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Nach dem ersten eisig windigen Abschnitt geht es nun weiter bei...




Die Zusatzüberschrift "Und Blutig" eignet sich zwar für vieles aus meiner Schnee- und Eisblogreihe, dennoch hab ich hier mal versucht den Großteil jener Filme in ein Eis(blog)fach zu legen, die grundsätzlich mit blutgierigen Erscheinungen aufwarten. Bei vielen anderen Filmen war sowas wie der Tod/Mord mehr Beiwerk, oder passierte eben durch die Lage, bzw. verfrorene Situation. Egal ob Thriller, Drama oder Actionfilm, legten es viele nicht darauf an draufzugehen... so aber anders bei den Horrorfilmen die in diesem kühlen Segment angesiedelt sind. Denn hier haben es die meisten Zeitgenossen, Menschen, Kreaturen oder Absonderlichkeiten eindeutig auf euer Leben abgesehen!



Also keiner läuft alleine über den Korridor, niemand sondert sich von der Gruppe ab... und so weiter und so weiter, ihr kennt die Regeln bestimmt schon auswendig, wenn nicht, dann habt ihr über die letzten 50 Jahre Slasherfilme Winterschlaf gehalten!

Aber wir werden schon alle durchbringen, der Großteil ist doch sehr Filmerfahren und weiß deshalb IMMER am besten, was in irgendwelchen bedrohlichen Situationen zu tun ist. Also los gehts, warm angezogen zu sein ist natürlich Grundvoraussetzung! Bewaffnung, Schutzkleidung und Survival-Utensilien nicht verpflichtend aber gern gesehen!! Also liebe Blogger und Blu-Buddys, los gehts ...



Gleich mal ab nach Skandinavien, die sind sowieso berühmt für ihre tollen Natureindrücke und besonders für manch triste, völlig schneebedeckte Landschaft. Beim ersten Vertreter in den wir reinsehen, gibts gleich viel Schnee... aber auch viel Blut! 
Die norwegische Splatterkomödie Dead Snow aus dem Jahre 2009 hat schonmal einiges an Gehzeit durch Wald und Schnee um zu einer netten Blockhütte zu gelangen, die umringt von Bergen und Schnee aber ein lohnendes Ambiente abgibt.



Die ~7 Darsteller wollen hier einfach nur Spaß haben, was sie bis Ende eigentlich auch haben - auch wenn es so einige nicht überleben! So kommt es zumindest abartig-erfreulich beim Zuseher an!
Nachdem ein merkwürdiger Fremder vorbei kommt erfährt man auch die Geschichte, eine alte Legende, die hier in den Bergen lauert: SS-Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg haben gegen Ende des Krieges noch geplündert und sich alles mit Wert unter den Nagel gerissen, bis sie von einem Dorflynchmob gewaltsam vertrieben wurden. Die meisten flohen in die Berge, tja, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ... als Zombies versteht sich!!

Dass einem hier ans Eingemachte geht, darf man gleich wortwörtlich nehmen, schlackern die Eingeweide doch auch mal darmzottig durch die Gegend. Der Film nimmt sich glücklicherweise keineswegs ernst, streut ein paar unübersehbare Kultfilmreminiszenzen ein und läßt die überdrehte Bande gegen Ende sogar Spaß am Zombienazi killen bekommen! Zwischendurch gibts doch auch mal Durchhänger, ausbügelnd gefolgt von recht netten und auch ekligen Ideen, die sowohl effektvoll als auch witzig reinhauen. Besonders wenn sich einer die spritzende Halsschlagader zunäht oder der Arm per Kettensäge amputiert wird - selbstverständlich ALLES SELBST durchgeführt! Der Cast ist trotz der amateurhaften Anteile aushaltbar, wodurch die Sache einfach nur Spaß macht und neben der trashig gelungenen Zombiegefahr, ein abgefahrenes Hütten-/Schneeambiente abliefert. 



Der zweite Teil Red vs.Dead schmilzt in meinen Belangen zwar vor sich hin weil die Geschichte nach dem erneuten Einstieg von den Bergen ins Tal verlegt wird, und hierbei eben mehr feuchte und satte grüne Kulissen ins Bild rückt, anstatt mit Schnee aufzuwarten. Die Gegend ist aber genauso sehenswert und gelegentlich kehrt man mal zu Schnee und Eis zurück. Die Story beherbergt reichlich Spass für jedermann - die Fortsetzung toppt den ersten Teil nämlich in allen Belangen! Eine neuer Aufhänger ist schnell gefunden um die verfrorenen Zombies wieder loszuschicken, die nicht nur Martin (dem einzigen Überlebenden aus Teil1) an den Kragen wollen, sondern gleich ganze Ortschaften auf ihrer Meuchelliste haben. Man erweitert die Szenerie um Magisches und schickt mit Zombie-Geeks aus Amerika, dämlichen Provinzbullen und sogar einer roten Armee aus dem Eis, einige Parteien mehr in die splattrige Schlacht. Einfach nur brutal blutig und mords lustig! Hat zwar fast keinen Schnee mehr, sollte aber durch mächtig Laune gewiss seine Erwähnung finden - check!


Wir bleiben gleich noch in Skandinavien. In eine etwas weniger absurde Gegend verschlägt es einen hier bei Cold Prey! Weniger absurd, weil der Killer nicht von den Toden zurückgekehrt ist - noch nicht! Aber an den Kragen will er einen genauso! Wirklich fantastisch anzusehende Kulissen liefern die norwegischen Berge, in die es einige abenteuerlustige junge Wintersportler verschlägt. Der Aufstieg auf die zu befahrenene Berge lohnt durch die gewonnene Aussicht ins alpine Gelände.



Denn unsere Protagonisten wollen unbedingt eine Strecke befahren die weit ab aller Tourismuspisten liegt! Nach einem mühsamen Aufstieg erfolgt die freiheitlichsliebende Abfahrt, jedoch gefolgt von bitterer Not als einer von ihren stürzt und dabei einen offenen Bruch erleidet. Mittig in der weißen Bergpampa und auch noch null Handyempfang!

Zum Glück (denkste!) findet sich in der Nähe ein kleiner Hotelkomplex, eine große Holzhütte direkt in den schneeumsäumten Bergen. Eine Zuflucht vor der Kälte scheint gesichert, wobei bei Kaminfeuer sogar Atmosphäre aufkommt, wäre da nicht ein Verunglückter und ein noch kommender Irrer! Die Spannung steigert sich und ein Junge, der in den 70er Jahren verloren ging, treibt hier noch sein Unwesen. Behilflich zur Dezimierung der Eindringlinge ist ihm seine Spitzhacke!! Mit der er gar nicht zimperlich umgeht...

Dieser Hüne im Schneekostüm, mit verlodderter Sturmhaube, nostalgischer Skibrille und genauso altmodischer Befellung, zieht hier bis zum Ende ein paar Leichen durch den Schnee...



Auf jeden Fall ein nordischer Slasher der für zwischendurch recht gut funktioniert, zwar nichts neu erfindet (das tut kein Slasher) aber sich durch die Gegend, das gelungene Hotelsetting und eine taffe Frau, nicht vor anderen Slashern verstecken muss.

Die taffe Frau Jannicke (Ingrid Bolso Berdal), die schon im ersten Teil mächtig Einsatz zeigte, hat auch im zweiten Teil wieder zu kämpfen. In Cold Prey 2 hat sie es nach den hefitgen Ereignissen bis ins Tal geschafft und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Vorerst will ihr ihre Geschichte keiner so recht abnehmen, die Polizei findet aber bald etliche Leichen in der genannten Gletscherspalte. All ihre toten Freunde und auch der Killer werden in Leichensäcken ins Krankenhaus verfrachtet...

Schnell kommt wieder eine düstere Atmosphäre auf... das dunkle Krankenhaus, etwas mehr Protagonisten aber erneut ein reduziertes Setting, eine nette Krankenschwester und ein Polizist, der noch mehr von der Legende um den damals verschwundenen Jungen (dem Killer) aufdeckt, liefern ein gelungenes Zweit-Szenario. Sodass der üble Typ, in Schneemontur - welche übrigens schon mit seiner Haut verwachsen ist -, wieder zum Spießrutenlauf für Jannicke wird. Eine neue Spitzhacke ist schnell gefunden, zuvor wird einstweilen eben alles andere zweckentfremdet. Trotz der gewohnten Slashereigenschaften steigt die Stimmung durch echt gute Bildmotive, bzw. beachtliche Kameraeinstellungen.

Obwohl der Großteil im düsteren Krankenhaus spielt gibt es noch genug Schnee durch manch Szenenwechsel. So wird nicht nur Beginn und Ende des Films wieder in schöner, kalter norwegischer Bergkulisse gefilmt, sondern neben der Gletscherspalte auch noch zum Hotel zurückgekehrt. Ich fand die Fortsetzung sogar noch besser als den ersten Teil. Der dritte Ausflug, ein Prequel dazu, wurde von mir noch nicht aufgetaut.



Siehe da, keiner wurde verletzt oder aufgeschlitzt aber ein paar Bloggies sind ausgerutscht und in die Gletscherspalte gefallen. Ach!! Wir werden dann mal ins Tal wandern und die norwegische Polizei verständigen - zumindest jene die noch aus der Mannschaft übrig sind - damit sie euch da rausziehen! Dann gibts für alle 'nen warmen Eintopf, etwas (Yogi-)Tee und natürlich lecker Kekse!! ;) Eine kleine Stärkung bevor wir weiter reisen, wir nehmen nämlich heute noch das Flugzeug. Es geht noch in die Antarktis! Ein Mann namens Weyland hat dort nämlich etwas unter der Eisdecke entdeckt ... auf gehts!


Als ob wir noch nicht genug Absonderlichkeiten erlebt hätten, bekommen wir es jetzt auch noch mit Ausserirdischen zu tun! Die Predalien-Saga hatte 2004 nämlich auch einen Ableger im Tiefkühlfach! Es ging in die Antarktis, in der Charles Bishop Weyland – erfreulicherweise wieder von Lance Hendriksen gespielt – die Wärmebilder einer unterirdischen Pyramide empfangen  hat. Hier weiß noch keiner, dass sie bei dieser kulturellen Entdeckung in ein intergalaktisches Jägerspiel Alien vs. Predator stolpern!

Ein Team unterschiedlichster Zeitgenossen, vom bewaffneten Söldner über Wissenschaftler bis hin zur Eistourenspezialistin wird zusammengestellt. Die Atmosphäre ist gleich mal wunderbar, genug Eis und die abgelegene Walfängerstation weckt beim kälteresistenten Zuseher sowieso pure Stimmung. Da diese Absonderung noch nicht genug ist,...


Hier ist zwar Schnee und Eis nicht mehr wirklich sichtbar, da aber alle den ganzen Film über immer noch dicke Parka anhaben, sagt wohl, dass es dort immer noch sehr kalt ist. ;) Gefahr und Stimmung bleiben aber durchgängig erhalten! Vieles lässt dann zwar teilweise zu wünschen übrig, nicht nur Darsteller hinken, auch in der Story hätte man sich bei solch einem epischen Crossover eine überlegtere (Hintergrund-)Idee gewünscht - nicht nur ein Jäger-Opferspiel. Die erste Filmhälfte ist fast schon genial, dann lässt die Sache zwar etwas nach und vereist immer mehr zum B-Movie, das Teamwork zwischen Predator und der Eiskletterlady ist aber verdammt cool und fotografiert ist der Film grossteils auch herausragend. Das Design der Kreaturen lässt sowieso keine Wünsche offen und gelegentliche Saga-Bezüge sind ebenso spitze. Wenn man die Schattenseiten also mal verdaut hat, passt er für den Eisfan sehr gut!

 
In The Colony wagt man sich aufgrund postapocalyptischer Umstände auch unter die Erde. Durch ein misslungenes Experiment mit Wettermaschinen stürzte man 2045 in die Eiszeit und der einzige Zuschlupf sind Kolonien tief in der Erde!


Als von Kolonie 5 ein Hilferuf eintrifft macht man sich (aus Konlonie7) auf den eisigen Weg um nach dem Rechten zu sehen, doch alles was man findet ist Absonderlichkeit, und blutrünstige Ausgeburten, die nicht mehr recht menschlich scheinen!

Neben Kevin Segers, der sich in Frozen ja schonmal unter frierenden Umständen via Skilift mit Wölfen anlegte, bekommt man noch Laurence Fishburne und Bill Paxton, die in dieser frostigen Endzeit einige Meinungsdiskrepanzen ausbaden. Die unterirdische Einrichtung mit ihren rostigen Spuren, einem Labor und Lagereinrichtungen kreieren erfreulich-dreckige Eindrücke, der wichtige Außenbereich stammt leider überwiegend aus dem Rechner, was eher 'uncool' ausfällt, dass Szenerio selbst erfreut sich jedoch halbswegs stimmungsreich, legt gegen Ende eher Action und blutige Überlebenskämpfe hin, über die letzliche Gefahr lässt sich womöglich noch streiten. So einiges hat man zwar verschenkt, aber das Grundsetting ist genial. Für Eisfreunde wie mich, hat er deshalb doch einen Regalplatz verdient.


Sogar unter den Found-Footage Filmen gab es einen der mit winterlichen Eindrücken und einer unbekannten Gefahr aufwarten konnte. Devils Pass nach einer wahren Begebenheit will im Dokumentar-Stil das mysteriöse Verunglücken von 9 Bergsteigern im Jahre 1959 aufgreifen und schickt dabei 5 Studenten über selbigen Dyatlov Pass ins Ungewisse! Im Erklärungsdrang vieler ungeklärter Phänomene ranken sich Geschichten um den Yeti, einer Regierungsverschwörung und einigen weiteren Geschichten, die sowohl mit fiktiven als auch mit greifbaren Ungeheuerlichkeiten aufwarten.

Am Ende hätte man manches sogar ruhig weiter hinter dem Berg halten können, aber mir hat auch die vorkommende, unerwartete Lösung sehr gut gefallen, diese zwar ein weiteres Genre eröffnet aber doch auch raffiniert ist. Was nicht gefiel, war das CGI welches dabei später zum Einsatz kam und die spannende Realistik (trotz Logikfehler) irgendwo zerstörte. Dennoch ein fesselndes und tolles Ambiente und wenn man das Ende mal verdaut hat, könnte die Sache sogar aufgrund dessen als bizarrer Nischentipp durchgehen.


Nicht ganz soviel Schnee dafür aber eine abgegrenzte Klimastation in 3000 Meter luftigen Höhen, bietet Blutgletscher! Die Kälte wird erfüllt und nochmals durch sausenden Wind unterstrichen. Die Bedrohung kommt hinzu als beim Check einer ausgefallen Klimasonde ein blutender Gletscher entdeckt wird. Was dann folgt, kennt man zwar eventuell schon aus anderen legendären Filmen wie "The Thing" oder weiteren Auswüchsen in Sachen Wirtübernahme, aber die hier verwendete Therorie eines Art DNS-Roulettes, ist doch überraschend spannend und innovativ.

Besonders manch Auswüchse sowie Verhalten in diesem auch ungehobelten Vertreter, kratzen doch auch stark am Trashgenre! Macht aber genau den gemischten atmosphärischen Charme aus, der von einem echt gelungen Score getragen zwischendurch mal heftig abbricht um fast schon abstrakt reinzuhauen und hysterisch auszuarten. Und man sich nur fragt: Wos gehtn jetz o?

Dadurch in diesem Momenten zwar manch geniale Stimmung unterbrochen wird, aber man richtig ROH in andere Gefilde geschmießen wird. Die urig-ekligen Mutationen und die blutigen Eskapaden dieser gemischten Bergtruppe, vom durchzechten, mürrischen Bergführer/Ingenieur bis über Wissenschaftler hin zum (bürokratischen) Wandersvolk, erfrischen definitiv nochmals die bedrohliche Sach- bzw. Höhenlage. Die irgendwann wohl auch droht über den Berg hinauszuwachsen! Definitv kein makelloser Vertreter seiner Zunft, aber genau das und noch mehr, macht diese abstruse Mischung in steinigen Höhen aus!! Diesen Hybrid zwischen Hüttenflair, Nebel, Steinbock, Assel und Flugviech sollte man sich gerade als Freund meiner Kriterien, sowie dem Creature-Feature Kino, nicht entgegen lassen!! Wirklich gelungenes Alpenkino für spezielle Filmfreunde!




So! Ihr dürft langsam runterkommen, nicht nur vom Berg, auch das Nervenkostüm wieder runterfahren/entspannen, den Schweiß von der Stirn wischen, die Gefahren sind gebannt.
 




Gab es letztens als Anmerkung nur kurz die tiefsten Temperaturen unserer Erde, haben ich dieses Mal die luftigsten Höhen im Augenmerk. In Europa wäre das Limit zum Himmel 4810 Meter, an der Grenze Frankreich/Italien am Mont Blanc, und weltlich gesehen ist natürlich der Mount Everest im Himalaya Gebirgszug, mit 8848 Meter, der höchste zu erreichende Gipfel auf unserem Planeten!

Nun, den sinkenden Luftdruck mal außen vor gelassen, nahm ich für ein erneutes subjektives Filmranking meinerseits die 4000 Meter Höhenunterschiede als Meßlatte auf meinem Höhenbar-o-meter, für einen Stellenwert von 4,5 bis 10 möglichen Punkten - aufgrund meines Faibles finde ich auch keinen wirklich schlechter als Durchschnitt. Kleinigkeiten haben sich seit letztem Mal doch verändert, aber grundlegend thront nach wie vor der selbe Titel am Zenit.






Das war es mit dem Jubiläumsstreifzug/Blogausflug, und ich hoffe ihr habt euch keine fiesen Frostbeulen, Infektionen oder anderweitige Verletzungen geholt. Immerhin hatten wir es mit echt fiesen Gestalten zu tun - nicht nur die zapfige Kälte wollte uns ans Eingemachte. Dennoch guck ich weiter und hab mittlerweile schon wieder unzählige weitere Titel gefunden - kaum zu glauben sogar schon wieder kanpp 10 - dabei sind vereinzelt sogar noch Tipps von Euch dabei, manche von Euch hab ich aber schon abgearbeitet, weitere werd ich mir noch im Gefrierfach aufheben... wenn es vielleicht wieder mal heißt... Schnee, Abgeschiedenheit und etwas (unbekannt) Gruseliges...



 



Die 4 Eiswanderungen zum Nachschlagen...

Die erste Nacht... unter Null!

Eisig, windig... und blutig!


Jeweilige Filmzitate wurden unter "..." vermerkt.
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anSICHTEN

9. April 2016
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens


Hallo Freunde der cineastischen Zunft! Hier gibts wieder mal meine subjektiven anSICHTEN. Die Auswahl ist wieder mal (halbwegs) breit gefächert und bei einer Marvel-Sichtung darunter, hab ich sogar mal versucht eine Kritik THEMENSPEZIFISCH IN EINEM SATZ abzuhandeln! ;)

Viel Spaß beim Lesen und eventuellen Sichten. Eure Meinungen sind wie immer gern gelesen...








Exodus
Götter und Könige USA 2014

Ridley Scott, der sich ja liebend gern mal um solch historische Epen annimmt (1492, Gladiator, Königreich der Himmel, Robin Hood), erzählt uns nun auch noch effektvoll die Moses-Geschichte, mit der Befreiung des hebräischen Volkes aus seiner Sklavenschaft! 

Wie man den Weiten des Netzes vernehmen konnte war die Ursprungfassung des Films über 4 Stunden lang... und das merkt man den gestutzen 143 Minuten (reine Spielzeit) leider auch richtig an! Christian Bale (als Moses), der hier als Figur vom königlichen Feldherrn zum ausgestoßenen Hebräer eine 180° Charakterwende hinlegen muss, agiert zwar makellos aber die Erzählhiebe lassen seine Glaubwürdigkeit genauso anzweifeln wie die der Geschichte, die somit leider an Intensität verliert. So wirken manch Zeitsprünge - nur einer wird sichtlich vermerkt - so unvorteilhaft, dass die schlüssige Nachvollziehbarkeit leidet; in der Kinofassung wirkt es (z.B.) als würde Moses schon einen Tag nach Bekannschaft eine Frau ehelichen, auch bei den Plagen bedarf es keinerlei orakelhafter Hintergründe, usw.... alles wirkt lückenhaft und unausgereift.

Ridley Scott bleibt in seinem mythologischen Interesse auch immer bodenständig und somit auch Exodus in einer realistischen Note verhaftet... er sogar den 7 Plagen fast komplett eine Verkettung natürlicher Ereignisse anhaftet. Irgendwie erfreulich für Realisten, auf der anderen Seite aber auch keinerlei Wagnis etwas "darüber hinaus" zu riskieren! Ja sogar bei der berühmten Wasserteilung wird aus einem Wunder sowas wie ein "erklärbarer" Gnadenakt Gottes gemacht; dessen Darstellung als entzürntes kleines Kind könnte wohl das einzige Wagnis darstellen - wobei... nein, auch das nicht. 
In der Hinsicht konnte man Arronofskys NOAH eindeutig mehr Mut in Sachen Eigeninterpretation einer archaischen Geschichte zusprechen - der mir dadurch jetzt sogar noch etwas besser gefällt. 

Joel Edgerton (Warrior) ist natürlich kein Yul Brynner (Die zehn Gebote), macht seine Sache als Ramses auch gut, verkommt als Figur jedoch zum skrupellosen Krösus, einem herrschenden Clown! Dafür hat man Aaron Paul (Breaking Bad) so noch nicht gesehen.
 Die Effekte sind natürlich erhaben, noch besser die opulente Ausstattung. Am Ende gibts noch eine Teerunde mit Gott, während Moses die Gebote meiselt.

Der Film ist gewiss nicht schlecht, dafür war er zu teuer und wurde von einem zu guten Regisseur umgesetzt, leidet aber eindeutig an den Schnitten seiner Erzählstruktur. Die aktuelle Fassung ist viel zu unausgewogen und mehr ein historisches Wirrnis, als ein in sich ruhendes Epos. Ich weiß nicht ob eine Langfassung zu langweilig gewesen wäre, aber ich will sie... sonst wirds mit uns beiden auf lange Sicht gewiss nichts! Die Veröffentlichung eines Extended Cut wurde jedoch bisher verneint! :/




Ant-Man

USA 2015
 
Die größte Quasselstrippe im neuen Marvel-Auswuchs ist gewiss der Freund des neu aufkommenden Helden Scott Lang (Paul Rudd), Michael Pena, der hier plappert was das Zeug hält und darin vom Hundersten ins Tausende kommt - so wie ich das nun auch als Kritik geplant hab – enthält in seinen Quasseleien dafür aber auch das Cameo von Stan Lee und bringt storytechnisch sogar erst Scott Lang (Paul Rudd) auf die Spur von Hank Pym (Michael Douglas) – dem originalen UR - Ant Man aus den Comics – der hier als Scotts Mentor dienen soll und es als Dieb – sowas wie ein IT-Robin Hood - nach einem abgesessenen Gefängnisaufenthalt sowieso schwer hat Fuss zu fassen, um sein höchstes Ziel zu erreichen, seine kleine süsse Tochter (Abby Ryder Fortson) wieder mehr zu sehen, dessen Kontakt ihm von seiner Ex-Frau (Judy Greer) und dessen neuen Freund verwehrt wird, doch zuvor muss er einige Abenteuer als geschrumpftes Männchen überstehen und man kann gleich sagen, die Effekte dieses Makrokosmos setzten tatsächlich neue Maßstäbe, wobei man natürlich gleich an CGI denkt, dies alleine aber nicht so gut aussehen kann und erst im Making-Of erfährt, dass mit hochauflösenden Makrokameras unzählige Detailaufnahmen gemacht wurden um soviel Realität wie möglich einzubringen… und das hat sich visuell vollends gelohnt, kritisieren könnte man jedoch wieder mal den Storyverlauf der eben eher das Übliche bereithält und darin auf Klischees setzt um diese fürs Finale eben als lohnendes Gegenteil zu präsentieren, dabei gerade die Familienstory recht vorhersehbar ist und nur die Figuren selbst im Dunklen tappen lässt, wenig den Zuseher, aber das macht nichts weil dafür die zweite Hälfte des Films an Tempo und Ideen – wie als Bsp. wieder Scotts alte Freunde an Bord der final auszuführenden Heist-Mission zu holen – so dermaßen nachziehen, dass alles verziehen wird, auch der stereotype Antagonist Darren Cross/Yellowjacket (Corey Stoll) der wohlgemerkt in den sehenswerten Deleted Scenes eine noch bessere Einleitung bereit gehalten hätte, dafür punket der Film aber recht gut im Humor, was speziell an den Groß-/Kleinwechseln liegt, die zwar durch Einschulung von Hanks Tochter Hope (Evageline Lilly) erstmal amüsant erlernt werden müssen – gar nicht so easy durch ein Schlüsselloch zu springen - dafür dann aber reichlich Szenenhighlights liefern, gerade wenn Panzer die vorerst Klein waren plötzlich imposant groß aus Häusern fallen, oder noch viel besser, Thomas die Lokomotive VERGRÖSSERT auf einem Polizeiwagen landet/liegt während eine Riesenameise vorbei läuft, was mitsamt der richtig genialen Finalschlacht durch ein Kinderzimmer voller Spielzeug im Minimodus(!!), Momente erschafft, bei denen allein schon die Gesichter der Beteiligten zum Niederknien sind, ziemlich genauso gut, wenn auch simple, wurden die Erklärungen getroffen warum man nicht die Avengers holt, aber anderweitig trotzdem Verbindungen zum MCU kreiert, indem man Falcon (Anthony Mackie) amüsant einbindet, auch Howard Stark sowie die Hydra ihre Erwähnung finden, in der Mid-Credit-Scene die kommende WASP angedeutet wird, sowie in der After-Credit-Scene sogar die Einläutung des dritten Cap-Abenteuers startet, was man Summa-Summarum dann trotz (m)einer anfänglichen Skepsis das Paul Rudd womöglich nicht so passen könnte – seine neue Synchrostimme aber viel besser zu einem aufkommenden Helden passt – völlig ausgeräumt wurden und man nach kleinen Startschwierigkeiten letzlich doch auf eine richtig gelungene Geburtsstunde eines neuen Helden zurückblickt, die gerade durch Lockerheit, Humor und (Makro-)Effekte punktet!

 

Cuban Fury
Echte Männer tanzen GB 2014

Bruce Garrett (Nick Frost) räumte als Kind (Ben Radcliffe) einen Salsa-Pokal nach dem anderen ab. Kurz vor der finalen Meisterschaft schikanierten ihn jedoch einige Gleichaltrige, und seit diesen Pailletten-Schlucken, ist Schluss mit herumhopsen! In der Erinnerung hängt ihm das sogar noch 25 Jahre später nach. Doch mit seiner neuen Chefin Julia (Rashida Jones) entfacht das alte Feuer wieder, denn die schwingt das Salsa-Bein und er möchte sie mächtig beeindrucken!
 
Nick Frost (Cornetto Trilogie, Radio Rock Revolution) mal das Tanzbein schwingen zu sehen, kommt gleich mal unerwartet, aber nach unzähligen Tanzstunden die er vor dem Film ableisten musste – die Grundidee stammt sogar übrigens von ihm, wahrscheinlich wollte er nur mal gratis Unterricht – macht er sich ganz gut auf dem Parkett. Im Film muss er ebenso auf ein Finale hintrainieren, da 25 Jahre abseits des Tanzbodens seine Spuren hinterlassen haben.
 
Damit er nicht immer in kurzer Hose und hohen Socken aufläuft, verpasst ihm der homosexuelle Perser aus dem neuen Azubi-Kurs, gleich mal ne Brustrasur und einen gebräunten Teint, der Tanzstil lernt sich dann einfach mit einer Menge CURAZON (Herz)! So behauptet das zumindest sein alter griesgrämiger Lehrer, gespielt von Ian McShane. Zwischenzeitlich nervt ihn sein Arbeitskollege Drew (Chris O`Dowd – The IT-Crowd) mächtig mit verbalen Tiefschlägen und macht sich dabei auch noch an Julia ran. So darf zwischen den beiden auch ein Dancebattle im Parkhaus entbrennen, bei dem zufällig Simon Pegg (in einem Mini-Cameo) vorbeiGUCKT, und Frost nur ansieht als würde er fagen: MANN! WAAAAASS MAACHST DU DA!?!?!?!?
 
Also reichlich Salsa-, Merengue- und Latinofever, genügend Humor (hierbei leider zuviele plumpe Sprüche), sonderbare Freunde genauso wie hilfreiche Bekanntschaften, eine süsse Rashida Jones (Trauzeuge gesucht) und einen mit Strasssteinen besetzten Nick Frost! Der ein Kindheitstrauma überwinden muss um zum alten Schneid zurückzufinden. So hat diese britische Tanzkomödie, mit etwas Pausengolf und rhythmischer, farbenknalliger Discohitze, doch lockeres Potential - jedoch nur für Frost- und Tanzfilmliebhaber einen Blick wert. Bei vereinzelten Interessen doch zu (un)gewöhnlich, viel zu durchschnittlich! Einzige Highlights sind nämlich die erwarteten emotionalen Ziele; obwohl ein paar verbale Filmreminiszenzen und Frosts massiges Talent schon Respekt verdienen.
 
 


Big Game
Die Jagd beginnt FIN, GB, D 2014

Die Air Force One wird in einem terroristischen Akt von einer Bodenluftrakete abgeschossen und stürzt in finnische Wälder. Der Präsident wurde zuvor in einer Rettungskapsel ausgeklinkt und vom 13 jährigen Oskari (Onni Tommila) entdeckt, der wiederum im Wald ausgesetzt wurde um die stammesrituelle Jagdprüfung abzulegen. In der Großwildjagd stehen fortan (auf beiden Seiten) keine Bären oder Hirsche mehr auf der Trophäenliste, sondern der Präsident der Vereinigten Staaten!
 
Samuel L. Jackson hat in seiner Filmgeschichte nun wohl auch endlich alle Rollen durch... und gibt hier einen Mimösen-Präsident der es nicht mal wagt sich selbst aus einem Meter Höhe zu retten!! Sich JEDOCH SCHON ein kleinwenig mit Terroristen prügelt!
Zum Glück traf er in dieser bürokratenfeindlichen Umgebung den kleinen Trinkpackerl-schlürfenden Oskaaariii, gespielt von Onni Tommila, der in dieser Gegend sowohl gegen den Weihnachtsmann (Rare Exports) als auch gegen Terroristen anstinken kann! Kleinrambo kann zwar seinen Bogen noch nicht mal richtig spannen und telefoniert auch noch mit Pappbechern, hat aber Mut wie kein anderer und kennt sich in der weit abliegenden Natur auch gut aus. 
 
Gleich mal witzig, dass der (scheinbar) mächtigste Mann der Welt die Rettung seines Lebens, den Zielen eines kleinen Jungen unterstellen muss. Ich kam kaum mehr aus dem Lachen, als der Präsident IM ANHÄNGER eines Quads, wie ET eingehüllt in eine billige alte Decke, durch die sternenklare Nacht kutschiert wird. Effekttechnisch kann sich die Sache sehen lassen, auch wenn die finale Explosion aussieht aus als wäre atomare Energie im Spiel; diese over-the-top-Szene musste ich gleich 3 abspielen weil sie sooo phänomenal aussieht dass Lachen und Staunen ineinander verschmelzen. Ernst nimmt man die Sache eigentlich schon seit dem Trailer nicht, weshalb BIG GAME auch bestens funktioniert! 
 
Der Widersacher (Ray Stevenson) bräuchte übrigens in seinem persönlichen Problem einen Elektromagneten in der Brust, am Besten mit Palladiumkern. ;) Die Darsteller des US-Gremiums wurden mit Voctor Garber, Ted Levine, Jim Broadbent und Felicity Huffmann eigentlich auch bekannt und gut besetzt, das definitive Highlight des Films sind aber Gelände und Umgebung!! In Bayern sowie finnischen Wäldern gedrehte Locations sind eine wahre Naturpracht und eignen sich perfekt für die amüsante Abenteuertour querbeet durch Wälder, Gewässer, über Stock/Stein sowie Berg und Tal; einfach nur toll anzusehen!
 
Fazit: Der perfekte Survivalfilm für altbackene B-Movie-Fans, mit leicht infantilen und pathetischen Einschlag… ich war bestens bedient! ;) Was’n abenteuerlicher Outback-Action-Spaß! 

 


Fahrstuhl des Grauens

NL 1983
 
Regisseur Dick Mass (Verfluchtes Amsterdam, Flodders) legte mit "Fahrstuhl des Grauens" sein Regiedebüt und setzte sich sogar 2001 beim Remake erneut selbst hinter die Kamera.
 
Der Low-Budget Horrorthriller setzt auf einige Farbfilter, etwas Synthiescore, der teilweise so plakativ reinhaut wie die knallroten Türen des Fahrstuhls. Dessen 3 Kabinen in einem Hochhaus immer wieder für absonderliche Aufreger sorgen. Bei der Fahrt nach unten kann man beim Fummeln an der Begleitung schon mal im Lift stecken bleiben - und beinahe ersticken! Die Vorfälle häufen sich mehr und mehr, während ein Wartungstechniker (Huub Stapel) sich mit einer Journalistin auf die Suche nach der ominösen Ursache macht. Um einen mit einer Mischung aus Verschwörungen, Elektroschaltkreisen hier und Mikroprozessoren da, auch mit künstlicher Intelligenz überraschen mag.
 
Obwohl der Bodycount an einer Hand abzählbar ist, fallen die natürlichen Effekte gar nicht so übel aus, es erstaunt sogar dass man bei einer Enthauptung nicht wegblendet. Was gelegentlich wirklich gut ausfällt ist die Kameraarbeit, die immer wieder mal tolle Motive einfängt, egal ob jemand am Drahtseil aufgehängt im Liftschacht baumelt, man die 3 roten Türen auffällig in Szene setzt oder den Wartungstechniker zerschunden am Lebensfaden zappeln lässt... deshalb gefällt mir auch das Cover so gut, das 3 Motive demonstrativ vereint (Mädchen, Tür, Hand des Technikers). 
 
Im Schauspiel reißt man keineswegs was, Huub Stapel, der irgendwie einen jungen Pacino ähnelt, steigert sich aber solide rein und vergisst auch nicht sich regelmäßig ne Zigarette zu rollen. Trotz recht trister und kühler Stimmung – und zeitschindenden Eheproblemen – fährt man gegen Ende eine kleine Zerreißprobe auf und vermag, obwohl im Gesamten nicht viel passiert, dennoch irgendwie eine stimmungsvolle Spannung aufrecht zu erhalten. Kann nicht viel, hat aber doch was… zumindest in Nuancen, für Vielseher!
 
Das Remake "DOWN" verlegte selbige Story etwas effektvoller nach New York und lässt James Marshall, Naomi Watts sowie Michalel Ironside rauf und runter fahren. Empfehlen könnte ich hier auch noch "Devil – Fahrstuhl zur Hölle" (2010) der mit einem kleinen aber feinen Kammerspiel "begeistert"! 





zuvor gesehen:

Teenage Wasteland:
Die BMX-Bande / Metropolis 2000 / Turbo Kid


Ex Machina / Final Girls / Stadt im Meer / Two Night Stand /Tin Cup


zuletzt aus meiner Tastenfeder:

Schneefilme/Winterkino  #3 / #4



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Katastrophales Kino

19. April 2016
Erdbeeben / Dantes Peak / San Andreas / The Tower


Ok, die Überschrift war mehr plakativ gemeint, es geht heut nämlich ums Katastrophenkino! Wobei in der Thematik meiner Meinung nach stets die 70er und die 90er etwas hervorstachen. Da gab es stets Wellen die das jeweilige Jahrzehnt gern mit Katastrophen überschwemmten…

Vereinzelte daraus hab ich gesichtet, mich aber auch ein paar neuen Vertreter dieser Zunft gewidmet. Die Titel stellen keine AUSGEWÄHLTE Selektion dar, sondern meine letzten Genre-Sichtungen...




 
 
 
Airport (1970) – Flugzeugdrama mit noch 3 Fortsetzungen in den 70ern
Die Höllenfahrt der Poseidon (1972) – Schiff kentert durch Monsterwelle und bleibt kielauf liegen - 2006 gabs ein Remake davon
Flammendes Inferno (1974) – Hochhausbrand mit gut besetzten Ensemble
...
 
Erdbeben

USA 1974
 
L.A. hat mit einigen kleinen Erdbeben zu kämpfen, während einige Personen sich immer mehr mit privaten Proplemen rumschlagen, braut sich eine noch viel größere Katastrophe zusammen. Ein Mitarbeiter eines seismologischen Teams meint ein großes Beben der Richterskala 7-8 vorberechnet zu haben. Ein Fiasko bahnt sich an...

Der Film nimmt sich vorerst reichlich Zeit die Protagonisten einzuführen: Da wären mal Charlton Heston und Ava Gardner als gescheitertes Ehepaar, er hat sogar mit einer jüngeren Dame ein Verhältnis am Anbahnen; ein Polizist (George Kennedy) der an diesem Tag aus dem Dienst entlassen wurde und sich gleich in der nächsten Bar seinem Frust hingibt, wo übrigens Walther Matthau sturzbetrunken für etwas Auflockerung sorgt und auch gleich noch ein Motorradstuntfahrer eingeführt wird (Richard Roundtree, der Shaft Darsteller); das Team eines Staudamms, sowie ein Verkäufer der bald zur militärischen Unterstützung (Miliz) eingezogen wird finden auch noch ihre Vorstellung...

... bis es dann nach 50 Minuten soweit ist, dass der Film minutenlang die besten Effekte der damaligen Tricktechnik vom Band rattert und die Stadt ins Chaos stürzt!

Nun geht es an die Rettungsversuche und das Eindämmen weiterer Gefahren, wie das brechen eines Staudammes! Der Held an vorderster Front - Mr. Heston - bahnt sich den Weg durch das verwüstete L.A. auf der Suche nach seiner Liason, dabei aber immer wieder anderen zur Hilfe sein muss! Den größten Sympathieträger gibt hier jedoch eindeutig George Kennedy in seiner Rolle als Polizist.

Die Geschichte wird recht angenehm erzählt und bringt eindeutig 70er Flair mit was sehr zur gesamten Stimmung des Films beiträgt. Obwohl man sich ausgiebig Zeit für die Figuren nimmt - ohne sie nun tief zu beleuchten - wird es nicht zu langatmig weil man durch kleine Zwischenbeben immer wieder mal für Spannung sorgt, die die Rettungsaktionen sowieso haben! Die (analoge) Tricktechnik die im Mittelteil wirklich lange und imposant zur Schau getragen wird überzeugt, und bietet aus heutiger Sicht wohl sogar Filmgeschichte. Beim Betrachten des 70er Jahre Katastrophenkinos sollte dieser also nicht übersehen werden - zumindest einmal gesehen werden.

 
 
 
Twister (1996) – Wirbelstürme
Daylight (1996) - Tunneleinsturz mit Stallone
Volcano (1997) – Ein Lavastrom bahnt sich (unterirdisch) durch L.A.
Deep Impact (1998) – Komet rast auf die Erde zu
Hard Rain (1998) – Überflutung, plus Ganoven
...  

Dantes Peak

USA 1997
 
Das besonders an diesem 90er Jahre Vertreter ist die vorerst heimliche Herangehensweise durch das schöne idyllische Örtchen, bevor einen in der zweiten Hälfte der Berg (Vulkan) bröckchenweise um die Ohren fliegt! 
  
Dantes Peak, indem wirklich noch wunderbares Provinzfeeling herrscht lädt voerst tatsächlich zum Laben ein. Wunderbare Naturaufnahmen, eine wunderbare Blockhütte am Berg, direkt am See und über die Wälder hinweg ein Ausblick ins Tal sondergleichen! 
Ein Vulkanologe (Perce Brosnan) schaut nach 
einem kleinen Hinweis mal vorbei um alles abzuchecken und eine mögliche Bedrohung auszuschließen, die Sache spitzt sich aber immer weiter zu bis der Berg tatsächlich zu husten beginnt und sein volles Programm abfährt! 
Die Effekte sind für 1997 wirklich erstklassig und liefern auch heute noch ein brachiales Feuerwerk, sodass die pyroklastische Wolke zum Eyelight wird. Natürlich bemerkt man hin und wieder die Modellbauten, aber selbst die liefern wunderbar detailverliebte Arbeiten. Auch wenn sich Brosnan bei der Überfahrt über einen Säuresee nur einen Arm abpaddelt - und damit eigentlich im Kreis fahren würde - oder robuster Reifengummi auch flüssiges Magma übersteht, drückt man gern mal eine Auge zu, immerhin sind es Ausnahmen.
 
Linda Hamilton steht mir zwar nicht zu Gesicht, liefert aber wie gewöhnlich 'ne solide Leistung ab. Neben ihrer Tätigkeit als Kaffeeköchin/Bürgermeisterin des beschaulichen Örtchen am Fusse des brodelnden Berges, schafft sie es sogar noch Pierce Brosnan anzuhimmeln, der in seiner Rolle als aufgebrachter Vulkanologe richtig aufgeht. 
 
Ein obligates, und von mir gern gesehenes Element dieser Vertreter sind immer die Wissenschaftler! Die trotz vieler (fachmännischer) Warnungen meist ignoriert werden, bis dann alle blöd aus der Wäsche gucken weil die Natur nun doch zum großen Schlag ausholt. Ist es hier Pierce Brosnan, so übernimmt in SAN ANDREAS Paul Giamatti einen ähnlichen Part als Seismologe und wertet den Film damit sogar auf...

... in diesem Sinne also noch zu aktuellen Vertretern...

 


San Andreas

USA 2015
 
An vorderster Front steht hier Dwayne – Fels in der Brandung - Johnson als Rettungflieger, der in so einer Katastrophe gar nicht mehr weis wo er als erstes beginnen soll, dann doch lieber in Privateinsätzen seine Ex-Frau (Carla Gugino) und die Tochter (Alexandra Daddario) retten! Während der Katastrophe findet sich auch gleich noch Zeit etliche Familienprobleme zu lösen… 
 
In San Andreas nimmt man den Andreasgraben in Kalifornien – die Verwerfungslinie zweier tektonischer Platten – als Anlass um so einige Katastrophen vom Stapel zu lassen. Die kontinentale Linie verrutscht seit Urzeiten wieder mal und zieht nicht nur ne dicke Furche durchs ganze Land, sondern lässt mitschwingend enorme Erdbeben, einen Tsunami und natürlich jede Menge Schutt und Asche (Wolkenkratzer) übers Land hereinbrechen.
 
Immerhin haben wir 2015, da muss das Katastrophenkino schon einiges oben drauflegen um die Leute noch zum Staunen zu bringen; und in dieser over-the-top Manier muss mit einer Riesenwelle auch gleich ein riesiger Frachtcontainer mitschwimmen, der am Höhepunkt der Welle die flüchtenden Motorboote 'weich-dem-herunterfallenden-Container-aus' spielen lässt! Ja so einen obksuren Spass hab ich schon lang nicht mehr gesehen!
 
Nachdem man nun markante Eckpunkte wie den Hoover-Damm oder die Golden-Gate-Bridge zerstört hat und die Stadt reichlich unter Wasser gesetzt hat, findet man sich wiedervereint in einem provisorisch errichteten Camp, indem man unbedingt noch die US-Flagge hieven musste und Carla Gugino - warum auch immer - ein schielendes (animiertes) Gesicht verpasste! Das war final gesehen nochmals richtig daneben, ansonsten als Katastrophenvertreter aber ganz unterhaltsam, bzw. berießelungsspektakulär.


Wobei mir Dantes Peak persönlich doch besser gefiel - hab die nämlich als Double-Feature angelegt. Allein das gesamte 90er-Feeling und die ländliche Idylle (Ruhe vorm Sturm) haben es mir angetan. Weshalb ich auch meine alte VHS gegen die blaue Scheibe tauschte. Da kann ein modernes, überzogenes Effektspektakel einfach nicht mithalten. 
Nun hab ich irgendwie noch Lust auf VOLCANO, den es im Vergleich zu den anderen leider nicht auf Blu-Ray gibt. Tommy Lee Jones, Anne Heche und etwas (urbane) Lava wären bestimmt wieder mal einen Blick wert. Jetzt hab ich aber erstmal noch einen halbaktuellen Vertreter aus dem Osten für euch... 
 


 
The Tower
Ta-weo - Tödliches Inferno
KOR 2012
 
Regisseur Ji-hoon Kim (Sector 7) wandert mit "The Tower" auf den Spuren von "Flammendes Inferno" und bietet reichlich Katastrophenthrill in einem gigantischen Hochhauskomplex. 

Die beiden Sky Tower sind einer reichen Gesellschaft vorbehalten und beherbergen 1700 luxuröse Wohneinheiten. Hier findet man vom versnobten Mieter bis zum Lottogewinner auch noch reichlich bodenständiges Personal, vom Sicherheitsdienst bis zur Putzfrau, dem Küchenpersonal und vielen Organisationshelfern ist alles vertreten. Es ist der 24. Dez, der heilige Abend, und es laufen rege Vorbereitungen für eine große Weihnachtsparty. 

Ja da kommen gleich Erinnerungen an's Nakatomi Plaza (Stirb Langsam) und hat man im Weihnachtsprogramm gern etwas Abwechlsung, passt auch dieser Vertreter gut rein. Zumindest werden ein bis zwei Weihnachtssong angestimmt und für die noble Gesellschaft wartet man nicht nur mit einer riesigen Show auf, man lässt über dem Tower sogar künstlichen Schnee fallen! Wobei man bei der kommenden Explosivität Weihnachten aber schnell wieder vergisst ... denn beim Kunstschnee beginnt auch schon das eigentliche Problem, da einer der Helikopter ins Trudeln gerät, sich beim Absturz in den Wolkenkratzer bohrt und ein Feuerfiasko auslöst!

Eine durch Baumängel defekte Löschanlage lässt die obersten 40 Stöcke dieses 108 etagenhohen Hochhauses auch noch leer ausgehen, wodurch nur noch mehr der Hut brennt! Zuvor findet sich aber noch gut Zeit die Figuren und ihre Schicksale vorzustellen, vom verliebten Sicherheitsmann des Towers (mit Kleinkind das auf Besuch kommt) bis zum Feuerwehrrookie der heute seinen ersten Dienst absolviert gibts reichlich emotionales Potential zum Entfalten, auch noch moralische Diskrepanzen - die Reichen sollen zuerst gerettet werden - und etwas slaptstickartigen Humor.
Die Figuren/Darsteller werden zwar auch mal zu übereifrig, aber die Asiaten sind da meist voll bei der Sache und vergessen auch keineswegs Helden zu glorifizieren, was nur peinlich wird wenn bei äußerst knapper Zeit - der Timer für Sprengungen tickt - noch ausgiebig Reden gehalten werden. Also auch nicht anders als all die geschwisterlichen Vertreter, insgesamt aber im Positiven gut vorne dabei!  

Die Sets zum Ruinieren sehen nämlich fantastisch aus, alles weitere wird gekonnt durch CGI erweitert und fesselnd ist die Angelegenheit ALLEMAL - und wie! Panik, Chaos, blockierte Fluchtwege und Evakuierungschwierigkeiten sorgen für reichlich Spannung, und obwohl der Brandherd in der ersten Filmhälfte sogar eingedämmt werden kann, lässt die Dramaturgie durch unzählige weitere Ideen nicht nach! 

Hohes Budget, überall etwas Phatos, egal ob bei den Figuren oder bei der Inszenierung, aber völlig passend gepaart mit fulminanter Katastrophenaction bei der die Spannungsschraube stets auf Zug bleibt - für Genrefreunde also uneingeschränkt zu empfehlen!





zuvor gesehen:
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens



weiterführende Blogs:

Storm Hunters by Charlys Tante

The Day after Tomorrow by Jason-X (die etwas andere Kritik)
The Day after Tomorrow by tantron

2012 by tantron

Armageddon by tantron



Datenbank-Reviews:
The Core by Jason-X
Hard Rain by (maw)



Unter meinen Sichtungen:
Storm Hunters
Daylight
The Day after Tomorrow
Volcano (demnächst in meiner anSICHTEN-Videothek - schon getippselt ;))

 
 
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