Blog von Klinke

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |

Obwohl auch zu diesem Streifen Steven Spielberg als Regisseur und George Lucas als einer der Drehbuchautoren verantwortlich zeichnet, ist dieser Film ein blasser Schein zum Erstlingswerk.

Mit Robert Watts hatte man sich einen fähigen Produzenten ins Boot gehlt der bereits in George Lucas' STAR WARS involviert war und großartige Filme wie "Papillon" und "2001: Odyssey im Weltraum" produzierte.

Aber die großartigen Menschen im Filmgeschäft haben einen Film geschaffen der längst nicht den Einfallsreichtum und den abenteuerlichen Gedanken weiterspinnt. Mag sein das es am geringen Budget von nur $28 Mio. liegt das der Film keine weit verzweigten Handlungsräume besitzt.  Die Schauplätze sind recht beengt.
Das man sich wieder für zwei Hauptrollen entschieden hat, ist ne gute Idee. Nur leider besitzt Kate Capshaw nicht die Klasse einer Karen Allen und kann charakterlich im Film nicht mit Indiana Jones mithalten und ihre Figur glaubhaft verkörpern. Mehr fällt das für Sitcoms typische weinerliche Gequieke von ihr auf, welches auf Dauer im Film erst langweilt und dann anstrengt.

Der Bösewicht ist recht farblos gezeichnet. Mich nimmt der "Kampf" gegen ihn nicht ein. Emotional holt mich der Film auf Grund seiner sparsamen Handlung und den wenig eingeführten Charakteren nicht ab.

Auch hier zaubert John Williams einen tollen Score der in seinen Instrumenten .... ohhh Wunder ... an STAR WARS erinnert. Aber ebenso drängt sich der Score in vielen Szenen sehr stark auf und lässt nicht die Bilder wirken.

 

mein Fazit:

Eine schwache Fortsetzung des hervorragenden Erstlings. Mir scheinen drei Jahre zwischen den Produktionen zu wenig Zeit für ein ordentliches Drehbuch und Umsetzung.

Zwischen den Filmen war Spielberg noch mit "E.T. - Der Außerirdische" und einem weiteren Film beschäftigt. Während George Lucas am Drehbuch von seiner Episode VI der STAR WARS Saga schrieb.

Ein Drehbuch an dem George Lucas mitgewirkt hat und Steven Spielberg als Regisseur. Und der Score wurde komponiert von John Williams. Ein wahres Triumvirat führt den Film an, weiß man doch um die lange Freundschaft der Drei untereinander. Frank Marshall als Produzent ist ein weiteres Schwergewicht in der Filmbranche.

Und so verwundert es nicht das dieser Film so herrlich zeitlos ist und auch imzarten Alter von 30 Jahren in allen Belangen wunderbar unterhalten kann.

Klasse wie der Abenteuer-Charakter hier durch kommt. Die Geschichte umfasst fremde Kontinente, unbekannte Gebiete sagenumwobene Mysterien ..... alles gekonnte Aufhänger für einen spannenden Abenteuerfilm.

Die Kulissen machen auch heute noch richtig Spaß. Sicher erkennt man die Bühnenaufbauten. Aber gerade dieser Umstand macht den Film neben der Geschichte zusätzlich interessant. Anzusehen wie Spielberg und Frank Marshall vor 30 Jahren den Film in aufwendigen Kulissen und Kostümen gestalteten ist eine ebenso große Freude wie der Film im Gesamten.

Das die führenden Köpfe dieser Produktion wahres Talent für das Filmen besitzen lässt auch der Cast erkennen. Bis in die Nebenrollen besteht der Film aus interessanten Charakteren die sehr gut besetzt wurden. Zudem bekommen auch viele Nebenrollen eine schöne Spielzeit und damit den benötigten Raum sich entfalten zu können und einen interessanten Part aufzumachen.

Karen Allen ist ein top besetzter Contra-Part zu Harrison Ford. Ihr großes schauspielerisches Talent und ihre sympathische Ausstrahlung wie Optik lässt das Gespann Ford / Allen als eine Einheit wirken.

Einzig was mir heute etwas zu dick aufgetragen wirkt ist die musikalische Untermalung des Films. Nicht das der Score nicht eine erste Geige spielen würde. John Williams zauberte hier eine überwältigende Tonkulisse die die Szenen sehr gut unterstützen.

Aber für mein Empfinden heutzutage schiebt sich der Score häufig sehr in den Vordergrund und lässt die Szenen in ihrer Dramatik zurück. Heute sage ich mir, hier ist in einigen Passagen weniger oder ruhigerer Score, mehr für den Film.

mein Fazit:

Zeitlose Abenteuer-Unterhaltung die die Vorfreude auf die angekündigte UHD Blu-ray Edition steigert.

Book Club - Amazon Prime

3. Januar 2021

Puuh, der Film ist harte Kost. Ohne zu Zweit sechs Flaschen Prossecco oder irgendeinen anderen fruchtigen wenig Alkohol enthaltenden Fusel lässt sich das Geschwätz der alternden Frauen nicht ertragen.
Bill Holderman schrieb das Drehbuch und führte Regie zu diesem peinlichen Streifen in dem Frauen um die 60 pubertär über Sex quatschen weil sie ...... ohhhhh, wie schlüpfrig ..... Fifity Shades of Grey lesen.

Wo man gewöhnlich im Alter zwischen 15-20 so unerfahren und doof daher redet, kommt das bei 60jährigen Frauen überhaupt nicht lustig oder unterhaltsam vor. Zum Schmunzeln ist lediglich der Umstand das jede der Buch-Club Mitgliederinnen ach so viel Erfahrung mit Sex haben möchte und vor Ratschlägen nicht geizt, aber nach eigenen Bekunden Jahrzehnte keinen Sex mehr hatte. Hmm, was stimmt hier nicht.

So altersungerecht und platt die Dialoge über Sex sind die Interaktionen zwischen den Frauen und ihren Bekanntschaften. Das Ganze kommt wie eine platte Teenie-Komödie mit alten DarstellerInnen daher. Gähnend langweilig.

Bill Holdermann hat hier eine Kinoproduktion im TV-Format geschaffen. Ganz nach ZDF Schmachtromanzen ist hier keine bemerkenswerte Geschichte erzählt, oder eine bekannte Geschichte frisch neuinterpretiert worden. Einfach nur ein Film den man Sonntag Nachmittag zum Bügeln laufen lassen kann.

mein Fazit:
Ein peinlicher Onetimer, dessen größte Reaktion auf die Szenen das Schmunzeln ist das man bekommt wenn beinahe Rentnerinnen anfangen über Sex zu labern, Jahrzehnte aber keinen Sex hatten. Und das in "Langweilig" in Bilder und Worte gefasst.

SHAZAM! - Amazon Prime

2. Januar 2021

Superhelden-Filme scheinen nicht gut im Ruf zu stehen. Anders kann ich mir nicht erklären warum gestandene Regisseure mit mehreren großen Erfolgen dieses Genre nicht angehen wollen.

So ist auch David F. Sandberg (Lights out, Annabelle 2) noch nicht gefestigt und wahrscheinlich noch in seiner Findungsphase.

Auch der Drehbuchautor Henry Gayden hat mal gerade ein Drehbuch vorab verfasst.

Das man diese gewichtigen Voraussetzungen für eine guten Film an unerfahrene Personen vergibt bzw. sich für ein Drehbuch entscheidet das von einem unerfahrenen Autor stammt, muss entweder an Verzweiflung gelegen haben oder es war Alkohol im Spiel.

So kommt was kommen muss. Der Film ist uninteressant blödelhaft. Noch während des Drehs scheint sich Sandberg nicht klar zu werden in welche Richtung sein Film eigentlich gehen soll. Soll er dunkel werden? Passt nicht zur FSK. Soll er spaßig werden? Kinder holt man mit dem Geblödel wohl ab. Allerdings sind viele Szenen bei die Kindern eher Alpträume bescheren würden.

Ich für meinen Teil finde den Plot öde langweilig. Zunächst rekrutiert die weise sein wollende Zauberer Gang über Ewigkeiten hinweg keine Auszubildenden. Nur um dann aus der Not heraus den erstenbesten Fratz die all supermächtige Macht zu verleihen der um die Ecke kommt.

Dann folgen nacheinander kleinere Vorgänge um ein paar der Superkräfte vorzustellen. Dann folgt eine Lernphase die nicht fruchtet. In der 88. Minute ist Billy Batson noch so unerfahren über seine Kräfte wie in zum Zeitpunkt der Verleihung. Charakterentwicklung Null. Sein wohl als Sidekick konzipierter Wohngemeinschaft-Homie Jack Dylan Grazer alias Freddy mag für den Moment als schrulliger Superhelden-Nerd interessant und auflockernd vorkommen. Aber leider bleibt der Umstand über den gesamten Film erhalten. Zur Mitte des Films wäre ich froh gewesen, wenigstens er wäre gestorben.

Was das nächste Manko eines Helden-Films darstellt. Es geht um eine dunkle Supermacht die die Welt bedroht. Aber hey, ist ein FSK 12. Heißt, auch im Zweifelsfall 6jährige können den Film im Beisein oder mit Zustimmung eines Erziehungsberechtigten ansehen. Und darum spult sich der Plot in reinster A-Team Manier ohne jeglichen Collateral-Schaden ab. Was wiederum unweigerlich zum Gedanken führt ob diese dunkle Macht nicht vielleicht viel zu verblödet ist um der Welt eine Gefahr zu sein.

Naja, schon der letzte Zauberer der Shazam! hieß, sah mehr aus wie ein besoffener Penner als eine Autorität.

 

mein Fazit:

DCs Weg in eine falsche Richtung. Der Film kommt wie ein Versuch der Nachahmung von Marvels vor. Ein unerfahrener Drehbuchautor, ein unerfahrener Regisseur, doofe Hauptdarsteller, doofe Charaktere und ein Mark Strong allein auf weiter Flur sind ein Garant für eine filmische Niete.

 

Erzählt wird ...... so ziemlich garnichts. Ursprünglich sollte vielleicht mal die FBI-Arbeit, speziell das engagierte Verhalten von Mark Felt beleucht werden welches dazu führte das mehrere hohe Positionen in Justizministerium und den Geheimdiensten wie auch der Präsident der Vereinigten Staaten selbst das Feld räumen mussten.

Grund des Anstoßes war der Einbruch in das Watergate-Gebäude am 17.06.1972. Im Verlauf der Aufklärungsarbeiten durch Mark Felt (die aus dem Weißen Haus nahegelegt wurde niederzulegen) kam ans Licht das auf Grund präsidialer Anordnung in das Gebäude eingebrochen wurde um die gegnerische Parteizentrale auszuspionieren um Nixons Wiederwahl zu sichern.

 

Letztendlich wurden auf Grund des Öffentlichen Interesses erneut die Ermittlungen aufgenommen die zu Tage brachten das in den Jahren 1969 bis 1974 Nixon seine Regierungsvollmachten dazu nutzte um politische Gegner auszuspionieren.

 

Doch davon bekommt man im Film nicht viel mit. Denn der Plot ist inhaltslos. Von Felts Ermittlungsarbeiten ist nichts zu sehen. Ein paar Fragen seinerseits müssen da reichen. Es bildet sich für Felt ein Gefüge aus Erkenntnissen und man bekommt nicht mit woher. Seine Kontaktaufnahmen zu Bob Greenwood von der Washington Post sind ebenfalls kaum beleuchtet.

Peter Landesman (Kill the Messenger, Erschütternde Wahrheit) inszenierte einen spannungslosen und undramatischen Film sondersgleichen. Eine Story die nur so vor Fakten sprüht vermag Landesman nicht im Geringsten umsetzen. Skeptisch war ich vorab wegen der kurzen Spielzeit von nur 90min. Diese Skepsis hat sich begründet. Der Film nimmt den Anschein das diese reale Begebenheit 2 Nummern zu groß für Landesmans Regie-Künste ist.


Was den Film ansehen und ertragen lässt, ist die große Anzahl namhafter SchauspielerInnen die trotz der Inhaltsleere und wirren Plots der oft nicht zulässt in welchem Monat und Jahr man sich gerade befindet, die Charaktere veranschaulichen kann.
 

Lasst mich darauf eingehen was ich mit "wirrem Plot" meine.

Der Film erstreckt sich über Felts Handlungen und Aktionen im Verlauf vom Einbruch in das Watergate-Gebäude im Juni 1972 bis weit nach Nixons Rücktritt als US Präsident. Es gibt jedoch keine Timeline im Film. Wann genau welche Handlung, welcher Schritt oder welche Erkenntnis für eine Gegenreaktion seitens der Regierung sorgte wird nicht klar dargelegt.

Landesman verpasste es zudem, eine nötige politische Brisanz in die Handlungen des FBI zu verpacken und so Dramatik zu erzeugen. Stattdessen plätschert der Film nur so dahin. Man kann derweil der Film spielt Wurstbrote schmieren da zu keinem Zeitpunkt Schlüsselerkenntnisse und -reaktionen die eine zeitliche Relevanz besitzen im Film verarbeitet werden.

mein Fazit:

Als Onetimer ein guter Zeitvertreib. Es ist interessant den bekannten Schauspierlern zuzusehen. Aber keine Szene des Films bleibt haften.

Ip Man 4 - Amazon Prime

1. Januar 2021

Wilson Yip erinnert mich bezüglich seiner bisherigen Regie-Leistungen ein wenig an Silvester Stallone. Mit Meister Ip hat er einen Charakter inszeniert der ihn nicht mehr loslässt.
Auch mit dem vierten Film beweist er das richtige Händchen für die Inszenierung.

Das Trio um Edmond Wong, Chan Tai-Lee und Jill Leung hat ein fabelhaftes Drehbuch geschrieben, welches auf die vorherigen Filme aufbaut und viele vertraute Dinge vorkommen lässt.

So gibt es wieder verfeindete Kampfsportschulen und die Rivalität zwischen westlichen Gestrigen und asiatischen Hochmütern die sich selbst im Wege stehen.
Dazu inszeniert Wilson Yip seinen Film mit vielen vertrauten Einlagen. Zweikämpfe zwischen Kung Fu Meistern in denen die Einrichtung demoliert wird, Straßenkämpfe zwischen Kampfschulen und intrigante Handlungen zum Zweck die Chinesen bloßzustellen lassen schmunzeln.

Das heißt es nicht das es langweilt oder einfallslos sei. "Never change a running system" - like versteht es Wilson Yip, die neue Situation in das vertraute Bild zu packen und den Zuschauern zu bieten was sie an den anderen drei Filmen mochten.

Hinzu kommt ein neuer Handlungsstrang in Form von starkem Rassismus amerikanischer Kleingeister gegenüber den chinesischen Einwanderern. Gerade wir Deutschen sehen die Analogie zu unserer Geschichte und den Jahren zwischen 1933 bis 1945 und die aktuelle Lage in unserer Gesellschaft. Sicher sehr überzeichnet. Aber die Inszenierung funktioniert. Sie weckt Emotionen und lässt am Ball bleiben.

Ip Man spielt darin wieder eine ebenfalls vertraute Rolle des scheinbar übermächtigen Vermittlers. Eine Rolle die Donnie Yen auf dem Leib geschrieben steht. Klasse, dass er sich an der Produktion des Films beteiligen konnte und so sicher viel von seinem Spirit einbrachte.

mein Fazit:

Der vierte Film über die Person Ip Man und doch kein wenig langatmig. Ansehen ist ein Muss. Wer anhand meines Blogs einen Blindkauf wagt, wird nicht enttäuscht werden.

"WOW" sage ich. Was für ein starker Film.

zunächst war ich skeptisch wegen der Versammlung von nicht weniger als zehn beteiligten ProduzentInnen und zwei Drehbuchautoren und witzelte für mich schon das es gut ist nicht auch zwei Regisseure zu wissen.

Das Drehbuch welches Mark Bianculli und Jeff Richard geschrieben haben ist voller Spannung und sehr erfrischend ausgetüftelt. Zunächst wird man im Glauben gelassen es handele sich um ein doofes Kiddie-Abenteuer und einen perfiden Gag zweier Niedrig-IQler.

Der Film ruft von Anfang an zwei verschiedene Sichtweisen auf. Man verspürt Unrechtbewustsein während des Sichtens. Und dennoch will man voyeuristisch wissen was passiert und schaltet nicht aus. Sehr clever sind die kurzen Einblendungen in einen Gerichtssaal in dem in der Echtzeit ein Verfahren läuft.

Die/der FilmseherIn bekommt also mit das etwas Schlimmes passiert sein muss. Da die Szenen im Saal aber weder die beiden Jugendlichen Ethan und Sean noch den Nachbar Grainey zeigen, kann man sich lange keinen Reim machen was passiert ist. Nur Brotkrümel mäßig werden weitere Informationen gestreut.

Das clevere Drehbuch hat Kasra Farahani top umgesetzt. Die Spielzeit in Grayneys Haus und im Zimmer von Ethan sind gut austariert. Gekonnt schafft es Faharani in seinen Bildern die Spannung was denn nun am Ende passieren würde, hoch zu treiben.

Hinterlassen tut der Film letztendlich die/den SeherIn mit einigen Selbstreflektionen.

Und wenn das geschieht, der Abspann läuft und man lässt den Film gern noch auf sich nachwirken, dann ist er sehenswert gewesen. Absolut der Fall.

Drehbuch und Regie Bombe.
Schauspielerisch naja, Keir Gilchrist der Sean spielt hat mir sehr gefallen. James Caan (Grainey) brauchte kein Talent mitbringen. Seine Aktionen im Film sind nicht beurteilbar. Logan Miller hingegen der Ethan spielt, ging mir schnell auf die Ketten. Sein overacting und seine monotone Mimik zu egal welchem Dialog-Thema langweilt schnell.

Für den Score sorgte Andrew Hewitt. Er schafft es, den Szenen in Graineys Haus einen Horror-Anstrich zu geben. Mit ruhigen, wiederkehrenden und langsam hochspielenden Prägnanz sorgt er für viel Emotion in den Szenen wo sich sonst nichts weiter tut.

mein Fazit:

Eine fabelhafte Erstsichtung meinerseits. Der Film unterhielt mich. Er verführte mich, mich zu einigen Umständen zu hinterfragen wie ich zu diesem und jenem Moment denke.

Er brachte mich dazu, mir einzugestehen das ich hier zunächst den Falschen als Psychopathen glaubte. Und daher ist der Film in Bildern und seiner Geschichte eine sehenswerte Abendunterhaltung.

Brian de Palma (dressed to Kill, Scarface) hat einen bis in die Nebenrollen namhaften Cast zur Verfügung gehabt und es wunderbar geschafft diesen Film zwei Stunden immer on top zu halten.
Da ist der spannende Plot zu erwähnen. Der sich langsam nach oben schraubt. Die Darsteller dürfen sehr emotional werden. Stoische mimiklose Gesichter sind Fehlanzeige. In den 80er Jahren war es cool mittels Mimik Emotionen zu erzeugen. Kevin Costner und Sean Connery geben ein tolles Hauptdarsteller-Gespann ab.

Sehr angenehm fällt die Kameraführung auf. Sie zeigt die Szenen in aus sehr interessanten Blickrichtungen. Man wechselt häufig zwischen First- und Third Person Perspektive was sehr cool ist.

Da wären auch die skurrilen Szenen wie mit Maschinengewehren auf Pferden reitende Undercover-Cops und eine Schwadron kanadischer Grenzer. Zum Schmunzeln und dennoch beklemmend wie offen man in den 20er und 30er Jahren mit Waffen spazieren fuhr.

Brian de Palma legt viel patriotisches Gefühl in seinen Film. Patriotismus, aber keinen Pathos. Er scheut auch nicht davor zurück, zum Wohl einer glaubhaften Darstellung des Kampfes gegen Al Capone seine Helden über die Klinge springen zu lassen.

Ennio Morricone spielt einen fabelhaften Score ein der die Szenen in ihrer Dramatik sehr gut unterstützen kann. Dabei nutzt er die Vielfalt der Instrumente und der Score hört sich nicht wie ein Mainstream-Einheitsbrei an. Der Score ist so abwechslungsreich komponiert wie die spannenden Schauplätze im Film.

mein Fazit:
Einer der Filme die man wiederholt ansieht weil er sich nicht platt schauen lässt. Jedes Mal aufs Neue erfreut man sich an dem breit aufgestellten top agierenden Cast und der handwerklichen Machart des Films. Exzellente Schnitttechnik, eine interessante Kameraführung, Morricones herausragender Score und der Umfang der Geschichte bilden immer wieder eine gute Unterhaltung.

Marie Curie - Amazon Prime

26. Dezember 2020

Marjane Satrapi (Persepolis, The Voices) hat als Regisseurin bereits mit Independent Filmen und Arthouse Kino auf sich aufmerksam gemacht. Mit dem Drehbuch von Andrea Stoll und Marie Noelle nun der Sprung ins Mainstream-Kino.
Nach meinem Befinden klappt das nicht reibungslos da die Geschichte holprig und leider auch am erwarteten Schwerpunkt vorbei erzählt wurde.
Andrea Stoll schrieb bislang Drehbücher für das Format Fernsehen. Marie Noelle denke ich mal, hat mehr den Part Recherche für das Drehbuch übernommen.

Dieses Dreier-Gespann aus Noelle, Stoll und Satrapi sorgt für einen Film der für an ihrer Arbeit Interessierte wenig Stoff bietet. Der Film beleuchtet mehr ihre zwischenmenschlichen Beziehungen und behandelt leider nur oberflächlich ihren interessanten Kampf um Wertschätzung durch ihr Können und ihrer Intelligenz.
Die Abweisung der männlichen Wissenschaftler allein auf Grund ihres Geschlechts - oberflächlich bis nicht thematisiert. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten werden zwar in Bildern gezeigt, aber kaum was davon tatsächlich vermittelt. So wird auch die Brisanz das bislang Unbekannte zu erforschen nicht genügend thematisiert. Den Begriff Radioaktivität ha sie geprägt. Das Ausmaß von Strahlung auf den menschlichen Körper konnte sie jedoch noch nicht absehen.
Fassen wir zusammen:

Kampf um gleichberechtigte Studienarbeiten: Er wurde im Film im heimischen Wohnzimmer statt in der Universität geführt.

Der Arbeitsablauf und die Erforschung von Radium und Pollonium: Dafür mussten Erze zerstampfen und Reagenzgläser schütteln reichen.

Der Kampf um Wertschätzung unter Wissenschaftlern: Ebenfalls zeigt der Film hier fast ausschließlich das private Umfeld, nciht aber die Situation an den Forschungsanstalten selbst.

Ihre Arbeit an der Erforschung und dem Bau des Röntgen-Wagens: Das ist im radiologischen medizinischen Bereich DER große Durchbruch der Radiologie gewesen. Der Film zeigt es nur am Rande.

Zur enttäuschend erzählten Geschichte kommt der Cast und die Gewichtung der Charaktere. Weil sich der Film nur auf Marie Curie stützt, kann der Nebencast garnicht wirken. Es obliegt Rosamund Pike ganz allein den Film zu tragen. Schauspielerisch hat sie alles Mögliche aus ihrer Rolle herausgeholt. Aber das Leben um Marie Curie bestand eben auch in beträchtlichem Maß aus ihrem Mann Pierre Curie und ihren Forschungskollegen.
Da im Drehbuch diese Charaktere jedoch nicht vorkommen, fehlt ein unterstützendes schauspielerisches Umfeld welches dem Film mehr Seele einhauchen kann.

Sam Riley als Pierre Curie spielt seine Rolle wenig emotional. Neben Pike steht er einfach nur blass da und kann seinen Forschungsdrang und seinen erfinderischen Ehrgeiz nicht im Film transportieren. Wo man aber dazu sagen muss, dass auch ihm hinsichtlich der wissenschaftlichen Tätigkeiten keine Spielzeit eingeräumt wurde.

 

mein Fazit:

Thema verfehlt. Kino-Produktion geplatzt.
Der Film kann den Untertitel "Rosamund Pike - Allein im Film" erhalten. Denn in zwei Stunden wird viel gezeigt, ohne aber was zu erzählen.

Needful Things - Amazon Prime

26. Dezember 2020

Fraser Clarke Heston, Sohn von Charles Heston inszenierte einen recht unterhaltsamen B-Movie Thriller.

Mit einem geraden Plot der sich langsam und stetig in die Höhe schraubt und die Interaktionen der BewohnerInnen von Castle Rock immer weitreichender und brutaler geschehen lässt. Sehr gelungen. leicht folgbar. Doch hat, wenn man sich die Vita von Heston Jr. durchliest, Fraser nicht wirklich seine Erfüllung im gestaltenden Film gehabt. Lediglich zwei Jahrzehnte und nur eine Handvoll Produktionen kann er sein Eigen nennen.
Obwohl dieser Film zeigt das er für so kleinere Produktionen durchaus eine ernsthafte Auswahl darstellte.
Der Film hat einen interessanten Score und Soundtrack. Patrick Doyle gab den Szenen einen ganz eigenen Charakter mit seiner musikalischen Untermalung. Er bedient sich mehrerer Musikstile und gibt dadurch den Szenen und den darin interagierenden Charakteren einen weiten Raum der Entfaltung.

Max von Sydow und Ed Harris als schauspielerische Aushängeschilder für diesen Film, spielen ihre Charaktere zwar gut. Aber wirken dennoch deplatziert. Sie wirken unterfordert und gelangweilt in ihren Rollen und ehrlich gesagt hätte sie auch jeder andere Schauspieler übernehmen können. Auch sonst sind die Charaktere beliebig und austauschbar. Selbst mit dem jungen Brian zeigt man wenig Mitgefühl weil eine Charaktereinführung selbst.
So wühlt der Film auf weil er den Spiegel vorhält und die Menschen zeigt wie sie nicht verstehen wie leicht sie sich einwickeln lassen. Nicht aber weil die Charaktere einem ans Herz wachsen.

Die 121minütige Fassung für den Heimkino-Markt ersehe ich als schlüssig und hinlangend.
Für die 187 Minuten lange TV-Fassung wurden die Gewaltszenen entschärft und zusätzliche Storyelemente eingefügt. Doch hinterlässt der Film in der gekürzten Fassung keine störenden Logiklöcher. Einmal mehr nicht wo das Ende und die Auflösung zur Person Leeland Gaunt aller Logik entbehrt und man daher im Film nicht darauf achten muss.

 

mein Fazit:

Ein sehr unterhaltsamer weil dramatischer, immer in Bewegung befindlicher Film. Mit einem geraden Plot der in allen Belangen "zufriedenstellend" ist und einem gefälligem Schauspiel von Max von Sydow und Ed Harris.


 

Top Angebote

Klinke
Aktivität
Forenbeiträge303
Kommentare1.216
Blogbeiträge108
Clubposts6
Bewertungen205
avatar-img
Mein Avatar

Kategorien

(1)
(105)
(2)

Kommentare

von NX-01 
am Liegt seit kurzem auf …
von Klinke 
am Genau für diese …
von NX-01 
am Netter Sonntagnachmitt…
von NX-01 
am Habe ihn auf Blu-Ray …
von NX-01 
am Nach einer halben …
Der Blog von Klinke wurde 7.412x besucht.