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21 & Over / Lone Ranger / Gentlemen Broncos / Das Böse unter der Sonne


Dieses mal gibt es ein bisschen Jugendkino, egal ob neu oder einfach nur skurril. Dann noch einen Klassiker aus meinem Geburtsjahr und ein zu lang geratenes Review von einem Film, der sich trotz seiner offensichtlichen Aufmachung nicht so richtig einordnen will - oder doch? Ne, oder doch?
Wie stets folgen meine subjektiven anSICHTEN zu den Streifen die ich zuletzt gesehen habe ... Viel Spass den Lesern!







21 & Over
USA2013
Jeff Chang hat am folgenden Tag Geburtstag, und seine zwei längsten Freunde Miller und Casey kommen auf Besuch um sich mit ihm die Nacht um die Ohren zu Hauen. Kleines Problem, Jeff Chang hat am nächsten Tag ein ganz wichtiges Bewerbungsgespräch, das ihm sein strenger Vater vermittelt hat. Millar schafft es dennoch Jeff Chang zu überreden zumindest auf ein Bier zu Gehen …

Is klar was nun kommt – völliger Absturz!! Hier kommt dann eben eine mehr oder weniger amüsante und aneinander gereihte Aktion nach der anderen.
Wobei sich die Typen in ihrem Suff auch so einige Feinde machen, da wären Jeff Changs Vater, einige wütende Verbindungsmädls, steroide Typen und die Polizei darf natürlich auch nicht fehlen. Auf ihrer Heimreise oder Flucht – je nachdem – agieren sie auch oftmals knapp am überzogenen Todesmut.

In Summe ist der Humor doch viel zu sehr unter der Gürtellinie angesiedelt, was das Ganze dann sehr plump macht und manchen Spaß sogar verdirbt. Nebst billig, verbalen Entgleisungen gibt’s dann auch noch, "in die Runde pissen oder kotzen" – und das in Zeitlupe! – was dann doch auch unnötig eklig ausfällt.
Mehr "normale" Gags hätten dem Film echt gut getan. Mir gefiel die Power-Tower Aktion und die Auto-/Caddyfahrten waren auch immer witzig, da hier Jeff Changs bewusstloser Körper, dem grad noch vorhandenen Platz angepasst wird.
Letztlich fand ich noch toll, dass der Film nicht nur in dieser "epochalen" Nacht spielt sondern auch danach noch ne Weile läuft. Auch wenn die obligate Love-Story dazu einfach blöd ausstaffiert wurde.
Miles Teller (The Spectacular Now) und Skylar Astin (Pitch Perfect) geben ein glaubwürdig aber unterschiedliches Kumpelgespann ab und Justin Chon braucht sich eigentlich zu 80% des Films nur tot stellen, das macht er sehr gut!

Auch wenn die Story – Jeff Chang rechtzeitig nach Hause zu bringen – nur ein primitiver Vorwand ist, hätte dies wie schon in anderen ähnlichen Vertretern gereicht. Hier kommt es immer nur darauf an, was man aus dieser Nacht oder eben dieser Notlage macht…
Ein Neo-Teen Vertreter denn man sich mal ansehen kann, aber nichts für die Sammlung, zumindest nicht für meine – schade, hätte doch mehr sein können!!



Lone Ranger

USA2013
John Reid ist neben seinem Bruder Dan, der einen astreinen Gesetzeshüter vertritt, eher ein Rechtsgelehrter der seine Kämpfe ohne Waffen austrägt. Bei der Rückkehr in seine Heimatstadt stößt er damit doch schnell an seine Grenzen und als er mit einer ganzen Bande Marshalls in einen Hinterhalt gerät, endet das schlimm. Gerade mal überlebt, steht plötzlich der Indianer Tonto mehr oder weniger freiwillig an seiner Seite und die beiden begeben sich auf einen "gutbürgerlichen" Rachefeldzug ...

Die Geschichte ist stellenweise ganz gut eingefädelt, jedoch trotz der langen Laufzeit doch ungenau herausgearbeitet. Man kann der Sache folgen, aber einige detailiertere Dialoge wären sehr wünschenswert gewesen. Die Übertriebenheit in Sachen actionlastiger Grenzüberschreitung vermiesen einen schon so manches, wobei der Film zwischendurch dann auch wieder gemütliche Westernpassagen hat in denen mehr geritten oder sich um anderweitige Handlungsstränge gekümmert wird.

Depp nimmt sich dezent zurück und bringt dadurch vielen trockenen Humor ein - "Pferd tot". Was mal angenehm ausfiel da mich die überdrehte Art aus Burton- und Piraten Filmen schon echt nervt und das letzte was ich sehen wollte, ist ein Sparrow als Indianer im Wilden Westen.
Armie Hammer, der Darsteller von John Reid dem Lone Ranger, hat zwar noch sehr wenig Filmerfahrung, macht aber seine Sache ganz gut. Ich weiß jetzt nicht ob es Unsicherheit war oder diese nur gespielt ist, aber sie passt definitiv zu seiner Figur. Ausserdem finde ich ein frisches, unverbrauchtes und vom Zuseher nicht schon zuordbares Gesicht ganz super. Genau wie der Lone Ranger muss er erst in seine Rolle wachsen.

Die gesamte Ausstattung und besonders die Kostüme sind der Hammer! So hat man William Fichtner als Bösewicht noch nie gesehen, mit Hasenscharte und allerlei weiteren dreckigen Details fast nicht zu erkennen. Was man aber von vielen Schauspielern hier sagen kann. Barry Pepper, Tom Wilkinson und besonders der Bruder vom Lone Ranger, Dan Reid, gespielt von James Badge Dale (24, The Pacific, Parkland) - hier musste ich ganz genau hinsehen - hatten wunderbar ungewohnte Kostüme und ein geniales Make-Up!

Hans Zimmer hat hier in Sachen musikalische Kompositionen auch stark auf bekannte Morricone Töne zurückgegriffen, die man immer gerne hört und das Finale wird getragen durch eine allseits bekannte Ouvertüre (Rossini - William Tell) die nicht nur das Pferd zu Höhenflügen treibt. Nicht nur musikalisch sondern auch in Sachen Bildkompositionen wurden sich großzügig an soo einigen Westernklassikern bedient, neben anderen auch besonders bei Leone’s "Spiel mir das Lied vom Tod".

Wenn sich hier jemand mehr auskennt: Was hat es eigentlich mit dem Pferd auf sich? Das stand ja oftmals in ganz anderen Höhen. Ist das irgendein Insider Gag oder einfach nur ne Film-Dämlichkeit? Und die Hasen, diese Killerkaninchen fallen auch manchmal ganz aggressiv zu Bilde, hat es damit auch was auf sich? Das kam mir merkwürdig vor, bin aber mit der Materie selbst eben nicht so stark vertraut, da es ja hier schon viel Vorgeschichte gäbe!

In Summe erzählt der Film eigentlich auch eine Vorgeschichte oder eben den Ursprung, wie John Reid erst zur Maske fand und stellt dadurch wohl erst den Beginn von der Freundschaft von ihm und Tonto dar. Wie wir wissen gab es dannach (die alte TV-Serie) so einige Abenteuer mit den beiden.
Mein Großvater guckt und recordet derzeit grad diese alte Kult-Westernserie aus den 50zigern  und ist als Fan von Bonanza, Rauchende Colts und Konsorten vom Lone Ranger sehr angetan! Es gibt davon 221 Folgen in 5 Staffeln, die letzte soll sogar erstmal in Farbe sein. Nun würde mich noch die Verfilmung von 1981 mit Christopher Lloyd interessieren. (linkes Bild)

Also bleibt der Lone-Ranger ein Film der sich nicht gänzlich steif ins Pop-Corn-Kino einordnen läßt, aber auch nicht wirklich den Sprung heraus macht. Kann man sich aber mal ansehen, besonders die Bild-Hommagen und Musik genießen und der Western-Flair war doch ganz nett. Mehr davon, und viel weniger Übertriebenheit und ein zweiter Teil wäre sehenswerter. Der Humor passte.

Noch erwähnenswert: Von "The Green Hornet" gab es vor der Helden-Verfilmung 2011 mit Seth Rogen ja auch eine Fernsehserie, die es 1966-67 auf 26 Folgen brachte.
Die Verbindung besteht darin, dass beide Serien von den Machern/Schreibern Fran Striker und George W. Trendel stammen! (Sie wurden für Radio-Sendungen erfunden.)
Wenn man nun den die Namen vergleicht erkennt man Ähnlichkeiten. Der Lone Ranger heißt mit bürgerlichen Namen John Reid und die Hauptfigur aus "The Green Hornet" heißt Britt Reid. Beide tragen nicht nur den selben Nachnamen sondern auch stets nur eine schwarze Augenmaske!
Bei weiteren Stöbern lässt sich sogar entdecken, dass der JUNGE Dan Reid (der Neffe des Lone Rangers) den Vater von Britt Reid darstellt! Der Lone Ranger ist also der Groß-Onkel der grünen Hornisse!
Nochmals vereinfacht: Der Bruder vom Lone Ranger hat einen Sohn, und nochmals dessen Sohn ist die grüne Hornisse!
Auch wenn es mit dem Rechteverkauf des Lone Rangers wieder ignoriert/aufgehoben(?) wurde,  stellt The Green Hornet somit ein Spin-Off des Lone Ranger dar und als Sidekick dürfen beiden eben ihre Gehilfen haben, im einen wäre da der Indianer TONTO, beim anderen der Asiate KATO!

Find ich GENIAL!

Leider basieren beide auf Radiospielen, und erst später wurden daraus Comic entlehnt, sonst würden sich beide erstklassig(st) für die Beyond-Reihe eignen.



Gentlemen Broncos

USA2009
Der schüchterne Benjamin (Michael Angarano) schreibt gerne Sci-Fi Geschichten und wird von seiner Mutter auf eine Reise zu einem Autoren-Workshop geschickt. Dort reicht er in einem Wettbewerb sein Skript ein, das ihm kurzerhand ein berühmter Autor klaut und selbst veröffentlicht …

Regisseur Jared Hess schuff mit Napoleon Dynamite (Jon Heder) und Nacho Libre (Jack Black) schon mal zwei Filme die in ihrem Humor wirklich SPEZIELL sind. Manch ermüdend wirkende Szenen, deplazierte Arrangements, subtile Gags, jede Menge sonderbarer Figuren in noch merkwürdigeren Situationen – aber doch auch irgendwie Alltag! Das alles und noch mehr ergibt hier stets ein ansehnliches aber auch sehr eigenes Gesamtpaket. "Gentlemen Broncos" ist zwar hier vielleicht nicht ganz so blamierend, hat aber dennoch so einige Entrücktheit in einem erneuten Aussenseitertum zu bieten. 

Michael Angarano (The Forbidden Kingdom, Red State) bleibt durchwegs überzeugend in seiner zurückhaltend schüchtern aber doch auch mutigen Einöde, im Kampf seine eigenen Ideen nicht weiter verunglimpft zu sehen.
Sam Rockwell spielt hier den gemächtlosen "Bronco", den Helden von Ben’s Sci-Fi Geschichte, welche filmtechnisch zwischendurch immer wieder mal "kreativ" ihre visuelle Erzählung findet. Mike White kommt noch grandios dämlich als "engelsgleicher" Bruderersatz zum Einsatz.

Sich ein solch skurriles Drehbuch mit einer dazu innehabenden noch schrägeren Sci-Fi Geschichte muss man sich mal einfallen lassen. Wobei der Film selbst jetzt nicht viel hergibt  aber so einige Details und jegliche Darbietung doch sehr originell erscheinen.
Fliegende Kampfhirsche, heftigen Reierattacken, Laser, PopCorn Klumpen und jeder Menge Hefe gibt's neben einer After-Credit Szene auch noch.
Empfehlen würde ich solch einen Titel wieder nur wenigen Leuten, aber bei Interesse für liebenswert (ab)sonderliche Geschichten ist dieser Titel wieder mal ganz kreatives Indie-Kino!




Das Böse unter der Sonne

GB1982 - Evil under the Sun
Der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot soll hier eigentlich eine mehr banale  Versicherungsangelegenheit, einen möglichen Betrug überprüfen, was ihn im Lauf der Ermittlungen auf eine kleine Insel führt – obwohl er nur gaaanz ungern Boot fährt.
Dort angekommen entwickelt sich das eigentliche Problem zu einem größeren als auch noch ein Mord passiert …

Das Highlight dieses Films ist gleich mal das Ambiente! Die alleinstehende Insel, das wunderbare Hotel, eben eine liebreizende Sommerresidenz, steinerne, sandige, von Wasser umsäumte Umgebung, die natürlichen leicht blassen Naturfarben gespickt mit manch knalligen Kostümen und den ganz eigenen Charakteren – nicht skurril aber jeder eigen! Roddy McDowell ist der einzige der wirklich heraussticht mit seinem schwülstigen Gehabe, der theatralischen Art und seinem Kostümen, jedoch haben die anderen Gäste auch ihre Angewohnheiten.
Die gemütliche aber auch überlegte Herangehensweise von Poirot bringt restlichen Urlaubsflair, der einen mehr entspannt und genießen lässt da der Film schon mal eine Stunde braucht bis er auch wirklich spannend wird. Den hier geschieht in etwa der Mord und das große Rätselraten beginnt, dem man äußerst gespannt folgt. Einer nach dem anderen wird verhört und von Poirot eindeutig besser verknüpft als der Zuseher es nur jemals im Ansatz schaffen würde!
Hier folgt nämlich dann gegen Ende ein fast 30 minütiges Auflösungsprozedere das nur so vor kniffligen Verbindungen strotzt. Das Poirot hier auch noch viel mehr als erwartet verwebt, lässt einem dann doch merken, dass es EIN FILM ist. Die Drehbuchschreiber haben sich nämlich viel Mühe für weitgespinnte Überraschungen gegeben – man kann sich aber auch einfach denken, Hercule Poirot ist ein grandioses Genie! Soll ja auch ersichtlich werden.



Wenn man nun zuvor "Tod am Nil" gesehen hat, kommt einem hier die Synchro wirklich sehr merkwürdig vor. Da der Akzent und die Ausdrucksweise trotz des selben Darstellers einfach total verschieden sind. Das liegt daran, dass sich Peter Ustinov in "Das Böse unter Sonne" selbst ins deutsche synchronisierte. Sehr lobenswert und kein Problem wenn man ihn eigenständig "hört".
Der Film lief bei uns im ORF2 in HD und ich muss sagen, dass Bild war wunderbar. Schöne natürliche Farben und eine durchgehende Schärfe geben, gerade wenn man das Alter berücksichtigt, ein fantastisches Bild her. Ich würde mich über eine Combo mit "Mord im Orientexpress" und "Tod am Nil" freuen - die es seit Jänner als US-Fassung schon gibt. Die Filme sind allesamt toll und warten neben einer gefinkelten Detektivgeschichte stets mit einer besonderen Stimmung auf, meist eben durch die stark fluchtbegrenzten Spielräume. Mehr Poirot Filme hab ich aber auch noch nicht gesehen, also falls ihr noch Empfehlungen habt, her damit. Die Besten kenn ich aber wohl? Eine Serie hätte es ja auch noch gegeben, aber is weniger mein Gebiet ;)



(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de/blu-ray.com)

SloMos ! - Die Zweite

14. Mai 2014




Dieses Mal stelle ich euch wieder mal eine Runde "SloMos" vor. Falls ihr meine Genre-Definition noch nicht kennt, bitte ich euch diesen Blog als Einstieg zu Lesen:

- hier der Artikel ÜBER die Definition von Slo-Mos

Ausserdem hatte ich schonmal eine Runde dieser Filme vorgestellt, dazu gehts hier:

- die ersten Filmvorstellungen



Nach wie vor, sind stimmungtechnisch in diesem Segment meine Highlights "Der Breakfast Club", "Beautiful Girls" und "Wonder Boys" ... aber wie in meinen Listungen zu erkennen, konnten sich auch viele andere Titel ein klein wenig ausserhalb dieser Stimmung, als wunderbar, gemütlich erzählte Persönlichkeitsstudien einordnen. Sehr passend zu den restlichen Slo-Mo-Kriterien, einer entschleunigten Erzählstruktur, ein wenig Witz und Charme, einer gewissen, vielleicht sogar alltäglichen Problematik, ohne große, fulminante Überraschungen. Wenn dann mehr innerlich (bewegend)!

An den Coverbildern könnt ihr erkennen, was es DERZEIT schon auf Blu-Ray gibt und was nicht...





50/50 - Freunde fürs (Über)Leben (2012)

Sternchen : Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogan, Anna Kendrick
Aufhänger : Levitts Figur hat Krebs
Sein Umfeld will ihm helfen und zur Seite stehen, was zwischen unbeholfenem Witz und einfühlsamen Momenten geprägt ist. Absolut findig und harmonisch inszenierte Dramödie!
Beruht auf einer wahren Begebenheit, Rogens echter Kumpel war davon betroffen, dieser schrieb das Drehbuch!
Highlights : Hasch-Brownies mit folglich musikalischer Untermalung






The Power of Love (1995)

Sternchen : Lasse Hallström (Regie), Julia Roberts, Dennis Quaid, Robert Duvall
Aufhänger : Julia Roberts wird betrogen
Deshalb zieht sie sich ins Landhaus ihrer Familie zurück, schlägt sich mit ihrer Ehekrise und besonders mit ihrer Familie herum. Denn für die reichen Schnösel ist der Schein nach außen bei weitem wichtiger als etwas, dass man Liebe nennt.
Highlights : mutwillige Lebensmittelvergiftung







Room in Rome
(2010)

Sternchen : Elena Anaya, Nathasa Yarovenko
Aufhänger : Zwei Frauen verbringen spontan ihre letzte Nacht in Rom miteinander. Wobei die eine eher überrumpelt scheint, genießt die andere gleich in vollen Zügen. Zwischen Sex und Dialogen schippert der Film vor sich hin, während sie sich Geschichten aus ihren Leben erzählen. Wobei der Wahrheitsgehalt nicht wirklich erkennbar ist ...
Highlights : Laszivität






Everybody's Fine
(2009)

Sternchen : Robert De Niro, Sam Rockwell, Drew Barrymore, Kate Beckinsale
Aufhänger : Dem Witwer und Rentner Frank (De Niro) sagen seine Kinder immer wieder ihren Besuch ab, so macht er sich trotz Krankheitszustand auf die Reise quer durch Amerika um sie nach und nach zu besuchen. Wobei jeder mehr Schein als Sein an den Tag legt. Film läuft gemütlich vor sich hin und agiert um die Themen - Familie, persönliche Werte, Erwartungsdruck, Notlügen und Veränderungen.
Remake des italienischen Films "Allen gehts gut" (1990).
Highlight : die letzten 15 Minuten über Tot, Wahrheit, Anspruch und liebenswürdigem Stolz - sehr rührend!





Threesome
- Eine Nacht in New York (2010)

Sternchen : Keanu Reeves, Bojana Novakovic, Adelaide Clemens
Aufhänger : Der Film zeigt die Beziehung von Freundschaften. Von wortkargen, direkt aus dem Leben gegriffenen Momentaufnahmen, über eine gefilmten Art von Reality-Doku gehts zum Finale, das - wenn man den Trailer nicht kennt - noch eine kleine Überraschung über die Protagonisten bereit hält.
Highlights : Die wunderbar eingefangenen Momente zu Beginn des Films, vom Wechsel der Nacht zum Tage





Die Geschwister Savage (2007)

Sternchen : Philip Seymour Hoffman, Laura Linney
Aufhänger : Die Freundin ihres Dads stirbt. Nachdem somit ihr alter, dementer und pflegebedürftiger Vater keine Wohnung mehr hat, treffen die Geschwister die Entscheidung ihren Vater in ein Pflegeheim zu stecken. Was ihnen mehr oder weniger Sorgen und Gewissensbisse bereitet.
Passt durch die Charakterstudie und Dialogsreichtum super hier rein, auch wenn die Ur-Stimmung weniger aufkommt. Als sie jedoch vom sonnigen Arizona ins trübe verregnete Buffalo wechseln, schon vielmehr! Die Geschwister und ihre ganz persönlichen Probleme sind toll abgezeichnet.
Highlights : Telefonat in der Schneeszenerie vorm neuen Heim - zwecks Atmosphäre





Manhattan (1979)

Sternchen : Woody Allen, Diane Keaton, Meryl Streep
Aufhänger : Das schräge Beziehungsleben der Großstadtmenschen. Neben Ehen, Affären, fragwürdige Beziehungen und wunderbar optischen Stadteindrücken sinniert hier Woody Allen über all diese Themen. Großteils zu intellektuell aber dennoch sehr wahr und auch witzig. Die s/w Optik und eine orchestrale Untermalung erzeugt des öfteren einen wunderbaren Charme, manch vergangener Filmepoche.
Highlights : viele witzige oder nachdenklich stimmende Aussagen in den Gesprächen





Familienfest und andere Schwierigkeiten (1995)

Sternchen: Jodie Foster (Regie), Holly Hunter, Robert Downey Jr. ...
Aufhänger: Claudia fährt zu Thanksgiving nach Hause zum Familienfest...
Völlig skurril erscheinendes Familien- Verwandtschaftstreffen, was womöglich letzlich eigentlich auch nur den ganz normalen (Familien-)Wahnsinn darstellt.
Downey Jr. ist vorerst in seine Rolle total nervig, ausgefallen und sehr überspitzt, wird dann zum Glück in der zweiten Filmhälfte ruhiger. Sehr angenehmer Film um persönliche Probleme, reflektiert/serviert von der Familie. Den Höhepunkt stellt das ausartende Essen im Zentrum des Films dar.
Highlight: Als die beiden Geschwister getrennt vom Rest der Familie, fertig essen und trotz Differenzen füreinander da sind




Happy Thank You More Please (2010)

Sternchen : Josh Radnor (auch Regie), Malin Akerman, Kate Mara
Aufhänger : Radnor "findet" nebst seiner Lebenskrise ein entlaufenes Kind, auf das er kurzerhand und unüberlegt aufpasst, anstatt es gleich bei der Polizei abzugeben. Der Rest des Films erzählt einzelne Schicksale und Beziehungskisten /-krisen die über Freundschaften miteinander verwoben sind. Wobei die Kind-Mann Story die gelungenste der 3 Geschichten darstellt.
Highlights : die Musik/der geniale Soundtrack gesellt sich perfekt zu manch besonderen Situationen sowie zum Feeling des Films




Ein gutes Herz (2009)

Sternchen : Brian Cox, Paul Dano
Aufhänger : Alter Griesgram mit Herzproblem holt obdachlosen Jungen von der Straße. Mit dem Hintergedanken, dass dieser nach seinem Tod mal die Bar übernimmt. Jedoch könnten die beiden in ihrem Verhalten gegenüber Menschen nicht verschiedener sein.
Zwischen Egoismus und Altruismus können die beiden - wenn sie überhaupt wollten - viel voneinander lernen. Stimmig inszenierte Doppel-Charakterstudie, der Witz, derbe Anekdoten und nachdenklich stimmende Einstellungen gewiss nicht fehlen. Das Ende ist jedoch (fast) zu heftig für einen Slo-Mo!
Highlights : die Gans Estragon, das Kaffee-Kochen




Das war es für heute wieder mal, mit dieser Runde neuer Slo-Mos ... und es waren ein paar wirklich tolle Momente dabei! Ruhige Erzählungen ganz persönlicher Angelegenheiten, still und angenehm einfangen und überraschender Weise mit jeder Menge Sternchen ausgestattet. Die sich fern ab vom gewöhnlichen, mal in eher weniger populären Beiträgen zur Filmwelt charakterisieren.

Aus diesen Vorstellungen waren "Everybodys Fine" und der geniale "50/50" meine Favoriten. Auch wenn es keiner zur Gänze mit meinen Highlights aufnehmen kann - fast unmöglich - waren sie auf ihre ART sehr beeindruckend! Sofern man natürlich auf sowas steht. Aber auch alle anderen Titel waren sehenswert ...
Josh Radnors Regiedebüt war herzlich kreativ und musikalisch perfekt untermalt, in die Geschwister Savage ist besonders Philip Seymour Hofmann eine Bereicherung, Threesome überzeugt mehr im ersten Drittel und vergeht dann doch zu sehr, das Familienfest hatte auch ihre amüsanten Seiten und Paul Dano und Brian Cox sind einfach sehr überzeugend in ihrem Schauspiel, ein genialer Film jedoch mit zu heftigem Ende für dieses Genre ...
Jeder Film hatte somit seine eigenen Spezialitäten. Eben besonders in der charakteristischen Problematik und Erzählweise!


 
SloMos - Die Dritte findet ihr hier!







Jetzt würde ich euch klugen Köpfe noch bitten mir bei der exakten Schreibweise zu helfen, denn die Abkürzung für "Slow Movies" fällt mir gar nicht so einfach!

Heißt es nun "Slo' Mo's" oder kann man mit dem Bindestrich verbinden um sich einen Apostroph (Auslassungzeichen) zu sparen - "Slo-Mo's" ???
Wie ihr die Sache nun abkürzt [slomo, sloh moe, slo mo, slo-mo, slo'mo'] is völlig egal und stets i.O., jedoch der Banner und Name sollte dann doch auch offiziell richtig geschrieben sein ... DANKE für eure Hilfe, gemeinsam ist man klüger!


Bis demnächst!
 

 
Film-Coverbilder: bluray-disc.de/amazon.de
Three O'Clock High / Oz - Eine fantastische Welt / Das erstaunliche Leben des Walter Mitty


Ich hab zwar in letzter Zeit viel mehr gesehen, aber da ich meist eh zuviel Buchstaben verbrauche habe ich hier mal nur mal drei Titel abgeladen. Ausserdem waren diese 3 Sichtungen die Highlights und haben erstaunlicherweise sogar jeder für sich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da es manchmal oft lange dauert bis man wieder mal etwas "nachhaltiges" entdeckt, war ich doch überrascht! Hier also meine anSICHTEN ... SPOILERabsätze sind rot markiert!







Three O`Clock High (DVD)
USA 1987
Jerry Mitchell ist ein guter, engagierter Schüler, arbeitet bei der Schülerzeitung, auch noch in einem schulischen Verkaufsladen für allerlei Bedarfsutensilien und fällt keineswegs aus dem Rahmen. Als der neue Schüler Buddy Revell auf ihre Schule kommt, dem schon jede Menge unheimlicher Geschichten vorauseilen, soll Jerry zur Auflockerung, über ihn einen Bericht für die Schülerzeitung schreiben. Um die wilden Gerüchte über Schlägereien, Knaststorys und das Bild eines brutalen Typen, ein wenig zu Zerstreuen … als er ihn dann aber beim Erstgespräch ohne Absicht anfasst, tickt dieser aus – er hasst es angefasst zu werden! – und teilt Jerry mit, dass sie sich nach der Schule genau um 3 Uhr auf dem Parkplatz vor der Schule zum "Dampf ablassen" wieder finden. An Flucht braucht er gar nicht zu denken, er finde ihn allemal!!

Die Uhr tickt!! Bis zu "High Noon" 3 Uhr – auch unter Erwähnung von Rauchende Colts - ist der Weg gepflastert mit etlichen Versuchen irgendwie aus der Sache rauszukommen, was immer mehr unterhaltsames Chaos als eine echte Lösung darbietet. Als Spielfläche nur das schulische Umfeld, erlebt Jerry an diesem von ihm genannten schwarzen Tag, mehr als nur jemals von EINEM Schultag erwartet. Auch wenn der Film alles andere als ein Actionfeuerwerk bietet, hält er doch gerade deswegen unter stimmiger Atmosphäre die Spannung hoch.

Wie schon bei "Risky Business – Lockere Geschäfte" ist hierfür nämlich der Score von Tangerine Dream verantwortlich. Denn auch wenn die Sache vorerst (und auch immer wieder mal) amüsant erscheint trägt dieser dazu bei, den ganzen Film in seinem Verlauf in eine markante Stimmung zu tauchen. Das die Figuren nicht zu Abziehbildern verkommen und auch sehr gut, sympathisch dargestellt werden, lässt den Film zusätzlich origineller aussehen.
Sein bester Nerd-Kumpel, seine hilfsbereite Schwester und die beste Freundin sind auch noch eigene, bereichernde Charaktere. Buddy Revell wird hier von Richard Tyson gespielt und verleiht mit seinem doch auch bekannten B-Gesicht seiner Figur ein raues, lässiges und High-School trächtiges Aufrührer-Auftreten. Casey Siemaszko (Jerry) war mir völlig unbekannt, obwohl er schon in einigen 80ties Nebenrollen hatte – Zurück i.d.Z. (Biffs Kumpel), Class, Stand by Me, Young Guns. Hier, als smarter Typ zum wachsenden Rebellen, liefert er ne glaubwürdige und auch stets komische Performance ab!

(youtube.com / © Universal Pictures)

Was den Film in allen Facetten besonders prägt, ist die Kameratechnik an der man die Liebe zum Detail oder das Ausloten visueller Möglichkeiten erkennt. Tolle Blickwinkel, immer wieder gezielte Close-Ups (von Vielem) und lässige Schnitte machen in ihrer optisch bemerkenswerten Inszenierung selbst vor dem Vertigo-Effekt nicht halt. Wirklich auffallende Einstellungen, die dem eigentlich simplen Teen-Movie einen Hauch Kult verleihen!

Das Ende hat ´nen kleinen "Hau", hier gibt's neben blauen Flecken und einer Portion Coolness auch noch ne überspitzte aber auch witzige Damenproblematik … die sind nämlich kurzweilig auch Thema – besonders die Lehrerin!

Also wer sich Teen-Movies gern ansieht, darf diesen definitiv nicht versäumen! Denn so völlig unerwartet hat er besonders durch die visuellen Komponenten und der durchgehend eigenen Stimmung, einer Mischung aus spaßiger 80ziger Jahre geprägten Unterhaltung und einer doch auch mal spannenden, ernstzunehmenden Problematik, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Darf sich nun als kleiner Geheimtipp zu manch Genregrößen der 80ties einreihen.

Der Film wurde hierzulande unter dem Titel "Faustrecht - Terror an der Highschool" unter einem völlig irreführenden Cover veröffentlicht. MIG Filmgroup verwendete hierzu sogar völlig unpassende Bilder eines anderen Filmes. "Three O`Clock High" wäre eigentlich von Universal und hatte auf DVD ein wirklich sehr gutes Bild! Tolle Farben, angenehme Schärfe. Wäre toll wenn sich der Urheber mal selbst um eine schicke VÖ dieses kleinen, eher unbekannten aber doch herausragenden Filmes annimmt. Dann bitte mit O-Titel und angemessenem Cover!





Oz – Eine fantastische Welt (DVD)
USA1985 – Return to Oz
6 Monate sind vergangen seit dem heftigen Tornado und Dorothys Ausflug ins fantastische Land. Es ist wieder Realität in Kansas eingekehrt und neben noch andauernden Aufbauarbeiten beschäftigt das Mädchen die Angelegenheit noch immer enorm. Da sich Onkel und Tante sorgen machen, soll sie zu Untersuchungen in eine Anstalt gebracht werden …

So beginnt diese Fortsetzung im Vergleich zum märchenhaften Klassiker gleich mal sehr düster. Als Dorothy (Fairuza Balk aus der Hexenclub – hier noch jung und ansehnlich) zur Überprüfung ihres Geisteszustandes in eine Klinik gebracht wird, ist dies nicht nur thematisch ungewohnt, sondern auch in der Umsetzung mehr ein Gruselfilm. Man merkt gleich, dass das Publikum hier definitiv älter sein sollte, der Märchenstil jedoch im späteren Verlauf doch auch wieder erkennbar wird. Hinzu kommen neue Ideen sowie auch Erweiterung des Universums rund um OZ! Nach der furchterregenden Entdeckung, dass die Smaragdstadt ziemlich zerstört wurde, lernt auch hier Dorothy wieder einige sehr kreative Begleiter kennen. Auf der Suche nach der Vogelscheue, die ja nun zuvor als König regiert hat, werden nicht nur neue Gebiete erstmalig vorgestellt, sondern auch unbekannte Gefahren, Bösewichte und Figuren entdeckt.

Neben den bösen "Rollerern" die hier echt nervig ausfallen, sind besonders die neuen Freunde manch Highlight. Besonders der mechanische Roboter Tik Tok, bei dem Denk-, Sprech- und Bewegungsapparat einzeln aufgezogen werden muss – wie ein tickendes Uhrwerk. Dieser dann durch die Gegend dropst (sieht echt aus wie ein rundes Bonbon auf Federbeinen – bewegt sich auch sehr witzig) und Dorothy treuen Dienst leistet.

Auch Jack Kürbiskopf (kennt man doch von irgendwo) und der Einfaltspinsel – ein ausgestopfter Elchkopf von der Wand (!) der kurz bevor er wiederbelebt wurde (mit Lebenspulver) einen Knall erlebte (!) – bringen neben weiteren Ideen, wie Lunch-Dosen die auf Bäumen wachsen, eine heiter Stimmung ein.

Dorothy ist hier um einiges jünger – obwohl sie älter sein müsste - als die damalige Judy Garland, was man mal links liegen lassen muss und sich dafür freut, die gelbe Ziegelsteinstraße - wenn auch völlig verwüstet - oder die Rubin-Schuhe wieder zu entdecken.
Auch wenn der Film einige Fragen aufwirft was nun wie zusammenhängt, erhält man zum Glück – notwendigerweise - am Ende noch eine Erklärung damit die Geschichte auch noch einen Sinn ergibt. Sehr erfreulich ist hier, dass sich am Ende der rote OZ-Faden aller Geschichten weitet und man sogar noch eine Verbindung zum Sam Raimi Film (2013) stricken könnte.

Da die letztlich auftauchende ehemalige Köngistochter von OZ, noch bevor überhaupt der Zauberer Oz ins Land kam, in dieser Geschichte als Ozma vorgestellt wird. Die Geschichte um ihren Vater, dem König der von der bösen Hexe vergiftet wurde, findet ihre Erzählung in der 2013er Storyline.
Dann müssten die Figuren geschichtlich übertragbar sein, auch wenn sie in beiden Verfilmungen andere Namen tragen und anderen Alters sind.
Michelle Williams (Glinda, die gute Hexe des Südens aus dem 2013er Film) ist demnach die Königstochter die hier Ozma heißt, und die Figur von Rachel Weisz (Evanora, böse Hexe des Ostens) wird hier als (böse) Prinzessin Mombi verkörpert.

Wunderbar fand ich hier auch, dass die Gesichter (Schauspieler) aus der Realität auch wieder in OZ auftauchen, so wie es schon im Klassiker von 1939 Verwendung fand. Erfreulicherweise –für mich- enthält die Fortsetzung keine Musicalelemente mehr und widmet sich mehr einer sehr aufwendigen Aufmachung in Sachen Tricktechnik. Die für damalige Zeiten erstaunlich ausfiel und einige Investitionen erkennen lässt. Sehr erfreulich fallen auch die handgemachten Effekte/Requisiten zu Bilde!

(youngactressreviews.com / © Walt Disney)

Der Film basiert auf den Büchern "Im Reich des Zauberer von Oz" und "Ozma von Oz". Zweiter und dritter Folgeband NACH "Der Zauberer von Oz" aus dieser Reihe. Da die DVD länger mal vergriffen war, freute ich mich nun auch diesen in meinem Sichtungsverlauf zu ergänzen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, zwecks der andersartigen Stimmung, entwickelt sich doch ein ideenreicher, fantasievoller und auch amüsanter Teil des OZ-Universums daraus, der sich "als Ergänzung" definitiv nicht verstecken muss! Vergleichen sollte man –stimmungstechnisch- weniger, aber die Geschichten so weitergesponnen zu sehen unterhält doch sehr! Netter Fantasy-Film mit Ecken und Kanten, bei dem aber die positiven Seiten überwiegen! Perfekt als Abschluss für einen eventuellen OZ-Marathon.





Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Blu-Ray)
USA2013 - The Secret Life of Walter Mitty
Walter Mitty (Ben Stiller) arbeitet im Negativ-(Foto)Archiv des Life Magazin und ist nebenbei als notorischer Tagträumer in seiner Fiktion unterwegs, in denen er sich immer wieder mal als Held findet. Dessen Mut er auch im echten Leben bräuchte um seine Angebeteten Cheryl Melhoff (Kristen Wigg) endlich mal anzusprechen. Als das Magazin eingestellt und vollständig auf eine Onlineausgabe umgestellt werden soll, kommen nicht nur unangenehme Delegierte die seinen Job streichen könnten, sondern auch ein Fiasko um ein unauffindbares Foto hinzu – für welches grundsätzlich Walter zuständig ist!

Filmisch gesehen nicht nur ein Übergang, sondern auch ein Knackpunkt im Leben Mittys,  denn diese Angelegenheit zwingt ihn aus seinem Schneckenhaus herauszukommen um sich dem puren Leben zu stellen. Seinen Blackouts zu entkommen, in denen er als Tagträumer für sein Umfeld doch tatsächlich total abwesend ist. Diese Aussetzer wurden effekttechnisch wunderbar in Szene gesetzt und gehen oftmals (stark) ins Surreale, gespickt mit beeindruckenden Ideen und Fähigkeiten seinerseits und auch sehr amüsant. Aber nun muss er das Leben selbst bei den Eiern packen ...

Auf der Suche nach Sean O`Connell (Sean Penn) dem berühmten Fotografen, der als einziger noch einen Abzug des verlorenen Fotos haben könnte, beginnt der Film die Natur in ihren vollen visuellen Pracht einzufangen, was träumerische Bilder (Grönland, Island) sondergleichen spendiert. Verwoben mit fantastischen Elementen (auch Tagtraum im Tagtraum), warmherzigen, witzigen Figuren und besonderen Momenten, gelangt Mitty von einem Abenteuer ins Nächste. Getragen vom Feeling, dass Leben hautnah zu Kosten, auf der Jagd nach dessen Quintessenz den Moment zu leben ohne etwas festzuhalten und dabei auch noch die Bedeutsamkeit einzelner Menschen hervorzuheben. Das bringt einem der Film ganz nahe und transportiert diese kleine aber höchst erhabene Botschaft, ganz angenehm verpackt in die Emotion des Zusehers. Wunderbar untermalt mit Musikstücken, die sich nicht besser ins Gesamtbild einfügen könnten. Ganz besonders die akustische Version von David Bowies "Space Oddity" – Ground Control to Major Tom –, sowie auch Songs von Arcade Fire oder Jose Gonzales könnten den Film in gewissen Momenten nicht besser pushen.

Ein Problem ergibt sich für den kritischen Seher des Films dennoch, sofern man es für ein positives Endergebnis nicht bewusst unter den Tisch fallen lässt. Sein Ausbrechen ins Abenteuerliche ist nämlich oft immer noch so überzeichnet und steif schicksalshaft eingefädelt - hiermit meine ich eben nicht die erneuten Tagträume -, dass man immer noch glauben könnte er sei nun gänzlich in einem Tagtraum stecken geblieben. Ich mein er telefoniert im Himalaya, kann sofort alles, kämpft mit einem Hai, erwischt das einzige Fahrrad, die Zusammenhänge zwecks Fotohinweise, Brieftasche und Mutter und noch weiteres … ein Puzzle fügt sich AALGLATT ins andere... Einfach alles wunderschön für seinen Zweck, aber eben auch als großer Filmfehler zu sehen wenn man es wirklich EINDEUTIG als REAL abzeichnen wollte. Durch diese fortgesetzten Übertreibungen bleibt eben stark der Beigeschmack, dass es doch nicht echt war – was sogar sehr traurig wäre! Auch wenn der Film offiziell damit endet, dass es wahr war.

(waltermitty-derfilm.de / © 20th Century Fox)

Somit bleibt der Film einfach "unglaublich" fantastisch!! Egal wie man das nun interpretiert oder gar doppeldeutig stehen lässt. Ich persönlich entscheide mich definitiv für das schöne Ende! Aber diese leichte ungeschickte Umsetzung, kostet ihm doch die Höchstwertung. Aber so oder so wunderschön anzusehen und essentiell gemütlichst!

Der Film ist ein Remake von "Das Doppelleben des Walter Mitty" aus dem Jahre 1947. Ben Stiller übernahm neben der Hauptrolle auch die Regie und überzeugte zur Abwechslung wieder mal gänzlich in einer ernstzunehmenden Rolle.




(Coverbilder: amazon.de)
Gagarin / Fun Size / Journey To Love / Sympathie For Delicious / Rubber


Ich hab euch ja letztens durch die ausartende Zeichenanzahl nur 3 Filme geliefert, dafür aber auch echte Highlights, aus meiner Perspektive eben.
Nun hab ich euch wieder ein paar Titel mehr hinterlassen und dafür auch kompakter zusammengefasst! Dieses Mal überwiegt in Summe wohl manch Kitsch, es gibt aber auch einen Ausflug in die weiten des All's (dieses Mal aber ohne Sci-Fi) und eine ganz aussergewöhnliche (Film-)Erfahrung. Hier also meine persönlichen, subjektiven anSICHTEN ... Viel Spass!






Gagarin (Blu-Ray)
RU2013 – Wettlauf ins All
Natürlich handelt die Geschichte vom berühmten Kosmonauten, dem ersten Mensch im Weltraum - Juri Alexejewitsch Gagarin. Die Geschichte über seine Zeit als Flieger bis in die Auswahl für den Raketenflug ins Weltall, worin er als erster Mensch die Erde einmal umrundete.

Grundsätzlich linear erzählt, erhält der Film zur Aufrechterhaltung der Spannung immer wieder Zwischenrückblenden, die Bezug nehmen auf manch wüste Kindheit, später Frau/Kind und eben auch die strapazierende Ausbildung unter seinen Mitbewerbern. Die auch noch im Wettstreit mit den Amerikanern steht, auf das jedoch nicht wirklich Bezug genommen wird, sondern die Geschichte vollständig aus der Sicht der Russen und ihrem Helden erzählt wird.
Es wurde ein ganz sympathischer Akteur als Juri verwendet, der sich besonders als uneigensinniger Kamerad herausstellt und stets Ruhe bewahrt.
In der Aufmachung braucht sich der Film in Sachen Effekte (Raketenstart, Weltraum etc.)  keineswegs verstecken und wird erstklassig in Szene gesetzt, selbst eine karge russische Pampa bekommt durch manch warme Farbfilter einen ästhetischen Vintage-Look (60er Jahre gestylte Perspektive). In Sachen Musik wird öfter auch mal pompös untermalt damit die Heldengeschichte auch nicht ihre Wirkung verfehlt.

Ansonst gibt die Geschichte natürlich nicht mehr her und wurde auch nicht mit nervigen Nebensträngen aufgemotzt, fokussiert sich somit auf das wesentliche, wird dadurch aber auch mal langatmig. Nett erzählt und auch ansehnliches Geschichts-Pic, dass jedoch in Summe neben seinen epochalen Pioniermomenten doch schleppend wirkt.




Fun Size (DVD)
USA2012
Wren (Victoria Justice) soll statt DER Party ihres Lebens auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Der mit Babyspeck und Gummistiefeln ausgestattet zu Filmbeginn gleich mal ihren Duschvorgang vernebelt, nämlich nebenbei sein großes Geschäft verrichtet.
Als Spiderman verkleidet, mit abgenagtem Arm mischt er sich in der Halloween-Nacht unter die Menge und geht dabei verloren. Statt der angesagten Party steht nun die nächtlich, abenteuerliche Suche nach dem kleinen Störenfried an!

Hier war wohl "Die Nacht der Abenteuer" großes Vorbild, mal abgesehen von einigen Abwandlungen wird hier auch mit einem Volvo durch die Nacht gecruist, nur das hier Süßes oder Saures – so der Zusatztitel - das Halloween-Fest ganz stark im Vordergrund steht! Gegen Ende darf hier nicht D`Onofrio als Thor, sondern Johnny Knoxville als blondbemähntes Hindernis auftauchen.
Auch wenn der Film sehr kindgerecht beginnt und einem nach 5 Minuten der Rest des Films bekannt ist, steigert er sich noch in seinen Gags und hat doch ein paar kleine Momente zu bieten. Neben den rot, glitzernden Dorothy-Schuhen in Converse Variante, steht hier ganz oben gleich mal die Tanzeinlage des kleinen Spidey. Der auch mit dem amüsanten Typen von der Tankstelle ein Team sondergleichen abliefert.
Die Hauptdarstellerin ist themenspezifisch echt "süss" und Jane Levy (Suburgatory, Evil Dead) positioniert sich hier in ihrem Spielfilmdebüt als beste Freundin. Als scharfes Kätzchen verkleidet schlägt sie sich genauso mit den restlichen Nerds die Nacht um die Ohren.

Am Ende gibt's sogar noch ein paar nette emotionale Momente, ich meine nicht das übliche Love-End sondern als Beispiel die familiär gut gelungene Friedhofsszene. Durch ein paar gemütliche Songs getragen, ist die Nacht zwar nicht so abenteuerlich wie in seinem Vorbild aber dennoch unterhaltsam und irgendwo auch sympathisch - mehr nicht. Sofern man grundsätzlich mal was für eher harmlose Kinder-/Teenmovies übrig hat.




Journey of Love (Blu-Ray)
USA2012 – Safety not Guaranteed
Einige gute Kritiken dazu gelesen, dachte der wäre was für mich, ganz besonders weil in dieser Geschichte einige Elemente zum Thema Zeitreise aufkommen. Ein Typ setzt ein Inserat in eine Zeitung, er brauche einen Kumpel für eine weitere Zeitreise, Waffen sind Eigenwahl und Garantien sind keine gegeben! Klingt schon mal richtig cool!
Ein Magazin wird darauf aufmerksam, will darüber einen Bericht verfassen und schickt dafür einen Redakteur (Jake Johnson aus New Girl),  eine eigensinnige Praktikantin (Aubrey Plaza – übernimmt hier den weiblichen Hauptpart) und einen weiteren indischen Praktikanten (Karan Soni – er ist noch Jungfrau, dass muss schon gesagt werden)…

Die Geschichte sorgt somit schon mal für großes Interesse, da man nicht weiß, was es mit dem eigenartigen Zeitreise-Kauz (Mark Duplass) denn nun wirklich auf sich hat. Wobei die  ganzen amüsant-merkwürdigen Nachforschungen neben abenteuerlichen Ausflügen, Verfolgungswahn oder einem Zeitreise-Training mehr feststellen lassen, dass geheim herzig zwei Eigenbrötler zusammenfinden. Von der Stimmung ist es auch ein angenehm und liebenswert inszeniertes Indie-Abenteuer, mein ersichtliches Manko ist nun die Darbietung der Liebesgeschichte, denn auch wenn man den beiden ihre Liebe zur Individualität hoch anrechnet, fehlte mir doch die (nur Drehbuch gewollte) Chemie zwischen den beiden Akteuren. Irgendwie empfand ich die beiden füreinander unpassend weshalb keine stimmige Harmonie aufkam als die der liebenswürdig geteilten Eigenart. Somit doch "eigenartig" unpassend, aber eine nette Geschichte.

Bild hatte manch Nachzieheffekte und obwohl es mehr ein Dialogsfilm ist, kommt der Surround-Sound in manchen Szenen auch mal zum Tragen.




Sympathy for Delicious (DVD)

USA2010
Mark Ruffalo liefert hiermit sein Regiedebüt ab und zeigt auch gleich Mut, indem seine Rolle nicht grad die Sympathien des Publikums einheimsen wird – liefert aber von allen die beste Performance ab. Mit an Bord, sein auch im realen Leben im Rollstuhl sitzender Kumpel, Christopher Thornton der auch das Drehbuch für diese Geschichte schrieb. Dieser spielt einen obdachlosen, ungläubigen Rollifahrer, der zufällig entdeckt heilende Kräfte in seinen Händen zu tragen. Der für sein Viertel zuständige Pastor will ihm nun helfen die Sache finanziell oder eben auch aufopfernd für einen höheren Zweck einzusetzen.
Andererseits ist diese Gabe für ihn jedoch mehr Bürde als sonst was und er will viel mehr seiner Karriere als Musiker nachgehen. Da ihm hier plötzlich auch die Türen offen stehen …

Die Geschichte über (Un-)Glaube, Wunder, Aufopferung/Selbstlosigkeit, Betrug und besonders auch der Mission Egoismus, wird grundsätzlich eher still erzählt, mit ein paar Radau schlagenden Zwischeneinlagen. Als Phasendarsteller tauchen in gewissen Etappen auch noch Juliette Lewis, Laura Linney und Orlando Bloom auf, letzterer als abgespacter Rockstar, der sich wie alle anderen hier in ihren Meinungen stets in alle Richtungen drehen und wandeln. Grundlegend stets rein für die eigenen Interessen/Überzeugungen.

Ich steh auch sehr auf eher ruhigere, gehaltvolle Dialogsfilme aber hier konnte ich einfach keinerlei Sympathien zu irgendwem aufbauen, einzig die Verhandlung und Offenbarung menschlicher Abgründe wurden dann spannend. Dies nimmt aber erst ab etwa 70Minuten Gestalt an und so lang muss man überhaupt mal durchhalten…
Trotz vorhandenem Interesse an diesen Themen, war das für mich leider nix!




Rubber (DVD)
FR2010
Wo soll ich den hier bei der Handlung anfangen? Denn diese ist völlig innovativ in Schichten unterteilt in der der manch Grenzen der Story, oder überhaupt einer Erzählform, definitiv verschwimmen.
In einer gibt es einen (Auto-)Reifen der plötzlich lebendig wird und so einige Leute umbringt, andererseits wäre da eine Gruppe Menschen die sich mit Schaugläsern bewaffnet in einer abgelegen Wüste befinden um sich einen Film anzusehen – und zwar das, was sie mit ihren Ferngläsern beobachten - gut das ZUFÄLLIG (reine Willkür) dieser Killerreifen für Spannung sorgt! Ein Polizist der immer wieder ins Bild tritt, will nicht nur diesen Mords Fall aufklären sondern erzählt nicht nur UNS, dass die ganzen Filme (wie ET, JFK ...) und Geschehnisse darin eine reine Hommage an die Willkür seien! Außerdem, dass die ganze Sache hier doch nicht echt sei!!!?



Und das ist noch nicht mal alles, da kommt noch so manches hinzu! So vermengt und vermischt sich eben alles ganz WILLKÜRLICH ... hört sich sehr seltsam an, is es
a-b-s-o-l-u-t, aber definitiv originell!!
Der Hauptdarsteller, unser Reifen, gibt wirklich ein gutes PROFIL ab und kann sogar in Sachen Telekinese punkten, womit er manch Köpfe platzen lässt.
In seiner Erzählform ist Rubber jedoch total Arthouse mäßig und hält die Kamera auch mal in ihrer Ödniss drauf um ein künsterisches Gesamtbild zu gestalten und haut in der nächsten Szene neben innovativen Fragwürdigenkeiten auch gleich mal wieder völlig trockenen und auch blutigen Humor raus. Eben so richtig Trash!
In Summe jedoch für einen Trashfilm zuviel Arthouse und für einen Arthousestreifen zuviel Trash! Ansonst kann man die grandiose Idee schon mal auf sich wirken lassen, sie aber bestimmt nicht einordnen und sich emotional somit auch nicht richtig einfinden. Aber eine aussergewöhnliche Filmerfahrung wird man definitv machen. Die Idee – einfach cool!

Das Bild war, wie die Effekte selbst, klasse! Sogar auf DVD eine spitzen Schärfe. Landschaften bieten tolle Perspektiven. In Sachen Musik gesellt sich ein leicht ungewöhnlicher, deplazierter Soundtrack von Mr. Oizo hinzu, der dadurch schon wieder passt! Mr. Oizo ist übrigens in Frankreich unter seinem echten Namen Quentin Dupieux bekannt. ER schrieb das Drehbuch und führte Regie bei RUBBER!

 



(Coverbilder: bluray-disc.de)

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Rubber - Mediabook Close Up by cpu lord
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