Blog von Klinke

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Jack Ryan (Harrison Ford) vereitelt ein Attentat, bekommt es aber daraufhin mit dem von Rache besessenen Bruder eines während des Anschlages Getöteten zu tun.
*Story Ende*

90er typisch spult sich der gerade Plot ab. Hier weiß man anfangs schon wo die Reise hingeht. Die Geschichte verbirgt keine Wendungen oder Verzwickungen. Alles ganz gerade und zu einem unvermeidlichem Ende hinführend.

Funktionieren tut der Film dennoch ob seiner guten schauspielerischen Qualitäten und der nicht belastenden Geshcichtsvermittlung. Die Geschichte erlaubt es, gedanklich abschweifen und sich auf das Schauspielerische konzentrieren zu können.
Heute macht der Film auch deswegen Laune weil man noch heute agierende Top-Artists wie Ford oder Samuel L. Jackson in jungen Jahren sehen kann. Auch Sean Bean, wenngleich nicht in derselben Liga spielend, ist doch mal wieder interessant in jungen Jahren spielen zu sehen.

Das ist denn aber auch Alles was mich den gestrigen Abend bei der Stange hielt.
1992 sicher ein kleiner Hit, Satellitenüberwachung und CIA-Überwachungsmethoden miterleben zu können und zu sehen was technisch möglich war.
Heute ist uns das alles allerdings mehr als bekannt und wir sind uns weitreichendere Spionage-Möglihckeiten der Geheimdienste bewusst.
Und so mag der Film garnicht mehr so recht brisant und dramatisch erscheinen wie er sicher knapp 30 Jahre früher galt.

Schauspielerisch merkt man aber auch anhand diesen Films, dass viele der älteren Streifen ob der noch im Hintergrund laufenden Effekte und der ruhigen Kameraführung wie langen Schnitten, heutige Filme in die Tasche stecken können.

 

Hmm, Ben Affleck schien 2016 in Probier-Laune gewesen zu sein.
Schrieb Drehbuch, führte Regie und verkörperte zudem den Hauptcharakter seines Films.

Nun gut, will man sich ausloten und hat einfach Bock, macht es Sinn zu seinem Drehbuch auch Regie zu führen.
Man muss ihm zu Gute halten das er scheinbar in Hollywood einen hohen Stellenwert besitzt. Einen hochwertigen Cast konnte er mit Gary Cooper, Brendan Gleeson, Elle Fanning (wenngleich sie nicht viel zu tun hatte) und Zoe Saldana zusammentrommeln.

Die Epoche der 20er Jahre in Amerika und die Zeit der Prohibition ist eine Spannende.
Doch hat Affleck in diesem Film nicht das Händchen dafür, seine Geschichte spannend zu verpacken.
Es fehlt dem Plot an Geschwindigkeit und Dramatik. Die Inszenierung wirkt mächtig dröge.
An den DarstellerInnen liegt das nicht. Sie machen einen guten Job.
Aber die Geschichtsvermittlung zieht sich den gesamten Film über merklich ein Stück zu weit in die Länge.
Der Biss in der Geschichte fehlt. Die Bereitschaft, den Film auch der Zeit entsprechend blutiger darzustellen. Der Film besitzt zwar eine FSK 16 Freigabe. Aber das, so finde ich ist der emotionalen Brutalität geschuldet. Menschenleben waren in den 20er Jahren kaum mehr wert als ein Hundeleben.

Wie sich Affleck selbst darstellt ist zudem recht langweilig. Er ist mal wieder das Ass. Der gute Mensch der anständig kriminell ist. Und der gönnerhaft gegenüber seinen Mitstreitern agiert. Sein Charakter wirkt kein wenig eckig und emotional. Man kauft ihm kaum eine emotionale Bindung ab und so wirkt auch sein Agieren irgendwie gleichgültig auf mich als Zuschauer.

mein Fazit:
Ich habe bei diesem Film gemischte Eindrücke gewonnen.
Ich sehe die DarstellerInnen durchaus gern und finde die Zeit in der der Film spielt ansprechend. Fahrzeuge, Gebäude und die Mode wirken authentisch und sind gut in Szene gesetzt.
Aber Afflecks sparsame Charakterdarstellung in Zusammenhang mit einer drögen Vermittlung der Geschichte hält mich kein zweites Mal bei Laune. Als Onetimer gern mal eine Abendunterhaltung wert. Aber für die Sammlung in meinen Augen nicht qualifiziert.
 

Die jungen Männer Otis und Eddy leben für HipHop, sind aber sonst nicht die Hellsten im Leben.
Ständig pleite weil eben doof im Kopf, bleibt ihnen nur ihre Leidenschaft, das Rappen.

Diesen Film schaut man sich defintiv nicht wegen seiner Geschichte an.
Özgür Yildirim (Chiko, Nur Gott kann mich richten) inszeniert einen platten, aber sympathischen Streifen sehr musikalisch und Klischee behaftet.
Mir gefallen die schauspielerischen Leistungen. Die sicher nicht anspruchsvoll sind. Bei Lebe nicht. Aber die Darstellungen durch Sido und B-Tight wie auch den anderen Rap-Fuzzis wirken auf mich authentisch. Ich kann den Charakteren folgen.
Begleitet werden die Beiden zudem von einem schauspielerisch erfahrenerem Cast. Alwara Höfels spielt die Freundin Suzy von Otis (Sido) und auch Claudia Eisinger (spielt Jasmin) sind Eyecatcher und schauspielerische Kontraste zu den Normalo-Leistungen des übrigen Casts.

Der Film ist wie gesagt sehr musikalisch gehalten. Sprich hat der Film zwar wenig Story, kommt er umso mehr mit Szenen auf in denen gerappt wird. Und das ist für diesen Film stimmig muss ich sagen. Denn wer will schon "nen geilen HipHop-Film" gucken und letztendlich eine "voll krass hammerharte Story" erwarten.
Der Film taugt auch wunderbar zum Trinkspiel. Für jedes "Alter" im Film einen Kurzen und noch vor der 60. Minute ist die Party vorbei und man bekommt genügend Schlaf nach einem Vollrausch.

Also .... platt wie die Story ist .... mir gefällt der Plot und die Leichtigkeit mit der die DarstellerInnen spielen. Höfels schnoddrige Klappe, Sidos und B-Tights Naivität, den Unternehmergeist von Fusco (gespielt von Milton Welsh) und die gespielte Blödheit die sicher nicht allen HipHop-Stars und Sternchen gerecht wird.

Ist der Film wenig authentisch, so unterhält er durch seine leichte Unterhaltung, guter Musik (die ist Geschmackssache), Charakteren die ich gern verfolge und eben den bezaubernden Darstellerinnen Höfels und Eisinger.

Was ich an deutschen Produktionen gegenüber Amerikanischen mag ist die Darstellungsweise von Tabu-Themen. Die Szene in der sich Otis und Jasmin einen Joint in ihrem Bett basteln finde ich super erfrischend. So wie diese besitzt der Film einige Szenen mehr, in denen geächtete Themen furztrocken wiedergegeben werden.
Ich habe Spaß daran.

mein Fazit:
Im Kostenfrei-Angebot des Amazon Prime Dienstes sicher eine Sichtung wert. Den HipHop und auch Sido muss man nicht mögen, ihnen aber was abgewinnen können. Sonst funktioniert der Film nicht.
Miranda (Katie Holmes) ist eine gutmütige Frau mit ausschließlich positiver Ausstrahlung.
Sie bildet mit ihren drei Kindern eine intakte Familie.
Doch sie ist vom Pech verfolgt. Schulden, das durch einen Sturm verwüstete Haus, ein recht aufdringlicher Möchtegern-Gatte und eine einnehmende Mutter machen ihr zu schaffen.
Als der positiv eingestellte Bray (Josh Lucas) in ihr Leben rückt, erfährt sie nach langer Zeit wieder entspannte Momente .....

Der Film wird in mehreren Rezensionen  demontiert und zerrissen, Ich kann ihnen nicht folgen.
Andy Tennant (Anna und der König, Der Kautions-Cop) schaffte es, einen wunderbar herzerwärmenden Film zu inszenieren. Rosamunde Pilcher auf Amerikanisch sozusagen.
"WAAAAAAAS???" ..... ist der erste Eindruck. Aber ich sage, es klappt.
Weil es ausschließlich sympathische Charaktere in einer authentischen Handlung gibt.
Schmacht-Müll Fehlanzeige. Und auch den Darstellerinnen merkt man eine fabelhafte Sympathie untereinander an. Katie Holmes, Josh Lucas, Jerry O'Connell, Sarah Hoffmeister und Aidan Pierce Brennan spielen wunderbar miteinander auf. Ich spüre als Zuschauer das die Stimmung am Set wohl gut war.
Ein weiterer Fakt warum der Film gut läuft ist, dass es keine überdrehten Charakterdarstellungen gibt. Jeder Charakter wirkt bodenständig und ist nachvollziehbar, und daher auch identitätsnah. Eine geschönte oder gewollt overacted inszenierte Person gibt es in diesem Plot nicht.

Kurzum, großer Plus-Punkt diesen Films ist das er ein Pendant zum "Höher, Weiter, Schneller" Bombast-Kino darstellt. Er holt dich nach den "Avengers" ab und führt dich wieder auf den Boden zurück, ehe du meinst du kannst mit Düsen im Arsch fliegen und die Welt retten.
Er ist ruhig und unaufgeregt. Kann ganz klar einen entspannten Filmabend einläuten.
Mir wurde er nicht zuviel. Ich möchte ihn gern empfehlen.

Tina (Eva Melander) arbeitet im Sicherheitsdienst. Ihre Vorgesetzten wissen von ihrer Gabe, Verbrechen sprichwörtlich riechen zu können.
Sie trifft auf den mysteriösen Vore (Eero Milonoff), dessen Erscheinung unheimlich wirken müsste. Nicht aber auf Tina.
Im Verlauf der Bekanntschaft zeigt Vore Tina wer sie tatsächlich ist ......

Hmm, mich hat der Film nicht abgeholt.
Mir fehlt eine Botschaft die Ali Abbasi (Shelley) vermitteln möchte. Das übliche "Menschen sind doof. Sie zerstören ihre Umwelt und Lebensgrundlage." ist mir zu platt weil zu hintergründig inszeniert.
Der mystische Part kommt ebenfalls zu kurz. Die sexuellen Inhalte des Films wirken deplatziert und unnütz weil außer ihnen und dem Grunzen von Tina und Vore nichts zum Dasein der Beiden erklärt oder präsentiert wird.

So hält die Inszenierung des Plots zwar zunächst bei der Stange. 105min ziehen sich jedoch quälend dahin, da dem Zuschauer keine Entwicklung in der Geschichte geboten wird. Die Existenz von Trollen und Elfen in der Welt wird zwar schmackhaft gemacht. Aber Abbasi macht nichts daraus. Außer dem Vorhandensein der Existenz geht der Film in seiner Geschichte nicht weiter.
Das lässt mich als Seher unbefriedigt zurück. Wo der Film endete, sagte ich mir: "Jo, genauso so schlau wie in Minute 3."

Wo Abbasi mit der Geschichte keinen großen Wurf erlangt, ist auch schauspielerisch nicht viel zu holen. Die Nebencharakter wirken blass und wirken durch ihre mangelhafte Einführung wie Zombies im Plot. Ob sie da sind oder im LIDL geht der Kohlrabi aus ist völlig egal. Allein Jörgen Thorsson, Tinas Mitbewohner kann etwas zum guten Schauspiel beitragen.
Ausgerechnet die beiden Hauptcharaktere Tina und Vore jedoch bewegen sich wortkarg bis grunzend und mit wenig Mimik durch die Szenen. Wirkt nicht anspruchsvoll und somit nicht interessant.

mein Fazit:
Es zahlt sich bei diesem Film aus, ihn kostenfrei zu streamen. Sicherlich interessant anzusehen um mitreden zu können. Aber wer den Film blind kauft, schaut ihn mit ziemlicher Sicherheit einmal an und dann gammelt die Plaste in der Sammlung herum und nimmt Platz ein.

SOUL (2020) - Disney+

18. April 2021

Joe Gardner ist im mittleren Alter und hängt seinem Traum hinterher, in einer Jazz-Band am Klavier spielen und sich selbstverwirklichen zu können. Er arbeitet in einer Musikschule in New York als Musiklehrer und bekommt gerade das Angebot seine Stelle als Vollzeit-Stelle und mit Rentenanspruch annehmen zu können als er ebenfalls von einer lokalen Berühmtheit des Jazz die Aufnahme in ihrer Band in Aussicht gestellt wird .....
Aufgeregt und enthusiastisch rechnet Joe nur nicht mit den Folgen eines Unfalls den er kurz darauf hat ......

PIXAR wird auch mit dem 23. Film ihrer Geschichte wieder einen großen Erfolg einstreichen. Bereits mehrfach (zurecht) ausgezeichnet, kann ich dieser Geschichte und deren Inszenierung ebenfalls in vielen Belangen viel abgewinnen und wurde sehr gut unterhalten.

Was zum Einen an der nicht mainstreamigen Geschichte selbst liegt. Die Figuren sind mal was Anderes. Und die Geschichte besitzt eine Tiefe und Ernsthaftigkeit, die über eine kindgerechte Erzählweise hinaus geht. Vollumfänglich werden Kinder unter 12 Jahren die Dialoge und Handlungsgründe der Figuren nicht verstehen können. Für mich ist die Herangehensweise den Tod, und die Entstehung der Persönlichkeit darzustellen sehr interessant. Sehr philosophisch, aber ohne durch Plattitüden oder Gottes-Gerede abzuschrecken gibt die Geschichte einen Erklärungsansatz wie wir Menschen zu unseren Persönlichkeiten und Eigenschaften kommen.
Das geschieht überraschend clever. Ich als Nichtgläubiger der sich nicht zu einer Glaubensrichtung hingezogen fühlt, finde dennoch genügend Ansätze über die es sich lohnt darüber mal nachzudenken. Das bringt während des Sichtens richtig Spaß.

Über seine sympathischen Charaktere im "Davorseits" und auf der Erde besitzt der Film viel Ausstrahlungskraft. Auch sind die Figuren fantastisch herausgearbeitet und animiert worden.
PIXARs Film merkt man an, wieviel Erfahrung in Animationsfilmen dieser Filmschmiede bereits zugrunde liegt.

mein Fazit:
Unbedingt eine Sichtung wert. Und auch einem Blindkauf auf einem physischen Medium kann ich bei diesem Film keine Abrede erteilen.
Mit dieser tollen Geschichte, den mitnehmenden Figuren und Botschaften und der technischen Umsetzung hat PIXAR großes Kino und hochwertige Unterhaltung erreicht.

Ein Asteroid stürzt auf die Erde. Neue Lebensformen verdrängen die menschliche Spezies. Eine Stimme aus dem Off. Diese Stimme die zu einem jungen Erwachsenen gehört, spricht in Erfahrungen.

Nein ..... ich schreibe nicht von ZOMBIELAND (2009) und MONSTERS (2010).
Kann man aber meinen, ist doch dieser Streifen ein ziemlich genauer Mix aus diesen beiden Filmen, der sich so ziemlich alles aus diesen Filmen abschaut und somit keine Alleinstellungsmerkmale offenbart.

Abgekupfert wurde aus MONSTERS das Setting und die Monster, sowie deren Herkunft. In MONSTERS ist es halt ne Sonde statt ein Asteroid. Auch die Jahre der Heimsuchung, 6 in MONSTERS, 7 in LOVE AND MONSTERS sind nah beieinander.
Verödete, ehemals bewohnte Gegenden. Das postapokalyptische Umfeld, zurückgewonnen durch die Natur und riesenhaften Wesen denen die Menschen nicht viel entgegen zu setzen hatten und haben.

Aus ZOMBIELAND kommt die Inszenierung sehr bekannt vor.
Ein naiver Mensch der versucht sich in einer für ihn fremden Welt zurechtzufinden. Der in "Lessons" aus dem Off spricht (habe den Film im O-Ton angesehen) und tapsig und drollig versucht eine aus dem CB-Funk bekannte Frau zu retten.

Die Charaktere Clyde (Michael Rooker) und Minnow (Ariana Greenblatt) und Tallahassee, Wichita und Little Rock aus ZOMBIELAND liegen nah beieinander.

Hinzu mischt man noch mainstream-tauglich eine Liebesgeschichte und einen sympathischen Hund, gerade für die amerikanische Kundschaft ist ein Hund schon die halbe Miete. Und heraus kommt ein bekannt vorkommender Film ohne Alleinstellungsmerkmale, aber mit einem gewissen Witz der besser zündet wenn man keinen der anderen Filme vorab gesehen hat.
Bedrohungen witzig inszeniert ist auch das Ziel der Geschichte. Zünden möchte das längst nicht in jeder Szene.

Es fehlt schauspielerisch ein guter Kniff um bei der Stange zu halten. Die Story wirkt auch platt inszeniert. Geht schon, Trash ists nicht. Aber eben auch nichts wo man sagt: "WOW, geile Story!". Neben der Story ist das Schauspiel, das Setting weil abgekupfert, die Inszenierung weil abgekupfert "OK" aber nicht wirklich gut.

Für einen seichten Filmabend geht der Streifen in Ordnung. Ein großer Wurf ist jedoch auch diese NETFLIX-Produktion nicht.
Doch sagen die letzten Szenen aus das sich NETFLIX eine Hintertür für eine zweite Produktion offenhält.

Kriminelle mit außerordentlichen Fähigkeiten (Super-Schurken wäre geschönt) gehen ihrem täglichen Geschäft nach und drangsalieren ihre Mitmenschen.
Lydia (McCarthy) ist eine sehr dämliche Ausgabe der Spezies Mensch und schafft es als solche, aus Versehen mit Superkräften ausgestattet zu werden die eigentlich für ihre ehemalige Freundin Emily (Octavia Spencer) bestimmt waren.
Da man das Missgeschick nicht rückgängig machen kann, macht Emily nun mit Lydia einen auf Superheld und gemeinsam werden die beiden mit "The King", "Laser" und "The Crab" konfrontiert.

 

So dämlich sich die Geschichte liest, so doof ist sie tatsächlich.
Wieder zeigt NETFLIX das es bei den Eigenproduktionen nur auf Schnelligkeit und Billig ankommt, als um nachhaltig gute Produktionen.
Damit die Produktion schön billig bleibt, hat man wohl Ben Falcone mit dem Drehbuch, der Regie und der Produktion betraut.
Falcone ist mit McCarthy verheiratet. Oh, und so ist es nachvollziehbar das sie ebenfalls in der Produktion dieses Billig-Films mitmischt.
Mag vielleicht auch darin begründet sein das niemand sonst in McCarthy irgendein brauchbares Talent sieht.
Für die Kameraführung zeichnet Barry Peterson verantwortlich. Er arbeitete bereits im Vorjahr mit Ben Falcone und McCarthy für "Superintelligence" zusammen.

Die Storyvermittlung und Regie hinkt gewaltig. Auch nach 20min Laufzeit wussten ich und mein Mitschauer nicht was der Film uns eigentlich sagen möchte. Worum es geht. Was die Bösen eigentlich Böse macht.
Erst mit der Verabreichung des Super-Serums an die hirnamputierte Lydia bekommt der Film sowas wie einen Bezug und einen seidenen roten Faden. Die Charaktereinführungen geschehen so plump das die Charaktere im Film allesamt einen kalt lassen. Mitfiebern tut man nur dem Ende entgegen, während die Handlungen in keiner Weise Spannung hervorrufen.
Die dilletantische Storyvermittlung und das nicht vorhandene schauspielerische Können ausgerechnet einer der Hauptcharaktere soll wohl durch viele Ekel-Szenen wie das essen von rohem Hühnchen, sprechen bei offenem Mund mit zerkautem Essen, die Skurrilität eines fetten Körpers in unvorteilhaften Szenen abgemildert werden.
Klappt allerdings nicht. Besagte Szenen rufen kein unterhaltsames Schmunzeln hervor, denn ein Gefühl was man auch bei Produktionen wie "Der Bachelor", "DSDS" oder Model-Shows bekommt. Momente in denen man sich fragt ob das wirklich so erntgemeint sein kann das man sich für so einen Müll hergibt und ihn auch noch zeigt.
Was auch an den schauspielerischen Qualitäten liegt. Spencer wie McCarthy taugen beide nicht für Hauptrollen. Sie beide tragen den Film nicht im Geringsten. Die Nebencharaktere sind so blass und langweilig geschrieben das die verkörpernden Darsteller:innen auch von Laien-Schauspieler:innen gespielt werden könnten.
Was Bateman, Cannavale oder Melissa Leo wohl geritten hat, einen Charakter in diesem Film zu spielen? Sie wirken chronisch unterfordert und hilflos in ihren doofen Rollen.

Auch die technische Umsetzung ist ein Desaster. CGI von der Stange. Und das auch sehr langweilig inszeniert und eingesetzt.

Kurzum, wer einfach wahllos knappe zwei Stunden rumhaben möchte. Lange auf dem Klo sitzt und was zum dudeln braucht. Sich selbstgeißeln möchte. Den Eindruck gewinnen will das STAR WARS - Episode 8 Arthouse-Kino wäre ..., der schaut sich vorab diesen schwachsinnigen Film an.

Story: 2 von 5 Sternen
Plot/Regie: 1 von 5 Sternen
Schauspiel: 1 von 5 Sternen
 

Ein noch unbekannter Virus, natürlich aus dem Feindland Nr.1: China, nimmt mit einem Lawineneffekt weltweit Fahrt auf.
Mehrere Gesundheitsbehörden weltweit nehmen den Wettlauf mit der Zeit auf, die hohe Sterberate auf Grund des tödlichen Virus einzudämmen und einen Impfstoff zu entwickeln.

Was man vor 10 Jahren als stimmigen Thriller geglaubt hat, werden wir seit 13 Monaten leider einem Besseren belehrt. Bzw. sehen wir die typisch überspitzte und dramatisierte Darstellung aus der Feder von Drehbuchautoren, die so nicht in der Realität in Erscheinung tritt.

Aber zum Film .....
Mit dem Drehbuch von Scott Z. Burns (Das Bourne Ultimatum, Side Effects) inszenierte Steven Soderbergh (Oceans Eleven, Logan Lucky) einen schnellen, in zu kurzer Lauflänge gehaltenen Thriller.
Die Beiden arbeiteten bereits zusammen als Soderbergh 2009 "Der Informant" aus der Feder von Burns drehte.
In einem sehr hohen Tempo geht der Virus um die Welt. Und dementsprechend wird hollywoodgerecht in einem sehr hohen Tempo darauf reagiert ..... meint man.
Denn in der Tat ist der Film aus authentischer Sicht sehr oberflächlich und lückenhaft inszeniert.
Soderbergh hat einen spitzenmäßigen Cast zur Verfügung. Sein größter Trumpf, denn allein die Oberklasse-Darsteller:innen tragen den Film.
Der Plot selbst zeigt auf Grund seiner Schnelligkeit und vielen verschiedenen Schauplätze kaum Charakterentwicklungen und stellt essentiell wichtige Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie kaum heraus. Einfach keine Zeit dafür.

Interessant ist im Gegensatz zur Pandemie die wir nun tatsächlich durchleben, die Vorstellung des Ablaufs davon. Wie schnell doch alles im Kopf von Burns vonstatten geht. In Windeseile wird der Herkunftsort eingegrenzt. Es beginnen Forschungen, ein Impfstoff wird entwickelt, er wird ausgeliefert und verabreicht ..... all das innerhalb eines Jahres.

Hier zeigt sich Soderberghs Können in schnellen Thrillern die stets in Bewegung bleiben und keine Längen aufweisen. Aber für diesen Stoff möchte sein Thriller Dreh-Stil nicht passen. Die Bekämpfung der Pandemie bietet viele Ansätze um neben dramatischen schnellen Einlagen zur authentischen Vermittlung Speed herauszunehmen und mehr durch Hintergrundwissen informativ und durch das Können des Casts zu wirken.
Aber das hat Soderbergh nicht erkannt. Er rennt durch das Thema als ob es darum geht das MEV1-Virus noch vor Filmende bekämpft zu haben.

mein Fazit:
Ein spannender Film weil ein aktuelles und auch immer präsentes Thema.
Ein spannender Film weil wie ein Agenten-Thriller inszeniert und stets in Bewegung. Eine spitzenmäßige schauspielerische Ausgangslage lässt die Charaktere interessant wirken.

Aber leider kommt die Geschichte selbst zu kurz. Sehr gute Schauspieler:innen und ein schneller Plot können die Oberflächlichkeit des Films nicht wegspielen. Und so sehe ich sehr viele Chancen zu einem zeitlos gelungenem Film verspielt. Dieses Drehbuch und dieses Thema können locker für einen 3-4 Stunden Film dienen ohne langweilig zu werden.

Eine inszenatorische Überraschung erwartete mich unter dem Prime-Angebot von Amazon.
Drehbuch und Regie stammen aus einer Hand, der von Aleksey Sidorov.
Ich finde einen Film einmal mehr interessanter wenn der Drehbuchautor seine Geschichte auch selbst inszenieren kann.

Erzählt wird die Geschichte eines ehemaligen russischen Panzerkommandanten der sich in deutscher Kriegsgefangenschaft in einem thüringischen Gefangenenlager wiederfindet. Dort soll er mit einem von der Ostfront von Deutschen erbeutetem T-34 Kampfpanzer und weiteren Panzer erfahrenen Kriegsgefangenen als ungleicher Gegner (die Russen ohne Munition) zur Ausbildung junger Panzer-Rekruten der Wehrmacht dienen.
Der Panzerkommandanten Nikolay Ivushkin plant jedoch statt Kanonenfutter zu werden, den Ausbruch vom Truppenübungsplatz und sich mittels des Panzers Richtung Osten durchzuschlagen.

Angenehm vielschichtig und mit wenig russischem Pathos spielt der Film auf. Sidorov inszeniert seine Charaktere, die Deutschen wie die Russen mit einigen Klischees. Aber sie fallen wenig ins Gewicht. Es fällt in deren Charakterzeichnungen auf das trotz erbitteter Feindschaft der gegenseitige Respekt vor dem Können des Gegenübers eine große Rolle spielt. So werden die Deutschen von Sidorov nicht stumpf blöd dargestellt.

Schauspielerisch spielt das Team um die T-34 Panzerbesatzung und deren Widersacher, dem Standartenführer Klaus Jäger gut auf. Sie transportieren ihre Charaktere glaubhaft und mit erwähnter Bodenständigkeit. Macht Spaß der Ausbruchshelferin (gespielt von Irina Starschenbaum) und den Jungs zuzusehen.

Ein weiterer interessanter Aspekt hinter den Kulissen ist, dass Aleksey Sidorov für den deutschen Gegenspieler auch einen deutschen Schauspieler in Verkörperung von Vinzenz Kiefer engagiert hat. Kiefer hat bereits eine Vita die sich sehen lassen kann und spielt seinen Charakter des Klaus Jäger hervorragend. Leicht Klischeehaft, aber anständig glaubhaft.

An den Settings zeigt sich handwerkliches Können. So wird die Landschaft nicht in Form von GreenScreens erzeugt. Sie gibt eine schöne Bildtiefe und Authentizität ab weil Gebäude, Straßen, Fahrzeuge echt sind.

Die CGI kommt erst in den Kampfszenen, den Panzergefechten zum Tragen. Die Bullit Time wie wir sie aus den "The Matrix"-Filmen kennen spielt hier ein elementares Stil-Mittel.
Hier merkt man auch am ehesten das es sich um eine FSK 12 Verfilmung handelt.
Der Film ginge noch mehr als Anti-Kriegsfilm durch, wenn schonungsloser gezeigt werden dürfte wie sich panzerbrechende oder Splitter-Munition verhält und was sie mit menschlichen Körpern und an Material anrichtet. So kommt der Film jedoch blutleer aus und ist daher für auch zart besaitetere Gemüter geeignet.

mein Fazit:
Nicht unbedingt einen Blindkauf auf einem optischem Medium wert.
Aber zur Erstsichtung auf einem Streaming-Dienst durchaus eine empfehlenswerte Abendunterhaltung. Ich sehe in Bezug auf der Geschichte, Geschichtsvermittlung, Settings und Charakterzeichnungen Wiedersehenswerte. Die russische Produktion macht viel richtig.
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