Des Beste aus Zwatausendsiebzen
8. Januar 2018
Vorbei mit Operation-HOHOHO, das Silvester-Stündchen hat geschlagen und das neue Jährchen ist da. Nochmal ein kurzer Blick zurück, auf meine liebsten Neuentdeckungen 2017. Wie gewohnt, unabhängig des Entstehungsjahres.
Ganze 409 Filme hab ich weggeglotzt -weiß ich dank letterboxd-, was für uns wohl guten Durchschnitt darstellt, in etwa täglich ein Film -sofern nicht grad Serien laufen- und am Weekend oder an freien Tagen etwas mehr. ;)
Hier nun meine liebsten Erstsichtungen...
10: Ich starte gleich schummelnd mit zwei Jack Gyllenhaal Filmen aus dem Jahre 2015...
Das Boxerdrama SOUTHPAW hat mich völlig unerwartet überrascht, muss sich vor Genregrößen nicht verstecken und hat in der Akustik auch noch eine treibende Kraft in jeder Ring-Ecke.
Genauso überwältigt war ich vom Trauer-Drama DEMOLITION, dessen Drehbuch den Konflikt zwischen authentischem Gefühlsausdruck und starrer Logikgewohnheit, auf innerliche Zereißprobe schickt.
9: Weiter gehts mit dem klassischen Ensemble-Stück GRAND HOTEL (1932).
Grandios besetzt - elegant umgesetzt!
Jeder Besucher seine Eigenheiten, treibt man durch Tag, insbesondere Nacht, Hotel(-zimmer) und die Charaktere seiner noblen Gäste. Bis zum Morgen wird sich einiges getan und vieles verändert haben. Darstellerisch einfach nur luxuriös.
8: Alan Parkers Musikfilm THE COMMITMENTS (1991) scharrt Musiker aus jeder Ecke Dublins zusammen und stellt aus dem Nichts, rau-stimmigen Soul auf die Beine. Der sich aber erst zusammenraufen muss! Sowas von locker aus der legern Hüfte, dass man amüsant vor sich hin groovt und herrlich um die Ohren bekommt. Einer der gemütlichsten Musikfilme überhaupt.
7: Die in den 80s spielende Campuskomödie mit 'nem Schuss Romanze hat's mir angetan. STARTER FOR 10 besitzt einen wunderbaren Cast, einen herrlichen Soundtrack und manch abgefahrene Situation, aus der man gar nicht so leicht rauskommt - schon gar nicht wenn sie im Fernsehen übertragen wird. Amüsantes Brit-Filmchen unter herrlicher Stimmung.
Anhängen möchte ich noch eine weitere Quasi-Romanze, die als Feel Good Movie jedoch vielmehr zur Liebeserklärung ans Leben selbst wird. DEN STERNEN SO NAH ist ein liebenswertes Teen-Abenteuer, im sinnensbetörenden Road-Trip mitsamt aufwertender Sci-Fi-Brise.
6: In LIFEFORCE fand ich einen der besten und untypischten Vampirfilme der Genrezunft. Dan O'Bannon schrieb nicht nur ein vielschichtiges Drehbuch, Tobe Hooper setzt damit auch noch einen bemerkenswerten Cannon-Ableger in die Welt. Der B-Charakter nicht zu leugnen, gibt es so dermaßen bemerkenswerte Story-Details, das die Unternehmung einfach nur zur wahren Freude wird.
5: Platz 5 geht an das grenzgeniale Kammerspiel THE AUTOPSY OF JANE DOE, das mit zwei tollen Darstellern eine Ausnahmesituation unter famoser Atmosphäre hochzüchtet... und somit ein Horrorhighlight der letzten Jahre darstellt. Genrefans kommen nicht drum rum, alle anderen sollten ebenfalls einen ultra-spannenden Blick wagen.
4: Im Zug meines Halloweenmarathons hab ich endlich das ikonische Original zu Invasion der Body Snatchers gesichtet und war restlos begeistert. Der Sci-Fi-Classic (1956) im s/w-Gewand tauscht Kleinstadtidylle gegen Paranoia... und vertilgt nach und nach alles Vertraute um einen. Der Aspekt des Gefühlsentzuges weckt auch noch menschliche Tiefe.
3: Obwohl James Whales beide Frankenstein-Klassiker schon 'ne Marke sind, hat mich als Stimmungsfan The Old Dark House (1932) nochmals mehr vom Hocker gehauen. Das Setting mit dem düsteren Hause, das in einer stark verregneten Nacht die einzige verbliebene Zufluchtsstätte darstellt, wird zur aktiven Übernachtung mit weiteren Gästen, Gefahren und ominösen Gastgebern. Boris Karloff dient auch noch als Butler - vor dem man sich jedoch ebenfalls fürchten sollte. Hierzu wär 'ne Blu-ray richtig fein.
2: Eine heiße Sommernacht, eine Großfamilie mit allerlei schlummernden Problemen, ein Vater der womöglich totkrank sein könnte und auch Erbschleicher versammeln sich im Anwesen Pollitt. Alle sind sie da... und die kommende Nacht wird charakterlich gleich nochmals die Temperatur hochtreiben. Die Katze auf dem heißen Blechdach (1958) ist feinstes Charakterkino unter herrlich hitziger Sommernachts-Stimmung.
1: Billy Wilders Gerichtsdrama hat sich letztendlich in die Top3 und an die Spitze gemischt. ZEUGIN DER ANKLAGE aus meinem Agatha Christie Weekend, ist verwinkeltes Gerichtskino, mit klasse Darstellern, spleenigen Charakterzügen und einem mehr als verschachteltem Plot. Fand ich richtig genial!
Sodala! Und weil ich einen so knapp am letzten Jahresübergang guckte, ging er mir fast verloren; deshalb hier noch eine Entdeckung, die ich ebenfalls unter die TOP 5 einreihen möchte...
PREDESTINATION überzeugte mit einem Sci-Fi Plot der seinesgleichen sucht. Ein Brainfuck in Sachen Zeitreise und mit ihm, eine außerordentlich spannende Geschichte. Was als stimmungsvolle Barstory beginnt, dreht bis Ende raffiniert verschachtelt an der Schraube.
Das waren meine besten Ersichtungen des Jahres 2017! Die ersten drei Plätze könnte man sogar untereinander tauschen, weil jeder für sich ein persönliches Highlight darstellte. Im Allgemeinen hab ich es nicht so mit gezielten Platzzuweisungen, mir aber dennoch Mühe gegeben die Besten der Besten zu sortieren.
Das 80s-Musical Little Shopf of Horrors war ebenso ein noch zu erwähnendes Highlight, wie der Kurzfilm The Snowman aus dem Weihnachtsprogramm. El Bar ein abgedrehtes Kammerspiel und Das letzte Wochenende ein klasse Krimi. Auf Wonder Woman und Logan möcht ich in Sachen Comicadaptionen ebenfalls nicht vergessen.
Nun wünsch ich nur noch ein tolles neues Jahr an Neuentdeckungen! Und nochmals mehr persönliche Erfolge abseits des Flimmerprogramms. :)
Viel Spaß, gute Unterhaltung und auch ansonsten nur das Beste.
Hier meine Kritiken zu genannten Jahreshighlights:
Menschen im Hotel - Grand Hotel
Die Dämonischen - Invasion der Body Snatchers
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Die Schriftzüge wurden den jeweiligen Filmpostern entnommen.
Besitze keinerlei Rechte am Bildmaterial.
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