Ist der Action Film tot?

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13. Februar 2011

 



Wie der ein oder andere Leser mitbekommen haben dürfte bin ich ein großer Fan des 80er und 90er Jahre Kinos. In diesen Jahrzehnten standen die Aktien im Genre Action Kino sehr gut. Doch mittlerweile im neuen Jahrtausend muss man sich wirklich fragen:

Ist der Actionfilm tot?


Oder liegt er nur im Koma?


Der Grund meiner Frage ist, dass es den klassischen Actionfilm immer seltener gibt. Und wenn sich mal jemand traut einen Film nach der Art der alten Schule zu drehen, wird er gleich verrissen oder erntet zumindest einen großen Anteil an negativen Kritiken.

Da wird vorgeworfen und ich zitiere mit Angabe von Magazin und zu welchem Film:

Das Lexikon des internationalen Films:

 

„Das Ergebnis ist eine inhaltsleere Mixtur voller handwerklicher Mängel, die hektische Schnitte mit Rasanz verwechselt und logische Brüche billigend in Kauf nimmt.“

Film „The Transporter“

Film-Dienst
„Der aufwändig produzierte Actionfilm stellt die Kunstfertigkeit über jede Logik und bietet nicht mehr als ein rasantes Spektakel innerhalb einer knallbunten Fantasiewelt.“
 

Film „Transporter – The Mission“

 The New York Post

„Das hirntote männliche Equivalent zu Sex and the City”

Film “The Expendables”

The Guardian

sinngemäß: “Der Film sei zu sehr erfüllt mit Action Cliches”

Film „The Losers“

Der Spiegel

„Ihre Reinkarnation im Kino verdankt das A-Team dem Regisseur Joe Carnahan […], der mit einem neunstelligen Budget einen so großen Radau veranstaltet, dass die Darsteller ihre wenigen Dialogzeilen brüllen müssen, um den Lärm der Explosionen zu übertönen. Auch der ironische Gestus der Serie geht im Krach unter.“

Film „Das A-Team – Der Film“

Das Lexikon des internationalen Films:

„Das ist spektakulär und rasant und in der Ausgestaltung der Hauptrolle auch nicht ohne amüsanten Reiz, und doch bleibt das Drehbuch des soliden Actionfilms etwas zu einfallslos und wirkt die Action allzu irreal und übertrieben.“

Film „Stirb langsam 4.0“

artechock film

„…einen plumpen „lächerlich unbeholfenen Irakkriegs-Durchhalte-Propagandastreifen (oder Irankriegs-Vorbereitungs-Propagandastreifen) […], ein zweistündiges Manowar-Video […], eine unheilige Allianz aus faschistoider Geisteshaltung und peinlich pubertärer Ästhetik.“

Film „300“

Quelle: Wikipedia.de

An alle Urheber der oben aufgeführten Kritiken:

Das muss so sein!! Und nicht anders! Mir ist es scheißegal ob das jetzt Sinn macht, solange der Hauptdarsteller sich nicht plötzlich weg beamt oder mit telekinetischen Kräften seine Feinde dezimiert. Solange ne Waffe zielgenau auf 2 Meilen trifft oder ein Auto nach 3 Salti landet und auf 2 Rädern weiter fährt, ist mir das wurschd, denn es ist cool und in Wirklichkeit kann jeder von uns Filmfans das im realen Leben auch, wir zeigen es nur nicht täglich, weil wir dadurch unsere Geheimidentitäten aufgeben müssten!

Mir geht es echt auf den Sack, wenn weniger Action Filme der Old School Art veröffentlicht werden, nur weil einige eierlose Moralapostel das nicht toll finden.
Das Problem dabei sind ja nicht wir, mit Gehirnen versehenen Fans, denen solche Kritiken egal sind und trotzdem ins Kino gehen und / oder den Film kaufen, sondern all die Schlachtbank Schäfchen da draußen, die das machen was angesagt ist und sich die Meinung anderer indoktrinieren lassen.


Wo ist das Problem?
Ganz einfach: In dem der Masse vorgegeben wird, was sie toll zu finden hat und was nicht, werden Testosteron geschwängerte, Nitroglyzerin gestärkte und TNT-gefüllte Action Filme verpönt, weswegen sich die Masse denkt:

„Doof, das schau ich mir nicht an!“

Naja, auf solche opportunistischen Schäfchen, die auf irgendwelche eierlosen Geeks hören kann ich auch selbst nur zu gerne verzichten, allerdings ist dieses notwendige Übel auch nur ein Mittel zum Zweck, denn nach wie vor gilt:

Angebot und Nachfrage!

Je mehr nach urtümlichen Actionfilmen verlangen, desto mehr wird auch geboten. Dabei würde dann zwar auch B- und C-Movie Ausschuss Ware dabei sein, aber die kann man ja ignorieren, denn die Menge an hochqualitativer Hammer Actionfilme würde ebenfalls steigen.
Und vor allem müsste man sich dann auch das Genöle der Kritiker-Pussies nicht mehr länger anhören, denn auch darunter befinden sich ca. 90% Schlachtbank-Schafe, die das dann auch gaaaaanz plötzlich toll finden würden.

Ich will mehr Filme wie „The Transporter“, „John Rambo“, „The Expendables“, „The Losers“, „Death Race”, “300”, “Das A-Team – Der Film”…
Und mir ist es scheiß-egal ob ein Panzer mit Fallschirmen durch die Luft fliegt, solange er dabei Flugzeuge vom Himmel ballert, ist alles in Ordnung, denn:

Das muss so sein!

Ein Action Held muss schwitzen, unrasiert sein, Schwarzpulver zum Frühstück essen, den Feind riechen können („Phantom Kommando“), Autos als Waffe einsetzen können („Stirb langsam 4.0“), mit 10 Kugeln im Körper noch 5 Meilen durch den Urwald rennen und dabei nen Kameraden retten, sich selbst Wunden zunähen („Rambo“), mit nem LKW die Brücke runterspringen und ohne Achsbruch weiter fahren („Terminator 2“) oder auch mit ner Knarre bei nem Flammenwerfer exakt das Ventil treffen, so dass der Bösewicht in ne Tankstelle fliegt und explodiert („Lethal Weapon 4“).

Der Rest ist mir egal. Ich brauche keine Pianisten die plötzlich Elite-Einheitskrieger sind. Ich brauche dabei auch keine manikürte Actionhelden. Ich brauche auch keine Teenager, die plötzlich eine Horde Mafiosi aufmischen und erst Recht brauche ich auch keine überladenen Special Effects Orgien, die zwar bildgewaltig sind, aber nichts wirklich übermitteln bzw. kein wirkliches Ziel verfolgen.

Wie seht ihr das? Seht ihr euch auch nach den guten alten Action Filmen oder ist euch die Lust daran vergangen und bevorzugt mittlerweile eher das moderne Kino?

In dem Sinne…
...man liest sich

 

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ICH LIEBE DEN OLDSCHOOL-ACTIONFILM!!! Danke für dieses Plädoyer!!
mcamokk
14.02.2011 um 12:54
#13
Komisch, ich habe gerade die letzten Jahre den Eindruck, das es immer weniger gute Filme mit Handlung/Geschichten gibt und das immer mehr auf kosten der Action geht. Inwischen kann man ja wie du schon im Prinzip selbst geschrieben hast Actionfilme nochmals in verschiedenen Kategorien aufteilen (Old School, CGI...) eine schön verpackte Kombination wäre wieder erstrebenswert.
muecke
14.02.2011 um 10:39
von muecke
#12
Schöner Blog, Sascha. Ich seh das ganz genauso wie du, Fime wie The Expendables gibt es viel zu wenig. Das moderne Actionkino lässt größtenteils wirklich zu wünschen übrig, ich hoffe das wird sich bald wieder ändern, aber solange Sly weiter macht dürfen wir uns noch auf den ein oder anderen Film freuen ;)
newbluray
13.02.2011 um 19:12
#11
Schöner Blog, Sascha. Ich seh das ganz genauso wie du, Fime wie The Expendables gibt es viel zu wenig. Das moderne Actionkino lässt größtenteils wirklich zu wünschen übrig, ich hoffe das wird sich bald wieder ändern!
newbluray
13.02.2011 um 19:11
#10
Hallo Sascha.
Klasse Blog :-))
Sehe mir persönlich gerne Actionfilme an. 2012, Transformers etc...
Können ja ganz unterhaltsam sein.
Aber die guten alten Actionfilme der 80er & 90er erreichen obige Filme natürlich nicht. Diese Old-School Filme haben meiner Meinung nach erst den Weg für alle anderen Action Reißer frei gemacht.

Toller Blog !! Hoffe man liest weiter neues davon.

Gruß
Michael
Ceed
13.02.2011 um 17:24
von Ceed
#9
@Candyland: Du hast mich nicht richtig verstanden: Ich meine Old School Action Filme, alles andere interessiert mich nicht.
Das was du als Actionmainstreammist meinst, seher ich nicht als Old School Action Film... das ist ein großer Unterschied... 2012 ist ein unterhaltsamer Film mit viel Spektakel hat aber mit dem klassischen Actionfilm nichts zu tun! Transformers genau so wenig... oder Kick Ass... tolle Filme, aber kein Old School Action Film! und mit Special Effects Orgien meinte ich eben solche CGI Streifen wie 2012 oder "Transformers" wobei es da auch positive Ausnahmen gibt, siehe "300"
Jason-X
13.02.2011 um 15:37
#8
Hi Sascha, guter Blog ;) Wen interessiert das Geschwafel von irgendwelchen Kritikern? Die müssen doch was schreiben um eine Daseinsberechtigung zu haben und sich wichtig zu fühlen :o Und ja, ich schaue mir gerne die alten "Actionfilme" an und auch neue. Schließlich will ich mich mit Filmen ja auch Unterhalten und meinen Spaß damit haben ^_^
Olorin
13.02.2011 um 15:24
von Olorin
#7
ich freue mich immer über solch kommentare über filme in zeitungen. denn dann weiß ich, genau den muss ich sehen! wenn ich tiefsinn will/brauche oser mal nachdenken beim film, dann schaue ich mir dramen oder sowas an. aber im kino oder meim keller, da soll es krachen und sonst nichts. gerade die letzten tage war ich mehr als erfüllt, als ich mal wieder "The Expendables" angeschaut habe und dann noch "from paris with love" oder auch "the loosers". viel boom wenig tiefgang.
VooDoo01
13.02.2011 um 14:41
#6
Erstmal: ein interessanter Standpunkt und ein ebenso interessanter Blogeintrag, der mich doch ins Grübeln brachte und so ganz kann ich mit Dir nicht konform gehen, denn: Actionfilme waren und wollten noch nie Oscars gewinnen. Früher gingen die Leute ins Kino um das zu sehen, was Du sehen willst und das ist heute nicht anders. Wer sich John Rambo oder The Expendables ansieht(übrigends die besten Actionfilme der letzten 10 Jahre), erwartet doch keine Philosophie des 10. Semesters, früher nicht und heute auch nicht. Entsprechend verwundern mich die Kritiken nicht, denn sie haben Recht: Expendables ist nunmal "hirntot", oder würdest Du den Plot als sonderlich geistreich bezeichnen? Nein, aber wie Du ja auch festgestellt hast, muss er das auch gar nicht sein. Versteh mich nicht falsch ich stehe genauso auf gute Actionfilme wie Du es tust, sofern ich das zu sehen bekomme, was ich erwarte. Auch der Punkt, dass das heutige Kino hochtragender ist/wird stimmt schlichtweg nicht: Sieh Dich mal um. im Kino läuft, bis auf wenige Independent Titel der gleiche Actionmainstream, der sich seit den 80ern fest etabliert hat. Das Problem am Actionkino ist außerdem, dass es kein Genre ist, dass großen Raum für Innovationen lässt, das muss es auch nicht, trotzdem hat man heute schon alles gesehen, entsprechend sinkt die Begeisterung bei den allermeisten Actionfilmen, da sie sich selbst schlichtweg zu bloßen Kopien aus den ruhmreichen Tagen der 80er und 90er degradieren.

"...und erst Recht brauche ich auch keine überladenen Special Effects Orgien, die zwar bildgewaltig sind, aber nichts wirklich übermitteln bzw. kein wirkliches Ziel verfolgen. "

Das verstehe ich nicht, denn nichts anderes ist Actionkino?! Heute, genauso wie vor 30 Jahren. Der Actionfilm lebt von Explosionen, Blut und Blei und man zeigte immer das Optimum an technischen Möglichkeiten, sofern das Budget dies ermöglichte.
Das Angebot und Nachfrage Argument zieht meiner Meinung nach auch nicht so ganz, denn der aktuelle BluRay Markt ist Beweis genug dafür, dass die Leute lieber Action als Drama sehen, oder wie erklärst Du Dir die zahlenreichen Veröffentlichungen im Vergleich zu Klassikern der Schauspielkunst? Beispiel: 1300 Action- und 1300 Thrillertitel im Vergleich zu 66 Klassikern in der Datenbank. Daher widerspreche ich jetzt einfach mal und sage, dass Actionfilme heute, wie in den 80ern, von der breiten Masse weder "verpönt" sind noch scheinen sich die Leute da draußen von den Kritikern beeinflussen zu lassen.
Candyland_Carcrash
13.02.2011 um 14:33
#5
Von mir und meiner Frau herzlich DANKE für diesen Blog!
datonaby
13.02.2011 um 14:07
#4

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