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Filmbewertungen von plo
Deutschland, in den letzten beiden Kriegsjahren: irgendwo in der ostdeutschen Provinz lebt der zehnjährige Joseph Betzler. Der Kleine ist glühender Nationalsozialist und deshalb natürlich in der Hitlerjugend. Aber nicht nur da ist er nicht so recht anerkannt, da er alles andere als die elitären Vorstellungen vom Nachwuchs erfüllt: er ist weder zäh wie Leder noch hart wie Kruppstahl, und so flink wie ein Windhund ist er auch nicht. Nicht mal ein Kaninchen töten kann er. Er lebt mit seiner Mutter alleine zusammen, denn der Vater kämpft angeblich an der Front in Italien; die Schwester ist verstorben. Neben seinem einzigen realen Freund hat Joseph, genannt Jojo, noch einen geheimen: Adolf Hitler, mit dem Jojo täglich Zwiesprache hält und der ihm eine große Stütze ist. Jojos Weltbild gerät ins Wanken als er entdeckt, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen im Haus versteckt..
„Jojo Rabbit“ ist eine Satire auf den Nationalsozialismus als solchen und im Allgemeinen und auf Adolf Hitler im Besonderen. Der Film wurde von dem Neuseeländer Taika Waititi inszeniert, was mich anfangs; ich muss es zugeben; eher abschreckte: die als Geheimtipp angepriesene Vampir-Parodie „Fünf Zimmer, Küche, Sarg“ hatte ich seinerzeit nach etwa der Hälfte ausgemacht und „Thor – Ragnarök“ ist für mich persönlich einer der schlechtesten Marvel.
Der Anfang ist extrem gelungen, etwa wenn Jojo jede einzelne Person, die er auf der Straße trifft hitlergrüßt oder wenn die Beatles plötzlich nicht mehr "I wanna hold your hand", sondern auf Deutsch "Ich nehme Deine Hand" als Untermalung von Bildern aus der Wochenschau singen, in denen Frauen beim Anblick des Führers kreischen, weinen und in Ohnmacht fallen wie später bei Auftritten der legendären Band.
Die erste Hälfte des Films ist tatsächlich reine Satire und weist so einige Brüller auf, etwa wenn die Hitlerjugend im „Sommercamp“ gedrillt wird; hier darf Sam Rockwell zur Höchstform auflaufen. Neben Rockwell besticht Scarlett Johansson, die die den Sohn ernst nehmende und dann doch wieder veräppelnde Mutter kongenial darstellt. Der junge Roman Griffin Davis, anscheinend Sohn des Marvel-Kameramanns Ben Davis, ist eine Offenbarung; von dem Jungen wird das Kino sicherlich noch viel hören. Starke Szenen hat der Film, wenn die junge jüdische Frau Elsa Jojo den Spiegel vorhält und der es geraume Zeit nicht bemerkt, und im letzten Drittel schlägt „Jojo Rabbit“ dann ernstere Töne an. Jojo muss dann erkennen, dass auch die eigene Familie trotz seines glühenden Fanatismus nicht von den Schergen des Faschismus verschont bleibt. Seine besten Momente hat „Jojo Rabbit“ zum Ende hin, als Jojo die hässliche Fratze des Krieges mit eigenen Augen sieht und daraus seine Konsequenzen zieht.
Insgesamt ist „Jojo Rabbit“ recht unterhaltsam und manchmal sehr komisch; allerdings muss man das Overacting von Taika Waititi als Adolf Hitler ab können: der Regisseur dreht nahezu permanent im roten Bereich. Aber gerade dadurch wird der Nationalsozialismus als das entlarvt, was er tatsächlich war: eine verblendete, manipulative und nicht nur menschenverachtende, sondern menschenvernichtende Ideologie.
Das Bild ist hervorragend, hier nach Bildfehlern zu suchen hieße die Nadel im Nadelhaufen zu finden. Da bleibt nur die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Film besteht über lange Strecken aus Dialogen, und die sind allzeit gut verständlich. Dadurch wirkt der Track aber auch nach etwa einem Drittel recht frontlastig. Im ersten und im letzten Viertel, wenn es zu Gewehr- und Panzerfaustschüssen und MG-Feuer kommt und auch mal eine Handgranate explodiert, rumort es ordentlich dynamisch und bassstark. Auch der Sound verdient die Höchstwertung.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Zu 100 Prozent gelungen finde ich „Jojo Rabbit“ nicht, da ich persönlich eine andere Art von Satire bevorzuge. Dennoch ist der Film sehr stark und zeigt auf überspitzte Weise den Irrsinn des Nationalsozialismus auf und wie dieser anhand des Beispieles eines kleinen Jungen die Massen manipulierte. 4, 6 von 5 Balken gäbe ich, dieses Mal runde ich auf; und eine Sehempfehlung meinerseits gibt es obendrauf.
„Jojo Rabbit“ ist eine Satire auf den Nationalsozialismus als solchen und im Allgemeinen und auf Adolf Hitler im Besonderen. Der Film wurde von dem Neuseeländer Taika Waititi inszeniert, was mich anfangs; ich muss es zugeben; eher abschreckte: die als Geheimtipp angepriesene Vampir-Parodie „Fünf Zimmer, Küche, Sarg“ hatte ich seinerzeit nach etwa der Hälfte ausgemacht und „Thor – Ragnarök“ ist für mich persönlich einer der schlechtesten Marvel.
Der Anfang ist extrem gelungen, etwa wenn Jojo jede einzelne Person, die er auf der Straße trifft hitlergrüßt oder wenn die Beatles plötzlich nicht mehr "I wanna hold your hand", sondern auf Deutsch "Ich nehme Deine Hand" als Untermalung von Bildern aus der Wochenschau singen, in denen Frauen beim Anblick des Führers kreischen, weinen und in Ohnmacht fallen wie später bei Auftritten der legendären Band.
Die erste Hälfte des Films ist tatsächlich reine Satire und weist so einige Brüller auf, etwa wenn die Hitlerjugend im „Sommercamp“ gedrillt wird; hier darf Sam Rockwell zur Höchstform auflaufen. Neben Rockwell besticht Scarlett Johansson, die die den Sohn ernst nehmende und dann doch wieder veräppelnde Mutter kongenial darstellt. Der junge Roman Griffin Davis, anscheinend Sohn des Marvel-Kameramanns Ben Davis, ist eine Offenbarung; von dem Jungen wird das Kino sicherlich noch viel hören. Starke Szenen hat der Film, wenn die junge jüdische Frau Elsa Jojo den Spiegel vorhält und der es geraume Zeit nicht bemerkt, und im letzten Drittel schlägt „Jojo Rabbit“ dann ernstere Töne an. Jojo muss dann erkennen, dass auch die eigene Familie trotz seines glühenden Fanatismus nicht von den Schergen des Faschismus verschont bleibt. Seine besten Momente hat „Jojo Rabbit“ zum Ende hin, als Jojo die hässliche Fratze des Krieges mit eigenen Augen sieht und daraus seine Konsequenzen zieht.
Insgesamt ist „Jojo Rabbit“ recht unterhaltsam und manchmal sehr komisch; allerdings muss man das Overacting von Taika Waititi als Adolf Hitler ab können: der Regisseur dreht nahezu permanent im roten Bereich. Aber gerade dadurch wird der Nationalsozialismus als das entlarvt, was er tatsächlich war: eine verblendete, manipulative und nicht nur menschenverachtende, sondern menschenvernichtende Ideologie.
Das Bild ist hervorragend, hier nach Bildfehlern zu suchen hieße die Nadel im Nadelhaufen zu finden. Da bleibt nur die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Film besteht über lange Strecken aus Dialogen, und die sind allzeit gut verständlich. Dadurch wirkt der Track aber auch nach etwa einem Drittel recht frontlastig. Im ersten und im letzten Viertel, wenn es zu Gewehr- und Panzerfaustschüssen und MG-Feuer kommt und auch mal eine Handgranate explodiert, rumort es ordentlich dynamisch und bassstark. Auch der Sound verdient die Höchstwertung.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Zu 100 Prozent gelungen finde ich „Jojo Rabbit“ nicht, da ich persönlich eine andere Art von Satire bevorzuge. Dennoch ist der Film sehr stark und zeigt auf überspitzte Weise den Irrsinn des Nationalsozialismus auf und wie dieser anhand des Beispieles eines kleinen Jungen die Massen manipulierte. 4, 6 von 5 Balken gäbe ich, dieses Mal runde ich auf; und eine Sehempfehlung meinerseits gibt es obendrauf.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 07.06.20 um 16:51
Nachdem Paul Spector, der Serienmörder von Belfast, einen kapitalen Fehler begangen hat ist ihm die Polizei (besonders in persona Stella Gibson) dicht auf den Fersen. Spectors Leben gerät komplett aus den Fugen: auch bei seiner Frau regt sich das Gewissen, da sie ihm bei der Polizei ein Alibi gegeben hat, und so zieht sich die Schlinge immer enger um seinen Hals. Als eine Zeugin von Pauls früherem Leben verschwindet, kommt eins zum anderen und Spector wird tatsächlich gefasst..
Die zweite Staffel von „The Fall“ legt in puncto Tempo und Spannung im Vergleich zur ersten Season noch ordentlich zu. Nach wie vor wird die Serie in zwei Haupterzählsträngen geschildert, hinzu kommen mehrere weitere Ebenen wie die des jähzornigen Jimmy und der frühreifen Caty, die immer mehr an Bedeutung gewinnen und der Serie wesentliche Impulse hinzu fügen. Das Ende kommt unerwartet, und man fragt sich wie es in der dritten Staffel weitergehen soll.
Da sich hinsichtlich des Bildes und des Sounds nichts verändert hat, übernehme ich den Text meiner Bewertung der 1. Staffel.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „The Fall“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Auf dieser kleineren Mattscheibe zeigte sich das Bild scharf, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen, dabei zudem noch schön plastisch. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale verschlechtern, deshalb: Höchstwertung.
Der in Dolby Digital 5.1 vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch au der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Fall – Tod in Belfast“ ist nach wie vor eine gute Thrillerserie, aber sehr gut finde ich sie immer noch nicht. Eine hervorragende Alternative ist die Serie aber allemal, wenn nichts vernünftiges im TV läuft.
Die zweite Staffel von „The Fall“ legt in puncto Tempo und Spannung im Vergleich zur ersten Season noch ordentlich zu. Nach wie vor wird die Serie in zwei Haupterzählsträngen geschildert, hinzu kommen mehrere weitere Ebenen wie die des jähzornigen Jimmy und der frühreifen Caty, die immer mehr an Bedeutung gewinnen und der Serie wesentliche Impulse hinzu fügen. Das Ende kommt unerwartet, und man fragt sich wie es in der dritten Staffel weitergehen soll.
Da sich hinsichtlich des Bildes und des Sounds nichts verändert hat, übernehme ich den Text meiner Bewertung der 1. Staffel.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „The Fall“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Auf dieser kleineren Mattscheibe zeigte sich das Bild scharf, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen, dabei zudem noch schön plastisch. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale verschlechtern, deshalb: Höchstwertung.
Der in Dolby Digital 5.1 vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch au der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Fall – Tod in Belfast“ ist nach wie vor eine gute Thrillerserie, aber sehr gut finde ich sie immer noch nicht. Eine hervorragende Alternative ist die Serie aber allemal, wenn nichts vernünftiges im TV läuft.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 04.06.20 um 11:44
Das ist keine Bewertung, wie ich sie üblicherweise verfasse, denn so viel Aufwand und Geschreibsel hat der Film nicht verdient.
Nach dem Intro, so etwa bei 07:30, war ich bereits versucht abzuschalten: das Gezeigte war laut, schrill, überzogen und bescheuert. Aber ich dachte mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte, war froh und: es kam schlimmer. Bei vermutlich der Hälfte bin ich eingepennt, ich glaube bei 1:12 wieder aufgewacht und siehe da: das Gezeigte war noch lauter, noch schriller, noch überzogener und noch bescheuerter. Bei etwa 1:30 abgebrochen.
Die Technik ist 1A.
Extras? Bitte nicht..
Mein persönliches Fazit: nur Fans von "Fast & Furious" und Konsorten ernsthaft zu empfehlen. Alle anderen seien hiermit ausdrücklich gewarnt.
Nach dem Intro, so etwa bei 07:30, war ich bereits versucht abzuschalten: das Gezeigte war laut, schrill, überzogen und bescheuert. Aber ich dachte mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte, war froh und: es kam schlimmer. Bei vermutlich der Hälfte bin ich eingepennt, ich glaube bei 1:12 wieder aufgewacht und siehe da: das Gezeigte war noch lauter, noch schriller, noch überzogener und noch bescheuerter. Bei etwa 1:30 abgebrochen.
Die Technik ist 1A.
Extras? Bitte nicht..
Mein persönliches Fazit: nur Fans von "Fast & Furious" und Konsorten ernsthaft zu empfehlen. Alle anderen seien hiermit ausdrücklich gewarnt.
mit 1
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 01.06.20 um 10:26
Der Erste Weltkrieg, im 4. Kriegsjahr: die Deutschen und die Alliierten liegen sich mit erstarrten Fronten im Grabenkrieg in Frankreich gegenüber.Die beiden britischen Lance Corporals Blake und Scofield werden von einem General auf ein immens wichtiges Himmelfahrtskommando geschickt: die beiden sollen sich etwa 14 Kilometer durch die Front zu einem abseits eingesetzten Regiment durchschlagen, das am nächsten Morgen angreifen will. Eine andere Benachrichtigungsmöglichkeit existiert nicht, denn: die Deutschen haben ihre Frontlinie begradigt und zurück gezogen und dabei alle Telefonleitungen gekappt. Allerdings soll diese Begradigung eine Falle für das angreifende Regiment darstellen, und dadurch würden 1600 Soldaten direkt in den Tod stürmen. Hinzu kommt: Blakes Bruder ist Offizier bei besagtem Regiment. Die beiden machen sich auf ihren beschwerlichen und gefährlichen Weg, und die bangen Fragen lauten: werden sie es rechtzeitig schaffen und sind tatsächlich alle Deutschen weg?
Sam Mendes` neuester Film war bereits vor dem Kinorelease in aller (Filmfreunde) Munde, sollte der Film doch wie in einem Take aufgenommen wirken. Und tatsächlich wurde „1917“ bei den Oscars 2020 mit dem für die Beste Kamera bedacht. Der Film wirkt tatsächlich „wie aus einem Guss“, und erkennbar ist nur ein einziger Schnitt.
„1917“ beginnt im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen (man denke nur an „Der Soldat James Ryan“) unspektakulär, die beiden Hauptdarsteller werden erst mal sekundenlang beim Ruhen beobachtet. Mit jedem Schritt, denn die beiden jungen Kerle dann in Richtung des Auftragsempfangs und damit Richtung Front machen (und das scheint nicht sehr weit zu sein) wird das Szenario dreckiger, lauter und bedrohlicher. Im weiteren Verlauf setzt Mendes weniger auf Gefechtsszenen (von denen insgesamt recht wenig vorkommen), sondern baut immer mehr Spannung auf, wenn die beiden auf sich gestellten Männer im tiefen Schlamm durch Granattrichter und schier undurchdringliches Stacheldrahtgewirr, an verwesenden Tierkadavern und menschlichen, zerfetzten Leichen vorbei (und durchaus auch mittendurch und obendrüber) ihren Weg suchen. Diese zum Teil schier unerträgliche Spannung kumuliert dann in wenigen, heftigen Actionszenen, um den Zuschauer danach nur sehr kurz durchschnaufen zu lassen. Die Intensität des Gezeigten wird durch die oftmals um die Darsteller kreisende Kamera noch gefördert; die physischen Anstrengungen und vor allem die psychische Belastung, die auf den jungen Soldaten lastet wird durch die beiden Jungdarsteller absolut überzeugend transportiert. Dazu tut der permanent Unheil verkündende Soundtrack noch sein Übriges.
Besonders beeindruckend gerieten die vielen Szenen bei Nacht, in denen die Aktivitäten bei dem Licht von abgeschossenen Leuchtkugeln gezeigt werden; und bemerkenswert ist der sichtbare Aufwand, der für diesen Film betrieben wurde: die kilometerlangen Schützengräben wurden wohl tatsächlich ausgehoben.
Das Bild ist hervorragend und dient als Referenz- und Demomaterial für den eigenen Fernseher. Es gibt schlicht und ergreifend keinen Bildfehler. Besonders die angesprochenen, recht häufigen Nachtszenen bei künstlicher Beleuchtung stellten höchste Anforderungen an die Kameras, die diese auch gemeistert haben: da gibt es nicht mal das geringste digitale Rauschen.
Die Scheibe hat einen deutschen Atmos-Track, dessen Core liegt in Dolby TrueHD vor.
Mich hat der Sound fast restlos zufrieden gestellt. Die meiste Zeit ist der Film besonders während des Pirschens der beiden Soldaten eher ruhig; erst in den wenigen Actionsequenzen zeigt der Track seine ganzen Möglichkeiten: Schüsse peitschen genau ortbar quer durch den Raum und verfügen über die genau richtige, natürliche Prise Dynamik und Bass. Während des Angriffs zum Ende hin zeigt der Bass die Wucht der Artillerieeinschläge. Eine Surroundkulisse ist während der gesamten Zeit gegeben.
Extras hat die Scheibe einige, die ich mir noch ansehen werde. Vorläufig gibt es drei Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein Meisterwerk. „1917“ hatte ich seinerzeit bereits im Kino gesehen, das war definitiv ein Erlebnis. Auch auf Blu hat der Film seine Wirkung nicht eingebüßt: „1917“ ist nicht nur ein herausragender Kriegsfilm, der für mich ganz vorne mit dabei ist bei den besten der Neuzeit wie „Saving Private Ryan“ oder „Der schmale Grat“. „1917“ ist auch handwerklich etwas ganz besonderes, das man definitiv gesehen haben sollte. „1917“ ist packend, fesselnd, bestürzend und hochemotional; und das ohne große Schlachtszenen.
Sam Mendes` neuester Film war bereits vor dem Kinorelease in aller (Filmfreunde) Munde, sollte der Film doch wie in einem Take aufgenommen wirken. Und tatsächlich wurde „1917“ bei den Oscars 2020 mit dem für die Beste Kamera bedacht. Der Film wirkt tatsächlich „wie aus einem Guss“, und erkennbar ist nur ein einziger Schnitt.
„1917“ beginnt im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen (man denke nur an „Der Soldat James Ryan“) unspektakulär, die beiden Hauptdarsteller werden erst mal sekundenlang beim Ruhen beobachtet. Mit jedem Schritt, denn die beiden jungen Kerle dann in Richtung des Auftragsempfangs und damit Richtung Front machen (und das scheint nicht sehr weit zu sein) wird das Szenario dreckiger, lauter und bedrohlicher. Im weiteren Verlauf setzt Mendes weniger auf Gefechtsszenen (von denen insgesamt recht wenig vorkommen), sondern baut immer mehr Spannung auf, wenn die beiden auf sich gestellten Männer im tiefen Schlamm durch Granattrichter und schier undurchdringliches Stacheldrahtgewirr, an verwesenden Tierkadavern und menschlichen, zerfetzten Leichen vorbei (und durchaus auch mittendurch und obendrüber) ihren Weg suchen. Diese zum Teil schier unerträgliche Spannung kumuliert dann in wenigen, heftigen Actionszenen, um den Zuschauer danach nur sehr kurz durchschnaufen zu lassen. Die Intensität des Gezeigten wird durch die oftmals um die Darsteller kreisende Kamera noch gefördert; die physischen Anstrengungen und vor allem die psychische Belastung, die auf den jungen Soldaten lastet wird durch die beiden Jungdarsteller absolut überzeugend transportiert. Dazu tut der permanent Unheil verkündende Soundtrack noch sein Übriges.
Besonders beeindruckend gerieten die vielen Szenen bei Nacht, in denen die Aktivitäten bei dem Licht von abgeschossenen Leuchtkugeln gezeigt werden; und bemerkenswert ist der sichtbare Aufwand, der für diesen Film betrieben wurde: die kilometerlangen Schützengräben wurden wohl tatsächlich ausgehoben.
Das Bild ist hervorragend und dient als Referenz- und Demomaterial für den eigenen Fernseher. Es gibt schlicht und ergreifend keinen Bildfehler. Besonders die angesprochenen, recht häufigen Nachtszenen bei künstlicher Beleuchtung stellten höchste Anforderungen an die Kameras, die diese auch gemeistert haben: da gibt es nicht mal das geringste digitale Rauschen.
Die Scheibe hat einen deutschen Atmos-Track, dessen Core liegt in Dolby TrueHD vor.
Mich hat der Sound fast restlos zufrieden gestellt. Die meiste Zeit ist der Film besonders während des Pirschens der beiden Soldaten eher ruhig; erst in den wenigen Actionsequenzen zeigt der Track seine ganzen Möglichkeiten: Schüsse peitschen genau ortbar quer durch den Raum und verfügen über die genau richtige, natürliche Prise Dynamik und Bass. Während des Angriffs zum Ende hin zeigt der Bass die Wucht der Artillerieeinschläge. Eine Surroundkulisse ist während der gesamten Zeit gegeben.
Extras hat die Scheibe einige, die ich mir noch ansehen werde. Vorläufig gibt es drei Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein Meisterwerk. „1917“ hatte ich seinerzeit bereits im Kino gesehen, das war definitiv ein Erlebnis. Auch auf Blu hat der Film seine Wirkung nicht eingebüßt: „1917“ ist nicht nur ein herausragender Kriegsfilm, der für mich ganz vorne mit dabei ist bei den besten der Neuzeit wie „Saving Private Ryan“ oder „Der schmale Grat“. „1917“ ist auch handwerklich etwas ganz besonderes, das man definitiv gesehen haben sollte. „1917“ ist packend, fesselnd, bestürzend und hochemotional; und das ohne große Schlachtszenen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 31.05.20 um 13:57
In Belfast geht ein Serienmörder um: in drei Monaten hat der Killer drei junge Frauen ermordet; alle attraktiv und dunkelhaarig. Alle wurden gefesselt und langsam zu Tode gewürgt, danach gewaschen und regelrecht auf ihrem Bett drapiert. Erst die aus London hinzu gerufene Detective Superintendent Stella Gibson erkennt den Zusammenhang der drei Fälle, den bis dato niemand sah. Der Killer selbst, ein Sterbebegleiter, geht äußerst methodisch vor und macht es den Ermittlern sehr schwer, bis er bei seinem letzten geplanten Mords überrascht wird..
„The Fall“ ist eine Serienkiller-Thrillerserie (was für ein Wort..), die wohl in Koproduktion mit dem ZD entstand und auch irgendwann mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde. „The Fall“ ist eine Krimiserie in bester Tradition anderer britischer Serien und erzählt die Geschichte etwas anders als von anderen Serienmörderstories gewohnt: einerseits wird wie immer die Ermittlungsarbeit gezeigt, und hier steht natürlich Gillian Andersons Charakter im Vordergrund. Der Akte X-Star legt die Polizistin vielleicht ein wenig arg cool und beherrscht an, aber sie lässt ihre inneren Dämonen ab und an mal durchschimmern, die sicherlich in einer der späteren Staffeln noch zum Vorschein kommen werden. Andererseits wird großer Wert wird auf die Darstellung des Triebtäters, dargestellt von Jamie Dornan („Fifity Shades of Grey“), auch abseits seiner Verbrechen gelegt; und so wird der Killer durchaus auch als liebevoller Vater und Ehemann gezeigt, der in seinem Beruf als Trauerbegleiter erstaunlich viel Empathie vortäuschen kann. Die noch immer schwelenden Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland sind ein Begleitthema in der Serie, das sicherlich noch eine größere Rolle spielen wird. Insgesamt betrachtet ist „The Fall“ bis jetzt ziemlich spannend und unterhaltsam, und zumindest ein Mal geht es in der Staffel auf Blu ganz schön brutal zu.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „The Fall“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Das Bild ist wohl 1080i, zeigte sich auf dieser kleineren Mattscheibe jedoch scharf, ausgewogen kontrastiert und mit einigermaßen sattem Schwarzwert versehen. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale sehr stark verschlechtern, deshalb: eine hohe Wertung trotz 1080i.
Der in Dolby Digital 5.1 vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch au der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Fall – Tod in Belfast“ ist eine gute Thrillerserie, aber sehr gut finde ich sie (noch) nicht. Ich habe aber das Gefühl, dass die erste Staffel nur zum Anfüttern dient und dass die Macher in Staffel 2 und 3 noch ein paar Schippen drauf legen. Mal sehen.
„The Fall“ ist eine Serienkiller-Thrillerserie (was für ein Wort..), die wohl in Koproduktion mit dem ZD entstand und auch irgendwann mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde. „The Fall“ ist eine Krimiserie in bester Tradition anderer britischer Serien und erzählt die Geschichte etwas anders als von anderen Serienmörderstories gewohnt: einerseits wird wie immer die Ermittlungsarbeit gezeigt, und hier steht natürlich Gillian Andersons Charakter im Vordergrund. Der Akte X-Star legt die Polizistin vielleicht ein wenig arg cool und beherrscht an, aber sie lässt ihre inneren Dämonen ab und an mal durchschimmern, die sicherlich in einer der späteren Staffeln noch zum Vorschein kommen werden. Andererseits wird großer Wert wird auf die Darstellung des Triebtäters, dargestellt von Jamie Dornan („Fifity Shades of Grey“), auch abseits seiner Verbrechen gelegt; und so wird der Killer durchaus auch als liebevoller Vater und Ehemann gezeigt, der in seinem Beruf als Trauerbegleiter erstaunlich viel Empathie vortäuschen kann. Die noch immer schwelenden Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland sind ein Begleitthema in der Serie, das sicherlich noch eine größere Rolle spielen wird. Insgesamt betrachtet ist „The Fall“ bis jetzt ziemlich spannend und unterhaltsam, und zumindest ein Mal geht es in der Staffel auf Blu ganz schön brutal zu.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „The Fall“ statt auf 65 Zoll auf einem Fernseher mit 37 Zoll Diagonale gesehen. Das Bild ist wohl 1080i, zeigte sich auf dieser kleineren Mattscheibe jedoch scharf, ausgewogen kontrastiert und mit einigermaßen sattem Schwarzwert versehen. Ich denke nicht, dass sich die Parameter auf einer größeren Diagonale sehr stark verschlechtern, deshalb: eine hohe Wertung trotz 1080i.
Der in Dolby Digital 5.1 vorliegende Sound wurde nur durch die TV-Lautsprecher übertragen und sollte auch au der Surroundanlage recht ordentlich ausfallen. Ich vergebe zunächst mal 4 Balken, denn allzu viel Bass und Dynamik dürfte aufgrund der eher dialoglastigen Inszenierung nicht zu erwarten sein. Das Ergebnis wird nach einer Überprüfung auf der Heimkinoanlage eventuell angepasst.
Extras: nicht angesehen. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Fall – Tod in Belfast“ ist eine gute Thrillerserie, aber sehr gut finde ich sie (noch) nicht. Ich habe aber das Gefühl, dass die erste Staffel nur zum Anfüttern dient und dass die Macher in Staffel 2 und 3 noch ein paar Schippen drauf legen. Mal sehen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 27.05.20 um 20:45
An der Ostküste der USA, in New Hampshire: Danny Torrance, genannt „Doc“, ist nun erwachsen. Nachdem seine Mutter verstarb, hat Danny jeden Halt verloren und unterdrückt sein Shining mit Alkohol. Kurz nach dem völligen Absturz landet Danny in dem kleinen Örtchen Frazier und wird dort quasi aufgefangen: sein später enger Freund Billy verschafft ihm Bleibe, Arbeit und später eine Stelle als Pfleger in einem Hospiz. Dort erwirbt er sich aufgrund seiner (durch das Shining befeuerten) zwischenmenschlichen Fähigkeiten schnell den Spitznamen „Doctor Sleep“, weil er die perfekte Sterbebegleitung darstellt. In Frazier nimmt irgendwann Abra telepathisch Kontakt zu Danny auf; ein junges, pubertierendes Mädchen mit unglaublich starkem Shining, dem der „Wahre Knoten“ auf den Fersen ist: eine Art Shining-Vampire, die sich von Steam ernähren; eine Substanz, die Menschen mit Shining unter größten Schmerzen, in Angst und während des Sterbens ausatmen..
Mal wieder eine von zig King-Verfilmungen, wie sie gerade in der jüngeren Vergangenheit über die Mattscheibe flimmerten; als Beispiele seien die Neuverfilmung von „Carrie“ und Friedhof der Kuscheltiere“ genannt. „Doctor Sleeps Erwachen“ liegt der King-Roman „Doctor Sleep“ zugrunde, den der Vielschreiber 2013 hervor brachte und der quasi als Folgeroman zu „Shining“ zu verstehen ist.
Kubricks „Shining“ gilt zwar unter Filmkritikern als Meisterwerk (und das ist der Film wohl auch, eigenständig betrachtet), aber King himself war gar nicht so begeistert von Kubricks Interpretation seines Stoffes.
Nun hat sich nach mehreren vorher gegangenen Querelen Mike Flanagan der filmischen Umsetzung des Stoffes angenommen und vorher einige Rücksprachen mit dem Meister gehalten. Heraus gekommen ist ein Film, der sich einigermaßen getreu an der literarischen Vorlage orientiert, im Finale jedoch ziemlich anders verläuft und gerade in diesem Finale jede Menge Reminiszenzen, Huldigungen und Verbeugungen vor dem großen Vorbild „Shining“ aufweist. Vieles aus dem Buch wurde im Film weggelassen, was im Falle von King-Verfilmungen wohl unabdingbar ist: „Doctor Sleep“ war in der Taschenbuchfassung über 700 Seiten dick. So fehlt das Aufwachsen Dannys sowie wie er die Beherrschung seiner Dämonen erlernte und seine Metamorphose zu Doctor Sleep gerät arg kurz. Auch das Entstehen und die Geschichte des „Wahren Knotens“, im Buch überaus interessant geschildert, fehlt hier völlig. Überhaupt ist man als Zuschauer fast schon dazu angehalten, den Roman vorher zu lesen; sonst versteht man gar nicht alles. Ab und an driftet der Film arg ins Phantastische ab, was ihm allerdings gut steht. Heimlicher Star ist Rebecca Ferguson, die die abgrundtief böse Rose the hat perfekt und mit sichtlichem Vergnügen darstellt.
Insgesamt betrachtet ist „Doctor Sleep“ definitiv eine der besten King-Verfilmungen und meines Erachtens ziemlich deutlich besser geraten als die für mich überbewerteten neuen „Es“-Verfilmungen: „Doctor Sleep“ ist für mich wesentlich gruseliger und spannender als die „Es“. „Doctor Sleeps Erwachen“ ist über weite Strecken ein sehr guter Grusler, und die erkennbar bemühten Anleihen und Verbeugungen vor dem großen Meister Kubrick hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Das Bild ist 1A, ohne dass Bildfehler erkennbar wären.
Den in Dolby Digital 5.1 EX vorliegende Track finde ich ebenfalls hervorragend. Der Track ist vor allem eins: äußerst räumlich und mit direktionalen Effekten geradezu gespickt. Besonders während der Shining-Effekte wird man von allen Seiten mit Stimmen und Geräuschen regelrecht bombardiert, und alles lässt sich punktgenau orten. Der Soundtrack lässt die mögliche Dynamik oftmals regelrecht spüren: besonders der Stete Herzschlag lässt sich bereits bei moderaten Lautstärken regelrecht fühlen.
Extras: offensichtlich liegen auf der Scheibe mit der Kinoversion 3 Boni vor, die ich nicht angesehen habe; ich vergebe den Mittelwert. Der leider nur in Englisch vorhandene, auf einer extra Scheibe vorliegende, 28 Minuten längere Directors Cut kommt irgendwann später dran. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie in meiner Bewertung von „Es – Kapitel 2“ angeführt bin ich großer King-Fan und habe über 35 seiner Bücher im Regal stehen. Bei Kings Schreibgeschwindigkeit ist man mit dem letzten meistens noch gar nicht fertig, da kommt schon das nächste ´raus. Gute Verfilmungen seiner Bücher sind rar, aber „Doctor Sleeps Erwachen“ ist mehr als gelungen und zählt für mich zu den besten. 5 Balken ist vielleicht etwas großzügig, aber da ich „Es – Kapitel 2“ 4 Balken gab, muss ich wohl aufrunden.
By the way: im Film radelt der junge Danny an Zimmer 237 im Overlook-Hotel vorbei. Ich wurde gleich stutzig, wusste ich doch aus der Erinnerung dass das Zimmer mit der leicht angegammelten Dame in "Shining" die Nummer 217 trug. Lest selbst, warum daraus die 237 wurde..
Mal wieder eine von zig King-Verfilmungen, wie sie gerade in der jüngeren Vergangenheit über die Mattscheibe flimmerten; als Beispiele seien die Neuverfilmung von „Carrie“ und Friedhof der Kuscheltiere“ genannt. „Doctor Sleeps Erwachen“ liegt der King-Roman „Doctor Sleep“ zugrunde, den der Vielschreiber 2013 hervor brachte und der quasi als Folgeroman zu „Shining“ zu verstehen ist.
Kubricks „Shining“ gilt zwar unter Filmkritikern als Meisterwerk (und das ist der Film wohl auch, eigenständig betrachtet), aber King himself war gar nicht so begeistert von Kubricks Interpretation seines Stoffes.
Nun hat sich nach mehreren vorher gegangenen Querelen Mike Flanagan der filmischen Umsetzung des Stoffes angenommen und vorher einige Rücksprachen mit dem Meister gehalten. Heraus gekommen ist ein Film, der sich einigermaßen getreu an der literarischen Vorlage orientiert, im Finale jedoch ziemlich anders verläuft und gerade in diesem Finale jede Menge Reminiszenzen, Huldigungen und Verbeugungen vor dem großen Vorbild „Shining“ aufweist. Vieles aus dem Buch wurde im Film weggelassen, was im Falle von King-Verfilmungen wohl unabdingbar ist: „Doctor Sleep“ war in der Taschenbuchfassung über 700 Seiten dick. So fehlt das Aufwachsen Dannys sowie wie er die Beherrschung seiner Dämonen erlernte und seine Metamorphose zu Doctor Sleep gerät arg kurz. Auch das Entstehen und die Geschichte des „Wahren Knotens“, im Buch überaus interessant geschildert, fehlt hier völlig. Überhaupt ist man als Zuschauer fast schon dazu angehalten, den Roman vorher zu lesen; sonst versteht man gar nicht alles. Ab und an driftet der Film arg ins Phantastische ab, was ihm allerdings gut steht. Heimlicher Star ist Rebecca Ferguson, die die abgrundtief böse Rose the hat perfekt und mit sichtlichem Vergnügen darstellt.
Insgesamt betrachtet ist „Doctor Sleep“ definitiv eine der besten King-Verfilmungen und meines Erachtens ziemlich deutlich besser geraten als die für mich überbewerteten neuen „Es“-Verfilmungen: „Doctor Sleep“ ist für mich wesentlich gruseliger und spannender als die „Es“. „Doctor Sleeps Erwachen“ ist über weite Strecken ein sehr guter Grusler, und die erkennbar bemühten Anleihen und Verbeugungen vor dem großen Meister Kubrick hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Das Bild ist 1A, ohne dass Bildfehler erkennbar wären.
Den in Dolby Digital 5.1 EX vorliegende Track finde ich ebenfalls hervorragend. Der Track ist vor allem eins: äußerst räumlich und mit direktionalen Effekten geradezu gespickt. Besonders während der Shining-Effekte wird man von allen Seiten mit Stimmen und Geräuschen regelrecht bombardiert, und alles lässt sich punktgenau orten. Der Soundtrack lässt die mögliche Dynamik oftmals regelrecht spüren: besonders der Stete Herzschlag lässt sich bereits bei moderaten Lautstärken regelrecht fühlen.
Extras: offensichtlich liegen auf der Scheibe mit der Kinoversion 3 Boni vor, die ich nicht angesehen habe; ich vergebe den Mittelwert. Der leider nur in Englisch vorhandene, auf einer extra Scheibe vorliegende, 28 Minuten längere Directors Cut kommt irgendwann später dran. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie in meiner Bewertung von „Es – Kapitel 2“ angeführt bin ich großer King-Fan und habe über 35 seiner Bücher im Regal stehen. Bei Kings Schreibgeschwindigkeit ist man mit dem letzten meistens noch gar nicht fertig, da kommt schon das nächste ´raus. Gute Verfilmungen seiner Bücher sind rar, aber „Doctor Sleeps Erwachen“ ist mehr als gelungen und zählt für mich zu den besten. 5 Balken ist vielleicht etwas großzügig, aber da ich „Es – Kapitel 2“ 4 Balken gab, muss ich wohl aufrunden.
By the way: im Film radelt der junge Danny an Zimmer 237 im Overlook-Hotel vorbei. Ich wurde gleich stutzig, wusste ich doch aus der Erinnerung dass das Zimmer mit der leicht angegammelten Dame in "Shining" die Nummer 217 trug. Lest selbst, warum daraus die 237 wurde..
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 26.05.20 um 09:46
Irgendwo im Marianengraben, am tiefsten Punkt der Erde (außer in „Meg“..) betreibt die junge Maschinenbau-Ingenieurin Nora gerade Körperpflege in der riesigen Unterwasser-Bohrstation „Kepler“, als das am meisten Befürchtete passiert: nach einem Seebeben wird die Anlage undicht, was sich bei einem Außendruck von 1100 Bar eher suboptimal auswirkt. Ergebnis und Siegerehrung: Nora und eine Handvoll weitere Überlebende können sich gerade noch so in einen abgeschotteten Teil der Station retten. Allerdings droht die Kraftversorgung der Basis zu explodieren, und die einzige Rettung scheint ein Fußmarsch von etwa einer Meile in Druckanzügen durch tief dunkles Wasser, in 11.000 Meter Tiefe zu einem tiefer und abgelegen liegendem Habitat. Aber bevor es ´rausgeht merken sie schon: da draußen ist noch was anderes...
Wie in so manchen der vorher gehenden Bewertungen und in den Kommentaren zu lesen ist, sehen viele in „Underwater“ eine Art „The Abyss“ - „Alien“ - „Cloverfield“-Melange. Ich persönlich teile da eher die Meinung von wordbowlveteran: ja, der Film hat ein paar (wenige) Ähnlichkeiten mit den genannten, aber „Underwater“ könnte tatsächlich ein geerdetes und realistischeres Prequel zu „Pacific Rim“ sein, wo das erste Kaiju durch den Spalt in den Dimensionen die Oberfläche des Planeten betritt. Zudem weist der Film noch ein paar Parallelen zu „The Descent“ auf, etwa wenn die Protagonisten von etwas Unsichtbarem durch enge Kriechgänge gehetzt werden.
„Underwater“ ist ein reinrassiger Actioner, der sich so gut wie gar nicht um eine Einführung von Charakteren oder in den Film schert, sondern nach kürzester Zeit von 0 auf 180 geht und bis auf wenige Momente das Gaspedal bis zum Boden durchgedrückt hält. Auch ohne Kenntnis der Personen funktioniert der Film gut, und ein paar personifizierende Fakten erfährt man zwischendurch. Kristen Stewart, oftmals wegen ihrer angeblich limitierten mimischen Fähigkeiten gescholten (und trotzdem heimlicher Star des Indie-Filmfestivals „Sundance“) trägt den Film ganz locker auf ihren schmalen Schultern, und sie straft ihre Kritiker mit ihrem Schauspiel ordentlich Lügen. Alle anderen sind lediglich Fallobst auf dem straff inszenierten Weg Richtung Finale, und das Riesenvieh wie auch die anderen (bis dato unentdeckten) Biester hätte es meines Erachtens gar nicht gebraucht, um einen gewissen Horror-Touch einzubringen.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Zumindest während des Restverbleibs der Überlebenden in der Station gibt es kaum Bildfehler zu vermelden. Außerhalb wird es naturgemäß etwas trüber, und man erkennt sehr schön das Treiben des Planktons im Wasser. Die Aufnahmen der Tiefsee-Bewohner sind anfangs unscharf und verwischt, um die Spannung zu erhöhen (die Viecher werden ohnehin zu früh gezeigt).
Den in Dolby True HD vorliegende Track finde ich ebenfalls hervorragend. Der Track setzt nicht so sehr auf überhöhte Dynamik und extremen Bass, sondern auf eine tolle, umhüllende Surroundkulisse. Aus allen Speakern kann man abplatzende Nieten, das Rauschen des eindringenden Wassers oder andere Geräusche hören. Toll. Bass und Dynamik kann der Track auch, aber für richtig beeindruckende Werte muss man die Einstellungen hochschrauben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie gesagt ist „Underwater“ für mich persönlich das nahezu perfekte Prequel zu „Pacific Rim“ (der allerdings ziemlicher Trash ist). Dazu weist der Film noch ein paar Anleihen zu „The Descent“ auf. „Underwater“ ist spannend, straff inszeniert und sehr unterhaltsam. Ich würde den Film allerdings nicht (nur) Sci Fi-Fans empfehlen, denn Sci Fi kann ich da wenig bis gar nicht erkennen. „Underwater“ ist was für Fans von „The Abyss“ (ohne die Sci Fi-Komponente) oder „The Descent“ (allerdings nicht ganz so Horror) oder Katastrophen-/Unterwasserfilme n allgemein.
Wie in so manchen der vorher gehenden Bewertungen und in den Kommentaren zu lesen ist, sehen viele in „Underwater“ eine Art „The Abyss“ - „Alien“ - „Cloverfield“-Melange. Ich persönlich teile da eher die Meinung von wordbowlveteran: ja, der Film hat ein paar (wenige) Ähnlichkeiten mit den genannten, aber „Underwater“ könnte tatsächlich ein geerdetes und realistischeres Prequel zu „Pacific Rim“ sein, wo das erste Kaiju durch den Spalt in den Dimensionen die Oberfläche des Planeten betritt. Zudem weist der Film noch ein paar Parallelen zu „The Descent“ auf, etwa wenn die Protagonisten von etwas Unsichtbarem durch enge Kriechgänge gehetzt werden.
„Underwater“ ist ein reinrassiger Actioner, der sich so gut wie gar nicht um eine Einführung von Charakteren oder in den Film schert, sondern nach kürzester Zeit von 0 auf 180 geht und bis auf wenige Momente das Gaspedal bis zum Boden durchgedrückt hält. Auch ohne Kenntnis der Personen funktioniert der Film gut, und ein paar personifizierende Fakten erfährt man zwischendurch. Kristen Stewart, oftmals wegen ihrer angeblich limitierten mimischen Fähigkeiten gescholten (und trotzdem heimlicher Star des Indie-Filmfestivals „Sundance“) trägt den Film ganz locker auf ihren schmalen Schultern, und sie straft ihre Kritiker mit ihrem Schauspiel ordentlich Lügen. Alle anderen sind lediglich Fallobst auf dem straff inszenierten Weg Richtung Finale, und das Riesenvieh wie auch die anderen (bis dato unentdeckten) Biester hätte es meines Erachtens gar nicht gebraucht, um einen gewissen Horror-Touch einzubringen.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Zumindest während des Restverbleibs der Überlebenden in der Station gibt es kaum Bildfehler zu vermelden. Außerhalb wird es naturgemäß etwas trüber, und man erkennt sehr schön das Treiben des Planktons im Wasser. Die Aufnahmen der Tiefsee-Bewohner sind anfangs unscharf und verwischt, um die Spannung zu erhöhen (die Viecher werden ohnehin zu früh gezeigt).
Den in Dolby True HD vorliegende Track finde ich ebenfalls hervorragend. Der Track setzt nicht so sehr auf überhöhte Dynamik und extremen Bass, sondern auf eine tolle, umhüllende Surroundkulisse. Aus allen Speakern kann man abplatzende Nieten, das Rauschen des eindringenden Wassers oder andere Geräusche hören. Toll. Bass und Dynamik kann der Track auch, aber für richtig beeindruckende Werte muss man die Einstellungen hochschrauben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie gesagt ist „Underwater“ für mich persönlich das nahezu perfekte Prequel zu „Pacific Rim“ (der allerdings ziemlicher Trash ist). Dazu weist der Film noch ein paar Anleihen zu „The Descent“ auf. „Underwater“ ist spannend, straff inszeniert und sehr unterhaltsam. Ich würde den Film allerdings nicht (nur) Sci Fi-Fans empfehlen, denn Sci Fi kann ich da wenig bis gar nicht erkennen. „Underwater“ ist was für Fans von „The Abyss“ (ohne die Sci Fi-Komponente) oder „The Descent“ (allerdings nicht ganz so Horror) oder Katastrophen-/Unterwasserfilme n allgemein.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 24.05.20 um 12:30
Irgendwo in Russland wird die bildhübsche Anna von einem Modelscout entdeckt, und ab dann ist ihr (vermeintlicher) Weg geebnet: die spindeldürre Schönheit läuft kurz darauf auf allen namhaften Catwalks der Welt für die prominentesten Modelabels. Insgeheim jedoch wurde Anna bedeutend vorher vom KGB aus einem Drecksloch vor ihrem Assi-Freund gerettet, nicht ohne eine Erpressung: entweder weiter leben und 5 Jahre lang KGB-Attentäterin werden oder eben nicht weiter leben. Anna, nun fertig ausgebildet, bläst einem internationalen Waffenhändler die Lebenskerze aus, wodurch der CIA in persona des arroganten Führungsoffiziers Miller auf sie aufmerksam wird. Und plötzlich ist Anna nicht nur Model und Agentin, sondern Model und Doppelagentin..
Wie in so manchem der letzten von Luc Besson gedrehten und/ oder von ihm produzierten Filmen bin ich nach „Das fünfte Element“ vorsichtig, wenn ich den Namen bei einem Film lese. Meines Erachtens hat Besson mit „Nikita“, „Subway“, „Léon – Der Profi“, „Le Grande Bleu“ und vielleicht noch „Johanna von Orléans“ unvergessliche Neo-Klassiker des europäischen Kinos geschaffen, und danach vor allem als Produzent, aber eben auch als Regisseur jede Menge Schrott produziert (nicht umsonst ist „Valerian“ gefloppt). Ja, auch „Das fünfte Element“ ist für mich persönlich zu laut, zu bunt und zu schrill, der geht aber noch im Vergleich zu (fast) allem, was danach kam, und der Film hat natürlich eine riesige Fangemeinde (was bedeutet: mit meiner Meinung bin ich da bei denen in der Unterzahl).
Mit „Anna“ hat Besson schon fast ein Remake seines eigenen Films „Nikita“ gedreht. Mal sehen: drogensüchtige Schönheit? Check. Die wird von einem Geheimdienst mit dem Tod bedroht, falls sie nicht kooperiert? Check. Das Mädel wird zur Killerin ausgebildet und legt reihenweise Leute um? Check. Jede Menge Action? Check. Luc Besson hat sie geheiratet? Nee, dieses Mal nicht; gleichwohl hatte er was mit Anne Parillaud ("Nikita") und Heulboje Milla Jovovich ("Johanna von Orléans"). Vielleicht war Sascha Luss nicht ganz so willig wie die anderen beiden...
Insgesamt betrachtet ist „Anna“ ein leidlich gelungener Thriller mit einer von Besson gewohnt stark in Szene gesetzten Frauenfigur, das ganze ist jedoch durch die steten Zeitsprünge anfangs etwas unübersichtlich gestaltet. Erst später, wenn die losen Fäden zusammengeführt und zum Knoten gebunden werden erschließt sich dem Zuschauer das Größere und Ganze, das vorher etwas verwirrend war. Einigermaßen spannend ist die Chose auch, und die erste Actionszene ist spektakulär, während eine der letzten ziemlich gamig wirkt, wenn sich die Gegner wie die Lemminge regelrecht ins Feuer werfen.Sascha Luss macht als Newcomerin ihre Sache gut und glaubwürdig und wird souverän getragen von den Routiniers Luke Evans und Cillian Murphy, während Helen Mirren ganz offensichtlich lieber Edna E. In einer Realverfilmung von „Die Unglaublichen“ verkörpern wollte.
Die Bild- und Tonqualität der Produktion ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Jeder Parameter befindet sich im sattgrünen Bereich, so dass man von Bildfehlern eigentlich gar nicht sprechen kann.
Der in DTS HD MA 7.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut, wenn auch relativ leise und wenig bassstark. Das aber ist für mich kein Fehler (wenn es nicht allzu drastisch ausfällt), sondern regelbar. Also Lautstärke- und Bass-Poti weiter nach rechts gekurbelt, und siehe da: plötzlich rumort es bei den Actionszenen bassig und dynamisch. Die Surroundkulisse stellt mehr als zufrieden, und die Schüsse peitschen schön direktional durchs Wohnzimmer. Mit angepassten Einstellung kann man da durchaus die Höchstwertung vergeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich hatte von Besson tatsächlich Schlimmeres erwartet. „Anna“ ist zwar kein hervorragender Actionthriller geworden, aber zumindest ein so brauchbarer, dass man sich nach dem Anschauen nicht ärgert. 4 Balken sind zwar etwas wohlwollend, aber: kriegt der Streifen von mir.
Wie in so manchem der letzten von Luc Besson gedrehten und/ oder von ihm produzierten Filmen bin ich nach „Das fünfte Element“ vorsichtig, wenn ich den Namen bei einem Film lese. Meines Erachtens hat Besson mit „Nikita“, „Subway“, „Léon – Der Profi“, „Le Grande Bleu“ und vielleicht noch „Johanna von Orléans“ unvergessliche Neo-Klassiker des europäischen Kinos geschaffen, und danach vor allem als Produzent, aber eben auch als Regisseur jede Menge Schrott produziert (nicht umsonst ist „Valerian“ gefloppt). Ja, auch „Das fünfte Element“ ist für mich persönlich zu laut, zu bunt und zu schrill, der geht aber noch im Vergleich zu (fast) allem, was danach kam, und der Film hat natürlich eine riesige Fangemeinde (was bedeutet: mit meiner Meinung bin ich da bei denen in der Unterzahl).
Mit „Anna“ hat Besson schon fast ein Remake seines eigenen Films „Nikita“ gedreht. Mal sehen: drogensüchtige Schönheit? Check. Die wird von einem Geheimdienst mit dem Tod bedroht, falls sie nicht kooperiert? Check. Das Mädel wird zur Killerin ausgebildet und legt reihenweise Leute um? Check. Jede Menge Action? Check. Luc Besson hat sie geheiratet? Nee, dieses Mal nicht; gleichwohl hatte er was mit Anne Parillaud ("Nikita") und Heulboje Milla Jovovich ("Johanna von Orléans"). Vielleicht war Sascha Luss nicht ganz so willig wie die anderen beiden...
Insgesamt betrachtet ist „Anna“ ein leidlich gelungener Thriller mit einer von Besson gewohnt stark in Szene gesetzten Frauenfigur, das ganze ist jedoch durch die steten Zeitsprünge anfangs etwas unübersichtlich gestaltet. Erst später, wenn die losen Fäden zusammengeführt und zum Knoten gebunden werden erschließt sich dem Zuschauer das Größere und Ganze, das vorher etwas verwirrend war. Einigermaßen spannend ist die Chose auch, und die erste Actionszene ist spektakulär, während eine der letzten ziemlich gamig wirkt, wenn sich die Gegner wie die Lemminge regelrecht ins Feuer werfen.Sascha Luss macht als Newcomerin ihre Sache gut und glaubwürdig und wird souverän getragen von den Routiniers Luke Evans und Cillian Murphy, während Helen Mirren ganz offensichtlich lieber Edna E. In einer Realverfilmung von „Die Unglaublichen“ verkörpern wollte.
Die Bild- und Tonqualität der Produktion ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Jeder Parameter befindet sich im sattgrünen Bereich, so dass man von Bildfehlern eigentlich gar nicht sprechen kann.
Der in DTS HD MA 7.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut, wenn auch relativ leise und wenig bassstark. Das aber ist für mich kein Fehler (wenn es nicht allzu drastisch ausfällt), sondern regelbar. Also Lautstärke- und Bass-Poti weiter nach rechts gekurbelt, und siehe da: plötzlich rumort es bei den Actionszenen bassig und dynamisch. Die Surroundkulisse stellt mehr als zufrieden, und die Schüsse peitschen schön direktional durchs Wohnzimmer. Mit angepassten Einstellung kann man da durchaus die Höchstwertung vergeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich hatte von Besson tatsächlich Schlimmeres erwartet. „Anna“ ist zwar kein hervorragender Actionthriller geworden, aber zumindest ein so brauchbarer, dass man sich nach dem Anschauen nicht ärgert. 4 Balken sind zwar etwas wohlwollend, aber: kriegt der Streifen von mir.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 22.05.20 um 10:24
Wir erinnern uns: June Osborne aka Desfred hat ihr Kind (das natürlich von Serena Waterford als das ihre beansprucht wird) mit Serenas widerstrebendem Einverständnis (und ohne das Wissen des Kommandanten) nach Kanada geschmuggelt, ist aber selbst in Gilead geblieben. Waterford himself war über die Ereignisse not amused, und das Ergebnis war, dass Desfred nun Desjoseph heißt und einem anderen Haushalt Kinder schenken soll (immer noch besser, als die anderen, in Gilead gewöhnlichen, drakonischen Strafen). Während Serena danach umdenkt und nun eine außenpolitische Welle losgetreten wird, um Nicole (Junes Kind) zurück nach Gilead zu bringen arbeitet June nun daran, einen Widerstand aufzubauen. Und erstaunlicherweise finden sich nicht nur Mater, sondern auch ein Kommandant, der am Widerstand mitwirkt..
Wie in der Bewertung von Staffel 1 und 2 angeführt ist „The Handmaid´s Tale“ noch immer ein Schlag in die Magengrube und nichts anderes als eine drastische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter. In der dritten Season (eine vierte ist wohl schon fertig gestellt und wird demnächst in den USA ausgestrahlt) entwickelt sich June Osborne von der einfachen Legehenne zunehmend zur Anführerin, die Gefolgsleute um sich schart, geheime Transporte organisiert und: selbst tötet.
Die Résistance formiert sich also langsam, aber sicher, die Tage Gileads scheinen gezählt; aber „The Handmaid´s Tale“ wäre nicht „The Handmaid´s Tale“, wenn in der 4. Staffel nicht auch ein paar unvorhersehbare, verblüffende und schockierende Twists auftreten würden. Man darf gespannt sein.
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht. Viele Einstellungen sind sorgfältig komponiert und wirken wie kleine Kunstwerke, gerne genutzt werden Perspektiven von oben, mit roten Kontrastpunkten.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: „The Handmaid´s Tale“ ist ein außerordentlich hochwertiges Serienformat mit Tiefgang. Die Serie wühlt emotional auf, und auch in der dritten Staffel wünscht man nach wie vor manchen Figuren nicht nur den Tod, man möchte ihnen persönlich den Hals umdrehen. Hat mir bislang hervorragend gefallen, die Serie; und ich freue mich auf die vierte Staffel. Allerdings wird es bei einer einmaligen Sichtung bleiben, schätze ich.
Wie in der Bewertung von Staffel 1 und 2 angeführt ist „The Handmaid´s Tale“ noch immer ein Schlag in die Magengrube und nichts anderes als eine drastische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter. In der dritten Season (eine vierte ist wohl schon fertig gestellt und wird demnächst in den USA ausgestrahlt) entwickelt sich June Osborne von der einfachen Legehenne zunehmend zur Anführerin, die Gefolgsleute um sich schart, geheime Transporte organisiert und: selbst tötet.
Die Résistance formiert sich also langsam, aber sicher, die Tage Gileads scheinen gezählt; aber „The Handmaid´s Tale“ wäre nicht „The Handmaid´s Tale“, wenn in der 4. Staffel nicht auch ein paar unvorhersehbare, verblüffende und schockierende Twists auftreten würden. Man darf gespannt sein.
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht. Viele Einstellungen sind sorgfältig komponiert und wirken wie kleine Kunstwerke, gerne genutzt werden Perspektiven von oben, mit roten Kontrastpunkten.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: „The Handmaid´s Tale“ ist ein außerordentlich hochwertiges Serienformat mit Tiefgang. Die Serie wühlt emotional auf, und auch in der dritten Staffel wünscht man nach wie vor manchen Figuren nicht nur den Tod, man möchte ihnen persönlich den Hals umdrehen. Hat mir bislang hervorragend gefallen, die Serie; und ich freue mich auf die vierte Staffel. Allerdings wird es bei einer einmaligen Sichtung bleiben, schätze ich.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.05.20 um 11:06
Die USA, im Landeszentrum der Rednecks (also irgendwo in North oder South Carolina): Zack hat Down und wurde nicht etwa in einer spezialisierten Pflegeeinrichtung, sondern in einem Altersheim untergebracht. Dort verbringt er die meiste Zeit mit seinem Kumpel Carl, der sich immerzu die gleichen Videos ansehen darf (oder eher: muss): nämlich Clips vom „Saltwater Redneck“, Zacks Wrestling Idol, denn Zack träumt selbst von einer Karriere als Wrestler. Als einer von Zacks Fluchtversuchen aus dem Heim endlich mal klappt, versteckt er sich auf dem Boot von Tyler: der Krabbenfischer hat Scheiße gebaut, wird dafür rausgeschmissen und rächt sich trotz seiner eigenen Schuld. Als Tyler Zack entdeckt, müssen sich die beiden erst mal zusammen raufen und entdecken später ihre tiefe Freundschaft zueinander. Doch nicht nur Tyler hat alte „Freunde“ auf den Fersen; hinter Zack ist seine Pflegerin her. Und nun sind alle auf dem Weg nach Florida, zum "Saltwater Redneck"..
Ein bisschen weist „The Peanut Butter Falcon“ autobiographische Züge in einem anderen Gewand auf: der an dem Down-Syndrom leidende Zachary Gottsagen wollte immer Schauspieler werden und hat es, wie sein Charakter Zack im Film, letztendlich geschafft.
„The Peanut Butter Falcon“ ist ein Roadmovie mit Buddy-Komödienanleihen, der die ganze Zeit über ein tolles Wohlgefühl vermittelt und so einige Brüller aufweist, auch wenn man den einen oder anderen schon weit vorher sieht (ich sage nur: Schrotflinte. Trotzdem saukomisch). Zachary Gottsagen ist ein Naturtalent, auch wenn seine zukünftige Besetzung aufgrund seiner Erkrankung eingeschränkt werden dürfte. Gottsagen agiert absolut authentisch und natürlich und stiehlt Shia LaBoeuf oftmals die Schau. Aber auch LaBoeuf kann restlos überzeugen, und der oftmals gescholtene Darsteller bringt den durch den Tod seines Bruders aus der Bahn geworfenen jungen Mann glaubwürdig ´rüber.
Und so verfolgt man als Zuschauer vergnügt dem Roadtrip der beiden, wie sie absurde Situationen erleben, skurrile Typen kennen lernen und schließlich in Florida der Erfüllung von Zacks Traum entgegen sehen, auch wenn dieser sich in der Realität durchaus anders gestaltet als im Fernsehen. Dazu besticht der Film immer wieder mit tollen Landschaftsaufnahmen der Sumpflandschaften, die von einem tollen, melancholischen Soundtrack untermalt werden.
Das Ende ist zwar in so mancher Hinsicht überzogen, aber das ist nicht so schlimm. Menschen mit Down werden erstaunlich hohe physische Kräfte nachgesagt; das ist im Film natürlich überzeichnet. Und trotzdem witzig.
Das Bild fand ich hervorragend: schön scharf, detailreich und natürlich wirkend. Der Schwarzwert ist optimal, der Kontrast ausgewogen. Ein zeitgemäßes, HD-würdiges, tadelloses Bild.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, und eine angenehm umhüllende Surroundkulisse ist permanent vorhanden. Wenn der Bass gefordert ist grummelt er auch, und in den „Actionszenen“ passt auch die Dynamik.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Peanut Butter Falcon“ ist ein Feelgood-Movie in bester Tradition von Filmen wie „Ziemlich beste Freunde“ und „Eddie the Eagle“. An die beiden genannten reicht der „Erdnussbutter Falke“ (übersetzter Kampfname von Zack) zwar nicht heran, ist aber auch nicht weit dahinter. Über ein paar kleinere Unstimmigkeiten kann man da wohlwollend hinweg sehen. Hat mir sehr gut gefallen.
Ein bisschen weist „The Peanut Butter Falcon“ autobiographische Züge in einem anderen Gewand auf: der an dem Down-Syndrom leidende Zachary Gottsagen wollte immer Schauspieler werden und hat es, wie sein Charakter Zack im Film, letztendlich geschafft.
„The Peanut Butter Falcon“ ist ein Roadmovie mit Buddy-Komödienanleihen, der die ganze Zeit über ein tolles Wohlgefühl vermittelt und so einige Brüller aufweist, auch wenn man den einen oder anderen schon weit vorher sieht (ich sage nur: Schrotflinte. Trotzdem saukomisch). Zachary Gottsagen ist ein Naturtalent, auch wenn seine zukünftige Besetzung aufgrund seiner Erkrankung eingeschränkt werden dürfte. Gottsagen agiert absolut authentisch und natürlich und stiehlt Shia LaBoeuf oftmals die Schau. Aber auch LaBoeuf kann restlos überzeugen, und der oftmals gescholtene Darsteller bringt den durch den Tod seines Bruders aus der Bahn geworfenen jungen Mann glaubwürdig ´rüber.
Und so verfolgt man als Zuschauer vergnügt dem Roadtrip der beiden, wie sie absurde Situationen erleben, skurrile Typen kennen lernen und schließlich in Florida der Erfüllung von Zacks Traum entgegen sehen, auch wenn dieser sich in der Realität durchaus anders gestaltet als im Fernsehen. Dazu besticht der Film immer wieder mit tollen Landschaftsaufnahmen der Sumpflandschaften, die von einem tollen, melancholischen Soundtrack untermalt werden.
Das Ende ist zwar in so mancher Hinsicht überzogen, aber das ist nicht so schlimm. Menschen mit Down werden erstaunlich hohe physische Kräfte nachgesagt; das ist im Film natürlich überzeichnet. Und trotzdem witzig.
Das Bild fand ich hervorragend: schön scharf, detailreich und natürlich wirkend. Der Schwarzwert ist optimal, der Kontrast ausgewogen. Ein zeitgemäßes, HD-würdiges, tadelloses Bild.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, und eine angenehm umhüllende Surroundkulisse ist permanent vorhanden. Wenn der Bass gefordert ist grummelt er auch, und in den „Actionszenen“ passt auch die Dynamik.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Peanut Butter Falcon“ ist ein Feelgood-Movie in bester Tradition von Filmen wie „Ziemlich beste Freunde“ und „Eddie the Eagle“. An die beiden genannten reicht der „Erdnussbutter Falke“ (übersetzter Kampfname von Zack) zwar nicht heran, ist aber auch nicht weit dahinter. Über ein paar kleinere Unstimmigkeiten kann man da wohlwollend hinweg sehen. Hat mir sehr gut gefallen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 17.05.20 um 11:44
Die USA, in einer namenlosen Großstadt (gedreht wurde wohl in Louisville, Kentucky), heute: der Sohn des afroamerikanischen Richters Charles Coleman wird bei einer „Routinekontrolle“ durch eine Polizeistreife angeschossen und schwerst verletzt; der Junge verblutet. Die beiden Cops kommen jedoch frei, da der Sohn angeblich nach einer Waffe griff, die auch am Tatort gefunden wurde. Nach verschiedenen Vorfällen beginnt der Richter jedoch zu bohren und findet heraus, dass genau diese beiden Cops mit einer exakt gleichen Waffe bereits schon einmal getötet haben..
Durch Cops in den USA grundlos getötete Jugendliche und junge Männer, vornehmlich schwarze Amerikaner und Hispanos, sind ein Phänomen, das immer wieder zu Unruhen führt: „Black lives matter“ ist eine Protestbewegung, die im Zuge dieser Tötungen entstand und die ihrerseits immer wieder Opfer fordert. Die USA predigen einerseits den liberalen Umgang mit Schusswaffen, andererseits beklagt das Land jedes Jahr tausende Opfer von Schusswaffen. Die omnipräsenten und schier übermächtigen Sicherheitskräften genießen nicht nur höchsten Respekt in der Gesellschaft, sie genießen leider auch eine gewisse Narrenfreiheit: es ist höchst selten, dass Tötungen durch Polizisten geahndet werden, selbst wenn ihnen Fehler nachgewiesen werden können: in Ausübung des Dienstes haben amerikanische Cops quasi die Lizenz zum Töten.
Dieser drängenden Problematik nimmt sich auch das Kino immer wieder an: Filme wie „Ein Mann sieht rot“ (Original und Remake), „The Star Chamber“ mit Michael Douglas oder „Gesetz der Rache“ mit Gerard Butler sind Beispiele, in denen das Thema (leider nicht immer objektiv und meist ziemlich reißerisch) filmisch aufbereitet wurde.
Auf Filmstarts.de kam „Tag der Vergeltung“ nicht besonders gut weg. Jetzt, nach der Sichtung, kann ich das harsche Urteil nur bedingt nachvollziehen. Einige der dort kritisierten Sachverhalt sehe ich völlig anders. „Tag der Vergeltung“ ist in bester Hinsicht ein Rachethriller von der Stange, der sich im Prinzip nur dadurch unterscheidet, dass die beiden Racheengel ihren Plan bis zur letzten, bitteren Konsequenz durchziehen. Die Charaktere agieren meines Erachtens glaubwürdig, und die Story ist es auch; lediglich die Autoverfolgungsjagd mit Schießerei wirkt arg aufgesetzt und unpassend; hier ist auch das Verhalten beider Parteien mindestens fragwürdig. Etwas plakativ im Film wirkt lediglich (aber das dürfte Kalkül sein), dass die Cops oft erst schießen und dann fragen, um was es eigentlich ging (bestes Beispiel: der weibliche Cop kommt an den Ort der Schlägerei).
Das Bild fand ich sehr gut: schön scharf, detailreich und natürlich wirkend. Der Schwarzwert ist optimal, der Kontrast ausgewogen. Ein zeitgemäßes, HD-würdiges Bild.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur selten die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe untermalen die paar Actionszenen nachdrücklich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Tag der Vergeltung“ mag vielleicht nicht der beste aller Rachethriller sein, ein guter ist er aber allemal. Die aus meiner Sicht deutlich überzeichnende Kritik auf Filmstarts.de greift da ein paar marginale Ungereimtheiten auf, überzieht deren Darstellung und hängt sich daran auf, um den Film madig zu machen. Wer Filme wie die oben genannten mag, wird auch „Tag der Vergeltung“ mögen.
Durch Cops in den USA grundlos getötete Jugendliche und junge Männer, vornehmlich schwarze Amerikaner und Hispanos, sind ein Phänomen, das immer wieder zu Unruhen führt: „Black lives matter“ ist eine Protestbewegung, die im Zuge dieser Tötungen entstand und die ihrerseits immer wieder Opfer fordert. Die USA predigen einerseits den liberalen Umgang mit Schusswaffen, andererseits beklagt das Land jedes Jahr tausende Opfer von Schusswaffen. Die omnipräsenten und schier übermächtigen Sicherheitskräften genießen nicht nur höchsten Respekt in der Gesellschaft, sie genießen leider auch eine gewisse Narrenfreiheit: es ist höchst selten, dass Tötungen durch Polizisten geahndet werden, selbst wenn ihnen Fehler nachgewiesen werden können: in Ausübung des Dienstes haben amerikanische Cops quasi die Lizenz zum Töten.
Dieser drängenden Problematik nimmt sich auch das Kino immer wieder an: Filme wie „Ein Mann sieht rot“ (Original und Remake), „The Star Chamber“ mit Michael Douglas oder „Gesetz der Rache“ mit Gerard Butler sind Beispiele, in denen das Thema (leider nicht immer objektiv und meist ziemlich reißerisch) filmisch aufbereitet wurde.
Auf Filmstarts.de kam „Tag der Vergeltung“ nicht besonders gut weg. Jetzt, nach der Sichtung, kann ich das harsche Urteil nur bedingt nachvollziehen. Einige der dort kritisierten Sachverhalt sehe ich völlig anders. „Tag der Vergeltung“ ist in bester Hinsicht ein Rachethriller von der Stange, der sich im Prinzip nur dadurch unterscheidet, dass die beiden Racheengel ihren Plan bis zur letzten, bitteren Konsequenz durchziehen. Die Charaktere agieren meines Erachtens glaubwürdig, und die Story ist es auch; lediglich die Autoverfolgungsjagd mit Schießerei wirkt arg aufgesetzt und unpassend; hier ist auch das Verhalten beider Parteien mindestens fragwürdig. Etwas plakativ im Film wirkt lediglich (aber das dürfte Kalkül sein), dass die Cops oft erst schießen und dann fragen, um was es eigentlich ging (bestes Beispiel: der weibliche Cop kommt an den Ort der Schlägerei).
Das Bild fand ich sehr gut: schön scharf, detailreich und natürlich wirkend. Der Schwarzwert ist optimal, der Kontrast ausgewogen. Ein zeitgemäßes, HD-würdiges Bild.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur selten die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe untermalen die paar Actionszenen nachdrücklich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Tag der Vergeltung“ mag vielleicht nicht der beste aller Rachethriller sein, ein guter ist er aber allemal. Die aus meiner Sicht deutlich überzeichnende Kritik auf Filmstarts.de greift da ein paar marginale Ungereimtheiten auf, überzieht deren Darstellung und hängt sich daran auf, um den Film madig zu machen. Wer Filme wie die oben genannten mag, wird auch „Tag der Vergeltung“ mögen.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 11.05.20 um 12:29
Der durch Kriminalromane zum Millionär gewordene Harlan Thrombley feiert im Kreise seiner Familie seinen 85. Geburtstag, und nicht erst am Abend der Feier, sondern schon tagsüber bekommt das eine oder andere Familienmitglied sein Fett weg. Ergebnis und Siegerehrung: mehrere lautstarke Streitereien, und am nächsten Morgen liegt Harlan tot auf dem Diwan. Diagnose: Selbstmord, und zwar hat sich Harlan selbst die Kehle durchgeschnitten; die Indizien scheinen eindeutig. Doch offensichtlich glaubt nicht jeder an die Suizid-Theorie, denn plötzlich tritt der Meister-Detektiv Benoit Blanc auf den Plan: von einem Unbekannten mit viel Geld angeworben soll Blanc nun heraus finden, ob Harlan wirklich Selbstmord begangen hat oder ob jemand nachgeholfen hat. Und bei den Vernehmungen aller an dem Tag anwesenden stellt Blanc fest, dass alle so ihre Geheimnisse haben, jeder lügt und jeder ein Motiv zu haben scheint..
„Knives Out“ war ein großer Erfolg im Kino: der Film spülte bei Produktionskosten von etwa 40 Millionen bislang über 300 Millionen US Dollar in die Kassen. „Knives Out“ wurde von Rian Johnson in Szene gesetzt, der vor seinem Mega-Blockbuster „Star Wars 8“ bereits vor Jahren mit dem Neo-Noirthriller „Brick“ nachhaltig auf sich aufmerksam machte. „Knives Out“ ist ein „Thriller“ mit Komödien-Elementen in bester Tradition von alten (und neu verfilmten) Agatha Christie-Stoffen wie „Mord im Orientexpress“ und „Tod auf dem Nil“. Der Film war nicht nur im Kino erfolgreich, sondern avancierte zum Kritikerliebling.
„Knives Out“ wird, wie auch die großen Vorbilder, zum einen verschachtelt erzählt und dabei werden die Hauptcharaktere zu Beginn eingeführt, dann werden alle nach und nach vernommen und das Erzählte wird durch Rückblenden visualisiert. Der Meisterdetektiv zieht seine Schlüsse und jeweils ein Zwischenfazit, um zum Schluss das Ganze mit einem Knalleffekt aufzulösen. Eine knarzende Treppe und ein geheimes Fenster dürfen natürlich auch nicht fehlen. So weit, so gleich (zu den Agatha Christies), denn zum anderen wird im Unterschied zu diesen „Knives Out“ beinahe schon zur Gesellschaftssatire, in der die ohnehin schon Reichen noch reicher werden wollen und den Armen kaum etwas gönnen. In Aussicht auf eine Menge Kohle zeigt der Mensch nun mal oft sein wahres Gesicht.
Der Film ist mit Daniel Craig als Meisterdetektiv, mit Michael Shannon, Jamie Lee Curtis, Christopher Plummer und einigen weiteren geradezu stargespickt, und jeder einzelne spielt mit sichtlichem Vergnügen auf. Daniel Craig sieht man deutlich an, dass er sich physisch wohl nur in Form hält, wenn ein Bond-Film ansteht: 007 sieht ein bisschen versoffen und verquollen aus. Die (nicht gänzlich heimliche) Hauptrolle indes spielt Ana de Armas.
Das Bild fand ich eigentlich gut, künstliches Filmkorn hin oder her. Mir persönlich fiel das gar nicht so sehr auf, und wo es mir auffiel störte es mich nicht besonders. Beinahe schon im Gegenteil: das Korn unterstützte die Atmosphäre in dem altehrwürdigen Gemäuer, da der gesamte Film, obwohl in der Gegenwart spielend, eigentlich ein wenig antik wirkt.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur selten die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe kommen so gut wie gar nicht vor.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, Filme wie „Tod auf dem Nil“ und „Mord im Orientexpress“ sind sicherlich Klassiker, allerdings sind das Klassiker, die mir noch nie besonders gut gefielen. Besonders Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Zugmordes fand ich ziemlich schlecht, weil der Theaterschauspieler und -regisseur meines Erachtens dabei in jeder Hinsicht überzog. Für mich ganz persönlich kann man sich „Knives Out“ ein Mal durchaus gut ansehen; der erhoffte Knaller ist es für mich jedoch nicht.
„Knives Out“ war ein großer Erfolg im Kino: der Film spülte bei Produktionskosten von etwa 40 Millionen bislang über 300 Millionen US Dollar in die Kassen. „Knives Out“ wurde von Rian Johnson in Szene gesetzt, der vor seinem Mega-Blockbuster „Star Wars 8“ bereits vor Jahren mit dem Neo-Noirthriller „Brick“ nachhaltig auf sich aufmerksam machte. „Knives Out“ ist ein „Thriller“ mit Komödien-Elementen in bester Tradition von alten (und neu verfilmten) Agatha Christie-Stoffen wie „Mord im Orientexpress“ und „Tod auf dem Nil“. Der Film war nicht nur im Kino erfolgreich, sondern avancierte zum Kritikerliebling.
„Knives Out“ wird, wie auch die großen Vorbilder, zum einen verschachtelt erzählt und dabei werden die Hauptcharaktere zu Beginn eingeführt, dann werden alle nach und nach vernommen und das Erzählte wird durch Rückblenden visualisiert. Der Meisterdetektiv zieht seine Schlüsse und jeweils ein Zwischenfazit, um zum Schluss das Ganze mit einem Knalleffekt aufzulösen. Eine knarzende Treppe und ein geheimes Fenster dürfen natürlich auch nicht fehlen. So weit, so gleich (zu den Agatha Christies), denn zum anderen wird im Unterschied zu diesen „Knives Out“ beinahe schon zur Gesellschaftssatire, in der die ohnehin schon Reichen noch reicher werden wollen und den Armen kaum etwas gönnen. In Aussicht auf eine Menge Kohle zeigt der Mensch nun mal oft sein wahres Gesicht.
Der Film ist mit Daniel Craig als Meisterdetektiv, mit Michael Shannon, Jamie Lee Curtis, Christopher Plummer und einigen weiteren geradezu stargespickt, und jeder einzelne spielt mit sichtlichem Vergnügen auf. Daniel Craig sieht man deutlich an, dass er sich physisch wohl nur in Form hält, wenn ein Bond-Film ansteht: 007 sieht ein bisschen versoffen und verquollen aus. Die (nicht gänzlich heimliche) Hauptrolle indes spielt Ana de Armas.
Das Bild fand ich eigentlich gut, künstliches Filmkorn hin oder her. Mir persönlich fiel das gar nicht so sehr auf, und wo es mir auffiel störte es mich nicht besonders. Beinahe schon im Gegenteil: das Korn unterstützte die Atmosphäre in dem altehrwürdigen Gemäuer, da der gesamte Film, obwohl in der Gegenwart spielend, eigentlich ein wenig antik wirkt.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur selten die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe kommen so gut wie gar nicht vor.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, Filme wie „Tod auf dem Nil“ und „Mord im Orientexpress“ sind sicherlich Klassiker, allerdings sind das Klassiker, die mir noch nie besonders gut gefielen. Besonders Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Zugmordes fand ich ziemlich schlecht, weil der Theaterschauspieler und -regisseur meines Erachtens dabei in jeder Hinsicht überzog. Für mich ganz persönlich kann man sich „Knives Out“ ein Mal durchaus gut ansehen; der erhoffte Knaller ist es für mich jedoch nicht.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 10.05.20 um 17:55
Großbritannien, oder genauer: Cornwall, so etwa vor 10 Jahren: vier Musikproduzenten landen während eines Junggesellenabschieds eher zufällig in dem verschlafenen Fischerdörfchen Port Isaac. Nachdem sie erstmal nach einer misslungenen Standup Paddeling-Tour von einer Rettungsmannschaft aus dem Meer gefischt wurden, hören sie zum ersten Mal den „Port Isaac Shanty Choir“: einen zehnköpfigen Männerchor, der ein Mal pro Woche im Hafen des Örtchens Shanties zum Besten gibt. Einer der Produzenten namens Danny bekommt (allerdings als Scherz gedacht) den Auftrag, den Chor unter Vertrag zu nehmen. Aber Danny verbeisst sich regelrecht in den Auftrag; auch als die Wahrheit ans Licht kommt..
Ist tatsächlich nach wahren Begebenheiten gedreht worden: 2010 erreichte die CD des Chors Platz 9 der UK Charts, das Album verkaufte sich 150.000 Mal und wurde das erfolgreichste Folkalbum überhaupt. „Fisherman´s Friends“ ist eine britische Feelgood-Komödie in bester Tradition von Filmen wie „Eddie the Eagle“, kann aber dessen Wohlgefühl erzeugende Qualität nie so recht erzielen. Dazu sind die Figuren zwar knorrig, aber nie schrullig genug, die Story ist (natürlich) äußerst vorhersehbar und so richtige Brüller gibt es eigentlich gar nicht. Dennoch lässt sich „Fisherman´s Friends“ sehr gut ansehen, jedoch hat der Film für mich persönlich nicht das Potenzial zum mehrfachen Sehen.
Aus dem Cast stechen besonders Routinier James Purefoy und Tuppence Middelton hervor, die dem Film mit ihrem natürlichen Charme einen besonderen Stempel aufdrückt.
Das Bild ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur während einer Gesangsaufnahme in einer Kirche die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe kommen so gut wie gar nicht vor.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ein bisschen mehr hatte ich mir von „Fisherman´s Friends“ schon versprochen; ich mag solche Filme an sich sehr gerne. Schlecht ist der Film nun wirklich nicht, er ist nur eben auch nicht wirklich gut.
Ist tatsächlich nach wahren Begebenheiten gedreht worden: 2010 erreichte die CD des Chors Platz 9 der UK Charts, das Album verkaufte sich 150.000 Mal und wurde das erfolgreichste Folkalbum überhaupt. „Fisherman´s Friends“ ist eine britische Feelgood-Komödie in bester Tradition von Filmen wie „Eddie the Eagle“, kann aber dessen Wohlgefühl erzeugende Qualität nie so recht erzielen. Dazu sind die Figuren zwar knorrig, aber nie schrullig genug, die Story ist (natürlich) äußerst vorhersehbar und so richtige Brüller gibt es eigentlich gar nicht. Dennoch lässt sich „Fisherman´s Friends“ sehr gut ansehen, jedoch hat der Film für mich persönlich nicht das Potenzial zum mehrfachen Sehen.
Aus dem Cast stechen besonders Routinier James Purefoy und Tuppence Middelton hervor, die dem Film mit ihrem natürlichen Charme einen besonderen Stempel aufdrückt.
Das Bild ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, aber von einer umhüllenden Surroundkulisse kann nur während einer Gesangsaufnahme in einer Kirche die Rede sein. Basseinsätze und Dynamikschübe kommen so gut wie gar nicht vor.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ein bisschen mehr hatte ich mir von „Fisherman´s Friends“ schon versprochen; ich mag solche Filme an sich sehr gerne. Schlecht ist der Film nun wirklich nicht, er ist nur eben auch nicht wirklich gut.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 09.05.20 um 12:34
New York, Anfang des Millenniums: die hübsche und gut gebaute Asiatin „Destiny“ tritt eine neue „Stelle“ an, und zwar in dem von Wall Street-Brokern gut besuchten Club „Moves“. Die Mädels verdienen hauptsächlich durch die ihnen in den String gesteckten Geldscheine, müssen aber davon ordentlich an alle, vom Türsteher bis zum Aufpasser, abtreten; so dass zum (Über-) Leben eigentlich kaum genug übrig bleibt. Eines Tages wird Destiny auf die etwas lebensältere (aber sich durchaus noch in bombiger Form befindliche) Ramona aufmerksam: die Stripperin weiß, wie man den Typen das Geld aus der Tasche zieht. Destiny geht bei Ramona in die „Lehre“, es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft und: die beiden machen richtig Asche. Doch dann kommt der große Börsencrash 2008, die spendablen Gäste bleiben aus und die Mädels verdienen nichts mehr. Und dann kommt Ramona auf eine Idee: wieso die Geldhaie nicht mit einer Mixtur aus Ketamin und Ecstasy außer Gefecht setzen und dann ihre Kreditkarte plündern...
Scheint wohl auf realen Gegebenheiten zu basieren, die Story. Vor ein paar Jahren wurden die Frauen durch die Polizei hops genommen, eine davon packte für die Zusicherung der Straffreiheit aus und die anderen gingen in den Bau oder erhielten Bewährungsstrafen.
Auf Filmstarts.de wurde der Film mit „stark“ bewertet, und besonders Jennifer Lopez´ Darstellung wurde hervorgehoben; alleine deshalb habe ich mir den Film geholt; denn wenn schon würde ich mir die Mädels lieber live im Club ansehen.. ;-). Ich empfand „Hustlers“ nicht als stark, sondern eher als durchschnittlich. Der Film entscheidet sich nicht so richtig, ob er nun Drama sein will oder eine Art Heist-Komödie. Keins von beiden macht der Film richtig, und zwischendurch wird der Film nach einer recht öden Abfolge von Stangentanzen, Männer aufreißen, ausnehmen und dann shoppen und feiern sogar recht langweilig. Regelrecht nervig ist der besonders zu Beginn gerne genutzte Gossenslang, der mich ziemlich abstösst.
Der Film wird quasi durch „Destiny“ rückblickend erzählt, die die Story einer Reporterin, dargestellt durch Julia Stiles, schildert.
Das Bild ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen. Im Club wird es ab und an durch das farbige Licht etwas weicher, in der Umkleidekabine sieht dagegen durch den Gelbstich jede Hautunreinheit (und auch die Spachtelmasse besonders in Constance Wus Gesicht).
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, und besonders während der Tanzeinlagen kommt eine gute Surroundkulisse auf mit fetten Bässen. Die Macher scheinen ein Faible für die Musik von Janet Jackson zu haben: mindestens vier Tracks werden da gespielt, allesamt aus den Alben „Control“ und „Rhythm Nation“.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Hustlers“ kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Mehr als fünf Punkte gibt es nicht, und die werden noch abgerundet. Da teile ich Pierres Meinung (in den Kommentaren).
Scheint wohl auf realen Gegebenheiten zu basieren, die Story. Vor ein paar Jahren wurden die Frauen durch die Polizei hops genommen, eine davon packte für die Zusicherung der Straffreiheit aus und die anderen gingen in den Bau oder erhielten Bewährungsstrafen.
Auf Filmstarts.de wurde der Film mit „stark“ bewertet, und besonders Jennifer Lopez´ Darstellung wurde hervorgehoben; alleine deshalb habe ich mir den Film geholt; denn wenn schon würde ich mir die Mädels lieber live im Club ansehen.. ;-). Ich empfand „Hustlers“ nicht als stark, sondern eher als durchschnittlich. Der Film entscheidet sich nicht so richtig, ob er nun Drama sein will oder eine Art Heist-Komödie. Keins von beiden macht der Film richtig, und zwischendurch wird der Film nach einer recht öden Abfolge von Stangentanzen, Männer aufreißen, ausnehmen und dann shoppen und feiern sogar recht langweilig. Regelrecht nervig ist der besonders zu Beginn gerne genutzte Gossenslang, der mich ziemlich abstösst.
Der Film wird quasi durch „Destiny“ rückblickend erzählt, die die Story einer Reporterin, dargestellt durch Julia Stiles, schildert.
Das Bild ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen. Im Club wird es ab und an durch das farbige Licht etwas weicher, in der Umkleidekabine sieht dagegen durch den Gelbstich jede Hautunreinheit (und auch die Spachtelmasse besonders in Constance Wus Gesicht).
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die dominierenden Dialoge sind stets gut verständlich, und besonders während der Tanzeinlagen kommt eine gute Surroundkulisse auf mit fetten Bässen. Die Macher scheinen ein Faible für die Musik von Janet Jackson zu haben: mindestens vier Tracks werden da gespielt, allesamt aus den Alben „Control“ und „Rhythm Nation“.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Hustlers“ kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Mehr als fünf Punkte gibt es nicht, und die werden noch abgerundet. Da teile ich Pierres Meinung (in den Kommentaren).
mit 2
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 08.05.20 um 09:57
Irgendwann, in der Zukunft: die Menschheit ist aus einem unbekannten Grund ausgelöscht, niemand hat überlebt und der Planet scheint aufgrund einer Kontamination unbewohnbar. In einem hermetisch abgeriegelten Komplex zieht ein Android ein aus einem eingefrorenen Fötus entstandenes Mädchen groß, unterrichtet es und stellt in jeder Hinsicht die leibliche Mutter des Kindes dar. Der Android ist die einzige Informationsquelle für das Mädchen, und so wähnt sie die Umgebung außerhalb des Bunkers toxisch und (über-) lebensfeindlich. Mit der Idylle ist es jedoch eines Tages jäh vorbei, als eine Frau in der Luftschleuse des Komplexes auftaucht, und auch des Mädchens Beziehung zur "Mutter" wird auf den Kopf gestellt. Und nicht nur das: durch die Interaktionen mit der verwundeten Frau muss das Mädchen sein gesamtes "Weltbild" in Frage stellen. Und sie zweifelt langsam an "Mutters" Aufrichtigkeit..
„I am Mother“ war mir bis jetzt gänzlich unbekannt, und nur durch einen Trailer auf einer der jüngst gesehenen Scheiben wurde ich auf diesen Film aufmerksam. „I am Mother“ ist zunächst eine Mutter-Tochter-Geschichte eben mit der Besonderheit, dass das Mädchen offensichtlich der einzige lebende Mensch auf der Erde ist und die Rolle der Mutter durch einen Roboter übernommen wird. Das heranwachsende Mädchen wird durch den Androiden erzogen, ausgebildet und immer wieder Tests unterzogen. Das ist zwar unterhaltsam, aber nicht gerade spektakulär anzusehen; gleichwohl wird bereits hier eine seltsam anmutende Atmosphäre erzeugt, die den Zuschauer allmählich immer mehr in ihren Bann zieht. Mit dem Eintreffen der verwundeten Frau wird die bislang relativ heile Welt des Mädchens auf den Kopf gestellt, dabei wird die Spannungsschraube auch ordentlich angezogen und nun stellt sich ihr und dem Zuschauer die Frage, welche der beiden Frauenfiguren nun die Wahrheit sagt. Geprägt wird hier die Atmosphäre durch das stete und wachsende Misstrauen, das die drei einander zunehmend entgegen bringen. Letztendlich erzählen Frau und Roboter auf ihre Weise Unwahrheiten, und die tatsächliche Wahrheit, die das Mädchen (und der Zuschauer) herausfindet ist darob umso bestürzender. Trotzdem habe ich das Ende wohl noch nicht zur Gänze verstanden und muss noch ein wenig drüber sinnieren.
Das Bild ist ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen. Einzig einem CGI sah man die Künstlichkeit deutlich an (ich sage nur: Containerschiff).
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die Soundkulisse besteht hauptsächlich aus Umgebungsgeräuschen in der relativ beengten Location, aber besonders zu Beginn und in den paar Actionszenen kommt es durchaus zu Subwoofereinsätzen und ansprechender Dynamik.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, was Cyberdyne Systems in „Terminator“ nicht geschafft hat, schafft hier ein anderes System der künstlichen (Schwarm-) Intelligenz.. Bereits der Trailer von „I am Mother“ hatte mich fasziniert, und auch der gesamte Film tut es. Allerdings ist das ein Science Fiction-Film für Fans, denen fehlende Raumschlachten und Laserschwert-Gewirbel nicht abgehen.“I am Mother“ ist trotz der Thematik irgendwie geerdet und glaubhaft. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, einige Passagen zu kennen und fühlte mich an „Saturn 3“ aus den Achtzigern erinnert. Allerdings ist es 40 Jahre her, dass ich den Film sah, da ging es glaube ich um einen eifersüchtigen Roboter, aber die Grundvoraussetzungen sind gleich: 2 Personen und ein Roboter in einer schier unentrinnbaren Location.
Heutzutage ist es eher selten, dass man noch eine Weile über einen Film nachdenken muss, um ihn völlig zu durchdringen. Alleine aus diesem Grunde ist „I am Mother“ ein Geheimtipp, und zudem ist der Film noch atmosphärisch und spannend. Bei Filmstarts wurde sich in der Kritik noch auf „Ausgelöscht“ bezogen, der dort als hervorragend bewertet wurde. Seh´ ich nicht so: wo „Ausgelöscht“ zum Ende hin etwas LSD-ig wird, verliert „I am Mother“ die Bodenhaftung nicht. Fand ich deutlich besser.
„I am Mother“ war mir bis jetzt gänzlich unbekannt, und nur durch einen Trailer auf einer der jüngst gesehenen Scheiben wurde ich auf diesen Film aufmerksam. „I am Mother“ ist zunächst eine Mutter-Tochter-Geschichte eben mit der Besonderheit, dass das Mädchen offensichtlich der einzige lebende Mensch auf der Erde ist und die Rolle der Mutter durch einen Roboter übernommen wird. Das heranwachsende Mädchen wird durch den Androiden erzogen, ausgebildet und immer wieder Tests unterzogen. Das ist zwar unterhaltsam, aber nicht gerade spektakulär anzusehen; gleichwohl wird bereits hier eine seltsam anmutende Atmosphäre erzeugt, die den Zuschauer allmählich immer mehr in ihren Bann zieht. Mit dem Eintreffen der verwundeten Frau wird die bislang relativ heile Welt des Mädchens auf den Kopf gestellt, dabei wird die Spannungsschraube auch ordentlich angezogen und nun stellt sich ihr und dem Zuschauer die Frage, welche der beiden Frauenfiguren nun die Wahrheit sagt. Geprägt wird hier die Atmosphäre durch das stete und wachsende Misstrauen, das die drei einander zunehmend entgegen bringen. Letztendlich erzählen Frau und Roboter auf ihre Weise Unwahrheiten, und die tatsächliche Wahrheit, die das Mädchen (und der Zuschauer) herausfindet ist darob umso bestürzender. Trotzdem habe ich das Ende wohl noch nicht zur Gänze verstanden und muss noch ein wenig drüber sinnieren.
Das Bild ist ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, gut kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte kaum einen Bildfehler feststellen. Einzig einem CGI sah man die Künstlichkeit deutlich an (ich sage nur: Containerschiff).
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist sehr gut. Die Soundkulisse besteht hauptsächlich aus Umgebungsgeräuschen in der relativ beengten Location, aber besonders zu Beginn und in den paar Actionszenen kommt es durchaus zu Subwoofereinsätzen und ansprechender Dynamik.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, was Cyberdyne Systems in „Terminator“ nicht geschafft hat, schafft hier ein anderes System der künstlichen (Schwarm-) Intelligenz.. Bereits der Trailer von „I am Mother“ hatte mich fasziniert, und auch der gesamte Film tut es. Allerdings ist das ein Science Fiction-Film für Fans, denen fehlende Raumschlachten und Laserschwert-Gewirbel nicht abgehen.“I am Mother“ ist trotz der Thematik irgendwie geerdet und glaubhaft. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, einige Passagen zu kennen und fühlte mich an „Saturn 3“ aus den Achtzigern erinnert. Allerdings ist es 40 Jahre her, dass ich den Film sah, da ging es glaube ich um einen eifersüchtigen Roboter, aber die Grundvoraussetzungen sind gleich: 2 Personen und ein Roboter in einer schier unentrinnbaren Location.
Heutzutage ist es eher selten, dass man noch eine Weile über einen Film nachdenken muss, um ihn völlig zu durchdringen. Alleine aus diesem Grunde ist „I am Mother“ ein Geheimtipp, und zudem ist der Film noch atmosphärisch und spannend. Bei Filmstarts wurde sich in der Kritik noch auf „Ausgelöscht“ bezogen, der dort als hervorragend bewertet wurde. Seh´ ich nicht so: wo „Ausgelöscht“ zum Ende hin etwas LSD-ig wird, verliert „I am Mother“ die Bodenhaftung nicht. Fand ich deutlich besser.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 03.05.20 um 16:34
Die Deutsche Demokratische Republik, 1956: die beiden baldigen Abiturienten Theo und Kurz machen einen Abstecher nach West-Berlin, um sich einen Film im Kino anzusehen (mit nackten Brüsten, seinerzeit natürlich unerhört und skandalös). Dabei sehen sie in der Wochenschau, wie die Sowjets mit militärischer Härte den Volksaufstand der Ungarn brutal niederschlagen. Im Osten wusste (natürlich) niemand davon, dass sich ein Volk gegen die sowjetische „Schutzmacht“ erhoben hat. Wieder zurück in Stalinstadt (dem heutigen Eisenhüttenstadt) initiieren sie an einem der folgenden Tage eine Schweigeminute zu Ehren der gefallenen "Genossen" in ihrem Klassenzimmer, allerdings mit ungeahnten Folgen: kurz darauf gelten sie als Klassenfeinde und Konterrevolutionäre, und neben einer ehrgeizigen und skrupellosen Ermittlerin des Schulamtes haben sie bald den Bildungsminister an der Backe: der will die Rädelsführer, sonst schließt er die gesamte Klasse vom Abitur aus..
„Das schweigende Klassenzimmer“ ist der zweite Film von Lars Kraume, der sich auch in diesem mit der Vergangenheitsbewältigung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg beschäftigt. Dieses Mal beleuchtet Kraume nach dem Nationalsozialismus die Gegenseite und zeigt Teile der Gesellschaft der DDR unter dem Joch des Sozialismus. Meines Erachtens ist beides lediglich eine Form des Faschismus, und nur die Farbe bildet den Unterschied: das eine wird durch Braun symbolisiert, das andere durch Rot. Letztendlich sind beide Systeme totalitär, und die Entfaltung des Individuums wird auch mit Gewalt unterdrückt, nur das System hat Relevanz.
„Das schweigende Klassenzimmer“ schildert, wie aus einem lächerlichen Schulstreich eine Staatsaffäre wird, und wie das sozialistische System übereifrig bemüht ist, Kritiker öffentlich so zu bestrafen, dass das Beispiel keine Schule macht. Das Ganze zeigt Kraume in absolut authentisch wirkenden Bildern; sehr große Mühe wurde sich bei den Kostümen, Kulissen und den Autos gegeben. Die Atmosphäre in der ehemaligen DDR wirkt trist, und die stete vage Bedrohung durch den Staat ist regelrecht fühlbar.
Erzählt wird die Geschichte im Wesentlichen anhand der drei Figuren Theo, Kurt und Erik, allesamt in den letzten Kriegsjahren geboren und somit quasi die 1. Nachkriegsgeneration bildend. Alle drei haben mittelbar entweder mit dem Krieg oder dessen Auswirkungen zu kämpfen: Theos Vater war im Aufstand in der DDR 1953 engagiert, Eriks Vater war ein (vermeintlicher) Rotfront-Kämpfer und Theos ist ein höherer Parteifunktionär. Alle drei Jugendlichen sind unwissentlich durch ein Schicksal miteinander verbunden, dass bereits ihre Väter verband. Zum Ende hin sehen sich die Schüler mit der Frage konfrontiert, ob es richtig ist zu den eigenen Idealen zu stehen, auch wenn sie schwerwiegende persönliche Nachteile mit sich bringen oder ob man besser mit dem (sozialistischen) Strom schwimmt.
Das Bild ist ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, perfekt kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte keinen einzigen Bildfehler feststellen. Und wenn es einen gegeben hat, ist er mir nicht aufgefallen: das zeichnet einen fesselnden Film aus.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist über jeden Zweifel erhaben. Klar spielt sich genrebedingt dynamisch und bassmässig nicht so viel ab, aber eine sehr gut umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Und da gibt es noch Leute, die deutsche Filme erst mal per se ablehnen.. Wenn ich an Filme wie „Das Wunder von Bern“, „Ballon“, „Trautmann“ und eben jetzt „Das schweigende Klassenzimmer“ denke muss ich sagen: deutsche Filme sind sogar ziemlich oft besser als die ausländische Konkurrenz; vorausgesetzt man ist an der Thematik interessiert. Ich persönlich mag Filme, die sich mit zeitgeschichtlichen Themen kritisch auseinandersetzen, und "Das schweigende Klassenzimmer" ist ein toll verfilmtes, bedrückendes und eindrückliches Stück der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ich spreche für „Das schweigende Klassenzimmer“ eine uneingeschränkte Seh- und Blindkaufempfehlung aus, zumal auch noch die Technik perfekt ist.
„Das schweigende Klassenzimmer“ ist der zweite Film von Lars Kraume, der sich auch in diesem mit der Vergangenheitsbewältigung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg beschäftigt. Dieses Mal beleuchtet Kraume nach dem Nationalsozialismus die Gegenseite und zeigt Teile der Gesellschaft der DDR unter dem Joch des Sozialismus. Meines Erachtens ist beides lediglich eine Form des Faschismus, und nur die Farbe bildet den Unterschied: das eine wird durch Braun symbolisiert, das andere durch Rot. Letztendlich sind beide Systeme totalitär, und die Entfaltung des Individuums wird auch mit Gewalt unterdrückt, nur das System hat Relevanz.
„Das schweigende Klassenzimmer“ schildert, wie aus einem lächerlichen Schulstreich eine Staatsaffäre wird, und wie das sozialistische System übereifrig bemüht ist, Kritiker öffentlich so zu bestrafen, dass das Beispiel keine Schule macht. Das Ganze zeigt Kraume in absolut authentisch wirkenden Bildern; sehr große Mühe wurde sich bei den Kostümen, Kulissen und den Autos gegeben. Die Atmosphäre in der ehemaligen DDR wirkt trist, und die stete vage Bedrohung durch den Staat ist regelrecht fühlbar.
Erzählt wird die Geschichte im Wesentlichen anhand der drei Figuren Theo, Kurt und Erik, allesamt in den letzten Kriegsjahren geboren und somit quasi die 1. Nachkriegsgeneration bildend. Alle drei haben mittelbar entweder mit dem Krieg oder dessen Auswirkungen zu kämpfen: Theos Vater war im Aufstand in der DDR 1953 engagiert, Eriks Vater war ein (vermeintlicher) Rotfront-Kämpfer und Theos ist ein höherer Parteifunktionär. Alle drei Jugendlichen sind unwissentlich durch ein Schicksal miteinander verbunden, dass bereits ihre Väter verband. Zum Ende hin sehen sich die Schüler mit der Frage konfrontiert, ob es richtig ist zu den eigenen Idealen zu stehen, auch wenn sie schwerwiegende persönliche Nachteile mit sich bringen oder ob man besser mit dem (sozialistischen) Strom schwimmt.
Das Bild ist ist hervorragend, hier kann man nur die Höchstwertung vergeben. Die Schärfe ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Das Bild ist sehr detailliert, perfekt kontrastiert und verfügt über einen ausgewogenen, optimal eingestellten Schwarzwert. Ich konnte keinen einzigen Bildfehler feststellen. Und wenn es einen gegeben hat, ist er mir nicht aufgefallen: das zeichnet einen fesselnden Film aus.
Auch die DTS HD MA-Tonspur ist über jeden Zweifel erhaben. Klar spielt sich genrebedingt dynamisch und bassmässig nicht so viel ab, aber eine sehr gut umhüllende Surroundkulisse ist stets gegeben.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Und da gibt es noch Leute, die deutsche Filme erst mal per se ablehnen.. Wenn ich an Filme wie „Das Wunder von Bern“, „Ballon“, „Trautmann“ und eben jetzt „Das schweigende Klassenzimmer“ denke muss ich sagen: deutsche Filme sind sogar ziemlich oft besser als die ausländische Konkurrenz; vorausgesetzt man ist an der Thematik interessiert. Ich persönlich mag Filme, die sich mit zeitgeschichtlichen Themen kritisch auseinandersetzen, und "Das schweigende Klassenzimmer" ist ein toll verfilmtes, bedrückendes und eindrückliches Stück der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ich spreche für „Das schweigende Klassenzimmer“ eine uneingeschränkte Seh- und Blindkaufempfehlung aus, zumal auch noch die Technik perfekt ist.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 03.05.20 um 12:49
Sie war die Beste ihres Fachs: Jane Bodine, aka „Calamity Jane“ (ja, genau: die berüchtigte Gunslinger(in) an der Seite Wild Bill Hickocks) galt als die berüchtigste Wahlkampf-Organisatorin, bis sie der Job körperlich und seelisch ausbrannte. Nach einer Psychotherapie hatte sich Jane zurück gezogen, dem Job, Alkohol und Zigaretten entsagt und lieber getöpfert. Jetzt allerdings wird sie in ihrem selbstgewählten Asyl aufgesucht, damit ihr ein lukratives Angebot unterbreitet werden kann: die USA sähen in Bolivien lieber einen anderen als den momentan aussichtsreichsten Kandidaten für die Präsidentschaft, und Jane soll diesem zum Sieg verhelfen. Das Geld allein lockt Jane jedoch nicht, dafür aber die Tatsache, dass ein gewisser Pat Candy den Wahlkampf für die Gegenseite managed. Und mit dem hat Jane noch gleich mehrere Hühnchen zu rupfen..
So, nun war es soweit: nachdem der Film zum Release im Juni 2016 gekauft wurde, stand er nun geschlagene 4 Jahre im Regal, wurde immer wieder mal in die Hand genommen und: dann habe ich mich doch für was anderes entschieden. Wer kennt das nicht, wenn man einen Film nicht gleich nach dem Kauf anguckt; dauert´s meistens ewig bis zur Sichtung. Das hat „Die Wahlkämpferin“ nicht verdient, denn der Film ist wirklich sehr gut. Über einige (weite würde ich nicht sagen) Strecken ähnelt der Film dem etwa artgleichen „Die Erfindung der Wahrheit“ mit Jessica Chastain. Wo dieser allerdings ein Psychogramm einer rastlosen, getriebenen Frau war ist „Die Wahlkämpferin weniger düster, trübe und insgesamt weniger auf die Person, sondern mehr auf die Machenschaften während des Wahlkampfes fokussiert, wohlgemerkt: Wahlkampf, wie ihn sich amerikanische Profis vorstellen. Da ist wirklich nichts heilig, es gibt weder Grenzen noch Skrupel; und eventuell daraus resultierende, persönliche Tragödien einzelner werden billigend in Kauf genommen, wenn man dadurch siegt.
Zwischendurch weist der Film zudem noch ein paar Brüller auf, ich sage nur Lama...
Sandra Bullock, die eine Weile eher so auf romantische Komödien abonniert war, trägt den Film spielend und darf auch mal verletzliche Seiten zeigen. Sie wird kongenial unterstützt vom trotz allem idealistischen Anthony Mackie, Joaquim de Almeida, „Tante Lydia“ aus der jüngst gesehenen Serie „The Handmaid´s Tale“ und durch den heimlichen Co-Star Scoot McNairy.
Das Bild ist recht gut, aber ein ganzes Stück von Referenzwerten entfernt. Gerade zu Beginn ist eine dezente Unschärfe augenscheinlich; und per Großaufnahme von Bullock sieht man aufgrund des nicht optimalen Kontrastes Überstrahlungen. Hundertprozentig scharf ist das Bild nie, aber die Unschärfen stören auch nicht wirklich.
Für diesen Film ist Dolby Digital prinzipiell ausreichend, dominieren doch die Dialoge; und Bass und Dynamik tun selten Not.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Früher war ich auch idealistisch, wenn ich den Wahlkampf für Politiker organisiert habe. Dann habe ich die Politiker kennen gelernt.“ So ähnlich formuliert es Jane zu Beginn des Films, damit nimmt sie ein Fazit des Films vorweg. „Die Wahlkämpferin“ ist spannend, unterhaltsam und manchmal zum Brüllen komisch. Und: der Film ist erhellend, denn nicht alles gezeigte ist Satire, wie beispielsweise der vergangene Wahlkampf in den USA zeigte.. .
So, nun war es soweit: nachdem der Film zum Release im Juni 2016 gekauft wurde, stand er nun geschlagene 4 Jahre im Regal, wurde immer wieder mal in die Hand genommen und: dann habe ich mich doch für was anderes entschieden. Wer kennt das nicht, wenn man einen Film nicht gleich nach dem Kauf anguckt; dauert´s meistens ewig bis zur Sichtung. Das hat „Die Wahlkämpferin“ nicht verdient, denn der Film ist wirklich sehr gut. Über einige (weite würde ich nicht sagen) Strecken ähnelt der Film dem etwa artgleichen „Die Erfindung der Wahrheit“ mit Jessica Chastain. Wo dieser allerdings ein Psychogramm einer rastlosen, getriebenen Frau war ist „Die Wahlkämpferin weniger düster, trübe und insgesamt weniger auf die Person, sondern mehr auf die Machenschaften während des Wahlkampfes fokussiert, wohlgemerkt: Wahlkampf, wie ihn sich amerikanische Profis vorstellen. Da ist wirklich nichts heilig, es gibt weder Grenzen noch Skrupel; und eventuell daraus resultierende, persönliche Tragödien einzelner werden billigend in Kauf genommen, wenn man dadurch siegt.
Zwischendurch weist der Film zudem noch ein paar Brüller auf, ich sage nur Lama...
Sandra Bullock, die eine Weile eher so auf romantische Komödien abonniert war, trägt den Film spielend und darf auch mal verletzliche Seiten zeigen. Sie wird kongenial unterstützt vom trotz allem idealistischen Anthony Mackie, Joaquim de Almeida, „Tante Lydia“ aus der jüngst gesehenen Serie „The Handmaid´s Tale“ und durch den heimlichen Co-Star Scoot McNairy.
Das Bild ist recht gut, aber ein ganzes Stück von Referenzwerten entfernt. Gerade zu Beginn ist eine dezente Unschärfe augenscheinlich; und per Großaufnahme von Bullock sieht man aufgrund des nicht optimalen Kontrastes Überstrahlungen. Hundertprozentig scharf ist das Bild nie, aber die Unschärfen stören auch nicht wirklich.
Für diesen Film ist Dolby Digital prinzipiell ausreichend, dominieren doch die Dialoge; und Bass und Dynamik tun selten Not.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Früher war ich auch idealistisch, wenn ich den Wahlkampf für Politiker organisiert habe. Dann habe ich die Politiker kennen gelernt.“ So ähnlich formuliert es Jane zu Beginn des Films, damit nimmt sie ein Fazit des Films vorweg. „Die Wahlkämpferin“ ist spannend, unterhaltsam und manchmal zum Brüllen komisch. Und: der Film ist erhellend, denn nicht alles gezeigte ist Satire, wie beispielsweise der vergangene Wahlkampf in den USA zeigte.. .
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 01.05.20 um 16:00
Wir erinnern uns: die Geburtenrate ist durch vom Menschen herbei geführte Einflüsse weltweit kontinuierlich gesunken. Aus Angst vor dem Aussterben der menschlichen Rasse ist allerdings nur in Amerika durch streng religiöse Strömungen ein Putsch herbei geführt worden und aus den USA entstand Gilead: ein christlich-fundamentalistisch geprägter Gottesstaat, in dem neben der strikten, wortwörtlichen Auslegung der Bibel noch das uneingeschränkte Patriarchat herrscht. Die letzten fruchtbaren Frauen werden als Legehennen von einer Familie der Elite zur nächsten gereicht, um diesen Kinder zu gebären. Alles und jeder werden überwacht durch Augen oder Wächter. Eine der sogenannten Mägde, ehemals June Osborne, sollte dem Kommandanten Waterford und seiner Frau ein Baby bescheren, doch ihr gelingt (kurzzeitig) die Flucht. Nach ihrer erneuten Gefangennahme stellt sich heraus, dass June, Desfred genannt, tatsächlich schwanger ist. June ist eine Kämpferin und widersetzt sich oft und gerne Waterford, seiner Frau oder der obersten Frauenbetreuerin, einem Monster namens Tante Lydia. Parallel dazu gelingt Moira tatsächlich die Flucht nach Kanada, wo sie Luke trifft; und Emily und Janine landen in den Kolonien..
Noch immer ist „The Handmaid´s Tale“ ein Schlag in die Magengrube UND in die Fresse und nichts anderes als eine drastische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter. Die zweite Staffel drückt noch mehr aufs Gas als die erste; und diese zweite Staffel ist vor allem deutlich brutaler. Die Brutalität wird natürlich auch durch die widerspenstige June hervorgerufen, deren Bestrafung auf die Allgemeinheit übergeht, weil sie schwanger ist. Dem Zuschauer wird zudem ein Blick in die Kolonien gewährt, wo (natürlich nur die) Frauen unter menschenunwürdigen, KZ-ähnlichen Umständen schuften bis zum Tod.
Die besondere Würze erhält die zweite Staffel unter anderem durch die Interaktionen von June und Serena Waterford: die Frau des Kommandanten, vormals stets übellaunig und wütend bis zur Gewalttätigkeit ist nun überglücklich, weil June schwanger ist. Über allem schwebt jedoch das Missverhältnis zwischen beiden: June bietet ständig leisen Widerstand, während Serena zunehmend erkennt, an welcher Art von Staatsgebilde sie entscheidend mitgewirkt hat und in dem sie nun gefangen ist. Das bietet in den letzten beiden Folgen noch einen fürchterlichen Höhepunkt. Joseph Fiennes als ambivalenter Charakter, der zwischendurch durchaus menschenähnliche Züge aufwies, zeigt nun zunehmend sein wahres Gesicht.
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht. Viele Einstellungen sind sorgfältig komponiert und wirken wie kleine Kunstwerke.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Wert der bereits vorliegenden Bewertung von Dr. Rock. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: „The Handmaid´s Tale“ ist ein außerordentlich hochwertiges Serienformat mit Tiefgang. Die Serie wühlt emotional auf, und manchen Figuren wünscht man tatsächlich nicht nur den Tod, man möchte ihnen persönlich den Hals umdrehen. Und genau das dürfte Kalkül der Macher sein: gegen solche Impulse des eigenen Geistes muss angekämpft werden. Die Serie zwar spannend und packend, aber auch emotional äußerst bedrückend und alles andere als ein Stimmungsaufheller; eher zartbesaitete Frauen seien ausdrücklich gewarnt.
Noch immer ist „The Handmaid´s Tale“ ein Schlag in die Magengrube UND in die Fresse und nichts anderes als eine drastische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter. Die zweite Staffel drückt noch mehr aufs Gas als die erste; und diese zweite Staffel ist vor allem deutlich brutaler. Die Brutalität wird natürlich auch durch die widerspenstige June hervorgerufen, deren Bestrafung auf die Allgemeinheit übergeht, weil sie schwanger ist. Dem Zuschauer wird zudem ein Blick in die Kolonien gewährt, wo (natürlich nur die) Frauen unter menschenunwürdigen, KZ-ähnlichen Umständen schuften bis zum Tod.
Die besondere Würze erhält die zweite Staffel unter anderem durch die Interaktionen von June und Serena Waterford: die Frau des Kommandanten, vormals stets übellaunig und wütend bis zur Gewalttätigkeit ist nun überglücklich, weil June schwanger ist. Über allem schwebt jedoch das Missverhältnis zwischen beiden: June bietet ständig leisen Widerstand, während Serena zunehmend erkennt, an welcher Art von Staatsgebilde sie entscheidend mitgewirkt hat und in dem sie nun gefangen ist. Das bietet in den letzten beiden Folgen noch einen fürchterlichen Höhepunkt. Joseph Fiennes als ambivalenter Charakter, der zwischendurch durchaus menschenähnliche Züge aufwies, zeigt nun zunehmend sein wahres Gesicht.
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht. Viele Einstellungen sind sorgfältig komponiert und wirken wie kleine Kunstwerke.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Wert der bereits vorliegenden Bewertung von Dr. Rock. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: „The Handmaid´s Tale“ ist ein außerordentlich hochwertiges Serienformat mit Tiefgang. Die Serie wühlt emotional auf, und manchen Figuren wünscht man tatsächlich nicht nur den Tod, man möchte ihnen persönlich den Hals umdrehen. Und genau das dürfte Kalkül der Macher sein: gegen solche Impulse des eigenen Geistes muss angekämpft werden. Die Serie zwar spannend und packend, aber auch emotional äußerst bedrückend und alles andere als ein Stimmungsaufheller; eher zartbesaitete Frauen seien ausdrücklich gewarnt.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 0
bewertet am 29.04.20 um 16:11
Bruno und Reda leiten eine nicht zertifizierte Einrichtung für geistig Behinderte; insbesondere schwere autistische Fälle, die die Gesellschaft abgeschrieben hat: diese besonders schwierigen Fälle gelten als nicht therapierbar, und ausgerechnet diese Menschen nimmt keine offizielle Einrichtung mehr auf. Die beiden betreuen (auch persönlich) vierzig Patienten, und es vergeht gefühlt keine Minute, in der nicht per Telefon nach weiteren Plätzen gefragt wird. Ausgerechnet jetzt taucht eine staatliche Prüfungskommission auf: es soll überprüft werden, ob diese nicht zertifizierten Einrichtungen geschlossen werden sollen (oder können?)..
„Alles außer gewöhnlich“ stammt aus der Feder und vom Regiestuhl der Macher von „Ziemlich beste Freunde“, den auch außerhalb von Frankreich so ziemlich jeder kennen dürfte. Der Film trat seinerzeit einen verblüffend erfolgreichen Siegeszug um die Welt an, und natürlich ließ ein Hollywood-Remake nicht lange auf sich warten. Nach ihrem Erfolgsfilm inszenierten die beiden Regisseure noch „Heute bin ich Samba“ (noch nicht gesehen), „Das Leben ist ein Fest“ und eben diesen hier.
Leider lässt sich sagen, dass trotz hehrer Ziele wie bei „Das Leben ist ein Fest“ nur ein durchschnittlicher Film heraus gekommen ist. Das liegt natürlich nicht am Thema, denn der Umstand, dass ausgerechnet die bedürftigsten Behinderten durch das soziale Netz Frankreichs fallen und diejenigen, die sich quasi inoffiziell um diese Menschen kümmern, um ihre Existenz bangen müssen ist unhaltbar. „Alles außer gewöhnlich“ fehlt es wie auch „Das Leben ist ein Fest“ an erzählerischer Struktur. Ein roter Faden ist eigentlich nur blass rosa erkennbar; und der Film besteht hauptsächlich aus einer Aneinanderreihung von mitunter durchaus berührenden Szenen der Pflege und Betreuung. Würde man zwischendurch nicht durch Einsprengsel daran erinnert, dass es im Vordergrund um die beabsichtigte Schließung der Einrichtung geht, würde man dies glatt vergessen.
Trotz dieser Kritik berührt es, wie sich die Betreuer aufopfern, um den Therapiebedürftigen so weit es irgend geht einen Einstieg in ein normales Leben zu verschaffen. Dabei kommt es immer wieder zu einigen Lachern, etwa beim „Hobby“ eines Betreuten: dem Ziehen von Notbremsen in Straßenbahnen.
Bild und Ton sind hervorragend.
Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, da digital gefilmt. Ein tolles Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht das richtig, was er richtig machen kann. Im Film gibt es keinerlei Action oder andere Szenen, die Dynamik und Bass benötigen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich bin großer Fan von „Ziemlich beste Freunde“, und alleine deswegen gucke ich mir jeden neuen Film von Olivier Nakache und Eric Toledano an. Leider muss ich sagen, dass die beiden Folgefilme von „ZbF“ kleine Enttäuschungen waren. Das liegt sicherlich nicht an der Thematik, sondern an der Erzählweise. In „Alles außer gewöhnlich“ fehlt das Quäntchen Dramaturgie, das bei der Stange hält, und in dem erzählerischen Einheitsbrei geht vieles unter. Schade drum.
„Alles außer gewöhnlich“ stammt aus der Feder und vom Regiestuhl der Macher von „Ziemlich beste Freunde“, den auch außerhalb von Frankreich so ziemlich jeder kennen dürfte. Der Film trat seinerzeit einen verblüffend erfolgreichen Siegeszug um die Welt an, und natürlich ließ ein Hollywood-Remake nicht lange auf sich warten. Nach ihrem Erfolgsfilm inszenierten die beiden Regisseure noch „Heute bin ich Samba“ (noch nicht gesehen), „Das Leben ist ein Fest“ und eben diesen hier.
Leider lässt sich sagen, dass trotz hehrer Ziele wie bei „Das Leben ist ein Fest“ nur ein durchschnittlicher Film heraus gekommen ist. Das liegt natürlich nicht am Thema, denn der Umstand, dass ausgerechnet die bedürftigsten Behinderten durch das soziale Netz Frankreichs fallen und diejenigen, die sich quasi inoffiziell um diese Menschen kümmern, um ihre Existenz bangen müssen ist unhaltbar. „Alles außer gewöhnlich“ fehlt es wie auch „Das Leben ist ein Fest“ an erzählerischer Struktur. Ein roter Faden ist eigentlich nur blass rosa erkennbar; und der Film besteht hauptsächlich aus einer Aneinanderreihung von mitunter durchaus berührenden Szenen der Pflege und Betreuung. Würde man zwischendurch nicht durch Einsprengsel daran erinnert, dass es im Vordergrund um die beabsichtigte Schließung der Einrichtung geht, würde man dies glatt vergessen.
Trotz dieser Kritik berührt es, wie sich die Betreuer aufopfern, um den Therapiebedürftigen so weit es irgend geht einen Einstieg in ein normales Leben zu verschaffen. Dabei kommt es immer wieder zu einigen Lachern, etwa beim „Hobby“ eines Betreuten: dem Ziehen von Notbremsen in Straßenbahnen.
Bild und Ton sind hervorragend.
Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, da digital gefilmt. Ein tolles Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht das richtig, was er richtig machen kann. Im Film gibt es keinerlei Action oder andere Szenen, die Dynamik und Bass benötigen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich bin großer Fan von „Ziemlich beste Freunde“, und alleine deswegen gucke ich mir jeden neuen Film von Olivier Nakache und Eric Toledano an. Leider muss ich sagen, dass die beiden Folgefilme von „ZbF“ kleine Enttäuschungen waren. Das liegt sicherlich nicht an der Thematik, sondern an der Erzählweise. In „Alles außer gewöhnlich“ fehlt das Quäntchen Dramaturgie, das bei der Stange hält, und in dem erzählerischen Einheitsbrei geht vieles unter. Schade drum.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 28.04.20 um 09:17
Der Linguist Leo erhält als falscher Adressat eine Email, in der eine Frau ein Zeitschriftenabonnement kündigen will. Natürlich kann er das Abo gar nicht kündigen und reagiert nicht. Die zweite Kündigungsanfrage erreicht Leo just kurz nach dem Moment, in dem ihm seine Freundin nach einem eigentlich schönen und romantischen Pärchenabend eröffnet, dass sie einen anderen hat. Zwischen dem Sprachwissenschaftler und der geheimnisvollen Frau entwickelt sich nun ein reger Email-Verkehr, und nach und nach entwickeln sich Gefühle bei beiden, die über die (Brief-) Freundschaft hinaus gehen. Gretchen-Frage: kann man sich in jemand verlieben, den man nie gesehen hat? Und: soll man sich treffen und vielleicht die Illusion zerstören?
„Gut gegen Nordwind“ scheint wohl ein sehr erfolgreicher (Email-) Roman im deutschen Raum gewesen zu sein, der (mal wieder) komplett an mir vorbei gegangen ist. Das ist so, weil a) ich ohnehin nicht mehr besonders viel lese und b) romantische Romane so gar nicht mein Ding sind. Ab und an kaufe ich meiner Gattin zuliebe dann deren Verfilmungen, da sie sich mit mir wirklich alles (außer nochmals „300“ und „Sin City“) anguckt (versteh´ ich gar nicht. Sind doch nun wirklich Frauenfilme...).
Eine richtige romantische Komödie ist „Gut gegen Nordwind“ gar nicht, eher eine Dramedy. Ein paar witzige Momente hat der Film durchaus, die vor allem von den espritreichen (Email-) Dialogen rühren. Eigentlich ist der Film sogar eher ein wenig dramatisch. Getragen wird der Film von den zur Zeit mit am angesagtesten Stars in der deutschen Kinolandschaft: Nora Tschirner und Alexander Fehling. Die beiden sympathischen Darsteller retten den Film auch; mit weniger natürlich agierenden Schauspielern wäre das wohl wohl nix geworden.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Ein sehr gutes Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht das richtig, was er richtig machen kann. Im Film gibt es keinerlei Action oder andere Szenen, die Dynamik und Bass benötigen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Solche Filme sind einfach nicht mein Ding, und RomComs oder besser: RomDrams, die mir wirklich gut gefallen sind äußerst rar gesät. Das liegt natürlich auch (wahrscheinlich eher: nur) an mir: raue Schale UND rauer Kern brauchen kaum Romantik. Trotz allem kann man sich den Film schon mal angucken. So wirklich objektiv ist meine Bewertung in diesem Falle natürlich nicht.
„Gut gegen Nordwind“ scheint wohl ein sehr erfolgreicher (Email-) Roman im deutschen Raum gewesen zu sein, der (mal wieder) komplett an mir vorbei gegangen ist. Das ist so, weil a) ich ohnehin nicht mehr besonders viel lese und b) romantische Romane so gar nicht mein Ding sind. Ab und an kaufe ich meiner Gattin zuliebe dann deren Verfilmungen, da sie sich mit mir wirklich alles (außer nochmals „300“ und „Sin City“) anguckt (versteh´ ich gar nicht. Sind doch nun wirklich Frauenfilme...).
Eine richtige romantische Komödie ist „Gut gegen Nordwind“ gar nicht, eher eine Dramedy. Ein paar witzige Momente hat der Film durchaus, die vor allem von den espritreichen (Email-) Dialogen rühren. Eigentlich ist der Film sogar eher ein wenig dramatisch. Getragen wird der Film von den zur Zeit mit am angesagtesten Stars in der deutschen Kinolandschaft: Nora Tschirner und Alexander Fehling. Die beiden sympathischen Darsteller retten den Film auch; mit weniger natürlich agierenden Schauspielern wäre das wohl wohl nix geworden.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Ein sehr gutes Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht das richtig, was er richtig machen kann. Im Film gibt es keinerlei Action oder andere Szenen, die Dynamik und Bass benötigen. Die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Solche Filme sind einfach nicht mein Ding, und RomComs oder besser: RomDrams, die mir wirklich gut gefallen sind äußerst rar gesät. Das liegt natürlich auch (wahrscheinlich eher: nur) an mir: raue Schale UND rauer Kern brauchen kaum Romantik. Trotz allem kann man sich den Film schon mal angucken. So wirklich objektiv ist meine Bewertung in diesem Falle natürlich nicht.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 27.04.20 um 10:52
Spanien, 1944: während der 2. Weltkrieg langsam seinem Ende entgegen geht und die Welt von den deutschen Nationalsozialisten befreit wird, versucht Spanien das faschistische System Francos abzuschütteln. Dazu infiltrieren immer wieder Saboteure das Land über die französisch-spanische Grenze, um das Franco-Regime durch Sabotageakte zu treffen. Bei einer die Aktionen geht etwas kolossal schief: bei einer Brückensprengung kommt die Masse der Partisanen ums Leben, und nur Vicente und Anselmo überleben. Während Vicente in Gefangenschaft gerät und sich einem sadistischen Capitan ausgeliefert sieht, kann Anselmo fliehen. Doch Anselmo hat bei der Explosion sein Gehör verloren, was auf der Flucht vor einer nicht minder sadistischen, russischen Scharfschützin nicht gerade hilfreich ist...
Spanien habe ich als Produktionsland von hochwertigen, tollen Filmen schon seit geraumer Zeit auf dem Schirm. Angefangen hat dieser Fokus mit Filmen wie „The Body“, und fortgesetzt hat es sich mit dem Ausnahmethriller „Mörderland“. Nun also hat Spanien einen Kriegsfilm vorgelegt, der die Vergleiche mit der großen, internationalen Konkurrenz nicht scheuen muss.
Die Ausgangslage ist klar: der spanische Guerilla muss nach der Explosion ohne Hörvermögen fliehen, und das vor einer zahlenmäßigen Überlegenheit, die (natürlich) allesamt noch Herr ihrer Sinne sind. Damit nicht genug: dem Flüchtling wird noch ein besonderer Bluthund hinterher gehetzt: eine namenlose russische Scharfschützin, die Spaß am Töten, am Verletzen und am Vergewaltigen hat (ja, Ihr habt richtig gelesen). Das Ganze wird zwar als Kriegsfilm bezeichnet, ist aber prinzipiell eine waschechte Western-Story im anderen Gewand. Die besondere Würze entsteht durch die verschiedenen Missverständnisse und die bedrohlichen und gefährlichen Situationen, denen sich Anselmo durch seine verlorene Hörfähigkeit ausgesetzt sieht. Hier nutzen die Filmemacher alle Mittel und schwenken zwischen guter Hörbarkeit und akustischen Filtern hin- und her, um Anselmos Situation eindrücklich zu visualisieren.
„The (Silent) War“ ist ästhetisch photographiert; und viele Szenen sind sorgfältig komponiert wie kleine Kunstwerke. Nicht ganz so ästhetisch wirken manche recht brutale Szenen: man muss nicht unbedingt in Nahaufnahme sehen, wie sich ein Gesichtsschuss aus nächster Nähe auswirkt.
Leider hat der Film ein paar Längen, in denen einige Nebenerzählstränge über Gebühr ausgewalzt werden und den Streifen unnötig längen; da hätte eine Straffung Wunder gewirkt.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Der authentische Look des Films entsteht hauptsächlich durch die erdig-bräunliche Farbgebung. Sehr selten schleichen sich vor allem in den Mittelgründen ein paar Unschärfen ein, Korn gibt es so gut wie gar nicht. Ein ziemlich gutes, filmisches Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht einen etwas unausgewogenen Eindruck, das aber ist quasi Stilmittel. Zu Beginn passiert erst mal kaum etwas, bis einen die Explosion bei der Brückensprengung überraschend ganz schön in den Sitz drückt. Hier prasseln Trümmerstücke dann auch um einen herum zurück auf die Erde. So räumlich wird der Track eigentlich nur bei den Actionszenen, wo dann auch mal direktionale Effekte durchs Wohnzimmer pfeifen. Gut gemacht: die dumpfen Einlagen, in denen Anselmos Resthörvermögen akustisch dargestellt wird, abgewechselt mit den realen Geräuschen.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The (Silent) War“ ist definitiv ein sehenswerter spanischer Kriegsfilm mit Westernelementen. Leider verschenkt der Film Potenzial, weil er zu viel Zeit mit Nebensächlichkeiten verplempert und sich dadurch unnötig längt. Dennoch: kann man sich sehr gut ansehen.
Spanien habe ich als Produktionsland von hochwertigen, tollen Filmen schon seit geraumer Zeit auf dem Schirm. Angefangen hat dieser Fokus mit Filmen wie „The Body“, und fortgesetzt hat es sich mit dem Ausnahmethriller „Mörderland“. Nun also hat Spanien einen Kriegsfilm vorgelegt, der die Vergleiche mit der großen, internationalen Konkurrenz nicht scheuen muss.
Die Ausgangslage ist klar: der spanische Guerilla muss nach der Explosion ohne Hörvermögen fliehen, und das vor einer zahlenmäßigen Überlegenheit, die (natürlich) allesamt noch Herr ihrer Sinne sind. Damit nicht genug: dem Flüchtling wird noch ein besonderer Bluthund hinterher gehetzt: eine namenlose russische Scharfschützin, die Spaß am Töten, am Verletzen und am Vergewaltigen hat (ja, Ihr habt richtig gelesen). Das Ganze wird zwar als Kriegsfilm bezeichnet, ist aber prinzipiell eine waschechte Western-Story im anderen Gewand. Die besondere Würze entsteht durch die verschiedenen Missverständnisse und die bedrohlichen und gefährlichen Situationen, denen sich Anselmo durch seine verlorene Hörfähigkeit ausgesetzt sieht. Hier nutzen die Filmemacher alle Mittel und schwenken zwischen guter Hörbarkeit und akustischen Filtern hin- und her, um Anselmos Situation eindrücklich zu visualisieren.
„The (Silent) War“ ist ästhetisch photographiert; und viele Szenen sind sorgfältig komponiert wie kleine Kunstwerke. Nicht ganz so ästhetisch wirken manche recht brutale Szenen: man muss nicht unbedingt in Nahaufnahme sehen, wie sich ein Gesichtsschuss aus nächster Nähe auswirkt.
Leider hat der Film ein paar Längen, in denen einige Nebenerzählstränge über Gebühr ausgewalzt werden und den Streifen unnötig längen; da hätte eine Straffung Wunder gewirkt.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Der authentische Look des Films entsteht hauptsächlich durch die erdig-bräunliche Farbgebung. Sehr selten schleichen sich vor allem in den Mittelgründen ein paar Unschärfen ein, Korn gibt es so gut wie gar nicht. Ein ziemlich gutes, filmisches Bild.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track macht einen etwas unausgewogenen Eindruck, das aber ist quasi Stilmittel. Zu Beginn passiert erst mal kaum etwas, bis einen die Explosion bei der Brückensprengung überraschend ganz schön in den Sitz drückt. Hier prasseln Trümmerstücke dann auch um einen herum zurück auf die Erde. So räumlich wird der Track eigentlich nur bei den Actionszenen, wo dann auch mal direktionale Effekte durchs Wohnzimmer pfeifen. Gut gemacht: die dumpfen Einlagen, in denen Anselmos Resthörvermögen akustisch dargestellt wird, abgewechselt mit den realen Geräuschen.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The (Silent) War“ ist definitiv ein sehenswerter spanischer Kriegsfilm mit Westernelementen. Leider verschenkt der Film Potenzial, weil er zu viel Zeit mit Nebensächlichkeiten verplempert und sich dadurch unnötig längt. Dennoch: kann man sich sehr gut ansehen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 26.04.20 um 11:19
Der Cop Vic hat gerade einen echt schlechten Tag: ausgerechnet an dem Tag, an dem er sich die Augen lasern ließ erhält er einen entscheidenden Tipp, um den Großdealer Tedjo dingfest zu machen. Hinter Tedjo ist Vic ganz besonders beharrlich her, weil der vor einem halben Jahr seine Partnerin getötet hat. Zunächst versucht Vic, selbst mit dem Auto zu fahren, was zu eher suboptimalen Ergebnissen führt. Da kommt der Uber-Fahrer Stu wie gerufen: der Indischstämmige braucht ohnehin dringend einen 5-Sternebewertung, damit er seinen Zweitjob nicht verliert. Aber da Vic so gut wie nichts sieht, bleibt es für den eher ängstlichen Stu nicht nur beim Fahren, er muss auch ziemlich widerwillig Polizeiaufgaben übernehmen...
Das Negative vorweg: „Stuber“ ist eine Buddy-Actionkomödie von der Stange, ohne jede Innovation oder Überraschung. Nun zum Positiven: „Stuber“ ist eine Buddy-Actionkomödie von der Stange, ohne jede Innovation oder Überraschung. Mal ehrlich: wer auf solche Filme steht, der erwartet genau das, was „Stuber“ bietet: ein Duo, das anfangs überhaupt nicht zusammen passt, dazu ordentlich Wortwitz und Situationskomik und natürlich handfeste Action. Selbstverständlich fährt „Stuber“ dadurch automatisch im Fahrwasser von Genregrößen wie den „Lethal Weapons“ und erfindet das Rad nicht neu, hält aber die runderneuerte Bereifung gekonnt so am Rollen, dass man sich als Zuschauer keine Sekunde langweilt.
Der (mittlerweile) „große“ Name Dave Bautista (der Ex-Wrestler, der immer öfter auf der Leinwand zu sehen ist, so. z. B. In „Guardians of the Galaxy“, „Blade Runner 2049“, „The Man with the Iron fists“ und vor nicht allzu langer Zeit „Final Score“) spielt zwar die 1. Geige, prügelt sich, reißt Macho-Sprüche und fällt über allerlei Gegenstände; heimlicher Star ist jedoch Kurmail Nanjiani, der mit seinem "Agent Ranjid rettet die Welt"-Sprech die größten Lacher auf seiner Seite hat („Der ist geleased!“ oder „Ich bin angeschossen worden. Da, wo das Blut ´rausläuft.“). Silat-Ass Iko Uwais macht dem wahrscheinlich doppelt so schweren Bautista sichtlich das Leben schwer.
Insgesamt betrachtet ist „Stuber“ genau das, was sich die Fans von so einer Art Film wünschen.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Die Höchstwertung verpasst das Bild nur ganz knapp.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls gut, aber auch relativ leise abgemischt. Wenn in den Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch; allerdings hilft da eine Justage am Verstärker beträchtlich. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht der Ton nicht.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich habe mich bei „Stuber“ stellenweise köstlich amüsiert und mich keine Sekunde gelangweilt. Für Fans von Buddy-Komödien definitiv eine Empfehlung.
Das Negative vorweg: „Stuber“ ist eine Buddy-Actionkomödie von der Stange, ohne jede Innovation oder Überraschung. Nun zum Positiven: „Stuber“ ist eine Buddy-Actionkomödie von der Stange, ohne jede Innovation oder Überraschung. Mal ehrlich: wer auf solche Filme steht, der erwartet genau das, was „Stuber“ bietet: ein Duo, das anfangs überhaupt nicht zusammen passt, dazu ordentlich Wortwitz und Situationskomik und natürlich handfeste Action. Selbstverständlich fährt „Stuber“ dadurch automatisch im Fahrwasser von Genregrößen wie den „Lethal Weapons“ und erfindet das Rad nicht neu, hält aber die runderneuerte Bereifung gekonnt so am Rollen, dass man sich als Zuschauer keine Sekunde langweilt.
Der (mittlerweile) „große“ Name Dave Bautista (der Ex-Wrestler, der immer öfter auf der Leinwand zu sehen ist, so. z. B. In „Guardians of the Galaxy“, „Blade Runner 2049“, „The Man with the Iron fists“ und vor nicht allzu langer Zeit „Final Score“) spielt zwar die 1. Geige, prügelt sich, reißt Macho-Sprüche und fällt über allerlei Gegenstände; heimlicher Star ist jedoch Kurmail Nanjiani, der mit seinem "Agent Ranjid rettet die Welt"-Sprech die größten Lacher auf seiner Seite hat („Der ist geleased!“ oder „Ich bin angeschossen worden. Da, wo das Blut ´rausläuft.“). Silat-Ass Iko Uwais macht dem wahrscheinlich doppelt so schweren Bautista sichtlich das Leben schwer.
Insgesamt betrachtet ist „Stuber“ genau das, was sich die Fans von so einer Art Film wünschen.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Sämtliche Parameter sind im grünen Bereich, ohne dass einer hervorstechen würde. Die Höchstwertung verpasst das Bild nur ganz knapp.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls gut, aber auch relativ leise abgemischt. Wenn in den Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch; allerdings hilft da eine Justage am Verstärker beträchtlich. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht der Ton nicht.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich habe mich bei „Stuber“ stellenweise köstlich amüsiert und mich keine Sekunde gelangweilt. Für Fans von Buddy-Komödien definitiv eine Empfehlung.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 25.04.20 um 13:51
Nordamerika, in einer gar nicht mal so fernen Zukunft: die Geburtenrate ist seit Jahren kontinuierlich gesunken und hat ein bedrohliches Niveau erreicht, der Fortbestand der Menschheit scheint (zumindest für manche Amerikaner) gefährdet. In den USA formt eine christliche Sekte nach einem militanten Staatsstreich ihren ganz eigenen Gottesstaat namens Gilead, für den das Wort Faschismus erst mal neu definiert werden muss. Jeder Bürger wird durch sogenannte Augen oder Wächter überwacht; schwer bewaffnete Sicherheitskräfte befinden sich allüberall und: gebärfähige Frauen werden als Mägde „gehalten“, deren einziger Lebenszweck es ist, den unfruchtbaren Frauen der Elite Kinder zu schenken. Alle anderen Frauen, Andersdenkende und auch Homosexuelle, „Geschlechtsverräter“ genannt, werden entweder sofort liquidiert oder landen zur Fron in den „Kolonien“. Eine der besagten Mägde ist Offred, früher June: sie landet bei den Waterfords und soll diesen ein Kind schenken..
Boah. „The Handmaid´s Tale“ ist ein Schlag in die Magengrube UND in die Fresse und ist nichts anderes als eine drastische, dystopische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter, transferiert dies in die Neuzeit und treibt es noch auf die Spitze, ohne dabei sichtlich zu übertreiben.
Betrachtet man die mediale Situation in den USA, wo Fernsehprediger tagtäglich ihren Irrsinn an Millionen weitergeben, dabei Millionen verdienen und zu welchen Taten christliche Sekten (man denke nur an Waco) fähig sind, könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, dass das Gezeigte gar nicht so furchtbar weit hergeholt ist.
In Gilead herrscht das uneingeschränkte Patriarchat: Frauen, selbst die der Elite, bleiben im Haus (und sind nicht mal Hausfrauen: die Arbeiten übernehmen die Mägde und anderes Gesinde) und dienen nur als schmückendes Beiwerk für ihre Männer. Die fruchtbaren Frauen sind nichts anderes als Legehennen, während die Masse der nicht der Oberschicht angehörenden Männer Sicherheitsaufgaben zu erfüllen scheint.
Und so herrscht in „The Handmaid´s Tale“ eine stets unheilvoll dräuende Stimmung; die Atmosphäre ist einzigartig, atemberaubend und zum Schneiden dick. Sämtliche Gespräche scheinen christlich geprägt, die Heilige Schrift wird, dem islamischen Extremismus ähnlich, wortwörtlich ausgelegt und jeder scheint jeden zu beschatten, um ihn letztendlich denunzieren zu können. In diesem Szenario wird die später Offred genannte June auf der Flucht aus diesem totalitären Staat von Mann und Kind getrennt, um nach ihrer Umerziehung bei der Familie des führenden Gilead-Politikers Commandant Waterford zu landen, damit der Familie ein Kind zuteil wird. Diese erste Staffel schildert den Leidensweg von June bis zu einem (erfolgreichen? Seht selbst...) Fluchtversuch. Gleichzeitig wird das Schicksal der besten (lesbischen) Freundin Junes namens Moira sowie ihres Mannes Luke erzählt. Parallel dazu wird immer wieder durch Rückblenden die Entwicklung der USA zu Gilead eingestreut.
Die Einstellungen in „The Handmaid´s Tale“ sind sehr oft optische kleine Kunstwerke, die kunstvoll arrangiert und vor allem farblich perfekt komponiert sind. Diese erste Staffel ist oft verblüffend brutal; und die bereits begonnene zweite Season legt da noch eine ordentliche Schippe drauf.
Elisabeth Moss spielt die Hauptrolle grandios: sämtliches Leiden; aber auch jede noch so kleine Freude und besonders Emotionen wie Hass und leichte Durchtriebenheit lässt die Darstellerin durch kleinste mimische Veränderungen mitfühlen. Bislang jedoch ist der größte Trumpf Yvonne Strahovski: die die Gattin des Kommandanten spielende Australierin ist in dieser Staffel unglaublich wandelbar und gibt die elitäre Bitch mit Stimmungsschwankungen perfekt.
Zu meiner Freude las ich, dass Kari Skogland einige Folge drehte: die Dame hat neben verschiedenen Episoden unter anderem in "House o Cards" und "Vikings" den tollen "Liberty stands still" mit Wesley Snipes inszeniert. Gibt´s den auf Blu?
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber nur gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich schließe mich der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Serien-Fan bin ich nun schon eine Weile. Was sich da an hochwertigst produzierten Formaten tummelt ist schier unübersehbar, und ich habe sicherlich erst an der Spitze des Serien-Eisbergs gekratzt. Bislang ist „The Handmaid´s Tale“ ganz vorne mit dabei bei meinen Favourites wie „Homeland“, „Game of Thrones“ oder „Vikings“. "The Handmaid´s Tale" ist spannend, unglaublich bedrückend und beklemmend; und man wurde noch nie so leicht zum Hass auf Personen manipuliert wie durch diese Serie. Und soviel sei gesagt: die zweite Staffel ist noch besser. Und drastischer...
Boah. „The Handmaid´s Tale“ ist ein Schlag in die Magengrube UND in die Fresse und ist nichts anderes als eine drastische, dystopische Allegorie auf das Dritte Reich mit Lebensborn, Rassenwahn und so weiter, transferiert dies in die Neuzeit und treibt es noch auf die Spitze, ohne dabei sichtlich zu übertreiben.
Betrachtet man die mediale Situation in den USA, wo Fernsehprediger tagtäglich ihren Irrsinn an Millionen weitergeben, dabei Millionen verdienen und zu welchen Taten christliche Sekten (man denke nur an Waco) fähig sind, könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, dass das Gezeigte gar nicht so furchtbar weit hergeholt ist.
In Gilead herrscht das uneingeschränkte Patriarchat: Frauen, selbst die der Elite, bleiben im Haus (und sind nicht mal Hausfrauen: die Arbeiten übernehmen die Mägde und anderes Gesinde) und dienen nur als schmückendes Beiwerk für ihre Männer. Die fruchtbaren Frauen sind nichts anderes als Legehennen, während die Masse der nicht der Oberschicht angehörenden Männer Sicherheitsaufgaben zu erfüllen scheint.
Und so herrscht in „The Handmaid´s Tale“ eine stets unheilvoll dräuende Stimmung; die Atmosphäre ist einzigartig, atemberaubend und zum Schneiden dick. Sämtliche Gespräche scheinen christlich geprägt, die Heilige Schrift wird, dem islamischen Extremismus ähnlich, wortwörtlich ausgelegt und jeder scheint jeden zu beschatten, um ihn letztendlich denunzieren zu können. In diesem Szenario wird die später Offred genannte June auf der Flucht aus diesem totalitären Staat von Mann und Kind getrennt, um nach ihrer Umerziehung bei der Familie des führenden Gilead-Politikers Commandant Waterford zu landen, damit der Familie ein Kind zuteil wird. Diese erste Staffel schildert den Leidensweg von June bis zu einem (erfolgreichen? Seht selbst...) Fluchtversuch. Gleichzeitig wird das Schicksal der besten (lesbischen) Freundin Junes namens Moira sowie ihres Mannes Luke erzählt. Parallel dazu wird immer wieder durch Rückblenden die Entwicklung der USA zu Gilead eingestreut.
Die Einstellungen in „The Handmaid´s Tale“ sind sehr oft optische kleine Kunstwerke, die kunstvoll arrangiert und vor allem farblich perfekt komponiert sind. Diese erste Staffel ist oft verblüffend brutal; und die bereits begonnene zweite Season legt da noch eine ordentliche Schippe drauf.
Elisabeth Moss spielt die Hauptrolle grandios: sämtliches Leiden; aber auch jede noch so kleine Freude und besonders Emotionen wie Hass und leichte Durchtriebenheit lässt die Darstellerin durch kleinste mimische Veränderungen mitfühlen. Bislang jedoch ist der größte Trumpf Yvonne Strahovski: die die Gattin des Kommandanten spielende Australierin ist in dieser Staffel unglaublich wandelbar und gibt die elitäre Bitch mit Stimmungsschwankungen perfekt.
Zu meiner Freude las ich, dass Kari Skogland einige Folge drehte: die Dame hat neben verschiedenen Episoden unter anderem in "House o Cards" und "Vikings" den tollen "Liberty stands still" mit Wesley Snipes inszeniert. Gibt´s den auf Blu?
Die Bild- und Tonqualität der ersten Staffel ist sehr hochwertig.
Beim Bild lassen sich kaum Mängel anführen. Augenscheinlich ist eine gewisse farbliche Entsättigung, so dass die Farbe rot, besonders in der Bekleidung der Mägde, hervor sticht.
Der in DTS 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Natürlich dominieren in der Serie die Dialoge, aber wenn in den paar Actionszenen der Bass und die Dynamik gefordert sind beweisen sie sich auch. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, und ab und an kommt es auch zu direktionalen Effekten. Die Höchstwertung erreicht auch der Ton, aber nur gerade so.
Extras: nicht angesehen, ich schließe mich der Wertung des Reviewers an. Die Veröffentlichung hat kein Wendecover, kommt dafür aber in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Serien-Fan bin ich nun schon eine Weile. Was sich da an hochwertigst produzierten Formaten tummelt ist schier unübersehbar, und ich habe sicherlich erst an der Spitze des Serien-Eisbergs gekratzt. Bislang ist „The Handmaid´s Tale“ ganz vorne mit dabei bei meinen Favourites wie „Homeland“, „Game of Thrones“ oder „Vikings“. "The Handmaid´s Tale" ist spannend, unglaublich bedrückend und beklemmend; und man wurde noch nie so leicht zum Hass auf Personen manipuliert wie durch diese Serie. Und soviel sei gesagt: die zweite Staffel ist noch besser. Und drastischer...
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 24.04.20 um 11:53
27 Jahre, nachdem der „Club der Verlierer“ Es (vermeintlich) vernichtet ist, werden alle Mitglieder des Clubs von Mike Hanlon benachrichtigt: das Morden hat wieder begonnen. Damals hatten Bev, Stotter-Bill, Ben; Stan, Richie und Mike geschworen, Es bei einem erneuten Erscheinen endgültig zu töten. Und so treffen sich alle wieder in Derry, und alle müssen sich zunächst ihren größten Ängsten stellen, bevor es in den Finalkampf geht..
So, das isser also, der zweite Teil des erfolgreichsten Horrorfilms, der bislang gedreht wurde. Die Romanvorlage von Stephen King war in den Achtzigern nicht nur eines der erfolgreichsten Bücher überhaupt, es war auch äußerst komplex und: wirklich dick, meine Fassung hat so etwa 900 Seiten. Während das Buch immer hin- und herspringt zwischen den Fünfzigern (im Film sind es die Sechziger) und den Achtzigern (hier im zweiten Teil sind es die Neunziger), gingen die Macher allein aus Gründen der Filmdauer und natürlich der Übersichtlichkeit den einfacheren Weg: sie schilderten in „Es“ ausschließlich den Kampf der Kinder gegen das abgrundtief böse, Kinder mordende Wesen, um im zweiten, von Rückblenden durchzogenen Teil die Geschichte der Erwachsenen zu schildern. Wie der erste Teil ist auch Kapitel 2 zwar auch Horrorfilm, aber eben auch eine Art Coming of Age-Film für Erwachsene. Sehr schön: Stephen King himself darf Stotter-Bill in einem Cameo sein altes Fahrrad Silver verkaufen.
Wenn Es die Erwachsenen mit ihren tiefsten Ängsten konfrontiert (natürlich, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen), bietet „Kapitel 2“ wie der Erstling einige gelungene Jump Scares kombiniert mit schon weniger gelungenen Creature Effects auf. Der Film ist insgesamt spannend, stimmig, trotz der Lauflänge kein Stück langweilig und wirklich nah an der Vorlage, aber es muss auch gesagt sein: das ist kein richtiger Horrorfilm, und Angst erzeugt „Es“ für mich nicht. Die einzige Stephen King-Verfilmung, die nachhaltig ängstigt und schockiert ist und bleibt „Shining“. Wichtig: man MUSS beide Filme sehen. Für sich allein kann der erste bestehen, der zweite (natürlich) nicht.
Audiovisuell ist die Scheibe hervorragend, wobei der Sound noch ein Quäntchen besser ist als das Bild.
Das Bild ist sehr scharf und dennoch dezent "antik" wirkend, so dass unterstützt durch Frisuren, Klamotten und Autos der 80er- und 90er-Look gut ´rüberkommt. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen, der Detailgrad hoch. Die Plastizität könnte etwas besser sein, aber für die Höchstwertung reicht es ganz locker.
Der Sound ist eine Wucht. Das muss bei einem Horrorfilm auch so ein, denn gerade Jump Scares und ähnliches werden durch gezielte Soundeffekte nachdrücklich angeschoben. Das funktioniert bei "Es – Kapitel 2" hervorragend: überraschend dynamische und in der Lautstärke wohl tarierte Effekte dringen aus allen Richtungen ins Wohnzimmer. Der Bass ist etwas weniger stark, das aber fällt kaum ins Gewicht.
Extras: liegen auf einer gesonderten Scheibe vor, habe ich wie üblich aber nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: neulich habe ich während des Corona Social Distancing allerlei ausgemistet und dabei gezählt, dass bei mir 38 King-Bücher im Regal stehen. Irre. Geschrieben hat King noch einige mehr, von den Kurzgeschichten ganz zu schweigen. „Es“ gehört zu den früheren Werken, die mir allesamt gefallen: neben „Brennen muss Salem“, „Carrie“, "Cujo", "Feuerkind" etc. und noch „Friedhof der Kuscheltiere“ gehört „Es“ für mich zu Kings besten Werken. Danach hatte er eine Phase, wo er mit „Der dunkle Turm“ und seinen Folgeromanen eher ins Phantastische abgedriftet ist, was mir nicht so zugesagt hat. Die neueren Romane gefallen mir wieder besser, so z. B. „Sleeping Beauties“, den er mit seinem Sohn geschrieben hat. Jedoch schafft es kein Regisseur auch nur annähernd, das Grauen auf die Mattscheibe zu zaubern, das beim Lesen eines Kings im Kopf entsteht.
Dennoch: „Es“ und „Es Kapitel 2“ rangieren bei mir persönlich weit vorne im Qualitätsranking der King-Verfilmungen
So, das isser also, der zweite Teil des erfolgreichsten Horrorfilms, der bislang gedreht wurde. Die Romanvorlage von Stephen King war in den Achtzigern nicht nur eines der erfolgreichsten Bücher überhaupt, es war auch äußerst komplex und: wirklich dick, meine Fassung hat so etwa 900 Seiten. Während das Buch immer hin- und herspringt zwischen den Fünfzigern (im Film sind es die Sechziger) und den Achtzigern (hier im zweiten Teil sind es die Neunziger), gingen die Macher allein aus Gründen der Filmdauer und natürlich der Übersichtlichkeit den einfacheren Weg: sie schilderten in „Es“ ausschließlich den Kampf der Kinder gegen das abgrundtief böse, Kinder mordende Wesen, um im zweiten, von Rückblenden durchzogenen Teil die Geschichte der Erwachsenen zu schildern. Wie der erste Teil ist auch Kapitel 2 zwar auch Horrorfilm, aber eben auch eine Art Coming of Age-Film für Erwachsene. Sehr schön: Stephen King himself darf Stotter-Bill in einem Cameo sein altes Fahrrad Silver verkaufen.
Wenn Es die Erwachsenen mit ihren tiefsten Ängsten konfrontiert (natürlich, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen), bietet „Kapitel 2“ wie der Erstling einige gelungene Jump Scares kombiniert mit schon weniger gelungenen Creature Effects auf. Der Film ist insgesamt spannend, stimmig, trotz der Lauflänge kein Stück langweilig und wirklich nah an der Vorlage, aber es muss auch gesagt sein: das ist kein richtiger Horrorfilm, und Angst erzeugt „Es“ für mich nicht. Die einzige Stephen King-Verfilmung, die nachhaltig ängstigt und schockiert ist und bleibt „Shining“. Wichtig: man MUSS beide Filme sehen. Für sich allein kann der erste bestehen, der zweite (natürlich) nicht.
Audiovisuell ist die Scheibe hervorragend, wobei der Sound noch ein Quäntchen besser ist als das Bild.
Das Bild ist sehr scharf und dennoch dezent "antik" wirkend, so dass unterstützt durch Frisuren, Klamotten und Autos der 80er- und 90er-Look gut ´rüberkommt. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen, der Detailgrad hoch. Die Plastizität könnte etwas besser sein, aber für die Höchstwertung reicht es ganz locker.
Der Sound ist eine Wucht. Das muss bei einem Horrorfilm auch so ein, denn gerade Jump Scares und ähnliches werden durch gezielte Soundeffekte nachdrücklich angeschoben. Das funktioniert bei "Es – Kapitel 2" hervorragend: überraschend dynamische und in der Lautstärke wohl tarierte Effekte dringen aus allen Richtungen ins Wohnzimmer. Der Bass ist etwas weniger stark, das aber fällt kaum ins Gewicht.
Extras: liegen auf einer gesonderten Scheibe vor, habe ich wie üblich aber nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: neulich habe ich während des Corona Social Distancing allerlei ausgemistet und dabei gezählt, dass bei mir 38 King-Bücher im Regal stehen. Irre. Geschrieben hat King noch einige mehr, von den Kurzgeschichten ganz zu schweigen. „Es“ gehört zu den früheren Werken, die mir allesamt gefallen: neben „Brennen muss Salem“, „Carrie“, "Cujo", "Feuerkind" etc. und noch „Friedhof der Kuscheltiere“ gehört „Es“ für mich zu Kings besten Werken. Danach hatte er eine Phase, wo er mit „Der dunkle Turm“ und seinen Folgeromanen eher ins Phantastische abgedriftet ist, was mir nicht so zugesagt hat. Die neueren Romane gefallen mir wieder besser, so z. B. „Sleeping Beauties“, den er mit seinem Sohn geschrieben hat. Jedoch schafft es kein Regisseur auch nur annähernd, das Grauen auf die Mattscheibe zu zaubern, das beim Lesen eines Kings im Kopf entsteht.
Dennoch: „Es“ und „Es Kapitel 2“ rangieren bei mir persönlich weit vorne im Qualitätsranking der King-Verfilmungen
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.04.20 um 19:33
New Orleans, Louisiana: die Irak-Veteranin Alicia ist nun Cop und kehrt nach 10 Jahren ausgerechnet in ihr eigenes Viertel zurück, wo sie zunächst kaum einer erkennt. Als sie eine Schicht eines Kollegen übernimmt wird sie eher widerwillig akzeptiert und mitgenommen. Während dieser Schicht wird sie Zeugin, wie Cops drei Dealer regelrecht hinrichten und Zack! gilt sie als die Killerin der drei. Einziger Beweis ihrer Unschuld und Tatbeweis des Verbrechens der korrupten Cops sind die Aufnahmen ihrer BodyCam. Auf sich gestellt muss sie nun durch ihr altes Viertel ins Polizeirevier fliehen, um die Aufnahmen hochzuladen. Blöd halt, dass in dem Viertel jede Menge Fans des getöteten Dealers leben und ihr nicht nur die korrupten, sondern alle Cops auf den Fersen sind. Und keiner hat so recht ein Interesse daran, Alicia lebend in die Finger zu bekommen...
„Black & Blue“ beginnt stark: die farbige Alicia wird während ihrer Jogging-Runde von zwei weißen Cops in die Mangel genommen, die eben eine Farbige suchen. Nur ihr Dienstausweis rettet sie vor weiteren Repressalien. Hier wird klar: der alltägliche Rassismus herrscht im Süden der USA nach wie vor; und noch immer sind Gewalttaten von weißen Cops gegen Afro-Amerikaner an der Tagesordnung (daher auch der Titel: „Black“, also die Schwarzen und „Blue“, also die blau uniformierten Cops). Überhaupt zeigt der Film, dass besonders New Orleans faktisch rassengetrennt ist: die Schwarzen werden allesamt in Ghettos wohnend und entweder kriminell oder drogensüchtig (oder beides) gezeigt, während brutale und skrupellose, nicht selten korrupte weiße Cops mit eiserner Faust für „Recht und Ordnung“ sorgen.
Leider hält „Black and Blue“ dieses eingangs tolle Niveau nicht über die gesamte Laufzeit, sondern driftet so etwa ab der Mitte in einen recht konventionellen Actioner ab, der aber deswegen noch lange nicht schlecht ist. Natürlich hat man z. B. mit „16 Blocks“ bereits deutlich früher ähnliches gesehen, schließlich ist der Grundplot „neuer, idealistischer Cop soll als Bauernopfer herhalten, damit korrupte Cops unentdeckt bleiben“ nicht neues in der Kinolandschaft. Sehr gelungen ist eine etwa zehnminütige Sequenz, in der Alicia verzweifelt vor Cops und Gangmitgliedern flieht und sich bei erfolglos bei Bewohnern des Ghettos verstecken will, die ihr den Einlass verwehren. Diese Intensität erreicht der Film leider in keinem anderen Abschnitt mehr.
Naomie Harris trägt den Film spielend und lässt ab und an physisch ganz schön die Sau ´raus, während Tyrese Gibson zeigt, dass er deutlich mehr kann als geiler Fast & Furious-Macker.
Das Bild von „Black and Blue“ ist sehr gut. Bildfehler sind mir auf meiner Technik kaum aufgefallen, jedoch sind mir auch keine besonders hervorstechenden Qualitäten beim Bild ins Auge gestochen.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Besonders zu Beginn beeindrucken einige gelungene Surroundspielereien, während der Track insgesamt nicht das volle Potenzial für Bass und Dynamik abruft.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich habe schon (deutlich) schlechtere Cop-Thriller gesehen, auch wenn der Grundplot hinlänglich bekannt und somit das Ende erahnbar ist. „Black and Blue“ ist ein durchaus spannender, unterhaltsamer Thriller, dem vielleicht das Potenzial zum mehrfachen Sehen abgeht.
„Black & Blue“ beginnt stark: die farbige Alicia wird während ihrer Jogging-Runde von zwei weißen Cops in die Mangel genommen, die eben eine Farbige suchen. Nur ihr Dienstausweis rettet sie vor weiteren Repressalien. Hier wird klar: der alltägliche Rassismus herrscht im Süden der USA nach wie vor; und noch immer sind Gewalttaten von weißen Cops gegen Afro-Amerikaner an der Tagesordnung (daher auch der Titel: „Black“, also die Schwarzen und „Blue“, also die blau uniformierten Cops). Überhaupt zeigt der Film, dass besonders New Orleans faktisch rassengetrennt ist: die Schwarzen werden allesamt in Ghettos wohnend und entweder kriminell oder drogensüchtig (oder beides) gezeigt, während brutale und skrupellose, nicht selten korrupte weiße Cops mit eiserner Faust für „Recht und Ordnung“ sorgen.
Leider hält „Black and Blue“ dieses eingangs tolle Niveau nicht über die gesamte Laufzeit, sondern driftet so etwa ab der Mitte in einen recht konventionellen Actioner ab, der aber deswegen noch lange nicht schlecht ist. Natürlich hat man z. B. mit „16 Blocks“ bereits deutlich früher ähnliches gesehen, schließlich ist der Grundplot „neuer, idealistischer Cop soll als Bauernopfer herhalten, damit korrupte Cops unentdeckt bleiben“ nicht neues in der Kinolandschaft. Sehr gelungen ist eine etwa zehnminütige Sequenz, in der Alicia verzweifelt vor Cops und Gangmitgliedern flieht und sich bei erfolglos bei Bewohnern des Ghettos verstecken will, die ihr den Einlass verwehren. Diese Intensität erreicht der Film leider in keinem anderen Abschnitt mehr.
Naomie Harris trägt den Film spielend und lässt ab und an physisch ganz schön die Sau ´raus, während Tyrese Gibson zeigt, dass er deutlich mehr kann als geiler Fast & Furious-Macker.
Das Bild von „Black and Blue“ ist sehr gut. Bildfehler sind mir auf meiner Technik kaum aufgefallen, jedoch sind mir auch keine besonders hervorstechenden Qualitäten beim Bild ins Auge gestochen.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls sehr gut. Besonders zu Beginn beeindrucken einige gelungene Surroundspielereien, während der Track insgesamt nicht das volle Potenzial für Bass und Dynamik abruft.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe den Mittelwert. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich habe schon (deutlich) schlechtere Cop-Thriller gesehen, auch wenn der Grundplot hinlänglich bekannt und somit das Ende erahnbar ist. „Black and Blue“ ist ein durchaus spannender, unterhaltsamer Thriller, dem vielleicht das Potenzial zum mehrfachen Sehen abgeht.
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mit 3
bewertet am 13.04.20 um 11:52
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