Contagion (2011) - Amazon Prime
Ein noch unbekannter Virus, natürlich aus dem Feindland Nr.1: China, nimmt mit einem Lawineneffekt weltweit Fahrt auf.
Mehrere Gesundheitsbehörden weltweit nehmen den Wettlauf mit der Zeit auf, die hohe Sterberate auf Grund des tödlichen Virus einzudämmen und einen Impfstoff zu entwickeln.
Was man vor 10 Jahren als stimmigen Thriller geglaubt hat, werden wir seit 13 Monaten leider einem Besseren belehrt. Bzw. sehen wir die typisch überspitzte und dramatisierte Darstellung aus der Feder von Drehbuchautoren, die so nicht in der Realität in Erscheinung tritt.
Aber zum Film .....
Mit dem Drehbuch von Scott Z. Burns (Das Bourne Ultimatum, Side Effects) inszenierte Steven Soderbergh (Oceans Eleven, Logan Lucky) einen schnellen, in zu kurzer Lauflänge gehaltenen Thriller.
Die Beiden arbeiteten bereits zusammen als Soderbergh 2009 "Der Informant" aus der Feder von Burns drehte.
In einem sehr hohen Tempo geht der Virus um die Welt. Und dementsprechend wird hollywoodgerecht in einem sehr hohen Tempo darauf reagiert ..... meint man.
Denn in der Tat ist der Film aus authentischer Sicht sehr oberflächlich und lückenhaft inszeniert.
Soderbergh hat einen spitzenmäßigen Cast zur Verfügung. Sein größter Trumpf, denn allein die Oberklasse-Darsteller:innen tragen den Film.
Der Plot selbst zeigt auf Grund seiner Schnelligkeit und vielen verschiedenen Schauplätze kaum Charakterentwicklungen und stellt essentiell wichtige Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie kaum heraus. Einfach keine Zeit dafür.
Interessant ist im Gegensatz zur Pandemie die wir nun tatsächlich durchleben, die Vorstellung des Ablaufs davon. Wie schnell doch alles im Kopf von Burns vonstatten geht. In Windeseile wird der Herkunftsort eingegrenzt. Es beginnen Forschungen, ein Impfstoff wird entwickelt, er wird ausgeliefert und verabreicht ..... all das innerhalb eines Jahres.
Hier zeigt sich Soderberghs Können in schnellen Thrillern die stets in Bewegung bleiben und keine Längen aufweisen. Aber für diesen Stoff möchte sein Thriller Dreh-Stil nicht passen. Die Bekämpfung der Pandemie bietet viele Ansätze um neben dramatischen schnellen Einlagen zur authentischen Vermittlung Speed herauszunehmen und mehr durch Hintergrundwissen informativ und durch das Können des Casts zu wirken.
Aber das hat Soderbergh nicht erkannt. Er rennt durch das Thema als ob es darum geht das MEV1-Virus noch vor Filmende bekämpft zu haben.
mein Fazit:
Ein spannender Film weil ein aktuelles und auch immer präsentes Thema.
Ein spannender Film weil wie ein Agenten-Thriller inszeniert und stets in Bewegung. Eine spitzenmäßige schauspielerische Ausgangslage lässt die Charaktere interessant wirken.
Aber leider kommt die Geschichte selbst zu kurz. Sehr gute Schauspieler:innen und ein schneller Plot können die Oberflächlichkeit des Films nicht wegspielen. Und so sehe ich sehr viele Chancen zu einem zeitlos gelungenem Film verspielt. Dieses Drehbuch und dieses Thema können locker für einen 3-4 Stunden Film dienen ohne langweilig zu werden.
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