bewertet am 05.03.2021 um 14:56
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„Deliver Us From Evil“ wurde in den einschlägigen Foren zum Teil frenetisch gefeiert, und da ich ohnehin Fan von südkoreanischen Thrillern bin, musste das Teil gekauft werden. So viel vorweg: wer „The Man from Nowhere“ kennt, kennt auch „Deliver Us From Evil“ zu weiten Teilen, was zunächst einmal per se nichts Schlechtes sein muss. Wenn ein Film teilweise kopiert und das gut macht, steht einem unterhaltsamen Filmabend grundsätzlich ja nichts entgegen.
Wie in „The Man From Nowhere” rafft sich ein Mann ein letztes Mal auf, um geliebte Menschen zu retten und dabei bis zum Äußersten zu gehen. War es in „The Man..“ ein ehemaliger Spezialagent, der die Ungerechtigkeiten an Hilflosen nicht mehr mit ansehen konnte ist es in „Deliver..“ ein Auftragskiller, der seine Tochter vor einem unmenschlichen Schicksal bewahren will. Beide haben einen psychopathischen, absolut skrupellosen (End-) Gegner, den es im Finale spektakulär zu töten gilt. Ansonsten ist die Story relativ identisch, und beide Filme sind erstaunlich brutal, die 18er Freigabe ist mehr als gerechtfertigt. Wo jedoch in „The Man..“ die Fights regelrecht ballettartig choreographiert und bei aller Grausamkeit sehr schön anzusehen sind, herrscht in „Deliver..“ die nackte, rohe Gewalt: hier ist jeder Schlag dazu gedacht, den Gegner mindestens schwer zu verletzen. Verbindendes Element der beiden Filme ist der Organhandel, für den die Kinder entführt werden. Die Darsteller der beiden Auftragskiller agieren mehr als solide, an eine Präsenz von Won Bin und von seinem Gegenspieler in "The Man.." kommen die beiden Hauptdarsteller von "Deliver.." jedoch nie heran.
„Deliver Us From Evil“ ist definitiv ein sehr spannender und temporeicher Actioner; der Film kommt jedoch für mich an Südkoreas Genregrößen „A Bittersweet Life“ und „The Man From Nowhere“ nicht heran.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Parameter bewegen sich alle im grünen Bereich. Die Szenen in Korea und in Japan sind allesamt scharf und natürlich; bisweilen erscheint der Kontrast etwas unausgewogen. Alle Szenen, die in Thailand spielen, erkennt man leicht: irgendetwas hat den Regisseur dazu bewogen, die Masse dieser Szenen leicht orange-gelb einzufärben, was sich auch schon mal auf die Schärfe und den Detailreichtum auswirkt. Mir persönlich sagte dieses Stilmittel gar nicht zu.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Sound ist, wie bei dem meisten südkoreanischen Produktionen, sehr gut. Lediglich der Bass könnte satter sein und tiefer in den Keller reichen. Die Surroundkulisse und die Ortbarkeit von direktionalen Effekten stellt mehr als zufrieden.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover und kommt in einer schwarzen Amaray.
Mein persönliches Fazit: „Deliver Us From Evil“ ist ein spannender Thriller aus Südkorea, dessen Action zwar fesselt; die aber nichts Neues zeigt. An die genannten Genrevertreter kommt „Deliver..“ nicht heran; der Film ist meines Erachtens qualitativ auf einem Level mit dem jüngst gesehenen „The Cop, the Gangster, the Devil“. Was ja auch schon mal ganz ordentlich ist.