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Filmbewertungen von plo
Die junge, hübsche Nancy sucht sich nach einem abgebrochenen Medizinstudium und dem Krebstod der Mutter eben jenen einsamen Strand, an dem ihre mit ihr schwangere Mutter schon surfte. Leider ist der traumhafte Beach nicht nur Surferparadies, sondern auch noch Revier eines etwa 6 Meter langen Großen Weißen Hais, der das Mädel sprichwörtlich zum Anbeißen findet. Nancy kann sich zunächst schwer verletzt auf einen Walkadaver retten und später auf einen aus dem Wasser ragenden Felsen, aber die Flut wird bald kommen..
Zunächst einmal: noch vor wenigen Jahren war es wahrscheinlicher, durch eine herabfallende Kokosnuss verletzt zu werden (Keith Richards kann ein Lied davon singen) denn von einem Hai angegriffen und gar getötet zu werden. Das Pendel schlägt mittlerweile in die andere Richtung aus, und jedes Jahr erhöht sich die Zahl der Attacken; die Gründe hierfür sind mit der globalen Erwärmung, der daraus resultierenden Veränderung der Meerestemperaturen und des wiederum daraus resultierenden "Umzugs" der Beutefische, der Veränderung der strandnahen Infrastrukturen und ähnlichen Gründen vielfältig.
Hatte Steven Spielberg in den Siebzigern mit seinem riesigen Erstlingserfolg "Der weiße Hai" Millionen von Menschen den Spaß am Baden im Meer gehörig verdorben, war eine Haiattacke gleichwohl selten; heutzutage hat man an bestimmten Stränden (darunter durchaus auch an Stränden am Mittelmeer) auf der Erde tatsächlich gute Chancen; eine vielleicht letztmalige Begegnung mit einem Hai zu haben. Dennoch hat Spielbergs Klassiker erheblich zum Image des blutrünstigen Killers mit Spaß am Töten beigetragen, was eine Weile zu einer regelrechten Christenverfolgung und Hexenverbrennung bei Haien geführt hat.
"The Shallows" ist, wie im Review und in den unten stehenden Bewertungen bereits angegeben, erfrischend "normal", sprich "untrashig": da spuckt kein Tornado den zweiköpfigen Zombie-Sandshark aus, sondern Jaume Collet-Serra ("Non-Stop", "Run all night") schildert einen vergleichsweise realistischen Überlebenskampf (wenn man mal von einigen unnötigen Eskapaden im letzten Drittel absieht) einer Surferin gegen einen Gegner, der nicht nur (natürlich) etwas besser schwimmen und tauchen kann, sondern der mit Seitenlinienorgan, Lorenzinischen Ampullen, Revolvergebiss, einem unglaublich feinen Geruchssinn und Doppelzentnern von Muskulatur von der Natur optimal ausgestattet seit hunderttausenden von Jahren evolutionär kaum verändert die Spitze der maritimen Nahrungskette und den perfekten Jäger darstellt. Einzig und allein die Tatsache, dass der Hai ein „All you can eat“-Buffet (den Walkadaver) wegen eines Appetithäppchens (Blake Lively) links liegen lässt ist wenig glaubwürdig, aber: Schwamm drüber.
"The Shallows" ist angenehm kurz und beschränkt sich trotzdem nicht nur aufs Wesentliche: ein paar Längen stellen sich im Mittelteil durchaus ein und sollen nicht verschwiegen werden, diese fallen aber aufgrund ihrer Kürze und der Kürze des Films insgesamt kaum ins Gewicht. Blake Lively liefert eine der besten Performances ihrer recht jungen Karriere ab, und man kauft ihre Rolle zu jeder Zeit ab: sie ist nicht die Survivalspezialistin mit nahezu übernatürlichen Fähigkeiten, sondern der ganz normale Mensch, der in einer Ausnahmesituation verzweifelt nach jedem Strohhalm greift, der Rettung verheißt. Der Regisseur macht zudem nicht den Fehler, den Hai zu früh und zu oft zu zeigen, sondern arbeitet subtil auch mal nur mit Schatten. Erst im letzten Drittel zeigen die Filmemacher das Tier mit seiner ganzen furchteinflößenden Kraft; hier sind die CGI im Vergleich zu z. B. dem Feuer sehr gut gelungen. Der Hai verhält sich da zwar nicht so ganz, wie in Dokus zu sehen, aber was soll´s..
Das Bild der Blu ist grandios, hier gibt es kaum noch etwas hinzu zu fügen. Besonders zu Beginn beeindrucken die detaillierten Surf-Szenen und bestechen mit höchster Schärfe und toller Plastizität.
Die UHD hat zwar keinen Quantenvorsprung, ist aber in allen Bereichen einen Ticken besser. Besonders die Unterwasseraufnahmen sind deutlich brillanter, und auch die Hintergründe sind meist gnadenlos scharf. Allerdings lassen auf der UHD noch mehr als auf der Blu die meisten Special Effects ihre Herkunft aus dem Rechner recht deutlich erkennen.
Der deutsche Track liegt auf der Blu in DTS HD MA 5.1 vor und ist wie das Bild absolut hervorragend. Windgeräusche kommen aus allen Richtungen und lassen sich perfekt orten, genauso die Geräusche der Brandung und des Wellengangs. Die Dynamik ist beispielhaft und lässt es während der Haiangriffe so richtig krachen. Ein toller Track.
Unverständlicherweise hat man für die UHD eine minderwertigere Tonspur verwendet, die sich aber recht wacker schlägt.
Bei den Extras fand ich "Wenn Haie angreifen" sehr beeindruckend. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Hai-Fan bin ich schon ein wenig, und irgendwann werde ich mir den Traum des Käfig-Tauchens in Südafrika noch erfüllen (wobei ich dem Begriff "Wetsuit" höchstwahrscheinlich eine völlig neue Bedeutung geben werde). Schon eine Begegnung mit Riffhaien beim Tauchen vor Bali war ein beeindruckendes Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. "The Shallows" fand ich sehr gut, jedoch im Mittelteil mit seinen Längen nicht vollends gelungen. "Deep Blue Sea" ist für mich allenfalls gehobener Trash, und den ganzen restlichen Schrott zähle ich erst gar nicht mit. Deshalb landet "The Shallows" hinter "Jaws" auf Platz 2 meiner Hai-All time favourites.
Zunächst einmal: noch vor wenigen Jahren war es wahrscheinlicher, durch eine herabfallende Kokosnuss verletzt zu werden (Keith Richards kann ein Lied davon singen) denn von einem Hai angegriffen und gar getötet zu werden. Das Pendel schlägt mittlerweile in die andere Richtung aus, und jedes Jahr erhöht sich die Zahl der Attacken; die Gründe hierfür sind mit der globalen Erwärmung, der daraus resultierenden Veränderung der Meerestemperaturen und des wiederum daraus resultierenden "Umzugs" der Beutefische, der Veränderung der strandnahen Infrastrukturen und ähnlichen Gründen vielfältig.
Hatte Steven Spielberg in den Siebzigern mit seinem riesigen Erstlingserfolg "Der weiße Hai" Millionen von Menschen den Spaß am Baden im Meer gehörig verdorben, war eine Haiattacke gleichwohl selten; heutzutage hat man an bestimmten Stränden (darunter durchaus auch an Stränden am Mittelmeer) auf der Erde tatsächlich gute Chancen; eine vielleicht letztmalige Begegnung mit einem Hai zu haben. Dennoch hat Spielbergs Klassiker erheblich zum Image des blutrünstigen Killers mit Spaß am Töten beigetragen, was eine Weile zu einer regelrechten Christenverfolgung und Hexenverbrennung bei Haien geführt hat.
"The Shallows" ist, wie im Review und in den unten stehenden Bewertungen bereits angegeben, erfrischend "normal", sprich "untrashig": da spuckt kein Tornado den zweiköpfigen Zombie-Sandshark aus, sondern Jaume Collet-Serra ("Non-Stop", "Run all night") schildert einen vergleichsweise realistischen Überlebenskampf (wenn man mal von einigen unnötigen Eskapaden im letzten Drittel absieht) einer Surferin gegen einen Gegner, der nicht nur (natürlich) etwas besser schwimmen und tauchen kann, sondern der mit Seitenlinienorgan, Lorenzinischen Ampullen, Revolvergebiss, einem unglaublich feinen Geruchssinn und Doppelzentnern von Muskulatur von der Natur optimal ausgestattet seit hunderttausenden von Jahren evolutionär kaum verändert die Spitze der maritimen Nahrungskette und den perfekten Jäger darstellt. Einzig und allein die Tatsache, dass der Hai ein „All you can eat“-Buffet (den Walkadaver) wegen eines Appetithäppchens (Blake Lively) links liegen lässt ist wenig glaubwürdig, aber: Schwamm drüber.
"The Shallows" ist angenehm kurz und beschränkt sich trotzdem nicht nur aufs Wesentliche: ein paar Längen stellen sich im Mittelteil durchaus ein und sollen nicht verschwiegen werden, diese fallen aber aufgrund ihrer Kürze und der Kürze des Films insgesamt kaum ins Gewicht. Blake Lively liefert eine der besten Performances ihrer recht jungen Karriere ab, und man kauft ihre Rolle zu jeder Zeit ab: sie ist nicht die Survivalspezialistin mit nahezu übernatürlichen Fähigkeiten, sondern der ganz normale Mensch, der in einer Ausnahmesituation verzweifelt nach jedem Strohhalm greift, der Rettung verheißt. Der Regisseur macht zudem nicht den Fehler, den Hai zu früh und zu oft zu zeigen, sondern arbeitet subtil auch mal nur mit Schatten. Erst im letzten Drittel zeigen die Filmemacher das Tier mit seiner ganzen furchteinflößenden Kraft; hier sind die CGI im Vergleich zu z. B. dem Feuer sehr gut gelungen. Der Hai verhält sich da zwar nicht so ganz, wie in Dokus zu sehen, aber was soll´s..
Das Bild der Blu ist grandios, hier gibt es kaum noch etwas hinzu zu fügen. Besonders zu Beginn beeindrucken die detaillierten Surf-Szenen und bestechen mit höchster Schärfe und toller Plastizität.
Die UHD hat zwar keinen Quantenvorsprung, ist aber in allen Bereichen einen Ticken besser. Besonders die Unterwasseraufnahmen sind deutlich brillanter, und auch die Hintergründe sind meist gnadenlos scharf. Allerdings lassen auf der UHD noch mehr als auf der Blu die meisten Special Effects ihre Herkunft aus dem Rechner recht deutlich erkennen.
Der deutsche Track liegt auf der Blu in DTS HD MA 5.1 vor und ist wie das Bild absolut hervorragend. Windgeräusche kommen aus allen Richtungen und lassen sich perfekt orten, genauso die Geräusche der Brandung und des Wellengangs. Die Dynamik ist beispielhaft und lässt es während der Haiangriffe so richtig krachen. Ein toller Track.
Unverständlicherweise hat man für die UHD eine minderwertigere Tonspur verwendet, die sich aber recht wacker schlägt.
Bei den Extras fand ich "Wenn Haie angreifen" sehr beeindruckend. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Hai-Fan bin ich schon ein wenig, und irgendwann werde ich mir den Traum des Käfig-Tauchens in Südafrika noch erfüllen (wobei ich dem Begriff "Wetsuit" höchstwahrscheinlich eine völlig neue Bedeutung geben werde). Schon eine Begegnung mit Riffhaien beim Tauchen vor Bali war ein beeindruckendes Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. "The Shallows" fand ich sehr gut, jedoch im Mittelteil mit seinen Längen nicht vollends gelungen. "Deep Blue Sea" ist für mich allenfalls gehobener Trash, und den ganzen restlichen Schrott zähle ich erst gar nicht mit. Deshalb landet "The Shallows" hinter "Jaws" auf Platz 2 meiner Hai-All time favourites.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 24.01.21 um 14:49
In Savannah, Georgia sitzt ein Mann mittleren Alters namens Forrest Gump auf einer Bank und wartet auf den Bus. Wer sich neben ihn setzt, bekommt eine Praline angeboten und einen Teil seiner unglaublichen Lebensgeschichte erzählt: als Kind trägt Forrest aufgrund einer Wirbelsäulenschwäche nicht nur Beinschienen, er gilt als unterdurchschnittlich intelligent (die meisten Menschen verwenden einen politisch deutlich weniger korrekten Begriff) und schafft es aufgrund seines läuferischen Talents trotzdem zu einem Collegeabschluss (die Amis und ihre Stipendien für vielversprechende Sportler..). Er wird Kriegsheld, Shrimpsfischer, Angehöriger der amerikanischen Tischtennis-Nationalmannschaft und später Millionär; und dabei und dazwischen lernt er neben mehreren US-Präsidenten immer wieder eher zufällig wichtige historische Persönlichkeiten kennen. Und die ganze Zeit begleitet ihn im Geiste die große Liebe zu seiner Freundin aus Kindheitstagen..
„Forrest Gump“ war 1995 ein cineastischer Geniestreich von Robert Zemeckis (u. a. noch „Zurück in die Zukunft“, „Contact“ und „Cast Away“), der sich in den 80ern und 90ern sowie im ersten Jahrzehnt des neuen Millenniums auf dem Zenit seiner Karriere befand. Der Film beruht auf einem Roman, der erst durch den Film so richtig bekannt wurde und dessen Autor mit dem filmischen Ergebnis nicht recht zufrieden war: er fand seine literarischen Handlungsstränge weitaus komplexer als die filmisch umgesetzten. Der Film spielte im Laufe der Zeit ein Vielfaches seiner Produktionskosten ein, er errang1995 insgesamt 6 Oscars und wird in diversen Bestenliste ganz weit vorne geführt bei den besten Filmen aller Zeiten. Hauptdarsteller Tom Hanks konnte mit dieser Rolle seinen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller nach seinem ersten Goldmännchen 1994 für sein Spiel in „Philadelphia“ in die Vitrine stellen.
Die Hauptrolle hätte auch kaum besser besetzt werden können: jede Sekunde nimmt man Tom Hanks` Mimik, Gestik, seiner Körperhaltung und besonders seinen Blicken den mental eingeschränkten Mann ab.
„Forrest Gump“ ist über weite Strecken ein außergewöhnlich gelungenes Feelgood-Movie, dessen Grundstimmung auch einige ernstere Töne kaum etwas anhaben können. Selbst blutige Schlachten in Vietnam oder der Tod der Mutter werden mit einer gewissen Leichtigkeit serviert; und erst das Ende rührt zu Tränen.
Das Salz in der Suppe sind natürlich die Original-Clips, in die Tom Hanks von den SFX-Genies absolut harmonisch eingefügt wurde; etwas, das ich sonst in ähnlicher Form nur von "Tote tragen keine Karos" kenne, wo Steve Martin mit teils längst verstorbenen Filmstars interagiert.
Die Scheibe ist, besonders gemessen am Alter des Ausgangsmaterials, visuell nicht weit von den Referenzen entfernt. Für die UHD wurde wohl ein 6k-Master angelegt, um den Film letztendlich in echtem 4k präsentieren zu können. Das Bild ist großartig und dabei immer noch wunderbar filmisch. Die Schärfe ist hoch, ohne überschärft zu wirken; und die Farbgebung ist toll; das omnipräsente Korn bleibt unaufdringlich. Die Plastizität ist ab und an sogar herausragend. Lediglich zwei weiche bzw. sogar ein recht unscharfer Take trüben den Gesamteindruck minimal.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, dass das Wort Atmos auf dem Cover nicht unbedingt einen akustischen Qualitätssprung bedeutet.
Die überschaubare Soundqualität fällt bei diesem dialoglastigen Film aber weniger ins Gewicht; lediglich bei den Szenen in Vietnam merkt man beim englischen Originalsound einen größeren Unterschied.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe den Wert des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Forrest Gump“ hatte ich seinerzeit im Kino gesehen und danach ein paar Mal auf DVD, jedoch nie auf Blu-ray (keine Ahnung, warum). Jetzt, da die UHD erschwinglich ist, gönnte ich mir den Film mal wieder. „Forrest Gump“ ist ein zeitloser Klassiker, der zu Recht zu den besten Filmen gezählt wird, der nie altert und auch nach 25 Jahren seinen Charme und Esprit nicht eingebüßt hat. Der Kauf der UHD lohnt sich technisch zudem definitiv, und jeder, der den Film mag und über eine 4k-Kette verfügt, sollte über die Anschaffung der Scheibe oder den Austausch gegen die Blu nachdenken.
„Forrest Gump“ war 1995 ein cineastischer Geniestreich von Robert Zemeckis (u. a. noch „Zurück in die Zukunft“, „Contact“ und „Cast Away“), der sich in den 80ern und 90ern sowie im ersten Jahrzehnt des neuen Millenniums auf dem Zenit seiner Karriere befand. Der Film beruht auf einem Roman, der erst durch den Film so richtig bekannt wurde und dessen Autor mit dem filmischen Ergebnis nicht recht zufrieden war: er fand seine literarischen Handlungsstränge weitaus komplexer als die filmisch umgesetzten. Der Film spielte im Laufe der Zeit ein Vielfaches seiner Produktionskosten ein, er errang1995 insgesamt 6 Oscars und wird in diversen Bestenliste ganz weit vorne geführt bei den besten Filmen aller Zeiten. Hauptdarsteller Tom Hanks konnte mit dieser Rolle seinen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller nach seinem ersten Goldmännchen 1994 für sein Spiel in „Philadelphia“ in die Vitrine stellen.
Die Hauptrolle hätte auch kaum besser besetzt werden können: jede Sekunde nimmt man Tom Hanks` Mimik, Gestik, seiner Körperhaltung und besonders seinen Blicken den mental eingeschränkten Mann ab.
„Forrest Gump“ ist über weite Strecken ein außergewöhnlich gelungenes Feelgood-Movie, dessen Grundstimmung auch einige ernstere Töne kaum etwas anhaben können. Selbst blutige Schlachten in Vietnam oder der Tod der Mutter werden mit einer gewissen Leichtigkeit serviert; und erst das Ende rührt zu Tränen.
Das Salz in der Suppe sind natürlich die Original-Clips, in die Tom Hanks von den SFX-Genies absolut harmonisch eingefügt wurde; etwas, das ich sonst in ähnlicher Form nur von "Tote tragen keine Karos" kenne, wo Steve Martin mit teils längst verstorbenen Filmstars interagiert.
Die Scheibe ist, besonders gemessen am Alter des Ausgangsmaterials, visuell nicht weit von den Referenzen entfernt. Für die UHD wurde wohl ein 6k-Master angelegt, um den Film letztendlich in echtem 4k präsentieren zu können. Das Bild ist großartig und dabei immer noch wunderbar filmisch. Die Schärfe ist hoch, ohne überschärft zu wirken; und die Farbgebung ist toll; das omnipräsente Korn bleibt unaufdringlich. Die Plastizität ist ab und an sogar herausragend. Lediglich zwei weiche bzw. sogar ein recht unscharfer Take trüben den Gesamteindruck minimal.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, dass das Wort Atmos auf dem Cover nicht unbedingt einen akustischen Qualitätssprung bedeutet.
Die überschaubare Soundqualität fällt bei diesem dialoglastigen Film aber weniger ins Gewicht; lediglich bei den Szenen in Vietnam merkt man beim englischen Originalsound einen größeren Unterschied.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe den Wert des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Forrest Gump“ hatte ich seinerzeit im Kino gesehen und danach ein paar Mal auf DVD, jedoch nie auf Blu-ray (keine Ahnung, warum). Jetzt, da die UHD erschwinglich ist, gönnte ich mir den Film mal wieder. „Forrest Gump“ ist ein zeitloser Klassiker, der zu Recht zu den besten Filmen gezählt wird, der nie altert und auch nach 25 Jahren seinen Charme und Esprit nicht eingebüßt hat. Der Kauf der UHD lohnt sich technisch zudem definitiv, und jeder, der den Film mag und über eine 4k-Kette verfügt, sollte über die Anschaffung der Scheibe oder den Austausch gegen die Blu nachdenken.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 21.01.21 um 12:35
Die USA, in einer noch ziemlich fernen Zukunft: nachdem es in dem Delos-Vergnügungspark „Westworld“ zur Katastrophe kam und durch Hosts viele Menschen zu Tode gekommen sind haben die Führungskräfte den Grund für das Massaker immer noch nicht herausgefunden. Macht aber nix, denn die Gründe kommen nun zu ihnen: Dolores und vier weitere Hosts machen sich auf, eine Revolution anzuzetteln und dazu müssen sie in die Zentrale von Delos eindringen, denn: in dieser wird Rehabeam betrieben; eine mit allen verfügbaren Daten von jedem Menschen gefütterte KI, die aufgrund eines Algorithmus und daraus resultierenden Szenarios in der Lage ist, die Zukunft mit einiger Sicherheit zu prognostizieren. Und diese KI muss zerstört werden, damit das Schicksal jedes einzelnen Menschen nicht mehr durch eine Maschine vorherbestimmt ist. Und dazu hat sich Dolores ausgerechnet einen menschlichen Partner auserkoren..
Nach einer schwachen, ziemlich verschwurbelten und auch noch langatmigen zweiten Staffel hat nun „Westworld“ in der dritten Season wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Nicht, dass die Serie nun leicht zu durchdringen wäre; ganz im Gegenteil: nach wie vor muss man hier bei der Stange bleiben, sonst verliert man als Zuschauer recht schnell den Faden. In der dritten Staffel jedoch unterhalten die Macher den Zuschauer wieder, was bei der Zweiten nur bedingt der Fall war. Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Staffel ist nach wie vor der Host Dolores, der ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat, die Menschheit als Bedrohung ihrer ohnehin schon nahezu ausgerotteten „Rasse“ sieht und ein intrigantes Spiel mit mehreren doppelten Böden abspult, das immer wieder für Verblüffung sorgt. Dabei wird das ganze noch garniert mit ordentlich Action und jeder Menge Schauwerte, etwa den futuristischen Gebäuden, Fluggeräten und Waffen.
Kauft man sich eine Veröffentlichung vom Label HBO, geht man wohl automatisch von einer Veröffentlichung in höchster audiovisueller Qualität aus. Beim Bild trifft das völlig zu: sämtliche Totale sind in puncto Detailreichtum und Schärfe von herausragender Güte. Close Ups sind fehlerfrei: jede Pore, jede Falte und jedes Haar wird perfekt abgebildet. Das Bild ist sehr weit davon entfernt schlecht zu sein und es ist immer noch von sehr hoher Qualität, Mängel wie ein seltener unruhiger Bildstand in kleingemusterten Hintergründen sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Für die Höchstwertung langt es auch für 4k-verwöhnte Augen locker.
Diese hochbudgetierte Serie wurde leider mit einer banalen Dolby Digital-Tonspur abgespeist, während der englische Track in Atmos vorliegt. Die Tonspur müht sich nach Kräften und ist auch alles andere als schlecht. Schaltet man jedoch auf den englischen Original-Track um, erkennt man was machbar gewesen wäre: egal ob nun Dynamik, Bass, Brillanz in Mitten und Höhen, perfekt lokalisierbare direktionale Effekte und Surroundgeräusche, alles ist teils erheblich besser abgemischt. Schade drum, bei einer derart hochbudgetierten und auf Blu-ray teuer verkauften Serie hätte ein HD-Sound eigentlich drin sein müssen.
Bei den Extras vergebe ich den Wert von Review und erster Bewertung. Leider haben sich die Publisher dazu hinreißen lassen, die Staffel in einer schnöden Amaray heraus zu bringen statt wie die beiden ersten Seasons in schicken DigiPaks.
Mein persönliches Fazit: Die dritte Staffel von „Westworld“ konnte mich vollends überzeugen; sie ist spannend und höchst unterhaltsam. Dazu kommen noch Kostüme, Kulissen und allerlei Gadgets, denen man das außerordentlich hohe Budget ansieht. Und trotzdem: die Serie wird wiederverkauft, da sie wegen der schwachen zweiten Staffel kaum Wiedersehenswert aufweist.
Nach einer schwachen, ziemlich verschwurbelten und auch noch langatmigen zweiten Staffel hat nun „Westworld“ in der dritten Season wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Nicht, dass die Serie nun leicht zu durchdringen wäre; ganz im Gegenteil: nach wie vor muss man hier bei der Stange bleiben, sonst verliert man als Zuschauer recht schnell den Faden. In der dritten Staffel jedoch unterhalten die Macher den Zuschauer wieder, was bei der Zweiten nur bedingt der Fall war. Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Staffel ist nach wie vor der Host Dolores, der ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat, die Menschheit als Bedrohung ihrer ohnehin schon nahezu ausgerotteten „Rasse“ sieht und ein intrigantes Spiel mit mehreren doppelten Böden abspult, das immer wieder für Verblüffung sorgt. Dabei wird das ganze noch garniert mit ordentlich Action und jeder Menge Schauwerte, etwa den futuristischen Gebäuden, Fluggeräten und Waffen.
Kauft man sich eine Veröffentlichung vom Label HBO, geht man wohl automatisch von einer Veröffentlichung in höchster audiovisueller Qualität aus. Beim Bild trifft das völlig zu: sämtliche Totale sind in puncto Detailreichtum und Schärfe von herausragender Güte. Close Ups sind fehlerfrei: jede Pore, jede Falte und jedes Haar wird perfekt abgebildet. Das Bild ist sehr weit davon entfernt schlecht zu sein und es ist immer noch von sehr hoher Qualität, Mängel wie ein seltener unruhiger Bildstand in kleingemusterten Hintergründen sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Für die Höchstwertung langt es auch für 4k-verwöhnte Augen locker.
Diese hochbudgetierte Serie wurde leider mit einer banalen Dolby Digital-Tonspur abgespeist, während der englische Track in Atmos vorliegt. Die Tonspur müht sich nach Kräften und ist auch alles andere als schlecht. Schaltet man jedoch auf den englischen Original-Track um, erkennt man was machbar gewesen wäre: egal ob nun Dynamik, Bass, Brillanz in Mitten und Höhen, perfekt lokalisierbare direktionale Effekte und Surroundgeräusche, alles ist teils erheblich besser abgemischt. Schade drum, bei einer derart hochbudgetierten und auf Blu-ray teuer verkauften Serie hätte ein HD-Sound eigentlich drin sein müssen.
Bei den Extras vergebe ich den Wert von Review und erster Bewertung. Leider haben sich die Publisher dazu hinreißen lassen, die Staffel in einer schnöden Amaray heraus zu bringen statt wie die beiden ersten Seasons in schicken DigiPaks.
Mein persönliches Fazit: Die dritte Staffel von „Westworld“ konnte mich vollends überzeugen; sie ist spannend und höchst unterhaltsam. Dazu kommen noch Kostüme, Kulissen und allerlei Gadgets, denen man das außerordentlich hohe Budget ansieht. Und trotzdem: die Serie wird wiederverkauft, da sie wegen der schwachen zweiten Staffel kaum Wiedersehenswert aufweist.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 18.01.21 um 19:13
Ron Stallworth wird 1972 zum ersten schwarzen Polizeibeamten in Colorado Springs. Bereits in seinen ersten Diensttagen schlägt dem Afroamerikaner die allgegenwärtige, rassistische Feindseligkeit der Gesellschaft in der eigenen Dienststelle entgegen (und ich dachte bis dato, der Norden der USA wäre der liberalere Teil der Staaten..). Bereits nach kurzer Zeit bewirbt sich Ron als Undercover-Agent und wird zunächst mal in der Drogenfahndung eingesetzt. Eher zufällig liest er eine Anzeige in der Tageszeitung, in der der Ku Klux Klan ganz offen um Mitglieder wirbt und meldet sich unter der angegebenen Telefonnummer. Und plötzlich ist Ron nicht nur Anwärter auf eine Mitgliedschaft im Klan, sondern auch unter Zugzwang: Als Schwarzer kann er natürlich nicht bei den Treffen des Klans erscheinen; sondern sein weißer (und dazu noch jüdischer) Kamerad Flip muss dort seine Rolle spielen. Ein gefährliches Spiel, doch Ron und Flip können den Klan infiltrieren und Kenntnisse über dessen Strukturen bis in die höchsten Ebenen ermitteln..
„BlackKkKlansman“ ist ein „Spike Lee Joint“, wie der Regisseur selbst seine Werke nennt, und das erkennt man bereits in den ersten Filmminuten: in der Kameraführung und in einigen Einblendungen sieht man sehr deutlich die Handschrift des afroamerikanischen Regisseurs, der unter anderem einige Oscar-Nominierungen in der Vita stehen hat.
„BlackKkKlansman“ hinterlässt oftmals einen zwiespältigen Eindruck, denn der Film wirkt bisweilen wie eine lockere Komödie. Bereits der Beginn wirkt fast schon wie eine Satire, wenn Alec Baldwin bei der Einprobe einer Anmoderation zu einem Spot mit dem im Hintergrund laufenden „Die Geburt einer Nation“ diverse Ausraster hat und die wahre Natur seiner Persönlichkeit zeigt. Viele der Dialoge erschüttern und führen zu einem ungläubigen Lachen; etwa wenn Ron als Schwarzer von Kollegen aufgefordert wird, die Akte eines „Bimbos“ heraus zu suchen oder wenn Jasper Pääkkönen (Halfdan aus „Vikings“) mit seiner Frau über das „Töten von Niggern“ sinniert. Allerdings bleibt einem dieses Lachen ziemlich oft im Halse stecken, besonders in Szenen, in denen Topher Grace als hoher Klan-Führer über die Überlegenheit der weißen Rasse schwadroniert, während sich Washington als Personenschützer und einziger anwesender Schwarzer diesen Sondermüll anhören muss.
Natürlich; und das bleibt bei einem Film mit dieser Thematik kaum aus, wird hier ein wenig Schwarzweiß-Malerei betrieben; und es gibt im Film kaum einen „guten“ Weißen: entweder sind sie Rassisten, oder sie verhalten sich zu neutral. Erst zum Ende hin stimmt Lee dann versöhnlichere Töne an, als er den Film der bei den Unruhen von 2017 getöteten weißen Heather Heyer widmet.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray öfter mal Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle prinzipiell weitestgehend während Close Ups und bis zum Mittelgrund im grünen Bereich. Viele Totale sind nicht nur körnig, sondern auch recht unscharf und bisweilen farblich und lichttechnisch verfremdet. Als Beispiel möge eine Szene dienen, in der Ron mit der Studentin im dunklen auf einem Gehweg spricht: hier sind fast alle Parameter eher im roten Bereich, und das Bild ist recht unscharf und wird an Übergängen von hell zu dunkel ordentlich überstrahlt.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich, auch wenn Atmos im Display des AV-Receivers steht. Zu Beginn ist der Track außerordentlich luftig und wunderbar von den Speakern gelöst, allerdings lässt der Track generell Dynamik und Bass etwas missen. Dafür entschädigt die Tonspur ab und an mit wirklich hervorragend lokalisierbaren direktionalen Effekten.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Ich glaube, am meisten hat mich erschüttert, dass bereits in den Siebzigern der Slogan „America First“ genutzt und der Slogan durch Donald Trump während seines Wahlkampfes aufgewärmt wurde. Der Kreis schließt sich noch weiter, als am Ende des Films Szenen von den Unruhen 2017 während des Neonazi-Aufmarsches in Charlottesville inklusive des schrecklichen Anschlages mit dem Fahrzeug gezeigt werden. Der Tod von George Floyd löste später Unruhen aus, die einen Bürgerkrieg zwischen der schwarzen und der weißen Bevölkerung befürchten ließ. Gerade der letzte Teil zeigt, wie nahe die amerikanische Gesellschaft einer derartigen Auseinandersetzung ist, und Gott sei Dank ist Donald Trump abgewählt. Allerdings ist die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft derart weit fortgeschritten, dass auch unter Joe Biden für lange Zeit eine Besserung nicht zu erwarten ist.
„BlackKkKlansman“ ist ein „Spike Lee Joint“, wie der Regisseur selbst seine Werke nennt, und das erkennt man bereits in den ersten Filmminuten: in der Kameraführung und in einigen Einblendungen sieht man sehr deutlich die Handschrift des afroamerikanischen Regisseurs, der unter anderem einige Oscar-Nominierungen in der Vita stehen hat.
„BlackKkKlansman“ hinterlässt oftmals einen zwiespältigen Eindruck, denn der Film wirkt bisweilen wie eine lockere Komödie. Bereits der Beginn wirkt fast schon wie eine Satire, wenn Alec Baldwin bei der Einprobe einer Anmoderation zu einem Spot mit dem im Hintergrund laufenden „Die Geburt einer Nation“ diverse Ausraster hat und die wahre Natur seiner Persönlichkeit zeigt. Viele der Dialoge erschüttern und führen zu einem ungläubigen Lachen; etwa wenn Ron als Schwarzer von Kollegen aufgefordert wird, die Akte eines „Bimbos“ heraus zu suchen oder wenn Jasper Pääkkönen (Halfdan aus „Vikings“) mit seiner Frau über das „Töten von Niggern“ sinniert. Allerdings bleibt einem dieses Lachen ziemlich oft im Halse stecken, besonders in Szenen, in denen Topher Grace als hoher Klan-Führer über die Überlegenheit der weißen Rasse schwadroniert, während sich Washington als Personenschützer und einziger anwesender Schwarzer diesen Sondermüll anhören muss.
Natürlich; und das bleibt bei einem Film mit dieser Thematik kaum aus, wird hier ein wenig Schwarzweiß-Malerei betrieben; und es gibt im Film kaum einen „guten“ Weißen: entweder sind sie Rassisten, oder sie verhalten sich zu neutral. Erst zum Ende hin stimmt Lee dann versöhnlichere Töne an, als er den Film der bei den Unruhen von 2017 getöteten weißen Heather Heyer widmet.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray öfter mal Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle prinzipiell weitestgehend während Close Ups und bis zum Mittelgrund im grünen Bereich. Viele Totale sind nicht nur körnig, sondern auch recht unscharf und bisweilen farblich und lichttechnisch verfremdet. Als Beispiel möge eine Szene dienen, in der Ron mit der Studentin im dunklen auf einem Gehweg spricht: hier sind fast alle Parameter eher im roten Bereich, und das Bild ist recht unscharf und wird an Übergängen von hell zu dunkel ordentlich überstrahlt.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich, auch wenn Atmos im Display des AV-Receivers steht. Zu Beginn ist der Track außerordentlich luftig und wunderbar von den Speakern gelöst, allerdings lässt der Track generell Dynamik und Bass etwas missen. Dafür entschädigt die Tonspur ab und an mit wirklich hervorragend lokalisierbaren direktionalen Effekten.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Ich glaube, am meisten hat mich erschüttert, dass bereits in den Siebzigern der Slogan „America First“ genutzt und der Slogan durch Donald Trump während seines Wahlkampfes aufgewärmt wurde. Der Kreis schließt sich noch weiter, als am Ende des Films Szenen von den Unruhen 2017 während des Neonazi-Aufmarsches in Charlottesville inklusive des schrecklichen Anschlages mit dem Fahrzeug gezeigt werden. Der Tod von George Floyd löste später Unruhen aus, die einen Bürgerkrieg zwischen der schwarzen und der weißen Bevölkerung befürchten ließ. Gerade der letzte Teil zeigt, wie nahe die amerikanische Gesellschaft einer derartigen Auseinandersetzung ist, und Gott sei Dank ist Donald Trump abgewählt. Allerdings ist die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft derart weit fortgeschritten, dass auch unter Joe Biden für lange Zeit eine Besserung nicht zu erwarten ist.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 16.01.21 um 11:14
1946 wird im westfälischen Gronau ein Junge geboren, der später zu einem der größten deutschen Rockstars werden soll. Udo, so heißt der Junge, soll als Sohn eines Klempners (und Alkoholikers) zunächst ebenfalls Klempner werden, was er aber so ganz und gar nicht will: der Junge will unbedingt Musiker werden. Und so lernt er erst mal Kellner (nach Meinung mancher der erste Stein im Berufsleben von Musikern), trommelt später für die US Army in Lybien und so ganz nebenbei für die „Tatort“-Titelmelodie, bis er endlich mit „Alles klar auf der Andrea Doria“ seinen ersten großen Hit landen kann..
Hermine Huntgeburth, die auch noch den gleichen Vornamen trägt wie Lindenbergs Mutter, hat diese Teil-Biographie und Hommage an die deutsche Rocklegende Udo Lindenberg inszeniert, und so viel vorweg: die Anfangsjahre des Künstlers werden für mein Dafürhalten mit sehr authentischem Zeitkolorit eingefangen. Das Biopic geriet nicht zur reinen Verklärung und Lobhudelei; es werden auch ein paar unsympathische Züge Lindenbergs beleuchtet. So soff Lindenberg wie ein Loch, bevor er den weichen Stoff für sich entdeckte, den eigentlich betagtere Damen gerne genießen; und bei einem Streit mit seiner Band zeigte er sich als ziemlicher Egomane. Lindenberg hat in jungen Jahren wohl viel Zeit auf dem Kiez verbracht, und das hatte in seinem Verhalten durchaus Spuren hinterlassen. Auch einige wenige Drogeneskapaden ließ die Regisseurin nicht aus, allerdings ist das ganze fast schon verharmlost.
Seine Vorliebe für Eierlikör wird ebenso (kurz) thematisiert wie die Story, wie es zum Songtext für „Mädchen aus Ostberlin“ kam; und mit seinem späteren Leben im Hotel Adlon wird kurz kokettiert.
Davon unbenommen ist „Lindenberg! Mach Dein Ding“ ein unterhaltsames Stückchen (Musik-) Geschichte, das über die gesamte Laufzeit gesehen kaum Längen aufweist.
Der Theaterschauspieler Jan Bülow ist meiner Meinung nach jedoch fehlbesetzt: er sieht Lindenberg kaum ähnlich, und es gelingt ihm nicht dessen markante Schnute mitsamt des eigenwilligen Timbres zu imitieren.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Der Track ist relativ leise abgemischt; und da Dialoge dominieren, kommt der Bass und die Dynamik selten ins Spiel. Bei den Auftritten wird der Sound recht voluminös, aber insgesamt betrachtet hätte man da mehr herausholen können. .
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, Lindenberg-Fan war ich nie, bin ich nicht und werde ich wohl auch nie werden. Die Musik ist nicht meins, und zu aufgesetzt ist mir seine Schnute und seine überbetonte Coolness. Freunde von mir gehen jedoch öfter mal auf eines seiner Konzerte, und einer davon hat mir diesen Film ans Herz gelegt. Den Film fand ich nicht schlecht, aber dadurch finde ich Udo und seine Musik auch nicht besser. Für Fans aber dürfte „Lindenberg! Mach Dein Ding“ eine Offenbarung sein.
Hermine Huntgeburth, die auch noch den gleichen Vornamen trägt wie Lindenbergs Mutter, hat diese Teil-Biographie und Hommage an die deutsche Rocklegende Udo Lindenberg inszeniert, und so viel vorweg: die Anfangsjahre des Künstlers werden für mein Dafürhalten mit sehr authentischem Zeitkolorit eingefangen. Das Biopic geriet nicht zur reinen Verklärung und Lobhudelei; es werden auch ein paar unsympathische Züge Lindenbergs beleuchtet. So soff Lindenberg wie ein Loch, bevor er den weichen Stoff für sich entdeckte, den eigentlich betagtere Damen gerne genießen; und bei einem Streit mit seiner Band zeigte er sich als ziemlicher Egomane. Lindenberg hat in jungen Jahren wohl viel Zeit auf dem Kiez verbracht, und das hatte in seinem Verhalten durchaus Spuren hinterlassen. Auch einige wenige Drogeneskapaden ließ die Regisseurin nicht aus, allerdings ist das ganze fast schon verharmlost.
Seine Vorliebe für Eierlikör wird ebenso (kurz) thematisiert wie die Story, wie es zum Songtext für „Mädchen aus Ostberlin“ kam; und mit seinem späteren Leben im Hotel Adlon wird kurz kokettiert.
Davon unbenommen ist „Lindenberg! Mach Dein Ding“ ein unterhaltsames Stückchen (Musik-) Geschichte, das über die gesamte Laufzeit gesehen kaum Längen aufweist.
Der Theaterschauspieler Jan Bülow ist meiner Meinung nach jedoch fehlbesetzt: er sieht Lindenberg kaum ähnlich, und es gelingt ihm nicht dessen markante Schnute mitsamt des eigenwilligen Timbres zu imitieren.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Der Track ist relativ leise abgemischt; und da Dialoge dominieren, kommt der Bass und die Dynamik selten ins Spiel. Bei den Auftritten wird der Sound recht voluminös, aber insgesamt betrachtet hätte man da mehr herausholen können. .
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, Lindenberg-Fan war ich nie, bin ich nicht und werde ich wohl auch nie werden. Die Musik ist nicht meins, und zu aufgesetzt ist mir seine Schnute und seine überbetonte Coolness. Freunde von mir gehen jedoch öfter mal auf eines seiner Konzerte, und einer davon hat mir diesen Film ans Herz gelegt. Den Film fand ich nicht schlecht, aber dadurch finde ich Udo und seine Musik auch nicht besser. Für Fans aber dürfte „Lindenberg! Mach Dein Ding“ eine Offenbarung sein.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 11.01.21 um 10:52
Irgendwo im Mittleren Osten rettet ein Mitglied einer extrem geheimen Regierungsorganisation während eines Raids seinen Kameraden das Leben, in dem er sich auf eine entsicherte Handgranate wirft. Als die Frau des Agenten die überreichte, "inoffizielle" Tapferkeitsmedaille ablehnt, über gibt sie Harry Hart alias "Galahad" dem Sohn Eggsy und weist ihn auf eine geheimnisvolle Telefonnummer auf der Rückseite der Medaille hin. Jahre später ist Eggsy auf Grund seiner genetischen Voraussetzungen (und ebenjener Telefonnummer) einer der aussichtsreichsten Bewerber bei den Kingsmen, einer elitären Organisation, die sich die Rettung der Welt auf die Fahne geschrieben hat. Derweil strebt der größenwahnsinnige Milliardär Valentine seine ganz eigene Version der Weltherrschaft an. Und beider Wege sollen sich unweigerlich kreuzen..
"Kingsman" ist der fünfte Streich von Matthew Vaughn (Gatte von La Schiffer, also uns Claudia), und dieses Mal hat der bereits als Produzent solcher Perlen wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" in Erscheinung getretene Engländer eine Agentenkomödie inszeniert, die das Edelagenten-Dasein á la 007 (besonders die Bonds von Connery und Brosnan) gehörig auf die Schippe nimmt. Dabei wird jedoch dem britischen Superspion mit beinahe schon liebevollem Blick gehuldigt und so gerieten die vielen over the top-Szenen zwar witzig, sie verkommen jedoch nie zur Persiflage. "Kingsman" atmet viel von der Atmosphäre von "Casino Royale" (dem von 1967 mit David Niven natürlich) und wurde durch die Action und Spielchen mit der Kamera zeitgemäß aufgepeppt. Einige der Darsteller aus "Kingsman" parodieren sich gewissermaßen selbst, und so ist der Chef der "Tafelrunde" (man beachte die Namen aller Kingsmen) kein geringerer als Sir Michael Caine, der seine Paraderolle als Agent Harry Palmer wieder auferstehen lässt. Aber auch die Rolle von "Galahad" hätte wohl kaum besser als mit Colin Firth, dem Inbegriff des britischen Gentlemans, besetzt werden können. Einzig Samuel L. Jackson fand ich als Superschurken etwas fehlbesetzt; hier hätte eine etwas dezentere Darstellung durch einen distinguierteren Mann mehr Wirkung gezeigt. Auch Humor der derberen Art kommt nicht zu kurz (ich sage nur: die Ansage der schwedischen Thronfolgerin), wird aber nur angedeutet, dem guten Geschmack sei´s gedankt.
Actionmäßig kracht es ordentlich, und besonders Sofia Boutella geht (neben Colin Firth, wer hätte das gedacht..) ab wie Schmidts Katze.
Die Scheibe ist technisch nicht weit von den Referenzen entfernt. Im Gegensatz zum Reviewer und einigen Bewertern fielen mir auf 65 Zoll weder Unschärfen auf noch wurden großartig Details verschluckt. Eher schon das Gegenteil: das Bild wartet mit außerordentlicher Schärfe auf und hält diese auch (oder vielleicht sogar besonders) in den tieferen Bildebenen. Das führt besonders bei einigen Totalen zu einem wirklich grandiosen, plastischen Bildeindruck. Der Schwarzwert ist manchmal minimal zu satt, der Kontrast ganz selten zu steil, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: das Bild präsentierte sich auf meiner Technik als allerfeinste Sahne.
Das Bild der UHD ist etwas schärfer; und die Farbgebung wirkt akzentuierter. Für mich persönlich lohnt sich die Mehrausgabe im Vergleich zur technisch hervorragenden Blu-ray nicht.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, was gegangen wäre: das Plus an Dynamik, Bass und direktionalen Effekten ist frappierend. Ohne das Umschalten fällt das Ergebnis zwar durchaus zufriedenstellend aus, aber dennoch hat der deutsche Konsument hier das Nachsehen. Erstaunlich (und ein wenig ärgerlich) ist, dass die deutschen Abmischer die deutsche Tonspur bei einem Actionspektakel wie "Kingsman" nicht nach dem englischen Vorbild hinkriegen.
Die Extras umfassen etwa anderthalb Stunden, sind allesamt in HD und leidlich interessant.
Mein persönliches Fazit: "Kingsman" ist eine durchaus gelungene Agentparodie, die gleichzeitig eine Verneigung vor James Bond ist. "Kingsman" ist in jeder Hinsicht gelungen: actionreich, witzig, ohne jede Länge und höchst unterhaltsam. In der Filmographie von Matthew Vaughn landet der Film jedoch für mich hinter "Kick-Ass", und zwar ein ganzes Stück: "Kick-Ass" ist schon jetzt Kult, und davon ist "Kingsman" doch ein ordentliches Stück entfernt.
"Kingsman" ist der fünfte Streich von Matthew Vaughn (Gatte von La Schiffer, also uns Claudia), und dieses Mal hat der bereits als Produzent solcher Perlen wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" in Erscheinung getretene Engländer eine Agentenkomödie inszeniert, die das Edelagenten-Dasein á la 007 (besonders die Bonds von Connery und Brosnan) gehörig auf die Schippe nimmt. Dabei wird jedoch dem britischen Superspion mit beinahe schon liebevollem Blick gehuldigt und so gerieten die vielen over the top-Szenen zwar witzig, sie verkommen jedoch nie zur Persiflage. "Kingsman" atmet viel von der Atmosphäre von "Casino Royale" (dem von 1967 mit David Niven natürlich) und wurde durch die Action und Spielchen mit der Kamera zeitgemäß aufgepeppt. Einige der Darsteller aus "Kingsman" parodieren sich gewissermaßen selbst, und so ist der Chef der "Tafelrunde" (man beachte die Namen aller Kingsmen) kein geringerer als Sir Michael Caine, der seine Paraderolle als Agent Harry Palmer wieder auferstehen lässt. Aber auch die Rolle von "Galahad" hätte wohl kaum besser als mit Colin Firth, dem Inbegriff des britischen Gentlemans, besetzt werden können. Einzig Samuel L. Jackson fand ich als Superschurken etwas fehlbesetzt; hier hätte eine etwas dezentere Darstellung durch einen distinguierteren Mann mehr Wirkung gezeigt. Auch Humor der derberen Art kommt nicht zu kurz (ich sage nur: die Ansage der schwedischen Thronfolgerin), wird aber nur angedeutet, dem guten Geschmack sei´s gedankt.
Actionmäßig kracht es ordentlich, und besonders Sofia Boutella geht (neben Colin Firth, wer hätte das gedacht..) ab wie Schmidts Katze.
Die Scheibe ist technisch nicht weit von den Referenzen entfernt. Im Gegensatz zum Reviewer und einigen Bewertern fielen mir auf 65 Zoll weder Unschärfen auf noch wurden großartig Details verschluckt. Eher schon das Gegenteil: das Bild wartet mit außerordentlicher Schärfe auf und hält diese auch (oder vielleicht sogar besonders) in den tieferen Bildebenen. Das führt besonders bei einigen Totalen zu einem wirklich grandiosen, plastischen Bildeindruck. Der Schwarzwert ist manchmal minimal zu satt, der Kontrast ganz selten zu steil, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: das Bild präsentierte sich auf meiner Technik als allerfeinste Sahne.
Das Bild der UHD ist etwas schärfer; und die Farbgebung wirkt akzentuierter. Für mich persönlich lohnt sich die Mehrausgabe im Vergleich zur technisch hervorragenden Blu-ray nicht.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, was gegangen wäre: das Plus an Dynamik, Bass und direktionalen Effekten ist frappierend. Ohne das Umschalten fällt das Ergebnis zwar durchaus zufriedenstellend aus, aber dennoch hat der deutsche Konsument hier das Nachsehen. Erstaunlich (und ein wenig ärgerlich) ist, dass die deutschen Abmischer die deutsche Tonspur bei einem Actionspektakel wie "Kingsman" nicht nach dem englischen Vorbild hinkriegen.
Die Extras umfassen etwa anderthalb Stunden, sind allesamt in HD und leidlich interessant.
Mein persönliches Fazit: "Kingsman" ist eine durchaus gelungene Agentparodie, die gleichzeitig eine Verneigung vor James Bond ist. "Kingsman" ist in jeder Hinsicht gelungen: actionreich, witzig, ohne jede Länge und höchst unterhaltsam. In der Filmographie von Matthew Vaughn landet der Film jedoch für mich hinter "Kick-Ass", und zwar ein ganzes Stück: "Kick-Ass" ist schon jetzt Kult, und davon ist "Kingsman" doch ein ordentliches Stück entfernt.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 09.01.21 um 11:24
Wir erinnern uns: Westworld wurde von den Geistern, die es erschuf, heimgesucht. Nachdem William Ford, viele seiner menschlichen Besucher und nahezu alle Besucher des Vergnügungsparks selbst von durch Dolores Abernathy angeführte Hosts ermordet wurden, findet eine Spezialeinheit von Delos kurz darauf nahezu alle Hosts „tot“ auf, angespült am Ufer eines durch Ford angelegten Sees. Während das Team versucht, die Geschehnisse zu rekapitulieren entbrennt Dolores eine Art Revolution: sie ist überzeugt, dass außerhalb Westworld eine weitere, von Menschen bevölkerte Welt existiert und will sie der Menschheit entreißen. Bernard hingegen soll noch, ohne sein Wissen, eine ganz besondere Rolle zu teil werden. Genau wie die zwielichtige Hale.. Und dahinter steckt ein größeres Ganzes.
Die erste Staffel von „Westworld“ hatte ich seinerzeit in zwei, drei Happen regelrecht verschlungen, war die Serie doch nicht nur ein optischer Leckerbissen. Diese erste Season beinhaltete Sex & Crime, aber auch Anspruch, Intellekt und Tiefgang und war somit ein regelrechter Serien-Leckerbissen. Die zweite Staffel wurde von mir direkt zum Release gekauft und geriet nach ein paar Folgen in Vergessenheit, ohne dass ich sie zu Ende gesehen hätte. Als die dritte Staffel hier auf der WebSite sehr hoch bewertet wurde, legte ich mir diese zu und guckte zum Aufwärmen die zweite nochmal komplett durch. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich seinerzeit abbrach..
„Westworld“ Staffel 2 zieht sich in den ersten 6, 7 Folgen enorm. Die Schauwerte sind zwar immer noch hoch; allerdings haben sich die Macher in ihrem eigenen Labyrinth ordentlich verlaufen und es zum einen versäumt, eine verständliche und relativ lineare Erzählweise vorzulegen. Zum anderen sind diese Folgen ein mystisches Geschwurbel voller bedeutungsschwangerer Dialoge und zunächst scheinbar unbedeutender erzählerischer Nebenstränge, die zum Ende hin zu einem unglaubwürdigen Finale vermengt werden, bei denen man diese an sich storytechnisch wichtigen Nebenstränge bereits vergessen hat. Rühmliche Ausnahme war für mich die Episode im japanischen Themenpark, und Hirojuki Sanada sehe ich eh gerne. Allerdings hat der Japan-Strang so gut wie nichts mit der eigentlichen Story zu tun.
Im Grundsatz geht es nach wie vor um den Menschen in der Maschine bzw. wann ist eine Maschine Mensch. Darf sich der Mensch über die Natur erheben und welche Folgen kann das haben ist die moralische Frage, die in jeder Folge im Hintergrund schwebt. Leider wurde das ganze recht unspannend in Szene gesetzt, und erst in den letzten beiden Folgen; besonders in der Spielfilmlangen letzten Episode; kommt ordentlich Zug im Kamin auf. Leider ist es da fast schon zu spät.
Kauft man sich eine Veröffentlichung vom Label HBO, geht man wohl automatisch von einer Veröffentlichung in höchster audiovisueller Qualität aus. Beim Bild trifft das völlig zu: sämtliche Totale sind in puncto Detailreichtum und Schärfe von herausragender Güte. Close Ups sind fehlerfrei: jede Pore, jede Falte und jedes Haar wird perfekt abgebildet. Das Bild ist sehr weit davon entfernt schlecht zu sein und es ist immer noch von sehr hoher Qualität, Mängel wie ein seltener unruhiger Bildstand in kleingemusterten Hintergründen sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Für die Höchstwertung langt es auch für 4k-verwöhnte Augen locker.
Diese hochbudgetierte Serie wurde leider mit einer banalen Dolby Digital-Tonspur abgespeist, während der englische Track in Atmos vorliegt. Die Tonspur müht sich nach Kräften und ist auch alles andere als schlecht. Schaltet man jedoch auf den englischen Original-Track um, erkennt man was machbar gewesen wäre: egal ob nun Dynamik, Bass, Brillanz in Mitten und Höhen, perfekt lokalisierbare direktionale Effekte und Surroundgeräusche, alles ist teils erheblich besser abgemischt. Schade drum, bei einer derart hochbudgetierten und auf Blu-ray teuer verkauften Serie hätte ein HD-Sound eigentlich drin sein müssen.
Bei den Extras vergebe ich den Wert von Review und erster Bewertung. Die Veröffentlichung kommt in einem sehr schicken DigiPak, mit 3 BDs und mit einem wertig gedruckten Booklet.
Mein persönliches Fazit: die zweite Staffel von „Westworld“ hat mich tatsächlich enttäuscht. Die meisten der Folgen sind zu sehr bemüht, immerzu neue Rätsel vorzulegen ohne drauf befriedigende Antworten zu liefern. Die letzten beiden Folgen warten zwar mit ein paar sehr erhellenden Aha-Momenten auf; das aber wiegt das anstrengende und nicht immer unterhaltsame Rätselraten der Folgen 1 – 7 nicht auf. Diese sind für mich einfach zu verkopft und weisen nicht den Unterhaltungsfaktor der ersten Staffel auf. Die dritte Season soll ja wieder besser sein. Hoffen wir´s.
Die erste Staffel von „Westworld“ hatte ich seinerzeit in zwei, drei Happen regelrecht verschlungen, war die Serie doch nicht nur ein optischer Leckerbissen. Diese erste Season beinhaltete Sex & Crime, aber auch Anspruch, Intellekt und Tiefgang und war somit ein regelrechter Serien-Leckerbissen. Die zweite Staffel wurde von mir direkt zum Release gekauft und geriet nach ein paar Folgen in Vergessenheit, ohne dass ich sie zu Ende gesehen hätte. Als die dritte Staffel hier auf der WebSite sehr hoch bewertet wurde, legte ich mir diese zu und guckte zum Aufwärmen die zweite nochmal komplett durch. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich seinerzeit abbrach..
„Westworld“ Staffel 2 zieht sich in den ersten 6, 7 Folgen enorm. Die Schauwerte sind zwar immer noch hoch; allerdings haben sich die Macher in ihrem eigenen Labyrinth ordentlich verlaufen und es zum einen versäumt, eine verständliche und relativ lineare Erzählweise vorzulegen. Zum anderen sind diese Folgen ein mystisches Geschwurbel voller bedeutungsschwangerer Dialoge und zunächst scheinbar unbedeutender erzählerischer Nebenstränge, die zum Ende hin zu einem unglaubwürdigen Finale vermengt werden, bei denen man diese an sich storytechnisch wichtigen Nebenstränge bereits vergessen hat. Rühmliche Ausnahme war für mich die Episode im japanischen Themenpark, und Hirojuki Sanada sehe ich eh gerne. Allerdings hat der Japan-Strang so gut wie nichts mit der eigentlichen Story zu tun.
Im Grundsatz geht es nach wie vor um den Menschen in der Maschine bzw. wann ist eine Maschine Mensch. Darf sich der Mensch über die Natur erheben und welche Folgen kann das haben ist die moralische Frage, die in jeder Folge im Hintergrund schwebt. Leider wurde das ganze recht unspannend in Szene gesetzt, und erst in den letzten beiden Folgen; besonders in der Spielfilmlangen letzten Episode; kommt ordentlich Zug im Kamin auf. Leider ist es da fast schon zu spät.
Kauft man sich eine Veröffentlichung vom Label HBO, geht man wohl automatisch von einer Veröffentlichung in höchster audiovisueller Qualität aus. Beim Bild trifft das völlig zu: sämtliche Totale sind in puncto Detailreichtum und Schärfe von herausragender Güte. Close Ups sind fehlerfrei: jede Pore, jede Falte und jedes Haar wird perfekt abgebildet. Das Bild ist sehr weit davon entfernt schlecht zu sein und es ist immer noch von sehr hoher Qualität, Mängel wie ein seltener unruhiger Bildstand in kleingemusterten Hintergründen sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Für die Höchstwertung langt es auch für 4k-verwöhnte Augen locker.
Diese hochbudgetierte Serie wurde leider mit einer banalen Dolby Digital-Tonspur abgespeist, während der englische Track in Atmos vorliegt. Die Tonspur müht sich nach Kräften und ist auch alles andere als schlecht. Schaltet man jedoch auf den englischen Original-Track um, erkennt man was machbar gewesen wäre: egal ob nun Dynamik, Bass, Brillanz in Mitten und Höhen, perfekt lokalisierbare direktionale Effekte und Surroundgeräusche, alles ist teils erheblich besser abgemischt. Schade drum, bei einer derart hochbudgetierten und auf Blu-ray teuer verkauften Serie hätte ein HD-Sound eigentlich drin sein müssen.
Bei den Extras vergebe ich den Wert von Review und erster Bewertung. Die Veröffentlichung kommt in einem sehr schicken DigiPak, mit 3 BDs und mit einem wertig gedruckten Booklet.
Mein persönliches Fazit: die zweite Staffel von „Westworld“ hat mich tatsächlich enttäuscht. Die meisten der Folgen sind zu sehr bemüht, immerzu neue Rätsel vorzulegen ohne drauf befriedigende Antworten zu liefern. Die letzten beiden Folgen warten zwar mit ein paar sehr erhellenden Aha-Momenten auf; das aber wiegt das anstrengende und nicht immer unterhaltsame Rätselraten der Folgen 1 – 7 nicht auf. Diese sind für mich einfach zu verkopft und weisen nicht den Unterhaltungsfaktor der ersten Staffel auf. Die dritte Season soll ja wieder besser sein. Hoffen wir´s.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 06.01.21 um 14:55
Los Angeles, 2049: die moderne Sklaverei, manifestiert durch die Ausbeutung von Replikanten, ist vorbei; und selbst im Polizeidienst werden die künstlichen Intelligenzen eingesetzt. Einer von ihnen ist Detective K, der nun seinesgleichen jagt: er versetzt die Exemplare „in den Ruhestand“, die irgendwo in der Nähe von L. A. aufgrund ihrer mittlerweile unbegrenzten Lebenszeit anonym weiter existieren. Bei der „Pensionierung“ des Replikanten Snapper entdeckt K eine vergrabene Kiste mit „menschlichen“ Überresten die nicht nur eine Seriennummer aufweisen, sondern eine Sensation: die Anzeichen der Geburt durch einen synthetischen Menschen. Also wird K beauftragt, das Kind schnell und unauffällig zu finden, denn wenn publik würde, dass sich die künstlichen Intelligenzen autark reproduzieren können wäre eine Revolution nah. Parallel dazu setzt Niander Wallace, quasi Erbe von Tyrrell, seine beste Replikantin Luv ebenfalls darauf an, das Kind zu finden, um so seiner Produktion einen weiteren Evolutionsbaustein hinzu fügen zu können. Und so beginnt für K ein Wettlauf gegen die Zeit. Und gegen Luv..
„Blade Runner“; Sir Ridley Scotts Science Fiction-Klassiker und Meilenstein des Genres; wer kennt ihn nicht? Und nun hat Denis Villeneuve, einer der bemerkenswertesten Regisseure der heutigen Zeit, sich daran gemacht die Story konsequent weiter zu führen; jedoch nicht ohne ihr seinen sehr deutlich erkennbaren Stempel aufzudrücken. Leider ist meines Erachtens das filmische Ergebnis im Gegensatz zu vielen Kritiken recht dürftig geworden. Lediglich die Optik ist im Stil des grandiosen Vorgängers gehalten und wurde stringent ausgebaut; allerdings versuchte Villeneuve bei aller Huldigung des Klassikers, so einiges noch weiter zu vertiefen. Das ist nicht immer gelungen.
„Blade Runner 2049“ zieht sich nach dem sehr guten Beginn nach der „Pensionierung“ Snappers und der Entdeckung der Kiste teils wie sehr zäher Kaugummi. Der ungemein beeindruckende, weil äußerst melancholisch wirkende Soundtrack von den Electro-Pionieren Vangelis wurde ersetzt durch einen eher nervig-störenden Track, der für mich die meiste Zeit eher unpassend war. Nur zwei oder drei Mal klingt der Track ähnlich, und nur am Ende wird das Main Theme vom Ur-„Blade Runner“ aufgegriffen. Erstaunlicherweise setzte Villeneuve bei „Arrival“ einen dem Original-„Blade Runner“ ähnlicher wirkenden Score ein, nur um hier auf anstrengende Synthie-Klänge zu setzen.
Kaum ein Dialog in „Blade Runner“ klingt wie ein Gespräch, das normale Menschen führen. Besonders schlimm ist das pseudo-philosophische Intellektuellengeschwurbel, das Jared Letos Figur Niander Wallace absondert. Optisch hingegen ist „Blade Runner 2049 eine Wucht: jede Einstellung ist ein kleines Kunstwerk und weiß durch exotische Kameraeinstellungen, abgefahrene Kulissen und besonders ihre Farbgebung zu begeistern. Darstellerisch haut mich keiner der Darsteller vom Hocker, und besonders Ryan Gosling nicht. Der Schauspieler wechselt genau zwei Mal Mal seine Mimik: ein Mal guckt er überrascht/ verblüfft/ erschrocken, ein weiteres Mal entfleucht ihm ein winziges Lächeln.
Insgesamt betrachtet ist „Blade Runner 2049“ nach starkem Beginn und brauchbarem Ende eine Aneinanderreihung von Längen, die lediglich durch ihre Optik wirken. Villeneuve hat, wie ich finde, einen ziemlichen Rückfall in seine „Enemy“-Phase erlitten, die für „Blade Runner 2049“ in jeder Hinsicht too much ist: zu viel Philosophie, noch mehr Symbolik und ganz viel Längen bewirken hier den Versuch, den eigentlich unerreichbaren Vorgänger zu übertrumpfen. Quizfrage: wieso kann man einen eigentlich übermächtigen Replikanten einfach so ertränken?
Das Bild der Blu-ray ist Referenz, mehr ist nicht anzuführen.
Das Bild der UHD hingegen kann nur in einigen wenigen, gut ausgeleuchteten (Tageslicht-) Szenen einen Mehrwert aufweisen. Leider spielt der Film die Masse der Laufzeit im Dunklen oder Halbdunklen; und hier kann die UHD die besser sichtbaren Details heraus schälen. Aber der ohnehin recht dunkle Film wird noch ein wenig dunkler, hinzu kommt: das Bild ist auch noch oftmals farblich verändert; auch das hilft nicht gerade die Qualität zu verbessern. Für mich persönlich ist die Mehrausgabe für die UHD in Anbetracht des hervorragenden Bildes der Blu nicht gerechtfertigt.
Der deutsche Track, in DTS HD MA 5.1 vorliegend, ist zurzeit das Nonplusultra und an der Spitze der auditiven Nahrungskette. Bei Abhörlautstärken unterhalb des gewohnten ist der Bass und die Dynamik unglaublich und fast schon zu viel des Guten. Hier kann man ganz beruhigt die Lautstärke deutlich herab regeln, ohne Verluste in puncto Punch hinnehmen zu müssen. Die Surroundkulisse ist so ziemlich die beste, die ich den letzten Monaten zu hören bekam. Die Signalquellen sämtlicher Geräusche sind absolut genau zu orten. Ein herausragender Track, so muss es sein.
Die Extras habe ich mir erspart, ich schließe mich der vorliegenden Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: auf den Film hatte ich mich sehr gefreut, umso mehr wurde ich seinerzeit enttäuscht. Jetzt, da die UHD zum vernünftigen Preis erhältlich ist, wollte ich „Blade Runner 2049“ eine zweite Chance geben, da ich bei der ersten Sichtung deutlich mehr als ernüchtert war. Von Villeneuve hatte ich nach „Sicario“ und „Arrival“ sehr viel mehr erwartet, aber nach „Enemy“ hätte ich eigentlich auch von Grund auf befürchten müssen, dass der Regisseur deutlich über das Ziel hinaus schießen könnte und was er auch tat. „Blade Runner“ ist optisch brillant, aber inhaltlich zu verkopft und zu angestrengt philosophisch und verspielt dadurch den Unterhaltungscharakter, den ich mir grundsätzlich bei jedem Film wünsche.
„Blade Runner“; Sir Ridley Scotts Science Fiction-Klassiker und Meilenstein des Genres; wer kennt ihn nicht? Und nun hat Denis Villeneuve, einer der bemerkenswertesten Regisseure der heutigen Zeit, sich daran gemacht die Story konsequent weiter zu führen; jedoch nicht ohne ihr seinen sehr deutlich erkennbaren Stempel aufzudrücken. Leider ist meines Erachtens das filmische Ergebnis im Gegensatz zu vielen Kritiken recht dürftig geworden. Lediglich die Optik ist im Stil des grandiosen Vorgängers gehalten und wurde stringent ausgebaut; allerdings versuchte Villeneuve bei aller Huldigung des Klassikers, so einiges noch weiter zu vertiefen. Das ist nicht immer gelungen.
„Blade Runner 2049“ zieht sich nach dem sehr guten Beginn nach der „Pensionierung“ Snappers und der Entdeckung der Kiste teils wie sehr zäher Kaugummi. Der ungemein beeindruckende, weil äußerst melancholisch wirkende Soundtrack von den Electro-Pionieren Vangelis wurde ersetzt durch einen eher nervig-störenden Track, der für mich die meiste Zeit eher unpassend war. Nur zwei oder drei Mal klingt der Track ähnlich, und nur am Ende wird das Main Theme vom Ur-„Blade Runner“ aufgegriffen. Erstaunlicherweise setzte Villeneuve bei „Arrival“ einen dem Original-„Blade Runner“ ähnlicher wirkenden Score ein, nur um hier auf anstrengende Synthie-Klänge zu setzen.
Kaum ein Dialog in „Blade Runner“ klingt wie ein Gespräch, das normale Menschen führen. Besonders schlimm ist das pseudo-philosophische Intellektuellengeschwurbel, das Jared Letos Figur Niander Wallace absondert. Optisch hingegen ist „Blade Runner 2049 eine Wucht: jede Einstellung ist ein kleines Kunstwerk und weiß durch exotische Kameraeinstellungen, abgefahrene Kulissen und besonders ihre Farbgebung zu begeistern. Darstellerisch haut mich keiner der Darsteller vom Hocker, und besonders Ryan Gosling nicht. Der Schauspieler wechselt genau zwei Mal Mal seine Mimik: ein Mal guckt er überrascht/ verblüfft/ erschrocken, ein weiteres Mal entfleucht ihm ein winziges Lächeln.
Insgesamt betrachtet ist „Blade Runner 2049“ nach starkem Beginn und brauchbarem Ende eine Aneinanderreihung von Längen, die lediglich durch ihre Optik wirken. Villeneuve hat, wie ich finde, einen ziemlichen Rückfall in seine „Enemy“-Phase erlitten, die für „Blade Runner 2049“ in jeder Hinsicht too much ist: zu viel Philosophie, noch mehr Symbolik und ganz viel Längen bewirken hier den Versuch, den eigentlich unerreichbaren Vorgänger zu übertrumpfen. Quizfrage: wieso kann man einen eigentlich übermächtigen Replikanten einfach so ertränken?
Das Bild der Blu-ray ist Referenz, mehr ist nicht anzuführen.
Das Bild der UHD hingegen kann nur in einigen wenigen, gut ausgeleuchteten (Tageslicht-) Szenen einen Mehrwert aufweisen. Leider spielt der Film die Masse der Laufzeit im Dunklen oder Halbdunklen; und hier kann die UHD die besser sichtbaren Details heraus schälen. Aber der ohnehin recht dunkle Film wird noch ein wenig dunkler, hinzu kommt: das Bild ist auch noch oftmals farblich verändert; auch das hilft nicht gerade die Qualität zu verbessern. Für mich persönlich ist die Mehrausgabe für die UHD in Anbetracht des hervorragenden Bildes der Blu nicht gerechtfertigt.
Der deutsche Track, in DTS HD MA 5.1 vorliegend, ist zurzeit das Nonplusultra und an der Spitze der auditiven Nahrungskette. Bei Abhörlautstärken unterhalb des gewohnten ist der Bass und die Dynamik unglaublich und fast schon zu viel des Guten. Hier kann man ganz beruhigt die Lautstärke deutlich herab regeln, ohne Verluste in puncto Punch hinnehmen zu müssen. Die Surroundkulisse ist so ziemlich die beste, die ich den letzten Monaten zu hören bekam. Die Signalquellen sämtlicher Geräusche sind absolut genau zu orten. Ein herausragender Track, so muss es sein.
Die Extras habe ich mir erspart, ich schließe mich der vorliegenden Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: auf den Film hatte ich mich sehr gefreut, umso mehr wurde ich seinerzeit enttäuscht. Jetzt, da die UHD zum vernünftigen Preis erhältlich ist, wollte ich „Blade Runner 2049“ eine zweite Chance geben, da ich bei der ersten Sichtung deutlich mehr als ernüchtert war. Von Villeneuve hatte ich nach „Sicario“ und „Arrival“ sehr viel mehr erwartet, aber nach „Enemy“ hätte ich eigentlich auch von Grund auf befürchten müssen, dass der Regisseur deutlich über das Ziel hinaus schießen könnte und was er auch tat. „Blade Runner“ ist optisch brillant, aber inhaltlich zu verkopft und zu angestrengt philosophisch und verspielt dadurch den Unterhaltungscharakter, den ich mir grundsätzlich bei jedem Film wünsche.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 05.01.21 um 10:17
Richard Jewell ist wohl das, was man als Muttersöhnchen bezeichnet: der 33-jährige ist (vermutlich) Einzelkind, wohnt noch bei seiner Mama und hat es im Leben zu kaum etwas gebracht. Sein Lebenstraum war es, Polizist zu werden; doch er ist an der Aufnahmeprüfung gescheitert. Seitdem arbeitet er bei verschiedenen Sicherheitsdiensten und wähnt sich selbst als Gesetzeshüter, nicht ohne bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit seine Kompetenzen zu überschreiten. Am 27. Juli 1996 jedoch soll Richard Jewell (kurzzeitig) zum amerikanischen Helden werden: er entdeckt bei einem Konzert während der Olympischen Spiele in Atlanta einen verlassenen Rucksack und wird sofort misstrauisch. Dieses Misstrauen rettet vielen Menschen das Leben, denn der Rucksack beinhaltet eine Rohrbombe, die bei ihrer Explosion zwei Menschen in den Tod reißt und über 100 verletzt. Doch Richards Ruhm währt nur kurz, denn auf ein Mal wird er vom Helden zum Täter: er hat nicht nur ein paar bemerkenswerte Einträge in seiner Personalakte, sondern auch noch eine beachtliche Waffensammlung..
Die über 90-jährige Kinolegende Clint Eastwood ist erstaunlicherweise immer noch fit genug, um alle paar Jahre wieder einen Ausnahmefilm heraus zu bringen. Mit „Richard Jewell“ inszenierte er erneut einen Streifen nach wahren Begebenheiten: bei den Olympischen Spielen in Georgia in den USA wurde 1996 dieser grausame und feige Anschlag verübt, und der eigentlich gutmütige, dienstbeflissene und obrigkeitshörige Jewell muss nach der anfänglichen Heroisierung eine regelrechte Christenverfolgung durch FBI und Medien erleiden.
Leider gelingt es Clint Eastwood meines Erachtens nur bedingt, wirkliche Spannung und Dramatik zu erzeugen, und das liegt durchaus auch am nahezu komplett fehlenden Score.
Zudem muss sich Clint Eastwood vorwerfen lassen, dass er an den ermittelnden Behörden und an den Medienvertretern kaum ein gutes Haar lässt und dadurch den Zuschauer gewissermaßen manipuliert: die maßgeblich an der Aufbauschung der Figur Jewell und der medialen Ausbeutung einer Vermutung beteiligte Journalistin belohnt die Herausgabe von Informationen mit Sex, und die FBI-Beamten versuchen mit allerlei schmutzigen Tricks, Jewell aufs Glatteis zu führen.
Dennoch bestürzt es, welcher Art der medialen Hetze die Jewells ausgesetzt waren und wie das Leben der Familie beeinträchtigt wurde.
Der den dicklichen Loser Richard Jewell mimende Paul Walter Hauser ist eine kleine Offenbarung: der Mann wirkt tatsächlich wie ein Teenager-Muttersöhnchen, der unbedingt Cop sein will und einfach nicht das Zeug dazu hat. Sam Rockwell und besonders Cathy Bates sind wie immer eine Bank, und Olivia Wilde gibt die intrigante Bitch, die wirklich alles für ihre Story einsetzt, sehr souverän.
Das Bild dieser Blu-ray gibt kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Der in Dolby Digital Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Der Track ist relativ leise abgemischt; und da Dialoge dominieren, kommt der Bass und die Dynamik selten ins Spiel. Bei der Explosion zeigt der Track, dass er eigentlich fast alles kann: es rummst mal kurz ganz ansehnlich, und die Geräusche der einschlagenden Nägel dringen aus allen Speakern. Einmal klopft es links hinten an der Haustür, das war es aber auch schon mit Surroundspielereien , und die Surroundkulisse ist verhalten. Das ist insgesamt ür eine moderne Produktion zu wenig.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, mit Filmen von Clint Eastwood ist es für mich wie mit Filmen von Steven Spielberg. Die beiden Herren drehen zwar Filme von hoher handwerklicher Qualität, allerdings muss man da als Zuschauer durch eine gewisse Entschleunigung durch. Für mich gibt es Regisseure, die zum Teil bedeutend unterhaltsamere Filme drehen.
Die über 90-jährige Kinolegende Clint Eastwood ist erstaunlicherweise immer noch fit genug, um alle paar Jahre wieder einen Ausnahmefilm heraus zu bringen. Mit „Richard Jewell“ inszenierte er erneut einen Streifen nach wahren Begebenheiten: bei den Olympischen Spielen in Georgia in den USA wurde 1996 dieser grausame und feige Anschlag verübt, und der eigentlich gutmütige, dienstbeflissene und obrigkeitshörige Jewell muss nach der anfänglichen Heroisierung eine regelrechte Christenverfolgung durch FBI und Medien erleiden.
Leider gelingt es Clint Eastwood meines Erachtens nur bedingt, wirkliche Spannung und Dramatik zu erzeugen, und das liegt durchaus auch am nahezu komplett fehlenden Score.
Zudem muss sich Clint Eastwood vorwerfen lassen, dass er an den ermittelnden Behörden und an den Medienvertretern kaum ein gutes Haar lässt und dadurch den Zuschauer gewissermaßen manipuliert: die maßgeblich an der Aufbauschung der Figur Jewell und der medialen Ausbeutung einer Vermutung beteiligte Journalistin belohnt die Herausgabe von Informationen mit Sex, und die FBI-Beamten versuchen mit allerlei schmutzigen Tricks, Jewell aufs Glatteis zu führen.
Dennoch bestürzt es, welcher Art der medialen Hetze die Jewells ausgesetzt waren und wie das Leben der Familie beeinträchtigt wurde.
Der den dicklichen Loser Richard Jewell mimende Paul Walter Hauser ist eine kleine Offenbarung: der Mann wirkt tatsächlich wie ein Teenager-Muttersöhnchen, der unbedingt Cop sein will und einfach nicht das Zeug dazu hat. Sam Rockwell und besonders Cathy Bates sind wie immer eine Bank, und Olivia Wilde gibt die intrigante Bitch, die wirklich alles für ihre Story einsetzt, sehr souverän.
Das Bild dieser Blu-ray gibt kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Der in Dolby Digital Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Der Track ist relativ leise abgemischt; und da Dialoge dominieren, kommt der Bass und die Dynamik selten ins Spiel. Bei der Explosion zeigt der Track, dass er eigentlich fast alles kann: es rummst mal kurz ganz ansehnlich, und die Geräusche der einschlagenden Nägel dringen aus allen Speakern. Einmal klopft es links hinten an der Haustür, das war es aber auch schon mit Surroundspielereien , und die Surroundkulisse ist verhalten. Das ist insgesamt ür eine moderne Produktion zu wenig.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Nun, mit Filmen von Clint Eastwood ist es für mich wie mit Filmen von Steven Spielberg. Die beiden Herren drehen zwar Filme von hoher handwerklicher Qualität, allerdings muss man da als Zuschauer durch eine gewisse Entschleunigung durch. Für mich gibt es Regisseure, die zum Teil bedeutend unterhaltsamere Filme drehen.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 04.01.21 um 10:28
Bei einem vermeintlichen Terroranschlag in der Ukraine qualifiziert sich ein namenloser CIA-Agent; Protagonist genannt; durch Selbstopferung für eine weit höhere Aufgabe: er soll einen drohenden 3. Weltkrieg verhindern, bei dem die gesamte Menschheit vernichtet werden würde. Um was geht´s? Die Geheimdienste weltweit finden immer häufiger Gegenstände, die invertiert wurden. Das bedeutet, dass diese Gegenstände in der Zeit rückwärts „reisen“, während diese parallel dazu weiter in die Zukunft gerichtet verläuft. Ein russischer Waffenhändler scheint eine Möglichkeit gefunden zu haben, mit der Zukunft zu kommunizieren, kollaboriert mit dieser und droht, die Zukunft der Menschheit zu sichern indem er die Gegenwart der Menschheit vernichtet..
Da ist er nun (auf abspielbaren Medien), der neueste Christopher Nolan-Kracher, der bereits im Vorfeld frenetisch als neue Kino-Revolution bejubelt wurde. „TeneT“ war einer der wenigen Filme insgesamt und der erste Film, der nach dem Corona-Lockdown ins Kino kam und den Kinos wieder Geld einbringen sollte. Nach allem, was man (auch hier auf der Website) so liest, wurde „TeneT“ allerdings eher durchwachsen aufgenommen; etwas, was ich nach zwei Sichtungen nicht so recht verstehen kann.
Wie bei vielen von Nolans Filmen spielt die Wahrnehmung der Zeit nicht nur eine gewichtige, sondern die entscheidende Rolle: ob nun ein Film rückwärts erzählt wird („Memento“), Zeit auf verschiedenen Traumebenen unterschiedlich schnell verläuft ("Inception"), durch interstellare Reisen und Gravitation unterschiedlich schnell abläuft („Interstellar“) oder Ereignisse mit drei unterschiedlich schnellen Transportmitteln parallel geschildert werden („Dunkirk“): oft spielt in Nolans Filmen die lineare und nichtlineare Wahrnehmung der Zeit die Hauptrolle. Anstatt jedoch, so steht es sehr treffend bei Filmstarts.de, „ellenlange, staubtrockene philosophische Abhandlungen zu schreiben“ verpackt Nolan seine Gedanken in spektakuläre, bis dahin nie gesehene Bilder und macht aus der trockenen Thematik aufregende Actionfilme.
„TeneT“ startet tatsächlich wie eine Art Bond, als die CIA zunächst mal die Enttarnung eines Agenten in der Oper in Kiew zu verhindern versucht. Bereits in diesem Beginn kreiert Nolan eine atemlose Spannung, die sich durch den ganzen Film zieht, die nur durch wenige ruhige Passagen unterbrochen wird und die durch den kongenialen Soundtrack perfekt gefördert wird.
Dabei schafft es Nolan sogar in gewisser Weise, den Zuschauer auf die kommenden Actionszenen vorzubereiten, denn die haben es wahrlich in sich: während des ersten Nahkampfes des Protagonisten merkt man als Zuschauer natürlich, dass sich der Gegner in der Zeit zurückbewegt. Später jedoch, als sich Protagonist und Antagonist gleichzeitig in der Zeit vor UND zurück bewegen, muss man schon konzentriert bei der Sache bleiben, um stets auf Ballhöhe zu sein (Tipp: auf die Sauerstoffmaske achten.. ). Dabei kommt es zu einigen optisch unfassbar genialen Actionszenen wie etwa der Verfolgungsjagd nach dem Tallin-Coup, aber auch bereits das simple Wellenbrechen eines Frachtschiffes sieht, rückwärts laufend, verstörend und faszinierend aus.
Das Grande Finale des Films in der etwas tristen Kulisse ist nicht nur eine Augenweide, sondern spielt auf eine frappierende Art und Weise nicht nur mit den Sehgewohnheiten, sondern mit der Verarbeitungsfähigkeit des menschlichen Gehirns als solcher, etwa wenn Team Rot und Team Blau, eines vorwärts und das andere rückwärts in der Zeit agierend, gemeinsam angreifen. So etwas hat das Kino noch nie gesehen. Dazu kommen noch denkwürdige, beinahe schon absurde Dialoge wie "In einer Stunde wird Team Blau dieses Briefing absolviert haben. Dann können wir von ihren Erfahrungen profitieren".
Christopher Nolan ist Analog-Fan, und auch „TeneT“ ist auf Zelluloid gebannt. Das Bild ist, wie nicht anders zu erwarten, nicht perfekt. „Nicht perfekt“ ist aber dennoch hervorragend, schon weil „TeneT“ einen fantastischen Filmlook aufweist. Das letzte Quäntchen klinische 4k-Schärfe fehlt; dafür hat „TeneT“ so manche Einstellung, die mit hochauflösenden Digitalkameras so nicht realisierbar ist. Die IMAX-Szenen sehen grandios aus, und mir ist nur ein Mal ein Formatwechsel aufgefallen.
Insgesamt betrachtet ist das Bild von „TeneT“ hervorragend, kann aber mit einem hochwertigen 4k-Bild von Filmen, die rein digital verarbeitet wurden, nicht mithalten (was die reine Qualität aller Parameter betrifft). Aber das ist Geschmacksache: mir ist ein „TeneT“-Bild lieber als ein „Gemini Man“-Bild.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig. Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, und wenn etwas zu bemängeln wäre, dann ist es die verbesserungsfähige Signalortbarkeit, einhergehend mit direktionalen Effekten.
Das Steelbook ist schick und hat für Sammler sicherlich besonderen Wert. Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Endlich kam nach „Matrix“ und „Inception“ mal wieder etwas wirklich Revolutionäres in die Kinos, und manche ärgern sich über „diesen invertierten Quatsch mit dem hin- und her spulen, der schon schon nach ein paar Minuten nervt“; Nolan würde sich noch mehr als in Inception verzetteln.
Nun, die Beschleunigung des Lebens hat selbstverständlich auch vor dem Kino nicht Halt gemacht. Während andere Regisseure jedoch ihre Filme einfach schneller machen, erfindet Christopher Nolan für den Zuschauer das Empfinden der Zeit einfach mit (fast) jedem Film neu.
Wer mal wieder einen Film sehen will, der nicht nur optisch fasziniert und über die gesamte Laufzeit an die Mattscheibe fesselt, sondern der einen auch noch geistig lange beschäftigt, sollte „TeneT“ unbedingt ansehen.
Da ist er nun (auf abspielbaren Medien), der neueste Christopher Nolan-Kracher, der bereits im Vorfeld frenetisch als neue Kino-Revolution bejubelt wurde. „TeneT“ war einer der wenigen Filme insgesamt und der erste Film, der nach dem Corona-Lockdown ins Kino kam und den Kinos wieder Geld einbringen sollte. Nach allem, was man (auch hier auf der Website) so liest, wurde „TeneT“ allerdings eher durchwachsen aufgenommen; etwas, was ich nach zwei Sichtungen nicht so recht verstehen kann.
Wie bei vielen von Nolans Filmen spielt die Wahrnehmung der Zeit nicht nur eine gewichtige, sondern die entscheidende Rolle: ob nun ein Film rückwärts erzählt wird („Memento“), Zeit auf verschiedenen Traumebenen unterschiedlich schnell verläuft ("Inception"), durch interstellare Reisen und Gravitation unterschiedlich schnell abläuft („Interstellar“) oder Ereignisse mit drei unterschiedlich schnellen Transportmitteln parallel geschildert werden („Dunkirk“): oft spielt in Nolans Filmen die lineare und nichtlineare Wahrnehmung der Zeit die Hauptrolle. Anstatt jedoch, so steht es sehr treffend bei Filmstarts.de, „ellenlange, staubtrockene philosophische Abhandlungen zu schreiben“ verpackt Nolan seine Gedanken in spektakuläre, bis dahin nie gesehene Bilder und macht aus der trockenen Thematik aufregende Actionfilme.
„TeneT“ startet tatsächlich wie eine Art Bond, als die CIA zunächst mal die Enttarnung eines Agenten in der Oper in Kiew zu verhindern versucht. Bereits in diesem Beginn kreiert Nolan eine atemlose Spannung, die sich durch den ganzen Film zieht, die nur durch wenige ruhige Passagen unterbrochen wird und die durch den kongenialen Soundtrack perfekt gefördert wird.
Dabei schafft es Nolan sogar in gewisser Weise, den Zuschauer auf die kommenden Actionszenen vorzubereiten, denn die haben es wahrlich in sich: während des ersten Nahkampfes des Protagonisten merkt man als Zuschauer natürlich, dass sich der Gegner in der Zeit zurückbewegt. Später jedoch, als sich Protagonist und Antagonist gleichzeitig in der Zeit vor UND zurück bewegen, muss man schon konzentriert bei der Sache bleiben, um stets auf Ballhöhe zu sein (Tipp: auf die Sauerstoffmaske achten.. ). Dabei kommt es zu einigen optisch unfassbar genialen Actionszenen wie etwa der Verfolgungsjagd nach dem Tallin-Coup, aber auch bereits das simple Wellenbrechen eines Frachtschiffes sieht, rückwärts laufend, verstörend und faszinierend aus.
Das Grande Finale des Films in der etwas tristen Kulisse ist nicht nur eine Augenweide, sondern spielt auf eine frappierende Art und Weise nicht nur mit den Sehgewohnheiten, sondern mit der Verarbeitungsfähigkeit des menschlichen Gehirns als solcher, etwa wenn Team Rot und Team Blau, eines vorwärts und das andere rückwärts in der Zeit agierend, gemeinsam angreifen. So etwas hat das Kino noch nie gesehen. Dazu kommen noch denkwürdige, beinahe schon absurde Dialoge wie "In einer Stunde wird Team Blau dieses Briefing absolviert haben. Dann können wir von ihren Erfahrungen profitieren".
Christopher Nolan ist Analog-Fan, und auch „TeneT“ ist auf Zelluloid gebannt. Das Bild ist, wie nicht anders zu erwarten, nicht perfekt. „Nicht perfekt“ ist aber dennoch hervorragend, schon weil „TeneT“ einen fantastischen Filmlook aufweist. Das letzte Quäntchen klinische 4k-Schärfe fehlt; dafür hat „TeneT“ so manche Einstellung, die mit hochauflösenden Digitalkameras so nicht realisierbar ist. Die IMAX-Szenen sehen grandios aus, und mir ist nur ein Mal ein Formatwechsel aufgefallen.
Insgesamt betrachtet ist das Bild von „TeneT“ hervorragend, kann aber mit einem hochwertigen 4k-Bild von Filmen, die rein digital verarbeitet wurden, nicht mithalten (was die reine Qualität aller Parameter betrifft). Aber das ist Geschmacksache: mir ist ein „TeneT“-Bild lieber als ein „Gemini Man“-Bild.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig. Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, und wenn etwas zu bemängeln wäre, dann ist es die verbesserungsfähige Signalortbarkeit, einhergehend mit direktionalen Effekten.
Das Steelbook ist schick und hat für Sammler sicherlich besonderen Wert. Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: Endlich kam nach „Matrix“ und „Inception“ mal wieder etwas wirklich Revolutionäres in die Kinos, und manche ärgern sich über „diesen invertierten Quatsch mit dem hin- und her spulen, der schon schon nach ein paar Minuten nervt“; Nolan würde sich noch mehr als in Inception verzetteln.
Nun, die Beschleunigung des Lebens hat selbstverständlich auch vor dem Kino nicht Halt gemacht. Während andere Regisseure jedoch ihre Filme einfach schneller machen, erfindet Christopher Nolan für den Zuschauer das Empfinden der Zeit einfach mit (fast) jedem Film neu.
Wer mal wieder einen Film sehen will, der nicht nur optisch fasziniert und über die gesamte Laufzeit an die Mattscheibe fesselt, sondern der einen auch noch geistig lange beschäftigt, sollte „TeneT“ unbedingt ansehen.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 30.12.20 um 13:05
Peter Hase, seine drei Schwestern, eineiige Drillinge, und sein bester Kumpel (ansonsten keine Verwandtschaft weit und breit. Nicht mal andere Hasen.) leben irgendwo in England auf dem Land. Ihr Lieblings-„Restaurant“ ist der Gemüsegarten des offensichtlich einzigen Bewohners weit und breit. Mr. McGregor allerdings hasst die Plünderer seines Gartens wie die Pest, hat allerlei Gegenmaßnahmen ergriffen und schon Peters Vater auf dem Gewissen (Verbleib der Mutter? Unbekannt.). Als der alte Grantler das Zeitliche segnet, herrscht erst mal eine Weile Partystimmung bei den Tieren der Umgebung, denn das Haus gehört nun den Tieren und täglich werden wilde Feten gefeiert. Doch dann steht ein Erbe auf dem Plan, der das Anwesen eigentlich verkaufen will. Und ebenfalls not amused ist von der Anwesenheit der Tierchen..
Um es kurz zu machen: für mich persönlich ist „Peter Hase“ ein reiner Kinderfilm und somit eine kleine Enttäuschung, da ich andernorts etwas von subversivem und zweideutigem Humor gelesen hatte. Stattdessen gibt es Slapstick satt, an dem sich Erwachsene kaum erfreuen können und der mir nur ab und an ein müdes Lächeln entlockte. Schade drum, ich hatte mit etwas im Stile des ersten „Shreks“ gerechnet. Die besten Szenen haben in „Peter Hase“ andere Tiere als Hasen inne: etwa wenn der Hirsch im Scheinwerferlicht stehen bleibt oder der Gockel immerzu den neuen Tag begrüßt.
Das Bild ist, wie nicht anders zu erwarten, der absolute Knaller. Das verwundert nicht, da zumindest mal die Tierchen allesamt am Rechner entstanden sind. Aber auch die zum Teil realen Hintergründe und Kulissen sind in allen Bildebenen perfekt scharf, absolut ausgewogen kontrastiert und mit einem satten Schwarzwert versehen. Die SFX wurden absolut harmonisch integriert. Mir persönlich sind keine Bildfehler aufgefallen, und besonders die Totalen punkten mit außerordentlichem Detailreichtum.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet. Der Sound kann alles ganz gut, aber nichts richtig gut; aber für 4 Balken reicht es locker.
Die Scheibe hat ein Wendecover. Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: wer sich „Peter Hase“ im Kreise der Familie mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren ansieht, wird sicher seinen Spaß haben. Als reine Erwachsenenunterhaltung taugt der Film nicht, da er schlicht und ergreifend zu kindgerecht ist.
Um es kurz zu machen: für mich persönlich ist „Peter Hase“ ein reiner Kinderfilm und somit eine kleine Enttäuschung, da ich andernorts etwas von subversivem und zweideutigem Humor gelesen hatte. Stattdessen gibt es Slapstick satt, an dem sich Erwachsene kaum erfreuen können und der mir nur ab und an ein müdes Lächeln entlockte. Schade drum, ich hatte mit etwas im Stile des ersten „Shreks“ gerechnet. Die besten Szenen haben in „Peter Hase“ andere Tiere als Hasen inne: etwa wenn der Hirsch im Scheinwerferlicht stehen bleibt oder der Gockel immerzu den neuen Tag begrüßt.
Das Bild ist, wie nicht anders zu erwarten, der absolute Knaller. Das verwundert nicht, da zumindest mal die Tierchen allesamt am Rechner entstanden sind. Aber auch die zum Teil realen Hintergründe und Kulissen sind in allen Bildebenen perfekt scharf, absolut ausgewogen kontrastiert und mit einem satten Schwarzwert versehen. Die SFX wurden absolut harmonisch integriert. Mir persönlich sind keine Bildfehler aufgefallen, und besonders die Totalen punkten mit außerordentlichem Detailreichtum.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet. Der Sound kann alles ganz gut, aber nichts richtig gut; aber für 4 Balken reicht es locker.
Die Scheibe hat ein Wendecover. Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: wer sich „Peter Hase“ im Kreise der Familie mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren ansieht, wird sicher seinen Spaß haben. Als reine Erwachsenenunterhaltung taugt der Film nicht, da er schlicht und ergreifend zu kindgerecht ist.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 24.12.20 um 13:03
London, 1814: James Keziah Delaney kehrt in die Stadt zurück. Delaney galt jahrelang als tot, und viele üble Gerüchte ranken sich neben ebenso vielen üblen dokumentierten Fakten um den Mann: Delaney hat als Soldat unter anderem das nicht so gern gesehene Hobby des „Genickbrechens von Offizieren“ entwickelt, verfeinert, wurde eine Weile bei afrikanischen Stämmen vermutet und dann für tot erklärt. Kaum in der Stadt, beginnt Delaney ein intrigantes, lebensgefährliches Spielchen, denn ihm wurde von seinem Vater ein kleines Stück Land an der Pazifikküste Amerikas vererbt, welches eine weitreichende politische Rolle spielen soll. Und weil es so eine weitreichende politische Rolle spielen soll, haben das englische Königshaus, die mächtige East India Company und auch die noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika größtes Interesse an dem kleinen Fleckchen auf der Landkarte. Und dabei spielt der Untergang eines Sklavenschiffes noch einen gewichtigen Part..
Wer hätte das gedacht: dieses Serienkleinod wurde bereits im Januar 2017 im Fernsehen ausgestrahlt und blieb trotzdem komplett unterhalb meines Serienradars. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf die Serie aufmerksam wurde; bin jedoch sehr froh, dass ich es wurde, denn: „Taboo“ ist der Knaller, und bis eine zweite Staffel inszeniert wird, ist es hoffentlich nur noch eine Frage von kurzer Zeit.
So allerlei grausiges kann man über „Taboo“ lesen, da ist von Kannibalismus die Rede und von Inzest. Stimmt beides nicht (so ganz): gebissen, aber nicht gegessen wird schon mal ein Mensch; und gepoppt wird „nur“ mit der Halbschwester. Allerdings wird ordentlich gevögelt und gemordet; insofern steht „Taboo“ Serien-Größen wie „Game of Thrones“ und „Vikings“ (um mal beim Genre Historienserie zu bleiben) in nichts nach.
Tom Hardy, der die Serie zusammen mit Ridley Scott produzierte, hat nicht nur einen Teil des Budgets aus eigener Tasche aufgebracht, sondern spielt auch die Hauptrolle. Und die hat es in sich: James Delaney ist nicht nur ein skrupelloser Mörder, sondern ein Mörder, der seinen Opfern auch schon mal das Herz herausschneidet; zur Warnung begnügt er sich auch mal nur mit einem Daumen. Er säuft wie ein Loch, bringt außer einem gutturalen Grunzen kaum einen Ton heraus und pflegt auch noch ein paar heidnische Rituale. Und trotzdem: Tom Hardy bringt diesen unsympathischen, menschenfeindlichen Charakter so auf die Leinwand, dass man mit ihm mitfiebert.
Unterstützt wird Hardy dabei von uns Franka Potente als patente (haha.. ) Hure, Jonathan Pryce (u. a. “Game of Thrones”), Michael Kelly („House of Cards“) und Stephen Graham (in "Snatch" und als Al Capone in "Boardwalk Empire").
Die Serie zeigt uns ein London, wie es meiner Meinung nach wohl tatsächlich ausgesehen haben dürfte: die Stadt, mit Ausnahme der Regierungsviertel und der Viertel der Wohlhabenden, ist unglaublich versifft. Selbst in den genannten Bereichen liegt Pferdedung allüberall auf der Straße. Die Gewöhnlichen sind allesamt unglaublich dreckig, weil seit Tagen und Wochen ungewaschen; kein Mensch hat gebleachte und schon gar nicht gerade Zähne, und es gibt kaum befestigte Straßen und Wege.
Hinzu kommt noch, dass „Taboo“ äußerst spannend ist; wie bereits angesprochen ein gerütteltes Maß an (nicht unbedingt anregendem) Sex und Brutalität aufweist und insgesamt sehr komplex ist, so dass man als Zuschauer gespannt auf die nächste Wendung wartet.
Das Bild dieser Staffel von „Taboo“ ist unfassbar gut, da fehlt zur Bildqualität von guten UHDs nicht mehr viel. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst, ist eher mit Grau-, Braun- und Erdtönen versehen und absolut authentisch. Auch UHD-verwöhnte Augen dürften von diesem Bild begeistert sein.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, allerdings ist man als Zuschauer trotzdem von einer steten Surroundkulisse umgeben. In den Kampfszenen rumpelt es ordentlich dynamisch und bassstark. Beeindrucken ist die hervorragende Signalortbarkeit von direktionalen Effekten.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bang! Absoluter Volltreffer. Bislang waren „Vikings“ und „Game of Thrones“ meine Highlights auf dem Sektor Historienserien (ja ja, ich weiß: „Game of Thrones“ zählt als Fantasy..). Diesen beiden hat „Taboo“ aber mal ganz locker den Rang abgelaufen, und die Technik der Blu ist auch noch hervorragend. Ansehen!
Wer hätte das gedacht: dieses Serienkleinod wurde bereits im Januar 2017 im Fernsehen ausgestrahlt und blieb trotzdem komplett unterhalb meines Serienradars. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf die Serie aufmerksam wurde; bin jedoch sehr froh, dass ich es wurde, denn: „Taboo“ ist der Knaller, und bis eine zweite Staffel inszeniert wird, ist es hoffentlich nur noch eine Frage von kurzer Zeit.
So allerlei grausiges kann man über „Taboo“ lesen, da ist von Kannibalismus die Rede und von Inzest. Stimmt beides nicht (so ganz): gebissen, aber nicht gegessen wird schon mal ein Mensch; und gepoppt wird „nur“ mit der Halbschwester. Allerdings wird ordentlich gevögelt und gemordet; insofern steht „Taboo“ Serien-Größen wie „Game of Thrones“ und „Vikings“ (um mal beim Genre Historienserie zu bleiben) in nichts nach.
Tom Hardy, der die Serie zusammen mit Ridley Scott produzierte, hat nicht nur einen Teil des Budgets aus eigener Tasche aufgebracht, sondern spielt auch die Hauptrolle. Und die hat es in sich: James Delaney ist nicht nur ein skrupelloser Mörder, sondern ein Mörder, der seinen Opfern auch schon mal das Herz herausschneidet; zur Warnung begnügt er sich auch mal nur mit einem Daumen. Er säuft wie ein Loch, bringt außer einem gutturalen Grunzen kaum einen Ton heraus und pflegt auch noch ein paar heidnische Rituale. Und trotzdem: Tom Hardy bringt diesen unsympathischen, menschenfeindlichen Charakter so auf die Leinwand, dass man mit ihm mitfiebert.
Unterstützt wird Hardy dabei von uns Franka Potente als patente (haha.. ) Hure, Jonathan Pryce (u. a. “Game of Thrones”), Michael Kelly („House of Cards“) und Stephen Graham (in "Snatch" und als Al Capone in "Boardwalk Empire").
Die Serie zeigt uns ein London, wie es meiner Meinung nach wohl tatsächlich ausgesehen haben dürfte: die Stadt, mit Ausnahme der Regierungsviertel und der Viertel der Wohlhabenden, ist unglaublich versifft. Selbst in den genannten Bereichen liegt Pferdedung allüberall auf der Straße. Die Gewöhnlichen sind allesamt unglaublich dreckig, weil seit Tagen und Wochen ungewaschen; kein Mensch hat gebleachte und schon gar nicht gerade Zähne, und es gibt kaum befestigte Straßen und Wege.
Hinzu kommt noch, dass „Taboo“ äußerst spannend ist; wie bereits angesprochen ein gerütteltes Maß an (nicht unbedingt anregendem) Sex und Brutalität aufweist und insgesamt sehr komplex ist, so dass man als Zuschauer gespannt auf die nächste Wendung wartet.
Das Bild dieser Staffel von „Taboo“ ist unfassbar gut, da fehlt zur Bildqualität von guten UHDs nicht mehr viel. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst, ist eher mit Grau-, Braun- und Erdtönen versehen und absolut authentisch. Auch UHD-verwöhnte Augen dürften von diesem Bild begeistert sein.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, allerdings ist man als Zuschauer trotzdem von einer steten Surroundkulisse umgeben. In den Kampfszenen rumpelt es ordentlich dynamisch und bassstark. Beeindrucken ist die hervorragende Signalortbarkeit von direktionalen Effekten.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bang! Absoluter Volltreffer. Bislang waren „Vikings“ und „Game of Thrones“ meine Highlights auf dem Sektor Historienserien (ja ja, ich weiß: „Game of Thrones“ zählt als Fantasy..). Diesen beiden hat „Taboo“ aber mal ganz locker den Rang abgelaufen, und die Technik der Blu ist auch noch hervorragend. Ansehen!
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 24.12.20 um 12:01
Am 12. Juni 1994 ereignet sich im noblen Brentwood, einem Stadtteil von L. A., ein brutaler Doppelmord: Nicole Brown-Simpson und Ron Goldman werden mit einem Messer regelrecht geschlachtet, so dass Nicole dabei beinahe enthauptet wird. Der Tatort selbst, aber auch der Wagen ihres Ex-Mannes, dessen Schlafzimmer und weitere Örtlichkeiten und Gegenstände sind über und über bedeckt mit Blutspuren, DNA und weiteren Indizien sowie Beweisen, die nur einen Schluss zulassen: O. J. Simpson, zu dessen Anwesen die Polizei wegen häuslicher Gewalt gegen seine damalige Frau Nicole alleine neun Mal gerufen wurde, hat seine jetzige Ex-Frau und den zufällig anwesenden Goldman ermordet. Oder war es doch jemand anderes und Simpson wurde hereingelegt? Das soll nun eine Jury aus Geschworenen befinden..
Die etwas Lebensälteren können sich vielleicht noch daran erinnern: 1994 war der aufsehenerregende Prozess über Wochen in den Medien präsent, und letztendlich wurde O. J. Simpson freigesprochen, obwohl die Beweislast schier erdrückend war. Eine nicht unerhebliche und wahrscheinlich entscheidende Rolle war, dass O. J. als Schwarzer eine Art Football-Nationalheiligtum war, die Geschworenen hauptsächlich Afro-Amerikaner waren und der gewiefte und mit allen Wassern gewaschene Verteidiger ebenfalls schwarz war.
„American Crime Story …“ lässt die eigentliche Tat aus und zeigt dem Zuschauer nur den Tatort für einen kurzen Moment. Auch eine allzu detaillierte akustische Schilderung der Tat oder der tödlichen Wunden unterbleibt; die Kurzserie beschränkt sich ausschließlich auf die zunächst erfolglose, später die erfolgreiche Festnahme Simpsons sowie die Vorbereitung und Durchführung des Prozesses.
Dabei fokussiert die Serie weniger auf O. J. Simpson oder das Verbrechen; sie schildert vielmehr die Vorbereitung und Durchführung des Prozesses durch die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung.
Dabei ist die Serie durch die Bank fesselnd und packend, und obwohl der Ausgang bekannt ist fiebert man doch mit der Staatsanwaltschaft mit. Leider ist es wohl so, dass man in den USA als Winkeladvokat durchaus Erfolg haben kann, wenn man wie gezeigt Zweifel bei eigentlich glasklaren Sachverhalten herbei manipulieren kann.
Die Serie ist regelrecht stargespickt: neben Cuba Gooding Jr. (spielt O. J. Simpson himself. Und ist meines Erachtens nahezu permanent am Overacten) sind noch David Schwimmer („Friends“), Sarah Paulson („Oceans Eight“), Bruce Greenwood und der beinahe bis zur Unkenntlichkeit geliftete John Travolta mit an Bord (vielleicht war es auch nur Maske. Ich hoffe es für ihn..)
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „American Crime Story: The People v. O.J. Simpson“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Auf dieser kleineren Mattscheibe zeigte sich das Bild scharf, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen, dabei zudem noch schön plastisch. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale wesentlich verschlechtern, deshalb: die Höchstwertung wird nur knapp verpasst.
Der in DTS vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch auf der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eine sehr gute Serie, bei der es bei mir jedoch bei der einmaligen Sichtung bleibt.
Die etwas Lebensälteren können sich vielleicht noch daran erinnern: 1994 war der aufsehenerregende Prozess über Wochen in den Medien präsent, und letztendlich wurde O. J. Simpson freigesprochen, obwohl die Beweislast schier erdrückend war. Eine nicht unerhebliche und wahrscheinlich entscheidende Rolle war, dass O. J. als Schwarzer eine Art Football-Nationalheiligtum war, die Geschworenen hauptsächlich Afro-Amerikaner waren und der gewiefte und mit allen Wassern gewaschene Verteidiger ebenfalls schwarz war.
„American Crime Story …“ lässt die eigentliche Tat aus und zeigt dem Zuschauer nur den Tatort für einen kurzen Moment. Auch eine allzu detaillierte akustische Schilderung der Tat oder der tödlichen Wunden unterbleibt; die Kurzserie beschränkt sich ausschließlich auf die zunächst erfolglose, später die erfolgreiche Festnahme Simpsons sowie die Vorbereitung und Durchführung des Prozesses.
Dabei fokussiert die Serie weniger auf O. J. Simpson oder das Verbrechen; sie schildert vielmehr die Vorbereitung und Durchführung des Prozesses durch die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung.
Dabei ist die Serie durch die Bank fesselnd und packend, und obwohl der Ausgang bekannt ist fiebert man doch mit der Staatsanwaltschaft mit. Leider ist es wohl so, dass man in den USA als Winkeladvokat durchaus Erfolg haben kann, wenn man wie gezeigt Zweifel bei eigentlich glasklaren Sachverhalten herbei manipulieren kann.
Die Serie ist regelrecht stargespickt: neben Cuba Gooding Jr. (spielt O. J. Simpson himself. Und ist meines Erachtens nahezu permanent am Overacten) sind noch David Schwimmer („Friends“), Sarah Paulson („Oceans Eight“), Bruce Greenwood und der beinahe bis zur Unkenntlichkeit geliftete John Travolta mit an Bord (vielleicht war es auch nur Maske. Ich hoffe es für ihn..)
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „American Crime Story: The People v. O.J. Simpson“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Auf dieser kleineren Mattscheibe zeigte sich das Bild scharf, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen, dabei zudem noch schön plastisch. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale wesentlich verschlechtern, deshalb: die Höchstwertung wird nur knapp verpasst.
Der in DTS vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch auf der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eine sehr gute Serie, bei der es bei mir jedoch bei der einmaligen Sichtung bleibt.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 23.12.20 um 17:02
England, so etwa im 13. Jahrhundert (oder gar noch früher): der Adelige Sir Robin Locksley ist gerade am Turteln mit seiner holden Maid, als ihn ein Einberufungsbescheid ereilt: er soll an einem Kreuzzug teilnehmen. Als er nach vier Jahren zurückkehrt, wähnen ihn alle tot; und der Sheriff von Nottingham hat seine Besitztümer requiriert. Der Sheriff mit Unterstützung durch seine verblüffend gut ausgerüstete Truppe herrscht nicht nur brutal und gewalttätig, er nimmt die Bevölkerung auch noch bis auf den letzten Penny aus;
um einen besonders perfiden Plan zum Ende zu führen. Also zieht sich Robin Locksley ein Hoodie an, wird zu Robin Hood und soll´s nun richten..
Mal wieder eine Robin Hood-Verfilmung, von denen gab es in den 2000ern alleine drei, ein Musical und eine Serie. Insgesamt wurde das Thema an die zwanzig Mal verfilmt. Robin Hood ist eine der ältesten Legendenfiguren Großbritanniens, und erste schriftliche Erwähnungen datieren bis ins 13. Jahrhundert zurück.
2018 hat sich der bislang durch Serien und -folgen in Erscheinung getretene Regisseur Otto Bathurst des Stoffes angenommen und hat dem etwas antiquierten Stoff einen leider allzu zeitgemäßen Anstrich verpasst. Über weite Strecken hat der Film nichts mehr mit der Legende zu tun, sondern gleicht eher der Verfilmung eines Jump `n`Run-Videospiels á la „Tomb Raider“ oder „Assassin´s Creed“. Bei den Kämpfen hüpfen und springen die Kämpfer in Eastern-/ Kung Fufilm- Manier durch die Szenerie, und wie es zurzeit (leider) Mode ist, muss alles extrem schnell ablaufen. Da reicht es nicht, dass Robin Hood in einer Sekunde drei Pfeile abschießt; nein: da muss es schon eine Art MG-Armbrust geben.
Der Beginn ist zwar ganz nett anzusehen; aber dennoch ist die Stalingrad-Häuserkampfszene mit Pfeil und Bogen beinahe schon grotesk.
Keine einzige Kulisse sieht auch nur annähernd so aus, wie man sich das städtische Mittelalter im Allgemeinen so vorstellt (da ziehe man z. b. das mittelalterliche Paris aus „Das Parfüm“ zum Vergleich heran), eher im Gegenteil: die Gebäude, und hier im Besonderen die Kirche; sehen aus als wären sie vom Set von „Equilibrium“ recycelt worden. Selbst in der Serie "Taboo" ist das London des ausgehenden 18. Jahrhunderts unglaublich versifft, und fast alles starrt vor Dreck. Nicht so im neuen "Robin Hood". Des Sheriffs Truppe ist perfekt ausgerüstet, als wären Rüstungen und Schwerter billig; jeder der sich mit der Materie schon mal befasst hat weiß, dass nur Adelige und Reiche überhaupt Rüstung, Schwert und Pferd besaßen. Der Sheriff selbst hätte in seinem Outfit gleich zu einem Set wechseln können, wo eine Doku über die Gestapo gedreht wird.
Die Minenkulisse (was für eine Art von Mine das sein sollte wüsste ich gerne) scheint bereits in einem „Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“-Film genutzt worden zu sein; zumindest hätte sie da auch gut hineingepasst.
Insgesamt ist „Robin Hood“ flott inszeniert und nicht langweilig, aber eben von vorne bis hinten ein Schmarrn.
Das Bild ist abartig gut; es scheint ein auf einem 8k-Master basierendes echtes 4k zu sein. Das Bild ist zu jeder Zeit perfekt scharf (mit einer Ausnahme: Robin Hood steht vor dem Fenster seines Anwesens und der Hintergrund ist unscharf. Dürfte zoomtechnisch nicht anders machbar gewesen sein), extrem kontraststark und mit einem beinahe schon zu sattem Schwarzwert versehen. Besonders beeindruckend gerieten ein paar Totale von Locksley Manor, wo die UHD ihren Detailreichtum eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS HD MA vor und ist vor allem eins: verblüffend leise. Das alleine kann meines Erachtens nicht zur Abwertung führen, denn wenn man ordentlich am Gas dreht (und ich rede von einer Erhöhung von etwa 12 db), lässt der Track ordentlich die Muskeln spielen. Dann hat man auch ständig Surroundgeräusche sowie Dynamik und Bass satt; und vor allem die auf Stein auftreffenden Armbrustbolzen lassen den Sub ordentlich werkeln.
Mein persönliches Fazit: Wer sich von dem historischen Stoff nicht nur ein wenig, sondern weitestgehend lösen kann mag ja Gefallen an diesem Comic finden. Mir persönlich ist Authentizität lieber, und allzu zeitgemäße Stilmittel haben meiner Meinung nach in einer Historienverfilmung nichts zu suchen. Taron Edgerton und Jamie Foxx schätze ich eigentlich sehr (ersteren besonders in "Eddie the Eagle", "Rocketman" und "Kingsman", letzteren besonders in "Ray", "Kill the Boss", "Operation Kingdom" und "Baby Driver""), aber Geld verdirbt wohl auch den Charakter bei der Wahl von Filmrollen. Da ist mir Ridley Scotts von vielen verrissene Adaption der Legende sehr viel lieber. Muss ich zur Erholung gleich noch mal gucken..
um einen besonders perfiden Plan zum Ende zu führen. Also zieht sich Robin Locksley ein Hoodie an, wird zu Robin Hood und soll´s nun richten..
Mal wieder eine Robin Hood-Verfilmung, von denen gab es in den 2000ern alleine drei, ein Musical und eine Serie. Insgesamt wurde das Thema an die zwanzig Mal verfilmt. Robin Hood ist eine der ältesten Legendenfiguren Großbritanniens, und erste schriftliche Erwähnungen datieren bis ins 13. Jahrhundert zurück.
2018 hat sich der bislang durch Serien und -folgen in Erscheinung getretene Regisseur Otto Bathurst des Stoffes angenommen und hat dem etwas antiquierten Stoff einen leider allzu zeitgemäßen Anstrich verpasst. Über weite Strecken hat der Film nichts mehr mit der Legende zu tun, sondern gleicht eher der Verfilmung eines Jump `n`Run-Videospiels á la „Tomb Raider“ oder „Assassin´s Creed“. Bei den Kämpfen hüpfen und springen die Kämpfer in Eastern-/ Kung Fufilm- Manier durch die Szenerie, und wie es zurzeit (leider) Mode ist, muss alles extrem schnell ablaufen. Da reicht es nicht, dass Robin Hood in einer Sekunde drei Pfeile abschießt; nein: da muss es schon eine Art MG-Armbrust geben.
Der Beginn ist zwar ganz nett anzusehen; aber dennoch ist die Stalingrad-Häuserkampfszene mit Pfeil und Bogen beinahe schon grotesk.
Keine einzige Kulisse sieht auch nur annähernd so aus, wie man sich das städtische Mittelalter im Allgemeinen so vorstellt (da ziehe man z. b. das mittelalterliche Paris aus „Das Parfüm“ zum Vergleich heran), eher im Gegenteil: die Gebäude, und hier im Besonderen die Kirche; sehen aus als wären sie vom Set von „Equilibrium“ recycelt worden. Selbst in der Serie "Taboo" ist das London des ausgehenden 18. Jahrhunderts unglaublich versifft, und fast alles starrt vor Dreck. Nicht so im neuen "Robin Hood". Des Sheriffs Truppe ist perfekt ausgerüstet, als wären Rüstungen und Schwerter billig; jeder der sich mit der Materie schon mal befasst hat weiß, dass nur Adelige und Reiche überhaupt Rüstung, Schwert und Pferd besaßen. Der Sheriff selbst hätte in seinem Outfit gleich zu einem Set wechseln können, wo eine Doku über die Gestapo gedreht wird.
Die Minenkulisse (was für eine Art von Mine das sein sollte wüsste ich gerne) scheint bereits in einem „Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“-Film genutzt worden zu sein; zumindest hätte sie da auch gut hineingepasst.
Insgesamt ist „Robin Hood“ flott inszeniert und nicht langweilig, aber eben von vorne bis hinten ein Schmarrn.
Das Bild ist abartig gut; es scheint ein auf einem 8k-Master basierendes echtes 4k zu sein. Das Bild ist zu jeder Zeit perfekt scharf (mit einer Ausnahme: Robin Hood steht vor dem Fenster seines Anwesens und der Hintergrund ist unscharf. Dürfte zoomtechnisch nicht anders machbar gewesen sein), extrem kontraststark und mit einem beinahe schon zu sattem Schwarzwert versehen. Besonders beeindruckend gerieten ein paar Totale von Locksley Manor, wo die UHD ihren Detailreichtum eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS HD MA vor und ist vor allem eins: verblüffend leise. Das alleine kann meines Erachtens nicht zur Abwertung führen, denn wenn man ordentlich am Gas dreht (und ich rede von einer Erhöhung von etwa 12 db), lässt der Track ordentlich die Muskeln spielen. Dann hat man auch ständig Surroundgeräusche sowie Dynamik und Bass satt; und vor allem die auf Stein auftreffenden Armbrustbolzen lassen den Sub ordentlich werkeln.
Mein persönliches Fazit: Wer sich von dem historischen Stoff nicht nur ein wenig, sondern weitestgehend lösen kann mag ja Gefallen an diesem Comic finden. Mir persönlich ist Authentizität lieber, und allzu zeitgemäße Stilmittel haben meiner Meinung nach in einer Historienverfilmung nichts zu suchen. Taron Edgerton und Jamie Foxx schätze ich eigentlich sehr (ersteren besonders in "Eddie the Eagle", "Rocketman" und "Kingsman", letzteren besonders in "Ray", "Kill the Boss", "Operation Kingdom" und "Baby Driver""), aber Geld verdirbt wohl auch den Charakter bei der Wahl von Filmrollen. Da ist mir Ridley Scotts von vielen verrissene Adaption der Legende sehr viel lieber. Muss ich zur Erholung gleich noch mal gucken..
mit 2
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 20.12.20 um 15:17
Baby ist der beste Fluchtfahrer in einer namenlosen amerikanischen Stadt und fest in den Fängen des eiskalten und skrupellosen Unterwelt-Bosses Doc: dummerweise hat Baby Doc vor Jahren mal ein Auto geklaut, das voller Stoff war. Ergebnis und Siegerehrung: Baby muss für ein Trinkgeld die ständig wechselnden Teams Docs bei Überfällen fahren; den Löwenanteil von Babys Anteil behält Doc. Baby gilt bei vielen der Überfall-"Teams" als leicht verhaltensauffällig, da er ständig In-Ears trägt, eher lethargisch wirkt und vermeintlich nichts von der Außenwelt mitbekommt, doch im Gegenteil: Baby ist hellwach und hochaufmerksam, er hat nur durch ein schlimmes Erlebnis in der Kindheit Tinnitus und übertönt die Ohrgeräusche mit steter Musikberieselung. Als Baby entgegen der Regel die durchgeknallten Bats, Buddy und Darling ein zweites Mal fahren soll, ist dies der Anfang vom Ende (für manche). Seine beginnende Romanze mit der Kellnerin Debbie macht die Sache auch nicht einfacher..
Endlich hat der Drehbuchautor und Regisseur Edgar Wright nach seiner legendären "Cornetto-Trilogie" und dem für mein Empfinden nicht minder gelungenen "Scott Pilgrim" nachgelegt und erneut einen bemerkenswerten Film produziert, der von vielen Kritikern bereits als Meisterwerk bezeichnet wird. Handwerklich betrachtet ist "Baby Driver" auch ein Meisterwerk: es ist beeindruckend, wie in diesem Film Musik und Geschehen synchronisiert wurden, und nahezu in jeder Szene gibt es im Hintergrund etwas zu entdecken, was auf den Soundtrack abgestimmt wurde; sei es nun das Tänzeln Babys zum Sound aus seinem I-Pod und den beinahe beiläufigen Begegnungen und Ausweichbewegungen auf der Straße oder auch die passenden Graffiti oder die Interaktionen anderer Darsteller.
Dennoch muss festgestellt werden, dass "Baby Driver" besonders in den ersten 30 Minuten tatsächlich das Zeug zur Kinolegende hat, danach aber etwas schwächer wird. Der Beginn, in dem der ultracoole Fluchtfahrer während des Überfalls seines Teams im Auto regelrecht tanzt wird nur noch von der unfassbar gut in Szene gesetzten anschließenden ersten Verfolgungsjagd getoppt. Diese Power und diesen Drive erreicht "Baby Driver" im ganzen Film nicht mehr so recht, kaum eine Szene weist nochmals diese Intensität auf. Dennoch bleibt der Streifen rasant und spannend. Jamie Foxx hätte aufgrund seiner mit sichtlichem Spaß vorgetragenen Wahnsinns-Performance den ungleich besseren "Endgegner" abgegeben, dagegen wirkt Jon Hamm fast schon zu normal.
Trotz allem bleibt ein innovativer und ausgefallener Streifen, der sicherlich aus der Masse ähnlicher Filme stark hervorsticht, aber möglicherweise etwas zu stark gehyped wurde.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln, sämtliche Parameter befinden sich im sattgrünen Bereich. Die Schärfe bleibt auch in Mittel- und Hintergründen angenehm hoch, was zu einem recht plastischen Auftritt verhilft. In dunklen Szenen könnte der Kontrast minimal ausgewogener sein, um alle Details in dunklen Bildabschnitten zu bewahren, das war es aber auch schon an Kritik.
Das Bild der UHD hingegen ist eine leichte Enttäuschung. Möglicherweise liegt es daran, dass „Baby Driver“ zu großen Teilen analog gefilmt wurde und deshalb die Schärfe per se etwas geringer ist als bei rein digitalen Aufnahmen, hier teile ich die Ansicht des Reviewers nicht. Klar ist der Kontrast besser und die Farben neutraler und natürlicher, aber die Schärfe bleibt auf Blu-ray-Niveau. Das ist nicht das, was ich mir von einer UHD verspreche. Meine Wertung mag etwas zu niedrig erscheinen und soll als Kontrapunkt zur meiner Meinung nach etwas zu hohen Reviewwertung dienen.
Meines Erachtens lohnt die Anschaffung der UHD gegenüber der sehr guten Blu-ray nicht.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet.
Ob die Veröffentlichung ein Wendecover hat kann ich nicht sagen, war ´ne Videobuster-Leihe. Für die Extras gilt das gleiche, ich schließe mich der Wertung des Reviews an.
Mein persönliches Fazit: bei der zweiten Sichtung hat mir „Baby Driver“ besser gefallen als bei der ersten, auch wenn der Film nach dem extrem starken Beginn sehr leicht abbaut. Trotz dieser marginalen Kritik ist der Film ein innovatives und äußerst unterhaltsames Stück Kino, das mit zeitlichen Abständen immer wieder angesehen werden kann und das neben dem hohen Unterhaltungsfaktor immer wieder neue Fusionen von Soundtrack und Optik bietet. Ich gäbe 8,5 von 10, wenn das ginge, für ein Review würde ich auf 9 Balken aufrunden. Das heißt: gerundete Höchstwertung. „Baby Driver“ ist eine Empfehlung für einen rasanten Thrillerabend.
Endlich hat der Drehbuchautor und Regisseur Edgar Wright nach seiner legendären "Cornetto-Trilogie" und dem für mein Empfinden nicht minder gelungenen "Scott Pilgrim" nachgelegt und erneut einen bemerkenswerten Film produziert, der von vielen Kritikern bereits als Meisterwerk bezeichnet wird. Handwerklich betrachtet ist "Baby Driver" auch ein Meisterwerk: es ist beeindruckend, wie in diesem Film Musik und Geschehen synchronisiert wurden, und nahezu in jeder Szene gibt es im Hintergrund etwas zu entdecken, was auf den Soundtrack abgestimmt wurde; sei es nun das Tänzeln Babys zum Sound aus seinem I-Pod und den beinahe beiläufigen Begegnungen und Ausweichbewegungen auf der Straße oder auch die passenden Graffiti oder die Interaktionen anderer Darsteller.
Dennoch muss festgestellt werden, dass "Baby Driver" besonders in den ersten 30 Minuten tatsächlich das Zeug zur Kinolegende hat, danach aber etwas schwächer wird. Der Beginn, in dem der ultracoole Fluchtfahrer während des Überfalls seines Teams im Auto regelrecht tanzt wird nur noch von der unfassbar gut in Szene gesetzten anschließenden ersten Verfolgungsjagd getoppt. Diese Power und diesen Drive erreicht "Baby Driver" im ganzen Film nicht mehr so recht, kaum eine Szene weist nochmals diese Intensität auf. Dennoch bleibt der Streifen rasant und spannend. Jamie Foxx hätte aufgrund seiner mit sichtlichem Spaß vorgetragenen Wahnsinns-Performance den ungleich besseren "Endgegner" abgegeben, dagegen wirkt Jon Hamm fast schon zu normal.
Trotz allem bleibt ein innovativer und ausgefallener Streifen, der sicherlich aus der Masse ähnlicher Filme stark hervorsticht, aber möglicherweise etwas zu stark gehyped wurde.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln, sämtliche Parameter befinden sich im sattgrünen Bereich. Die Schärfe bleibt auch in Mittel- und Hintergründen angenehm hoch, was zu einem recht plastischen Auftritt verhilft. In dunklen Szenen könnte der Kontrast minimal ausgewogener sein, um alle Details in dunklen Bildabschnitten zu bewahren, das war es aber auch schon an Kritik.
Das Bild der UHD hingegen ist eine leichte Enttäuschung. Möglicherweise liegt es daran, dass „Baby Driver“ zu großen Teilen analog gefilmt wurde und deshalb die Schärfe per se etwas geringer ist als bei rein digitalen Aufnahmen, hier teile ich die Ansicht des Reviewers nicht. Klar ist der Kontrast besser und die Farben neutraler und natürlicher, aber die Schärfe bleibt auf Blu-ray-Niveau. Das ist nicht das, was ich mir von einer UHD verspreche. Meine Wertung mag etwas zu niedrig erscheinen und soll als Kontrapunkt zur meiner Meinung nach etwas zu hohen Reviewwertung dienen.
Meines Erachtens lohnt die Anschaffung der UHD gegenüber der sehr guten Blu-ray nicht.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet.
Ob die Veröffentlichung ein Wendecover hat kann ich nicht sagen, war ´ne Videobuster-Leihe. Für die Extras gilt das gleiche, ich schließe mich der Wertung des Reviews an.
Mein persönliches Fazit: bei der zweiten Sichtung hat mir „Baby Driver“ besser gefallen als bei der ersten, auch wenn der Film nach dem extrem starken Beginn sehr leicht abbaut. Trotz dieser marginalen Kritik ist der Film ein innovatives und äußerst unterhaltsames Stück Kino, das mit zeitlichen Abständen immer wieder angesehen werden kann und das neben dem hohen Unterhaltungsfaktor immer wieder neue Fusionen von Soundtrack und Optik bietet. Ich gäbe 8,5 von 10, wenn das ginge, für ein Review würde ich auf 9 Balken aufrunden. Das heißt: gerundete Höchstwertung. „Baby Driver“ ist eine Empfehlung für einen rasanten Thrillerabend.
mit 5
mit 3
mit 4
mit 4
bewertet am 19.12.20 um 11:26
Kattegat, Island und dieses Mal die heutige Ukraine: Ivar musste nach der Schlacht um Kattegat wie ein geprügelter Hund fliehen und wird nun auf der Seidenstraße von den Rus gefangen genommen. Die Rus sind quasi die osteuropäische Abspaltung der Wikinger, und Ivar und der mindestens genauso skrupellose Prinz Oleg (der eher noch ein paar Latten weniger am Zaun hat wie Ivar) entdecken ihre Gemeinsamkeiten. In Norwegen indes soll ein alleine herrschender König demokratisch gewählt werden, und Björn Eisenseite gilt als Topfavorit, während Lagertha, des Kämpfens müde und wegen einiger Verletzungen deutlich nach links ziehend, ihr Schwert an der Nagel hängt und sich eine seniorengerechte Altersresidenz auf dem Land aufbaut. Doch alles kommt ganz anders: Lagertha muss doch wieder kämpfen, Björn erlebt mehrere Enttäuschungen und die Rus starten eine Invasion in Norwegen..
Was soll man zu „Vikings“ noch groß sagen? Jeder, der die Serie nicht kennt hat was verpasst (ein gewisses Faible für das Genre vorausgesetzt). Auch ohne die damals tragende Figur Ragnar Lothbrok ist die Serie nach wie vor überaus interessant, spannend und besonders in dieser Season mit allerlei verblüffenden Wendungen versehen.
Die gesamte Season steuert auf die große Auseinandersetzung mit den schier übermächtigen Rus zu, die erst in der letzten Folge so richtig durchstartet. Bis dahin müssen Lagertha, Björn und seine Brüder wie gehabt allerlei Intrigen und Ränkespiele überstehen. Lagertha und Hvitserk sollen in dieser Staffel nun ihre prophezeite Bestimmung und ihre schicksalhafte Verbindung erfahren.
Und wieder muss man sich in dieser Staffel von mindestens einer liebgewonnenen Figur verabschieden, der man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte. Von wem? Seht selbst..
Das Bild dieser Staffel von „Vikings“ ist unfassbar gut. Auch die früheren Staffeln waren visuell hervorragend; bei Staffel 6.1 ist keinerlei Bildfehler mehr erkennbar. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst eher mit Erdtönen versehen, ist absolut authentisch. Auch UHD-verwöhnte Augen dürften von diesem Bild begeistert sein. Als Paradebeispiel mögen die Anfangsbilder der ersten Folge dienen, in denen es großartige, wunderschöne und hochdetaillierte Landschaftsaufnahmen entlang der Seidenstraße zu sehen gibt.
Der in Dolby Digital vorliegende deutsche Track ist ebenfalls sehr gut, besonders da er von meinem Receiver mittels Neural-X aufpoliert wird. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In den Kampf- und Schlachtszenen wird der Zuschauer von Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten regelrecht eingehüllt.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Leider kommt diese Season in einer schnöden Amaray; es ist völlig unverständlich warum die Publisher darauf verzichteten, die Staffel verpackungstechnisch an die Vorgänger anzugleichen.
Mein persönliches Fazit: „Vikings“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien. Das Interessante daran ist für mich nicht nur, dass das Gezeigte unglaublich authentisch wirkt, sondern (wenn auch umstritten) historisch zum Teil belegt ist. „Vikings“ war und ist Serienunterhaltung at its best.
Was soll man zu „Vikings“ noch groß sagen? Jeder, der die Serie nicht kennt hat was verpasst (ein gewisses Faible für das Genre vorausgesetzt). Auch ohne die damals tragende Figur Ragnar Lothbrok ist die Serie nach wie vor überaus interessant, spannend und besonders in dieser Season mit allerlei verblüffenden Wendungen versehen.
Die gesamte Season steuert auf die große Auseinandersetzung mit den schier übermächtigen Rus zu, die erst in der letzten Folge so richtig durchstartet. Bis dahin müssen Lagertha, Björn und seine Brüder wie gehabt allerlei Intrigen und Ränkespiele überstehen. Lagertha und Hvitserk sollen in dieser Staffel nun ihre prophezeite Bestimmung und ihre schicksalhafte Verbindung erfahren.
Und wieder muss man sich in dieser Staffel von mindestens einer liebgewonnenen Figur verabschieden, der man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte. Von wem? Seht selbst..
Das Bild dieser Staffel von „Vikings“ ist unfassbar gut. Auch die früheren Staffeln waren visuell hervorragend; bei Staffel 6.1 ist keinerlei Bildfehler mehr erkennbar. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst eher mit Erdtönen versehen, ist absolut authentisch. Auch UHD-verwöhnte Augen dürften von diesem Bild begeistert sein. Als Paradebeispiel mögen die Anfangsbilder der ersten Folge dienen, in denen es großartige, wunderschöne und hochdetaillierte Landschaftsaufnahmen entlang der Seidenstraße zu sehen gibt.
Der in Dolby Digital vorliegende deutsche Track ist ebenfalls sehr gut, besonders da er von meinem Receiver mittels Neural-X aufpoliert wird. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In den Kampf- und Schlachtszenen wird der Zuschauer von Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten regelrecht eingehüllt.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Leider kommt diese Season in einer schnöden Amaray; es ist völlig unverständlich warum die Publisher darauf verzichteten, die Staffel verpackungstechnisch an die Vorgänger anzugleichen.
Mein persönliches Fazit: „Vikings“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien. Das Interessante daran ist für mich nicht nur, dass das Gezeigte unglaublich authentisch wirkt, sondern (wenn auch umstritten) historisch zum Teil belegt ist. „Vikings“ war und ist Serienunterhaltung at its best.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 18.12.20 um 10:27
Staten Island, New York: Scott ist ein Typ, für den das Wort „Loser“ erstmal neu definiert werden muss. Scott ist 24, wohnt noch bei seiner Mutter, hat keinen Schulabschluss, keinen Job und keinerlei Ambitionen, das zu ändern. Scotts Vater, ein Feuerwehrmann, kam bei den Bergungs- und Rettungsarbeiten am 11. September um. Scott hängt den ganzen Tag mit seinen Kumpels ´rum (auch alles Loser) und kifft. Sein Traum ist, ein Tattoo-Restaurant zu eröffnen: ein Restaurant, wo man sich beim Essen tätowieren lassen kann ( schwierig für ihn: kein Geld für die Investition, kein Berufsabschluss als Koch und wirklich null Talent als Tätowierer, wie sein von ihm verhunzter Kumpel bestätigen kann.. Und generell eine absurde Idee). Seine (für ihn viel zu attraktive) beste Freundin steigt (unverständlicher Weise) ab und an mit Scott in die Kiste, will jedoch insgeheim (im Gegensatz zu Scott) mehr (noch unverständlicher). Doch eines Tages werden einige Konstante in seinem Leben zu Variablen, und auch die Mutter hat einen neuen Freund. Ausgerechnet einen Feuerwehrmann..
Dieser Film stammt von Judd Apatow, eigentlich ein Garant für Komödien mit Tiefgang. So viel vorweg: leider hat „The King of Staten Island“ soviel Tiefgang, dass der Film für mein Empfinden ordentlich voll Wasser läuft und ziemlich absäuft.
„The King of Staten Island” liegt wohl die Teil-Biographie des amerikanischen Stand Up-Comedians Pete Davidson zugrunde, der angeblich immer noch im Keller des Hauses seiner Mutter lebt, die meiste Zeit des Tages kifft und dem unglaublicher Weise Affären mit Geräten wie Ariana Grande und Kate Beckinsale nachgesagt werden (dürfte Mitleid gewesen sein..). Den größten Teil des Filmes, bis der neue Freund der Mutter in Scotts Leben tritt, verfolgt „The King of Staten Island“ keinen erkennbaren roten Faden, und erst mit den zunehmenden Filmanteilen des neuen Freundes der Mutter kommt nicht nur Struktur in den Film, sondern auch in Scotts Leben. Insgesamt betrachtet ist „The King of Staten Island“ aber wirklich kein Vergleich zu Apatows Vorgängerfilmen wie „Jungfrau (40), männlich, sucht …“ oder „Beim ersten Mal“. „The King ..“ ist (zu) lang, selten wirklich witzig (sozialkritisch ist der Film schon), und mir persönlich fällt es schwer, zu Typen wie Scott / Pete eine Verbindung herzustellen oder auch nur das Geringste mitfühlen oder verstehen zu können.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Dynamik und Bass kommen genrebedingt selten ins Spiel, und die Surroundkulisse ist verhalten.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe einen Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The King of Staten Island” ist einer der wenigen Filme, den ich nach 10 Minuten am liebsten ausgeschaltet hätte. Trotz dieses Dranges habe ich bis zum Ende durchgehalten. Und wurde nicht belohnt.
Dieser Film stammt von Judd Apatow, eigentlich ein Garant für Komödien mit Tiefgang. So viel vorweg: leider hat „The King of Staten Island“ soviel Tiefgang, dass der Film für mein Empfinden ordentlich voll Wasser läuft und ziemlich absäuft.
„The King of Staten Island” liegt wohl die Teil-Biographie des amerikanischen Stand Up-Comedians Pete Davidson zugrunde, der angeblich immer noch im Keller des Hauses seiner Mutter lebt, die meiste Zeit des Tages kifft und dem unglaublicher Weise Affären mit Geräten wie Ariana Grande und Kate Beckinsale nachgesagt werden (dürfte Mitleid gewesen sein..). Den größten Teil des Filmes, bis der neue Freund der Mutter in Scotts Leben tritt, verfolgt „The King of Staten Island“ keinen erkennbaren roten Faden, und erst mit den zunehmenden Filmanteilen des neuen Freundes der Mutter kommt nicht nur Struktur in den Film, sondern auch in Scotts Leben. Insgesamt betrachtet ist „The King of Staten Island“ aber wirklich kein Vergleich zu Apatows Vorgängerfilmen wie „Jungfrau (40), männlich, sucht …“ oder „Beim ersten Mal“. „The King ..“ ist (zu) lang, selten wirklich witzig (sozialkritisch ist der Film schon), und mir persönlich fällt es schwer, zu Typen wie Scott / Pete eine Verbindung herzustellen oder auch nur das Geringste mitfühlen oder verstehen zu können.
Audiovisuell gibt es bei dieser Blu-ray kaum Anlass zur Klage. Die Parameter der Scheibe liegen alle im grünen Bereich, ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist nur knapp überdurchschnittlich. Dynamik und Bass kommen genrebedingt selten ins Spiel, und die Surroundkulisse ist verhalten.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe einen Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The King of Staten Island” ist einer der wenigen Filme, den ich nach 10 Minuten am liebsten ausgeschaltet hätte. Trotz dieses Dranges habe ich bis zum Ende durchgehalten. Und wurde nicht belohnt.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 14.12.20 um 16:57
Irgendwo im Pazifik: der bislang bekannte Marianengraben ist doch nicht tiefster Punkt der Erde. Darunter befindet sich, unterhalb einer isolierenden Schicht, eine der Menschheit bisher völlig verborgene Welt; wie eine Forschungseinrichtung herausfindet. Bei der ersten Erkundung wird das Tiefsee-U-Boot jedoch von einer zunächst unsichtbaren Kreatur angegriffen und havariert. Also wird der einzige noch lebende Rettungstaucher angeheuert, der in solchen Tiefen erfolgreich operiert hat: Jonas Taylor, der nach einem (sehr ähnlichen) traumatischen Erlebnis die Flossen an den Nagel gehängt hat. Nur die Tatsache, dass seine Ex-Frau ebenfalls an Bord des U-Bootes ist kann Jonas überzeugen, die Bergung anzugehen. Vor Ort stellt er fest, dass ein Megalodon das U-Boot zum Fressen gern hat: ein prähistorischer Hai, gegen den ein Großer Weißer Hai wie ein Guppy wirkt; 20 Meter lang und äußerst gefräßig (kein Wunder bei dem Gewicht). Jonas gelingt die Bergung des U-Bootes und die Rettung der Besatzung, nur um an der Oberfläche festzustellen, dass der Urzeit-Hai ihnen gefolgt ist. Und die asiatischen Küsten sind reich an Nahrung..
Da ist er nun, der Jason Statham-Kracher, extrem gehyped und nach einer literarischen Bestseller-Vorlage gedreht. „Meg“ hatte ich vor Jahren gelesen, dann aber keinen weiteren Roman der Reihe; und die Erinnerung daran ist schon etwas verblasst. Einen Teil des Fazits vorwegnehmend lässt sich jedoch bereits anmerken, dass aus der durchweg ernsten Vorlage ein sehr unterhaltsames Filmchen wurde, das (durchaus nicht immer beabsichtigt) mit augenzwinkerndem Humor aufwartet.
Romanvorlage und Film gleichen sich in so einigen Passagen kaum bis gar nicht, was aber nur wirkliche Liebhaber des Buches stören dürfte. Star des Films ist neben Statham ohnehin das Riesentrumm von Hai, dessen Erscheinen mit einigen gut gelungenen Jump Scares verbunden ist (obwohl man weiß, dass das Vieh gleich auftauchen wird). Für einen Hai-Film geht das ganze erstaunlich unblutig ab, wohl um eine PG-13-Freigabe zu erwirken; wenn man sich jedoch „Der weiße Hai“, „Deep Blue Sea“, „47 Meters Down“ oder „The Shallows“ in Erinnerung ruft: so gory waren die auch nicht. „The Meg“ wirkt nicht nur in den Strandszenen „Piranha“ oft ähnlich.
Die Story ist schlicht: das Vieh wird zufällig entdeckt, gerät an die Oberfläche und die Wissenschaftler stellen schnell fest, dass das Vieh zum Wohle der Nahrungsketten schnellstmöglich in Käpt´n Iglos Jagdgründe geschickt werden muss. So weit, so einfach; und ein Einsprengsel eines hinterfotzigen Sponsors ändert daran auch nichts. Erstaunlicherweise findet das Riesenvieh Geschmack an den für ihn winzig kleinen Menschen; das verhält sich in etwa so so als würde ich pro Mahlzeit einen Panzerwels aus unserem Aquarium verspeisen statt einen angemessen großen Fisch. Da wird ja bei der Jagd mehr Energie verbraucht als bei der Nahrungsaufnahme aufgenommen.. ;-) Die Action dominiert, und die ist recht ordentlich gemacht; spannend ist der Streifen auch und aufgelockert wird die Chose immer wieder durch Sprüche, die zumeist auf Kosten des afro-amerikanischen Technikers gehen.
Natürlich darf man an „Meg“ keine allzu großen Ansprüche an die Logik haben, so wie man insgesamt keine hohen intellektuellen Ansprüche haben sollte. Ein Lebewesen, das einem Lebensraum mit permanentem Druck von 1100 bar angepasst ist sollte eigentlich irgendwann beim Aufstieg platzen wie ein Luftballon; aber „The Meg“ ist Unterhaltungskino und kein „Telekolleg“.
Manche Dialoge sind zum Davonlaufen, die kommen aber selten vor.
Das Bild der Blu-ray ist schon hervorragend. Hier Mängel zu suchen und aufzulisten, hieße winzige Korinthen zu kacken. Besonders die Plastizität fällt unter den nahezu perfekten Parametern positiv ins Auge.
Die UHD ist nahezu perfekt und beeindruckt mit einer teils unfassbaren Plastizität. Die Schärfe ist toll, der Kontrast und der Schwarzwert perfekt. Wenn man überhaupt von Mängeln sprechen kann, dann ist das Bild zu Beginn ab und an sehr hell, was wiederum zu ein paar Überstrahlungen führt. Das allerdings ist alles marginal, das Bild hat Referenzwerte.
Auch der Sound ist, gemessen am Tonformat, recht gut. Ganz so schlecht wie der Reviewer empfinde ich den Sound nicht. Das letzte Quäntchen Räumlichkeit fehlt vielleicht, ansonsten wartet der Track bei entsprechenden Pegeln mit gehörig Bass und Dynamik auf. Wenn man allerdings auf den englischen Atmos-Sound umschaltet, eröffnen sich völlig neue akustische Welten: der Sound ist nicht nur deutlich lauter und voluminöser, er ist auch dynamischer und bassstärker; und natürlich beliefert Atmos auch die Heights mehr als zufriedenstellend. Die Wertung vergebe ich für den deutschen Track.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: „The Meg“ ist ziemlich gelungenes, recht schlichtes Entertainment- und Popcornkino, das über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. „The Meg“ ist durchaus spannend, versucht (nicht immer gelungen) dramatisch zu sein und ist (nicht immer freiwillig, dann ist es am besten) oft ziemlich witzig. Der Film ist für einen kurzweiligen Filmabend bestens geeignet, zumal das Bild fast perfekt ist. Wer allerdings anspruchsvolles Kino mit Hirn á la „Der weiße Hai“ erwartet, ist hier natürlich falsch.
Da ist er nun, der Jason Statham-Kracher, extrem gehyped und nach einer literarischen Bestseller-Vorlage gedreht. „Meg“ hatte ich vor Jahren gelesen, dann aber keinen weiteren Roman der Reihe; und die Erinnerung daran ist schon etwas verblasst. Einen Teil des Fazits vorwegnehmend lässt sich jedoch bereits anmerken, dass aus der durchweg ernsten Vorlage ein sehr unterhaltsames Filmchen wurde, das (durchaus nicht immer beabsichtigt) mit augenzwinkerndem Humor aufwartet.
Romanvorlage und Film gleichen sich in so einigen Passagen kaum bis gar nicht, was aber nur wirkliche Liebhaber des Buches stören dürfte. Star des Films ist neben Statham ohnehin das Riesentrumm von Hai, dessen Erscheinen mit einigen gut gelungenen Jump Scares verbunden ist (obwohl man weiß, dass das Vieh gleich auftauchen wird). Für einen Hai-Film geht das ganze erstaunlich unblutig ab, wohl um eine PG-13-Freigabe zu erwirken; wenn man sich jedoch „Der weiße Hai“, „Deep Blue Sea“, „47 Meters Down“ oder „The Shallows“ in Erinnerung ruft: so gory waren die auch nicht. „The Meg“ wirkt nicht nur in den Strandszenen „Piranha“ oft ähnlich.
Die Story ist schlicht: das Vieh wird zufällig entdeckt, gerät an die Oberfläche und die Wissenschaftler stellen schnell fest, dass das Vieh zum Wohle der Nahrungsketten schnellstmöglich in Käpt´n Iglos Jagdgründe geschickt werden muss. So weit, so einfach; und ein Einsprengsel eines hinterfotzigen Sponsors ändert daran auch nichts. Erstaunlicherweise findet das Riesenvieh Geschmack an den für ihn winzig kleinen Menschen; das verhält sich in etwa so so als würde ich pro Mahlzeit einen Panzerwels aus unserem Aquarium verspeisen statt einen angemessen großen Fisch. Da wird ja bei der Jagd mehr Energie verbraucht als bei der Nahrungsaufnahme aufgenommen.. ;-) Die Action dominiert, und die ist recht ordentlich gemacht; spannend ist der Streifen auch und aufgelockert wird die Chose immer wieder durch Sprüche, die zumeist auf Kosten des afro-amerikanischen Technikers gehen.
Natürlich darf man an „Meg“ keine allzu großen Ansprüche an die Logik haben, so wie man insgesamt keine hohen intellektuellen Ansprüche haben sollte. Ein Lebewesen, das einem Lebensraum mit permanentem Druck von 1100 bar angepasst ist sollte eigentlich irgendwann beim Aufstieg platzen wie ein Luftballon; aber „The Meg“ ist Unterhaltungskino und kein „Telekolleg“.
Manche Dialoge sind zum Davonlaufen, die kommen aber selten vor.
Das Bild der Blu-ray ist schon hervorragend. Hier Mängel zu suchen und aufzulisten, hieße winzige Korinthen zu kacken. Besonders die Plastizität fällt unter den nahezu perfekten Parametern positiv ins Auge.
Die UHD ist nahezu perfekt und beeindruckt mit einer teils unfassbaren Plastizität. Die Schärfe ist toll, der Kontrast und der Schwarzwert perfekt. Wenn man überhaupt von Mängeln sprechen kann, dann ist das Bild zu Beginn ab und an sehr hell, was wiederum zu ein paar Überstrahlungen führt. Das allerdings ist alles marginal, das Bild hat Referenzwerte.
Auch der Sound ist, gemessen am Tonformat, recht gut. Ganz so schlecht wie der Reviewer empfinde ich den Sound nicht. Das letzte Quäntchen Räumlichkeit fehlt vielleicht, ansonsten wartet der Track bei entsprechenden Pegeln mit gehörig Bass und Dynamik auf. Wenn man allerdings auf den englischen Atmos-Sound umschaltet, eröffnen sich völlig neue akustische Welten: der Sound ist nicht nur deutlich lauter und voluminöser, er ist auch dynamischer und bassstärker; und natürlich beliefert Atmos auch die Heights mehr als zufriedenstellend. Die Wertung vergebe ich für den deutschen Track.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: „The Meg“ ist ziemlich gelungenes, recht schlichtes Entertainment- und Popcornkino, das über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. „The Meg“ ist durchaus spannend, versucht (nicht immer gelungen) dramatisch zu sein und ist (nicht immer freiwillig, dann ist es am besten) oft ziemlich witzig. Der Film ist für einen kurzweiligen Filmabend bestens geeignet, zumal das Bild fast perfekt ist. Wer allerdings anspruchsvolles Kino mit Hirn á la „Der weiße Hai“ erwartet, ist hier natürlich falsch.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 12.12.20 um 14:05
Seit 1948 sorgen die Angehörigen der United States Marine Corps Security Guard für die Sicherheit an den amerikanischen Botschaften im Ausland, und Ali Gorski war eine von ihnen. Ali, ehemaliger Gunnery Sergeant, war bei einem Terroranschlag auf den Botschafter dabei (der mit dem Rest der Story nicht das Geringste zu tun hat) und konnte viele Angreifer unschädlich machen, aber letztendlich den schlimmen Ausgang dieses Vorfalls nicht verhindern. Ali wurde mit dem Silver Star ausgezeichnet, hat sich PTBS geholt (hat auch, bis auf ein paar Flashbacks, nichts mehr mit dem Film zu tun) und das Marine Corps verlassen. Alis Onkel, ebenfalls Veteran, verschafft ihr einen Job als Pförtner eines Upper Class-Wohnhauses in New York, und in das dringen bald Gangster ein, um Kunstwerke zu stehlen. Die haben allerdings nicht mit einem Ex-Marine an der Pforte gerechnet..
„The Doorman“ ist im Prinzip nur eine Variante des „Stirb langsam“-Themas: in einer abgeriegelten Location (ob nun Hochhaus, Zug, Flugzeug oder auch mal ein Eishockey- oder Fußballstadion) muss ein Cop / Militärangehöriger / Ex-Militär gegen übermächtige Gangster, gerne sehr viele mit jeder Menge Waffen, bestehen und die Ordnung wiederherstellen. Auch die Tatsache, dass John McClane dieses Mal von einer Frau gespielt wird ist nur bei den „Die Hard“-Klonen neu: in „Salt“ oder „Atomic Blonde“ haben ebenfalls Frauen den Männern ordentlich was auf die Zwölf gegeben. Insofern ist „The Doorman“ ein C-Reißer von der Stange, der seinen Bekanntheitsgrad wohl nur dem Namen Jean Reno zu verdanken hat.
Erwähnenswert sei jedoch, dass Ruby Rose vor einiger Zeit in den Medien präsent war, weil sie bei über 1,70 Körpergröße nur noch 44 Kilo wog. Im Film ist sie nicht dürr, sondern nur sehr schlank (wenn ihr nicht ein paar Pfund in der Nachbearbeitung draufgepackt wurden), und wie schon eben bei „Salt“,„Atomic Blonde“ oder „Anna“ stört mich schon ein wenig, wenn diese schlanken (manche davon sogar dürren) Frauen deutlich schwerere und zum Teil kampferprobte Männer verkloppen, gerne auch mehrere auf einmal, die allesamt brav darauf warten bis sie an der Reihe sind, von ihr weggemacht zu werden. Ali rennt öfter mal einen Flur entlang, ohne die Möglichkeit nach links oder rechts ausweichen zu können: trotzdem trifft kein einziger Schütze. Wenigstens sieht das Mädel nicht so nach Wachsfigur aus wie in "The Meg". Und: kein gut ausgebildeter Pistolenschütze schießt einhändig. So was macht man nur bei Olympia mit kleinkalibrigen Sportpistolen.
Schauspielerisches Highlight (wenn man in diesem Falle von Highlight sprechen kann) ist nicht etwa Jean Reno, sondern eher Aksel Hennie.
Das Bild ist qualitativ so, dass sich die Mehrausgabe für die UHD eigentlich nicht lohnt. Kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, einen richtigen 4k-Wow!-Moment zu erleben Das Bild ist zwar scharf, aber nicht 4k-scharf. Die restlichen Parameter gehen in Ordnung, aber mehr nicht. 4 Balken ist schon ziemlich wohlwollend, gemessen an UHD-Standards.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS HD MA vor und ist vor allem eins: ziemlich leise. Wenn man den Poti weiter nach rechts dreht, lässt der Track schon die Muskeln spielen, aber man merkt den Muskeln an, dass das Training fehlt.. Surroundgeräusche sowie Dynamik und Bass sind dann zwar vorhanden, aber alles geht besser.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: nicht der Rede wert, muss kein Mensch gesehen haben.
„The Doorman“ ist im Prinzip nur eine Variante des „Stirb langsam“-Themas: in einer abgeriegelten Location (ob nun Hochhaus, Zug, Flugzeug oder auch mal ein Eishockey- oder Fußballstadion) muss ein Cop / Militärangehöriger / Ex-Militär gegen übermächtige Gangster, gerne sehr viele mit jeder Menge Waffen, bestehen und die Ordnung wiederherstellen. Auch die Tatsache, dass John McClane dieses Mal von einer Frau gespielt wird ist nur bei den „Die Hard“-Klonen neu: in „Salt“ oder „Atomic Blonde“ haben ebenfalls Frauen den Männern ordentlich was auf die Zwölf gegeben. Insofern ist „The Doorman“ ein C-Reißer von der Stange, der seinen Bekanntheitsgrad wohl nur dem Namen Jean Reno zu verdanken hat.
Erwähnenswert sei jedoch, dass Ruby Rose vor einiger Zeit in den Medien präsent war, weil sie bei über 1,70 Körpergröße nur noch 44 Kilo wog. Im Film ist sie nicht dürr, sondern nur sehr schlank (wenn ihr nicht ein paar Pfund in der Nachbearbeitung draufgepackt wurden), und wie schon eben bei „Salt“,„Atomic Blonde“ oder „Anna“ stört mich schon ein wenig, wenn diese schlanken (manche davon sogar dürren) Frauen deutlich schwerere und zum Teil kampferprobte Männer verkloppen, gerne auch mehrere auf einmal, die allesamt brav darauf warten bis sie an der Reihe sind, von ihr weggemacht zu werden. Ali rennt öfter mal einen Flur entlang, ohne die Möglichkeit nach links oder rechts ausweichen zu können: trotzdem trifft kein einziger Schütze. Wenigstens sieht das Mädel nicht so nach Wachsfigur aus wie in "The Meg". Und: kein gut ausgebildeter Pistolenschütze schießt einhändig. So was macht man nur bei Olympia mit kleinkalibrigen Sportpistolen.
Schauspielerisches Highlight (wenn man in diesem Falle von Highlight sprechen kann) ist nicht etwa Jean Reno, sondern eher Aksel Hennie.
Das Bild ist qualitativ so, dass sich die Mehrausgabe für die UHD eigentlich nicht lohnt. Kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, einen richtigen 4k-Wow!-Moment zu erleben Das Bild ist zwar scharf, aber nicht 4k-scharf. Die restlichen Parameter gehen in Ordnung, aber mehr nicht. 4 Balken ist schon ziemlich wohlwollend, gemessen an UHD-Standards.
Der deutsche Track liegt „nur“ in DTS HD MA vor und ist vor allem eins: ziemlich leise. Wenn man den Poti weiter nach rechts dreht, lässt der Track schon die Muskeln spielen, aber man merkt den Muskeln an, dass das Training fehlt.. Surroundgeräusche sowie Dynamik und Bass sind dann zwar vorhanden, aber alles geht besser.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: nicht der Rede wert, muss kein Mensch gesehen haben.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 10.12.20 um 18:02
Nordamerika, so San Francisco die Ecke: Cecilia; “C” genannt, schafft es endlich, aus der mit Überwachungskameras und allerlei anderen Technikgadgets gespickten Luxusvilla ihres Lebensgefährten Adrian zu fliehen. Adrian ist nicht nur eine international anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Optik, sondern auch noch ein Kontrollfreak und Frauenschläger. Nach zwei Wochen ständiger Angst wird C eröffnet, dass Adrian sich das Leben genommen und ihr 5 Millionen Dollar vererbt hat. C, zwischenzeitlich bei einem befreundeten Cop untergekommen, beginnt nach einer Weile aufgrund von einigen unerklärlichen Vorgängen zu vermuten, dass Adrian vielleicht doch nicht tot ist..
Diesem wie auch diversen anderen Filmen mit gleichem oder ähnlichem Titel liegt ein Roman von H. G. Wells aus dem Jahre 1897 zugrunde. Mit diesem Roman hat Leigh Wannells („Saw“, „Insidious“) Film im Großen und Ganzen eigentlich nur noch den Titel gemein. Wannell verpasste dem Stoff eine ordentliche Frischzellenkur und schuf einen höchst unterhaltsamen Thriller (als Horror würde ich persönlich den Film nicht bezeichnen). Natürlich lebt der Film davon, dass man den Bösewicht eben nicht sieht und so dessen Taten abrupt und unvorhersehbar geschehen, aber das war beispielsweise bei „Hollow Man“ ähnlich. Dennoch platziert der Regisseur einige durchaus gelungene Jump Scares, und ein paar Hinweise auf die Anwesenheit eines weiteren, nicht sichtbaren Menschen wie Fußabdrücke im Teppichboden, eine Bettdecke, die sich nicht vom Boden aufheben lässt und ähnliches lassen den Schrecken der Hauptdarstellerin durchaus mitfühlen.
Für mich persönlich war die erste Stunde des mit über 2 Stunden ungewöhnlich langen „Horror“-Thrillers die bessere, da hier weitaus subtiler und dafür umso effektiver mit den Ängsten des Zuschauers gespielt wird. In der zweiten Hälfte wird zwar die Spannungsschraube ordentlich angedreht, allerdings passiert dies mit beinahe schon herkömmlichen Actionthriller-Elementen.
Elizabeth Moss zeigt wie in „The Handmaids Tale“ nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern auch, dass sie qualitativ zu den ganz Großen in Hollywood zählt.
Das Bild ist qualitativ so, dass sich die Mehrausgabe für die UHD eigentlich nicht lohnt. Ein einziges Mal hatte ich das Gefühl, einen richtigen 4k-Wow!-Moment zu erleben: als Elizabeths Taschenlampe bei ihrer Flucht die Bäume streift, ist alles perfekt scharf, ausgewogen kontrastiert und sattschwarz. Diese Qualität erreicht das Bild im ganzen Film nicht mehr. Manchmal sind ziemliche Unschärfen augenscheinlich; und z. B. in der Luxusvilla wirkt der Kontrast am Anfang des Filmes so schwach, dass das Bild beinahe schon milchig wirkt. 7 Punkte gäbe ich dem Bild in einem Review, hier runde ich auf.
Der auch in Deutsch in Atmos vorliegende Sound ist allerdings der Knaller. Bereits bei dem unheilvollen Score kommt so einiges über die Heights, und generell ist der Track sehr räumlich. Bass und Dynamik könnten stärker ausgeprägt sein, das allerdings ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Beeindruckend sind auch ein paar direktionale Effekte; wobei nicht alles, was akustisch von oben kommt auch visuell aus dieser Richtung stammt.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: „Der Unsichtbare“ ist ein kleiner fieser Thriller, der über die gesamte Laufzeit zu packen und zu fesseln weiß und mit der Angst des Menschen vor dem nicht sichtbaren spielt (Kernenergie und und die Angst vor Virus- oder Bakerienkrankheiten gehören da wohl mit dazu..). Ein Horrorthriller ist es für mich nicht recht, auch (aber nicht nur) weil die blutigen Szenen eher Mangelware sind. Dennoch: eine Empfehlung für alle Thriller- und „Grusel“-Filmfans.
Diesem wie auch diversen anderen Filmen mit gleichem oder ähnlichem Titel liegt ein Roman von H. G. Wells aus dem Jahre 1897 zugrunde. Mit diesem Roman hat Leigh Wannells („Saw“, „Insidious“) Film im Großen und Ganzen eigentlich nur noch den Titel gemein. Wannell verpasste dem Stoff eine ordentliche Frischzellenkur und schuf einen höchst unterhaltsamen Thriller (als Horror würde ich persönlich den Film nicht bezeichnen). Natürlich lebt der Film davon, dass man den Bösewicht eben nicht sieht und so dessen Taten abrupt und unvorhersehbar geschehen, aber das war beispielsweise bei „Hollow Man“ ähnlich. Dennoch platziert der Regisseur einige durchaus gelungene Jump Scares, und ein paar Hinweise auf die Anwesenheit eines weiteren, nicht sichtbaren Menschen wie Fußabdrücke im Teppichboden, eine Bettdecke, die sich nicht vom Boden aufheben lässt und ähnliches lassen den Schrecken der Hauptdarstellerin durchaus mitfühlen.
Für mich persönlich war die erste Stunde des mit über 2 Stunden ungewöhnlich langen „Horror“-Thrillers die bessere, da hier weitaus subtiler und dafür umso effektiver mit den Ängsten des Zuschauers gespielt wird. In der zweiten Hälfte wird zwar die Spannungsschraube ordentlich angedreht, allerdings passiert dies mit beinahe schon herkömmlichen Actionthriller-Elementen.
Elizabeth Moss zeigt wie in „The Handmaids Tale“ nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern auch, dass sie qualitativ zu den ganz Großen in Hollywood zählt.
Das Bild ist qualitativ so, dass sich die Mehrausgabe für die UHD eigentlich nicht lohnt. Ein einziges Mal hatte ich das Gefühl, einen richtigen 4k-Wow!-Moment zu erleben: als Elizabeths Taschenlampe bei ihrer Flucht die Bäume streift, ist alles perfekt scharf, ausgewogen kontrastiert und sattschwarz. Diese Qualität erreicht das Bild im ganzen Film nicht mehr. Manchmal sind ziemliche Unschärfen augenscheinlich; und z. B. in der Luxusvilla wirkt der Kontrast am Anfang des Filmes so schwach, dass das Bild beinahe schon milchig wirkt. 7 Punkte gäbe ich dem Bild in einem Review, hier runde ich auf.
Der auch in Deutsch in Atmos vorliegende Sound ist allerdings der Knaller. Bereits bei dem unheilvollen Score kommt so einiges über die Heights, und generell ist der Track sehr räumlich. Bass und Dynamik könnten stärker ausgeprägt sein, das allerdings ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Beeindruckend sind auch ein paar direktionale Effekte; wobei nicht alles, was akustisch von oben kommt auch visuell aus dieser Richtung stammt.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: „Der Unsichtbare“ ist ein kleiner fieser Thriller, der über die gesamte Laufzeit zu packen und zu fesseln weiß und mit der Angst des Menschen vor dem nicht sichtbaren spielt (Kernenergie und und die Angst vor Virus- oder Bakerienkrankheiten gehören da wohl mit dazu..). Ein Horrorthriller ist es für mich nicht recht, auch (aber nicht nur) weil die blutigen Szenen eher Mangelware sind. Dennoch: eine Empfehlung für alle Thriller- und „Grusel“-Filmfans.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 06.12.20 um 18:39
1868, Nevada: der amerikanische Bürgerkrieg ist noch nicht so lange vorbei, als ein zunächst namenloser Trapper mitten in den verschneiten Bergen angeschossen wird. Der Trapper kann zwar fliehen, wird aber unbarmherzig von vier Männern verfolgt: einer hat mit ihm noch eine Rechnung aus der Kriegsvergangenheit offen, während die anderen zur Unterstützung dazu gemietet wurden. Doch der Trapper ist zäh und wehrhaft...
So einfach und mit wenigen Worten ist die Story von „Seraphim Falls“ zu schildern; denn dieser Western ist im Prinzip eine entschleunigte Verfolgungsjagd; zumeist zu Pferd, aber ab und an auch nur zu Fuß. Erst spät erfährt der Zuschauer, worum es eigentlich geht, und so schlägt das Gunstpendel zunächst Richtung Pierce Brosnans Charakter aus, da Liam Neesons Figur in der Interaktion mit seinen Helfern nicht gerade einen Sympathieträger darstellt.
„Seraphim Falls“ ist in der ersten Hälfte spannend, was in der zweiten Hälfte etwas nachlässt; das allerdings schmälert den Unterhaltungswert des Film so gut wie gar nicht. Der Film wirkt äußerst authentisch und ist gespickt mit vielen tollen Naturaufnahmen, ist dabei bisweilen ziemlich brutal und lässt den Zuschauer hautnah miterleben, welch harte Zeit das seinerzeit war: das Leben war hart und karg, und das sieht man jedermann und -frau auch an. Kaum jemand ist freundlich, alle wirken verbissen und niedergeschlagen. Und ungewaschen.. Die Wahrscheinlichkeit, damals getötet oder mindestens bestohlen oder ausgeraubt zu werden war jederzeit wohl deutlich höher, als in irgendeiner Form Hilfe erwarten zu können, denn ein Menschenleben zählte nicht viel. Pierce Brosnan ist wie in der Serie „The Son“ meilenweit entfernt vom Martini schlürfenden britischen Edelspion, trägt zusammen mit Neeson den Film spielend und zeigt einmal mehr die breite Facette seines schauspielerischen Könnens. Schön war es auch, mal wieder Michael Wyncott auf der Mattscheibe zu sehen (als Geisha-Bot war er ja in "Ghost in the Shell" nicht als er selbst erkennbar ): Wyncott ist immer wieder ein toller Bad Guy.
Nun habe ich in letzter Zeit fast ausschließlich UHDs gesehen und musste ich erst mal wieder an das „schlechtere“ Bild gewöhnen. Und schlecht ist das Bild nun wirklich nicht, aber die Bildqualität ist recht wechselhaft. Während der Kontrast und der Schwarzwert recht gut sind, ist das Bild nicht während der gesamten Laufzeit scharf. Ein paar verblüffend unscharfe Takes treten auf, denen Fokussierungsfehler zugrunde liegen dürften. Manche Mittelgründe sind hervorragend scharf und nicht weit von 4k entfernt, dann wieder regelrecht weich. Korn ist stets präsent, allerdings unauffällig und wenig störend. Ein Mal fiel mir ein unruhiger Bildstand in einem kleingemusterten Hintergrund auf.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Track ist ziemlich unspektakulär; Bass, Dynamik und direktionale Effekte sind zwar vorhanden, aber tatsächlich eher verhalten. Für 4 Balken langt´s mit Ach und Krach.
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich vergebe zunächst mal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: „Seraphim Falls“ ist im besten Sinne ein Neo-Western, und zwar ein guter. Der Streifen ist schnörkellos und geradlinig inszeniert und verfolgt Liam Neeson auf seinem gnadenlosen Rachefeldzug auf der Jagd nach Pierce Brosnan, nicht ohne eine Scheinspur zu legen bis zur Aufklärung des Auslösers. Eine Empfehlung für Western-Fans.
So einfach und mit wenigen Worten ist die Story von „Seraphim Falls“ zu schildern; denn dieser Western ist im Prinzip eine entschleunigte Verfolgungsjagd; zumeist zu Pferd, aber ab und an auch nur zu Fuß. Erst spät erfährt der Zuschauer, worum es eigentlich geht, und so schlägt das Gunstpendel zunächst Richtung Pierce Brosnans Charakter aus, da Liam Neesons Figur in der Interaktion mit seinen Helfern nicht gerade einen Sympathieträger darstellt.
„Seraphim Falls“ ist in der ersten Hälfte spannend, was in der zweiten Hälfte etwas nachlässt; das allerdings schmälert den Unterhaltungswert des Film so gut wie gar nicht. Der Film wirkt äußerst authentisch und ist gespickt mit vielen tollen Naturaufnahmen, ist dabei bisweilen ziemlich brutal und lässt den Zuschauer hautnah miterleben, welch harte Zeit das seinerzeit war: das Leben war hart und karg, und das sieht man jedermann und -frau auch an. Kaum jemand ist freundlich, alle wirken verbissen und niedergeschlagen. Und ungewaschen.. Die Wahrscheinlichkeit, damals getötet oder mindestens bestohlen oder ausgeraubt zu werden war jederzeit wohl deutlich höher, als in irgendeiner Form Hilfe erwarten zu können, denn ein Menschenleben zählte nicht viel. Pierce Brosnan ist wie in der Serie „The Son“ meilenweit entfernt vom Martini schlürfenden britischen Edelspion, trägt zusammen mit Neeson den Film spielend und zeigt einmal mehr die breite Facette seines schauspielerischen Könnens. Schön war es auch, mal wieder Michael Wyncott auf der Mattscheibe zu sehen (als Geisha-Bot war er ja in "Ghost in the Shell" nicht als er selbst erkennbar ): Wyncott ist immer wieder ein toller Bad Guy.
Nun habe ich in letzter Zeit fast ausschließlich UHDs gesehen und musste ich erst mal wieder an das „schlechtere“ Bild gewöhnen. Und schlecht ist das Bild nun wirklich nicht, aber die Bildqualität ist recht wechselhaft. Während der Kontrast und der Schwarzwert recht gut sind, ist das Bild nicht während der gesamten Laufzeit scharf. Ein paar verblüffend unscharfe Takes treten auf, denen Fokussierungsfehler zugrunde liegen dürften. Manche Mittelgründe sind hervorragend scharf und nicht weit von 4k entfernt, dann wieder regelrecht weich. Korn ist stets präsent, allerdings unauffällig und wenig störend. Ein Mal fiel mir ein unruhiger Bildstand in einem kleingemusterten Hintergrund auf.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Track ist ziemlich unspektakulär; Bass, Dynamik und direktionale Effekte sind zwar vorhanden, aber tatsächlich eher verhalten. Für 4 Balken langt´s mit Ach und Krach.
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich vergebe zunächst mal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: „Seraphim Falls“ ist im besten Sinne ein Neo-Western, und zwar ein guter. Der Streifen ist schnörkellos und geradlinig inszeniert und verfolgt Liam Neeson auf seinem gnadenlosen Rachefeldzug auf der Jagd nach Pierce Brosnan, nicht ohne eine Scheinspur zu legen bis zur Aufklärung des Auslösers. Eine Empfehlung für Western-Fans.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.12.20 um 15:33
1982 ereignet sich über Johannesburg nicht eine, sondern DIE Sensation: ausgerechnet über der südafrikanischen Millionenmetropole sinkt ein Raumschiff herab und verharrt einige hundert Meter über dem Erdboden. Nachdem sich drei Monate rein gar nichts tut, bahnen sich Menschen einen Weg ins Schiff. Darin befinden sich etwa eine Million Angehörige einer außerirdischen, insektoiden Rasse, die nun in J-Burg in einem Township angesiedelt werden. Da sich in den Jahren immer mehr Spannungen zwischen Menschen und den abfällig „Shrimps“ genannten Aliens entwickelt haben plant die Regierung, die Gestrandeten in ein Township weit außerhalb von Johannesburg umzusiedeln. Die Regierungsorganisation MNU, eine Art Ministerium für außerirische Angelegenheiten, beauftragt den höheren Beamten Wikus van de Werwe mit der Bekanntmachung der Umsiedlung im Township. Das Team wird dabei von Reportern begleitet, die die Aktionen für das Fernsehen festhalten. Wie zu erwarten reagieren die Aliens eher mürrisch und unfroh auf die Kunde der Zwangsumsiedlung..
2009 landete der Südafrikaner Neil Bloomkamp mit Unterstützung von niemand geringerem als Peter Jackson den Überraschungshit „District 9“, der ihm und dem Hauptdarsteller des Films Sharlto Copley sämtliche Türen im Filmbusiness öffnete. Bloomberg konnte mit „Elysium“ und „Chappie“ nachlegen (und mit Matt Damon, Jodie Foster, Dev Patel, Hugh Jackman und Sgourney Weaver schon mal Weltstars casten), während Sharlto Copley immer mal wieder in Hollywood-Filmen auftauchte; der allerdings seit seinen Auftritten in „Free Fire“ und „Gringo“ nicht mehr zu sehen war.
Ein Film über eine Alien-Landung in Südafrika, dazu von einem Südafrikaner gedreht und es geht um verschiedene Rassen in Townships? „District 9“ ist natürlich eine Parabel, und zwar auf Rassismus im Allgemeinen und die Apartheid im Besonderen. Bloomkamp führt dem Zuschauer vor Augen, was passieren kann wenn Menschen anderer Herkunft, Rasse, Hautfarbe oder anderen Glaubens in irgendeiner Form unterdrückt werden: Ausweglosigkeit führt zu Wut und Hass, und Wut und Hass führen zu Gewalt. Seinerzeit war der Film natürlich ein Gleichnis auf die Zustände in Südafrika während der Apartheid, und dennoch könnte die Botschaft kaum aktueller sein. Hinzu kommt noch, dass „District 9“ spannend und actionreich inszeniert ist und ein gerüttelt Maß an Brutalität aufweist. Die „Shrimps“ sind, gemessen am Budget, mehr als ansehnlich und allesamt Meisterwerke von Maskenbildnern.
Das Bild ist die meiste Zeit sehr gut, obwohl eine objektive Wertung nicht so einfach ist. „District 9“ wurde mit verschiedensten Kameras aufgezeichnet, um dem ganzen einen möglichst authentischen, semi-dokumentarischen Look zu verpassen. Eingangs ist der Kontrast etwas zu hoch und die Ausleuchtung zu stark, das dürfte beabsichtigt sein und legt sich später. Während der Actionszenen wird ausgiebig die Wackelkamera genutzt, was zum einen zu einem intensivierten Miterleben führt, andererseits aber eben unübersichtlich ist. Im Durchschnitt ist die UHD des Films sehr gut, aber nicht hervorragend.
Das gleiche gilt für den Sound. Der ist gut, aber nicht sehr gut; unverständlicherweise wurde das Tonformat auf der Scheibe mit dem potenziell besseren Bild downgegradet: während der Track auf der Blu ins DTS HD MA vorlag, muss sich der Konsument bei der UHD mit Dolby Digital zufriedengeben. Der Track müht sich redlich, ist aber ein Stück von Bestnoten entfernt.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: „District 9“ war seinerzeit ein Meilenstein des Science Fiction und brachte frischen Wind ins Genre. Für mich ist der Film bereits ein Neo-Klassiker, endlich mal wieder Science Fiction mit Hirn, ganz weit abseits von Laserschwert-Gewirbel und Weltraumschlachten. Den kann man sich immer wieder anschauen.
2009 landete der Südafrikaner Neil Bloomkamp mit Unterstützung von niemand geringerem als Peter Jackson den Überraschungshit „District 9“, der ihm und dem Hauptdarsteller des Films Sharlto Copley sämtliche Türen im Filmbusiness öffnete. Bloomberg konnte mit „Elysium“ und „Chappie“ nachlegen (und mit Matt Damon, Jodie Foster, Dev Patel, Hugh Jackman und Sgourney Weaver schon mal Weltstars casten), während Sharlto Copley immer mal wieder in Hollywood-Filmen auftauchte; der allerdings seit seinen Auftritten in „Free Fire“ und „Gringo“ nicht mehr zu sehen war.
Ein Film über eine Alien-Landung in Südafrika, dazu von einem Südafrikaner gedreht und es geht um verschiedene Rassen in Townships? „District 9“ ist natürlich eine Parabel, und zwar auf Rassismus im Allgemeinen und die Apartheid im Besonderen. Bloomkamp führt dem Zuschauer vor Augen, was passieren kann wenn Menschen anderer Herkunft, Rasse, Hautfarbe oder anderen Glaubens in irgendeiner Form unterdrückt werden: Ausweglosigkeit führt zu Wut und Hass, und Wut und Hass führen zu Gewalt. Seinerzeit war der Film natürlich ein Gleichnis auf die Zustände in Südafrika während der Apartheid, und dennoch könnte die Botschaft kaum aktueller sein. Hinzu kommt noch, dass „District 9“ spannend und actionreich inszeniert ist und ein gerüttelt Maß an Brutalität aufweist. Die „Shrimps“ sind, gemessen am Budget, mehr als ansehnlich und allesamt Meisterwerke von Maskenbildnern.
Das Bild ist die meiste Zeit sehr gut, obwohl eine objektive Wertung nicht so einfach ist. „District 9“ wurde mit verschiedensten Kameras aufgezeichnet, um dem ganzen einen möglichst authentischen, semi-dokumentarischen Look zu verpassen. Eingangs ist der Kontrast etwas zu hoch und die Ausleuchtung zu stark, das dürfte beabsichtigt sein und legt sich später. Während der Actionszenen wird ausgiebig die Wackelkamera genutzt, was zum einen zu einem intensivierten Miterleben führt, andererseits aber eben unübersichtlich ist. Im Durchschnitt ist die UHD des Films sehr gut, aber nicht hervorragend.
Das gleiche gilt für den Sound. Der ist gut, aber nicht sehr gut; unverständlicherweise wurde das Tonformat auf der Scheibe mit dem potenziell besseren Bild downgegradet: während der Track auf der Blu ins DTS HD MA vorlag, muss sich der Konsument bei der UHD mit Dolby Digital zufriedengeben. Der Track müht sich redlich, ist aber ein Stück von Bestnoten entfernt.
Extras: nicht gesehen.
Mein persönliches Fazit: „District 9“ war seinerzeit ein Meilenstein des Science Fiction und brachte frischen Wind ins Genre. Für mich ist der Film bereits ein Neo-Klassiker, endlich mal wieder Science Fiction mit Hirn, ganz weit abseits von Laserschwert-Gewirbel und Weltraumschlachten. Den kann man sich immer wieder anschauen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 30.11.20 um 17:31
England, im Jahre 1199: nach Jahren im Krieg während des dritten Kreuzzuges kehrt der Bogenschütze Robin Longstride in die Heimat zurück, nachdem Richard Löwenherz bei der Belagerung der Burg Chalus tödlich verwundet wurde und sich das Heer auflöste. Eher durch Zufall gerät Robin mit seinem kleinen Trupp an die Krone des Königs, die der Königsmutter von Robin Locksley zurückgebracht werden soll. Longstride kommt auf eine aberwitzige Idee: Locksley ist tot, aber keiner weiß es. Wieso sich nicht als Robin Locksley ausgeben? Porträtphotos waren damals selten, und den echten Locksley dürfte am königlichen Hofe keiner kennen. Gesagt, getan; und Longstride kehrt danach als Locksley auf dessen Besitz in Nottingham zu seiner „Gattin“ und zu seinem „Vater“ zurück. Doch die Zeiten sollen nicht lange friedlich bleiben, denn des neuen Königs John treuester Vasall Godfrey schmiedet perfide Pläne..
Wenn Ridley Scott Filme dreht, kehrt er immer wieder zu seinen beiden Lieblingsgenres zurück: immer wieder mal zur Science Fiction (gerne mit Horror-Touch) wie bei „Alien“, „Blade Runner“; „Prometheus“, „Der Marsianer“ oder „Alien: Covenant“; und immer wieder mal zu Kostümschinken (wie bei „Gladiator“ oder „1492“). Wenn Scott einen Historienfilm dreht, dann wird da nicht nur ungeheuer authentisch vorgegangen; es handelt sich in aller Regel auch um Geschichten um belegte historische Figuren oder Ereignisse. Ob es nun Cäsar Marcus Antonius und den späteren Cäsar Commodus in „Gladiator“, König Balduin und Sal hud Din in „Königreich der Himmel“ oder eben König Richard Löwenherz hier in „Robin Hood“ handelt: stets sind Zeiten recht akkurat, und die interagierenden Personen um den meist fiktiven zentralen Charakter hat es tatsächlich gegeben. Robin Hood ist eine der ältesten englischen Legendenfiguren und findet urkundliche Erwähnung bereits vor dem 10. Jahrhundert, allerdings war dies seinerzeit noch Bezeichnung für allerlei Kroppzeug. Sir Ridley Scott erzählt hier seine ganz eigene Version und damit quasi ein Prequel zu den meisten existierenden Robin Hood-Verfilmungen, denn Scott schildert, wie sich der einfache Soldat Longstride durch einen Trick die Adelswürde erschleicht und erst, nachdem er England einen ordentlichen Schubs Richtung Demokratie verpasste, zum Gesetzlosen und damit zu Robin Hood wurde.
Dies alles kleidet der Regiegigant in scott-typische Hochglanzprospektbilder, und man sieht dem Film jede Sekunde sein opulentes Budget an. Vergleicht man diese Verfilmung mit dem Jump ´n´ Run-Schrott von 2018 mit Taron Edgerton und Jamie Foxx, so sieht man in jeder Szene authentisches Zeitkolorit, tolle (verschmutzte und unordentliche) Kulissen und dem Wohlstand angemessenen Bekleidung. Jedermann und -frau wirkt stets ungewaschen, und auch in den Städten sind die Straßen schlammig.
„Robin Hood“ ist mit Russel Crowe (der seinen Maximus quasi weiterspielt), Cate Blanchett (deren Chemie mit Crowe beinahe fühlbar ist), John Hurt, Oscar Isaac (grenzgenial) und Mark Strong (wie in jeder seiner Rollen beeindruckend) außerordentlich erlesen besetzt; und „Robin Hood“ ist für mich bei den Historienfilmen ganz weit vorne mit dabei.
Das Bild ist hervorragend. Es ist zu jeder Zeit perfekt scharf, extrem kontraststark und mit einem beinahe schon zu sattem Schwarzwert versehen. Insgesamt lässt sich kein Bildfehler feststellen, da bleibt nur die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt DTS-X vor und ist ebenfalls hervorragend. Besonders die absolut geniale Luftig- und Räumlichkeit wäre hervor zu heben, die den Zuschauer förmlich ins Geschehen saugt und die perfekte räumliche Illusion erzeugt. Bass und Dynamik kann der Track auch, der Sound ballert ganz ordentlich bei den Actionszenen.
Extras: nicht gesehen. Auf der UHD liegen Directors Cut und Kinofassung parat, dasselbe mit ein paar Boni auf einer separaten Blu-ray.
Mein persönliches Fazit: Ok, ich bin ziemlicher Ridley Scott-Fan; ich gebe es zu. Allerdings hat der Brite auch ein paar Filme gedreht, die mir nicht besonders gefielen: „Prometheus“ und „Alien: Covenant“. Dafür entschädigen einige der besten Kinofilme überhaupt, und einige seiner Filme wie die oben genannten sind bereits jetzt Klassiker oder eben Neo-Klassiker. „Robin Hood“ ist ein toller Kostümschinken und darf eigentlich in keiner Sammlung fehlen.
Wenn Ridley Scott Filme dreht, kehrt er immer wieder zu seinen beiden Lieblingsgenres zurück: immer wieder mal zur Science Fiction (gerne mit Horror-Touch) wie bei „Alien“, „Blade Runner“; „Prometheus“, „Der Marsianer“ oder „Alien: Covenant“; und immer wieder mal zu Kostümschinken (wie bei „Gladiator“ oder „1492“). Wenn Scott einen Historienfilm dreht, dann wird da nicht nur ungeheuer authentisch vorgegangen; es handelt sich in aller Regel auch um Geschichten um belegte historische Figuren oder Ereignisse. Ob es nun Cäsar Marcus Antonius und den späteren Cäsar Commodus in „Gladiator“, König Balduin und Sal hud Din in „Königreich der Himmel“ oder eben König Richard Löwenherz hier in „Robin Hood“ handelt: stets sind Zeiten recht akkurat, und die interagierenden Personen um den meist fiktiven zentralen Charakter hat es tatsächlich gegeben. Robin Hood ist eine der ältesten englischen Legendenfiguren und findet urkundliche Erwähnung bereits vor dem 10. Jahrhundert, allerdings war dies seinerzeit noch Bezeichnung für allerlei Kroppzeug. Sir Ridley Scott erzählt hier seine ganz eigene Version und damit quasi ein Prequel zu den meisten existierenden Robin Hood-Verfilmungen, denn Scott schildert, wie sich der einfache Soldat Longstride durch einen Trick die Adelswürde erschleicht und erst, nachdem er England einen ordentlichen Schubs Richtung Demokratie verpasste, zum Gesetzlosen und damit zu Robin Hood wurde.
Dies alles kleidet der Regiegigant in scott-typische Hochglanzprospektbilder, und man sieht dem Film jede Sekunde sein opulentes Budget an. Vergleicht man diese Verfilmung mit dem Jump ´n´ Run-Schrott von 2018 mit Taron Edgerton und Jamie Foxx, so sieht man in jeder Szene authentisches Zeitkolorit, tolle (verschmutzte und unordentliche) Kulissen und dem Wohlstand angemessenen Bekleidung. Jedermann und -frau wirkt stets ungewaschen, und auch in den Städten sind die Straßen schlammig.
„Robin Hood“ ist mit Russel Crowe (der seinen Maximus quasi weiterspielt), Cate Blanchett (deren Chemie mit Crowe beinahe fühlbar ist), John Hurt, Oscar Isaac (grenzgenial) und Mark Strong (wie in jeder seiner Rollen beeindruckend) außerordentlich erlesen besetzt; und „Robin Hood“ ist für mich bei den Historienfilmen ganz weit vorne mit dabei.
Das Bild ist hervorragend. Es ist zu jeder Zeit perfekt scharf, extrem kontraststark und mit einem beinahe schon zu sattem Schwarzwert versehen. Insgesamt lässt sich kein Bildfehler feststellen, da bleibt nur die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt DTS-X vor und ist ebenfalls hervorragend. Besonders die absolut geniale Luftig- und Räumlichkeit wäre hervor zu heben, die den Zuschauer förmlich ins Geschehen saugt und die perfekte räumliche Illusion erzeugt. Bass und Dynamik kann der Track auch, der Sound ballert ganz ordentlich bei den Actionszenen.
Extras: nicht gesehen. Auf der UHD liegen Directors Cut und Kinofassung parat, dasselbe mit ein paar Boni auf einer separaten Blu-ray.
Mein persönliches Fazit: Ok, ich bin ziemlicher Ridley Scott-Fan; ich gebe es zu. Allerdings hat der Brite auch ein paar Filme gedreht, die mir nicht besonders gefielen: „Prometheus“ und „Alien: Covenant“. Dafür entschädigen einige der besten Kinofilme überhaupt, und einige seiner Filme wie die oben genannten sind bereits jetzt Klassiker oder eben Neo-Klassiker. „Robin Hood“ ist ein toller Kostümschinken und darf eigentlich in keiner Sammlung fehlen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 29.11.20 um 12:47
Der neunzehnjährige Texaner Billy Lynn geht zum Militär, just als sich die USA das zweite Mal im Irak „engagiert“ haben. Mit seinem Squad unter Führung des erfahrenen Sergeant Breem gerät Billy in ein Feuergefecht, wo er seinen Vorgesetzten zunächst auf nahezu offenem Feld unter Feindbeschuss birgt. Dabei wird er zufällig durch die verlorene Kamera eines embedded journalist gefilmt und wird prompt zum Kriegshelden: mit der medialen Ausbeutung seiner selbstlosen Tat will die Regierung die schwindende Unterstützung der Bevölkerung pushen. Das Finale der zweiwöchigen Propagandatour soll während eines Footballspiels in Texas zusammen mit Destinys Child stattfinden; und hier lernt Billy nicht nur eine attraktive Cheerleaderin kennen, sondern wird auch von Flashbacks an die Ereignisse im Irak heimgesucht..
So, nun hat der zweifache Oscar-Preisträger Ang Lee auch einen „Kriegsfilm“ in der Filmographie stehen; wobei diese Bezeichnung eigentlich gar nicht zutreffend ist. Ja, es gibt ein paar Szenen aus dem Einsatzalltag im Irak und eine größere Szene, in der das Gefecht geschildert wird; im prinzipiell jedoch ist „Billy Lynn“ eher ein zuweilen zynisch angehauchtes Drama über die Wahrnehmung der Soldaten und des Irakkrieges in der amerikanischen Gesellschaft. Billy und seine Kameraden sind durch die Erlebnisse um den Tod ihres Vorgesetzten allesamt mental angeschlagen, und alle werden als unter PTBS leidende geschildert, was sich besonders bei der Show und hier beim Einsatz von Pyrotechnik zeigt. Bedrückend ist, wenn Billy nach der Wirkung seiner Waffen gefragt wird und Wildfremde wissen wollen, wie sich das Töten von Menschen anfühlt.
Meisterhaft zeigt Ang Lee die Oberflächlichkeit des größten Teils der amerikanischen Gesellschaft, die den Krieg aus der Distanz betrachtet und die dadurch das Gefühl für die Menschen verliert. Auch die Gier, am Krieg zu profitieren wird gut dargestellt und durch den durch Steve Martin dargestellten Football-Manager personifiziert, allerdings versteht es der Filmemacher nicht, das ganze wirklich bissig aufzuzeigen, und so wirkt das Gesehene nicht so, wie es wirken könnte. Insgesamt wirkt Ang Lees Drama zu distanziert, um wirkliche Empathie zu erzeugen.
Eine Überraschung birgt „Billy Lynn“ aber doch: Vin Diesel zeigt, dass mehr in ihm steckt als Dominic Torretto.
Technisch ist die Produktion der Hammer. Ursprünglich wurde „Billy Lynn“ in 3D, 4k und 120 fps gedreht, konnte aber seinerzeit diese Technik nur in einer Handvoll Kinos nutzen. Ang Lee scheint Gefallen an dem dadurch entstehenden, soapigen Look gefunden zu haben, denn er setzte einen ähnlichen bei „Gemini Man“ wieder ein. Mir ist dieser Look generell etwas zu steril und zu artifiziell, und bei Gefechtsszenen wie denen im Irak in „Billy Lynn“ würde ich persönlich eine körnigere, „dreckige“ Optik bevorzugen. Rein objektiv betrachtet ist das Bild knackscharf, perfekt kontrastiert; mit einem sehr satten Schwarzwert versehen und sehr plastisch; sowas passt nur nicht zu jedem Film.
Total bescheuert: während die Blu-ray wenigstens noch DTS HD aufwies, wurde auf der höherwertigen UHD der Sound auf Dolby Digital downgegradet. Nicht, dass der Sound schlecht wäre (im Gegenteil: für ein „antiquiertes" Tonformat schlägt sich der Sound ganz wacker), aber: auf eine Scheibe mit dem potenziell besseren Bild eine potenziell schlechtere Tonspur aufzuspielen ist grotesk.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Ein paar Filme von Ang Lee finde ich toll, so z. B. „Life of Pi“. Auch mit anderen Filmen in den verschiedensten Genres hat der Taiwanese aufhorchen lassen (so z. B. mit dem „ Western“ „Brokeback Mountain“ um zwei Männer, die sich in einander verlieben oder einer Comicverfilmung mit Tiefgang namens „Hulk“) Für mich persönlich hat der Regisseur jedoch ganz schön abgebaut und mit „Gemini Man“ seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ ist da schon noch besser, aber nicht so viel.. 4 Balken sind schon ziemlich wohlwollend.
So, nun hat der zweifache Oscar-Preisträger Ang Lee auch einen „Kriegsfilm“ in der Filmographie stehen; wobei diese Bezeichnung eigentlich gar nicht zutreffend ist. Ja, es gibt ein paar Szenen aus dem Einsatzalltag im Irak und eine größere Szene, in der das Gefecht geschildert wird; im prinzipiell jedoch ist „Billy Lynn“ eher ein zuweilen zynisch angehauchtes Drama über die Wahrnehmung der Soldaten und des Irakkrieges in der amerikanischen Gesellschaft. Billy und seine Kameraden sind durch die Erlebnisse um den Tod ihres Vorgesetzten allesamt mental angeschlagen, und alle werden als unter PTBS leidende geschildert, was sich besonders bei der Show und hier beim Einsatz von Pyrotechnik zeigt. Bedrückend ist, wenn Billy nach der Wirkung seiner Waffen gefragt wird und Wildfremde wissen wollen, wie sich das Töten von Menschen anfühlt.
Meisterhaft zeigt Ang Lee die Oberflächlichkeit des größten Teils der amerikanischen Gesellschaft, die den Krieg aus der Distanz betrachtet und die dadurch das Gefühl für die Menschen verliert. Auch die Gier, am Krieg zu profitieren wird gut dargestellt und durch den durch Steve Martin dargestellten Football-Manager personifiziert, allerdings versteht es der Filmemacher nicht, das ganze wirklich bissig aufzuzeigen, und so wirkt das Gesehene nicht so, wie es wirken könnte. Insgesamt wirkt Ang Lees Drama zu distanziert, um wirkliche Empathie zu erzeugen.
Eine Überraschung birgt „Billy Lynn“ aber doch: Vin Diesel zeigt, dass mehr in ihm steckt als Dominic Torretto.
Technisch ist die Produktion der Hammer. Ursprünglich wurde „Billy Lynn“ in 3D, 4k und 120 fps gedreht, konnte aber seinerzeit diese Technik nur in einer Handvoll Kinos nutzen. Ang Lee scheint Gefallen an dem dadurch entstehenden, soapigen Look gefunden zu haben, denn er setzte einen ähnlichen bei „Gemini Man“ wieder ein. Mir ist dieser Look generell etwas zu steril und zu artifiziell, und bei Gefechtsszenen wie denen im Irak in „Billy Lynn“ würde ich persönlich eine körnigere, „dreckige“ Optik bevorzugen. Rein objektiv betrachtet ist das Bild knackscharf, perfekt kontrastiert; mit einem sehr satten Schwarzwert versehen und sehr plastisch; sowas passt nur nicht zu jedem Film.
Total bescheuert: während die Blu-ray wenigstens noch DTS HD aufwies, wurde auf der höherwertigen UHD der Sound auf Dolby Digital downgegradet. Nicht, dass der Sound schlecht wäre (im Gegenteil: für ein „antiquiertes" Tonformat schlägt sich der Sound ganz wacker), aber: auf eine Scheibe mit dem potenziell besseren Bild eine potenziell schlechtere Tonspur aufzuspielen ist grotesk.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Ein paar Filme von Ang Lee finde ich toll, so z. B. „Life of Pi“. Auch mit anderen Filmen in den verschiedensten Genres hat der Taiwanese aufhorchen lassen (so z. B. mit dem „ Western“ „Brokeback Mountain“ um zwei Männer, die sich in einander verlieben oder einer Comicverfilmung mit Tiefgang namens „Hulk“) Für mich persönlich hat der Regisseur jedoch ganz schön abgebaut und mit „Gemini Man“ seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ ist da schon noch besser, aber nicht so viel.. 4 Balken sind schon ziemlich wohlwollend.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 23.11.20 um 14:15
London, in der Gegenwart: die kleine Göre Molly bekommt mit, wie ihre Eltern geblitzdingst werden, nur bei ihr wirkt es nicht. Bei diesem Zwischenfall hat sie einem frisch auf der Erde gelandeten Alien zur Flucht verholfen (was später noch eine gewichtige Rolle spielen soll). Seit dem lässt sie der Gedanke an die extraterrestrischen Lebewesen nicht mehr los, und was liegt näher als die staatliche Institution der Men in Black aufzuspüren und sich zu bewerben. Sie wird auch angenommen und dem Mentor und „Ausbilder“ „H“ (womit man den Bock zum Gärtner gemacht hat) zugeteilt. Gleich der erste Auftrag allerdings hat das Potenzial, die Erde an den Rand der Zerstörung zu bringen: H und M sollen den Alien Vungus während der Durchreise bespaßen, doch der wird von seltsamen Alien-Zwillingen ermordet. Allein das birgt außerirdischpolitischen Sprengstoff. Kurz vor seinem Tod steckt Vungus M noch eine Art Kristall zu. Was ist das, wer sind die Zwillinge und um was geht’s?
Um es kurz zu machen: „Men In Black International“ ist uninspiriert, geradezu langweilig, kein bisschen spannend, unlustig und mit Hemsworth und Neeson regelrecht fehlbesetzt.
"Never change a winning team" heißt es nicht umsonst; und Will Smith und Tommy Lee Jones fehlen schmerzlich. Dass der Drehbuchautor völlig talentbefreit ist merkt man dem Film jede Sekunde an. Regisseur F. Gary Gray hatte sein Talent bei einigen seiner früheren Filme wie "Verhandlungssache" mit Kevin Spacey oder "The Italian Job" durchaus unter Beweis gestellt, es aber wohl verloren und muss es erst wieder finden.
Technisch allerdings ist die Produktion der Hammer. Das Bild ist hart an der Referenz und definitiv 4k-würdig, ob nun natives 4k oder nicht. Das Bild ist sauscharf, ungemein plastisch und sehr detailreich, was vor allem Totale super macht.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) Atmos-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Besonders das Intro ist der Knaller: perfekt umhüllend und den Zuschauer umkreisend und dazu noch perfekt ortbar
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Vergeudete Lebenszeit. Ich hoffe, ich kriege den Scheiß auf eBay wieder los.
Um es kurz zu machen: „Men In Black International“ ist uninspiriert, geradezu langweilig, kein bisschen spannend, unlustig und mit Hemsworth und Neeson regelrecht fehlbesetzt.
"Never change a winning team" heißt es nicht umsonst; und Will Smith und Tommy Lee Jones fehlen schmerzlich. Dass der Drehbuchautor völlig talentbefreit ist merkt man dem Film jede Sekunde an. Regisseur F. Gary Gray hatte sein Talent bei einigen seiner früheren Filme wie "Verhandlungssache" mit Kevin Spacey oder "The Italian Job" durchaus unter Beweis gestellt, es aber wohl verloren und muss es erst wieder finden.
Technisch allerdings ist die Produktion der Hammer. Das Bild ist hart an der Referenz und definitiv 4k-würdig, ob nun natives 4k oder nicht. Das Bild ist sauscharf, ungemein plastisch und sehr detailreich, was vor allem Totale super macht.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) Atmos-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Besonders das Intro ist der Knaller: perfekt umhüllend und den Zuschauer umkreisend und dazu noch perfekt ortbar
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Vergeudete Lebenszeit. Ich hoffe, ich kriege den Scheiß auf eBay wieder los.
mit 2
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 22.11.20 um 11:59
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