleine Rolle als Straßenmusiker und Hikerin Tracey.
ONE WEEK ist ein unheimlich starkes Road-Movie von Michael McGowan. Anfangs wird einem die Stimme aus dem Off vielleicht etwas zu übertrieben vorkommen. Aber so wie ein Bach mit jedem Meter mehr Wasser führt, wie ein Baum in jedem Moment ein Stückchen wächst, wächst auch dieser Film mit jeder Minute und die Off-Stimme ist ein nicht wegzudenkender Faktor, ohne den es am Ende gar nicht mehr geht ... seht und hört selbst.
Bild ist leider nur mittelmäßig bis gut, die deutsche Tonspur schöpft trotz HD-Format ihre Möglichkeiten nicht aus, und Extras sind außer ein paar Trailern keine vorhanden... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 13.04.16 um 10:49

Top Angebote

vaeliks
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge3
Kommentare316
Blogbeiträge0
Clubposts0
Bewertungen352
avatar-img
Mein Avatar

Kontaktaufnahme

vaeliks

Beste Bewertungen

vaeliks hat die folgenden 4 Blu-rays am besten bewertet:

Filme suchen nach

Mit dem Blu-ray Filmfinder können Sie Blu-rays nach vielen unterschiedlichen Kriterien suchen.

Die Filmbewertungen von vaeliks wurde 20x besucht.