Blog von Klinke

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Die attraktive, aus gutem Hause stammende und blauäugige Katya möchte Jetset, Luxus und Abenteuer erleben statt in der Uni ihre Zeit totzuschlagen.
Noch naiv hinter den Ohren ist sie im Glauben sich einer Model-Agentur angeschlossen zu haben.
Doch sehr früh können ihr die bereits länger im Milieu dienenden Mitbewohnerinnen Galya und Liza aufzeigen das sie sich weniger auf einen glamourösen Jetset zubewegt, denn als Edel-Hure für reiche Scheichs verkauft werden wird.

Doch die Neugier siegt. Katya fängt an es zu genießen die Männer einzuwickeln. Sie genießt den Sex, den Luxus der ihr zuteil wird.
Erkennt allerdings noch nicht den Ernst der lage das sie sich abhängig macht von den Launen der Männer.
Erkennt nicht den freien tiefen Fall nach einem rasanten Aufstieg ......

Man sollte nicht den Fehler begehen und den Titel übergehen. Zugegeben, der Titel klingt zunächst mal platt und kann schonmal schwer interessant wirken. "Russische Produktion? - Muss doof sein" - sagen bestimmt auch Einige unter uns.
Vadim Perelman inszenierte zwar keinen spannenden Thriller. Aber einen offensichtlichen und doch interessanten Plot mit einer großen dramatischen Gewichtung. Emotional brutal kann er die vermeintliche Sicherheit eines entspannten Lebens der jungen Frauen darstellen.
Dabei werden die Szenen nicht überspitzt inszeniert. Die Darstellung wird dem geglaubten Wissen gerecht und sp passiert natürlich im Plot Offensichtliches.
Aber Spannung und unerwartete Wendungen und Gegebenheiten sind auch garnicht das Ding diesen Films.

Mit dem Schwerpunkt auf nachvollziehbare Regungen junger naiver Persönlichkeiten zeigt der Film reale Tiefpunkte auf. Und dieser Umstand ist sehr gut unterhaltend.

mein Fazit:

Sehenswert. Ich rate zwar von einem Blindkauf ab. Aber der Film ist technisch nicht als russische Produktion erkennbar. Hochwertig inszeniert, durchgängig sehr gut geschauspielert und mit einem Finish-Design wie es westliche Produktionen ebenfalls mitbringen.

Prinz Akeem ist back!
Nun als König möchte er seine älteste Tochter auf den späteren Thron vorbereiten. Mitten in seine väterliche Aufgabe seine Tochter auf die Regierungsgeschäfte einzuschwören erfährt Akeem von einem Sohn der in Queens aus einer Liaison vor 33 Jahren besitzt.
Er holt ihn zu sich nach Zamunda, und die Turbulenzen nehmen ihren Lauf .......

Eddie Murphy ist nicht sehr wandlungsfähig und taugt auch nicht für ein breites Spektrum an Charakteren. ABER Zamunda kann er.
Wo er mit dem "Prinz von Zamunda" 1988 viel Aufmerksamkeit (zu Recht) erhielt, gelingt ihm auch mit der späten Fortsetzung als Drehbuchautor und Produzent ein guter Film.
Die Regie über ließ er dem zwar wenig Hollywood erfahrenem aber aufhorchen lassendem Craig Brewer (Footlose, Black Snake Moan).

Der Film funktioniert wunderbar weil wichtige Schlüsselcharaktere mit denselben Darsteller*innen wie im Film 1988 besetzt wurden. So wirkt die Fortsetzung sehr schön authentisch. Daneben finden viele bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen Platz.

Die Geschichte wird in coolem afrikanischen Look, mit vielen wechselnden aufwendigen Kostümen erzählt und dargestellt. Dazu punktet sie mit einer permanenten "Feel Good"-Unternote. Ab und an kommt Schema F Betroffenheit in den Szenen durch. Muss angesichts der Geschichte auch sein. Aber der Fokus liegt auf gut funktionierende Situationskomik und sympathische lebensfrohe Charaktere die viel Witz, Charme und Esprit ausstrahlen.

mein Fazit:
Die Fortsetzung ist schlüssig und besitzt durchaus Daseinsrechte.
Noch einmal gelingt es Eddie Murphy, seinen Charakter Akeem sehenswert zur Schau zu stellen und für einen familientauglichen Gesamteindruck zu sorgen.
Für mich wird es sicher mehr als ein Onetimer sein.
Auf Grund seiner leichten und komödiantischen Gangart ohne ins Blödelhafte abzudriften kann man ihn öfter ansehen.

Ein brutales Spiel das an Stelle von Politik, gesellschaftlichem Leben und anderen Sportereignissen die freie Zeit der Menschen beherrscht.
Nicht politische Ämter kontrollieren die Staatsgeschäfte, sondern Konzern-Vorstände.
Ein Thema was so ähnlich von David Webb Peoples 1989 wieder in "Die Jugger - Kampf der Besten" aufgenommen wurde.

Aber zu "Rollerball" ......

Die Überlegung allmächtiger Konzerne, die die Menschen und ihre Bedürfnisse umfänglich kontrollieren ist auch heute noch recht interessant.
Mir möchte jedoch das Thema nicht so recht zünden. Mir erscheint die Story zu flach. Es gibt zu wenige Einblicke in die Konstrukte der Konzern-Oberen.
Der stets im Mittelpunkt stehende Charakter Jonathan (gespielt von James Caan) kann die utopischen Lebensumstände mit seinem Agieren als Rollerball Sportler auch nciht genügend er- und aufklären um dem Film eine tiefere Ebene zu geben.
So steht im Film over all die platte Freude an Gewalt dem viel spannenderem Thema wie Konzerne die Politik ablösen konnten im Weg.

Der Plot wirkt auf mich als ob William Harrison beim Schreiben des Drehbuchs nicht vollumfänglich im Klaren darüber war, welch Storydichte hier hätte man herausholen können.
So wirkt denn auch Norman Jewison inszenatorisch sehr beschnitten in seinen Möglichkeiten durch clevere Einstellungen, Szenen-Gestaltung und Kameraperspektiven; einen auch künstlerisch anspruchsvolleren Film hervorzubringen.

Gewaltszenen ziehen immer. Und so kann ich nicht verhehlen das der Film trotz der meiner Meinung nach Themenverfehlung, seine Ansehensreize besitzt. James Caan spielt super auf. Wenngleich keine große Spielzeit einnehmend, sind auch seine Mitspieler interessant dargestellt durch die Schauspieler.

mein Fazit:
Gemessen an der Möglichkeit eine mitreißende utopische Geschichte zu erzählen ist der Film sehr platt geraten. All zu oberflächlich ist das Drehbuch geschrieben und die Charaktere beleuchtet.
Aber der Film lohnt sich als Gewaltorgie mit Einblick in ein utopisches Regierungssystem. Als Anschauungsmaterial wie sich Menschen über Jahrtausende hinweg mit der Darstellung von Gewalt aufgeilen können und Gewalt toll finden (wenn sie sie nicht selbst widerfährt).

Neun Jahre nach Beendigung des Vietnam-Krieges wurde der Streifen der Öffentlichkeit zur Schau gebracht.
Thematisch behandelt er gaaaaaaanz entfernt das verschweigende Festhalten von US amerikanischen Kriegsgefangenen auf vietnamesischem Staatsgebiet.
Col. Braddock (gespielt vom übermächtigen Chuck Norris) macht den Rambo und zieht im Alleingang ins Gefecht mit den Vietnamesen um hinterbliebene Gefangene zu befreien ....

 

So plump sich die Story liest, so platt ist sie auch inszeniert. Nun sind Norris-Filme keine schauspielerischen Hochwert-Blockbuster.
Die "Missing in Action" Filme (Der zweite Film stellt wie auch schon bei der Filmreihe zu "Death Race" das Prequel zum ersten Film dar.) haben heute wegen ihrer trashigen Inszenierung, halbherziger Darstellungskünste und platten Dialogen Unterhaltungswert.

So wirkt auch dieser Film heutzutage unfreiwillig komisch. Chuck Norris als allwissender Über-Elite-Soldat der keine militärischen Hierarchien kennt wirkt wie Satire.
Die Choreografie der Feuergefechte rufen auf Grund der Unerfahrenheit der "harten Soldaten" Darsteller Lacher hervor. Mächtige Einzelkämpfer wissen nichteinmal wie mit einem Gewehr gezielt wird. Klasse anzusehen. Klasse Trash.
Die Dialoge taugen zum Englisch lernen. Es gibt keine langen Sätze. Hier wird knapp und platt und ultrahart gesprochen. Echte Chuck Norris Witz-Kultur.

So wie der Film heute wirkt, muss er wie ein Schlag in die Fresse für die Soldaten die in Vietnam gedient haben, wirken. Macht er doch diesen leidvollen Krieg an keiner Stelle zu dem was er war. Die Brisanz die hinter dem Thema Kriegsgefangene in einem fremden land steht, während der Krieg bereits beendet ist und der Frieden gefeiert wurde kommt hier nicht im Ansatz durch. Menschliche Schicksale werden schon garnicht näher beleuchtet.
Der Film möchte vielleicht zum Denken anregen. Zeigt aber nur PENG, PUFF und KNALL.

Wer sich die deutsche Synchro antut hat noch einen beschämenden Lacher mehr zu erwarten. Chuck Norris wird hier von Thomas Dannenberg gesprochen, der auch u.a. Terrence Hill synchronisierte.
Während sein Kumpel Tuck, gespielt von M. Emmet Walsh und synchronisiert von Arnold Marquis ...... na was meint ihr? ...... klingt wie ein urischer Bud Spencer. Klar, wo Marquis ihn ebenfalls sprach.
So hat man denn im Film zwei so richtige C-Movie Superhelden mit den Stimmen von Terrence Hill und Bud Spencer, was nocheinmal mehr wie Slapstick rüberkommt.

mein Fazit:
Thematisch, künstlerisch und schauspielerisch ist der Filme unterste Schublade.
Der Trash-Faktor allerdings ist hoch. Gute Unterhaltung wenn es Satire und einfach was zu lachen sein darf.

Arnold Schwarzenegger mimt den Hauptcharakter.
Diese Aussage sagt denn auch schon viel zur Rahmenhandlung des Films. Die gibt es nämlich kaum.
Arnie spielt den Sheriff und ex-FBI Agenten Mark Kaminsky.
Für seine Rehabilitation vor dem FBI nimmt er den Auftrag an, böse Buben der Mafia in Chicago vernichtend zu schlagen.
Und wie es sich für einen 80er Jahre B-Movie Äktschn-Klobba mit Arnold gehört, schafft er das auch ..... irgendwie.

Also gut, wegen einer guten Story schaut man sich den Film nicht an. Es ist Arnies krasse Physis die den Film dominiert. Daneben sehe ich Robert Davi sehr gern, der in vielen 80er Jahre B-Movies mitmischte. Darunter "Die Hard" und "RoboCop".

Ließ der Film damals eine gewisse Brutalität durchscheinen, sind die Szenen nach heutigem Stand der Technik zwar, klar immer noch brutal an sich. Aber die Schusswechsel sind heute nicht mehr spektakulär.
Spektakulärer sind eher die wilden Hantierungen mit den Waffen und die phänomenale Trefferquote die durch das Herumfuchteln erzielt wird.

Weil der Film auf Grund der noch nie sehr ausgeprägten schauspielerischen Leistungen von Arnie auch deswegen Unterhaltungswert besitzt, ist er heute noch ne Sichtung wert.
Immerhin kann der Cast insgesamt die Geschichte sehr gut tragen und vermitteln.
Was mich an dem Film ebenfalls reizt, ist der typische Synthie-Pop Score und Soundtrack der die 80er Jahre beherrschte und an weitere Filme der Zeit erinnert.

Zu den nicht hoch budgetierten Streifen gesellt sich auch hier eine Synchronisation die zum Schmunzeln verführt.
Im O-Ton aber nicht minder. Hier klingt Arnie herrlich sympathisch mit seinem hölzernem Englisch im noch durchklingenden österreichischem Akzent.
In der Synchro hingegen spricht ihn ebenfalls Thomas Dannenberg. ....... ja, der Terrence Hill Synchronsprecher. Und nun stellen wir uns mal den Hünen Schwarzenegger mit der Stimme des kleinen Drahtigen vor ...... :o)

mein Fazit:
Immernoch ne schöne Kiste für eine seichte filmische Unterhaltung unter der Woche oder am Wochenende. Die Story ist so belanglos das man sie vernachlässigen kann. Heutiger Hauptwert des Films sind in meinen Augen die mittlerweile trashigen Szenen mit dem Umgang mit Handwaffen und Arnies Dialoge im O-Ton.

Einer der filmischen Phänomene aus den 80er bildet dieser Streifen mit seiner mäßigen Story um einen Cop (Dolph Lundgren) der einen Fall versaut und prompt in einen Zweiten reinrutscht.
Zunächst allein, legt er sich mit nem außerirdischen Drogendealer an. Bekommt dann aber im Verlauf des Films Schützenhilfe von seinem neuen zugeteilten Partner Arwood.

Obwohl die Story dem Jahrzehnt und Genre entsprechend oberflächlich daher kommt, besitzt sie dennoch eine gewisse Anziehungskraft da mehrere Themen vereint wurden.
Da haben wir zum Einen Jack Caine der nach gewohnter Art mit Dealern aufräumen möchte. Dazu gesellt sich das Thema mit dem extraterrestrischen Dealer und seinem Verfolger, der ebenfalls einen Polizei-Agenten darstellt.
Und zum Dritten zeichnet sich ein Buddy-Movie zweier ungleicher Partner ab.

Weiteren Unterhaltungswert bietet der Film auf Grund seiner in den 80er Jahren oft auftretenden B-Movie Schauspieler*innen. Sie geben Weiedererkennungswerte und geben bei Erscheinung sogleich ein Abbild dessen was einen erwarten wird.

Zu der mauen aber unterhaltsamen Geshcichte und einem guten Cast, der diesen B-Movie sehr gut tragen kann gesellt sich ein stimmiger Soundtrack. Macht heute noch gut Stimmung.

Der nächste Positiv-Punkt kommt aus der Richtung Kameraarbeit. Für ein B-Movie bietet er ab und an aufmerksamswerte Kameraeinstellungen.

mein Fazit:
In meinen Augen ist "Dark Angel" aká "I come in Peace" wie der Film im englischsprachigen Original heißt, einer der Filme der Dolph Lundgren leider nicht in eine beachtenswertere Rolle als Schauspieler heben konnte. Denn in diesem Film kann Lundgren merklich gut schauspielern und seinen Charakter verkörpern. Rollen wie diese hätte ich ihm zur damaligen Zeit auch in anderen B-Actioner zugetraut.

Auch 30 Jahre nach Veröffentlichung wirkt der Film wie aus einem Guss. Macht durch seine gerade Ausrichtung Spaß und bietet gutes Popcorn-Kino.

Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und zeigt die Jagd auf die beiden Polizistenmörder Bonny und Clyde durch die ehemaligen und nun reaktivierten Ranger Frank Hamer (Kevin Costner) und Maney Gault (Woody Harrelson).

Recht oberflächlich inszeniert ist jedoch das Drehbuch von John Fusco durch John Lee Hancock, der bereits mit seinem Film "The Founder" auf sich aufmerksam machte.

Die Geschichte offenbart kaum die Brisanz die das Duo Bonny und Clyde auslöste. Erst spät (ca. 8 Wochen vor deren Tod) greift der Film in die Handlungen ein.
Da waren Bonny und Clyde bereits knapp zwei Jahre in räuberischer Absicht und mordend unterwegs und wurden von der Polizei gejagt.
Der Plot bietet viele Anspielungen auf reale Begebenheiten. Jedoch wirkt das sehr gepresst. Einzelne Handlungen wie das Lob auf die guten V8 von Clyde an Henry Ford und der Überfall der Eastham Gefängnisfarm können durch den Film nicht zeitlich korrekt eingeordnet werden. Die Beweggründe die Bonny und Clyde zu ihren Taten anstiften werden ebenfalls komplett ignoriert.

So punktet der Film mehr durch die beiden Hauptdarsteller Costner und Harrelson, die zwar keine Brücke zu den realen Persönlichkeiten schlagen können weil viele Anhaltspunkte im Plot fehlen. Aber doch authentisch agieren und gute charakterliche Persönlichkeiten darstellen.
Deren schießwütige Zeit ist vorbei. Die beiden Ranger sind gealtert. Und so müssen sie sich auf ihren Spürsinn und ihrem Einsatz unter dem Radar der Öffentlichkeit verlassen.

mein Fazit:
Sicher ein sehenswerter Film. Ein schönes 30er Jahre Drama in ruhigen Bildern und mit guten Schauspielern die man gern sieht.
Aber als historischer Rückblick auf Bonny und Clyde taugt er nicht. Dafür ist er zu oberflächlich, zeitlich unkorrekt und zu wenig auf die beteiligten Persönlichkeiten eingegangen.
 

Speed (1994) - Disney+

1. April 2021

Der Großteil Action-Blockbuster der 90er haben unter Anderem die Gemeinsamkeit das deren Charaktere im Film unglaublich blöde agieren müssen um dem action-betontem Plot gerecht zu werden. "Speed" macht keine Ausnahme.
1994 Film im Kino angesehen, habe ich ihn bis heute besser in Erinnerung gehabt.

Während der heutigen Zweitsichtung und in gereiftem Alter sorgt die heutig angestaubte FX für die beste Unterhaltung. Matchbox-Modelle und Sets in Modellbau-Größe zaubern ein Schmunzeln ins Gesicht weil sie mich an die japanischen Kaiju-Filme der 60er erinnern.

Wo ich zu Release des Films sehr wahrscheinlich von der Action geflasht wurde (und wohl auch in Sandra Bullock verknallt war), holt mich die Inszenierung heute keineswegs mehr ab.
Permanent wird geschrien, heute richtig platt rüberkommende Dialoge und unsäglich viel stupide Handlungen verführten mich in der heutigen Sichtung dazu ständig auf die Uhr zu sehen.
Obendrein gefühlte 100x "ohhh Jack! ..... Jack! ...... JACK!!!" gebrüllt von Annie (S. Bullock) wirken wie Selbstironie auf den doofen Plot des Films.
Dennis Hopper und Keanu Reeves konnten ihre schauspielerischen Fähigkeiten angesichts der oberflächlichen Charakterzeichnungen nicht ausspielen. Umgeben sind sie von B- und C-Darstellern, die aber für diese Inszenierungsart völlig ausreichen.

Abgesehen von der Oberflächlichkeit und der Konzentration allein auf Drama-Action, muss man dem Film zu Gute halten das für die 90er eine Action-Kanone gedreht wurde die kaum langsame Szenen kennt. Der Film bleibt stets in Bewegung.
Bezüglich seiner Lebenszeit und Langlebigkeit ist der Grad der Action jedoch auch des Films größter Fluch.
Denn wo keine zeitlosen Elemente (Schauspiel, gute Geschichte, interessante Charaktere, realistische Settings) verwendet wurden, kann kurzlebige Bombast-Action allein den Film heute nicht mehr tragen und die Fahne hochhalten.
Vor 27 Jahren "huiiiiiiii", heute nur noch "uiuiuiuiuiui".

Bei der Streaming-Version von Disney+ fällt eine sehr mäßige Bildqualität auf. Starkes Filmkorn lässt so manch Konturen völlig verschwinden. Obendrein liegt ein permanenter Grauschleier über den Szenenbildern.
Ich möchte für die Käufer:innen des baldigen 4K UHD Release nicht hoffen das eben dieses Master auf einem UHD Medium geklatscht wird.

mein Fazit:
Nein, der Film schaffts nicht zu überleben und zeitlos gut zu sein.
Er hatte seine Momente in den 90ern. Heute ist der Film ein erloschener Stern. In keiner Rubrik kann der Film heute ein Alleinstellungsmerkmal aufzeigen und so unterhaltsam bleiben.

Eine inszenatorische Überraschung erwartete mich unter dem Prime-Angebot von Amazon.
Drehbuch und Regie stammen aus einer Hand, der von Aleksey Sidorov.
Ich finde einen Film einmal mehr interessanter wenn der Drehbuchautor seine Geschichte auch selbst inszenieren kann.

Erzählt wird die Geschichte eines ehemaligen russischen Panzerkommandanten der sich in deutscher Kriegsgefangenschaft in einem thüringischen Gefangenenlager wiederfindet. Dort soll er mit einem von der Ostfront von Deutschen erbeutetem T-34 Kampfpanzer und weiteren Panzer erfahrenen Kriegsgefangenen als ungleicher Gegner (die Russen ohne Munition) zur Ausbildung junger Panzer-Rekruten der Wehrmacht dienen.
Der Panzerkommandanten Nikolay Ivushkin plant jedoch statt Kanonenfutter zu werden, den Ausbruch vom Truppenübungsplatz und sich mittels des Panzers Richtung Osten durchzuschlagen.

Angenehm vielschichtig und mit wenig russischem Pathos spielt der Film auf. Sidorov inszeniert seine Charaktere, die Deutschen wie die Russen mit einigen Klischees. Aber sie fallen wenig ins Gewicht. Es fällt in deren Charakterzeichnungen auf das trotz erbitteter Feindschaft der gegenseitige Respekt vor dem Können des Gegenübers eine große Rolle spielt. So werden die Deutschen von Sidorov nicht stumpf blöd dargestellt.

Schauspielerisch spielt das Team um die T-34 Panzerbesatzung und deren Widersacher, dem Standartenführer Klaus Jäger gut auf. Sie transportieren ihre Charaktere glaubhaft und mit erwähnter Bodenständigkeit. Macht Spaß der Ausbruchshelferin (gespielt von Irina Starschenbaum) und den Jungs zuzusehen.

Ein weiterer interessanter Aspekt hinter den Kulissen ist, dass Aleksey Sidorov für den deutschen Gegenspieler auch einen deutschen Schauspieler in Verkörperung von Vinzenz Kiefer engagiert hat. Kiefer hat bereits eine Vita die sich sehen lassen kann und spielt seinen Charakter des Klaus Jäger hervorragend. Leicht Klischeehaft, aber anständig glaubhaft.

An den Settings zeigt sich handwerkliches Können. So wird die Landschaft nicht in Form von GreenScreens erzeugt. Sie gibt eine schöne Bildtiefe und Authentizität ab weil Gebäude, Straßen, Fahrzeuge echt sind.

Die CGI kommt erst in den Kampfszenen, den Panzergefechten zum Tragen. Die Bullit Time wie wir sie aus den "The Matrix"-Filmen kennen spielt hier ein elementares Stil-Mittel.
Hier merkt man auch am ehesten das es sich um eine FSK 12 Verfilmung handelt.
Der Film ginge noch mehr als Anti-Kriegsfilm durch, wenn schonungsloser gezeigt werden dürfte wie sich panzerbrechende oder Splitter-Munition verhält und was sie mit menschlichen Körpern und an Material anrichtet. So kommt der Film jedoch blutleer aus und ist daher für auch zart besaitetere Gemüter geeignet.

mein Fazit:
Nicht unbedingt einen Blindkauf auf einem optischem Medium wert.
Aber zur Erstsichtung auf einem Streaming-Dienst durchaus eine empfehlenswerte Abendunterhaltung. Ich sehe in Bezug auf der Geschichte, Geschichtsvermittlung, Settings und Charakterzeichnungen Wiedersehenswerte. Die russische Produktion macht viel richtig.

Ein noch unbekannter Virus, natürlich aus dem Feindland Nr.1: China, nimmt mit einem Lawineneffekt weltweit Fahrt auf.
Mehrere Gesundheitsbehörden weltweit nehmen den Wettlauf mit der Zeit auf, die hohe Sterberate auf Grund des tödlichen Virus einzudämmen und einen Impfstoff zu entwickeln.

Was man vor 10 Jahren als stimmigen Thriller geglaubt hat, werden wir seit 13 Monaten leider einem Besseren belehrt. Bzw. sehen wir die typisch überspitzte und dramatisierte Darstellung aus der Feder von Drehbuchautoren, die so nicht in der Realität in Erscheinung tritt.

Aber zum Film .....
Mit dem Drehbuch von Scott Z. Burns (Das Bourne Ultimatum, Side Effects) inszenierte Steven Soderbergh (Oceans Eleven, Logan Lucky) einen schnellen, in zu kurzer Lauflänge gehaltenen Thriller.
Die Beiden arbeiteten bereits zusammen als Soderbergh 2009 "Der Informant" aus der Feder von Burns drehte.
In einem sehr hohen Tempo geht der Virus um die Welt. Und dementsprechend wird hollywoodgerecht in einem sehr hohen Tempo darauf reagiert ..... meint man.
Denn in der Tat ist der Film aus authentischer Sicht sehr oberflächlich und lückenhaft inszeniert.
Soderbergh hat einen spitzenmäßigen Cast zur Verfügung. Sein größter Trumpf, denn allein die Oberklasse-Darsteller:innen tragen den Film.
Der Plot selbst zeigt auf Grund seiner Schnelligkeit und vielen verschiedenen Schauplätze kaum Charakterentwicklungen und stellt essentiell wichtige Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie kaum heraus. Einfach keine Zeit dafür.

Interessant ist im Gegensatz zur Pandemie die wir nun tatsächlich durchleben, die Vorstellung des Ablaufs davon. Wie schnell doch alles im Kopf von Burns vonstatten geht. In Windeseile wird der Herkunftsort eingegrenzt. Es beginnen Forschungen, ein Impfstoff wird entwickelt, er wird ausgeliefert und verabreicht ..... all das innerhalb eines Jahres.

Hier zeigt sich Soderberghs Können in schnellen Thrillern die stets in Bewegung bleiben und keine Längen aufweisen. Aber für diesen Stoff möchte sein Thriller Dreh-Stil nicht passen. Die Bekämpfung der Pandemie bietet viele Ansätze um neben dramatischen schnellen Einlagen zur authentischen Vermittlung Speed herauszunehmen und mehr durch Hintergrundwissen informativ und durch das Können des Casts zu wirken.
Aber das hat Soderbergh nicht erkannt. Er rennt durch das Thema als ob es darum geht das MEV1-Virus noch vor Filmende bekämpft zu haben.

mein Fazit:
Ein spannender Film weil ein aktuelles und auch immer präsentes Thema.
Ein spannender Film weil wie ein Agenten-Thriller inszeniert und stets in Bewegung. Eine spitzenmäßige schauspielerische Ausgangslage lässt die Charaktere interessant wirken.

Aber leider kommt die Geschichte selbst zu kurz. Sehr gute Schauspieler:innen und ein schneller Plot können die Oberflächlichkeit des Films nicht wegspielen. Und so sehe ich sehr viele Chancen zu einem zeitlos gelungenem Film verspielt. Dieses Drehbuch und dieses Thema können locker für einen 3-4 Stunden Film dienen ohne langweilig zu werden.

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