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NEWSTICKER
Die Boxen - Pandemie Folge 2
2. März 2021Tach!
Nach dem Ausflug ins Serienfach gibt es jetzt mal wieder ein paar Filme.
Dank einer 3 für 2 Aktion konnte ich mir endlich 3 Boxen zulegen, die ich eh schon länger im Auge hatte:
Die Hammer - Film Edition,
die Jacques Tati Collection und
die Best of Volker Schlöndorf Collection.
Den Anfang macht:
The Fear - Angst in der Nacht (1972)
(blogspot.com)
Nach einem Nervenzusammenbruch macht sich eine Junge Frau auf den Weg um mit Ihrem Mann an einem Internat als Lehrerin zu arbeiten.
Doch in der Nacht vor der Abreise wird sie von einem Einarmigen angegriffen.
Und auch im Internat selbst ist nbicht alles so wie man es vermuten könnte.
Die Grundidee ist noch recht spannend, nur leider ist die Inszenerung recht langatmig und dumpf. Die interessanten Dinge wie die Geräusche von Kindern in leeren Zimmern werden nicht richtig in Szene gesetzt. Ebenso erscheint die Entdeckung, dass der Schulleiter eine Armprothese hat ebenfalls recht nebensächlich, obwohl der Angriff bereits stattgefunden hat.
Dafür kommt die eigentliche Auflösung recht plötzlich und direkt, wie in einer täglichen Seifenoper, die es ja leider immer noch gibt. Was auch zu der einen oder anderen merkwürdigen Handlungsweise passt.
Da können auch die Nebendarsteller Peter Cushing und Joan Collins nicht wirklich viel ausrichten.
Homo Faber (1991)
Der rational denkende Ingenieur Faber (Sam Shepard) wird durch einige unwahrscheinliche Zufälle aus der Bahngeworfen und stellt sein Leben in Frage.
Roman-Verfilmungen haben es ja immer schwer. Aber bei Weltliteratur ist es natürlich nochmal etwas schwieriger, da ein gewisser intellektueller Anspruch befriedigt werden muss.
Als eigenständiger Film gefällt mir Homo Faber ganzn gut. Ich habe nur nie verstanden, warum die Schlussstimmung ins Gegenteil verkehrt werden musste.
Spoiler:
Wärend der todkranke Faber im Buch nach allem doch noch Hoffnung und Lebensfreude empfindet, ist der gesunde Faber im Film vollkommen am Boden zerstört und weiß sich keinen Ort auf Erden an dem er nun n och sein könnte.
Spoilerende.
Die Ferien des Monsieur Hulot (1953/1978)
In einem französischen Strandhotel steigen neben einigen internationalen Gästen auch der etwas tolpatschige Monsieur Hulot ab, der den Urlaub für maneche Gäste unvergesslich machen wird.
Ich habe mir hier die überarbeitete Version von 1978 angesehen, die laut Texttafel so ziemlich dem nahekommt was der Regisseur sich vorgestellt hat.
Tatis Figur des Hulot gilt zu Recht als Klassiker des Tollpatsches, auch wenn aus heutiger Sicht einiges etwas harmlos erscheint. So wurde eine Szene augenscheinlich von Loriot kopiert und dabei gekonnt auf die Spitze getrieben, dass es hier leider etwas altbacken wirkt.
Andere Momente wie das geniale Kartenspiel fallen leider etwas kurza aus.
Aber dennoch wirkt der ganze Film einfach herrlich komisch, was auch an seiner klassischen Inszenierung liegen mag, denn obwohl natürlich auch geredet wird, funktioniert der Film über weite Strecken als etwas modernisierter Stummfilm.
Jedenfalls freue ich mich auf Hulots weitere Einsätze.
Mit denen es dann auch gleich weitergeht:
Mein Onkel (1958)
Hier kümmert er sich um seinen Neffen, dessen Eltern ein "Haus der Zukunft" ihr Eigen nennen.
Der Film ist zwar gut, gefällt mir aber etwas weniger gut als Monsieur Hulots Ferien.
War er im Erstling noch der alleinige Anlass zu allen möglichen Verwicklungen gibt es hier viel mehr allgemeiner Situatonskomik. Sei es die Gemüsewaage, die falsch geeicht ist oder die Lichtschranke der Garage, die nicht Dackelkonform ist.
Manche Gags sind aus heutiger Zeit auch sehr vorhersehbar, wie z.B. der Springbrunnen.
Wobei die für mich beste Szene aber auch dazu gehört:
Wenn der Direktor mit seinem Hund durch die Firma geht läuft der Hund vorraus und dient dem Personal als eine Art Warnanlage: Der Chef kommt, wir mpssen arbeiten.
Nur bei Hulot ist es dann natürlich anders herum.
Aber natürlich gibt es auch die "echten" Hulot-Momente, wie die weißen Fußspuren und die Suche nach einem Trinkglas, wobei mich letztere Szene sehr an Mr. Bean erinnerte.
Aber auch für den Film "Der Partyschreck" könnte "Mein Onkel Pate" gestanden haben.
Damit ist der erste Teil der Box-Besprechung vorbei.
Fortsetzung folgt!
(Bilder: bluray-disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Nach dem Ausflug ins Serienfach gibt es jetzt mal wieder ein paar Filme.
Dank einer 3 für 2 Aktion konnte ich mir endlich 3 Boxen zulegen, die ich eh schon länger im Auge hatte:
Die Hammer - Film Edition,
die Jacques Tati Collection und
die Best of Volker Schlöndorf Collection.
Den Anfang macht:
The Fear - Angst in der Nacht (1972)
(blogspot.com)
Nach einem Nervenzusammenbruch macht sich eine Junge Frau auf den Weg um mit Ihrem Mann an einem Internat als Lehrerin zu arbeiten.
Doch in der Nacht vor der Abreise wird sie von einem Einarmigen angegriffen.
Und auch im Internat selbst ist nbicht alles so wie man es vermuten könnte.
Die Grundidee ist noch recht spannend, nur leider ist die Inszenerung recht langatmig und dumpf. Die interessanten Dinge wie die Geräusche von Kindern in leeren Zimmern werden nicht richtig in Szene gesetzt. Ebenso erscheint die Entdeckung, dass der Schulleiter eine Armprothese hat ebenfalls recht nebensächlich, obwohl der Angriff bereits stattgefunden hat.
Dafür kommt die eigentliche Auflösung recht plötzlich und direkt, wie in einer täglichen Seifenoper, die es ja leider immer noch gibt. Was auch zu der einen oder anderen merkwürdigen Handlungsweise passt.
Da können auch die Nebendarsteller Peter Cushing und Joan Collins nicht wirklich viel ausrichten.
Homo Faber (1991)
Der rational denkende Ingenieur Faber (Sam Shepard) wird durch einige unwahrscheinliche Zufälle aus der Bahngeworfen und stellt sein Leben in Frage.
Roman-Verfilmungen haben es ja immer schwer. Aber bei Weltliteratur ist es natürlich nochmal etwas schwieriger, da ein gewisser intellektueller Anspruch befriedigt werden muss.
Als eigenständiger Film gefällt mir Homo Faber ganzn gut. Ich habe nur nie verstanden, warum die Schlussstimmung ins Gegenteil verkehrt werden musste.
Spoiler:
Wärend der todkranke Faber im Buch nach allem doch noch Hoffnung und Lebensfreude empfindet, ist der gesunde Faber im Film vollkommen am Boden zerstört und weiß sich keinen Ort auf Erden an dem er nun n och sein könnte.
Spoilerende.
Die Ferien des Monsieur Hulot (1953/1978)
In einem französischen Strandhotel steigen neben einigen internationalen Gästen auch der etwas tolpatschige Monsieur Hulot ab, der den Urlaub für maneche Gäste unvergesslich machen wird.
Ich habe mir hier die überarbeitete Version von 1978 angesehen, die laut Texttafel so ziemlich dem nahekommt was der Regisseur sich vorgestellt hat.
Tatis Figur des Hulot gilt zu Recht als Klassiker des Tollpatsches, auch wenn aus heutiger Sicht einiges etwas harmlos erscheint. So wurde eine Szene augenscheinlich von Loriot kopiert und dabei gekonnt auf die Spitze getrieben, dass es hier leider etwas altbacken wirkt.
Andere Momente wie das geniale Kartenspiel fallen leider etwas kurza aus.
Aber dennoch wirkt der ganze Film einfach herrlich komisch, was auch an seiner klassischen Inszenierung liegen mag, denn obwohl natürlich auch geredet wird, funktioniert der Film über weite Strecken als etwas modernisierter Stummfilm.
Jedenfalls freue ich mich auf Hulots weitere Einsätze.
Mit denen es dann auch gleich weitergeht:
Mein Onkel (1958)
Hier kümmert er sich um seinen Neffen, dessen Eltern ein "Haus der Zukunft" ihr Eigen nennen.
Der Film ist zwar gut, gefällt mir aber etwas weniger gut als Monsieur Hulots Ferien.
War er im Erstling noch der alleinige Anlass zu allen möglichen Verwicklungen gibt es hier viel mehr allgemeiner Situatonskomik. Sei es die Gemüsewaage, die falsch geeicht ist oder die Lichtschranke der Garage, die nicht Dackelkonform ist.
Manche Gags sind aus heutiger Zeit auch sehr vorhersehbar, wie z.B. der Springbrunnen.
Wobei die für mich beste Szene aber auch dazu gehört:
Wenn der Direktor mit seinem Hund durch die Firma geht läuft der Hund vorraus und dient dem Personal als eine Art Warnanlage: Der Chef kommt, wir mpssen arbeiten.
Nur bei Hulot ist es dann natürlich anders herum.
Aber natürlich gibt es auch die "echten" Hulot-Momente, wie die weißen Fußspuren und die Suche nach einem Trinkglas, wobei mich letztere Szene sehr an Mr. Bean erinnerte.
Aber auch für den Film "Der Partyschreck" könnte "Mein Onkel Pate" gestanden haben.
Damit ist der erste Teil der Box-Besprechung vorbei.
Fortsetzung folgt!
(Bilder: bluray-disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp - Gemini Man
5. März 2021Da ich neben meiner Vorliebe für Box-Editionen natürlich auch einzelne Filme ansehe, dachte ich mir, ist es mal an der Zeit diese auch näher anzusehen.
Den Anfang macht:
Gemini Man (2019) von Ang Lee
Auftragskiller Henry (Will Smith) wird langsam Arbeitsmüde und möchte sich zur Ruhe setzen. Da passt es ganz gut, dass sein Arbeitgeber ihn bei seinem letzten Auftrag hinters Licht geführt hat.
Doch Henry auszuschalten ist nicht ganz so einfach, also kommt ein geheimes Programm zum Einsatz, welches nicht zu unrecht den Namen Gemini trägt.
Der Film fängt wirklich stark an, lässt nach dem Mord jedoch auch genau so schnell wieder nach. Es fängt schon damit an, dass Henry merkt, wie er überwacht wird und gleich darauf mit einem Handgriff den Peilsender entdeckt. Sogar James Bond hätte da etwas länger suchen müssen.
Wieso er dann später aber nicht auf die Idee kommt, dass er ebenfalls verwanzt sein könnte erschließt sich mir nicht.
Dennoch zieht er einen albernen Bluff mit angeblichen Scharfschützen ab der eine eigentlich coole Szene gleich wieder zunichte macht.
Bei einigen anderen Schwächen kann ich dann doch eher darüber hinweg sehen.
Ich habe vorher eigentlich einen etwas anderen Hintergrund der Geschhichte erwartet, vielleicht bin ich deshalb von der eigentlichen Story auch enttäuscht, aber ein 23 Jahre alter Clon im Jahre 2019 ist mir einfach zu blöde.
Zum Vergleich: Dolly wäre im selben Alter und die Kunst der äußerlich exakten Reproduktion istoffiziell immer noch Utopie.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Will Smith den alten Killer echt authentisch und klasse spielt.
Den Jungen Typen dagegen ziemlich hölzern und dämlich, was natürlich auch an der computergenerierten Verjüngung liegen kann.
Aber warum beim ersten Kontakt gerade der jüngere, unsichere und unerfahrene Knirps nicht vom Aussehen der Zielperson irritiert ist, obwohl er die Hintergründe da noch nicht kennt, verstehe ich nicht.
Un die kleine Überraschung zum Ende hin passt irgendwie auch nicht ins Gesamtbild hinein.
Die Action ist eigentlich ok, aber nichts all zu besonderes.
Auch Ang Lee zeigt mal wieder, warum er für mich eher zu den überschätzten Regisseuren gehört.
Bis auf "Schiffbruch mit Tiger" und "Sinn & Sinnlichkeit" sind seine Filme irgendwie nicht so meines.
Die Nebenrollen sind mit Clive Owen, Benedict Wong und Mary Elisabeth Winstead aber recht passabel besetzt.
Wobei Owens Rolle irgendwie auch harmloser ausfällt als von Henry immer wieder erzählt wird.
Insgesamt ist der Film zwar ok, aber für die meisten Leute dürfte es genügen den einmal angesehen zu haben.
Da gefallen mir I,Robot (Will Smith), The 6th Sense (Klonen) oder Shooter (Auftragskiller) doch besser.
Bilder: bluray-disc.de
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Den Anfang macht:
Gemini Man (2019) von Ang Lee
Auftragskiller Henry (Will Smith) wird langsam Arbeitsmüde und möchte sich zur Ruhe setzen. Da passt es ganz gut, dass sein Arbeitgeber ihn bei seinem letzten Auftrag hinters Licht geführt hat.
Doch Henry auszuschalten ist nicht ganz so einfach, also kommt ein geheimes Programm zum Einsatz, welches nicht zu unrecht den Namen Gemini trägt.
Der Film fängt wirklich stark an, lässt nach dem Mord jedoch auch genau so schnell wieder nach. Es fängt schon damit an, dass Henry merkt, wie er überwacht wird und gleich darauf mit einem Handgriff den Peilsender entdeckt. Sogar James Bond hätte da etwas länger suchen müssen.
Wieso er dann später aber nicht auf die Idee kommt, dass er ebenfalls verwanzt sein könnte erschließt sich mir nicht.
Dennoch zieht er einen albernen Bluff mit angeblichen Scharfschützen ab der eine eigentlich coole Szene gleich wieder zunichte macht.
Bei einigen anderen Schwächen kann ich dann doch eher darüber hinweg sehen.
Ich habe vorher eigentlich einen etwas anderen Hintergrund der Geschhichte erwartet, vielleicht bin ich deshalb von der eigentlichen Story auch enttäuscht, aber ein 23 Jahre alter Clon im Jahre 2019 ist mir einfach zu blöde.
Zum Vergleich: Dolly wäre im selben Alter und die Kunst der äußerlich exakten Reproduktion istoffiziell immer noch Utopie.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Will Smith den alten Killer echt authentisch und klasse spielt.
Den Jungen Typen dagegen ziemlich hölzern und dämlich, was natürlich auch an der computergenerierten Verjüngung liegen kann.
Aber warum beim ersten Kontakt gerade der jüngere, unsichere und unerfahrene Knirps nicht vom Aussehen der Zielperson irritiert ist, obwohl er die Hintergründe da noch nicht kennt, verstehe ich nicht.
Un die kleine Überraschung zum Ende hin passt irgendwie auch nicht ins Gesamtbild hinein.
Die Action ist eigentlich ok, aber nichts all zu besonderes.
Auch Ang Lee zeigt mal wieder, warum er für mich eher zu den überschätzten Regisseuren gehört.
Bis auf "Schiffbruch mit Tiger" und "Sinn & Sinnlichkeit" sind seine Filme irgendwie nicht so meines.
Die Nebenrollen sind mit Clive Owen, Benedict Wong und Mary Elisabeth Winstead aber recht passabel besetzt.
Wobei Owens Rolle irgendwie auch harmloser ausfällt als von Henry immer wieder erzählt wird.
Insgesamt ist der Film zwar ok, aber für die meisten Leute dürfte es genügen den einmal angesehen zu haben.
Da gefallen mir I,Robot (Will Smith), The 6th Sense (Klonen) oder Shooter (Auftragskiller) doch besser.
Bilder: bluray-disc.de
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp - Macbeth
10. März 2021Heute habe ich mich mal an eines der für ich interessanteren Stücke des Schriftstellers gewagt:
Macbeth (2015)
(bluray-disc.de)
Durch die Prophezeiungen einiger rätselhaften Frauen sowie seiner ehrgeitigen Ehefrau angestachelt, lässt sich der Edelmann und Kriegsheld Macbeth zu einer Tat hinreißen, die nicht nur ihn, sondern ganz Schottland ins Verderben zu stürzen droht.
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Shakespeare-Verfilmungen.
Wer als Regisseur intellektuell gelten möchte, verfilmt einfach ein Werk des Meisters.
Man braucht ja bloß ordentliche Bilder abliefern, die geschwollenen Dialoge werden einfach übernommen, egal ob sie für eine Filmadaption taugen oder nicht.
In diesem Fall ist es ähnlich:
Zuerst wird man wie so oft bei solchen Filmen in eine Schlacht hineingestoßen.
Dabei wechseln sich normale Geschwindigkeit und Zeitlupentempo immer wieder mal ab, was einen etwas irritierenden Eindruck hinterlässt.
Wärend die Bildersprache des Regisseurs Justin Kurzel (Assassin's Creed) wirklich faszinierend und einprägsam ist, hapert es an den Dialogen.
Gerade zu Beginn, wenn der Einstieg in die Handlung erfolgt fällt es schwer dem Geschehen zu folgen.
Zum Glück kannte ich die Geschichte bereits, hatte ich doch erst das der Edition beiliegende Recklam-Heft gelesen.
Im Mittelteil, wenn die Handlung vor sich hindümpelt, weil man die Zerrissenheit und den beginnden Wahnsinn zeigt, fällt es dann nicht mehr ganz so auf. Hier kommen dann halt auch wieder die optischen Eindrücke besser zur Geltung.
Das Ende hingegen hat mir dann aus mehreren Gründen wieder sehr missfallen:
1. Das Schicksal der Lady Macbeth, ihre Schuldgefühle, die schlafwandlerischen Ausflüge sowie ihr Ende wurden recht kurz und teilweise unklar angerissen.
2. Die Erfüllung der vorletzten Prophezeiung wurde erheblich abgeändert. Vermutlich aus Gründen der Glaubwürdigkeit oder Realisierbarkeit. Das wäre ja nicht allzu schlimm, wenn nicht gegen das allgemeine Verhalten von Macbeth sprechen würde. Das gerade er absichtlich für die Erfüllung sorgt, passt trotz geistiger Umnachtung einfach nicht.
3. Die allerletzte Prophezeiung wird in einer so unglücklichen Situation offenbart, dass der draus resultierende Richtungswechsel einfach nur gekünstelt rüberkommt.
Da hätte ich mir eher etwas in der Art von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" gewünscht.
Neben Michael Fassbender, der wirklich eine grandiose Leistung abliefert, agieren noch Marion Cottillard, Sean Harris und Dawid Thewlis, die jedoch allesamt hinter ihren Möglichkeiten bleiben.
(Bilder: Thalia.de)
Insgesamt ist der Film gerade durch seine Optik doch recht sehenswert.
Wobei man sich auch eher "Braveheart" ansehen kannt.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Macbeth (2015)
(bluray-disc.de)
Durch die Prophezeiungen einiger rätselhaften Frauen sowie seiner ehrgeitigen Ehefrau angestachelt, lässt sich der Edelmann und Kriegsheld Macbeth zu einer Tat hinreißen, die nicht nur ihn, sondern ganz Schottland ins Verderben zu stürzen droht.
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Shakespeare-Verfilmungen.
Wer als Regisseur intellektuell gelten möchte, verfilmt einfach ein Werk des Meisters.
Man braucht ja bloß ordentliche Bilder abliefern, die geschwollenen Dialoge werden einfach übernommen, egal ob sie für eine Filmadaption taugen oder nicht.
In diesem Fall ist es ähnlich:
Zuerst wird man wie so oft bei solchen Filmen in eine Schlacht hineingestoßen.
Dabei wechseln sich normale Geschwindigkeit und Zeitlupentempo immer wieder mal ab, was einen etwas irritierenden Eindruck hinterlässt.
Wärend die Bildersprache des Regisseurs Justin Kurzel (Assassin's Creed) wirklich faszinierend und einprägsam ist, hapert es an den Dialogen.
Gerade zu Beginn, wenn der Einstieg in die Handlung erfolgt fällt es schwer dem Geschehen zu folgen.
Zum Glück kannte ich die Geschichte bereits, hatte ich doch erst das der Edition beiliegende Recklam-Heft gelesen.
Im Mittelteil, wenn die Handlung vor sich hindümpelt, weil man die Zerrissenheit und den beginnden Wahnsinn zeigt, fällt es dann nicht mehr ganz so auf. Hier kommen dann halt auch wieder die optischen Eindrücke besser zur Geltung.
Das Ende hingegen hat mir dann aus mehreren Gründen wieder sehr missfallen:
1. Das Schicksal der Lady Macbeth, ihre Schuldgefühle, die schlafwandlerischen Ausflüge sowie ihr Ende wurden recht kurz und teilweise unklar angerissen.
2. Die Erfüllung der vorletzten Prophezeiung wurde erheblich abgeändert. Vermutlich aus Gründen der Glaubwürdigkeit oder Realisierbarkeit. Das wäre ja nicht allzu schlimm, wenn nicht gegen das allgemeine Verhalten von Macbeth sprechen würde. Das gerade er absichtlich für die Erfüllung sorgt, passt trotz geistiger Umnachtung einfach nicht.
3. Die allerletzte Prophezeiung wird in einer so unglücklichen Situation offenbart, dass der draus resultierende Richtungswechsel einfach nur gekünstelt rüberkommt.
Da hätte ich mir eher etwas in der Art von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" gewünscht.
Neben Michael Fassbender, der wirklich eine grandiose Leistung abliefert, agieren noch Marion Cottillard, Sean Harris und Dawid Thewlis, die jedoch allesamt hinter ihren Möglichkeiten bleiben.
(Bilder: Thalia.de)
Insgesamt ist der Film gerade durch seine Optik doch recht sehenswert.
Wobei man sich auch eher "Braveheart" ansehen kannt.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Die Boxen II - Pandemie Folge 3
20. März 2021Und weiter geht es mit den drei Boxen von Hammer, Tati und Schlöndorf.
Dämonen der Seele (1972)
(tvtoday.de)
Im finsteren Mittelalter hält ein zwielichtiger Baron seine beiden Kinder getrennt voneinander gefangen, da er einen Fluch seiner verstorbenen Frau fürchtet.
Und tatsächlich häufen sich bald die Morde an Frauen in der Umgebung.
Als dann auch noch ein Quacksalber, pardon... Gelehrter sowie ein herumirrender Priester auftauchen nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der Film soll wohl als Mythologischer Mystery-Thriller daher kommen, ist aber recht langweilig. Dazu ein paar wirre Kameraeinstellungen und Schauspieler wie auf einer Freilichtbühne in einem Vergnügungspark.
Erwähnenswert wäre vielleicht noch Michael Hordern, der den Prediger spielt und den man vielleicht noch aus Ghandi, Cleopatra oder die Reise ins Labyrinth kennt.
Dieser Streifen war eine reine Enttäuschung.
Deshalb geht es gleich weiter mit dem nächsten HAMMER-Streifen:
Das Grab der blutigen Mumie (1971)
(nightmare-horrormovies.de)
In dem Moment als eine Expedition das Grab der Königin Tera öffnet stirbt die Frau des Expeditionsleiters bei der Geburt der Tochter Margaret.
Da die Königin nach all der Zeit keinerlei Verwesungserscheinungen aufweist befürchten die Teilnehmer schlimmes und nehmen jeder ein Stück der heiligen Reliquien an sich.
20 Jahre später sieht Margaret genauso aus wie die Königin und bekommt von Ihrem Vater den Ring der Königin geschenkt, worauf sich ein Fluch ihrer bemächtigt.
Inzwischen plant ein anderes Mitglied der damaligen Expedition die Wiedererweckung der Mumie, da die Sterne günstig stehen.
Dieser Film, der angeblich auf einem Werk von Bram Stoker basiert, ist auf jeden Fall besser als der Vorherige, auch wenn der Titel irreführend ist. Zwar blutet die Mumie tatsächlich aus einer Wunde, was wohl auf die baldige Wiederauferstehung hinweisen soll. Aber genau genommen handelt es sich um keine Mumie, da die klassischen Merkmale (Bandagen & entfernte Organe) fehlen.
Kurios finde ich dass alle Opfer durch eine aufgeschnittene Kehle sterben. Selbst ein hektisch eingefügter Autounfall endet auf diese Weise. Lustig sind auch die Todesfälle durch die entwendeten Artefakte, hier hätte man vielleicht schon etwas mehr Effekte einbauen können.Aber insgesamt ist der Film, als klassisch billiger Gruselstreifen recht ordentlich geraten.
Weiter geht es dann mal wieder mit einem Werk von Schlöndorf:
Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975)
Auf einer Party lernt Katharina den netten Ludwig kennen, den sie auch gleich mit nach Hause nimmt. Als Belohnung stürmt am nächsten Tag die Polizei die Wohnung, da Ludwig verdächtigt wird ein Bankräuber zu sein.
Da Ihre neue Bekanntschaft jedoch nicht mehr da ist glaubt die Polizei das Katharina ihm zur Flucht verholfen habe.
Draufhin greift die Boulevardpresse den Fall auf und stellt sie als Gängerbraut, Terroristin und noch so einges anderes hin.
Ich habe ein Faible für medienkritische Filme, deshalb war dieser Film auch einer der Hauptgründe für mich die Box zu holen.
Hier ist auch die Vorgeschichte interessant:
Heinrich Böll schrieb einen Gastkommentar zur Situation im deutschen Herbst in dem er sowohl die RAF als auch die Behörden zur Deeskalation bewegen wollte.
Daraufhin wurde er von einem berüchtigten großen Schmierblatt mit 4 Buchstaben zum Sympathisanten erklärt.
Als Rache verfasste er sein wohl erfolgreichstes Stück, was durch den ironischen Hinweis am Ende verdeutlicht wird.
Der Film konzentriert sich nicht nur auf das Opfer und die Folgen (z.B. obszöne Anrufe etc.), sondern rückt auch ihre Freunde auf der einen und die Polizei/Presse auf der anderne Seite in den Fokus.
Mit Mario Adorf, Jürgen Prochnow oder Hannelore Hoger ist der Film zudem namenhaft besetzt.
Der Film, aber auch das Buch, sind also gerade für Leser großer Boulevard-Blätter zu empfehlen.
Meiner Meinung nach sollten solche Filme zum Grundstudium Journalismus gehören.
Danach wird's wieder witzig mit
Tatis Schützenfest (1949)
Als in einem kleinen französischen Dorf die Schausteller für ein Fest aufschlagen wird es für den Postboten Francois ziemlich chaotisch. Durch eine Werbefilm für die absolut perfekt und effizient arbeitenden US-Kollegen angespornt, beschließt er seine Tour nun ebenfalls unter das Motto "Geschwindigkeit" zu setzen.
Tatis erster Langfilm zeigt den späteren Weg des Künstlers sehr schön auf. Situationskomik, Running Gags, Slapstick und eine tollpatischige Hauptfigur sind zwar vorhanden, aber noch ausbaufähig oder recht zurückhaltend.
Die zweite Hälfte legt auch ordentlich an Tempo zu, so dass man wieder einmal an klassische Stummfilme erinnert wird.
Der Film hat zudem eine wunderschöne idyllische Atmosphäre, man fühlt sich richtig an Erzählungen des Großvaters erinnert.
Zub Abschluss dieses Blogs gibt es dann gleich nochmal Tati:
Trafic - Tati im Stoßverkehr (1971)
Monsieur Hulot soll einen bahnbrechenden neuen Campingwagen von Paris zu einer Automobilausstellung nach Amsterdam bringen.
Das dieser Roadtrip nicht ohne Probleme abläuft sollte klar sein.
In Hulots letztem Film kommt er selbst nur spärlich zur Geltung.
Das Hauptaugenmerk des Films liegt, wenig überraschend, auf dem Thema Automobil und dessen Fahrer.
Immer wieder werden Bilder von Leuten im Stau oder an der Ampel sowie auf der Ausstellung zwischen geschnitten.
Das sind dann auch mit die heitersten Momente des Films, denn der Rest ist zwar ganz nett, mehr aber auch nicht. Vor allem Maria, die junge Frau, welche den Transport in ihrem Auto begleitet und für einen großen Teil der Verzögerungen verantwortlich ist stört mich extrem. Der Kontrast zwischen der zur Eile treibenden Schickse und dem liebenswürdig tollpatischen Hulot ist so groß, dass sie wie ein Fremdkörper in dem Film wirkt.
Dieser Film hat eine ziemlich turbulente und chaotische Entstehungsgeschichte, denn eigentlich war Tati mit dem Thema Hulot durch. Doch finanzielle Probleme ließen ihn seine paraderolle doch noch einmal übernehmen. So sollte z.B. ein schwedisches Fernsehteam eine Dokumentation (heutzutage Making Of ) über die Produktion drehen. Da jedoch das Geld für den Film ausging und der Kameramann des Films nicht mehr zur Verfügung stand, sprang der schwedische Kameramann ein um für Tati zu drehen. Niemand geringeres übrigens als Lasse Hallström, Regisseur von Chocolat, Gilbert Grape, Hatchiko & diverser Astrid Lindgren Verfilmungen.
Dieses war der 2. Streich, doch der 3. folgt nicht gleich .
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Dämonen der Seele (1972)
(tvtoday.de)
Im finsteren Mittelalter hält ein zwielichtiger Baron seine beiden Kinder getrennt voneinander gefangen, da er einen Fluch seiner verstorbenen Frau fürchtet.
Und tatsächlich häufen sich bald die Morde an Frauen in der Umgebung.
Als dann auch noch ein Quacksalber, pardon... Gelehrter sowie ein herumirrender Priester auftauchen nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der Film soll wohl als Mythologischer Mystery-Thriller daher kommen, ist aber recht langweilig. Dazu ein paar wirre Kameraeinstellungen und Schauspieler wie auf einer Freilichtbühne in einem Vergnügungspark.
Erwähnenswert wäre vielleicht noch Michael Hordern, der den Prediger spielt und den man vielleicht noch aus Ghandi, Cleopatra oder die Reise ins Labyrinth kennt.
Dieser Streifen war eine reine Enttäuschung.
Deshalb geht es gleich weiter mit dem nächsten HAMMER-Streifen:
Das Grab der blutigen Mumie (1971)
(nightmare-horrormovies.de)
In dem Moment als eine Expedition das Grab der Königin Tera öffnet stirbt die Frau des Expeditionsleiters bei der Geburt der Tochter Margaret.
Da die Königin nach all der Zeit keinerlei Verwesungserscheinungen aufweist befürchten die Teilnehmer schlimmes und nehmen jeder ein Stück der heiligen Reliquien an sich.
20 Jahre später sieht Margaret genauso aus wie die Königin und bekommt von Ihrem Vater den Ring der Königin geschenkt, worauf sich ein Fluch ihrer bemächtigt.
Inzwischen plant ein anderes Mitglied der damaligen Expedition die Wiedererweckung der Mumie, da die Sterne günstig stehen.
Dieser Film, der angeblich auf einem Werk von Bram Stoker basiert, ist auf jeden Fall besser als der Vorherige, auch wenn der Titel irreführend ist. Zwar blutet die Mumie tatsächlich aus einer Wunde, was wohl auf die baldige Wiederauferstehung hinweisen soll. Aber genau genommen handelt es sich um keine Mumie, da die klassischen Merkmale (Bandagen & entfernte Organe) fehlen.
Kurios finde ich dass alle Opfer durch eine aufgeschnittene Kehle sterben. Selbst ein hektisch eingefügter Autounfall endet auf diese Weise. Lustig sind auch die Todesfälle durch die entwendeten Artefakte, hier hätte man vielleicht schon etwas mehr Effekte einbauen können.Aber insgesamt ist der Film, als klassisch billiger Gruselstreifen recht ordentlich geraten.
Weiter geht es dann mal wieder mit einem Werk von Schlöndorf:
Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975)
Auf einer Party lernt Katharina den netten Ludwig kennen, den sie auch gleich mit nach Hause nimmt. Als Belohnung stürmt am nächsten Tag die Polizei die Wohnung, da Ludwig verdächtigt wird ein Bankräuber zu sein.
Da Ihre neue Bekanntschaft jedoch nicht mehr da ist glaubt die Polizei das Katharina ihm zur Flucht verholfen habe.
Draufhin greift die Boulevardpresse den Fall auf und stellt sie als Gängerbraut, Terroristin und noch so einges anderes hin.
Ich habe ein Faible für medienkritische Filme, deshalb war dieser Film auch einer der Hauptgründe für mich die Box zu holen.
Hier ist auch die Vorgeschichte interessant:
Heinrich Böll schrieb einen Gastkommentar zur Situation im deutschen Herbst in dem er sowohl die RAF als auch die Behörden zur Deeskalation bewegen wollte.
Daraufhin wurde er von einem berüchtigten großen Schmierblatt mit 4 Buchstaben zum Sympathisanten erklärt.
Als Rache verfasste er sein wohl erfolgreichstes Stück, was durch den ironischen Hinweis am Ende verdeutlicht wird.
Der Film konzentriert sich nicht nur auf das Opfer und die Folgen (z.B. obszöne Anrufe etc.), sondern rückt auch ihre Freunde auf der einen und die Polizei/Presse auf der anderne Seite in den Fokus.
Mit Mario Adorf, Jürgen Prochnow oder Hannelore Hoger ist der Film zudem namenhaft besetzt.
Der Film, aber auch das Buch, sind also gerade für Leser großer Boulevard-Blätter zu empfehlen.
Meiner Meinung nach sollten solche Filme zum Grundstudium Journalismus gehören.
Danach wird's wieder witzig mit
Tatis Schützenfest (1949)
Als in einem kleinen französischen Dorf die Schausteller für ein Fest aufschlagen wird es für den Postboten Francois ziemlich chaotisch. Durch eine Werbefilm für die absolut perfekt und effizient arbeitenden US-Kollegen angespornt, beschließt er seine Tour nun ebenfalls unter das Motto "Geschwindigkeit" zu setzen.
Tatis erster Langfilm zeigt den späteren Weg des Künstlers sehr schön auf. Situationskomik, Running Gags, Slapstick und eine tollpatischige Hauptfigur sind zwar vorhanden, aber noch ausbaufähig oder recht zurückhaltend.
Die zweite Hälfte legt auch ordentlich an Tempo zu, so dass man wieder einmal an klassische Stummfilme erinnert wird.
Der Film hat zudem eine wunderschöne idyllische Atmosphäre, man fühlt sich richtig an Erzählungen des Großvaters erinnert.
Zub Abschluss dieses Blogs gibt es dann gleich nochmal Tati:
Trafic - Tati im Stoßverkehr (1971)
Monsieur Hulot soll einen bahnbrechenden neuen Campingwagen von Paris zu einer Automobilausstellung nach Amsterdam bringen.
Das dieser Roadtrip nicht ohne Probleme abläuft sollte klar sein.
In Hulots letztem Film kommt er selbst nur spärlich zur Geltung.
Das Hauptaugenmerk des Films liegt, wenig überraschend, auf dem Thema Automobil und dessen Fahrer.
Immer wieder werden Bilder von Leuten im Stau oder an der Ampel sowie auf der Ausstellung zwischen geschnitten.
Das sind dann auch mit die heitersten Momente des Films, denn der Rest ist zwar ganz nett, mehr aber auch nicht. Vor allem Maria, die junge Frau, welche den Transport in ihrem Auto begleitet und für einen großen Teil der Verzögerungen verantwortlich ist stört mich extrem. Der Kontrast zwischen der zur Eile treibenden Schickse und dem liebenswürdig tollpatischen Hulot ist so groß, dass sie wie ein Fremdkörper in dem Film wirkt.
Dieser Film hat eine ziemlich turbulente und chaotische Entstehungsgeschichte, denn eigentlich war Tati mit dem Thema Hulot durch. Doch finanzielle Probleme ließen ihn seine paraderolle doch noch einmal übernehmen. So sollte z.B. ein schwedisches Fernsehteam eine Dokumentation (heutzutage Making Of ) über die Produktion drehen. Da jedoch das Geld für den Film ausging und der Kameramann des Films nicht mehr zur Verfügung stand, sprang der schwedische Kameramann ein um für Tati zu drehen. Niemand geringeres übrigens als Lasse Hallström, Regisseur von Chocolat, Gilbert Grape, Hatchiko & diverser Astrid Lindgren Verfilmungen.
Dieses war der 2. Streich, doch der 3. folgt nicht gleich .
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp - Ghost of War
4. April 2021Moin!
Heute geht es mal um eine etwas andere Art von Kriegsfilm:
Ghosts of War (2020)
https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/146839-ghosts_of_war_2020
Eine Gruppe von 5 Soldaten wird gegen Ende des II. Weltkrieges abkommandiert um ein französisches Herrenhaus vor Plünderungen zu bewachen. Schon der überstürzte Aufbruch der vorherigen Truppe aus dem gemütlichen Haus lässt die Truppe stutzig werden. Und natürlich häufen sich auch bald die merkwürdigen Erscheinungen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich ein Nazi-Trupp auf dem Weg zum Haus befindet.
Ich habe ein Faible für Geisterhausfilem, daher kam mir dieser Film gerade recht, zumal mit dem II. Weltkrieg ein eher ungewohntes Grundthema dazu kommt. (Wenn man "Die Frau in Schwarz 2 mal außen vor läßt)
Und tatsächlich wirkt der Film nicht altbacken oder nach Recycling altbekannter Motive.
Dabei gibt es einige klassische Elemente wie ein altes mysteriöses Tagebuch oder die typisch tragische Vorgeschichte des Hauses.
Mit dem drohenden Aufmarsch der Deutschen kommt natürlich auch noch zusätzliche Spannung auf.
Dabei wirkt der Film eigentlich nie langatmig oder gar überfrachtet, da die Themen recht ausgewogen erzählt werden.
Viele der Schockmomente sind zwar eher vorhersehbar, aber dennoch gut gemacht. Einziges Manko wäre vielleicht die 08/15 Gestaltung der Toten. Leider wird auch das eine oder andere Rätsel nicht wirklich aufgelöst oder erklärt, obwohl zum Ende hin wirklich viele Punkte geklärt werden, sogar mehr als man denken könnte
So, jetzt aber zur großen Auflösung des Films, denn das Ende ist zwar nicht absolut neu, in dieser Filmkategorie aber recht ungewöhnlich.
Auch wenn etwas in der Art sich während der Handlung abzeichnet, so ist der Hintergrund des Spuks wirklich ein Hammer. Nicht nur die Idee alleine sondern auch die Inszenierung. Wirkt der eigentliche Film emotional recht oberflächlich, geht es hier nochmal richtig zur Sache.
Allerdings gibt es dadurch auch die eine oder andere Kuriosität:
Da wird der II. Weltkrieg als Simulation ausgewählt, weil er recht "friedlich ist". Und dann fängt es gleich mit dem Mord an deutschen Soldaten an.
Sehr harmonisch.
Insgesamt ein toller Film, der zum Ende hin den Zuschauer ordentlich zum Aufpassen und Mitdenken zwingt.
(Bilder: Bluray-disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Heute geht es mal um eine etwas andere Art von Kriegsfilm:
Ghosts of War (2020)
https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/146839-ghosts_of_war_2020
Eine Gruppe von 5 Soldaten wird gegen Ende des II. Weltkrieges abkommandiert um ein französisches Herrenhaus vor Plünderungen zu bewachen. Schon der überstürzte Aufbruch der vorherigen Truppe aus dem gemütlichen Haus lässt die Truppe stutzig werden. Und natürlich häufen sich auch bald die merkwürdigen Erscheinungen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich ein Nazi-Trupp auf dem Weg zum Haus befindet.
Ich habe ein Faible für Geisterhausfilem, daher kam mir dieser Film gerade recht, zumal mit dem II. Weltkrieg ein eher ungewohntes Grundthema dazu kommt. (Wenn man "Die Frau in Schwarz 2 mal außen vor läßt)
Und tatsächlich wirkt der Film nicht altbacken oder nach Recycling altbekannter Motive.
Dabei gibt es einige klassische Elemente wie ein altes mysteriöses Tagebuch oder die typisch tragische Vorgeschichte des Hauses.
Mit dem drohenden Aufmarsch der Deutschen kommt natürlich auch noch zusätzliche Spannung auf.
Dabei wirkt der Film eigentlich nie langatmig oder gar überfrachtet, da die Themen recht ausgewogen erzählt werden.
Viele der Schockmomente sind zwar eher vorhersehbar, aber dennoch gut gemacht. Einziges Manko wäre vielleicht die 08/15 Gestaltung der Toten. Leider wird auch das eine oder andere Rätsel nicht wirklich aufgelöst oder erklärt, obwohl zum Ende hin wirklich viele Punkte geklärt werden, sogar mehr als man denken könnte
So, jetzt aber zur großen Auflösung des Films, denn das Ende ist zwar nicht absolut neu, in dieser Filmkategorie aber recht ungewöhnlich.
Auch wenn etwas in der Art sich während der Handlung abzeichnet, so ist der Hintergrund des Spuks wirklich ein Hammer. Nicht nur die Idee alleine sondern auch die Inszenierung. Wirkt der eigentliche Film emotional recht oberflächlich, geht es hier nochmal richtig zur Sache.
Allerdings gibt es dadurch auch die eine oder andere Kuriosität:
Da wird der II. Weltkrieg als Simulation ausgewählt, weil er recht "friedlich ist". Und dann fängt es gleich mit dem Mord an deutschen Soldaten an.
Sehr harmonisch.
Insgesamt ein toller Film, der zum Ende hin den Zuschauer ordentlich zum Aufpassen und Mitdenken zwingt.
(Bilder: Bluray-disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Die Boxen III - Pandemie Folge 4
14. April 2021Weiter geht es mit den 3 Boxen:
Die Blechtrommel (1979)
Der Film erzählt die Geschichte des kleinen Oscars in Polen während der Nazi-Zeit.
Bereits seit seiner Geburt beobachtet er die Welt aufmerksamer als so mancher Erwachsener. Das gepaart mit seiner kindlichen Unschuld führt zu seinem Entschluss mit 3 Jahren das Wachsen einzustellen. Auch das Sprechen verweigert er, als Sprachrohr dient ihm ab sofort die Titelgebende Blechtrommel.
Auf diesen Film war ich ebenfalls sehr gespannt, bin ich in meiner Schulzeit doch um das Werk von Günter Grass herumgekommen (was ich damals nicht bedauert habe ).
Nun war es dann zumindest filmisch soweit und zuerst dachte ich, da würde gerade ein Horrorfilm laufen. Dieses überschlaue Kind mit den großen Augen und der Fähigkeit Glas kontrolliert zerspringen zu lassen hätte durchaus auch aus einem King-Roman stammen können. Die Erzählstimme, die gleichzeitig kratzig und kindlich klingt trägt ihr Übriges dazu bei.
Zusätzlich gibt es dann auch noch bizarre oder absonderliche Szenen wie das Aal-Angeln, Walzer tanzende NSDAP-Mitglieder oder zum Himmel aufsteigende Nonnen mit Regenschirmen, Mary Poppins lässt grüßen.
Entgegen meinen Erwartungen beschreibt der Film aber gar nicht so sehr das Heranreifen von Oscar, oder den allgemeinen Schrecken der Nazis. Es geht vielmehr um Familie, Beziehungen und Sexualität.
Gerade Letzteres lässt den Film immer wieder mal zum Gegenstand von Zensur oder Prozessen werden.
Schlöndorf hat sich auf die ersten beiden der insgesamt drei Teile des Buches beschränkt, in denen Oscar das Wachsen eingestellt hat, eine Fortsetzung war zwar geplant, jedoch wollte der Hauptdarsteller nicht nochmal in die Rolle schlüpfen. Vielleicht hätte man den Film sogar noch aufteilen sollen, denn trotz seiner Laufzeit von 162 Minuten wirkt er teilweise abgehackt oder überstürzt. Schlöndorf scheint sich bewusst für bestmmte Szenen und Handlungen entschieden zu haben und den Rest dazwischen lediglich zum Verständnis oder der Vollständigkeit halber gedreht zu haben.
Hier arbeitete Schlöndorf nach "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gleich noch mal mit Mario Adorf und Angela Winkler zusammen. Ebenfalls mit von der Partie waren auch Katharina Thalbach und Otto Sander.
Weiter geht es mit einem anderen Literaturklassiker:
Frankensteins Schrecken (1970)
(moviepilot.de)
Die klassische Geschichte vom Mann, der Gott spielen möchte.
Natürlich in abgewandelter Form um dem HAMMER-Anspruch gerecht zu werden. Der Baron (ohne Doktortitel) ist skrupellos und geht von Anfang an absichlich über Leichen und auch Gewissensbisse empfindet er zu keiner Zeit.
Daraus ensteht dann natürlich auch ein Problem wenn es um das Gehirn des Monsters geht: Während der naiv gutmütige Frankenstein nehmen musste was er konnte, kann dieser Monsterbastler sich sein Gehirn selbst aussuchen. Damit es am Ende aber doch ein stummes und primitives Monster wird muss das Gehirn eben irgendwie beschädigt werden. Das soll dann wohl auch erklären, warum das Monster so unlogisch handelt. Denn den "Vater" schubst Es beiseite um gleich darauf einen Fremden im Wald direkt abzumurksen. Mit anderen Menschen verfährt es dann ebenso wahllos.
Lustig ist aber auch die Szene, wenn der Baron mit dem Monster im Wagen am Tatort hält.
Ein Blick zur Seite hätte dem Polizisten genügt um den Film ein ordentlich zu kürzen und einige Leben zu retten. So aber gerät das Ende offener und vor allem mehr nach einer Fortsetzung schreiend.
Ein Hauptaspekt von Frankenstein Filmen ist natürlich immer das Monster, welches hier richtig schön billig rüberkommt. Aufgemalte Nähte und eine deutlich sichtbare Kunsthaube wirken besonders lächerlich, wenn man an das Monster von Universal knapp 40 Jahre früher denkt!
Wenn das Monster sich dann zum ersten mal erhebt denkt der Filmbewusste Kenner: "Das Gesicht kommt mir bekannt vor!" Tatsächlich ähnelt sein Aussehen nicht von ungefähr demjenigen, welches Luke Skywalker 13 Jahre später unter der Maske von Darth Vader sieht: David Prowse gibt sich hier wieder einmal stimmenlos die Ehre.
Ihm zur Seite steht Ralph Bates, den wir ja schon aus Angst in der Nacht kennen.
Der Darsteller von Frankensteins Freund Wilhelm ist inzwischen übrigens ein englischer Bischof! Da soll nochmal wer behaupten, dass HAMMER-Produktionen keine Talentschiede seien...
Bleiben wir bei HAMMER:
Ehe der Morgen graut (1972)
(themoviedb.org)
Die junge Brenda zieht es nach London, wo sie sich erhofft geswchwängert zu werden.
In einer Box über Frankenstein, Vampire und Mumien erwartet man SO einen Film eher nicht.
Das ganze könnte als Psychothriller durchgehen, obwohl die erste halbe Stunde auch aus einer Komödie stammen könnte, wobei hier auch alles leider ziemlich hektisch zusammengeschnitten wurde.
Übrigens liegt das Hauptaugenmerk eher auf dem Psycho denn auf dem Thriller Aspekt. Während die ganze Inszenierung eher gemächlich abläufgt, haben die Hauptfiguren alle einen an der Marmel. Brendas "Freundin" ist ein regelrechtes Flittchen oder eine Nymphomanin und scheint eine direkte Vorliebe für Brendas Zielobjekte zu haben. Ich frage mich ob Sie am Anfang des Fils absichtlich zu spät zur Arbeit gekommen ist.
Paul hingegen ist ein arbeitsloser Dandy, der gerade mal einen Kaffee kochen kann und Frauen abmurkst. Leider wird nichtmal angedeutet welchen Grund er dafür hat.
Brenda hingegen ist verzweifelt auf der Jagd nach einem Samenspender, wenn möglich gerne auch mit dauerhafter Traumprinz-Beziehung. Nach einem erfolglosen Versuch verschleppt sie daraufhin den entlaufenen Hund von Paul um ihn kennen zu lernen.
Leider ist das Ende doch recht offen, was bei manchen Filmen Sinn macht, hier aber eher so aussieht, als ob der Drehbuchautor nicht wusste wie es ausgehen sollte und sich deshalb nicht darum gekümmert hat.
Der junge Törless (1966)
(critric.de)
Anfang des 20. Jahrunderts lebt der titelgebende Törless in einem Jungeninternat. Als einer der Knaben beim Stehlen erwisch wird, verzichten Törless und seine Freunde aufs Petzen, dafür muss der Dieb sich jedoch immer weiter vor Ihnen erniedrigen.
Das Erstlingswerk von Schlöndorf ist ruhig und nachdenklich inszeniert. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf der Form der Bestrafungen, diese werden oft nur angedeuted, sondern eher auf den Fragen der Hauptfigur zum Aufbau der Welt im Ganzen. Was ist richtig und gerecht, wie weit muss oder darf man gehen um einen Menschen zu läutern.
Während Törless' Freunde auf das Quälen an sich aus sind, der eine psychisch, der andere physisch, ist er selbst nur Zuschauer und Mitwisser.
Das Ende des Films ist dann schon fast klassisch tragisch: Während sich die eigentlichen Folterer dumm stellen und leugnen, sieht Törless keinen Sinn darin, seine Suche nach Wahrheit und Verständnis zu verbergen. Nun ratet mal wer am Ende des Internats verwiesen wird und für wen das Leben auch weiterhin seinen gewohnten Gang geht.
Dracula - Nächte des Entsetzens (1970)
(eliveshop.de)
Nachdem Dracula durch eine aufopferungsvolle Fledermaus wiedererweckt wurde geht er wieder auf Saugtour. Als ein flüchtender Hallodri im Schloß und verschwindet machen sich dessen Bruder nebst Verlobter auf die Suche nach ihm.
Ein typischer, herrlich einfacher Dracula-Film, genau das was heutzutage leider nicht mehr gemacht wird. Da muss alles innovativ sein. Vampire sind entweder romantisch oder innerlich zerrissen und müssen unbedingt in der heutigen Zeit umherlaufen. Ich bin ja doch gespannt ob Universal nach dem Flop der Mumie und dem Erfolg des Unsichtbaren weitere Monster reanimiert und vor allem wie.
Der Film steht für mich für eine typische Hammer Produktion: Etwas Grusel, viel Blut, üppige Dekolletés und billige Requisiten (Fledermaus).
Dabei gilt der Film als blutigster und gleichzeitig schlechtester Dracula-Film des Studios.
Die Handlung ist natürlich absolut vorhersehbar macht aber trotzdem viel Spaß und bietet genau das was man von einem Dracula-Film erwartet.
Sir Christopher Lee spielt hier gewohnt erhaben, steif (weil untot) und reserviert. Daneben agiert Patrick Troughton, den man als Doktor Who und aus das Omen kennt.
Der letzte Film für diesen Blog führt uns dann wieder nach Frankreich:
Playtime - Tatis herrliche Zeiten (1967)
Monsieur Hulot ist auf der Suche nach einem Herrn, doch durch diverse Verstrickungen verpassen sie sich zunächst immer wieder.
Wie bei den anderne Tati-Filmen handelt es sich im Grunde um einen Stummfilm mit Geräuschen. Was gesagt wird ist dabei nebensächlich. Die Eskapaden Hulots sind zwar recht amüsant, aber nichts was nachhaltig im Gedächtnis bleiben könnte.
Interessanter wird der Film dann aber ab der Hälfte, wenn sich das Geschehen in ein neueröffnetes Szene-Restaurant verlagert. Chaotische Abläufe und ein unfertiger Bau bilden den Rahmen für einige echt urige Running gags. Angefangen bei den Stühlen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, bis zum eigentlich arbeitslosen Türsteher.
Hier dreht der Film richtig auf.
Zwischendurch kommt aber auch Tatis Lieblingsthema immer wieder mal auf: Die Kritik an der Moderne. So beginnt der Film in einem sterilen Gebäude, bei dem erst nach mehreren Minuten klar wird, welchen Zweck es denn eigentlich hat.
Zum Ende hin kommen dann noch Seitenhiebe auf das Automobil dazu, die Tati im Nachfolger Trafic dann ja auch entsprechend ausgebaut hat.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Die Blechtrommel (1979)
Der Film erzählt die Geschichte des kleinen Oscars in Polen während der Nazi-Zeit.
Bereits seit seiner Geburt beobachtet er die Welt aufmerksamer als so mancher Erwachsener. Das gepaart mit seiner kindlichen Unschuld führt zu seinem Entschluss mit 3 Jahren das Wachsen einzustellen. Auch das Sprechen verweigert er, als Sprachrohr dient ihm ab sofort die Titelgebende Blechtrommel.
Auf diesen Film war ich ebenfalls sehr gespannt, bin ich in meiner Schulzeit doch um das Werk von Günter Grass herumgekommen (was ich damals nicht bedauert habe ).
Nun war es dann zumindest filmisch soweit und zuerst dachte ich, da würde gerade ein Horrorfilm laufen. Dieses überschlaue Kind mit den großen Augen und der Fähigkeit Glas kontrolliert zerspringen zu lassen hätte durchaus auch aus einem King-Roman stammen können. Die Erzählstimme, die gleichzeitig kratzig und kindlich klingt trägt ihr Übriges dazu bei.
Zusätzlich gibt es dann auch noch bizarre oder absonderliche Szenen wie das Aal-Angeln, Walzer tanzende NSDAP-Mitglieder oder zum Himmel aufsteigende Nonnen mit Regenschirmen, Mary Poppins lässt grüßen.
Entgegen meinen Erwartungen beschreibt der Film aber gar nicht so sehr das Heranreifen von Oscar, oder den allgemeinen Schrecken der Nazis. Es geht vielmehr um Familie, Beziehungen und Sexualität.
Gerade Letzteres lässt den Film immer wieder mal zum Gegenstand von Zensur oder Prozessen werden.
Schlöndorf hat sich auf die ersten beiden der insgesamt drei Teile des Buches beschränkt, in denen Oscar das Wachsen eingestellt hat, eine Fortsetzung war zwar geplant, jedoch wollte der Hauptdarsteller nicht nochmal in die Rolle schlüpfen. Vielleicht hätte man den Film sogar noch aufteilen sollen, denn trotz seiner Laufzeit von 162 Minuten wirkt er teilweise abgehackt oder überstürzt. Schlöndorf scheint sich bewusst für bestmmte Szenen und Handlungen entschieden zu haben und den Rest dazwischen lediglich zum Verständnis oder der Vollständigkeit halber gedreht zu haben.
Hier arbeitete Schlöndorf nach "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gleich noch mal mit Mario Adorf und Angela Winkler zusammen. Ebenfalls mit von der Partie waren auch Katharina Thalbach und Otto Sander.
Weiter geht es mit einem anderen Literaturklassiker:
Frankensteins Schrecken (1970)
(moviepilot.de)
Die klassische Geschichte vom Mann, der Gott spielen möchte.
Natürlich in abgewandelter Form um dem HAMMER-Anspruch gerecht zu werden. Der Baron (ohne Doktortitel) ist skrupellos und geht von Anfang an absichlich über Leichen und auch Gewissensbisse empfindet er zu keiner Zeit.
Daraus ensteht dann natürlich auch ein Problem wenn es um das Gehirn des Monsters geht: Während der naiv gutmütige Frankenstein nehmen musste was er konnte, kann dieser Monsterbastler sich sein Gehirn selbst aussuchen. Damit es am Ende aber doch ein stummes und primitives Monster wird muss das Gehirn eben irgendwie beschädigt werden. Das soll dann wohl auch erklären, warum das Monster so unlogisch handelt. Denn den "Vater" schubst Es beiseite um gleich darauf einen Fremden im Wald direkt abzumurksen. Mit anderen Menschen verfährt es dann ebenso wahllos.
Lustig ist aber auch die Szene, wenn der Baron mit dem Monster im Wagen am Tatort hält.
Ein Blick zur Seite hätte dem Polizisten genügt um den Film ein ordentlich zu kürzen und einige Leben zu retten. So aber gerät das Ende offener und vor allem mehr nach einer Fortsetzung schreiend.
Ein Hauptaspekt von Frankenstein Filmen ist natürlich immer das Monster, welches hier richtig schön billig rüberkommt. Aufgemalte Nähte und eine deutlich sichtbare Kunsthaube wirken besonders lächerlich, wenn man an das Monster von Universal knapp 40 Jahre früher denkt!
Wenn das Monster sich dann zum ersten mal erhebt denkt der Filmbewusste Kenner: "Das Gesicht kommt mir bekannt vor!" Tatsächlich ähnelt sein Aussehen nicht von ungefähr demjenigen, welches Luke Skywalker 13 Jahre später unter der Maske von Darth Vader sieht: David Prowse gibt sich hier wieder einmal stimmenlos die Ehre.
Ihm zur Seite steht Ralph Bates, den wir ja schon aus Angst in der Nacht kennen.
Der Darsteller von Frankensteins Freund Wilhelm ist inzwischen übrigens ein englischer Bischof! Da soll nochmal wer behaupten, dass HAMMER-Produktionen keine Talentschiede seien...
Bleiben wir bei HAMMER:
Ehe der Morgen graut (1972)
(themoviedb.org)
Die junge Brenda zieht es nach London, wo sie sich erhofft geswchwängert zu werden.
In einer Box über Frankenstein, Vampire und Mumien erwartet man SO einen Film eher nicht.
Das ganze könnte als Psychothriller durchgehen, obwohl die erste halbe Stunde auch aus einer Komödie stammen könnte, wobei hier auch alles leider ziemlich hektisch zusammengeschnitten wurde.
Übrigens liegt das Hauptaugenmerk eher auf dem Psycho denn auf dem Thriller Aspekt. Während die ganze Inszenierung eher gemächlich abläufgt, haben die Hauptfiguren alle einen an der Marmel. Brendas "Freundin" ist ein regelrechtes Flittchen oder eine Nymphomanin und scheint eine direkte Vorliebe für Brendas Zielobjekte zu haben. Ich frage mich ob Sie am Anfang des Fils absichtlich zu spät zur Arbeit gekommen ist.
Paul hingegen ist ein arbeitsloser Dandy, der gerade mal einen Kaffee kochen kann und Frauen abmurkst. Leider wird nichtmal angedeutet welchen Grund er dafür hat.
Brenda hingegen ist verzweifelt auf der Jagd nach einem Samenspender, wenn möglich gerne auch mit dauerhafter Traumprinz-Beziehung. Nach einem erfolglosen Versuch verschleppt sie daraufhin den entlaufenen Hund von Paul um ihn kennen zu lernen.
Leider ist das Ende doch recht offen, was bei manchen Filmen Sinn macht, hier aber eher so aussieht, als ob der Drehbuchautor nicht wusste wie es ausgehen sollte und sich deshalb nicht darum gekümmert hat.
Der junge Törless (1966)
(critric.de)
Anfang des 20. Jahrunderts lebt der titelgebende Törless in einem Jungeninternat. Als einer der Knaben beim Stehlen erwisch wird, verzichten Törless und seine Freunde aufs Petzen, dafür muss der Dieb sich jedoch immer weiter vor Ihnen erniedrigen.
Das Erstlingswerk von Schlöndorf ist ruhig und nachdenklich inszeniert. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf der Form der Bestrafungen, diese werden oft nur angedeuted, sondern eher auf den Fragen der Hauptfigur zum Aufbau der Welt im Ganzen. Was ist richtig und gerecht, wie weit muss oder darf man gehen um einen Menschen zu läutern.
Während Törless' Freunde auf das Quälen an sich aus sind, der eine psychisch, der andere physisch, ist er selbst nur Zuschauer und Mitwisser.
Das Ende des Films ist dann schon fast klassisch tragisch: Während sich die eigentlichen Folterer dumm stellen und leugnen, sieht Törless keinen Sinn darin, seine Suche nach Wahrheit und Verständnis zu verbergen. Nun ratet mal wer am Ende des Internats verwiesen wird und für wen das Leben auch weiterhin seinen gewohnten Gang geht.
Dracula - Nächte des Entsetzens (1970)
(eliveshop.de)
Nachdem Dracula durch eine aufopferungsvolle Fledermaus wiedererweckt wurde geht er wieder auf Saugtour. Als ein flüchtender Hallodri im Schloß und verschwindet machen sich dessen Bruder nebst Verlobter auf die Suche nach ihm.
Ein typischer, herrlich einfacher Dracula-Film, genau das was heutzutage leider nicht mehr gemacht wird. Da muss alles innovativ sein. Vampire sind entweder romantisch oder innerlich zerrissen und müssen unbedingt in der heutigen Zeit umherlaufen. Ich bin ja doch gespannt ob Universal nach dem Flop der Mumie und dem Erfolg des Unsichtbaren weitere Monster reanimiert und vor allem wie.
Der Film steht für mich für eine typische Hammer Produktion: Etwas Grusel, viel Blut, üppige Dekolletés und billige Requisiten (Fledermaus).
Dabei gilt der Film als blutigster und gleichzeitig schlechtester Dracula-Film des Studios.
Die Handlung ist natürlich absolut vorhersehbar macht aber trotzdem viel Spaß und bietet genau das was man von einem Dracula-Film erwartet.
Sir Christopher Lee spielt hier gewohnt erhaben, steif (weil untot) und reserviert. Daneben agiert Patrick Troughton, den man als Doktor Who und aus das Omen kennt.
Der letzte Film für diesen Blog führt uns dann wieder nach Frankreich:
Playtime - Tatis herrliche Zeiten (1967)
Monsieur Hulot ist auf der Suche nach einem Herrn, doch durch diverse Verstrickungen verpassen sie sich zunächst immer wieder.
Wie bei den anderne Tati-Filmen handelt es sich im Grunde um einen Stummfilm mit Geräuschen. Was gesagt wird ist dabei nebensächlich. Die Eskapaden Hulots sind zwar recht amüsant, aber nichts was nachhaltig im Gedächtnis bleiben könnte.
Interessanter wird der Film dann aber ab der Hälfte, wenn sich das Geschehen in ein neueröffnetes Szene-Restaurant verlagert. Chaotische Abläufe und ein unfertiger Bau bilden den Rahmen für einige echt urige Running gags. Angefangen bei den Stühlen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, bis zum eigentlich arbeitslosen Türsteher.
Hier dreht der Film richtig auf.
Zwischendurch kommt aber auch Tatis Lieblingsthema immer wieder mal auf: Die Kritik an der Moderne. So beginnt der Film in einem sterilen Gebäude, bei dem erst nach mehreren Minuten klar wird, welchen Zweck es denn eigentlich hat.
Zum Ende hin kommen dann noch Seitenhiebe auf das Automobil dazu, die Tati im Nachfolger Trafic dann ja auch entsprechend ausgebaut hat.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp - Capone
21. April 2021Moin!
Heute geht es um einen Gewinn , den ich auf Bluray-disc fürs Bloggen bekommen habe .
Klar, dass da natürlich auch ein Blog zu folgt:
Capone (2020)
(bluray-disc.de)
Der Film behandelt das letzte Lebensjahr des berühmten Gangsterbosses Al Capone. Gezeichnet von einer Nervenerkrankung siecht er auf einem Anwesen in Florida vor sich hin und kann Realität & Einbildung nicht mehr von einander unterscheiden. Zudem kiegt immer noch das FBI auf der Lauer um seine versteckten Millionen zu finden.
Tom Hardy verkörpert den berüchtigten Capone, der so ziemlich jedem aus Film, Fernsehen und Videospielen bekannt sein dürfte. Wobei Alphonse von seiner Familie nicht "Al" sondern "Fonse" genannt wird, da "Al" ein Relikt aus seinen Gangstertagen ist.
Auch wenn sein Make-Up nicht immer natürlich wirkt spielt Hardy gewohnt souverän und glaubwürdig. Dadurch wird der Film nicht nur für Fans des Gangsterbosses interessant, sondern bietet auch ein, zumindest für den Laien, glaubwürdiges Drama über Demenz.
Nachdem Regisseur Josh Trank mit "Chronicle" der große Durchbruch gelang und sein "Fantastic Four" ein ziemlicher Reinfall wurde, versucht er es hier nun geerdeter ohne übernatürliche Kräfte.
Wobei ich mich frage was genau er hier eigentlich zeigen wollte.
Wie gesagt kann Fonse nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden, diese Verwirrung trifft dann auch den Zuschauer, der sich am Schluss nicht sicher sein kann, was davon nun echt war und was nicht. In Frauenklamotten zum Angeln? Das FBI auf der Lauer? Thanksgiving mit einer Schar von Kindern? Was ist echt, was nur Vorstellung?
Auch wenn die Erkrankung Capones für einen Unbeteiligten glaubhaft dargestellt wird, so schafft Trank es nicht, eine emotionale Bindung herzustellen. Man sieht den 48-Jährigen vor sich hinsiechen empfindet aber keinerlei Mitgefühl oder Mitleid. Aber auch Schadenfreude oder Hohn will nicht aufkommen. Dabei versucht der Regisseur durchaus den ehemaligen Boss von Chicago als Witzfigur darzustellen. Die meiste Zeit grummelt, murmelt und knurrt Hardy vor sich hin. Und wenn er dann mit Windel, Karottenzigarre und goldener Maschinenpistole einen auf Scarface macht wirkt das schon bizarr.
Wobei auch hier wieder die Frage bleibt: Was ist real, was nur Einbildung?
Viele Biografien erzählen ihre Geschichte bruchstückhaft und in kurzen Episoden, da das Leben der betreffenden Person oft mehr Begebenheiten enthält als in 2 Stunden erzählt werden können.
Diesen Fehler begeht Trank nicht, als er sich auf das letzte Jahr Capones konzentriert. Nur leider entsteht dadurch das Problem, dass überhaupt keine Geschichte erzählt wird. Der Patriarch der Capone-Familie vegetiert einfach vor sich hin.
Da hat Robert DeNiros Capone in Brian De Palmas "The Untouchables" deutlich mehr Tiefgang obwohl er nur eine Nebenrolle spielt.
Dadurch, dass alle anderen Figuren, einschließlich Ehefrau und Arzt, zu Nebenfiguren degradiert werden entstehen auch keine Nebenhandlungen, die den Film voranbringen.
Darsteller wie Matt Dillon oder Kyle MacLachlan spielen routiniert aber ohne Möglichkeit zu glänzen.
Alles verläuft im Sande oder wird nur angedeuted, wie das Problem der Familie mit dem Nachamen Capone.
Der Film hat durchaus gute Ansätze und hätte mit einem anderen Drehbuch (ebenfalls von Trank) durchaus ein Highlight werden können. So ist jedoch leider ein nichtssagendes Nebenbeiprogramm entstanden, wenn man mal wieder einen Berg Wäsche zu bügeln hat.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Heute geht es um einen Gewinn , den ich auf Bluray-disc fürs Bloggen bekommen habe .
Klar, dass da natürlich auch ein Blog zu folgt:
Capone (2020)
(bluray-disc.de)
Der Film behandelt das letzte Lebensjahr des berühmten Gangsterbosses Al Capone. Gezeichnet von einer Nervenerkrankung siecht er auf einem Anwesen in Florida vor sich hin und kann Realität & Einbildung nicht mehr von einander unterscheiden. Zudem kiegt immer noch das FBI auf der Lauer um seine versteckten Millionen zu finden.
Tom Hardy verkörpert den berüchtigten Capone, der so ziemlich jedem aus Film, Fernsehen und Videospielen bekannt sein dürfte. Wobei Alphonse von seiner Familie nicht "Al" sondern "Fonse" genannt wird, da "Al" ein Relikt aus seinen Gangstertagen ist.
Auch wenn sein Make-Up nicht immer natürlich wirkt spielt Hardy gewohnt souverän und glaubwürdig. Dadurch wird der Film nicht nur für Fans des Gangsterbosses interessant, sondern bietet auch ein, zumindest für den Laien, glaubwürdiges Drama über Demenz.
Nachdem Regisseur Josh Trank mit "Chronicle" der große Durchbruch gelang und sein "Fantastic Four" ein ziemlicher Reinfall wurde, versucht er es hier nun geerdeter ohne übernatürliche Kräfte.
Wobei ich mich frage was genau er hier eigentlich zeigen wollte.
Wie gesagt kann Fonse nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden, diese Verwirrung trifft dann auch den Zuschauer, der sich am Schluss nicht sicher sein kann, was davon nun echt war und was nicht. In Frauenklamotten zum Angeln? Das FBI auf der Lauer? Thanksgiving mit einer Schar von Kindern? Was ist echt, was nur Vorstellung?
Auch wenn die Erkrankung Capones für einen Unbeteiligten glaubhaft dargestellt wird, so schafft Trank es nicht, eine emotionale Bindung herzustellen. Man sieht den 48-Jährigen vor sich hinsiechen empfindet aber keinerlei Mitgefühl oder Mitleid. Aber auch Schadenfreude oder Hohn will nicht aufkommen. Dabei versucht der Regisseur durchaus den ehemaligen Boss von Chicago als Witzfigur darzustellen. Die meiste Zeit grummelt, murmelt und knurrt Hardy vor sich hin. Und wenn er dann mit Windel, Karottenzigarre und goldener Maschinenpistole einen auf Scarface macht wirkt das schon bizarr.
Wobei auch hier wieder die Frage bleibt: Was ist real, was nur Einbildung?
Viele Biografien erzählen ihre Geschichte bruchstückhaft und in kurzen Episoden, da das Leben der betreffenden Person oft mehr Begebenheiten enthält als in 2 Stunden erzählt werden können.
Diesen Fehler begeht Trank nicht, als er sich auf das letzte Jahr Capones konzentriert. Nur leider entsteht dadurch das Problem, dass überhaupt keine Geschichte erzählt wird. Der Patriarch der Capone-Familie vegetiert einfach vor sich hin.
Da hat Robert DeNiros Capone in Brian De Palmas "The Untouchables" deutlich mehr Tiefgang obwohl er nur eine Nebenrolle spielt.
Dadurch, dass alle anderen Figuren, einschließlich Ehefrau und Arzt, zu Nebenfiguren degradiert werden entstehen auch keine Nebenhandlungen, die den Film voranbringen.
Darsteller wie Matt Dillon oder Kyle MacLachlan spielen routiniert aber ohne Möglichkeit zu glänzen.
Alles verläuft im Sande oder wird nur angedeuted, wie das Problem der Familie mit dem Nachamen Capone.
Der Film hat durchaus gute Ansätze und hätte mit einem anderen Drehbuch (ebenfalls von Trank) durchaus ein Highlight werden können. So ist jedoch leider ein nichtssagendes Nebenbeiprogramm entstanden, wenn man mal wieder einen Berg Wäsche zu bügeln hat.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Die Boxen IV - Pandemie Folge 5
7. Mai 2021Willkommen zum letzten Teil der Blog-Reihe über die Studiocanal-Boxen.
Los geht es gleich mit einem literarischen Brocken:
Baal (1970)
Baal ist ein junger talentierter Dichter, der jedoch auf die Regeln des Lebens und Anstands pfeift und in fast selbstzerstörischer Weise durchs Leben geht. Vor allem gegen die Oberschicht, die ihn fördert und bewundert geht er immer wieder an.
Der Film basiert auf einem der allerersten Stücke von Bertolt Brecht, welches dieser im Alter von 20 Jahren geschrieben hat. Insgesamt gab es wohl 4 verschiedene Fassungen des Stückes, aus denen Fassbinder sich seine eigene Vorstellung zusammen gebastelt hat. Zudem wollte er das Stück wie eine Dokumentation und nicht wie ein Theaterstück inszenieren. Dadurch wirkt es alles schon sehr sagen wir mal künstlerisch. Wenn man bei den Typischen David Lynch Filmen das surreale weglässt kommt ungefähr so etwas wie Baal heraus.
Ich bezweifle, dass dieser Film im Schulunterricht viel Begeisterung hervorrufen würde.
Aber mit Rainer Werner Fassbinder, Günther Kaufmann und Walter Sedlmayr als Schauspieler sowie Klaus Doldinger als Komponist hat der Film einge doch recht große Namen vorzuweisen.
Weiter geht's mit dem französischen Zirkus:
Parade (1974)
Tatis letzter Film ist im Grunde eine Zirkusvorstellung, die nebenbei mit der Kamera abgefilmt wurde. Was man an manchen Stellen anhand der Bildqualität und Kameraeinstellung sehen kann. Dabei ist die Manege immer von Leben und Aktivität gefüllt, da die Künstler als Rahmenhandlung ihre Kulissen fertigen.
Ich war ja lange nicht mehr im Zirkus, deshalb kann ich nicht beurteilen ob die Nummern noch einigermaßen Zeitgemäß wären oder zu altmodisch rüberkommen. Für eine kurzeweilige Unterhaltung reicht es auf jeden Fall.
Vor allem die Akrobaten und Zauberer fand ich sehr unterhaltsam. Immer wieder wird auch das Publikum mit einbezogen. Wenn man übrigens genau darauf achtet, sieht man, dass anscheinend mehrere Vorstellungen zusammen geschnitten wurden.
Auch Tati tritt immer wieder auf, wobei er vom Orchester untermalte Trockenvorstellungen verschiedener Sportarten vorführt. Besonders Fußball und Boxen sind wirklich komisch.
Lediglich die Nummer mit den Mauleseln wirkt heutzutage wo Tierschutz größer geschrieben wird recht befremdlich.
Es folgt der letzte HAMMER-Beitrag:
Dr. Jekyll und Sister Hide (1971)
(comic.highlightzone.de)
Die altbekannte Geschichte von Robert Louis Stevenson (Die Schatzinsel) wird hier etwas abgewandelt, denn die Verwandlung erfolgt nicht zum Monster, sondern ins weibliche. Die Sehnsucht Jekylls zur wiederholten Transformation kann hier als Transsexualität angesehen werden. Obwohl es dann aber auch wieder soingterpretiert werden könnte, als sei das weibliche an sich böse und ziehe einen ehrbaren und aufrechten Manne ins Verderben. Man sollte lieber nicht zuviel über unterschwellige Botschaften nachdenken.
Durch diesen Aspekt wird Jekyll und Hide zumindest ein glaubwürdiger Grund für die Morde gegeben, welche übrigens auch gleich einen Bezug zu Jack the Ripper sowie Burke & Hare herstellen, obwohl Letztere eigentlich eher in Schottland aktiv waren.
Urig finde ich übrigens den Titel der sowohl deutsch ("und") als auch (englisch "Sister") mischt.
Neben Ralph Bates, der hier seinen 3. Auftritt in der Box hat, spielt Martine Beswick (James Bond Feuerball & Liebesgrüße aus Moskau) die Bates auch tatsächlich etwas ähnlich sieht.
Der letzte Schlöndorf Film bringt nochmal internationale Stars auf den Bildschirm:
Tod eines Handlungsreisenden (1985)
(picclick.de)
Der Vertreter Willy Loman versucht mit aller Kraft den Glauben an den amerikanischen Way of Life nicht zu verlieren und möglichst viel Geld zu verdienen.
Obwohl er selbst den Job verliert, seine Söhne ob seiner Vorstellungen es bisher zu nichts gebracht haben und er sich immer mehr in Gesprächen mit seinem verstorbenen Bruder flüchtet.
In seinen wenigen lichten Momenten, in denen ihm sein eigener Wert und die Situation bewusst wird, sieht Willy keinen anderen Ausweg als sein Leben zu beenden, damit seiner Familie zumindest das Geld aus der Versicherung bleibt.
Eigener Stolz, Sehnsüchte, Vater-Sohn-Beziehungen und der Wert eines Lebens, der Film behandelt eine ganze Fülle von Themen, ohne überladen zu wirken.
Im Gegensatz zu Baal inszenierte Schlöndorf das Werk von Arthur Miller hier ganz deutlich als Theaterstück, was man sehr schön an den Kulissen und Kameraeinstellungen sehen kann. Dadurch ist der Film natürlich sehr dialoglastig, wird aber von den Darstellern sehr gut getragen.
Neben Dustin Hoffman (Synchronisiert von Otto Sander) sind vor allem John Malkovich und Stephen Lang (Avatar) am Anfang ihrer Karrieren zu sehen.
So, zeit für den letzten Titel der 3 Boxen:
Tatis Kurzfilme (1934-1978)
(trendblog.euronics.de)
7 unterschiedliche Geschichten zwischen 13 und 28 Minuten:
- Raufbold gesucht:
Ein junger Schauspieler versteht eine Stellenannonce falsch und landet statt beim Theater im Ring mit dem gefürchteten Kratov, dem Tartaren.
- Heiterer Sonntag: Zwei Taugenichtse erschleichen sich einen heruntergekommenen Bus und wollen Touristen mit einer spontanen Rundfahrt von ihrem Geld erleichtern. Leider stellen sich dedn Beiden einige Probleme in den Weg.
- Halte deine Linke hoch: Ein junger Mann träumt von einer Karriere als Spitzensportler und soll als Sparringspartner mit einem aufstrebenden Boxer in den Ring steigen, obwohl er keinerlei Ahnung von dem Sport hat. Zum Glück liegt ein Lehrbuch in seiner Ecke.
- Die Schule der Briefträger:
Um das Postflugzeug rechtzeitig zu erreichen, muss Francois seine Route effizient und vor allem schnell abarbeiten. -> Dieser Film wurde später fast 1:1 für den Langfilm "Tatis Schützenfest" nachgedreht.
- Abendkurs: -> Eine Gruppe älterer Herren lernt wie man auf verschiedene Arten raucht, typische Bewegungen bei diversen Sportarten und vor allem wie man korrekt eine Treppenstufe verfehlt. (Hier ist vor allem der mathematische Aspekt interressant .)
-> Neben Tatis Spezialität der "Trockenübungen" kommen hier auch die Kulissen aus "Playtime" und nochmals die "Schule der Briefträger" vor.
- Spezialität des Hauses
Christiane betreibt eine kleine Patisserie, die zumindest von der männlichen Bevölkerung sehr stark frequentiert wird, ob es an den Zutaten der Küchlein liegen könnte?
- Forza Bastia
1978 steht mit dem S.C. Bastia zum erstebmal ein französischer Verein im Finale des UEFA-CUPs. Im Auftrag des Club-Präsidenten filmte Tati die Stimmung im Ort kurz vor dem Hinspiel am 26.04. in Bastia gegen den PSV Eindhoven.
Damit wären dann also alle 3 Boxen abgehandelt, ich hoffe es hat euch ein wenig gefallen, ich fand die Mischung aus deutscher Weltliteratur, britischem Horror-Trash und französischem Humor jedenfalls interessant und auch sehr abwechslungsreich .
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Los geht es gleich mit einem literarischen Brocken:
Baal (1970)
Baal ist ein junger talentierter Dichter, der jedoch auf die Regeln des Lebens und Anstands pfeift und in fast selbstzerstörischer Weise durchs Leben geht. Vor allem gegen die Oberschicht, die ihn fördert und bewundert geht er immer wieder an.
Der Film basiert auf einem der allerersten Stücke von Bertolt Brecht, welches dieser im Alter von 20 Jahren geschrieben hat. Insgesamt gab es wohl 4 verschiedene Fassungen des Stückes, aus denen Fassbinder sich seine eigene Vorstellung zusammen gebastelt hat. Zudem wollte er das Stück wie eine Dokumentation und nicht wie ein Theaterstück inszenieren. Dadurch wirkt es alles schon sehr sagen wir mal künstlerisch. Wenn man bei den Typischen David Lynch Filmen das surreale weglässt kommt ungefähr so etwas wie Baal heraus.
Ich bezweifle, dass dieser Film im Schulunterricht viel Begeisterung hervorrufen würde.
Aber mit Rainer Werner Fassbinder, Günther Kaufmann und Walter Sedlmayr als Schauspieler sowie Klaus Doldinger als Komponist hat der Film einge doch recht große Namen vorzuweisen.
Weiter geht's mit dem französischen Zirkus:
Parade (1974)
Tatis letzter Film ist im Grunde eine Zirkusvorstellung, die nebenbei mit der Kamera abgefilmt wurde. Was man an manchen Stellen anhand der Bildqualität und Kameraeinstellung sehen kann. Dabei ist die Manege immer von Leben und Aktivität gefüllt, da die Künstler als Rahmenhandlung ihre Kulissen fertigen.
Ich war ja lange nicht mehr im Zirkus, deshalb kann ich nicht beurteilen ob die Nummern noch einigermaßen Zeitgemäß wären oder zu altmodisch rüberkommen. Für eine kurzeweilige Unterhaltung reicht es auf jeden Fall.
Vor allem die Akrobaten und Zauberer fand ich sehr unterhaltsam. Immer wieder wird auch das Publikum mit einbezogen. Wenn man übrigens genau darauf achtet, sieht man, dass anscheinend mehrere Vorstellungen zusammen geschnitten wurden.
Auch Tati tritt immer wieder auf, wobei er vom Orchester untermalte Trockenvorstellungen verschiedener Sportarten vorführt. Besonders Fußball und Boxen sind wirklich komisch.
Lediglich die Nummer mit den Mauleseln wirkt heutzutage wo Tierschutz größer geschrieben wird recht befremdlich.
Es folgt der letzte HAMMER-Beitrag:
Dr. Jekyll und Sister Hide (1971)
(comic.highlightzone.de)
Die altbekannte Geschichte von Robert Louis Stevenson (Die Schatzinsel) wird hier etwas abgewandelt, denn die Verwandlung erfolgt nicht zum Monster, sondern ins weibliche. Die Sehnsucht Jekylls zur wiederholten Transformation kann hier als Transsexualität angesehen werden. Obwohl es dann aber auch wieder soingterpretiert werden könnte, als sei das weibliche an sich böse und ziehe einen ehrbaren und aufrechten Manne ins Verderben. Man sollte lieber nicht zuviel über unterschwellige Botschaften nachdenken.
Durch diesen Aspekt wird Jekyll und Hide zumindest ein glaubwürdiger Grund für die Morde gegeben, welche übrigens auch gleich einen Bezug zu Jack the Ripper sowie Burke & Hare herstellen, obwohl Letztere eigentlich eher in Schottland aktiv waren.
Urig finde ich übrigens den Titel der sowohl deutsch ("und") als auch (englisch "Sister") mischt.
Neben Ralph Bates, der hier seinen 3. Auftritt in der Box hat, spielt Martine Beswick (James Bond Feuerball & Liebesgrüße aus Moskau) die Bates auch tatsächlich etwas ähnlich sieht.
Der letzte Schlöndorf Film bringt nochmal internationale Stars auf den Bildschirm:
Tod eines Handlungsreisenden (1985)
(picclick.de)
Der Vertreter Willy Loman versucht mit aller Kraft den Glauben an den amerikanischen Way of Life nicht zu verlieren und möglichst viel Geld zu verdienen.
Obwohl er selbst den Job verliert, seine Söhne ob seiner Vorstellungen es bisher zu nichts gebracht haben und er sich immer mehr in Gesprächen mit seinem verstorbenen Bruder flüchtet.
In seinen wenigen lichten Momenten, in denen ihm sein eigener Wert und die Situation bewusst wird, sieht Willy keinen anderen Ausweg als sein Leben zu beenden, damit seiner Familie zumindest das Geld aus der Versicherung bleibt.
Eigener Stolz, Sehnsüchte, Vater-Sohn-Beziehungen und der Wert eines Lebens, der Film behandelt eine ganze Fülle von Themen, ohne überladen zu wirken.
Im Gegensatz zu Baal inszenierte Schlöndorf das Werk von Arthur Miller hier ganz deutlich als Theaterstück, was man sehr schön an den Kulissen und Kameraeinstellungen sehen kann. Dadurch ist der Film natürlich sehr dialoglastig, wird aber von den Darstellern sehr gut getragen.
Neben Dustin Hoffman (Synchronisiert von Otto Sander) sind vor allem John Malkovich und Stephen Lang (Avatar) am Anfang ihrer Karrieren zu sehen.
So, zeit für den letzten Titel der 3 Boxen:
Tatis Kurzfilme (1934-1978)
(trendblog.euronics.de)
7 unterschiedliche Geschichten zwischen 13 und 28 Minuten:
- Raufbold gesucht:
Ein junger Schauspieler versteht eine Stellenannonce falsch und landet statt beim Theater im Ring mit dem gefürchteten Kratov, dem Tartaren.
- Heiterer Sonntag: Zwei Taugenichtse erschleichen sich einen heruntergekommenen Bus und wollen Touristen mit einer spontanen Rundfahrt von ihrem Geld erleichtern. Leider stellen sich dedn Beiden einige Probleme in den Weg.
- Halte deine Linke hoch: Ein junger Mann träumt von einer Karriere als Spitzensportler und soll als Sparringspartner mit einem aufstrebenden Boxer in den Ring steigen, obwohl er keinerlei Ahnung von dem Sport hat. Zum Glück liegt ein Lehrbuch in seiner Ecke.
- Die Schule der Briefträger:
Um das Postflugzeug rechtzeitig zu erreichen, muss Francois seine Route effizient und vor allem schnell abarbeiten. -> Dieser Film wurde später fast 1:1 für den Langfilm "Tatis Schützenfest" nachgedreht.
- Abendkurs: -> Eine Gruppe älterer Herren lernt wie man auf verschiedene Arten raucht, typische Bewegungen bei diversen Sportarten und vor allem wie man korrekt eine Treppenstufe verfehlt. (Hier ist vor allem der mathematische Aspekt interressant .)
-> Neben Tatis Spezialität der "Trockenübungen" kommen hier auch die Kulissen aus "Playtime" und nochmals die "Schule der Briefträger" vor.
- Spezialität des Hauses
Christiane betreibt eine kleine Patisserie, die zumindest von der männlichen Bevölkerung sehr stark frequentiert wird, ob es an den Zutaten der Küchlein liegen könnte?
- Forza Bastia
1978 steht mit dem S.C. Bastia zum erstebmal ein französischer Verein im Finale des UEFA-CUPs. Im Auftrag des Club-Präsidenten filmte Tati die Stimmung im Ort kurz vor dem Hinspiel am 26.04. in Bastia gegen den PSV Eindhoven.
Damit wären dann also alle 3 Boxen abgehandelt, ich hoffe es hat euch ein wenig gefallen, ich fand die Mischung aus deutscher Weltliteratur, britischem Horror-Trash und französischem Humor jedenfalls interessant und auch sehr abwechslungsreich .
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Lückenfüller - Memphis Belle
14. Mai 2021Moin!
Ich starte hier eine neue Blog-Reihe, in der ich mich um "ältere" Filme (vor 2011) kümmere, also quasi Wissenslücken schließen möchte.
Den Anfang macht Memphis Belle (1990)
Während des 2. Weltkrieges wartet die Besatzung der Memphis Belle in England auf ihren 25. und somit letzten Einsatz, bevor sie wieder in die Heimat zurück dürfen.
Während der Presseoffizier bereits die Feierlichkeiten vorbereitet, was den Druck auf die Mannschaft erhöht, kämpfen die Soldaten mit ihren Ängsten, der Wartezeit und dem anstehenden Wandel. Denn inzwischen sind sie natürlich zu einer Familie herangewachsen und sind sich im Klaren darüber, dass eine Trennung bevorsteht, auf die eine oder andere Weise.
Obwohl es sich um einen amerikanischen Kriegsfilm handelt ist er erfreulich unpathetisch.
Zudem gibt es wenige Stereotypen, die Gruppe wird tatsächlich wie eine Familie dargestellt.
- Der Captain als Vater, der das Ziel über das Wohl der Familie stellen muss: So wie der Durchschnittsvater in den USA wohl entscheiden muss ob die ganze Familie für einen neuen Job umziehen muss.
- Der Co-Pilot, den gleichzeitig die Angst um die Mannschaft als auch der Drang nach wenigstens einem eigenen Abschuss umtreiben, damit er später etwas Wahres erzählen kann übernimmt die Mutterrolle.
- Der Bombardier und Besatzungsarzt, der einerseits für sehr wichtige Aufgaben an Bord, aber auch ein schlechtes Gewissen zuständig ist passt rollenmäßig gut zu einem Großvater.
- Der Funker, der von allen hoch angesehen wird, im Ernstfall aber fast die Nerven verliert entspricht dem Bild eines coolen Onkels.
- Die Bordschützen hingegen spiegeln die Kinder wieder, die sich durchaus gegenseitig bis zum Wahnsinn treiben, aber auch fest zusammen halten können.
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, denn die echte Memphis Belle
(Wikipedia.de)
wurde damals von einem Filmregisseur begleitet, der eine Dokumentation für die Air Force drehte. Auf Grundlage dieser Dokumentation wurde dann das Drehbuch entworfen.
Übrigens liegt dieser Originalfilm der Blu-Ray als Extra bei.
Der Film nimmt sich gerade am Anfang Zeit um die verschiedenen Characktere zu beleuchten und ihre einzelnen Eigenheiten heraus zu stellen.
Wobei es fast schon etwas zuviel ist um sich gleich alles merken zu können.
Da sich dank des schlechten Wetters die Mission verzögert, bleibt den Soldaten aber noch einige Zeit um sich dem Zuschauer genauer vorzustellen.
Während der Mission nimmt die Spannung dann ordentlich zu, wobei die Handlung teilweise mit üblichen Wendungen angereichert wurde um für noch mehr Dramatik zu sorgen.
Wobei manche Szenen auch einen gewissen Humor einbringen, sei es blutige Tomatensuppe, ein missglückter Abschuss oder die Wichtigkeit von Sicherheitsgurten.
Mit Matthew Modine (Transporter - The Mission / The Dark Knight Rises), Billy Zane (Das Schweigen der Hammel), Sean Austin (24 Staffel 5) und John Lithgow (Santa Claus) sind einige starke Darsteller aus der 2. Riege vorhanden.
Im Vergleich zu Kriegsfilmen wie "Der Soldat James Ryan" oder "Hacksaw Ridge" stinkt der Film zwar an Intensität ab, ist aber immer noch ein unterhaltsamer Film, der sich mit den Problemen junger Soldaten auseinandersetzt.
(Bilder: Bluray-Disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Ich starte hier eine neue Blog-Reihe, in der ich mich um "ältere" Filme (vor 2011) kümmere, also quasi Wissenslücken schließen möchte.
Den Anfang macht Memphis Belle (1990)
Während des 2. Weltkrieges wartet die Besatzung der Memphis Belle in England auf ihren 25. und somit letzten Einsatz, bevor sie wieder in die Heimat zurück dürfen.
Während der Presseoffizier bereits die Feierlichkeiten vorbereitet, was den Druck auf die Mannschaft erhöht, kämpfen die Soldaten mit ihren Ängsten, der Wartezeit und dem anstehenden Wandel. Denn inzwischen sind sie natürlich zu einer Familie herangewachsen und sind sich im Klaren darüber, dass eine Trennung bevorsteht, auf die eine oder andere Weise.
Obwohl es sich um einen amerikanischen Kriegsfilm handelt ist er erfreulich unpathetisch.
Zudem gibt es wenige Stereotypen, die Gruppe wird tatsächlich wie eine Familie dargestellt.
- Der Captain als Vater, der das Ziel über das Wohl der Familie stellen muss: So wie der Durchschnittsvater in den USA wohl entscheiden muss ob die ganze Familie für einen neuen Job umziehen muss.
- Der Co-Pilot, den gleichzeitig die Angst um die Mannschaft als auch der Drang nach wenigstens einem eigenen Abschuss umtreiben, damit er später etwas Wahres erzählen kann übernimmt die Mutterrolle.
- Der Bombardier und Besatzungsarzt, der einerseits für sehr wichtige Aufgaben an Bord, aber auch ein schlechtes Gewissen zuständig ist passt rollenmäßig gut zu einem Großvater.
- Der Funker, der von allen hoch angesehen wird, im Ernstfall aber fast die Nerven verliert entspricht dem Bild eines coolen Onkels.
- Die Bordschützen hingegen spiegeln die Kinder wieder, die sich durchaus gegenseitig bis zum Wahnsinn treiben, aber auch fest zusammen halten können.
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, denn die echte Memphis Belle
(Wikipedia.de)
wurde damals von einem Filmregisseur begleitet, der eine Dokumentation für die Air Force drehte. Auf Grundlage dieser Dokumentation wurde dann das Drehbuch entworfen.
Übrigens liegt dieser Originalfilm der Blu-Ray als Extra bei.
Der Film nimmt sich gerade am Anfang Zeit um die verschiedenen Characktere zu beleuchten und ihre einzelnen Eigenheiten heraus zu stellen.
Wobei es fast schon etwas zuviel ist um sich gleich alles merken zu können.
Da sich dank des schlechten Wetters die Mission verzögert, bleibt den Soldaten aber noch einige Zeit um sich dem Zuschauer genauer vorzustellen.
Während der Mission nimmt die Spannung dann ordentlich zu, wobei die Handlung teilweise mit üblichen Wendungen angereichert wurde um für noch mehr Dramatik zu sorgen.
Wobei manche Szenen auch einen gewissen Humor einbringen, sei es blutige Tomatensuppe, ein missglückter Abschuss oder die Wichtigkeit von Sicherheitsgurten.
Mit Matthew Modine (Transporter - The Mission / The Dark Knight Rises), Billy Zane (Das Schweigen der Hammel), Sean Austin (24 Staffel 5) und John Lithgow (Santa Claus) sind einige starke Darsteller aus der 2. Riege vorhanden.
Im Vergleich zu Kriegsfilmen wie "Der Soldat James Ryan" oder "Hacksaw Ridge" stinkt der Film zwar an Intensität ab, ist aber immer noch ein unterhaltsamer Film, der sich mit den Problemen junger Soldaten auseinandersetzt.
(Bilder: Bluray-Disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Lückenfüller - Die Mächte des Wahnsinns
18. Mai 2021Moin!
Ich arbeite ja noch einige Wissenslücken ab und heute geht es um einen der großen Regiesseure: John Carpenter
Die Mächte des Wahnsinns (1994)
Ein Privatdetektiv sitzt in der Irrenanstalt und erzählt seine Geschichte:
Er wurde angeheuert um einen sehr erfolgreichen Autor zu finden, der kurz vor Veröffentlichung seines neuesten Horror-Romans verschwunden ist.
Carpenters Glanzzeiten waren auf jeden Fall die 70er und 80er Jahre, das merkt man leider auch an diesem Werk das zwar als Abschluss seiner "apokalyptischen Trilogie" gilt, aber mit den Fürsten der Dunkelheit und dem Ding aus einer anderen Welt einfach nicht mithalten kann.
Die Szenen sind wirr, teilweise zusammenhanglos und ohne tiefere Bedeutung.
Carpenter nannte Hitchcock und Howard Hawks als seine Vorbilder, was sich auch in seinen früheren Filmen wiederspiegelt.
Hier jedoch standen sicher die Werke von Lovecraft Pate:
Horror-Phantasien wie im Fieberwahn mit einer hirnverdrehenden Auflösung.
Ung genau wie Lovecrafts Erzählungen haben wir hier zwar eine interessante Idee, die aber langweilig und spannungsarm erzählt wird.
Sam Neill, mit dem Carpenter bereits bei der "Jagd auf einen Unsichtbaren" zusammen drehte, macht seine Sache wirklich gut. Vermutlich durfte er deshalb 2 Jahre später in Event Horizon nochmals dem Wahnsinn begegnen.
Jürgen Prochnow spielt den vermissten Horror-Autor, der wohl eine Anlehnung an Stephen King sein soll, aber nur wenig Spielzeit besitzt. Ebenso wie Charlton Heston, der hier den auftraggebenden Verleger mimt.
Der Film ist kein absoluter Rohrkrepierer, stinkt im Vergleich zu Carpenters Meisterwerken aer deutlich ab.
Später drehte er ja noch Flucht aus L.A. und Ghosts of Mars, die aber für mich noch schlechter daherkommen.
Ansehen kann man sich den Film natürlich schon, sollte aber wirklich nicht mehr als einen netten Fernsehfilm erwarten.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Ich arbeite ja noch einige Wissenslücken ab und heute geht es um einen der großen Regiesseure: John Carpenter
Die Mächte des Wahnsinns (1994)
Ein Privatdetektiv sitzt in der Irrenanstalt und erzählt seine Geschichte:
Er wurde angeheuert um einen sehr erfolgreichen Autor zu finden, der kurz vor Veröffentlichung seines neuesten Horror-Romans verschwunden ist.
Carpenters Glanzzeiten waren auf jeden Fall die 70er und 80er Jahre, das merkt man leider auch an diesem Werk das zwar als Abschluss seiner "apokalyptischen Trilogie" gilt, aber mit den Fürsten der Dunkelheit und dem Ding aus einer anderen Welt einfach nicht mithalten kann.
Die Szenen sind wirr, teilweise zusammenhanglos und ohne tiefere Bedeutung.
Carpenter nannte Hitchcock und Howard Hawks als seine Vorbilder, was sich auch in seinen früheren Filmen wiederspiegelt.
Hier jedoch standen sicher die Werke von Lovecraft Pate:
Horror-Phantasien wie im Fieberwahn mit einer hirnverdrehenden Auflösung.
Ung genau wie Lovecrafts Erzählungen haben wir hier zwar eine interessante Idee, die aber langweilig und spannungsarm erzählt wird.
Sam Neill, mit dem Carpenter bereits bei der "Jagd auf einen Unsichtbaren" zusammen drehte, macht seine Sache wirklich gut. Vermutlich durfte er deshalb 2 Jahre später in Event Horizon nochmals dem Wahnsinn begegnen.
Jürgen Prochnow spielt den vermissten Horror-Autor, der wohl eine Anlehnung an Stephen King sein soll, aber nur wenig Spielzeit besitzt. Ebenso wie Charlton Heston, der hier den auftraggebenden Verleger mimt.
Der Film ist kein absoluter Rohrkrepierer, stinkt im Vergleich zu Carpenters Meisterwerken aer deutlich ab.
Später drehte er ja noch Flucht aus L.A. und Ghosts of Mars, die aber für mich noch schlechter daherkommen.
Ansehen kann man sich den Film natürlich schon, sollte aber wirklich nicht mehr als einen netten Fernsehfilm erwarten.
In diesem Sinne:
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