Metal aus Israel? Ja, das gibts...
Manch einem dürfe nicht entgangten sein, dass ich ein großer Metal Fan bin und das seit bereits über 20 Jahren.
Da ist man natürlich auch neuen Aspekten immer aufgeschlossen und dazu zählen auch andere musikalische Einflüsse wie Kulturen und Nationen.
So auch Musik aus Israel, die manch einer hier wohl noch nie gehört hat, die ich euch aber wärmstens empfehlen möchte:
Band: | ORPHANED LAND | |
Titel: | Mabool - The Story of the Three Sons of Seven | |
Label: | Century Media | |
Stil: | Ethnic Metal | |
VÖ: | 23.02.04 | |
Spieldauer: | 12 Tracks / 68:04 min. |
Meine Fresse, was für ein Mammut-Werk. Was die Israelis von ORPHANED LAND hier abziehen, ist einfach nur unglaublich. Zwar erwartet man bereits im Vorfeld bei einer Band aus dem nahen Osten, dass ihre Musik leicht orientalisch angehaucht ist, aber dass die Songs auf "Mabool - The Story of the Three Sons of Seven" gleich so genial ausfallen sollten, damit konnte keiner rechnen. Dabei hatten die Fans insgesamt 8 Jahre auf das Nachfolgealbum des Vorgängers "El Norra Elila". Das Warten hat sich dabei auf alle Fälle gelohnt, denn hier bieten ORPHANED LAND ein mehr als grandioses Konzeptalbum, das es nicht nur textlich einiges bieten kann, sondern auch musikalisch viele Akzente setzt. Am auffälligsten sind dabei die enorme Anzahl an Hooklines, die einem nicht mehr aus dem Kopf wollen und dabei mir bereits am Anfang die Entscheidung schwer werden lassen, ob denn nun "Birth of the Three", "Ocean Land", "The Kiss of Babylon" oder "A'salk" mein Lieblingssong auf dem Album sind. Allerdings wurde dennoch darauf geachtet, dass die Songs nicht zu eingängig sind und hat deshalb genug Ecken und Kanten (in Form von abwechslungsreichem Gesang - Clear Vocals, orientalischem Gesang, Growls, Chören etc - vertrackten Riffs, perfekt eingesetzte komplexe Elemente,...) in die Songs eingebaut, die zum einen "Mabool" nicht gleich nach einigen Durchgängen langweilig werden lassen und zudem bei jedem Mal wieder etwas neues entdecken lässt. Musikalisch erinnern mich ORPHANED LAND übrigens meistens an eine Mischung an unproggigen DREAM THEATER und AMORPHIS, wobei vor allem "Halo dies" dies belegen dürfte. Doch will man sich nicht musikalisch limitieren, was jedem gleich klar werden dürfte und auch einige Fakten dagegen sprechen, so hat man nicht nur mit ca. 30 Gastmusikern gearbeitet, sondern die Scheibe auch zugleich in 6 verschiedenen Sprachen (Englisch, wie auch Hebräisch, Arabisch, Jemenitisch, Lateinisch und Gibberish, einer selbst kreierten Kunstsprache). Dies wird der außergewöhnlichen Konzeptstory mehr als gerecht, erzählt man hier die Geschichte 3 Brüder, welche die 3 Weltreligionen (das Christentum, der Judentum (sagt man das so, oder ist jetzt M. Friedmann sauer auf mich, hehehe?) und den Islam) verkörpern, und der Flut, die gegen Ende des Albums hereinbricht. Hier heißt es also auf alle Fälle Texte mitlesen. Und vor allem sorgfältig das Album anhören! Allerdings müsst ihr euch es zuvor nur noch kaufen!
Die Songs:
- Birth Of The Three
- Ocean Land
- The Kiss Of Babylon
- A'salk
- Halo Dies
- A Call To Awake
- Building The Ark
- Nora El Nora
- The Calm Before The Flood
- Mabool
- The Storm Still Rages Inside
- Rainbow
Band: | AMASEFFER | |
Titel: | Slaves for Life | |
Label: | InsideOut | |
Stil: | Symphonic Prog Power Metal | |
VÖ: | 06.06.08 | |
Spieldauer: | 10 Tracks / 77:44 min. |
ORPHANED LAND Fans aufgepasst; wenn ihr ebenso deren “Mabool” Album vergöttert gibt es hier ein neues Schmankerl für euch! Aus Israel kommt nun mit AMASEFFER eine weitere viel versprechende Band, die mit „Slaves for Life“ den ersten Teil ihrer Konzepttrilogie veröffentlichen, bei dem sie sich inhaltlich dem alten Testament widmen!
Als Gastsänger konnte man hierzu Mats Leven (THERION, KRUX, ABSTRAKT ALGEBRA und AT VANCE) am normalen Gesang, Kobi Farhi (ORPHANED LAND) am orientalischen Gesang und Angela Gossow (ARCH ENEMY) am aggressiven Gesang verpflichten, was alleine auf dieser Ebene eigentlich schon viel Abwechslung verspricht! Doch darüber hinaus ist auch die Musik hier ein mehr als wesentlicher Bestandteil und auch hier gibt es nur positives zu berichten. Fans von ORPHANED LAND, neuen KAMELOT oder SAVATAGE können sich freuen, dass hier eine weitere Combo sich in deren Reihen einreiht, Konzeptalben der höchsten Qualitätsstufe abzuliefern; und wenn man bedenkt, dass dies hier das Debutalbum von AMASEFFER ist, dann ist es sogar noch um so erstaunlicher.
Thematisch wird im ersten Teil die Verfolgung der Juden, die Geburt Moses, sowie die anstehende Flucht aus Ägypten behandelt, welche auch musikalisch sehr gut umgesetzt wurde und dabei über weite Strecken sogar schon fast an eine Mischung aus Hörspiel und Musical erinnert!
Nach dem einleitenden Intro geht es auch richtungweisend mit dem Titelsong „Slaves for Life“ los, der sehr mächtig und episch beginnt. Die Stimme von Mats Leven fügt sich sehr gut in das Gesamtkunstwerk ein und passt dabei sehr gut zu der Musik von AMASEFFER. Das wird bei dem darauf folgenden, übergenialen „Birth of Deliverance“ noch mehr unterstrichen. Vor allem die Textzeilen “Be silent my child, be silent my child, your tender cry, visions in your eyes – and I won't let go, no I won't let go, embracing you my child, stay with me!” gehen wirklich mächtig unter die Haut und lassen einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Bei dem eher bedrohlicheren 12 minütigen Stück „Midian“ darf dann auch ARCH ENEMY Fronterin Angela Gossow ihr Bestes geben und das kann man wörtlich nehmen, denn meines Erachtens ist dies die bis dato beste Performance der Exil-Deutschen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass sie da singt, hätte ich sie gar nicht erkannt. Im Anschluss wird mit „Zipporah“ eine wirklich stimmungsvolle Ballade geboten, die mich ein wenig an das Lagerfeuer-Stück in dem Fatih Akin Film „Im Juli“ erinnert. Sehr genial auf jeden Fall! Ein weiterer Höhepunkt wird mit „Burning Bush“ geboten, der vor allem die Geschichte noch weiter voran bringt und im Selbstzweifel Moses gipfelt. Am progressivsten von allen Stücken präsentiert sich „The Wooden Staff“, wobei die erste Hälfe bei manch einem eventuell für Langeweile sorgen kann, da hier zu untermalender Musik lediglich die Geschichte weiter erzählt wird. Dafür wird es im darauf folgenden „Return to Egypt“ sehr folkloristisch. Hätte auch gut als Soundtrack zu den Tempelszenen im Film „Die Mumie“ oder „The Scorpion King“ gepasst. „10 Plagues“ zeigt sich sehr majestätisch und episch, wobei zu Beginn das Stück längst nicht so düster dargestellt wird, wie man vielleicht vermutet. Erst im letzten Drittel wird die Atmosphäre dem düsteren Thema angepasst. Als Rausschmeißer wird mit „Land of the Dead“ ein symphonisch angehauchter Schluss geboten, der die epische Seite des Albums noch mal hervorragend unterstreicht. Vor allem die Chöre sind hier wirklich sensationell ausgefallen und stechen meilenweit aus der Masse hervor! Viele Bands verheizen als letztes Stück oftmals ihre schwächste Nummer – AMASEFFER haben hier allerdings ein weiteres Highlight platziert!
AMASEFFER haben hier mit „Slaves for Life“ ein wirklich beeindruckendes Debutalbum abgeliefert, dass Lust auf mehr macht! Um so erfreulicher ist dabei natürlich die Tatsache, dass die beiden Nachfolgealben nicht allzu lang auf sich warten lassen sollen. Wir dürfen hier auf alle Fälle sehr gespannt sein!
Die Songs:
01. Sorrow
02. Slaves for Life
03. Birth Of Deliverance
04. Midian
05. Zipporah
06. Burning Bush
07. The Wooden Staff
08. Return To Egypt
09. Ten Plagues
10. Land Of The Dead
Band: | SALEM | |
Titel: | Strings attached | |
Label: | Raven Music | |
Stil: | Death Metal | |
VÖ: | 04.07.2005 | |
Spieldauer: | 14 Tracks / 63:45 min. |
Die Songs:
01. A Moment of Silence02. Anno Domini
03. Coming end of reason
04. Dying Embers
05. Winter’s Tear
06. Ha’ayara Bo’eret
07. Eyes to match a soul
08. Slave
09. Old Wounds
10. Hour Glass
11. The Fading
12. Recall
13. Old Wounds (guest vocalists version)
14. The 2nd Coming
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