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Filmbewertungen von plo
1933 wird in South Carolina der Junge James Brown geboren. James hat eine sehr schwere Kindheit: erst verlässt ihn die Mutter, später der jähzornige und brutale, James oft genug misshandelnde Vater, um zum Militär zu gehen. Der Junge wächst im Bordell seiner Tante auf; auch nicht gerade der Weg auf die gerade Bahn. Später, als James wegen des Diebstahls eines Anzuges eine mehrjährige (!) Haftstrafe verbüßt; findet er seine Berufung: als im Knast ein Gospelchor spielt, entdeckt er die Musik und macht sich daran, der „Godfather of Soul“ zu werden.. Der Rest ist Musikgeschichte.
James Brown, 2006 an einem Herzversagen gestorben, startete seine beispiellose Karriere 1956 und war neben Muhammad Ali in seiner Zeit der bekannteste und populärste Afro-Amerikaner. Brown war Multi-Instrumentalist, agierte aber vorwiegend als Sänger; wo er den Rap quasi erfand, bevor dieser in den Siebzigern und Achtzigern seinen Siegeszug um die Welt begann. Neben dem Gesang wurde vor allem sein Tanz zu seinem Markenzeichen, und seinen weltberühmten Spagat bekamen die Zuschauer nicht selten mehrfach bei Auftritten zu sehen.
Regisseur Tate Taylor inszenierte mit „Get on up“ eine Teilbiographie des Lebens und Wirkens von Brown vom „hardest working man in show business“ über den „Außenminister des Funk“ bis zum „Godfather of Soul“, ohne dessen dunkle Seiten auszulassen. Und so sieht man James Brown als egomanischen Exzentriker, der; überaus von sich eingenommen; nicht selten auch alte Freunde und Bandmitglieder vor den Kopf stößt, Drogen konsumiert und seine Frau schlägt.
Ein etwas größeres Manko des Films ist, dass die Macher oftmals unvermittelt in den zeitlichen Ebenen hin- und herspringen, so dass sich ein stringenter roter Faden nicht recht einstellen will. Das macht es bisweilen anstrengend, dem Gezeigten zu folgen. Und doch: „Get on up“ ist ein über weite Strecken mitreißendes Musiker-Biopic geworden, dessen Atmosphäre hauptsächlich von den Konzertmitschnitten getragen wird. Bei diesen ist es verblüffend, dass originale mit Schnipseln mit von Chadwick Boseman live gesungenen Abschnitten gemischt werden. Boseman imitiert Mimik, Gestik und Gesang des Sängers derart frappierend ähnlich, dass einem der klitzekleine Unterschied zunächst gar nicht auffällt.
Chadwick Boseman übrigens, 2020 leider viel zu früh verstorben, hätte für seine Darstellung des Godfather of Soul nach meiner Meinung den Oscar erhalten sollen. Zu seinem Schauspiel kommt noch die grandiose Maske, die James Brown regelrecht wieder auferstehen lässt.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist jeder Parameter tadellos, aber auch ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist sehr gut, wenn auch wie das Bild nicht hervorragend. Alle Parameter passen, beeindrucken aber nicht. Bei den Auftritten punktet der Score mit sattem Bass und toller Dynamik: Hier öffnet sich der akustische Raum; wird größer und breiter und atmet eine tolle Konzert-Atmosphäre. und
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich den vorangegangenen Wertungen an. Das Steel ist geprägt und hat für Sammler sicherlich einen Mehrwert.
Mein persönliches Fazit: mir war es gegönnt, James Brown während des North Sea Jazz Festivals in Den Haag live zu sehen; ich weiß bloß nicht mehr ob es 1985 oder 1988 war (spielt auch keine Rolle). Das war eines der besten Konzerte, das ich erleben durfte. „Get on up“ ist nicht ganz so gelungen wie Browns Konzerte, setzt der Funk-Legende aber definitiv ein sehenswertes Denkmal.
James Brown, 2006 an einem Herzversagen gestorben, startete seine beispiellose Karriere 1956 und war neben Muhammad Ali in seiner Zeit der bekannteste und populärste Afro-Amerikaner. Brown war Multi-Instrumentalist, agierte aber vorwiegend als Sänger; wo er den Rap quasi erfand, bevor dieser in den Siebzigern und Achtzigern seinen Siegeszug um die Welt begann. Neben dem Gesang wurde vor allem sein Tanz zu seinem Markenzeichen, und seinen weltberühmten Spagat bekamen die Zuschauer nicht selten mehrfach bei Auftritten zu sehen.
Regisseur Tate Taylor inszenierte mit „Get on up“ eine Teilbiographie des Lebens und Wirkens von Brown vom „hardest working man in show business“ über den „Außenminister des Funk“ bis zum „Godfather of Soul“, ohne dessen dunkle Seiten auszulassen. Und so sieht man James Brown als egomanischen Exzentriker, der; überaus von sich eingenommen; nicht selten auch alte Freunde und Bandmitglieder vor den Kopf stößt, Drogen konsumiert und seine Frau schlägt.
Ein etwas größeres Manko des Films ist, dass die Macher oftmals unvermittelt in den zeitlichen Ebenen hin- und herspringen, so dass sich ein stringenter roter Faden nicht recht einstellen will. Das macht es bisweilen anstrengend, dem Gezeigten zu folgen. Und doch: „Get on up“ ist ein über weite Strecken mitreißendes Musiker-Biopic geworden, dessen Atmosphäre hauptsächlich von den Konzertmitschnitten getragen wird. Bei diesen ist es verblüffend, dass originale mit Schnipseln mit von Chadwick Boseman live gesungenen Abschnitten gemischt werden. Boseman imitiert Mimik, Gestik und Gesang des Sängers derart frappierend ähnlich, dass einem der klitzekleine Unterschied zunächst gar nicht auffällt.
Chadwick Boseman übrigens, 2020 leider viel zu früh verstorben, hätte für seine Darstellung des Godfather of Soul nach meiner Meinung den Oscar erhalten sollen. Zu seinem Schauspiel kommt noch die grandiose Maske, die James Brown regelrecht wieder auferstehen lässt.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist jeder Parameter tadellos, aber auch ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist sehr gut, wenn auch wie das Bild nicht hervorragend. Alle Parameter passen, beeindrucken aber nicht. Bei den Auftritten punktet der Score mit sattem Bass und toller Dynamik: Hier öffnet sich der akustische Raum; wird größer und breiter und atmet eine tolle Konzert-Atmosphäre. und
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich den vorangegangenen Wertungen an. Das Steel ist geprägt und hat für Sammler sicherlich einen Mehrwert.
Mein persönliches Fazit: mir war es gegönnt, James Brown während des North Sea Jazz Festivals in Den Haag live zu sehen; ich weiß bloß nicht mehr ob es 1985 oder 1988 war (spielt auch keine Rolle). Das war eines der besten Konzerte, das ich erleben durfte. „Get on up“ ist nicht ganz so gelungen wie Browns Konzerte, setzt der Funk-Legende aber definitiv ein sehenswertes Denkmal.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 08.11.20 um 12:45
Fünf Kerle machen sich auf nach Nevada, um den Junggesellenabschied des einen in Las Vegas zu feiern. Am nächsten Morgen wachen sie nicht nur mit einem Filmriss, sondern auch noch mit einem Tiger im Bad in einem völlig verwüsteten Hotelzimmer auf. Was zum Teufel ist geschehen?!.. Halt, Moment mal: falscher Film. Also nochmal zurück auf Anfang: 5 MÄDELS machen sich auf nach MIAMI, um dort den JunggesellINNENabschied der einen zu feiern. Spätestens als der obligatorische Stripper auftaucht, beginnt die Sache aus dem Ruder zu laufen..
Die Storybeschreibung lässt es bereits mehr als anklingen: „Girls Night Out“ ist die „Hangover“-Variante für Frauen, nur in unlustig. Parallelen und Unterschiede wären: eine überredet alle anderen zum Drogenkonsum (gut, „überredet“ beschreibt die Vorgehensweise von Alan in "Hangover" vielleicht nicht so ganz korrekt..), statt unfreiwillig Rohypnol einzuwerfen zieht man gemeinschaftlich Koks, und in „Hangover“ gibt es keinen toten Stripper. Mal abgesehen davon, dass man Tote in Filmen lustig finden muss (was durchaus vorkommen kann), sollte das aber auch witzig aufbereitet sein, was es leider nicht ist.
Leider bringt es „Girls Night Out“, wenn es hoch kommt, auf einen oder zwei richtige gute Lacher, alles andere entlockt dem Zuschauer allenfalls ein müdes Lächeln, da eben schon oft (und deutlich besser) gesehen, wenn es denn überhaupt als witzig bezeichnet werden kann. Hinzu kommen ein paar unpassende, übertrieben sentimentale Momente, etwa wenn die Mädels ein Hochlied auf die Frauenfreundschaft anstimmen.
Das Bild der UHD ist sehr gut und gibt sich kaum eine Blöße. Ob es nun die Schärfe ist, die Tiefenschärfe, der Kontrast, der Schwarzwert oder die Plastizität: alles im grünen Bereich, allerdings ohne Maßstäbe zu setzen.
Der deutsche Ton liegt „nur“ in DD vor, und das merkt man auch. Bass, Dynamik und Surroundkulisse sind zwar vorhanden, aber ziemlich verhalten; lediglich in den paar Clubszenen pumpt es ganz ordentlich. Direktionale Effekten hört man kaum.
Extras: nicht angesehen. Ob die Scheibe ein Wendecover hat kann ich nicht sagen: war ´ne Videobuster-Verlegenheitsleihe , um die Liste vollzukriegen. Da hätte die Liste auch eine Weile ein wenig leerer bleiben können.
Mein persönliches Fazit: eine fast schon zu erwartende Enttäuschung. Die Laufzeit von „Girls Night Out“ ist nahe dran an verschwendeter Lebenszeit. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben.
Die Storybeschreibung lässt es bereits mehr als anklingen: „Girls Night Out“ ist die „Hangover“-Variante für Frauen, nur in unlustig. Parallelen und Unterschiede wären: eine überredet alle anderen zum Drogenkonsum (gut, „überredet“ beschreibt die Vorgehensweise von Alan in "Hangover" vielleicht nicht so ganz korrekt..), statt unfreiwillig Rohypnol einzuwerfen zieht man gemeinschaftlich Koks, und in „Hangover“ gibt es keinen toten Stripper. Mal abgesehen davon, dass man Tote in Filmen lustig finden muss (was durchaus vorkommen kann), sollte das aber auch witzig aufbereitet sein, was es leider nicht ist.
Leider bringt es „Girls Night Out“, wenn es hoch kommt, auf einen oder zwei richtige gute Lacher, alles andere entlockt dem Zuschauer allenfalls ein müdes Lächeln, da eben schon oft (und deutlich besser) gesehen, wenn es denn überhaupt als witzig bezeichnet werden kann. Hinzu kommen ein paar unpassende, übertrieben sentimentale Momente, etwa wenn die Mädels ein Hochlied auf die Frauenfreundschaft anstimmen.
Das Bild der UHD ist sehr gut und gibt sich kaum eine Blöße. Ob es nun die Schärfe ist, die Tiefenschärfe, der Kontrast, der Schwarzwert oder die Plastizität: alles im grünen Bereich, allerdings ohne Maßstäbe zu setzen.
Der deutsche Ton liegt „nur“ in DD vor, und das merkt man auch. Bass, Dynamik und Surroundkulisse sind zwar vorhanden, aber ziemlich verhalten; lediglich in den paar Clubszenen pumpt es ganz ordentlich. Direktionale Effekten hört man kaum.
Extras: nicht angesehen. Ob die Scheibe ein Wendecover hat kann ich nicht sagen: war ´ne Videobuster-Verlegenheitsleihe , um die Liste vollzukriegen. Da hätte die Liste auch eine Weile ein wenig leerer bleiben können.
Mein persönliches Fazit: eine fast schon zu erwartende Enttäuschung. Die Laufzeit von „Girls Night Out“ ist nahe dran an verschwendeter Lebenszeit. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 07.11.20 um 11:25
Einige Zeit nach den Geschehnissen um die Menschen im Wasserwerk während der "Prävolution" liegt die Menschheit mit den Affen nun endgültig in einem erbarmungslosen Krieg ums Überleben einer der beiden Rassen. Die Primaten leben gut vor den Menschen verborgen tief in den nördlichen Regenwäldern, bis sie durch einen Spähtrupp der Menschen aufgeklärt und angegriffen werden. Dabei werden später auch Caesars Frau und Kind getötet, und der sonst so besonnene Menschenaffe verliert jede Ratio und sinnt auf Rache: der abtrünnige Soldat Colonel McCullough hat sich mit einer kleinen Privatarmee auf die Fahne geschrieben, die Affen auszulöschen. Und so beginnt für alle Beteiligten ein Wettlauf gegen die Zeit: McCullough muss die Affen finden und töten, bevor eine weitere geheimnisvolle Mutation des Affenvirus bei den Menschen allzu wirksam wird und das reguläre Militär ihn findet, und Ceasar muss McCullough finden, bevor die Menschen es tun. Um sich zu rächen..
Für "Survival" nahm erneut Matt Reeves auf dem Regiestuhl Platz; der Regisseur der bereits "Prevolution" zu dem zwar erwarteten, aber dennoch verblüffenden Erfolg geführt hat: wie im Review angemerkt hatte "Prevolution" seinerzeit etwa 800 Millionen in die Kassen gespült, "Survival" jedoch "nur" etwa 500. Damit blieb der Film ziemlich deutlich hinter den Erwartungen zurück, was ich nach der Sichtung nicht verstehen kann.
Meine Bewertung der Blu-ray von „Survival“ muss ich nach der erneuten Sichtung, jetzt auf UHD; revidieren. „Survival“ ist eine mehr als würdige Fortsetzung von „Revolution“ und ein sehr runder Abschluß der Ausnahmetrilogie.
Sozialkritische Untertöne verschwinden in "Survival" zwar nicht völlig, sind aber weit subtiler eingewoben als noch in "Prevolution". Während die gesamte Filmreihe im Großen und Ganzen eine Parabel auf Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit und in "Survival" besonders den Holocaust darstellt, wird in diesem noch Krieg im Allgemeinen anprangert. Dadurch wird "Survival" beinahe schon zum (Anti-) Kriegsfilm, der die Filmanteile recht gut austariert auf die Kriegsaction und die Auswirkungen des Krieges auf Familien und ganze Völker schildert.
Bei "Survival" wurde nahezu der gesamte Cast der "menschlichen Darsteller" ausgetauscht, und der neue Cast wird von einem gut aufspielenden Woody Harrelson angeführt, der den wahnsinnigen und absolut skrupellosen militärischen Anführer routiniert gibt. Ähnlichkeiten mit Coppolas Colonel Kurtz sind vorhanden und sicherlich auch gewollt. Masken und reale Kulissen (auf allzu viel CGI bei den Hintergründen wurde verzichtet, was "Survival" sehr authentisch macht) sind wieder der Hammer, und besonders beeindruckend finde ich wieder Orang-Utan Maurice.
Für sich alleine betrachtet ist "Survival" ein spannendes, sehr unterhaltsames Stück Kino geworden, das sich mit seinen Vorgängern intellektuell deutlich über das ähnlich massenkompatible Mainstream-Blockbusterkino erhebt.
Das Bild der Blu ist außerordentlich. Die Schärfe ist perfekt; dadurch wirken einige Einstellungen ungemein plastisch und beinahe schon wie 3D. Der Kontrast ist ebenfalls perfekt ausbalanciert, wovon die vielen Szenen im Schnee profitieren: in Verbindung mit dem nicht zu satten Schwarzwert heben sich hier z. B. die dunklen Affen und Soldaten perfekt und ohne jede Koronabildung ab. Referenz!
Das Bild der UHD ist phantastisch und gibt sich keine Blöße. Ob es nun die Schärfe ist, die Tiefenschärfe, der Kontrast, der Schwarzwert oder die Plastizität: alles setzt noch immer Maßstäbe.
Der deutsche Ton liegt „nur“ in DTS vor. Dennoch bringt der Sound alles mit, was der Fetischist erhofft: eine Surroundkulisse ist permanent gegeben, der Bass rumpelt ordentlich bei den Actionszenen und auch direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten. Die beste akustisch untermalte Szene ist der Lawinenabgang zum Ende hin. Aber Atmos wäre natürlich besser...
Extras: nicht angesehen.
Mein persönliches Fazit: die neue "Planet der Affen"-Trilogie ist ganz großes Kino und hat mit "Survival" ein sehr würdigen Abschluss gefunden. Dieser ist im Vergleich zum grandiosen Vorgänger auf Augenhöhe. Alle drei Filme der Trilogie sollten in jeder gut sortierten Sammlung stehen.
Für "Survival" nahm erneut Matt Reeves auf dem Regiestuhl Platz; der Regisseur der bereits "Prevolution" zu dem zwar erwarteten, aber dennoch verblüffenden Erfolg geführt hat: wie im Review angemerkt hatte "Prevolution" seinerzeit etwa 800 Millionen in die Kassen gespült, "Survival" jedoch "nur" etwa 500. Damit blieb der Film ziemlich deutlich hinter den Erwartungen zurück, was ich nach der Sichtung nicht verstehen kann.
Meine Bewertung der Blu-ray von „Survival“ muss ich nach der erneuten Sichtung, jetzt auf UHD; revidieren. „Survival“ ist eine mehr als würdige Fortsetzung von „Revolution“ und ein sehr runder Abschluß der Ausnahmetrilogie.
Sozialkritische Untertöne verschwinden in "Survival" zwar nicht völlig, sind aber weit subtiler eingewoben als noch in "Prevolution". Während die gesamte Filmreihe im Großen und Ganzen eine Parabel auf Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit und in "Survival" besonders den Holocaust darstellt, wird in diesem noch Krieg im Allgemeinen anprangert. Dadurch wird "Survival" beinahe schon zum (Anti-) Kriegsfilm, der die Filmanteile recht gut austariert auf die Kriegsaction und die Auswirkungen des Krieges auf Familien und ganze Völker schildert.
Bei "Survival" wurde nahezu der gesamte Cast der "menschlichen Darsteller" ausgetauscht, und der neue Cast wird von einem gut aufspielenden Woody Harrelson angeführt, der den wahnsinnigen und absolut skrupellosen militärischen Anführer routiniert gibt. Ähnlichkeiten mit Coppolas Colonel Kurtz sind vorhanden und sicherlich auch gewollt. Masken und reale Kulissen (auf allzu viel CGI bei den Hintergründen wurde verzichtet, was "Survival" sehr authentisch macht) sind wieder der Hammer, und besonders beeindruckend finde ich wieder Orang-Utan Maurice.
Für sich alleine betrachtet ist "Survival" ein spannendes, sehr unterhaltsames Stück Kino geworden, das sich mit seinen Vorgängern intellektuell deutlich über das ähnlich massenkompatible Mainstream-Blockbusterkino erhebt.
Das Bild der Blu ist außerordentlich. Die Schärfe ist perfekt; dadurch wirken einige Einstellungen ungemein plastisch und beinahe schon wie 3D. Der Kontrast ist ebenfalls perfekt ausbalanciert, wovon die vielen Szenen im Schnee profitieren: in Verbindung mit dem nicht zu satten Schwarzwert heben sich hier z. B. die dunklen Affen und Soldaten perfekt und ohne jede Koronabildung ab. Referenz!
Das Bild der UHD ist phantastisch und gibt sich keine Blöße. Ob es nun die Schärfe ist, die Tiefenschärfe, der Kontrast, der Schwarzwert oder die Plastizität: alles setzt noch immer Maßstäbe.
Der deutsche Ton liegt „nur“ in DTS vor. Dennoch bringt der Sound alles mit, was der Fetischist erhofft: eine Surroundkulisse ist permanent gegeben, der Bass rumpelt ordentlich bei den Actionszenen und auch direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten. Die beste akustisch untermalte Szene ist der Lawinenabgang zum Ende hin. Aber Atmos wäre natürlich besser...
Extras: nicht angesehen.
Mein persönliches Fazit: die neue "Planet der Affen"-Trilogie ist ganz großes Kino und hat mit "Survival" ein sehr würdigen Abschluss gefunden. Dieser ist im Vergleich zum grandiosen Vorgänger auf Augenhöhe. Alle drei Filme der Trilogie sollten in jeder gut sortierten Sammlung stehen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 03.11.20 um 13:27
10 Jahre, nachdem ein Forscher ein Retrovirus gegen Alzheimer mit weitreichenden negativen Nebenwirkungen entwickelte und an Menschenaffen testete ist die menschliche Rasse am Rande der Vernichtung: Milliarden von Menschen sind an einer der "Nebenwirkungen", der Affengrippe, gestorben; die Infrastruktur ist vernichtet, die Gesellschaft zerstört. Die durch eine weitere Nebenwirkung des Virus intelligent gewordenen Affen um ihren Anführer Caesar haben sich in die nördlichen Regenwälder zurück gezogen, Sprache und Gebärdensprache entwickelt und leben friedfertig, bis Menschen erneut auf sie treffen: eine kleine Gruppe Überlebender stößt auf dem Weg zu einem noch intakten Wasserkraftwerk mehr zufällig auf die Primaten. Der Anfang vom Ende..
Der mittlerweile achte Vertreter des "Planet der Affen"-Franchise erlebte mal wieder einen Regisseurwechsel: Matt Reeves nahm dieses Mal auf dem Regiestuhl Platz; ein Regisseur, der mit "Cloverfield" einen eindrucksvollen Found Footage-Streifen und gleichsam einen der frühen Pioniere des Genres inszenierte. Auch mit dem amerikanischen Remake des skandinavischen Vampir-Dramas "So finster die Nacht" "Let me in" zeigte der Inszenator seine Qualitäten als Geschichtenerzähler. Hinzu kam ein bis auf mit Andy Serkis neu besetzter, durchaus namhafter Cast; die Vorzeichen stimmten also für hohe Filmqualität. Und wieder ist der neue "Planet der Affen" ein Meilenstein des modernen Science Fiction-Kinos geworden, sozialkritisch und mit Tiefgang; aber auch ungeheuer spannend und mit grandiosen Schauwerten versehen. Wie auch in sämtlichen Vorgängern (Burtons Version vielleicht ausgenommen) ist der moralische Zeigefinger stets erhoben und mahnt, was geschehen kann wenn sich der Mensch über die Natur erhebt; dieser Zeigefinger aber liegt stets im Schatten der Unterhaltung. Dabei wirken die größtenteils am Rechner per Motion Capture entstandenen Affen ungeheuer lebensecht(unfassbar: der Orang-Utan Maurice) und sehen neben den menschlichen Darsteller sehr real aus.
Technisch ist die Produktion so geraten, wie man es von einem Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Bereits das Bild der Blu erreicht mühelos Referenzwerte in jedem Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind herausragend. Besonders lobenswert ist, dass die Schärfe auch in Mittel- und 'Hintergründen nicht nachlässt. Der Detailreichtum besonders in den Regenwaldszenen ist beeindruckend. Die Farbgebung wurde dem Endzeitszenario angemessen deutlich entsättigt. Insgesamt ein Top Transfer, der die Höchstwertung mühelos erreicht.
Bei der Bildwertung der UHD stimme ich dem Review nur zum geringen Teil zu. Das Bild ist hart an der Referenz und definitiv 4k-würdig, ob nun natives 4k oder nicht. Das Bild ist sauscharf, ungemein plastisch und sehr detailreich, was vor allem Totale super macht. Mir sind kaum weichere Takes aufgefallen, und das Bild stellt einen Quantensprung zum tatsächlich mäßigen Bild des Vorgängerfilms dar. Die Höchstwertung erreicht "Revolution" spielend.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) HD-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Insgesamt ließe sich allenfalls anmerken, dass der deutsche Track im Vergleich zum Originalton etwas leise wirkt, aber dennoch: eine sehr gelungene Abmischung.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Die Affenplaneten waren schon in den Sechzigern ganz großes Kino, mit sozialkritischem Anspruch, mit Hirn und großen Namen. Ganz so viele große Namen (von Gary Oldman mal abgesehen) kann man bei "Revolution" nicht mehr lesen, das hat sich in der Neuzeit geändert, aber die Gesellschaftskritik ist bei den Filmen (von besagten belanglosen Burton-Abklatsch abgesehen) stets unauffällig im Hintergrund. "Planet der Affen" ist intelligentes Blockbuster-Kino at its best und eigentlich weitab vom Mainstream á la "Transformers". Aber so kann Mainstream eben auch sein: clever UND spannend UND unterhaltsam.
Der mittlerweile achte Vertreter des "Planet der Affen"-Franchise erlebte mal wieder einen Regisseurwechsel: Matt Reeves nahm dieses Mal auf dem Regiestuhl Platz; ein Regisseur, der mit "Cloverfield" einen eindrucksvollen Found Footage-Streifen und gleichsam einen der frühen Pioniere des Genres inszenierte. Auch mit dem amerikanischen Remake des skandinavischen Vampir-Dramas "So finster die Nacht" "Let me in" zeigte der Inszenator seine Qualitäten als Geschichtenerzähler. Hinzu kam ein bis auf mit Andy Serkis neu besetzter, durchaus namhafter Cast; die Vorzeichen stimmten also für hohe Filmqualität. Und wieder ist der neue "Planet der Affen" ein Meilenstein des modernen Science Fiction-Kinos geworden, sozialkritisch und mit Tiefgang; aber auch ungeheuer spannend und mit grandiosen Schauwerten versehen. Wie auch in sämtlichen Vorgängern (Burtons Version vielleicht ausgenommen) ist der moralische Zeigefinger stets erhoben und mahnt, was geschehen kann wenn sich der Mensch über die Natur erhebt; dieser Zeigefinger aber liegt stets im Schatten der Unterhaltung. Dabei wirken die größtenteils am Rechner per Motion Capture entstandenen Affen ungeheuer lebensecht(unfassbar: der Orang-Utan Maurice) und sehen neben den menschlichen Darsteller sehr real aus.
Technisch ist die Produktion so geraten, wie man es von einem Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Bereits das Bild der Blu erreicht mühelos Referenzwerte in jedem Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind herausragend. Besonders lobenswert ist, dass die Schärfe auch in Mittel- und 'Hintergründen nicht nachlässt. Der Detailreichtum besonders in den Regenwaldszenen ist beeindruckend. Die Farbgebung wurde dem Endzeitszenario angemessen deutlich entsättigt. Insgesamt ein Top Transfer, der die Höchstwertung mühelos erreicht.
Bei der Bildwertung der UHD stimme ich dem Review nur zum geringen Teil zu. Das Bild ist hart an der Referenz und definitiv 4k-würdig, ob nun natives 4k oder nicht. Das Bild ist sauscharf, ungemein plastisch und sehr detailreich, was vor allem Totale super macht. Mir sind kaum weichere Takes aufgefallen, und das Bild stellt einen Quantensprung zum tatsächlich mäßigen Bild des Vorgängerfilms dar. Die Höchstwertung erreicht "Revolution" spielend.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) HD-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Insgesamt ließe sich allenfalls anmerken, dass der deutsche Track im Vergleich zum Originalton etwas leise wirkt, aber dennoch: eine sehr gelungene Abmischung.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Die Affenplaneten waren schon in den Sechzigern ganz großes Kino, mit sozialkritischem Anspruch, mit Hirn und großen Namen. Ganz so viele große Namen (von Gary Oldman mal abgesehen) kann man bei "Revolution" nicht mehr lesen, das hat sich in der Neuzeit geändert, aber die Gesellschaftskritik ist bei den Filmen (von besagten belanglosen Burton-Abklatsch abgesehen) stets unauffällig im Hintergrund. "Planet der Affen" ist intelligentes Blockbuster-Kino at its best und eigentlich weitab vom Mainstream á la "Transformers". Aber so kann Mainstream eben auch sein: clever UND spannend UND unterhaltsam.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 02.11.20 um 14:28
Ein Wissenschaftler experimentiert mit Menschenaffen; hauptsächlich mit Schimpansen; auf der Suche nach einem effektiven Medikament gegen Alzheimer. Besondere Motivation für ihn ist, dass sein Vater daran erkrankt ist. Der Erfolg ist durchschlagend: die Gehirne der Versuchstiere bilden neue Zellen und regenerieren sich selbst, also stehen die Zeichen günstig, dass sich auch die Gehirnzellen von Alzheimer-Patienten erholen (was sie auch tun, wie der nicht wirklich legale Versuch an seinem Vater zeigt). Doch nicht nur Alzheimer kann geheilt werden; sondern die Affen werden hyperintelligent, und das Medikament hat auch noch Nebenwirkungen (wie allerdings erst „Revolution“ zeigen soll)..
Mit "Prevolution" gelang Rupert Wyatt nicht nur eine äußerst stimmige Einstimmung auf die Remakes der alten Trilogie, sondern auch ein sehr spannender und fesselnder Film mit ein paar Action-Elementen, der den moralischen Zeigefinger gegen Tierversuche zwar immer deutlich aufzeigt, aber nie zu aufdringlich in den Vordergrund drängt. Sehr prägnant wird der Zwist zwischen dem Wissenschaftler, der eigentlich Gutes vollbringen will und der profitorientierten Pharmaindustrie herausgearbeitet. James Franco zeigt die gewohnt souveräne Performance; toll auch, dass die berückend schöne Freida Pinto mal wieder zu sehen ist.
Die UHD geht als eine frühe UHD in Ordnung, mehr aber auch nicht. Stellt man dieser UHD erstklassige Blu-rays gegenüber, so bemerkt man, dass die Scheibe allenfalls guter Durchschnitt ist. Nur wenige Takes sind wirklich 4k-würdig, ansonsten ist eine permanente, minimale Unschärfe augenscheinlich. Besonders bei einigen Totalen, z. B. von Wald, zeigt sich dass die UHD nur selten wirklich detaillierte, scharfe Bilder von kleinen Mustern zeigt.
Leider bleibt dem deutschen Zuschauer die HD-Tonspur versagt (von Atmos ganz zu schweigen); dennoch kann der DTS-Track weitestgehend überzeugen. Die Räumlichkeit stellt zufrieden, während Dynamik und Basseinsatz gut abgemischt sind und keinen Verlust gegenüber der englischen Tonspur aufzeigen. Diese kann lediglich mit einem deutlichen Zugewinn an direktionalen Effekten punkten. Aber besser geht das durchaus.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe einen Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: ein äußerst gelungener Einstieg in die Neuverfilmung einer cineastischen Legende. Allerdings lohnt die Anschaffung der UHD nicht wirklich, denn sie bildet keinen Mehrwert gegenüber der sehr guten Blu-ray. Das soll bei „Revolution“ und „Survival“ anders aussehen. Wird sich zeigen..
Mit "Prevolution" gelang Rupert Wyatt nicht nur eine äußerst stimmige Einstimmung auf die Remakes der alten Trilogie, sondern auch ein sehr spannender und fesselnder Film mit ein paar Action-Elementen, der den moralischen Zeigefinger gegen Tierversuche zwar immer deutlich aufzeigt, aber nie zu aufdringlich in den Vordergrund drängt. Sehr prägnant wird der Zwist zwischen dem Wissenschaftler, der eigentlich Gutes vollbringen will und der profitorientierten Pharmaindustrie herausgearbeitet. James Franco zeigt die gewohnt souveräne Performance; toll auch, dass die berückend schöne Freida Pinto mal wieder zu sehen ist.
Die UHD geht als eine frühe UHD in Ordnung, mehr aber auch nicht. Stellt man dieser UHD erstklassige Blu-rays gegenüber, so bemerkt man, dass die Scheibe allenfalls guter Durchschnitt ist. Nur wenige Takes sind wirklich 4k-würdig, ansonsten ist eine permanente, minimale Unschärfe augenscheinlich. Besonders bei einigen Totalen, z. B. von Wald, zeigt sich dass die UHD nur selten wirklich detaillierte, scharfe Bilder von kleinen Mustern zeigt.
Leider bleibt dem deutschen Zuschauer die HD-Tonspur versagt (von Atmos ganz zu schweigen); dennoch kann der DTS-Track weitestgehend überzeugen. Die Räumlichkeit stellt zufrieden, während Dynamik und Basseinsatz gut abgemischt sind und keinen Verlust gegenüber der englischen Tonspur aufzeigen. Diese kann lediglich mit einem deutlichen Zugewinn an direktionalen Effekten punkten. Aber besser geht das durchaus.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe einen Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: ein äußerst gelungener Einstieg in die Neuverfilmung einer cineastischen Legende. Allerdings lohnt die Anschaffung der UHD nicht wirklich, denn sie bildet keinen Mehrwert gegenüber der sehr guten Blu-ray. Das soll bei „Revolution“ und „Survival“ anders aussehen. Wird sich zeigen..
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 01.11.20 um 16:23
Chris soll von seiner Freundin Rose ihren Eltern vorgestellt werden; ein Moment den jeder junge Mann herbei sehnt... (Ironie aus). Der Haken an der Sache: Chris ist schwarz; etwas, das Rose ihren Eltern bislang nicht mitgeteilt hat. Auf dem Anwesen der Eltern angekommen lässt sich zunächst alles ganz locker an, und erst auf einem großen Fest mit vielen Gästen fühlt sich Chris als Schwarzer zunehmend unwohler bei den Armitages, erst recht als der einzige weitere anwesende Schwarze, der nicht als Hauskraft arbeitet lautstark rät: „Verschwinde!“
Jordan Peeles Regiedebüt war 2017 ein großer Erfolg: der Film spülte nicht nur ordentlich Geld in die Kassen; er wurde auch von den Kritikern mehr als wohlwollend aufgenommen und konnte allerlei Preise einheimsen, darunter den Oscar für das beste Drehbuch.
„Get out“ beginnt fast schon wie eine romantische Komödie, als das junge Paar sich zum Haus der Eltern der jungen Frau aufmachen. Bereits kurz darauf deutet Peele jedoch mit dem Finger auf die Obrigkeit, als der Cop Chris` Personalien ohne Anlass überprüfen will. Auch bei den Armitages scheint alles in Ordnung, und doch weiß der Zuschauer bereits vor Chris, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt: bei den Schwiegereltern in spe beginnt alles zunächst relativ normal (wenn man mal von den wie ferngesteuert wirkenden farbigen Hausangestellten absieht); und nur Roses Bruder zeigt sich von Beginn an als Arschloch. Und so steigert sich der unterschwellige Rassismus mit ein paar verblüffenden Twists zu einem reinrassigen Herrenmenschen-Thriller, der in ein blutiges Finale mündet und spät eine Erkenntnis zeigt, mit der zumindest ich persönlich nicht gerechnet hätte.
Das Bild der Blu-ray wird nicht bewertet, da der Film eine Leihe war und diese nicht mitgeliefert wurde.
Tja, das Bild der UHD... Wenn mein Fernseher nicht über Nacht einen Defekt entwickelt oder sich während des Schlafes mein Sehvermögen verschlechtert hat, können die deutlich sichtbaren Bildfehler zwar Stilmittel sein und damit beabsichtigt, aber: mindestens die erste Hälfte des Films ist das Bild deutlich zu hell, kontrastschwach, mit allerlei Unschärfen gespickt und in kleingemusterten Hintergründen kann man auch noch deutliches Rauschen erkennen.
Nur bei Nacht sind die Aufnahmen relativ scharf, und hier stimmt auch der Kontrast. Das ist alles andere als 4k- würdig; und selbst bei einer Blu-ray würde man allenfalls von einem mittelmäßigen Bild sprechen.
Der deutsche Track liegt in DTS-X vor. Genau genommen hätte dieses moderne Tonformat für den Film gar nicht Not getan, denn der Track kann nur zwei Mal zeigen, was er drauf hat: beim musikalischen Intro und etwa in der Mitte des Films wirkt der Sound losgelöst von den Speakern, schön luftig und umhüllend. Alle anderen Szenen hätte man auch mit einer minderwertigeren Tonspur untermalen können, denn da ist nicht die Welt los mit Bass und Dynamik.
Extras: wie üblich nicht angesehen.
Mein persönliches Fazit: „Get out“ hält, was die Kritiken und Bewertungen versprechen. Mit dem Film wird dem nach wie vor allgegenwärtigen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft ein zynisch-fieser Spiegel vorgehalten, dessen Bild einem eine Weile vor Augen bleibt. Schade, dass die Technik dieser UHD nicht besser ausgefallen ist.
Jordan Peeles Regiedebüt war 2017 ein großer Erfolg: der Film spülte nicht nur ordentlich Geld in die Kassen; er wurde auch von den Kritikern mehr als wohlwollend aufgenommen und konnte allerlei Preise einheimsen, darunter den Oscar für das beste Drehbuch.
„Get out“ beginnt fast schon wie eine romantische Komödie, als das junge Paar sich zum Haus der Eltern der jungen Frau aufmachen. Bereits kurz darauf deutet Peele jedoch mit dem Finger auf die Obrigkeit, als der Cop Chris` Personalien ohne Anlass überprüfen will. Auch bei den Armitages scheint alles in Ordnung, und doch weiß der Zuschauer bereits vor Chris, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt: bei den Schwiegereltern in spe beginnt alles zunächst relativ normal (wenn man mal von den wie ferngesteuert wirkenden farbigen Hausangestellten absieht); und nur Roses Bruder zeigt sich von Beginn an als Arschloch. Und so steigert sich der unterschwellige Rassismus mit ein paar verblüffenden Twists zu einem reinrassigen Herrenmenschen-Thriller, der in ein blutiges Finale mündet und spät eine Erkenntnis zeigt, mit der zumindest ich persönlich nicht gerechnet hätte.
Das Bild der Blu-ray wird nicht bewertet, da der Film eine Leihe war und diese nicht mitgeliefert wurde.
Tja, das Bild der UHD... Wenn mein Fernseher nicht über Nacht einen Defekt entwickelt oder sich während des Schlafes mein Sehvermögen verschlechtert hat, können die deutlich sichtbaren Bildfehler zwar Stilmittel sein und damit beabsichtigt, aber: mindestens die erste Hälfte des Films ist das Bild deutlich zu hell, kontrastschwach, mit allerlei Unschärfen gespickt und in kleingemusterten Hintergründen kann man auch noch deutliches Rauschen erkennen.
Nur bei Nacht sind die Aufnahmen relativ scharf, und hier stimmt auch der Kontrast. Das ist alles andere als 4k- würdig; und selbst bei einer Blu-ray würde man allenfalls von einem mittelmäßigen Bild sprechen.
Der deutsche Track liegt in DTS-X vor. Genau genommen hätte dieses moderne Tonformat für den Film gar nicht Not getan, denn der Track kann nur zwei Mal zeigen, was er drauf hat: beim musikalischen Intro und etwa in der Mitte des Films wirkt der Sound losgelöst von den Speakern, schön luftig und umhüllend. Alle anderen Szenen hätte man auch mit einer minderwertigeren Tonspur untermalen können, denn da ist nicht die Welt los mit Bass und Dynamik.
Extras: wie üblich nicht angesehen.
Mein persönliches Fazit: „Get out“ hält, was die Kritiken und Bewertungen versprechen. Mit dem Film wird dem nach wie vor allgegenwärtigen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft ein zynisch-fieser Spiegel vorgehalten, dessen Bild einem eine Weile vor Augen bleibt. Schade, dass die Technik dieser UHD nicht besser ausgefallen ist.
mit 5
mit 3
mit 4
mit 3
bewertet am 29.10.20 um 14:00
Juni 1944, die Nacht vor dem D-Day: im Rahmen der Operation „Overlord“, der alliierten Invasion an der Küste der Normandie, springt die 101st Airborne Division hinter den feindlichen Linien ab. Einige der wenigen, die den Erdboden lebend erreichen haben den Auftrag, eine deutsche Sendestation in der Kirche eines kleinen Dorfes zu vernichten, von der aus das feindliche Flak-Feuer koordiniert wird. Als die kleine Gruppe mit Hilfe einer Bewohnerin in das Dorf gesickert ist und ihren Auftrag im Haus der jungen Frau vorbereitet, bemerken sie anhand der akustischen Krankheitssymptome der Tante schnell, dass da noch etwas vorgeht. Als der farbige Soldat Boyce eher zufällig in die Kirche gerät, entdeckt er ein furchterregendes Geheimnis: die SS betreibt im Gewölbe ein streng geheimes und gut bewachtes Forschungslabor, in dem versucht wird, tote deutsche Soldaten mit übermenschlichen Kräften zum Leben zu erwecken und so doch noch den Endsieg zu erzielen..
J. J. Abrams, Garant für Action-Kino mit wenigstens ein bisschen Anspruch, hat produziert; inszeniert hat der Australier Julius Avery, der mir bereits mit „Son of a Gun“ positiv in Erinnerung war. Herausgekommen ist eine Art „From Dusk till Dawn“ statt mit psychopathischen Killern mit Soldaten und statt Vampiren mit untoten deutschen Soldaten. Eklatanter Unterschied zwischen beiden Filmen: „Operation Overlord“ nimmt sich angenehm ernst (nicht falsch verstehen: „From Dusk till Dawn“ finde ich genial), da ist nicht der geringste Hauch von Humor, Satire oder Ironie erkennbar.
Bis etwa knapp zur Mitte des Films ist „Overlord“ (so der Originaltitel) ein reinrassiger Kriegsfilm, als die 101st Airborne Division anfliegt, in starkes Flakfeuer gerät und bereits in der Luft große Verluste hinnehmen muss. Die Action in diesem Teil ist zwar nicht neu, aber beeindruckend intensiv in Szene gesetzt. Die Wackelkamera wird zwar ausgiebig benutzt, dennoch bleibt das Geschehen weitestgehend übersichtlich und man fühlt sich mittendrin statt nur dabei. Die permanent bedrohliche Atmosphäre durch die Aufklärung durch Deutsche ist danach stets fühlbar und wird nach dem Erreichen des Dorfes noch stärker: andauernd können sich die Amerikaner gerade noch so der Entdeckung entziehen. Im Dorf kommt dann die große Stunde des eigentlichen Hauptdarstellers: der Däne Pilou Asbæk („Ghost in the Shell“) stiehlt allen schauspielerisch die Schau und setzt den SS-Offizier abgrundtief böse in Szene. Mit der Entdeckung des unterirdischen Forschungslabor nimmt der Film dann den Twist Richtung Horror-Thriller, ab dann dreht Julius Avery noch ein Stück mehr an der ohnehin schon mit ordentlich Drehmoment angezogenen Spannungsschraube.
Hier sind es dann vor allem die allesamt handgemachten Masken, die begeistern und der Score, der die Spannung hervorragend fördert. Hier weisen einige Opfer Deformierungen auf, die durchaus an den Film „Das Ding aus einer anderen Welt“ erinnern, der hier vielleicht für das Creature Design Pate stand.
Manche, die zwischen Realität und fiktionaler Filmstory nicht unterscheiden können dürften vielleicht bemängeln, dass die Deutschen samt und sonders schlecht und verabscheuungswürdig dargestellt werden. Dem entgegen steht der amerikanische Corporal, der durchaus auch einen Hang zum Sadismus zeigt.
Bereits das Bild der Blu-ray ist toll, wenn auch in manchen Szenen etwas zu hochglanzprospektartig. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind sehr gut; auch die Plastizität ist toll. Der Film spielt ja in der Nacht vor dem D-Day, also die Masse der Laufzeit in der Dunkelheit. Trotz dieser Tatsache werden die meisten Details perfekt herausgebildet. Das Bild wirkt trotz verschiedener Stilmittel weitestgehend natürlich, dadurch gewinnt der Film zusätzlich noch an Authentizität.
Bild können ein paar Scheiben noch besser, aber weit weg von Referenzen ist das von „Operation Overlord“ nicht.
Und trotzdem: die UHD kann fast alles noch ein bisschen besser. Allerdings kann sie auch dunkel besser, und so wird der ohnehin fast permanent dunkle Film noch ein bisschen mehr abgedunkelt. Und trotzdem werden mit HDR noch ein paar Details mehr sichtbar im Vergleich zur Blu. Die Schärfe und vor allem die Tiefenschärfe ist sichtbar höher, wenn auch ein paar seltene, weichere Takes nicht verschwiegen werden sollen. Bei ein paar Aufnahmen am Ende des Films, bei Tageslicht, zeigt die UHD, wie gut das Bild wirklich ist. Das kommt in den Nachtszenen nicht immer so deutlich zum Tragen.
Der große Pluspunkt der UHD ist der deutsche Atmos-Track. Der Sound ist über jeden Tadel erhaben: „Operation Overlord“ hat Bass und Dynamik satt, bei manchen Abschussgeräuschen von Gewehren ist das fast zu viel des Guten und wirkt unnatürlich; das jedoch ist Meckern auf höchstem Niveau. Bereits beim Intro, während der Lautsprecherdurchsagen von Roosevelt und Hitler, werden die Heights eindrucksvoll mit einbezogen. Geräusche, die von oben kommen werden durch die Kameraposition bestätigt. Die Surroundkulisse ist der Wahnsinn, und auch die direktionalen Effekte sind unglaublich: präzise und punktgenau ortbar bringen sie auch weit entfernte Geräusche ins Wohnzimmer, so dass die perfekte dreidimensionale akustische Illusion entsteht.
Extras: wie üblich nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Operation Overlord“ ist trotz der Thematik in der 2. Hälfte irgendwie geerdet und realistisch, man bekommt als Zuschauer nie das Gefühl, dass sich das nicht tatsächlich so ereignet haben könnte. Das ist wohl das größte Kompliment, das man den Filmemachern machen kann. Daneben ist der Film sauspannend und teils bockbrutal. „Operation Overlord“ sollte sich kein Action-Fan entgehen lassen. Eigentlich gebe ich solchen Filmen ungern die Höchstwertung, da ich mir das für Filme mit mehr Anspruch aufhebe; aber in seinem Genre hat „Overlord“ 5 Balken verdient. Zumal außerdem die Technik auch noch allerfeinste Sahne ist.
J. J. Abrams, Garant für Action-Kino mit wenigstens ein bisschen Anspruch, hat produziert; inszeniert hat der Australier Julius Avery, der mir bereits mit „Son of a Gun“ positiv in Erinnerung war. Herausgekommen ist eine Art „From Dusk till Dawn“ statt mit psychopathischen Killern mit Soldaten und statt Vampiren mit untoten deutschen Soldaten. Eklatanter Unterschied zwischen beiden Filmen: „Operation Overlord“ nimmt sich angenehm ernst (nicht falsch verstehen: „From Dusk till Dawn“ finde ich genial), da ist nicht der geringste Hauch von Humor, Satire oder Ironie erkennbar.
Bis etwa knapp zur Mitte des Films ist „Overlord“ (so der Originaltitel) ein reinrassiger Kriegsfilm, als die 101st Airborne Division anfliegt, in starkes Flakfeuer gerät und bereits in der Luft große Verluste hinnehmen muss. Die Action in diesem Teil ist zwar nicht neu, aber beeindruckend intensiv in Szene gesetzt. Die Wackelkamera wird zwar ausgiebig benutzt, dennoch bleibt das Geschehen weitestgehend übersichtlich und man fühlt sich mittendrin statt nur dabei. Die permanent bedrohliche Atmosphäre durch die Aufklärung durch Deutsche ist danach stets fühlbar und wird nach dem Erreichen des Dorfes noch stärker: andauernd können sich die Amerikaner gerade noch so der Entdeckung entziehen. Im Dorf kommt dann die große Stunde des eigentlichen Hauptdarstellers: der Däne Pilou Asbæk („Ghost in the Shell“) stiehlt allen schauspielerisch die Schau und setzt den SS-Offizier abgrundtief böse in Szene. Mit der Entdeckung des unterirdischen Forschungslabor nimmt der Film dann den Twist Richtung Horror-Thriller, ab dann dreht Julius Avery noch ein Stück mehr an der ohnehin schon mit ordentlich Drehmoment angezogenen Spannungsschraube.
Hier sind es dann vor allem die allesamt handgemachten Masken, die begeistern und der Score, der die Spannung hervorragend fördert. Hier weisen einige Opfer Deformierungen auf, die durchaus an den Film „Das Ding aus einer anderen Welt“ erinnern, der hier vielleicht für das Creature Design Pate stand.
Manche, die zwischen Realität und fiktionaler Filmstory nicht unterscheiden können dürften vielleicht bemängeln, dass die Deutschen samt und sonders schlecht und verabscheuungswürdig dargestellt werden. Dem entgegen steht der amerikanische Corporal, der durchaus auch einen Hang zum Sadismus zeigt.
Bereits das Bild der Blu-ray ist toll, wenn auch in manchen Szenen etwas zu hochglanzprospektartig. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind sehr gut; auch die Plastizität ist toll. Der Film spielt ja in der Nacht vor dem D-Day, also die Masse der Laufzeit in der Dunkelheit. Trotz dieser Tatsache werden die meisten Details perfekt herausgebildet. Das Bild wirkt trotz verschiedener Stilmittel weitestgehend natürlich, dadurch gewinnt der Film zusätzlich noch an Authentizität.
Bild können ein paar Scheiben noch besser, aber weit weg von Referenzen ist das von „Operation Overlord“ nicht.
Und trotzdem: die UHD kann fast alles noch ein bisschen besser. Allerdings kann sie auch dunkel besser, und so wird der ohnehin fast permanent dunkle Film noch ein bisschen mehr abgedunkelt. Und trotzdem werden mit HDR noch ein paar Details mehr sichtbar im Vergleich zur Blu. Die Schärfe und vor allem die Tiefenschärfe ist sichtbar höher, wenn auch ein paar seltene, weichere Takes nicht verschwiegen werden sollen. Bei ein paar Aufnahmen am Ende des Films, bei Tageslicht, zeigt die UHD, wie gut das Bild wirklich ist. Das kommt in den Nachtszenen nicht immer so deutlich zum Tragen.
Der große Pluspunkt der UHD ist der deutsche Atmos-Track. Der Sound ist über jeden Tadel erhaben: „Operation Overlord“ hat Bass und Dynamik satt, bei manchen Abschussgeräuschen von Gewehren ist das fast zu viel des Guten und wirkt unnatürlich; das jedoch ist Meckern auf höchstem Niveau. Bereits beim Intro, während der Lautsprecherdurchsagen von Roosevelt und Hitler, werden die Heights eindrucksvoll mit einbezogen. Geräusche, die von oben kommen werden durch die Kameraposition bestätigt. Die Surroundkulisse ist der Wahnsinn, und auch die direktionalen Effekte sind unglaublich: präzise und punktgenau ortbar bringen sie auch weit entfernte Geräusche ins Wohnzimmer, so dass die perfekte dreidimensionale akustische Illusion entsteht.
Extras: wie üblich nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Operation Overlord“ ist trotz der Thematik in der 2. Hälfte irgendwie geerdet und realistisch, man bekommt als Zuschauer nie das Gefühl, dass sich das nicht tatsächlich so ereignet haben könnte. Das ist wohl das größte Kompliment, das man den Filmemachern machen kann. Daneben ist der Film sauspannend und teils bockbrutal. „Operation Overlord“ sollte sich kein Action-Fan entgehen lassen. Eigentlich gebe ich solchen Filmen ungern die Höchstwertung, da ich mir das für Filme mit mehr Anspruch aufhebe; aber in seinem Genre hat „Overlord“ 5 Balken verdient. Zumal außerdem die Technik auch noch allerfeinste Sahne ist.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 28.10.20 um 16:02
Ray Garrison, Angehöriger der U. S. Army Special Forces, befreit in Afrika eine Geisel, was ihm später zum Verhängnis wird: er und seine über alles geliebte Frau werden getötet, weil Ray die Informanten nicht preisgeben kann. Doch das Unglaubliche passiert: Ray wird durch das "Naniten"-Technik-Genie (nicht verwechseln mit Nano-Technik, gell..) Dr. Harting nicht nur wieder zum Leben erweckt; er wird zur menschlichen Superwaffe optimiert; übermenschlich stark und mit überaus effektiven Selbstheilungskräften ausgestattet (nein, er hat keine ausfahrbaren Klingen aus Andamantium..). Ray soll den Prototyp des unbesiegbaren Soldaten für die Army darstellen, doch er begibt sich zunächst mal auf einen Rachefeldzug gegen den Mörder seiner Frau. Erst spät merkt er, dass er nur ein Puzzlestück in einem weitaus größeren Plan ist..
„Bloodshot“ ist eine Comic-Verfilmung, die auf den 1992 erschienen gleichnamigen Graphic Novels basiert, und eins vorweg: obwohl auf den Film verschiedentlich ordentlich eingeprügelt wurde und obwohl er auch hier in Bewertungen und Kommentaren als Trash bezeichnet wird fand ich ihn (zum Teil sogar deutlich) besser als so manchen Marvel. Im Gegensatz zu diesen verfügt „Bloodshot“ sogar über eine Story, die die üblichen Intrigen und Manipulationen der Superhelden erfrischend variiert und den einen oder anderen unvorhersehbaren Twist einflicht. Vin Diesel ist wie in eigentlich allen seine Filmen (außer „Der Soldat James Ryan“, wo er recht schnell stirbt) fehlbesetzt und wirkt lediglich durch seine Physis, während Guy Pearce als Routinier den Film trägt. Diesels Rolle könnte jeder andere Klotz spielen. „Bloodshot“ ist ohne große Längen inszeniert und zeigt in der zweiten Hälfte einige spektakuläre Actionszenen, die bei der ersten großen mit dem Motorrad (politisch korrekt ein Elektro-Motorrad) ein wenig an „Gemini Man“ erinnert, ohne dessen Abgehobenheit aufzuweisen. Die zweite Actionsequenz am Hochhaus ist beeindruckend in Szene gesetzt, mit verschiedenen ausgefallenen Kameraperspektiven und SloMo- bzw. Speedup-Szenen gewürzt und trotzdem übersichtlich gehalten.
Einige optische Spielereien wie etwa die Entstehung des italienischen Hafens in der Virtual Reality sind überaus gut gelungen und lassen nicht vermuten, dass das Budget des Films an sich recht gering war.
Die Blu-ray wird hier nicht bewertet, da die Version eine Videobuster-Leihe war.
Das Bild der UHD basiert wohl auf einem 4k-Master und ist auf jeden Fall UHD-würdig. Nun ist „Bloodshot“ bisweilen stark stilisiert und wimmelt manchmal nur so vor Stilmitteln; so ist besonders die überakzentuierte Farbgebung zu nennen; aber dennoch fand ich das Bild zum größten Teil wirklich toll. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top. Definitiv ein hochwertiger Transfer; nicht ganz Referenz, aber hervorragend.
Der deutsche Sound liegt DTS HD MA vor. Dem Track kann man eigentlich kaum etwas vorwerfen: besonders die Surroundkulisse ist ab und an wirklich beeindruckend. Bei der einen oder anderen Szene rumort der Bass bei Explosionen mehr als ordentlich. Im Vergleich zum englischen Atmos-Sound muss sich die deutsche Tonspur lediglich vorwerfen lassen, dass sie in den Mitten und Höhen etwas eingeschnürter wirkt und auf den Heights weniger los ist, das ist jedoch Jammern auf höchstem Niveau: für die Höchstwertung reicht es allemal.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich der vorliegenden Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: eigentlich hatte ich wenig bis gar nichts von „Bloodshot“ erwartet, weil die meisten Kritiken und Bewertungen ihre eigene Sprache sprechen und ich kein Fan von Vin Diesel bin. Trashig fand ich den Film gar nicht, sondern inszenatorisch und storytechnisch mindestens auf Augenhöhe mit den meisten anderen Comic-Verfilmungen. Kann man sich als Fan von Comic-Verfilmungen durchaus sehr gut ansehen.
„Bloodshot“ ist eine Comic-Verfilmung, die auf den 1992 erschienen gleichnamigen Graphic Novels basiert, und eins vorweg: obwohl auf den Film verschiedentlich ordentlich eingeprügelt wurde und obwohl er auch hier in Bewertungen und Kommentaren als Trash bezeichnet wird fand ich ihn (zum Teil sogar deutlich) besser als so manchen Marvel. Im Gegensatz zu diesen verfügt „Bloodshot“ sogar über eine Story, die die üblichen Intrigen und Manipulationen der Superhelden erfrischend variiert und den einen oder anderen unvorhersehbaren Twist einflicht. Vin Diesel ist wie in eigentlich allen seine Filmen (außer „Der Soldat James Ryan“, wo er recht schnell stirbt) fehlbesetzt und wirkt lediglich durch seine Physis, während Guy Pearce als Routinier den Film trägt. Diesels Rolle könnte jeder andere Klotz spielen. „Bloodshot“ ist ohne große Längen inszeniert und zeigt in der zweiten Hälfte einige spektakuläre Actionszenen, die bei der ersten großen mit dem Motorrad (politisch korrekt ein Elektro-Motorrad) ein wenig an „Gemini Man“ erinnert, ohne dessen Abgehobenheit aufzuweisen. Die zweite Actionsequenz am Hochhaus ist beeindruckend in Szene gesetzt, mit verschiedenen ausgefallenen Kameraperspektiven und SloMo- bzw. Speedup-Szenen gewürzt und trotzdem übersichtlich gehalten.
Einige optische Spielereien wie etwa die Entstehung des italienischen Hafens in der Virtual Reality sind überaus gut gelungen und lassen nicht vermuten, dass das Budget des Films an sich recht gering war.
Die Blu-ray wird hier nicht bewertet, da die Version eine Videobuster-Leihe war.
Das Bild der UHD basiert wohl auf einem 4k-Master und ist auf jeden Fall UHD-würdig. Nun ist „Bloodshot“ bisweilen stark stilisiert und wimmelt manchmal nur so vor Stilmitteln; so ist besonders die überakzentuierte Farbgebung zu nennen; aber dennoch fand ich das Bild zum größten Teil wirklich toll. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top. Definitiv ein hochwertiger Transfer; nicht ganz Referenz, aber hervorragend.
Der deutsche Sound liegt DTS HD MA vor. Dem Track kann man eigentlich kaum etwas vorwerfen: besonders die Surroundkulisse ist ab und an wirklich beeindruckend. Bei der einen oder anderen Szene rumort der Bass bei Explosionen mehr als ordentlich. Im Vergleich zum englischen Atmos-Sound muss sich die deutsche Tonspur lediglich vorwerfen lassen, dass sie in den Mitten und Höhen etwas eingeschnürter wirkt und auf den Heights weniger los ist, das ist jedoch Jammern auf höchstem Niveau: für die Höchstwertung reicht es allemal.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich der vorliegenden Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: eigentlich hatte ich wenig bis gar nichts von „Bloodshot“ erwartet, weil die meisten Kritiken und Bewertungen ihre eigene Sprache sprechen und ich kein Fan von Vin Diesel bin. Trashig fand ich den Film gar nicht, sondern inszenatorisch und storytechnisch mindestens auf Augenhöhe mit den meisten anderen Comic-Verfilmungen. Kann man sich als Fan von Comic-Verfilmungen durchaus sehr gut ansehen.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 27.10.20 um 16:58
Ava Faulkner ist der Top-Auftragskiller (vermutlich von der CIA, wird im Film nicht angegeben). Allerdings ist Ava dabei, sich unliebsam zu machen, denn neuerdings fragt sie ihre Opfer kurz bevor sie sie umlegt, womit sie derart in Ungnade gefallen sind. Das ist einem ehemaligen Zögling ihres Mentors, selbst in die Chefetage aufgestiegen, mittlerweile so sehr Dorn im Auge, dass dieser Ava, wie in dieser Gewerkschaft so üblich, beseitigen will..
So viel vorweg: der Trailer und auch der Beginn des Films, insbesondere das Intro, vermitteln einen anderen Film als „Code Ava“ tatsächlich ist. Im Trailer und zu Beginn suggeriert „Code Ava“ leidlich erfolgreich, ein Film in bester Tradition von „Nikita“ oder auch „Atomic Blonde“ zu sein. Ist er aber (leider) nicht; überhaupt kann sich der Film nicht so recht entscheiden, was er denn nun eigentlich sein will. Recht unentschlossen pendelt der Film zwischen Actioner, Thriller, Familiendrama und Psychogramm einer trockenen Alkoholikerin hin und her, ohne sich mal festzulegen. Dabei will die Chose nicht zu einer homogenen Mélange zusammen passen, und das Gesehene wirkt selten wie aus einem Guss. Hinzu kommen erstaunlich brutale Actionszenen, die manches Gesehene etwas konterkarieren und zudem trotz des weitgehenden Verzichtes auf Kameragewackel nicht recht übersichtlich gerieten.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist jeder Parameter tadellos, aber auch ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist sehr gut, wenn auch wie das Bild nicht hervorragend. Alle Parameter passen, beeindrucken aber nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich den vorangegangenen Wertungen an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Schade drum. Der Cast ist mit Jessica Chastain, Colin Farrell und John Malkovich hervorragend und erlesen besetzt, und am Cast liegt es auch nicht. Natürlich hat man die Story von einem Agenten / einer Agentin, die in Ungnade gefallen ist und aus den eigenen Reihen heraus beseitigt werden soll, schon oft gesehen; aber eine altbekannte Story kann man trotzdem variieren und interessant umsetzen. Variiert wurde die Story bei „Code Ava“ auch, allerdings kann sich der Film nicht entscheiden, was er nun sein will. „Code Ava“ krankt an einem schlechten Script, das vom Regisseur auch noch schlecht umgesetzt wurde. Dann lieber nochmal „Atomic Blonde“.
So viel vorweg: der Trailer und auch der Beginn des Films, insbesondere das Intro, vermitteln einen anderen Film als „Code Ava“ tatsächlich ist. Im Trailer und zu Beginn suggeriert „Code Ava“ leidlich erfolgreich, ein Film in bester Tradition von „Nikita“ oder auch „Atomic Blonde“ zu sein. Ist er aber (leider) nicht; überhaupt kann sich der Film nicht so recht entscheiden, was er denn nun eigentlich sein will. Recht unentschlossen pendelt der Film zwischen Actioner, Thriller, Familiendrama und Psychogramm einer trockenen Alkoholikerin hin und her, ohne sich mal festzulegen. Dabei will die Chose nicht zu einer homogenen Mélange zusammen passen, und das Gesehene wirkt selten wie aus einem Guss. Hinzu kommen erstaunlich brutale Actionszenen, die manches Gesehene etwas konterkarieren und zudem trotz des weitgehenden Verzichtes auf Kameragewackel nicht recht übersichtlich gerieten.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist jeder Parameter tadellos, aber auch ohne Bäume auszureißen.
Auch der Sound ist sehr gut, wenn auch wie das Bild nicht hervorragend. Alle Parameter passen, beeindrucken aber nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen; ich schließe mich den vorangegangenen Wertungen an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Schade drum. Der Cast ist mit Jessica Chastain, Colin Farrell und John Malkovich hervorragend und erlesen besetzt, und am Cast liegt es auch nicht. Natürlich hat man die Story von einem Agenten / einer Agentin, die in Ungnade gefallen ist und aus den eigenen Reihen heraus beseitigt werden soll, schon oft gesehen; aber eine altbekannte Story kann man trotzdem variieren und interessant umsetzen. Variiert wurde die Story bei „Code Ava“ auch, allerdings kann sich der Film nicht entscheiden, was er nun sein will. „Code Ava“ krankt an einem schlechten Script, das vom Regisseur auch noch schlecht umgesetzt wurde. Dann lieber nochmal „Atomic Blonde“.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 24.10.20 um 11:37
Nepal, in den Neunzigern: am Mount Everest-Massiv hat so eine Art Massentourismus eingesetzt. Für fünfstellige Summen lassen sich zum Teil unerfahrene Möchtegern-Bergsteiger von professionellen Bergführern zum Gipfel führen, nur um sich die Besteigung des höchsten Berges der Erde in die Vita schreiben zu können. In der Saison 1996 hat noch niemand den Gipfel erreicht, und so ist die Route noch nicht mit Fixseilen und ähnlichem präpariert, und zudem passieren noch einige folgenschwere Vorbereitungsfehler. Daraufhin tun sich zwei "Expeditionen" unter den erfahrenen hochalpinen Bergführern Fischer und Hall zusammen, um all ihre Kunden auf den Gipfel zu bringen. Als die Zeit knapp wird und zudem das Wetter umschlägt, kommt es zur Katastrophe..
Die 14 Achttausender üben auf Menschen eine seltsame Faszination aus: erst Mitte des letzten Jahrhunderts wurden nach und nach alle bestiegen, und unter den Bergsteiger-Profis ist es noch immer etwas besonderes, alle ohne Sauerstoff bestiegen zu haben. Hunderte Menschen haben beim Versuch, diese Gipfel zu erklimmen ihr Leben gelassen, und viele davon liegen noch in der Todeszone, quasi mumifiziert gefroren und können nicht geborgen werden. Reinhold Messners Bruder fand seinerzeit auf dem Nanga Parbat den Tod. Dieser Massentourismus hat neben Todesfällen auch noch eine weitere Erscheinung: der majestätische König der Berge ist mittlerweile eine regelrechte Müllhalde und übersät mit Sauerstoffflaschen, Zelten und ähnlichen Ausrüstungsgegenständen. In "Everest" werden die tatsächlichen Ereignisse vom Mai 1996 thematisiert und den Namen ein Gesicht gegeben. Balthasar Kormakur (u. a. "Contraband" und "2 Guns") verfilmte die Tragödie und setzte den Personen ein Denkmal, ohne jemanden die Schuld zu zu weisen (was durchaus möglich gewesen wäre). Der Film besticht durch großartige Bilder der Gebirgswelt, ohne jedoch zu sehr auf Effektehascherei aus zu sein: die Dramatik der menschlichen Schicksale steht im Vordergrund, ob nun selbst verschuldet oder nicht. Unterstrichen wird die Dramatik dadurch, dass der Film nahezu vollständig ohne musikalische Untermalung auskommt. Unfassbar, wie wagemutig und gleichzeitig so leichtsinnig mancher mit seinem und dem Leben anderer in der Todeszone spielt.
Kormakur konnte 7 Weltstars casten, und doch spielen nur zwei Hauptrollen: Jason Clarke (den man seit zwei, drei Jahren in gefühlt jeder 2. Blockbusterproduktion sieht) gibt den verantwortungsbewussten und -vollen Bergführer sehr glaubhaft und wird gestützt von Josh Brolin und John Hawkes ("Deadwood"), während andere A-Liga Schauspieler wie Jake Gyllenhaal, Sam Worthington, Keira Knightley, Emily Watson und Robin Wright "nur" Nebenrollen ausfüllen.
Das Bild ist grandios, wobei das 2D-Bild mehr überzeugt als die 3D-Fassung. Selbstverständlich sind es besonders die Gebirgspanoramen, die "Everest" zu einem unwahrscheinlich beeindruckenden Erlebnis machen. Gleichwohl sind die Bergpanoramen nur Nebensache, nicht in jeder zweiten Szene sind tolle Bergbilder zu sehen (wie man meinen könnte). zum gelungenen Gesamteindruck trägt die sehr hohe Schärfe bei, und besonders die ebenfalls hohe Tiefenschärfe in allen Bildebenen lässt die Totalen profitieren. Kontrast und Schwarzwert sind perfekt, und die außergewöhnliche Plastizität macht die stereoskopische Fassung fast überflüssig.
Die UHD punktet da mit einer sichtbar höheren Schärfe, und in einigen dunklen Szenen ist aufgrund des höheren Kontrastumfangs und des verbesserten Schwarzwertes der Detailreichtum höher. Aber: so hoch ist der Unterschied zur schon hervorragenden Bildqualität der Blu-ray nicht.
Der deutsche Atmos-Track ist ebenfalls hervorragend: permanent ist was los auf den Surrounds und Back Surrounds, und die Heights werden da nachdrücklich mit einbezogen, wo es geboten ist. Als Beispiel sei hier die Szene genannt, als der Hubschrauber der pakistanischen Armee den schwer angeschlagenen Beck aus der Höhe bergen will: Spitze, wie die Rotorgeräusche der Maschine im Stand auch von oben kommen. Wenn es stürmisch zur Sache geht dann richtig: der Sturm braust aus allen Lautsprechern ins Wohnzimmer, und Donner, abgehende Lawinen und ähnliches bringen den Sub ganz schön zum Werkeln. Irre, wie der Eisbruch abgeht, als Beck über der Gletscherspalte auf der Leiter steht: da werden Tiefbasswellen durchs Wohnzimmer geschickt, dass der Putz rieselt. Nur der jüngst gehörte Track von „Mortal Engines“ bringt noch besser ortbare, glasklar von einander trennbare und brillantere direktionale Effekte mit sich.
Bei diesem Film werde ich mir die Extras definitiv noch ansehen und vergebe ob des ersten Eindrucks mal vorsichtige drei Balken. Die Veröffentlichung beinhaltet die $k und die 2D-Fassung, und hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: definitiv ein sehr guter Film, aber eher Drama denn Actioner wie z. B. "Vertical Limit". Unglaublich, was Hochalpinisten physisch und psychisch leisten müssen und wie sie sich quälen, um die Gipfel zu erreichen. Erschütternd sind die persönlichen Schicksale der einzelnen Figuren, und besonders berührend gerät der Abschied Halls von seiner schwangeren Frau.
Auf einer Zehnerskala gäbe ich "Everest" 9 Punkte, so vergebe ich wohlwollende 5 Balken.
Die 14 Achttausender üben auf Menschen eine seltsame Faszination aus: erst Mitte des letzten Jahrhunderts wurden nach und nach alle bestiegen, und unter den Bergsteiger-Profis ist es noch immer etwas besonderes, alle ohne Sauerstoff bestiegen zu haben. Hunderte Menschen haben beim Versuch, diese Gipfel zu erklimmen ihr Leben gelassen, und viele davon liegen noch in der Todeszone, quasi mumifiziert gefroren und können nicht geborgen werden. Reinhold Messners Bruder fand seinerzeit auf dem Nanga Parbat den Tod. Dieser Massentourismus hat neben Todesfällen auch noch eine weitere Erscheinung: der majestätische König der Berge ist mittlerweile eine regelrechte Müllhalde und übersät mit Sauerstoffflaschen, Zelten und ähnlichen Ausrüstungsgegenständen. In "Everest" werden die tatsächlichen Ereignisse vom Mai 1996 thematisiert und den Namen ein Gesicht gegeben. Balthasar Kormakur (u. a. "Contraband" und "2 Guns") verfilmte die Tragödie und setzte den Personen ein Denkmal, ohne jemanden die Schuld zu zu weisen (was durchaus möglich gewesen wäre). Der Film besticht durch großartige Bilder der Gebirgswelt, ohne jedoch zu sehr auf Effektehascherei aus zu sein: die Dramatik der menschlichen Schicksale steht im Vordergrund, ob nun selbst verschuldet oder nicht. Unterstrichen wird die Dramatik dadurch, dass der Film nahezu vollständig ohne musikalische Untermalung auskommt. Unfassbar, wie wagemutig und gleichzeitig so leichtsinnig mancher mit seinem und dem Leben anderer in der Todeszone spielt.
Kormakur konnte 7 Weltstars casten, und doch spielen nur zwei Hauptrollen: Jason Clarke (den man seit zwei, drei Jahren in gefühlt jeder 2. Blockbusterproduktion sieht) gibt den verantwortungsbewussten und -vollen Bergführer sehr glaubhaft und wird gestützt von Josh Brolin und John Hawkes ("Deadwood"), während andere A-Liga Schauspieler wie Jake Gyllenhaal, Sam Worthington, Keira Knightley, Emily Watson und Robin Wright "nur" Nebenrollen ausfüllen.
Das Bild ist grandios, wobei das 2D-Bild mehr überzeugt als die 3D-Fassung. Selbstverständlich sind es besonders die Gebirgspanoramen, die "Everest" zu einem unwahrscheinlich beeindruckenden Erlebnis machen. Gleichwohl sind die Bergpanoramen nur Nebensache, nicht in jeder zweiten Szene sind tolle Bergbilder zu sehen (wie man meinen könnte). zum gelungenen Gesamteindruck trägt die sehr hohe Schärfe bei, und besonders die ebenfalls hohe Tiefenschärfe in allen Bildebenen lässt die Totalen profitieren. Kontrast und Schwarzwert sind perfekt, und die außergewöhnliche Plastizität macht die stereoskopische Fassung fast überflüssig.
Die UHD punktet da mit einer sichtbar höheren Schärfe, und in einigen dunklen Szenen ist aufgrund des höheren Kontrastumfangs und des verbesserten Schwarzwertes der Detailreichtum höher. Aber: so hoch ist der Unterschied zur schon hervorragenden Bildqualität der Blu-ray nicht.
Der deutsche Atmos-Track ist ebenfalls hervorragend: permanent ist was los auf den Surrounds und Back Surrounds, und die Heights werden da nachdrücklich mit einbezogen, wo es geboten ist. Als Beispiel sei hier die Szene genannt, als der Hubschrauber der pakistanischen Armee den schwer angeschlagenen Beck aus der Höhe bergen will: Spitze, wie die Rotorgeräusche der Maschine im Stand auch von oben kommen. Wenn es stürmisch zur Sache geht dann richtig: der Sturm braust aus allen Lautsprechern ins Wohnzimmer, und Donner, abgehende Lawinen und ähnliches bringen den Sub ganz schön zum Werkeln. Irre, wie der Eisbruch abgeht, als Beck über der Gletscherspalte auf der Leiter steht: da werden Tiefbasswellen durchs Wohnzimmer geschickt, dass der Putz rieselt. Nur der jüngst gehörte Track von „Mortal Engines“ bringt noch besser ortbare, glasklar von einander trennbare und brillantere direktionale Effekte mit sich.
Bei diesem Film werde ich mir die Extras definitiv noch ansehen und vergebe ob des ersten Eindrucks mal vorsichtige drei Balken. Die Veröffentlichung beinhaltet die $k und die 2D-Fassung, und hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: definitiv ein sehr guter Film, aber eher Drama denn Actioner wie z. B. "Vertical Limit". Unglaublich, was Hochalpinisten physisch und psychisch leisten müssen und wie sie sich quälen, um die Gipfel zu erreichen. Erschütternd sind die persönlichen Schicksale der einzelnen Figuren, und besonders berührend gerät der Abschied Halls von seiner schwangeren Frau.
Auf einer Zehnerskala gäbe ich "Everest" 9 Punkte, so vergebe ich wohlwollende 5 Balken.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 15.10.20 um 16:05
David und Efraim, ehemals beste Freunde, treffen sich auf einer Beerdigung wieder: während sich David als Physiotherapeut und Bettlakenverkäufer eher so semi-erfolgreich durchschlägt, ist Efraim in den Waffenhandel eingestiegen. Dazu holt er sich die „Krümel“ des Kuchens, wie er sie bezeichnet: auf einer Ausschreibungsliste des Pentagons bewirbt er sich auf Deals, die den großen Firmen zu mickrig sind und nutzt dabei ein von George W. Bush geschaffenes Schlupfloch, das es auch Kleinstanbietern ermöglicht, an eben jene Krümel heran zu kommen. David steigt bei Efraim ein, und die beiden scheffeln ordentlich Kohle (während Davids Freundin weisgemacht wurde, dass David seine Bettlaken jetzt an die US Army verscherbelt). Als die USA die afghanische Armee hochrüstet, um sie für den Kampf gegen die Taliban zu befähigen erhält die Firma von David und Efraim den Zuschlag für einen Riesendeal: die Afghanen sollen 100 Millionen Schuss AK-47-Munition erhalten; bezahlt vom Pentagon. Dabei verheben sich die beiden ordentlich. Und nicht nur das..
„War Dogs“ liegt, wie so oft, eine wahre Geschichte zugrunde: nach dem Irakkrieg ermöglichte es George W. Bush durch Ausschreibungen im Internet auch kleinen und kleinsten Anbietern, am großen Geschäft Krieg mit zu verdienen. Efraim Diveroli, gerade mal 19 Jahre alt (da sieht Jonah Hill deutlich älter aus), wickelte für das Pentagon ein paar Deals ab, wurde ziemlich schnell ziemlich wohlhabend und heuerte seinen besten Freund als Partner an: David Packouz war 23 und massierte die Upper Class von Miami, während er sich parallel mit seinem Bettlaken-Business selbständig zu machen versuchte. Eine Weile ging alles gut, bis eine ihrer Lieferungen in den Irak beim Zoll hängen blieb und die beiden merkten, das ihr Job auch gefährliche Seiten für sie persönlich hat, denn sie mussten direkt mit mehr als zwielichtigen Persönlichkeiten zusammen arbeiten. Der Afghanistan-Deal, der den beiden letztendlich das Genick brach ist legendär; und das Pentagon musste sich zu Recht fragen lassen, ob es seine Geschäftspartner überhaupt überprüft.
Die beiden Protagonisten werden von Miles Teller und Jonah Hill dargestellt; und während Teller den eigentlich aufrechten und pazifistischen, seine Freundin aufrichtig liebenden David so darstellt, dass man als Zuschauer die Motive nachvollziehen kann ist Jonah Hill die personifizierte Antipathie: ein arroganter, jähzorniger und überaus unsympathischer Kotzbrocken, den seine Gier auch zu illegalen Methoden trieb.
Über weite Strecken ist „War Dogs“ zynisch-ironisch und oft komisch, um schließlich im letzten Drittel ernstere Töne anzuschlagen. Unterhaltsam ist „War Dogs“ jedoch definitiv über die gesamte Laufzeit.
Das Bild der UHD ist auf jeden Fall UHD-würdig, auch wenn das nicht immer ins Auge sticht. Besonders zu Beginn in Albanien sticht die chromfarbene Pistole perfekt scharf und mit tollem Kontrast absolut plastisch vor dem tristen Hintergrund hervor. Auch die häufigen Totalen von Städten sind hervorragend scharf und sehr detailreich. Definitiv ein hochwertiger Transfer; nicht ganz Referenz, aber hervorragend.
Der Sound liegt lediglich in Dolby Digital 5.1 vor. Der Track hat mit dem dialoglastigen Film dennoch leichtes Spiel, da sich das meiste vorne abspielt. In den paar Actionszenen sind Gewehrschüsse dann doch erstaunlich dynamisch, insgesamt jedoch hält sich die Surroundkulisse wie auch Bass und Dynamik ziemlich zurück. Direktionale Effekte gibt es auch nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich der Wertung des Reviewers an.
Mein persönliches Fazit: „War Dogs“ geht etwa in die Richtung von „Charlie Wilsons War“; ohne dessen Qualität gänzlich zu erreichen. Das macht „War Dogs“ noch lange nicht zu einem schlechten Film, im Gegenteil: „War Dogs“ ist sehr unterhaltsam, vorausgesetzt man kann mit der Thematik was anfangen.
„War Dogs“ liegt, wie so oft, eine wahre Geschichte zugrunde: nach dem Irakkrieg ermöglichte es George W. Bush durch Ausschreibungen im Internet auch kleinen und kleinsten Anbietern, am großen Geschäft Krieg mit zu verdienen. Efraim Diveroli, gerade mal 19 Jahre alt (da sieht Jonah Hill deutlich älter aus), wickelte für das Pentagon ein paar Deals ab, wurde ziemlich schnell ziemlich wohlhabend und heuerte seinen besten Freund als Partner an: David Packouz war 23 und massierte die Upper Class von Miami, während er sich parallel mit seinem Bettlaken-Business selbständig zu machen versuchte. Eine Weile ging alles gut, bis eine ihrer Lieferungen in den Irak beim Zoll hängen blieb und die beiden merkten, das ihr Job auch gefährliche Seiten für sie persönlich hat, denn sie mussten direkt mit mehr als zwielichtigen Persönlichkeiten zusammen arbeiten. Der Afghanistan-Deal, der den beiden letztendlich das Genick brach ist legendär; und das Pentagon musste sich zu Recht fragen lassen, ob es seine Geschäftspartner überhaupt überprüft.
Die beiden Protagonisten werden von Miles Teller und Jonah Hill dargestellt; und während Teller den eigentlich aufrechten und pazifistischen, seine Freundin aufrichtig liebenden David so darstellt, dass man als Zuschauer die Motive nachvollziehen kann ist Jonah Hill die personifizierte Antipathie: ein arroganter, jähzorniger und überaus unsympathischer Kotzbrocken, den seine Gier auch zu illegalen Methoden trieb.
Über weite Strecken ist „War Dogs“ zynisch-ironisch und oft komisch, um schließlich im letzten Drittel ernstere Töne anzuschlagen. Unterhaltsam ist „War Dogs“ jedoch definitiv über die gesamte Laufzeit.
Das Bild der UHD ist auf jeden Fall UHD-würdig, auch wenn das nicht immer ins Auge sticht. Besonders zu Beginn in Albanien sticht die chromfarbene Pistole perfekt scharf und mit tollem Kontrast absolut plastisch vor dem tristen Hintergrund hervor. Auch die häufigen Totalen von Städten sind hervorragend scharf und sehr detailreich. Definitiv ein hochwertiger Transfer; nicht ganz Referenz, aber hervorragend.
Der Sound liegt lediglich in Dolby Digital 5.1 vor. Der Track hat mit dem dialoglastigen Film dennoch leichtes Spiel, da sich das meiste vorne abspielt. In den paar Actionszenen sind Gewehrschüsse dann doch erstaunlich dynamisch, insgesamt jedoch hält sich die Surroundkulisse wie auch Bass und Dynamik ziemlich zurück. Direktionale Effekte gibt es auch nicht.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich der Wertung des Reviewers an.
Mein persönliches Fazit: „War Dogs“ geht etwa in die Richtung von „Charlie Wilsons War“; ohne dessen Qualität gänzlich zu erreichen. Das macht „War Dogs“ noch lange nicht zu einem schlechten Film, im Gegenteil: „War Dogs“ ist sehr unterhaltsam, vorausgesetzt man kann mit der Thematik was anfangen.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 11.10.20 um 12:04
1820 läuft die "Essex" in Nantucket aus, um Wale zu fangen: der Waltran ist als Energielieferant mittlerweile unverzichtbar und somit begehrtes Gut. Dem Obermaat Owen Chase wurde das Kapitänspatent versprochen und doch muss er ins zweite Glied zurück treten: Kapitän Pollard, obwohl unerfahren; wird als Verwandter des Eigentümers der Walfangfirma mit der Führung des Schiffes betraut. Als das Schiff auf hoher See auf eine Pottwalherde trifft und die Jagd beginnt, kommt es zur Katastrophe: ein riesiger Pottwalbulle rammt die "Essex", diese sinkt und die Crew befindet sich nun, mit knappen Essens- und Trinkwasservorräten und über 3600 km von der nächsten Küste entfernt, in einer schier ausweglosen Lage. Nach einer Weile müssen sie das Unaussprechliche tun..
"Im Herzen der See" erzählt die historisch belegte, wahre Geschichte des Walfangschiffs "Essex" und ist nicht, wie der Film "Moby Dick", die Verfilmung einer Novelle. Auch "Im Herzen der See" basiert auf einer literarischen Vorlage, nämlich dem Erlebnisbericht des Obermaates Owen Chase, der wiederum verschiedene andere Schriftsteller zu ihren Werken inspirierte.
Ron Howard, sehr bekannter, erfolgreicher und mehrfach preisgekrönter Regisseur (u. a. Oscar für den besten Film und die beste Regie in "A Beautiful Mind") nahm sich des Stoffes an und inszenierte einen packenden Abenteuerfilm, der über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. In der ersten Hälfte dominieren die Walfang-Actionszenen, die es durchaus in sich haben und den Zuschauer mit den in kleinen Booten riesige Wale verfolgenden Männern mitfiebern lassen, während in der zweiten Hälfte das Drama der Ausweglosigkeit und des Leidens der Überlebenden gezeigt wird. Das ist tatsächlich nach meinem Empfinden das einzige, was sich "Im Herzen der See" vorwerfen lassen muss: bedingt durch den tatsächlichen Verlauf der damaligen Ereignisse ist die zweite Hälfte ruhiger, und wenn es denn inszenatorisch möglich wäre, hätte eine umgekehrte Schilderung der Story dramaturgisch besser zu einem Showdown geführt. Wer also so etwas wie ein "Moby Dick"-Remake erwartet könnte enttäuscht werden: Wal-Action steht nicht im Vordergrund dieser Verfilmung.
„Im Herzen der See“ wirkt ausgesprochen authentisch; und so sehen Kostüme und Kulissen ungeheuer realistisch aus. Alle Actionszenen sind absolut fesselnd in Szene gesetzt und wirken besonders durch immerzu neue, manchmal ausgefallene Kameraeinstellungen. Die Darsteller machen allesamt einen hervorragend glaubwürdigen Job, wobei mich besonders Chris Hemsworth beeindruckt hat: der Australier kann doch erheblich mehr als Thor und den Huntsman.
Ein Teil des Films ist zudem bestimmt vom Zwist des Obermaats mit seinem Kapitän, der zu Beginn beinahe in eine Katastrophe mündet, dieser Zwist spielt aber im weiteren Verlauf des Film ebenso keine Rolle mehr.
"Im Herzen der See" ist grandioses Abenteuerkino, das das vermeintliche Vorbild "Moby Dick", mit dem der Film beinahe unweigerlich verglichen wird, natürlich nicht erreicht. Das will der Film auch gar nicht; er erzählt eine andere Geschichte, deren Schwerpunkt auf der Schilderung der Odyssee und des Leidensweges der Überlebenden liegt.
Das Bild der Blu-ray ist fast perfekt, lediglich zu Beginn ist es arg dunkel gehalten. Allerdings muss man Stilmittel schon abkönnen, denn besonders zu Beginn, als der Film noch in Nantucket spielt (das wohl zum größten Teil am Rechner entstanden sein dürfte) wimmelt das Bild davon. Hier verschwinden in Verbindung mit dem allzu satten Schwarzwert und dem steilen Kontrast schon mal ein paar Details. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen, das ist vorbildlich. Gleichwohl konvertiert, wusste Howard wohl schon vorher, dass für "Im Herzen der See" eine 3D-Version geplant war: der Film ist definitiv für 3D ausgelegt, das ist in vielen Einstellungen bemerkbar und wirkt sich auch auf die 2D-Fassung aus.
Die UHD verbessert da vieles, obwohl der Beginn nach wie vor sehr dunkel ist. Durch die bessere Kontrastabbildung tauchen einige Details im Vergleich zur BD wieder auf. Der Beginn wirkt ab und an wie ein animierter Film, in den Personen per Takes vor der Blue-/ Greenscreen eingefügt wurden. Das ist auf der Blu nicht so augenscheinlich, auf der UHD schon. Das Bild wirkt ab dem Moment, wo in See gestochen wird deutlich natürlicher, da hier die Stilmittel reduziert wurden. Die Schärfe ist stets sehr hoch, der Schwarzwert nach dem Verlassen von Nantucket optimal und Stilmittel wurden wie gesagt etwas reduziert. Die Plastizität ist oft (nicht immer) beispielhaft.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, der Core wird in Dolby TrueHD ausgegeben. Permanent ist was los auf den Surrounds und Backsurrounds, während die Geräusche auf den Heights zwar hörbar sind, diese aber etwas lauter sein dürften. Für 10 Punkte fehlt mir also die perfekte Einbindung der Heights. Erstaunlicherweise wirkt der Track ab und an perfekt abgemischt, dann wieder nachlässig. Der Bass und die Dynamik stellen mehr als zufrieden, wobei der Bass durchaus etwas tiefer reichen hätte dürfen. Kann man aber regeln. Die Dialoge sind zu Beginn etwas laut. Für 9 Punkte langt es locker, gibt aufgerundet die Höchstwertung.
Die Extras muss ich erst noch ansehen, deshalb schließe ich mich der Punktevergabe des Reviews der BD an. Die Veröffentlichung beinhaltet die 2D-Fassung auf Blu auf einer extra Scheibe, einen Digital Code und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt stellt "Im Herzen der See" packendes und grandioses Abenteuerkino dar, dem zu Unrecht größerer Erfolg an den Kinokassen verwehrt blieb.
Ich selbst behalte mittlerweile höchstens noch einen von 50 Filmen in der Sammlung, "Im Herzen der See" ist einer davon, allerdings reicht mir die Blu-ray.
"Im Herzen der See" erzählt die historisch belegte, wahre Geschichte des Walfangschiffs "Essex" und ist nicht, wie der Film "Moby Dick", die Verfilmung einer Novelle. Auch "Im Herzen der See" basiert auf einer literarischen Vorlage, nämlich dem Erlebnisbericht des Obermaates Owen Chase, der wiederum verschiedene andere Schriftsteller zu ihren Werken inspirierte.
Ron Howard, sehr bekannter, erfolgreicher und mehrfach preisgekrönter Regisseur (u. a. Oscar für den besten Film und die beste Regie in "A Beautiful Mind") nahm sich des Stoffes an und inszenierte einen packenden Abenteuerfilm, der über die gesamte Laufzeit bestens unterhält. In der ersten Hälfte dominieren die Walfang-Actionszenen, die es durchaus in sich haben und den Zuschauer mit den in kleinen Booten riesige Wale verfolgenden Männern mitfiebern lassen, während in der zweiten Hälfte das Drama der Ausweglosigkeit und des Leidens der Überlebenden gezeigt wird. Das ist tatsächlich nach meinem Empfinden das einzige, was sich "Im Herzen der See" vorwerfen lassen muss: bedingt durch den tatsächlichen Verlauf der damaligen Ereignisse ist die zweite Hälfte ruhiger, und wenn es denn inszenatorisch möglich wäre, hätte eine umgekehrte Schilderung der Story dramaturgisch besser zu einem Showdown geführt. Wer also so etwas wie ein "Moby Dick"-Remake erwartet könnte enttäuscht werden: Wal-Action steht nicht im Vordergrund dieser Verfilmung.
„Im Herzen der See“ wirkt ausgesprochen authentisch; und so sehen Kostüme und Kulissen ungeheuer realistisch aus. Alle Actionszenen sind absolut fesselnd in Szene gesetzt und wirken besonders durch immerzu neue, manchmal ausgefallene Kameraeinstellungen. Die Darsteller machen allesamt einen hervorragend glaubwürdigen Job, wobei mich besonders Chris Hemsworth beeindruckt hat: der Australier kann doch erheblich mehr als Thor und den Huntsman.
Ein Teil des Films ist zudem bestimmt vom Zwist des Obermaats mit seinem Kapitän, der zu Beginn beinahe in eine Katastrophe mündet, dieser Zwist spielt aber im weiteren Verlauf des Film ebenso keine Rolle mehr.
"Im Herzen der See" ist grandioses Abenteuerkino, das das vermeintliche Vorbild "Moby Dick", mit dem der Film beinahe unweigerlich verglichen wird, natürlich nicht erreicht. Das will der Film auch gar nicht; er erzählt eine andere Geschichte, deren Schwerpunkt auf der Schilderung der Odyssee und des Leidensweges der Überlebenden liegt.
Das Bild der Blu-ray ist fast perfekt, lediglich zu Beginn ist es arg dunkel gehalten. Allerdings muss man Stilmittel schon abkönnen, denn besonders zu Beginn, als der Film noch in Nantucket spielt (das wohl zum größten Teil am Rechner entstanden sein dürfte) wimmelt das Bild davon. Hier verschwinden in Verbindung mit dem allzu satten Schwarzwert und dem steilen Kontrast schon mal ein paar Details. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen, das ist vorbildlich. Gleichwohl konvertiert, wusste Howard wohl schon vorher, dass für "Im Herzen der See" eine 3D-Version geplant war: der Film ist definitiv für 3D ausgelegt, das ist in vielen Einstellungen bemerkbar und wirkt sich auch auf die 2D-Fassung aus.
Die UHD verbessert da vieles, obwohl der Beginn nach wie vor sehr dunkel ist. Durch die bessere Kontrastabbildung tauchen einige Details im Vergleich zur BD wieder auf. Der Beginn wirkt ab und an wie ein animierter Film, in den Personen per Takes vor der Blue-/ Greenscreen eingefügt wurden. Das ist auf der Blu nicht so augenscheinlich, auf der UHD schon. Das Bild wirkt ab dem Moment, wo in See gestochen wird deutlich natürlicher, da hier die Stilmittel reduziert wurden. Die Schärfe ist stets sehr hoch, der Schwarzwert nach dem Verlassen von Nantucket optimal und Stilmittel wurden wie gesagt etwas reduziert. Die Plastizität ist oft (nicht immer) beispielhaft.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, der Core wird in Dolby TrueHD ausgegeben. Permanent ist was los auf den Surrounds und Backsurrounds, während die Geräusche auf den Heights zwar hörbar sind, diese aber etwas lauter sein dürften. Für 10 Punkte fehlt mir also die perfekte Einbindung der Heights. Erstaunlicherweise wirkt der Track ab und an perfekt abgemischt, dann wieder nachlässig. Der Bass und die Dynamik stellen mehr als zufrieden, wobei der Bass durchaus etwas tiefer reichen hätte dürfen. Kann man aber regeln. Die Dialoge sind zu Beginn etwas laut. Für 9 Punkte langt es locker, gibt aufgerundet die Höchstwertung.
Die Extras muss ich erst noch ansehen, deshalb schließe ich mich der Punktevergabe des Reviews der BD an. Die Veröffentlichung beinhaltet die 2D-Fassung auf Blu auf einer extra Scheibe, einen Digital Code und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wie bereits angemerkt stellt "Im Herzen der See" packendes und grandioses Abenteuerkino dar, dem zu Unrecht größerer Erfolg an den Kinokassen verwehrt blieb.
Ich selbst behalte mittlerweile höchstens noch einen von 50 Filmen in der Sammlung, "Im Herzen der See" ist einer davon, allerdings reicht mir die Blu-ray.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 4
bewertet am 07.10.20 um 11:09
Nach der üblichen Refreshing-Phase kommt ein Teil der Bohrcrew um Chief Jimmy Harrell zurück auf die "Deepwater Horizon", die gerade im Auftrag von BP vor Louisiana das ertragreiche Macondo-Ölfeld zu Erkundungszwecken anbohrt. Die "Deepwater Horizon" ist keine Förderplattform und soll quasi den Weg zum Abbau durch eine andere Plattform bereiten. Die die "Horizon" betreibende Firma Transocean ist zeitlich schon viele teure Tage hinter dem Bohrplan, und so werden auf Druck von BP einige Sicherheitsaspekte ignoriert, andere heruntergespielt; und so wird einer vermeidbaren Katastrophe ordentlich Vorschub geleistet: am 20.04.2010 kommt es zum gefürchteten Blowout..
2010 waren die zugrunde liegenden Ereignisse in aller Munde und für knapp 100 Tage dominierend in den Medien: durch vielfältige menschliche Fehler, unter anderem verursacht durch Ignoranz, Nach- und Fahrlässigkeit; aber vor allem durch Geldgier verloren 11 Menschen ihr Leben, fast 800 Millionen Liter Rohöl ergossen sich ins Meer und verursachten die bis dato größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. Peter Berg, nicht nur Schauspieler (bemerkenswert in "Cop Land" und "Collateral") sondern auch erfolgreicher Regisseur hat sich dieser Begebenheiten angenommen und einen Katastrophenthriller in bester Tradition der in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts sehr beliebten Filme inszeniert.
Berg hält sich nicht allzu lange damit auf, die Figuren charakterlich einzuführen; und eigentlich werden nur bei Mark Wahlberg einige Einblicke ins Privatleben gewährt. Danach geht es auf die Bohrinsel, wo einige nicht immer völlig verständliche Versuche gestartet werden dem Zuschauer näher zu bringen, warum es zur Katastrophe kam. Nebenbei wird dem Publikum das "Feindbild" vermittelt, indem ihm mit John Malkovich ein schmieriger Profitgeier präsentiert wird, der die Bohrcrew dazu pusht, trotz warnender Vorzeichen eben doch weiter zu machen. Egal, nach etwa einer halben Stunde übernehmen die beiden Hauptdarsteller "Deepwater Horizon" und Katastrophe, und ab da geht sprichwörtlich die Post ab: hautnah erlebt man die Katastrophe mit und ist durch den beeindruckenden Sound ganz nah am Geschehen mit dran. Dramaturgisch gibt es selbstverständlich weit bessere Filme; aber in puncto Realismus setzt "Deepwater Horizon" noch immer Maßstäbe. Man kann die Hitze der Feuer und die Erschütterungen der Detonationen regelrecht spüren, und ständig pfeifen abgesprengte Teile an den Ohren vorbei. Man ist mittendrin statt nur dabei, klasse.
Bereits das Bild der Blu-ray ist absolut herausragend, es lassen sich eigentlich nur zwei (und einer davon dürfte beabsichtigt sein) Mängel ansprechen: Die Unterwasseraufnahmen des Bohrloches und seiner Umgebung wirken körnig und leicht unscharf. Gleichzeitig sehen diese Szenen stark nach CGI aus, während alles andere echt wirkt. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass vieles echt IST: Berg hat die Bohrinsel zu großen Teilen 1:1 nachbauen lassen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles tadellos.
Die UHD stellt nicht in allen, aber in vielen Bereichen eine Bereicherung dar. Besonders auffällig ist eine Szene so etwa in der 36. Minute, wo man einige Sekunden das Bohrgestänge unter der Plattform sehen kann. Hier spielt die UHD ihre deutlich besseren Kontrastwerte und den erweiterten Farbraum gnadenlos aus. In Szenen bei guter Ausleuchtung ist die UHD kaum besser als die Blu, als jedoch die Nacht hereinbricht, der Strom auf der Bohrinsel ausfällt und nahezu alles im Dunklen oder Halbdunklen stattfindet schlägt die Stunde der UHD: alles ist perfekt kontrastiert, gnadenlos scharf, sattschwarz und detailreich.
Der Sound ist der Knaller. Auch der deutsche Track liegt in Atmos vor, und bereits bei zu Beginn relativ niedrigen Lautstärken weist der Track eine Hintergrunddynamik auf, die aufhorchen lässt. Als dann die Lutzi abgeht, dreht der Track so richtig auf: die Explosionen werden von Tiefbass- und dynamischen Druckwellen begleitet, dass es nur so eine Freude ist. Die permanent durch die Gegend fliegenden, wie Schrapnelle wirkende Gegenstände erzeugen Geräusche und genau ortbare Flugbahnen, dass man stets versucht ist, sich zu ducken. Wenn Flüssigkeiten niederprasseln, dann landen die Tropfen von oben kommend um einen herum. Dabei bleiben selbst im größten Gewühl alle Dialoge gut verständlich. Einer der besten Tracks, die ich letzter Zeit gehört habe.
Extras werde ich noch ansehen, vorläufig vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vielleicht nicht der am hellsten leuchtende Stern am Himmel, aber definitiv ein sehr guter Katastrophenthriller. Manch einer könnte sich an der mangelhaften Einführung der Charaktere und der insgesamt ungenügenden und wenig hilfreichen Einleitung stören wie auch auf die komplette Ausblendung der auf die Katastrophe folgenden Katastrophe für die Umwelt. "Deepwater Horizon" reduziert die Vorgänge auf das eigentliche Unglück, und das macht er recht gut. Als Katastrophenthriller ist „Deepwater Horizon“ Spitze, und der Film gefiel mir bei der zweiten Sichtung besser als bei der ersten.
2010 waren die zugrunde liegenden Ereignisse in aller Munde und für knapp 100 Tage dominierend in den Medien: durch vielfältige menschliche Fehler, unter anderem verursacht durch Ignoranz, Nach- und Fahrlässigkeit; aber vor allem durch Geldgier verloren 11 Menschen ihr Leben, fast 800 Millionen Liter Rohöl ergossen sich ins Meer und verursachten die bis dato größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. Peter Berg, nicht nur Schauspieler (bemerkenswert in "Cop Land" und "Collateral") sondern auch erfolgreicher Regisseur hat sich dieser Begebenheiten angenommen und einen Katastrophenthriller in bester Tradition der in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts sehr beliebten Filme inszeniert.
Berg hält sich nicht allzu lange damit auf, die Figuren charakterlich einzuführen; und eigentlich werden nur bei Mark Wahlberg einige Einblicke ins Privatleben gewährt. Danach geht es auf die Bohrinsel, wo einige nicht immer völlig verständliche Versuche gestartet werden dem Zuschauer näher zu bringen, warum es zur Katastrophe kam. Nebenbei wird dem Publikum das "Feindbild" vermittelt, indem ihm mit John Malkovich ein schmieriger Profitgeier präsentiert wird, der die Bohrcrew dazu pusht, trotz warnender Vorzeichen eben doch weiter zu machen. Egal, nach etwa einer halben Stunde übernehmen die beiden Hauptdarsteller "Deepwater Horizon" und Katastrophe, und ab da geht sprichwörtlich die Post ab: hautnah erlebt man die Katastrophe mit und ist durch den beeindruckenden Sound ganz nah am Geschehen mit dran. Dramaturgisch gibt es selbstverständlich weit bessere Filme; aber in puncto Realismus setzt "Deepwater Horizon" noch immer Maßstäbe. Man kann die Hitze der Feuer und die Erschütterungen der Detonationen regelrecht spüren, und ständig pfeifen abgesprengte Teile an den Ohren vorbei. Man ist mittendrin statt nur dabei, klasse.
Bereits das Bild der Blu-ray ist absolut herausragend, es lassen sich eigentlich nur zwei (und einer davon dürfte beabsichtigt sein) Mängel ansprechen: Die Unterwasseraufnahmen des Bohrloches und seiner Umgebung wirken körnig und leicht unscharf. Gleichzeitig sehen diese Szenen stark nach CGI aus, während alles andere echt wirkt. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass vieles echt IST: Berg hat die Bohrinsel zu großen Teilen 1:1 nachbauen lassen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles tadellos.
Die UHD stellt nicht in allen, aber in vielen Bereichen eine Bereicherung dar. Besonders auffällig ist eine Szene so etwa in der 36. Minute, wo man einige Sekunden das Bohrgestänge unter der Plattform sehen kann. Hier spielt die UHD ihre deutlich besseren Kontrastwerte und den erweiterten Farbraum gnadenlos aus. In Szenen bei guter Ausleuchtung ist die UHD kaum besser als die Blu, als jedoch die Nacht hereinbricht, der Strom auf der Bohrinsel ausfällt und nahezu alles im Dunklen oder Halbdunklen stattfindet schlägt die Stunde der UHD: alles ist perfekt kontrastiert, gnadenlos scharf, sattschwarz und detailreich.
Der Sound ist der Knaller. Auch der deutsche Track liegt in Atmos vor, und bereits bei zu Beginn relativ niedrigen Lautstärken weist der Track eine Hintergrunddynamik auf, die aufhorchen lässt. Als dann die Lutzi abgeht, dreht der Track so richtig auf: die Explosionen werden von Tiefbass- und dynamischen Druckwellen begleitet, dass es nur so eine Freude ist. Die permanent durch die Gegend fliegenden, wie Schrapnelle wirkende Gegenstände erzeugen Geräusche und genau ortbare Flugbahnen, dass man stets versucht ist, sich zu ducken. Wenn Flüssigkeiten niederprasseln, dann landen die Tropfen von oben kommend um einen herum. Dabei bleiben selbst im größten Gewühl alle Dialoge gut verständlich. Einer der besten Tracks, die ich letzter Zeit gehört habe.
Extras werde ich noch ansehen, vorläufig vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vielleicht nicht der am hellsten leuchtende Stern am Himmel, aber definitiv ein sehr guter Katastrophenthriller. Manch einer könnte sich an der mangelhaften Einführung der Charaktere und der insgesamt ungenügenden und wenig hilfreichen Einleitung stören wie auch auf die komplette Ausblendung der auf die Katastrophe folgenden Katastrophe für die Umwelt. "Deepwater Horizon" reduziert die Vorgänge auf das eigentliche Unglück, und das macht er recht gut. Als Katastrophenthriller ist „Deepwater Horizon“ Spitze, und der Film gefiel mir bei der zweiten Sichtung besser als bei der ersten.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 06.10.20 um 13:53
Wade Wilson war früher bei den Special Forces und nutzt jetzt seine Ausbildung, um als so eine Art Asi-Robin Hood und Söldner für Geld Schwache vor allen Arten von "Ungeziefer" zu schützen. Dabei lernt er irgendwann die große Liebe seines Lebens, das Escort-Girl Vanessa, kennen. Doch das Glück währt nur kurz: bei Wade wird Krebs im Endstadium diagnostiziert. Doch "Agent Smith" bietet ihm einen Ausweg an: seine Krankheit soll nicht nur kuriert werden, durch die Behandlung soll er auch Superkräfte erhalten. Die Behandlung ist ein einziges Martyrium, doch sie schlägt an: der Krebs wird geheilt, und Wade erlangt enorm gesteigerte Selbstheilungs- und Körperkräfte. Doch der Preis ist unglaublich hoch, und als "Deadpool" macht sich Wade nun auf die Suche nach seinen "Therapeuten"..
Bang! Absoluter Volltreffer. "Deadpool" ist für mich der bisher beste Marvel und das krasse Gegenstück zu den publikumswirksam gemainstreamten, glattgebürsteten, PG-gerateten restlichen Vertretern (obwohl mir viele davon auch gut gefallen. Aber: kein Vergleich zu diesem hier). "Deadpool" ist reine Erwachsenenunterhaltung, und es verwundert, dass der Film eine 16er-Freigabe erhalten hat. Die Handlung ist simpel und muss es auch sein: schon die Comics sind kein Shakespeare.
"Deadpool" ist stets versaut, niveautechnisch sich grundsätzlich unter der Gürtellinie bewegend und herrlich selbstironisch, äußerst zynisch, wunderbar politisch unkorrekt und auf jegliche Ethik und Moral pfeifend, ganz im Gegenteil: besonders die Ethik und Moral der oftmals penetrant pathetischen X-Men wird volley genommen und mit Vollspann gekontert. Bei "Deadpool" kämpft nicht Gut gegen Böse, sondern Böse gegen noch böser, das ganze garniert mit einigen der geilsten Sprüche , die ich je gehört habe. Selten habe ich in der letzten Zeit derart laut bei einem Film lachen müssen. Hinzu kommen noch perfekt inszenierte, Martial Arts-inspirierte Fights (zum Schreien: Deadpools Versuche Colossus zu vermöbeln, diverse Knochenbrüche inclusive), grandiose be- und entschleunigte Actionsequenzen und das Durchbrechen der 4. Wand, wo Ryan Reynolds, der sich mit der Realisierung des Films ein jahrelang verfolgtes Herzensprojekt erfüllte, oft und gerne mit dem Publikum kokettiert.
Bereits das Bild ist grandios. Kein einziger Parameter schwächelt auch nur eine Sekunde, und so ist das Bild über die gesamte Laufzeit in allen Bildebenen absolut scharf, perfekt kontrastiert, mit optimalem Schwarzwert versehen und farblich ausgewogen.
Die UHD legt besonders bei der Schärfe und auch der Plastizität nochmal ordentlich zu. "Deadpool" dürfte bei den "Realverfilmungen" ziemlich weit vorne mit dabei sein. "Realverfilmungen" habe ich in Klammern gesetzt, weil bei diesem Film natürlich jede Menge vor der Green- bzw. Bluescreen entstanden ist und die Hintergründe teils gerendert wurden. Das sieht man so einigen Bildern auch an: man beobachte mal die Kulisse im Grande Finale. Auch einige SFX wirken besonders auf der UHD so künstlich, wie sie sind: der Explosion, als Wade auf die Handgranate schießt, sieht man überdeutlich ihre Geburt im Rechner an.
Die Tonspur ist auf Blu und UHD identisch, lediglich dem Original wurde ein Atmos-Track spendiert. Natürlich gibt es beim Sound wieder das übliche Gepinze, weil der Track "nur" in DTS vorliegt. Trotz des fehlenden HD-Kürzels sind Bass, Durchzeichnung, Signaltrennung, Dynamik und Surroundkulisse außerordentlich. Mit Atmos-Equipment abgehört kann man feststellen, dass sich auf der deutschen Tonspur im Vergleich zum englischen O-Ton kaum etwas auf den Heights abspielt. Und doch: der Track ist sehr gut.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich wie ebenfalls üblich dem Durchschnittswert an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: normalerweise bin ich bei extrem gehypten Filmen immer recht vorsichtig und trotzdem in aller Regel enttäuscht. Nicht so bei "Deadpool": was habe ich gelacht, ich wurde so gut unterhalten wie lange nicht. Und das bei der mindestens vierten Sichtung, bei der es sicherlich nicht bleiben wird. Tipp: die Scheibe kostet derzeit bei Ama nur so ~ 14 Euro.
Bang! Absoluter Volltreffer. "Deadpool" ist für mich der bisher beste Marvel und das krasse Gegenstück zu den publikumswirksam gemainstreamten, glattgebürsteten, PG-gerateten restlichen Vertretern (obwohl mir viele davon auch gut gefallen. Aber: kein Vergleich zu diesem hier). "Deadpool" ist reine Erwachsenenunterhaltung, und es verwundert, dass der Film eine 16er-Freigabe erhalten hat. Die Handlung ist simpel und muss es auch sein: schon die Comics sind kein Shakespeare.
"Deadpool" ist stets versaut, niveautechnisch sich grundsätzlich unter der Gürtellinie bewegend und herrlich selbstironisch, äußerst zynisch, wunderbar politisch unkorrekt und auf jegliche Ethik und Moral pfeifend, ganz im Gegenteil: besonders die Ethik und Moral der oftmals penetrant pathetischen X-Men wird volley genommen und mit Vollspann gekontert. Bei "Deadpool" kämpft nicht Gut gegen Böse, sondern Böse gegen noch böser, das ganze garniert mit einigen der geilsten Sprüche , die ich je gehört habe. Selten habe ich in der letzten Zeit derart laut bei einem Film lachen müssen. Hinzu kommen noch perfekt inszenierte, Martial Arts-inspirierte Fights (zum Schreien: Deadpools Versuche Colossus zu vermöbeln, diverse Knochenbrüche inclusive), grandiose be- und entschleunigte Actionsequenzen und das Durchbrechen der 4. Wand, wo Ryan Reynolds, der sich mit der Realisierung des Films ein jahrelang verfolgtes Herzensprojekt erfüllte, oft und gerne mit dem Publikum kokettiert.
Bereits das Bild ist grandios. Kein einziger Parameter schwächelt auch nur eine Sekunde, und so ist das Bild über die gesamte Laufzeit in allen Bildebenen absolut scharf, perfekt kontrastiert, mit optimalem Schwarzwert versehen und farblich ausgewogen.
Die UHD legt besonders bei der Schärfe und auch der Plastizität nochmal ordentlich zu. "Deadpool" dürfte bei den "Realverfilmungen" ziemlich weit vorne mit dabei sein. "Realverfilmungen" habe ich in Klammern gesetzt, weil bei diesem Film natürlich jede Menge vor der Green- bzw. Bluescreen entstanden ist und die Hintergründe teils gerendert wurden. Das sieht man so einigen Bildern auch an: man beobachte mal die Kulisse im Grande Finale. Auch einige SFX wirken besonders auf der UHD so künstlich, wie sie sind: der Explosion, als Wade auf die Handgranate schießt, sieht man überdeutlich ihre Geburt im Rechner an.
Die Tonspur ist auf Blu und UHD identisch, lediglich dem Original wurde ein Atmos-Track spendiert. Natürlich gibt es beim Sound wieder das übliche Gepinze, weil der Track "nur" in DTS vorliegt. Trotz des fehlenden HD-Kürzels sind Bass, Durchzeichnung, Signaltrennung, Dynamik und Surroundkulisse außerordentlich. Mit Atmos-Equipment abgehört kann man feststellen, dass sich auf der deutschen Tonspur im Vergleich zum englischen O-Ton kaum etwas auf den Heights abspielt. Und doch: der Track ist sehr gut.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich wie ebenfalls üblich dem Durchschnittswert an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: normalerweise bin ich bei extrem gehypten Filmen immer recht vorsichtig und trotzdem in aller Regel enttäuscht. Nicht so bei "Deadpool": was habe ich gelacht, ich wurde so gut unterhalten wie lange nicht. Und das bei der mindestens vierten Sichtung, bei der es sicherlich nicht bleiben wird. Tipp: die Scheibe kostet derzeit bei Ama nur so ~ 14 Euro.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 05.10.20 um 18:09
Narziss ist schon längere Zeit Novize im Kloster Maulbronn, als der Knabe Goldmund von seinem Vormund „eingeliefert“ wird: Goldmund ist das Ergebnis eines Seitensprungs seiner Mutter, was der Mann am Kind auslässt. Narziss spürt sofort eine Verbindung zu dem jüngeren Kind und schützt ihn, wo er kann; es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Nach einer Weile erkennen beide, wo ihre Bestimmung liegt: der asketische und strenggläubige Narziss verbleibt im Kloster, um Priester und schließlich Abt zu werden, während sich Goldmund auf die Suche nach seiner Mutter und nach dem Leben begibt. Jahre später, als Narziss der Abt des Klosters ist und Goldmund ein Bildhauer, sollen sich die Wege der beiden wieder kreuzen..
„Narziss & Goldmund“ ist ein Roman von dem deutschen Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, das ich irgendwann in meiner Jugend mal gelesen hatte und an das ich mich nicht das geringste bisschen erinnern konnte; auch nicht beim Sehen des Films. „Narziss & Goldmund“ schildert im Prinzip eine tiefe Freundschaft zwischen Kindern und jungen Männern, die trotz der Tatsache dass die beiden unterschiedlichen Lebensmodellen mit grundverschiedenen Ansichten anhängen und sich jahrelang getrennt voneinander in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln nicht schwächer wird.
Das ganze bettet der Regisseur Stefan Rudowitzky in sorgfältig komponierte, toll anzusehende Bilder, in denen der Fokus nach kurzem, gemeinsamen Beginn der beiden meist auf Goldmunds Lebensgeschichte liegt (kein Wunder, das Klosterleben war wohl so abwechslungsreich nicht..). Goldmund erlebt allerlei Abenteuer (vor allem mit Frauen, wobei ihm nicht jede Begegnung zum Wohle gerät) bis hin zu einer Teilnahme in einer Schlacht, während der zutiefst fromme Narziss in der kirchlichen Hierarchie immer weiter aufsteigt. Als sich beide wiedersehen, kommt es durch einen eifersüchtigen und neidischen Priester zur Katastrophe.
Diese deutsche Produktion wirkt sehr hochwertig, und die Schauspielleistungen können jederzeit überzeugen, aber: man merkt dem Film zu jeder Zeit an, dass er eine Literaturverfilmung ist, die sich streng an die Vorlage hält. Das ist einerseits lobenswert, andererseits wirkt hier jede Szene und jede Dialogzeile getragen und prosaisch; das wirkt bisweilen arg aufgesetzt.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist wirklich jeder Parameter im sattgrünen Bereich. Gleich zu Beginn beeindruckt der Film mit sehr schönen Aufnahmen von Winterlandschaften, um dann beim ersten Zoom auf die Darsteller mit enormen Detailreichtum zu bestechen. Besonders hier ist die Plastizität herausragend. Dieses Niveau hält die Scheibe während des gesamten Films.
Auch der Sound ist hervorragend, wenn auch die Dialoge etwas leise abgemischt wurden. Das fällt während eines Großteils des Films kaum auf, lediglich beim Flüstern der Knaben im Schlafsaal oder der Sakristei muss man die Lautstärke anpassen. Auch die Kinderstimmen von Narziss und Goldmund sind recht leise, hier empfiehlt sich eine Anhebung des Centers. Der Rest passt: Surroundgeräusche sind exakt ortbar, Bass und Dynamik sind allerdings themenbedingt unterrepräsentiert.
An Extras sind wohl nur der Trailer und ein Making Of vorhanden; das ist für Boni-Interessierte natürlich sehr wenig. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Narziss & Goldmund“ ist eine hochwertige Produktion aus deutschen Landen, die mit tollen Bildern und einem grandiosen Setdesign aufwartet. Die Schauspieler können allesamt durch die Bank überzeugen. Dennoch kriegt der Film von mir nur drei Storybalken, weil das einfach nicht meine Art von Film ist: dazu wirkt mir das Ganze zu getragen, zu prosaisch und zu aufgesetzt.
„Narziss & Goldmund“ ist ein Roman von dem deutschen Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, das ich irgendwann in meiner Jugend mal gelesen hatte und an das ich mich nicht das geringste bisschen erinnern konnte; auch nicht beim Sehen des Films. „Narziss & Goldmund“ schildert im Prinzip eine tiefe Freundschaft zwischen Kindern und jungen Männern, die trotz der Tatsache dass die beiden unterschiedlichen Lebensmodellen mit grundverschiedenen Ansichten anhängen und sich jahrelang getrennt voneinander in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln nicht schwächer wird.
Das ganze bettet der Regisseur Stefan Rudowitzky in sorgfältig komponierte, toll anzusehende Bilder, in denen der Fokus nach kurzem, gemeinsamen Beginn der beiden meist auf Goldmunds Lebensgeschichte liegt (kein Wunder, das Klosterleben war wohl so abwechslungsreich nicht..). Goldmund erlebt allerlei Abenteuer (vor allem mit Frauen, wobei ihm nicht jede Begegnung zum Wohle gerät) bis hin zu einer Teilnahme in einer Schlacht, während der zutiefst fromme Narziss in der kirchlichen Hierarchie immer weiter aufsteigt. Als sich beide wiedersehen, kommt es durch einen eifersüchtigen und neidischen Priester zur Katastrophe.
Diese deutsche Produktion wirkt sehr hochwertig, und die Schauspielleistungen können jederzeit überzeugen, aber: man merkt dem Film zu jeder Zeit an, dass er eine Literaturverfilmung ist, die sich streng an die Vorlage hält. Das ist einerseits lobenswert, andererseits wirkt hier jede Szene und jede Dialogzeile getragen und prosaisch; das wirkt bisweilen arg aufgesetzt.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Ganz selten schleichen sich minimale Unschärfen ein, ansonsten ist wirklich jeder Parameter im sattgrünen Bereich. Gleich zu Beginn beeindruckt der Film mit sehr schönen Aufnahmen von Winterlandschaften, um dann beim ersten Zoom auf die Darsteller mit enormen Detailreichtum zu bestechen. Besonders hier ist die Plastizität herausragend. Dieses Niveau hält die Scheibe während des gesamten Films.
Auch der Sound ist hervorragend, wenn auch die Dialoge etwas leise abgemischt wurden. Das fällt während eines Großteils des Films kaum auf, lediglich beim Flüstern der Knaben im Schlafsaal oder der Sakristei muss man die Lautstärke anpassen. Auch die Kinderstimmen von Narziss und Goldmund sind recht leise, hier empfiehlt sich eine Anhebung des Centers. Der Rest passt: Surroundgeräusche sind exakt ortbar, Bass und Dynamik sind allerdings themenbedingt unterrepräsentiert.
An Extras sind wohl nur der Trailer und ein Making Of vorhanden; das ist für Boni-Interessierte natürlich sehr wenig. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Narziss & Goldmund“ ist eine hochwertige Produktion aus deutschen Landen, die mit tollen Bildern und einem grandiosen Setdesign aufwartet. Die Schauspieler können allesamt durch die Bank überzeugen. Dennoch kriegt der Film von mir nur drei Storybalken, weil das einfach nicht meine Art von Film ist: dazu wirkt mir das Ganze zu getragen, zu prosaisch und zu aufgesetzt.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 05.10.20 um 09:54
Der Arzt Louis Creed zieht mit seiner Frau und den zwei Kindern in das äußerst ländliche Ludlow, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Das Haus ist toll und an einen größeren Wald angrenzend; jedoch auch dicht an einer Fernstrecke für Lastkraftwagen. Eines Tages wird Louis´ Tochter Ellie auf eine Art Kinder-Prozession aufmerksam, folgt dieser und lernt so den Friedhof für Haustiere (die korrektere Übersetzung des Originaltitels) kennen: seit Generationen haben die Bewohner von Ludlow hier ihre Haustiere beerdigt.
Irgendwann passiert, was passieren muss: der geliebte Kater der Familie namens Church wird tot aufgefunden, offensichtlich überfahren. Louis Nachbar Jud verrät diesem daraufhin ein Geheimnis: jenseits einer Baumsperre am Friedhof der Kuscheltiere gibt es eine alte Begräbnisstelle der Micmac, und wenn dort Tiere beerdigt werden, kehren diese zurück. Um den Kindern die Trauer zu ersparen, vergräbt Louis Church an diesem verfluchten Ort, und siehe da: am nächsten Tag sitzt Church putzmunter im Wandschrank. Allerdings sieht der Kater nicht nur fies aus, er ist auch fies: zickig und aggressiv. Als auch Ellie bei einem Unfall getötet wird, kommt Louis auf eine fürchterliche und folgenschwere Idee...
Das namensgebende Buch „Pet Sematary“ (der Titel ist bewusst in falscher Kinderschrift gehalten) ist das 13. Buch in Stephen Kings Werk und der neunte oder zehnte Roman. Das Buch wurde zwei Mal verfilmt (drei Mal, wenn man einen zweiten Teil ohne eine Vorlage von King mitzählen will); und Mary Lamberts Version war seinerzeit gar nicht mal so erfolglos. Stephen King greift, wie in vielen seiner Bücher, auf ein Wesen aus der indigenen Legendenlandschaft zurück. Der sogenannte Wendigo machte unter anderem "Erde durch seine Berührung sauer" und ließ bestattete Körper wieder auferstehen.
2019 nahmen sich zwei mir völlig unbekannte Typen des Stoffes an und und verpassten ihm einen zeitgemäßen Anstrich. In den ersten beiden Dritteln hält sich die Verfilmung mehr oder weniger eng an die literarische Vorlage, um im letzten Drittel ordentlich abzuweichen.
Insgesamt betrachtet ist „Friedhof der Kuscheltiere“ kein richtiger Horrorfilm geworden, sondern eher ein Mysterythriller mit ein paar Horrorelementen, der zum Ende hin auf ein paar gängige Horrorfilm-Klischees wie unheimliche Geräusche, Nebel und allerlei billige Jump Scares zurück greift und auch ein paar Splattereinlagen aufweist. Neben dem diabolischen Wiedergänger Gage aus der ersten Verfilmung wirken alle Darsteller aus der zweiten wie Amateure, selbst Routinier Jason Clarke.
Natürlich, man kann es nicht anders ausdrücken; haben es bislang nur wenige Regisseure geschafft, das Grauen zu visualisieren, das Stephen King mit seinen (frühen) Romanen im Kopf des Lesers entstehen lässt. Die beiden bislang nicht in Erscheinung getretenen Regisseure gehören nicht zu diesen Filmemachern, da sie zum einen die Story ab einem bestimmten Punkt gravierend abändern und damit King-Leser, die das Buch kennen, gehörig vor den Kopf stoßen. Und nicht nur das: zum anderen ist das Ende total verändert, was mir als King-Fan doch ziemlich sauer aufstieß (auch, wenn der Meister himself das ziemlich gelassen aufnahm).
Beim Bild wären mir persönlich auf meiner Technik keine Gründe aufgefallen, wieso die 4k-Version der Blu-ray vorzuziehen wäre. Der Kontrast ist etwas besser; klar; schärfer ist die UHD aber nicht; außerdem wirkt das Ganze leicht grünlich. Der Schwarzwert ist auch nicht optimal. Die Mehrausgabe kann man sich schenken.
Der Sound liegt „nur“ in Dolby Digital vor. Dieser Bezeichnung zum Trotz macht der Track seine Sache gar nicht mal so schlecht. Besonders wenn die Macher auf „unheimliche Geräusche“ wie bei Ellies Flashbacks oder auf dem Friedhof setzen (das ist nun wirklich aus dem Handbuch für Horrorfilm-Anfänger) ist die Surroundkulisse mehr als ordentlich. Bei den Jump Scares setzten die Geräusche und die Musik mit sehr passabler Dynamik ein. Der Bass kommt generell etwas kurz.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: wie schon oft gepostet bin ich King-Fan und habe mehr als 35 seiner Bücher im Regal stehen. Die meisten der Buchverfilmungen kann man in den Harz kicken, und neben „Carrie (alt UND neu), „Sie“ und „Doctor Sleeps Erwachen“ ist nur „Shining“ (natürlich) gut, wenn dieser auch ebenfalls anders ist als das Buch. Alle anderen sind maximal Durchschnitt. „Friedhof der Kuscheltiere“ unterhält schon ganz gut, man muss sich jedoch von der Buchvorlage lösen können. Allerdings sollten selbst jüngere Teenager nach dem Film noch gut schlafen können.
Irgendwann passiert, was passieren muss: der geliebte Kater der Familie namens Church wird tot aufgefunden, offensichtlich überfahren. Louis Nachbar Jud verrät diesem daraufhin ein Geheimnis: jenseits einer Baumsperre am Friedhof der Kuscheltiere gibt es eine alte Begräbnisstelle der Micmac, und wenn dort Tiere beerdigt werden, kehren diese zurück. Um den Kindern die Trauer zu ersparen, vergräbt Louis Church an diesem verfluchten Ort, und siehe da: am nächsten Tag sitzt Church putzmunter im Wandschrank. Allerdings sieht der Kater nicht nur fies aus, er ist auch fies: zickig und aggressiv. Als auch Ellie bei einem Unfall getötet wird, kommt Louis auf eine fürchterliche und folgenschwere Idee...
Das namensgebende Buch „Pet Sematary“ (der Titel ist bewusst in falscher Kinderschrift gehalten) ist das 13. Buch in Stephen Kings Werk und der neunte oder zehnte Roman. Das Buch wurde zwei Mal verfilmt (drei Mal, wenn man einen zweiten Teil ohne eine Vorlage von King mitzählen will); und Mary Lamberts Version war seinerzeit gar nicht mal so erfolglos. Stephen King greift, wie in vielen seiner Bücher, auf ein Wesen aus der indigenen Legendenlandschaft zurück. Der sogenannte Wendigo machte unter anderem "Erde durch seine Berührung sauer" und ließ bestattete Körper wieder auferstehen.
2019 nahmen sich zwei mir völlig unbekannte Typen des Stoffes an und und verpassten ihm einen zeitgemäßen Anstrich. In den ersten beiden Dritteln hält sich die Verfilmung mehr oder weniger eng an die literarische Vorlage, um im letzten Drittel ordentlich abzuweichen.
Insgesamt betrachtet ist „Friedhof der Kuscheltiere“ kein richtiger Horrorfilm geworden, sondern eher ein Mysterythriller mit ein paar Horrorelementen, der zum Ende hin auf ein paar gängige Horrorfilm-Klischees wie unheimliche Geräusche, Nebel und allerlei billige Jump Scares zurück greift und auch ein paar Splattereinlagen aufweist. Neben dem diabolischen Wiedergänger Gage aus der ersten Verfilmung wirken alle Darsteller aus der zweiten wie Amateure, selbst Routinier Jason Clarke.
Natürlich, man kann es nicht anders ausdrücken; haben es bislang nur wenige Regisseure geschafft, das Grauen zu visualisieren, das Stephen King mit seinen (frühen) Romanen im Kopf des Lesers entstehen lässt. Die beiden bislang nicht in Erscheinung getretenen Regisseure gehören nicht zu diesen Filmemachern, da sie zum einen die Story ab einem bestimmten Punkt gravierend abändern und damit King-Leser, die das Buch kennen, gehörig vor den Kopf stoßen. Und nicht nur das: zum anderen ist das Ende total verändert, was mir als King-Fan doch ziemlich sauer aufstieß (auch, wenn der Meister himself das ziemlich gelassen aufnahm).
Beim Bild wären mir persönlich auf meiner Technik keine Gründe aufgefallen, wieso die 4k-Version der Blu-ray vorzuziehen wäre. Der Kontrast ist etwas besser; klar; schärfer ist die UHD aber nicht; außerdem wirkt das Ganze leicht grünlich. Der Schwarzwert ist auch nicht optimal. Die Mehrausgabe kann man sich schenken.
Der Sound liegt „nur“ in Dolby Digital vor. Dieser Bezeichnung zum Trotz macht der Track seine Sache gar nicht mal so schlecht. Besonders wenn die Macher auf „unheimliche Geräusche“ wie bei Ellies Flashbacks oder auf dem Friedhof setzen (das ist nun wirklich aus dem Handbuch für Horrorfilm-Anfänger) ist die Surroundkulisse mehr als ordentlich. Bei den Jump Scares setzten die Geräusche und die Musik mit sehr passabler Dynamik ein. Der Bass kommt generell etwas kurz.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: wie schon oft gepostet bin ich King-Fan und habe mehr als 35 seiner Bücher im Regal stehen. Die meisten der Buchverfilmungen kann man in den Harz kicken, und neben „Carrie (alt UND neu), „Sie“ und „Doctor Sleeps Erwachen“ ist nur „Shining“ (natürlich) gut, wenn dieser auch ebenfalls anders ist als das Buch. Alle anderen sind maximal Durchschnitt. „Friedhof der Kuscheltiere“ unterhält schon ganz gut, man muss sich jedoch von der Buchvorlage lösen können. Allerdings sollten selbst jüngere Teenager nach dem Film noch gut schlafen können.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 29.09.20 um 16:09
Ip Mans Sohn ist nicht ganz so diszipliniert und fliegt wegen diverser Prügeleien von der Schule. Ip Man sieht die schulische Zukunft seines Sprösslings daraufhin in den USA und begibt sich dorthin, um eine geeignete Schule zu finden. Für eine Aufnahme braucht sein Sohn jedoch eine Empfehlung, und ausgerechnet der Anführer des ortsansässiger Kung Fu-Meisterrates verweigert ihm diese, da Ip Mans Schüler Bruce Lee in den USA mehr Aufsehen erregt, als den Kung Fu-Meistern lieb ist. Aber nicht nur das: aufgrund einer Schulstreitigkeit der Tochter des besagten Meisters gerät Ip Man zwischen die Fronten der Chinesen und eines sadistischen und rassistischen Marines, der noch dazu ganz ordentlich Karate kann..
Mit „The Finale“, also Ip Man 4, findet eine mittlerweile legendäre Martial Arts-Kinosaga ihr würdiges Ende. Der Witwer Ip Man, wiederum verkörpert von Donnie Yen, ist mittlerweile schwerkrank, vom Krebs gezeichnet und will nur noch seinem pubertierenden Sohn auf die rechte Bahn helfen. Aber „The Finale“ ist natürlich nicht nur Familiendrama, sondern auch Kampfkunstfilm, und allerlei Kämpfe bestimmen das Geschehen. Am beeindruckendsten fand ich jedoch nicht die Fights von Ip Man, sondern den des Bruce Lee-Darstellers gegen den Karateka. Im Gegensatz zum Erstling, der noch am meisten Bodenhaftung besaß kommt auch der vierte Teil nicht ohne Wire Fu aus, das wird allerdings nur wenig eingesetzt. Nach wie vor finde ich es verblüffend, wie Donnie Yen die ganzen Moves ausführen kann, ohne auch nur das geringste bisschen das Gesicht zu verziehen. Scott Adkins tut im Rahmen seiner schauspielerischen Fähigkeiten was er kann, allerdings nicht ohne gehörig zu overacten: sein Gunnery Sergeant kennt wohl keine Emotionen außer Hass und Wut.
Leider muss man sagen, dass „Ip Man 4“ sehr stark Partei ergreift und auf eine objektive Schilderung der tatsächlichen Verhältnisse zwischen Chinesen und Amerikanern in San Francisco verzichtet. So wird durch die chinesische Brille betrachtet jede Aggression von Amerikanern ausgehend geschildert; und so entsteht eine beinahe schon ärgerliche einseitige Darstellung, in der die Chinesen grundsätzlich Opfer sind. Das muss man als Zuschauer ausblenden können.
Das Bild der Blu-ray ist tadellos. Alle Parameter sind einwandfrei, und so besticht das Bild mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe. Auch Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind gut, ohne Bäume auszureißen.
Der Sound ist leider nur Durchschnitt. Die Tonspur klingt in allen Belangen verhalten, und so sind Bass und Dynamik eher mau. Auch die Surroundkulisse und die direktionalen Effekte sind eher mäßig. Schade drum.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die „Ip Mans“ sind definitiv die besseren Kampfkunstfilme der jüngeren Vergangenheit, setzen sie sich doch parallel zum Kampfgeschehen in jedem Teil mit damaligen politischen Themen auseinander, in der Chinesen in irgendeiner Form benachteiligt wurden. Das hebt diese Filme von den üblichen Prügelorgien ab. Dennoch gilt es festzuhalten, dass die „Ip Men“ mit jedem Teil qualitativ etwas abnahmen, der vierte jedoch wieder etwas besser ist als der Vorgänger. Der erste Film ist nach wie vor in der Sammlung, die anderen drei müssen nicht in der Sammlung sein.
Mit „The Finale“, also Ip Man 4, findet eine mittlerweile legendäre Martial Arts-Kinosaga ihr würdiges Ende. Der Witwer Ip Man, wiederum verkörpert von Donnie Yen, ist mittlerweile schwerkrank, vom Krebs gezeichnet und will nur noch seinem pubertierenden Sohn auf die rechte Bahn helfen. Aber „The Finale“ ist natürlich nicht nur Familiendrama, sondern auch Kampfkunstfilm, und allerlei Kämpfe bestimmen das Geschehen. Am beeindruckendsten fand ich jedoch nicht die Fights von Ip Man, sondern den des Bruce Lee-Darstellers gegen den Karateka. Im Gegensatz zum Erstling, der noch am meisten Bodenhaftung besaß kommt auch der vierte Teil nicht ohne Wire Fu aus, das wird allerdings nur wenig eingesetzt. Nach wie vor finde ich es verblüffend, wie Donnie Yen die ganzen Moves ausführen kann, ohne auch nur das geringste bisschen das Gesicht zu verziehen. Scott Adkins tut im Rahmen seiner schauspielerischen Fähigkeiten was er kann, allerdings nicht ohne gehörig zu overacten: sein Gunnery Sergeant kennt wohl keine Emotionen außer Hass und Wut.
Leider muss man sagen, dass „Ip Man 4“ sehr stark Partei ergreift und auf eine objektive Schilderung der tatsächlichen Verhältnisse zwischen Chinesen und Amerikanern in San Francisco verzichtet. So wird durch die chinesische Brille betrachtet jede Aggression von Amerikanern ausgehend geschildert; und so entsteht eine beinahe schon ärgerliche einseitige Darstellung, in der die Chinesen grundsätzlich Opfer sind. Das muss man als Zuschauer ausblenden können.
Das Bild der Blu-ray ist tadellos. Alle Parameter sind einwandfrei, und so besticht das Bild mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe. Auch Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind gut, ohne Bäume auszureißen.
Der Sound ist leider nur Durchschnitt. Die Tonspur klingt in allen Belangen verhalten, und so sind Bass und Dynamik eher mau. Auch die Surroundkulisse und die direktionalen Effekte sind eher mäßig. Schade drum.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die „Ip Mans“ sind definitiv die besseren Kampfkunstfilme der jüngeren Vergangenheit, setzen sie sich doch parallel zum Kampfgeschehen in jedem Teil mit damaligen politischen Themen auseinander, in der Chinesen in irgendeiner Form benachteiligt wurden. Das hebt diese Filme von den üblichen Prügelorgien ab. Dennoch gilt es festzuhalten, dass die „Ip Men“ mit jedem Teil qualitativ etwas abnahmen, der vierte jedoch wieder etwas besser ist als der Vorgänger. Der erste Film ist nach wie vor in der Sammlung, die anderen drei müssen nicht in der Sammlung sein.
mit 4
mit 5
mit 3
mit 3
bewertet am 27.09.20 um 16:30
Im Jahre 180 nach Christus schlägt Tribun Maximus Decimus Veridius die letzte siegreiche Schlacht in Germanien für den sterbenden Cäsar Marcus Aurelius, während Cäsars Sohn und Tochter; Commodus und Lucilla; auf dem Weg zur Front sind. Commodus wähnt sich bereits auf dem Thron, erwartet nun ernannt zu werden und wird herbe enttäuscht: Marc Aurel will Maximus zu seinem Nachfolger machen, da dieser nicht durch Rom korrumpiert ist. Das kann Commodus so gar nicht verknusen, bringt seinen Vater kurzerhand um die Ecke und sich selbst dadurch auf den Thron. Maximus, der sofort Lunte riecht soll beseitigt werden, und mit ihm seine ganze Familie. Doch Maximus kann schwer verwundet fliehen, gerät auf abenteuerliche Weise an einen Sklavenhändler und Gladiatorentrainer und landet schließlich im Kolosseum, wo er Commodus wiedersehen soll..
Nun, allzu viel sollte man zu „Gladiator“ nicht sagen müssen, denn den Film dürfte neben „Der Herr der Ringe“ wahrscheinlich so ziemlich jeder Filmfreund und -fan gesehen haben. „Gladiator“ hat im Jahr 2000 die durch ein paar kapitale Flops dahinsiechende Karriere von Ridley Scott wiederbelebt; dem Regisseur, der vorher mit Filmen wie „Alien“, „Blade Runner“ und „Thelma & Louise“ Kinogeschichte geschrieben hatte. Scott hat allerdings auch ein paar mindestens fragwürdige und umstrittene Werke wie „G. I. Jane“, „Prometheus“, „The Counselor“ und „Alien: Covenant“ inszeniert.
„Gladiator“ hauchte aber nicht nur Ridley Scotts Karriere neues Leben ein, der Film belebte auch das seit Ende der Siebziger totgeglaubte und -gesagte Genre des Kostüm- oder auch Sandalenfilms. Zu diesem Genre kehrte Scott (mit „Königreich der Himmel“, „Robin Hood“ und „Exodus“) etwa so oft zurück wie zu seinem anderen Lieblingsgenre Science Fiction (neben den bereits genannten etwa noch zu „Der Marsianer“). Genau genommen hat sein Faible bereits bei seinem Erstling „The Duelists“ begonnen.
„Gladiator“ hat alles, was ein großer Kinofilm braucht: Dramatik, große Emotionen und Gänsehaut; und das alles präsentiert in spektakulären Hochglanzbildern, die so stilbildend für viele andere Regisseure, Genres und Filme waren und sind.
Audiovisuell ist die Scheibe auf höchstem Niveau. Die Blu-ray der Anniversary Edition war schon gut, aber was die Aufbereiter für die UHD aus dem alten Material holen konnten ist bisweilen schlicht atemberaubend. Das zeigt sich gar nicht mal so sehr in den gut ausgeleuchteten Tageslicht- oder Arenaszenen, sondern eher in den dunklen Bildabschnitten: besonders zu Beginn, vor der Schlacht gegen die Germanen, ist der beinahe schon allzu aufdringliche Blaustich nahezu entfernt worden. Dadurch gewinnt der Kontrast enorm, die Detailfülle nimmt erheblich zu und die Gesichtsfarben wirken deutlich natürlicher. Besonders hier ist das Bild ungeheuer plastisch. Das Anfangsniveau hält das Bild über den weiteren Verlauf des Films nicht ganz, und die deutlichsten Verbesserungen zeigen sich in der Farbgebung und in dem Detailreichtum in Bildhintergründen: auch in weit entfernten Landschaftsstrukturen lässt sich so ziemlich jede Kleinigkeit erkennen. Das Bild ist nicht perfekt, aber hervorragend und wohl das bisher beste, das „Gladiator“-Veröffentlich ungen aufweisen.
Der DTS-X-Track ist ebenfalls allerfeinste Sahne. Hier ist es weniger der pompöse Autrittt von Bass und Dynamik, sondern die Subtilität und Brillanz, mit der die Tonspur aber wirklich alle Umgebungsgeräusche nicht nur perfekt abbildet, sondern auch genau dahin packt wo sie hingehören. Je nach Kameraposition dringen beispielsweise die Gespräche vom Nachbartisch in der römischen Kneipe aus der richtigen Richtung oder Flugbahnen von Katapultgeschossen beginnen mit dem Abschuss links hinten, nehmen ihren Weg über den Zuschauer hinweg und landen rechts vorne. Irre. Die genannten Phasenverzerrungen bzw. die "Flughafen"-Atmosphäre während der Stadionszenen fand ich so schlimm nicht, da waren die im Verhältnis etwas zu leisen Stimmen schon störender. Dennoch: bislang habe ich die andernorts genannten UHD-Tonreferenzen („Everest“, „Deepwater Horizon“ und „Im Herzen der See“) noch nicht gehört, also erkläre ich den Track von „Gladiator“ für mich bis auf Weiteres zu meiner persönlichen Referenz, vielleicht auch etwas wohlwollend durch das rosarote Fanboy-Hörgerät gefiltert.
Extras habe ich nicht angesehen, das Menü verspricht jedoch eine ganze Menge. Ich vergebe mal 4 Balken.
Mein persönliches Fazit: „Gladiator“ hatte ich seinerzeit bereits drei Mal im Kino gesehen und seitdem zig Mal auf DVD, Blu-ray und jetzt das erste Mal auf UHD. „Gladiator“ ist nicht nur einer meiner All Time Favourites, sondern für mich persönlich definitiv ein Meisterwerk. Kein anderer Film schafft es auch nach der 30. Sichtung, dass ich am Ende immer wieder einen Kloß im Hals verspüre. „Gladiator“ ist ein Evergreen und Neo-Klassiker, der immer wieder perfekt unterhält. Mit dieser UHD hat „Gladiator“ endlich eine würdige Umsetzung erfahren.
Nun, allzu viel sollte man zu „Gladiator“ nicht sagen müssen, denn den Film dürfte neben „Der Herr der Ringe“ wahrscheinlich so ziemlich jeder Filmfreund und -fan gesehen haben. „Gladiator“ hat im Jahr 2000 die durch ein paar kapitale Flops dahinsiechende Karriere von Ridley Scott wiederbelebt; dem Regisseur, der vorher mit Filmen wie „Alien“, „Blade Runner“ und „Thelma & Louise“ Kinogeschichte geschrieben hatte. Scott hat allerdings auch ein paar mindestens fragwürdige und umstrittene Werke wie „G. I. Jane“, „Prometheus“, „The Counselor“ und „Alien: Covenant“ inszeniert.
„Gladiator“ hauchte aber nicht nur Ridley Scotts Karriere neues Leben ein, der Film belebte auch das seit Ende der Siebziger totgeglaubte und -gesagte Genre des Kostüm- oder auch Sandalenfilms. Zu diesem Genre kehrte Scott (mit „Königreich der Himmel“, „Robin Hood“ und „Exodus“) etwa so oft zurück wie zu seinem anderen Lieblingsgenre Science Fiction (neben den bereits genannten etwa noch zu „Der Marsianer“). Genau genommen hat sein Faible bereits bei seinem Erstling „The Duelists“ begonnen.
„Gladiator“ hat alles, was ein großer Kinofilm braucht: Dramatik, große Emotionen und Gänsehaut; und das alles präsentiert in spektakulären Hochglanzbildern, die so stilbildend für viele andere Regisseure, Genres und Filme waren und sind.
Audiovisuell ist die Scheibe auf höchstem Niveau. Die Blu-ray der Anniversary Edition war schon gut, aber was die Aufbereiter für die UHD aus dem alten Material holen konnten ist bisweilen schlicht atemberaubend. Das zeigt sich gar nicht mal so sehr in den gut ausgeleuchteten Tageslicht- oder Arenaszenen, sondern eher in den dunklen Bildabschnitten: besonders zu Beginn, vor der Schlacht gegen die Germanen, ist der beinahe schon allzu aufdringliche Blaustich nahezu entfernt worden. Dadurch gewinnt der Kontrast enorm, die Detailfülle nimmt erheblich zu und die Gesichtsfarben wirken deutlich natürlicher. Besonders hier ist das Bild ungeheuer plastisch. Das Anfangsniveau hält das Bild über den weiteren Verlauf des Films nicht ganz, und die deutlichsten Verbesserungen zeigen sich in der Farbgebung und in dem Detailreichtum in Bildhintergründen: auch in weit entfernten Landschaftsstrukturen lässt sich so ziemlich jede Kleinigkeit erkennen. Das Bild ist nicht perfekt, aber hervorragend und wohl das bisher beste, das „Gladiator“-Veröffentlich ungen aufweisen.
Der DTS-X-Track ist ebenfalls allerfeinste Sahne. Hier ist es weniger der pompöse Autrittt von Bass und Dynamik, sondern die Subtilität und Brillanz, mit der die Tonspur aber wirklich alle Umgebungsgeräusche nicht nur perfekt abbildet, sondern auch genau dahin packt wo sie hingehören. Je nach Kameraposition dringen beispielsweise die Gespräche vom Nachbartisch in der römischen Kneipe aus der richtigen Richtung oder Flugbahnen von Katapultgeschossen beginnen mit dem Abschuss links hinten, nehmen ihren Weg über den Zuschauer hinweg und landen rechts vorne. Irre. Die genannten Phasenverzerrungen bzw. die "Flughafen"-Atmosphäre während der Stadionszenen fand ich so schlimm nicht, da waren die im Verhältnis etwas zu leisen Stimmen schon störender. Dennoch: bislang habe ich die andernorts genannten UHD-Tonreferenzen („Everest“, „Deepwater Horizon“ und „Im Herzen der See“) noch nicht gehört, also erkläre ich den Track von „Gladiator“ für mich bis auf Weiteres zu meiner persönlichen Referenz, vielleicht auch etwas wohlwollend durch das rosarote Fanboy-Hörgerät gefiltert.
Extras habe ich nicht angesehen, das Menü verspricht jedoch eine ganze Menge. Ich vergebe mal 4 Balken.
Mein persönliches Fazit: „Gladiator“ hatte ich seinerzeit bereits drei Mal im Kino gesehen und seitdem zig Mal auf DVD, Blu-ray und jetzt das erste Mal auf UHD. „Gladiator“ ist nicht nur einer meiner All Time Favourites, sondern für mich persönlich definitiv ein Meisterwerk. Kein anderer Film schafft es auch nach der 30. Sichtung, dass ich am Ende immer wieder einen Kloß im Hals verspüre. „Gladiator“ ist ein Evergreen und Neo-Klassiker, der immer wieder perfekt unterhält. Mit dieser UHD hat „Gladiator“ endlich eine würdige Umsetzung erfahren.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 26.09.20 um 11:10
Ruhiger wird’s nicht in Laapenraanta, so viel sei verraten: Kari Sorjonen hat immer noch wenig Zeit für Frau und Kind, obwohl sich in seiner Familie etwa dramatisches entwickelt. Kari muss in seiner ganz eigenen Art Fälle um Serienmord, Attentate und Kannibalismus aufklären..
„Bordertown“ ist eine Crime-/ Thrillerserie aus Skandinavien und derzeit die mir einzige bekannte finnische Serie. Auch die zweite Staffel ist spannend und dramatisch und steht den bekannten Vertretern aus Skandinavien wie der „Millenium“-Trilogie kaum nach. Da sich am Grundkonstrukt der Serie nichts geändert hat, verweise ich für weitere Details auf meine Bewertung der 1. Stafel.
Das Bild von „Bordertown“ ist gut, aber nicht hervorragend. Zuerst hatte ich befürchtet, dass der Transfer in 1080i vorläge; dem ist nicht so. In den hellen und gut ausgeleuchteten Szenen ist das Bild nahezu mängelfrei, ohne jedoch zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen. In dunklen Szenen und Bildabschnitten rauscht es deutlich sichtbar, und hier könnte auch der Schwarzwert satter und der Kontrast besser sein. Für vier Balken langt es gerade so.
Der Soundtrack liegt in DTS HD MA vor und steht dem Bild kaum nach.Eine dezent umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und diese Kulisse schwillt in den wenigen Actionszenen ordentlich an. Auch der Bass bekommt dann richtig zu tun, die Dynamik ist ordentlich und direktionale, gut ortbare Effekte gibt es auch ein paar.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, Thriller und Thrillerserien mag ich ohnehin, erst recht wenn sie aus Skandinavien kommen. „Bordertown“ ist vielleicht nicht so gut wie „Die Brücke“, aber auch nicht so viel schlechter. Auch die zweite Staffel kann man sich sehr gut ansehen; man wird spannend und kurzweilig unterhalten; und Ende letzten Jahres wurde eine dritte ausgestrahlt, die in absehbarer Zeit auf Blu erscheinen dürfte. „Bordertown“ ist definitiv eine Empfehlung für Thriller-Fans.
„Bordertown“ ist eine Crime-/ Thrillerserie aus Skandinavien und derzeit die mir einzige bekannte finnische Serie. Auch die zweite Staffel ist spannend und dramatisch und steht den bekannten Vertretern aus Skandinavien wie der „Millenium“-Trilogie kaum nach. Da sich am Grundkonstrukt der Serie nichts geändert hat, verweise ich für weitere Details auf meine Bewertung der 1. Stafel.
Das Bild von „Bordertown“ ist gut, aber nicht hervorragend. Zuerst hatte ich befürchtet, dass der Transfer in 1080i vorläge; dem ist nicht so. In den hellen und gut ausgeleuchteten Szenen ist das Bild nahezu mängelfrei, ohne jedoch zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen. In dunklen Szenen und Bildabschnitten rauscht es deutlich sichtbar, und hier könnte auch der Schwarzwert satter und der Kontrast besser sein. Für vier Balken langt es gerade so.
Der Soundtrack liegt in DTS HD MA vor und steht dem Bild kaum nach.Eine dezent umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und diese Kulisse schwillt in den wenigen Actionszenen ordentlich an. Auch der Bass bekommt dann richtig zu tun, die Dynamik ist ordentlich und direktionale, gut ortbare Effekte gibt es auch ein paar.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, Thriller und Thrillerserien mag ich ohnehin, erst recht wenn sie aus Skandinavien kommen. „Bordertown“ ist vielleicht nicht so gut wie „Die Brücke“, aber auch nicht so viel schlechter. Auch die zweite Staffel kann man sich sehr gut ansehen; man wird spannend und kurzweilig unterhalten; und Ende letzten Jahres wurde eine dritte ausgestrahlt, die in absehbarer Zeit auf Blu erscheinen dürfte. „Bordertown“ ist definitiv eine Empfehlung für Thriller-Fans.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 26.09.20 um 10:59
Der mindestens etwas seltsame (um nicht zu sagen verhaltensauffällige), aber dafür umso genialere Ermittler Kari Sorjonen lässt sich von Helsinki an die finnisch-russische Grenze nach Lappeenranta versetzen. Nach dem überstandenen Krebsleiden seiner Frau Paulina zieht er diese Karte, um es beruflich etwas ruhiger angehen lassen zu können und um mehr Zeit für Frau und Tochter zu haben. Doch leider wird Kari ausgerechnet zur neu aufgestellten Abteilung SESK versetzt, die mit den Ermittlungen in Schwerverbrechen beauftragt ist. Und kaum angekommen, geht es auch schon los: Kari platzt mitten in einen Fall mit mehreren getöteten Teenager-Mädchen. Von wegen mehr Zeit für die Familie..
„Bordertown“ ist eine Crime-/ Thrillerserie aus Skandinavien und derzeit die mir einzige bekannte finnische Serie. Nach dem Genuss der ersten Staffel kann ich nur sagen: die können´s auch, die Finnen (warum auch nicht). Thriller können die Skandinavier ohnehin, und das besondere an den skandinavischen Thrillerserien ist neben der lakonischen Erzählweise, dass mindestens eine Person; nicht selten einer der Ermittler; ordentlich einen an der Waffel hat (was natürlich außerordentlich politisch unkorrekt formuliert ist). Sei es nun Lisbeth Salander in der „Millenium-Trilogie“ oder Saga Noren in „Die Brücke“, diese besonderen Charaktere sind prägend für viele der Krimiserien aus dem hohen Norden. So auch in „Bordertown“: es wird zwar nie explizit an- oder ausgesprochen, jedoch scheint der Hauptermittler Kari Sorjonen an einer milden Form des Autismus zu leiden, die in diesem Falle einher geht mit der Inselbegabung eines fast schon eidetischen Gedächtnisses sowie einer verblüffenden Kombinationsgabe, leider aber auch mit einer mangelhaften Empathie. Unter diesen Phänomenen leiden nicht nur seine Kollegen, sondern vor allem seine Familie, die Kari als ständig durch sich selbst Getriebener häufig im Stich lässt. Ein weiterer Pluspunkt der Serie ist die taffe Ermittlerin Lena mit ihrer Vergangenheit beim russischen FSB.
Ein Alleinstellungsmerkmal von „Bordertown“ ist außerdem, dass die Lösung eines Falles immer mindestens zwei, manchmal drei Folgen in Anspruch nimmt, was zum einen die Spannung erhöht und zum anderen Raum lässt für die nicht minder spannende und dramatische Story um Karis private Situation.
Das Bild von „Bordertown“ ist gut, aber nicht hervorragend. Zuerst hatte ich befürchtet, dass der Transfer in 1080i vorläge; dem ist nicht so. In den hellen und gut ausgeleuchteten Szenen ist das Bild nahezu mängelfrei, ohne jedoch zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen. In dunklen Szenen und Bildabschnitten rauscht es deutlich sichtbar, und hier könnte auch der Schwarzwert satter und der Kontrast besser sein. Für vier Balken langt es gerade so.
Der Soundtrack liegt in DTS HD MA vor und steht dem Bild kaum nach. Eine dezent umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und diese Kulisse schwillt in den wenigen Actionszenen ordentlich an. Auch der Bass bekommt dann richtig zu tun, die Dynamik ist ordentlich und direktionale, gut ortbare Effekte gibt es auch ein paar.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ganz schön was los in Lappeenranta. Mord, Serienmord, Drogen, Kindesmissbrauch; die finnische Provinz scheint Hochburg von Schwerbrechern zu sein.. Nun, Thriller und Thrillerserien mag ich ohnehin, erst recht wenn sie aus Skandinavien kommen. „Bordertown“ ist vielleicht nicht so gut wie „Die Brücke“, aber auch nicht so viel schlechter. Kann man sich sehr gut ansehen; man wird spannend und kurzweilig unterhalten. „Bordertown“ ist definitiv eine Empfehlung für Thriller-Fans.
„Bordertown“ ist eine Crime-/ Thrillerserie aus Skandinavien und derzeit die mir einzige bekannte finnische Serie. Nach dem Genuss der ersten Staffel kann ich nur sagen: die können´s auch, die Finnen (warum auch nicht). Thriller können die Skandinavier ohnehin, und das besondere an den skandinavischen Thrillerserien ist neben der lakonischen Erzählweise, dass mindestens eine Person; nicht selten einer der Ermittler; ordentlich einen an der Waffel hat (was natürlich außerordentlich politisch unkorrekt formuliert ist). Sei es nun Lisbeth Salander in der „Millenium-Trilogie“ oder Saga Noren in „Die Brücke“, diese besonderen Charaktere sind prägend für viele der Krimiserien aus dem hohen Norden. So auch in „Bordertown“: es wird zwar nie explizit an- oder ausgesprochen, jedoch scheint der Hauptermittler Kari Sorjonen an einer milden Form des Autismus zu leiden, die in diesem Falle einher geht mit der Inselbegabung eines fast schon eidetischen Gedächtnisses sowie einer verblüffenden Kombinationsgabe, leider aber auch mit einer mangelhaften Empathie. Unter diesen Phänomenen leiden nicht nur seine Kollegen, sondern vor allem seine Familie, die Kari als ständig durch sich selbst Getriebener häufig im Stich lässt. Ein weiterer Pluspunkt der Serie ist die taffe Ermittlerin Lena mit ihrer Vergangenheit beim russischen FSB.
Ein Alleinstellungsmerkmal von „Bordertown“ ist außerdem, dass die Lösung eines Falles immer mindestens zwei, manchmal drei Folgen in Anspruch nimmt, was zum einen die Spannung erhöht und zum anderen Raum lässt für die nicht minder spannende und dramatische Story um Karis private Situation.
Das Bild von „Bordertown“ ist gut, aber nicht hervorragend. Zuerst hatte ich befürchtet, dass der Transfer in 1080i vorläge; dem ist nicht so. In den hellen und gut ausgeleuchteten Szenen ist das Bild nahezu mängelfrei, ohne jedoch zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen. In dunklen Szenen und Bildabschnitten rauscht es deutlich sichtbar, und hier könnte auch der Schwarzwert satter und der Kontrast besser sein. Für vier Balken langt es gerade so.
Der Soundtrack liegt in DTS HD MA vor und steht dem Bild kaum nach. Eine dezent umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben, und diese Kulisse schwillt in den wenigen Actionszenen ordentlich an. Auch der Bass bekommt dann richtig zu tun, die Dynamik ist ordentlich und direktionale, gut ortbare Effekte gibt es auch ein paar.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ganz schön was los in Lappeenranta. Mord, Serienmord, Drogen, Kindesmissbrauch; die finnische Provinz scheint Hochburg von Schwerbrechern zu sein.. Nun, Thriller und Thrillerserien mag ich ohnehin, erst recht wenn sie aus Skandinavien kommen. „Bordertown“ ist vielleicht nicht so gut wie „Die Brücke“, aber auch nicht so viel schlechter. Kann man sich sehr gut ansehen; man wird spannend und kurzweilig unterhalten. „Bordertown“ ist definitiv eine Empfehlung für Thriller-Fans.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 23.09.20 um 13:02
Wir erinnern uns: in den 1980ern konnte Ozymandias einen Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion nur mit einem schrecklichen Opfer verhindern: der klügste Mensch der Welt instrumentalisierte das Überwesen Dr. Manhattan zu einem Terroranschlag, der drei Millionen Menschen das Leben kostete. Seitdem jedoch ist die Menschheit geeint, bekriegt sich nicht mehr selbst und wappnet sich gegen weitere Anschläge von Dr. Manhattan (der im selbst gewählten Exil auf dem Mars vermutet wird), deren Vorboten und Anzeichen Niederschläge mit Tintenfischen sind (nicht wundern, anschauen...
In Tulsa in Oklahoma tragen im Jahr 2019 alle Polizisten eine Maske, da die Terrorgruppe 7th Cavalry einen konzertierten Anschlag auf Cops verübt hatte, der vierzig Gesetzeshüter das Leben kostete, und plötzlich findet man den Polizeichef aufgeknüpft an einem Baum, und darunter sitzt ein alter Mann im Rollstuhl, der sich selbst des Mordes am Chief bezichtigt. Eigentlich ist der knapp Hundertjährige aber schon physisch nicht zu einer solchen Tat in der Lage, wie die maskierte Vigilantin Sister Night schnell herausfindet. Was also geht da vor?
Die Serie „Watchmen“ setzt Zack Snyders Neo-Kultklassiker von 2009 fort und dann irgendwie doch wieder nicht. Von den alten Superhelden finden sich in der Serie nur noch drei wieder (die Namen sollen verschwiegen bleiben, um nicht zu spoilern), und so übernimmt die nächste Generation die Aufgaben der Helden der ersten Stunde. Die melancholisch-pessimistische Grundstimmung, die schon in Snyders Meisterwerk vorherrschte, wird hier konsequent weitergenutzt und ausgebaut, wenn auch völlig anders als im Film.
Die Hauptprotagonistin muss auf verschiedenen Wegen in ihre eigene Vergangenheit eintauchen und viel über sich selbst; aber auch über Dr. Manhattan erfahren (während der Zuschauer viel über Ozymandias erfährt), um erst spät alle Zusammenhänge zu erkennen. Dabei weben die Filmemacher die Ereignisse aus dem Film „Watchmen“ geschickt mit einem Ereignis in Tulsa zusammen, das sich tatsächlich ereignete und unter dem Namen Greenwood-Massaker von Tulsa in die Geschichte einging: 1921 wurden durch weiße Amerikaner bis zu 300 farbige Amerikaner im Rassenwahn getötet.
Der Drehbuchautor David Lindelof, das Mastermind hinter der Serie, versetzte die Frischzellenkur von „Watchmen“ zunächst also in einen brandaktuellen Kontext. In einer Zeit, in der sich aufgrund von rassistisch motivierter Polizeigewalt Unruhen in den USA ausbreiten wie ein kleiner Flächenbrand könnte die Thematik kaum aktueller sein. Und so sind besonders in den ersten Folgen nahezu alle Darsteller Farbige, und weiße Amerikaner sind größtenteils an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Hier dachte ich noch,dass die gesamte Serie ein Fanal gegen Rassenwahn und Rassismus allgemein sein sollte; und das ist sie auch; jedoch geht die Serie viel weiter; entzieht sich mit teils nichtlinearer Erzählweise den üblichen Sehgewohnheiten und verblüfft immer wieder aufs Neue mit einigen Twists, die zunächst kaum Sinn erkennen lassen und schlussendlich perfekt ineinander gefügt werden. Ganz zum Schluss wiederum stellt die Serie die gleiche philosophische Frage wie der Film.
Die Serie ist bisweilen sperrig; manchmal mit seltsamem Humor versehen und fordernd; man sollte zwischen den einzelnen Episoden nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen. Und dennoch: „Watchmen“ ist das interessanteste, was ich in jüngster Zeit in Serienform gesehen habe.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "Watchmen" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet.
Der Serie wurde eine DTS HD MA-Tonspur verpasst, die ihre Sache sehr ordentlich macht. Man darf bei "Watchmen" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; Die Umgebungsgeräusche werden stets gut abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Score, der eine für mich geniale Mischung aus alten Gesangsstücken und dann wieder Techno aufbietet.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Watchmen“ ist ein mehr als würdiger Nachfolger des Films im Serienformat und definitiv die beste Serie, die ich bislang im Jahr 2020 gesehen habe. Allerdings ist die Serie, wie auch der Film, sicherlich nichts für den reinen Comic-Fan, der Marvel- oder DC-Comics liest und deren Verfilmungen anguckt und mag. So wie der Film „Watchmen“ die wohl tiefgründigste Comic-Verfilmung ist, so ist die Serie die tiefgründigste „Superhelden“-Serie.
In Tulsa in Oklahoma tragen im Jahr 2019 alle Polizisten eine Maske, da die Terrorgruppe 7th Cavalry einen konzertierten Anschlag auf Cops verübt hatte, der vierzig Gesetzeshüter das Leben kostete, und plötzlich findet man den Polizeichef aufgeknüpft an einem Baum, und darunter sitzt ein alter Mann im Rollstuhl, der sich selbst des Mordes am Chief bezichtigt. Eigentlich ist der knapp Hundertjährige aber schon physisch nicht zu einer solchen Tat in der Lage, wie die maskierte Vigilantin Sister Night schnell herausfindet. Was also geht da vor?
Die Serie „Watchmen“ setzt Zack Snyders Neo-Kultklassiker von 2009 fort und dann irgendwie doch wieder nicht. Von den alten Superhelden finden sich in der Serie nur noch drei wieder (die Namen sollen verschwiegen bleiben, um nicht zu spoilern), und so übernimmt die nächste Generation die Aufgaben der Helden der ersten Stunde. Die melancholisch-pessimistische Grundstimmung, die schon in Snyders Meisterwerk vorherrschte, wird hier konsequent weitergenutzt und ausgebaut, wenn auch völlig anders als im Film.
Die Hauptprotagonistin muss auf verschiedenen Wegen in ihre eigene Vergangenheit eintauchen und viel über sich selbst; aber auch über Dr. Manhattan erfahren (während der Zuschauer viel über Ozymandias erfährt), um erst spät alle Zusammenhänge zu erkennen. Dabei weben die Filmemacher die Ereignisse aus dem Film „Watchmen“ geschickt mit einem Ereignis in Tulsa zusammen, das sich tatsächlich ereignete und unter dem Namen Greenwood-Massaker von Tulsa in die Geschichte einging: 1921 wurden durch weiße Amerikaner bis zu 300 farbige Amerikaner im Rassenwahn getötet.
Der Drehbuchautor David Lindelof, das Mastermind hinter der Serie, versetzte die Frischzellenkur von „Watchmen“ zunächst also in einen brandaktuellen Kontext. In einer Zeit, in der sich aufgrund von rassistisch motivierter Polizeigewalt Unruhen in den USA ausbreiten wie ein kleiner Flächenbrand könnte die Thematik kaum aktueller sein. Und so sind besonders in den ersten Folgen nahezu alle Darsteller Farbige, und weiße Amerikaner sind größtenteils an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Hier dachte ich noch,dass die gesamte Serie ein Fanal gegen Rassenwahn und Rassismus allgemein sein sollte; und das ist sie auch; jedoch geht die Serie viel weiter; entzieht sich mit teils nichtlinearer Erzählweise den üblichen Sehgewohnheiten und verblüfft immer wieder aufs Neue mit einigen Twists, die zunächst kaum Sinn erkennen lassen und schlussendlich perfekt ineinander gefügt werden. Ganz zum Schluss wiederum stellt die Serie die gleiche philosophische Frage wie der Film.
Die Serie ist bisweilen sperrig; manchmal mit seltsamem Humor versehen und fordernd; man sollte zwischen den einzelnen Episoden nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen. Und dennoch: „Watchmen“ ist das interessanteste, was ich in jüngster Zeit in Serienform gesehen habe.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "Watchmen" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet.
Der Serie wurde eine DTS HD MA-Tonspur verpasst, die ihre Sache sehr ordentlich macht. Man darf bei "Watchmen" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; Die Umgebungsgeräusche werden stets gut abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Score, der eine für mich geniale Mischung aus alten Gesangsstücken und dann wieder Techno aufbietet.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Watchmen“ ist ein mehr als würdiger Nachfolger des Films im Serienformat und definitiv die beste Serie, die ich bislang im Jahr 2020 gesehen habe. Allerdings ist die Serie, wie auch der Film, sicherlich nichts für den reinen Comic-Fan, der Marvel- oder DC-Comics liest und deren Verfilmungen anguckt und mag. So wie der Film „Watchmen“ die wohl tiefgründigste Comic-Verfilmung ist, so ist die Serie die tiefgründigste „Superhelden“-Serie.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 07.09.20 um 08:42
Was Adonis Creed vor drei Jahren nicht gelang, gelingt ihm nun: er wird Weltmeister des Boxverbandes WBC. Allerdings gelingt ihm dies nur, weil der Titelverteidiger mittlerweile „in die Jahre gekommen und nicht mehr so gut wie früher“ sei, wie ein windiger Boxpromoter bei einem Interview angibt. Neben diesem Promoter sitzt ausgerechnet Ivan Drago, der Adonis` Vater vor 30 Jahren im Ring tot geprügelt hat. Ivan Drago hatte danach nicht nur den „Kampf des Jahrhunderts“ gegen Rocky Balboa verloren, sondern alles: Respekt vom Staat und seinen Menschen, sein privilegiertes Leben und nicht zuletzt seine Frau. Übrig blieb Ivan nur sein Sohn Victor, den er zu einem überlegenen Kämpfer aufgebaut hat mit einem einzigen Ziel: erneut den Weltmeister namens Creed im Ring zu vernichten..
„Creed“ war, nachdem Sylvester Stallone das von ihm selbst erschaffene Rocky-Franchise mit dem fünften Film katastrophal an die Wand gefahren hatte, ein Überraschungserfolg. Nachdem Stallone erst lange zu einem sechsten Film überredet werden musste, machte dieser ordentlich (Kino-) Kasse, und nicht nur das: Sylvester Stallone, der einen ganzen Strauch an Goldenen Himbeeren verliehen bekommen hat (unter anderem als schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts UND des Jahrhunderts) bekam nach 1977 seine zweite Oscar-Nominierung als Darsteller.
„Creed 2 – Rockys Legacy“ ist wieder ein Boxerfilm in bester (oder auch gewohnter )Tradition so ziemlich jedes anderen Boxerfilms (vielleicht mit Ausnahme von „Wie ein wilder Stier“ mit Robert de Niro).
In nahezu jedem Genrevertreter ist es ein Underdog, der sich hochboxt, die Aussicht auf einen Titelkampf erhält, wie ein Irrer trainiert und entweder knapp gewinnt oder knapp verliert. In den meist unvermeidlichen Folgefilmen dann wird der ehemalige Underdog zum Champion, später überheblich und durch den nächsten Underdog vernichtend geschlagen, nur um sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen und den Titel zurück zu erobern. So ist es in Grundzügen auch in „Creed 2“, mit einer Ausnahme: die Macher entwickelten den genialen Schachzug des Kampfes der Söhne von zwei Boxern, die vor 30 Jahren mit tödlichem Ausgang miteinander im Ring standen.
So ganz nebenbei woben die Filmemacher eine glaubwürdige Dramatik um Adonis Creeds Familie ein sowie eine durchaus gelungene Charakterdarstellung aller Figuren, insbesondere jedoch der von Ivan und Victor Drago. Ivan; der Mann, der durch seinen verlorenen Kampf in der Heimat alles verlor erzieht seinen Sohn Victor skrupellos und mit beispielloser Emotionslosigkeit und Härte zur schier unüberwindlichen Kampfmaschine. Victor hingegen sehnt sich eigentlich nur nach einem natürlichen Verhältnis zum Vater und sucht dessen Anerkennung im Ring.
Wo „Rocky 5 – Der Kampf des Jahrhunderts“ jedoch neben Boxerfilm hauptsächlich ein Kampf der Systeme West gegen Ost auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war (und das auch noch schier unerträglich ultrareaktionär), haben sich die Vorzeichen in „Creed 2“ zunächst umgedreht: nun ist es Victor Drago, der mit Paletten und Medizinbällen trainiert, während Adonis Creed Aqua-Jogging macht. Vor 30 Jahren wurde Dolph Lundgren mit modernsten Mitteln zum Kampfroboter gezüchtet, während Stallone in seiner alten Scheune trainieren und durch Tiefschnee joggen musste. Wie nur in Boxerfilmen üblich hat man auch in „Creed 2“ wohl nur (Trainings-) Erfolg, wenn man wie im 18. Jahrhundert trainiert. Die Kampfszenen des Films sind nicht ganz so raffiniert gedreht wie in „Creed“, und doch sind sie so mitreißend geworden, dass man feuchte Hände bekommt. Trivia am Rande: während Michael B. Jordan, normal etwa so groß und schwer wie ich, sich um 5 Kilo auf 88 hoch fressen und trainieren musste, hatte der unglaublich massige und muskulöse Deutsche Florian Muntenau etwa 10 Kilo abzunehmen. Und sah immer noch aus wie Hulk neben Thor.
Eine Bewertung der Blu-ray entfällt, da nicht vorhanden: war ´ne Videobuster-Leihe.
Audiovisuell ist die Scheibe leider eine kleine Enttäuschung. Nicht, dass das Bild wirklich schlecht wäre; es nur leider kaum 4k-würdig. Der ohnehin schon dunkle Film wird durch HDR oder Dolby Vision noch ordentlich dunkler, dabei aber nicht wirklich kontrastierter. Auch viele Totale und Halbtotale sind nicht wirklich 100%-ig scharf.
Der deutsche Track liegt nicht nur „bloß“ in Dolby Digital vor, sondern auch noch in der geringsten Datenrate. Dafür macht der Track aber seine Sache relativ gut. Die Suroundkulisse hätte während des ganzen Films prägnanter sein können, und auf direktionale Effekte muss man verzichten. Allerdings hat der Track einen recht satten Bass, und während der Einmarschszenen zu den Kämpfen und bei ein paar Musikszenen lässt der Track ganz schön die Muskeln spielen. Trotzdem: auf ein Medium mit der (theoretisch) momentan besten visuellen Qualität gehört auch die beste Akustik.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe 3 Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: eigentlich sind Boxerfilme alle gleich, mit mehr oder minder großen Abweichungen. Was die Creeds auszeichnet ist, dass sie außerhalb des Boxringes eine nachvollziehbare Dramatik mitbringen und eine Charakterdarstellung aufweisen, die man als Zuschauer akzeptieren kann. Außerdem sind die Kämpfe auch wie Boxkämpfe inszeniert, ganz im Gegensatz zu besonders „Rocky 5“: das war eine tumbe Schlägerei. Kann man sich durchaus gut ansehen, den Film.
„Creed“ war, nachdem Sylvester Stallone das von ihm selbst erschaffene Rocky-Franchise mit dem fünften Film katastrophal an die Wand gefahren hatte, ein Überraschungserfolg. Nachdem Stallone erst lange zu einem sechsten Film überredet werden musste, machte dieser ordentlich (Kino-) Kasse, und nicht nur das: Sylvester Stallone, der einen ganzen Strauch an Goldenen Himbeeren verliehen bekommen hat (unter anderem als schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts UND des Jahrhunderts) bekam nach 1977 seine zweite Oscar-Nominierung als Darsteller.
„Creed 2 – Rockys Legacy“ ist wieder ein Boxerfilm in bester (oder auch gewohnter )Tradition so ziemlich jedes anderen Boxerfilms (vielleicht mit Ausnahme von „Wie ein wilder Stier“ mit Robert de Niro).
In nahezu jedem Genrevertreter ist es ein Underdog, der sich hochboxt, die Aussicht auf einen Titelkampf erhält, wie ein Irrer trainiert und entweder knapp gewinnt oder knapp verliert. In den meist unvermeidlichen Folgefilmen dann wird der ehemalige Underdog zum Champion, später überheblich und durch den nächsten Underdog vernichtend geschlagen, nur um sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen und den Titel zurück zu erobern. So ist es in Grundzügen auch in „Creed 2“, mit einer Ausnahme: die Macher entwickelten den genialen Schachzug des Kampfes der Söhne von zwei Boxern, die vor 30 Jahren mit tödlichem Ausgang miteinander im Ring standen.
So ganz nebenbei woben die Filmemacher eine glaubwürdige Dramatik um Adonis Creeds Familie ein sowie eine durchaus gelungene Charakterdarstellung aller Figuren, insbesondere jedoch der von Ivan und Victor Drago. Ivan; der Mann, der durch seinen verlorenen Kampf in der Heimat alles verlor erzieht seinen Sohn Victor skrupellos und mit beispielloser Emotionslosigkeit und Härte zur schier unüberwindlichen Kampfmaschine. Victor hingegen sehnt sich eigentlich nur nach einem natürlichen Verhältnis zum Vater und sucht dessen Anerkennung im Ring.
Wo „Rocky 5 – Der Kampf des Jahrhunderts“ jedoch neben Boxerfilm hauptsächlich ein Kampf der Systeme West gegen Ost auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war (und das auch noch schier unerträglich ultrareaktionär), haben sich die Vorzeichen in „Creed 2“ zunächst umgedreht: nun ist es Victor Drago, der mit Paletten und Medizinbällen trainiert, während Adonis Creed Aqua-Jogging macht. Vor 30 Jahren wurde Dolph Lundgren mit modernsten Mitteln zum Kampfroboter gezüchtet, während Stallone in seiner alten Scheune trainieren und durch Tiefschnee joggen musste. Wie nur in Boxerfilmen üblich hat man auch in „Creed 2“ wohl nur (Trainings-) Erfolg, wenn man wie im 18. Jahrhundert trainiert. Die Kampfszenen des Films sind nicht ganz so raffiniert gedreht wie in „Creed“, und doch sind sie so mitreißend geworden, dass man feuchte Hände bekommt. Trivia am Rande: während Michael B. Jordan, normal etwa so groß und schwer wie ich, sich um 5 Kilo auf 88 hoch fressen und trainieren musste, hatte der unglaublich massige und muskulöse Deutsche Florian Muntenau etwa 10 Kilo abzunehmen. Und sah immer noch aus wie Hulk neben Thor.
Eine Bewertung der Blu-ray entfällt, da nicht vorhanden: war ´ne Videobuster-Leihe.
Audiovisuell ist die Scheibe leider eine kleine Enttäuschung. Nicht, dass das Bild wirklich schlecht wäre; es nur leider kaum 4k-würdig. Der ohnehin schon dunkle Film wird durch HDR oder Dolby Vision noch ordentlich dunkler, dabei aber nicht wirklich kontrastierter. Auch viele Totale und Halbtotale sind nicht wirklich 100%-ig scharf.
Der deutsche Track liegt nicht nur „bloß“ in Dolby Digital vor, sondern auch noch in der geringsten Datenrate. Dafür macht der Track aber seine Sache relativ gut. Die Suroundkulisse hätte während des ganzen Films prägnanter sein können, und auf direktionale Effekte muss man verzichten. Allerdings hat der Track einen recht satten Bass, und während der Einmarschszenen zu den Kämpfen und bei ein paar Musikszenen lässt der Track ganz schön die Muskeln spielen. Trotzdem: auf ein Medium mit der (theoretisch) momentan besten visuellen Qualität gehört auch die beste Akustik.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe 3 Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: eigentlich sind Boxerfilme alle gleich, mit mehr oder minder großen Abweichungen. Was die Creeds auszeichnet ist, dass sie außerhalb des Boxringes eine nachvollziehbare Dramatik mitbringen und eine Charakterdarstellung aufweisen, die man als Zuschauer akzeptieren kann. Außerdem sind die Kämpfe auch wie Boxkämpfe inszeniert, ganz im Gegensatz zu besonders „Rocky 5“: das war eine tumbe Schlägerei. Kann man sich durchaus gut ansehen, den Film.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 31.08.20 um 10:45
Ein amerikanisches U-Boot schleicht in der Barentssee hinter einem russischen her, als sich auf diesem plötzlich eine Explosion ereignet. Allerdings können die Amerikaner nicht mehr reagieren, denn sie selbst werden durch ein weiteres russisches U-Boot torpediert. Im USFFC weiß man bis dato nur, dass das Boot verschollen ist und beschließt, ein in Schottland liegendes Boot, die USS Tampa Bay, unter dem etwas verrufenen Captain Glass aus zu senden, um die Hintergründe aufzuklären. Parallel dazu bemerkt eine CIA-Analystin verschiedene Vorgänge in der russischen Marinebasis Poljany und „überredet“ den General Fisk, ein SEAL-Team als Aufklärung einzusetzen.
Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: die SEALs entdecken, dass der russische Verteidigungsminister den Präsidenten gefangen hält, den „Abschuss“ des russischen U-Bootes den Amis in die Schuhe schieben und den 3. Weltkrieg anzetteln will.. Und nur die „Tampa Bay“ kann die Welt jetzt noch retten.
Das solche Filme überhaupt noch gedreht werden.. „Hunter Killer“ ist ein Film, der auch aus den guten alten Achtzigern stammen hätte können; der Zeit, als im Kalten Krieg gerne Filme gedreht wurden, in denen ein weiterer Weltkrieg gerade noch so verhindert werden konnte. Meistens waren es die Amerikaner, die die Welt gerettet hatten, in „Hunter Killer“ arbeiten die Amis politisch korrekt mit den Russen zusammen, obwohl von diesen die Aggression ausging.
Allerdings muss man beim Betrachten von „Hunter Killer“ den klaren Menschenverstand ab und an auszuschalten wissen, denn die Story ist alles andere als glaubwürdig. Dass ein SEAL-Team per Fallschirm über russischem Staatsgebiet ausgerechnet in der Nähe eines der wichtigsten Flottenstützpunkte Russlands abgesetzt werden kann mag ja noch angehen; dass dieses vierköpfige Team es tatsächlich schafft, den russischen Präsidenten aus der Hand zahlenmäßig überlegener, schwer bewaffneter Spezialeinheiten zu befreien.. Na ja. Und was die in ihren mittelgroßen Rucksäcken alles dabei haben: Taucheranzüge, Unterwasserdrohnen und was nicht alles. Da staunt der Laie, und der Kampfschwimmer wundert sich.
Auch dass ein U-Boot in einen der am Besten bewachtesten Fjorde der Welt unentdeckt einfahren kann scheint mir eher unwahrscheinlich. Egal, „Hunter Killer“ ist keine Doku über U-Bootkriegsführung, ja nicht einmal ein U-Bootfilm an sich, denn hierfür spielen sich zu wenige Szenen an Bord ab. Nennen wir den Film mal Marine-Thriller.
Die Charakterdarstellung wurde zugunsten einer straffen Inszenierung weitest gehend vernachlässigt, und so recht punkten kann keiner der Darsteller. Das macht aber nichts, denn „Hunter Killer“ ist zumindest ein Mal definitiv unterhaltsam, und man ist eh gut beraten nicht groß drüber nachzudenken.
Das Bild der UHD ist an sich hervorragend, kann das aber in aller Regel nur bei Tageslichtszenen und außerhalb des U-Bootes zeigen. Die Scheibe profitiert zum Teil enorm von HDR, dem erweiterten Farbraum und dem deutlich besseren Kontrast. Einige Einstellungen, besonders die angesprochenen außerhalb des U-Bootes, wirken ungeheuer plastisch. Im Boot selbst profitiert die UHD von dem höheren Kontrastumfang, der jede Menge Details in dunklen Abschnitten zum Vorschein bringt.
Auch tonal ist die Scheibe sehr gut, wenn da nicht die zu leise abgemischten Dialoge wären. Der Track ist sehr räumlich, und wenn das U-Boot auf Tauchfahrt geht, gluckert es überall um den Zuschauer herum. Bei ein paar Bomben- und Raketenabschüssen und -einschlägen rumort der Bass selbst bei moderaten Lautstärken ordentlich, und wenn etwas explodiert hört man die Trümmer um einen herum landen. Leider sind wie gesagt die Dialoge etwas leise, und wenn die Lautstärke anhebt werden die Actiongeräusche im Verhältnis natürlich überlaut.
Extras: wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Review-Wertung.
Mein persönliches Fazit: Die Story ist natürlich weitest gehend hanebüchener Unsinn, dieser ist aber zumindest straff, ohne Längen und unterhaltsam inszeniert. Ein Vergleich mit „Jagd auf Roter Oktober“,"Crimson Tide" oder gar „Das Boot“ verbietet sich natürlich.
Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: die SEALs entdecken, dass der russische Verteidigungsminister den Präsidenten gefangen hält, den „Abschuss“ des russischen U-Bootes den Amis in die Schuhe schieben und den 3. Weltkrieg anzetteln will.. Und nur die „Tampa Bay“ kann die Welt jetzt noch retten.
Das solche Filme überhaupt noch gedreht werden.. „Hunter Killer“ ist ein Film, der auch aus den guten alten Achtzigern stammen hätte können; der Zeit, als im Kalten Krieg gerne Filme gedreht wurden, in denen ein weiterer Weltkrieg gerade noch so verhindert werden konnte. Meistens waren es die Amerikaner, die die Welt gerettet hatten, in „Hunter Killer“ arbeiten die Amis politisch korrekt mit den Russen zusammen, obwohl von diesen die Aggression ausging.
Allerdings muss man beim Betrachten von „Hunter Killer“ den klaren Menschenverstand ab und an auszuschalten wissen, denn die Story ist alles andere als glaubwürdig. Dass ein SEAL-Team per Fallschirm über russischem Staatsgebiet ausgerechnet in der Nähe eines der wichtigsten Flottenstützpunkte Russlands abgesetzt werden kann mag ja noch angehen; dass dieses vierköpfige Team es tatsächlich schafft, den russischen Präsidenten aus der Hand zahlenmäßig überlegener, schwer bewaffneter Spezialeinheiten zu befreien.. Na ja. Und was die in ihren mittelgroßen Rucksäcken alles dabei haben: Taucheranzüge, Unterwasserdrohnen und was nicht alles. Da staunt der Laie, und der Kampfschwimmer wundert sich.
Auch dass ein U-Boot in einen der am Besten bewachtesten Fjorde der Welt unentdeckt einfahren kann scheint mir eher unwahrscheinlich. Egal, „Hunter Killer“ ist keine Doku über U-Bootkriegsführung, ja nicht einmal ein U-Bootfilm an sich, denn hierfür spielen sich zu wenige Szenen an Bord ab. Nennen wir den Film mal Marine-Thriller.
Die Charakterdarstellung wurde zugunsten einer straffen Inszenierung weitest gehend vernachlässigt, und so recht punkten kann keiner der Darsteller. Das macht aber nichts, denn „Hunter Killer“ ist zumindest ein Mal definitiv unterhaltsam, und man ist eh gut beraten nicht groß drüber nachzudenken.
Das Bild der UHD ist an sich hervorragend, kann das aber in aller Regel nur bei Tageslichtszenen und außerhalb des U-Bootes zeigen. Die Scheibe profitiert zum Teil enorm von HDR, dem erweiterten Farbraum und dem deutlich besseren Kontrast. Einige Einstellungen, besonders die angesprochenen außerhalb des U-Bootes, wirken ungeheuer plastisch. Im Boot selbst profitiert die UHD von dem höheren Kontrastumfang, der jede Menge Details in dunklen Abschnitten zum Vorschein bringt.
Auch tonal ist die Scheibe sehr gut, wenn da nicht die zu leise abgemischten Dialoge wären. Der Track ist sehr räumlich, und wenn das U-Boot auf Tauchfahrt geht, gluckert es überall um den Zuschauer herum. Bei ein paar Bomben- und Raketenabschüssen und -einschlägen rumort der Bass selbst bei moderaten Lautstärken ordentlich, und wenn etwas explodiert hört man die Trümmer um einen herum landen. Leider sind wie gesagt die Dialoge etwas leise, und wenn die Lautstärke anhebt werden die Actiongeräusche im Verhältnis natürlich überlaut.
Extras: wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Review-Wertung.
Mein persönliches Fazit: Die Story ist natürlich weitest gehend hanebüchener Unsinn, dieser ist aber zumindest straff, ohne Längen und unterhaltsam inszeniert. Ein Vergleich mit „Jagd auf Roter Oktober“,"Crimson Tide" oder gar „Das Boot“ verbietet sich natürlich.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 28.08.20 um 17:51
Im Hamburg des Jahres 1965 lebt die 30-jährige Gisela Werler immer noch bei ihren Eltern, die sie mit ihrem mickrigen Gehalt als Arbeiterin in einer Tapetenfabrik versorgt. Nicht nur bei der Wohnsituation hinkt Gisela dem Leben hinterher: sie ist noch nicht verheiratet, während „andere in ihrem Leben schon fünf Kinder haben“, sie war noch nie im Urlaub und sie ist sogar noch Jungfrau. Einen Verehrer hat sie zwar, der aber mehr von ihr will als sie von ihm. Alles ändert sich jedoch, als sie den Freund ihres Verehrers kennenlernt und sich augenblicklich in ihn verliebt: Hermann ist nicht nur charmanter Filou und Lebemann, sondern auch Bankräuber, wie Gisela bald herausfindet. Und Gisela sieht die Chance, ihren Traum wahr werden zu lassen: ein kleines Häuschen auf der mondänen italienischen Insel Capri. Also geht sie bei Hermann in die Bankräuberlehre, und das so erfolgreich, dass sie als Banklady weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt wird..
„Banklady“ basiert auf wahren Begebenheiten: die echte Gisela Werler hat in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts nicht nur insgesamt 19 Banken ausgeraubt, sie war auch der erste weibliche Bankräuber der deutschen Geschichte. Diese Story hat nun Christian Alvart verfilmt, ein deutscher Regisseur mit internationaler und Hollywood-Erfahrung („Antikörper“, „Pandorum“, jüngst das Remake des spanischen Ausnahmethrillers „Mörderland“ namens „Freies Land“. Und leider auch die Fitzek-Verfilmung „Abgeschnitten“.) und damit einen Film inszeniert, der sich optisch und inszenatorisch mit anderen hochwertigen Produktionen mehr als messen kann.
„Banklady“ ist im Prinzip Psychogramm einer jahrzehntelang unterdrückten Frau, die bereits von zuhause aus durch ihren cholerischen Vater permanent gedemütigt wird. Die Begegnung mit dem kriminellen Freigeist Hermann Wittorf ist nicht nur Weckruf für die gepeinigte Seele der jungen Frau, sondern auch eine Tür in ein befreites Leben. Und so schüttelt Gisela Werler das Joch der bürgerlichen Konventionen ab und wird erfolgreiche Bankräuberin, die nie einen Schuss abgeben oder Menschen anderweitig verletzten muss, bis sie sich zusammen mit Wittorf an einer großen Bank überhebt und doch erwischt wird.
Das alles zeigt Alvart in bisweilen mit unterschwelligem Humor versehenen Bildern, zu denen die stets eingeschüchtert wirkende Werler nicht immer so recht passen will. Nadeshda Brennicke überzieht meines Erachtens ein wenig und zeigt die Werler beinahe schon als manisch-depressive Frau, die aufgrund von vermeintlich verschmähter Liebe auch schon mal selbst die Polizei anruft. Und Ken Duken ist leider permanent am mimischen Overacting.
Alvart arbeitet mit allerlei „modernen“ Zutaten wie z. B. Split Screen und Slow Motion. Während die Split Screen homogen wirkt, empfand ich die Slow Motion-Szene am Schluss eher wie einen Fremdkörper, der nicht so recht zum Gesamtkonstrukt passen wollte. Dafür entschädigt der tolle Sixties-Look (genial: ein Käfer ohne Radio als Fluchtauto) mit authentischen Klamotten, Frisuren und Rauchern allüberall.
Trotz dieser Kritik bleibt „Banklady“ ein sehenswertes Stück deutsches Kino, das sich recht deutlich abseits vom Mainstream eines Schweigers, eines Schweighöfers oder anderer deutscher Regisseure bewegt.
Das Bild der Blu-ray ist tadellos. Alle Parameter sind einwandfrei, und so besticht das Bild mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe. Auch Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind gut, ohne Bäume auszureißen. Farblich wurde mit leichtem Sepia- bzw. Gelbton gearbeitet, um einen gewissen 60ies-Touch zu erzielen.
Der Sound ist ebenfalls hervorragend. Surroundgeräusche, direktionale Effekte und satter Bass: alles da, wen gefordert. Bei der großen Ballerei im Finale kommt richtig Dynamik auf.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Filme von Christian Alvart mochte ich bislang mit Ausnahme von „Abgeschnitten“ (meines Erachtens peinlicher Vollschrott) alle. Nachdem ich neulich „Freies Land“ sah und gut fand, entdeckte ich in Alvarts Filmographie noch „Banklady“, von dem ich bis dato gar nichts wusste.
„Banklady“ ist ein gelungenes (ja, was eigentlich? Ein Drama? Ein Krimi? Hm...) Stück deutsches Kino, das durchaus eine Sehempfehlung wert ist.
„Banklady“ basiert auf wahren Begebenheiten: die echte Gisela Werler hat in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts nicht nur insgesamt 19 Banken ausgeraubt, sie war auch der erste weibliche Bankräuber der deutschen Geschichte. Diese Story hat nun Christian Alvart verfilmt, ein deutscher Regisseur mit internationaler und Hollywood-Erfahrung („Antikörper“, „Pandorum“, jüngst das Remake des spanischen Ausnahmethrillers „Mörderland“ namens „Freies Land“. Und leider auch die Fitzek-Verfilmung „Abgeschnitten“.) und damit einen Film inszeniert, der sich optisch und inszenatorisch mit anderen hochwertigen Produktionen mehr als messen kann.
„Banklady“ ist im Prinzip Psychogramm einer jahrzehntelang unterdrückten Frau, die bereits von zuhause aus durch ihren cholerischen Vater permanent gedemütigt wird. Die Begegnung mit dem kriminellen Freigeist Hermann Wittorf ist nicht nur Weckruf für die gepeinigte Seele der jungen Frau, sondern auch eine Tür in ein befreites Leben. Und so schüttelt Gisela Werler das Joch der bürgerlichen Konventionen ab und wird erfolgreiche Bankräuberin, die nie einen Schuss abgeben oder Menschen anderweitig verletzten muss, bis sie sich zusammen mit Wittorf an einer großen Bank überhebt und doch erwischt wird.
Das alles zeigt Alvart in bisweilen mit unterschwelligem Humor versehenen Bildern, zu denen die stets eingeschüchtert wirkende Werler nicht immer so recht passen will. Nadeshda Brennicke überzieht meines Erachtens ein wenig und zeigt die Werler beinahe schon als manisch-depressive Frau, die aufgrund von vermeintlich verschmähter Liebe auch schon mal selbst die Polizei anruft. Und Ken Duken ist leider permanent am mimischen Overacting.
Alvart arbeitet mit allerlei „modernen“ Zutaten wie z. B. Split Screen und Slow Motion. Während die Split Screen homogen wirkt, empfand ich die Slow Motion-Szene am Schluss eher wie einen Fremdkörper, der nicht so recht zum Gesamtkonstrukt passen wollte. Dafür entschädigt der tolle Sixties-Look (genial: ein Käfer ohne Radio als Fluchtauto) mit authentischen Klamotten, Frisuren und Rauchern allüberall.
Trotz dieser Kritik bleibt „Banklady“ ein sehenswertes Stück deutsches Kino, das sich recht deutlich abseits vom Mainstream eines Schweigers, eines Schweighöfers oder anderer deutscher Regisseure bewegt.
Das Bild der Blu-ray ist tadellos. Alle Parameter sind einwandfrei, und so besticht das Bild mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe. Auch Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind gut, ohne Bäume auszureißen. Farblich wurde mit leichtem Sepia- bzw. Gelbton gearbeitet, um einen gewissen 60ies-Touch zu erzielen.
Der Sound ist ebenfalls hervorragend. Surroundgeräusche, direktionale Effekte und satter Bass: alles da, wen gefordert. Bei der großen Ballerei im Finale kommt richtig Dynamik auf.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe mal 3 Durchschnittsbalken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Filme von Christian Alvart mochte ich bislang mit Ausnahme von „Abgeschnitten“ (meines Erachtens peinlicher Vollschrott) alle. Nachdem ich neulich „Freies Land“ sah und gut fand, entdeckte ich in Alvarts Filmographie noch „Banklady“, von dem ich bis dato gar nichts wusste.
„Banklady“ ist ein gelungenes (ja, was eigentlich? Ein Drama? Ein Krimi? Hm...) Stück deutsches Kino, das durchaus eine Sehempfehlung wert ist.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 25.08.20 um 18:59
In einer Kleinstadt in Oklahoma wird ein außergewöhnlich brutaler Mord an einem kleinen Jungen begangen: der elfjährige Frankie Peterson wird mit einem Ast anal vergewaltigt und dann zu Tode gebissen. Ein Täter ist schnell identifiziert, denn die Leiche selbst ist mit DNA und Fingerabdrücken übersät, ein dem Täter zu zuordnender Van ebenfalls und letztendlich gibt es mehrere Zeugen, die den Täter blutüberströmt in der Nähe des Tatortes gesehen haben. Daraufhin wird Terry Maitland aufgrund der erdrückenden Beweislast ohne vorherige Befragung vor einer Menge Menschen verhaftet. Terry, ein bis dato unbescholtener Bürger und Baseball-Jugendtrainer, beteuert nicht nur seine Unschuld; er kann sie sogar durch Videoaufnahmen, Zeugenaussagen und Fingerabdrücke beweisen: zur Tatzeit hat er sich über 70 Kilometer entfernt auf einem Lehrerkongress befunden. Als die Ermittler eine Weile auf der Stelle getreten haben, wird die etwas seltsame private Ermittlerin Holly Gibney hinzu gezogen. Holly konnte vor einiger Zeit einen aufsehenerregenden Fall lösen und hat bald eine Erklärung parat, die niemand glauben kann und will..
„Der Outsider“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Vielschreiber-Horrorautor Stephen King, das 2018 erschien. King hat seitdem, man kann es kaum glauben, weitere drei Bücher geschrieben. „Das Institut“ steht bereits bei mir im Regal (~ 780 Seiten), „Blutige Nachrichten“ ist bestellt (~ 560 Seiten) und noch „Erhebung“. King hat seit 1974 über 80 (!) Bücher veröffentlicht; darunter zig Romane, aber auch Kurzgeschichten und Sachbücher.
Der wesentliche Unterschied zwischen den frühen und den späten Werken Kings besteht meines Erachtens darin, dass in den frühen King-Büchern erst mal lange nichts besonderes passierte und das Grauen erst nach und nach schleichend Einzug in das ganz normale, bürgerliche Leben hielt. In den jüngeren Kings hingegen geht es gleich in Kapitel 1 los, und das Übernatürliche mischt meist von Anfang an mit. Das ist weder besser noch schlechter, für mich jedoch war der Horror in den frühen Werken Kings merklich eindrucksvoller und effektiver, da man aufgrund der tiefgehenden Charakterdarstellung ganz anders mit den Protagonisten mitfühlte und -fieberte.
Jason Bateman hat nun für HBO die Serie „Der Outsider“ produziert, in den ersten Folgen mitgespielt und in den ersten beiden Regie geführt. Nach vielen eher mauen King-Verfilmungen („Dr. Sleeps Erwachen“ mal ausgenommen) wurde mit dieser Umsetzung ein Treffer nahe der Zielmitte erzielt. Die Serie hält sich die meiste Zeit ziemlich nahe an der literarischen Vorlage, lediglich einige Änderungen sind augenscheinlich: Holly Gibney ist in der Serie Afro-Amerikanerin (in den Büchern; es gibt mehrere mit ihr als Protagonistin; u. a. „Mr. Mercedes“, ist sie weiß), der Cop Ralph Anderson hat einen Sohn verloren und statt Claude Boltons Mutter spielt sein Bruder mit. Einen romantischen Subplot gibt es im Buch auch nicht. Das ist aber alles verschmerzbar, da es die Story kaum verändert.
Die ersten sieben Episoden sind unfassbar atmosphärisch, sauspannend und in ihrer Machart tatsächlich manchmal an die erste Staffel von „True Detective“ erinnernd. Von dieser abweichend ist die Tatsache, dass die Story nicht nachträglich in Rückblenden durch die Hauptdarsteller erzählt wird (man denke nur an Matthew McConaugheys oscarreife Darstellung des Detectives). In "The Outsider" schaffen es die Filmemacher, den Horror so schleichend in den Kopf des Zuschauers eindringen zu lassen wie es King mit seinen Frühwerken hinkriegte. Hier passt alles; und besonders die Bildsprache und der permanent Unheil verkündende Score fördern die Stimmung perfekt. Leider wird ab der 8. Episode ein wenig auf plakative Effekte wie Monstergebrüll und Fressgeräusche gesetzt, was die Serie gar nicht nötig gehabt hätte und was mich tatsächlich etwas störte. Auch das Ende ist verblüffend kurz und ein wenig schmerzlos, während der Epilog arg lang geriet.
„Der Outsider“ ist gut, aber meines Erachtens nicht perfekt besetzt. Besonders Cynthia Erivo als Holly Gibney ist zwar gut, aber besser hätte ich da jemanden wie Claire Daines oder Sofia Helin gefunden, die die physischen Auswirkungen ihrer psychischen Beeinträchtigungen bereits in „Homeland“ und „Die Brücke“ toll dargestellt hatten: die Ticks von Holly sind im Buch deutlich ausgeprägter. Ben Mendelssohn übertreibt es meines Erachtens ein wenig mit dem Leiden, denn selbst in der großen Actionszene sieht er aus, als würde er auch hier sein Verlusttrauma verarbeiten.
Das Bild, wie von HBO gewohnt (mit Ausnahme eines kleinen technischen Ausrutschers bei "Band of Brothers" und jüngst, allerdings beabsichtigt, bei "Westworld"), ist auf allerhöchstem Niveau. Die Schärfe ist außerordentlich, ebenso die Plastizität, der Kontrast ist perfekt, so dass auch in den dunklen Stellen auch dunkler Szenen noch Details erkennbar sind. Die Farbgebung ist weitestgehend natürlich, nur selten verfremdet (und wenn, dann meist entsättigt). Der Transfer dieser Serie ist auf Augenhöhe mit so manchem aktuellen Blockbuster.
Nicht nachzuvollziehen ist, warum sich der Publisher dazu hinreißen ließ, "nur" eine Dolby Digital-Tonspur aufzuspielen. Der Sound ist dennoch nicht schlecht, nur das letzte bisschen Brillanz in den Höhen und die Räumlichkeit einer echten HD-Tonspur vermisst der Zuschauer etwas, das allerdings ist Jammern auf extrem hohem Niveau. Auch der DD-Track überzeugt mit Räumlichkeit und Dynamik, und in den wenigen Actionszenen grummelt der Bass auch ganz ordentlich. Besonders der Score tritt verblüffend druckvoll und dynamisch aus allen Speakern, und im Finale in der Höhle und bei der Schießerei gibt es ein paar schöne direktionale Spielereien. Dieser Track tritt mal wieder den Beweis an, dass es durchaus nicht immer HD-Ton sein muss.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie schon oft gepostet bin ich King-Fan; ich lese jedes neue Buch von ihm. Wie ebenso oft gepostet bin ich aber eher Fan der frühen Werke, allerdings hat King mit „Der Outsider“ wieder fast zu alter Stärke gefunden. Die ersten sieben Folgen der auf dem Roman basierenden Serie sind bärenstark, bei den letzten drei stört mich lediglich die allzu plakative Nutzung von einigen akustischen Effekten. Bis zur 8. Folge hätte ich die Höchstwertung vergeben, aber die Folgen 8 bis 10 bauen etwas ab. Für 9 Reviewpunkte hätte es trotzdem gereicht; hier runde ich ab. Für alle Thrillerfans mit einem Faible für das Übernatürliche spreche ich jedoch trotzdem eine uneingeschränkte Seh- und Blindkaufempfehlung aus. "The Outsider" ist eine dieser Serien, die man in maximal drei Happen aufsaugen MUSS. Geht gar nicht anders..
„Der Outsider“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Vielschreiber-Horrorautor Stephen King, das 2018 erschien. King hat seitdem, man kann es kaum glauben, weitere drei Bücher geschrieben. „Das Institut“ steht bereits bei mir im Regal (~ 780 Seiten), „Blutige Nachrichten“ ist bestellt (~ 560 Seiten) und noch „Erhebung“. King hat seit 1974 über 80 (!) Bücher veröffentlicht; darunter zig Romane, aber auch Kurzgeschichten und Sachbücher.
Der wesentliche Unterschied zwischen den frühen und den späten Werken Kings besteht meines Erachtens darin, dass in den frühen King-Büchern erst mal lange nichts besonderes passierte und das Grauen erst nach und nach schleichend Einzug in das ganz normale, bürgerliche Leben hielt. In den jüngeren Kings hingegen geht es gleich in Kapitel 1 los, und das Übernatürliche mischt meist von Anfang an mit. Das ist weder besser noch schlechter, für mich jedoch war der Horror in den frühen Werken Kings merklich eindrucksvoller und effektiver, da man aufgrund der tiefgehenden Charakterdarstellung ganz anders mit den Protagonisten mitfühlte und -fieberte.
Jason Bateman hat nun für HBO die Serie „Der Outsider“ produziert, in den ersten Folgen mitgespielt und in den ersten beiden Regie geführt. Nach vielen eher mauen King-Verfilmungen („Dr. Sleeps Erwachen“ mal ausgenommen) wurde mit dieser Umsetzung ein Treffer nahe der Zielmitte erzielt. Die Serie hält sich die meiste Zeit ziemlich nahe an der literarischen Vorlage, lediglich einige Änderungen sind augenscheinlich: Holly Gibney ist in der Serie Afro-Amerikanerin (in den Büchern; es gibt mehrere mit ihr als Protagonistin; u. a. „Mr. Mercedes“, ist sie weiß), der Cop Ralph Anderson hat einen Sohn verloren und statt Claude Boltons Mutter spielt sein Bruder mit. Einen romantischen Subplot gibt es im Buch auch nicht. Das ist aber alles verschmerzbar, da es die Story kaum verändert.
Die ersten sieben Episoden sind unfassbar atmosphärisch, sauspannend und in ihrer Machart tatsächlich manchmal an die erste Staffel von „True Detective“ erinnernd. Von dieser abweichend ist die Tatsache, dass die Story nicht nachträglich in Rückblenden durch die Hauptdarsteller erzählt wird (man denke nur an Matthew McConaugheys oscarreife Darstellung des Detectives). In "The Outsider" schaffen es die Filmemacher, den Horror so schleichend in den Kopf des Zuschauers eindringen zu lassen wie es King mit seinen Frühwerken hinkriegte. Hier passt alles; und besonders die Bildsprache und der permanent Unheil verkündende Score fördern die Stimmung perfekt. Leider wird ab der 8. Episode ein wenig auf plakative Effekte wie Monstergebrüll und Fressgeräusche gesetzt, was die Serie gar nicht nötig gehabt hätte und was mich tatsächlich etwas störte. Auch das Ende ist verblüffend kurz und ein wenig schmerzlos, während der Epilog arg lang geriet.
„Der Outsider“ ist gut, aber meines Erachtens nicht perfekt besetzt. Besonders Cynthia Erivo als Holly Gibney ist zwar gut, aber besser hätte ich da jemanden wie Claire Daines oder Sofia Helin gefunden, die die physischen Auswirkungen ihrer psychischen Beeinträchtigungen bereits in „Homeland“ und „Die Brücke“ toll dargestellt hatten: die Ticks von Holly sind im Buch deutlich ausgeprägter. Ben Mendelssohn übertreibt es meines Erachtens ein wenig mit dem Leiden, denn selbst in der großen Actionszene sieht er aus, als würde er auch hier sein Verlusttrauma verarbeiten.
Das Bild, wie von HBO gewohnt (mit Ausnahme eines kleinen technischen Ausrutschers bei "Band of Brothers" und jüngst, allerdings beabsichtigt, bei "Westworld"), ist auf allerhöchstem Niveau. Die Schärfe ist außerordentlich, ebenso die Plastizität, der Kontrast ist perfekt, so dass auch in den dunklen Stellen auch dunkler Szenen noch Details erkennbar sind. Die Farbgebung ist weitestgehend natürlich, nur selten verfremdet (und wenn, dann meist entsättigt). Der Transfer dieser Serie ist auf Augenhöhe mit so manchem aktuellen Blockbuster.
Nicht nachzuvollziehen ist, warum sich der Publisher dazu hinreißen ließ, "nur" eine Dolby Digital-Tonspur aufzuspielen. Der Sound ist dennoch nicht schlecht, nur das letzte bisschen Brillanz in den Höhen und die Räumlichkeit einer echten HD-Tonspur vermisst der Zuschauer etwas, das allerdings ist Jammern auf extrem hohem Niveau. Auch der DD-Track überzeugt mit Räumlichkeit und Dynamik, und in den wenigen Actionszenen grummelt der Bass auch ganz ordentlich. Besonders der Score tritt verblüffend druckvoll und dynamisch aus allen Speakern, und im Finale in der Höhle und bei der Schießerei gibt es ein paar schöne direktionale Spielereien. Dieser Track tritt mal wieder den Beweis an, dass es durchaus nicht immer HD-Ton sein muss.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie schon oft gepostet bin ich King-Fan; ich lese jedes neue Buch von ihm. Wie ebenso oft gepostet bin ich aber eher Fan der frühen Werke, allerdings hat King mit „Der Outsider“ wieder fast zu alter Stärke gefunden. Die ersten sieben Folgen der auf dem Roman basierenden Serie sind bärenstark, bei den letzten drei stört mich lediglich die allzu plakative Nutzung von einigen akustischen Effekten. Bis zur 8. Folge hätte ich die Höchstwertung vergeben, aber die Folgen 8 bis 10 bauen etwas ab. Für 9 Reviewpunkte hätte es trotzdem gereicht; hier runde ich ab. Für alle Thrillerfans mit einem Faible für das Übernatürliche spreche ich jedoch trotzdem eine uneingeschränkte Seh- und Blindkaufempfehlung aus. "The Outsider" ist eine dieser Serien, die man in maximal drei Happen aufsaugen MUSS. Geht gar nicht anders..
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