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Filmbewertungen von plo
Monsieur Claude, vordergründig ein liberaler und toleranter französischer Angehöriger der Bourgeoisie ist eigentlich das Gegenteil: "Ich bin Gaullist" gibt er freimütig zu. Seine Töchter setzen vorsätzlich alles daran, seine nationalistische Einstellung zu unterminieren, denn die erste hat einen Juden geheiratet, die zweite einen Moslem und die dritte einen Chinesen. Lediglich in die jüngste Tochter setzen Claude und Gattin alle verbliebenen Hoffnungen, dass diese einen katholischen Franzosen heiratet. Als die Eltern schließlich den Zukünftigen ihrer Jüngsten kennenlernen, stellt sich heraus, dass dieser a) katholisch und b) Franzose ist. Nur die Hautfarbe passt nicht so ganz..
Mit "Monsieur Claude und seine Töchter" legen die Franzosen eine Culture Clash-Komödie vor, von der sich deutsche Vertreter wie "Die Kebap Connection" (obwohl auch sehr gelungen) noch eine ordentliche Scheibe abschneiden können. Zum Schießen sind die Dialoge, wenn alle Religionen, Rassen und Hautfarben gemeinsam versammelt sind; besonders dann als der afrikanische Vater mitmischt. "Monsieur Claude und seine Töchter" ist ein filmisches Plädoyer gegen Fremdenhass und Intoleranz und für mehr Akzeptanz und Integration; das nicht nur in Frankreich mit dessen starker Migration wirkt. Diesen moralischen Zeigefinger hebt der Film allerdings nie moralinsauer, sondern verpackt die Botschaft in Bilder und Dialoge, die die Absurdität der Fremdenfeindlichkeit durch Überzeichnung aufzeigen.
Technisch ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau. Das Bild zeigt kaum Schwächen und kann in allen Parametern überzeugen. Die Schärfe ist in allen Bildebenen hoch und lässt nicht nach, Kontrast und Schwarzwert sind optimal. Die Farbgebung ist manchmal etwas betont und die Plastizität könnte höher sein, das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau.
Der Film gibt dem DTS HD MA-Track kaum Gelegenheit, mit den Muskeln zu spielen. Dynamik- und Bassattacken sind rar, das gleicht die Tonspur dafür mit einer stets vorhandenen, gut ausbalancierten Surroundkulisse aus. Ab und an treten direktionale Effekte auf, und jedes Geräusch und jede Stimme ist exakt lokalisierbar. Insgesamt ein toller Sound, nur eben ohne Getöse.
Die Extras bewerte ich durchschnittlich mit dem Mittel meiner Vorposter. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wenn man nicht so auf den derberen Humor steht, sind französische Komödien immer einen Blick wert (derb können die Franzosen aber auch, siehe die "Taxis", wenn man das mag). Aus den französischen Komödien sticht "Monsieur Claude" jedoch heraus, ist er doch neben Komödie noch Aufruf zum Überwinden von Rassen- und Religions-"Barrieren".
Mit "Monsieur Claude und seine Töchter" legen die Franzosen eine Culture Clash-Komödie vor, von der sich deutsche Vertreter wie "Die Kebap Connection" (obwohl auch sehr gelungen) noch eine ordentliche Scheibe abschneiden können. Zum Schießen sind die Dialoge, wenn alle Religionen, Rassen und Hautfarben gemeinsam versammelt sind; besonders dann als der afrikanische Vater mitmischt. "Monsieur Claude und seine Töchter" ist ein filmisches Plädoyer gegen Fremdenhass und Intoleranz und für mehr Akzeptanz und Integration; das nicht nur in Frankreich mit dessen starker Migration wirkt. Diesen moralischen Zeigefinger hebt der Film allerdings nie moralinsauer, sondern verpackt die Botschaft in Bilder und Dialoge, die die Absurdität der Fremdenfeindlichkeit durch Überzeichnung aufzeigen.
Technisch ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau. Das Bild zeigt kaum Schwächen und kann in allen Parametern überzeugen. Die Schärfe ist in allen Bildebenen hoch und lässt nicht nach, Kontrast und Schwarzwert sind optimal. Die Farbgebung ist manchmal etwas betont und die Plastizität könnte höher sein, das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau.
Der Film gibt dem DTS HD MA-Track kaum Gelegenheit, mit den Muskeln zu spielen. Dynamik- und Bassattacken sind rar, das gleicht die Tonspur dafür mit einer stets vorhandenen, gut ausbalancierten Surroundkulisse aus. Ab und an treten direktionale Effekte auf, und jedes Geräusch und jede Stimme ist exakt lokalisierbar. Insgesamt ein toller Sound, nur eben ohne Getöse.
Die Extras bewerte ich durchschnittlich mit dem Mittel meiner Vorposter. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wenn man nicht so auf den derberen Humor steht, sind französische Komödien immer einen Blick wert (derb können die Franzosen aber auch, siehe die "Taxis", wenn man das mag). Aus den französischen Komödien sticht "Monsieur Claude" jedoch heraus, ist er doch neben Komödie noch Aufruf zum Überwinden von Rassen- und Religions-"Barrieren".
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 13.01.15 um 14:43
Ein Ehemann, selbst Wissenschaftler, verheiratet mit einer reichen und attraktiven, aber auch eiskalten und mit seltsamen Humor ausgestatteten Frau geht mit einer deutlich jüngeren Schönheit fremd. Um mit dieser endgültig zusammen sein zu können, plant er das perfekte Verbrechen: die Ermordung seiner Frau durch eine Substanz, die nicht nachweisbar ist. Der Plan geht auf, doch dann geschieht das Unglaubliche: die Leiche verschwindet spurlos, und die Polizei ermittelt als erstes im familiären Umfeld der Toten. Der Ehemann, ein äußerst geschickter Mörder aber nicht sehr überzeugender Lügner, gerät immer mehr unter Verdacht, doch nichts ist so, wie es scheint, erst recht nicht, als die Leiche seiner Frau wieder aufgefunden wird..
Olá! Mit "The Body" haben die Spanier ein Verwirrspiel inszeniert, an dem der Grandfather des Thrillers, Alfred Hitchcock, seine helle Freude gehabt hätte. Regisseur Oriol Paul zeigt einen zunächst sehr von sich eingenommenen, kühl planenden und kalkulierenden, eiskalten Ehemann, der einen perfekten Mord plant und ausführt, sich aber später hilflos einem anonymen und weitaus perfider agierenden Gegner ausgesetzt sieht, der ihn innerhalb einer Nacht und des darauf folgenden Tages immer weiter in Bedrängnis bringt und ihn trotz fehlender Beweise immer zentrierter in den Fokus der Polizei rückt. Dabei scheint der anonyme Gegner über Vergangenes Bescheid zu wissen, zusätzlich jeden Schritt voraus zu ahnen um damit sowie mit geschickt gelegten Brotkrumen den Ehemann immer mehr in Verdacht zu bringen. Der Zuschauer ahnt nie voraus, welchen Twist die wendungs- und überraschungsreiche Story als nächstes nimmt; und das Grande Finale ist allenfalls von besonders gewieften Hobby-Ermittlern zu erahnen; mich persönlich hat es ziemlich überrascht.
Neben der abgefahrenen Story wartet "The Body" mit einer tollen morbid-gruseligen Stimmung auf, die durch ungewöhnliche Kameraperspektiven und -fahrten schön unterstützt wird. "The Body" ist sehr spannend und schippert als Thriller manchmal hart an der Grenze zum Gruselfilm dahin, schlägt jede Menge unvorhersehbarer Haken in der Storyline und wartet mit einer gehörigen Portion Zynismus auf, die den Streifen noch unterhaltsamer macht.
Audiovisuell ist die Blu-ray außerordentlich gut gelungen. Beim Bild lässt sich kein Mangel anführen, alle Parameter sind auf höchstem Niveau. Ein phantastischer Transfer, der mit allen Referenzen mithalten kann.
Die Tonspur (DTS HD MA) ist außergewöhnlich, hier gehe ich mit dem Review nicht konform. Während Surroundgeräusche, die direktionalen Effekte und ihre Ortbarkeit zwar sehr gut geraten sind, ist dies gleichwohl heutzutage nichts ungewöhnliches. Was das besondere an der Abmischung von "The Body" ist, ist ihre Dynamik. Action braucht der Track gar nicht, um diese aufzuzeigen: man beachte die Szenen, in denen der Ehemann mit seinen harten Ledersohlen auf das Parkett auftritt; selbst diese an sich unspektakulären Geräusche werden mit ordentlich Schalldruck reproduziert. Es ist ganz klar akustisch abtrennbar, in welchem Teil des Raumes sich etwas abspielt, ob nun vorne, hinten oder an den Seiten. Absolute Sahne, einer der besten Tracks, die ich in letzter Zeit so gehört habe, und zwar gänzlich ohne Getöse: fein, differenziert, vielschichtig und brillant.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnittswert. Die BD ist mit einem Hochglanz-Pappschuber versehen und hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Die können´s auch, die Spanier (warum sollten sie es auch nicht können). Aus dem Land der Iberer kamen schon öfter Genre-Perlen wie "Rec" oder "Los ojos de Julia" ("Julias Eyes") und die Almodovars. "The Body" ist definitiv ein (Geheim-)Tipp. Ist "The Body" glaubwürdig? Kein Stück, das schmälert aber seinen Unterhaltungswert und das damit verbundene Vergnügen ebenfalls kein Stück.
Olá! Mit "The Body" haben die Spanier ein Verwirrspiel inszeniert, an dem der Grandfather des Thrillers, Alfred Hitchcock, seine helle Freude gehabt hätte. Regisseur Oriol Paul zeigt einen zunächst sehr von sich eingenommenen, kühl planenden und kalkulierenden, eiskalten Ehemann, der einen perfekten Mord plant und ausführt, sich aber später hilflos einem anonymen und weitaus perfider agierenden Gegner ausgesetzt sieht, der ihn innerhalb einer Nacht und des darauf folgenden Tages immer weiter in Bedrängnis bringt und ihn trotz fehlender Beweise immer zentrierter in den Fokus der Polizei rückt. Dabei scheint der anonyme Gegner über Vergangenes Bescheid zu wissen, zusätzlich jeden Schritt voraus zu ahnen um damit sowie mit geschickt gelegten Brotkrumen den Ehemann immer mehr in Verdacht zu bringen. Der Zuschauer ahnt nie voraus, welchen Twist die wendungs- und überraschungsreiche Story als nächstes nimmt; und das Grande Finale ist allenfalls von besonders gewieften Hobby-Ermittlern zu erahnen; mich persönlich hat es ziemlich überrascht.
Neben der abgefahrenen Story wartet "The Body" mit einer tollen morbid-gruseligen Stimmung auf, die durch ungewöhnliche Kameraperspektiven und -fahrten schön unterstützt wird. "The Body" ist sehr spannend und schippert als Thriller manchmal hart an der Grenze zum Gruselfilm dahin, schlägt jede Menge unvorhersehbarer Haken in der Storyline und wartet mit einer gehörigen Portion Zynismus auf, die den Streifen noch unterhaltsamer macht.
Audiovisuell ist die Blu-ray außerordentlich gut gelungen. Beim Bild lässt sich kein Mangel anführen, alle Parameter sind auf höchstem Niveau. Ein phantastischer Transfer, der mit allen Referenzen mithalten kann.
Die Tonspur (DTS HD MA) ist außergewöhnlich, hier gehe ich mit dem Review nicht konform. Während Surroundgeräusche, die direktionalen Effekte und ihre Ortbarkeit zwar sehr gut geraten sind, ist dies gleichwohl heutzutage nichts ungewöhnliches. Was das besondere an der Abmischung von "The Body" ist, ist ihre Dynamik. Action braucht der Track gar nicht, um diese aufzuzeigen: man beachte die Szenen, in denen der Ehemann mit seinen harten Ledersohlen auf das Parkett auftritt; selbst diese an sich unspektakulären Geräusche werden mit ordentlich Schalldruck reproduziert. Es ist ganz klar akustisch abtrennbar, in welchem Teil des Raumes sich etwas abspielt, ob nun vorne, hinten oder an den Seiten. Absolute Sahne, einer der besten Tracks, die ich in letzter Zeit so gehört habe, und zwar gänzlich ohne Getöse: fein, differenziert, vielschichtig und brillant.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnittswert. Die BD ist mit einem Hochglanz-Pappschuber versehen und hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Die können´s auch, die Spanier (warum sollten sie es auch nicht können). Aus dem Land der Iberer kamen schon öfter Genre-Perlen wie "Rec" oder "Los ojos de Julia" ("Julias Eyes") und die Almodovars. "The Body" ist definitiv ein (Geheim-)Tipp. Ist "The Body" glaubwürdig? Kein Stück, das schmälert aber seinen Unterhaltungswert und das damit verbundene Vergnügen ebenfalls kein Stück.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 10.01.15 um 11:56
Australien, 10 Jahre nach einem weltweiten Wirtschaftscrash: der Kontinent ist eine trostlose Einöde, ohne staatliche Institutionen und jegliche Aussicht auf Besserung. Die Menschen sind desillusioniert, gleichzeitig verroht und scheinen allesamt lethargisch auf das Ende ihres Lebens zu warten. Auf seiner Reise zu einem unbekannten Ziel macht Eric halt an einer ehemaligen Raststätte, als ihm ein verunfalltes Gangstertrio seinen Wagen stiehlt. Eric nimmt die Verfolgung mit dem Fahrzeug des Trios auf und greift irgendwann den schwer verletzten Bruder eines des Trios auf. Beide haben mit den Gangstern noch eine Rechnung offen..
"The Rover" ist ein Film der besonderen Art. Der Film, dessen Namen im Übrigen nicht von einer Automarke herrührt ist gleichsam Roadmovie wie auch Revenge-"Thriller", der viele Western-Elemente aufweist und zudem noch in einem Endzeit-Szenario spielt. Alle Protagonisten haben insgeheim bereits mit ihrem Leben abgeschlossen und vegetieren, auf das Ende wartend, motivationslos dahin. Das Recht des Stärkeren herrscht, ein Menschenleben ist wenig wert und ein Minimum an staatlicher Obrigkeit wird durch Militärstreifen mit geringer Deckung wahr genommen. In diesem Szenario wird Guy Pearce der Wagen gestohlen, und die Täter werden mit gnadenloser Unerbittlichkeit bis zum bitteren Ende verfolgt. Der Fahrzeugdiebstahl ist nicht der eigentliche Grund für die gnadenlose Verfolgung; dieser wird erst zum Ende gelüftet und offenbart den letzten Rest Menschlichkeit, den sich Guy Pearces´Charakter bei all seinem ansonsten ungerührt harten, skrupellosen und unmenschlichen Handeln bewahrt hat.
Guy Pearce zeigt wiederum, dass er trotz verschiedener Ausflüge ins Blockbuster-Maintreamkino á la "Lockout" ein herausragender Schauspieler ist; auf Augenhöhe begegnet ihm allerdings Robert Pattinson. Der oft verkannte "Twilight"-Star gibt den leicht debilen, zurückgebliebenen Rey auf beeindruckende Art und Weise und unterstreicht eindrücklich, dass er weit mehr kann als Teenager-Mädels anschmachten.
Das Bild geriet gut bei "The Rover", allerdings nicht sehr gut. In Nahaufnahmen und Close Ups passt die Schärfe, diese schwindet allerdings bereits ab den Mittelgründen etwas. Das ist zum Einen vermutlich dem leichten Flimmern der Luft in Australiens Hitze geschuldet, zum anderen wurde mit Farbfiltern gearbeitet. Der Schwarzwert und der Kontrast wurden, wohl ebenfalls aus stilistischen Gründen, nicht optimal gewählt. Insgesamt reicht es aber locker für gute vier Punkte.
Der Sound, obwohl in DTS HD MA vorliegend, muss sich selten beweisen. "The Rover" ist kein Actionfilm, demzufolge muss der Track selten dynamisch und bassstark aufspielen. Umgebungsgeräusche sind gegeben, ab und auch auch ordentlich ortbar direktional; diese sind aber recht leise. Seine besten Momente hat der Track zu Beginn, als Guy Pearce in der Raststätte pausiert.
Bei den Extras schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Am Ende zeigt sich, ob der Film verstanden wurde (was offensichtlich dem einen oder anderen Bewerter nicht gelang). Mit "Mad Max" hat "The Rover" meiner Ansicht nach außer dem Endzeitszenario wenig gemein, schon eher mit "The Road". Wer beide kennt, kann "The Rover" nun einordnen. Eins ist "The Rover" sicher nicht: ein Endzeit-Actioner. Der Film ist sehr ruhig erzählt und stellt ein bemerkenswertes Drama mit teils ungeahnten Darstellerleistungen dar, das trotz seiner Entschleunigung fesselt. Wenn man sich darauf einlässt.
"The Rover" ist ein Film der besonderen Art. Der Film, dessen Namen im Übrigen nicht von einer Automarke herrührt ist gleichsam Roadmovie wie auch Revenge-"Thriller", der viele Western-Elemente aufweist und zudem noch in einem Endzeit-Szenario spielt. Alle Protagonisten haben insgeheim bereits mit ihrem Leben abgeschlossen und vegetieren, auf das Ende wartend, motivationslos dahin. Das Recht des Stärkeren herrscht, ein Menschenleben ist wenig wert und ein Minimum an staatlicher Obrigkeit wird durch Militärstreifen mit geringer Deckung wahr genommen. In diesem Szenario wird Guy Pearce der Wagen gestohlen, und die Täter werden mit gnadenloser Unerbittlichkeit bis zum bitteren Ende verfolgt. Der Fahrzeugdiebstahl ist nicht der eigentliche Grund für die gnadenlose Verfolgung; dieser wird erst zum Ende gelüftet und offenbart den letzten Rest Menschlichkeit, den sich Guy Pearces´Charakter bei all seinem ansonsten ungerührt harten, skrupellosen und unmenschlichen Handeln bewahrt hat.
Guy Pearce zeigt wiederum, dass er trotz verschiedener Ausflüge ins Blockbuster-Maintreamkino á la "Lockout" ein herausragender Schauspieler ist; auf Augenhöhe begegnet ihm allerdings Robert Pattinson. Der oft verkannte "Twilight"-Star gibt den leicht debilen, zurückgebliebenen Rey auf beeindruckende Art und Weise und unterstreicht eindrücklich, dass er weit mehr kann als Teenager-Mädels anschmachten.
Das Bild geriet gut bei "The Rover", allerdings nicht sehr gut. In Nahaufnahmen und Close Ups passt die Schärfe, diese schwindet allerdings bereits ab den Mittelgründen etwas. Das ist zum Einen vermutlich dem leichten Flimmern der Luft in Australiens Hitze geschuldet, zum anderen wurde mit Farbfiltern gearbeitet. Der Schwarzwert und der Kontrast wurden, wohl ebenfalls aus stilistischen Gründen, nicht optimal gewählt. Insgesamt reicht es aber locker für gute vier Punkte.
Der Sound, obwohl in DTS HD MA vorliegend, muss sich selten beweisen. "The Rover" ist kein Actionfilm, demzufolge muss der Track selten dynamisch und bassstark aufspielen. Umgebungsgeräusche sind gegeben, ab und auch auch ordentlich ortbar direktional; diese sind aber recht leise. Seine besten Momente hat der Track zu Beginn, als Guy Pearce in der Raststätte pausiert.
Bei den Extras schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Am Ende zeigt sich, ob der Film verstanden wurde (was offensichtlich dem einen oder anderen Bewerter nicht gelang). Mit "Mad Max" hat "The Rover" meiner Ansicht nach außer dem Endzeitszenario wenig gemein, schon eher mit "The Road". Wer beide kennt, kann "The Rover" nun einordnen. Eins ist "The Rover" sicher nicht: ein Endzeit-Actioner. Der Film ist sehr ruhig erzählt und stellt ein bemerkenswertes Drama mit teils ungeahnten Darstellerleistungen dar, das trotz seiner Entschleunigung fesselt. Wenn man sich darauf einlässt.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 0
bewertet am 08.01.15 um 10:47
New York, in den Siebzigern: zwei Brüder entwickeln sich, wie es unterschiedlicher kaum geht. Der eine, Frank, ist Cop, während Chris früh auf die schiefe Bahn geriet und Schwerverbrecher wurde, der nach Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Beide sind eng in ihrer Familie verwurzelt, die von ihrem schwer lungenkranken Vater zusammengehalten wird. Die Brüder leiden beide an einem Vertrauensbruch, der Chris bereits als Teenager in Schwierigkeiten brachte, und kaum aus dem Gefängnis beweist Chris, das er nichts dazu gelernt hat: nach kurzer Zeit macht er weiter, wo er aufgehört hat und bringt dadurch den Polizisten Frank in arge Gewissensnöte..
Guillaume Canet ist seit geraumer Zeit besonders im französischsprachigen Raum als Regisseur und Schauspieler bekannt und erfolgreich, unter anderem inszenierte er den zu Unrecht international wenig beachteten "Kein Sterbenswort". Als Darsteller kennt man den Franzosen aus "Krieg der Knöpfe" und in Deutschland hauptsächlich, weil er "uns" Diane Krüger ehelichte. In seinem Hollywood-Erstling konnte er einige der ersten und viele der zweiten Riege internationaler Schauspieler casten, und so gaben sich neben Clive Owen und Billy Crudup Zoe Saldana, Marion Cotillard, Mila Kunis und Legende James Caan die Ehre.
"Blood Ties" ist weniger Thriller als Drama und stellt die namensgebenden Blutsbande in den Vordergrund: während James Caan als Schwerkranker versucht, die Familie zusammen zu halten und Billy Crudup noch immer an seinem frühen Fehler leidet, der Clive Owen den Weg in die Kriminalität ebnete, erkennt dieser nicht, dass er sich immer weiter ins Verderben reitet. Zum Ende hin zeigt der Film, warum er den Namen trägt: beide Hauptprotagonisten erkennen, dass Blut dicker ist als Wasser und opfern ihre Existenz und die Grundlage dazu zum Wohle des Familienmitglieds.
"Blood Ties" ist gleichsam ein herausragendes Drama wie auch eine Charakterstudie verschiedenster Familienmitglieder, vergisst darüber aber nicht, gehörig Spannung zu erzeugen und zeigt, wo nötig und ohne zu schönen oder zu stilisieren auch die Brutalität von Polizei und Gangstern.
Neben den beeindruckenden Schauspielleistungen des gesamten Castes besticht "Blood Ties" durch den authentischen Zeitkolorit, der in Klamotten, Frisuren, Autos und Musik perfekt eingefangen wurde.
Beim Bild wurde mit Stilmitteln gespielt, um einen möglichst authentischen 70er Look zu erwirken, und das ist hervorragend gelungen. Neben den erwähnten Autos, der Musik und den Frisuren trägt gerade dieser Look dazu bei, dass man sich beim Genuss eines in dieser Epoche gedrehten Films wähnt. Dennoch bleibt die Schärfe hoch und sinkt nur minimal ab den Mittelgründen. Die Farbgebung wurde dezent verändert Richtung Sepia, der Kontrast und der Schwarzwert passen. Die Stilmittel bewirken eine vernachlässigbare Verschlechterung der Bildqualität, die aber nicht zur Abwertung führen sollte.
Der in DTS HD MA vorliegende Sound macht das Beste aus den Möglichkeiten. Die Action ist rar, dann aber effektiv akustisch unterstützt, ansonsten sind Dynamiksprünge und Bassattacken bei diesem Film nicht notwendig. Während des größten Teils des Films, wenn die Dialoge dominieren, hält sich der Track zurück.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung meines Vorgängers an. Das Steel ist recht schick, innen mit einem Motiv versehen und für Sammler nicht uninteressant.
Mein persönliches Fazit: "Blood Ties" ist ein Drama, kein Thriller. Das muss man wissen, sonst könnte man enttäuscht werden. Dennoch ist das Drama durchaus spannend und ab und an durch teils brutale Action aufgelockert. "Blood Ties" besticht durch grandiose Schauspielleistungen, einen schön nostalgischen 70ies Look und eine Story, die Geschwisterpaaren ans Herz gehen dürfte. Der Film ist eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.
Guillaume Canet ist seit geraumer Zeit besonders im französischsprachigen Raum als Regisseur und Schauspieler bekannt und erfolgreich, unter anderem inszenierte er den zu Unrecht international wenig beachteten "Kein Sterbenswort". Als Darsteller kennt man den Franzosen aus "Krieg der Knöpfe" und in Deutschland hauptsächlich, weil er "uns" Diane Krüger ehelichte. In seinem Hollywood-Erstling konnte er einige der ersten und viele der zweiten Riege internationaler Schauspieler casten, und so gaben sich neben Clive Owen und Billy Crudup Zoe Saldana, Marion Cotillard, Mila Kunis und Legende James Caan die Ehre.
"Blood Ties" ist weniger Thriller als Drama und stellt die namensgebenden Blutsbande in den Vordergrund: während James Caan als Schwerkranker versucht, die Familie zusammen zu halten und Billy Crudup noch immer an seinem frühen Fehler leidet, der Clive Owen den Weg in die Kriminalität ebnete, erkennt dieser nicht, dass er sich immer weiter ins Verderben reitet. Zum Ende hin zeigt der Film, warum er den Namen trägt: beide Hauptprotagonisten erkennen, dass Blut dicker ist als Wasser und opfern ihre Existenz und die Grundlage dazu zum Wohle des Familienmitglieds.
"Blood Ties" ist gleichsam ein herausragendes Drama wie auch eine Charakterstudie verschiedenster Familienmitglieder, vergisst darüber aber nicht, gehörig Spannung zu erzeugen und zeigt, wo nötig und ohne zu schönen oder zu stilisieren auch die Brutalität von Polizei und Gangstern.
Neben den beeindruckenden Schauspielleistungen des gesamten Castes besticht "Blood Ties" durch den authentischen Zeitkolorit, der in Klamotten, Frisuren, Autos und Musik perfekt eingefangen wurde.
Beim Bild wurde mit Stilmitteln gespielt, um einen möglichst authentischen 70er Look zu erwirken, und das ist hervorragend gelungen. Neben den erwähnten Autos, der Musik und den Frisuren trägt gerade dieser Look dazu bei, dass man sich beim Genuss eines in dieser Epoche gedrehten Films wähnt. Dennoch bleibt die Schärfe hoch und sinkt nur minimal ab den Mittelgründen. Die Farbgebung wurde dezent verändert Richtung Sepia, der Kontrast und der Schwarzwert passen. Die Stilmittel bewirken eine vernachlässigbare Verschlechterung der Bildqualität, die aber nicht zur Abwertung führen sollte.
Der in DTS HD MA vorliegende Sound macht das Beste aus den Möglichkeiten. Die Action ist rar, dann aber effektiv akustisch unterstützt, ansonsten sind Dynamiksprünge und Bassattacken bei diesem Film nicht notwendig. Während des größten Teils des Films, wenn die Dialoge dominieren, hält sich der Track zurück.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung meines Vorgängers an. Das Steel ist recht schick, innen mit einem Motiv versehen und für Sammler nicht uninteressant.
Mein persönliches Fazit: "Blood Ties" ist ein Drama, kein Thriller. Das muss man wissen, sonst könnte man enttäuscht werden. Dennoch ist das Drama durchaus spannend und ab und an durch teils brutale Action aufgelockert. "Blood Ties" besticht durch grandiose Schauspielleistungen, einen schön nostalgischen 70ies Look und eine Story, die Geschwisterpaaren ans Herz gehen dürfte. Der Film ist eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 04.01.15 um 16:58
Griechenland, deutlich vor Christi Geburt: der angebliche Halbgott Herakles aka Hercules ist doch nicht tot. Sein Tod durch ein vergiftetes Gewand ist nur Bestandteil der griechischen Mythologie, und dank Hollywood wissen wir es nun besser (damals war die Berichterstattung nunmal auch nicht so schnell, nicht wahr): der dank Personal Trainer, ausgewogener Ernährung und verschiedener Stimulanzien außerordentlich kräftige Hüne verdingt sich seit seinen 12 Heldentaten mit ein paar verhaltensauffälligen Weggefährten als Söldner und will irgendwann, wenn reich genug, an den "Küsten des Schwarzen Meeres" einsam und allein leben. Zuvor allerdings will er noch König Kotys unterstützen, dessen Volk der Thraker von den dunklen Mächten Rhesos´ mit Zentauren und allerlei Gewürm bedroht wird. Doch Hercules soll schnell merken, dass hier üble Machenschaften vor sich gehen..
Boah, dachte ich nach den ersten Minuten: fängt ja schon mal richtig Scheiße an. Die ersten CGI-Effekte waren so schlecht integriert, dass ich kurz vorm Ausschalten stand. Während dieser ersten Minuten keimte die Befürchtung auf, dass "Hercules" nur ein Effekte-Overkill á la "Kampf der Titanen" in schlecht (oder gar noch schlechter) würde, doch der Film fing sich und wurde zu einem zwar nicht übermäßig gelungenem, aber auch nicht völlig schlechten Sandalenschinken, der durchaus einen gewissen Unterhaltungswert aufweist, wenn man seine Erwartungshaltung etwas (vielleicht auch deutlich) zurück schraubt. Der Anfang ließ mich nach den ersten verkorksten Minuten erwartungsvoll zurück, bewegte er sich doch nahe an der griechischen Sage, um dann entlang der Comicvorlage doch einen anderen Weg einzuschlagen. Die Kulissen sind gelungen, die Kostüme auch, und die Massen- und Schlachtszenen bieten zwar nichts neues, sind aber sehenswert in Szene gesetzt. The Rock wird es nie zum Charaktermimen bringen, kann den Film aber mit seiner ungeheuren physischen Präsenz und vor allem dank der Unterstützung durch Rufus Sewell ("Dark City", "Ritter der Leidenschaft"), Ian McShane ("Deadwood", "Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten") und besonders Aksel Hennie ("Headhunters") tragen.
Über das Bild lässt sich kaum Negatives anführen. Alle Parameter sind so, wie es von einer modernen Big Budget-Produktion zu erwarten ist. Die Schärfe ist stets hoch und lässt auch in Mittel- und Hintergründen nicht nach, Der Schwarzwert und der Kontrast sind nahezu perfekt gewählt und die Plastizität ist außerordentlich. Ein top Transfer.
"Hercules" wurde nachträglich in 3D konvertiert, was ebenfalls allenfalls zufriedenstellend gelungen ist. Besonders während des (mißratenen) Beginns überzeugen die CGI-Szenen in 3D, während der Rest des Films, obgleich definitiv für eine 3D-Auswertung angedacht, allenfalls mäßig beeindruckt. Die Tiefenstaffelung geht über weite Strecken des Films in Ordnung, manchmal ist sie sogar top; einige Pop Outs und andere 3D-Gimmicks können zwar begeistern, aber kaum darüber hinweg täuschen, dass die stereoskopische Version des Films keinen wirklichen Mehrwert darstellt.
Tja, der Ton.. Per se ist eine "antiquierte" Tonspur wie Dolby Digital 5.1 nicht schlecht, Bitraten usw. hin oder her; auf die Abmischung kommt es an. Diese allerdings ist in "Hercules" derart unspektakulär geraten, dass sie für einen Actionfilm (und nichts anderes ist "Hercules" prinzipiell) schlicht und ergreifend zu leise, zu wenig dynamisch und zu schwach im Bass ist. Klar kann man vieles durch Jonglage an der Lautsärke und am Subwoofer-Output regeln, aber im Vergleich zeigt die englische Spur, wo der Hammer hängt: Dynamik, Bass, direktionale Effekte, Soundspielereien, alles da. Schade drum.
Die Extras bewerte ich mit einem Durchschnittswert, weil ich sie nicht angesehen habe; die Veröffentlichung hat ein Wendecover. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Extended Cut nur in 2D vorliegt; warum nicht auch die Langversion in 3D vorliegt bleibt Geheimnis der Publisher.
Mein persönliches Fazit: Mit "After the Sunset", "Roter Drache" und "X-Men - Der letzte Widerstand" hat Regisseur Brett Ratner eigentlich unter Beweis gestellt, dass er Geschichten gut erzählen kann. Mit "Hercules", einer Story, die an sich jede Menge Potential böte ist der Filmemacher eher wieder in Richtung "Rush Hour" gegangen und versuchte, ein wenig Buddy-Komödie mit einer ordentlichen Portion Sandalen-Epos zu vermischen. Das ist leider nur bedingt gelungen. Ein Mal kann "Hercules" durchaus unterhalten, das war´s dann aber auch schon.
Boah, dachte ich nach den ersten Minuten: fängt ja schon mal richtig Scheiße an. Die ersten CGI-Effekte waren so schlecht integriert, dass ich kurz vorm Ausschalten stand. Während dieser ersten Minuten keimte die Befürchtung auf, dass "Hercules" nur ein Effekte-Overkill á la "Kampf der Titanen" in schlecht (oder gar noch schlechter) würde, doch der Film fing sich und wurde zu einem zwar nicht übermäßig gelungenem, aber auch nicht völlig schlechten Sandalenschinken, der durchaus einen gewissen Unterhaltungswert aufweist, wenn man seine Erwartungshaltung etwas (vielleicht auch deutlich) zurück schraubt. Der Anfang ließ mich nach den ersten verkorksten Minuten erwartungsvoll zurück, bewegte er sich doch nahe an der griechischen Sage, um dann entlang der Comicvorlage doch einen anderen Weg einzuschlagen. Die Kulissen sind gelungen, die Kostüme auch, und die Massen- und Schlachtszenen bieten zwar nichts neues, sind aber sehenswert in Szene gesetzt. The Rock wird es nie zum Charaktermimen bringen, kann den Film aber mit seiner ungeheuren physischen Präsenz und vor allem dank der Unterstützung durch Rufus Sewell ("Dark City", "Ritter der Leidenschaft"), Ian McShane ("Deadwood", "Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten") und besonders Aksel Hennie ("Headhunters") tragen.
Über das Bild lässt sich kaum Negatives anführen. Alle Parameter sind so, wie es von einer modernen Big Budget-Produktion zu erwarten ist. Die Schärfe ist stets hoch und lässt auch in Mittel- und Hintergründen nicht nach, Der Schwarzwert und der Kontrast sind nahezu perfekt gewählt und die Plastizität ist außerordentlich. Ein top Transfer.
"Hercules" wurde nachträglich in 3D konvertiert, was ebenfalls allenfalls zufriedenstellend gelungen ist. Besonders während des (mißratenen) Beginns überzeugen die CGI-Szenen in 3D, während der Rest des Films, obgleich definitiv für eine 3D-Auswertung angedacht, allenfalls mäßig beeindruckt. Die Tiefenstaffelung geht über weite Strecken des Films in Ordnung, manchmal ist sie sogar top; einige Pop Outs und andere 3D-Gimmicks können zwar begeistern, aber kaum darüber hinweg täuschen, dass die stereoskopische Version des Films keinen wirklichen Mehrwert darstellt.
Tja, der Ton.. Per se ist eine "antiquierte" Tonspur wie Dolby Digital 5.1 nicht schlecht, Bitraten usw. hin oder her; auf die Abmischung kommt es an. Diese allerdings ist in "Hercules" derart unspektakulär geraten, dass sie für einen Actionfilm (und nichts anderes ist "Hercules" prinzipiell) schlicht und ergreifend zu leise, zu wenig dynamisch und zu schwach im Bass ist. Klar kann man vieles durch Jonglage an der Lautsärke und am Subwoofer-Output regeln, aber im Vergleich zeigt die englische Spur, wo der Hammer hängt: Dynamik, Bass, direktionale Effekte, Soundspielereien, alles da. Schade drum.
Die Extras bewerte ich mit einem Durchschnittswert, weil ich sie nicht angesehen habe; die Veröffentlichung hat ein Wendecover. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Extended Cut nur in 2D vorliegt; warum nicht auch die Langversion in 3D vorliegt bleibt Geheimnis der Publisher.
Mein persönliches Fazit: Mit "After the Sunset", "Roter Drache" und "X-Men - Der letzte Widerstand" hat Regisseur Brett Ratner eigentlich unter Beweis gestellt, dass er Geschichten gut erzählen kann. Mit "Hercules", einer Story, die an sich jede Menge Potential böte ist der Filmemacher eher wieder in Richtung "Rush Hour" gegangen und versuchte, ein wenig Buddy-Komödie mit einer ordentlichen Portion Sandalen-Epos zu vermischen. Das ist leider nur bedingt gelungen. Ein Mal kann "Hercules" durchaus unterhalten, das war´s dann aber auch schon.
mit 3
mit 5
mit 3
mit 3
bewertet am 04.01.15 um 11:59
1988 wird der kleine Peter ausgerechnet am Todestag seiner krebskranken Mutter von Aliens entführt. 26 Jahre später ist Peter Quill, der sich selbst gerne Star Lord nennt, als Outlaw im All unterwegs, immer auf der Suche nach dem nächsten Coup, begleitet vom Motown-Sound der Siebziger. Als er eines Tages damit beauftragt wird, den geheimnisvollen Orb zu klauen ohne recht zu wissen was er da klaut hat er die zerstörerischste Macht im Universum gegen sich: den Kree Ronan, der, ebenfalls auf der Suche nach dem Orb, durch diesen nahezu allmächtig würde..
Nach verschiedenen, geradezu verzweifelt ernsthaft geratenen Marvel-Verfilmungen haben die Macher wieder zu ihrer alten Stärke zurück gefunden: wie weiland "Iron Man" oder auch die "Avengers" strotzt "Guardians of the Galaxy" nur so vor manchmal hintersinnigem, öfter jedoch auch derbem Humor, der mit den gezeigten optischen Schauwerten und der relativ verschlungenen Story eine nahezu perfekte Symbiose eingeht. Der Film lebt neben dem optischen Bombast vor allem von seinen skurrilen Figuren, die dazu noch einige denkwürdige Dialoge von sich geben. Neben Drax mit seiner beinahe mittelhochdeutsch klingenden Prosa begeistert hier vor allem Groot, dessen "Dialoge" mit Rocket trotz seiner Einsilbigkeit zum Schieflachen sind. Die Action ist zwar zum Teil sehr deutlich over the top, aber in puncto Flugmanöver während der Luft- und Weltraumschlachten setzt "Guardians of the Galaxy" derzeit Maßstäbe. Das ganze wird dekoriert vom stets unglaublich unpassend passenden Seventies-Soundtrack und führt zu der einen oder anderen noch unpassenderen Tanzeinlage (ich sage nur: das "Dance Battle" mit Ronan..).
Insgesamt sticht dieser Streifen sehr deutlich aus der Masse der Marvels hervor und teilt sich zusammen mit "Iron Man" (Teil 1) und "The Avengers" die Plätze auf dem Treppchen der besten Marvels.
Am Audiovisuellen gemessen sollte diese Scheibe in jenen Sammlungen stehen, deren Besitzer ab und an mal die Leistungsfähigkeit ihrer Anlage demonstrieren wollen.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Kein Rauschen, kein Flimmern, nichts. Über weite Strecken des Films ist das erwartungsgemäß, ist der Film doch weitestgehend am Rechner/ vor der Green-/Bluescreen entstanden; dennoch begeistert das Ergebnis.
Das 3D-Bild steht dem kaum nach. Mit einer leichten Verdunkelung muss der Nutzer von Shuttertechnik naturgemäß leben, der Verlust an Bildqualität ist dennoch minimal. Die Schärfe und die Details bleiben erhalten, und die Tiefenschärfe ist enorm. Deutlich erkennbar ist, das "Guardians" für die 3D-Auswertung angelegt ist, und so beeindrucken zahlreiche Pop Outs und schwindelerregende Flüge. Einer der besten stereoskopischen Transfer überhaupt, besonders beim Formatwechsel auf IMAX.
Auch tonal geht die Post teils unfassbar ab. Permanent ist was los auf allen Speakern, sehr schön genau ortbar; und in den vielen Actionszenen geht es hochdynamisch zur Sache. Der Bass geht sehr tief ´runter wie ich finde; und ist an mancher Stelle beinahe schon zuviel des Guten. Eine Wahnsinns-Tonspur, nicht weit entfernt von der Qualität von "Godzilla".
Extras habe ich noch nicht angesehen (werde ich wohl auch nicht) und vergebe einen Durchschnittswert. Das Steel ist eigentlich recht unspektakulär und hat seinen Wert nur für den Kenner des Films. Das Blechkleid ist geprägt und auch innen dekorativ lackiert.
Mein persönliches Fazit: "Guardians of the Galaxy" ist ein wie eingangs erwähnt Top-Vertreter der Marvels, aber man muss definitiv ein Faible für Science Fiction mitbringen. "GotG" strotzt nämlich nur so vor exotischer Aliens, ferner Planeten und befremdlich aussehender Raumschiffe. Wer mit sowas nicht anfangen kann, könnte überwältigt werden. Für Fans von Comics mit Neigung zu Sci Fi ist "Guardians" perfekt, zumal der Film oft einen wirklich geilen Humor aufweist. Ein wenig Pathos bleibt dem Zuschauer nicht erspart, dieser bleibt aber angenehm unaufdringlich. "Guardians of the Galaxy" gehört zu den besten Comic-Verfilmungen und wird sicher noch öfter im Player landen.
Nach verschiedenen, geradezu verzweifelt ernsthaft geratenen Marvel-Verfilmungen haben die Macher wieder zu ihrer alten Stärke zurück gefunden: wie weiland "Iron Man" oder auch die "Avengers" strotzt "Guardians of the Galaxy" nur so vor manchmal hintersinnigem, öfter jedoch auch derbem Humor, der mit den gezeigten optischen Schauwerten und der relativ verschlungenen Story eine nahezu perfekte Symbiose eingeht. Der Film lebt neben dem optischen Bombast vor allem von seinen skurrilen Figuren, die dazu noch einige denkwürdige Dialoge von sich geben. Neben Drax mit seiner beinahe mittelhochdeutsch klingenden Prosa begeistert hier vor allem Groot, dessen "Dialoge" mit Rocket trotz seiner Einsilbigkeit zum Schieflachen sind. Die Action ist zwar zum Teil sehr deutlich over the top, aber in puncto Flugmanöver während der Luft- und Weltraumschlachten setzt "Guardians of the Galaxy" derzeit Maßstäbe. Das ganze wird dekoriert vom stets unglaublich unpassend passenden Seventies-Soundtrack und führt zu der einen oder anderen noch unpassenderen Tanzeinlage (ich sage nur: das "Dance Battle" mit Ronan..).
Insgesamt sticht dieser Streifen sehr deutlich aus der Masse der Marvels hervor und teilt sich zusammen mit "Iron Man" (Teil 1) und "The Avengers" die Plätze auf dem Treppchen der besten Marvels.
Am Audiovisuellen gemessen sollte diese Scheibe in jenen Sammlungen stehen, deren Besitzer ab und an mal die Leistungsfähigkeit ihrer Anlage demonstrieren wollen.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Kein Rauschen, kein Flimmern, nichts. Über weite Strecken des Films ist das erwartungsgemäß, ist der Film doch weitestgehend am Rechner/ vor der Green-/Bluescreen entstanden; dennoch begeistert das Ergebnis.
Das 3D-Bild steht dem kaum nach. Mit einer leichten Verdunkelung muss der Nutzer von Shuttertechnik naturgemäß leben, der Verlust an Bildqualität ist dennoch minimal. Die Schärfe und die Details bleiben erhalten, und die Tiefenschärfe ist enorm. Deutlich erkennbar ist, das "Guardians" für die 3D-Auswertung angelegt ist, und so beeindrucken zahlreiche Pop Outs und schwindelerregende Flüge. Einer der besten stereoskopischen Transfer überhaupt, besonders beim Formatwechsel auf IMAX.
Auch tonal geht die Post teils unfassbar ab. Permanent ist was los auf allen Speakern, sehr schön genau ortbar; und in den vielen Actionszenen geht es hochdynamisch zur Sache. Der Bass geht sehr tief ´runter wie ich finde; und ist an mancher Stelle beinahe schon zuviel des Guten. Eine Wahnsinns-Tonspur, nicht weit entfernt von der Qualität von "Godzilla".
Extras habe ich noch nicht angesehen (werde ich wohl auch nicht) und vergebe einen Durchschnittswert. Das Steel ist eigentlich recht unspektakulär und hat seinen Wert nur für den Kenner des Films. Das Blechkleid ist geprägt und auch innen dekorativ lackiert.
Mein persönliches Fazit: "Guardians of the Galaxy" ist ein wie eingangs erwähnt Top-Vertreter der Marvels, aber man muss definitiv ein Faible für Science Fiction mitbringen. "GotG" strotzt nämlich nur so vor exotischer Aliens, ferner Planeten und befremdlich aussehender Raumschiffe. Wer mit sowas nicht anfangen kann, könnte überwältigt werden. Für Fans von Comics mit Neigung zu Sci Fi ist "Guardians" perfekt, zumal der Film oft einen wirklich geilen Humor aufweist. Ein wenig Pathos bleibt dem Zuschauer nicht erspart, dieser bleibt aber angenehm unaufdringlich. "Guardians of the Galaxy" gehört zu den besten Comic-Verfilmungen und wird sicher noch öfter im Player landen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 23.12.14 um 10:15
Die USA, ein paar Jahre nach der Decepticon-Invasion in Chicago: jeder einzelne Bürger ist sich nun darüber im Klaren, dass die Menschheit nicht alleine im Universum ist, und dass nicht alle Aliens so nett (und so klein und harmlos) wie E. T. sind. Auf alle Transformer, ob nun Autobot oder Decepticon, wird durch spezielle Regierungsorganisationen Jagd gemacht, alle werden gnadenlos vernichtet. Doch innerhalb der Regierung wird nicht nur weiter an der Technologie der Aliens zum Zwecke der Waffenentwicklung geforscht, sondern wie üblich verfolgen einige Klischeepolitiker ganz eigene Ziele. Als der erfolglose Erfinder Cade einen vermeintlich uralten und vergammelten Truck kauft (der natürlich was ganz anderes ist), gerät er ins Kreuzfeuer von Autobots, Decepticons und Regierungsvertretern, die mindestens genauso gefährlich sind wie seinerzeit Megatron..
Zack, und weg sind Shia LaBoeuf und Megan Fox-Substitute Rosie Huntington-Whitley, und auf der Bühne erscheinen Mark Wahlberg und zwei namenlose Teenies, um dem Robotergekloppe den menschlichen Aspekt beizuwursten. Ansonsten ist alles beim alten: die erste Hälfte wird ein wenig eingeführt, um ab der Mitte des Films die Post abgehen zu lassen. Dieses Prinzip hat Michael Bay schon bei "Pearl Harbor" genutzt und seitdem nie mehr abgeändert. Dabei kann der Film in eben jener ersten Hälfte mit einem durchaus annehmbaren Storyaufbau punkten, nur um ab eben jener zweiten Hälfte in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen und quälend lange, ermüdende und immerzu gleich aussehende Krawallszenen zu zeigen, die allenfalls durch so abstruse neue Figuren wie die Dinobots Innovation vorgaukeln wollen. Wenigstens hat Bay auf mädchenbeinrammelnde Winzbots, Riesenroboter mit Hoden und ähnlichen Scheiß verzichtet, und Gott sei Dank taucht auch Agent Simmons gar nicht mehr auf.
Von guten HD-Scheiben ist man in letzter Zeit visuell geradezu verwöhnt worden, aber dennoch ist mir in den ersten Minuten des Films der Kiefer herunter geklappt. Diese Minuten, in denen die Maschinenwesen von Cybertron auf der Erde der Steinzeit landen sind von einer Schärfe und Qualität, wie man sie allenfalls von "Avatar" und King Kong" kennt. Klar sieht man überdeutlich, dass das samt und sonders CGI sind; das wirkt ein wenig soapig, sehr steril und unnatürlich, aber dennoch: Boah! Bei den Realszenen lässt das ein wenig nach, ist aber immer noch top Qualität, in der Bay-typischen Hochglanzoptik.
Auch tonal, zumindest was die englische Dolby TrueHD-Tonspur angeht, dürfte sich kaum etwas finden lassen, was sich mit dieser Veröffentlichung messen könnte. Der deutsche Dolby Digital-Track wäre an sich so schlecht nicht, wenn man nicht neugierig umschaltet. Auch ohne Atmos ist der Unterschied eklatant. Ein sehr deutlicher Zugewinn an Dynamik und Surroundgeräuschen ist zu verzeichnen, alles perfekt ortbar. Aber nur, wenn man den alles übertünchenden Bass deutlich herunterregelt. Für Bassfetischisten ist die Originaltonspur dieser BD wohl das momentane Nonplusultra, aber das ist eindeutig zuviel des Guten. Andererseits: zuviel kann man regeln, zuwenig nicht.
Extras wollte ich mir nicht ansehen, deshalb die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Ich habe bisher alle Teile gesehen, und der erste ist noch in meinem Besitz. Fan war ich nie wirklich, und besonders "Die Rache" fand ich wirklich grottenschlecht. Bei Teil 3 und auch Teil 4 hat Bay zumindest im Aufbau vieles besser und einiges manchmal fast richtig gemacht, nur um dann zum "Ende" hin (also quasi die letzten 90 Minuten) alles mit dem Arsch wieder einzureißen und nur Wiedergekäutes zu zeigen, aufgepeppt mit ein paar neuen Figuren. Und genau das fand ich, im Gegensatz zu so manch anderer Aussage, eben nicht unterhaltsam, sondern so öde, dass ich gerade während der Actionszenen zuweilen die Vorlauftaste gedrückt hielt. Es ist bemerkenswert, dass ein Film dieser zweifelhaften Güte ein derartiges Einspielergebnis erzielt; und das wiederum lässt befürchten, dass der letzte Teil dieses cineastischen Sondermülls noch lange nicht in Sicht ist. Nun könnte man fragen, warum ich mir trotz meiner Befürchtungen "Ära des Untergangs" ansah. Nun, man will sich ja selbst ein Urteil bilden. Und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.. Diese Hoffnung müsste ich nach "Age of Extinction" vermutlich erst reanimieren, und da wäre zum Beispiel Joss Whedon oder J. J. Abrams auf dem Regiestuhl ein geeigneter Defibrillator.
Zack, und weg sind Shia LaBoeuf und Megan Fox-Substitute Rosie Huntington-Whitley, und auf der Bühne erscheinen Mark Wahlberg und zwei namenlose Teenies, um dem Robotergekloppe den menschlichen Aspekt beizuwursten. Ansonsten ist alles beim alten: die erste Hälfte wird ein wenig eingeführt, um ab der Mitte des Films die Post abgehen zu lassen. Dieses Prinzip hat Michael Bay schon bei "Pearl Harbor" genutzt und seitdem nie mehr abgeändert. Dabei kann der Film in eben jener ersten Hälfte mit einem durchaus annehmbaren Storyaufbau punkten, nur um ab eben jener zweiten Hälfte in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen und quälend lange, ermüdende und immerzu gleich aussehende Krawallszenen zu zeigen, die allenfalls durch so abstruse neue Figuren wie die Dinobots Innovation vorgaukeln wollen. Wenigstens hat Bay auf mädchenbeinrammelnde Winzbots, Riesenroboter mit Hoden und ähnlichen Scheiß verzichtet, und Gott sei Dank taucht auch Agent Simmons gar nicht mehr auf.
Von guten HD-Scheiben ist man in letzter Zeit visuell geradezu verwöhnt worden, aber dennoch ist mir in den ersten Minuten des Films der Kiefer herunter geklappt. Diese Minuten, in denen die Maschinenwesen von Cybertron auf der Erde der Steinzeit landen sind von einer Schärfe und Qualität, wie man sie allenfalls von "Avatar" und King Kong" kennt. Klar sieht man überdeutlich, dass das samt und sonders CGI sind; das wirkt ein wenig soapig, sehr steril und unnatürlich, aber dennoch: Boah! Bei den Realszenen lässt das ein wenig nach, ist aber immer noch top Qualität, in der Bay-typischen Hochglanzoptik.
Auch tonal, zumindest was die englische Dolby TrueHD-Tonspur angeht, dürfte sich kaum etwas finden lassen, was sich mit dieser Veröffentlichung messen könnte. Der deutsche Dolby Digital-Track wäre an sich so schlecht nicht, wenn man nicht neugierig umschaltet. Auch ohne Atmos ist der Unterschied eklatant. Ein sehr deutlicher Zugewinn an Dynamik und Surroundgeräuschen ist zu verzeichnen, alles perfekt ortbar. Aber nur, wenn man den alles übertünchenden Bass deutlich herunterregelt. Für Bassfetischisten ist die Originaltonspur dieser BD wohl das momentane Nonplusultra, aber das ist eindeutig zuviel des Guten. Andererseits: zuviel kann man regeln, zuwenig nicht.
Extras wollte ich mir nicht ansehen, deshalb die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Ich habe bisher alle Teile gesehen, und der erste ist noch in meinem Besitz. Fan war ich nie wirklich, und besonders "Die Rache" fand ich wirklich grottenschlecht. Bei Teil 3 und auch Teil 4 hat Bay zumindest im Aufbau vieles besser und einiges manchmal fast richtig gemacht, nur um dann zum "Ende" hin (also quasi die letzten 90 Minuten) alles mit dem Arsch wieder einzureißen und nur Wiedergekäutes zu zeigen, aufgepeppt mit ein paar neuen Figuren. Und genau das fand ich, im Gegensatz zu so manch anderer Aussage, eben nicht unterhaltsam, sondern so öde, dass ich gerade während der Actionszenen zuweilen die Vorlauftaste gedrückt hielt. Es ist bemerkenswert, dass ein Film dieser zweifelhaften Güte ein derartiges Einspielergebnis erzielt; und das wiederum lässt befürchten, dass der letzte Teil dieses cineastischen Sondermülls noch lange nicht in Sicht ist. Nun könnte man fragen, warum ich mir trotz meiner Befürchtungen "Ära des Untergangs" ansah. Nun, man will sich ja selbst ein Urteil bilden. Und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.. Diese Hoffnung müsste ich nach "Age of Extinction" vermutlich erst reanimieren, und da wäre zum Beispiel Joss Whedon oder J. J. Abrams auf dem Regiestuhl ein geeigneter Defibrillator.
mit 2
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 14.12.14 um 16:17
Die USA, vor etwa zwei Jahren: Undercover DEA-Agent Phil Broker hat sich bei den "Outcasts" eingeschleust, eine Bikergang, die Crystal Meth herstellt und vertreibt. Als die DEA die Gang hochnimmt wird der Sohn des Gangbosses Danny T erschossen, während Phil dies verhindern wollte. Daraufhin quittiert der Cop seinen Dienst und zieht sich mit seiner Tochter Maddy in die Anonymität des ländlichen Louisiana zurück, die Mutter stirbt kurz darauf. Als Maddy sich mit robusten Methoden gegen den Schulrabauken zur Wehr setzt, kriegen es die beiden mit dem Bruder der Mutter zu tun, dem örtlichen Meth-Baron Gator..
Sylvester Stallone hat das Drehbuch von "Homefront" verfasst und sah wohl entweder sich oder den Ex-Gouvernator in der Hauptrolle. Das Drehbuch ist natürlich vor nicht allzu langer Zeit verfasst worden, könnte jedoch auch aus den Achtzigern stammen. Zwar zeigt Statham (ungewöhnlicherweise und sicherlich zum Leidwesen weiblicher Zuschauer) kein einziges Mal seinen Oberkörper, ansonsten jedoch strotzt der Film nur so vor Stereotypen und Klischees aus Filmen jener Epoche. Wie gesagt weist der Film nicht permanente fotogene Einstellungen vom Bizeps eines Steroid-Bolzens auf, aber der Rest ist eindeutig 80ies: da wäre ein ehemaliger Cop/Agent/ Special Forces, natürlich verwitwet, mit einem Kind (in aller Regel einem Mädchen nicht älter als zehn), der desillusioniert den Dienst quittiert hat und nur seine Ruhe will und sich irgendwann wider Willen gegen die Schatten seiner Vergangenheit, also Biker/ Gangster/ Dealer wehren muss, aber erst so richtig abgeht, als seine Restfamilie bedroht wird. Wie es abläuft ist sonnenklar, und das Ende ist es erst recht.
Die Action in "Homefront" ist zwar eher rar gesät, aber wenn dann heftig. Man glaubt es kaum: Jason Statham zeigt Gefühle (außer Wut)! Und sogar einigermaßen glaubhaft. James Franco bleibt deutlich unter seinen Möglichkeiten, weil er kaum Gelegenheiten bekommt sein Können zu zeigen. Schön ist, mal wieder Winona Ryder (ungewohnt in der Rolle der Schlampe) zu sehen, und wirklich schauspielern muss nur Kate Bosworth als Tweeker.
Alles in allem ist "Homefront" zwar leidlich unterhaltsam und von der Storyline sicherlich anspruchsvoller als andere Statham, aber dennoch bleibt es eine hundertfach gesehene Geschichte, besonders in den 80igern und ist vor allem eins: reaktionär, denn in diesem Film wird Selbstjustiz zu wenig kritisch präsentiert.
Das Bild ist sehr gut, schrammt jedoch knapp an den Höchstwerten vorbei. Der Grund dafür ist einzig und allein das fehlende letzte Quäntchen an Schärfe, was sich wohl nur auf großen und größten Diagonalen auswirken dürfte. Auf gebräuchlichen Diagonalen so um die 47 Zoll dürfte das Bild nahezu perfekt sein.
Auch tonal ist alles im sattgrünen Bereich. Die Umgebungsgeräusche dieser DTS HD-MA Tonspur sind stets gegeben, der Bass ist kräftig, und während der paar Explosionen und der Ballereien geht es hochdynamisch zur Sache. Referenzwerte erreicht der Track nicht ganz, dazu fehlt ein wenig die ortbare Direktionalität; und der Bass könnte tiefer reichen.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei Action-Fans hat sich Statham eine große und solide Fanbase erarbeitet. Der Brite ist seit Jahren sehr präsent auf der Leinwand, ist aber auch (und hat sich selbst) auf ein Genre festgelegt, dass er gut kann. Mehr als physische Rollen werden wir von Jason Statham wohl nie zu sehen bekommen (obwohl er bei Guy Ritchies "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" zeigte, dass er auch anders kann). Mit "Homefront" wirkte er in einem nur durchschnittlichen Thriller mit, der absolut vorhersehbar ist und kaum ein Klischee der 80ies-Actioner auslässt. Das aber macht "Homefront" immerhin so gut, dass man sich nicht langweilt, und Statham-Fans werden das ohnehin nicht.
Sylvester Stallone hat das Drehbuch von "Homefront" verfasst und sah wohl entweder sich oder den Ex-Gouvernator in der Hauptrolle. Das Drehbuch ist natürlich vor nicht allzu langer Zeit verfasst worden, könnte jedoch auch aus den Achtzigern stammen. Zwar zeigt Statham (ungewöhnlicherweise und sicherlich zum Leidwesen weiblicher Zuschauer) kein einziges Mal seinen Oberkörper, ansonsten jedoch strotzt der Film nur so vor Stereotypen und Klischees aus Filmen jener Epoche. Wie gesagt weist der Film nicht permanente fotogene Einstellungen vom Bizeps eines Steroid-Bolzens auf, aber der Rest ist eindeutig 80ies: da wäre ein ehemaliger Cop/Agent/ Special Forces, natürlich verwitwet, mit einem Kind (in aller Regel einem Mädchen nicht älter als zehn), der desillusioniert den Dienst quittiert hat und nur seine Ruhe will und sich irgendwann wider Willen gegen die Schatten seiner Vergangenheit, also Biker/ Gangster/ Dealer wehren muss, aber erst so richtig abgeht, als seine Restfamilie bedroht wird. Wie es abläuft ist sonnenklar, und das Ende ist es erst recht.
Die Action in "Homefront" ist zwar eher rar gesät, aber wenn dann heftig. Man glaubt es kaum: Jason Statham zeigt Gefühle (außer Wut)! Und sogar einigermaßen glaubhaft. James Franco bleibt deutlich unter seinen Möglichkeiten, weil er kaum Gelegenheiten bekommt sein Können zu zeigen. Schön ist, mal wieder Winona Ryder (ungewohnt in der Rolle der Schlampe) zu sehen, und wirklich schauspielern muss nur Kate Bosworth als Tweeker.
Alles in allem ist "Homefront" zwar leidlich unterhaltsam und von der Storyline sicherlich anspruchsvoller als andere Statham, aber dennoch bleibt es eine hundertfach gesehene Geschichte, besonders in den 80igern und ist vor allem eins: reaktionär, denn in diesem Film wird Selbstjustiz zu wenig kritisch präsentiert.
Das Bild ist sehr gut, schrammt jedoch knapp an den Höchstwerten vorbei. Der Grund dafür ist einzig und allein das fehlende letzte Quäntchen an Schärfe, was sich wohl nur auf großen und größten Diagonalen auswirken dürfte. Auf gebräuchlichen Diagonalen so um die 47 Zoll dürfte das Bild nahezu perfekt sein.
Auch tonal ist alles im sattgrünen Bereich. Die Umgebungsgeräusche dieser DTS HD-MA Tonspur sind stets gegeben, der Bass ist kräftig, und während der paar Explosionen und der Ballereien geht es hochdynamisch zur Sache. Referenzwerte erreicht der Track nicht ganz, dazu fehlt ein wenig die ortbare Direktionalität; und der Bass könnte tiefer reichen.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei Action-Fans hat sich Statham eine große und solide Fanbase erarbeitet. Der Brite ist seit Jahren sehr präsent auf der Leinwand, ist aber auch (und hat sich selbst) auf ein Genre festgelegt, dass er gut kann. Mehr als physische Rollen werden wir von Jason Statham wohl nie zu sehen bekommen (obwohl er bei Guy Ritchies "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" zeigte, dass er auch anders kann). Mit "Homefront" wirkte er in einem nur durchschnittlichen Thriller mit, der absolut vorhersehbar ist und kaum ein Klischee der 80ies-Actioner auslässt. Das aber macht "Homefront" immerhin so gut, dass man sich nicht langweilt, und Statham-Fans werden das ohnehin nicht.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 07.12.14 um 11:58
Jakarta, Indonesien: Rama hat das Gemetzel im Hochhaus gegen die "Mieter" von Gangsterboss Tama gerade so überlebt, bis auf ein weiteres kamen alle Mitglieder seines S.W.A.T. Teams ums Leben. So wirklich hat sich seine Situation allerdings nicht verbessert: der korrupte Teil der Polizei, der mit der organisierten Kriminalität zusammen arbeitet und die Gangs selbst kennen sein Gesicht, sein Leben und das seiner Familie bleibt weiterhin in Gefahr. Ein Chef einer kleinen, streng geheimen Spezialeinheit bietet ihm einen Deal an: zum Schutz seiner Familie soll er sich in eine Gang einschleusen, um an die ganz großen Fische heran zu kommen. Dazu prügelt er einen Politikersohn krankenhausreif, kommt in den Bau und gewinnt dort schnell Vertrauen und Respekt des Sohnes des Gangchefs. Doch wieder draußen muss er feststellen, dass ein falsches Spiel gespielt wird und ein großer Bandenkrieg droht..
Was mich bei "The Raid" gestört hat, haben Drehbuchautor und Regisseur ausgemerzt: "The Raid 2" ist nicht, wie sein Vorgänger, ein Aneinanderreihung von stumpfen Gewaltszenen und Ballereien. Während der Erstling lediglich am Anfang und am Ende ein Minimum von Story aufwies und ansonsten eine für mein Dafürhalten nach einigen Anfangsminuten relativ dröge und sich schnell abnutzende Abfolge von Prügeleien und Schießereien darstellte, lockerte der Regisseur dieses Mal das ganze auf und verwob die Action mit einer immer noch relativ "gewöhnlichen" Story, die in ihren Grundzügen an "Infernal Affairs" oder Scorseses Remake davon erinnert. Zudem hat Evans mal ein wenig mit Stilmitteln wie Slow Motion oder anderen (ungewöhnlich würde ich sie nicht nennen) Kameraperspektiven jongliert. Der Film in sich ist um Klassen besser als der Erstling, aber zu einem exzellenten Actioner fehlt schon noch etwas, die reine Action macht das nun mal auch nicht aus. An der Gewalt liegt´s nicht, denn hier hat Evans noch eine ordentliche Schippe drauf gelegt hat. Die Martial Arts-Szenen sind gut (sehr gut finde ich eher zum Beispiel Jackie Chans Kampf gegen Benny "The Jet" Urquidez in "Power Man" und "Action Hunter"), aber warum um Himmels Willen müssen die so oberbrutal sein?! Da gibt es Baseballschläger mitten in die Fresse, schön in Großaufnahme, Schrotflintenschüsse und Hammerschläge ins Gesicht, und Schnitte, Stiche und ähnliches sind dagegen Ponyhof, der im Minutentakt gezeigt wird. "The Raid 2" hat einen Bodycount, der "Der Soldat James Ryan" zur Ehre gereicht hätte (und ist eher noch brutaler, und das zeigt er deutlich häufiger); das hat der Film gar nicht nötig, er funktioniert auch so. Insgesamt ist "The Raid 2" ein Actionthriller, der auch nicht besser ist als andere Genrevertreter. Brutaler ist er definitiv.
Das Bild ist um Klassen besser als im Vorgänger. Wo dieser bereits in den ersten Minuten im dunklen Treppenhaus rauschte ohne Ende und dadurch an Schärfe verlor, zeigt der der zweite Film in jeder Sicht ein besseres Bild. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, damit einhergehend ist der Detailreichtum ebenfalls recht ordentlich. Liegt aber auch darum, dass "The Raid " nicht im permanenten Halbdunkel spielt wie der erste.
Tonal geht die Scheibe ebenfalls mehr als in Ordnung. Surroundgeräusche, Bass, Dynamik, alles da.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: "The Raid 2" ist deutlich besser geworden als "The Raid". Für mich kein Kunststück, denn wie oben angemerkt hat mich der erste Film relativ schnell gelangweilt, weil er eine Endlosschleife der immerzu gleichen Actionszenen in geringer Variation ist. Der Film wäre auch ohne die überaus krasse Gewaltdarstellung gut. Gut, nicht sehr gut.
Was mich bei "The Raid" gestört hat, haben Drehbuchautor und Regisseur ausgemerzt: "The Raid 2" ist nicht, wie sein Vorgänger, ein Aneinanderreihung von stumpfen Gewaltszenen und Ballereien. Während der Erstling lediglich am Anfang und am Ende ein Minimum von Story aufwies und ansonsten eine für mein Dafürhalten nach einigen Anfangsminuten relativ dröge und sich schnell abnutzende Abfolge von Prügeleien und Schießereien darstellte, lockerte der Regisseur dieses Mal das ganze auf und verwob die Action mit einer immer noch relativ "gewöhnlichen" Story, die in ihren Grundzügen an "Infernal Affairs" oder Scorseses Remake davon erinnert. Zudem hat Evans mal ein wenig mit Stilmitteln wie Slow Motion oder anderen (ungewöhnlich würde ich sie nicht nennen) Kameraperspektiven jongliert. Der Film in sich ist um Klassen besser als der Erstling, aber zu einem exzellenten Actioner fehlt schon noch etwas, die reine Action macht das nun mal auch nicht aus. An der Gewalt liegt´s nicht, denn hier hat Evans noch eine ordentliche Schippe drauf gelegt hat. Die Martial Arts-Szenen sind gut (sehr gut finde ich eher zum Beispiel Jackie Chans Kampf gegen Benny "The Jet" Urquidez in "Power Man" und "Action Hunter"), aber warum um Himmels Willen müssen die so oberbrutal sein?! Da gibt es Baseballschläger mitten in die Fresse, schön in Großaufnahme, Schrotflintenschüsse und Hammerschläge ins Gesicht, und Schnitte, Stiche und ähnliches sind dagegen Ponyhof, der im Minutentakt gezeigt wird. "The Raid 2" hat einen Bodycount, der "Der Soldat James Ryan" zur Ehre gereicht hätte (und ist eher noch brutaler, und das zeigt er deutlich häufiger); das hat der Film gar nicht nötig, er funktioniert auch so. Insgesamt ist "The Raid 2" ein Actionthriller, der auch nicht besser ist als andere Genrevertreter. Brutaler ist er definitiv.
Das Bild ist um Klassen besser als im Vorgänger. Wo dieser bereits in den ersten Minuten im dunklen Treppenhaus rauschte ohne Ende und dadurch an Schärfe verlor, zeigt der der zweite Film in jeder Sicht ein besseres Bild. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, damit einhergehend ist der Detailreichtum ebenfalls recht ordentlich. Liegt aber auch darum, dass "The Raid " nicht im permanenten Halbdunkel spielt wie der erste.
Tonal geht die Scheibe ebenfalls mehr als in Ordnung. Surroundgeräusche, Bass, Dynamik, alles da.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: "The Raid 2" ist deutlich besser geworden als "The Raid". Für mich kein Kunststück, denn wie oben angemerkt hat mich der erste Film relativ schnell gelangweilt, weil er eine Endlosschleife der immerzu gleichen Actionszenen in geringer Variation ist. Der Film wäre auch ohne die überaus krasse Gewaltdarstellung gut. Gut, nicht sehr gut.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 04.12.14 um 21:22
Neulich, in London: in einer nicht gerade als Upperclass-Viertel zu bezeichnenden Gegend üben einige Jugendliche ihr Lieblingshobby aus und überfallen zum Zwecke der Selbstbereicherung eine Krankenschwester, als in dem danebenstehenden Auto etwas einschlägt. Bei näherer Betrachtung (und dem gleichzeitigen Versuch, das Autoradio klauen) greift der vermeintliche Affe den Anführer der Gang an und flüchtet in einen Schuppen, wird dort gestellt und getötet. Doch der Affe ist keiner, sondern ein fies aussehendes Alien, und dessen Kumpels landen auch grade im Viertel. Nach dem Motto "This is my Turf!" machen sich die Teenager daran, ihr Gebiet zu verteidigen..
Joe Cornishs Regiedebüt wurde weltweit von Kritikern recht wohlwollend aufgenommen, ein Sachverhalt der mir persönlich relativ unverständlich ist. Nun ist "Attack the Block" kein schlechter Film, aber ein besonders guter ist er sicherlich auch nicht. Kaum ein Protagonist wirkt irgendwie sympathisch, für eine Komödie ist der Film meines Erachtens nicht witzig genug und für einen Sci Fi-Actionthriller ist die Action schlicht zu altbacken und ohne jede Innovation. Ein paar Gags treffen, leider aber zu wenige. Deutlich ist dem Film anzumerken, dass die Macher dem Dream Team Wright/Pegg/ Frost (nicht zuletzt erkennbar durch die Nebenrolle von Nick Frost) nacheifern wollten, da sind die Fußstapfen aber noch deutlich zu groß. Die Creatures from Outer Space sind, mit Ausnahme des Erstgelandeten, tiefschwarze Gorilla/ Wolf-Zwitter ohne jede erkennbare Struktur, ohne Augen und mit fluoreszierendem Gebiss und nur wenig furchterregend. Hinzu kommt, dass der Hauptdarsteller leider kein bisschen schauspielern kann: zwei Gesichtsausdrücke sind nur ausreichend, um einen Film zu tragen, wenn man Til Schweiger oder Jason Statham heißt. So heißt der Junge aber nicht.
Insgesamt betrachtet ist "Attack the Block" zwar ein kurzweiliger Film (was nicht zuletzt an der geringen Lauflänge von 88 Minuten liegt) der durchaus zu unterhalten weiß, der aber nicht das Potenzial zum mehrmaligen Genuss mitbringt.
Da Bild ist sehr gut geraten. Der Film spielt ausschließlich nachts, und hier spielt der Transfer seine Stärken aus: der Schwarzwert ist zwar nicht optimal, in Kombination mit dem perfekt gewählten Kontrast bleiben aber alle Details erhalten. Rauschen oder ähnliches fiel mir auf meiner Technik nicht auf. Die Plastizität und die Schärfe sind stets hoch.
Auch der deutsche DTS HD MA-Track weiß zu gefallen. Besonders während des hiphop-lastigen Tracks kommt die Musik schön volltönend aus allen Speakern, mit voluminösem Bass untermalt; ganz so prägnant kommt der Bass in Szenen ohne Musik nicht zum tragen. In den Actionszenen geht es sehr dynamisch ab, und Umgebungsgeräusche sind stets hörbar, wenn auch eher dezent.
Bei den Extras, die eher auf Unterhaltung als auf Information abzielen, sieht man deutlich welchen Spaß die Schauspieler beim Dreh hatten. Das Steel ist für Sammler sicherlich interessant.
Mein persönliches Fazit: "Attack the Block" ist weder Fisch noch Fleisch. Der Film ist nicht komisch genug, um als Komödie durch zu gehen, und als Sci Fi-Actioner funktioniert er nur bedingt, weil man alles schon mal irgendwie (und besser) gesehen hat. Ein Mal ansehen kann man den Film, kaufen muss man ihn meiner Meinung nach nicht.
Joe Cornishs Regiedebüt wurde weltweit von Kritikern recht wohlwollend aufgenommen, ein Sachverhalt der mir persönlich relativ unverständlich ist. Nun ist "Attack the Block" kein schlechter Film, aber ein besonders guter ist er sicherlich auch nicht. Kaum ein Protagonist wirkt irgendwie sympathisch, für eine Komödie ist der Film meines Erachtens nicht witzig genug und für einen Sci Fi-Actionthriller ist die Action schlicht zu altbacken und ohne jede Innovation. Ein paar Gags treffen, leider aber zu wenige. Deutlich ist dem Film anzumerken, dass die Macher dem Dream Team Wright/Pegg/ Frost (nicht zuletzt erkennbar durch die Nebenrolle von Nick Frost) nacheifern wollten, da sind die Fußstapfen aber noch deutlich zu groß. Die Creatures from Outer Space sind, mit Ausnahme des Erstgelandeten, tiefschwarze Gorilla/ Wolf-Zwitter ohne jede erkennbare Struktur, ohne Augen und mit fluoreszierendem Gebiss und nur wenig furchterregend. Hinzu kommt, dass der Hauptdarsteller leider kein bisschen schauspielern kann: zwei Gesichtsausdrücke sind nur ausreichend, um einen Film zu tragen, wenn man Til Schweiger oder Jason Statham heißt. So heißt der Junge aber nicht.
Insgesamt betrachtet ist "Attack the Block" zwar ein kurzweiliger Film (was nicht zuletzt an der geringen Lauflänge von 88 Minuten liegt) der durchaus zu unterhalten weiß, der aber nicht das Potenzial zum mehrmaligen Genuss mitbringt.
Da Bild ist sehr gut geraten. Der Film spielt ausschließlich nachts, und hier spielt der Transfer seine Stärken aus: der Schwarzwert ist zwar nicht optimal, in Kombination mit dem perfekt gewählten Kontrast bleiben aber alle Details erhalten. Rauschen oder ähnliches fiel mir auf meiner Technik nicht auf. Die Plastizität und die Schärfe sind stets hoch.
Auch der deutsche DTS HD MA-Track weiß zu gefallen. Besonders während des hiphop-lastigen Tracks kommt die Musik schön volltönend aus allen Speakern, mit voluminösem Bass untermalt; ganz so prägnant kommt der Bass in Szenen ohne Musik nicht zum tragen. In den Actionszenen geht es sehr dynamisch ab, und Umgebungsgeräusche sind stets hörbar, wenn auch eher dezent.
Bei den Extras, die eher auf Unterhaltung als auf Information abzielen, sieht man deutlich welchen Spaß die Schauspieler beim Dreh hatten. Das Steel ist für Sammler sicherlich interessant.
Mein persönliches Fazit: "Attack the Block" ist weder Fisch noch Fleisch. Der Film ist nicht komisch genug, um als Komödie durch zu gehen, und als Sci Fi-Actioner funktioniert er nur bedingt, weil man alles schon mal irgendwie (und besser) gesehen hat. Ein Mal ansehen kann man den Film, kaufen muss man ihn meiner Meinung nach nicht.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 04.12.14 um 09:55
In einer, wenn man die technischen Entwicklungen wie die Fluggeräte und Androiden betrachtet, schon noch ein Stück entfernten Zukunft geht es den Mutanten an den Kragen: die Menschheit setzt die "Sentinels" gegen sie ein. Diese Sentinels sind eine Erfindung von Bolivar Trask; bei deren Entwicklung die DNA von Mystique Vorbild war, die wiederum den Entwickler tötete. Da die Mutanten kurz vor ihre völligen Vernichtung stehen, schicken sie Wolverine zurück in die Vergangenheit, um Charles Xavier und Eric Lehnsherr davon zu überzeugen, dass in der Vergangenheit die Zukunft geändert werden muss..
Nachdem Matthew Vaughn, Regisseur von "Kick-Ass" und Ehemann von uns Claudia Schiffer, "X-Men Erste Entscheidung" zum Erfolg führte nahm nun wieder Bryan Singer; quasi der Vater der X-Men-Filme; auf dem Regiestuhl Platz. Komplex waren die X-Men schon immer, dadurch hoben sie sich wohltuend von anderen Verfilmungen aus dem Marvel-Kosmos ab; mit "Zukunft ist Vergangenheit" wurde die Komplexität allerdings schon fast ein wenig über Gebühr strapaziert. Ab und an ist die jeweilige Epoche nur anhand der Darsteller von Professor Xavier und Magneto identifizierbar, und die Story schlägt jede Menge Haken, die es mitunter nicht einfach machen, alles zu verinnerlichen.
"X-Men Zukunft ist Vergangenheit" wurde wieder mit allerlei neuen und exotischen Mutanten ausstaffiert, die nützliche und manchmal auch nutzlose Fähigkeiten einbringen und mit Masse schmückendes Beiwerk ohne wirklichen Nährwert darstellen. Wie auch im Vorgänger sterben diese oft und werden im Nachfolger wohl keine Rolle mehr spielen, Quicksilver mal ausgenommen. "X-Men - Zukunft ist Vergangenheit" ist zumindest zu Beginn deutlich düsterer als sein Vorgänger, hat nicht mehr so viele Schauwerte inne und weist so manchen nur mäßig gelungenen CGI-Effekt auf. Der Film lebt von den Schauspielern; der Cast ist wahrlich erlesen und spielt toll, wobei James McAvoy langsam darauf achten muss, nicht in jedem seiner Filme zu heulen.
Die X-Men gehören seit Anbeginn zu den besten Comic-Verfilmungen, wobei gesagt werden muss: so langsam hat sich das Franchise tot gelaufen. Neues oder innovatives sucht man vergeblich, und das gesehene wurde aus den voran gegangenen Teilen extrahiert und aufbereitet.
Das Bild und der Sound sind hervorragend.
Bei Bild stimmen alle Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Plastizität geben sich keinerlei Blößen. Lediglich ein paar CGIs wirken etwas lieblos integriert und dadurch fremdartig. Besonders der Detailreichtum und die auch in Mittel- und Hintergründen nie nachlassende Schärfe begeistern.
Das 3D ist ebenfalls gut gelungen, mit tadelloser Tiefenstaffelung und auch ein paar dezent ausfallenden Pop Outs (wer´s mag). Zu Beginn, während der häufigen dunklen Szenen, ist 3D kein wirklicher Zugewinn, was sich im späteren Verlauf bessert. Das Intro in 3D ist wie immer genial.
Der Sound passt ebenfalls, wie es sich für eine Comic-Verfilmung gehört. An eine Güte wie jüngst bei "Godzilla" reicht der Track nicht ganz heran, ist aber auch nicht weit weg. Man ist stets von Umgebungsgeräuschen umhüllt, alle gut ortbar; der Bass rumort in den Actionszenen mehr als ordentlich, und insgesamt geht bei der Action die Post gut ab. Dabei bleiben die Dialoge stets verständlich.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnittswert; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: So langsam kehre ich mich ein wenig ab von Comic-Verfilmungen, weil mich in letzter Zeit keine mehr so richtig überzeugt hat; besonders nicht von Marvel.
Ein Lichtblick könnte "Guardians of the Galaxy" werden, oder "Avengers"". Ernsthaft und anspruchsvoll, also quasi Blockbuster-Comickino mit Hirn sind die X-Men allemal, besonders die ersten drei Teile; und qualitativ den meisten aderen Marvel-Verfilmungen deutlich überlegen. Dennoch: lieber nochmal "Watchmen" als "Zukunft ist Vergangenheit" schauen.
Nachdem Matthew Vaughn, Regisseur von "Kick-Ass" und Ehemann von uns Claudia Schiffer, "X-Men Erste Entscheidung" zum Erfolg führte nahm nun wieder Bryan Singer; quasi der Vater der X-Men-Filme; auf dem Regiestuhl Platz. Komplex waren die X-Men schon immer, dadurch hoben sie sich wohltuend von anderen Verfilmungen aus dem Marvel-Kosmos ab; mit "Zukunft ist Vergangenheit" wurde die Komplexität allerdings schon fast ein wenig über Gebühr strapaziert. Ab und an ist die jeweilige Epoche nur anhand der Darsteller von Professor Xavier und Magneto identifizierbar, und die Story schlägt jede Menge Haken, die es mitunter nicht einfach machen, alles zu verinnerlichen.
"X-Men Zukunft ist Vergangenheit" wurde wieder mit allerlei neuen und exotischen Mutanten ausstaffiert, die nützliche und manchmal auch nutzlose Fähigkeiten einbringen und mit Masse schmückendes Beiwerk ohne wirklichen Nährwert darstellen. Wie auch im Vorgänger sterben diese oft und werden im Nachfolger wohl keine Rolle mehr spielen, Quicksilver mal ausgenommen. "X-Men - Zukunft ist Vergangenheit" ist zumindest zu Beginn deutlich düsterer als sein Vorgänger, hat nicht mehr so viele Schauwerte inne und weist so manchen nur mäßig gelungenen CGI-Effekt auf. Der Film lebt von den Schauspielern; der Cast ist wahrlich erlesen und spielt toll, wobei James McAvoy langsam darauf achten muss, nicht in jedem seiner Filme zu heulen.
Die X-Men gehören seit Anbeginn zu den besten Comic-Verfilmungen, wobei gesagt werden muss: so langsam hat sich das Franchise tot gelaufen. Neues oder innovatives sucht man vergeblich, und das gesehene wurde aus den voran gegangenen Teilen extrahiert und aufbereitet.
Das Bild und der Sound sind hervorragend.
Bei Bild stimmen alle Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Plastizität geben sich keinerlei Blößen. Lediglich ein paar CGIs wirken etwas lieblos integriert und dadurch fremdartig. Besonders der Detailreichtum und die auch in Mittel- und Hintergründen nie nachlassende Schärfe begeistern.
Das 3D ist ebenfalls gut gelungen, mit tadelloser Tiefenstaffelung und auch ein paar dezent ausfallenden Pop Outs (wer´s mag). Zu Beginn, während der häufigen dunklen Szenen, ist 3D kein wirklicher Zugewinn, was sich im späteren Verlauf bessert. Das Intro in 3D ist wie immer genial.
Der Sound passt ebenfalls, wie es sich für eine Comic-Verfilmung gehört. An eine Güte wie jüngst bei "Godzilla" reicht der Track nicht ganz heran, ist aber auch nicht weit weg. Man ist stets von Umgebungsgeräuschen umhüllt, alle gut ortbar; der Bass rumort in den Actionszenen mehr als ordentlich, und insgesamt geht bei der Action die Post gut ab. Dabei bleiben die Dialoge stets verständlich.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnittswert; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: So langsam kehre ich mich ein wenig ab von Comic-Verfilmungen, weil mich in letzter Zeit keine mehr so richtig überzeugt hat; besonders nicht von Marvel.
Ein Lichtblick könnte "Guardians of the Galaxy" werden, oder "Avengers"". Ernsthaft und anspruchsvoll, also quasi Blockbuster-Comickino mit Hirn sind die X-Men allemal, besonders die ersten drei Teile; und qualitativ den meisten aderen Marvel-Verfilmungen deutlich überlegen. Dennoch: lieber nochmal "Watchmen" als "Zukunft ist Vergangenheit" schauen.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 02.12.14 um 12:59
Nachdem Cap mit den Avengers in New York die Welt gerettet hat steht ihm die nächste große Aufgabe bevor: bei der Befreiung der Geiseln eines S.H.I.E.L.D.-Schiffes stellt Rogers fest, dass Romanoff ein eigenes Ding durchzieht, und zwar im Auftrag von Nick Fury. Fury will ein Erstschlag- und Präventivsystem mit drei neuen Heli-Carriern implementieren; Rogers geht das zu sehr auf Kosten der Freiheit des Einzelnen. Nachdem sich die beiden überwerfen wird Fury zur Zielscheibe einer geheimnisvollen Organisation, die Cap nicht nur allzu gut kennt, sondern deren Verbindungen bis in höchste Ebenen reichen..
Um keinen Roman zu schreiben, wurde hier die Storyzusammenfassung auf das wichtigste eingedampft, denn a) hätte eine ausführlichere Beschreibung sehr viel Platz gebraucht und b) ist die Story außergewöhnlich komplex, so dass mehr Angaben fast zwangsläufig zum Spoilern geführt hätten. Festgehalten sei, dass die Story von "Captain America: The Return of the First Avenger " durchaus fesselnd und nachverfolgbar ist, aber auch einige Wendungen aufweist, Haken schlägt und in sich so verlinkt und mit Querverweisen versehen ist, dass man schon konzentriert bleiben muss um auf Ballhöhe zu bleiben. Was im Erstling zu einer recht schlichten Schwarz-Weißmalerei mit leicht identifizierbaren Feinden geriet ist hier weitaus komplizierter, in sich jedoch dennoch stets schlüssig. Wo bei den meisten anderen Comic-Verfilmungen mit Superhelden die Action teils sehr deutlich over the top ist, weist der zweite Captain America Actionsequenzen auf, die hemdsärmlig mehr an Agententhriller wie die "Bournes" erinnern. Klasse choreographierte Zweikämpfe (natürlich bei einem Superheldenfilm gerne mit mehreren Gegnern gleichzeitig) und gut in Szene gesetzte Shootouts dominieren, und CGI-Action kommt wohltuend selten vor. "Winter Soldier" ist sauspannend und immer so vertrackt, dass man nie ahnt welche Verwicklungen als nächstes auftreten und mit toller, meist realistischer Action versehen. Dieser Cap ist nicht nur eine der besseren Comic-Verfilmungen, sondern funktioniert insgesamt hervorragend als Action-Thriller.
Bild und vor allem Ton sind allerfeinste Sahne. Beim 2D-Bild gibt es kaum etwas auszusetzen, denn Schärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind herausragend. Vor allem die Tiefenschärfe begeistert, die in allen Bildebenen hochbleibt.
"Captain America: The Return of the First Avenger" wurde nachträglich konvertiert; das ist dem Bild nur selten anzusehen. Pop Out-Fans werden vernachlässigt, denn der Schwerpunkt der Bearbeitung lag auf der räumlichen Tiefenstaffelung, die mehr als ordentlich gelungen ist. Ein wenig dunkler wird es naturgemäß bei Verwendung der Shutter-Technik, dann verschwinden ein paar Details in dunklen Stellen. Im Großen und Ganzen ein sehr gut gelungene Konvertierung.
Der Sound zeigt zusammen mit ein paar anderen Abmischungen (wie z. B. "Godzilla") die Spitze des akustisch momentan machbaren auf, von Atmos vielleicht mal abgesehen. Die Surroundkulisse ist herausragend; permanent ist etwas los auf allen Lautsprechern, alles perfekt ortbar; und in einigen Szenen kann man Flugbahnen von Objekten, Geschossen und Fluggeräten perfekt nachvollziehen. Der Bass grummelt energisch, wenn gefordert, der Score liegt schön über dem Geschehen, und bei der Action geht es hochdynamisch derart zur Sache, dass man gut beraten ist die Lautstärke ein wenig herunter zu regeln. Klasse!
Bei den Extras schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die 2D-Version liegt auf einer gesonderten Blu-ray bei. Das Steel ist sehr schick, geprägt, innen bedruckt und war wohl schnell ausverkauft, so dass die Profitgeier es zu überteuerten Preisen anbieten können.
Mein persönliches Fazit: Nachdem ich neulich "Thor - The Dark Kingdom" geniessen durfte (oder eher: musste) und durch den CGI-Overkill dieses beinahe schon wie ein Star Wars-Abklatsch aussehenden Effektespektakels beinahe erschlagen wurde, fand ich Cap 2 wohltuend "altmodisch", mit handgemachten Effekten, coolen Fights ohne dass gleich ganze Häuserzeilen abgerissen wurden (ok, mit ein paar Ausnahmen), spannenden Schusswechseln und der gewissen Prise Humor. Für mich ist "Winter Soldier" eine der besseren Comic- und Marvelverfilmungen und in die Riege von "Avengers" oder "Iron Man" (nur dem ersten, wohlgemerkt) einzureihen.
Um keinen Roman zu schreiben, wurde hier die Storyzusammenfassung auf das wichtigste eingedampft, denn a) hätte eine ausführlichere Beschreibung sehr viel Platz gebraucht und b) ist die Story außergewöhnlich komplex, so dass mehr Angaben fast zwangsläufig zum Spoilern geführt hätten. Festgehalten sei, dass die Story von "Captain America: The Return of the First Avenger " durchaus fesselnd und nachverfolgbar ist, aber auch einige Wendungen aufweist, Haken schlägt und in sich so verlinkt und mit Querverweisen versehen ist, dass man schon konzentriert bleiben muss um auf Ballhöhe zu bleiben. Was im Erstling zu einer recht schlichten Schwarz-Weißmalerei mit leicht identifizierbaren Feinden geriet ist hier weitaus komplizierter, in sich jedoch dennoch stets schlüssig. Wo bei den meisten anderen Comic-Verfilmungen mit Superhelden die Action teils sehr deutlich over the top ist, weist der zweite Captain America Actionsequenzen auf, die hemdsärmlig mehr an Agententhriller wie die "Bournes" erinnern. Klasse choreographierte Zweikämpfe (natürlich bei einem Superheldenfilm gerne mit mehreren Gegnern gleichzeitig) und gut in Szene gesetzte Shootouts dominieren, und CGI-Action kommt wohltuend selten vor. "Winter Soldier" ist sauspannend und immer so vertrackt, dass man nie ahnt welche Verwicklungen als nächstes auftreten und mit toller, meist realistischer Action versehen. Dieser Cap ist nicht nur eine der besseren Comic-Verfilmungen, sondern funktioniert insgesamt hervorragend als Action-Thriller.
Bild und vor allem Ton sind allerfeinste Sahne. Beim 2D-Bild gibt es kaum etwas auszusetzen, denn Schärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität sind herausragend. Vor allem die Tiefenschärfe begeistert, die in allen Bildebenen hochbleibt.
"Captain America: The Return of the First Avenger" wurde nachträglich konvertiert; das ist dem Bild nur selten anzusehen. Pop Out-Fans werden vernachlässigt, denn der Schwerpunkt der Bearbeitung lag auf der räumlichen Tiefenstaffelung, die mehr als ordentlich gelungen ist. Ein wenig dunkler wird es naturgemäß bei Verwendung der Shutter-Technik, dann verschwinden ein paar Details in dunklen Stellen. Im Großen und Ganzen ein sehr gut gelungene Konvertierung.
Der Sound zeigt zusammen mit ein paar anderen Abmischungen (wie z. B. "Godzilla") die Spitze des akustisch momentan machbaren auf, von Atmos vielleicht mal abgesehen. Die Surroundkulisse ist herausragend; permanent ist etwas los auf allen Lautsprechern, alles perfekt ortbar; und in einigen Szenen kann man Flugbahnen von Objekten, Geschossen und Fluggeräten perfekt nachvollziehen. Der Bass grummelt energisch, wenn gefordert, der Score liegt schön über dem Geschehen, und bei der Action geht es hochdynamisch derart zur Sache, dass man gut beraten ist die Lautstärke ein wenig herunter zu regeln. Klasse!
Bei den Extras schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die 2D-Version liegt auf einer gesonderten Blu-ray bei. Das Steel ist sehr schick, geprägt, innen bedruckt und war wohl schnell ausverkauft, so dass die Profitgeier es zu überteuerten Preisen anbieten können.
Mein persönliches Fazit: Nachdem ich neulich "Thor - The Dark Kingdom" geniessen durfte (oder eher: musste) und durch den CGI-Overkill dieses beinahe schon wie ein Star Wars-Abklatsch aussehenden Effektespektakels beinahe erschlagen wurde, fand ich Cap 2 wohltuend "altmodisch", mit handgemachten Effekten, coolen Fights ohne dass gleich ganze Häuserzeilen abgerissen wurden (ok, mit ein paar Ausnahmen), spannenden Schusswechseln und der gewissen Prise Humor. Für mich ist "Winter Soldier" eine der besseren Comic- und Marvelverfilmungen und in die Riege von "Avengers" oder "Iron Man" (nur dem ersten, wohlgemerkt) einzureihen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 01.12.14 um 10:58
John Washington ist nicht nur Kriminalpsychologe, sondern auch ein Medium: mittels Körperkontakt kann er in die Erinnerungen von Menschen eintauchen und so dazu beitragen, ungelöste Verbrechen aufzuklären. Doch schwer wiegen seine eigenen Erinnerungen: trotz seiner Gabe konnte er den Selbstmord seiner Ehefrau nicht verhindern; und so verfällt er dem Alkohol. Als er sich nach zwei Jahren aufrafft, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen wird ihm ein vermeintlich leichter Fall zugeteilt: die 16-jährige Anna, Tochter eines schwer reichen Paares, lebt im Hungerstreik; und John soll sie zum essen bringen. Doch bereits die erste Sitzung lässt John beunruhigendes aus Annas Erinnerung ausgraben; und plötzlich sieht John Anna überall, auch da wo sie eigentlich nicht sein kann. Ist Anna nun psychisch gestört, spielt Johns Psyche ihm Streiche oder ist sie gerissen und manipulativ?
Aus Spanien kamen in den letzten Jahren verschiedene Produktionen, die des öfteren verblüfften. So konnte "The Body" neulich Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistern; und auch Jaime Collet Serras "Mindscape" ist zumindest ein Film, der aus der breiten Masse ein wenig herausragt. Der Film versteht es in aller Regel geschickt, falsche Fährten zu legen und ein paar Haken zu schlagen; dennoch ahnt der Zuschauer früh, wo der Hase im Pfeffer liegt. Das aber trübt das Vergnügen keineswegs, sondern lässt einen fasziniert dem Weg der Auflösung folgen. Mark Strong ist wie immer in den Filmen, in denen er mitwirkt, eine Bank; aber in "Mindscape" wird ihm fast die Show gestohlen von der jungen Taissa Farmiga (jüngere Schwester von Vera Farmiga, "Source Code", "The Conjuring"): unglaublich, mit welcher Präsenz und welchem Selbstbewusstsein das Mädchen die hochintelligente und manipulative Göre gibt.
Das Bild liegt ein wenig unter den Erwartungen an eine moderne Produktion. Das gezeigte auf der Mattscheibe wirkt zwar schön plastisch, aber 100%-ig scharf ist es selten; selbst in Nahaufnahmen fehlt das letzte Quäntchen Schärfe. In Rückblenden und Szenen aus den Erinnerungen rauscht und körnt es deutlich sichtbar, das allerdings ist stilistisch gewollt. Der Schwarzwert und auch der Kontrast könnte besser sein, so gehen ein paar Details in dunklen Bildabschnitten verloren.
Der Sound hingegen ist absolut top. Die Surroundabmischung ist wunderbar luftig, und allerlei Umgebungsgeräusche kommen aus allen Speakern. Perfekt ortbar spielt sich auch mal das Geschehen über dem Sitzplatz ab, und auch der Bass mischt ordentlich mit. Von der Direktionalität und der Surroundabmischung her einer der besseren Tracks, die ich in letzter Zeit so hören durfte.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtshalber mal drei Punkte. Die Veröffentlichung hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ein Klasse Psychothriller aus Spanien, der zwar nicht ganz den Thrill von "The Body" erreicht, aber dennoch über die ganze Laufzeit zu fesseln versteht. Nicht ganz ein Geheimtipp, aber nicht weit davon entfernt.
Aus Spanien kamen in den letzten Jahren verschiedene Produktionen, die des öfteren verblüfften. So konnte "The Body" neulich Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistern; und auch Jaime Collet Serras "Mindscape" ist zumindest ein Film, der aus der breiten Masse ein wenig herausragt. Der Film versteht es in aller Regel geschickt, falsche Fährten zu legen und ein paar Haken zu schlagen; dennoch ahnt der Zuschauer früh, wo der Hase im Pfeffer liegt. Das aber trübt das Vergnügen keineswegs, sondern lässt einen fasziniert dem Weg der Auflösung folgen. Mark Strong ist wie immer in den Filmen, in denen er mitwirkt, eine Bank; aber in "Mindscape" wird ihm fast die Show gestohlen von der jungen Taissa Farmiga (jüngere Schwester von Vera Farmiga, "Source Code", "The Conjuring"): unglaublich, mit welcher Präsenz und welchem Selbstbewusstsein das Mädchen die hochintelligente und manipulative Göre gibt.
Das Bild liegt ein wenig unter den Erwartungen an eine moderne Produktion. Das gezeigte auf der Mattscheibe wirkt zwar schön plastisch, aber 100%-ig scharf ist es selten; selbst in Nahaufnahmen fehlt das letzte Quäntchen Schärfe. In Rückblenden und Szenen aus den Erinnerungen rauscht und körnt es deutlich sichtbar, das allerdings ist stilistisch gewollt. Der Schwarzwert und auch der Kontrast könnte besser sein, so gehen ein paar Details in dunklen Bildabschnitten verloren.
Der Sound hingegen ist absolut top. Die Surroundabmischung ist wunderbar luftig, und allerlei Umgebungsgeräusche kommen aus allen Speakern. Perfekt ortbar spielt sich auch mal das Geschehen über dem Sitzplatz ab, und auch der Bass mischt ordentlich mit. Von der Direktionalität und der Surroundabmischung her einer der besseren Tracks, die ich in letzter Zeit so hören durfte.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtshalber mal drei Punkte. Die Veröffentlichung hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ein Klasse Psychothriller aus Spanien, der zwar nicht ganz den Thrill von "The Body" erreicht, aber dennoch über die ganze Laufzeit zu fesseln versteht. Nicht ganz ein Geheimtipp, aber nicht weit davon entfernt.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 30.11.14 um 11:51
10 Jahre, nachdem ein Forscher ein Retrovirus gegen Alzheimer mit weitreichenden negativen Nebenwirkungen entwickelte und an Menschenaffen testete ist die menschliche Rasse am Rande der Vernichtung: Milliarden von Menschen sind an einer der "Nebenwirkungen", der Affengrippe, gestorben; die Infrastruktur ist vernichtet, die Gesellschaft zerstört. Die durch eine weitere Nebenwirkung des Virus intelligent gewordenen Affen um ihren Anführer Caesar haben sich in die nördlichen Regenwälder zurück gezogen, Sprache und Gebärdensprache entwickelt und leben friedfertig, bis Menschen erneut auf sie treffen: eine kleine Gruppe Überlebender stößt auf dem Weg zu einem noch intakten Wasserkraftwerk mehr zufällig auf die Primaten. Der Anfang vom Ende..
Der mittlerweile achte Vertreter des "Planet der Affen"-Franchise erlebte mal wieder einen Regisseurwechsel: Matt Reeves nahm dieses Mal auf dem Regiestuhl Platz; ein Regisseur, der mit "Cloverfield" einen eindrucksvollen Found Footage-Streifen und gleichsam einen der frühen Pioniere des Genres inszenierte. Auch mit dem amerikanischen Remake des skandinavischen Vampir-Dramas "So finster die Nacht" "Let me in" zeigte der Inszenator seine Qualitäten als Geschichtenerzähler. Hinzu kam ein bis auf mit Andy Serkis neu besetzter, durchaus namhafter Cast; die Vorzeichen stimmten also für hohe Filmqualität. Und wieder ist der neue "Planet der Affen" ein Meilenstein des modernen Science Fiction-Kinos geworden, sozialkritisch und mit Tiefgang; aber auch ungeheuer spannend und mit grandiosen Schauwerten versehen. Wie auch in sämtlichen Vorgängern (Burtons Version vielleicht ausgenommen) ist der moralische Zeigefinger stets erhoben und mahnt, was geschehen kann wenn sich der Mensch über die Natur erhebt; dieser Zeigefinger aber liegt stets im Schatten der Unterhaltung. Dabei wirken die größtenteils am Rechner per Motion Capture entstandenen Affen ungeheuer lebensecht(unfassbar: der Orang-Utan Maurice) und sehen neben den menschlichen Darsteller sehr real aus.
Technisch ist die Produktion so geraten, wie man es von einem Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Das Bild erreicht mühelos Referenzwerte in jedem Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind herausragend. Besonders lobenswert ist, dass die Schärfe auch in Mittel- und 'Hintergründen nicht nachlässt. Der Detailreichtum besonders in den Regenwaldszenen ist beeindruckend. Die Farbgebung wurde dem Endzeitszenario angemessen deutlich entsättigt. Insgesamt ein Top Transfer, der die Höchstwertung mühelos erreicht.
Die 3D Variante wertet den Film optisch nochmal deutlich auf. Klar wird das Bild bei Verwendung der Shuttertechnik noch ein wenig dunkler, das schadet aber kaum. Pop Outs gibt es eigentlich keine, größter Wert wurde hingegen auf die räumliche Tiefenstaffelung gelegt. Und die ist mehr als gelungen: klar abtrennbar sind die einzelnen Bildebenen voneinander; und die Darstellung wirkt ungemein plastisch und wunderbar tief. So muss 3D aussehen.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) HD-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Insgesamt ließe sich allenfalls anmerken, dass der deutsche Track im Vergleich zum Originalton etwas leise wirkt, aber dennoch: eine sehr gelungene Abmischung.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Die Affenplaneten waren schon in den Sechzigern ganz großes Kino, mit sozialkritischem Anspruch, mit Hirn und großen Namen. Ganz so viele große Namen (von Gary Oldman mal abgesehen) kann man bei "Revolution" nicht mehr lesen, das hat sich in der Neuzeit geändert, aber die Gesellschaftskritik ist bei den Filmen (von besagten belanglosen Burton-Abklatsch abgesehen) stets unauffällig im Hintergrund. "Planet der Affen" ist intelligentes Blockbuster-Kino at its best und eigentlich weitab vom Mainstream á la "Transformers". Aber so kann Mainstream eben auch sein: clever UND spannend UND unterhaltsam.
Der mittlerweile achte Vertreter des "Planet der Affen"-Franchise erlebte mal wieder einen Regisseurwechsel: Matt Reeves nahm dieses Mal auf dem Regiestuhl Platz; ein Regisseur, der mit "Cloverfield" einen eindrucksvollen Found Footage-Streifen und gleichsam einen der frühen Pioniere des Genres inszenierte. Auch mit dem amerikanischen Remake des skandinavischen Vampir-Dramas "So finster die Nacht" "Let me in" zeigte der Inszenator seine Qualitäten als Geschichtenerzähler. Hinzu kam ein bis auf mit Andy Serkis neu besetzter, durchaus namhafter Cast; die Vorzeichen stimmten also für hohe Filmqualität. Und wieder ist der neue "Planet der Affen" ein Meilenstein des modernen Science Fiction-Kinos geworden, sozialkritisch und mit Tiefgang; aber auch ungeheuer spannend und mit grandiosen Schauwerten versehen. Wie auch in sämtlichen Vorgängern (Burtons Version vielleicht ausgenommen) ist der moralische Zeigefinger stets erhoben und mahnt, was geschehen kann wenn sich der Mensch über die Natur erhebt; dieser Zeigefinger aber liegt stets im Schatten der Unterhaltung. Dabei wirken die größtenteils am Rechner per Motion Capture entstandenen Affen ungeheuer lebensecht(unfassbar: der Orang-Utan Maurice) und sehen neben den menschlichen Darsteller sehr real aus.
Technisch ist die Produktion so geraten, wie man es von einem Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Das Bild erreicht mühelos Referenzwerte in jedem Parameter; Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind herausragend. Besonders lobenswert ist, dass die Schärfe auch in Mittel- und 'Hintergründen nicht nachlässt. Der Detailreichtum besonders in den Regenwaldszenen ist beeindruckend. Die Farbgebung wurde dem Endzeitszenario angemessen deutlich entsättigt. Insgesamt ein Top Transfer, der die Höchstwertung mühelos erreicht.
Die 3D Variante wertet den Film optisch nochmal deutlich auf. Klar wird das Bild bei Verwendung der Shuttertechnik noch ein wenig dunkler, das schadet aber kaum. Pop Outs gibt es eigentlich keine, größter Wert wurde hingegen auf die räumliche Tiefenstaffelung gelegt. Und die ist mehr als gelungen: klar abtrennbar sind die einzelnen Bildebenen voneinander; und die Darstellung wirkt ungemein plastisch und wunderbar tief. So muss 3D aussehen.
Obwohl der deutsche Konsument auf (deutschen) HD-Ton verzichten muss, ist das kein Anlass zur Klage: der DTS-Track macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist schön umhüllend, permanent ist was los auf allen Speakern. Hinzu kommt, dass auch leiseste Umgebungsgeräusche sehr schön herausgebildet werden und perfekt ortbar sind. In den Actionszenen geht es dann ordentlich dynamisch ab und der Bass macht auch ganz schön auf sich aufmerksam. Insgesamt ließe sich allenfalls anmerken, dass der deutsche Track im Vergleich zum Originalton etwas leise wirkt, aber dennoch: eine sehr gelungene Abmischung.
Extras habe ich nicht angesehen und gebe deshalb mal eine Durchschnittswertung, die ggf. noch angepasst wird.
Mein persönliches Fazit: Die Affenplaneten waren schon in den Sechzigern ganz großes Kino, mit sozialkritischem Anspruch, mit Hirn und großen Namen. Ganz so viele große Namen (von Gary Oldman mal abgesehen) kann man bei "Revolution" nicht mehr lesen, das hat sich in der Neuzeit geändert, aber die Gesellschaftskritik ist bei den Filmen (von besagten belanglosen Burton-Abklatsch abgesehen) stets unauffällig im Hintergrund. "Planet der Affen" ist intelligentes Blockbuster-Kino at its best und eigentlich weitab vom Mainstream á la "Transformers". Aber so kann Mainstream eben auch sein: clever UND spannend UND unterhaltsam.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 29.11.14 um 12:43
Zwei Jahre nach seiner Verbannung auf die Erde (und nach seinem "Abschied" von der Liebe seines Lebens) braucht der Planet und alle anderen Welten (sehr frei nach der Edda) den Donnergott wieder: der fiese Malekith, der vor Urzeiten mittels einer geheimnisvollen Wunderwaffe namens Äther während der "Konvergenz" (alle acht Welten stehen in einer Linie) nach der Macht griff ist wiedererwacht. Die nächste Konvergenz ist nah, ausgerechnet Jane Foster hat den Äther gefunden und droht daran zu sterben..
Schon beim ersten Thor waren alle Kenner der germanischen und nordischen Sagenwelt gut beraten, ihre Kenntnisse beim Genuß des Films komplett außen vor zu lassen. Bei "The Dark Kingdom" ist das noch wichtiger, denn die alten Germanen und Wikinger dürften in ihren Hünengräbern ordentlich rotieren, wenn sie sähen, was nicht nur Marvel, sondern die moderne Filmindustrie aus ihrer Religion gemacht hat: einen seelenlosen CGI-Overkillplunder, den sein winziges bisschen Selbstironie kaum davor rettet, einen ganz banalen Science Fiction-Film darzustellen. Da werden Parallelwelten zu anderen Planeten, durch Wurmlöcher verbunden; Sagenfiguren reisen per Raumschiff mit Tarnkappen-Modus; die sich Schlachten wie aus "Star Wars: Episode irgendwas" liefern und die Asen sind auch nur Menschen, ein bisschen stärker als diese und länger lebend. Das ist wohl das Ergebnis, wenn die USA europäische Mythologie amerikanisiert. Sehr amüsant hingegen waren die physikalischen "Lösungen" des Malekith-Problems, die einem Physik studierenden Mitseher sehr schön anzusehende Gesichtsausdrücke entlockte. War der Erstling zwar schon befremdlich, aber unterhaltsam, so ist "The Dark Kingdom" in jeder Hinsicht too much. Einziger Lichtblick sind die Kabbeleien zwischen Natalie Portman und Kat Dennings, bekannt aus "2 Broke Girls". Bitte nicht falsch verstehen, aber was ich immer noch nicht fassen kann ist, dass eine nordische Gottheit durch einen Farbigen dargestellt wird (Heimdall, Wächter von Bifröst, dargestellt von Idris Elba). Soll das Political Correctness sein!?
Technisch geht die Scheibe mehr als in Ordnung. Beim Bild ist das auch keine Kunst: die Masse der Szenen ist vor der Green/ Blue Screen entstanden; die Hintergründe in Asgard, Vanaheim, Jötunheim und wie die Welten alle heißen sind hauptsächlich gerendert. Ein Großteil von "The Dark Kingdom" ist quasi ein animierter Film. Die Realszenen stehen diesen jedoch kaum nach und sind in allen Bildebenen scharf, gut kontrastiert, mit leicht entsättigter Farbgebung und schön plastisch.
Für mich hat sich die Anschaffung in 3D nicht gelohnt. Über weite Strecken ist der Film arg dunkel, und durch die Abdunkelung durch die Shutterbrillen wird´s noch düsterer. Die paar Realszenen sind schön tiefgestaffelt, und während der hellen Szenen in den Parallelwelten wirkt das 3D durchaus, aber die dunklen Szenen dominieren und deswegen ist 3D für mich kaum ein Zugewinn.
Der Sound hingegen ist allerfeinstes Ohrenfutter. Der Track bietet brachialen Bass, perfekte Dynamik, eine immer umhüllende Geräuschkulisse mit einwandfrei ortbaren direktionalen Effekten. Absolute Spitzenklasse, und in etwa vergleichbar mit der Qualität von "Godzilla".
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Es gab Reviews und Bewertungen, die beispielsweise die Verunglimpfung durch "Modernisierung" bzw. Hollywoodisierung" bei "47 Ronin" kritisierten; das fällt bei "Thor - The Dark Kingdom" meines Erachtens sehr viel schlimmer aus. Vielleicht bin ich nur langsam zu alt für Superhelden-Verfilmungen. Oder zumindest für die Marvels, denn Nolans "Batmen" sind perfekt (was sicher nicht nur daran liegt, dass Batman von DC ist). Nach "Iron Man" (dem ersten, wohlgemerkt), den "Avengers", dem zweiten "Captain America" und dem letzten "Wolverine", die mir alle noch gut bis sehr gut gefallen haben wird es wohl für mich langsam Zeit, mich von dem Genre zu verabschieden. Auch "X-Men - Zukunft ist Vergangenheit" war für mich, im Gegensatz zu den ersten drei Teilen, nicht der Burner. Die nächste vielversprechende Comic-Verfilmung ist kein Marvel, mal sehen wie "Sin City - A Dame to kill for" wird. Vielleicht kommt ja mal wieder eine Verfilmung á la "Watchmen".
Schon beim ersten Thor waren alle Kenner der germanischen und nordischen Sagenwelt gut beraten, ihre Kenntnisse beim Genuß des Films komplett außen vor zu lassen. Bei "The Dark Kingdom" ist das noch wichtiger, denn die alten Germanen und Wikinger dürften in ihren Hünengräbern ordentlich rotieren, wenn sie sähen, was nicht nur Marvel, sondern die moderne Filmindustrie aus ihrer Religion gemacht hat: einen seelenlosen CGI-Overkillplunder, den sein winziges bisschen Selbstironie kaum davor rettet, einen ganz banalen Science Fiction-Film darzustellen. Da werden Parallelwelten zu anderen Planeten, durch Wurmlöcher verbunden; Sagenfiguren reisen per Raumschiff mit Tarnkappen-Modus; die sich Schlachten wie aus "Star Wars: Episode irgendwas" liefern und die Asen sind auch nur Menschen, ein bisschen stärker als diese und länger lebend. Das ist wohl das Ergebnis, wenn die USA europäische Mythologie amerikanisiert. Sehr amüsant hingegen waren die physikalischen "Lösungen" des Malekith-Problems, die einem Physik studierenden Mitseher sehr schön anzusehende Gesichtsausdrücke entlockte. War der Erstling zwar schon befremdlich, aber unterhaltsam, so ist "The Dark Kingdom" in jeder Hinsicht too much. Einziger Lichtblick sind die Kabbeleien zwischen Natalie Portman und Kat Dennings, bekannt aus "2 Broke Girls". Bitte nicht falsch verstehen, aber was ich immer noch nicht fassen kann ist, dass eine nordische Gottheit durch einen Farbigen dargestellt wird (Heimdall, Wächter von Bifröst, dargestellt von Idris Elba). Soll das Political Correctness sein!?
Technisch geht die Scheibe mehr als in Ordnung. Beim Bild ist das auch keine Kunst: die Masse der Szenen ist vor der Green/ Blue Screen entstanden; die Hintergründe in Asgard, Vanaheim, Jötunheim und wie die Welten alle heißen sind hauptsächlich gerendert. Ein Großteil von "The Dark Kingdom" ist quasi ein animierter Film. Die Realszenen stehen diesen jedoch kaum nach und sind in allen Bildebenen scharf, gut kontrastiert, mit leicht entsättigter Farbgebung und schön plastisch.
Für mich hat sich die Anschaffung in 3D nicht gelohnt. Über weite Strecken ist der Film arg dunkel, und durch die Abdunkelung durch die Shutterbrillen wird´s noch düsterer. Die paar Realszenen sind schön tiefgestaffelt, und während der hellen Szenen in den Parallelwelten wirkt das 3D durchaus, aber die dunklen Szenen dominieren und deswegen ist 3D für mich kaum ein Zugewinn.
Der Sound hingegen ist allerfeinstes Ohrenfutter. Der Track bietet brachialen Bass, perfekte Dynamik, eine immer umhüllende Geräuschkulisse mit einwandfrei ortbaren direktionalen Effekten. Absolute Spitzenklasse, und in etwa vergleichbar mit der Qualität von "Godzilla".
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Es gab Reviews und Bewertungen, die beispielsweise die Verunglimpfung durch "Modernisierung" bzw. Hollywoodisierung" bei "47 Ronin" kritisierten; das fällt bei "Thor - The Dark Kingdom" meines Erachtens sehr viel schlimmer aus. Vielleicht bin ich nur langsam zu alt für Superhelden-Verfilmungen. Oder zumindest für die Marvels, denn Nolans "Batmen" sind perfekt (was sicher nicht nur daran liegt, dass Batman von DC ist). Nach "Iron Man" (dem ersten, wohlgemerkt), den "Avengers", dem zweiten "Captain America" und dem letzten "Wolverine", die mir alle noch gut bis sehr gut gefallen haben wird es wohl für mich langsam Zeit, mich von dem Genre zu verabschieden. Auch "X-Men - Zukunft ist Vergangenheit" war für mich, im Gegensatz zu den ersten drei Teilen, nicht der Burner. Die nächste vielversprechende Comic-Verfilmung ist kein Marvel, mal sehen wie "Sin City - A Dame to kill for" wird. Vielleicht kommt ja mal wieder eine Verfilmung á la "Watchmen".
mit 3
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 22.11.14 um 13:03
New Mexico, irgendwann im ausgehenden 19. Jahrhundert: die ehemalige Prostituierte Sarah versucht, sich mit ihrem von Amerikanern wenig geliebten mexikanischen Mann Miguel eine Zukunft auf einer kleinen Farm aufzubauen. Ihr Nachbar ist der selbsternannte "Prophet" Josiah, ehedem aus Utah zugezogen, also vermutlich Mormone, der Polygamie frönender Hobby-Prediger und gleichzeitig eiskalter und skrupelloser Mörder. Der Nachbarschaftsstreit und gleichzeitig der Anfang vom Ende beginnt, als Miguel bei Josiah vorspricht, weil dessen Schafe Miguels und Sarahs Saatgut fraßen. Parallel dazu versucht der neue Sheriff, das Verschwinden von zwei Verwandten des Gouverneurs aufzuklären und kommt dabei auf Josiahs Fährte..
Western sind eigentlich seit den Siebzigern ein totgesagtes Genre, das alle Jahre wieder mal eine Wiederbelebung erfährt. In jedem Jahrzehnt wurden einige Neo-Western inszeniert, meist mit eher mäßigen, manchmal jedoch ungeheurem Erfolg. Eher mäßigem Erfolg hatten seinerzeit Filme wie "Young Guns" oder Wyatt Earp", großen Erfolg an den Kinokassen wie auch bei Kritikern hatten dann Streifen wie "Der mit dem Wolf tanzt", "3:10 to Yuma" oder "True Grit". "Sweetwater" ist, trotz durchaus prominenter Besetzung, der große Erfolg versagt geblieben; im Gegenteil: kaum jemand kennt den Film, und wenn er nicht im Nachtprogramm gelaufen und von einer Programmzeitschrift als Tipp bezeichnet worden wäre, hätte ich nie davon erfahren.
"Sweetwater" erzählt die klassische Westerngeschichte des Verbrechens, das unbarmherzige Rache hervorruft und zitiert dabei ebenso klassische Motive, transportiert sie allerdings durch Dialoge, expizit gezeigte Gewalt und exotische Verhaltensweisen (besonders von Ed Harris` Charakter) effektiv in die Moderne. Die Inszenatoren verstehen es gekonnt, Sympathie für die Protagonisten entstehen zu lassen und jede Menge Antipathie für den Schurken, in dessen Rolle Jason Isaacs brilliert (wie übrigens in jeder seiner Schurkenrolle. Nicht so sehr Malfoy aus "Harry Potter, schon eher Colonel Tavington aus "Der Patriot"). "Sweetwater ist spannend und brutal, dazu teils irrwitzig skurril (ich sage nur: Ed Harris konfrontiert Jason Isaacs mit seinen Erkenntnissen oder entfernt die Kugel aus einer Leiche) und bringt die Rachestory unbarmherzig bis zum bitteren Ende. Klasse.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Schärfe lässt ab den Mittelgründen nicht selten nach, und dann rauscht es auch schon mal leicht in Hintergründen. Auch der Detailreichtum lässt nach hinten gestaffelt ganz schön nach. Das alles dürfte aber nur bei großen und größten Diagonalen stören. Der Kontrast und der Schwarzwert gehen in Ordnung, die Plastizität könnte höher sein.
Tonal passt alles soweit, ohne groß zu überraschen. Die Surroundkulisse ist gegeben, aber nicht bemerkenswert, Bass gibt es selten, und Dynamik tritt hauptsächlich während des Showdowns auf.
Der Umfang an Extras scheint mit einem Making Of und ein paar Trailern übersichtlich.
Mein persönliches Fazit: An sich bin ich gar nicht so der Western-Fan. Ab und zu aber kommt nicht nur etwas großes wie die weiter oben genannten auf der Leinwand, sondern etwas taucht aus der Versenkung auf, mit dem man gar nicht gerechnet hat. "Sweetwater" ist für mich eine Empfehlung wert für alle Western-Fans, und alle Freunde von Revenge-Thrillern können definitiv einen Blick riskieren. Für mich ist "Sweetwater" eine eher unbekannte Genre-Perle und ein Geheimtipp.
Western sind eigentlich seit den Siebzigern ein totgesagtes Genre, das alle Jahre wieder mal eine Wiederbelebung erfährt. In jedem Jahrzehnt wurden einige Neo-Western inszeniert, meist mit eher mäßigen, manchmal jedoch ungeheurem Erfolg. Eher mäßigem Erfolg hatten seinerzeit Filme wie "Young Guns" oder Wyatt Earp", großen Erfolg an den Kinokassen wie auch bei Kritikern hatten dann Streifen wie "Der mit dem Wolf tanzt", "3:10 to Yuma" oder "True Grit". "Sweetwater" ist, trotz durchaus prominenter Besetzung, der große Erfolg versagt geblieben; im Gegenteil: kaum jemand kennt den Film, und wenn er nicht im Nachtprogramm gelaufen und von einer Programmzeitschrift als Tipp bezeichnet worden wäre, hätte ich nie davon erfahren.
"Sweetwater" erzählt die klassische Westerngeschichte des Verbrechens, das unbarmherzige Rache hervorruft und zitiert dabei ebenso klassische Motive, transportiert sie allerdings durch Dialoge, expizit gezeigte Gewalt und exotische Verhaltensweisen (besonders von Ed Harris` Charakter) effektiv in die Moderne. Die Inszenatoren verstehen es gekonnt, Sympathie für die Protagonisten entstehen zu lassen und jede Menge Antipathie für den Schurken, in dessen Rolle Jason Isaacs brilliert (wie übrigens in jeder seiner Schurkenrolle. Nicht so sehr Malfoy aus "Harry Potter, schon eher Colonel Tavington aus "Der Patriot"). "Sweetwater ist spannend und brutal, dazu teils irrwitzig skurril (ich sage nur: Ed Harris konfrontiert Jason Isaacs mit seinen Erkenntnissen oder entfernt die Kugel aus einer Leiche) und bringt die Rachestory unbarmherzig bis zum bitteren Ende. Klasse.
Das Bild ist gut, aber nicht sehr gut. Die Schärfe lässt ab den Mittelgründen nicht selten nach, und dann rauscht es auch schon mal leicht in Hintergründen. Auch der Detailreichtum lässt nach hinten gestaffelt ganz schön nach. Das alles dürfte aber nur bei großen und größten Diagonalen stören. Der Kontrast und der Schwarzwert gehen in Ordnung, die Plastizität könnte höher sein.
Tonal passt alles soweit, ohne groß zu überraschen. Die Surroundkulisse ist gegeben, aber nicht bemerkenswert, Bass gibt es selten, und Dynamik tritt hauptsächlich während des Showdowns auf.
Der Umfang an Extras scheint mit einem Making Of und ein paar Trailern übersichtlich.
Mein persönliches Fazit: An sich bin ich gar nicht so der Western-Fan. Ab und zu aber kommt nicht nur etwas großes wie die weiter oben genannten auf der Leinwand, sondern etwas taucht aus der Versenkung auf, mit dem man gar nicht gerechnet hat. "Sweetwater" ist für mich eine Empfehlung wert für alle Western-Fans, und alle Freunde von Revenge-Thrillern können definitiv einen Blick riskieren. Für mich ist "Sweetwater" eine eher unbekannte Genre-Perle und ein Geheimtipp.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 21.11.14 um 09:43
Das Dörfchen Berk, irgendwo in Skandinavien: nachdem Hicks, der Sohn des Stammesoberhaupts Haudrauf, zunächst einen Nachtschatten gefangen und ihn dann gezähmt hat haben sich die Wikinger nicht nur mit den Drachen arrangiert; nein, jeder hat mittlerweile einen eigenen. Das ganze Dorf frönt der neuen Leidenschaft und trägt Rennen aus, während Hicks und Ohnezahn Erkundungsflüge weit ins Land und auf das Meer hinaus machen. Dabei entdecken sie, dass eine geheimnisvolle Gruppierung Drachen einfängt und sie der Armee des Drago Blutfaust einverleibt. Alles läuft auf einen Krieg der Bewohner Berks mit Dragos Armee hinaus, und Hicks und Ohnezahn setzen alles daran, diesen zu verhindern. Dabei erleben Haudrauf und Hicks noch eine besondere Überraschung..
Hicks & Ohnezahn are back! Lange hat´s gedauert, zwar nicht fünf Jahre wie im Film, aber doch eine ganze Weile. Hicks ist Teenager, mit Astrid eng befreundet und hat, wie die meisten Teenager auch, Probleme mit dem Vater. Wie der Vorgänger ist "Drachenzähmen leicht gemacht 2" nicht nur ein animierter Familienfilm, sondern vermischt ein wenig Coming of Age mit ordentlich Action und ein wenig Familiendrama zu einer Mixtur, die hier genauso gut, wenn nicht sogar besser funktioniert wie im ersten Teil.
Durch die Entdeckungsreisen von Hicks und Ohnezahn kommen noch ein paar exotisch aussehende Drachen hinzu, und dieses Mal kommt auch ein echter, fieser Feind vor.
Alles in allem ist "How to train your Dragon" wiederum perfekt gelungenes Unterhaltungskino für die gesamte Familie; spannend, witzig und ein wenig berührend.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Das war bei einer Big Budget-Produktion eines animierten Filmes nicht anders zu erwarten; und so fallen sämtliche Parameter außergewöhnlich aus. Die Schärfe, die Tiefenschärfe, der Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles allerfeinster Augenschmaus. Was diesem Film besonders hervorhebt ist jedoch, wie liebevoll und detailliert die Animationen ausgefallen sind. Jede Einstellung verblüfft mit einer Fülle an Details, die selbst in Hintergründen gnadenlos scharf herausgebildet sind.
Auch das 3D-Bild ist eine Bereicherung. Auf meiner Technik zeigte sich nicht die geringste Spur von Ghosting, auch nicht bei Pop Outs oder wenn bei Flugszenen die Gegenstände sehr nahe kamen. Absolut top. Der Film wurde auf eine 3D-Auswertung ausgelegt, und so wirken besonders die Flugszenen manchmal so realistisch, dass man zur Spucktüte greifen möchte. Aber auch die Tiefenwirkung ist ungemein beeindruckend und wirkt hochrealistisch, wobei stets erkennbar bleibt, dass hier kein Realfilm vorliegt.
Leider wurde "Drachenzähmen leicht gemacht 2" kein HD-Ton spendiert, aber das Ergebnis kann sich dennoch sehr wohl mehr als sehen lassen. Der Track punktet mit steter Surroundkulisse und durchaus ordentlich ortbaren direktionalen Effekten. Bei den Actionszenen mit den großen Alphas grummelt der Bass schön tief und nachdrücklich, und sehr ordentlich dynamisch geht es auf allen Speakern ab.
Extras habe ich nicht angesehen, sie scheinen auf den ersten Blick recht umfangreich zu sein. Die Wertung wird nach Sichtung ggf. noch angepasst. Der Film auf einer Extrascheibe in 2D vor.
Mein persönliches Fazit: schon der Erstling steht als 3D-Fassung noch in meiner Sammlung, und da haben es nicht so viele animierte Filme hinein geschafft. Zusammen mit "Shrek" und "Monsters & Aliens" gefallen mir die Drachen mit am Besten. "Drachenzähmen leicht gemacht 2" ist perfekte Unterhaltung, auch für die Kleinsten; und Erwachsene werden genauso gut unterhalten. Ein bisschen subversiver Witz wie in "Shrek" mit seinen teils anzüglichen Zweideutigkeiten hätte ich mir allenfalls gewünscht, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: Der Film ist klasse.
Hicks & Ohnezahn are back! Lange hat´s gedauert, zwar nicht fünf Jahre wie im Film, aber doch eine ganze Weile. Hicks ist Teenager, mit Astrid eng befreundet und hat, wie die meisten Teenager auch, Probleme mit dem Vater. Wie der Vorgänger ist "Drachenzähmen leicht gemacht 2" nicht nur ein animierter Familienfilm, sondern vermischt ein wenig Coming of Age mit ordentlich Action und ein wenig Familiendrama zu einer Mixtur, die hier genauso gut, wenn nicht sogar besser funktioniert wie im ersten Teil.
Durch die Entdeckungsreisen von Hicks und Ohnezahn kommen noch ein paar exotisch aussehende Drachen hinzu, und dieses Mal kommt auch ein echter, fieser Feind vor.
Alles in allem ist "How to train your Dragon" wiederum perfekt gelungenes Unterhaltungskino für die gesamte Familie; spannend, witzig und ein wenig berührend.
Das Bild ist schlicht und ergreifend perfekt. Das war bei einer Big Budget-Produktion eines animierten Filmes nicht anders zu erwarten; und so fallen sämtliche Parameter außergewöhnlich aus. Die Schärfe, die Tiefenschärfe, der Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles allerfeinster Augenschmaus. Was diesem Film besonders hervorhebt ist jedoch, wie liebevoll und detailliert die Animationen ausgefallen sind. Jede Einstellung verblüfft mit einer Fülle an Details, die selbst in Hintergründen gnadenlos scharf herausgebildet sind.
Auch das 3D-Bild ist eine Bereicherung. Auf meiner Technik zeigte sich nicht die geringste Spur von Ghosting, auch nicht bei Pop Outs oder wenn bei Flugszenen die Gegenstände sehr nahe kamen. Absolut top. Der Film wurde auf eine 3D-Auswertung ausgelegt, und so wirken besonders die Flugszenen manchmal so realistisch, dass man zur Spucktüte greifen möchte. Aber auch die Tiefenwirkung ist ungemein beeindruckend und wirkt hochrealistisch, wobei stets erkennbar bleibt, dass hier kein Realfilm vorliegt.
Leider wurde "Drachenzähmen leicht gemacht 2" kein HD-Ton spendiert, aber das Ergebnis kann sich dennoch sehr wohl mehr als sehen lassen. Der Track punktet mit steter Surroundkulisse und durchaus ordentlich ortbaren direktionalen Effekten. Bei den Actionszenen mit den großen Alphas grummelt der Bass schön tief und nachdrücklich, und sehr ordentlich dynamisch geht es auf allen Speakern ab.
Extras habe ich nicht angesehen, sie scheinen auf den ersten Blick recht umfangreich zu sein. Die Wertung wird nach Sichtung ggf. noch angepasst. Der Film auf einer Extrascheibe in 2D vor.
Mein persönliches Fazit: schon der Erstling steht als 3D-Fassung noch in meiner Sammlung, und da haben es nicht so viele animierte Filme hinein geschafft. Zusammen mit "Shrek" und "Monsters & Aliens" gefallen mir die Drachen mit am Besten. "Drachenzähmen leicht gemacht 2" ist perfekte Unterhaltung, auch für die Kleinsten; und Erwachsene werden genauso gut unterhalten. Ein bisschen subversiver Witz wie in "Shrek" mit seinen teils anzüglichen Zweideutigkeiten hätte ich mir allenfalls gewünscht, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: Der Film ist klasse.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.11.14 um 16:48
Griechenland, so um 480 v. Chr.: während Leonidas und seine Spartiaten die Perser bei den Thermopylen vermöbeln und die Eroberung Griechenlands verhindern wollen, bekämpfen die Griechen unter General Themistokles die persischen Seestreitkräfte unter der Feldherrin Artemisia zunächst bei Artemision und später bei Salamis..
Mit "300 Rise of an Empire" wurde weder ein Prequel noch ein Sequel inszeniert, denn die Geschehnisse liefen historisch annähernd zeitgleich ab. Auch "300 Rise of an Empire" geht auf ein Comic von Frank Miller zurück, das bemerkenswerterweise bei der Produktion des Films noch gar nicht fertig war.
Auf "300 Rise of an Empire" wurde zum Teil ordentlich eingeprügelt, dabei sind die Unterschiede gar nicht so groß. Der Film weist nicht nur genau die gleichen Zutaten auf wie "300", er ist inszenatorisch mit exakt den selben Mitteln in Szene gesetzt worden: Die Bilder sehen wieder aus, als wären sie einem Photo von Leni Riefenstahl entnommen, die Krieger haben allesamt Waschbrettbäuche und kämpfen sehr oft in Zeitlupe; Blut spritzt ebenfalls recht dekorativ bevorzugt in Slow Motion besonders in 3D auch auf den Zuschauer zu, und alle schwafeln wie im Vorgänger jede Menge dummes Blut-und-Ehre Zeugs. Insofern hat die "Fortsetzung" alles richtig gemacht, und gerade deswegen ist die oft gelesene Schelte nicht nachvollziehbar. Warum man sich ausgerechnet bei einer Comic-Verfilmung an Dialogen stört ist auch nicht verständlich, schließlich wissen nicht einmal Inhaber des schwarzen Gürtels in Geschichte, wie sich die Leute seinerzeit unterhalten haben. Als Bonus zeigt "Rise of an Empire" auch noch Eva Greens Möpse, oft genug lobend erwähnt von Leuten die in natura wohl selten welche zu Gesicht bekommen.
Technisch ist diese Produktion ein Sahnestückchen. Das Bild ist deutlich besser als bei "300", weil auf die künstliche Körnung verzichtet wurde, während alle anderen Stilmittel beibehalten wurden. Klar ist der Kontrast wieder zu steil, das Schwarz zu schwarz, die Farben zu düster und erdig, aber aufgrund der fehlenden Körnung ist das Gesamtergebnis deutlich schärfer und plastischer.
Vom 3D profitiert der Film ungemein, denn die Konvertierung ist sehr gelungen. Viele Einstellungen deuten darauf hin, dass eine native 3D-Darstellung möglicherweise geplant war, und so kommt es zu Pop Outs, Wasser- und Blutspritzern Richtung Zuschauer. Eine sehr gute stereoskopische Darstellung.
Der Sound ist brachial: tolle Dynamik, tiefreichender Bass und stete Surroundgeräusche. Einsame Spitze.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe deshalb die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Da regen sich einige auf, dass "Rise of an Empire" optisch fortsetzt, was "300" zum Erfolg führte. Ja, was hätte denn geändert werden sollen? Ich bin mal gespannt, ob ähnliche Kritik ob der visuellen Aufbereitung laut wird, wenn "Sin City" - A Dame to kill for" genauso aussieht wie "Sin City". "300" ist eine Comic-Verfilmung, die von nicht wenigen Kritikern als faschistoider Gewaltporno bezeichnet wurde. Ist "Rise of an Empire" doch auch, insofern: Mission accomplished. Letztendlich bleibt, wie bei "300" auch, ein äußerst unterhaltsames, brutales und visuell ausgefallenes Stückchen Kino. Wäre das der Erstling, würden wohl viel mehr jubeln.
Mit "300 Rise of an Empire" wurde weder ein Prequel noch ein Sequel inszeniert, denn die Geschehnisse liefen historisch annähernd zeitgleich ab. Auch "300 Rise of an Empire" geht auf ein Comic von Frank Miller zurück, das bemerkenswerterweise bei der Produktion des Films noch gar nicht fertig war.
Auf "300 Rise of an Empire" wurde zum Teil ordentlich eingeprügelt, dabei sind die Unterschiede gar nicht so groß. Der Film weist nicht nur genau die gleichen Zutaten auf wie "300", er ist inszenatorisch mit exakt den selben Mitteln in Szene gesetzt worden: Die Bilder sehen wieder aus, als wären sie einem Photo von Leni Riefenstahl entnommen, die Krieger haben allesamt Waschbrettbäuche und kämpfen sehr oft in Zeitlupe; Blut spritzt ebenfalls recht dekorativ bevorzugt in Slow Motion besonders in 3D auch auf den Zuschauer zu, und alle schwafeln wie im Vorgänger jede Menge dummes Blut-und-Ehre Zeugs. Insofern hat die "Fortsetzung" alles richtig gemacht, und gerade deswegen ist die oft gelesene Schelte nicht nachvollziehbar. Warum man sich ausgerechnet bei einer Comic-Verfilmung an Dialogen stört ist auch nicht verständlich, schließlich wissen nicht einmal Inhaber des schwarzen Gürtels in Geschichte, wie sich die Leute seinerzeit unterhalten haben. Als Bonus zeigt "Rise of an Empire" auch noch Eva Greens Möpse, oft genug lobend erwähnt von Leuten die in natura wohl selten welche zu Gesicht bekommen.
Technisch ist diese Produktion ein Sahnestückchen. Das Bild ist deutlich besser als bei "300", weil auf die künstliche Körnung verzichtet wurde, während alle anderen Stilmittel beibehalten wurden. Klar ist der Kontrast wieder zu steil, das Schwarz zu schwarz, die Farben zu düster und erdig, aber aufgrund der fehlenden Körnung ist das Gesamtergebnis deutlich schärfer und plastischer.
Vom 3D profitiert der Film ungemein, denn die Konvertierung ist sehr gelungen. Viele Einstellungen deuten darauf hin, dass eine native 3D-Darstellung möglicherweise geplant war, und so kommt es zu Pop Outs, Wasser- und Blutspritzern Richtung Zuschauer. Eine sehr gute stereoskopische Darstellung.
Der Sound ist brachial: tolle Dynamik, tiefreichender Bass und stete Surroundgeräusche. Einsame Spitze.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe deshalb die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Da regen sich einige auf, dass "Rise of an Empire" optisch fortsetzt, was "300" zum Erfolg führte. Ja, was hätte denn geändert werden sollen? Ich bin mal gespannt, ob ähnliche Kritik ob der visuellen Aufbereitung laut wird, wenn "Sin City" - A Dame to kill for" genauso aussieht wie "Sin City". "300" ist eine Comic-Verfilmung, die von nicht wenigen Kritikern als faschistoider Gewaltporno bezeichnet wurde. Ist "Rise of an Empire" doch auch, insofern: Mission accomplished. Letztendlich bleibt, wie bei "300" auch, ein äußerst unterhaltsames, brutales und visuell ausgefallenes Stückchen Kino. Wäre das der Erstling, würden wohl viel mehr jubeln.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 12.11.14 um 12:24
Frankreich, nahe dem Städtchen Cerdon, Gegenwart: bei einem Camping-Aufenthalt wird der Vater und der Sohn der Familie Porter schwer verstümmelt und getötet, die Mutter schwer verletzt. Bevor sie stirbt, spricht sie von einem riesigen behaarten Mann, der "ihren Sohn fraß". Alle Anzeichen jedoch sprechen dafür, dass die Familie einem riesigen Raubtier zum Opfer gefallen sind. Schnell ist ein Verdächtiger identifiziert und verhaftet: der riesige, behaarte Talan entspricht der Beschreibung; jetzt fehlen nur noch die Beweise. Die Anwältin Kate übernimmt die Verteidigung und muss bald erkennen, dass Talan nicht nur wirklich der Täter ist, sondern nicht immer Mensch..
Wow! Mit "Wer - Das Biest in Dir" hat William Brent Bell nicht nur dem angestaubten Werwolf-Film ordentlich den Muff aus den Gewändern geklopft, sondern er hat dem mittlerweile recht flügellahmen Found Footage-Genre wieder ordentlich Auftrieb verliehen. Im Gegensatz zu so einigen Möchtegern-Vertretern der genannten Sparte weist "Wer" tatsächlich wieder Doku- bzw. Nachrichtenschnipsel auf und setzt nicht nur auf bloßen Einsatz von Wackelkameras. "Wer" verknüpft äußerst geschickt Legende mit wissenschaftlichen Fakten und verzichtet dabei, den Werwolf in seiner Erscheinungsform allzu tierisch zu zeigen. In Verbindung mit dem Doku-Stil wird dadurch eine ganz eigene Authentizität kreiert, die sehr echt wirkt. So ganz nebenbei wird noch eine Verschwörung eingeflochten, die das ganze zusätzlich würzt und am Ende für eine kleine Überraschung sorgt. "Wer" spielt in der Realität; es gibt keine Lack und Leder-Gothic-Outfits á la "Underworld und keinen Trockeneisnebel á la "Wolfman" (wobei der ebenfalls grandios ist), was zusätzlich für Realitätsnähe sorgt.
"Wer" ist teils extrem spannend, weist den einen oder anderen gelungenen Schockeffekt auf und jongliert dabei mit den klassischen Angsterzeugern von Horrorfilm-Wirkungen auf den Zuschauer: man wird erschreckt, ohne dass etwas passiert, nur um kurz darauf unvermittelt überrascht zu werden. Besonders wenn sich die Anwältin mit ihrem Mandanten alleine im Verhörraum befindet ist die Stimmung bis zum Zerreißen gespannt, und man wartet stets auf das Hervorkommen des Wolfs. Dabei wird mit äußerst brutalen und blutigen Szenen nicht gegeizt; Gore-Effekte werden jedoch nicht um ihrer selbst Willen eingesetzt.
Insgesamt ist "Wer" für mich nicht nur einer der intelligentesten Genre-Vertreter der letzten Zeit, sondern auch ein äußerst gelungener Found Footage-Film.
Das Bild des Streifens ist tadellos. Gerade durch den allgegenwärtigen Doku-Look wird die realistische Atmosphäre wunderbar getragen; für manche könnte das Bild etwas soapig wirken. Die Schärfe ist sehr hoch und der Kontrast perfekt. Auch in den vielen dunklen Szenen sind alle Details sichtbar, was sich besonders in Szenen im Wald positiv auswirkt. Die Farbgebung ist neutral, der Schwarzwert tip top und die Plastizität herausragend. Ein toller Transfer.
Auch der Sound ist einwandfrei, wobei die Dynamik und der Bass nur während der Actionszenen werkeln. Surroundgeräusche sind permanent gegeben, aber eher im Hintergrund. Für vier Punkte reicht es dicke.
Die Extras scheinen auf den ersten Blick im üblichen Umfang vorhanden zu sein, deshalb die Durchschnittswertung. Ach so, ja: einen Pappschuber hat die Veröffentlichung auch.
Mein persönliches Fazit: Seit ich das erste Mal einen Trailer von "Wer" sah, wusste ich ,dass ich den sehen muss. Sonst bin ich dem Horror-Genre nicht so zugetan, aber "Wer" ist anders: sauspannend, ziemlich brutal und trotz der Thematik irgendwie hochrealistisch. Der Film ist vielleicht nicht unbedingt was für Freunde des Okkult-/ Religionshorrors á la "Der Exorzist", "Das Omen" oder "The Conjuring", ganz sicher nichts für Fans von Folterpornos wie "Hostel"; aber für Freunde der Figuren der klassischen Horrorliteratur definitiv einen Blick wert. Für mich ist "Wer" ein Geheimtipp.
Wow! Mit "Wer - Das Biest in Dir" hat William Brent Bell nicht nur dem angestaubten Werwolf-Film ordentlich den Muff aus den Gewändern geklopft, sondern er hat dem mittlerweile recht flügellahmen Found Footage-Genre wieder ordentlich Auftrieb verliehen. Im Gegensatz zu so einigen Möchtegern-Vertretern der genannten Sparte weist "Wer" tatsächlich wieder Doku- bzw. Nachrichtenschnipsel auf und setzt nicht nur auf bloßen Einsatz von Wackelkameras. "Wer" verknüpft äußerst geschickt Legende mit wissenschaftlichen Fakten und verzichtet dabei, den Werwolf in seiner Erscheinungsform allzu tierisch zu zeigen. In Verbindung mit dem Doku-Stil wird dadurch eine ganz eigene Authentizität kreiert, die sehr echt wirkt. So ganz nebenbei wird noch eine Verschwörung eingeflochten, die das ganze zusätzlich würzt und am Ende für eine kleine Überraschung sorgt. "Wer" spielt in der Realität; es gibt keine Lack und Leder-Gothic-Outfits á la "Underworld und keinen Trockeneisnebel á la "Wolfman" (wobei der ebenfalls grandios ist), was zusätzlich für Realitätsnähe sorgt.
"Wer" ist teils extrem spannend, weist den einen oder anderen gelungenen Schockeffekt auf und jongliert dabei mit den klassischen Angsterzeugern von Horrorfilm-Wirkungen auf den Zuschauer: man wird erschreckt, ohne dass etwas passiert, nur um kurz darauf unvermittelt überrascht zu werden. Besonders wenn sich die Anwältin mit ihrem Mandanten alleine im Verhörraum befindet ist die Stimmung bis zum Zerreißen gespannt, und man wartet stets auf das Hervorkommen des Wolfs. Dabei wird mit äußerst brutalen und blutigen Szenen nicht gegeizt; Gore-Effekte werden jedoch nicht um ihrer selbst Willen eingesetzt.
Insgesamt ist "Wer" für mich nicht nur einer der intelligentesten Genre-Vertreter der letzten Zeit, sondern auch ein äußerst gelungener Found Footage-Film.
Das Bild des Streifens ist tadellos. Gerade durch den allgegenwärtigen Doku-Look wird die realistische Atmosphäre wunderbar getragen; für manche könnte das Bild etwas soapig wirken. Die Schärfe ist sehr hoch und der Kontrast perfekt. Auch in den vielen dunklen Szenen sind alle Details sichtbar, was sich besonders in Szenen im Wald positiv auswirkt. Die Farbgebung ist neutral, der Schwarzwert tip top und die Plastizität herausragend. Ein toller Transfer.
Auch der Sound ist einwandfrei, wobei die Dynamik und der Bass nur während der Actionszenen werkeln. Surroundgeräusche sind permanent gegeben, aber eher im Hintergrund. Für vier Punkte reicht es dicke.
Die Extras scheinen auf den ersten Blick im üblichen Umfang vorhanden zu sein, deshalb die Durchschnittswertung. Ach so, ja: einen Pappschuber hat die Veröffentlichung auch.
Mein persönliches Fazit: Seit ich das erste Mal einen Trailer von "Wer" sah, wusste ich ,dass ich den sehen muss. Sonst bin ich dem Horror-Genre nicht so zugetan, aber "Wer" ist anders: sauspannend, ziemlich brutal und trotz der Thematik irgendwie hochrealistisch. Der Film ist vielleicht nicht unbedingt was für Freunde des Okkult-/ Religionshorrors á la "Der Exorzist", "Das Omen" oder "The Conjuring", ganz sicher nichts für Fans von Folterpornos wie "Hostel"; aber für Freunde der Figuren der klassischen Horrorliteratur definitiv einen Blick wert. Für mich ist "Wer" ein Geheimtipp.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 07.11.14 um 11:31
Irgendwann, in der Zukunft: die Menschheit hat versucht, mit Chemikalien den Klimawandel zu stoppen und umzukehren. Das Gegenteil wurde erreicht, und der Planet geriet vom Regen in die Traufe: die Erde stürzte in eine den ganzen Planeten umfassende Eiszeit mit absolut lebensfeindlichen Bedingungen. Der kümmerliche Rest der Überlebenden findet sich in einem ständig sich bewegenden Zug wieder, doch auch in diesem herrscht dieselbe Zweiklassenhierarchie wie früher: es gibt die Reichen, Mächtigen und Herrschenden, und es gibt die Armen, Hilflosen am Ende des Zuges..
„Snowpiercer“ ist eine Verfilmung der französischen Graphic Novel „Le Transperceneige“ und stellt eine düstere Dystopie in einer postapokalyptischen Welt dar. Grundsätzlich eine Thematik, die in den letzten Jahren ohnehin etwas über Gebühr strapaziert wurde. Eiszeiten (The Day After Tomorrow“), degenerierte Gesellschaften („The Book of Eli“); alles vor nicht allzu langer Zeit dagewesen. Hinzu kommt bei „Snowpiercer“, dass man als Zuschauer bei Comic-Verfilmungen grundsätzlich die Kirche im Dorf lassen muss, allerdings fällt das bei „Snowpiercer“ noch schwerer, denn der Film lässt bereits bei den Grundvoraussetzungen für das Eingangsverständnis des Publikums nicht nur zu viele Fragen offen, er ist schlicht und ergreifend unsinnig. Warum sich die Reste der Menschheit ausgerechnet einem fahrbaren Untersatz anvertrauen bleibt rätselhaft, meidet man doch bei ähnlichen Fahrbahnverhältnissen normalerweise Verkehrsmittel. Anstatt jedoch ortsfeste Einrichtungen zu nutzen, bewegt man sich lieber auf Gleisen, um des Öfteren mit Eisbrocken zu kollidieren, die den Zug schier zum Entgleisen bringen. Wie sind die Menschen in den Zug gelangt? Haben sie sich eingekauft, und wenn ja womit? Niemand braucht mehr Geld. Damit einher gehend macht das Grundthema des Films, nämlich die geteilte Gesellschaft mit den Unterthemen Machthunger und Unterdrückung, überhaupt keinen Sinn; und selbst der zweite Grundtenor, die Revolution gegen die totalitäre Herrscherkaste, führt sich dadurch selbst ad absurdum.
Und so wird ein Großteil der Laufzeit des Films verplempert mit der Vorbereitung der Revolution, die die Unterkaste bis ganz nach vorne, in die Steuerzentrale des Zuges bringt und dessen Erschaffer zum Ziel hat. Ab etwa der Hälfte wird das ganze garniert mit ein wenig „Oldboy“-Hammerszenenvaria tionen und „Schweigen der Lämmer“-Nachtsichtgeräteop tik und getoppt mit den unmöglichen, als satirisch überzeichnet gedachten Auftritten der armen Tilda Swinton. Klar gibt es immerzu neues zu sehen, in jedem Abteil das die Revoluzzer beim Vordringen erobern, aber neu und innovativ ist das nicht, schon eher unglaubwürdig. Mehr soll an dieser Stelle nicht beschrieben werden, um für noch immer interessierte nicht zu spoilern. Es sei nur gesagt: es wird noch viel hanebüchener; und der Schluss rückt zwar die Vorgeschichte und weiteres in ein anderes Licht, nachvollziehbarer wird es trotzdem nicht.
Das Bild ist zum Teil recht stark verfremdet, um die Atmosphäre in den jeweiligen Zugabschnitten zu unterstützen. So beginnt es mit braun-grauer Färbung, um die Tristesse bei den "Slumbewohnern" am Ende des Zuges zu unterstreichen bis hin zu knallbunten Farben, die das unwirkliche Szenario bei den Privilegierten im vorderen Teil des Zuges betonen. (Künstliches) Korn ist vor allem zu Beginn deutlich präsent. Die Special Effects, also das Eiszeitszenario außerhalb des Snowpiercers, ist zum Teil billig wirkend animiert und nicht wirklich scharf. Die Schärfe im Inneren des Zuges hingegen ist hoch, und das Bild wirkt schön plastisch.
Tonal ist die Scheibe klasse. Bass, Dynamik, gut ortbare direktionale Effekte: alles da, gut abgemischt.
Ein top Sound, nicht ganz Referenz, aber nahe dran.
Wie meist habe ich die Extras nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an
Mein persönliches Fazit:“Snowpiercer“ hatte es vor allem in den USA nicht leicht, nicht zuletzt wegen Harvey Weinstein. Aber auch das Publikum weltweit verschmähte den Film großteils. Und womit? Mit Recht, meiner Meinung nach. Für meinen Geschmack geht „Snowpiercer“ definitiv nicht als Neo- oder Science Fiction-Gesellschaftskritik durch. Das ganze ist ein Schmarrn, wie er im Buche steht, macht keinen Sinn auch wenn man noch so viel hinein interpretiert und ist auch visuell nicht übermäßig innovativ. Absolutely not my cup of tea. Ganz allein scheine ich nicht mit meiner Meinung zu stehen, sonst würde ich den Film auf eBay los. Werde ich aber leider nicht.
„Snowpiercer“ ist eine Verfilmung der französischen Graphic Novel „Le Transperceneige“ und stellt eine düstere Dystopie in einer postapokalyptischen Welt dar. Grundsätzlich eine Thematik, die in den letzten Jahren ohnehin etwas über Gebühr strapaziert wurde. Eiszeiten (The Day After Tomorrow“), degenerierte Gesellschaften („The Book of Eli“); alles vor nicht allzu langer Zeit dagewesen. Hinzu kommt bei „Snowpiercer“, dass man als Zuschauer bei Comic-Verfilmungen grundsätzlich die Kirche im Dorf lassen muss, allerdings fällt das bei „Snowpiercer“ noch schwerer, denn der Film lässt bereits bei den Grundvoraussetzungen für das Eingangsverständnis des Publikums nicht nur zu viele Fragen offen, er ist schlicht und ergreifend unsinnig. Warum sich die Reste der Menschheit ausgerechnet einem fahrbaren Untersatz anvertrauen bleibt rätselhaft, meidet man doch bei ähnlichen Fahrbahnverhältnissen normalerweise Verkehrsmittel. Anstatt jedoch ortsfeste Einrichtungen zu nutzen, bewegt man sich lieber auf Gleisen, um des Öfteren mit Eisbrocken zu kollidieren, die den Zug schier zum Entgleisen bringen. Wie sind die Menschen in den Zug gelangt? Haben sie sich eingekauft, und wenn ja womit? Niemand braucht mehr Geld. Damit einher gehend macht das Grundthema des Films, nämlich die geteilte Gesellschaft mit den Unterthemen Machthunger und Unterdrückung, überhaupt keinen Sinn; und selbst der zweite Grundtenor, die Revolution gegen die totalitäre Herrscherkaste, führt sich dadurch selbst ad absurdum.
Und so wird ein Großteil der Laufzeit des Films verplempert mit der Vorbereitung der Revolution, die die Unterkaste bis ganz nach vorne, in die Steuerzentrale des Zuges bringt und dessen Erschaffer zum Ziel hat. Ab etwa der Hälfte wird das ganze garniert mit ein wenig „Oldboy“-Hammerszenenvaria tionen und „Schweigen der Lämmer“-Nachtsichtgeräteop tik und getoppt mit den unmöglichen, als satirisch überzeichnet gedachten Auftritten der armen Tilda Swinton. Klar gibt es immerzu neues zu sehen, in jedem Abteil das die Revoluzzer beim Vordringen erobern, aber neu und innovativ ist das nicht, schon eher unglaubwürdig. Mehr soll an dieser Stelle nicht beschrieben werden, um für noch immer interessierte nicht zu spoilern. Es sei nur gesagt: es wird noch viel hanebüchener; und der Schluss rückt zwar die Vorgeschichte und weiteres in ein anderes Licht, nachvollziehbarer wird es trotzdem nicht.
Das Bild ist zum Teil recht stark verfremdet, um die Atmosphäre in den jeweiligen Zugabschnitten zu unterstützen. So beginnt es mit braun-grauer Färbung, um die Tristesse bei den "Slumbewohnern" am Ende des Zuges zu unterstreichen bis hin zu knallbunten Farben, die das unwirkliche Szenario bei den Privilegierten im vorderen Teil des Zuges betonen. (Künstliches) Korn ist vor allem zu Beginn deutlich präsent. Die Special Effects, also das Eiszeitszenario außerhalb des Snowpiercers, ist zum Teil billig wirkend animiert und nicht wirklich scharf. Die Schärfe im Inneren des Zuges hingegen ist hoch, und das Bild wirkt schön plastisch.
Tonal ist die Scheibe klasse. Bass, Dynamik, gut ortbare direktionale Effekte: alles da, gut abgemischt.
Ein top Sound, nicht ganz Referenz, aber nahe dran.
Wie meist habe ich die Extras nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an
Mein persönliches Fazit:“Snowpiercer“ hatte es vor allem in den USA nicht leicht, nicht zuletzt wegen Harvey Weinstein. Aber auch das Publikum weltweit verschmähte den Film großteils. Und womit? Mit Recht, meiner Meinung nach. Für meinen Geschmack geht „Snowpiercer“ definitiv nicht als Neo- oder Science Fiction-Gesellschaftskritik durch. Das ganze ist ein Schmarrn, wie er im Buche steht, macht keinen Sinn auch wenn man noch so viel hinein interpretiert und ist auch visuell nicht übermäßig innovativ. Absolutely not my cup of tea. Ganz allein scheine ich nicht mit meiner Meinung zu stehen, sonst würde ich den Film auf eBay los. Werde ich aber leider nicht.
mit 2
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 06.11.14 um 09:23
Paul McGuire ist ein gesellschaftlich etablierter und erfolgreicher Geschäftsmann mit dunkler Vergangenheit: Paul war früher schwerkrimineller Gangster, der auch vor Mord nicht zurück schreckte. Eines Abends, Paul ist mit seiner Ehefrau bei einem Geschäftsessen, verschwindet seine Tochter spurlos, nachdem diese beim Feiern mit zwei Freunden von Einbrechern überrascht wurde. Nach einiger Zeit der angstvollen Ungewissheit wird seine Tochter aufgefunden; hingerichtet mit der Waffe der Wahl der Russenmafia, einer Tokarev. Paul vermutet, dass die Ermordung seiner Tochter die Rache für ein lange zurückliegendes Verbrechen ist, beginnt seinerseits, sich zu rächen und sett damit eine unheilvolle Kettenreaktion in Gang..
Paco Cazebas, ein Spanier, ist bisher als Regisseur nicht nennenswert in Erscheinung getreten; vornehmlich wirkte er in seiner Heimat. Für seine erste internationale Produktion "Tokarev" holte er den alten Hollywood-Haudegen Nicolas Cage mal wieder vor die Kamera, der in den letzten Jahren, wie aus den Medien bekannt, wohl aus Geldmangel in so ziemlich allem mitspielte was ihm angeboten wurde. Dabei sind nicht immer, eher selten sogar gute Filme herausgekommen. So ist es auch im Prinzip mit "Tokarev": ohne den zumindest ahnbaren Twist wäre dieser Film ein ganz gewöhnlicher Rachestreifen, der sich nicht von anderen Genrevertretern abhebt. Bei "Joe" soll es angeblich wieder anders aussehen; in Tokarev" jedoch zeigt Cage nicht wirklich überzeugendes Schauspiel, teils auch wieder das ihm eigene Overacting aus so manchem seiner letzten Filme, während ihm der Teenager, der ihn am Schluss aufklärt darstellerisch zeigt wie´s geht.
"Tokarev" ist ein Rachethriller im Gangstermilieu, wie man sie schon sehr häufig und besser gesehen hat. Der Film ist leidlich spannend und teils sehr brutal, insgesamt nichts besonderes und kann beim einmaligen Sehen durchaus unterhalten, wenn man grad keinen anderen Film zur Hand hat.
Bild und Ton der Produktion sind recht gut geraten.
Das Bild weist eine sehr gute Schärfe auf, die sich bis in die Bildhintergründe hält. Der Detailrad ist recht hoch; einzelne Haare, Stoffstrukturen, Hautporen: alles gut sichtbar. Der Kontrast ist fast optimal und nur minimal zu steil, so dass die Masse der Details in dunklen Bildabschnitten erhalten bleibt. Die Farbgebung ist satt und weitestgehend natürlich. Lediglich die Plastizität könnte ein wenig höher sein. Für 5 Punkte langt es gerade noch.
Tonal kommt die Scheibe nur wenig über das Mittelmaß hinaus. Die Surroundkulisse ist zwar stets gegeben, beeindruckt aber nur beim Score. Der Bass könnte etwas tiefer hinab gehen und volltönender sein. Direktionale Effekte treten zwar auf, lassen sich aber nicht perfekt lokalisieren. Dafür kann die Spur mit Dynamik in den Actionsequenzen glänzen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe mich dem Durchschnitt an.
Mein persönliches Fazit: "Tokarev" ist ein durchschnittlicher Revenge-Thriller, der sich nur durch seinen Schlusstwist etwas von der Flut anderer Rachethriller abhebt. Ansonsten ist alles wie gewohnt und dadurch abgenutzt. Cage ist ebenfalls wie gewohnt und dadurch erst recht abgenutzt. Aber ein Mal ansehen kann sich "Tokarev" schon.
Paco Cazebas, ein Spanier, ist bisher als Regisseur nicht nennenswert in Erscheinung getreten; vornehmlich wirkte er in seiner Heimat. Für seine erste internationale Produktion "Tokarev" holte er den alten Hollywood-Haudegen Nicolas Cage mal wieder vor die Kamera, der in den letzten Jahren, wie aus den Medien bekannt, wohl aus Geldmangel in so ziemlich allem mitspielte was ihm angeboten wurde. Dabei sind nicht immer, eher selten sogar gute Filme herausgekommen. So ist es auch im Prinzip mit "Tokarev": ohne den zumindest ahnbaren Twist wäre dieser Film ein ganz gewöhnlicher Rachestreifen, der sich nicht von anderen Genrevertretern abhebt. Bei "Joe" soll es angeblich wieder anders aussehen; in Tokarev" jedoch zeigt Cage nicht wirklich überzeugendes Schauspiel, teils auch wieder das ihm eigene Overacting aus so manchem seiner letzten Filme, während ihm der Teenager, der ihn am Schluss aufklärt darstellerisch zeigt wie´s geht.
"Tokarev" ist ein Rachethriller im Gangstermilieu, wie man sie schon sehr häufig und besser gesehen hat. Der Film ist leidlich spannend und teils sehr brutal, insgesamt nichts besonderes und kann beim einmaligen Sehen durchaus unterhalten, wenn man grad keinen anderen Film zur Hand hat.
Bild und Ton der Produktion sind recht gut geraten.
Das Bild weist eine sehr gute Schärfe auf, die sich bis in die Bildhintergründe hält. Der Detailrad ist recht hoch; einzelne Haare, Stoffstrukturen, Hautporen: alles gut sichtbar. Der Kontrast ist fast optimal und nur minimal zu steil, so dass die Masse der Details in dunklen Bildabschnitten erhalten bleibt. Die Farbgebung ist satt und weitestgehend natürlich. Lediglich die Plastizität könnte ein wenig höher sein. Für 5 Punkte langt es gerade noch.
Tonal kommt die Scheibe nur wenig über das Mittelmaß hinaus. Die Surroundkulisse ist zwar stets gegeben, beeindruckt aber nur beim Score. Der Bass könnte etwas tiefer hinab gehen und volltönender sein. Direktionale Effekte treten zwar auf, lassen sich aber nicht perfekt lokalisieren. Dafür kann die Spur mit Dynamik in den Actionsequenzen glänzen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe mich dem Durchschnitt an.
Mein persönliches Fazit: "Tokarev" ist ein durchschnittlicher Revenge-Thriller, der sich nur durch seinen Schlusstwist etwas von der Flut anderer Rachethriller abhebt. Ansonsten ist alles wie gewohnt und dadurch abgenutzt. Cage ist ebenfalls wie gewohnt und dadurch erst recht abgenutzt. Aber ein Mal ansehen kann sich "Tokarev" schon.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 05.11.14 um 11:15
Old Stump, ein Nest irgendwo im Wilden Westen des Jahres 1882: hier, definitiv zur falschen Zeit am falschen Ort lebt der (wenig talentierte) Schafzüchter Albert. Zur falschen Zeit am falschen Ort darum, weil in Old Stump heftigste Prügeleien und Schießereien an der Tagesordnung sind und Albert nicht nur weder versierter Schläger noch erfahrener Gunfighter, sondern Feigling ist. Als er sich mal wieder aus einem Duell herausquatscht hat seine Freundin Louise die Nase voll und trennt sich von ihm. Einige Tage später rettet Albert dem neu angekommenen, äußerst schießfertigen, scharfen Gerät Anna das Leben und beide verlieben sich ineinander. Doch leider ist Anna insgeheim schon verheiratet, und das ausgerechnet mit dem Revolverhelden Clinch. Und Clinch ist auf dem Weg in die Stadt..
Wie jeder weiß, hat Seth neben der Serie "Family Guy" auch den Riesen-Überraschungserfolg "Ted" inszeniert und blieb mit "A Million Ways to die in the West" dem Film "Ted" zugrunde liegenden Erfolgsrezept weitestgehend treu. In dieser Westernparodie gibt es also jede Menge Kalauer, die hart an der Grenze zur Geschmacklosigkeit entlang schippern und sie des öfteren überschreiten, und wer Serien und Film von Seth McFarlane kennt weiß was ihn erwartet. Demzufolge ist manche negative Kritik nicht so ganz nachvollziehbar, denn im Vorfeld war eigentlich klar was kommt. Der Zuschauer muss also darauf gefasst sein, dass Fäkal-, Penis- und Sexwitze am laufenden Band serviert werden. Erleichtert stellte ich jedoch fest, dass einige der durchaus als sexistisch, manchmal gar frauenfeindlich zu verstehende Sprüche aus "Ted", besonders die, die das Plüschviech seinem Arbeitgeber über seine Frau entgegenwirft hier unterbleiben. Insgesamt fand ich "AMWtditW" als immer sehr witzig und teils wirklich saukomisch; man muss halt Humor der derberen Richtung abkönnen, was die FSK 12 - Freigabe durchaus in Frage stellt.
Das Bild hat keinerlei Mängel. Die Schärfe ist 100%ig, und das in jeder Bildebene. Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Die Totalen des Monument Valley wirken farblich minimal wärmer, ansonsten sieht das alles weitestgehend natürlich aus. Ein Referenz-Bild.
Tonal wurde diese Disc "nur" mit einer DTS-Spur versehen. Die macht vieles, leider nicht alles recht ordentlich: Die Klangkulisse wirkt leicht nach vorne verschoben, ist nicht übermäßig brillant in den Höhen und geht bassmäßig nicht sehr tief. Für eine Komödie reicht es aber allemal, ein dynamisches Effektefeuerwerk darf halt nicht erwartet werden.
Die Extras habe ich mir außer der Gag Reel nicht angesehen und schließe mich deshalb der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: "Ted" war mir in vielerlei Hinsicht, besonders aber wegen der frauenfeindlichen Sprüche zuwider. Das hat "AMWtditW" ausgespart, aber auch nur das: Fäkal- und Sexwitzchen gibt es am laufenden Band, und derben Humor mit grotesken Todesfällen sowieso. Ich fand ihn teils irre komisch. In letzter Zeit behalte ich nicht mehr allzu viele Filme in der Sammlung, wohl wissend, dass ich sie mir kein zweites Mal ansehe. Dieser hier bleibt drin.
Wie jeder weiß, hat Seth neben der Serie "Family Guy" auch den Riesen-Überraschungserfolg "Ted" inszeniert und blieb mit "A Million Ways to die in the West" dem Film "Ted" zugrunde liegenden Erfolgsrezept weitestgehend treu. In dieser Westernparodie gibt es also jede Menge Kalauer, die hart an der Grenze zur Geschmacklosigkeit entlang schippern und sie des öfteren überschreiten, und wer Serien und Film von Seth McFarlane kennt weiß was ihn erwartet. Demzufolge ist manche negative Kritik nicht so ganz nachvollziehbar, denn im Vorfeld war eigentlich klar was kommt. Der Zuschauer muss also darauf gefasst sein, dass Fäkal-, Penis- und Sexwitze am laufenden Band serviert werden. Erleichtert stellte ich jedoch fest, dass einige der durchaus als sexistisch, manchmal gar frauenfeindlich zu verstehende Sprüche aus "Ted", besonders die, die das Plüschviech seinem Arbeitgeber über seine Frau entgegenwirft hier unterbleiben. Insgesamt fand ich "AMWtditW" als immer sehr witzig und teils wirklich saukomisch; man muss halt Humor der derberen Richtung abkönnen, was die FSK 12 - Freigabe durchaus in Frage stellt.
Das Bild hat keinerlei Mängel. Die Schärfe ist 100%ig, und das in jeder Bildebene. Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top. Die Totalen des Monument Valley wirken farblich minimal wärmer, ansonsten sieht das alles weitestgehend natürlich aus. Ein Referenz-Bild.
Tonal wurde diese Disc "nur" mit einer DTS-Spur versehen. Die macht vieles, leider nicht alles recht ordentlich: Die Klangkulisse wirkt leicht nach vorne verschoben, ist nicht übermäßig brillant in den Höhen und geht bassmäßig nicht sehr tief. Für eine Komödie reicht es aber allemal, ein dynamisches Effektefeuerwerk darf halt nicht erwartet werden.
Die Extras habe ich mir außer der Gag Reel nicht angesehen und schließe mich deshalb der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: "Ted" war mir in vielerlei Hinsicht, besonders aber wegen der frauenfeindlichen Sprüche zuwider. Das hat "AMWtditW" ausgespart, aber auch nur das: Fäkal- und Sexwitzchen gibt es am laufenden Band, und derben Humor mit grotesken Todesfällen sowieso. Ich fand ihn teils irre komisch. In letzter Zeit behalte ich nicht mehr allzu viele Filme in der Sammlung, wohl wissend, dass ich sie mir kein zweites Mal ansehe. Dieser hier bleibt drin.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 23.10.14 um 10:09
Japan, in den Neunzigern: durch ein prähistorisches, durch die Strahlung bei Kernwaffenversuchen auf dem Bikini-Atoll mutiertes Wesen, später M. U. T. U. genannt wird einem Kernkraftwerk nicht nur sämtliche Energie entzogen, das AKW wird dabei völlig zerstört. Ein amerikanischer Wissenschaftler kann sich gerade noch retten, sein kleiner Sohn bleibt während der Katastrophe ebenfalls am Leben, während die Mutter, ebenfalls Wissenschaftlerin, stirbt. 15 Jahre später ist der jetzt erwachsene Sohn als Kampfmittelräumer bei der US Army, während der Vater noch immer in Japan weilt, um die Umstände um die Reaktorkatastrophe und den Tod seiner Frau zu klären, denn: da gibt es jede Menge unerklärliche Ungereimtheiten. Zum Beispiel, dass die gesperrte Zone noch immer das M. U. T. U. beherbergt, das im Geheimen erforscht wird und das jetzt erwacht und sich auf den Weg zum nächsten Kraftwerk macht. Doch die Natur reagiert: ein noch kraftvollerer Jäger macht sich auf die Pirsch..
Gareth Edwards, vor einiger Zeit durch seinen Kritikererfolg (beim Publikum war der Film etwas weniger erfolgreich) "Monsters" nachhaltig in Erscheinung getreten, hat seine "Godzilla"-Interpretation deutlich näher an die japanischen Originale angelehnt und so zum einen in gewisser Weise einen wohltuenden Retro-Effekt erzielt, zum anderen jedoch die Thematik sehr gut in die Neuzeit transferiert. Godzilla sieht Gott sei´s gedankt wieder aus wie Godzilla und nicht wie eine Galapagos-Echse in groß. Zudem spielt die Echse nicht nur wieder die erste Geige, sondern ist ein gutes Wesen, Retter der Menschheit und nicht nur Tier wie in Emmerichs Version. Dabei werden jedoch sämtliche Darsteller mit Ausnahme von Bryan Cranston und Elisabeth Olson zu Statisten degradiert; und selbst Aaron Taylor-Johnston, den ich seit "Kick-Ass" und "Savages" sehr schätze bleibt blass.
"Godzilla" ist eine Creature Feature at its best, mit spektakulären Monster-Fights, die zwar hauptsächlich in Dunkelheit und/ oder Nebel stattfinden; aber gerade diese visuellen Umstände machen den besonderen Filmlook und somit den speziellen Reiz dieses Films aus, der wohltuender Weise nicht in Hochglanzprospekt-Optik der "Transformers" in Szene wurde.
Insgesamt betrachtet ist "Godzilla" ein gut gelungener Blockbuster mit für das Genre ordentlich Storytiefgang, spannend in Szene gesetzt, mit ordentlicher Schauspielleistung und beeindruckender Optik, den man sich mit zeitlichen Abständen durchaus öfter ansehen kann.
Der visuelle Transfer ist so, wie man das von einem modernen Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Das Bild ist meist scharf, mit ein paar etwas weicheren Stellen, die vermutlich auf Fokussierungsfehler zurück zu führen sein dürften. Die Farben sind leicht unterkühlt; der Schwarzwert und der Kontrast hingegen sind so gewählt, dass in den vielen dunklen und nebligen Szenen trotzdem die Masse der Details erhalten bleibt. Ein 1A-Transfer.
Beim 3D-Bild sieht es etwas anders aus. Sämtliche Tageslichtszenen sehen gut aus, mit toller sehr gut abgegrenzter Tiefenschärfe und -staffelung. In den dunklen Szenen jedoch verflacht die stereoskopische Darstellung zusehends, und bei der Menge dieser Szenen ist die 3D-Darstellung eigentlich kaum Zugewinn.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Ton ist mit einigen anderen Veröffentlichungen derzeit fast das Maß der Dinge. Das letzte Quäntchen Nachdruck im Bass fehlt, das wird schmerzlich bewusst während der Monster-Fights. Dafür entschädigt die perfekte Surroundkulisse, mit exakt ortbaren direktionalen Effekten. In den Actionszenen rummst und scheppert es aus allen Ecken: perfekt.
Die Extras habe ich angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Gareth Edwards hat "Godzilla" nach dem Emmerich-Abstecher wieder auf den Kurs der Originale gebracht und das Franchise mit diesem Film zeitgemäß mit grandiosen Effekten und moderner Technik aufgepeppt und doch in gewisser Weise auf Old School-Praktiken zurück gegriffen. "Godzilla" ist nicht großartig geworden, aber schon ziemlich cool.
Gareth Edwards, vor einiger Zeit durch seinen Kritikererfolg (beim Publikum war der Film etwas weniger erfolgreich) "Monsters" nachhaltig in Erscheinung getreten, hat seine "Godzilla"-Interpretation deutlich näher an die japanischen Originale angelehnt und so zum einen in gewisser Weise einen wohltuenden Retro-Effekt erzielt, zum anderen jedoch die Thematik sehr gut in die Neuzeit transferiert. Godzilla sieht Gott sei´s gedankt wieder aus wie Godzilla und nicht wie eine Galapagos-Echse in groß. Zudem spielt die Echse nicht nur wieder die erste Geige, sondern ist ein gutes Wesen, Retter der Menschheit und nicht nur Tier wie in Emmerichs Version. Dabei werden jedoch sämtliche Darsteller mit Ausnahme von Bryan Cranston und Elisabeth Olson zu Statisten degradiert; und selbst Aaron Taylor-Johnston, den ich seit "Kick-Ass" und "Savages" sehr schätze bleibt blass.
"Godzilla" ist eine Creature Feature at its best, mit spektakulären Monster-Fights, die zwar hauptsächlich in Dunkelheit und/ oder Nebel stattfinden; aber gerade diese visuellen Umstände machen den besonderen Filmlook und somit den speziellen Reiz dieses Films aus, der wohltuender Weise nicht in Hochglanzprospekt-Optik der "Transformers" in Szene wurde.
Insgesamt betrachtet ist "Godzilla" ein gut gelungener Blockbuster mit für das Genre ordentlich Storytiefgang, spannend in Szene gesetzt, mit ordentlicher Schauspielleistung und beeindruckender Optik, den man sich mit zeitlichen Abständen durchaus öfter ansehen kann.
Der visuelle Transfer ist so, wie man das von einem modernen Big Budget-Blockbuster erwarten kann. Das Bild ist meist scharf, mit ein paar etwas weicheren Stellen, die vermutlich auf Fokussierungsfehler zurück zu führen sein dürften. Die Farben sind leicht unterkühlt; der Schwarzwert und der Kontrast hingegen sind so gewählt, dass in den vielen dunklen und nebligen Szenen trotzdem die Masse der Details erhalten bleibt. Ein 1A-Transfer.
Beim 3D-Bild sieht es etwas anders aus. Sämtliche Tageslichtszenen sehen gut aus, mit toller sehr gut abgegrenzter Tiefenschärfe und -staffelung. In den dunklen Szenen jedoch verflacht die stereoskopische Darstellung zusehends, und bei der Menge dieser Szenen ist die 3D-Darstellung eigentlich kaum Zugewinn.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Ton ist mit einigen anderen Veröffentlichungen derzeit fast das Maß der Dinge. Das letzte Quäntchen Nachdruck im Bass fehlt, das wird schmerzlich bewusst während der Monster-Fights. Dafür entschädigt die perfekte Surroundkulisse, mit exakt ortbaren direktionalen Effekten. In den Actionszenen rummst und scheppert es aus allen Ecken: perfekt.
Die Extras habe ich angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Gareth Edwards hat "Godzilla" nach dem Emmerich-Abstecher wieder auf den Kurs der Originale gebracht und das Franchise mit diesem Film zeitgemäß mit grandiosen Effekten und moderner Technik aufgepeppt und doch in gewisser Weise auf Old School-Praktiken zurück gegriffen. "Godzilla" ist nicht großartig geworden, aber schon ziemlich cool.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.10.14 um 13:53
Afghanistan, Provinz Kunar, 2005: die mehrere Wochen andauernde Operation Red Wings beginnt. Ziel ist es, die Taliban-Aktivitäten in der Region zu unterbinden, die direkt an die Rückzugsgebiete der Taliban in Pakistans FATA, also in Waziristan grenzt. Außerdem soll der TB-Führer Ahmad Shah wenn möglich unschädlich gemacht werden. Zur Aufklärung im Vorfeld wird ein vierköpfiges SEAL-Team abgesetzt, um die vorliegenden Aufklärungsergebnisse über den Aufenthaltsort Shahs zu bestätigen und den Taliban wenn möglich zu eliminieren. Als das Team durch Schafhirten entdeckt wird, lassen die SEALs diese frei, wohl wissend dass dadurch nicht nur die gesamte Operation gefährdet wird, sondern ihnen dadurch die Taliban auf die Spur kommen..
"Lone Survivor" ist ein Titel, der das Ende des Films vorweg nimmt: bei dem Feuergefecht fallen drei der SEALs, einer überlebt schwerverwundet, wird von Paschtunen aufgefunden, dem Paschtun Wali folgend Zuflucht gegeben, betreut und den Entsatzkräften übergeben. Insgesamt lassen noch weitere 8 SEALs und 8 Special Operations Aviators ihr Leben bei dieser Operation.
Den vier SEALs setzt Regisseur Peter Berg ein filmisches Denkmal und heroisiert gleichzeitig: zum einen wird deutlich, dass sie den Talibanführer ohne Skrupel und Zögern ausgeschaltet hätten, zum anderen dass sie sich an die "Spielregeln" des Krieges, die Rules of Engagement hielten und die Schafhirten um der Operation willen eben nicht töteten. Im Gegensatz zu vielen anderen, besonders amerikanischen Kriegsfilmen, hält sich das Pathos angenehm in Grenzen und zeigt sich nur in Einstellung und Haltung der SEALs.
Unfassbar, was diese vier Soldaten trotz Schusswunden und schwerster Stürze noch zu leisten im Stande waren.
Gleichwohl lässt sich zum Film allerdings sagen, dass er seine starke Phase während der ersten Stunde hat. Gut gelang die Darstellung des Teams, so dass trotz recht oberflächlicher Charakterdarstellung Sympathie entsteht. Von wirklicher darstellerischer Leistung kann man nur bei Ben Foster sprechen, alle anderen sind austauschbar (ja, auch Mark Wahlberg). Motive werden von den Filmemachern weder für die amerikanische noch die Taliban-Seite geliefert, Berg und sein Drehbuchautor setzen also Basiswissen über den Konflikt voraus. Das macht das ganze zu einer recht einseitigen Schwarz-Weiß-Malerei, die durch die hilfsbereiten Paschtunen erst zum Ende hin aufgeweicht wird. Die zweite Hälfte des Films besteht bis auf etwa die letzten 10 Minuten aus einer Abfolge von Schießereien und Flucht, die Flucht gerne kombiniert mit heftigsten Stürzen. Die Schusswechsel sind zwar an Realismus kaum zu überbieten; hier wird oft eine Art Ego-Shooter-Perspektive inklusive Kopftreffer in Großaufnahme durch die Zieloptik genutzt, dennoch trat hier bei mir nach einer Weile Abstumpfung ein, die mich dem Geschehen nur noch mit mäßigem Interesse folgen ließ. Die eine oder andere spärlich eingeflochtene Abwechslung war zu wenig, um die entstehende Eintönigkeit aufzulockern. 7 Punkte hätte ich auf einer Zehnerskala gegeben, so sind es gerundet 4.
Das Bild ist tadellos. Dargestellt werden in aller Regel Close Ups, Nahaufnahmen und Szenen im Mittelgrund, aber auch die wenigen Totalen überzeugen mit Tiefenschärfe und vielen Details. Die Farbgebung ist weitestgehend neutral, der Kontrast und der Schwarzwert hervorragend und die Plastizität ist ebenfalls sehr gut.
Auch tonal ist die Scheibe sehr nahe an Refernzwerten, nur ein direkter Vergleich mit Ausnahmetracks der letzten Zeit wie dem von "Godzilla" offenbart, dass die Tonspur von "Lone Survivor" minimal weniger Umgebungsgeräusche und weniger Bass aufweist. Die Dynamik ist realistisch gehalten, denn der 5,45, 5,56 und 7,62 mm-Mündungsknall klingt nun mal nicht wie ein Revolver in Spaghettiwestern. Lediglich bei Einsatz der RPG-7 oder des M203 rumort der Bass merklich.
Die Extras sind umfangreich und recht interessant, vor allem für Soldaten und Militäraffine.
Mein persönliches Fazit: "Lone Survivior" ist definitiv ein guter Kriegsfilm, der in der ersten Hälfte besser ist als in der zweiten, obwohl hier die Action stattfindet. Für mich war das gezeigte in besagter zweiten Hälfte nach einer Weile etwas eintönig, und die unternommenen Unterbrechungen zur Auflockerung kamen zu spät und waren zu selten eingestreut. "Lone Survivor" ist sehenswert, kommt aber an die ganz großen des Genres, die im Konfliktszenarien der Neuzeit spielen wie "Black Hawk Down", nicht heran.
"Lone Survivor" ist ein Titel, der das Ende des Films vorweg nimmt: bei dem Feuergefecht fallen drei der SEALs, einer überlebt schwerverwundet, wird von Paschtunen aufgefunden, dem Paschtun Wali folgend Zuflucht gegeben, betreut und den Entsatzkräften übergeben. Insgesamt lassen noch weitere 8 SEALs und 8 Special Operations Aviators ihr Leben bei dieser Operation.
Den vier SEALs setzt Regisseur Peter Berg ein filmisches Denkmal und heroisiert gleichzeitig: zum einen wird deutlich, dass sie den Talibanführer ohne Skrupel und Zögern ausgeschaltet hätten, zum anderen dass sie sich an die "Spielregeln" des Krieges, die Rules of Engagement hielten und die Schafhirten um der Operation willen eben nicht töteten. Im Gegensatz zu vielen anderen, besonders amerikanischen Kriegsfilmen, hält sich das Pathos angenehm in Grenzen und zeigt sich nur in Einstellung und Haltung der SEALs.
Unfassbar, was diese vier Soldaten trotz Schusswunden und schwerster Stürze noch zu leisten im Stande waren.
Gleichwohl lässt sich zum Film allerdings sagen, dass er seine starke Phase während der ersten Stunde hat. Gut gelang die Darstellung des Teams, so dass trotz recht oberflächlicher Charakterdarstellung Sympathie entsteht. Von wirklicher darstellerischer Leistung kann man nur bei Ben Foster sprechen, alle anderen sind austauschbar (ja, auch Mark Wahlberg). Motive werden von den Filmemachern weder für die amerikanische noch die Taliban-Seite geliefert, Berg und sein Drehbuchautor setzen also Basiswissen über den Konflikt voraus. Das macht das ganze zu einer recht einseitigen Schwarz-Weiß-Malerei, die durch die hilfsbereiten Paschtunen erst zum Ende hin aufgeweicht wird. Die zweite Hälfte des Films besteht bis auf etwa die letzten 10 Minuten aus einer Abfolge von Schießereien und Flucht, die Flucht gerne kombiniert mit heftigsten Stürzen. Die Schusswechsel sind zwar an Realismus kaum zu überbieten; hier wird oft eine Art Ego-Shooter-Perspektive inklusive Kopftreffer in Großaufnahme durch die Zieloptik genutzt, dennoch trat hier bei mir nach einer Weile Abstumpfung ein, die mich dem Geschehen nur noch mit mäßigem Interesse folgen ließ. Die eine oder andere spärlich eingeflochtene Abwechslung war zu wenig, um die entstehende Eintönigkeit aufzulockern. 7 Punkte hätte ich auf einer Zehnerskala gegeben, so sind es gerundet 4.
Das Bild ist tadellos. Dargestellt werden in aller Regel Close Ups, Nahaufnahmen und Szenen im Mittelgrund, aber auch die wenigen Totalen überzeugen mit Tiefenschärfe und vielen Details. Die Farbgebung ist weitestgehend neutral, der Kontrast und der Schwarzwert hervorragend und die Plastizität ist ebenfalls sehr gut.
Auch tonal ist die Scheibe sehr nahe an Refernzwerten, nur ein direkter Vergleich mit Ausnahmetracks der letzten Zeit wie dem von "Godzilla" offenbart, dass die Tonspur von "Lone Survivor" minimal weniger Umgebungsgeräusche und weniger Bass aufweist. Die Dynamik ist realistisch gehalten, denn der 5,45, 5,56 und 7,62 mm-Mündungsknall klingt nun mal nicht wie ein Revolver in Spaghettiwestern. Lediglich bei Einsatz der RPG-7 oder des M203 rumort der Bass merklich.
Die Extras sind umfangreich und recht interessant, vor allem für Soldaten und Militäraffine.
Mein persönliches Fazit: "Lone Survivior" ist definitiv ein guter Kriegsfilm, der in der ersten Hälfte besser ist als in der zweiten, obwohl hier die Action stattfindet. Für mich war das gezeigte in besagter zweiten Hälfte nach einer Weile etwas eintönig, und die unternommenen Unterbrechungen zur Auflockerung kamen zu spät und waren zu selten eingestreut. "Lone Survivor" ist sehenswert, kommt aber an die ganz großen des Genres, die im Konfliktszenarien der Neuzeit spielen wie "Black Hawk Down", nicht heran.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 20.10.14 um 13:27
Irgendwann, in der Zukunft: eine Alien-Invasion durch "Mimics" genannte, nicht sehr menschenfreundliche E.T.´s sucht die Erde vermutlich auf der Suche nach Mineralien und Rohstoffen heim. Die Menschheit steht am Rande der Vernichtung, und die letzte Entscheidung soll in einer großen Schlacht an Frankreichs Küste fallen, wo die menschlichen Soldaten in Exo-Skeletten wie weiland 1944 in der Normandie luftlanden bzw. "fastropen" und dem übermächtigen Gegner die Stirn bieten wollen. In dem Glauben, nur zum Zwecke der Propaganda zu dienen reist der PR-Offizier Bill Cage nach Frankreich; jedoch wird ihm eröffnet, dass er mit der ersten Angriffswelle landen und Bericht erstatten soll. Als er daraufhin an der Desertation gehindert, degradiert und an die Front versetzt wird, wird er am nächsten Morgen durch einen Sergeant liebevoll mit den Worten "Aufstehen, du Penner!" geweckt und soll am nächsten Tag ins Gefecht, wo er erst einen Mimic-Anführer tötet und dann fällt. Statt jedoch tot zu sein, wird er am nächsten Morgen auf dieselbe Art geweckt. Und wieder. Und wieder, und wieder.. Schnell erkennt er, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist und so die Zukunft ändern kann, aber das ist leichter gesagt als getan und ohne die Hilfe der Elite-Kämpferin Rita Vrataski schier unmöglich..
Wow! Hier hat Doug Liman mal so richtig hingelangt. "Live.Die.Repeat." bietet neben einer abwechslungsreichen und innovativen Story alles, was das Blockbuster-Herz begehrt: häufige und spektakuläre Action, die mitunter aufgrund der rasend schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen der Mimics schon mal etwas unübersichtlich gerät, beeindruckend futuristisch kreierte Exo-Skelette und Fluggeräte sowie fies aussehende und extrem gefährliche Aliens. Gewürzt wird das ganze mit einer ordentlichen Prise Galgen- und schwarzem Humor (besonders gelungen: Tom Cruise versucht, sich unter einen fahrenden Lkw zu rollen. Die Betonung liegt auf "versucht"..) und stetig ansteigender Spannungskurve bis zum spektakulären Showdown.
Ankreiden kann man dem Film allenfalls, dass die zu Beginn sehr kurzen Episoden bis zum nächsten Aufwachen die Spannung sehr erhöhen, während die zum Ende hin längeren Episoden manchmal ein wenig den Drive heraus nehmen. Zudem erinnert der Schluss teils sehr stark an die Angriffe der Wächter auf die "Nebukadnezar" aus "Matrix". Ein, zwei Entwicklungen und Zeitsprünge sind nicht so ganz nachvollziehbar, das aber mindert das Vergnügen nicht. Das alles ist Meckern auf höchstem Niveau: "Edge of Tomorrow", so der vormalige Titel des Films, ist für mich definitiv einer der besten Actioner des Jahres 2014.
Das Bild wurde zum Teil stark farblich verfremdet, um besonders in den häufigen Gefechtsszenen einen rauen Look zu erzeugen. Das geht bisweilen zulasten der Schärfe, besonders in Mittel- und Hintergründen, wo dann der Detailreichtum ein wenig abnimmt. Schwarzwert und Kontrast sind optimal, lediglich die Plastizität hätte besser sein können. Auf einer Zehner-Skala würde ich 9 vergeben, bei der Fünfer-Skala langt es locker für die Höchstwertung.
Anders sieht es bei 3D aus. Durch die Abdunkelung durch die Shutterbrillen wird der oft ohnehin nicht besonders helle Film noch dunkler, und in den Gefechtsszenen schwinden in Mittel- und Hintergründen noch mehr Details. Insgesamt wirkt die stereoskopische Darstellung auf meiner Technik relativ flach, das mag sich auf anderen Fernsehern und Beamern besser darstellen. Dafür gibt es wohlwollende 4 Punkte.
Beim Sound hingegen wurden wieder alle Register gezogen, die DTS HD MA 7.1-Spur zeigt, wo der Hammer hängt. Die bereits vielfach zitierte Eingangssequenz mit mehreren Tiefbasswellen dürfte bei hohen Pegeln dem einen oder anderen Subwoofer seine Grenzen aufzeigen (oder ihm den Garaus machen); solche Tiefbässe treten in den Actionszenen noch öfter auf. Der Track ist hochdynamisch, mit präzise ortbaren direktionalen Effekten; dabei geht dennoch kein Wort der Dialoge verloren. Ein weiterer beispielhafter Track, qualitativ auf ähnlich hohem Niveau wie neulich bei "Godzilla".
Auf die Extras habe ich nicht geachtet, und da hier mal von der Existenz von Boni gepostet wird, dann wieder nicht schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Der Name Doug Liman bürgt für Qualität, ebenso der Name Tom Cruise (zwar nicht der Schauspieler meiner Wahl, aber er hat schon ein Händchen bei der Auswahl der Filme, in denen er mitwirkt). Der Inszenator von "Die Bourne Identität" hat hier mal das Genre gewechselt, aber in der Güte seiner Filme kein Stück nachgelassen, im Gegenteil: "Live. Die. Repeat." ist ein Vorzeige-Science Fiction-Actioner, der sicher öfter im Player landen wird. Kein philosophischer Meilenstein wie "2001: A Space Odyssey", kein Sci-Fi Horrorklassiker wie "Alien", aber ein hervorragend unterhaltender Streifen.
Wow! Hier hat Doug Liman mal so richtig hingelangt. "Live.Die.Repeat." bietet neben einer abwechslungsreichen und innovativen Story alles, was das Blockbuster-Herz begehrt: häufige und spektakuläre Action, die mitunter aufgrund der rasend schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen der Mimics schon mal etwas unübersichtlich gerät, beeindruckend futuristisch kreierte Exo-Skelette und Fluggeräte sowie fies aussehende und extrem gefährliche Aliens. Gewürzt wird das ganze mit einer ordentlichen Prise Galgen- und schwarzem Humor (besonders gelungen: Tom Cruise versucht, sich unter einen fahrenden Lkw zu rollen. Die Betonung liegt auf "versucht"..) und stetig ansteigender Spannungskurve bis zum spektakulären Showdown.
Ankreiden kann man dem Film allenfalls, dass die zu Beginn sehr kurzen Episoden bis zum nächsten Aufwachen die Spannung sehr erhöhen, während die zum Ende hin längeren Episoden manchmal ein wenig den Drive heraus nehmen. Zudem erinnert der Schluss teils sehr stark an die Angriffe der Wächter auf die "Nebukadnezar" aus "Matrix". Ein, zwei Entwicklungen und Zeitsprünge sind nicht so ganz nachvollziehbar, das aber mindert das Vergnügen nicht. Das alles ist Meckern auf höchstem Niveau: "Edge of Tomorrow", so der vormalige Titel des Films, ist für mich definitiv einer der besten Actioner des Jahres 2014.
Das Bild wurde zum Teil stark farblich verfremdet, um besonders in den häufigen Gefechtsszenen einen rauen Look zu erzeugen. Das geht bisweilen zulasten der Schärfe, besonders in Mittel- und Hintergründen, wo dann der Detailreichtum ein wenig abnimmt. Schwarzwert und Kontrast sind optimal, lediglich die Plastizität hätte besser sein können. Auf einer Zehner-Skala würde ich 9 vergeben, bei der Fünfer-Skala langt es locker für die Höchstwertung.
Anders sieht es bei 3D aus. Durch die Abdunkelung durch die Shutterbrillen wird der oft ohnehin nicht besonders helle Film noch dunkler, und in den Gefechtsszenen schwinden in Mittel- und Hintergründen noch mehr Details. Insgesamt wirkt die stereoskopische Darstellung auf meiner Technik relativ flach, das mag sich auf anderen Fernsehern und Beamern besser darstellen. Dafür gibt es wohlwollende 4 Punkte.
Beim Sound hingegen wurden wieder alle Register gezogen, die DTS HD MA 7.1-Spur zeigt, wo der Hammer hängt. Die bereits vielfach zitierte Eingangssequenz mit mehreren Tiefbasswellen dürfte bei hohen Pegeln dem einen oder anderen Subwoofer seine Grenzen aufzeigen (oder ihm den Garaus machen); solche Tiefbässe treten in den Actionszenen noch öfter auf. Der Track ist hochdynamisch, mit präzise ortbaren direktionalen Effekten; dabei geht dennoch kein Wort der Dialoge verloren. Ein weiterer beispielhafter Track, qualitativ auf ähnlich hohem Niveau wie neulich bei "Godzilla".
Auf die Extras habe ich nicht geachtet, und da hier mal von der Existenz von Boni gepostet wird, dann wieder nicht schließe mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: Der Name Doug Liman bürgt für Qualität, ebenso der Name Tom Cruise (zwar nicht der Schauspieler meiner Wahl, aber er hat schon ein Händchen bei der Auswahl der Filme, in denen er mitwirkt). Der Inszenator von "Die Bourne Identität" hat hier mal das Genre gewechselt, aber in der Güte seiner Filme kein Stück nachgelassen, im Gegenteil: "Live. Die. Repeat." ist ein Vorzeige-Science Fiction-Actioner, der sicher öfter im Player landen wird. Kein philosophischer Meilenstein wie "2001: A Space Odyssey", kein Sci-Fi Horrorklassiker wie "Alien", aber ein hervorragend unterhaltender Streifen.
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