Kreator - Interview vom November 2006
17. Mai 2012
Hi Mille, hier SasH vom Ancient Spirit Mag. Na, alles in Ordnung bei euch? Was gibt´s Neues?
Nicht viel....Regen! Herbst! Das übliche eben um diese Jahreszeit
Erstmal Glückwunsch zu eurer Neuauflage zu „Enemy of God" inklusive der herausragenden DVD! Allerdings war ich etwas verwundert, da es ursprünglich ja hieß, dass ihr so was ähnliches wie bei „Hallusinative Comas" machen wolltet, wo fast jeder Song nen Videoclip bekam. Wieso hat sich das jetzt geändert?
Wir hatten echt Probleme den Vorstellungen einiger der Regisseure gerecht zu werden und so haben wir schnell von der Idee absehen müssen. Schade eigentlich.... Ursprünglich wollten wir das Album nur als 5.1 Mix noch einmal neu veröffentlichen, davon sind wir aber schnell abgekommen, da das schnell als Fanverarsche angesehen worden wäre. Als die Idee mit den Clips leider nicht klappte, haben wir uns schnell nach Alternativen umgesehen. Da uns die Wacken Aufnahmen gut gefielen, wollten wir diese natürlich niemandem vorenthalten, dazu noch 3 Clips von der Rockpalast Aufzeichnung, die Videoclips, der 5.1. Mix, die Making ofs... ich denke letztendlich kann sich eigentlich keiner hier beklagen. Schließlich wollen wir den Fans auch was für ihr Geld bieten, ich weiß ja selbst wie das ist.

Wir haben mit Jörg Buttgereit, Christoph Schlingensief, Fatih Akin, Richard Kern und Niels Ruf bereits Kontakt gehabt. Wobei wir mit Ruf, Buttgereit und Kern sogar schon tiefere Gespräche führten und Konzepte zusammen ausgearbeitet, doch leider wurden die stellenweise auch wieder verworfen. Kern hatte ja Anfang der 80er diesen abgedrehten Undergroundfilm namens „Cinema of Transgression“ gedreht, der mir sehr gefallen hat. Allerdings haben wir schnell gemerkt, dass es schwierig ist, so ein Projekt umzusetzen und zu kontrollieren, weswegen wir dann bald von dieser Idee abgesehen haben. Allerdings war uns klar, als wir die Wacken Aufnahmen gesehen haben, dass wir die unbedingt veröffentlichen müssen!
Da haste Recht! Auch so ist die DVD nämlich sehr fett ausgefallen. Vor allem der besagte Wacken Auftritt gefällt mir sehr gut. Gerade die Grobkörnigkeit des Bildes lässt das Ganze wie einen Videoclip wirken; hat was leicht surreales! Vor allem passt es meiner Meinung nach sehr gut zu eurer Musik! War dies von euch so geplant oder kam die Idee nachträglich vom Regisseur?
Danke! Sehe ich genauso! Die Idee kam von mir, da ich diesen Look auch sehr passend finde und mir diese Fernsehästethik gar nicht gefällt! Es gab aber auch schon Stimmen, die meinten, dass sie die Bildqualität durch die Grobkörnigkeit als minderwertig empfinden. Na ja.... . Wir sehen das ganze als visuelles Konzept an, da unsere Videos ja oftmals ebenso grobkörnig gedreht werden.

Weswegen ist der Rockpalast Auftritt eigentlich nicht komplett drauf? Wie ich hörte habt ihr doch dafür extra die Rechte gekauft, oder?
Ich mag diese Fernsehästethik nicht so sehr, außerdem hätten sich dann Songs wiederholt und ich hatte zur Zeit des Drehs auch einige Kilos zu viel, hehehe. Zudem wollten wir das auch nicht übertreiben, schließlich sollte auch die Qualität von Bild und Sound nicht darunter leiden. Als kleines Schmankerl hat’s gereicht, mehr hätte ich allerdings doch irgendwie als langweilig empfunden.
Neben dem bereits bekannten Videoclip zu „Impossible Brutality" gibt es noch 3 weitere Neue, lass und doch mal noch über die reden. „Enemy of God" ist wirklich sehr geil geworden, hat was „Exorzist"-mäßiges. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die Idee hatte Jörn Heitmann und ich finde es ist auf jeden Fall unser stärkstes Video bis jetzt, mit dem wir auch Heavy Rotation auf MTV USA bekommen haben. Sogar das deutsche MTV hat den Clip bei sich in der Sendung „Rockzone“ aufgenommen. Das Video ist Jörn´s Interpretation des Songs und drückt seiner Ansicht nach Rebellion aus! Wir wollten mit Jörn Heitmann schon seit längerem ein Video drehen, zu mal wir das generell gerne machen. Diesmal hat es glücklicherweise geklappt.

„Dystopia" finde ich, obwohl ich mich doch als recht offene Person betrachte, etwas strange. Erinnert mich an Pokemon Anime on Crack of Death… Vor allem diese Harpunen Spermien fand ich irgendwie albern… Welche Bedeutung steckt hinter dem Ganzen, vielleicht verstehe ich´s dann etwas besser, hehe?
Auch diese Idee kam vom Regisseur Kai Völpel. Dieser Clip ist noch ein Überbleibsel unserer ursprünglichen Idee mit den verschiedenen Videoclips. Aber du hast Recht, das Video ist schon Gewöhnungsbedürftig, das gefällt sicherlich nicht jedem, mir gefällt es allerdings sehr. Ich finde es deswegen klasse, da es sich sehr gut am Text orientiert. Ein Mensch bekommt eine Gehirnwäsche und verliert sich selbst und auch seine Ideale um in einen sinnlosen Krieg zu ziehen.
Der Contest Gewinner Julien Humbert-Droz hat bei „Dying Race Apocalypse" ja ganze Arbeit geleistet! Wirkt sehr professionell, vor allem ist die Story sehr cool! Was hat euch besonders an dem Clip gefallen?
Dass sich Julien wirklich Gedanken gemacht hat und seine eigene Version der Geschichte kreiert hat. Ich finde das Video äußerst charmant! Es gab ja noch eine Unmenge an weiteren Versionen von den Fans, auch viele weitere die wirklich sensationell waren, aber das von Julien hat uns deutlich am besten Gefallen. Wir fanden es toll, wie sich unsere Fans Gedanken dazu gemacht haben, den Song visuell umzusetzen.
Ich finde es etwas schade, dass gerade mein Lieblingssong „Voices of the Dead" nicht mit dabei ist. Welche Songs standen denn zum Schluss alle zur Debatte?
Oh, auch ich finde das schade, denn bei „Voices of the Dead“ handelt es sich auch um einen meiner Lieblingssongs von diesem Album! Wir mussten uns aber auch irgendwann entscheiden und da fiel dieser leider raus.... Eventuell werden wir aber auf irgendeine Art und Weise noch mal ein oder zwei Fanbeiträge veröffentlicht werden. Mal schauen, was sich da ergibt.
Bereits auf der Digipak Version zu „Enemy of God" gab es eine sehr coole Bonus-DVD mit u.a. 2 weiteren Live-Clips zu „Phobia" und „Violent Revolution", sowie einem Making of zum Album. Jetzt mal ehrlich: Welche Schätzchen lagern bei euch noch im Keller und warten darauf veröffentlicht zu werden?
Da gibt es noch so einiges, hehehe. Eines kann ich dir allerdings verraten: Wir arbeiten zur Zeit grob an einer Dokumentation über unser Berlin Konzert kurz nach dem Mauerfall. Allerdings kann das noch eine Weile dauern, bis sie veröffentlicht wird.
Beim diesjährigen Summer Breeze habt ihr verkündet, dass der Gig ebenfalls aufgezeichnet wird. Wann kann man hier mit einem Release rechnen?
Aus Zeitgründen konnten wir leider keine der Aufnahmen vom Summer Breeze mehr verwenden. Allerdings planen wir das Material aber in jeden Fall noch zu veröffentlichen! Keine Angst, hehehe.
Da SODOM ja zu euren engen Freunden zählen würde mich eure Meinung zu deren Doku DVD „Lords of Depravity Pt.1" interessieren…
Oh, die ist wirklich Klasse geworden! Absolutes Referenzwerk! Es wäre auch zu überlegen, ob wir nicht auch mal so etwas aufziehen sollten, allerdings wäre das im Moment nicht in Betracht zu ziehen.
Habt ihr eigentlich schon wieder Ideen für ein neues Album gesammelt?
Ich sammle momentan Riffs und erste Songideen! Zudem denke ich mir auch Songtitel aus. Die meisten Ideen notiere ich mir immer auf Blocks, da steht schon ne Menge drauf, hehehe. Wir werden auf alle Fälle versuchen „Enemy of God“ zu überbieten. Auf alle Fälle wird das Material brutal!!
Any last Wordz or Greetingz
Danke für die Worte des Lobes, so zahlreich!
Amorphis - Tales from the 1000 Lakes - CD Review
13. Mai 2012Band: | AMORPHIS | |
Titel: | Tales from the 1000 Lakes | |
Label: | Nuclear Blast / Relapse | |
Stil: | Nordic Death Metal | |
VÖ: | 1994 | |
Spieldauer: | 10 Tracks / 40:20 min. |
Diese Scheibe ist einfach zeitlos. Alleine das Intro "Thousand Lakes", ebenso genial wie TIAMAT´s "Neon Aeon". Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich schon arg überrascht war, als ich damals zum ersten Mal "Into Hiding" gehört habe, da ich vom Debut "The Karelian Isthmus" schon etwas anderes gewohnt war. Hier wird man auf einmal mit klarem Gesang überrumpelt, in einer Zeit in der der Death Metal boomte ein Unding... aber ich fand´s trotzdem geil. Mit "The Castaway" war auch ein Song vertreten, der mich gleich darüber hinwegtrösten sollte. Ist schon witzig, dass dieses Stück eines der härtesten Songs auf diesem Album ist, aber ist auch nicht wirklich wichtig, denn bei diesem Album zählt nicht die Härte sondern vielmehr die Atmosphäre und die zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Scheibe hinweg. Alleine der Mittelpart bei "The Castaway" ist unglaublich genial, hat schon fast Jam-Charakter und entwickelt eine sehr verträumte Atmosphäre, die schon einem Trance-Zustand ähnelt. "First Doom" betont hingegen mehr die düsteren, melancholischen Elemente von "Tales from a 1000 Lakes" und lässt auch Vergleiche zum Doom Metal ziehen - passt ja zum Songtitel. Mit "Black Winter Day" hat die Band schließlich ihren eigenen Bandhit geschaffen, dessen Videoclip damals bei MTVs "Headbangers Ball" und VIVAs "Metalla" (ja, das gab's damals) hoch und runter genudelt wurde. Wen ich mich richtig erinnere hat Matt Vain dazu Regie geführt, ich kann mich aber auch irren. Irgendwie hat der Song mit seinem 3/4-Takt schon fast einen tanzbaren Charakter - the karelian Waltz, sozusagen, hahaha. Geiler Song, den AMORPHIS auch heute immer noch live spielen. "Drowned Maid" zeigt Anfangs wieder die etwas aggressivere Seite, hat etwas von einer tobenden See, finde ich. Von daher würde auch der Titel passen, hahaha. Mit "In the Beginning" ist AMORPHIS auch ein weiterer Hit gelungen, den die Finnen letztes Jahr auch beim Summer Breeze (2003) live wieder zum Besten gaben. Der Song ist einfach nur genial! Mit einer schier unglaublich, unbeschreiblichen Atmosphäre und genialen Hammondorgeln. Der absolute Überhammer sind aber die Gitarren Melodien, die einfach nur die Seele berühren, wie es nicht viele Songs schaffen! Genial!! Mit "Forgotten Sunrise" erinnert man sich auch wieder an die Death Metal Wurzeln von "The Karelian Isthmus" und somit die Abwechslung auf dieser Scheibe noch mehr ausdehnt. Ein weiteres Highlight (mal abgesehen davon, dass eigentlich alle Songs auf diesem Album Highlights sind) ist "To Fathers Cabin" geworden. Wieder einmal durch geniale Gitarrenmelodien aufgepeppt, entwickelt das Stück schnell eine besondere Atmosphäre. Und nicht einmal der letzte Song "Magic and Mayhem" fällt qualitativ im Vergleich zum Rest des Albums ab. Irgendwie hat die Nummer was von ner Ballade, was aber durch den treibenden Mittelpart widerlegt wird.
So bleibt unterm Strich ein geniales Album, das man einfach haben muss!
Die Songs:
01. Thousand Lakes
02. Into hiding
03. The Castaway
04. First Doom
05. Black Winter Day
06. Drowned Maid
07. In the Beginning
08. Forgotten Sunrise
09. To Fathers Cabin
10. Magic and Mayhem
Mir haben bereits die beiden Largo Winch Filme mit Tomer Sisley sehr gut gefallen, weswegen ich sehr gespannt auf Sleepless Night – Nacht der Vergeltung war. Vermarktet wird der Film als Thriller im Stile von 96 Hours und Hostage.
An ersterer erinnert auf alle Fälle die Story: Cop muss Gangstern verfolgen um sein Kind zu befreien und wird dabei von der hiesigen Polizei gejagt. Allerdings merkt man hier, dass das Budget geringer ausgefallen ist, denn die Actionsequenzen sind zwar professionell aber längst nicht so gigantisch wie in großen Hollywood Produktionen. Dafür versprüht der Film mehr Authentizität, da eine eher dreckige, untergründige Atmosphäre herrscht.
Die braucht es aber auch nicht immer, wenn auch so wird eine spannende und unterhaltsame Geschichte geboten, die aufgrund der schnellen Erzählweise nur selten langweilig wird und dank zahlreicher Wendungen auch genug Spannung erzeugt und erst zum Schluss auflöst. Nur wenige Aspekte sind etwas unrealistisch, doch bei einem Actionfilm heißt es meißt eh: Hirn abschalten, Film ab und unterhalten lassen
Das Bild:
Das Bild ist insgesamt sehr gut und liegt im 16:9 freundlichen Format vor. Kompressionsspuren sind kaum zu erkennen und fallen nicht sehr stark aus. Die Farben sind natürlich und kräftig, als Stilmittel aber düster ausgefallen. Die Schärfe ist gut. Weitere Bildfehler sind keine aufgefallen.
Ton
Der Ton liegt in Deutsch und Französisch in DTS-HD MA 7.1 vor. Die Abmischung erweist sich als dynamischer und lebendiger Mix. Hier werden auch die Höhen sehr gut wiedergegeben. Der Surroundsound ist ok und erzeugt eine ordentliche authentische Atmosphäre. Die Musik wird über sämtliche Lautsprecher wiedergegeben.
Bonusmaterial
Als Extras sind neben Trailern lediglich ein Wendecover enthalten. Weitere Informationen zum Film sucht man leider vergeblich.
Fazit: Toller und unterhaltsamer Film, der aber weder an Largo Winch (ok, anderes Genre) und erst recht nicht an 96 Hours anknüpfen kann, aber dennoch gut zu unterhalten weiß.
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