"Eiskalt reduziert" bei Amazon.de - Neue Multibuy-Aktionen sowie weitere Blu-ray- und 4K UHD-PreissenkungenAb 14. Februar 2025 exklusiv im Wicked Vision Shop: "Blade - The Iron Cross" auf Blu-ray in Mediabooks und im Scanavo CaseVon Quentin Tarantino: "Reservoir Dogs", "Jackie Brown" und "Kill Bill" in den USA auf UHD Blu-ray in Steelbooks - UPDATELucio Fulcis "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" auf 4K UHD in 6 Mediabooks und als BüsteneditionErste Staffel der Biopic-Drama-Serie "Maxima" ab 02. Mai 2025 auf Blu-ray Disc"Alexander Newski" und "Ilja Muromez" - Zwei Filmklassiker ab März 2025 auf Blu-ray DiscBritischer Fernseh-Film "Der Marsch" erscheint zum 35. Jubiläum restauriert auf Blu-ray Disc
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Filmbewertungen von plo
Mufasa herrscht über ein Reich so groß, dass er „König von allem ist, was das Licht berührt“. Er ist ein gutmütiger und nachsichtiger Regent, den sein Volk liebt und mit der Geburt seines Sohnes Simba steht die Thronfolge fest. Mufasas verschlagener Bruder Scar jedoch, bereits in einem früheren Machtkampf mit Mufasa unterlegen und gedemütigt, sinnt noch immer auf Rache und will selbst auf den Thron. Als Simba in einer Schlucht durch eine Gnuherde in Panik in Gefahr gerät und Mufasa ihm zu Hilfe eilt, sieht Scar seine Stunde gekommen..
„Der König der Löwen“ ist einer der erfolgreichsten Disney-Klassiker, der Zeichentrickfilm hat noch andere Verfilmungen und eine Musicalumsetzung erfahren. Diesem Klassiker hat „Iron Man“-Regisseur Jon Favreau einen neuen Anstrich verliehen. Favreau, der 2017 mit seiner „Dschungelbuch“-Variation in der 3D-Umsetzung von Zeichentrick-Klassikern Walt Disneys großen Erfolg erfahren hat und somit in der Inszenierung von CGI-Filmen erfahren ist, hat an der Grundlage kaum etwas verändert. Warum auch, ist der Stoff doch perfekt und verlangt nicht nach Justage. Insofern ist so manche Kritik nicht so ganz nachvollziehbar. Das Besondere an der neusten Verfilmung ist die hyper- und fotorealistische Umsetzung. Alleine die wirklich grandios kreierten Landschaften und die perfekt animierten Tiere verzaubern; die besondere Würze jedoch machen die absolut natürlich integrierten mimischen Veränderungen der Tiergesichter aus, denen die sprachlichen Bewegungen hervorragend angepasst wurden und denen man sogar Emotionen entnehmen kann. Natürlich ist der Stoff eher kindgerecht und stellt prinzipiell eine Art Coming of Age-Story dar; dennoch ist dieser Stoff auch für Erwachsene die perfekte Unterhaltung. So muss Kino aussehen: ein toller, wunderbar unterhaltender Stoff in einer visuellen Aufbereitung, die einen des Öfteren mit offenem Mund dasitzen lässt.
Wie von Disney gewohnt ist die Scheibe visuell ein Leckerbissen. Das Bild ist außerordentlich gut, und besonders die Schärfe bleibt in allen Bildebenen hoch. So wirken die vielen Totalen absolut natürlich. Die samt und sonders gerenderten Figuren und Kulissen sind atemberaubend detailliert, allein das Spiel des Windes in der Mähne der Löwen könnte ich minutenlang bewundern. Federn, Haar, Blätter; Strukturen in Fels und sogar ein absolut realistisch wiedergegebener Wasserfall: alles unglaublich fein und strukturiert herausgearbeitet. Wegen des optimalen Kontrastes und des zwar satten, aber nicht übersättigten Schwarzwertes bleiben auch in dunklen Stellen alle Details erhalten. Die Plastizität ist bereits in 2D super.
Das Bild der UHD ist der Knaller. Die UHDs, die ich bislang sah und die ein ebenso gutes Bild aufweisen kann ich an einer Hand abzählen. Da braucht es kein 3D; das Bild ist bisweilen so plastisch dass es wie 3D wirkt. Die Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, der Kontrast, die Farbgebung, der Schwarzwert: alles 110 %. Ein einziges Mal meinte ich, den Schatten eines Spiegelbildes eines Bewegungsartefaktes gesehen zu haben. Ein absolut perfektes Bild.
Der deutsche Dolby Digital + Track ist ebenfalls hervorragend: der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte und Surroundspielereien, die sich allesamt perfekt orten lassen; und der Bass rumpelt ordentlich, wenn gefordert. Die deutsche Tonspur hat sich die Höchstwertung redlich verdient. Wenn überhaupt, dann ließe sich ein marginaler Mangel an Bass und Dynamik anführen. Der Bass lässt sich regeln, die Dynamik verlangt nach einem Dreh am Gasgriff.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich kann mich gar nicht daran erinnern, den Zeichentrick-Klassiker je gesehen zu haben; ich gestehe es. Disneys sind eigentlich gar nicht so mein Fall, aber bereits Jon Favreaus „Dschungelbuch“-Umsetzung fand ich genial. „Der König der Löwen“ zählt inhaltlich vielleicht nicht zu meinen persönlichen All Time Favourites, ist jedoch Familienkino par excellence und in dieser Version definitiv Demo-Material für das eigene Heimkino.
„Der König der Löwen“ ist einer der erfolgreichsten Disney-Klassiker, der Zeichentrickfilm hat noch andere Verfilmungen und eine Musicalumsetzung erfahren. Diesem Klassiker hat „Iron Man“-Regisseur Jon Favreau einen neuen Anstrich verliehen. Favreau, der 2017 mit seiner „Dschungelbuch“-Variation in der 3D-Umsetzung von Zeichentrick-Klassikern Walt Disneys großen Erfolg erfahren hat und somit in der Inszenierung von CGI-Filmen erfahren ist, hat an der Grundlage kaum etwas verändert. Warum auch, ist der Stoff doch perfekt und verlangt nicht nach Justage. Insofern ist so manche Kritik nicht so ganz nachvollziehbar. Das Besondere an der neusten Verfilmung ist die hyper- und fotorealistische Umsetzung. Alleine die wirklich grandios kreierten Landschaften und die perfekt animierten Tiere verzaubern; die besondere Würze jedoch machen die absolut natürlich integrierten mimischen Veränderungen der Tiergesichter aus, denen die sprachlichen Bewegungen hervorragend angepasst wurden und denen man sogar Emotionen entnehmen kann. Natürlich ist der Stoff eher kindgerecht und stellt prinzipiell eine Art Coming of Age-Story dar; dennoch ist dieser Stoff auch für Erwachsene die perfekte Unterhaltung. So muss Kino aussehen: ein toller, wunderbar unterhaltender Stoff in einer visuellen Aufbereitung, die einen des Öfteren mit offenem Mund dasitzen lässt.
Wie von Disney gewohnt ist die Scheibe visuell ein Leckerbissen. Das Bild ist außerordentlich gut, und besonders die Schärfe bleibt in allen Bildebenen hoch. So wirken die vielen Totalen absolut natürlich. Die samt und sonders gerenderten Figuren und Kulissen sind atemberaubend detailliert, allein das Spiel des Windes in der Mähne der Löwen könnte ich minutenlang bewundern. Federn, Haar, Blätter; Strukturen in Fels und sogar ein absolut realistisch wiedergegebener Wasserfall: alles unglaublich fein und strukturiert herausgearbeitet. Wegen des optimalen Kontrastes und des zwar satten, aber nicht übersättigten Schwarzwertes bleiben auch in dunklen Stellen alle Details erhalten. Die Plastizität ist bereits in 2D super.
Das Bild der UHD ist der Knaller. Die UHDs, die ich bislang sah und die ein ebenso gutes Bild aufweisen kann ich an einer Hand abzählen. Da braucht es kein 3D; das Bild ist bisweilen so plastisch dass es wie 3D wirkt. Die Schärfe, besonders die Tiefenschärfe, der Kontrast, die Farbgebung, der Schwarzwert: alles 110 %. Ein einziges Mal meinte ich, den Schatten eines Spiegelbildes eines Bewegungsartefaktes gesehen zu haben. Ein absolut perfektes Bild.
Der deutsche Dolby Digital + Track ist ebenfalls hervorragend: der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte und Surroundspielereien, die sich allesamt perfekt orten lassen; und der Bass rumpelt ordentlich, wenn gefordert. Die deutsche Tonspur hat sich die Höchstwertung redlich verdient. Wenn überhaupt, dann ließe sich ein marginaler Mangel an Bass und Dynamik anführen. Der Bass lässt sich regeln, die Dynamik verlangt nach einem Dreh am Gasgriff.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich kann mich gar nicht daran erinnern, den Zeichentrick-Klassiker je gesehen zu haben; ich gestehe es. Disneys sind eigentlich gar nicht so mein Fall, aber bereits Jon Favreaus „Dschungelbuch“-Umsetzung fand ich genial. „Der König der Löwen“ zählt inhaltlich vielleicht nicht zu meinen persönlichen All Time Favourites, ist jedoch Familienkino par excellence und in dieser Version definitiv Demo-Material für das eigene Heimkino.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.03.21 um 11:47
Die eigentlich totgesagte und -geglaubte IMF und mit ihr Ethan Hunt wird reaktiviert, denn: drei Kapseln mit waffenfähigem Plutonium sind verschwunden, und eine geheimnisvolle Organisation namens „Apostel“ könnte sie in die Hände bekommen. Da die Apostel der Meinung sind, dass „der größte Friede mit den größten Opfern“ zu erzwingen sei drohen nun Terroranschläge nicht nur mit Zehntausenden von Opfern, sondern natürlich auch mit den „üblichen“ Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. Ethan und seinem Team bleiben nun 72 Stunden, um die Kapseln zu finden, und dazu stellt ihm die CIA noch einen besonders bissigen Wachhund zur Seite: den Attentäter August Walker...
Der sechste „Mission: Impossible“ ist „Fallout“ schon, da sollte man gewisse Abnutzungserscheinungen erwarten (müssen). Dem ist allerdings nicht so, denn erneut hat; wie bereits bei „Rogue Nation“; Actionspezialist und -profi Christopher McQuarrie („Jack Reacher“ und „The Way of the Gun“, den es mittlerweile auf Blu-ray gibt) die Regie übernommen.
McQuarrie hat einen schier atemlosen, reinrassigen Actioner inszeniert, der einem kaum einen Moment der Ruhe und Pause gönnt und dennoch, bei allem Getöse; irgendwie übersichtlich bleibt.
Mitdenken ist angesagt, denn die Story ist überaus wendungsreich, hakenschlagend und immer wieder verblüffend. Jeder scheint hier ein falsches Spiel zu spielen, alles hat einen doppelten Boden und mehrfach wird eine als Kaninchen verkleidete Taube aus dem Zylinder gezogen. Erst zum Ende hin; vor, während und nach einem atemberaubenden Finale im Kaschmir, werden die Rätsel gelöst, und das Ganze wirkt insgesamt sogar glaubwürdig, auch wenn einem das sekundenlange Berühren von waffenfähigem Plutonium einen sehr schnellen, qualvollen Strahlentod bescheren und auch wenn dieses Plutonium mit kritischer Masse wohl etwas größer als das Kügelchen sein dürfte. Egal..
Der Finalkampf ist derart intensiv inszeniert, dass einem bei den live aus dem Hubschrauber gefilmten Unfallszenen Atem und Herzschlag stockt, besonders als die beiden Gegner an der Felswand noch im Heli hängen. Kein Stück weniger intensiv ist vorher der epische Toiletten-Fight von Cruise und Kante Cavill gegen den unterschätzten Gegner, der beiden ordentlich die Fresse poliert.
Verfolgungsjagden gehörten schon immer zu den „Missions“, aber was Tom Cruise auf dem Motorrad (einer BMW natürlich, einer R nine t; wie auch viele Autos von BMW sind. Da scheint der bayerische Hersteller ordentlich an den Produktionskosten beteiligt gewesen zu sein) in Paris abzieht, sucht in den Vorgängern seinesgleichen.
Das Bild ist auf sehr hohem, aber nicht allerhöchstem Niveau. In einigen Szenen ist der Mittel- bzw. Hintergrund dezent unscharf, und der Kontrast ist ab und an deutlich zu steil. Das macht sich der einen oder anderen dunklen Szenen bemerkbar, wenn Details in den dunkelsten Bildabschnitten absaufen. Dazu sind die Farben des Öfteren reduziert. Insgesamt betrachtet jedoch gelang der visuelle Transfer sehr gut, und die Höchstwertung ist verdient.
Das Bild der UHD ist recht gut, aber insgesamt eher unauffällig und nicht mit 4k-Wow!-Momenten gespickt. Die Schärfe ist zwar hoch, aber nicht enorm und alle anderen Parameter sind maximal gehobener Durchschnitt. Allerdings wird das Bild nach etwa 1,5 Stunden, als die Szenen in Kaschmir beginnen, allerfeinste Sahne, und damit reißt die UHD die Bildwertung wieder nach oben. Das sieht bisweilen atemberaubend aus. Wer also hier von einem „super verrauschtem Drecksbild“ spricht oder ähnlich objektive Detailbeschreibungen anführt, sollte a) sein Equipment prüfen, b) vernünftiges kaufen oder c) mal wieder zum Sehtest. Insgesamt gibt es solide 4 Balken.
Beim Sound sieht es ähnlich aus, auch dieser muss sich nur wenig Kritik gefallen lassen. Der Track ist sehr räumlich und mit direktionalen Effekten geradezu gespickt, man beachte zum Beispiel mal den Schusswechsel in einer der ersten Actionszenen. Der Bass dürfte durchaus druckvoller und tiefreichender sein, das lässt sich aber justieren. Die Dynamik der deutschen Tonspur allerdings hinkt deutlich hinter der der englischen her. Und trotzdem: bei der Heli-Szene am Ende scheppert es sehr ordentlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: der damals 55-jährige Cruise kann´s immer noch und macht alle Stunts selbst, und das sieht man auch. Der physisch unglaubliche Henry Cavill kann´s aber genauso gut und ist eine super Bereicherung für diesen Film. Am meisten profitiert der Film von der erneuten Regie des genialen Christopher McQuarrie, der „Fallout“ wie „Rogue Nation“ nach dem eigenen Drehbuch inszenierte und mit dem 4. Film lediglich ein paar Aufwärmübungen absolvierte. McQuarrie machte „Fallout“ zusammen mit dem Erstling zum bisher besten „Mission: Impossible“; schön, dass er auch „MI:7“ dreht..
Der sechste „Mission: Impossible“ ist „Fallout“ schon, da sollte man gewisse Abnutzungserscheinungen erwarten (müssen). Dem ist allerdings nicht so, denn erneut hat; wie bereits bei „Rogue Nation“; Actionspezialist und -profi Christopher McQuarrie („Jack Reacher“ und „The Way of the Gun“, den es mittlerweile auf Blu-ray gibt) die Regie übernommen.
McQuarrie hat einen schier atemlosen, reinrassigen Actioner inszeniert, der einem kaum einen Moment der Ruhe und Pause gönnt und dennoch, bei allem Getöse; irgendwie übersichtlich bleibt.
Mitdenken ist angesagt, denn die Story ist überaus wendungsreich, hakenschlagend und immer wieder verblüffend. Jeder scheint hier ein falsches Spiel zu spielen, alles hat einen doppelten Boden und mehrfach wird eine als Kaninchen verkleidete Taube aus dem Zylinder gezogen. Erst zum Ende hin; vor, während und nach einem atemberaubenden Finale im Kaschmir, werden die Rätsel gelöst, und das Ganze wirkt insgesamt sogar glaubwürdig, auch wenn einem das sekundenlange Berühren von waffenfähigem Plutonium einen sehr schnellen, qualvollen Strahlentod bescheren und auch wenn dieses Plutonium mit kritischer Masse wohl etwas größer als das Kügelchen sein dürfte. Egal..
Der Finalkampf ist derart intensiv inszeniert, dass einem bei den live aus dem Hubschrauber gefilmten Unfallszenen Atem und Herzschlag stockt, besonders als die beiden Gegner an der Felswand noch im Heli hängen. Kein Stück weniger intensiv ist vorher der epische Toiletten-Fight von Cruise und Kante Cavill gegen den unterschätzten Gegner, der beiden ordentlich die Fresse poliert.
Verfolgungsjagden gehörten schon immer zu den „Missions“, aber was Tom Cruise auf dem Motorrad (einer BMW natürlich, einer R nine t; wie auch viele Autos von BMW sind. Da scheint der bayerische Hersteller ordentlich an den Produktionskosten beteiligt gewesen zu sein) in Paris abzieht, sucht in den Vorgängern seinesgleichen.
Das Bild ist auf sehr hohem, aber nicht allerhöchstem Niveau. In einigen Szenen ist der Mittel- bzw. Hintergrund dezent unscharf, und der Kontrast ist ab und an deutlich zu steil. Das macht sich der einen oder anderen dunklen Szenen bemerkbar, wenn Details in den dunkelsten Bildabschnitten absaufen. Dazu sind die Farben des Öfteren reduziert. Insgesamt betrachtet jedoch gelang der visuelle Transfer sehr gut, und die Höchstwertung ist verdient.
Das Bild der UHD ist recht gut, aber insgesamt eher unauffällig und nicht mit 4k-Wow!-Momenten gespickt. Die Schärfe ist zwar hoch, aber nicht enorm und alle anderen Parameter sind maximal gehobener Durchschnitt. Allerdings wird das Bild nach etwa 1,5 Stunden, als die Szenen in Kaschmir beginnen, allerfeinste Sahne, und damit reißt die UHD die Bildwertung wieder nach oben. Das sieht bisweilen atemberaubend aus. Wer also hier von einem „super verrauschtem Drecksbild“ spricht oder ähnlich objektive Detailbeschreibungen anführt, sollte a) sein Equipment prüfen, b) vernünftiges kaufen oder c) mal wieder zum Sehtest. Insgesamt gibt es solide 4 Balken.
Beim Sound sieht es ähnlich aus, auch dieser muss sich nur wenig Kritik gefallen lassen. Der Track ist sehr räumlich und mit direktionalen Effekten geradezu gespickt, man beachte zum Beispiel mal den Schusswechsel in einer der ersten Actionszenen. Der Bass dürfte durchaus druckvoller und tiefreichender sein, das lässt sich aber justieren. Die Dynamik der deutschen Tonspur allerdings hinkt deutlich hinter der der englischen her. Und trotzdem: bei der Heli-Szene am Ende scheppert es sehr ordentlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: der damals 55-jährige Cruise kann´s immer noch und macht alle Stunts selbst, und das sieht man auch. Der physisch unglaubliche Henry Cavill kann´s aber genauso gut und ist eine super Bereicherung für diesen Film. Am meisten profitiert der Film von der erneuten Regie des genialen Christopher McQuarrie, der „Fallout“ wie „Rogue Nation“ nach dem eigenen Drehbuch inszenierte und mit dem 4. Film lediglich ein paar Aufwärmübungen absolvierte. McQuarrie machte „Fallout“ zusammen mit dem Erstling zum bisher besten „Mission: Impossible“; schön, dass er auch „MI:7“ dreht..
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 18.03.21 um 13:12
Das IMF wird geächtet: wegen ihrer oft waghalsigen und in aller Regel ordentlich Kollateralschäden hervorrufenden Aktionen wird es dem CIA einverleibt. Ethan Hunt selbst ist nicht nur auf der Flucht vor dem CIA, sondern selbst auf der Jagd: gegen alle Widrigkeiten ist er dem "Anti-IMF" auf der Spur: einer Organisation unter Führung des Terroristen Lane, die sich weltweite Anarchie zum Ziel gesetzt hat. Doch dieser Gegner fordert Ethan Hunt über einige seiner Grenzen hinaus alles ab..
Eigentlich kennt man alles, was sich in "Rogue Nation" so abspielt aus den früheren "Mission Impossible"-Filmen: Tom Cruise macht als Ethan Hunt auf seiner Mission die waghalsigsten Stunts selbst und erlebt die haarsträubendsten Abenteuer (während der in einem Take gedrehten Unterwasserszene musste Cruise angeblich 6 Minuten den Atem anhalten), wird dabei von seinem Team mit allerlei oft verblüffenden technischen Gimmicks und Masken unterstützt und rettet in einem spannenden Wettlauf die Welt. So ganz nebenbei macht Cruise noch Werbung für BMW und das neue Transportflugzeug der Bundeswehr A400M, das Deutschland damals noch gar nicht richtig in die Luft gekriegt hatte. Nichts neues also, aber genau das will der Fan in einem M:I-Film sehen. In aller Regel wird in jedem neuen Film nur die weibliche Hauptrolle ausgetauscht, und als Ablösung für Eye Candy Paula Patton in "Ghost Protocol" kam Rebecca Ferguson als MI 6-Agentin Ilsa Faust hinzu, die der Rolle ihren Stempel kräftig aufdrückt.
Ein wenig abgenutzt erschien mir das Franchise schon damals, aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn auch „Rogue Nation“ war ein großer Erfolg an den Kinokassen. "Rogue Nation" ist wie die Vorgänger auch (den zweiten Teil mal ausgenommen) spannende Kinounterhaltung; zu keiner Sekunde langweilig; mit toller Action und mit einigen guten Fights, die in diesem Film besonders Ferguson für sich entscheiden kann.
Das Bild der Blu ist auf hohem, aber nicht höchstem Niveau. In einigen Szenen ist der Mittel- bzw. Hintergrund auffällig unscharf, und der Kontrast ist ab und an deutlich zu steil. Das macht sich der einen oder anderen dunklen Szenen bemerkbar, wenn Details in den dunkelsten Bildabschnitten absaufen. Insgesamt betrachtet jedoch gelang der visuelle Transfer sehr gut.
Die UHD ist kaum besser. Der Film hat so seine visuellen Momente, wo die UHD mit sehr guter Schärfe und hoher Plastizität ihre Trümpfe ausspielen kann; diese sind allerdings relativ rar gesät. Ansonsten ist die UHD visuell in etwa auf Augenhöhe mit der Blu-ray, und die Mehrausgabe ist eigentlich nicht gerechtfertigt.
Der Sound muss sich zu Recht Kritik gefallen lassen. Nun ist eine Dolby Digital 5.1-Tonspur per se nicht schlecht; es kommt auf die Abmischung an. Und diese hätte bei "Rogue Nation" besser ausfallen können. Klar rummst es in den Actionszenen dynamisch und relativ bassstark, aber beim Sound kommt es eben auch auf die Nuancen an: zunächst einmal wirkt die klangliche Kulisse leicht nach vorne verschoben, und der Sound insgesamt scheint oft breiig, so dass einzelne Geräuschquellen nicht präzise ortbar wirken. Hinzu kommt, dass viele Umgebungsgeräusche wie Regen akustisch nicht abgebildet werden, obwohl sie auf der Mattscheibe sichtbar sind. Schade, das geht besser, auch mit Dolby Digital. Wenn man zwischendurch mal auf die englische Atmos-Spur umschaltet, hat man sofort Umgebungsgeräusche satt und recht viel von oben. Schade, das ist auf der deutschen Tonspur verkackt worden.
Bei den Extras schließe ich mich der vorliegenden Durchschnittswertung an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein "Mission Impossible" halt. Man könnte fast schon sagen: kennste einen, kennste alle. Ist ja auch so, aber das wollen ja die Fans auch sehen. Insofern: Mission accomplished, Mr. McQuarrie und Mr. Cruise. Dennoch: "Phantom Protocol" fand ich besser, schon allein wegen der Burj al Khalifa-Szene. McQuarrie hat mit "The Way of the Gun" und "Jack Reacher" schon besser abgeliefert, allerdings hat McQuarrie dafür mit „Fallout“ den nahezu perfekten Actionthriller inszeniert. Wird "Rogue Nation" in der Sammlung bleiben? Ich denke nicht, „Fallout“ schon eher. Mal sehen, wie „MI 7“ (ebenfalls von McQuarrie) wird.
Eigentlich kennt man alles, was sich in "Rogue Nation" so abspielt aus den früheren "Mission Impossible"-Filmen: Tom Cruise macht als Ethan Hunt auf seiner Mission die waghalsigsten Stunts selbst und erlebt die haarsträubendsten Abenteuer (während der in einem Take gedrehten Unterwasserszene musste Cruise angeblich 6 Minuten den Atem anhalten), wird dabei von seinem Team mit allerlei oft verblüffenden technischen Gimmicks und Masken unterstützt und rettet in einem spannenden Wettlauf die Welt. So ganz nebenbei macht Cruise noch Werbung für BMW und das neue Transportflugzeug der Bundeswehr A400M, das Deutschland damals noch gar nicht richtig in die Luft gekriegt hatte. Nichts neues also, aber genau das will der Fan in einem M:I-Film sehen. In aller Regel wird in jedem neuen Film nur die weibliche Hauptrolle ausgetauscht, und als Ablösung für Eye Candy Paula Patton in "Ghost Protocol" kam Rebecca Ferguson als MI 6-Agentin Ilsa Faust hinzu, die der Rolle ihren Stempel kräftig aufdrückt.
Ein wenig abgenutzt erschien mir das Franchise schon damals, aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn auch „Rogue Nation“ war ein großer Erfolg an den Kinokassen. "Rogue Nation" ist wie die Vorgänger auch (den zweiten Teil mal ausgenommen) spannende Kinounterhaltung; zu keiner Sekunde langweilig; mit toller Action und mit einigen guten Fights, die in diesem Film besonders Ferguson für sich entscheiden kann.
Das Bild der Blu ist auf hohem, aber nicht höchstem Niveau. In einigen Szenen ist der Mittel- bzw. Hintergrund auffällig unscharf, und der Kontrast ist ab und an deutlich zu steil. Das macht sich der einen oder anderen dunklen Szenen bemerkbar, wenn Details in den dunkelsten Bildabschnitten absaufen. Insgesamt betrachtet jedoch gelang der visuelle Transfer sehr gut.
Die UHD ist kaum besser. Der Film hat so seine visuellen Momente, wo die UHD mit sehr guter Schärfe und hoher Plastizität ihre Trümpfe ausspielen kann; diese sind allerdings relativ rar gesät. Ansonsten ist die UHD visuell in etwa auf Augenhöhe mit der Blu-ray, und die Mehrausgabe ist eigentlich nicht gerechtfertigt.
Der Sound muss sich zu Recht Kritik gefallen lassen. Nun ist eine Dolby Digital 5.1-Tonspur per se nicht schlecht; es kommt auf die Abmischung an. Und diese hätte bei "Rogue Nation" besser ausfallen können. Klar rummst es in den Actionszenen dynamisch und relativ bassstark, aber beim Sound kommt es eben auch auf die Nuancen an: zunächst einmal wirkt die klangliche Kulisse leicht nach vorne verschoben, und der Sound insgesamt scheint oft breiig, so dass einzelne Geräuschquellen nicht präzise ortbar wirken. Hinzu kommt, dass viele Umgebungsgeräusche wie Regen akustisch nicht abgebildet werden, obwohl sie auf der Mattscheibe sichtbar sind. Schade, das geht besser, auch mit Dolby Digital. Wenn man zwischendurch mal auf die englische Atmos-Spur umschaltet, hat man sofort Umgebungsgeräusche satt und recht viel von oben. Schade, das ist auf der deutschen Tonspur verkackt worden.
Bei den Extras schließe ich mich der vorliegenden Durchschnittswertung an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein "Mission Impossible" halt. Man könnte fast schon sagen: kennste einen, kennste alle. Ist ja auch so, aber das wollen ja die Fans auch sehen. Insofern: Mission accomplished, Mr. McQuarrie und Mr. Cruise. Dennoch: "Phantom Protocol" fand ich besser, schon allein wegen der Burj al Khalifa-Szene. McQuarrie hat mit "The Way of the Gun" und "Jack Reacher" schon besser abgeliefert, allerdings hat McQuarrie dafür mit „Fallout“ den nahezu perfekten Actionthriller inszeniert. Wird "Rogue Nation" in der Sammlung bleiben? Ich denke nicht, „Fallout“ schon eher. Mal sehen, wie „MI 7“ (ebenfalls von McQuarrie) wird.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 2
bewertet am 16.03.21 um 16:51
Die USA, in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts: der Automobilkonzern Ford baut eher traditionell-konservative, „biedere“ Autos und steuert auf eine Rezession zu. Bei der jüngeren Nachkriegsgeneration gelten Fords Autos als eher altbacken (vom Mustang mal abgesehen), und so will Henry Ford II Ferrari übernehmen, was Enzo Ferrari nicht gerade diplomatisch ablehnt. Später kommt der (ebenfalls später legendäre) Lee Iacocca auf die Idee, sich im vom Rennstall Enzo Ferraris dominierten Rennsport zu engagieren. Problem dabei: Ford hat weder einen rennfähigen Sportwagen im Portfolio noch einen aussichtsreichen Fahrer zur Hand. Also wendet sich Iacocca an den einzigen Amerikaner, der je das 24 Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hat: Carroll Shelby, der aufgrund von Herzproblemen selbst zwar nicht mehr Rennen fährt, aber Autos baut. Und Shelby ist „befreundet“ mit Ken Miles. Einem britischen Hitzkopf und Enfant Terrible, der so gar nicht zu Ford passen will..
So steht´s in den (Automobil-) Geschichtsbüchern: im von Shelby und Miles entwickelten und verfeinerten GT 40 gewann Miles 1966 Le Mans und fügte der bislang jahrelangen Dominanz von Ferrari eine empfindliche Schmach zu, die ein paar Jahre lang immer wieder aufgefrischt wurde.
Dieser legendären Story nahm sich James Mangold („Copland“; „Walk the Line“, „3:10“ to Yuma“) an und visualisierte sie für das breite Publikum. Der Film wurde 2020 mit zwei Oscars in den technischen Disziplinen ausgezeichnet, der große Abräumer war „Parasite“.
Mangold macht die Story an zwei Hauptakteuren fest und schildert neben der tiefgehenden Männerfreundschaft zwischen Shelby und Miles die Beziehungen zwischen Iacocca, Ford und dessen Berater Beebe. Ziel und natürlich Ende des Films ist die packende Darstellung des Rennens, bei dem Shelby auch ein paar fiese Tricks auf Lager hatte und das Reglement zugunsten von Ford ausgehebelt wurde.
Der geradezu fanatische Rennfahrer und Mechaniker Miles wird kongenial verkörpert von Christian Bale, der sich wieder mal regelrecht in seine Rolle hineingesteigert hat. Matt Damons Shelby hingegen toleriert wegen Miles Ausnahmefähigkeiten dessen sämtliche Fehltritte, die zu allerlei Verwerfungen mit Ford, Iacocca und Beebe führen.
„Le Mans 66“ ist absolut kurzweilig, teils saukomisch und höchst unterhaltsam inszeniert, und die Rennszenen sind allesamt packend in Szene gesetzt. Immer wieder amüsant ist zu sehen, dass seinerzeit ununterbrochen und überall geraucht wurde; und dass Reifenwechsel bei Rennen damals eher 10 Minuten als 10 Sekunden gedauert haben.
Das Bild von „Le Mans 66“ ist hervorragend. Es lässt sich kaum ein Bildfehler ausmachen, das Bild ist sehr scharf, bestens kontrastiert und mit einem ausgewogenen Schwarzwert versehen. Der authentische Sixties-Look entsteht nicht durch Bildverfremdungen, sondern durch Kostüme, Klamotten, Frisuren und vor allem Autos: Shelbys Cobra ist ein Traum.
Die UHD ist da auf den ersten Blick kaum besser. Im Vergleich zur Blu-ray körnt es sichtbar, aber nie störend. Farben und Kontrast sind höher, und bei Nacht macht sich das HDR bei den Lichtern sehr deutlich bemerkbar. Eine klinische 4k-Schärfe fehlt, dafür entschädigt die UHD mit dem natürlicheren, filmischen Look.
Der „nur“ in DTS vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend, auch ohne ein HD-Kürzel. Bereits am Anfang, als auf den Surrounds und Backsurrounds ein Wagen vorbei fährt wird dem Zuschauer eindrucksvoll die tolle räumliche Abmischung präsentiert. Dieses Niveau hält der Track über die gesamte Lauflänge des Films; bei den Rennen kommt noch ein gerüttelt Maß an Dynamik, Bass und dem Röhren der 8- und 12-Zylinder hinzu. Man hört also: es muss nicht immer HD-Sound sein, wenn die Abmischung passt. Wer sich die Scheibe aufgrund der vermeintlich minderwertigen Tonspur entgehen lässt, der verpasst ein sehr gutes Sounderlebnis und ist selbst schuld.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Le Mans 66“ ist ein toller Film, der mir trotzdem minimal weniger gut gefiel als seinerzeit „Rush“ mit Chris Hemsworth und Daniel Brühl. Das liegt für mich a) an der noch packenderen Inszenierung der Rennszenen und b) an der herausragenden Performance von Daniel Brühl als Nicki Lauda, an die nicht einmal Bales Darstellung in „Le Mans 66“ heranreicht. Trotzdem: ein toller Film, sollte man definitiv gesehen haben.
So steht´s in den (Automobil-) Geschichtsbüchern: im von Shelby und Miles entwickelten und verfeinerten GT 40 gewann Miles 1966 Le Mans und fügte der bislang jahrelangen Dominanz von Ferrari eine empfindliche Schmach zu, die ein paar Jahre lang immer wieder aufgefrischt wurde.
Dieser legendären Story nahm sich James Mangold („Copland“; „Walk the Line“, „3:10“ to Yuma“) an und visualisierte sie für das breite Publikum. Der Film wurde 2020 mit zwei Oscars in den technischen Disziplinen ausgezeichnet, der große Abräumer war „Parasite“.
Mangold macht die Story an zwei Hauptakteuren fest und schildert neben der tiefgehenden Männerfreundschaft zwischen Shelby und Miles die Beziehungen zwischen Iacocca, Ford und dessen Berater Beebe. Ziel und natürlich Ende des Films ist die packende Darstellung des Rennens, bei dem Shelby auch ein paar fiese Tricks auf Lager hatte und das Reglement zugunsten von Ford ausgehebelt wurde.
Der geradezu fanatische Rennfahrer und Mechaniker Miles wird kongenial verkörpert von Christian Bale, der sich wieder mal regelrecht in seine Rolle hineingesteigert hat. Matt Damons Shelby hingegen toleriert wegen Miles Ausnahmefähigkeiten dessen sämtliche Fehltritte, die zu allerlei Verwerfungen mit Ford, Iacocca und Beebe führen.
„Le Mans 66“ ist absolut kurzweilig, teils saukomisch und höchst unterhaltsam inszeniert, und die Rennszenen sind allesamt packend in Szene gesetzt. Immer wieder amüsant ist zu sehen, dass seinerzeit ununterbrochen und überall geraucht wurde; und dass Reifenwechsel bei Rennen damals eher 10 Minuten als 10 Sekunden gedauert haben.
Das Bild von „Le Mans 66“ ist hervorragend. Es lässt sich kaum ein Bildfehler ausmachen, das Bild ist sehr scharf, bestens kontrastiert und mit einem ausgewogenen Schwarzwert versehen. Der authentische Sixties-Look entsteht nicht durch Bildverfremdungen, sondern durch Kostüme, Klamotten, Frisuren und vor allem Autos: Shelbys Cobra ist ein Traum.
Die UHD ist da auf den ersten Blick kaum besser. Im Vergleich zur Blu-ray körnt es sichtbar, aber nie störend. Farben und Kontrast sind höher, und bei Nacht macht sich das HDR bei den Lichtern sehr deutlich bemerkbar. Eine klinische 4k-Schärfe fehlt, dafür entschädigt die UHD mit dem natürlicheren, filmischen Look.
Der „nur“ in DTS vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend, auch ohne ein HD-Kürzel. Bereits am Anfang, als auf den Surrounds und Backsurrounds ein Wagen vorbei fährt wird dem Zuschauer eindrucksvoll die tolle räumliche Abmischung präsentiert. Dieses Niveau hält der Track über die gesamte Lauflänge des Films; bei den Rennen kommt noch ein gerüttelt Maß an Dynamik, Bass und dem Röhren der 8- und 12-Zylinder hinzu. Man hört also: es muss nicht immer HD-Sound sein, wenn die Abmischung passt. Wer sich die Scheibe aufgrund der vermeintlich minderwertigen Tonspur entgehen lässt, der verpasst ein sehr gutes Sounderlebnis und ist selbst schuld.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Le Mans 66“ ist ein toller Film, der mir trotzdem minimal weniger gut gefiel als seinerzeit „Rush“ mit Chris Hemsworth und Daniel Brühl. Das liegt für mich a) an der noch packenderen Inszenierung der Rennszenen und b) an der herausragenden Performance von Daniel Brühl als Nicki Lauda, an die nicht einmal Bales Darstellung in „Le Mans 66“ heranreicht. Trotzdem: ein toller Film, sollte man definitiv gesehen haben.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.03.21 um 15:16
007 verpatzt einen Einsatz: in Istanbul geht ihm eine Festplatte durch die Lappen, auf der alle in Terrororganisationen eingeschleusten Agenten mit ihrer wahren Identität gespeichert sind. Dabei wird er außerdem schwer verletzt und gilt als tot. Zwischenzeitlich wird das Mutterhaus des englischen Geheimdienstes in London direkt Ziel terroristischer Anschläge. Das weckt Bond aus dem Todesschlaf, denn das eigentliche Ziel dieser Aktionen ist M..
Nachdem zunächst Martin Campbell als Wiederholungstäter (bereits "Golden Eye" wurde von diesem Regisseur inszeniert, der für viele Fans zu den besten Bonds zählt) der James Bond-Reihe mit "Casino Royale" und mit Daniel Craig eine ordentliche Frischzellenkur verpasste und Marc Forster für viele Fans "Ein Quantum Trost" leicht verhunzte (ich persönlich fand ihn auch recht gut), durfte sich nun Sam Mendes am dritten Bond mit Daniel Craig versuchen. Dass Mendes nicht nur Oscar-Preisträger (6 Oscars für "American Beauty", 1 für "Road to Perdition, viele Nominierungen für diese beiden und -zig Preise für alle seine Filme), sondern eher auf Dramen spezialisiert ist merkt man "Skyfall" jede Sekunde sehr deutlich an: das Pacing, das Storytelling und die Charakterdarstellung ist eine völlig andere geworden. Bond ist erwachsen, noch erwachsener als in "Casino Royale", und hat sich vom rohem Auftragskiller in diesem zum kompletten Agenten weiterentwickelt. Vorbei sind die Zeiten (und für mich ist das wahrlich kein großer Verlust) der Beinahe-Persiflage der Roger-Moore Bonds und der Fönwellen-Gentleman Brosnan-Bonds. Ich persönlich bin kein wirklicher Fan und fand Timothy Dalton ohnehin fast am Besten, allerdings um Längen geschlagen von Daniel Craig. Bond ist authentischer geworden; man kauft ihm sein Agentenleben nun auch ab, nicht zuletzt weil Bond eben nicht die Welt vor Atombomben, Killersatelliten und ähnlichem Quatsch retten muss, nicht mit seinem Auto taucht und auch nicht mit Kampfpanzern durch Städte fährt, sondern weil die Bedrohung sich auf etwas einschießt, an dem Bonds Herz hängt. Der Widersacher, kongenial verkörpert von Javier Bardem, der; wie in "Biutiful" eindrucksvoll gezeigt; weit mehr kann als Bösewichte, ist tatsächlich herausragend: alleine in der dezent homoerotischen Szene der ersten Begegnung auf der Insel gibt der Schauspieler einen kleinen Einblick in sein unglaubliches Repertoire. Für einige oder viele Fans mag dieser Bond eine Enttäuschung sein, denn er ist weder sonderlich promiskuitiv (nur eine Frau flachgelegt! Da hatten die alten Bonds meist schon im Vorspann mehr), kaum Gadgets (außer der codierten Waffe) und die Action ist eher altbacken, aber trotzdem spektakulär anzusehen. Und genau das macht "Skyfall" zum wohl besten Bond: er ist endlich bodenständig, gegroundet, authentisch und ernstzunehmend.
Beim Bild kann ich die Referenzwertungen für die Blu-ray nicht nachvollziehen. Das Bild ist auf hohem Niveau, aber nicht auf höchstem; bereits in der Eingangssequenz zeigen sich unscharfe Hintergründe und minimales Rauschen in gleichfarbigen, kleingemusterten, weit entfernten Flächen. Das setzt sich im gesamten Film fort, ist nicht wirklich störend und fällt nur bei genauem Hinsehen auf, aber bei den euphorischen Lobeshymnen, die ich hier las habe ich eben genauer hingesehen. Der Kontrast hingegen ist toll, so dass auch im dunklen "Skyfall"-Landhaus kaum ein Detail verloren geht; die Plastizität ist teils herausragend. Das Bild ist wirklich gut, keine Frage; aber von der Referenz ein Stückchen entfernt. Hier zeigt sich wieder, dass eine Skala mit 10 Punkten treffender bewerten liesse; ich würde 9 Punkte vergeben.
Auch das Bild der UHD ist von sehr hoher Güte, aber nicht von allerhöchster. Gemessen an meinen bisherigen Referenzen („The Revenant“ und die „Hobbit“-Trilogie) ist das Bild von „Skyfall“ minimal weicher, es wirkt dafür aber auch filmischer als besonders die „Hobbits“. Mit dieser marginalen Kritik wird die Höchstwertung abgerundet knapp verpasst; auf einer Zehnerskala hätte ich 8,5 Balken vergeben. Die Mehrausgabe im Vergleich zur sehr guten Blu-ray will überdacht sein.
Auch tonal spielt die Scheibe weit oben mit: ganz ohne HD-Sound ist die Surroundkulisse toll und stets umhüllend, in den Actionszenen macht der Track ordentliche Dynamikhüpfer und der Bass ist über jeden Zweifel erhaben. Obwohl der Film nachts bei moderater Lautstärke angesehen wurde, vibirierte die Couch spürbar, als der Hubschrauber in das Landhaus rauschte. Die Dialoge sind tatsächlich minimal leise, aber durch Anheben der Lautstärke des Centers um etwa 3 db war alles perfekt.
Die Extras auf der Blu sind recht umfangreich und auch mal für mich als weniger Boni-interessiert ansprechend; besonders die Features über "Frauen" und "Aston Martin DB 5". Die Veröffentlichung hat ein Wendecover (auch nicht schöner; halt ohne FSK-Sticker).
Mein persönliches Fazit: wirklicher Bond-Fan war ich nie, besonders nicht zu Roger Moores Zeiten. Die anderen hab´ich ein Mal angesehen, mehr der Komplettierung des Filmwissens wegen. Erst mit Daniel Craig fand ich wirklich Gefallen an den Bonds. Während ich "Skyfall" im Kino eher durchschnittlich fand (wie die meisten Filme, daheim gefallen sie mir in der Regel besser; warum auch immer), fand ich ihn jetzt sehr gut. Die Frischzellenkur von Mendes hat der Reihe gut getan, obwohl oder vielleicht gerade weil es eigentlich dadurch eher Richtung traditioneller Agentenfilm und "back to the (realistic and authentic) roots" ging. Leider hat Mendes den neuesten Bond nicht gedreht, sondern Cary Fukunaga. Der hat aber mit dem Geheimtipp "Sin Nombre" gezeigt, dass auch er ein toller Geschichtenerzähler ist.
Nachdem zunächst Martin Campbell als Wiederholungstäter (bereits "Golden Eye" wurde von diesem Regisseur inszeniert, der für viele Fans zu den besten Bonds zählt) der James Bond-Reihe mit "Casino Royale" und mit Daniel Craig eine ordentliche Frischzellenkur verpasste und Marc Forster für viele Fans "Ein Quantum Trost" leicht verhunzte (ich persönlich fand ihn auch recht gut), durfte sich nun Sam Mendes am dritten Bond mit Daniel Craig versuchen. Dass Mendes nicht nur Oscar-Preisträger (6 Oscars für "American Beauty", 1 für "Road to Perdition, viele Nominierungen für diese beiden und -zig Preise für alle seine Filme), sondern eher auf Dramen spezialisiert ist merkt man "Skyfall" jede Sekunde sehr deutlich an: das Pacing, das Storytelling und die Charakterdarstellung ist eine völlig andere geworden. Bond ist erwachsen, noch erwachsener als in "Casino Royale", und hat sich vom rohem Auftragskiller in diesem zum kompletten Agenten weiterentwickelt. Vorbei sind die Zeiten (und für mich ist das wahrlich kein großer Verlust) der Beinahe-Persiflage der Roger-Moore Bonds und der Fönwellen-Gentleman Brosnan-Bonds. Ich persönlich bin kein wirklicher Fan und fand Timothy Dalton ohnehin fast am Besten, allerdings um Längen geschlagen von Daniel Craig. Bond ist authentischer geworden; man kauft ihm sein Agentenleben nun auch ab, nicht zuletzt weil Bond eben nicht die Welt vor Atombomben, Killersatelliten und ähnlichem Quatsch retten muss, nicht mit seinem Auto taucht und auch nicht mit Kampfpanzern durch Städte fährt, sondern weil die Bedrohung sich auf etwas einschießt, an dem Bonds Herz hängt. Der Widersacher, kongenial verkörpert von Javier Bardem, der; wie in "Biutiful" eindrucksvoll gezeigt; weit mehr kann als Bösewichte, ist tatsächlich herausragend: alleine in der dezent homoerotischen Szene der ersten Begegnung auf der Insel gibt der Schauspieler einen kleinen Einblick in sein unglaubliches Repertoire. Für einige oder viele Fans mag dieser Bond eine Enttäuschung sein, denn er ist weder sonderlich promiskuitiv (nur eine Frau flachgelegt! Da hatten die alten Bonds meist schon im Vorspann mehr), kaum Gadgets (außer der codierten Waffe) und die Action ist eher altbacken, aber trotzdem spektakulär anzusehen. Und genau das macht "Skyfall" zum wohl besten Bond: er ist endlich bodenständig, gegroundet, authentisch und ernstzunehmend.
Beim Bild kann ich die Referenzwertungen für die Blu-ray nicht nachvollziehen. Das Bild ist auf hohem Niveau, aber nicht auf höchstem; bereits in der Eingangssequenz zeigen sich unscharfe Hintergründe und minimales Rauschen in gleichfarbigen, kleingemusterten, weit entfernten Flächen. Das setzt sich im gesamten Film fort, ist nicht wirklich störend und fällt nur bei genauem Hinsehen auf, aber bei den euphorischen Lobeshymnen, die ich hier las habe ich eben genauer hingesehen. Der Kontrast hingegen ist toll, so dass auch im dunklen "Skyfall"-Landhaus kaum ein Detail verloren geht; die Plastizität ist teils herausragend. Das Bild ist wirklich gut, keine Frage; aber von der Referenz ein Stückchen entfernt. Hier zeigt sich wieder, dass eine Skala mit 10 Punkten treffender bewerten liesse; ich würde 9 Punkte vergeben.
Auch das Bild der UHD ist von sehr hoher Güte, aber nicht von allerhöchster. Gemessen an meinen bisherigen Referenzen („The Revenant“ und die „Hobbit“-Trilogie) ist das Bild von „Skyfall“ minimal weicher, es wirkt dafür aber auch filmischer als besonders die „Hobbits“. Mit dieser marginalen Kritik wird die Höchstwertung abgerundet knapp verpasst; auf einer Zehnerskala hätte ich 8,5 Balken vergeben. Die Mehrausgabe im Vergleich zur sehr guten Blu-ray will überdacht sein.
Auch tonal spielt die Scheibe weit oben mit: ganz ohne HD-Sound ist die Surroundkulisse toll und stets umhüllend, in den Actionszenen macht der Track ordentliche Dynamikhüpfer und der Bass ist über jeden Zweifel erhaben. Obwohl der Film nachts bei moderater Lautstärke angesehen wurde, vibirierte die Couch spürbar, als der Hubschrauber in das Landhaus rauschte. Die Dialoge sind tatsächlich minimal leise, aber durch Anheben der Lautstärke des Centers um etwa 3 db war alles perfekt.
Die Extras auf der Blu sind recht umfangreich und auch mal für mich als weniger Boni-interessiert ansprechend; besonders die Features über "Frauen" und "Aston Martin DB 5". Die Veröffentlichung hat ein Wendecover (auch nicht schöner; halt ohne FSK-Sticker).
Mein persönliches Fazit: wirklicher Bond-Fan war ich nie, besonders nicht zu Roger Moores Zeiten. Die anderen hab´ich ein Mal angesehen, mehr der Komplettierung des Filmwissens wegen. Erst mit Daniel Craig fand ich wirklich Gefallen an den Bonds. Während ich "Skyfall" im Kino eher durchschnittlich fand (wie die meisten Filme, daheim gefallen sie mir in der Regel besser; warum auch immer), fand ich ihn jetzt sehr gut. Die Frischzellenkur von Mendes hat der Reihe gut getan, obwohl oder vielleicht gerade weil es eigentlich dadurch eher Richtung traditioneller Agentenfilm und "back to the (realistic and authentic) roots" ging. Leider hat Mendes den neuesten Bond nicht gedreht, sondern Cary Fukunaga. Der hat aber mit dem Geheimtipp "Sin Nombre" gezeigt, dass auch er ein toller Geschichtenerzähler ist.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 4
bewertet am 13.03.21 um 12:41
Frankreich, irgendwo in der Camargue: der pubertierende Teenager Thomas „darf“ die Sommerferien bei seinem Vater Christian verbringen. Thomas` Begeisterung fällt übersichtlich aus, denn bei seinem Vater gibt es in der Nähe weder andere Jugendliche in Thomas` Alter, und schon gar nicht WLAN und Spielekonsolen. Zudem ist Thomas` Vater auf den ersten Blick ziemlich schrullig, und auf den zweiten und dritten Blick ist er es auch: der Umwelt- und Tierschutzaktivist hat eine vom Aussterben bedrohte Gänseart „adoptiert“, zieht die Küken in lächerlichen (aber wirksamen) Gänsekostümen groß und will ihnen eine neue Zugvogel-Flugroute antrainieren, um die Gefahr auf ihrem Weg in den Süden und zurück zu umgehen. Thomas entdeckt nach einer Weile sein Herz für die Tiere, und aufgrund einiger nicht so ganz astreiner Umstände ist er plötzlich der Adoptivvater, Fluglehrer und Navigator der Junggänse..
„Der Junge und die Wildgänse“ ist quasi eine Art Nils Holgersson in echt, und Selma Lagerlöfs Buch wird sogar zitiert. Allerdings handelt es sich bei dem Film um eine Verfilmung nach wahren Begebenheiten: der dreizehnjährige Thomas hat sich tatsächlich mit einem Ultraleichtflugzeug von Nordnorwegen nach Südfrankreich aufgemacht, um den Vögeln „den rechten Weg“ zu weisen. Dabei entstand ein kleiner Hype um die Gruppe, und Thomas wurde bei seinen Zwischenlandungen immer wieder weitergeholfen. Das Experiment ist geglückt, soviel sei verraten: die Gänse konnten nach ihrer „Einweisung“ selbständig ins Winterquartier und zurückfliegen.
„Der Junge und die Wildgänse“ ist ein Coming of Age-Film, wie er im Buche steht; allerdings der besonderen Art: der junge Thomas; eigentlich wie so viele Jungs seines Alters nur an Smartphone und Zocken interessiert; entdeckt in seinem persönlichen Reifungsprozess etwas woran sein Herz wirklich hängt, wächst daran und macht einen riesigen Schritt Richtung Lebenserfahrung. Das alles packt der Regisseur Varnier in eine rührende und herzerwärmende Geschichte, die sich perfekt für eine ganze Familie eignet: die Eltern dürften sich ab und an selbst entdecken und sich wahrscheinlich ein paar Tränchen verkneifen, für die Kinder bietet Thomas jede Menge Identifikationspotential und dazu kommen noch die zuckersüßen Gänschen und tolle Naturaufnahmen.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Parameter bewegen sich alle im grünen Bereich. Die Schärfe ist hoch, der Kontrast und der Schwarzwert passen. Die Plastizität könnte höher sein. Für eine Blu-ray geht der visuelle Transfer mehr als in Ordnung, für die Höchstwertung reicht es nicht ganz.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist, wie bei dem meisten französischen Produktionen, sehr gut. Allerdings darf man natürlich genrebedingt weder Bass- noch Dynamikattacken erwarten. Eine angenehm umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und es treten häufig sehr gut ortbare direktionale Effekte auf. Allerdings ist der Sound recht unspektakulär.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Der Junge und die Wildgänse“ ist ein herzerwärmendes Feelgood-Movie für die ganze Familie, der so ganz nebenbei eine Bewusstseinsentwicklung für Natur- und Tierschutz für die Kleinen anschiebt. Kann ich als Familienfilm nur empfehlen.
„Der Junge und die Wildgänse“ ist quasi eine Art Nils Holgersson in echt, und Selma Lagerlöfs Buch wird sogar zitiert. Allerdings handelt es sich bei dem Film um eine Verfilmung nach wahren Begebenheiten: der dreizehnjährige Thomas hat sich tatsächlich mit einem Ultraleichtflugzeug von Nordnorwegen nach Südfrankreich aufgemacht, um den Vögeln „den rechten Weg“ zu weisen. Dabei entstand ein kleiner Hype um die Gruppe, und Thomas wurde bei seinen Zwischenlandungen immer wieder weitergeholfen. Das Experiment ist geglückt, soviel sei verraten: die Gänse konnten nach ihrer „Einweisung“ selbständig ins Winterquartier und zurückfliegen.
„Der Junge und die Wildgänse“ ist ein Coming of Age-Film, wie er im Buche steht; allerdings der besonderen Art: der junge Thomas; eigentlich wie so viele Jungs seines Alters nur an Smartphone und Zocken interessiert; entdeckt in seinem persönlichen Reifungsprozess etwas woran sein Herz wirklich hängt, wächst daran und macht einen riesigen Schritt Richtung Lebenserfahrung. Das alles packt der Regisseur Varnier in eine rührende und herzerwärmende Geschichte, die sich perfekt für eine ganze Familie eignet: die Eltern dürften sich ab und an selbst entdecken und sich wahrscheinlich ein paar Tränchen verkneifen, für die Kinder bietet Thomas jede Menge Identifikationspotential und dazu kommen noch die zuckersüßen Gänschen und tolle Naturaufnahmen.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Parameter bewegen sich alle im grünen Bereich. Die Schärfe ist hoch, der Kontrast und der Schwarzwert passen. Die Plastizität könnte höher sein. Für eine Blu-ray geht der visuelle Transfer mehr als in Ordnung, für die Höchstwertung reicht es nicht ganz.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist, wie bei dem meisten französischen Produktionen, sehr gut. Allerdings darf man natürlich genrebedingt weder Bass- noch Dynamikattacken erwarten. Eine angenehm umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und es treten häufig sehr gut ortbare direktionale Effekte auf. Allerdings ist der Sound recht unspektakulär.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Der Junge und die Wildgänse“ ist ein herzerwärmendes Feelgood-Movie für die ganze Familie, der so ganz nebenbei eine Bewusstseinsentwicklung für Natur- und Tierschutz für die Kleinen anschiebt. Kann ich als Familienfilm nur empfehlen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 13.03.21 um 10:59
Nordamerika, im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko: seit über einem Jahrzehnt wütet der Drogenkrieg in Mexiko, mit unmittelbaren Folgen für die Vereinigten Staaten. Kate Macer und ihr FBI-SWAT Team machen bei der Erstürmung eines verdächtigen Hauses eine schreckliche Entdeckung: 42 Leichen, allesamt zu Tode gefoltert und exekutiert, wurden in die Wände eingebracht. Als eine Sprengfalle zwei Männer ihres Teams tötet, ist sie nur noch vom Gedanken beseelt, die Drahtzieher dieser Aktionen dingfest zu machen. Als sie einem verdeckt operierenden Team zugeteilt wird sieht sie ihre Chance gekommen, doch sie muss erkennen, dass sie nur Mittel zum Zweck in einem üblen Spiel ist..
In Mexiko herrscht Bürgerkrieg: den übermächtigen Drogenkartellen stehen zahlenmäßig unterlegene und zu einem nicht unerheblichen Teil korrumpierte Polizei- und Armeekräfte gegenüber; die äußerst brutal und grausam ausgetragenen Kämpfe haben in dem über ein Jahrzehnt währenden Konflikt über 100 000 Todesopfer gefordert. Die Drogenkartelle schrecken nicht davor zurück, geschändete und misshandelte Leichen "aus zu stellen", und Tötungen und Folterungen stehen auf der Tagesordnung. Der Arm der Kartelle reicht weit, und so stehen nicht nur Sicherheitskräfte auf der Gehaltsliste, sondern auch hochrangige Politiker. In diesem fürchterlichen Szenario kommt der Grenzstadt Juarez besondere Bedeutung zu, kanalisiert dieses Nadelöhr doch nahezu sämtlichen Verkehr zwischen Mexiko und den USA. Hier hat Denis Villeneuve seinen atemberaubenden Thriller angesiedelt und zeigt das zynische Spiel, das die USA und Mexiko miteinander spielen, um der Drogenkartelle Herr zu werden. Beide treiben quasi den Teufel mit Beelzebub aus, um mit dem geringeren weil "kontrollierbaren" Übel um zu gehen, und ein Menschenleben ist nicht nur nichts wert, sondern gezielte Tötungen sind Teil des Plans. Hierzu wird nicht nur die Figur der FBI-Agentin instrumentalisiert, sondern auch die des ehemaligen Anwaltes Alejandro, der ob seines erlittenen Schicksals jede Menschlichkeit verloren hat und dem jedes Mittel zum Erreichen seiner Rache Recht ist.
Der Cast hätte kaum besser gewählt sein können: Emily Blunt, die ich besonders seit "Lachsfischen im Jemen", "Der Plan", "Edge of Tomorrow" und „A Quiet Place“ sehr schätze, gibt die idealistische FBI-Agentin gleichermaßen taff wie auch verletzlich, Josh Brolin ist die Idealbesetzung des leicht arroganten, absolut skrupellosen und eiskalten CIA-Außendienstlers und Benicio del Toro perfektioniert die Darstellung des undurchsichtigen kolumbianischen Rechtsanwaltes.
"Sicario" schockiert nachhaltig , denn er schildert die Verhältnisse in Mexiko im Allgemeinen und in Drogenhauptstädten wie Juarez und Tijuana im Besonderen ungeschönt: unfassbar, dass dort am helllichten Tag Leichen mit abgetrennten Gliedmaßen und Köpfen demonstriert werden.
"Sicario" ist ungemein spannend, bedrückend und die Atmosphäre ist während des gesamten Films zum Schneiden dick. Der betäubende Soundtrack trägt erheblich zur Wirkung des Films bei und wer genau hinhört merkt, dass Villeneuve den gleichen abschwellenden Synthie-Sound wie später bei „Blade Runner 2049“ einsetzt. Die sehr spannende Tunnelsequenz mit der Optik durch die Nachtsichtgeräte (wenn es Geräte mit solcher Leistung gäbe) erzeugt eine ganz eigene Wirkung bevor es ins erschütternde Finale geht. Ein herausragender Thriller, der aufzeigt, dass es in diesem Konflikt nicht nur um viel Geld geht, sondern dass es auch keine Gewinner gibt.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Besonders beeindruckend gerieten viele Totale der mexikanischen Wüsten und anderen Landschaften, die bis in die entferntesten Hintergründe grandios scharf sind. Anfangs wirkt der Kontrast etwas scharf, so dass die gleißende Mittagssonne etwas überblendet; das legt sich später. Auch in den etwas diffusen Nacht- und Tunnelszenen bleiben dank des perfekten Schwarzwertes und des ausgewogenen Kontrastes alle Details erhalten. Allerfeinste Sahne, der Transfer.
So viel besser kann das die UHD auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten hingegen, besonders bei großen Diagonalen, bemerkt man den größeren Detailreichtum und die etwas höhere Schärfe. Plastischer wirkt die UHD auch, aber dennoch: die Mehrausgabe für die UHD will in Anbetracht der sehr guten Blu-ray überdacht sein.
Sowohl auf der Blu wie auch auf der UHD liegt der deutsche Track erfreulicherweise in Atmos vor. Der Sound glänzt durch eine beispielhafte Surroundkulisse und perfekt ortbare Signale. Hubschrauber starten schon mal links hinten und fliegen über einen hinweg nach rechts vorne. Nur die Dialoge wirken ab und an etwas leise. Der Bass ist irre: während des am Anfang stetig lauter werdenden, pumpenden und wabernden Basseinsatzes musste ich den Woofer herunter regeln, der zu wandern begann.
„Sicario" ist ein Film, bei dem ich mir die Extras sicherlich noch ansehen werde; bis dato vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Boah, was für ein Thriller. "Sicario" ist nicht nur Thriller mit hochrealistischer und perfekt photographierter Action, er ist auch schockierendes Dokument von Zuständen in Mexiko, die eigentlich so unmöglich sein dürfen. Hier zeigt sich die Ohnmacht der Obrigkeit überdeutlich, die sich gezwungen sieht zu den gleichen Mitteln zu greifen wie die Verbrecher. Und wie immer wird der Konflikt auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Ein Meisterwerk, ansehen!
In Mexiko herrscht Bürgerkrieg: den übermächtigen Drogenkartellen stehen zahlenmäßig unterlegene und zu einem nicht unerheblichen Teil korrumpierte Polizei- und Armeekräfte gegenüber; die äußerst brutal und grausam ausgetragenen Kämpfe haben in dem über ein Jahrzehnt währenden Konflikt über 100 000 Todesopfer gefordert. Die Drogenkartelle schrecken nicht davor zurück, geschändete und misshandelte Leichen "aus zu stellen", und Tötungen und Folterungen stehen auf der Tagesordnung. Der Arm der Kartelle reicht weit, und so stehen nicht nur Sicherheitskräfte auf der Gehaltsliste, sondern auch hochrangige Politiker. In diesem fürchterlichen Szenario kommt der Grenzstadt Juarez besondere Bedeutung zu, kanalisiert dieses Nadelöhr doch nahezu sämtlichen Verkehr zwischen Mexiko und den USA. Hier hat Denis Villeneuve seinen atemberaubenden Thriller angesiedelt und zeigt das zynische Spiel, das die USA und Mexiko miteinander spielen, um der Drogenkartelle Herr zu werden. Beide treiben quasi den Teufel mit Beelzebub aus, um mit dem geringeren weil "kontrollierbaren" Übel um zu gehen, und ein Menschenleben ist nicht nur nichts wert, sondern gezielte Tötungen sind Teil des Plans. Hierzu wird nicht nur die Figur der FBI-Agentin instrumentalisiert, sondern auch die des ehemaligen Anwaltes Alejandro, der ob seines erlittenen Schicksals jede Menschlichkeit verloren hat und dem jedes Mittel zum Erreichen seiner Rache Recht ist.
Der Cast hätte kaum besser gewählt sein können: Emily Blunt, die ich besonders seit "Lachsfischen im Jemen", "Der Plan", "Edge of Tomorrow" und „A Quiet Place“ sehr schätze, gibt die idealistische FBI-Agentin gleichermaßen taff wie auch verletzlich, Josh Brolin ist die Idealbesetzung des leicht arroganten, absolut skrupellosen und eiskalten CIA-Außendienstlers und Benicio del Toro perfektioniert die Darstellung des undurchsichtigen kolumbianischen Rechtsanwaltes.
"Sicario" schockiert nachhaltig , denn er schildert die Verhältnisse in Mexiko im Allgemeinen und in Drogenhauptstädten wie Juarez und Tijuana im Besonderen ungeschönt: unfassbar, dass dort am helllichten Tag Leichen mit abgetrennten Gliedmaßen und Köpfen demonstriert werden.
"Sicario" ist ungemein spannend, bedrückend und die Atmosphäre ist während des gesamten Films zum Schneiden dick. Der betäubende Soundtrack trägt erheblich zur Wirkung des Films bei und wer genau hinhört merkt, dass Villeneuve den gleichen abschwellenden Synthie-Sound wie später bei „Blade Runner 2049“ einsetzt. Die sehr spannende Tunnelsequenz mit der Optik durch die Nachtsichtgeräte (wenn es Geräte mit solcher Leistung gäbe) erzeugt eine ganz eigene Wirkung bevor es ins erschütternde Finale geht. Ein herausragender Thriller, der aufzeigt, dass es in diesem Konflikt nicht nur um viel Geld geht, sondern dass es auch keine Gewinner gibt.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Besonders beeindruckend gerieten viele Totale der mexikanischen Wüsten und anderen Landschaften, die bis in die entferntesten Hintergründe grandios scharf sind. Anfangs wirkt der Kontrast etwas scharf, so dass die gleißende Mittagssonne etwas überblendet; das legt sich später. Auch in den etwas diffusen Nacht- und Tunnelszenen bleiben dank des perfekten Schwarzwertes und des ausgewogenen Kontrastes alle Details erhalten. Allerfeinste Sahne, der Transfer.
So viel besser kann das die UHD auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten hingegen, besonders bei großen Diagonalen, bemerkt man den größeren Detailreichtum und die etwas höhere Schärfe. Plastischer wirkt die UHD auch, aber dennoch: die Mehrausgabe für die UHD will in Anbetracht der sehr guten Blu-ray überdacht sein.
Sowohl auf der Blu wie auch auf der UHD liegt der deutsche Track erfreulicherweise in Atmos vor. Der Sound glänzt durch eine beispielhafte Surroundkulisse und perfekt ortbare Signale. Hubschrauber starten schon mal links hinten und fliegen über einen hinweg nach rechts vorne. Nur die Dialoge wirken ab und an etwas leise. Der Bass ist irre: während des am Anfang stetig lauter werdenden, pumpenden und wabernden Basseinsatzes musste ich den Woofer herunter regeln, der zu wandern begann.
„Sicario" ist ein Film, bei dem ich mir die Extras sicherlich noch ansehen werde; bis dato vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Boah, was für ein Thriller. "Sicario" ist nicht nur Thriller mit hochrealistischer und perfekt photographierter Action, er ist auch schockierendes Dokument von Zuständen in Mexiko, die eigentlich so unmöglich sein dürfen. Hier zeigt sich die Ohnmacht der Obrigkeit überdeutlich, die sich gezwungen sieht zu den gleichen Mitteln zu greifen wie die Verbrecher. Und wie immer wird der Konflikt auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Ein Meisterwerk, ansehen!
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 11.03.21 um 10:47
Arizona, 30. Juni 2013: durch einen Blitzschlag wird ein Waldbrand entfacht, der durch begünstigende Witterungsbedingungen unberechenbar wird und unter anderem die Stadt Yarnell bedroht. Die 20 Mann starke Elite-Feuerwehrtruppe „Granite Mountain Hotshots“ unter Führung von Eric Marsh wird neben anderen Truppen eingesetzt, die Flanke des Feuers zu kontrollieren. Dabei kommen 19 Mann der Gruppe ums Leben, nur einer überlebt..
Die Story des letzten Viertels des Films kann man so beschreiben, ohne zu spoilern: „No Way Out“ basiert auf realen Gegebenheiten; die Verluste an Feuerwehrmännern waren die höchsten in den USA seit dem 11. September. Der Film reduziert jedoch die Story nicht nur auf die actionlastige und dramatische Schilderung des Waldbrandes, sondern setzt deutlich früher mit der Entstehung der Elitetruppe an.
Jetzt, mit einem Jahr Pensionsabstand zum Militär, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass „No Way Out“ quasi ein Army-Film ist, in dem die Darsteller bloß eine andere Uniform tragen. „No Way Out“ ist sozusagen „Full Metal Jacket“ mit Feuerwehr: die Ausbildung, das Zusammenschweißen des Teams und letztendlich der Einsatz, der fast alle tötet; das Strickmuster so einiger Militärfilme.
Bereits Jahre vor dem tragischen Vorfall ist die Gruppe junger Männer sehr erfolgreich bei der Brandbekämpfung, und doch stehen sie nur in der zweiten Reihe: die eigentlichen Stars sind die „Hot Shots“, staatliche Elite-Feuerwehren, besser bezahlt und mit höherem Budget. Wenn Hot Shots an einem Brandort ankommen, sind alle anderen nur noch Statisten.
Und so schildert Regisseur Joseph Kosinski den Weg der Feuerwehr zur Elitetruppe und fokussiert dabei im Wesentlichen auf zwei Personen: den Boss Eric Marsh und den ehemaligen Junkie Brandon McDonough und begleitet diese beiden auf dem Weg zu ihrer Zertifizierung.
Marsh hat neben Amanda noch mit der Feuerwehr eine eheähnliche Beziehung, und seine Frau muss immer wieder aus Neue erkennen, dass seine Liebe zum Job sie zu unliebsamen Kompromissen zwingt. Junkie McDonough hingegen erkennt einen neuen Sinn in seinem Leben, als er (ungewollt und unbewusst) Vater wird.
„No Way Out“ ist definitiv mehr Drama denn (Action-) Thriller, der Film ist nur bedingt etwa mit „Backdraft“ vergleichbar, wo die Actionszenen mehr Anteil haben und spektakulärer ausfallen. Joseph Kosinski hält sich im Vergleich zu seinen früheren Filmen („Oblivion“ und besonders „Tron: Legacy“) gerade optisch auch bei den Actionszenen sehr zurück und lässt seinen Charakteren Raum zur Entwicklung. Dadurch entsteht einerseits ein innigeres Verhältnis zu den Protagonisten, und andererseits trotzdem eine gewisse Distanz, denn die Minuten bis zur Gewissheit des Todes der Männer sind zu kurz und zu wenig emotional in Szene gesetzt.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in den Mittel- und Hintergründen, sie ist aber eben nicht extrem hoch. So bleiben HD-Wow!-Momente aus, aber dafür wirkt das Bild schön kinolike. Der Kontrast dürfte etwas ausgewogener sein, der Schwarzwert könnte satter sein. Auch die Plastizität ist nur gehobener Durchschnitt.
Die UHD hingegen ist für mein Empfinden atemberaubend gelungen. Die Schärfe ist deutlich höher als bei der BD, der Detailreichtum ist sehr hoch, dafür wurde das Colorgrading etwas Richtung grünlich verändert; das fällt aber nicht besonders ins Gewicht. Hinzu kommen noch verbesserte Kontrastwerte und eine bisweilen 3D-artige Plastizität, die manche Gegenstände regelrecht greifbar wirken lässt. Auf meiner Technik bewirkt HDR eine hervorragende Abbildung der Feuer. Einer der besten UHD-Transfers, die ich in der letzten Zeit sah.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor, der von meinem Receiver mit Neural-X aufpoliert wurde. So richtig kommt der Track erst zum Ende hin aus dem Quark, vorher ist der Film recht dialoglastig. Der Bass grummelt lediglich bei ein paar Hubschrauberflügen mit und wenn ein paar Fahrzeuge mit V8-Motoren vorbei fahren. Im letzten Viertel verstärkt sich die Surroundkulisse durch Wind- und Brandgeräusche, dann treten auch ein paar direktionale Effekte auf. Ab und an generiert der Receiver auch ein paar Überkopf-Effekte für die Heights.
Extras: wie immer nicht gesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheiben hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Laut Wikipedia hatte das Feuer seinerzeit, begünstigt durch die Geographie und das Wetter, unglaubliche 91 Meter in 19 Sekunden zurückgelegt und eine Temperatur von über 1000 Grad entwickelt, was letztendlich zum Tod der Männer führte. Auch das kommt im Film vor, wirkt aber seltsamerweise plastisch weniger effektiv als gelesen. Insgesamt betrachtet hatte ich mir ein wenig mehr von „No Way Out“ erwartet; ist doch der Regisseur bekannt für Filme mit enormen Schauwerten; zudem versprach der Cast einiges. „No Way Out“ ist sehr deutlich mehr Drama als Action, und am Cast liegt es auch nicht, der müht sich redlich und glaubhaft. „No Way Out“ hätte etwas weniger Zurückhaltung gut gestanden und etwas mehr Feueraction.
Die Story des letzten Viertels des Films kann man so beschreiben, ohne zu spoilern: „No Way Out“ basiert auf realen Gegebenheiten; die Verluste an Feuerwehrmännern waren die höchsten in den USA seit dem 11. September. Der Film reduziert jedoch die Story nicht nur auf die actionlastige und dramatische Schilderung des Waldbrandes, sondern setzt deutlich früher mit der Entstehung der Elitetruppe an.
Jetzt, mit einem Jahr Pensionsabstand zum Militär, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass „No Way Out“ quasi ein Army-Film ist, in dem die Darsteller bloß eine andere Uniform tragen. „No Way Out“ ist sozusagen „Full Metal Jacket“ mit Feuerwehr: die Ausbildung, das Zusammenschweißen des Teams und letztendlich der Einsatz, der fast alle tötet; das Strickmuster so einiger Militärfilme.
Bereits Jahre vor dem tragischen Vorfall ist die Gruppe junger Männer sehr erfolgreich bei der Brandbekämpfung, und doch stehen sie nur in der zweiten Reihe: die eigentlichen Stars sind die „Hot Shots“, staatliche Elite-Feuerwehren, besser bezahlt und mit höherem Budget. Wenn Hot Shots an einem Brandort ankommen, sind alle anderen nur noch Statisten.
Und so schildert Regisseur Joseph Kosinski den Weg der Feuerwehr zur Elitetruppe und fokussiert dabei im Wesentlichen auf zwei Personen: den Boss Eric Marsh und den ehemaligen Junkie Brandon McDonough und begleitet diese beiden auf dem Weg zu ihrer Zertifizierung.
Marsh hat neben Amanda noch mit der Feuerwehr eine eheähnliche Beziehung, und seine Frau muss immer wieder aus Neue erkennen, dass seine Liebe zum Job sie zu unliebsamen Kompromissen zwingt. Junkie McDonough hingegen erkennt einen neuen Sinn in seinem Leben, als er (ungewollt und unbewusst) Vater wird.
„No Way Out“ ist definitiv mehr Drama denn (Action-) Thriller, der Film ist nur bedingt etwa mit „Backdraft“ vergleichbar, wo die Actionszenen mehr Anteil haben und spektakulärer ausfallen. Joseph Kosinski hält sich im Vergleich zu seinen früheren Filmen („Oblivion“ und besonders „Tron: Legacy“) gerade optisch auch bei den Actionszenen sehr zurück und lässt seinen Charakteren Raum zur Entwicklung. Dadurch entsteht einerseits ein innigeres Verhältnis zu den Protagonisten, und andererseits trotzdem eine gewisse Distanz, denn die Minuten bis zur Gewissheit des Todes der Männer sind zu kurz und zu wenig emotional in Szene gesetzt.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in den Mittel- und Hintergründen, sie ist aber eben nicht extrem hoch. So bleiben HD-Wow!-Momente aus, aber dafür wirkt das Bild schön kinolike. Der Kontrast dürfte etwas ausgewogener sein, der Schwarzwert könnte satter sein. Auch die Plastizität ist nur gehobener Durchschnitt.
Die UHD hingegen ist für mein Empfinden atemberaubend gelungen. Die Schärfe ist deutlich höher als bei der BD, der Detailreichtum ist sehr hoch, dafür wurde das Colorgrading etwas Richtung grünlich verändert; das fällt aber nicht besonders ins Gewicht. Hinzu kommen noch verbesserte Kontrastwerte und eine bisweilen 3D-artige Plastizität, die manche Gegenstände regelrecht greifbar wirken lässt. Auf meiner Technik bewirkt HDR eine hervorragende Abbildung der Feuer. Einer der besten UHD-Transfers, die ich in der letzten Zeit sah.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor, der von meinem Receiver mit Neural-X aufpoliert wurde. So richtig kommt der Track erst zum Ende hin aus dem Quark, vorher ist der Film recht dialoglastig. Der Bass grummelt lediglich bei ein paar Hubschrauberflügen mit und wenn ein paar Fahrzeuge mit V8-Motoren vorbei fahren. Im letzten Viertel verstärkt sich die Surroundkulisse durch Wind- und Brandgeräusche, dann treten auch ein paar direktionale Effekte auf. Ab und an generiert der Receiver auch ein paar Überkopf-Effekte für die Heights.
Extras: wie immer nicht gesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheiben hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Laut Wikipedia hatte das Feuer seinerzeit, begünstigt durch die Geographie und das Wetter, unglaubliche 91 Meter in 19 Sekunden zurückgelegt und eine Temperatur von über 1000 Grad entwickelt, was letztendlich zum Tod der Männer führte. Auch das kommt im Film vor, wirkt aber seltsamerweise plastisch weniger effektiv als gelesen. Insgesamt betrachtet hatte ich mir ein wenig mehr von „No Way Out“ erwartet; ist doch der Regisseur bekannt für Filme mit enormen Schauwerten; zudem versprach der Cast einiges. „No Way Out“ ist sehr deutlich mehr Drama als Action, und am Cast liegt es auch nicht, der müht sich redlich und glaubhaft. „No Way Out“ hätte etwas weniger Zurückhaltung gut gestanden und etwas mehr Feueraction.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 06.03.21 um 10:47
Der koreanische Hitman In-Nam erledigt einen (vermeintlich) letzten Job: er tötet einen hochrangigen Yakuza. Danach will sich In-Nam in Panama zur Ruhe setzen. Als er kurz vor seiner „Pensionierung“ von der Entführung seiner Tochter in Bangkok erfährt, von der und ihrer Mutter er sich „berufsbedingt“ vor Jahren trennen musste, reist er nach Thailand um die Kleine aufzuspüren. Seine Tochter ist jedoch gleichzeitig die Spur zu In-Nam, denn: der Blutsbruder des Yakuza, ebenfalls ein Auftragskiller; allerdings ein sadistischer mit Hang zur talentbefreiten Chirurgie, sinnt auf Rache…
„Deliver Us From Evil“ wurde in den einschlägigen Foren zum Teil frenetisch gefeiert, und da ich ohnehin Fan von südkoreanischen Thrillern bin, musste das Teil gekauft werden. So viel vorweg: wer „The Man from Nowhere“ kennt, kennt auch „Deliver Us From Evil“ zu weiten Teilen, was zunächst einmal per se nichts Schlechtes sein muss. Wenn ein Film teilweise kopiert und das gut macht, steht einem unterhaltsamen Filmabend grundsätzlich ja nichts entgegen.
Wie in „The Man From Nowhere” rafft sich ein Mann ein letztes Mal auf, um geliebte Menschen zu retten und dabei bis zum Äußersten zu gehen. War es in „The Man..“ ein ehemaliger Spezialagent, der die Ungerechtigkeiten an Hilflosen nicht mehr mit ansehen konnte ist es in „Deliver..“ ein Auftragskiller, der seine Tochter vor einem unmenschlichen Schicksal bewahren will. Beide haben einen psychopathischen, absolut skrupellosen (End-) Gegner, den es im Finale spektakulär zu töten gilt. Ansonsten ist die Story relativ identisch, und beide Filme sind erstaunlich brutal, die 18er Freigabe ist mehr als gerechtfertigt. Wo jedoch in „The Man..“ die Fights regelrecht ballettartig choreographiert und bei aller Grausamkeit sehr schön anzusehen sind, herrscht in „Deliver..“ die nackte, rohe Gewalt: hier ist jeder Schlag dazu gedacht, den Gegner mindestens schwer zu verletzen. Verbindendes Element der beiden Filme ist der Organhandel, für den die Kinder entführt werden. Die Darsteller der beiden Auftragskiller agieren mehr als solide, an eine Präsenz von Won Bin und von seinem Gegenspieler in "The Man.." kommen die beiden Hauptdarsteller von "Deliver.." jedoch nie heran.
„Deliver Us From Evil“ ist definitiv ein sehr spannender und temporeicher Actioner; der Film kommt jedoch für mich an Südkoreas Genregrößen „A Bittersweet Life“ und „The Man From Nowhere“ nicht heran.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Parameter bewegen sich alle im grünen Bereich. Die Szenen in Korea und in Japan sind allesamt scharf und natürlich; bisweilen erscheint der Kontrast etwas unausgewogen. Alle Szenen, die in Thailand spielen, erkennt man leicht: irgendetwas hat den Regisseur dazu bewogen, die Masse dieser Szenen leicht orange-gelb einzufärben, was sich auch schon mal auf die Schärfe und den Detailreichtum auswirkt. Mir persönlich sagte dieses Stilmittel gar nicht zu.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist, wie bei dem meisten südkoreanischen Produktionen, sehr gut. Lediglich der Bass könnte satter sein und tiefer in den Keller reichen. Die Surroundkulisse und die Ortbarkeit von direktionalen Effekten stellt mehr als zufrieden.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: „Deliver Us From Evil“ ist ein spannender Thriller aus Südkorea, dessen Action zwar fesselt; die aber nichts Neues zeigt. An die genannten Genrevertreter kommt „Deliver..“ nicht heran; der Film ist meines Erachtens qualitativ auf einem Level mit dem jüngst gesehenen „The Cop, the Gangster, the Devil“. Was ja auch schon mal ganz ordentlich ist.
„Deliver Us From Evil“ wurde in den einschlägigen Foren zum Teil frenetisch gefeiert, und da ich ohnehin Fan von südkoreanischen Thrillern bin, musste das Teil gekauft werden. So viel vorweg: wer „The Man from Nowhere“ kennt, kennt auch „Deliver Us From Evil“ zu weiten Teilen, was zunächst einmal per se nichts Schlechtes sein muss. Wenn ein Film teilweise kopiert und das gut macht, steht einem unterhaltsamen Filmabend grundsätzlich ja nichts entgegen.
Wie in „The Man From Nowhere” rafft sich ein Mann ein letztes Mal auf, um geliebte Menschen zu retten und dabei bis zum Äußersten zu gehen. War es in „The Man..“ ein ehemaliger Spezialagent, der die Ungerechtigkeiten an Hilflosen nicht mehr mit ansehen konnte ist es in „Deliver..“ ein Auftragskiller, der seine Tochter vor einem unmenschlichen Schicksal bewahren will. Beide haben einen psychopathischen, absolut skrupellosen (End-) Gegner, den es im Finale spektakulär zu töten gilt. Ansonsten ist die Story relativ identisch, und beide Filme sind erstaunlich brutal, die 18er Freigabe ist mehr als gerechtfertigt. Wo jedoch in „The Man..“ die Fights regelrecht ballettartig choreographiert und bei aller Grausamkeit sehr schön anzusehen sind, herrscht in „Deliver..“ die nackte, rohe Gewalt: hier ist jeder Schlag dazu gedacht, den Gegner mindestens schwer zu verletzen. Verbindendes Element der beiden Filme ist der Organhandel, für den die Kinder entführt werden. Die Darsteller der beiden Auftragskiller agieren mehr als solide, an eine Präsenz von Won Bin und von seinem Gegenspieler in "The Man.." kommen die beiden Hauptdarsteller von "Deliver.." jedoch nie heran.
„Deliver Us From Evil“ ist definitiv ein sehr spannender und temporeicher Actioner; der Film kommt jedoch für mich an Südkoreas Genregrößen „A Bittersweet Life“ und „The Man From Nowhere“ nicht heran.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Parameter bewegen sich alle im grünen Bereich. Die Szenen in Korea und in Japan sind allesamt scharf und natürlich; bisweilen erscheint der Kontrast etwas unausgewogen. Alle Szenen, die in Thailand spielen, erkennt man leicht: irgendetwas hat den Regisseur dazu bewogen, die Masse dieser Szenen leicht orange-gelb einzufärben, was sich auch schon mal auf die Schärfe und den Detailreichtum auswirkt. Mir persönlich sagte dieses Stilmittel gar nicht zu.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist, wie bei dem meisten südkoreanischen Produktionen, sehr gut. Lediglich der Bass könnte satter sein und tiefer in den Keller reichen. Die Surroundkulisse und die Ortbarkeit von direktionalen Effekten stellt mehr als zufrieden.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: „Deliver Us From Evil“ ist ein spannender Thriller aus Südkorea, dessen Action zwar fesselt; die aber nichts Neues zeigt. An die genannten Genrevertreter kommt „Deliver..“ nicht heran; der Film ist meines Erachtens qualitativ auf einem Level mit dem jüngst gesehenen „The Cop, the Gangster, the Devil“. Was ja auch schon mal ganz ordentlich ist.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 05.03.21 um 14:56
Irgendwo, in einer namenlosen amerikanischen Großstadt: die junge Mutter Rachel hat verpennt, fährt ihren Sohn deshalb mal wieder zu spät zur Schule und ist; kaum aufgestanden; schon gestresst. Dazu kommt noch eine Absage eines beruflichen Termins (eben weil sie mal wieder zu spät käme), Ärger mit ihrem Ex-Mann und: der immerzu stockende Verkehr. Als sie einen vor ihr an der grünen Ampel stehenden Pickup anhupt, macht sie den Fehler ihres Lebens: der Mann, sich in einem psychischen Ausnahmezustand befindend, hat am frühen Morgen bereits seine Ex-Frau und ihren Partner ermordet und das Haus angezündet. Dieser Mann fordert nun von Rachel eine Entschuldigung für ihr „unhöfliches“ Verhalten, und er fordert sie mit allen Mitteln..
„Unhinged“ beginnt mit deutlicher Kritik, „an der verrohenden Gesellschaft, die sich durch ihr Dasein und irrelevantes Geposte in sozialen Netzwerken definiert. Mit unterlegten Archivbildern von Unfällen, Gewaltausbrüchen und Konfrontationen bekommen wir einen Eindruck davon, wie sich die Gesellschaft nach und nach durch die Digitalisierung und die exzessive Nutzung von Smartphone, Netzwerken und virtueller Welt entzweit hat.“ (blu-ray rezensionen.net; sehr treffend ausgedrückt).
Das allerdings ist allenfalls Augenwischerei, denn bereits vorher ließ der Regisseur Russell Crowes Charakter töten, um den mentalen Zustand seiner Hauptfigur zu definieren. Ab dann ist „Unhinged“ offensichtlich nahezu in Echtzeit gedreht, und ab dann drücken nicht nur Rachel und ihr gewalttätiger Stalker permanent aufs Gaspedal, sondern auch der Regisseur. Gleichwohl es hier Logikfehler am laufenden Band gibt (größter: wieso fährt Rachel nicht einfach zum nächsten Polizeirevier?) ist die ganze Chose doch enorm spannend und: erstaunlich brutal. Das trifft nicht nur für die Anfangsszene zu, sondern auch die Einstellung mit Rachels Freund und Anwalt im Restaurant. Später wird Rachel auch schon mal mit Fäusten und Fußtritten traktiert, dieses Ausmaß an Gewalt hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
Russell Crowe trägt den Film spielend, obwohl er an sich selbst genug zu tragen hat (Spaß: angeblich hatte der Australier einen Fatsuit unterm Hemd), und Crowe gibt den Austickenden nicht nur sehr überzeugend, sondern auch mit sichtlichem Spaß.
Technisch ist die UHD top. Beim Bild konnte ich kaum Schwächen feststellen, allerdings tritt ein wirklicher 4k-Wow!-Effekt relativ selten auf. Ab und an wirken besonders Autos ungemein plastisch, und am meisten profitieren Vogelperspektiven-Totale von der höheren Auflösung: hier ist der Detailreichtum enorm. Die Schärfe ist recht hoch, ohne überschärft zu wirken und die Farben wirken etwas blass. „Unhinged“ weist kein Referenz-, aber ein sehr gutes, natürliches Bild auf.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor, der englische (natürlich) in Atmos. Der Track macht so ziemlich alles richtig: zu Beginn sitzt man mitten drin im Regen, und bei der Explosion zu Anfang erwacht der Sub zum Leben. Alles in allem wirkt der Sound jedoch unauffällig, das hätte man zumindest in den Actionsequenzen besser machen können: da muss man für ordentlich Dynamik auch ordentlich am Gas drehen. Die direktionale Verteilung und Ortbarkeit der Signale könnte insgesamt besser sein.
Extras sind keine auf der UHD. Ob welche und wenn ja, wie viele auf der der Veröffentlichung beiliegenden Blu-ray enthalten sind kann ich nicht angeben; war ´ne Videobuster-Leihe, deshalb gibt´s die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: knapp 30 Jahre nach dem Amoklauf-Klassiker „Falling Down“ von Joel Schumacher mit Michael Douglas dreht nun Russell Crowe durch. Die Gesellschaftskritik fällt zugunsten der Action, der Spannung (und der Unlogik) hinten ´runter, das macht aber nur wenig: „Unhinged“ ist definitiv sauspannend und seeehr unterhaltsam.
„Unhinged“ beginnt mit deutlicher Kritik, „an der verrohenden Gesellschaft, die sich durch ihr Dasein und irrelevantes Geposte in sozialen Netzwerken definiert. Mit unterlegten Archivbildern von Unfällen, Gewaltausbrüchen und Konfrontationen bekommen wir einen Eindruck davon, wie sich die Gesellschaft nach und nach durch die Digitalisierung und die exzessive Nutzung von Smartphone, Netzwerken und virtueller Welt entzweit hat.“ (blu-ray rezensionen.net; sehr treffend ausgedrückt).
Das allerdings ist allenfalls Augenwischerei, denn bereits vorher ließ der Regisseur Russell Crowes Charakter töten, um den mentalen Zustand seiner Hauptfigur zu definieren. Ab dann ist „Unhinged“ offensichtlich nahezu in Echtzeit gedreht, und ab dann drücken nicht nur Rachel und ihr gewalttätiger Stalker permanent aufs Gaspedal, sondern auch der Regisseur. Gleichwohl es hier Logikfehler am laufenden Band gibt (größter: wieso fährt Rachel nicht einfach zum nächsten Polizeirevier?) ist die ganze Chose doch enorm spannend und: erstaunlich brutal. Das trifft nicht nur für die Anfangsszene zu, sondern auch die Einstellung mit Rachels Freund und Anwalt im Restaurant. Später wird Rachel auch schon mal mit Fäusten und Fußtritten traktiert, dieses Ausmaß an Gewalt hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
Russell Crowe trägt den Film spielend, obwohl er an sich selbst genug zu tragen hat (Spaß: angeblich hatte der Australier einen Fatsuit unterm Hemd), und Crowe gibt den Austickenden nicht nur sehr überzeugend, sondern auch mit sichtlichem Spaß.
Technisch ist die UHD top. Beim Bild konnte ich kaum Schwächen feststellen, allerdings tritt ein wirklicher 4k-Wow!-Effekt relativ selten auf. Ab und an wirken besonders Autos ungemein plastisch, und am meisten profitieren Vogelperspektiven-Totale von der höheren Auflösung: hier ist der Detailreichtum enorm. Die Schärfe ist recht hoch, ohne überschärft zu wirken und die Farben wirken etwas blass. „Unhinged“ weist kein Referenz-, aber ein sehr gutes, natürliches Bild auf.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor, der englische (natürlich) in Atmos. Der Track macht so ziemlich alles richtig: zu Beginn sitzt man mitten drin im Regen, und bei der Explosion zu Anfang erwacht der Sub zum Leben. Alles in allem wirkt der Sound jedoch unauffällig, das hätte man zumindest in den Actionsequenzen besser machen können: da muss man für ordentlich Dynamik auch ordentlich am Gas drehen. Die direktionale Verteilung und Ortbarkeit der Signale könnte insgesamt besser sein.
Extras sind keine auf der UHD. Ob welche und wenn ja, wie viele auf der der Veröffentlichung beiliegenden Blu-ray enthalten sind kann ich nicht angeben; war ´ne Videobuster-Leihe, deshalb gibt´s die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: knapp 30 Jahre nach dem Amoklauf-Klassiker „Falling Down“ von Joel Schumacher mit Michael Douglas dreht nun Russell Crowe durch. Die Gesellschaftskritik fällt zugunsten der Action, der Spannung (und der Unlogik) hinten ´runter, das macht aber nur wenig: „Unhinged“ ist definitiv sauspannend und seeehr unterhaltsam.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 03.03.21 um 10:09
Südafrika, in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts: die farbige Mehrheit im Land wird durch die weiße Minderheit mit dem staatlich angeordneten Rassismus der Apartheid-Politik unterdrückt; und allerlei Gewalttaten an Schwarzen sind an der Tagesordnung. Die Stimmung im Lande ist extrem aufgeheizt und stark angespannt; und auch Weiße begehren gegen die rassistischen Ungerechtigkeiten auf: die Anti-Apartheid-Aktivisten Tim und Stephen werden nach einer Flugblatt-Aktion festgenommen und zu zwölf und acht Jahren Haft im berüchtigten Zuchthaus von Pretoria verurteilt. Das Gefängnis gilt als ausbruchsicher, die Haftbedingungen sind unmenschlich und das gesamte Personal (alles Weiße, natürlich) behandeln die Gegner der Apartheid genauso schlimm wie die Schwarzen. Und sofort planen die beiden die unmöglich erscheinende Flucht..
„Flucht aus Pretoria“ basiert auf wahren Begebenheiten: den beiden Anti-Apartheid-Aktivisten Tim Jenkin und Stephen Miller gelang nach Monaten der Haft zusammen mit dem Franzosen Leonard die Flucht, indem Jenkin Schlüsselkopien aus Holz anfertigte. Schier unglaublich ist, dass sich die Häftlinge von Tür zu Tür vorarbeiten mussten, aus allerlei Gebrauchs- und Alltagsgegenständen immer exotischere Mechanismen basteln mussten, um auch nur von außen zu öffnende Türen auf zu bekommen; und das unter permanenter Gefahr entdeckt zu werden.
„Flucht aus Pretoria“ ist im Prinzip ein recht einfach gestrickter Thriller, wie man sie mit „Flucht aus Alcatraz“ und ähnlichen Vertretern kennt: nach kurzer Einleitung, wie die Hauptfiguren ins Gefängnis gerieten und nach ebenso kurzer Darstellung der Haftumstände begleitet die Kamera die Hauptfiguren bei ihren Ausbruchsversuchen und letztlich bei ihrem Ausbruch. Das macht der Film auch sehr gut, allerdings muss man als Zuschauer die Transferleistung für einige ungenannte Zeitsprünge erbringen, denn nicht alles wird mit Texttafeln eingeblendet. Während dieser Ausbruchsversuche gelingt es dem Regisseur, gehörig Spannung aufzubauen, und mehr als ein Mal sind die Häftlinge der Entdeckung nah.
Was sich der Film ankreiden lassen muss ist, dass wenig Hintergrundwissen vermittelt wird. Es wird also Basiswissen über das Apartheid-Regime Südafrikas vorausgesetzt, und auch die charakterliche Darstellung der Hauptfiguren wird vernachlässigt: die Motivation für den politischen Widerstand des von Daniel Radcliffe dargestellten Jenkin kann man als Zuschauer allenfalls aufgrund seiner Liaison mit einer Schwarzafrikanerin ableiten.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich mit Ausnahme der Schärfe alle im grünen Bereich. Ein paar Mal schleichen sich leichte, aber dennoch gut erkennbare Unschärfen ein. Das Bild gehört zu den guten visuellen Transfers, aber nicht zu den sehr guten.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist hervorragend, und damit ist beileibe nicht der Bass oder die Dynamik gemeint. Mir fällt spontan kein Film ein, der eine derart umhüllende Surroundkulisse mit so gut abgemischten direktionalen Effekten aufweist. Immer dann, wenn die Häftlinge in der Nacht die nächste Tür erkunden und den Schritten der Wärter in den halligen Fluren lauschen, lauscht der Zuschauer mit und hört die Schritte perfekt lokalisierbar aus den einzelnen Speakern. Jedes einzelne Geräusch kann besonders bei Nacht perfekt geortet werden, und dabei werden dem Zuschauer erfolgreich Geräusche aus den Heights vorgegaukelt. Hervorragend.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: Im Grundsatz ist „Flucht aus Pretoria“ ein Ausbruchsthriller von der Stange, wie man sie aus der Kinogeschichte bereits kennt. Dieses bereits Bekannte bereitet allerdings der Film sehr gut auf, so dass sich „Flucht aus Pretoria“ durchaus für einen gelungenen, spannenden Filmabend eignet. Aber: innovativ oder neu ist das Gezeigte nicht.
„Flucht aus Pretoria“ basiert auf wahren Begebenheiten: den beiden Anti-Apartheid-Aktivisten Tim Jenkin und Stephen Miller gelang nach Monaten der Haft zusammen mit dem Franzosen Leonard die Flucht, indem Jenkin Schlüsselkopien aus Holz anfertigte. Schier unglaublich ist, dass sich die Häftlinge von Tür zu Tür vorarbeiten mussten, aus allerlei Gebrauchs- und Alltagsgegenständen immer exotischere Mechanismen basteln mussten, um auch nur von außen zu öffnende Türen auf zu bekommen; und das unter permanenter Gefahr entdeckt zu werden.
„Flucht aus Pretoria“ ist im Prinzip ein recht einfach gestrickter Thriller, wie man sie mit „Flucht aus Alcatraz“ und ähnlichen Vertretern kennt: nach kurzer Einleitung, wie die Hauptfiguren ins Gefängnis gerieten und nach ebenso kurzer Darstellung der Haftumstände begleitet die Kamera die Hauptfiguren bei ihren Ausbruchsversuchen und letztlich bei ihrem Ausbruch. Das macht der Film auch sehr gut, allerdings muss man als Zuschauer die Transferleistung für einige ungenannte Zeitsprünge erbringen, denn nicht alles wird mit Texttafeln eingeblendet. Während dieser Ausbruchsversuche gelingt es dem Regisseur, gehörig Spannung aufzubauen, und mehr als ein Mal sind die Häftlinge der Entdeckung nah.
Was sich der Film ankreiden lassen muss ist, dass wenig Hintergrundwissen vermittelt wird. Es wird also Basiswissen über das Apartheid-Regime Südafrikas vorausgesetzt, und auch die charakterliche Darstellung der Hauptfiguren wird vernachlässigt: die Motivation für den politischen Widerstand des von Daniel Radcliffe dargestellten Jenkin kann man als Zuschauer allenfalls aufgrund seiner Liaison mit einer Schwarzafrikanerin ableiten.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich mit Ausnahme der Schärfe alle im grünen Bereich. Ein paar Mal schleichen sich leichte, aber dennoch gut erkennbare Unschärfen ein. Das Bild gehört zu den guten visuellen Transfers, aber nicht zu den sehr guten.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist hervorragend, und damit ist beileibe nicht der Bass oder die Dynamik gemeint. Mir fällt spontan kein Film ein, der eine derart umhüllende Surroundkulisse mit so gut abgemischten direktionalen Effekten aufweist. Immer dann, wenn die Häftlinge in der Nacht die nächste Tür erkunden und den Schritten der Wärter in den halligen Fluren lauschen, lauscht der Zuschauer mit und hört die Schritte perfekt lokalisierbar aus den einzelnen Speakern. Jedes einzelne Geräusch kann besonders bei Nacht perfekt geortet werden, und dabei werden dem Zuschauer erfolgreich Geräusche aus den Heights vorgegaukelt. Hervorragend.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: Im Grundsatz ist „Flucht aus Pretoria“ ein Ausbruchsthriller von der Stange, wie man sie aus der Kinogeschichte bereits kennt. Dieses bereits Bekannte bereitet allerdings der Film sehr gut auf, so dass sich „Flucht aus Pretoria“ durchaus für einen gelungenen, spannenden Filmabend eignet. Aber: innovativ oder neu ist das Gezeigte nicht.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 28.02.21 um 18:41
April 1945, Deutschland: das III. Reich hat den Endsieg ganz knapp verpasst und gibt trotzdem nicht auf. Die letzten Gefechte kurz vor Kriegsende finden nun auf deutschem Boden statt, und in seinem Wahn des totalen Krieges (eigentlich von Joseph Goebbels heraufbeschworen) verteidigt nun das "letzte Aufgebot" den Heimatboden: im "Volkssturm" ziehen alte Männer und Kinder in den Krieg. Die Besatzung des Sherman-Panzers um Staff Sergeant Collier bekommt in diesen letzten Tagen des 2. Weltkrieges noch einen brisanten Auftrag: eine wichtige Kreuzung ist zu halten, damit der Troß der Amerikaner nicht angegriffen wird..
Der in seinen Filmen stets um Authentizität bemühte amerikanische Regisseur David Ayer war auch in "Fury" wiederum weitestgehend um Realismus bemüht, was ihm in fast allen Belangen gelang: "Herz aus Stahl" zeigt die richtigen Fahrzeuge und Kampfpanzer (nicht einen modifizierten Leopard 1 wie in "Steiner 2") und korrekte Uniformen. Ayer zeigt nicht nur den Krieg so brutal und grausam wie er eben ist, sondern auch die Auswirkungen auf die Soldaten: jeder einzelne der Besatzung des Panzers ist verroht, jede Menschlichkeit auch im Umgang sogar mit Kameraden ist dahin. Die Amerikaner werden nicht als stets die Kriegs- und Menschenrechte achtende, saubere Helden mit schneeweißen Zähnen gezeigt, sondern beinahe als Wilde, die jegliche normale Umgangsform missen lassen. Da wird schon mal ein Gefangener getötet, und bei SS-Männern generell nicht viel Federlesen gemacht. Das ist das gute an "Fury", das schlechte ist die beinahe schon groteske Überzeichnung ihrer Figuren, besonders der von Jon Bernthal dargestellte Grady ist in jeder Beziehung abstoßend, was Bernthal bemerkenswerterweise ohne Overacting aufzeigen kann. Brad Pitt hingegen schafft es, trotz reduzierter Gestik und Mimik zu overacten, was sich besonders in der Szene mit den beiden deutschen Frauen zeigt. Als Pitt seine Alphatier-Stellung festigt, fehlt nur noch dass er sich mit den Fäusten auf die Brust hämmert. Eine Offenbarung ist Logan Lerman, der weit mehr kann als „Percy Jackson“ oder D`Artagnan, und Shia LaBoeuf zeigt, dass er abseits seiner privaten Entgleisungen ein beeindruckend guter Schauspieler ist.
Die ersten drei Fünftel des Films sind wirklich hervorragend: Ayer zeigt den Krieg als menschenverachtendes und verrohendes Ereignis, das über Soldaten wie unschuldige Zivilisten wie ein Desaster hereinbricht und bei dem auch die Gewinner als Verlierer zurückbleiben. Der Film weist in der ersten Hälfte eine beeindruckend bedrückende und desillusionierende Atmosphäre auf, und die Panzergefechte, besonders gegen den Tiger, sind zum Fingernägel abkauen fesselnd in Szene gesetzt.
Ich erinnere mich noch gut an die lebhaften Diskussionen bei Erscheinen der Blu über die Darstellung der Deutschen und taktische Auffälligkeiten und Fehler bei der Darstellung der Gefechte. Nach wie vor finde ich bemerkenswert (dämlich), dass sich die Deutschen beim ersten gezeigten Gefecht deutlich vor dem Waldrand eingegraben haben und dass die G. I.´s, trotz der Tatsache dass sie in einer Stadt Sekunden vorher beschossen und einige mindestens schwer verwundet wurden, recht sorglos vorrücken. So was war in „Der Soldat James Ryan“ oder in Serien wie „Band of Brothers“ (hier in der Folge „Carentan“) oder „The Pacific“ deutlich besser gezeigt.
Leider wird es ab dann ziemlich unrealistisch, ja teilweise lächerlich und der Film mündet in ein Finale, das besser in einem Egoshooter-Game aufgehoben wäre: die letzten 20 Minuten sind endloses Geballere mit umherfliegenden Körperteilen der sich wie die Lemminge ins MG-Feuer stürzenden SS-Männer, abgewechselt durch unerträgliches Pathos, der sich allerdings nicht in wehenden Fahnen zeigt, sondern in unsäglichen Dialogen wie "Der beste Job, den ich je hatte".
Technisch war bereits die Blu-ray top. Beim Bild konnte ich seinerzeit kaum Schwächen feststellen, und der in einem US-Review angeführte "Black Crush" trat hier entweder nicht auf oder machte sich nur marginal bemerkbar. Die Schärfe war stets hoch und blieb es auch in allen Bildebenen, der Kontrast und der Schwarzwert waren ausgewogen. Auch in dunklen Szenen blieb die Masse der Details erhalten. Die Farbgebung ist in der Dämmerung bläulich eingefärbt und in den Tageslichtszenen erdig-bräunlich.
Die UHD ist der Blu-ray in allen Belangen überlegen, aber auch nur wenig. Farben wirken natürlicher (was in diesem Fall etwas kräftiger bedeutet), und der ganze Film wird etwas dunkler, ohne dass dabei Details verloren gehen. Die bereits hohe Schärfe der Blu wurde noch gesteigert, und auch die Tiefenschärfe ist höher.
Tonal ist die UHD dem vermeintlich minderwertigen Kürzel im Display des AVR zum Trotz so, wie man es von einem Kriegsfilm erwartet. In den Actionszenen rummst es ordentlich dynamisch, und der Bass bringt die Geräusche der großhubigen Panzermotoren schön ins Wohnzimmer. Ein bisschen mehr Direktionalität wäre wünschenswert gewesen: es gibt Filme, in denen man die Geschossflugbahn akustisch nachvollziehen kann; das gelingt "Fury" nicht ganz so gut. Insgesamt betrachtet ist das allerdings Meckern auf hohem Niveau. Leider wurde für die UHD der Track auf Dolby Digital 5.1 downgegradet, aber der Track schlägt sich sehr wacker: ein Unterschied ist marginal. Manchmal ist die Surroundkulisse, die Dynamik und der Bass, wie z. b. bei dem Gefecht mit dem Tiger, erstaunlich und straft die Gegner des „antiquierten“ Formats Lügen.
Extras: nicht geprüft, ich glaube es sind gar keine vorhanden. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: bis etwa zum Ende des 2. Drittels hatte "Fury" durchaus das Zeug zu einem der besseren, wenn nicht zu einem der besten Kriegsfilme der letzten Jahre. Im letzten Drittel reißt der Film jedoch alles mit dem Arsch wieder ein, was er vorher mit stimmiger Atmosphäre, packenden Gefechten und einem tollen Soundtrack aufgebaut hatte. Der finale Akt war einfach zu viel Geballere, zu viel Pathos und zu viel Brad Pitt One Man Show. Und trotzdem: der Film hat mir besser gefallen als bei der ersten Sichtung, deshalb gibt es einen Balken mehr.
Der in seinen Filmen stets um Authentizität bemühte amerikanische Regisseur David Ayer war auch in "Fury" wiederum weitestgehend um Realismus bemüht, was ihm in fast allen Belangen gelang: "Herz aus Stahl" zeigt die richtigen Fahrzeuge und Kampfpanzer (nicht einen modifizierten Leopard 1 wie in "Steiner 2") und korrekte Uniformen. Ayer zeigt nicht nur den Krieg so brutal und grausam wie er eben ist, sondern auch die Auswirkungen auf die Soldaten: jeder einzelne der Besatzung des Panzers ist verroht, jede Menschlichkeit auch im Umgang sogar mit Kameraden ist dahin. Die Amerikaner werden nicht als stets die Kriegs- und Menschenrechte achtende, saubere Helden mit schneeweißen Zähnen gezeigt, sondern beinahe als Wilde, die jegliche normale Umgangsform missen lassen. Da wird schon mal ein Gefangener getötet, und bei SS-Männern generell nicht viel Federlesen gemacht. Das ist das gute an "Fury", das schlechte ist die beinahe schon groteske Überzeichnung ihrer Figuren, besonders der von Jon Bernthal dargestellte Grady ist in jeder Beziehung abstoßend, was Bernthal bemerkenswerterweise ohne Overacting aufzeigen kann. Brad Pitt hingegen schafft es, trotz reduzierter Gestik und Mimik zu overacten, was sich besonders in der Szene mit den beiden deutschen Frauen zeigt. Als Pitt seine Alphatier-Stellung festigt, fehlt nur noch dass er sich mit den Fäusten auf die Brust hämmert. Eine Offenbarung ist Logan Lerman, der weit mehr kann als „Percy Jackson“ oder D`Artagnan, und Shia LaBoeuf zeigt, dass er abseits seiner privaten Entgleisungen ein beeindruckend guter Schauspieler ist.
Die ersten drei Fünftel des Films sind wirklich hervorragend: Ayer zeigt den Krieg als menschenverachtendes und verrohendes Ereignis, das über Soldaten wie unschuldige Zivilisten wie ein Desaster hereinbricht und bei dem auch die Gewinner als Verlierer zurückbleiben. Der Film weist in der ersten Hälfte eine beeindruckend bedrückende und desillusionierende Atmosphäre auf, und die Panzergefechte, besonders gegen den Tiger, sind zum Fingernägel abkauen fesselnd in Szene gesetzt.
Ich erinnere mich noch gut an die lebhaften Diskussionen bei Erscheinen der Blu über die Darstellung der Deutschen und taktische Auffälligkeiten und Fehler bei der Darstellung der Gefechte. Nach wie vor finde ich bemerkenswert (dämlich), dass sich die Deutschen beim ersten gezeigten Gefecht deutlich vor dem Waldrand eingegraben haben und dass die G. I.´s, trotz der Tatsache dass sie in einer Stadt Sekunden vorher beschossen und einige mindestens schwer verwundet wurden, recht sorglos vorrücken. So was war in „Der Soldat James Ryan“ oder in Serien wie „Band of Brothers“ (hier in der Folge „Carentan“) oder „The Pacific“ deutlich besser gezeigt.
Leider wird es ab dann ziemlich unrealistisch, ja teilweise lächerlich und der Film mündet in ein Finale, das besser in einem Egoshooter-Game aufgehoben wäre: die letzten 20 Minuten sind endloses Geballere mit umherfliegenden Körperteilen der sich wie die Lemminge ins MG-Feuer stürzenden SS-Männer, abgewechselt durch unerträgliches Pathos, der sich allerdings nicht in wehenden Fahnen zeigt, sondern in unsäglichen Dialogen wie "Der beste Job, den ich je hatte".
Technisch war bereits die Blu-ray top. Beim Bild konnte ich seinerzeit kaum Schwächen feststellen, und der in einem US-Review angeführte "Black Crush" trat hier entweder nicht auf oder machte sich nur marginal bemerkbar. Die Schärfe war stets hoch und blieb es auch in allen Bildebenen, der Kontrast und der Schwarzwert waren ausgewogen. Auch in dunklen Szenen blieb die Masse der Details erhalten. Die Farbgebung ist in der Dämmerung bläulich eingefärbt und in den Tageslichtszenen erdig-bräunlich.
Die UHD ist der Blu-ray in allen Belangen überlegen, aber auch nur wenig. Farben wirken natürlicher (was in diesem Fall etwas kräftiger bedeutet), und der ganze Film wird etwas dunkler, ohne dass dabei Details verloren gehen. Die bereits hohe Schärfe der Blu wurde noch gesteigert, und auch die Tiefenschärfe ist höher.
Tonal ist die UHD dem vermeintlich minderwertigen Kürzel im Display des AVR zum Trotz so, wie man es von einem Kriegsfilm erwartet. In den Actionszenen rummst es ordentlich dynamisch, und der Bass bringt die Geräusche der großhubigen Panzermotoren schön ins Wohnzimmer. Ein bisschen mehr Direktionalität wäre wünschenswert gewesen: es gibt Filme, in denen man die Geschossflugbahn akustisch nachvollziehen kann; das gelingt "Fury" nicht ganz so gut. Insgesamt betrachtet ist das allerdings Meckern auf hohem Niveau. Leider wurde für die UHD der Track auf Dolby Digital 5.1 downgegradet, aber der Track schlägt sich sehr wacker: ein Unterschied ist marginal. Manchmal ist die Surroundkulisse, die Dynamik und der Bass, wie z. b. bei dem Gefecht mit dem Tiger, erstaunlich und straft die Gegner des „antiquierten“ Formats Lügen.
Extras: nicht geprüft, ich glaube es sind gar keine vorhanden. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: bis etwa zum Ende des 2. Drittels hatte "Fury" durchaus das Zeug zu einem der besseren, wenn nicht zu einem der besten Kriegsfilme der letzten Jahre. Im letzten Drittel reißt der Film jedoch alles mit dem Arsch wieder ein, was er vorher mit stimmiger Atmosphäre, packenden Gefechten und einem tollen Soundtrack aufgebaut hatte. Der finale Akt war einfach zu viel Geballere, zu viel Pathos und zu viel Brad Pitt One Man Show. Und trotzdem: der Film hat mir besser gefallen als bei der ersten Sichtung, deshalb gibt es einen Balken mehr.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 23.02.21 um 16:22
Robert McCall ist ein Mann mit strengen Routinen (um nicht zu sagen neurotischen Ticks): die Körperpflege, der Abwasch, der Café-Besuch; bei allem versucht er (mit Stoppuhr) seinen Zeitplan einzuhalten. Während der Stunden der Schlaflosigkeit, die er in besagtem Café verbringt, kommt er der jungen Hure Teri näher und lernt nicht nur einige ihrer Kunden, sondern auch ihre Luden kennen. Als Teri von ihrem Zuhälter misshandelt wird, besinnt sich McCall auf einige Fähigkeiten aus seinem früheren Berufsleben (das definitiv nicht im Baumarkt stattfand) und verwirklicht mit Teris Peinigern, ausgerechnet der Führungsriege der ortsansässigen Russen-Mafia, seinen ganz eigenen Zeitplan der besonderen Art. Das wiederum ruft einen Gegner auf den Plan, der McCalls Fähigkeiten mit eiskalter Brutalität und Grausamkeit ausgleicht..
Wie andernorts angemerkt, basiert "The Equalizer" auf einer Serie aus den 80ern, die in Deutschland ziemlich anonym blieb, sich aber in den USA seinerzeit relativ großer Beliebtheit erfreute. Durch den Storyverlauf wird recht deutlich, dass "The Equalizer" als Mehrteiler gedacht ist, denn für einen einzelnen Film wird recht gegeizt mit Details zur Hauptfigur; und so war durchaus mit einem oder mehreren Nachfolgern zu rechnen, wie der 2. Film belegt.
Grundsätzlich schildert der Film nichts neues: ein ehemaliger Spezialagent der Agency, definitiv nicht zum Aktenherumschieben in der Teppichetage ausgebildet, gilt als tot, um einen ruhigen Lebensabend genießen zu können. Durch beobachtete Ungerechtigkeiten rafft sich der Agent jedoch noch einmal auf und wird zum ehrbaren und hochanständigen Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen (ohne grüne Leggings und Pfeil und Bogen), der nicht das geringste Problem damit hat, mit bloßen Händen zu töten. Und nicht nur das: der "Held" blickt seinen Opfern beim teils quälend langsamen Todeskampf stets sehr gerne tief in die Augen, erklärt ihnen dabei wie es um ihren derzeitigen Gesundheitszustand bestellt ist und beobachtet das Schwinden des Lichtes in ihren Augen. Mit anderen Worten: bei all der durchaus sehenswert inszenierten und handgemachten Action darf man nie vergessen, welch zynisch-brutale Selbstjustiz-Message hier übermittelt wird.
"The Equalizer" ist zwar nach "Training Day" (der Washington seinen zweiten Oscar einbrachte) die zweite Zusammenarbeit von Antoine Fuqua und Denzel Washington, erinnert aber über recht weite Strecken an einen Tony Scott-Film: einige Kameraeinstellungen wie auch Farbspielereien wirken recht deutlich wie Passagen aus Regiearbeiten von Ridley Scotts Bruder. Die hektischen Schnitte und extremen Kolorationen wie bei "Domino" blieben Gott sei Dank aber aus; jedoch wirkt gerade der erste Fight mit den Russen teils ähnlich unübersichtlich wie manche Action-Sequenz aus einem Scott-Film. Zusätzlich wirkt neben der in sich etwas verqueren Darstellung der Gutmenschen-Rächerfigur und ihrer absolut skupellosen Mordlust die explizite Gewaltdarstellung manchmal etwas deplatziert, das hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
"The Equalizer" ist trotz einiger langsamer Passagen spannend und trotz eben dieser Längen nicht langweilig, sondern bleibt auch während es ab und an reduzierten Erzähltempos relativ rasant. Die Optik der Kämpfe wirkt auf den ersten Blick innovativ, ist jedoch lediglich eine Variation von Guy Ritchies "Sherlock Homes", wo Robert Downey Jr. den Verlauf von Kämpfen zeitlich und ablauftechnisch durchgeht. All dieser Kritik zum Trotz ist "The Equalizer" ein sehr guter Actioner geworden, nur ist er eben weder innovativ noch neu, vor allem ist er aber eins: in der Moral fragwürdig und sehr zynisch im Umgang mit Menschenleben.
Denzel Washigton macht seine Sache gewohnt souverän, für mich jedoch war Marton Czokas (den ich ohnehin besonders seit seiner Rolle als Guy de Lusignan in "Königreich der Himmel" sehr schätze) als eiskalter und sadistischer Killer eine Offenbarung und für Denzel Washington sogar ein kleiner Showstealer. Die Konversation zwischen Washington und Czokas in der Bar ist von so hoher schauspielerischer Güte wie der Dialog zwischen Washington und Dean Cain in "Out of time". Insgesamt betrachtet hätte ich "The Equalizer" nach der erneuten Sichtung auf UHD auf einer Zehnerskala 8,5 Punkte gegeben, so sind es abgerundete vier.
Das Bild der BD ist sehr gut, weist aber noch ein paar dezente Mängel auf. Da der Film hauptsächlich nachts spielt und in oft unzureichend ausgeleuchteten Räumen, wirkt das ganze Bild dunkel. Die Tageslichtsszenen sind allesamt scharf, perfekt kontrastiert und plastisch. Bei Nacht hat der Transfer mit dem enormen Schwarzwert und dem steilen Kontrast zu kämpfen, und so verschwinden ein paar Details. Das ist zwar Meckern auf höchstem Niveau, aber dem Bild bleiben Referenzwerte verwehrt.
Die UHD weist im Vergleich deutlich natürlichere Hauttöne auf, und die Schärfe ist sichtbar höher. Der beste Trumpf der 4k-Scheibe sind der Schwarzwert in Verbindung mit HDR, der die vielen Details in dem meist im Dunklen spielenden Film erhält.
Tonal verdient die Scheibe Referenzwerte: der DTS HD MA-Track ist für meinen Geschmack perfekt. Zunächst einmal beeindruckt die Reinheit, Brillanz und Luftigkeit, mit der die Surroundkulisse ist Raum steht. Jede Signalquelle ist perfekt lokalisierbar, der Track strotzt nur so vor direktionalen Effekten. Endlich mal ist es gelungen, den Bass so unter zu rühren, wie ich es mag: als Unterstützung und nicht um seiner selbst Willen. Bass-Fetischisten mögen das anders sehen, aber hier ist der Bass Bestandteil und nicht Hauptträger des Sounds; er grummelt wenn gefordert ordentlich aber im Rahmen der restlichen Geräusche und spielt sich nie in den Vordergrund. Klasse.
Extras liegen ziemlich viele auf der beiliegenden Blu vor. Hier geht unter anderem hervor, dass Denzel Washington bei den Fights selbst agierte, ohne dass ein kampferfahrenes Double eingesetzt wurde. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Equalizer" ist definitiv ein sehr guter Actioner und besser als die Genrevertreter, die in letzter Zeit so erschienen; der Film ist im Grunde genommen jedoch nur ein relativ gewöhnlicher Revenge-Thriller. Wie die Masse der Revenge-Thriller wartet auch dieser Film mit einer äußerst fragwürdigen Message auf, die das Justizsystem und die Gewaltenteilung in Demokratien recht zynisch in Frage stellt. Dessen zum Trotz kann man den Film durchaus genießen, sollte sich aber eine differenzierte Meinung bilden.
Wie andernorts angemerkt, basiert "The Equalizer" auf einer Serie aus den 80ern, die in Deutschland ziemlich anonym blieb, sich aber in den USA seinerzeit relativ großer Beliebtheit erfreute. Durch den Storyverlauf wird recht deutlich, dass "The Equalizer" als Mehrteiler gedacht ist, denn für einen einzelnen Film wird recht gegeizt mit Details zur Hauptfigur; und so war durchaus mit einem oder mehreren Nachfolgern zu rechnen, wie der 2. Film belegt.
Grundsätzlich schildert der Film nichts neues: ein ehemaliger Spezialagent der Agency, definitiv nicht zum Aktenherumschieben in der Teppichetage ausgebildet, gilt als tot, um einen ruhigen Lebensabend genießen zu können. Durch beobachtete Ungerechtigkeiten rafft sich der Agent jedoch noch einmal auf und wird zum ehrbaren und hochanständigen Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen (ohne grüne Leggings und Pfeil und Bogen), der nicht das geringste Problem damit hat, mit bloßen Händen zu töten. Und nicht nur das: der "Held" blickt seinen Opfern beim teils quälend langsamen Todeskampf stets sehr gerne tief in die Augen, erklärt ihnen dabei wie es um ihren derzeitigen Gesundheitszustand bestellt ist und beobachtet das Schwinden des Lichtes in ihren Augen. Mit anderen Worten: bei all der durchaus sehenswert inszenierten und handgemachten Action darf man nie vergessen, welch zynisch-brutale Selbstjustiz-Message hier übermittelt wird.
"The Equalizer" ist zwar nach "Training Day" (der Washington seinen zweiten Oscar einbrachte) die zweite Zusammenarbeit von Antoine Fuqua und Denzel Washington, erinnert aber über recht weite Strecken an einen Tony Scott-Film: einige Kameraeinstellungen wie auch Farbspielereien wirken recht deutlich wie Passagen aus Regiearbeiten von Ridley Scotts Bruder. Die hektischen Schnitte und extremen Kolorationen wie bei "Domino" blieben Gott sei Dank aber aus; jedoch wirkt gerade der erste Fight mit den Russen teils ähnlich unübersichtlich wie manche Action-Sequenz aus einem Scott-Film. Zusätzlich wirkt neben der in sich etwas verqueren Darstellung der Gutmenschen-Rächerfigur und ihrer absolut skupellosen Mordlust die explizite Gewaltdarstellung manchmal etwas deplatziert, das hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
"The Equalizer" ist trotz einiger langsamer Passagen spannend und trotz eben dieser Längen nicht langweilig, sondern bleibt auch während es ab und an reduzierten Erzähltempos relativ rasant. Die Optik der Kämpfe wirkt auf den ersten Blick innovativ, ist jedoch lediglich eine Variation von Guy Ritchies "Sherlock Homes", wo Robert Downey Jr. den Verlauf von Kämpfen zeitlich und ablauftechnisch durchgeht. All dieser Kritik zum Trotz ist "The Equalizer" ein sehr guter Actioner geworden, nur ist er eben weder innovativ noch neu, vor allem ist er aber eins: in der Moral fragwürdig und sehr zynisch im Umgang mit Menschenleben.
Denzel Washigton macht seine Sache gewohnt souverän, für mich jedoch war Marton Czokas (den ich ohnehin besonders seit seiner Rolle als Guy de Lusignan in "Königreich der Himmel" sehr schätze) als eiskalter und sadistischer Killer eine Offenbarung und für Denzel Washington sogar ein kleiner Showstealer. Die Konversation zwischen Washington und Czokas in der Bar ist von so hoher schauspielerischer Güte wie der Dialog zwischen Washington und Dean Cain in "Out of time". Insgesamt betrachtet hätte ich "The Equalizer" nach der erneuten Sichtung auf UHD auf einer Zehnerskala 8,5 Punkte gegeben, so sind es abgerundete vier.
Das Bild der BD ist sehr gut, weist aber noch ein paar dezente Mängel auf. Da der Film hauptsächlich nachts spielt und in oft unzureichend ausgeleuchteten Räumen, wirkt das ganze Bild dunkel. Die Tageslichtsszenen sind allesamt scharf, perfekt kontrastiert und plastisch. Bei Nacht hat der Transfer mit dem enormen Schwarzwert und dem steilen Kontrast zu kämpfen, und so verschwinden ein paar Details. Das ist zwar Meckern auf höchstem Niveau, aber dem Bild bleiben Referenzwerte verwehrt.
Die UHD weist im Vergleich deutlich natürlichere Hauttöne auf, und die Schärfe ist sichtbar höher. Der beste Trumpf der 4k-Scheibe sind der Schwarzwert in Verbindung mit HDR, der die vielen Details in dem meist im Dunklen spielenden Film erhält.
Tonal verdient die Scheibe Referenzwerte: der DTS HD MA-Track ist für meinen Geschmack perfekt. Zunächst einmal beeindruckt die Reinheit, Brillanz und Luftigkeit, mit der die Surroundkulisse ist Raum steht. Jede Signalquelle ist perfekt lokalisierbar, der Track strotzt nur so vor direktionalen Effekten. Endlich mal ist es gelungen, den Bass so unter zu rühren, wie ich es mag: als Unterstützung und nicht um seiner selbst Willen. Bass-Fetischisten mögen das anders sehen, aber hier ist der Bass Bestandteil und nicht Hauptträger des Sounds; er grummelt wenn gefordert ordentlich aber im Rahmen der restlichen Geräusche und spielt sich nie in den Vordergrund. Klasse.
Extras liegen ziemlich viele auf der beiliegenden Blu vor. Hier geht unter anderem hervor, dass Denzel Washington bei den Fights selbst agierte, ohne dass ein kampferfahrenes Double eingesetzt wurde. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Equalizer" ist definitiv ein sehr guter Actioner und besser als die Genrevertreter, die in letzter Zeit so erschienen; der Film ist im Grunde genommen jedoch nur ein relativ gewöhnlicher Revenge-Thriller. Wie die Masse der Revenge-Thriller wartet auch dieser Film mit einer äußerst fragwürdigen Message auf, die das Justizsystem und die Gewaltenteilung in Demokratien recht zynisch in Frage stellt. Dessen zum Trotz kann man den Film durchaus genießen, sollte sich aber eine differenzierte Meinung bilden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.02.21 um 12:45
Die Erde, im Jahr 2563: etwa 300 Jahre nach einem zerstörerischen Krieg ist die Erde in eine Zweiklassen-Gesellschaft unterteilt. Während in der letzten, geheimnisvollen und unerreichbaren Himmelstadt Zalem die Superreichen und Supermächtigen ein Luxusleben fernab von Krankheiten, Schmutz und Verbrechen führen lebt das Kroppzeug in Iron City, quasi der Müllhalde von Zalem. Kaum ein Mensch ist nicht bionisch optimiert; und um die Massen zu unterhalten wurde „Motorball“ entwickelt: eine Art Brot und Spiele mit Cyborgs. Als der geniale Kybernetik-Tüftler Dyson Ido mal wieder auf Schatzsuche im Müll ist, entdeckt er einen Cyborg-Kopf ohne Körper und baut ihn wieder auf. Das von Dyson Alita genannte Cyborg-Mädchen hat jede Erinnerung an seine Vergangenheit verloren und muss ihr „Leben“ neu erfahren; und Ido erkennt früh die besondere Herkunft Alitas. Während Alita ihre Umwelt erkundet und dabei ihre außergewöhnlichen (Kampf-) Fähigkeiten entdeckt, werden ihr von Zalem aus bereits Hunter Warrior auf die Fersen gehetzt: brutale und skrupellose Cyborg-Kopfgeldjäger, darunter der schier unbesiegbare Grewishka und der verschlagene Zapan. Denn nicht nur Alita birgt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit in sich; auch Ido und der Herrscher Zalems namens Nova haben eines..
„Alita: Battle Angel“ fußt auf „Battle Angel Alita“ (japanisch Ganmu), einem 1993 entstandenem Manga. Die Verfilmung dieses Mangas war einer von mehreren filmischen Lebensträumen von James Cameron, der diese Herzensangelegenheit zum einen zeitlich vor sich herschob, weil er die Filmtechnik lange Zeit für nicht ausgereift genug hielt und zum anderen weil er durch die Folgefilme von „Avatar“ mehr als ausgelastet ist. Und so übergab er den Staffelstab für „Alita: Battle Angel“ an Robert Rodriguez, mit „Planet Terror“ und den „Desperados“ im Actionfach im Allgemeinen und mit den „Sin Citys“ mit hauptsächlich gerenderten Filmen im Besonderen recht erfahren. Herausgekommen ist ein Cyber-/Steampunk-Streifen, der einerseits spektakuläre Action aufweist (die man allerdings in dieser Form durchaus schon öfter mal gesehen hat) und andererseits gerade die nötige Dosis Herz und Emotion aufweist, um den Film nicht komplett in ein Special Effects-Spektakel ohne Seele abdriften zu lassen. Eine psychologische Tiefe jedoch, wie sie erstaunlicherweise in den Mangas erreicht wird, schafft die "Realverfilmung" nie. Diese philosophischen Fragen, wann eine Maschine noch Maschine oder schon Mensch ist; eine Frage, die in Manga relativ häufig auftritt, bleibt in "Alita" allenfalls unterschwellig erkennbar. Der Figur Alitas (sollte als Hauptfigur auch so sein) kommt auch emotional die zentrale Rolle zu: das Cyborg-Mädchen ist erstaunlicherweise neben Christoph Waltz’ Dyson Ido die menschlichste aller Figuren im Film und erdet den Streifen irgendwie. Es ist unfassbar, was man mit dem Motion Capture heutzutage filmisch gestalten kann: selbst kleinste Mimikfalten erscheinen absolut authentisch, wenn Alita in einem Close Up morgens nach dem Aufwachen gähnt. Die übergroßen Augen von Alita haben einen lächerlichen medialen Aufschrei erzeugt, und ich kann das nicht recht nachvollziehen: zum einen haben junge Mädchen in Mangas fast immer große Augen, und dadurch wird ein wesentliches Merkmal der Vorlage in einer Manga-Verfilmung erhalten, zum anderen fällt das Ergebnis gar nicht so drastisch aus, wie ich finde. Sehr cool im Film: Mahershala Ali, sehr geheimnisvoll: Jennifer Connelly (mit 49, besonders in Strapsen, immer noch sehr ansehnlich..) und sehr geil: Ed Skrein als Kopfgeldjäger-Cyborg Zapan. Optisch ist der Film außerordentlich gelungen: die Kulissen der verfallenden Stadt sind grandios, und es wimmelt nur so vor kybernetisch optimierten Menschen und Mechas; so gibt es in nahezu jeder Einstellung etwas Neues zu entdecken. Die Action während der Motorball-Spiele war mir persönlich ein wenig zu abgehoben, das hätte man auch „realistischer“ gestalten können. Auch wenn erzählerisch ein paar kleinere Längen auftreten, so unterhält der Film doch über die gesamte Laufzeit mehr als ordentlich.
Das Bild der Blu-ray ist an sich hervorragend, aber besonders zu Beginn stark verfremdet. Anfangs bestimmen Braun- und Orangetöne das Bild, zudem wird viel mit Weichzeichner gearbeitet. Das legt sich später, und besonders bei den Motorball-Szenen spielt der visuelle Transfer seine Stärken aus: trotz der Geschwindigkeit des Gezeigten ist alles hervorragend scharf, perfekt kontrastiert und mit ausgewogenem Schwarzwert versehen. Trotz der angesprochenen Verfremdungen verdient das Bild die Höchstwertung.
Das 3D der Scheibe ist für mich persönlich damals eines der besten der Filme der letzten Jahre gewesen. Allerdings ist der Effekt so ausgeprägt, dass er bisweilen „larger than life“ wirkt, das muss man mögen. Räumliche Tiefenstaffelung, Pop Outs; alles vorhanden und besonders beeindruckend während der Motorball-Szenen.
Das Bild der UHD kann alles noch ein bisschen besser. Besonders bei Szenen im Dunklen und Halbdunklen kann HDR punkten, und besonders Totale profitieren von der höheren Auflösung: besonders in Hintergründen bleibt alles knackscharf, und jedes Detail ist perfekt sichtbar. Besonders die Plastizität ist bisweilen bestechend, diese lässt einen ab und an eine 3D-Version vergessen. Trotzdem: für mich ist eine Anschaffung der UHD in Anbetracht der hervorragenden Technik der Blu-ray und der deutlichen Mehrausgabe nicht nötig. Die Bildwertung des Users Klinke kann ich so nicht bestätigen, und meine Bildwertung bezieht sich ausschließlich auf die UHD.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS vor. Allerdings merkt man nur beim Umschalten, dass die Originaltonspur ein Plus an Bass und Dynamik bietet. Auch im Deutschen ist eine gute Surroundkulisse vorhanden, und während der Actionszenen kracht es aus allen Richtungen. Ich finde den Track sehr gut. Da ich Hin- und Herschalten beim Film als nicht gerade förderlich für den Genuss empfinde, habe ich nach dem Abspann eine Motorball-Szene im Original angesehen: so eklatant höre ich den Unterschied nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Dass bei der UHD Extras fehlen kann ich als Kritik so nicht stehen lassen: 1. hatte bislang kaum eine oder sogar gar keine von mir gesehene UHD Extras und 2. sind die Boni ja auf den beiliegenden Blu-rays. Bei einer UHD only-Veröffentlichung wäre die Kritik gerechtfertigt.
Mein persönliches Fazit: Auf „Alita: Battle Angel“ hatte ich mich seinerzeit ziemlich gefreut, hatte aber aufgrund der Regie von Robert Rodriguez einige Zweifel, ob der Film 100%-ig meinen Geschmack treffen würde. Grundsätzlich mag ich Cyberpunk sehr gerne, aber es kommt natürlich auf die filmische Umsetzung an. „Alita: Battle Angel“ ist zwar filmisch durchaus gelungen, und doch: der Film kommt an den letzten Vertreter des Genres, nämlich „Ghost in the Shell“, nicht heran; und das ziemlich deutlich nicht. Aber unterm Strich ist „Alita: Battle Angel“ eine sehr gelungene, höchst unterhaltsame und optisch überwältigende Manga-Verfilmung.
„Alita: Battle Angel“ fußt auf „Battle Angel Alita“ (japanisch Ganmu), einem 1993 entstandenem Manga. Die Verfilmung dieses Mangas war einer von mehreren filmischen Lebensträumen von James Cameron, der diese Herzensangelegenheit zum einen zeitlich vor sich herschob, weil er die Filmtechnik lange Zeit für nicht ausgereift genug hielt und zum anderen weil er durch die Folgefilme von „Avatar“ mehr als ausgelastet ist. Und so übergab er den Staffelstab für „Alita: Battle Angel“ an Robert Rodriguez, mit „Planet Terror“ und den „Desperados“ im Actionfach im Allgemeinen und mit den „Sin Citys“ mit hauptsächlich gerenderten Filmen im Besonderen recht erfahren. Herausgekommen ist ein Cyber-/Steampunk-Streifen, der einerseits spektakuläre Action aufweist (die man allerdings in dieser Form durchaus schon öfter mal gesehen hat) und andererseits gerade die nötige Dosis Herz und Emotion aufweist, um den Film nicht komplett in ein Special Effects-Spektakel ohne Seele abdriften zu lassen. Eine psychologische Tiefe jedoch, wie sie erstaunlicherweise in den Mangas erreicht wird, schafft die "Realverfilmung" nie. Diese philosophischen Fragen, wann eine Maschine noch Maschine oder schon Mensch ist; eine Frage, die in Manga relativ häufig auftritt, bleibt in "Alita" allenfalls unterschwellig erkennbar. Der Figur Alitas (sollte als Hauptfigur auch so sein) kommt auch emotional die zentrale Rolle zu: das Cyborg-Mädchen ist erstaunlicherweise neben Christoph Waltz’ Dyson Ido die menschlichste aller Figuren im Film und erdet den Streifen irgendwie. Es ist unfassbar, was man mit dem Motion Capture heutzutage filmisch gestalten kann: selbst kleinste Mimikfalten erscheinen absolut authentisch, wenn Alita in einem Close Up morgens nach dem Aufwachen gähnt. Die übergroßen Augen von Alita haben einen lächerlichen medialen Aufschrei erzeugt, und ich kann das nicht recht nachvollziehen: zum einen haben junge Mädchen in Mangas fast immer große Augen, und dadurch wird ein wesentliches Merkmal der Vorlage in einer Manga-Verfilmung erhalten, zum anderen fällt das Ergebnis gar nicht so drastisch aus, wie ich finde. Sehr cool im Film: Mahershala Ali, sehr geheimnisvoll: Jennifer Connelly (mit 49, besonders in Strapsen, immer noch sehr ansehnlich..) und sehr geil: Ed Skrein als Kopfgeldjäger-Cyborg Zapan. Optisch ist der Film außerordentlich gelungen: die Kulissen der verfallenden Stadt sind grandios, und es wimmelt nur so vor kybernetisch optimierten Menschen und Mechas; so gibt es in nahezu jeder Einstellung etwas Neues zu entdecken. Die Action während der Motorball-Spiele war mir persönlich ein wenig zu abgehoben, das hätte man auch „realistischer“ gestalten können. Auch wenn erzählerisch ein paar kleinere Längen auftreten, so unterhält der Film doch über die gesamte Laufzeit mehr als ordentlich.
Das Bild der Blu-ray ist an sich hervorragend, aber besonders zu Beginn stark verfremdet. Anfangs bestimmen Braun- und Orangetöne das Bild, zudem wird viel mit Weichzeichner gearbeitet. Das legt sich später, und besonders bei den Motorball-Szenen spielt der visuelle Transfer seine Stärken aus: trotz der Geschwindigkeit des Gezeigten ist alles hervorragend scharf, perfekt kontrastiert und mit ausgewogenem Schwarzwert versehen. Trotz der angesprochenen Verfremdungen verdient das Bild die Höchstwertung.
Das 3D der Scheibe ist für mich persönlich damals eines der besten der Filme der letzten Jahre gewesen. Allerdings ist der Effekt so ausgeprägt, dass er bisweilen „larger than life“ wirkt, das muss man mögen. Räumliche Tiefenstaffelung, Pop Outs; alles vorhanden und besonders beeindruckend während der Motorball-Szenen.
Das Bild der UHD kann alles noch ein bisschen besser. Besonders bei Szenen im Dunklen und Halbdunklen kann HDR punkten, und besonders Totale profitieren von der höheren Auflösung: besonders in Hintergründen bleibt alles knackscharf, und jedes Detail ist perfekt sichtbar. Besonders die Plastizität ist bisweilen bestechend, diese lässt einen ab und an eine 3D-Version vergessen. Trotzdem: für mich ist eine Anschaffung der UHD in Anbetracht der hervorragenden Technik der Blu-ray und der deutlichen Mehrausgabe nicht nötig. Die Bildwertung des Users Klinke kann ich so nicht bestätigen, und meine Bildwertung bezieht sich ausschließlich auf die UHD.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS vor. Allerdings merkt man nur beim Umschalten, dass die Originaltonspur ein Plus an Bass und Dynamik bietet. Auch im Deutschen ist eine gute Surroundkulisse vorhanden, und während der Actionszenen kracht es aus allen Richtungen. Ich finde den Track sehr gut. Da ich Hin- und Herschalten beim Film als nicht gerade förderlich für den Genuss empfinde, habe ich nach dem Abspann eine Motorball-Szene im Original angesehen: so eklatant höre ich den Unterschied nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Dass bei der UHD Extras fehlen kann ich als Kritik so nicht stehen lassen: 1. hatte bislang kaum eine oder sogar gar keine von mir gesehene UHD Extras und 2. sind die Boni ja auf den beiliegenden Blu-rays. Bei einer UHD only-Veröffentlichung wäre die Kritik gerechtfertigt.
Mein persönliches Fazit: Auf „Alita: Battle Angel“ hatte ich mich seinerzeit ziemlich gefreut, hatte aber aufgrund der Regie von Robert Rodriguez einige Zweifel, ob der Film 100%-ig meinen Geschmack treffen würde. Grundsätzlich mag ich Cyberpunk sehr gerne, aber es kommt natürlich auf die filmische Umsetzung an. „Alita: Battle Angel“ ist zwar filmisch durchaus gelungen, und doch: der Film kommt an den letzten Vertreter des Genres, nämlich „Ghost in the Shell“, nicht heran; und das ziemlich deutlich nicht. Aber unterm Strich ist „Alita: Battle Angel“ eine sehr gelungene, höchst unterhaltsame und optisch überwältigende Manga-Verfilmung.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 18.02.21 um 15:51
1942, Frankreich: der belgische Jude Gilles wird auf der Flucht in die Schweiz von der SS aufgegriffen und soll ohne viel Federlesen sofort erschossen werden. Er gibt sich jedoch als Perser aus, und siehe da: der Trick rettet ihm tatsächlich vorerst das Leben, da der Leiter der Lagerküche des nahegelegenen kleinen Konzentrationslagers; Hauptsturmführer Koch; Farsi lernen will. Der Haken an der Sache: Gilles, der sich von nun an Reza nennt, kann gar kein Farsi und entwickelt eine Phantasiesprache. Von nun an lebt Reza nicht nur in ständiger Angst, seine Todesangst wird aufgrund der möglichen Entdeckung seiner List befeuert…
„Persischstunden“ basiert auf der Erzählung „Die Erfindung einer Sprache“ von Michael Kohlhaase und soll wohl auf ähnlichen, wahren Begebenheiten fußen. Gezeigt wird das Lagerleben eines recht kleinen Konzentrationslagers mit relativ wenigen Insassen und einer überschaubaren SS-Wachmannschaft, bezeichnend hierfür ist die Tatsache, dass die Insassen später im Film nach Polen transportiert werden sollen (wohin kann man sich denken…). Die vorherrschenden Gegebenheiten sind jedoch ebenso grausam wie menschenverachtend wie in den bekannten Konzentrations- und Vernichtungslagern. Einer meiner größten Kritikpunkte an diesem Film ist, dass einige dieser Nebenerzählstränge deplatziert sind, mit der Handlung wenig bis gar nichts zu tun haben und wirken, als hätten sie als Füllmaterial gedient, um das Ergebnis auf Spielfilmlänge zu bringen.
Reza wird auf Hinwirken Kochs in der Küche eingesetzt und bringt nun nach seiner Schicht Koch „Farsi“ bei. Um sich die Worte einprägen zu können; schließlich ist das überlebenswichtig; entwickelt Reza die Worte auf Basis von Namen von Lagerinsassen. Als Zuschauer ist man immer dann gefesselt, wenn Reza die Aufdeckung seiner „Tarnung“ droht; und man ist als Zuschauer immer dann etwas erstaunt, wenn Koch sich Reza gegenüber menschlich zeigt; etwas, was dem SS-Mann nicht mal seinen Untergebenen gegenüber gelingt.
Der Film ist trotz der genannten, eher ruhig erzählten Nebenstränge fesselnd, und durch das grandiose Schauspiel des Argentiniers Nahuel Pérez Biscayart kann man mit dem Leid seiner Figur und aller Insassen mitfühlen. Lars Eidinger, den ich eigentlich sehr schätze, hat in „Persischstunden“ einen ab und an auftretenden Hang zum Overacting: mit seinen Wutausbrüchen und den darauffolgenden Arroganz-, aber auch Sentimentalitätsanfällen wirkt er eher manisch-depressiv als authentisch.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich mit Ausnahme der Schärfe alle im sattgrünen Bereich. Ein paar Mal schleichen sich leichte, aber dennoch gut erkennbare Unschärfen ein. Das Bild gehört zu den sehr guten visuellen Transfers, aber nicht zu den Besten.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ok. Soweit es der Film zulässt, kann der Track mit sehr ordentlicher Surroundkulisse, mit direktionalen Effekten und ab und an mit guter Dynamik und sattem Bass punkten.
Extras werde ich definitiv nicht ansehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Filme mit historischem Hintergrund sehe ich grundsätzlich recht gerne, und im Gegensatz zu einem Kommentator bin ich der Meinung, dass die deutsche Vergangenheit aus dieser dunklen Epoche immer wieder in Erinnerung gerufen werden muss. Betroffen macht auch „Persischstunden“, allerdings finde ich den Film aus den genannten Gründen minimal weniger gelungen als der Reviewer. 7,5 auf 8 aufgerundete Balken vergäbe ich in einem Review, also werden es 4 in dieser Bewertung.
„Persischstunden“ basiert auf der Erzählung „Die Erfindung einer Sprache“ von Michael Kohlhaase und soll wohl auf ähnlichen, wahren Begebenheiten fußen. Gezeigt wird das Lagerleben eines recht kleinen Konzentrationslagers mit relativ wenigen Insassen und einer überschaubaren SS-Wachmannschaft, bezeichnend hierfür ist die Tatsache, dass die Insassen später im Film nach Polen transportiert werden sollen (wohin kann man sich denken…). Die vorherrschenden Gegebenheiten sind jedoch ebenso grausam wie menschenverachtend wie in den bekannten Konzentrations- und Vernichtungslagern. Einer meiner größten Kritikpunkte an diesem Film ist, dass einige dieser Nebenerzählstränge deplatziert sind, mit der Handlung wenig bis gar nichts zu tun haben und wirken, als hätten sie als Füllmaterial gedient, um das Ergebnis auf Spielfilmlänge zu bringen.
Reza wird auf Hinwirken Kochs in der Küche eingesetzt und bringt nun nach seiner Schicht Koch „Farsi“ bei. Um sich die Worte einprägen zu können; schließlich ist das überlebenswichtig; entwickelt Reza die Worte auf Basis von Namen von Lagerinsassen. Als Zuschauer ist man immer dann gefesselt, wenn Reza die Aufdeckung seiner „Tarnung“ droht; und man ist als Zuschauer immer dann etwas erstaunt, wenn Koch sich Reza gegenüber menschlich zeigt; etwas, was dem SS-Mann nicht mal seinen Untergebenen gegenüber gelingt.
Der Film ist trotz der genannten, eher ruhig erzählten Nebenstränge fesselnd, und durch das grandiose Schauspiel des Argentiniers Nahuel Pérez Biscayart kann man mit dem Leid seiner Figur und aller Insassen mitfühlen. Lars Eidinger, den ich eigentlich sehr schätze, hat in „Persischstunden“ einen ab und an auftretenden Hang zum Overacting: mit seinen Wutausbrüchen und den darauffolgenden Arroganz-, aber auch Sentimentalitätsanfällen wirkt er eher manisch-depressiv als authentisch.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich mit Ausnahme der Schärfe alle im sattgrünen Bereich. Ein paar Mal schleichen sich leichte, aber dennoch gut erkennbare Unschärfen ein. Das Bild gehört zu den sehr guten visuellen Transfers, aber nicht zu den Besten.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ok. Soweit es der Film zulässt, kann der Track mit sehr ordentlicher Surroundkulisse, mit direktionalen Effekten und ab und an mit guter Dynamik und sattem Bass punkten.
Extras werde ich definitiv nicht ansehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Filme mit historischem Hintergrund sehe ich grundsätzlich recht gerne, und im Gegensatz zu einem Kommentator bin ich der Meinung, dass die deutsche Vergangenheit aus dieser dunklen Epoche immer wieder in Erinnerung gerufen werden muss. Betroffen macht auch „Persischstunden“, allerdings finde ich den Film aus den genannten Gründen minimal weniger gelungen als der Reviewer. 7,5 auf 8 aufgerundete Balken vergäbe ich in einem Review, also werden es 4 in dieser Bewertung.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 18.02.21 um 10:03
Die Erde, im 22. Jahrhundert: der Planet ist ausgebeutet, geschunden und zerstört, die Menschheit findet sich in einer von zwei Klassen wieder. Der (Unter-) Durchschnittsbürger lebt weiterhin auf der unwirtlichen Erde, von Polizeidroiden überwacht, von Beamtendroiden kontrolliert und fristet sein Dasein mit der Konstruktion eben jener Roboter, während die gut betuchte Oberschicht in einem im erdnahen Orbit kreisenden Habitat namens Elysium nicht nur in paradiesischen Zuständen lebt, sondern durch modernste medizinische Behandlungsmethoden jede Krankheit besiegen kann und schier unsterblich bleibt.
Als der gemeine Arbeiter Max in L. A. bei einem Arbeitsunfall radioaktiv verstrahlt wird und nur noch fünf Tage zu leben hat, sieht er nur eine Überlebenschance: er muss nach Elysium und sich durch die MediBank heilen lassen. Doch zwischen ihm und Elysium stehen noch deren Verteidigungsministerin Dellacourt und ihr Bluthund Kruger..
Der große internationale Überraschungserfolg von "District 9" öffnete dem südafrikanischen Regisseur Neil Bloomkamp seinerzeit die Türen in Hollywood, und so konnte er mit großem Budget und namhaften Stars einen weiteren Science Fiction-Thriller in Szene setzen. Wieder, wie in "District 9", greift Bloomkamp soziale Missstände auf und prangert die Zweiklassengesellschaft der auf der heutigen Erde herrschenden Gesellschaft an und kombiniert sie mit der Frage "was wäre wenn..".
Während jedoch „District 9“ als Parabel auf das Apartheid-Regime in Südafrika zu sehen und „Elysium“ bei seinem Erscheinen als Gleichnis auf das herrschende Zweiklassensystem gedacht war, könnte die Botschaft des Films 8 Jahre nach seinem Release nach dem Migrationsphänomen 2015 kaum aktueller sein. In „Elysium“ dient dieser Story-Hintergrund jedoch, im Gegensatz zur allgegenwärtigen Gesellschaftskritik im Vorgänger des Regisseurs, lediglich zur Einführung in den Film, um ab etwa dem zweiten Drittel zu einem reinrassigen Actionfilm zu mutieren, und zwar zu einem hervorragendem. Auch wenn die sozialkritische Tiefe von „District 9“ nie erreicht wird und die Kritik im allgemeinen Action-Getöse untergeht, so bleibt unterm Strich ein hervorragender Actioner, der nach wie vor geniale, futuristische Gadgets zeigt, die; natürlich; meistens aus dem Rüstungssektor stammen und so manchem Materialbeschaffer von Armeen das Herz in der Brust hüpfen lassen dürfte. Hinzu kommt neben Matt Damon als Helden des Films noch Sharlto Copley, der trotz seines leichten Hangs zum Overacting einen formidablen, fiesen und brutalen Gegner abgibt.
Quizfrage und der einzige auffällige Fehler ist: wie hält sich eigentlich eine atembare Atmosphäre auf Elysium?
Schon das Bild der Blu war und ist Referenz, und die UHD ist da in allen Belangen noch besser. Gegenüber der hervorragenden Blu-ray fällt das besonders auf, als Carlyle beim Telefonat zu Beginn des Films einen Blick in seine Firma wirft: hier wird bis in den entferntesten Hintergrund alles wunderbar detailreich und perfekt scharf wiedergegeben. Im Freien trüben selten mal die Witterungsbedingungen minimal den Gesamteindruck. Aber auch hier profitieren besonders die Totalen von der höheren Auflösung. Insgesamt betrachtet ist die Schärfe sehr hoch und sie bleibt es auch in den Bildhintergründen. Die Farben sind leicht entsättigt, das Farbdesign betont mit grauen und erdigen Farben die Tristesse auf der trostlosen Erde, während die Raumstation Elysium in frischen und strahlenden Farben leuchtet. Der Kontrast ist hoch, aber nie überzeichnet, so dass auch in dunklen Bildabschnitten alle Details erhalten bleiben. Ein tadelloser, nahezu fehlerfreier Transfer, dem auch ein paar (gewollt) weichere Takes die Höchstwertung nicht nehmen können.
Der in DTS HD MA 7.1 vorliegende Sound steht dem in nichts nach. Wie schon die Abmischung in "District 9" wartet diese Scheibe mit nahezu perfekter Direktionalität und Signalortbarkeit auf, und in den vielen Actionszenen geht in puncto Dynamik und Bass ordentlich die Post ab. Ganz tief herunter reicht der Bass allerdings leider nicht, das hätte bei den häufigen Szenen mit Fluggeräten das Tüpfelchen auf dem i ausgemacht. Die Höchstpunktzahl aber erreicht der Sound allemal spielend.
Die Extras habe ich mir nicht angesehen, ich schließe mich deshalb der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und über einen schicken Pappschuber mit demselben Covermotiv.
Mein persönliches Fazit: "Elysium" ist ein Science Fiction-Kracher, der gar nicht erst so schön wie "Oblivion" aussehen will, sondern die Erde zeigt, wie sie tatsächlich bald aussehen könnte. Andererseits hält er sich nicht wie "District 9" allzu lang und allzu sehr mit Gesellschaftskritik hält, sondern lässt es nach kurzer Zeit actionmäßig ordentlich krachen. „Elysium“ ist genau die Art von Science Fiction, die mir nicht nur am Besten gefällt, sondern die ich auch für gar nicht mal so abwegig halte. Wer als Science Fiction-Fan den Film nicht kennt: ansehen! Wer ihn kennt, kann sich die UHD zulegen, die Technik ist hervorragend.
Als der gemeine Arbeiter Max in L. A. bei einem Arbeitsunfall radioaktiv verstrahlt wird und nur noch fünf Tage zu leben hat, sieht er nur eine Überlebenschance: er muss nach Elysium und sich durch die MediBank heilen lassen. Doch zwischen ihm und Elysium stehen noch deren Verteidigungsministerin Dellacourt und ihr Bluthund Kruger..
Der große internationale Überraschungserfolg von "District 9" öffnete dem südafrikanischen Regisseur Neil Bloomkamp seinerzeit die Türen in Hollywood, und so konnte er mit großem Budget und namhaften Stars einen weiteren Science Fiction-Thriller in Szene setzen. Wieder, wie in "District 9", greift Bloomkamp soziale Missstände auf und prangert die Zweiklassengesellschaft der auf der heutigen Erde herrschenden Gesellschaft an und kombiniert sie mit der Frage "was wäre wenn..".
Während jedoch „District 9“ als Parabel auf das Apartheid-Regime in Südafrika zu sehen und „Elysium“ bei seinem Erscheinen als Gleichnis auf das herrschende Zweiklassensystem gedacht war, könnte die Botschaft des Films 8 Jahre nach seinem Release nach dem Migrationsphänomen 2015 kaum aktueller sein. In „Elysium“ dient dieser Story-Hintergrund jedoch, im Gegensatz zur allgegenwärtigen Gesellschaftskritik im Vorgänger des Regisseurs, lediglich zur Einführung in den Film, um ab etwa dem zweiten Drittel zu einem reinrassigen Actionfilm zu mutieren, und zwar zu einem hervorragendem. Auch wenn die sozialkritische Tiefe von „District 9“ nie erreicht wird und die Kritik im allgemeinen Action-Getöse untergeht, so bleibt unterm Strich ein hervorragender Actioner, der nach wie vor geniale, futuristische Gadgets zeigt, die; natürlich; meistens aus dem Rüstungssektor stammen und so manchem Materialbeschaffer von Armeen das Herz in der Brust hüpfen lassen dürfte. Hinzu kommt neben Matt Damon als Helden des Films noch Sharlto Copley, der trotz seines leichten Hangs zum Overacting einen formidablen, fiesen und brutalen Gegner abgibt.
Quizfrage und der einzige auffällige Fehler ist: wie hält sich eigentlich eine atembare Atmosphäre auf Elysium?
Schon das Bild der Blu war und ist Referenz, und die UHD ist da in allen Belangen noch besser. Gegenüber der hervorragenden Blu-ray fällt das besonders auf, als Carlyle beim Telefonat zu Beginn des Films einen Blick in seine Firma wirft: hier wird bis in den entferntesten Hintergrund alles wunderbar detailreich und perfekt scharf wiedergegeben. Im Freien trüben selten mal die Witterungsbedingungen minimal den Gesamteindruck. Aber auch hier profitieren besonders die Totalen von der höheren Auflösung. Insgesamt betrachtet ist die Schärfe sehr hoch und sie bleibt es auch in den Bildhintergründen. Die Farben sind leicht entsättigt, das Farbdesign betont mit grauen und erdigen Farben die Tristesse auf der trostlosen Erde, während die Raumstation Elysium in frischen und strahlenden Farben leuchtet. Der Kontrast ist hoch, aber nie überzeichnet, so dass auch in dunklen Bildabschnitten alle Details erhalten bleiben. Ein tadelloser, nahezu fehlerfreier Transfer, dem auch ein paar (gewollt) weichere Takes die Höchstwertung nicht nehmen können.
Der in DTS HD MA 7.1 vorliegende Sound steht dem in nichts nach. Wie schon die Abmischung in "District 9" wartet diese Scheibe mit nahezu perfekter Direktionalität und Signalortbarkeit auf, und in den vielen Actionszenen geht in puncto Dynamik und Bass ordentlich die Post ab. Ganz tief herunter reicht der Bass allerdings leider nicht, das hätte bei den häufigen Szenen mit Fluggeräten das Tüpfelchen auf dem i ausgemacht. Die Höchstpunktzahl aber erreicht der Sound allemal spielend.
Die Extras habe ich mir nicht angesehen, ich schließe mich deshalb der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und über einen schicken Pappschuber mit demselben Covermotiv.
Mein persönliches Fazit: "Elysium" ist ein Science Fiction-Kracher, der gar nicht erst so schön wie "Oblivion" aussehen will, sondern die Erde zeigt, wie sie tatsächlich bald aussehen könnte. Andererseits hält er sich nicht wie "District 9" allzu lang und allzu sehr mit Gesellschaftskritik hält, sondern lässt es nach kurzer Zeit actionmäßig ordentlich krachen. „Elysium“ ist genau die Art von Science Fiction, die mir nicht nur am Besten gefällt, sondern die ich auch für gar nicht mal so abwegig halte. Wer als Science Fiction-Fan den Film nicht kennt: ansehen! Wer ihn kennt, kann sich die UHD zulegen, die Technik ist hervorragend.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 15.02.21 um 15:26
Memphis in Ägypten, vor über 3000 Jahren: Hohepriester Imhotep hat was mit Anck-Su-Namun, der Schickse des Pharaos. Als die Affäre auffliegt, legen die beiden kurzerhand den Pharao um, was bei dessen Anhängern gar nicht gut ankommt. Imhotep wird daraufhin mit dem schlimmsten aller Flüche, dem Hom-Dai, belegt: er wird bei lebendigem Leib mumifiziert, noch dazu mit fleischfressenden Skarabäen in einen Sarkophag eingeschlossen und gut versteckt, denn sollte der Priester nach altägyptischem Glauben wiedererweckt werden würde er die Erde regelrecht heimsuchen. Ein paar Jahrtausende später, als der Grabraub in Ägypten nach dem Fund von Tut- Anch-Amuns Grabstätte so richtig boomt und Grabräuber aus aller Herren Länder das Land nun ihrerseits heimsuchen, kommt was kommen muss: eine naive Archäologin namens Evelyn schafft es irgendwie, Imhotep aus seinem Gefängnis zu befreien, und nun hat ihr Partner, der Abenteurer Rick O´Connell, alle Hände voll zu tun, sie vor Imhotep zu schützen; denn: mit Evelyns Tod soll Anck-Su-Namun wiedererweckt werden..
Ich kann mich noch gut an den Kinorelease von „The Mummy“ im Jahre 1999 erinnern: ich ging seinerzeit nicht ins Kino, weil mich ein Remake des Filmes mit Boris Karloff aus den Dreißigern nicht so interessierte. Ein Freund erzählte mir jedoch, dass „Die Mumie“ eher in Richtung „Jäger des verlorenen Schatzes“ geht, und seitdem habe ich den Streifen bestimmt 10 Mal gesehen.
„Die Mumie“ wurde von Stephen Sommers in Szene gesetzt, der mit diesem und dem Folgefilm wohl seine erfolgreichsten Filme drehte und sich durch diese beiden auf dem Zenit seines Schaffens befand. Alles danach aus seiner Hand, und ganz besonders „Van Helsing“, war für mich Schrott.
„Die Mumie“ hingegen hat alles, was man sich unter perfektem Popcorn-Kino vorstellt: einen liebenswürdig-naiven Love Interest, der den Sprüche klopfenden Helden kongenial unterstützt, hinzu kommt noch ein ziemlicher dämlicher Bruder, der allerlei Lacher auf seiner Seite hat. Ergänzt wird der Cast durch Arnold Vosloo, und damals hätte es wohl kaum eine bessere Besetzung für den fiesen Hohepriester gegeben. Brendan Fraser, Rachel Weisz und John Hannah harmonieren super und werfen sich die Bälle optimal getimt zu.
„Die Mumie“ ist für mich die nahezu perfekte Unterhaltung, und die gut zwei Stunden Film vergehen wie im Flug. Mit Action satt, mit schmissigen, an Screwball-Comedies erinnernden Dialogen, oft wirklich witzigem Humor und kaum einer Sekunde Stillstand ist der Unterhaltungswert enorm. Hinzu kommen noch ein paar Special Effects, die sich auch heute noch sehen lassen können.
Das Bild des 21 Jahre alten Filmes wurde wirklich liebevoll aufbereitet. Nur zu Beginn, während des Angriffs auf die Truppe in Hamunaptra, schleichen sich ein paar unscharfe Takes ein. Ansonsten ist das Bild fast die ganze Zeit sehr scharf, ohne überschärft zu wirken. Dabei bleibt das Bild bis in die entferntesten Hintergründe recht scharf. Ein toller Filmlook bleibt die ganze Zeit erhalten. Der Kontrast und der Schwarzwert sind außerordentlich, und bei Tageslichtszenen kann die Plastizität besonders beeindrucken. Das HDR wirkt sich in den dunklen Szenen sehr gut aus.
Der deutsche und der englische Track liegen in DTS:X vor. Schon auf der HD DVD war der Sound toll, hier hat sich in puncto Surroundkulisse und direktionaler Effekte noch einiges getan, und auch von oben kommen allerlei Geräusche. Ein super Track.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die SCheibe kommt sogar mit Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Den Film sah ich schon im Kino, später auf DVD und auf HD DVD, die steht auch noch in meinem Regal. Bereits die HD DVD war auf sehr hohem audiovisuellem Niveau, und die UHD kann da in jedem Bereich noch ein paar Schippen drauflegen. Der Film selbst ist bereits jetzt ein zeitloser Klassiker, der perfekt gealtert ist und nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat.
Ich kann mich noch gut an den Kinorelease von „The Mummy“ im Jahre 1999 erinnern: ich ging seinerzeit nicht ins Kino, weil mich ein Remake des Filmes mit Boris Karloff aus den Dreißigern nicht so interessierte. Ein Freund erzählte mir jedoch, dass „Die Mumie“ eher in Richtung „Jäger des verlorenen Schatzes“ geht, und seitdem habe ich den Streifen bestimmt 10 Mal gesehen.
„Die Mumie“ wurde von Stephen Sommers in Szene gesetzt, der mit diesem und dem Folgefilm wohl seine erfolgreichsten Filme drehte und sich durch diese beiden auf dem Zenit seines Schaffens befand. Alles danach aus seiner Hand, und ganz besonders „Van Helsing“, war für mich Schrott.
„Die Mumie“ hingegen hat alles, was man sich unter perfektem Popcorn-Kino vorstellt: einen liebenswürdig-naiven Love Interest, der den Sprüche klopfenden Helden kongenial unterstützt, hinzu kommt noch ein ziemlicher dämlicher Bruder, der allerlei Lacher auf seiner Seite hat. Ergänzt wird der Cast durch Arnold Vosloo, und damals hätte es wohl kaum eine bessere Besetzung für den fiesen Hohepriester gegeben. Brendan Fraser, Rachel Weisz und John Hannah harmonieren super und werfen sich die Bälle optimal getimt zu.
„Die Mumie“ ist für mich die nahezu perfekte Unterhaltung, und die gut zwei Stunden Film vergehen wie im Flug. Mit Action satt, mit schmissigen, an Screwball-Comedies erinnernden Dialogen, oft wirklich witzigem Humor und kaum einer Sekunde Stillstand ist der Unterhaltungswert enorm. Hinzu kommen noch ein paar Special Effects, die sich auch heute noch sehen lassen können.
Das Bild des 21 Jahre alten Filmes wurde wirklich liebevoll aufbereitet. Nur zu Beginn, während des Angriffs auf die Truppe in Hamunaptra, schleichen sich ein paar unscharfe Takes ein. Ansonsten ist das Bild fast die ganze Zeit sehr scharf, ohne überschärft zu wirken. Dabei bleibt das Bild bis in die entferntesten Hintergründe recht scharf. Ein toller Filmlook bleibt die ganze Zeit erhalten. Der Kontrast und der Schwarzwert sind außerordentlich, und bei Tageslichtszenen kann die Plastizität besonders beeindrucken. Das HDR wirkt sich in den dunklen Szenen sehr gut aus.
Der deutsche und der englische Track liegen in DTS:X vor. Schon auf der HD DVD war der Sound toll, hier hat sich in puncto Surroundkulisse und direktionaler Effekte noch einiges getan, und auch von oben kommen allerlei Geräusche. Ein super Track.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die SCheibe kommt sogar mit Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Den Film sah ich schon im Kino, später auf DVD und auf HD DVD, die steht auch noch in meinem Regal. Bereits die HD DVD war auf sehr hohem audiovisuellem Niveau, und die UHD kann da in jedem Bereich noch ein paar Schippen drauflegen. Der Film selbst ist bereits jetzt ein zeitloser Klassiker, der perfekt gealtert ist und nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.02.21 um 11:05
Afghanistan, in der nordöstlich gelegenen Provinz Nuristan: die US Army betreibt in der Provinz das Provincial Reconstruction Team (PRT) Kamdesh zum Wiederaufbau nach der russischen Besatzung, dem Bürgerkrieg und der Taliban-Herrschaft. Um die Nachschubwege der Taliban aus den grenznahen Gebieten Pakistans und das Einsickern von Kämpfern zu unterbinden, wird an einer strategisch günstigen Stelle ein nach dessen Führer "Keating" benannter Combat Outpost (COP) errichtet, dessen Standort allerdings taktisch völlig unzweckmäßig auf einer Talsohle, umringt von Steilhängen; erkundet wurde. Jeder, der sich im COP bewegt ist permanent aus überhöhten Stellungen einsehbar, und so sind die Soldaten beinahe täglich Angriffen, mindestens mit Small Arms Fire, ausgesetzt. Am 03. Oktober 2006 jedoch greifen schließlich etwa 300 Taliban-Kämpfer den COP in einer großangelegten, konzertierten Aktion an..
„The Outpost“ wurde nach wahren Begebenheiten inszeniert: wie oben bereits angegeben griffen Taliban in deutlicher Überzahl am Tag der Deutschen Einheit den mit 56 amerikanischen, einem lettischen und etwa 20 afghanischen Soldaten besetzten Stützpunkt an. Bis zum Eintreffen der Luftunterstützung fanden 7 GIs den Tod im Gefecht, ein weiterer erlag später seinen Verwundungen. Laut Angaben der US Regierung wurden etwa 150 Taliban-Kämpfer getötet.
„The Outpost“ schildert zunächst bis etwa zur Hälfte der Laufzeit den oft zermürbenden Alltag in diesem vorgeschobenen Gefechtsposten, der aus Dienst als Alarmposten, schlafen, essen und allgemeinen Tätigkeiten im COP und um den COP herum bestand. Das mag dem „gewöhnlichen“ Zuschauer mitunter etwas langweilig vorkommen; der Zuschauer, der als Soldat etwa in Kunduz oder am OP North eingesetzt war wird sich da oft selbst entdecken; und ich sah mich im Geiste selbst wieder vor einer Shura sitzen.
Im Film wurde der COP äußerst authentisch nachgebaut. Der Film ist wohl nicht nur mit großzügiger Unterstützung der US Army entstanden, und so ist selbst die Uniform des lettischen Offiziers korrekt.
Auch die Afghanen wurden mit ihren gefärbten Bärten quasi originalgetreu dargestellt.
Mit Tagesanbruch am 03.10 um 05:50 begann das Gefecht, das die Besatzung des COPs in eine immer schwierigere Lage brachte, denn a) wurde nicht ausreichend Bereitschaftsmunition bei den Waffen der Sicherungskräfte gelagert und b) konnten die Taliban unter anderem Mörser einsetzen.
Die Taliban konnten aufgrund ihrer deutlichen Überzahl auch in das Lager selbst eindringen, wähnten sich bereits als Sieger und wurden durch die beherzten Taten eines Sergeants mit anderen Soldaten zurückgedrängt. Dieser erhielt mit einem weiteren Soldaten die Medal of Honor; damals das erste Mal seit fünfzig Jahren an noch Lebende verliehen.
Beim Gefecht ist man im Film sehr nahe dran, denn; Wackelkamerahasser mögen gewarnt sein; da wird das Material ordentlich geschüttelt. Trotzdem bleiben die Bildausschnitte erhalten, und man ist sehr deutlich mittendrin statt nur dabei. Überhaupt wirkt die Gesamtsituation stets unübersichtlich und es stellen sich Verbindungsprobleme mit den Funkgeräten ein; realistischer geht es kaum.
Ich persönlich finde „The Outpost“ kaum patriotisch, wenn man von ein paar Äußerungen von Soldaten absieht; und ich kenne kaum einen Film, in dem Gefechtsszenen ähnlich realistisch dargestellt werden.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen. Vorwerfen lassen muss sich das Bild nur, dass der Kontrast bisweilen zu steil gewählt ist, was dunklen Gegenständen vor hellen Hintergründen ab und an Überstrahlungen führt.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound and ich ziemlich gut. Beeindruckender als die Gefechtsdynamik und den dabei auftretenden, intensiven Bass fand ich jedoch die perfekt ortbaren direktionalen Effekte, die einhergehend mit der Surroundkulisse das Mittendrin-Gefühl verstärkte.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. Anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Seit einigen Jahren kommen endlich realistische Kriegsfilme auf den Markt; und vorbei sind die Zeiten von „Missing in Action“ oder „Jäger der Apokalypse“-Quatsch (die Fans der Filme mögen mir das verzeihen). „The Outpost“ ist ein Film über einen Abschnitt während des Afghanistan-Krieges, wie er realistischer kaum mit der Kamera eingefangen werden kann. Dabei werden ein paar unschöne Seiten von Soldaten nicht ausgespart, denn die amerikanische Infanterie (bzw. in diesem Falle die Cavalry) rekrutiert sich nicht gerade aus der intellektuellen Elite Amerikas.
Fans des Genres und aktive sowie ehemalige Soldaten: Ansehen!
„The Outpost“ wurde nach wahren Begebenheiten inszeniert: wie oben bereits angegeben griffen Taliban in deutlicher Überzahl am Tag der Deutschen Einheit den mit 56 amerikanischen, einem lettischen und etwa 20 afghanischen Soldaten besetzten Stützpunkt an. Bis zum Eintreffen der Luftunterstützung fanden 7 GIs den Tod im Gefecht, ein weiterer erlag später seinen Verwundungen. Laut Angaben der US Regierung wurden etwa 150 Taliban-Kämpfer getötet.
„The Outpost“ schildert zunächst bis etwa zur Hälfte der Laufzeit den oft zermürbenden Alltag in diesem vorgeschobenen Gefechtsposten, der aus Dienst als Alarmposten, schlafen, essen und allgemeinen Tätigkeiten im COP und um den COP herum bestand. Das mag dem „gewöhnlichen“ Zuschauer mitunter etwas langweilig vorkommen; der Zuschauer, der als Soldat etwa in Kunduz oder am OP North eingesetzt war wird sich da oft selbst entdecken; und ich sah mich im Geiste selbst wieder vor einer Shura sitzen.
Im Film wurde der COP äußerst authentisch nachgebaut. Der Film ist wohl nicht nur mit großzügiger Unterstützung der US Army entstanden, und so ist selbst die Uniform des lettischen Offiziers korrekt.
Auch die Afghanen wurden mit ihren gefärbten Bärten quasi originalgetreu dargestellt.
Mit Tagesanbruch am 03.10 um 05:50 begann das Gefecht, das die Besatzung des COPs in eine immer schwierigere Lage brachte, denn a) wurde nicht ausreichend Bereitschaftsmunition bei den Waffen der Sicherungskräfte gelagert und b) konnten die Taliban unter anderem Mörser einsetzen.
Die Taliban konnten aufgrund ihrer deutlichen Überzahl auch in das Lager selbst eindringen, wähnten sich bereits als Sieger und wurden durch die beherzten Taten eines Sergeants mit anderen Soldaten zurückgedrängt. Dieser erhielt mit einem weiteren Soldaten die Medal of Honor; damals das erste Mal seit fünfzig Jahren an noch Lebende verliehen.
Beim Gefecht ist man im Film sehr nahe dran, denn; Wackelkamerahasser mögen gewarnt sein; da wird das Material ordentlich geschüttelt. Trotzdem bleiben die Bildausschnitte erhalten, und man ist sehr deutlich mittendrin statt nur dabei. Überhaupt wirkt die Gesamtsituation stets unübersichtlich und es stellen sich Verbindungsprobleme mit den Funkgeräten ein; realistischer geht es kaum.
Ich persönlich finde „The Outpost“ kaum patriotisch, wenn man von ein paar Äußerungen von Soldaten absieht; und ich kenne kaum einen Film, in dem Gefechtsszenen ähnlich realistisch dargestellt werden.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen. Vorwerfen lassen muss sich das Bild nur, dass der Kontrast bisweilen zu steil gewählt ist, was dunklen Gegenständen vor hellen Hintergründen ab und an Überstrahlungen führt.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound and ich ziemlich gut. Beeindruckender als die Gefechtsdynamik und den dabei auftretenden, intensiven Bass fand ich jedoch die perfekt ortbaren direktionalen Effekte, die einhergehend mit der Surroundkulisse das Mittendrin-Gefühl verstärkte.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. Anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Seit einigen Jahren kommen endlich realistische Kriegsfilme auf den Markt; und vorbei sind die Zeiten von „Missing in Action“ oder „Jäger der Apokalypse“-Quatsch (die Fans der Filme mögen mir das verzeihen). „The Outpost“ ist ein Film über einen Abschnitt während des Afghanistan-Krieges, wie er realistischer kaum mit der Kamera eingefangen werden kann. Dabei werden ein paar unschöne Seiten von Soldaten nicht ausgespart, denn die amerikanische Infanterie (bzw. in diesem Falle die Cavalry) rekrutiert sich nicht gerade aus der intellektuellen Elite Amerikas.
Fans des Genres und aktive sowie ehemalige Soldaten: Ansehen!
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 13.02.21 um 13:01
Ex-Detective Jacob Kanon hat eine traurige Reise nach Europa angetreten: er muss seine Tochter und ihren Mann identifizieren, die auf ihrer Hochzeitsreise brutal ermordet, teilweise zerstückelt, neu zusammengesetzt und regelrecht drapiert wurden. Kanon will an den Ermittlungen beteiligt werden, was die Briten verständlicherweise ablehnen: er ist kein Cop mehr und zudem noch Ausländer. Noch während Kanon in London weilt, passiert ein ähnlicher Mord in Deutschland. Dort zeigt sich der ermittelnde Kommissar weitaus kooperativer und übergibt Kanon nicht nur Verschlusssachen, sondern später sogar seine Dienstwaffe (wtf?!), die Kanon zum späteren Gebrauch außer Landes schmuggeln kann (nochmal: wtf!?). Der nun europaweit ermittelnde Ex-Detective, dem nach kurzer Gegenwehr wirklich jeder Polizist, egal in welchem Land, hilft findet nach und nach heraus, dass ein recht umtriebiges Serienkillerpärchen ebenfalls europaweit mordet und seine Taten zur Kunstform hochstilisiert. Und Schuld an der ganzen Misere ist die schlimme Kindheit..
Der geneigte Leser möge verzeihen, dass in der obigen Storybeschreibung bereits einige Spoiler enthalten sind. Gleichzeitig möge der geneigte Leser diese Beschreibung als ausdrückliche Warnung davor verstehen, sich diesen hanebüchenen Unsinn anzusehen, geschweige denn zu kaufen.
Der bosnische Regisseur dieses Schundes hat sogar einen Regie-Oscar im Regal stehen; für „The Postcard Killings“ dürfte er allenfalls Goldene Himbeeren verliehen bekommen. Der Film krankt an so vielem, dass die Aufzählung des gut gelungenen sehr viel schneller von statten ginge. Aber der Reihe nach:
Der Ex-Cop kommt nach London, identifiziert seine Angehörigen und versucht, bei Scotland Yard einen Fuß in die Tür zu kriegen. Da gelingt es ihm jedoch (noch) nicht, in die Ermittlungen einbezogen zu werden. Bereits ab dann driftet der Streifen in die Unglaubwürdigkeit ab, denn Jeffrey Dean Morgans Charakter trifft in Frankfurt auf Joachim Król, der, wie jeder typische deutsche Polizist, sofort jede Dienstanweisung missachtet und dem Ex-Cop Schützenhilfe leistet. Die beiden treffen sich dann ohne erkennbaren Zeitsprung, ohne Texteinblendung und ohne jegliche kurze Reiseszenen an allen möglichen Orten in Europa, um sich kurze Zeit auszutauschen (bestes Beispiel: Król und Kanon treffen sich in Stockholm (!), labern kurz und Król sagt „ich muss jetzt los, ich habe noch einen Termin“). Nun könnte man wohlwollend annehmen, dass der Cutter in der Post Production noch im ersten Lehrjahr war und haufenweise Anschlussfehler produziert hat; meiner Meinung nach passt das jedoch ganz gut in das Gesamtkonstrukt. Dazu kommen noch über Gebühr lange Einstellungen, in denen man als Zuschauer sekundenlang in Großaufnahme die Werke der Täter bewundern kann. Eine derart plakative Zurschaustellung von Grausamkeiten benötigen für gewöhnlich nur Filme, die auf der Erzählebene wenig zu bieten haben.
Nach einer viel zu früh gelegten, wirklich ungeschickt dargestellten falschen Fährte und einer ebenfalls zu frühen Enthüllung der wahren Täter geht es spannungslos weiter bis zu einem Mainstream-Finale, und der große Schlusstwist ist genauso bescheuert wie das Motiv der Täter.
Garniert wird das Ganze noch mit einigen Wackelkamera-Einstellungen, die so inszeniert sind dass man wirklich gar nix mehr erkennt und einigen pseudo-innovativen Einstellungen mit exotischen Blickwinkeln.
Jeffrey Dean Morgan schätze ich eigentlich seit „Watchmen“ sehr, hier hat der Darsteller einen nicht gerade dezenten Hang zum Overacting und ist insgesamt eher unsympathisch; und das nicht gerade auf eine Art, mit der man sich trotzdem identifizieren könnte. Schauspielerisch überzeugen kann alleine Joachim Król. Bei Famke Janssen wird man durch ihr (misslungenes) Lifting von ihrem Schauspiel abgelenkt.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich alle im sattgrünen Bereich, so dass das Bild zu den sehr guten, aber nicht zu den Besten gehört.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ich ok. Das meiste spielt sich auf den Frontspeakern ab, da der Film kaum Gelegenheit bietet, um mit Surroundgeräuschen, direktionalen Effekten oder gar Bass und Dynamik aufzutrumpfen.
Extras werde ich definitiv nicht ansehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nach Meinung meiner Frau „ist das der größte Scheiß im Bereich Thriller, den sie je gesehen hat“. Seh ich auch so. Fast jeder Tatort ist „The Postcard Killings“ in puncto Inszenierung, Vermeidung von Anschlussfehlern, Spannung, Schauspielleistungen und Nachvollziehbarkeit deutlich überlegen. Finger weg!
Tja, nun habe ich den Scheiß im Regal stehen. Hoffentlich erbarmt sich jemand und kauft ihn mir ab. Vielleicht verschenke ich ihn auch an einen dann vermutlichen Ex-Kumpel. Oder ich führe ihn der abfallwirtschaftlichen Verwertung zu…
Der geneigte Leser möge verzeihen, dass in der obigen Storybeschreibung bereits einige Spoiler enthalten sind. Gleichzeitig möge der geneigte Leser diese Beschreibung als ausdrückliche Warnung davor verstehen, sich diesen hanebüchenen Unsinn anzusehen, geschweige denn zu kaufen.
Der bosnische Regisseur dieses Schundes hat sogar einen Regie-Oscar im Regal stehen; für „The Postcard Killings“ dürfte er allenfalls Goldene Himbeeren verliehen bekommen. Der Film krankt an so vielem, dass die Aufzählung des gut gelungenen sehr viel schneller von statten ginge. Aber der Reihe nach:
Der Ex-Cop kommt nach London, identifiziert seine Angehörigen und versucht, bei Scotland Yard einen Fuß in die Tür zu kriegen. Da gelingt es ihm jedoch (noch) nicht, in die Ermittlungen einbezogen zu werden. Bereits ab dann driftet der Streifen in die Unglaubwürdigkeit ab, denn Jeffrey Dean Morgans Charakter trifft in Frankfurt auf Joachim Król, der, wie jeder typische deutsche Polizist, sofort jede Dienstanweisung missachtet und dem Ex-Cop Schützenhilfe leistet. Die beiden treffen sich dann ohne erkennbaren Zeitsprung, ohne Texteinblendung und ohne jegliche kurze Reiseszenen an allen möglichen Orten in Europa, um sich kurze Zeit auszutauschen (bestes Beispiel: Król und Kanon treffen sich in Stockholm (!), labern kurz und Król sagt „ich muss jetzt los, ich habe noch einen Termin“). Nun könnte man wohlwollend annehmen, dass der Cutter in der Post Production noch im ersten Lehrjahr war und haufenweise Anschlussfehler produziert hat; meiner Meinung nach passt das jedoch ganz gut in das Gesamtkonstrukt. Dazu kommen noch über Gebühr lange Einstellungen, in denen man als Zuschauer sekundenlang in Großaufnahme die Werke der Täter bewundern kann. Eine derart plakative Zurschaustellung von Grausamkeiten benötigen für gewöhnlich nur Filme, die auf der Erzählebene wenig zu bieten haben.
Nach einer viel zu früh gelegten, wirklich ungeschickt dargestellten falschen Fährte und einer ebenfalls zu frühen Enthüllung der wahren Täter geht es spannungslos weiter bis zu einem Mainstream-Finale, und der große Schlusstwist ist genauso bescheuert wie das Motiv der Täter.
Garniert wird das Ganze noch mit einigen Wackelkamera-Einstellungen, die so inszeniert sind dass man wirklich gar nix mehr erkennt und einigen pseudo-innovativen Einstellungen mit exotischen Blickwinkeln.
Jeffrey Dean Morgan schätze ich eigentlich seit „Watchmen“ sehr, hier hat der Darsteller einen nicht gerade dezenten Hang zum Overacting und ist insgesamt eher unsympathisch; und das nicht gerade auf eine Art, mit der man sich trotzdem identifizieren könnte. Schauspielerisch überzeugen kann alleine Joachim Król. Bei Famke Janssen wird man durch ihr (misslungenes) Lifting von ihrem Schauspiel abgelenkt.
Das Bild ist ziemlich gut, bietet allerdings auch nicht Anlass zu Begeisterungsstürmen: die Parameter bewegen sich alle im sattgrünen Bereich, so dass das Bild zu den sehr guten, aber nicht zu den Besten gehört.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ich ok. Das meiste spielt sich auf den Frontspeakern ab, da der Film kaum Gelegenheit bietet, um mit Surroundgeräuschen, direktionalen Effekten oder gar Bass und Dynamik aufzutrumpfen.
Extras werde ich definitiv nicht ansehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nach Meinung meiner Frau „ist das der größte Scheiß im Bereich Thriller, den sie je gesehen hat“. Seh ich auch so. Fast jeder Tatort ist „The Postcard Killings“ in puncto Inszenierung, Vermeidung von Anschlussfehlern, Spannung, Schauspielleistungen und Nachvollziehbarkeit deutlich überlegen. Finger weg!
Tja, nun habe ich den Scheiß im Regal stehen. Hoffentlich erbarmt sich jemand und kauft ihn mir ab. Vielleicht verschenke ich ihn auch an einen dann vermutlichen Ex-Kumpel. Oder ich führe ihn der abfallwirtschaftlichen Verwertung zu…
mit 1
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 11.02.21 um 10:12
In New Jersey hat der Containerverlader Ray Ferrier gerade seine Schicht beendet und kommt (zu spät) nach Hause, um seine beiden Kinder von seiner Ex-Frau zu übernehmen. Kurz darauf wütet ein seltsames Unwetter über der Stadt, und mehrere heftige Blitze schlagen immerzu an den gleichen Stellen ein. Aus diesen Stellen dringen nach einer Weile riesige dreibeinige Kampfmaschinen an die Oberfläche und beginnen mit der systematischen Vernichtung der Menschen, eine Alien-Invasion ist über den Planeten hereingebrochen. Ray bleibt nur die Flucht mit seinen Kindern, doch alle anderen Menschen haben denselben panischen Gedanken. Und so wird die kleine Familie nicht nur von E. T.´s fiesen Vettern bedroht, sondern im Kampf ums Überleben auch von Angehörigen der eigenen Rasse…
Diesem Steven Spielberg-Film liegt ein Roman von H. G. Wells von 1898 zugrunde, der mehrfach verfilmt wurde und der als Radio-Hörspiel 1938 für eine Massenpanik in New York sorgte. Ende des 19. Jahrhunderts als satirischer Rippenstoß auf die britische Kolonialpolitik geschrieben, funktioniert die Story auch heute noch genauso wie bei der ersten Verfilmung in den Fünfzigern, da es außenpolitisch immer wieder passende Bezüge gibt. Beeindruckend, um nicht zu sagen beängstigend wird geschildert, wozu Menschen beim Überlebenskampf fähig sind.
Roman und Film liegt die Angst des Menschen vor dem Fremdartigen zugrunde, und ausgerechnet Spielberg, der in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und eben „E. T.“ die Außerirdischen als friedliche und freundliche Wesen darstellte macht es genau anders herum: die Aliens werden als rücksichtslose Wanderheuschrecken gezeigt, die die Menschen ausrotten und den Planeten ausbeuten wollen.
Spielberg führt die drei Hauptprotagonisten kurz ein, um dann nach wenigen Minuten volle Pulle aufs Gaspedal zu treten: der Zuschauer soll schnell erkennen, dass die Existenz der Menschheit bedroht ist und die Aliens keinerlei Interesse an einer Kontaktaufnahme, geschweige denn an Kommunikation haben. Und so hetzen die Ferriers von einem Ort zum anderen, stets in Angst vor dem nächsten Angriff; und nicht selten geht die größere Gefahr von ihren Mitmenschen aus, die Tom Cruises Charakter in einem vermeintlich ruhigeren Teil des Films zur letzten Konsequenz führt. Sehr beklemmend und intensiv gespielt, lebt der Film vor allem von den schauspielerischen Leistungen des gesamten Casts. Hervorzuheben sind Dakota Fanning und Tim Robbins.
Die Aliens scheinen verwandt zu sein mit denen aus „Independence Day“, zumindest was die Optik angeht. Gut möglich, denn diese gescheiterte Invasion fand bekanntlich 1996, also neun Jahre früher statt.
Das Bild der UHD des Films ist sehr gut, soweit es das Quellmaterial zulässt, denn: alle im Review aufgeführten Eigenschaften sind so von Steven Spielberg und seinem Stamm-Kameramann Janusz Kaminski gewollt. Das angewendete Verfahren nennt sich Bleach Bypass und wurde von den beiden auch in „Minority Report“ und „Der Soldat James Ryan“ angewandt. Auch andere Regisseure wie z. B. David Fincher in „Se7en“ haben diese Technik genutzt, um steilere Kontraste und ausgewaschene Farben zu erzielen, die eine triste und bedrückende Atmosphäre fördern. Bei diesem Verfahren wird beim Zelluloid in der Nachbearbeitung das Bleichen unterlassen („Bleach BYPASS“), dadurch wird quasi „ein Schwarzweiß-Bild über das Farbbild gelegt, dadurch erhält das Bild weniger Sättigung und Belichtungsumfang sowie einen erhöhten Kontrast und mehr Körnigkeit. Meistens wird der Film bei der Aufnahme um einen Blendenwert unterbelichtet, um die Wirkung des Bleach Bypass noch zu verstärken“ (Wikipedia). Also kürzer gesagt: die Schärfe leidet, der Kontrast wird so stark, dass er ab und an deutlich überstrahlt, die Farben sind stark entsättigt und das Filmkorn wird betont.
Der Ton liegt Dolby Digital vor, der schon bei der DVD und der Blu recht gut war und es auf der UHD immer noch. Bei den vielen Actionszenen scheppert es ganz ordentlich, und der Bass spielt sehr tief und voluminös mit. Nur die Dialoge sind bei einigen Szenen sehr leise, und wenn man am Gas dreht haut es einen bei der nächsten Actionsequenz fast aus dem Sofa. Etwas unausgewogen das Ganze; ich kann mich nicht erinnern ob das auf der Blu auch so war.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Die meisten Spielberg-Filme mag ich sehr, auch wenn seine besten Filme für mich die älteren sind; mit Filmen wie „Ready Player One“ hingegen kann ich nicht viel anfangen. „Der weiße Hai“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Schindlers Liste“, „Jurassic Park“ und viele weitere: Spielberg hat das moderne Kino mit vielen Streifen beglückt, die zu den besten Filmen aller Zeiten zählen und die bereits jetzt Klassiker und Evergreens sind. Ganz so hoch würde ich „Krieg der Welten“ nicht einstufen; aber zum mehrfachen Wiedersehen mit zeitlichen Abständen eignet sich der Film allemal. Trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Bleach Bypass-Technik ist diese UHD die bislang beste Art, den Film genießen zu können.
Diesem Steven Spielberg-Film liegt ein Roman von H. G. Wells von 1898 zugrunde, der mehrfach verfilmt wurde und der als Radio-Hörspiel 1938 für eine Massenpanik in New York sorgte. Ende des 19. Jahrhunderts als satirischer Rippenstoß auf die britische Kolonialpolitik geschrieben, funktioniert die Story auch heute noch genauso wie bei der ersten Verfilmung in den Fünfzigern, da es außenpolitisch immer wieder passende Bezüge gibt. Beeindruckend, um nicht zu sagen beängstigend wird geschildert, wozu Menschen beim Überlebenskampf fähig sind.
Roman und Film liegt die Angst des Menschen vor dem Fremdartigen zugrunde, und ausgerechnet Spielberg, der in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und eben „E. T.“ die Außerirdischen als friedliche und freundliche Wesen darstellte macht es genau anders herum: die Aliens werden als rücksichtslose Wanderheuschrecken gezeigt, die die Menschen ausrotten und den Planeten ausbeuten wollen.
Spielberg führt die drei Hauptprotagonisten kurz ein, um dann nach wenigen Minuten volle Pulle aufs Gaspedal zu treten: der Zuschauer soll schnell erkennen, dass die Existenz der Menschheit bedroht ist und die Aliens keinerlei Interesse an einer Kontaktaufnahme, geschweige denn an Kommunikation haben. Und so hetzen die Ferriers von einem Ort zum anderen, stets in Angst vor dem nächsten Angriff; und nicht selten geht die größere Gefahr von ihren Mitmenschen aus, die Tom Cruises Charakter in einem vermeintlich ruhigeren Teil des Films zur letzten Konsequenz führt. Sehr beklemmend und intensiv gespielt, lebt der Film vor allem von den schauspielerischen Leistungen des gesamten Casts. Hervorzuheben sind Dakota Fanning und Tim Robbins.
Die Aliens scheinen verwandt zu sein mit denen aus „Independence Day“, zumindest was die Optik angeht. Gut möglich, denn diese gescheiterte Invasion fand bekanntlich 1996, also neun Jahre früher statt.
Das Bild der UHD des Films ist sehr gut, soweit es das Quellmaterial zulässt, denn: alle im Review aufgeführten Eigenschaften sind so von Steven Spielberg und seinem Stamm-Kameramann Janusz Kaminski gewollt. Das angewendete Verfahren nennt sich Bleach Bypass und wurde von den beiden auch in „Minority Report“ und „Der Soldat James Ryan“ angewandt. Auch andere Regisseure wie z. B. David Fincher in „Se7en“ haben diese Technik genutzt, um steilere Kontraste und ausgewaschene Farben zu erzielen, die eine triste und bedrückende Atmosphäre fördern. Bei diesem Verfahren wird beim Zelluloid in der Nachbearbeitung das Bleichen unterlassen („Bleach BYPASS“), dadurch wird quasi „ein Schwarzweiß-Bild über das Farbbild gelegt, dadurch erhält das Bild weniger Sättigung und Belichtungsumfang sowie einen erhöhten Kontrast und mehr Körnigkeit. Meistens wird der Film bei der Aufnahme um einen Blendenwert unterbelichtet, um die Wirkung des Bleach Bypass noch zu verstärken“ (Wikipedia). Also kürzer gesagt: die Schärfe leidet, der Kontrast wird so stark, dass er ab und an deutlich überstrahlt, die Farben sind stark entsättigt und das Filmkorn wird betont.
Der Ton liegt Dolby Digital vor, der schon bei der DVD und der Blu recht gut war und es auf der UHD immer noch. Bei den vielen Actionszenen scheppert es ganz ordentlich, und der Bass spielt sehr tief und voluminös mit. Nur die Dialoge sind bei einigen Szenen sehr leise, und wenn man am Gas dreht haut es einen bei der nächsten Actionsequenz fast aus dem Sofa. Etwas unausgewogen das Ganze; ich kann mich nicht erinnern ob das auf der Blu auch so war.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Die meisten Spielberg-Filme mag ich sehr, auch wenn seine besten Filme für mich die älteren sind; mit Filmen wie „Ready Player One“ hingegen kann ich nicht viel anfangen. „Der weiße Hai“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Schindlers Liste“, „Jurassic Park“ und viele weitere: Spielberg hat das moderne Kino mit vielen Streifen beglückt, die zu den besten Filmen aller Zeiten zählen und die bereits jetzt Klassiker und Evergreens sind. Ganz so hoch würde ich „Krieg der Welten“ nicht einstufen; aber zum mehrfachen Wiedersehen mit zeitlichen Abständen eignet sich der Film allemal. Trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Bleach Bypass-Technik ist diese UHD die bislang beste Art, den Film genießen zu können.
mit 5
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 06.02.21 um 11:58
Guantanamo auf Kuba: in dem US-Stützpunkt ereignet sich ein durch einen sogenannten „Code Red“ verursachter Todesfall. Zwei Soldaten „disziplinierten“ einen Kameraden, der sich davor verzweifelt per Brief an verschiedene Instanzen wendete, um seine Verlegung von dem Stützpunkt zu erwirken: er fühlte sich mental und physisch nicht mehr in der Lage zum Dienst bei den Marines und "durchbrach die Befehlskette" (böses Foul). Den beiden Marines droht nun mindestens eine langjährige Haft- wenn nicht gar die Todesstrafe. Der junge Anwalt Kaffee, gerade Mal ein Jahr in der Navy und 9 Monate Militäranwalt, soll die beiden mit Unterstützung eines weiblichen Navy Commanders in diesem scheinbar aussichtlosen Fall vor Gericht vertreten. Die alles entscheidende Frage ist: wussten die Vorgesetzten der beiden Marines von dem Code Red und haben sie ihn gar befohlen?
Wir erinnern uns: seit 1903 nutzt die USA Guantanamo Bay als Stützpunkt, und seit 1959 akzeptiert Kuba die USA-Präsenz eigentlich nicht mehr. Aber was will man machen, wenn man der größten Militärmacht weltweit quasi einen Teil seines Vorgartens vermietet hat und der Mieter auch nach Anmeldung des Eigenbedarfs nicht ausziehen will.. Stattdessen hat die USA in Guantanamo nach 9/11 auch noch Gefangenenlager eingerichtet, wo des Terrorismus Verdächtigte mitunter jahrelang unter Missachtung der Menschenrechte und ohne Gerichtsbarkeit festgehalten wurden.
Der „Code Red“ (in Armeen anderer Länder natürlich anders bezeichnet) war und ist ein probates Mittel der Truppe, diejenigen wieder in die Spur zu setzen, die ein wenig entgleist waren. Auch die Bundeswehr kennt dieses Phänomen: das ist nichts anderes als Gruppendynamik. Da erwachte schon mal ein eher Körperpflegeunwilliger nachts unter der kalten Dusche, mit Klebeband an sein Bett gebunden. Allerdings gingen die Maßnahmen (zumindest nach meinem Kenntnisstand) nie so weit, dass jemand verletzt oder gar getötet wurde.
In „Eine Frage der Ehre“ müssen sich Tom Cruise, Demi Moore und Kevin Pollack nun gegen das schier allmächtige Militär stemmen; ein Militär, das auch schon mal Flüge ungeschehen machen kann und dessen Macht sich in dem Kommandeur des Verbandes manifestiert: der erfolgreiche und überaus arrogante Offizier hätte von niemand anders wie Jack Nicholson so kongenial dargestellt werden können. Gegen Nicholson kann in „A Few Good Men“ tatsächlich nur Tom Cruise als junger, mindestens genauso arroganter und schnöseliger Anwalt anstinken; bei Kevin Pollack, Demi Moore und Kevin Bacon werden im Vergleich die limitierten darstellerischen Fähigkeiten deutlich sichtbar.
„Eine Frage der Ehre“ gehört für mich persönlich ohne Frage zu den besten Justizthrillern, ist ein zeitloser Klassiker, ist hervorragend gealtert und sicherlich auch in weiteren 28 Jahren noch sehr gut ansehbar.
Das Bild der UHD des Films aus dem Jahr 1992 ist phantastisch. So und nicht anders sollten UHD-Aufbereitungen von älteren Filmen aussehen. Das Bild ist sehr scharf, perfekt kontrastiert, mit einem satten Schwarzwert aufwartend und mit natürlichen Farben versehen; dazu ist das Bild oft sehr plastisch. Wenn man überhaupt von Bildfehlern sprechen kann, dann sind es manchmal Spitzlichter: besonders wenn Haar von oben angestrahlt wird kommt es zu sehr hellen Abschnitten, die ein wenig blenden und unnatürlich wirken. Das allerdings ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Vergleicht man „A Few Good Men“ mit dem jüngst gesehenen „Predator“ (von 1987), gibt es wohl für die deutlich unterschiedliche Bildqualität nur eine Erklärung: mehr ist aus dem Quellmaterial nicht herauszuholen, und somit dürfte die Hoffnung auf einen besseren Release des Arnie-Klassikers auf UHD dahin sein.
Der Ton liegt in DTS vor und ist vor allem eins: frontlastig. Reicht auch; die Dialoge dominieren bei diesem Film; das Fehlen von Bass, Dynamik und Surroundkulisse fällt nicht so sehr ins Gewicht, da der Film dem Sound kaum Gelegenheit gäbe, die Muskeln spielen zu lassen.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: „Eine Frage der Ehre“ gehört für mich nicht nur zu den besten Gerichtsthrillern bislang, er zeigt auch wie Schauspiellegende Jack Nicholson und der noch junge Tom Cruise darstellerisch alles aus sich herausholen. Wer den Film mag und wer ihn noch nicht kennt (ein gewisses Faible für Justizthriller vorausgesetzt): die UHD kaufen!
Wir erinnern uns: seit 1903 nutzt die USA Guantanamo Bay als Stützpunkt, und seit 1959 akzeptiert Kuba die USA-Präsenz eigentlich nicht mehr. Aber was will man machen, wenn man der größten Militärmacht weltweit quasi einen Teil seines Vorgartens vermietet hat und der Mieter auch nach Anmeldung des Eigenbedarfs nicht ausziehen will.. Stattdessen hat die USA in Guantanamo nach 9/11 auch noch Gefangenenlager eingerichtet, wo des Terrorismus Verdächtigte mitunter jahrelang unter Missachtung der Menschenrechte und ohne Gerichtsbarkeit festgehalten wurden.
Der „Code Red“ (in Armeen anderer Länder natürlich anders bezeichnet) war und ist ein probates Mittel der Truppe, diejenigen wieder in die Spur zu setzen, die ein wenig entgleist waren. Auch die Bundeswehr kennt dieses Phänomen: das ist nichts anderes als Gruppendynamik. Da erwachte schon mal ein eher Körperpflegeunwilliger nachts unter der kalten Dusche, mit Klebeband an sein Bett gebunden. Allerdings gingen die Maßnahmen (zumindest nach meinem Kenntnisstand) nie so weit, dass jemand verletzt oder gar getötet wurde.
In „Eine Frage der Ehre“ müssen sich Tom Cruise, Demi Moore und Kevin Pollack nun gegen das schier allmächtige Militär stemmen; ein Militär, das auch schon mal Flüge ungeschehen machen kann und dessen Macht sich in dem Kommandeur des Verbandes manifestiert: der erfolgreiche und überaus arrogante Offizier hätte von niemand anders wie Jack Nicholson so kongenial dargestellt werden können. Gegen Nicholson kann in „A Few Good Men“ tatsächlich nur Tom Cruise als junger, mindestens genauso arroganter und schnöseliger Anwalt anstinken; bei Kevin Pollack, Demi Moore und Kevin Bacon werden im Vergleich die limitierten darstellerischen Fähigkeiten deutlich sichtbar.
„Eine Frage der Ehre“ gehört für mich persönlich ohne Frage zu den besten Justizthrillern, ist ein zeitloser Klassiker, ist hervorragend gealtert und sicherlich auch in weiteren 28 Jahren noch sehr gut ansehbar.
Das Bild der UHD des Films aus dem Jahr 1992 ist phantastisch. So und nicht anders sollten UHD-Aufbereitungen von älteren Filmen aussehen. Das Bild ist sehr scharf, perfekt kontrastiert, mit einem satten Schwarzwert aufwartend und mit natürlichen Farben versehen; dazu ist das Bild oft sehr plastisch. Wenn man überhaupt von Bildfehlern sprechen kann, dann sind es manchmal Spitzlichter: besonders wenn Haar von oben angestrahlt wird kommt es zu sehr hellen Abschnitten, die ein wenig blenden und unnatürlich wirken. Das allerdings ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Vergleicht man „A Few Good Men“ mit dem jüngst gesehenen „Predator“ (von 1987), gibt es wohl für die deutlich unterschiedliche Bildqualität nur eine Erklärung: mehr ist aus dem Quellmaterial nicht herauszuholen, und somit dürfte die Hoffnung auf einen besseren Release des Arnie-Klassikers auf UHD dahin sein.
Der Ton liegt in DTS vor und ist vor allem eins: frontlastig. Reicht auch; die Dialoge dominieren bei diesem Film; das Fehlen von Bass, Dynamik und Surroundkulisse fällt nicht so sehr ins Gewicht, da der Film dem Sound kaum Gelegenheit gäbe, die Muskeln spielen zu lassen.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: „Eine Frage der Ehre“ gehört für mich nicht nur zu den besten Gerichtsthrillern bislang, er zeigt auch wie Schauspiellegende Jack Nicholson und der noch junge Tom Cruise darstellerisch alles aus sich herausholen. Wer den Film mag und wer ihn noch nicht kennt (ein gewisses Faible für Justizthriller vorausgesetzt): die UHD kaufen!
mit 5
mit 5
mit 3
mit 3
bewertet am 05.02.21 um 10:45
Major Dutch Schaefer wird mit seinem Söldnertrupp in ein namenloses südamerikanisches Land gerufen: ein Hubschrauber mit einem Minister an Bord ist jenseits der Grenze zu einem weiteren südamerikanischen Land abgestürzt. Die Spezialkräfte sollen den Minister finden, der vermutlich von Guerilleros entführt wurde. Vor Ort wird Schaefer damit konfrontiert, dass der CIA-Agent Dillon den Einsatz leiten soll; ohne jedoch den Grund dafür zu erfahren. Die Rebellen werden gefunden, mit Ausnahme einer Frau allesamt getötet und das Lager zerstört, alle Geiseln sind indes bereits tot. Nach dieser Operation merken die Söldner schnell, dass sie von Jägern zu Gejagten geworden sind, denn etwas Unsichtbares holt sich einen nach dem anderen der ihren..
1987 inszenierte John McTiernan diesen Film, der wie so manch anderer seiner Streifen (z. B. „Jagd auf Roter Oktober“) bereits als Klassiker bezeichnet werden kann. „Predator“ ist ein ziemlich wilder Mix aus Militärfilm, Actioner und Sci Fi garniert mit einer Prise Horror, und diese Mélange funktioniert auch über 30 Jahre später noch hervorragend. Arnold Schwarzenegger, damals auf dem Zenit seiner Karriere als Schauspieler und Bodybuilder, war in dieser Art von Filmen in seinem Element und trägt den Streifen spielend mit einem Arm. Kein Wunder bei dem Bizeps, der immer wieder gerne von der Kamera in Nahaufnahme eingefangen wird.
„Predator“ ist recht zeitlos, gut gealtert und allen Folgefilmen (außer vielleicht „Predator 2“) besonders in puncto Spannung und vor allem Atmosphäre meilenweit voraus. Auch 30 Jahre nach seinem Release lässt sich „Predator“ immer noch gut ansehen. Das Creature Design setzt immer noch Maßstäbe; irre wie lebensecht das Viech wirkt. Andere Special Effects wie die Feuergefechte wirken nicht nur unrealistisch, sondern auch billig. Dafür entschädigen kultige Dialoge wie „Du blutest!“ „Ich habe keine Zeit zum Bluten“ „Hast Du wenigstens Zeit, in Deckung zu gehen!?“.
Der spätere Drehbuchautor und Regisseur Shane Black stirbt übrigens als erstes. Leider ist er nicht tot genug, um ihn von der späteren Realisierung von „Predator Upgrade“ abzuhalten.
Ein ganz wesentlicher Erfolgsgarant für den Film ist zudem natürlich der geniale Score von Alain Silvestri, der die unheimliche Atmo kongenial fördert und den der Kenner in weiteren 30 Jahren noch immer sofort erkennt.
Ein paar kleinere "Aber" wären, dass Söldner, allesamt wohl gut ausgebildete Ex-Militärs, sich für diesen Auftrag im Dschungel so leicht wie irgend möglich machen würden. Keiner würde eine Art Daunenweste im Dschungel tragen (Billy); keiner würde eine (bereits ohne Muniton 16 kg schwere) M134 Gatling, die sogenannte Mini Gun, herumtragen wollen und keiner, wirklich keiner würde permanent im Hüftanschlag schießen. Aber egal, das ist ein Spielfilm und keine Doku über das Trainingslager des Entrainement Commando in Französisch Guyana.
Ohne jemanden angreifen zu wollen: wie man dem Bild die Höchstwertung verpassen kann, ist mir schleierhaft. Das Bild wäre eigentlich richtig gut, wenn der Film ausschließlich in gut ausgeleuchteter oder sonnenlichtdurchfluteter Umgebung entstanden wäre. In diesen Szenen ist das Bild hart an Referenzen dran, es ist sehr scharf und detailreich, dabei aber mit natürlichen Farben versehen.
In den ersten 5 Minuten ist das Bild grieselig, unscharf und gräulich verfärbt; das bessert sich im Laufe des Films, allerdings nur bis zur ersten Szene im Dschungel. Halbdunkel, Rauch oder Dunst kann die UHD einfach nicht gut. Bei etwa 1,17:00, als Arnie den Wasserfall ´runterfällt, ist das Bild auf (schlechtem) DVD-Niveau, und bei 1,26:00 in etwa gibt es einen derben Bewegungsartefakt. Als Kontrapunkt für die meiner Meinung nach allzu wohlwollenden Bildwertungen und das ebenso wohlwollende Review ziehe ich von meiner noch einen Punkt ab.
Der Ton liegt in DTS vor und ist vor allem eins: frontlastig. Der Score kommt schon aus allen Speakern, der Rest der Sounds jedoch kommt hauptsächlich von vorne. Bei der Action scheppert es ganz ordentlich, allerdings wäre da sicherlich surroundtechnisch mehr gegangen.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: (Negative) Kritik an diesem Film verbietet sich eigentlich, denn „Predator“ war, ist, und wird ein Klassiker des Actionkinos bleiben. Wenn allerdings manche bei dieser UHD von der „bislang (technisch) besten Art“ sprechen, den Kultstreifen zu sehen muss ich widersprechen. Dazu ist das Bild schlicht und ergreifend zu wechselhaft. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass vielleicht noch mal eine wirklich gut aufbereitete UHD dieses Kultstreifens herauskommt.
1987 inszenierte John McTiernan diesen Film, der wie so manch anderer seiner Streifen (z. B. „Jagd auf Roter Oktober“) bereits als Klassiker bezeichnet werden kann. „Predator“ ist ein ziemlich wilder Mix aus Militärfilm, Actioner und Sci Fi garniert mit einer Prise Horror, und diese Mélange funktioniert auch über 30 Jahre später noch hervorragend. Arnold Schwarzenegger, damals auf dem Zenit seiner Karriere als Schauspieler und Bodybuilder, war in dieser Art von Filmen in seinem Element und trägt den Streifen spielend mit einem Arm. Kein Wunder bei dem Bizeps, der immer wieder gerne von der Kamera in Nahaufnahme eingefangen wird.
„Predator“ ist recht zeitlos, gut gealtert und allen Folgefilmen (außer vielleicht „Predator 2“) besonders in puncto Spannung und vor allem Atmosphäre meilenweit voraus. Auch 30 Jahre nach seinem Release lässt sich „Predator“ immer noch gut ansehen. Das Creature Design setzt immer noch Maßstäbe; irre wie lebensecht das Viech wirkt. Andere Special Effects wie die Feuergefechte wirken nicht nur unrealistisch, sondern auch billig. Dafür entschädigen kultige Dialoge wie „Du blutest!“ „Ich habe keine Zeit zum Bluten“ „Hast Du wenigstens Zeit, in Deckung zu gehen!?“.
Der spätere Drehbuchautor und Regisseur Shane Black stirbt übrigens als erstes. Leider ist er nicht tot genug, um ihn von der späteren Realisierung von „Predator Upgrade“ abzuhalten.
Ein ganz wesentlicher Erfolgsgarant für den Film ist zudem natürlich der geniale Score von Alain Silvestri, der die unheimliche Atmo kongenial fördert und den der Kenner in weiteren 30 Jahren noch immer sofort erkennt.
Ein paar kleinere "Aber" wären, dass Söldner, allesamt wohl gut ausgebildete Ex-Militärs, sich für diesen Auftrag im Dschungel so leicht wie irgend möglich machen würden. Keiner würde eine Art Daunenweste im Dschungel tragen (Billy); keiner würde eine (bereits ohne Muniton 16 kg schwere) M134 Gatling, die sogenannte Mini Gun, herumtragen wollen und keiner, wirklich keiner würde permanent im Hüftanschlag schießen. Aber egal, das ist ein Spielfilm und keine Doku über das Trainingslager des Entrainement Commando in Französisch Guyana.
Ohne jemanden angreifen zu wollen: wie man dem Bild die Höchstwertung verpassen kann, ist mir schleierhaft. Das Bild wäre eigentlich richtig gut, wenn der Film ausschließlich in gut ausgeleuchteter oder sonnenlichtdurchfluteter Umgebung entstanden wäre. In diesen Szenen ist das Bild hart an Referenzen dran, es ist sehr scharf und detailreich, dabei aber mit natürlichen Farben versehen.
In den ersten 5 Minuten ist das Bild grieselig, unscharf und gräulich verfärbt; das bessert sich im Laufe des Films, allerdings nur bis zur ersten Szene im Dschungel. Halbdunkel, Rauch oder Dunst kann die UHD einfach nicht gut. Bei etwa 1,17:00, als Arnie den Wasserfall ´runterfällt, ist das Bild auf (schlechtem) DVD-Niveau, und bei 1,26:00 in etwa gibt es einen derben Bewegungsartefakt. Als Kontrapunkt für die meiner Meinung nach allzu wohlwollenden Bildwertungen und das ebenso wohlwollende Review ziehe ich von meiner noch einen Punkt ab.
Der Ton liegt in DTS vor und ist vor allem eins: frontlastig. Der Score kommt schon aus allen Speakern, der Rest der Sounds jedoch kommt hauptsächlich von vorne. Bei der Action scheppert es ganz ordentlich, allerdings wäre da sicherlich surroundtechnisch mehr gegangen.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: (Negative) Kritik an diesem Film verbietet sich eigentlich, denn „Predator“ war, ist, und wird ein Klassiker des Actionkinos bleiben. Wenn allerdings manche bei dieser UHD von der „bislang (technisch) besten Art“ sprechen, den Kultstreifen zu sehen muss ich widersprechen. Dazu ist das Bild schlicht und ergreifend zu wechselhaft. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass vielleicht noch mal eine wirklich gut aufbereitete UHD dieses Kultstreifens herauskommt.
mit 5
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 03.02.21 um 15:31
Der exzentrische Multimilliardär (und arrogante Playboy) Tony Stark, seines Zeichens Inhaber eines riesigen Rüstungs-Imperiums, ist gerade auf Promo-Tour in Afghanistan, um seine neueste Waffentechnik anzupreisen. Ausgerechnet sein Konvoy wird angegriffen und er wird schwer verletzt entführt: um am Leben zu bleiben baut ihm ein Mitgefangener einen Elektromagneten ans Herz, denn er hat Metallsplitter im Körper. Nun soll er im Gegenzug für seine Freilassung (ja nee, is klar, ne..) für die Terrororganisation sein eigenes Raketensystem nachbauen. Stark baut parallel stattdessen einen gepanzerten und bewaffneten Anzug, mit dem er freikommt. Zurück in den USA verfeinert er nicht nur seinen Anzug, er beendet auch alle Rüstungsproduktionen. Das ist etwas, was seiner rechten Hand so ganz und gar nicht in den Kram passt..
„Iron Man“ war 2008 der Startschuss für das Marvel Cinematic Universe; und alleine der Erstling und seine beiden Nachfolger spülten knapp 2,5 Milliarden US Dollar in die Kinokassen. Iron Man dürfte spätestens durch die Filme (und nicht unerheblich durch die Tatsache, dass Robert Downey Jr. den Eisernen verkörperte) eine der beliebtesten Marvel-Figuren sein, und beinahe in jedem weiteren MCU-Film hat Iron Man mindestens Gastauftritte. Ansonsten hat „Iron Man“ alles, was man sich von einem frühen Marvel erwartet: Witz, Esprit und krachende Action (wobei diese noch nicht so im Vordergrund steht wie in späteren Marvels). Immer noch schön und teils saukomisch sind die Interaktionen von Stark mit seiner KI Jarvis, und wenn Tony Stark und Pepper Potts miteinander flirten, sieht man förmlich die Funken sprühen. Und dennoch: auch „Iron Man“ ist und bleibt eine Comicverfilmung aus dem Hause Marvel, und ich persönlich bin dieser mittlerweile ziemlich überdrüssig.
Auf den ersten Blick ist das Bild hervorragend: besonders die zu Beginn des Films gezeigte Wüstenlandschaft ist recht scharf und detailreich, und die HMMWV heben sich ungemein plastisch vom Hintergrund ab. Das allerdings ist alles Effekthascherei: der Film wurde auf 35mm gebannt und anschließend auf 2k digitalisiert. Das alleine bedeutet nicht, dass die Qualität minderwertig wäre, allerdings haben die Produzenten zu allerlei Aufpolierern gegriffen, die das Bild meines Erachtens verschlechtern. Die Schärfe wurde nachgeregelt, das ist offensichtlich, und dadurch kommt es verschiedentlich zu Überstrahlungen. Manchmal wirken Gesichter wächsern, und auch Hautfarben sind deutlich zu „gesund“, so als wären alle Darsteller geradewegs aus dem Solarium auf den Set marschiert. Insgesamt wirkt das Bild oft recht künstlich. Die Wertung bezieht sich rein auf das Bild der UHD. 3 Balken sind fast zu wenig, 4 zu viel; dieses Mal runde ich ab.
Den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich wie schon bei der Blu sehr gut. Surroundkulisse, Bass, Dynamik und direktionale Effekte; alles vorhanden, gut abgemischt und nach wie vor mit dabei bei den sehr guten Tracks.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, damals im Kino und das erste Mal auf Blu-ray fand ich „Iron Man“ phänomenal. Doch mit jedem Marvel, den ich nach „Ant-Man“ sah, gefielen mir die MCU-Filme immer weniger (Ausnahmen: Guardians of the Galaxy“ und „Deadpool“), laufen sie doch alle nach dem selben (Erfolgs-) Prinzip ab. „Iron Man“ hat mich jetzt auf UHD nicht mehr überzeugt. Und das Bild ist auch kaum besser als das der Blu, ein Austausch ist selbst für Hardcore-Fans nicht wirklich nötig.
„Iron Man“ war 2008 der Startschuss für das Marvel Cinematic Universe; und alleine der Erstling und seine beiden Nachfolger spülten knapp 2,5 Milliarden US Dollar in die Kinokassen. Iron Man dürfte spätestens durch die Filme (und nicht unerheblich durch die Tatsache, dass Robert Downey Jr. den Eisernen verkörperte) eine der beliebtesten Marvel-Figuren sein, und beinahe in jedem weiteren MCU-Film hat Iron Man mindestens Gastauftritte. Ansonsten hat „Iron Man“ alles, was man sich von einem frühen Marvel erwartet: Witz, Esprit und krachende Action (wobei diese noch nicht so im Vordergrund steht wie in späteren Marvels). Immer noch schön und teils saukomisch sind die Interaktionen von Stark mit seiner KI Jarvis, und wenn Tony Stark und Pepper Potts miteinander flirten, sieht man förmlich die Funken sprühen. Und dennoch: auch „Iron Man“ ist und bleibt eine Comicverfilmung aus dem Hause Marvel, und ich persönlich bin dieser mittlerweile ziemlich überdrüssig.
Auf den ersten Blick ist das Bild hervorragend: besonders die zu Beginn des Films gezeigte Wüstenlandschaft ist recht scharf und detailreich, und die HMMWV heben sich ungemein plastisch vom Hintergrund ab. Das allerdings ist alles Effekthascherei: der Film wurde auf 35mm gebannt und anschließend auf 2k digitalisiert. Das alleine bedeutet nicht, dass die Qualität minderwertig wäre, allerdings haben die Produzenten zu allerlei Aufpolierern gegriffen, die das Bild meines Erachtens verschlechtern. Die Schärfe wurde nachgeregelt, das ist offensichtlich, und dadurch kommt es verschiedentlich zu Überstrahlungen. Manchmal wirken Gesichter wächsern, und auch Hautfarben sind deutlich zu „gesund“, so als wären alle Darsteller geradewegs aus dem Solarium auf den Set marschiert. Insgesamt wirkt das Bild oft recht künstlich. Die Wertung bezieht sich rein auf das Bild der UHD. 3 Balken sind fast zu wenig, 4 zu viel; dieses Mal runde ich ab.
Den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich wie schon bei der Blu sehr gut. Surroundkulisse, Bass, Dynamik und direktionale Effekte; alles vorhanden, gut abgemischt und nach wie vor mit dabei bei den sehr guten Tracks.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, damals im Kino und das erste Mal auf Blu-ray fand ich „Iron Man“ phänomenal. Doch mit jedem Marvel, den ich nach „Ant-Man“ sah, gefielen mir die MCU-Filme immer weniger (Ausnahmen: Guardians of the Galaxy“ und „Deadpool“), laufen sie doch alle nach dem selben (Erfolgs-) Prinzip ab. „Iron Man“ hat mich jetzt auf UHD nicht mehr überzeugt. Und das Bild ist auch kaum besser als das der Blu, ein Austausch ist selbst für Hardcore-Fans nicht wirklich nötig.
mit 3
mit 3
mit 4
mit 3
bewertet am 02.02.21 um 17:32
In einer südkoreanischen Millionenstadt geht ein Serienmörder um: der Killer provoziert spätnachts Auffahrunfälle, um die Unfallgegner dann brutal zu erstechen. Der Cop Jung Tae-seok erkennt Zusammenhänge mit mehreren weiteren Fällen und vermutet als erstes einen Serientäter; seine Theorie wird jedoch von seinem Vorgesetzten nicht unterstützt, was Jung Tae-seok dennoch nicht von Ermittlungen auf eigene Faust abhält. Eines Nachts macht der Serienkiller jedoch einen folgenschweren Fehler: er fährt das Auto des Paten der örtlichen organisierten Kriminalität Jang Dong-su an und versucht, diesen zu töten. Doch Jang Dong-su ist nicht nur äußerst wehrhaft und kann den Killer verletzen, er ist auch nachtragend: er tut sich mit Jung Tae-seok zusammen, um den Mörder zu erwischen, hat allerdings im Gegensatz zu diesem nicht vor, den bestialischen Serientäter vor ein ordentliches Gericht zu bringen..
„The Gangster, the Cop, the Devil” wurde in Kritiken vielerorts ordentlich über den grünen Klee gelobt, und bereits vor seiner Premiere hat sich angeblich Sylvester Stallone die Rechte für ein amerikanisches Remake gesichert. In diesem soll Ma Dong-seok, der Darsteller des Gangsterbosses, diesen ebenfalls darstellen. Das ist auch nachvollziehbar: der Hüne hat nicht nur eine fast greifbare Präsenz auf der Mattscheibe; seiner Figur wird durch den Schauspieler als einziger eine Tiefe verliehen.
Nun, nach der Sichtung teile ich die in den Kritiken vorherrschende Meinung zu Teilen, aber nicht vollständig. „The Gangster, the Cop, the Devil” ist über einige Strecken ein packender und spannender Krimi, der nicht mit handfesten Prügeleien, Verfolgungsjagden ohne CGI und einigen knackigen, das Gangstermilieu Südkoreas schildernde Szenen geizt, der aber nach meinem Dafürhalten zwei große Mankos aufweist. Zum einen scheinen die Cops in Südkorea zum Teil schlimmer zu sein als die Verbrecher, die sie dingfest machen wollen. Die Cops, die nicht korrupt sind, legen das Gesetz nach ihren Vorstellungen aus; und vermeintlich Verdächtige oder Kriminelle werden nicht nur menschenunwürdig arrogant und von oben herab behandelt, sie werden auch misshandelt. Zum anderen wirkt der Serienkiller nicht nur ziemlich blutarm; dem Zuschauer wird außer Missbrauch in der Jugend keinerlei Motiv für die Taten geliefert. Hinzu kommt, dass sich ein paar Darsteller ein dezentes Overacting nicht verkneifen können. Und so bleibt für mich ein relativ gewöhnlicher, solider Thriller von der Stange, und der kleine Hype, der um den Film entstanden ist, ist für mich nicht recht nachvollziehbar.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ziemlich gut. Bass Dynamik und Surroundkulisse: alles da. Die direktionalen Effekte sind unauffällig, da wäre mehr gegangen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen. ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Eigentlich bin ich Fan von Filmen aus Südkorea. Die meisten finde ich ziemlich gut, habe aber auch schon den einen oder anderen Reinfall erlebt (z. B. „Accident“). „The Gangster, the Cop, the Devil” kann man sich gut ansehen; allerdings ist der Film meilenweit entfernt von der Güte von z. B. „A Bittersweet Life“, „The Berlin File“ oder „The Man from Nowhere“.
„The Gangster, the Cop, the Devil” wurde in Kritiken vielerorts ordentlich über den grünen Klee gelobt, und bereits vor seiner Premiere hat sich angeblich Sylvester Stallone die Rechte für ein amerikanisches Remake gesichert. In diesem soll Ma Dong-seok, der Darsteller des Gangsterbosses, diesen ebenfalls darstellen. Das ist auch nachvollziehbar: der Hüne hat nicht nur eine fast greifbare Präsenz auf der Mattscheibe; seiner Figur wird durch den Schauspieler als einziger eine Tiefe verliehen.
Nun, nach der Sichtung teile ich die in den Kritiken vorherrschende Meinung zu Teilen, aber nicht vollständig. „The Gangster, the Cop, the Devil” ist über einige Strecken ein packender und spannender Krimi, der nicht mit handfesten Prügeleien, Verfolgungsjagden ohne CGI und einigen knackigen, das Gangstermilieu Südkoreas schildernde Szenen geizt, der aber nach meinem Dafürhalten zwei große Mankos aufweist. Zum einen scheinen die Cops in Südkorea zum Teil schlimmer zu sein als die Verbrecher, die sie dingfest machen wollen. Die Cops, die nicht korrupt sind, legen das Gesetz nach ihren Vorstellungen aus; und vermeintlich Verdächtige oder Kriminelle werden nicht nur menschenunwürdig arrogant und von oben herab behandelt, sie werden auch misshandelt. Zum anderen wirkt der Serienkiller nicht nur ziemlich blutarm; dem Zuschauer wird außer Missbrauch in der Jugend keinerlei Motiv für die Taten geliefert. Hinzu kommt, dass sich ein paar Darsteller ein dezentes Overacting nicht verkneifen können. Und so bleibt für mich ein relativ gewöhnlicher, solider Thriller von der Stange, und der kleine Hype, der um den Film entstanden ist, ist für mich nicht recht nachvollziehbar.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ziemlich gut. Bass Dynamik und Surroundkulisse: alles da. Die direktionalen Effekte sind unauffällig, da wäre mehr gegangen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen. ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Eigentlich bin ich Fan von Filmen aus Südkorea. Die meisten finde ich ziemlich gut, habe aber auch schon den einen oder anderen Reinfall erlebt (z. B. „Accident“). „The Gangster, the Cop, the Devil” kann man sich gut ansehen; allerdings ist der Film meilenweit entfernt von der Güte von z. B. „A Bittersweet Life“, „The Berlin File“ oder „The Man from Nowhere“.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 01.02.21 um 11:48
Der Weltraum -- unendliche Weiten... Irgendwo da draußen, auf dem (ehemaligen) Planeten Krypton, kam es zum Staatsstreich: unter Führung von General Zod wurde versucht, die Regierung abzusetzen, die zur Deckung des Energiebedarfs den Planetenkern anzapften. Das hat zu einer Art kryptonischen Klimawandel und unweigerlich zur Vernichtung des Planeten und dessen Bewohner geführt. Jor-El und seine Frau, im Geiste schon lange abtrünnig, bringen parallel den ersten natürlich geborenen und nicht gensynthetisierten Sohn seit Jahrhunderten auf die Welt und schicken ihn gerade noch rechtzeitig vor der Apokalypse per Raumkapsel auf die Erde, wo der Junge Kal-El aka Clark Kent nur so semi-normal aufwächst und nach einer Weile bemerkt, dass Fledermausgehör, Laser- und Röntgenblick, Unkaputtbarkeit und übermenschliche Kräfte eben nicht ganz so normal sind. Das kommt von der Sonne, von der auch General Zod profitiert, denn er und seine Gefolgschaft haben Kal-El gefunden und fordern etwas bestimmtes von ihm. Sonst..
Schön, dass sich Zack Snyder dieser Comic-Verfilmung angenommen hat und ihr eine gehörige Frischzellenkur verpasst hat. Zurzeit dürfte es wohl nur wenige, auf Comic-Verfilmungen abonnierte bzw. in diesem Genre versierte Regisseure geben, die diese Vorlagen auf ihre eigene, fast perfekte Weise interpretieren können. "Man of Steel" ist Popcorn-Kino mit Hirn, mit gewissem Anspruch, aber auch allem, was Superman-Fans sehen wollen: mit enormen Schauwerte, nicht nur auf der Erde, sondern besonders während der Anfangssequenz auf Krypton (ein "faszinierender" Ausblick in die Entwicklung von Informationstechnik, wie Spock sagen würde), krachender Action und ein bisschen Herzschmerz. Episch und spektakulär ist allerdings der Kampf von Kal-El gegen die rechte Hand von Zod; mit A-10 Thunderbolt und sonst noch (fast) allem (außer Schiffen), was die US-Streitkräfte aufbieten konnten. Lediglich der CGI-Actionoverkill im letzten Drittel war zu viel des Guten; das gelang Snyder bei "Watchmen" besser, wie auch die dramaturgische und charakterliche Durchzeichnung. Das lag da natürlich auch an der Vorlage.
Das Bild der Blu ist tiptop, alle Parameter passen. Das Bild fällt nicht zu bunt aus; eine Tatsache, an der viel Comicverfilmungen leiden; so wirkt alles vergleichsweise natürlich. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, aber dennoch minimal zurückgenommen, um die Special Effects homogener integrieren zu können. Kontrast und Schwarzwert sind überdurchschnittlich. Insgesamt ein hervorragender Transfer, wie es sich für einen modernen Blockbuster gehört; Referenzwerte allerdings verfehlt das Bild knapp.
Das Bild der UHD bietet meines Erachtens nur minimale Verbesserungen. Die UHD kann zwar alles ein wenig besser, aber so richtig augenscheinlich ist das nicht. Dennoch: für Hardcore-Fans ist ein Austausch der Scheiben zum momentanen Kurs angeraten. Die angegebene Wertung ist für die UHD. 4 Balken sind schon arg wohlwollend, drei allerdings wären unfair wenig.
Während beim Sound Dynamik und Bass zufriedenstellen, aber nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen, fehlt es der Tonspur an Brillanz in den Höhen. So klingt alles ein wenig so, als würde man es durch eine dünne Stoffschicht hören. Gut ist die Abmischung schon, schaltet man allerdings auf die Originaltonspur um erlebt man eine Offenbarung: brillante Durchzeichnung in Höhen und Mitten, perfekte Signalortbarkeit und Dynamik und Bass zuhauf (wobei das Gepolter des Weltenwandlers auf Deutsch auch reicht, um das Sofa zu bewegen; einen potenten Sub vorausgesetzt).
Wie meist habe ich die Extras nur durchgezappt und schließe mich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei "Man of Steel" war ich damals vielleicht nicht unbedingt voreingenommen, aber sehr erwartungsvoll, da Zack Snyder für mich mit Christopher Nolan die Welt der Comic-Verfilmungen ordentlich aufgemischt hat und ihr einen neuen Anstrich verpasste. Jetzt, nach der zweiten Sichtung, finde ich die erste Hälfte bärenstark; während in der zweiten Hälfte schlicht zu viel Actiongetöse vorkommt, und dieses Getöse ist leider oft auch noch ziemlich abgehoben.
Schön, dass sich Zack Snyder dieser Comic-Verfilmung angenommen hat und ihr eine gehörige Frischzellenkur verpasst hat. Zurzeit dürfte es wohl nur wenige, auf Comic-Verfilmungen abonnierte bzw. in diesem Genre versierte Regisseure geben, die diese Vorlagen auf ihre eigene, fast perfekte Weise interpretieren können. "Man of Steel" ist Popcorn-Kino mit Hirn, mit gewissem Anspruch, aber auch allem, was Superman-Fans sehen wollen: mit enormen Schauwerte, nicht nur auf der Erde, sondern besonders während der Anfangssequenz auf Krypton (ein "faszinierender" Ausblick in die Entwicklung von Informationstechnik, wie Spock sagen würde), krachender Action und ein bisschen Herzschmerz. Episch und spektakulär ist allerdings der Kampf von Kal-El gegen die rechte Hand von Zod; mit A-10 Thunderbolt und sonst noch (fast) allem (außer Schiffen), was die US-Streitkräfte aufbieten konnten. Lediglich der CGI-Actionoverkill im letzten Drittel war zu viel des Guten; das gelang Snyder bei "Watchmen" besser, wie auch die dramaturgische und charakterliche Durchzeichnung. Das lag da natürlich auch an der Vorlage.
Das Bild der Blu ist tiptop, alle Parameter passen. Das Bild fällt nicht zu bunt aus; eine Tatsache, an der viel Comicverfilmungen leiden; so wirkt alles vergleichsweise natürlich. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, aber dennoch minimal zurückgenommen, um die Special Effects homogener integrieren zu können. Kontrast und Schwarzwert sind überdurchschnittlich. Insgesamt ein hervorragender Transfer, wie es sich für einen modernen Blockbuster gehört; Referenzwerte allerdings verfehlt das Bild knapp.
Das Bild der UHD bietet meines Erachtens nur minimale Verbesserungen. Die UHD kann zwar alles ein wenig besser, aber so richtig augenscheinlich ist das nicht. Dennoch: für Hardcore-Fans ist ein Austausch der Scheiben zum momentanen Kurs angeraten. Die angegebene Wertung ist für die UHD. 4 Balken sind schon arg wohlwollend, drei allerdings wären unfair wenig.
Während beim Sound Dynamik und Bass zufriedenstellen, aber nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen, fehlt es der Tonspur an Brillanz in den Höhen. So klingt alles ein wenig so, als würde man es durch eine dünne Stoffschicht hören. Gut ist die Abmischung schon, schaltet man allerdings auf die Originaltonspur um erlebt man eine Offenbarung: brillante Durchzeichnung in Höhen und Mitten, perfekte Signalortbarkeit und Dynamik und Bass zuhauf (wobei das Gepolter des Weltenwandlers auf Deutsch auch reicht, um das Sofa zu bewegen; einen potenten Sub vorausgesetzt).
Wie meist habe ich die Extras nur durchgezappt und schließe mich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei "Man of Steel" war ich damals vielleicht nicht unbedingt voreingenommen, aber sehr erwartungsvoll, da Zack Snyder für mich mit Christopher Nolan die Welt der Comic-Verfilmungen ordentlich aufgemischt hat und ihr einen neuen Anstrich verpasste. Jetzt, nach der zweiten Sichtung, finde ich die erste Hälfte bärenstark; während in der zweiten Hälfte schlicht zu viel Actiongetöse vorkommt, und dieses Getöse ist leider oft auch noch ziemlich abgehoben.
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bewertet am 25.01.21 um 18:41
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