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Hallo zusammen,

um was geht es bei "Kopfkino"? In dieser Kategorie, zu der es im "Club der Blogger" auch ein Topic gibt (nämlich hier ), möchte ich Bücher vorstellen,
  • die ich mag
  • die zu Filmen geworden sind
  • die leider (noch) nicht zu Filmen geworden sind
  • mit Filmen zu tun haben
  • mich sonst irgendwie, über Mediengrenzen hinweg, bewegt haben
Daher auch "Kopfkino" - das sind die Bilder, die wir beim Lesen in unserem Kopf entstehen lassen. ;)

Ich wünsche euch gute Unterhaltung!

Der Baschti

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Die Bücher von Frank Schätzing

Persönliches

Auf Frank Schätzing bin ich eher zufällig aufmerksam geworden. Ein Bekannter hatte "Der Schwarm" gelesen, und mir weiter empfohlen. Schwubs für 10 Euro im Buchladen mitgenommen - sind immerhin 950 Seiten! Seither lese ich "Der Schwarm" mindestens einmal pro Jahr durch, es ist eines meiner Lieblingsbücher geworden.

Weil mir Schätzings Schreibstil gefiel, habe ich mich auch nach anderen Büchern von ihm umgeschaut. Dicht aufeinander habe ich mir "Mordshunger", "Die dunkle Seite" und "Lautlos" zugelegt. Aber schön der Reihe nach...


Zum Author


Frank Schätzing, geboren 1957, ist ein Allrounder. Studiert hat er Kommunikationswissenschaft, danach war er in der Werbebranche unterwegs. Quasi nebenher mauserte er sich zum Schriftsteller, der seine Bücher gerne in oder um Köln herum (seiner Geburtsstadt) spielen ließ.


Bild © Wikipedia/Wikicommons

Die Bücher

1995 veröffentlichte Schätzing seinen ersten Roman "Tod und Teufel".

Den habe ich leider nicht gelesen, und kann daher nichts dazu sagen. ;)

Sein zweiter Roman, "Mordshunger", erschien 1996. Faktisch hatter er diesen noch vor "Tod und Teufel" verfasst, veröffentlicht wurde "Mordshunger" aber erst später.

Worum geht es in dem Buch? Es ist ein typischer Krimi: Die reiche Unternehmerin Inka von Barneck wird ermordet, mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Der Kölner Kommissar Romanus Cüpper wird auf den Fall angesetzt. Die Recherchen sind schwierig, die Verdächtigen zahlreich: die entfremdete Tochter, der Ehemann, ein Liebhaber, die Geschäftspartnerin, ihre Angestellten. Inka von Barneck verstand es nicht gerade, sich bei ihren Mitmenschen beliebt zu machen.
Cüpper und sein Partner Rabenhorst sind quer durch Köln auf der Suche nach dem Täter. Nebenbei lernen wir den Hobbykoch und Gourmet Cüpper genauer kennen: Er liebt gutes bis sehr gutes Essen, sammelt Rezepte auf seinem Wege und besucht die größten Luxusrestaurants und die kleinsten Geheimtipps in und um Köln herum. Daher gibt es im Anhang als netten "Bonus" zahlreiche Restaurantipps zu Köln, sowie Rezepte zum Nachkochen. Für die Neuauflage des Buches beim Verlag Goldmann wurden die Tipps sogar von Schätzing aktualisiert und überarbeitet.
Insgesamt ist "Mordshunger" ein netter, kleiner Krimi, schöne Unterhaltung für verregnete Herbsttage.

Nur ein Jahr später, 1997, erscheint "Die dunkle Seite".

Wieder entführt uns Schätzing ins Kölner Verbrechermilieu. Ein türkischer Gemüsehändler wird gefoltert und ermordet aufgefunden. Der ebenfalls türkischstämmige Kommissar Menemenci übernimmt den Fall. Währenddessen erhält die Privatdetektiven Vera Gemini den Auftrag, im Namen des geheimnisvollen Simon Bathge einen ehemaligen Freund, Andreas Marmann, ausfindig zu machen. Wie sich zeigt, gehören beide Fälle zusammen, und haben mit einer geheimen Söldnergruppe im Golfkrieg zu tun.
Das Buch ist unterhaltsam und spannend, allerdings endet die Handlung von einer Seite auf die letzte sehr abrupt. Die Geschichte ist zwar "zu Ende", aber so halb-dreiviertel-offen, und das hat mich jetzt nicht so angesprochen. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch.

Schätzings nächstes Buch, "Lautlos", war dann schon mit 700 Seiten ein ganz anderes Kaliber, als es 2000 in den Handel kam.

Erneut befinden wir uns in Köln, diesmal während dem EU-G8-Doppelgipfel von 1999. Der irische Physiker und Buchauthor Liam O'Connor ist aktuell auf Lesereise durch Deutschland, um sein neues Buch vorzustellen. Per Zufall glaubt er, am Flughafen Köln/Bonn einen ehemaligen Kommilitonen gesehen zu haben, der sich aber der IRA zuwandte. Seine Befürchtung, dass ein Anschlag geplant ist, teilt er mit seiner Pressereferentin Kirsten-Katharina "Kika" Wagner, und seinem Lektor Franz Maria Kuhn. Die drei beginnen zu recherchieren, und erfahren bald mehr über die Anschlagspläne der serbischen Auftragskillerin "Jana", die von dem Mittelsmann Karel Zeman Drakovíc aka "Mirko" zur Tötung von Bill clinton angeheuert wurde.
Der Polit-Thriller "Lautlos" baut geschickt Spannung auf, in dem er lange nicht verrät, wie Jana den Präsidenten töten möchte. Der Leser erfährt immer wieder ein bißchen mehr, und wird so bei der Stange gehalten. Der Umfang der Recherche durch Schätzing ist lesbar - mit viel Sicherheit und Fachwissen schildert er den Kosovo-Konflikt, die politischen Lager und Ideologien der USA, er beschreibt die Technik von Janas Waffe und was einen guten Whisky ausmacht; mehr dazu findet sich im Anhang zum Buch. Speziell für Leute, die ein wenig an nationaler Geschichte der jüngeren Vergangenheit interessiert sind, ist der Roman sehr unterhaltsam; als Leser hat man das Gefühl, dass Schätzing mit diesem Roman einen Gang höher geschalten hat.

Der große nationale, aber auch internationale Durchbruch gelang Schätzing 2004 mit "Der Schwarm".

Rund um die Welt häufen sich mysteriöse Vorkommnisse: Tiefseekrabben strömen zu Tausenden über Strände und führen zu allergischen Reaktionen, einst friedliche Wale greifen Schiffe an, giftige Quallen bedrohen die Küsten in Australien. Verschiedene Forscher rund um die Welt, aber auch das amerikanische Militär, versuchen verzweifelt, die unterschiedlichen Bedrohungen aus den Weltmeeren zu verstehen oder einzuordnen. Als eine unbekannte Wurmsorte die Kontinentalhänge in Skandinavien destabilisiert, und dies zu einem Tsunami führt, häufen sich die Befürchtungen, dass es sich um einen kontrollierten Angriff aus der Tiefe der Meere handelt.
Das Ausmaß an Recherche, das Frank Schätzing im Vorfeld zu "Der Schwarm" geleistet hat, macht das Buch vom ersten Moment an spannend, informativ, aber trotzdem auf für Laien einfach verständlich. Themen wie Meeresbiologie und die Definition von Leben oder Intelligenz werden dem Leser sozusagen nebenbei näher gebracht. Die Charaktere sind zahlreich, vielschichtig, glaubhaft, und am Ende stark dezimiert. ;)

Im letzten Jahr, 2009, erschien sein neuester Roman, "Limit".

Aufgrund unterschiedlicher Bewertungen (manche meinen, die Geschichte wäre zu langatmig, andere loben das Buch als Schätzings Bestes) habe ich mir "Limit" bisher noch nicht zugelegt, daher kann ich auch hierzu nichts sagen.


Verfilmungen

Zwei von Schätzings Büchern, "Mordshunger" und "Die dunkle Seite", wurden im Auftrag von RTL verfilmt und ausgestrahlt. Die Filme sind auf DVD erhältlich.

Leider habe ich sie bisher noch nicht sehen können, sie stehen aber auf meiner To-Do-Liste. Obwohl... wenn ich mir gerade so die Bewertungen auf Amazon durchlese, scheint RTL wohl keinen guten Job gemacht zu haben. :-/

Der internationale Erfolg von "Der Schwarm" hat auch Hollywood aufhorchen lassen. Es gab wohl Verhandlungen mit Paramount über die Filmrechte, die dann aber 2007 u.a. von Uma Thurman erworben wurden. Gerüchten zufolge soll 2011 "The Swarm" erscheinen.
Na da freue ich mich doch mal spontan drauf. :)

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Hoffentlich hat euch dieses erste Kopfkino gefallen - mehr wird kommen!

Der Baschti


Quelle: Wikipedia , Recherche
Alle Bilder © Amazon





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Dies ist ein Review der besonderen Art. Der Baschti hat vier Freunde eingeladen, um mit ihnen den Film Sherlock Holmes anzuschauen. Jeder der vier Freunde hat andere Schwerpunkte, nach denen er den Film beurteilt:

Baschti
Profil: großer Fan von Neuverfilmungen à la "Batman Begins", wenn sie denn richtig gut gemacht sind -> will mal gucken, wie der Guy Ritchie das mit Mr. Holmes gemacht hat
Anspruch BluRay: O-Ton-Junkie: Brititsh Accent? Received Pronunciation? Yes please!
Martin
Profil: Physik-Student, daher Logik-Experte (ergibt das alles einen Sinn?), Special-Effekt-Guru und Sudoku-Spieler -> will sich den Handlungsstrang und die Denkweise/Herleitungen von Sherlock genau anschauen
Anspruch BluRay: Haben die Drehbuchautoren gut gearbeiten? Sowie: sind die CGI-Effekte zur Wiederbelebung des viktorianischen Englands gut geworden?
Oli
Profil: Buchhändler, Nostalgiker und Erbsenzähler -> hat alle Bücher von Arthur Conan Doyle gelesen, sowie viele Sherlock Holmes Filme gesehen
Anspruch BluRay: Werktreue ist für ihn alles (wird sich daher vermutlich bei dem einen oder anderen Thema mit Basti anlegen) - will im Anschluß auch das ganze Bonus-Material gesehen haben!
Mike
Profil: Postzusteller -> ist eigentlich nur hier, weil Basti ihn mitgeschleift hat, weil es "so ein geiler Film" ist
Anspruch BluRay: Hat vorher nix von dem Film gehört, weiß nix, hat einen langen Tag hinter sich, und will nur nen schönen Abend haben.
Sascha
Profil: Informatiker -> würde jetzt grad viel lieber auf IMDB.com rumsurfen, um sein umfangreiches Fachwissen der Filmwelt zu erweitern
Anspruch BluRay: Meistgesprochener Satz: "Ach, das kenn ich doch aus... " , ansonsten ist der Gesamteindruck für unseren Ober-Cineasten wichtig - Bild OK, Ton OK?

Die Übereinstimmung mit lebenden Personen ist nicht ganz zufällig, siehe die paar Zeilen am Ende des Blogeintrags. [Eigentlich sind alle fünf Personen nur in Baschtis Kopf entstanden, aber sagt ihm das bloß nicht!] Was, wer spricht da?


Vorhang auf!


Baschti: Hallo zusammen, und willkommen zum Spezial-Review von Sherlock Holmes.
Martin: Servus.
Oli: Hallo.
Mike: Schön, dabei zu sein.
Sascha: Nabend!

Baschti: So, wollen wir mal loslegen. Hier ist sie, die BluRay, im schicken Steelbook.



Sascha: Gibt ja schon was her! Auch die Lösung mit dem FSK-Flatschen nur als Aufdruck auf der durchsichtigen Umverpackung ist geschickt gemacht.
Oli: Wie viel haste denn bezahlt? Du hast doch deine "15 Dublonen" Grenze?
Baschti: Naja, ich hab's bei Amazon vorbestellt für 23 Euro. *verschämt guck* Aber ich wollte den Film so schnell wie möglich zu Hause haben, und zwar in Stahl. *hust* Nun gut, dann mal rein mit der Scheibe.

Oli: Aha, und da sehen wir die beiden, Holmes und Watson, schon im Menü der BluRay. Entgegen dem Bild aus früheren Filmen ist Holmes also nicht in seinen 50er Jahren, und trägt auch weder Mantel noch den typischen "Deerstalker"-Hut. Ist auch OK so, da das eigentlich kompletter Quatsch ist. Der Hut wird in EINEM Buch erwähnt, es ist ein Jagdhut – kein Mensch würde so einen Hut in der Stadt, in London anziehen. Watson ist auch kein kleiner, rundlicher Kerl, sondern wird hier drahtig und dynamisch gezeigt...
Sascha: ... weil Guy Ritchie für seinen Holmes keinen "Sidekick" wollte – also keinen "Robin" für Sherlock – sondern einen gleichberechtigten Partner, eher wie bei "Butch Cassidy and the Sundance Kid". Das Casting von Jude Law als Watson hat ihm in der englischen Presse übrigens den Spitznamen "HOTson" eingebracht, weil ihn die weiblichen Fans so "hot" = scharf finden! Zuerst ist mir Jude Law in "Gattaca" aufgefallen, in "Duell – Enemy at the Gates” und "Road to Perdition" war er stark, in "Hautnah" unglaublich gut. Zuletzt haben wir ihn ja als Besetzung für den verstorbenen Heath Ledger in "Das Kabinett des Dr. Parnassus" gesehen.
Mike: Gut ausm Ärmel geschüttelt!
Sascha: *strahl*
Mike: Und was kannst du uns zu Robert Downey jr. erzählen?
Sascha: Na auch ne ganze Menge – aber lassen wir sein Privatleben mal außen vor. So richtig bewusst hab ich ihn in "Chaplin" wahrgenommen. Dann war er für längere Zeit bei der TV-Serie "Ally McBeal" unterwegs. In "Good Night, and Good Luck" war er sehr gut, ebenso in "Zodiac". Sein bisher größter Auftritt - keine Frage, muss ich euch nicht sagen - war natürlich als Tony Stark in "Iron Man". Sein bester Auftritt aber hatte er in "Tropic Thunder" – hier sogar mit Oscar-Nominierung!
Mike: Wow, was du alles weißt...
Baschti: Jaja, jetzt ermuntert ihn nicht auch noch... ich will den FILM GUCKEN, du kannst nachher noch ein bisschen angeben. *grins* Also, in welcher Sprache wollen wir denn loslegen? Ich wäre für den englischen Originalton, der liegt nämlich in DTS-HD MA 5.1 vor.
Mike: Och nö, ich hab nen langen Tag hinter mir, lieber auf Deutsch.
Baschti: Aber da gibt es nur Dolby Digital 5.1!
Sascha: Wirklich? Zeig her... tatsächlich, hier steht‘s auf der Rückseite. Aha? Es gibt sogar eine Audio-Deskription für blinde Zuschauer? Zwar nur auf Englisch, ok, aber trotzdem in DD 5.1? Nicht schlecht, sowas sieht man nicht sehr häufig. Nettes Feature. Ich will dann lieber auch den englischen OT.
Martin: Also mir isses eigentlich egal.
Oli: Dito.
Baschti: Okay, zwo zu eins für Englisch, mit zwei Enthaltungen. Dann wollen wir mal loslegen.


!! Achtung SPOILER !!
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen... es ist vielleicht sogar besser, den Film gesehen zu haben, damit dieser Review überhaupt einen Sinn ergibt.
Eine Bewertung des Films, ohne Spoiler, gibt es ganz am Ende des Blogeintrags bei "Spoilerfreie Zone".



Baschti: Es fängt mit den Logos der Filmgesellschaften und Produktionsfirmen an, eingebettet in ein Kopfsteinpflaster.
Sascha: Also als die Kutschen grad an uns vorbeigefahren sind, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Astreine Surround-Effekte, von hinten, dann links UND rechts, dann von vorne, klasse.
Mike: Netter Kamera-Zoom, so in die Kutsche rein.
Oli: Und da sitzt Watson. Wer ist das ihm gegenüber? Das müsste Inspektor Lestrade von Scotland Yard sein... Und wer rennt da durch London, an St. Pauls Cathedral vorbei? Bestimmt Holmes himself.
Martin: Und da hat er seinen ersten Widersacher entdeckt. Aber was macht er da? Durch analytische Deduktion ermittelt er die Schwachstellen seines Gegners! Wie geil ist das denn? So eine Art "Holmes-Vision"? Sehr cool.
Sascha: Dieser Zeitlupen-/Verzögerungs-Effekt während der "Holmes-Vision" ist schick. Da haben sie, soweit ich weiß, eine spezielle Film-Kamera genutzt, die bis zu 3000 Bilder pro Sekunde machen kann – komplett digital.
Baschti: Und da kommt Watson hinzu. Schon charmant, wie sie den Kerl überwältigt haben. Wie schon gesagt, die beiden sind gleichberechtigt, und das ist gut so.
Oli: Naja, da bin ich noch skeptisch... Holmes war Watson immer einen Schritt voraus in den Büchern... mal schauen, wie sich das noch entwickelt. Oh nein, jetzt prügeln sie sich durch die versammelte Runde... das passt ja so gar nicht zum stillen Holmes und schüchternen Watson.

Mike: Also mir gefällt’s, das geht hier grad gut ab.
Sascha: Das ist also der Bösewicht, Lord Blackwood. Der Schauspieler ist Marc Strong, der ist mir zum ersten Mal in "Syriana" aufgefallen. In "Der Sternenwanderer" war er auch mit dabei, genauso wie in "Rock N Rolla" und "Der Mann, der niemals lebte".
Mike: Also ich find, der schaut aus wie Al Pacino... oooooooh, böses Foul, das mit dem Glas-Stilett!
Baschti: Jawohl, jetzt kommt die Intro-Musik und der Filmtitel – "Sherlock Holmes".
Sascha: Boah, die Titelmusik dampft ja aus allen Boxen, sehr gute Abmischung!
Martin: Aha, die Baker Street. Da haben sie aber ein schönes Set vom viktorianischen England aufgebaut. Schaut echt authentisch aus.
Sascha: Hah, die Schüsse haben jetzt richtig schön dumpf geknallt, dachte grad, dein hinteres Regal wäre umgefallen.
Oli: Naja, ob Sherlock Holmes den Schalldämpfer erfunden hat? I weiß net... Und wo sind die Drogen, das Morphium, und seine Violine?
Sascha: Aaaaaargh, warum musste Watson nur die Vorhänge aufreißen? Jetzt sieht man überall das Filmkorn rumfliegen... Also hier ist die Bildquali jetzt nicht soooo top.
Baschti: Naja, die Drogen haben sie bestimmt für die Jugend-Freigaben weglassen müssen... Oh Mann, schaut Holmes fertig aus, der hat wohl nach der Verhaftung von Lord Blackwood einen üblen Leerlauf gehabt.
Mike: Immerhin hat er Zeit gehabt, den Hund zu betäuben.
Baschti: *lach* Ich find’s klasse, Holmes und Watson sind schon wie ein altes Ehepaar – dieses Streiten und Zanken, "Bickering" im Englischen.
Martin: Als Holmes hier, zu Beginn der Szene, ganz alleine im Restaurant Royale sitzt, merkt man schon, dass er nicht so gerne unter Leuten ist... er wird hier ja geradezu gezwungen, kleinste Details in sich aufzusaugen, und das bei zig Duzend anwesenden Leuten.
Sascha: Und da kommt auch Watson, mit Mary, seiner Verlobten. Das ist Kelly Reilly, sie hat in "Stolz und Vorurteil" mitgespielt, und war die Protagonisten in "Eden Lake" – was für ein Portfolio! Ach übrigens, Guy Ritchie war bemüht, an so vielen Original-Schauplätzen in England zu drehen, also "on location", und nicht irgendwo im Studio. Und ich finde, das sieht man dem Film auch an, dieses Extra-Maß an Echtheit.
Martin: Holmes lässt wieder seine analytischen Fähigkeiten los. Gouvernante ist sie also, wegen zwei Tintenspritzer... naja, sie könnte auch in einer Tintenfabrik arbeiten, aber lassen wir mal fünfe gerade sein.
Mike: Autsch, diese deduktive Analyse von ihm ging wohl daneben, das war ein Griff ins Klo. Dafür gibt’s zu Recht von ihr den Wein ins Gesicht.
Baschti: Ui, Szenenwechsel. Jetzt ist Holmes in ner kleinen Spelunke, beim Schau-Prügeln mit einem Kerl, der anderthalb mal so groß ist wie er. Das geht grad aber gut ab!
Sascha: Klasse Musik, klasse Soundkulisse.
Oli: Aaaaaaaaargh, er soll sein Hemd wieder anziehen! Sherlock Holmes würde nie sein Hemd ausziehen.
Baschti: Jetzt hab dich nicht so – er ist ein Straßenkämpfer, und hier im "Fighting Pit" kann er üben.
Oli: Nenene, Holmes beherrscht die feinen Arten des Kampfes, Boxen und Fechten und so. Zugegeben, in den Büchern wird auch immer mal wieder von "japanischer Kampfkunst" gesprochen, aber doch nicht so. *schmoll*
Mike: Was hängt da am Rand des Rings? Ein Taschentuch? Die aufgestickten Initialen "IA"? Wer soll denn das sein?
Oli: Das wird wohl Irene Adler sein, sie wird in den Büchern erwähnt, zuerst in der Geschichte "Ein Skandal in Böhmen". Hier geht sie wohl sehr trickreich vor, was Holmes‘ Ego dann doch einen Dämpfer verleiht.
Sascha: Und da isse auch schon. Das ist Rachel McAdams, sie war bei den "Hochzeits-Crashern" dabei, und bei "State of Play – Stand der Dinge" hab ich sie auch gesehen.
Martin: Holmes angespuckt? Würd ich mir auch nicht bieten lassen... ooooooh, Holmes lässt wieder seine deduktive Analytik sprechen... ich glaub das wird sehr schmerzhaft für den anderen Kerl.
Mike: Oh ja – autsch, der steht nicht mehr so schnell auf.
Sascha: Also ich muss ja schon sagen, während des Kampfes war das Bild absolut top. Keine Artefakte oder Flimmern, trotz der schnellen Bewegungen – super.
Baschti: Na da isse doch, seine Violine. Holmes in seinem Separee. Siehste?
Oli: "Nadaissedochseinevioline." Nänänänä. Na Gott sei Dank, sonst wäre ich noch vom Glauben abgefallen... und da ist ja sogar eine Lupe! Immerhin taucht sie an EINER Stelle im Film auf!
Mike: Lustige Szene – zuerst die Medikamente für die Augenoperation, dann verscheucht Watson auch noch die mühsam einzeln gesammelten Fliegen – klasse.
Martin: Jetzt fahren sie mit der Kutsche durch London – das ist doch eine umwerfende Kulisse, oder? Ich seh hier keinen Unterschied zwischen echten Häusern, Kulissen, oder CGI-Ergänzungen. Einfach super gemacht! Und das da, das ist bestimmt die Tower-Bridge im Aufbau, ich wett mit euch... ja, jetzt hat man sie grad ganz gesehen.
Sascha: Jetzt sind sie im Gefängnis angekommen. Hier ist ein toller Hall von allen Seiten. Wieder eine schöne Surround-Mischung.
Baschti: Blackwood ist generell ein toller Bösewicht, so wie der hier in seiner Zelle hockt, wirkt er gar nicht wie ein Gefangener, viel zu hochnäsig der Kerl.
Mike: Alter Schwede, jetzt wo Blackwood gegen die Gitterstäbe gerauscht ist, hat mein Herz grad nen Schlag ausgesetzt, toller Schocker.
Oli: Aha, und jetzt besucht Irene die Baker Street 221b...
Martin: ... und hat einen Auftrag für Holmes: er soll eine Person, einen Kleinwüchsigen finden. Ob sie das ehrlich meint?
Mike: Whoa, da zuckt Sherlock aber ganz schön zusammen, als sie in ihre Tasche greift – hat er wohl schon schlechte Erfahrungen mit der Frau gesammelt...
Baschti: Watson trifft Irene – erkennt er sie? Offenbar grübelt er.
Mike: Jetzt wird’s aber spannend, wo geht sie denn hin? Und wo hat sie auf einmal die Blumen her?
Oli: Und wer sitzt denn da in der Kutsche? Das wird doch nicht Professor Moriarty sein?
Mike: Wer?
Oli: Der ist in den Büchern Holmes‘ größter Widersacher – seine Nemesis sozusagen. Ich fress nen Besen, wenn er es nicht ist! Na, sagt keiner was... müssen wir wohl noch warten.
Baschti: Dieser Bettler... hmmm...
Martin: Was ist denn jetzt los? Flashback? Sind wir bei "Lost"?
[alle]: Aaaaaahaaaaaa! So war das also!
Baschti: Ich wusste es, ich wusste es, der Bettler war Holmes!
Mike: Was für eine geile Verkleidung, und der Werdegang erst, wie er sich beim Irene-Verfolgen kontinuierlich verkleidet hat. Hat mir super-gut gefallen.
Martin: Oh ja, was für eine flüssige Abfolge, gut geschrieben, die Szene.
Sascha: Und trotz der vielen Szenenwechsel mit Seitengässchen, Zirkus, und so weiter, war die Bildquali immer top. Und erst die Begleitmusik – erste Sahne.
Martin: Zurück in der Baker Street. Constable Clark schaut vorbei – was hat er für Neuigkeiten? Aha - was für ein Plot-Twist, Lord Blackwood, der eigentlich gehängt wurde, ist wieder unter den Lebenden!
Baschti: Ob das stimmt? Da bin ich skeptisch. Aber dann ab zum Friedhof!
Oli: Holmes mit Sonnenbrille? Och nö! Gab’s das damals schon? Er ist doch kein Hippy? Find ich jetzt zu unrealistisch...
Mike: Spannung, Spannung, jetzt kommt der Sarg hoch, und drin ist... na... der Kleinwüchsige? Hossa?!
Baschti: Holmes packt seine kleine Werkzeugtasche aus... und spielt CSI –cool!
Oli: CSI – nein!
Baschti: Ist doch zeitgemäß, mit dem Werkzeug und so.
Oli: Neeee, er soll "nur gucken, nicht anfassen"!
Sascha: Also ich find, dass auch hier auf dem Friedhof, vor allem bei dem Wärter ganz am Schluss, das Bild wieder absolut Top war – kein Rauschen, nüx.
Baschti: Da war schon wieder eine Krähe... die taucht immer mal wieder im Film auf, achtet mal drauf.
Martin: Oh, guckt euch die Ausstattungsvielfalt in dieser Seitengasse an, die Kostüme, die Stände, das Essen – toller Job, schaut echt realistisch aus.
Sascha: Und erst die Tiefenschärfe – klasse Bild.
Mike: Schon wieder das "Bickering", die zwei Schauspieler funktionieren einfach super zusammen.
Sascha: Aaaaaargh, böser Halo-Effekt, als er in das Haus reingeht. Nicht so toll.
Martin: Jetzt sind sie also im Labor des Kleinwüchsigen. So viele Sachen hier... lassen wir Holmes mal gucken, viel erzählt er ja nicht...
Oli: ... vielleicht ergibt das alles später einen Sinn.
Mike: Jawohl, jetzt geht es wieder ab, Holmes und Watson gegen zwei Goons. Oh, wer kommt denn da?
Sascha: Was für ein Riesenkerl, dieser Dredger. Erinnert mich irgendwie an Beißer aus den Bond-Filmen.
Baschti: Ui, netter Effekt mit dem Stromschlag! Ja, lieber wieder gleich aufladen.
Martin: Jetzt haut Dredger ab, oooooh, guckt euch die schönen Kulissen an, durch die sie ihm hinterher jagen, am Hafen entlang. Und dann das Innere von der Werft – wow!
Mike: Oh nein, jetzt zerlegen sie das Schiff!
Sascha: Jaaaaa, was für ein Sound. Diese Kettenwinde, wie sie durch die Werft pfeift. Bildtechnisch auch absolut top, wie das Schiff untergeht.
Martin: Auch CGI-technisch kannste hier nicht meckern, das Schiff ging gut ab.
Baschti: Na, was kommt jetzt wohl? Genau – Knast. Ich muss mal generell sagen, dass ich die Farbkombination sehr gut gewählt finde. Der gesamte Film hat einen braun-grau-schwarzen Look an sich, sehr industriell, die Farben alle harmonisch aufeinander abgestimmt. Das Einzige, was so richtig heraussticht, sind die Kleider von Irene. Schön gemacht!
Oli: Jetzt hat Holmes grad seinen Bruder Mycroft erwähnt. In den Büchern taucht er ein paar Mal auf, er ist noch genialer als Holmes, aber dafür viel antriebloser und noch mehr sozial geschädigt – aus seinem Genie hat er nix gemacht, er hängt immer nur in seinem Clubhaus rum...
Sascha: Für "Sherlock Holmes 2" wurde Stephen Fry für die Rolle des Mycroft verpflichtet. Fry ist in England sehr bekannt, bei uns eher weniger. In der TV-Serie "Bones" spielt er mit, und im Kino haben wir ihn zuletzt in "V wie Vendetta" und Tim Burtons "Alice im Wunderland" gesehen. Aber zurück zum Film...
Oli: Zu Lestrade hat Holmes ja auch eine goldige Beziehung, oder? Wie er den Inspektor immer aufzieht...





Baschti: Äh Jungs, ist grad ungefähr Halbzeit, wollen wie ne kurze Pause machen? Die Gläser füllen und kurz aufs Örtchen gehen?
Mike: Passt.
Oli: OK.
Sascha: Muss mich eh mal strecken.
Martin: Is ok.

Baschti: Sind wieder alle da? Dann geht’s weiter.
Martin: Holmes wird doch noch aus dem Gefängnis ausgelöst. Und wo geht es jetzt mit der Kutsche hin? Oha, mit Kapuze... ob das klappt?
Oli: Wie man sieht, nicht wirklich. Wie er Sir Thomas darlegt, dass sie im Hauptquartier der "Tempel der vier Orden" sind – ich weiß nicht  -diese Arroganz? Das passt nicht zu dem bescheidenen Holmes aus den Büchern...
Martin: Aber seine Deduktion der Fahrt durch London und zur Identität seines Gegenüber, wieder mal schick gemacht.
Baschti: Die sind schon ziemlich im Okkulten angesiedelt, diese Tempel-Mitglieder. Fast so wie die Freimaurer. Der Innenminister Coward und der amerikanische Botschafter gehören also auch zu dem Verein? Oha.
Martin: Holmes verspricht also, Blackwood zu Fall zu bringen. Na, wo sind wir jetzt? Heh... mach mal Pause. Das ist der Platz vor Irene Adlers Hotel. Schön dicht bevölkert und so, jede Menge Leute und Kutschen, aber fällt euch was auf? Irgendwie stimmen bei einigen der Leuten die Perspektiven nicht, Lichteinfall und Schattenbildung und so. Als hier hätten die CGI-Leute ruhig noch ein bisschen Arbeit reinhängen können. OK, kannst weitermachen.
Mike: Jetzt sind wir im Zimmer von Irene. Holmes will sie also mitnehmen, entweder zur Polizeistation oder zum Bahnhof. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Haaaahaaahaha, sie hat den Wein präpariert. Jetzt hat sie ihn aber reingelegt. Wie Holmes da wieder rauskommt? Ah, der nächste Morgen... Haaaaaaahaha, sie hat ihn nackt ans Bett gefesselt, ich schmeiß mich fort.
Baschti: Szenenwechsel, zu Hause bei Sir Thomas. Er sitzt in seiner Badewanne und ruht sich nach einem harten Templer-Tag aus.
Mike: Wow, die Soundeffekte gingen grad gut ab. Irgendwas stimmt hier nicht.
Baschti: Holy Shit, Lord Blackwood ist WIRKLICH am Leben. Ich dachte bisher eigentlich, dass er NICHT zurück unter den Lebenden ist, und nur irgendwelche Spießgesellen seinen steifen Körper per Sackkarre durch die Gegend schieben, um ihn für ihre Pläne auszunutzen. Aber – hier isser.
Oli: Holmes hat den versteckten Raum in Sir Thomas Bad gefunden – ganz schön freaky stuff hier drin. Und er klaut ein Buch.
Martin: Jetzt sind wir wieder im Tempel der vier Orden, Blackwood soll als neuer Anführer gewählt werden...
Sascha: Ich muss nochmal kurz dazwischen grätschen, die Szenerie von grad eben, draußen im Regen, klasse Sound. Ich wollt grad schon meinen Schirm aufmachen. Ach du meine...
Martin: Oioi, jetzt brennt der amerikanische Botschafter, und wie! Toller Effekt, damit haste jetzt nicht gerechnet.
Oli: Wieder bei Holmes und Watson zu Hause. Was tragen die Polizisten denn da rein?
Mike: Na das wird doch nicht die verbrannte Leiche sein? Eeeeew!
Oli: Neee, ist sie nicht. Ist ein toter Goon aus der Schlägerei im Labor des Kleinwüchsigen. Was macht Holmes jetzt? Neeeein, schon wieder CSI.
Baschti: Ach, jetzt hab dich nicht so, er macht doch nichts, was für die Zeit untypisch ist. Ein paar Haare verbrennen, etwas in einem Buch nachlesen, ist doch ok?
Oli: Ja, ist ja ok, hast recht, es passt eigentlich.
Sascha: Na dann auf zum Hafen, ha, er hat absichtlich seinen Revolver liegen lassen. Da kommt Watson halt auch mit.
Baschti: Der Kapitän von dem kleinen Boot ist ja lustig.
Sascha: Klasse Musik, hier bei der Einfahrt in den Hafen.
Martin: Und die Szenerie ist auch klasse. Ich bin mir sicher, dass der Hafen so nicht mehr steht, die ganze Szene hier draußen ist also ausm Computer. Sieht man nicht, oder? Klasse gemacht.
Mike: Jetzt haben sie hier in der Schlachterei ein zweites Labor gefunden, wo der Kleinwüchsige offenbar auch unterwegs war. Er hat eine Maschine gebaut?
Sascha: Hohoho, Blackwood ist auch da, irgendwo. Was für ein toller Surround-Sound. SCHOCKER von hinten!
Oli: Was geht ab? Irene ist ihnen gefolgt, wurde geschnappt, und hängt jetzt gefesselt an einer automatischen Schweineverarbeitungsanlage? Ach Humbug, sowas gab’s damals noch gar nicht, diesen hohen Grad der Automation. Da haben die Filmemacher wieder ein bissl Hollywood-Magic rausgelassen.
Mike: Die Bandsäge haben sie aber kurz vor knapp abstellen können, wa?
Baschti: Watson verfolgt Blackwood. Aaah.
Sascha: Oh.
Martin: Uff.
Mike: Was für ne böse Falle.
Oli: Eine Sprengfalle. Eieiei, was für ein Tanz auf dem Vulkan.
Sascha: Geile Bilder, diese leichte Zeitlupe.
Martin: Geile Effekte, da brennt der Fernseher.
Baschti: Holmes schnappt sich ein Holztablett als Sprengschutz. Hatta aber Glück gehabt, es hätte ihn genauso von der anderen Seite erwischen können.
Mike: Da werden Holmes und Irene nochmal böse von einer Druckwelle erfasst.
Baschti: Jetzt kommt Constable Clark.
Mike: Watson ist verwundet, aber er lebt, Glück gehabt. Ein Haftbefehl auf Holmes‘ Kopf? Aber Clark lässt ihn laufen.
Oli: Holmes ist wieder in seinem Zweit-Apartment in der kleinen Spelunke. Oh ja, das gefällt mir, er "foltert" sich geistig so richtig. Er merkt, dass er mit seiner traditionellen Denkweise nicht weiter kommt, und – wie von Blackwood angekündigt – "seinen Horizont erweitern muss". Das ist der Holmes aus den Büchern, rastlos bis er eine Lösung gefunden hat, so gefällt er mir. Ob er sich hier, in diesen Halluzinationen, dem Problem stellen kann?
Sascha: Am Ende war wieder die Krähe, habt ihr sie gesehen?
Baschti: Der genesene Watson und Irene sind bei ihm. Aha, auch in der Zeitung wird nach Holmes gesucht – aber ohne Foto! Hahaha, jetzt ist auch klar, warum er sich am Anfang nicht hat fotografieren lassen!
Martin: Jetzt setzt er grad zur Lösung an.
Oli: Schicke Kulisse, wie er das alles auf den Boden gemalt hat.
Martin: Aha, Lord Blackwood hat also die ganzen Morde begangen, um ein Muster auf Londons Karte zu malen. So will er mit seiner "Magie" wohl seine Helferlein um sich scharen.
Sascha: "And the X marks the spot." Höhö, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Es geht also zum britischen Parlament, das ist Blackwoods letztes Ziel.
Mike: Jetzt kommt Lestrade, um Holmes zu verhaften. Watson und Irene können fliehen, aber Holmes stellt sich. Jetzt nehmen sie ihn mit, in Handschellen... zu Coward? Oh nein, in die Höhle des Löwen!
Oli: Ach, und Lestrade ist auch ein Templer? Uuuh, böser Faustschlag in den Magen – ich hab mich eh gefragt, wie lange Lestrade noch die Sticheleien von Holmes schlucken wird.
Mike: Jetzt wird’s spannend. Holmes konfrontiert Coward mit seinen Erkenntnissen. Der lädt eine Mörder-Handwaffe durch, abgesägte Schrotflinte oder sowas. Spannung!
Baschti: Holmes manipuliert den Rauchabzug, und schwups, weg isser, im Rauch verschwunden.
Mike: Wie ist Holmes aus den Handschellen gekommen?
Sascha: Ha, da sitzt er doch hinter Coward, und raus aus dem Fenster, rein in die Themse. Nette Flucht.
Martin: Muss auch CGI gewesen sein, für den Sprung werden sie keine Drehgenehmigung bekommen haben. Aber gut gemacht.
Oli: Und seine Pfeife konnte er auch retten. Was wäre Holmes ohne seine Pfeife? Immerhin haben sie ihm die gelassen.
Mike: Aha, hier nochmal zur Erklärung: Lestrade hat ihm den Schlüssel für die Handschellen zugesteckt, so hat er die Dinger abbekommen.
Sascha: Nur noch 10 Minuten bis 12 Uhr...
Baschti: ... und das Parlament füllt sich. Noch immer haben sie keinen Schimmer, wie Blackwood das gesamte Parlament töten wird.
Oli: Na ich denk, dass Holmes zumindest eine Vermutung hat. Oha, sie sind also in den Abwasserkanälen unterhalb des Parlaments. Und da steht die Maschine des Kleinwüchsigen. Holmes vermutet Cyanid – gab’s das schon zu der Zeit? Ich dachte, das kam erst groß während des ersten Weltkriegs auf. *seufz* Ach, immer diese filmischen Freiheiten...
Baschti: Du musst es von der Seite sehen: alles, was wir im Labor des Kleinwüchsigen gesehen haben, spiegelt die Zukunft wieder. Gedankenspiele, auf die die Menschheit von früher oder später von alleine gekommen wäre. In diesem Fall war der Kleinwüchsige halt ein "Mastermind", und ist auf die ganzen Erfindungen ein bissl früher gekommen.
Oli: Genutzt hat es ihm nix.
Baschti: Stimmt.
Mike: Hallo? Hier geht’s weiter? Blackwoods Helferlein haben mittlerweile das Parlament dicht gemacht, und Blackwood veröffentlich seinen Plan: Mal eben die USA zurück erobern. Na dann Glück auf!
Baschti: Und weiter geht’s in der Kanalisation. Die Goons sind überwältigt, Holmes und Irene entschärfen die Maschine und... wooooow, Watson fliegt durchs Bild. Jaaaa, Dredger ist wieder da! Showdown!
Sascha: Klasse, wie grad Irenes Kugeln durch dein Wohnzimmer gepfiffen sind. Jetzt legen sich die Herren mit dem Koloss an, und Irene entschärft die Cyanid-Behälter.
Mike: Da geht’s ja drunter und drüber. Tolle Szene, ist so richtig mitreißend.
Baschti: Dredger am Boden, die Behältnisse sind frei. Ja wo rennt sie denn? Sie haut ab! Holmes hinterher.
Sascha: Ha, der Spruch von Watson: "I’m a doctor!" Erinnert mich irgendwie an Star Trek und Pille aka Bones: "I’m a doctor, not a mechanic!"
Oli: Na, wo kommt Irene raus? Die Tower Bridge! Wie geil!
Martin: Absolut, stimme dir zu: Wie geil schaut das denn aus? Und jetzt der Pseudo-Hubschrauber-Flug einmal drum herum. Wow! Ist toll geworden.
Baschti: Und da ist auch Blackwood wieder, ist Holmes und Irene wohl gefolgt.
Mike: Jetzt lassen sie es aber nochmal richtig knallen, zuerst Irene gegen Blackwood, dann Holmes gegen Blackwood. Klasse Action!
Sascha: Und auch ein klasse Sound und eine super Kamera-Führung. Da geht’s grad richtig ab.
Oli: Bam, jetzt hat Holmes Blackwood überlistet. Da hängt er relativ hilflos an den Brettern. Oha, da kommt die Krähe wieder.
Martin: Ruhe zusammen, jetzt kommt die Auflösung von Blackwoods Taten.
[alle]: Aaaaahaaaaaa!
Baschti: Ob Holmes Blackwood am Leben lässt?
Oli: Selbstverständlich!
Baschti: Ja, haste recht. Aber er plant böses mit dem kleinen Beil, das Holmes zu seiner Befreiung benutzt hat.
Martin: Wie, genau jetzt stürzt der Metallpfeiler ab? Na Glück für Holmes – erklären kann das aber keiner, oder? Blöd.
Mike: Es ist auf alle Fälle das Ende von Blackwood. Der hängt jetzt in den Seilen, äh, Ketten.
Baschti: Oha, Irene lebt noch. Sie ist auf der kleinen Plattform gelandet, als sie herunter gestoßen wurde.
Oli: Jaaaaaaa, es ist Moriarty, Professor Moriarty. Ich hab’s gewusst! *tanz*
Baschti: Und da schlüpft er ihr den Schlüssel für die Handschellen ins Dekolleté... und mopst den Diamant des Maharadschas.
Sascha: Noch ein Zoom aus der Szenerie heraus, was für ein Bild, oder? Ach, und jetzt sieht man Blackwood tatsächlich hängen, beim Fallen an einer Kette stranguliert.
Mike: Jetzt sind wir ja fast durch, oder? Der Bösewicht ist tot, Klappe, Abspann. Nein, ein bissl kommt noch. Mary und Watson kommen nochmal in die Baker Street. Und als Verlobungsring? Aaaahahahahah, der Klunker des Maharadschas, ein Geschenk von Holmes – klasse!
Baschti: Holmes hat sich erhängt? Nee, bestimmt nicht.
Martin: Das ist nur die letzte Auflösung, das einzige Rätsel, dass er oben auf der Tower Bridge nicht vorgetragen hat: Wie hat Blackwood seine Hinrichtung überlebt, und seinen Tod vorgetäuscht.
Oli: Och, wie Watson ihn da hängen lässt, leicht sadistisch.
Sascha: Jetzt hat er ihn doch abgeschnitten. Oh, Constable Clark schaut nochmal vorbei. Hmmm... sie haben noch eine Leiche gefunden, und der Täter war vermutlich Moriarty. Als alle weg waren, hat er ein Teil der Maschine entwendet, den Funkempfänger.
Martin: DAS war also von Anfang an sein Plan.
Sascha: Aha, ich sehe hier den Cliffhanger für Teil 2. Da wird dann bestimmt Moriarty der Bösewicht sein.
Oli: Also immer diese Cliffhanger am Ende von Filmen... in Erwartung und Vorbereitung eines zweiten Teils... also ich weiß nicht, muss das immer sein?
Baschti: Wenn es gut gemacht ist, wie bei "Batman Begins", wo der Joker angekündigt wird, dann nicht.
Sascha: Wenn es so schlecht gemacht ist wie bei "G.I. Joe", dann kann ich drauf verzichten. Es ist doch so: Wenn der "Hauptfilm" zu einem runden Schluss gekommen ist, siehe Batman, siehe Holmes, dann verzeiht man einen klitzekleinen Cliffhanger hintenraus noch eher. Wenn aber noch nicht mal der Hauptfilm vorbei ist, siehe G.I. Joe, dann isses blöd.
Mike: So, zack, fertig. End credits.
Martin: Schick, wie die Bilder aus dem Film zu den handgezeichneten Motiven werden. Toller Effekt.
Sascha: Die Musik purzelt auch nochmal ordentlich herum. Gefällt mir sehr gut, klasse Sound nochmal, diese Mischung aus "industriellen" Tönen, Bläser oder?, und diesem Englisch-Irischen Gesang und Gefidel – super.

Baschti: So, sammer durch den Film durch. Zwei Stunden Acht Minuten beste Unterhaltung.
Sascha: Jetzt will ich das Bonus-Material sehen.
Mike: Och nö, ich will nach Hause.
Oli: Ach komm, reiss dich zusammen.
Martin: Ich fänd’s auch interessant.
Baschti: OK, also wir haben acht Featurettes à drei bis fünf Minuten, insgesamt knapp 30 Minuten. Dann noch "Reinventing Holmes" mit nochmal 15 Minuten.
Sascha: Die Featurettes sind nicht schlecht. Kurz, aber knackig. Schöne Schwerpunktthemen: zum Set-Design, zu den Kostüme, zum Kampfstil, zum Akzent...
Baschti: Ja, das ist diese "Received Pronunciation", also dieses geschliffene, londoner Englisch, "hoch-englisch", so to say. Find ich ja total klasse.
Sascha: He, nicht unterbrechen! Also, dann noch Featurettes zu den Frauen im Film, die Holmes-Vision, zu den Holmes-Fans von heute und die Entstehung der CGI-Effekte. Der Umfang ist gut, gefällt mir.
Martin: Was gibt’s denn da noch? Den "Maximum Movie Mode"?
Baschti: Lass uns mal reingucken.
Oli: Aha, das ist ein "BD only" Bonus-Feature: eine Mischung aus Bild-in-Bild Regiekommentar mit Guy Ritchie und eingeblendetem Bonusmaterial wie Storyboards, Interviews und so.
Martin: Hmmmm.
Sascha: Aha.
Baschti: Aja.
Mike: Also ich weiß ja nicht, wie’s euch geht, aber ich find das wahnsinnig gut gemacht! Tolle Infos, gut dargestellt, parallel während der Film läuft. Kann man die Tonspur auf Deutsch umstellen?
Baschti: Nee, es läuft die DTS-HD auf Englisch, die kannst du nicht wechseln.
Mike: Schade, aber ich find’s trotzdem nicht schlecht gemacht.

[Zwei Stunden Elf Minuten später]

Oli: Oh shit, haben wir grad den ganzen Film nochmal angeschaut?
Baschti: So schaut’s wohl aus. War ganz schön kurzweilig!
Martin: In der Tat. Klasse Bonusfeature.
Sascha: *sabber* Oh ja! Das war super.

---- ab hier Spoilerfreie Zone -----

Baschti: Also Gentlemen, eine Wertung! Von meiner Seite: Klasse Story. "Sherlock Holmes Begins" meiner Meinung nach. Ein super Relaunch eines bekannten Helden. Ansonsten, der englische O-Ton war top, hat mir sehr gut gefallen. Hierzu hat aber bestimmt noch Sascha was zu sagen.
Sascha: Oh ja, also der Ton war sehr gut, die Surround-Abmischung wunderbar. Das Bild war überragend, bis auf wenige Stellen, wo das Filmkorn zu prägnant war.
Martin: Die CGI-Effekte waren überzeugend bis auf wenige Ausnahmen. Das viktorianische England – klasse wieder zum Leben erweckt. Die Holmes-Vision: eine tolle, neue Idee der Verfilmung. Die Logik ist auch nicht zu kurz gekommen, mehrfach werden wir von Mr. Holmes aufgeklärt, wie die Dinge passiert sind. Beim zweiten Durchgucken kann man ja selber die Augen nach den Hinweisen offen halten!
Oli: Ich war so-la-la zufrieden. Ein bisschen mehr Werkstreue hätte ich mir gewünscht, der Holmes aus den Büchern war doch besonnener, ruhiger, mehr Kopf-lastig. Wenn man sich Holmes aber als Action-Held vorstellen kann, dann ist DIESER Holmes der Beste. Viele kreative Freiheiten haben sie sich genommen, die Filmemacher... aber... well, that’s Hollywood! Der Film lässt mich also halb-glücklich, halb-enttäuscht zurück. Vom Bonus-Material kann man das nicht behaupten, dass ist überragend!
Mike: Ich fand den Film sehr unterhaltsam. Die Kämpfe waren top, die Special Effects bombastisch, die Dialoge lustig, die Story glaubhaft. Zwei Daumen hoch!

Baschti: Also, in Punkten?
Mike: Story sind 4.5 von 5 Punkten.
Martin: Fürs Bild gibt es fast 4.75, aber aufgerundet sind das dann 5 von 5 Punkten.
Sascha: Beim Ton ist es schwieriger. Die englisch HD-Spur gibt 5 Punkte. Abwertung bei der deutschen Spur, weil sie nicht in HD vorliegt. Aufwertung allerdings, dass der Film eine Audio-Deskription für Blinde hat. Gesamt: 4.5 von 5 Punkten
Oli: Und bei den Extras: dank des "Maximum Movie Mode" ohne Wenn und Aber 5 von 5 Punkten. Hier wird das Medium BluRay perfekt ausgenutzt.

Baschti: Jungs, danke dass ihr hier wart. Vielleicht lad ich euch mal wieder ein. *gähn* Na, jetzt raus mit euch, ich geh in die Kiste.


Der Autor bedankt sich bei seinen Blog-Kollegen Sascha (Jason-X), Oli (Schnitzi76), Mike (dispoclown) und Martin (infinity331), dass er ihre Namen für seinen Spezial-Review nutzen durfte. :)
Wenn ihr auch mal im "Club der Bloggies" vorbeischauen wollt: Hier geht’s ins Forum.

Alle Bilder © Warner Brothers



Seit einiger Zeit in Vorbereitung, nun ab in den Review: Die erste Staffel von Terminator: The Sarah Connor Chronicles. Wie wird sich die TV-Serie im Vergleich zu den Kinofilmen schlagen? Seht selbst…




Story:
Die TV-Serie sortiert sich zeitlich direkt hinter dem zweiten Kinofilm ein: Sarah Connor und ihr Sohn John, der zukünftige Anführer der menschlichen Widerstandsbewegung gegen die Maschinen, sind immer noch auf der Flucht. Sie haben sich in einem kleinen Kaff versteckt, doch dann taucht erneut ein Terminator auf, der John töten soll. Auf ihrer Seite findet sich aber auch ein weiterer Terminator ein: die schöne, junge Cameron ist eine knallharte Tötungsmaschine, die John beschützen soll.
Geschickt nimmt die Serie Fakten und Personen aus den ersten zwei Filmen (der Tod von Miles Dyson, die Familie Reese, Sarahs Zeit in der Nervenheilanstalt, Dr. Silberman), und spinnt daraus eine spannende Geschichte, die sich über alle neun Folgen der ersten Staffel streckt. Aber auch ein Fakt aus dem dritten Kinofilm, nämlich dass Sarah Connor an Krebs sterben wird, wird in der TV-Serie aufgenommen.
Alle Episodens sind durchweg spannend, und die "Jagd nach dem Turk" ist sehr gut inszeniert. Die sechste Episode ist besonders herausragend - mehr wird nicht verraten. ;)
Punkte: 5/5

Ton:
Der englische Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor, und macht richtig Spass. In den actionreichen Szenen kommt der Sound aus allen Richtungen - super! Der deutsche Ton… auweia… liegt nur in Dolby Stereo 2.0 vor. Außerdem ist die Synchronisation grottenschlecht, sowohl inhaltlich als auch von den deutschen Stimmen - das will einfach nicht passen (ich habs keine fünf MInuten ausgehalten). Für den englischen Ton gib es vier Punkte, für den deutschen einen. Macht nach Adam Riese drei Punkte. Hinweis: wer ohne die (grottenschlechte) deutsche Tonspur leben kann, sollte zur UK-Version greifen.
Punkte: 3/5

Bild:
Für eine TV-Produktion ist das Bild ausgezeichnet, es gibt (fast) nichts zu meckern. Hin und wieder treten verstärkt Halos auf, was den Bildeindruck etwas nach unten zieht. Ansonsten gibt es kaum Artefakte, oder Flimmern (muss man wirklich mit der Lupe suchen). Im Vergleich  zu Kino-Produktion gibt das Bild ein wenig nach - den Anspruch stellt die Serie aber gar nicht an sich selbst. Daher vier von fünf Punkten.
Punkte: 4/5

Extras:
Aufgrund des Streiks der Autorengewerkschaft wurden statt der geplanten 13 Episoden nur 9 umgesetzt, die Staffel ist also etwas kurz geraten. Trotzdem findet sich ein beachtlicher Umfang an Bonus-Materialien auf den drei BluRay-Scheiben. Audiokommentare zu drei Episoden, eine Episode als Extended Cut, drei MakingOfs, Deleted Scenes, verpatzte Szenen, und noch ein bisschen Kleinkram. Ein Großteil der Extras liegt sogar in HD-Material vor. Also, für so eine kurze Staffel ist der Umfang an Extras beachtlich, daher die Top-Note.
Punkte: 5/5

Fazit:
Ich kann die erste Staffel wirklich jedem Terminator-Fan uneingeschränkt ans Herz legen - man merkt, dass sich die Drehbuchautoren alle Mühe gemacht haben, den großen Ansprüchen der Fans gerecht zu werden. Ausleihen oder kaufen - egal, Hauptsache: angucken! Die zweite Staffel wandert irgendwann auch in mein Regal - es wurden leider nur zwei Staffeln produziert.

Kaufpreis: 18 Euro (gebraucht) über eBay ; maximal zwei Euro pro Episode, maximal 30 Euro pro Staffelbox - das ist mein Limit bei TV-Serien auf BluRay. Neu kostet selbst diese Box mit nur neun Episoden ca. 40 Euro. Ich hab daher über eBay zugeschlagen, für 18 Euro, meinen Wunschpreis (9 Episoden x 2 Euro). Hinweis: Die UK-Version (ohne deutschen Ton) ist für einen Bruchteil des deutschen Preises zu bekommen, trotz Import.



Als Fußball-Fan hat mich die WM 2010 zwiespältig zurück gelassen. Ich habe die Spiele gerne gesehen, und die vier Wochen Fußball hab ich einfach genossen. Das Spiel der deutschen Mannschaft war, bis auf wenige Ausnahmen, spritzig, frisch, frech und hat einfach Spaß gemacht. Aber das drumherum... Delling und Netzer in der ARD - die beiden waren echt klasse und super gut drauf! Aber der Rest... *kopfschüttel* Zuallererst natürlich die Vuvuzelas - furchtbar! Kahn und die olle Tante bei ZDF - neee, kannste in die Tonne kloppen. RTL-Übertragung - das ging ja gar nicht! Qualität im Vergleich zu ARD HD und ZDF HD furchtbar (weil SD), und dann die Kommentatoren... und das gröhlende Live-Publikum... furcht-bar...
Nichts desto trotz bin ich günstig an die BluRay FIFA WM 2010 - Die Highlights (Deutschland - Das Team) herangelaufen. Ob sich die BluRay mit der qualitativ sehr hochwertigen "Sommermärchen" - Geschichte aus dem Jahre 2006 messen kann? Das zeigt der Review.



Story:
Story? Naja, sagen wir mal "Unterhaltungswert". Also, auf der BluRay finden wir Highlights der Fußball WM 2010 in folgenden Kategorien: "Deutschlands Weg", "Das WM-Finale", "Das Turnier der Afrikaner", "Brasilien und Argentinien" sowie "Das Aus der großen Europäer Italien und Frankreich" mit einer Gesamtlaufzeit von 140 Minuten. Zu allen Filmchen gilt: Leider gibt es keinen "Blick hinter die Kulissen", wie noch beim "Sommermärchen", sondern lediglich zusammengeschnittenes Material, also Fußballspiele und Interviews. Aber: dieser Zusammenschnitt ist immer gut gemacht, die Highlights werden gezeigt und von einem Sprecher kommentiert.
Bei "Deutschlands Weg" wird der Weg der deutschen Mannschaft durch das Turnier beschrieben.  Interessant, vor allem, wenn man sich nochmal die Hammer-Spiele gegen England und Argentinien in Erinnerung rufen möchte. Bei "Das WM-Finale" wird der Lauf der zwei Finalmannschaften, Niederlande und Spanien, sowie die Highlights des Spiels gezeigt. Bei den anderen drei Filmchen - "Das Turnier der Afrikaner", "Brasilien und Argentinien" sowie "Das Aus der großen Europäer Italien und Frankreich" - wird auf die entsprechenden Eigenheiten der genannten Teams eingegangen, und es wird erläutert, warum diese schlußendlich gescheitert sind.
Unterhaltung? Geht ganz in Ordnung. Das Filmchen zum deutschen Team werd ich bestimmt mal wieder rauskramen, die anderen doch eher nicht.
Punkte: 4/5

Ton:
Der Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Prinzipiell ok, aber auch hier schädigen die Vuvuzelas das Spektakel. Der Kommentar des Sprechers kommt deutlich aus dem Center, ebenso wie die Interviews. Stadionathmosphäre ansonsten über die Surround-Boxen. Alles in allem nicht schlecht (vier Punkte), aber es gibt den Vuvuzela-Abzug, also drei Punkte als Ergebnis.
Punkte: 3/5

Bild:
Das Bild ist knackig-gut, wie schon bei den HD-Ausstrahlungen von ARD und ZDF während der WM. Kein Flimmern, trotz der schnellen Fußball-Szenen. Hin und wieder ein Halo-Effekt, aber was will man auch machen, wenn sich Spieler in roten Trickots vor grünem Rasen bewegen? Bild geht also in Ordnung.
Punkte: 4/5

Extras:
Keine
Punkte: 0/5

Fazit:
Nein, mit dem "Sommermärchen" kann diese BluRay nicht konkurrieren. Zu steril sind die Geschichten erzählt, zu weit weg ist man von der Mannschaft. Trotzdem eine Kaufempfehlung, vor allem für Fußball-Fans. Warum? Weil das Filmchen über den Lauf der deutschen Mannschaft diese wunderbaren Erinnerungen weckt, an den heißen Sommer 2010, und wie wir Rache genommen haben für das Wembley-Tor anno 1966.

Kaufpreis: 10 Euro (neu) bei MediaMarkt


Mit zitternden Händen habe ich meinen größten Schatz, die Gesamtbox von "Battlestar Galactica" aus dem Regal genommen. Die erste Staffel wurde liebevoll aus ihrer Umhüllung gepellt und die vier Scheiben wanderten schön der Reihe nach in die PS3. Hier der gesammelte Review der ersten Staffel von Battlestar Galactica (UK Import).


     Staffel eins (Einzelbox, UK Import)


     Gesamtbox (UK Import) in Blechdose
     (alte Auflage), diese hab ich auch,
     ist mittlerweile OOP, und nur noch
     gebraucht zu erhalten


     Gesamtbox (UK Import, Verpackung
     Pappkarton?), Neuauflage, inhaltlich
     identisch zur Blechdose


Story:
Die erste Staffel von Battlestar Galactica (oder abgekürzt BSG) startet mit einer "Mini Series", hier wird in zwei Mal 1,5 Stunden (entspricht vier normalen Serien-Episoden) das Ende der Menschheit gezeigt: Die Zylonen, welche seit 40 Jahren, seit dem ersten Zylonen-Krieg, nicht mehr gesehen wurden, tauchen auf einmal wieder auf, und greifen gleichzeitig die zwölf Planeten der Menschheit an. Mit atomaren Waffen wird ein Großteil der Bevölkerung ausgelöscht. Nur das Kampfschiff Galactica, kurz vor der Stilllegung, kann per Zufall der Vernichtung entkommen. Kurz darauf scharen sich fünfzig weitere Raumschiffe um das schützende Kampfschiff, mit den letzten 50.000 Menschen des gesamten Universums... und die Zylonen wollen auch sie vernichten.
Die erste Staffel schildert ihn ihren weiteren 13 Folgen die andauernde Flucht vor den Zylonen, die Suche nach wichtigen Rohstoffen wie Wasser und Treibstoff, und die Hoffnung darauf, den fernen Planeten "Erde" zu finden, auf dem sich der Legende nach der dreizehnte Stamm der Menschheit niedergelassen hat. Die Staffel endet mit einem Paukenschlag und vielen Fragezeichen.
BSG ist die beste Weltraum-SciFi-Serie, die es jemals gab - Punkt. Hier kann kein Star Trek mithalten, kein Babylon 5. Allein schon der Auftakt, die Vernichtung der Menschheit, stimmt den Zuschauer auf "big things to come" ein. Die Szenerie der Serie ist generell dunkel-düster, aber die Menschen, die wir kennen lernen, versuchen auf so viele Arten, das Beste daraus zu machen. Die Geschichten sind miteinander verwoben, in einem "Previously on Battlestar Galactica" erfahren wir immer, was für die aktuelle Episode wichtig ist  zu wissen. Wir erleben Spannung, Wut, Verzweiflung, aber auch Hoffnung, Freude und Stolz mit den Charakteren mit.
Punkte: 5/5

Ton:
Es gibt nur eine Tonspur (englisch), die hat es aber in sich: DTS-HD MA 5.1. Die Abmischung ist durchweg super. Und das gilt nicht nur für die Szenen, wo man dies auch erwartet (Weltraumschlachten), nein, es gilt für so viele weitere Szenen: wenn im Komandoraum CIC die Befehle von links/rechts/hinten gebrüllt werden, oder bei den Vorbereitungsarbeiten auf dem Hangardeck. Für eine TV-Serie ist die Abmischung allererste Sahne - im Vergleich zu aktuellen Kinofilmen (die natürlich ein Vielfaches des Budgets haben) sind es immerhin noch vier Punkte.
Ähem... und eine deutsche Tonspur? Habe ich nicht vermisst. ;)
Punkte: 4/5

Bild:
Oje, oje. Zweispältig, äußerst zwiespältig. In der "Mini Series" ist die Bildqualität so schlecht (sehr starkes Rauschen und Filmkorn), da würde ich nur zwei von fünf Punkten vergeben. Dies ist aber wohl so gewollt (es gibt extra eine Erklärung vorneweg), da die Serie einem "Dokumentations-Stil" folgen soll. Schön und gut, aber ich will doch bitte wenigstens MANCHMAL ein glasklares Bild sehen. In den restlichen 13 Episoden wird es hier und da mal besser, bis hin zu einem perfekten Bild (fünf Punkte) in manchen Szenen. Als Schnitt über die gesamte Staffel hinweg kann ich leider nicht mehr als drei Punkte vergeben. Schade, hoffentlich werden die Staffeln zwei bis vier besser. :(
Punkte: 3/5

Extras:
Zwei Sachen fallen zuerst ins Auge: sehr viele Deleted Scenes (die auch sehr interessant sind) und sehr viele Audiokommentare vom Erfinder Ronald D. Moore (u.a. an "Star Trek" beteiligt), zu fast jeder Episode. Das gibt schonmal ein dickes Plus. Zusätzlich gibt es noch ein Feature namens "U-Control", das es nur auf BluRay gibt. Hierbei können Texttafeln mit Informationen parallel zum Geschehen angezeigt werden. Bei den zwei Teilen der Mini-Series steht zudem noch Bild-in-Bild - Filmschnipsel zur Auswahl. Eine einzige "richtige" Behind-The-Scenes Featurette hat sich auf die erste BluRay verirrt - diese ist aber auch ganz gut interessant (Laufzeit 63 Minuten). Hinzu kommt noch ein Feature, das Skizzen, Zeichnungen und Fotos aus der Welt von BSG zeigt, sowie ein Quiz. Alles in allem, hauptsächlich wegen der vielen Audio-Kommentare, gibt es vier Punkte.
Punkte: 4/5

Fazit:
Ein furioser Auftakt, der Lust macht auf mehr, viiiiiel mehr. Der fette Cliffhanger zum Ende von Staffel eins läßt die Fingerchen schon zur zweiten Staffel zucken… verbunden mit der innigen Hoffnung, dass die Geschichten gleich gut sind, der Ton so super bleibt wie in Staffel eins, und das Bild bittebittebittebitte ein bißchen besser wird. Ein paar g'scheite Extras würde das Bonus-Feature-Junkie-Herz höher schlagen lassen.
Die Serie ist generell Kaufempfehlung für SciFi-Fans... allerdings nicht in Deutschland. Ein Release auf BluRay ist nicht geplant, und nicht angekündigt. Also am Besten zum Import greifen - entwerde US oder UK, entweder die einzelnen Staffeln, oder die Gesamtbox. Alle sind ohne deutsche Tonspur - wie gesagt, ich habe nichts vermisst. :)
Und was ist mit den nicht-SciFi-Fans? Auch die können einen Blick riskieren. Denn genauso, wie BSG eine Weltraum-Serie ist, ist BSG auch eine Drama-Serie, die uns Menschen zeigt, die mit schlimmen Ereignissen umgehen müssen, die miteinander leben, arbeiten und kämpfen müssen, und dabei ihr Innerstes zeigen. Drama-Fans? Die deutschen DVDs ausleihen, einen Blick riskieren, wenn's gefällt -> Import-BluRays kaufen. :)

Kaufpreis: umgerechnet 116,50 Euro (gebraucht) für die Gesamtbox über eBay UK ; knapp 117 Euro für 20 BluRays, macht für die erste Staffel (bei vier Scheibchen) knapp 23 Euro. Bei 13 Folgen plus Mini-Series also absolut im Budget (max. zwei Euro pro Episode, max. 30 Euro pro Staffelbox) drin.


Lange stand er bei mir im Regal, so eine Art "heiliger Gral", unangetastet ob seines Mythos. Direkt daneben weitere Meilensteine wie "Iron Man" oder "Dark Knight". Welcher Held hat es verdient, neben zwei Comic-Superhelden zu stehen? Es ist Wall·E, ein kleiner Müllroboter.
Doch warum sind diese Filme ein "heiliger Gral"? Weil alle diese Filme die Qualitäten für eine astreine fünfkommanull haben, bei Story, Ton, Bild und Extras. Doch können diese hohen Erwartungen tatsächlich erfüllt werden? Diese Ungewissheit... diese Nervosität... nein, dann doch lieber die Scheibe noch im Regal stehen lassen, bevor man enttäuscht wird.
OK, tief durchatmen, irgendwann musst du ran... also mit beherztem Griff die BluRay entnommen, und ab zum Review damit.



Story:
Der neunte abendfüllende Film von Pixar wagt einen Blick in die Zukunft: Was wäre, wenn die Menschheit das Müllproblem nicht in den Griff bekommen würde? Was wäre, wenn die Menschheit gezwungen wäre, die Erde zu verlassen? Was wäre, wenn ein einzelner kleiner Müllpress-Roboter 700 Jahre lang arbeiten würde? Was würde mit diesem Roboter passieren? Pixar liefert uns eine Antwort: er würde eine Persönlichkeit entwickeln. Wir lernen Wall·E kennen und wie er seinen Alltag meistert. Er sammelt - aus dem Müll heraus - die vielen kleinen Dinge, die ihn faszinieren. Eine Kakerlake ist sein bester Freund. Doch... er ist einsam. Das ändert sich, als ein Raumschiff landet, und die Erkundungssonde EVE absetzt. Und es wird sich noch viel mehr für Wall·E ändern...
Dieser Film erzählt eine wundervolle Liebes-Geschichte, untermalt und begleitet von mitreißender Action, fantastischen Bildern und liebevollen Charakteren. Es gibt viele schöne Momente für die Kleinen, und ebenso viele nette versteckte Anspielungen für die Erwachsenen. Dieser Film lässt niemanden kalt, und ist das Beste, was Pixar bisher gemacht hat.
Punkte: 5/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 6.1 vor, der deutsche Ton ist als DTS-EX 6.1 auf der Scheibe gelandet, und braucht sich vor dem englischen Ton absolut nicht zu verstecken. Beide Tonspuren klingen vollmundig, stark in den Action-Passagen, und fein-differenziert in den ruhigeren Szenen. Dass es der Film schafft, in der ersten Hälfte so viele Dinge, Regungen und Gefühle ohne ein Wort Dialog zu vermitteln, kann man erst glauben, wenn man es selber erlebt hat.
Noch ein Hinweis: Pixar-typisch sind viele Schilder und Beschriftungen auch übersetzt - dies zeigt sich (zumindest bei meiner PS3), dass beim Wechsel der Sprache auch für 0.5 Sekunden das Bild kurz aussetzt, da nicht nur die Tonspur, sondern auch die "Bildspur" gewechselt wird (Seamless Branching).
Punkte: 5/5

Bild:
An diesem Bild gibt es gar nichts, aber absolut wirklich nichts auszusetzen. Feinste Details wie einzelne Sternchen im Nachthimmel, Rostflecken auf Wall·E, Partikel in Staubwolken, Unebenheiten in Oberflächenstrukturen - um nur ein paar zu nennen - sind zu erkennen. Helle, strahlende Farben, knackige Schwarzwerte. Keine Artefakte, keine Halos, nichts. Zum ersten Mal nehme ich ohne schlechtes Gewissen das Wort in den Mund: das ist Referenzklasse! Wenn jemand mit seinem HD-Fernseher angeben möchte - das ist das Bild dazu.
Punkte: 5/5

Extras:
Auf BluRay eins liegen, neben den Hauptfilm, noch die Kurzfilme "Presto" und "Burn·E" vor, natürlich ebenfalls in HD. Zwei Audiokommentare, einmal vom Regisseur, einmal von vier Pixar-Geeks, laden mit Bild-in-Bild-Feature zur genaueren Erkundung ein. Auf der zweiten BluRay finden wir zwei Spiele für die Kleinen, und Bonus-Material zum und über den Film, verteilt auf mehrere Featurettes mit ca. 90 Minuten Laufzeit. Zusätzlich gibt es noch eine ebenfalls 90 Minuten langes Filmchen über die Geschichte von Pixar - super interessant! Trailer und Galerien runden das Gesamtpaket ab. Ein so umfangreiches Bonus-Fest verdient die Top-Note, zumal wirklich ALLE Extras in HD vorliegen.
Punkte: 5/5

Fazit:
Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht - nochmal tief durchatmen. Ein unglaublicher Film, der in keinem Heimkino fehlen sollte, sei es wegen der wunderbar erzählten Geschichte, des perfekten Bildes, des perfekten Tones, oder den umfangreichen Extras. Eine Must-Have Scheibe für jedes Heimkino.

Kaufpreis: 15 Euro (neu) aus MediaMarkt-Aktion


Waterworld - der damals teuerste Film aller Zeiten mit 175 Millionen Dollar. Zwar abenteuerlich erzählt, schaffte es der Film denoch nicht, Zuschauer und Kritiker zu überzeugen - ein erster Sargnagel in der Karriere von Kevin Kostner. Nichts desto trotz, dieser Film mit seinem fantastischen Bild des "offenen Meeres" bietet sich doch direkt auf BluRay an... oder? Das kann nur der Review klären.



Story:
Die Geschichte um den namenlosen "Mariner", der in einer komplett überfluteten Welt nicht nur sein Leben, sondern auch das einer jungen Frau und eines Mädchens bewahren muss, ist spannend und mit Hilfe von unglaublichen Bildern erzählt. Der Zuschauer wird 2:15 Stunden an den Sessel gefesselt - allerbeste Unterhaltung, da stören ein paar Logiklöcher nur bedingt. Manch einem mag das apathische Schauspiel von Kostner sauer aufstoßen, doch er spielt seinen Charakter durchgängig als "Lone Wolf", was vor allem einer der letzten Szenen voll zur Geltung kommt.
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD Master 5.1 vor und klingt vollmundig und stark aus allen Richtungen. Nicht nur bei den Kampfszenen (Angriff auf das Atoll), sondern auch in den ruhigen Szenen (auf dem offenen Meer) ist die Surround-Abmischung sehr gelungen. Der deutsche Ton liegt nur in DTS Surround 5.1 vor, und ist ein bisschen schwächer auf der Brust, das Klangvolumen ist nicht so stark wie bei der englischen Tonspur. Trotzdem kann auch hier die Abmischung überzeugen.
Punkte: 4/5

Bild:
Das Bild ist generell sehr gut, mit einigen überragenden Szenen, und einigen durchschnittlichen Szenen. Vor allem bei Aufnahmen mit sehr viel hellem Himmel ist ein Filmkorn auszumachen. Auch (vielleicht gerade wegen des HD-Bilds) wirken einige Special Effects angegraut, an zwei Stellen unter Wasser sind deutliche Bluescreen-Artefakte zu sehen, und als sich der Mariner am Ende des Films abseilt, hätten sie auch das Sicherungskabel wegretuschieren können. ;) Alles in allem kann das Bild aber sehr überzeugen, und ist auch im Vergleich zur eher mittelmäßigen DVD-Veröffentlichung absolut empfehlens- und genießenswert.
Punkte: 4/5

Extras:
Nichts. Nada. Naja, ein Trailer. Ansonsten nix. Enttäuschend. :(
Punkte: 0/5

Fazit:
Bild und Ton können überzeugen, und mir gefällt die Story - nach wie vor - immer noch sehr gut: einfach tolles Popcorn-Kino. Dass absolut GAR KEINE Extras spendiert wurden, kein Kommentar, kein Making Of, nix, ist sehr enttäuschend und reitet den Film aus dem Vierer- in den Dreier-Bereich - schaden. Da müssen wir wohl auf eine Extended-Version oder einen Director's Cut warten - genug Filmmaterial für einen solchen gibt es ja, wie der Vergleich mit einer zweiteiligen US-TV-Ausstrahlung von "Waterworld" zeigt (Schnittbericht eins und zwei ).

Kaufpreis: 13 Euro (neu) aus MediaMarkt-Aktion




[Hinweis 1: Ich habe die Comics nicht gelesen - warum ich mir trotzdem ein Urteil erlaube steht am Ende des Blog-Beitrags. ;) ]
[Hinweis 2: Dies ist eine Spoilerfreie Zone! Das bedeutet, dass ich nichts zur Handlung oder zum Ende des Comics oder der Verfilmung verraten werde. ]








Es gibt Helden mit beeindruckenden Fähigkeiten,
wie Daredevil, Ghost Rider oder The Thing von den Fantastic Four.

Es gibt Superhelden mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,
wie Iron Man, The Flash oder Green Lantern.

Es gibt Mega-Superhelden mit übernatürlichen Fähigkeiten,
wie Spider-Man, Batman oder Superman.


Und es gibt Superhelden ohne besondere Fähigkeiten,
die dafür in unserem Alltag leben - die "Watchmen".




Die Comic-Serie

In den Jahren 1986 und 1987, also vor annähernd 25 Jahren, kam die Comic-Serie der Watchmen im Verlag "DC Comics" auf den Markt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, und wird in 12 Bänden erzählt. Die geistigen Väter sind Alan Moore (Autor), Dave Gibbons (Zeichner) und John Higgins (Colorist).



Tonight, a comedian died in New York.
Rorschach



Die Story

Die Geschichte, die erzählt wird, spielt in unserer Welt - genauer gesagt in einer Parallelwelt, die sich von unserer teils marginal, teils heftig unterscheidet. In dieser Welt haben die USA den Vietnam-Krieg nicht verloren, Nixon ist aufgrund einer Gesetzesänderung immer noch der Präsident der USA, die Watergate-Affäre ist nie passiert (wohl auch, weil die Journalisten Woodward and Bernstein tot aufgefunden wurden), und der dritte Weltkrieg, zwischen Ost und West, zwischen Russland und den USA, scheint unvermeidbar.
In dieser Welt sind Superhelden alltäglich: Menschen, die das Leid und das Böse um sich herum nicht ertragen können, und sich dagegen stemmen. Diese Menschen verfügen nicht über irgendwelche speziellen Fähigkeiten, abgesehen vielleicht von einer erhöhten Intelligenz, etwas mehr Stärke und besserer Kondition - es sind Menschen wie du und ich, die sich eine Maske überstreifen, in eine Verkleidung schlüpfen und die Welt zum Guten verändern wollen. Dies sind die "Watchmen", die Wächter.
Besser gesagt: das waren die Watchmen. Wir schreiben das Jahr 1985, und die glorreichen Zeiten der Watchmen sind lange vorbei. 1977 tritt der Keene Act - ein Gesetz, das verkleidete Helden verbietet - in Kraft, die Watchmen gehen unterschiedlich mit ihrem Ende um. Einige legen die Maske ab, und versuchen sich an einem normalen Leben, entweder in aller Öffentlichkeit oder im Geheimen; andere treten in den Staatsdienst über und nutzen ihre Begabungen zum Schutz oder zur Verteidigung des Staates; andere wiederum ignorieren den Keene Act, und bekämpfen das Böse weiterhin, nun auch mit der Polizei als Gegner.
In dieser stark angespannten politischen Lage, als der nukleare Armageddon unausweichlich auf die Menschheit zuzurasen scheint, als die Menschheit zwischen Nervosität und Gleichgültigkeit schwankt, geschieht ein Mord in New York. Einer der Watchmen, der "Comedian", wird brutal zusammengeschlagen und aus dem Fenster seines Hochhaus-Apartments geworfen. Rorschach, ein weiterer Watchmen, nimmt die Ermittlungen auf - er befürchtet einen "mask killer", einen Attentäter, der ehemalige Helden tötet. Rorschach sucht der Reihe nach seine ehemaligen Mitstreiter auf, um sie zu warnen: Nite Owl, Ozymandias, Dr. Manhattan und Silk Spectre. Doch alle schenken seinen Verschwörungstheorien keinen Glauben... wie sich herausstellt, ist der Tod des Comedian nur die Spitze einer Verschwörung, die zu groß und zu unglaublich ist - selbst für die Watchmen.
Der Comic folgt Rorschach und den anderen Watchmen vom 12. Oktober 1985 bis zum 1. November desselben Jahres auf ihrer Suche nach der Wahrheit, und nach Klarheit in dieser undurchsichtigen, chaotischen Zeit. Wir erleben die Charaktere von verschiedenen Seiten, wie jeder Einzelne mit dem Keene Act umgeht, an welcher Stelle sie sich in dieser Welt befinden, und wie sie sich weiter entwickeln.
Das besondere an der Geschichte ist ihre non-lineare Erzählweise. So erfahren wir nicht nur, wie die Watchmen 1985 ihre Ermittlungen durchführen, sondern auch wie sie sich in den 60er Jahren zum ersten Mal zusammen gefunden haben. Als weitere Charaktere lernen wir, als Rückblenden aber auch in der Gegenwart, die Vorgänger der Watchmen kennen, die sogenannten Minutemen aus den 40er Jahren. Eingewoben in die Geschichte ist zusätzlich noch ein Piraten-Comic Tales of the Black Freighter, der von einem der Nebencharaktere gelesen wird. Im Anhang der Comics finden wir noch Auszüge aus dem (fiktiven) Enthüllungsbuch Under the Hood, das einer der Minutemen geschrieben hat.



I shall go and tell the indestructible man that someone plans to murder him.
Rorschach

 

Die Minutemen

Im Jahre 1938 trat der erste verhüllte Held in Erscheinung - Hooded Justice. Er inspirierte weitere Menschen, eine Maske anzulegen und für das Gute zu kämpfen. Kurz darauf fanden sich die Minutemen zusammen, um ihre gemeinsamen Aktivitäten zu koordinieren.

Bild © DC Comics

Die Minutemen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:

Silhoutte aka Ursula Zandt
Musste die Minutemen verlassen, als bekannt wurde, dass sie lesbisch ist. Sie und ihre Geliebte wurden sechs Wochen später ermordet aufgefunden.

Mothman aka Byron Lewis
Konnte mit seinen Flügeln durch die Luft gleiten. Aufgrund von Alkoholproblemen und psychischen Problemen in ein Sanatorium eingeliefert.

Dollar Bill aka Bill Brady
Sein Auftreten wurde von einer Bank gesponsert, die seine Gestalt für Publicity-Zwecke nutzen wollte. Verfing sich mit seinem Cape in einer Drehtüre und wurde von Bankräubern niedergeschossen.

Nite Owl aka Hollis Mason
Ehemaliger Polizist; wurde zu Nite Owl, um Verbrecher zu schnappen, gegen die die Polizei nichts ausrichten konnte. Schrieb nach Bekanntgabe seiner Identität das Enthüllungsbuch "Under the Hood".

Comedian aka Edward Blake
Ein Kämpfer - ruchlos, zynisch, nihilistisch, und doch hat er dem Gedanken des "verkleideten Helden" einen tieferen Sinn entlocken können, was anderen nicht vergönnt ist.

Captain Metropolis aka Nelson Gardner
Ehemaliger Soldat. Ideengeber und Hauptbegründer der Minutemen. 1974 in einem Autounfall ums Leben gekommen.

Silk Spectre aka Sally Jupiter
Eigentlich Schauspielerin, die nur der Publicity wegen auf Verbrecherjagd ging, es dann aber sehr genoss.

Hooded Justice aka ?
Bis heute ist unklar, wer sich hinter der Maske von Hooded Justice verbarg (Indizien deuten aber auf den Zirkuskünstler Rolf Müller). Gerüchten zufolge wurde er vom Comedian umgebracht, und seine Leiche entsorgt.



Hm. Never disposed of sewage with a toilet before. Obvious, really.
Rorschach

 

Die Watchmen

In den 60er Jahren formierte sich eine zweite Gruppe an verhüllten Helden: die Watchmen. Ein Jahrzehnt später zwingt sie der Keene Act, ihre Aktivitäten einzustellen. Wiederum 10 Jahre später spielt die Handlung der Comics, und zeigt uns, was aus den Helden geworden ist.
Bild © DC Comics

Die Watchmen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:

Ozymandias aka Adrian Veidt
Hochintelligent, schnelle Reflexe, perfekter Nahkämpfer. Machte zwei Monate vor dem Keen Act seine geheime Identität (multi-milliardenschwerer Industriemogul) publik.

Silk Spectre II aka Laurie Juspeczyk
Tochter der ersten Silk Spectre. Liiert mit Dr. Manhattan. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung.

Dr. Manhattan aka Dr. Jon Osterman
Der einzige Watchmen, der über tatsächliche Superkräfte verfügt: Mit purem Willen kann er alle Materie und das, was sie zusammenhält, kontrollieren. Er kann Dinge schweben, Menschen teleportieren und zerplatzen lassen. Er sieht in seine Zukunft und seine Vergangenheit gleichzeitig. Seine Fähigkeiten verdankt er einem Unfall im Jahre 1959 innerhalb des "Intrinsic Field Subtractor"; er ist dadurch gottgleich geworden. Liiert mit Silk Spectre II. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung. Seine Gegenwart hat den USA einen entscheidenden taktischen Vorteil gegenüber Russland gegeben - mitunter einer der Gründe, warum die Beziehungen zwischen beiden Staaten vor einer dramatischen Eskalation stehen.

Comedian aka Edward Blake
Alleiniger Watchmen, der schon bei den Minutemen dabei war. Kämpfte im Vietnam-Krieg an der Seite von Dr. Manhattan. Unter dem Keene Act arbeitete er weiter für die Regierung. Der Mord an ihm setzt die Geschichte der Watchmen in Gang.

Nite Owl II aka Dan Dreiberg
Physiker und Ornithologe, großer Fan des ersten Nite Owl. Mit einem Millionenerbe baute er sich ein fliegendes Gefährt, und nahm den Namen seines Idols an. Mit dem Keen Act endete auch seine aktive Zeit als Verbrechensbekämpfer, er legte die Maske ab.

Rorschach aka Walter Kovacs
Rorschach kennt die geheimen Identitäten aller Watchmen, aber keiner kennt Rorschach. Niemand hat zuvor sein Gesicht gesehen, das er unter einer weißen Maske mit schwarzen Flecken verbirgt, die ihr Muster symmetrisch verändert, je nach seiner Gemütsstimmung. Rorschach ist mitunter der brutalste und kompromissloseste aller Watchmen. Der Keen Act lässt Rorschach kalt - er bekämpft das Böse weiterhin, was ihn auf die Liste der vom FBI zehn meistgesuchten Männer bringt.



What do you see? - A pretty butterfly.
Rorschach

 

Tales of the Black Freighter

Als Comic-im-Comic fungiert die Piraten-Erzählung Tales of the Black Freighter. Ein Charakter liest den Comic, und so werden einzelne Panels, oder auch nur Texttafeln oder Sprechblasen, in die laufende Watchmen-Geschichte eingebunden. Optisch unterscheiden sich die Panels durch einen gröberen Zeichenstil, die Texttafen erscheinen im Schriftrollen-Stil, so ist eine Verwechslung mit der Watchmen-Geschichte ausgeschlossen.
In der Geschichte selbst geht es um einen Captain, dessen Schiff, mitsamt der Besatzung, durch das Geister-Piratenschiff Black Freighter zerstört wird. Er landet auf einer kleinen, einsamen Insel, als einziger Überlebender. Seine Befürchtung: Der Black Freighter hat als nächstes Ziel seine Heimatstadt, und seine Familie. Verzweifelte Entscheidungen treiben ihn dazu, vor dem Black Freighter seine Heimatstadt zu erreichen.
Doch was ist der Sinn des Comics-im-Comic? Tales of the Black Freighter fungiert als Parallel-Erzählung - die zusätzlichen Panels und Texttafeln verleihen der eigentlichen Watchmen-Geschichte eine leicht veränderte Perspektive, und mehr Erzähltiefe. So sind die Parallelen zwischen dem Captain, und dem Haupt-Bösewicht der Watchmen-Geschichte unverkennbar: zum Erreichen seiner Ziele muss man moralische, ethische und soziale Grenzen überschreiten, und notfalls über Leichen gehen. Dass hierbei ein Anflug von Wahnsinn nicht ausbleibt, zeigt sich in beiden Geschichten.



I'm not locked in here with you. You're locked in here with ME !
Rorschach

 

Under the Hood

Das Enthüllungbuch Under the Hood des ehemaligen Minutemen Hollis Mason (dem ersten Nite Owl) wird im Comic mehrfach erwähnt. Mason beschreibt seine Zeit bei den Minutemen, sowie verschiedene Geschehnisse, die in ihren eigenen Reihen abgelaufen sind. Auch geht er auf die nächste Generation an Helden, die Watchmen, ein. Mit dem Erscheinen von Dr. Manhattan, und dessen übernatürlicher Fähigkeiten, glaubt er "dass wir ein Ende erreicht haben, nicht 'wir' als Helden, nein, 'wir' als Menschheit".



Men get arrested. Dogs get put down.
Rorschach

 

Die filmische Umsetzung

Es gab in der Vergangenheit bereits mehrere Versuche, den als "unverfilmbar" gezeichneten Stoff auf die Leinwand zu bringen. Wenn man im Nachhinein so liest, wie die Umsetzungen ausgeschaut hätten, kann man nur sagen: Gott sei Dank ist daraus nie was geworden!
2005 wurde der Regisseur Zack Snyder (300, demnächst: Sucker Punch, Superman Relaunch) von Paramount angesprochen, ob er sich eine Verfilmung des Comics zutrauen würde. Snyder sagte zu, und tat genau das Gleiche wie bei 300: Als Handlung für den Film, sogar als Storyboard, musste der Comic herhalten. Schonmal als Vorgriff: Das sieht man dem Film an, die Werkstreue wie Panelaufbau-zu-Kamerabild+Schnitt, Dialoge und Farben ist umwerfend gut gelungen. Einige Anpassungen, teils aus Story-Gründen, teils aus Gründen der Geschwindigkeit, musste Snyder vornehmen, doch diese marginalen Unterschiede lassen den Film stimmiger erscheinen, und der Comic-Fan fühlt sich auch nicht beleidigt. Auch wurden einige Kampfszenen etwas ausgebaut, was aber immer in einem logischen Rahmen geschehen ist. Eine sehr große Änderung gibt es jedoch: Der Hauptangriff des Oberschurken im Finale ist im Comic - gelinde gesagt - sehr skurill, da ist der Story-Schreiber Moore doch etwas zu sehr übers Ziel hinaus geschossen. Snyder hat für die filmische Umsetzung den Hauptangriff umgeschrieben, getreu dem Motto: gleiche Idee, viel schönere Umsetzung. Hier ist der Film um Längen besser - und auch logischer - als der Comic. Der Comic-Fan mag sich hieran stören, wird aber die sehr gute Änderung kopfnickend akzeptieren.
Als Schauspieler wählte Snyder fast ausschließlich unbekannte Darsteller, was dem Film ein sehr großes Maß an "Ehrlichkeit" verleiht; eine Cameron Diaz, oder ein Robert Downey Jr. wären für diesen Film falsch gewesen - die Watchmen sind "normale" Menschen.

Die Minutemen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):
Bild © Paramount

Die Watchmen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):

Bild © Paramount



Never compromise, not even in the face of Armageddon.
Rorschach

 

Die Veröffentlichungen

Snyder verfilmte fast den ganzen Comic, d.h. die Geschichte der Watchmen und die Rückblenden zu den Minutemen; der Comic-im-Comic "Tales of the Black Freighter" wurde als animierter Comic (gesprochen von Gerard Butler) umgesetzt.
Im Kino weltweit zu sehen war dann eine - ich will mal sagen - massentaugliche Kinoversion mit 162 Minuten Laufzeit. Die Geschichte wurde gestrafft, und einige Handlungsbögen weggelassen.
Relativ zeitig kündigte Snyder einen Director's Cut an. Doch, oh Schreck, nur in den USA! Warum das? 
Wohingegen in den USA Produktionsfirma und Vertrieb im selben Hause sitzen, und daher bisher drei Versionen von Watchmen in den USA erscheinen konnten, sind Produktionsfirma und Vertrieb hier in Europa in unterschiedlicher Hand. So konnten europaweit nur zwei der drei Fassungen erscheinen, die Kinoversion und der Director's Cut mit 186 Minuten. Erst mit diesem wird die Geschichte der Watchmen komplett abgedeckt. Für die Unterschiede zwischen Kinoversion und Director's Cut verweise ich auf die Schnittberichte.
In den USA war aber nicht beim Director's Cut Schluss. Auch der animierte Comic "Tales of the Black Freighter" wurde, gemäß der Comic-Vorlage, in den Realfilm integriert. Mit einer gesamten Laufzeit von 215 Minuten kann sich diese Version mit Fug und Recht Ultimate Cut nennen. Im Vergleich zum Director's Cut mussten nur die Übergänge zwischen Real- und Animationsfilm umgestaltet werden, die tatsächlichen Unterschiede sind also überschaubar (siehe Schnittberichte).
Hier nochmal die Übersicht:
  • Kinofassung (die einzige Version mit deutscher Tonspur, aktuell als Amaray für 19 Euro oder als Steelbook für 14 Euro) - für Otto-Normal-Film-Gucker


  • Director's Cut (als Import aus dem europäischen Ausland, z.B. UK für aktuell 11 Pfund, mit Versand ca. 15 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für den Comic-Fan

  • Ultimate Cut (nur als US-Import, mittlerweile OOP; die gebraucht-/neu-Preise bei eBay nehmen so langsam astronomische Ausmaße an, aktuell ca. 50 US-Dollar, mit Versand und Zoll ca. 50 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für die ultimativen Fans


Wer die Tales of the Black Freighter einzeln erwerben möchte, muss bei uns in Deutschland zur DVD greifen, als BluRay ist die Erzählung nur als Import (ohne deutschen Ton) erhältlich.
Auch das im Anhang des Comics erwähnte (fiktive) Enthüllungbuch Under the Hood fand eine filmische Umsetzung - in Form einer (fiktiven) TV-Dokumentation. Diese findet sich als Bonus-Material beim Final Cut, oder auf der DVD/BluRay von "Tales of the Black Freighter". Diese Fake-Doku ist nett gemacht, liefert zahlreiche ergänzende Informationen und vertieft so das Watchmen-Universum

Deutsche DVD:


UK-BluRay:


Über Sinn (und Nonsense) von "Tales of the Black Freighter" streiten sich die Geister. Im gedruckten Comic mag es ja funktionieren... funktioniert es auch im Film? Reißt der animierte Comic im Ultimate Cut die Hauptgeschichte zu sehr auseinander? Ergänzen sich Real- und Comicfilm doch perfekt?
Auch ich kann hierauf keine Antwort geben. Der Ultimate Cut ist beim ersten Betrachten nichts weniger als eine Offenbarung - bei jedem weiteren Anschauen würde ich aber die "Black Freighter" - Elemente überspringen wollen, und bei der Haupthandlung bleiben. Funktioniert der "Black Freighter" auch alleine stehend? Vermutlich besser als in den Hauptfilm eingebettet. Ist er deswegen schlecht? Nein, absolut nicht. Ist die Interaktion zwischen den zwei Erzählungen so gut gelungen wie im Comic? Leider nicht, weil dies gar nicht geht. Im Comic wird vieles aus dem "Black Freighter" - Erzählzweig nur angedeutet, die animierte Umsetzung ist aber selber ein kleines Filmchen, in dem alles gezeigt wird.
Meine Empfehlung daher: Wem Watchmen gefallen hat, und wer das "big picture" noch ein bisschen besser verstehen möchte, und tiefer in das Watchmen-Universum eintauchen möchte, dem sei der "Black Freighter" ans Herz gelegt.



Give me back my face!
Rorschach

 


Der Motion Comic

Als Schmankerl für die ultimativen Fans (oder für Leute, die zum Lesen zu faul sind), wurden alle 12 Bände in Form eines "Motion Comics" veröffentlicht. Das bedeutet, dass die gezeichneten Bilder des Comics per einfacher Animation, Dialog und Geräuschen zum Leben erweckt werden. Die gesamte Laufzeit ist nicht wenig - pro Band zwischen 25 und 30 Minuten, macht insgesamt 5:25 Stunden.
Wie bei "Tales of the Black Freighter" ist der Motion Comic in Deutschland nur als DVD erschienen. Als Import kann er aber auch auf BluRay genossen werden - die Schreibe liegt auch dem "Ultimate Cut" bei.

Deutsche DVD:



US-BluRay:



Persönlicher Epilog

Als alter Jäger-und-Sammler war mir klar, dass ich mir unbedingt den Ultimate Cut besorgen muss. Zu dem Zeitpunkt war die Box seit wenigen Tagen OOP (out of production), also nicht mehr "neu" käuflich erhältlich. Ich versuchte mein Glück bei eBay US, und konnte tatsächlich ein Exemplar für mich ergattern. Puh, Glück gehabt.
Wie geht es also weiter? Der Film ist mittlerweile geschaut, das Bonus-Material ebenso. Zeit also für einen Review... aber wohin mit dem ganzen Hintergrundwissen, dass ich mir angelesen hatte? So ist dieser Blogbeitrag entstanden - als Informationsquelle für alle Watchmen-Interessierten zum Comic, zur Story, zu den verschiedenen filmischen Umsetzungen.
Und so schließt sich der Kreis! Warum ich so viel über den Comic erzählen kann, ohne ihn gelesen zu haben? Weil ich ihn gesehen habe, nämlich alle 5:25 Stunden des Motion Comics. Un-glaub-lich gut!

Daher, demnächst auf diesem Kanal, der Review zum Ultimate Cut von Watchmen (dem zweitgrößten Schatz meiner Sammlung) und zum Motion Comic.
Danke für eure Aufmerksamkeit, hoffentlich hat euch der Beitrag gefallen. :)

Der Baschti


Alle DVD-/BluRay-Covers © Amazon
Quellen: Bonus-Material, Wikipedia, Recherche
(*) Titel-Bild ganz oben: selbst gemalt, basierend auf dem Schriftzug des "Ultimate Cut"








Story:
"Ghost in the Shell" (im Folgenden als GitS bezeichnet) ist ein in Japan sehr bekanntes Comic-Buch ( = Manga). Wie bei vielen Mangas üblich, wurde der Comic auch zu bewegten Bildern umgesetzt ("Zeichentrick" = Anime). Bevor ich auf die TV-Serie, und damit den eigentlichen Hauptpunkt dieses Blogbeitrags eingehe, hier kurz die Anime-Historie von GitS aufgelistet:
  • [1995] Veröffentlichung des Kinofilms "Ghost in the Shell"
  • [2002] Ausstrahlung der ersten Staffel der TV-Serie "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"
  • [2004] Der Direct-To-DVD Film "Ghost in the Shell 2: Innocence" erscheint
  • [2004] Ausstrahlung der zweiten Staffel der TV-Serie "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"; diese Staffel erhält eine eigenständige Betitelung: "Ghost in the Shell: S.A.C. 2nd GIG"
  • [2006] Der TV-Film zur Serie erscheint: "Ghost in the Shell: S.A.C. Solid State Society"
Die filmischen Umsetzungen im GitS-Universum sind also zahlreich. Doch wie schaut dieses Universum aus?
GitS spielt in der Zukunft, im Jahre 2029, die Computertechnik hat sich weiterentwickelt, ebenso die Kybernetik. Lebensechte Protesen bis hin zu komplett künstlichen Körpern sind käuflich erwerbbar. GitS konzentriert sich in dieser Welt auf die Spezialeinheit "Section 9" der Polizei von Tokyo. Vier Hauptcharaktere sind auszumachen, die über alle Formate (Manga/Kino/TV) hinweg auftauchen:
  • Motoko Kusanagi: Taktische Leiterin der Section 9; besitzt seit ihrer frühesten Kindheit einen komplett künstlichen Cyborg-Körper.
  • Batou: Nummer zwei nach Kusanagi; Kriegsveteran mit einer Vielzahl an Implantaten, vor allem seine künstlichen Augen zeichnen ihn aus.
  • Togusa: Wechselte von der "normalen" Polizei zur Section 9; verfügt über so gut wie keine kybernetischen Erweiterungen.
  • Daisuke Aramaki: Chef der Secion 9; ein älterer Mann, der für seine Arbeit und sein Team lebt.


Werfen wir einen genaueren Blick auf die TV-Serie "Stand Alone Complex". In der ersten Staffel (die aufgrund der Bezeichnung "2nd GIG" der zweiten Staffel auch gerne "1st GIG" genannt wird) finden wir zwei verschiedene Episoden-Typen vor: die "Stand Alone" - Episoden, und die "Complex" - Episoden (na, klingelt's?). "Stand Alone" - Episoden sind eigenständige Einzelepisoden, in denen wir die Charaktere bei der Lösung von Einzelfällen genauer kennenlernen; diese Episoden können jederzeit auch mal so angeschaut werden. "Complex" - Episoden behandeln einen durchgängigen Erzählstrang, nämlich den "Laughing Man Incident", also der "Vorfall des lachenden Mannes". Der Inhalt: Ein Hacker, der sich hinter dem Logo eines lachenden Mannes versteckt, bricht in die künstlichen Gehirne verschiedener hochrangiger Politiker ein und ruft durch seine Aktionen die Section 9 auf den Plan.
Auch in der zweiten Staffel ("2nd GIG") finden wir eigenständige Episoden, dafür aber zwei umfangreiche Handlungsstränge, dich sich immer wieder kreuzen und überschneiden. Zum einen lernen wir Kazundo Gouda kennen, einen zwielichtigen Regierungsangestellten, der seine eigenen Pläne verfolgt, und wir treffen Hideo Kuze, einen Unabhängigkeitskämpfer und Mitglied der "Individual Eleven", eine Gruppe von Terroristen, die einem höheren Ziel zu folgen scheinen.
Im abschließenden TV-Film "Solid State Society" trifft Section 9 auf den "Puppetmaster" - hier wird die Geschichte des ersten Kinofilms neu interpretiert, und in den Kontext der TV-Serie eingebunden.
Besonders hervorheben möchte ich noch die "Tachikomas". Es sind taktische Kampf-, Schutz- und Einsatzfahrzeuge mit künstlicher Intelligen, mit einem sechsbeinigen, spinnen-ähnlichen, blauen Körper. Ihr Intelligenz-Niveau ist durchaus beachtlich, so philosophieren sie mehrfach über ihre Missionen, den Sinn ihres Daseins und die Menschen, mit denen sie arbeiten. Andererseits besitzen sie einen geradezu kindlichen Charme und Neugier auf die Welt, so dass die Maschienchen einem jeden technik-verliebten Geek sofort ans Herz wachsen. :)

Hintergrund-Informationen:
  • Die gezeichnete Geschichte von GitS ( = Anime) basiert - wie in Japan üblich - auf einem Comic-Buch ( = Manga).
  • Zusammen mit "Akira" ist GitS in den 90er Jahren maßgeblich dafür verantwortlich gewesen, dass Mangas/Animes weltweit bekannt wurden.
  • Viele der Szenerien und Maschinen (Tachikomas!) sind im Computer entstanden und animiert worden. Per Filter wurden die CGI-Szenen so verändert, dass sie zum Zeichenstil der Serie passen und sich daher nahtlos einfügen.
  • Die erste Episode der zweiten Staffel ist - in vielen Details - eine Rezitierung und Hommage des ersten Kinofilms.



Fakten:
  • Staffeln: 2
  • Episoden: je 26
  • Dauer pro Episode: ca. 25 Minuten
  • Bei uns in Deutschland sind die zwei Staffeln mehrfach auf DVD erschienen: zuerst als Einzel-DVDs mit je vier Episoden (viiiiiel zu teuer, knapp 28 € pro DVD!), dann noch als Gesamt-DVD-Box pro Staffel (auch nicht gerade billig, ca. 80 Euro pro Box).
  • Da die englische Synchronisation um einiges besser ist, empfehle ich die DVDs als Import aus Großbritannien (natürlich nur als Gesamt-DVD-Boxen). Neu bei Amazon für ca. 50 Euro pro Staffel, über eBay oder gebraucht auch günstiger zu haben.
  • "Solid State Society" ist in Deutschland bisher gar nicht erschienen, auch hier hilft nur der UK-Import.
  • Für Einsteiger empfehlenswert: Die großen Handlungsstränge der zwei Staffeln wurden jeweils zu einem abendfüllenden "Film" zusammengeschnitten. Auch nur in UK erschienen: Die Filme "The Laughing Man" und "Individual Eleven", sowie (zusammen mit Solid State Society) als Dreierbox.
  • Auf der englischsprachigen Wikipedia gibt es eine Übersichtseite für die Episoden der ersten Staffel , wo sehr gut beschrieben steht, welche Episode "Stand Alone" (Einzelepisode) oder "Complex" (Handlungsstrang) ist.
  • Auch für die Episoden der zweite Staffel gibt es eine Seite auf Wikipedia, wo die Zuordnung der Episoden beschrieben ist.
  • Status: Zwei Staffeln, Fans wünschen sich sehnlichst eine dritte.

Wie war's?
Eine klasse SciFi-Serie, mit Spannung, Action und Drama. Super Erzählstil, klasse Musik, tolle Effekte. Wer auf Mangas/Animes steht, muss diese Serie gesehen haben! SciFi-Fans (sofern Anime-kompatibel = nicht komplett abgeneigt) sollten der Serie eine gute Chance geben - keine Angst, ihr werdet bestens unterhalten!



Warum geschaut?
Als großer Fan des Original-Kinofilms habe ich einer Serien-Umsetzung eher skeptisch gegenüber gestanden. Dann habe ich einige Folgen im TV gesehen, und es hat mir sehr gut gefallen. Die DVD-Boxen waren schnell besorgt, und ich habe es nicht bereut.



Haifaktor? (siehe Link )
Die Serie schafft es wie keine zweite, Einzel-Episoden und Big-Picture-Episoden unter einen Hut zu bringen. Höchste Aufmerksamkeit wird beim Schauen verlangt, da die Zusammenhänge doch sehr kompliziert werden können. Nichts desto trotz - eine Haiwarnung muss hier nicht ausgestoßen werden. Diese Serie verdient eine dritte Staffel.
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins
Lächerliche abgedriftet
)



Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Oooooooh ja! Immer mal wieder erwische ich mich: "Och, du könntest mal wieder ein bisschen 'Stand Alone Complex' gucken." DVD rein, Musik ab, jaaaaaa! Mal nur eine oder zwei Folgen, mal ein paar am Stück - für den Fan hat die Serie absolutes Suchtpotential, weit über den "Eye-Candy" hinaus, mit vertrackten Geschichten, spannenden Charaktereren und natürlich... Tachikomas! :)
Suchtfaktor = 5 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)

Alle Bilder © Production I.G
Alle DVD-Cover © Amazon




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