Datenleak bei Warner: Vermeintliche Vorschau auf 4K Ultra HD Blu-rays in 2025 durchgesickertÖsterreich: Rache-Actioner "Beyond Fury" im Februar 2025 auf Blu-ray in Mediabooks - UPDATEHorror-Thriller "Heretic" jetzt im Kino und ab 27. März 2025 auf Blu-ray und 4K Ultra HD Blu-ray"Deadpool & Wolverine" auf Ultra HD Blu-ray im Keep Case ab 24. Januar 2025 im Handel erhältlichVon Retro Gold 63 in 2025: Weltweite HD-Premiere von "Geballte Fäuste" und "Der Horror-Alligator" im 4K-MediabookErotik-Komödie "Sex-Positive" und Krimi-Thriller "All Souls" ab 28. März 2025 neu auf Blu-ray DiscAVV: Horror-Thriller "The Pack - Die Meute" und "Incision" erscheinen 2025 auf Blu-ray in Mediabooksbluray-disc.de wünscht Ihnen frohe Weihnachten!"Eiskalt reduziert" bei Amazon.de - Neue Multibuy-Aktionen sowie weitere Blu-ray- und 4K UHD-Preissenkungen
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Filmbewertungen von plo
Matthew Scudder, jetzt Privatdetektiv, hat vor Jahren den Dienst bei der Polizei quittiert: der alkoholabhängige Cop hat angetrunken bei der Verfolgung einer Straftat nicht nur zwei Menschen getötet und einen weiteren zum Krüppel geschossen; hinzu kam ein schrecklicher Unfall. Jahre später wird er als Schnüffler angeworben: er soll den Mord an einer Frau aufklären, die nicht nur getötet, sondern gefoltert und zerstückelt wurde. Warum nicht die Polizei mit der Aufklärung betraut wurde hat seine Gründe, und bei den Ermittlungen kommt Scudder nicht nur einem sadistischen Serienkiller-Duo auf die Spur, sondern nebenbei einem pikanten Geheimnis..
In vielen Bewertungen und Kommentaren zu "Ruhet in Frieden" steht, dass "A Walk among Tombstones" ein Liam Neeson-Film sei oder dass der Darsteller Garant für die Qualität eines Films sei. Das sehe ich nicht so, denn die Qualität eines Films wird für mich persönlich durch Inszenierung, Kameraarbeit und das Drehbuch bestimmt. Richtig ist aber, dass der Ire sehr wohl zumindest in aller Regel ein Händchen für die Auswahl der Filme hat, in denen er mitwirkt. Besondere Erwähnung finden hier Filme wie "Taken" (allerdings nur der Erstling), "Unknown Identitiy" und "The Grey", aber auch nicht ganz so gelungene Werke wie "Zorn der Titanen" und gar nicht gelungene Werke wie "Battleship" aus des Iren Filmographie sollen nicht unerwähnt bleiben. "Ruhet in Frieden" jedoch hat es in sich: der vom versierten Drehbuchautor Scott Frank (Oscarnominierung fürs Drehbuch von "Out of Sight mit Clooney und JLo, sowie verantwortlich für das Drehbuch zu "Minority Report") ist ein sehr gelungener, atmosphärischer Serienkiller-Thriller, der trotz einiger langsamer Passagen und ohne viel Action jede Sekunde an den Bildschirm fesselt. Neeson trägt den Film zwar zu großen Teilen, aber auch die beiden Killer sowie der Ehemann der ersten Getöteten beeindrucken mit ihrer Performance. "Ruhet in Frieden" ist trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit sauspannend, bietet ein gerüttelt Maß an Brutalität und wirkt im Wesentlichen durch seine bedrückende Atmosphäre. Definitiv einer der besseren Thriller der letzten Zeit, der sicherlich in der Sammlung bleibt und des Öfteren angesehen werden kann.
Bild- und tontechnisch hat sich Universum da nicht lumpen lassen. Beim Bild gibt es kaum Mängel, und wenn sind sie so marginal dass sie kaum auffallen. Alle hellen Szenen beeindrucken mit Detailreichtum und hoher Schärfe, und dank dem gut gewählten Kontrast und dem nahezu optimalen schwarzwert gehen auch in den dunklen Szenen kaum Details verloren. Die Schärfe schwindet minimal ab den Mittelgründen, und die Plastizität könnte höher sein: das aber ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der auf der Scheibe vorliegende DTS HD MA-Track ist zwar durchaus gut und ausgewogen abgemischt, wirkt aber etwas unauffällig. Da "A Walk among the Tombstones" nicht besonders actionlastig ist, entfallen dynamische und basslastige Effekte weitestgehend. Die dominierenden Dialoge und die meist ruhigen Szenen wirken etwas leise.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nein, nicht immer bürgt der Name Liam Neeson für Qualität (siehe "Battleship", wenn auch hier mit sehr wenig Screentime). Aber eben recht oft dann doch; besonders wenn der Regisseur und das Drehbuch was taugt. Bei "Ruhet in Frieden" haben Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller zu einer perfekten Symbiose zusammen gefunden; und wenn man von "Liam Neeson-Filmen" spricht gehört dieser hier für mich zu seinen besten. Und ja, für mich ist "Ruhet in Frieden" auch besser als "96 Hours" und Non Stop", und auf Augenhöhe mit "Unknown Identity".
In vielen Bewertungen und Kommentaren zu "Ruhet in Frieden" steht, dass "A Walk among Tombstones" ein Liam Neeson-Film sei oder dass der Darsteller Garant für die Qualität eines Films sei. Das sehe ich nicht so, denn die Qualität eines Films wird für mich persönlich durch Inszenierung, Kameraarbeit und das Drehbuch bestimmt. Richtig ist aber, dass der Ire sehr wohl zumindest in aller Regel ein Händchen für die Auswahl der Filme hat, in denen er mitwirkt. Besondere Erwähnung finden hier Filme wie "Taken" (allerdings nur der Erstling), "Unknown Identitiy" und "The Grey", aber auch nicht ganz so gelungene Werke wie "Zorn der Titanen" und gar nicht gelungene Werke wie "Battleship" aus des Iren Filmographie sollen nicht unerwähnt bleiben. "Ruhet in Frieden" jedoch hat es in sich: der vom versierten Drehbuchautor Scott Frank (Oscarnominierung fürs Drehbuch von "Out of Sight mit Clooney und JLo, sowie verantwortlich für das Drehbuch zu "Minority Report") ist ein sehr gelungener, atmosphärischer Serienkiller-Thriller, der trotz einiger langsamer Passagen und ohne viel Action jede Sekunde an den Bildschirm fesselt. Neeson trägt den Film zwar zu großen Teilen, aber auch die beiden Killer sowie der Ehemann der ersten Getöteten beeindrucken mit ihrer Performance. "Ruhet in Frieden" ist trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit sauspannend, bietet ein gerüttelt Maß an Brutalität und wirkt im Wesentlichen durch seine bedrückende Atmosphäre. Definitiv einer der besseren Thriller der letzten Zeit, der sicherlich in der Sammlung bleibt und des Öfteren angesehen werden kann.
Bild- und tontechnisch hat sich Universum da nicht lumpen lassen. Beim Bild gibt es kaum Mängel, und wenn sind sie so marginal dass sie kaum auffallen. Alle hellen Szenen beeindrucken mit Detailreichtum und hoher Schärfe, und dank dem gut gewählten Kontrast und dem nahezu optimalen schwarzwert gehen auch in den dunklen Szenen kaum Details verloren. Die Schärfe schwindet minimal ab den Mittelgründen, und die Plastizität könnte höher sein: das aber ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der auf der Scheibe vorliegende DTS HD MA-Track ist zwar durchaus gut und ausgewogen abgemischt, wirkt aber etwas unauffällig. Da "A Walk among the Tombstones" nicht besonders actionlastig ist, entfallen dynamische und basslastige Effekte weitestgehend. Die dominierenden Dialoge und die meist ruhigen Szenen wirken etwas leise.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nein, nicht immer bürgt der Name Liam Neeson für Qualität (siehe "Battleship", wenn auch hier mit sehr wenig Screentime). Aber eben recht oft dann doch; besonders wenn der Regisseur und das Drehbuch was taugt. Bei "Ruhet in Frieden" haben Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller zu einer perfekten Symbiose zusammen gefunden; und wenn man von "Liam Neeson-Filmen" spricht gehört dieser hier für mich zu seinen besten. Und ja, für mich ist "Ruhet in Frieden" auch besser als "96 Hours" und Non Stop", und auf Augenhöhe mit "Unknown Identity".
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 02.04.15 um 08:24
Katniss hat es gerade noch geschafft: in letzter Sekunde wurde sie aus der Arena gerettet, allerdings geriet Peeta in Gefangenschaft. Die Rebellen unter ihrer Anführerin Coin wollen Katniss nun instrumentalisieren und ihr Kampfmotiv, den Spotttölpel, zusammen mit ihr zur Leitfigur des Aufstandes hochstilisieren. Zu diesem Zwecke sollen pathetische Propagandavideos inszeniert werden, doch das Regime unter Präsident Snow schlägt mit den gleichen Waffen zurück: der gefangene Peeta wird als mediales Wirkmittel eingesetzt. Gleichzeitig geht Snow mit unfassbarer Brutalität und Gnadenlosigkeit gegen die Rebellen vor..
Die Panem-Saga geht dem Ende zu, um die Franchise-Geldkuh noch ein wenig zu melken wurde der letzte Teil der Trilogie halbiert. Das allerdings ist dem Film kaum anzumerken; erst zum Ende hin, klar, wird deutlich dass die Geschichte im zweiten Teil fortgesetzt wird. Regisseur Francis Lawrence hat mit "Mockingjay" einen deutlich düstereren Teil inszeniert als mit "The Hunger Games" und "Catching Fire": bunte und helle Szenen wie in den genannten treten nicht mehr auf, und auch die knallfarbenen Einstellungen aus dem Capitol mit all den extravaganten Kostümen und Kulissen sind Vergangenheit. Auch die Zeiten der zwar teils recht brutalen, aber immer noch farbenfrohen und einen Hoffnungsschimmer erkennbar lassenden Kämpfe aus den Hungerspielen sind passé; "Mockingjay" zeigt die Vorgehensweise einer totalitären Regierung gegen Andersdenkende in all ihrer Grausamkeit und Menschenverachtung und spart auch die Darstellung von brutal zu Tode gekommenen Opfern nicht aus. "Mockingjay" ist nicht nur der düsterste, sondern auch der bisher erwachsenste und reifste Teil der Reihe und lässt neugierig und erwartungsvoll auf den Nachfolger und Abschluss der Reihe warten. Alle Darsteller prägen ihre Charaktere in gewohnt souveräner Art und selbstverständlich trägt Jennifer Lawrence den Film spielend; leider wurde das Lied von Katniss (im Radio mittlerweile zum Hit geworden und bereits durch einen Dance-Remix verschandelt) synchronisiert, denn im Original wird sehr deutlich, dass die Lawrence nicht nur schauspielern kann.
Das Bild ist wie gewohnt bei den "Panems" hervorragend ausgefallen. Als einziger Mangel lässt sich anführen, dass in manchen Einstellungen die Hintergründe leicht unscharf gerieten. Die Grundschärfe ist sehr hoch, der Kontrast ist minimal steil und der Schwarzwert enorm. Das Bild ist insgesamt recht dunkel gehalten und unterstützt dadurch die düster-bedrohliche Atmosphäre nachhaltig, und dennoch bleibt durch die nahezu optimal gewählten Parameter jedes Detail auch in dunklen Bildabschnitten erhalten. Ein nahezu perfekter Transfer.
Auch tonal ist die Scheibe mehr als ansprechend. Umgebungsgeräusche reproduziert der DTS HD MA-Track stets und in aller Regel sehr gut ortbar, und einige wirklich schöne direktionale Effekte wurden eingestreut. Besonders wenn die Fluggeräte starten oder landen, grummelt der Sub außerordentlich intensiv und schiebt spürbare Basswellen in den Raum. In den (wenigen) Actionszenen geht es hochdynamisch zur Sache. Ein Vorzeigetrack, der sich zu den Referenzen zählen darf.
Im Originaltrack liegt eine Atmos-Spur vor, zu der das Blu-ray Magazin (Ausgabe 3/15) folgendes schreibt:
" Allerdings nutzt auch ´Mockingjay´den 3D-Klang noch nicht perfekt, weil unverständlicherweise manche Effekte einfach fehlen. Fliegt ein Transporter genau über den Zuschauer hinweg und die Atmos-Lautsprecher bleiben stumm, dann ist das schon mehr als ärgerlich.
Die Verantwortung liegt eben vor allem beim Soundmixer... Die entsprechenden Höhenkanäle müssen auch in den Soundmix integriert, Klangobjekte müssen passend platziert werden."
Mein Credo schon bei HD-Sound ist schon jeher: die Abmischung macht es aus, nicht das Kürzel HD bzw. jetzt die Angabe Atmos. Dennoch bin ich bereits jetzt gespannt, wie sich Atmos auf dem in naher Zukunft eintreffenden Equipment anhören wird.
Die Fan Edition ist relativ reichhaltig mit Boni ausgestattet, obendrein wurde noch ein Booklet und ein Poster beigepackt. Das Artwork der Veröffentlichung passt gut zu den ersten beiden Fan Editions.
Mein persönliches Fazit: ich teile die Meinung des Users Schmusebacke in den Kommentaren in keinster Weise. "Mockingjay" Teil 1 geriet für mich zum bisher besten Teil der ohnehin wegweisenden Trilogie, weil dieser Film noch deutlich erwachsener und düsterer geriet als die ersten beiden Teile. Der dritte Film ist erneut eine wenig optimistisch stimmende Dystopie, die wie die Vorgänger und die literarische Vorlage als solche totalitär-faschistoide Regierungen aufs Korn nimmt und dabei gleichzeitig dem Segen wie auch dem Fluch moderner Medien und ihrer Nutzung, aber auch ihrer Ausnutzung den Spiegel vorhält. "Mockingjay" Teil 1 ist spannend, optisch bemerkenswert inszeniert und trotz einiger verlangsamter Passagen kein Stück langweilig. Wer die Vorgänger mochte, sollte eigentlich von "Mockingjay" begeistert sein.
Die Panem-Saga geht dem Ende zu, um die Franchise-Geldkuh noch ein wenig zu melken wurde der letzte Teil der Trilogie halbiert. Das allerdings ist dem Film kaum anzumerken; erst zum Ende hin, klar, wird deutlich dass die Geschichte im zweiten Teil fortgesetzt wird. Regisseur Francis Lawrence hat mit "Mockingjay" einen deutlich düstereren Teil inszeniert als mit "The Hunger Games" und "Catching Fire": bunte und helle Szenen wie in den genannten treten nicht mehr auf, und auch die knallfarbenen Einstellungen aus dem Capitol mit all den extravaganten Kostümen und Kulissen sind Vergangenheit. Auch die Zeiten der zwar teils recht brutalen, aber immer noch farbenfrohen und einen Hoffnungsschimmer erkennbar lassenden Kämpfe aus den Hungerspielen sind passé; "Mockingjay" zeigt die Vorgehensweise einer totalitären Regierung gegen Andersdenkende in all ihrer Grausamkeit und Menschenverachtung und spart auch die Darstellung von brutal zu Tode gekommenen Opfern nicht aus. "Mockingjay" ist nicht nur der düsterste, sondern auch der bisher erwachsenste und reifste Teil der Reihe und lässt neugierig und erwartungsvoll auf den Nachfolger und Abschluss der Reihe warten. Alle Darsteller prägen ihre Charaktere in gewohnt souveräner Art und selbstverständlich trägt Jennifer Lawrence den Film spielend; leider wurde das Lied von Katniss (im Radio mittlerweile zum Hit geworden und bereits durch einen Dance-Remix verschandelt) synchronisiert, denn im Original wird sehr deutlich, dass die Lawrence nicht nur schauspielern kann.
Das Bild ist wie gewohnt bei den "Panems" hervorragend ausgefallen. Als einziger Mangel lässt sich anführen, dass in manchen Einstellungen die Hintergründe leicht unscharf gerieten. Die Grundschärfe ist sehr hoch, der Kontrast ist minimal steil und der Schwarzwert enorm. Das Bild ist insgesamt recht dunkel gehalten und unterstützt dadurch die düster-bedrohliche Atmosphäre nachhaltig, und dennoch bleibt durch die nahezu optimal gewählten Parameter jedes Detail auch in dunklen Bildabschnitten erhalten. Ein nahezu perfekter Transfer.
Auch tonal ist die Scheibe mehr als ansprechend. Umgebungsgeräusche reproduziert der DTS HD MA-Track stets und in aller Regel sehr gut ortbar, und einige wirklich schöne direktionale Effekte wurden eingestreut. Besonders wenn die Fluggeräte starten oder landen, grummelt der Sub außerordentlich intensiv und schiebt spürbare Basswellen in den Raum. In den (wenigen) Actionszenen geht es hochdynamisch zur Sache. Ein Vorzeigetrack, der sich zu den Referenzen zählen darf.
Im Originaltrack liegt eine Atmos-Spur vor, zu der das Blu-ray Magazin (Ausgabe 3/15) folgendes schreibt:
" Allerdings nutzt auch ´Mockingjay´den 3D-Klang noch nicht perfekt, weil unverständlicherweise manche Effekte einfach fehlen. Fliegt ein Transporter genau über den Zuschauer hinweg und die Atmos-Lautsprecher bleiben stumm, dann ist das schon mehr als ärgerlich.
Die Verantwortung liegt eben vor allem beim Soundmixer... Die entsprechenden Höhenkanäle müssen auch in den Soundmix integriert, Klangobjekte müssen passend platziert werden."
Mein Credo schon bei HD-Sound ist schon jeher: die Abmischung macht es aus, nicht das Kürzel HD bzw. jetzt die Angabe Atmos. Dennoch bin ich bereits jetzt gespannt, wie sich Atmos auf dem in naher Zukunft eintreffenden Equipment anhören wird.
Die Fan Edition ist relativ reichhaltig mit Boni ausgestattet, obendrein wurde noch ein Booklet und ein Poster beigepackt. Das Artwork der Veröffentlichung passt gut zu den ersten beiden Fan Editions.
Mein persönliches Fazit: ich teile die Meinung des Users Schmusebacke in den Kommentaren in keinster Weise. "Mockingjay" Teil 1 geriet für mich zum bisher besten Teil der ohnehin wegweisenden Trilogie, weil dieser Film noch deutlich erwachsener und düsterer geriet als die ersten beiden Teile. Der dritte Film ist erneut eine wenig optimistisch stimmende Dystopie, die wie die Vorgänger und die literarische Vorlage als solche totalitär-faschistoide Regierungen aufs Korn nimmt und dabei gleichzeitig dem Segen wie auch dem Fluch moderner Medien und ihrer Nutzung, aber auch ihrer Ausnutzung den Spiegel vorhält. "Mockingjay" Teil 1 ist spannend, optisch bemerkenswert inszeniert und trotz einiger verlangsamter Passagen kein Stück langweilig. Wer die Vorgänger mochte, sollte eigentlich von "Mockingjay" begeistert sein.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 29.03.15 um 12:24
Nick, Dale und Curt, die durch ihre "Horrible Bosses" leidgeplagten Arbeitnehmer, sind es endgültig leid, für andere zu arbeiten und versuchen, sich mit einer (nebenbei bemerkt ziemlich dämlichen) Geschäftsidee selbstständig zu machen. Auf der Suche nach einem Sponsor geraten sie an den durchtriebenen Geschäftsmann Hanson (Christoph Waltz als eine Art Gordon Gekko der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften), der sie prompt übers Ohr haut. Um aus der Misere wieder heraus und an das notwendige Geld heran zu kommen, planen die drei kurzerhand, Hansons Sohn (mit dessen Mithilfe) zu entführen. Doch die eher minderbegabten Kidnapper haben dazu jede Hilfe nötig, und wer wäre ein besserer Ratgeber als Motherfucker Jones..
"Kill the Boss" aus dem Jahre 2011 wurde im Kino und in der Heimkinoauswertung zum Überraschungserfolg, und so machten schnell Gerüchte über einen Nachfolger die Runde. 2014 war es dann soweit, und alle Protagonisten des Erstlings mit Ausnahme von Colin Farrell waren wieder mit an Bord. Hinzu kamen noch Chris Pine (übrigens eine großartige Ergänzung) und Hollywood-Senkrechtstarter Christoph Waltz (leider mit recht wenig Screentime, genauso wie Kevin Spacey). Auf dem Regiestuhl nahm jedoch nach Seth Gordon ein Unbekannter Platz, und auch am Drehbuch werkelten teils andere mit. Das ist "Horrible Bosses 2" sehr deutlich anzumerken, denn beim Versuch den Erstling zu toppen schossen die Macher mit einigen Versuche teils recht deutlich über das Ziel hinaus. Zwar war der Vorgänger auch nicht eben von subtilem Humor gekennzeichnet und bestand zu einem großen Teil aus Sex-Witzchen, diese aber werden im Nachfolger oftmals regelrecht zelebriert. War der Erstling schon chaotisch, ist der Zweitling in so ziemlich jeder Einstellung überdreht. Das ist zwar durchaus amüsant, aber natürlich auch absolut unglaubwürdig. Das jedoch tut dem Vergnügen kaum Abbruch, bei mir wird es jedoch beim Einmaligen Sehen bleiben.
Bei der Bildqualität muss man kaum Abstriche machen. Das Bild weist nur marginale Mängel auf und kann in sämtlichen Parametern mehr als zufrieden stellen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind top; sämtliche hellen Szenen begeistern und im Dunklen rauscht oder körnt nichts. Ein top Transfer, dem lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt. Für 5 Punkte langt es locker.
Legt man zugrunde, dass dem deutschen Konsumenten "nur" eine DTS-Tonspur gegönnt wurde, kann man mit dem Resultat dennoch zufrieden sein. "Horrible Bosses 2" ist weder Actionfilm noch Actionkomödie, und so ist mit Dynamiksprüngen und Bassattacken ohnehin nicht zu rechnen. Dafür findet die Surroundkulisse tatsächlich um den Zuschauer herum statt, anstatt wie häufig leicht nach vorne verschoben zu wirken. Die Umgebungsgeräusche sind gut voneinander zu trennen und wirken nicht breiig, viele sind genau zu orten. Hätten die Abmischer dem Track noch ein wenig mehr Punch verliehen, wären 5 Punkte drin gewesen, vier sind eigentlich zu wenig.
Die Scheibe wirkt recht reichhaltig mit Boni versehen und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: den ersten fand ich teils zum Schreien (besonders gelungen war Dale auf Koks, einige Auftritte von Colin Farrell und alle von Kevin Spacey waren genial). Der zweite wirkt ab und an etwas bemüht im Versuch, seinen Vorgänger zu übertrumpfen und geriet dadurch zuweilen arg überdreht. Mehr Christoph Waltz hätte "Kill the Boss 2" meines Erachtens gut getan, aber leider hat der Ausnahmedarsteller zu wenig Screentime. Unterhaltsam und witzig ist "Horrible Bosses 2" allemal, aber der Film geriet manchmal regelrecht zu einer "American Pie"-Variante für Erwachsene. Muss man mögen. Auf einer Zehnerskala hätte ich dem Film sieben Punkte gegeben, so sind es gerundet wohlgemeinte vier.
"Kill the Boss" aus dem Jahre 2011 wurde im Kino und in der Heimkinoauswertung zum Überraschungserfolg, und so machten schnell Gerüchte über einen Nachfolger die Runde. 2014 war es dann soweit, und alle Protagonisten des Erstlings mit Ausnahme von Colin Farrell waren wieder mit an Bord. Hinzu kamen noch Chris Pine (übrigens eine großartige Ergänzung) und Hollywood-Senkrechtstarter Christoph Waltz (leider mit recht wenig Screentime, genauso wie Kevin Spacey). Auf dem Regiestuhl nahm jedoch nach Seth Gordon ein Unbekannter Platz, und auch am Drehbuch werkelten teils andere mit. Das ist "Horrible Bosses 2" sehr deutlich anzumerken, denn beim Versuch den Erstling zu toppen schossen die Macher mit einigen Versuche teils recht deutlich über das Ziel hinaus. Zwar war der Vorgänger auch nicht eben von subtilem Humor gekennzeichnet und bestand zu einem großen Teil aus Sex-Witzchen, diese aber werden im Nachfolger oftmals regelrecht zelebriert. War der Erstling schon chaotisch, ist der Zweitling in so ziemlich jeder Einstellung überdreht. Das ist zwar durchaus amüsant, aber natürlich auch absolut unglaubwürdig. Das jedoch tut dem Vergnügen kaum Abbruch, bei mir wird es jedoch beim Einmaligen Sehen bleiben.
Bei der Bildqualität muss man kaum Abstriche machen. Das Bild weist nur marginale Mängel auf und kann in sämtlichen Parametern mehr als zufrieden stellen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind top; sämtliche hellen Szenen begeistern und im Dunklen rauscht oder körnt nichts. Ein top Transfer, dem lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt. Für 5 Punkte langt es locker.
Legt man zugrunde, dass dem deutschen Konsumenten "nur" eine DTS-Tonspur gegönnt wurde, kann man mit dem Resultat dennoch zufrieden sein. "Horrible Bosses 2" ist weder Actionfilm noch Actionkomödie, und so ist mit Dynamiksprüngen und Bassattacken ohnehin nicht zu rechnen. Dafür findet die Surroundkulisse tatsächlich um den Zuschauer herum statt, anstatt wie häufig leicht nach vorne verschoben zu wirken. Die Umgebungsgeräusche sind gut voneinander zu trennen und wirken nicht breiig, viele sind genau zu orten. Hätten die Abmischer dem Track noch ein wenig mehr Punch verliehen, wären 5 Punkte drin gewesen, vier sind eigentlich zu wenig.
Die Scheibe wirkt recht reichhaltig mit Boni versehen und verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: den ersten fand ich teils zum Schreien (besonders gelungen war Dale auf Koks, einige Auftritte von Colin Farrell und alle von Kevin Spacey waren genial). Der zweite wirkt ab und an etwas bemüht im Versuch, seinen Vorgänger zu übertrumpfen und geriet dadurch zuweilen arg überdreht. Mehr Christoph Waltz hätte "Kill the Boss 2" meines Erachtens gut getan, aber leider hat der Ausnahmedarsteller zu wenig Screentime. Unterhaltsam und witzig ist "Horrible Bosses 2" allemal, aber der Film geriet manchmal regelrecht zu einer "American Pie"-Variante für Erwachsene. Muss man mögen. Auf einer Zehnerskala hätte ich dem Film sieben Punkte gegeben, so sind es gerundet wohlgemeinte vier.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 28.03.15 um 09:48
James "Hank" Palmer ist eiskalter Karrierist: der auf Verteidigung spezialisierte Anwalt schert sich einen Dreck um die Vergehen seiner Mandanten, wenn die Kasse stimmt. Als seine Mutter verstirbt, muss er bei der Bestattung notgedrungen wieder in Kontakt mit seinem verhassten Vater, ebenfalls Richter, treten, und die Streitereien gehen sofort wieder los. Als Hank nach einem dieser Konflikte seinen Heimatort verlässt, wird er sofort zurück gerufen: am Abend der Beerdigung hat sein Vater einen von ihm verurteilten Straftäter mit dem Auto getötet. Unfall oder Vorsatz? Nun muss Hank seinen Vater frei bekommen..
David Dobkin war bisher auf etwas seichtere Komödien gebucht, so stammen "Shanghai Knights" und "Die Hochzeitscrasher" von dem amerikanischen Regisseur. Für "Der Richter" konnte Dobkin neben dem Oscar-Preisträger Robert Duvall und den Oscar-Nominées Robert Downey Jr. und Vera Farmiga noch die sehr bekannten Vincent D`Onofrio und Billy Bob Thornton verpflichten, und dieser hochkarätige Cast hat sicherlich wesentlich dazu beigetragen, dass "The Judge" nicht wenig beachtet in der Versenkung verschwand und unter dem Radar des großen Publikums durchflog.
"Der Richter" ist mehr Familiendrama denn Justizthriller, obgleich letzteres den Plot eigentlich dominieren sollte. Getragen wird die Story von den beiden Hauptdarstellern Downey Jr. und Duvall, wofür letzterer zu Recht erneut mit einer Oscar-Nominierung belohnt wurde, denn seine Darstellung des knorrigen Richters, der einige Geheimnisse bewahrt ist beeindruckend. Der Film enthüllt parallel nicht nur nach und nach, wie es zu dem Unfall/ der Tötung kam, sondern auch wie der Bruch zwischen Vater und Sohn zustande kam. Das bietet zwar besonders von Duvall großartiges Schauspiel mit großer Leidensfähigkeit; aber dennoch muss man als Zuschauer schon ein gewisses Faible für Familiendramen mitbringen, um den Film wirklich gut zu finden. Robert Downey Jr. zeigt sich über weite Strecken des Film als der eloquente, um nicht zu sagen Sprüche klopfende Egomane, wie man ihn aus vielen seiner letzten Filme kennt; und in nur wenigen Szenen blitzt das große Repertoire des Schauspielers auf.
Dem Bild fehlt es schlicht und ergreifend an Schärfe. Das dürfte auf Diagonalen um die 40 bis 47 Zoll kaum ins Gewicht fallen, bei größeren Bildschirmen und Leinwänden stört dieser Schärfemangel enorm. Ebenso körnt es ab und an störend, was vor allem bei Totalen und dort in kleingemusterten Flächen sehr auffällt. Ab und an wirkt das Bild, als wäre ihm gewollt ein Siebziger-Look verpasst worden: der Film wurde aber weder in den Siebzigern gedreht noch spielt er in dieser Zeit. Als Kontrapunkt zur recht wohlwollenden Bewertung im Review vergebe ich 3 Punkte.
Tonal bleibt der Track unauffällig. Gelegenheit, eine Surroundkulisse zu reproduzieren bekommt die Dolby Digital-Tonspur nur im Gerichtssaal, aber auch da bleiben die Umgebungsgeräusche recht verhalten. Bass und Dynamik bleiben unterdurchschnittlich, das aber liegt am Genre: Bassattacken und Dynamiksprünge sind bei diesem Film gar nicht erforderlich. Drei Punkte für den Sound sind definitiv zu wenig, vier eigentlich zu viel.
Bei den Extras schließe ich mich den Bewertungen meiner Vorposter an, mein Exemplar hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: von den vielen Gerichtsthrillern in der Filmhistorie sind fast ausnahmslos alle packend und gut gelungen; besonders empfehlenswert für mein Empfinden ist im Übrigen "A Few Good Men" ("Eine Frage der Ehre") mit einem brillanten Jack Nicholson. "Der Richter" jedoch ist nicht ausschließlich Justizthriller, sondern zu großen Teilen Familiendrama. Das macht den Film nicht schlecht, aber das sollte man vor dem Ansehen wissen. "The Judge" lebt von seinen Schauspielleistungen und seinem geheimnisvollen Plot, der nichts zu früh verrät und einige Überraschungen parat hält. Für mich bleibt es dennoch sicherlich beim einmaligen Sehen. Für die technische Bewertung empfehle ich zusätzlich die Einschätzung des Teams des Blu-ray Magazins.
David Dobkin war bisher auf etwas seichtere Komödien gebucht, so stammen "Shanghai Knights" und "Die Hochzeitscrasher" von dem amerikanischen Regisseur. Für "Der Richter" konnte Dobkin neben dem Oscar-Preisträger Robert Duvall und den Oscar-Nominées Robert Downey Jr. und Vera Farmiga noch die sehr bekannten Vincent D`Onofrio und Billy Bob Thornton verpflichten, und dieser hochkarätige Cast hat sicherlich wesentlich dazu beigetragen, dass "The Judge" nicht wenig beachtet in der Versenkung verschwand und unter dem Radar des großen Publikums durchflog.
"Der Richter" ist mehr Familiendrama denn Justizthriller, obgleich letzteres den Plot eigentlich dominieren sollte. Getragen wird die Story von den beiden Hauptdarstellern Downey Jr. und Duvall, wofür letzterer zu Recht erneut mit einer Oscar-Nominierung belohnt wurde, denn seine Darstellung des knorrigen Richters, der einige Geheimnisse bewahrt ist beeindruckend. Der Film enthüllt parallel nicht nur nach und nach, wie es zu dem Unfall/ der Tötung kam, sondern auch wie der Bruch zwischen Vater und Sohn zustande kam. Das bietet zwar besonders von Duvall großartiges Schauspiel mit großer Leidensfähigkeit; aber dennoch muss man als Zuschauer schon ein gewisses Faible für Familiendramen mitbringen, um den Film wirklich gut zu finden. Robert Downey Jr. zeigt sich über weite Strecken des Film als der eloquente, um nicht zu sagen Sprüche klopfende Egomane, wie man ihn aus vielen seiner letzten Filme kennt; und in nur wenigen Szenen blitzt das große Repertoire des Schauspielers auf.
Dem Bild fehlt es schlicht und ergreifend an Schärfe. Das dürfte auf Diagonalen um die 40 bis 47 Zoll kaum ins Gewicht fallen, bei größeren Bildschirmen und Leinwänden stört dieser Schärfemangel enorm. Ebenso körnt es ab und an störend, was vor allem bei Totalen und dort in kleingemusterten Flächen sehr auffällt. Ab und an wirkt das Bild, als wäre ihm gewollt ein Siebziger-Look verpasst worden: der Film wurde aber weder in den Siebzigern gedreht noch spielt er in dieser Zeit. Als Kontrapunkt zur recht wohlwollenden Bewertung im Review vergebe ich 3 Punkte.
Tonal bleibt der Track unauffällig. Gelegenheit, eine Surroundkulisse zu reproduzieren bekommt die Dolby Digital-Tonspur nur im Gerichtssaal, aber auch da bleiben die Umgebungsgeräusche recht verhalten. Bass und Dynamik bleiben unterdurchschnittlich, das aber liegt am Genre: Bassattacken und Dynamiksprünge sind bei diesem Film gar nicht erforderlich. Drei Punkte für den Sound sind definitiv zu wenig, vier eigentlich zu viel.
Bei den Extras schließe ich mich den Bewertungen meiner Vorposter an, mein Exemplar hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: von den vielen Gerichtsthrillern in der Filmhistorie sind fast ausnahmslos alle packend und gut gelungen; besonders empfehlenswert für mein Empfinden ist im Übrigen "A Few Good Men" ("Eine Frage der Ehre") mit einem brillanten Jack Nicholson. "Der Richter" jedoch ist nicht ausschließlich Justizthriller, sondern zu großen Teilen Familiendrama. Das macht den Film nicht schlecht, aber das sollte man vor dem Ansehen wissen. "The Judge" lebt von seinen Schauspielleistungen und seinem geheimnisvollen Plot, der nichts zu früh verrät und einige Überraschungen parat hält. Für mich bleibt es dennoch sicherlich beim einmaligen Sehen. Für die technische Bewertung empfehle ich zusätzlich die Einschätzung des Teams des Blu-ray Magazins.
mit 4
mit 3
mit 4
mit 3
bewertet am 27.03.15 um 10:03
Die norwegische Polizei wird zu einem Blutbad in einem Sexshop gerufen: dort werden mehrere Tote aufgefunden, allesamt erschossen. Bei der Tatortbegehung erwacht einer der vermeintlich Getöteten wieder zum Leben: Oscar, als einziger Überlebender nicht nur auch einziger Zeuge, sondern eben auch einziger Tatverdächtiger. Bei den Vernehmungen stellt sich heraus, dass alles mit einem Millionengewinn in der Lotterie begann, dessen Los sich vier "Kumpels" teilten. Aber durch drei oder zwei teilt sich´s eben besser..
"Jackpot - Kleine Morde unter Spielern" könnte man als norwegische Antwort auf Filme wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" bezeichnen, auch lässt sich ein leichter Tarantino-Touch nicht verleugnen. Wie die genannten kennzeichnen diese Thriller-Groteske lakonische und oft aberwitzige Dialoge und teils ordentlich überzeichnete Gewalt, die nicht selten einen ziemlichen Splattergehalt aufweist. Im Vergleich zu den genannten Referenzen ist das deutlich geringere Budget augenscheinlich, und "Jackpot" weist auch keine bekannten Namen im Cast auf, das jedoch tut dem Vergnügen keinen Abbruch: "Kleine Morde unter Spielern" ist eine äußerst unterhaltsame und teils saukomische, wenn auch nicht restlos gelungene rabenschwarze Thrillerfarce, die nicht nur, aber auch durch ihre Länge (oder vielmehr: Kürze) sehr gut unterhält.
Außerordentlich gut gelungen sind sämtliche Szenen mit dem die Ermittlung leitenden Inspektor, der nicht nur Sam Shepard sehr ähnlich sieht, sondern einige denkwürdige Szenen dominiert und höchst vergnügliche sarkastische Sprüche von sich gibt.
Das Bild dieser norwegischen Produktion ist außerordentlich gut geraten. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal. Die Farbgebung ist in den Verhörszenen etwas verfremdet, so dass Erd- und Grautöne dominieren. Das führt zu einem außerordentlich filmisch wirkendem Look. Ein tadelloser Transfer.
Auch tonal weiß die Scheibe zu beeindrucken. Zwar hält sich der Bass in Grenzen, aber dafür entschädigt neben der tollen Dynamik vor allem die Luftigkeit des Scores, die Räumlichkeit des Klangs insgesamt und die tolle Signalortbarkeit.
Boni weist diese Veröffentlichung leider gar keine auf, dafür hat die Scheibe ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich bin ohnehin Fan von skandinavischen Filmen, hier haben es mir besonders die Thriller aus dem hohen Norden angetan. Neben dem Film spricht für diese Blu-ray die verblüffend gute Technik. "Jackpot" ist als Film selbst eine Mélange von ein klein wenig "Pulp Fiction" mit einer ordentlichen Portion Guy Ritchie (hier allerdings von seinen ersten Filmen), mit einem deutlich erhöhten Gewalt- und Splatteranteil. Obendrein gibt es noch eine ordentliche Prise des lakonischen skandinavischen schwarzen Humors. Ganz besonders zum aktuellen Preis ist "Jackpot" für alle Liebhaber der genannten Vergleichsfilme definitiv eine (Blind-)Kaufempfehlung.
"Jackpot - Kleine Morde unter Spielern" könnte man als norwegische Antwort auf Filme wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" bezeichnen, auch lässt sich ein leichter Tarantino-Touch nicht verleugnen. Wie die genannten kennzeichnen diese Thriller-Groteske lakonische und oft aberwitzige Dialoge und teils ordentlich überzeichnete Gewalt, die nicht selten einen ziemlichen Splattergehalt aufweist. Im Vergleich zu den genannten Referenzen ist das deutlich geringere Budget augenscheinlich, und "Jackpot" weist auch keine bekannten Namen im Cast auf, das jedoch tut dem Vergnügen keinen Abbruch: "Kleine Morde unter Spielern" ist eine äußerst unterhaltsame und teils saukomische, wenn auch nicht restlos gelungene rabenschwarze Thrillerfarce, die nicht nur, aber auch durch ihre Länge (oder vielmehr: Kürze) sehr gut unterhält.
Außerordentlich gut gelungen sind sämtliche Szenen mit dem die Ermittlung leitenden Inspektor, der nicht nur Sam Shepard sehr ähnlich sieht, sondern einige denkwürdige Szenen dominiert und höchst vergnügliche sarkastische Sprüche von sich gibt.
Das Bild dieser norwegischen Produktion ist außerordentlich gut geraten. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal. Die Farbgebung ist in den Verhörszenen etwas verfremdet, so dass Erd- und Grautöne dominieren. Das führt zu einem außerordentlich filmisch wirkendem Look. Ein tadelloser Transfer.
Auch tonal weiß die Scheibe zu beeindrucken. Zwar hält sich der Bass in Grenzen, aber dafür entschädigt neben der tollen Dynamik vor allem die Luftigkeit des Scores, die Räumlichkeit des Klangs insgesamt und die tolle Signalortbarkeit.
Boni weist diese Veröffentlichung leider gar keine auf, dafür hat die Scheibe ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich bin ohnehin Fan von skandinavischen Filmen, hier haben es mir besonders die Thriller aus dem hohen Norden angetan. Neben dem Film spricht für diese Blu-ray die verblüffend gute Technik. "Jackpot" ist als Film selbst eine Mélange von ein klein wenig "Pulp Fiction" mit einer ordentlichen Portion Guy Ritchie (hier allerdings von seinen ersten Filmen), mit einem deutlich erhöhten Gewalt- und Splatteranteil. Obendrein gibt es noch eine ordentliche Prise des lakonischen skandinavischen schwarzen Humors. Ganz besonders zum aktuellen Preis ist "Jackpot" für alle Liebhaber der genannten Vergleichsfilme definitiv eine (Blind-)Kaufempfehlung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 19.03.15 um 08:56
Paris, 2054 (so auch früher der Subtitel des Films): nachdem Inspektor Karras (nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Priester aus "Der Exorzist") erstmal einen Fall von Kidnapping mit recht robusten Methoden löst und die Konsequenzen tragen muss, wird er mit dem Auffinden der jungen Wissenschaftlerin Ilona Tasuiev betraut. Die Frau hat für den omnipräsenten Megakonzern Avalon in der Forschungsabteilung gearbeitet und war ein wichtiges Mitglied der Firma. Zusammen mit Ilonas Schwester Beslaine kommt Karras nach und nach einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur..
Mit seinem Erstling gelang Regisseur Christian Volckman gleich ein Volltreffer: der Franzose setzte mit "Renaissance" nicht nur einen komplett computeranimierten Film in Szene, sondern nutzte zugleich das Motion Capture-Verfahren, um seinen Figuren Leben einzuhauchen. Aber nicht nur das: "Renaissance" ist komplett in kontrastreichem Schwarz-Weiß gehalten, und gerade dadurch bezieht der Film seine ganz eigentümliche, magnetische Sogwirkung. Neben der optischen Exotik, mit der der Film aufwartet, bietet dieser aber auch eine ausgeklügelte Story, die alle Hintergründe erst nach und nach enthüllt, so die Spannung erhält und mit der einen oder anderen sehr gelungenen Actionsequenz aufwartet.
Das Bild ist herausragend. Jede einzelne Szene ist zu jeder Sekunde perfekt scharf, und das auch in den Hintergründen. Bewegungsunschärfen konnte ich auf meiner Technik nicht feststellen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind enorm und müssen es auch sein, sonst könnten die "Zeichnungen" kaum so detailliert sein: es gibt tatsächlich keine anderen Farben als Schwarz und weiß, Abstufungen werden durch kleinste Muster geschaffen. Ein Vergleich mit einem optisch ähnlich gestalteten "Sin City" ist somit eigentlich nicht möglich.
Auch der Sound ist toll, wenn auch nur selten spektakulär. Surroundgeräusche, Bass und Dynamik sind zwar gegeben, aber besonders beeindruckend wirkt der Sound lediglich während der Schießerei im "Wintergarten": klasse, wie vor allem die Geräusche der Tarnanzüge und die der Sprinkleranlage klingen und aus allen Richtungen auf den Zuschauer einprasseln.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich wie üblich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Renaissance" war für mich seit jeher ein cineastischer Leckerbissen. Ich hatte die DVD (in einer wirklich tollen Ausgabe, weiß; mit auf durchsichtigem Plastik aufgebrachtem Motiv), dann als HD DVD (mit einer genialen Dolby True HD-Tonspur, wenn ich mich nicht irre) und zusätzlich jetzt auf Blu-ray. Der Film besticht neben seiner hochinteressanten und spannenden Science Fiction-Story durch seine einzigartige Optik, die mit keinem anderen Film vergleichbar ist. "Renaissance" ist für jeden, der optisch mal wieder was wirklich innovatives genießen will, eine uneingeschränkte Empfehlung.
Mit seinem Erstling gelang Regisseur Christian Volckman gleich ein Volltreffer: der Franzose setzte mit "Renaissance" nicht nur einen komplett computeranimierten Film in Szene, sondern nutzte zugleich das Motion Capture-Verfahren, um seinen Figuren Leben einzuhauchen. Aber nicht nur das: "Renaissance" ist komplett in kontrastreichem Schwarz-Weiß gehalten, und gerade dadurch bezieht der Film seine ganz eigentümliche, magnetische Sogwirkung. Neben der optischen Exotik, mit der der Film aufwartet, bietet dieser aber auch eine ausgeklügelte Story, die alle Hintergründe erst nach und nach enthüllt, so die Spannung erhält und mit der einen oder anderen sehr gelungenen Actionsequenz aufwartet.
Das Bild ist herausragend. Jede einzelne Szene ist zu jeder Sekunde perfekt scharf, und das auch in den Hintergründen. Bewegungsunschärfen konnte ich auf meiner Technik nicht feststellen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind enorm und müssen es auch sein, sonst könnten die "Zeichnungen" kaum so detailliert sein: es gibt tatsächlich keine anderen Farben als Schwarz und weiß, Abstufungen werden durch kleinste Muster geschaffen. Ein Vergleich mit einem optisch ähnlich gestalteten "Sin City" ist somit eigentlich nicht möglich.
Auch der Sound ist toll, wenn auch nur selten spektakulär. Surroundgeräusche, Bass und Dynamik sind zwar gegeben, aber besonders beeindruckend wirkt der Sound lediglich während der Schießerei im "Wintergarten": klasse, wie vor allem die Geräusche der Tarnanzüge und die der Sprinkleranlage klingen und aus allen Richtungen auf den Zuschauer einprasseln.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich wie üblich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Renaissance" war für mich seit jeher ein cineastischer Leckerbissen. Ich hatte die DVD (in einer wirklich tollen Ausgabe, weiß; mit auf durchsichtigem Plastik aufgebrachtem Motiv), dann als HD DVD (mit einer genialen Dolby True HD-Tonspur, wenn ich mich nicht irre) und zusätzlich jetzt auf Blu-ray. Der Film besticht neben seiner hochinteressanten und spannenden Science Fiction-Story durch seine einzigartige Optik, die mit keinem anderen Film vergleichbar ist. "Renaissance" ist für jeden, der optisch mal wieder was wirklich innovatives genießen will, eine uneingeschränkte Empfehlung.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 17.03.15 um 15:41
Peter Deveraux, früher "November Man" genannter CIA-Außendienstagent im Ruhestand, wird reaktiviert: er soll einen Maulwurf aufspüren, und er als Ehemaliger mit 5 Jahren Abstand erscheint seinem alten Boss als geeignet. Zusätzlich soll er noch eine wichtige Informantin schützen, die etwas gegen den designierten russischen Präsidenten in der Hand hat und bekommt es mit einem früheren "Lehrling" zu tun. Doch nicht nur das: irgend etwas scheint faul an der Geschichte..
Wie in einigen Kritiken auf anderen WebSites angegeben erzählt "The November Man" grundsätzlich nichts neues: zu Beginn geht ein Einsatz schief, bei dem ein Kind stirbt, was zum Zerwürfnis zwischen Lehrer und Schüler führt. Auch Maulwürfe kommen gefühlt in jedem zweiten Agententhriller vor, genauso wie der/ die Informant(in), die brisante Informationen auszuplaudern droht. Der aktive (oder in diesem Falle reaktivierte) Agent, seinerzeit der beste seines Fachs, klärt nun die Konspiration im Alleingang auf. Alles also aus früheren Agententhrillern hinlänglich bekannt, und so bleibt "The November Man" relativ überraschungslos, was nicht bedeutet, dass der Film unspannend wäre.
Im Gegensatz zu den "Bonds", wo Pierce Brosnan nicht gänzlich freiwillig die Walther PPK an den Nagel hing, fehlt hier jede Spur von 007-Charme, (Selbst-)Ironie und Witz, und so ist der "November Man" die absolut humorlose, deutlich brutalere und skrupellosere Variante des englischen Super-Spions. Insgesamt gelang Roger Donaldson in seiner zweiten Zusammenarbeit mit Pierce Brosnan (nach "Dante´s Peak") ein durchaus spannender und unterhaltsamer Agententhriller, mit einem gerüttelt Mass an Brutalität und beinahe wohltuend altmodisch und handgemacht in Szene gesetzter Action, der ohne Längen erzählt ist und gut unterhält, aber eben nichts neues zeigt.
Bildtechnisch kommt die Blu-ray von "The November Man" nur über den Durchschnitt hinaus. Augenscheinlich sind relativ häufige, dezente Unschärfen, die aber auf "gewöhnlichen" Diagonalen bis etwa 47 Zoll nicht allzu sehr ins Gewicht fallen dürften. Jenseits der 55 Zoll fallen sie besonders in Szenen am See mit weit entfernten Hintergründen unangenehm auf. Die restlichen Parameter gehen in Ordnung.
Die Abmischung des in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Tracks geht ebenfalls in Ordnung, ohne zu begeistern. Umgebungsgeräusche sind vorhanden, aber relativ dezent; Dynamik und Bass treten nur während der Schießereien auf.
Die Extras habe ich nicht angesehen, daher bewerte ich mit dem Mittel der Vorposter. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Brosnan gibt den November Man als Bond ohne Anzug, Omega, Charme, Humor und Skrupel, und ohne auch nur eine einzige Frau flachzulegen. Der Brite ist auch das routinierte Zentrum des Films, der zwar nur oft gesehenes wiederkäut, dies jedoch so präsentiert, dass man sich nicht langweilt.
Wie in einigen Kritiken auf anderen WebSites angegeben erzählt "The November Man" grundsätzlich nichts neues: zu Beginn geht ein Einsatz schief, bei dem ein Kind stirbt, was zum Zerwürfnis zwischen Lehrer und Schüler führt. Auch Maulwürfe kommen gefühlt in jedem zweiten Agententhriller vor, genauso wie der/ die Informant(in), die brisante Informationen auszuplaudern droht. Der aktive (oder in diesem Falle reaktivierte) Agent, seinerzeit der beste seines Fachs, klärt nun die Konspiration im Alleingang auf. Alles also aus früheren Agententhrillern hinlänglich bekannt, und so bleibt "The November Man" relativ überraschungslos, was nicht bedeutet, dass der Film unspannend wäre.
Im Gegensatz zu den "Bonds", wo Pierce Brosnan nicht gänzlich freiwillig die Walther PPK an den Nagel hing, fehlt hier jede Spur von 007-Charme, (Selbst-)Ironie und Witz, und so ist der "November Man" die absolut humorlose, deutlich brutalere und skrupellosere Variante des englischen Super-Spions. Insgesamt gelang Roger Donaldson in seiner zweiten Zusammenarbeit mit Pierce Brosnan (nach "Dante´s Peak") ein durchaus spannender und unterhaltsamer Agententhriller, mit einem gerüttelt Mass an Brutalität und beinahe wohltuend altmodisch und handgemacht in Szene gesetzter Action, der ohne Längen erzählt ist und gut unterhält, aber eben nichts neues zeigt.
Bildtechnisch kommt die Blu-ray von "The November Man" nur über den Durchschnitt hinaus. Augenscheinlich sind relativ häufige, dezente Unschärfen, die aber auf "gewöhnlichen" Diagonalen bis etwa 47 Zoll nicht allzu sehr ins Gewicht fallen dürften. Jenseits der 55 Zoll fallen sie besonders in Szenen am See mit weit entfernten Hintergründen unangenehm auf. Die restlichen Parameter gehen in Ordnung.
Die Abmischung des in DTS HD MA 5.1 vorliegenden Tracks geht ebenfalls in Ordnung, ohne zu begeistern. Umgebungsgeräusche sind vorhanden, aber relativ dezent; Dynamik und Bass treten nur während der Schießereien auf.
Die Extras habe ich nicht angesehen, daher bewerte ich mit dem Mittel der Vorposter. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Brosnan gibt den November Man als Bond ohne Anzug, Omega, Charme, Humor und Skrupel, und ohne auch nur eine einzige Frau flachzulegen. Der Brite ist auch das routinierte Zentrum des Films, der zwar nur oft gesehenes wiederkäut, dies jedoch so präsentiert, dass man sich nicht langweilt.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 08.03.15 um 11:43
Helsinki, Finnlands Hauptstadt: in einer U-Bahnstation wird ein Mann vor einen einfahrenden Zug gestoßen. Der leitende Ermittler Timo Harjunpää findet nach einer Weile ältere Fälle, die ein identisches Muster aufweisen. Harjunpää hat selbst an einem schweren Schicksal zu leiden: vor zwei Jahren wurde seine Tochter vergewaltigt und brutalst ermordet; er kam nur Minuten zu spät, um sie abzuholen. Aus diesem Grunde macht ihn seine Frau Elisa für den Tod der gemeinsamen Tochter verantwortlich. Auf der Jagd nach dem Serienmörder kommt er diesem immer näher, aber dieser ihm und seiner Familie auch..
Seit Jahren produzieren die Skandinavier oftmals herausragende Thriller, meist nach literarischen Vorlagen aus den eigenen Ländern. Beispiele gefällig? "Die Millenium Trilogie", "Headhunters" und "Erbarmen", um nur drei zu nennen. Die meisten kommen aus Schweden und Norwegen, einige wenige aus Dänemark und nun einer aus Finnland. "Priest of Evil" nutzt ein paar Stereotypen und Klischees, wie man sie aus ähnlich gearteten Serienkiller-Thrillern bereits kennt: da wäre auf der einen Seite der gebrochene Polizist, dessen Familie ob eines schweren Schicksals und der vermeintlichen Schuld zerbricht, auf der anderen Seite der religiös motivierte Killer, der sich im Auftrag Gottes wähnt. Wie gewohnt laufen die beiden Handlungsstränge eine Weile nebeneinander her und nähern sich einander an, um dann in Finale aufeinander zu prallen. "Priest of Evil" baut bereits zu Beginn ordentlich Atmosphäre auf, Finnland wird nicht gerade als Hort der Lebensfreude gezeigt. Diese Atmosphäre verspricht viel, um dann im weiteren Verlauf des Films durch etwas krudes Hin- und Herspringen zwischen den Handlungsebenen viel seiner anfänglich aufgebauten Wirkung aufzubrauchen. Obwohl die charakterliche Darstellung des gepeinigten Elternpaares sehr gut gelungen ist, wird zu Ungunsten des Leitmotivs dafür zuviel Zeit aufgebracht: das nimmt dem Film Spannung, Drive und Verve; manches wirkt etwas verkrampft und bemüht. Dennoch: ein Mal lässt sich "Priest of Evil" durchaus gut ansehen.
Das Bild von "Priest of Evil" ist außerordentlich gut gelungen. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es in allen Bildebenen. In den vielen dunklen und dämmrigen Szenen zeigt sich der perfekte Kontrast und Schwarzwert: da verschwindet kein Detail, das Bild ist auch kein bisschen milchig. Von Korn und Rauschen keine Spur. Auch die relativ häufig eingesetzten Farbfilter beeinträchtigen die Bildqualität nicht, bei der einen oder anderen Szene wurden die Macher wohl von "Schindlers Liste" beeinflusst (Kenner beider Filme dürften angesichts des roten Zuges in der Schneelandschaft unweigerlich an den Spielberg-Film erinnert werden).
Tonal passt soweit alles, ohne dass von Referenzmaterial gesprochen werden kann. Der DTS-HD MA-Track bietet Umgebungsgeräusche auf, allerdings sehr subtil; und an Dynamik und Bass mangelt es ein wenig. Der Track macht den Eindruck, als wäre er ein wenig leise abgemischt und wirkt etwas kraftlos. Die Dialoge sind gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorpostern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Priest of Evil" hätte, allen Stereotypen und Klischees zum Trotz, jede Menge Potential gehabt. Die zu Beginn erzeugte Atmosphäre ist bedrückend und fesselt zunächst, jedoch verpulvert der Streifen seine Wirkung zum einen durch zu frühe Offenbarung der Identität des Killers, zum anderen durch etwas holpriges Wechseln der Handlungsebenen. Dennoch ist ein "Priest of Evil" ein vielversprechender Startschuss für weitere finnische Thriller. Übung macht den Meister.
Seit Jahren produzieren die Skandinavier oftmals herausragende Thriller, meist nach literarischen Vorlagen aus den eigenen Ländern. Beispiele gefällig? "Die Millenium Trilogie", "Headhunters" und "Erbarmen", um nur drei zu nennen. Die meisten kommen aus Schweden und Norwegen, einige wenige aus Dänemark und nun einer aus Finnland. "Priest of Evil" nutzt ein paar Stereotypen und Klischees, wie man sie aus ähnlich gearteten Serienkiller-Thrillern bereits kennt: da wäre auf der einen Seite der gebrochene Polizist, dessen Familie ob eines schweren Schicksals und der vermeintlichen Schuld zerbricht, auf der anderen Seite der religiös motivierte Killer, der sich im Auftrag Gottes wähnt. Wie gewohnt laufen die beiden Handlungsstränge eine Weile nebeneinander her und nähern sich einander an, um dann in Finale aufeinander zu prallen. "Priest of Evil" baut bereits zu Beginn ordentlich Atmosphäre auf, Finnland wird nicht gerade als Hort der Lebensfreude gezeigt. Diese Atmosphäre verspricht viel, um dann im weiteren Verlauf des Films durch etwas krudes Hin- und Herspringen zwischen den Handlungsebenen viel seiner anfänglich aufgebauten Wirkung aufzubrauchen. Obwohl die charakterliche Darstellung des gepeinigten Elternpaares sehr gut gelungen ist, wird zu Ungunsten des Leitmotivs dafür zuviel Zeit aufgebracht: das nimmt dem Film Spannung, Drive und Verve; manches wirkt etwas verkrampft und bemüht. Dennoch: ein Mal lässt sich "Priest of Evil" durchaus gut ansehen.
Das Bild von "Priest of Evil" ist außerordentlich gut gelungen. Die Schärfe ist sehr hoch und bleibt es in allen Bildebenen. In den vielen dunklen und dämmrigen Szenen zeigt sich der perfekte Kontrast und Schwarzwert: da verschwindet kein Detail, das Bild ist auch kein bisschen milchig. Von Korn und Rauschen keine Spur. Auch die relativ häufig eingesetzten Farbfilter beeinträchtigen die Bildqualität nicht, bei der einen oder anderen Szene wurden die Macher wohl von "Schindlers Liste" beeinflusst (Kenner beider Filme dürften angesichts des roten Zuges in der Schneelandschaft unweigerlich an den Spielberg-Film erinnert werden).
Tonal passt soweit alles, ohne dass von Referenzmaterial gesprochen werden kann. Der DTS-HD MA-Track bietet Umgebungsgeräusche auf, allerdings sehr subtil; und an Dynamik und Bass mangelt es ein wenig. Der Track macht den Eindruck, als wäre er ein wenig leise abgemischt und wirkt etwas kraftlos. Die Dialoge sind gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorpostern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Priest of Evil" hätte, allen Stereotypen und Klischees zum Trotz, jede Menge Potential gehabt. Die zu Beginn erzeugte Atmosphäre ist bedrückend und fesselt zunächst, jedoch verpulvert der Streifen seine Wirkung zum einen durch zu frühe Offenbarung der Identität des Killers, zum anderen durch etwas holpriges Wechseln der Handlungsebenen. Dennoch ist ein "Priest of Evil" ein vielversprechender Startschuss für weitere finnische Thriller. Übung macht den Meister.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 07.03.15 um 11:56
Die Wallachei, das heutige Rumänien, im 15. Jahrhundert: Fürst Vlad, als Kind mit 999 anderen Jungs den Türken zur Rettung des Fürstentums ausgeliefert um als Janitschar zu dienen, sieht als erwachsener Herrscher sein Reich erneut von den Türken bedroht. Seine kleine Schar von Kämpfern hat gegen die Übermacht der Türken keine Chance, und doch wählt er den Kampf, statt wie sein Vater den eigenen Sohn aufzugeben. Kurz zuvor hat er Bekanntschaft mit einem übermächtigen Wesen gemacht, das ihm einen Pakt anbietet: erlöst Vlad den Dämon von seinem Schicksal, so erhält er übermenschliche Kräfte, die ihm zum Sieg über die Türken verhelfen. Doch wie man aus Film und Literatur weiß, hat die Medaille eine Kehrseite..
Wie man ebenfalls aus Film und Literatur weiß, hat die sagenumwobene Gestalt Dracula eine reale Figur zum Vorbild: Fürst Vlad III gilt als echter Dracula, natürlich ohne Blutdurst, aber durchaus mit Mordgier. Einigen Quellen zufolge hat "der Pfähler" bewiesen, dass er nicht gerade Menschenfreund war und seine Opfer nicht nur auf vergleichsweise "humane" Weise gepfählt hat, indem er spitze Holzspieße durch die Brust und somit lebenswichtige Organe trieb, sondern er ließ die bemitleidenswerten Opfer mit Anus oder Vagina auf abgerundete, gefettete, konische Spieße stecken, so dass sie das eigene Körpergewicht langsam nach unten trieb und ihnen unsägliche Pein bereitete. Der Rest wie Vampirismus ist natürlich Legende.
Gary Shore erzählt wie seinerzeit Ridley Scott in "Robin Hood" die Geschichte, wie Vlad zu Dracula wurde. Aus diesem Grunde mangelt es "Dracula Untold" an "Vampir"-Szenen, da die Figur erst spät im Film dem eigentlichen Fluch erliegt und zum untoten Blutsauger wird. Dafür gibt es einige Kämpfe und Schlachten, die ganz nett anzusehen sind, aber bei Weitem nicht die Qualität von Gefechten in Monumentalfilmen wie "Königreich der Himmel" erzielen. Insgesamt erinnert "Dracula Untold" in einigen Passagen eher an ein Kostüm-Drama, was per se nichts schlechtes ist. Wer jedoch den klassischen Vampir-Horror erwartet, den man unweigerlich mit dem Namen Dracula und den Namen Bela Lugosi, Christopher Lee oder Gary Oldman verbindet, wird zumindest ernüchtert: mit der Literaturvorlage und den klassischen Verfilmungen hat "Dracula Untold" kaum etwas gemein. Der Cliffhanger am Ende des Films weist in gewisser Weise darauf hin, dass es im definitiv geplanten Nachfolger schon eher entlang der bekannten Stoffe zugeht.
By the way: Im Gegensatz zum Vorposter fand ich das Lenken der Fledermäuse gar nicht mal so lachhaft. Wer die vergleichbare Szene aus "Van Helsing" kennt, weiß was lächerlich bedeutet. Lächerlicher fand ich, dass die Türken bereits im 15. Jahrhundert wirklich gute Friseure zu haben schienen: Dominic Coopers Sultan Mehmet hat den perfekt ausrasierten Nacken. Insgesamt hätte ich dem Film 7 von Punkten gegeben, so werden es gerundet 4 Balken.
Im Blu-ray Magazin kam das Bild von Dracula Untold mit 8,5 von 10 Punkten weg, hier war von Korn in dunklen Szenen die Rede (die in einem Dracula-Film natürlich häufig vorkommen). Korn ist mir nicht aufgefallen, das Bild ist hervorragend geraten. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und vor allem die Plastizität sind tiptop. Im Prinzip ist das auch kein Kunststück: die Masse des Films ist vor der Green-/ Bluescreen entstanden. Besonders die bizarren Landschaften vor allem zu Beginn beeindrucken, sehen aber samt und sonders nach CGI aus.
Der deutsche Konsument muss mit einer "banalen" DTS-Tonspur vorlieb nehmen, die aber durchaus mehr als zufrieden stellen kann. Besonders in der Höhle zu Beginn und bei vielen Fledermaus-Szenen treten sehr ansprechende Surroundeffekte auf, die die Flugbahn der Viecher perfekt verfolgbar macht. In den paar Schlachtszenen rumpelt es ordentlich dynamisch, und auch der Bass mischt nachdrücklich mit. Es muss durchaus nicht immer HD-Sound sein, auch dieser DTS-Track verdient sich neun von zehn Punkten, hier also gerundet die Höchstpunktzahl.
Die Extras habe ich nur überflogen, sie scheinen umfangreich. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine rote Amaray, die an eine HD DVD erinnert.
Mein persönliches Fazit: Also, so ein richtiger Dracula ist das natürlich nicht; vielleicht hätte ein Titel wie "Dracula: The Beginning" den richtigen Weg gewiesen. Das Thema ist zwar wie beim genannten "Robin Hood" von Scott nicht wirklich verfehlt, aber so richtig passend wird es wohl erst im Nachfolger. Dennoch: "Dracula" ist durchaus ein sehenswerter Film. Nur ob es für mehrmaligen Genuss reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wie man ebenfalls aus Film und Literatur weiß, hat die sagenumwobene Gestalt Dracula eine reale Figur zum Vorbild: Fürst Vlad III gilt als echter Dracula, natürlich ohne Blutdurst, aber durchaus mit Mordgier. Einigen Quellen zufolge hat "der Pfähler" bewiesen, dass er nicht gerade Menschenfreund war und seine Opfer nicht nur auf vergleichsweise "humane" Weise gepfählt hat, indem er spitze Holzspieße durch die Brust und somit lebenswichtige Organe trieb, sondern er ließ die bemitleidenswerten Opfer mit Anus oder Vagina auf abgerundete, gefettete, konische Spieße stecken, so dass sie das eigene Körpergewicht langsam nach unten trieb und ihnen unsägliche Pein bereitete. Der Rest wie Vampirismus ist natürlich Legende.
Gary Shore erzählt wie seinerzeit Ridley Scott in "Robin Hood" die Geschichte, wie Vlad zu Dracula wurde. Aus diesem Grunde mangelt es "Dracula Untold" an "Vampir"-Szenen, da die Figur erst spät im Film dem eigentlichen Fluch erliegt und zum untoten Blutsauger wird. Dafür gibt es einige Kämpfe und Schlachten, die ganz nett anzusehen sind, aber bei Weitem nicht die Qualität von Gefechten in Monumentalfilmen wie "Königreich der Himmel" erzielen. Insgesamt erinnert "Dracula Untold" in einigen Passagen eher an ein Kostüm-Drama, was per se nichts schlechtes ist. Wer jedoch den klassischen Vampir-Horror erwartet, den man unweigerlich mit dem Namen Dracula und den Namen Bela Lugosi, Christopher Lee oder Gary Oldman verbindet, wird zumindest ernüchtert: mit der Literaturvorlage und den klassischen Verfilmungen hat "Dracula Untold" kaum etwas gemein. Der Cliffhanger am Ende des Films weist in gewisser Weise darauf hin, dass es im definitiv geplanten Nachfolger schon eher entlang der bekannten Stoffe zugeht.
By the way: Im Gegensatz zum Vorposter fand ich das Lenken der Fledermäuse gar nicht mal so lachhaft. Wer die vergleichbare Szene aus "Van Helsing" kennt, weiß was lächerlich bedeutet. Lächerlicher fand ich, dass die Türken bereits im 15. Jahrhundert wirklich gute Friseure zu haben schienen: Dominic Coopers Sultan Mehmet hat den perfekt ausrasierten Nacken. Insgesamt hätte ich dem Film 7 von Punkten gegeben, so werden es gerundet 4 Balken.
Im Blu-ray Magazin kam das Bild von Dracula Untold mit 8,5 von 10 Punkten weg, hier war von Korn in dunklen Szenen die Rede (die in einem Dracula-Film natürlich häufig vorkommen). Korn ist mir nicht aufgefallen, das Bild ist hervorragend geraten. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und vor allem die Plastizität sind tiptop. Im Prinzip ist das auch kein Kunststück: die Masse des Films ist vor der Green-/ Bluescreen entstanden. Besonders die bizarren Landschaften vor allem zu Beginn beeindrucken, sehen aber samt und sonders nach CGI aus.
Der deutsche Konsument muss mit einer "banalen" DTS-Tonspur vorlieb nehmen, die aber durchaus mehr als zufrieden stellen kann. Besonders in der Höhle zu Beginn und bei vielen Fledermaus-Szenen treten sehr ansprechende Surroundeffekte auf, die die Flugbahn der Viecher perfekt verfolgbar macht. In den paar Schlachtszenen rumpelt es ordentlich dynamisch, und auch der Bass mischt nachdrücklich mit. Es muss durchaus nicht immer HD-Sound sein, auch dieser DTS-Track verdient sich neun von zehn Punkten, hier also gerundet die Höchstpunktzahl.
Die Extras habe ich nur überflogen, sie scheinen umfangreich. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine rote Amaray, die an eine HD DVD erinnert.
Mein persönliches Fazit: Also, so ein richtiger Dracula ist das natürlich nicht; vielleicht hätte ein Titel wie "Dracula: The Beginning" den richtigen Weg gewiesen. Das Thema ist zwar wie beim genannten "Robin Hood" von Scott nicht wirklich verfehlt, aber so richtig passend wird es wohl erst im Nachfolger. Dennoch: "Dracula" ist durchaus ein sehenswerter Film. Nur ob es für mehrmaligen Genuss reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 06.03.15 um 13:26
In London detoniert ein in einem Lastwagen deponierter Sprengsatz und reißt über 100 Menschen in den Tod. Ein Täter ist schnell gefunden: der Türke Farroukh Erdogan gilt als Anführer einer islamistischen Zelle, deren Mitglieder alle bereits tot sind. Nach kurzer Zeit nimmt sich Erdogans Verteidiger das Leben, und ein neues Verteidiger-Team wird zusammengestellt. Der Ersatz stellt nach einer Weile Ungereimtheiten in den Akten fest, und plötzlich fühlt er sich ständig beobachtet. Und nicht nur das..
"Unter Beobachtung" ist ein Film des irischen Regisseurs John Crowley, der den Politthrillern zu zuordnen ist. Der Regisseur ist bisher kaum nennenswert in Erscheinung getreten, und verschiedenen Kritiken auf einschlägigen WebSites zufolge wird er es mit diesem Film wohl auch nicht, denn obwohl "Unter Beobachtung" hochwertig produziert ist und mit vielen bekannten Namen wie Eric Bana, Ciàran Hinds und Jim Broadbent besetzt wurde, fehlt es dem Film schlicht und ergreifend ein wenig an Pfeffer und Drive. "Unter Beobachtung" thematisiert, dass Regierungen und Geheimdienste bei Terroranschlägen auf irgendeine, oft nie vorhersehbare Art und Weise verwickelt sind, und ähnliche Thematiken gibt es in der Filmwelt zuhauf. Nennenswerte Vertreter (allerdings ohne das Terror- und Extremistenthema) wären die Politthriller "Fair Game" mit Naomi Watts und Sean Penn sowie "State of Play" mit Russel Crowe. "Unter Beobachtung" ist nicht übermäßig lang, was dem Film zum Positiven geriet; und dennoch schafft es der Streifen nur mäßig, Spannung zu erzeugen. Insgesamt betrachtet ist "Closed Circuit" ein Film, bei dem es bei den meisten wohl beim einmaligen Genuss bleiben dürfte. 7 Punkte hätte ich dem Film auf einer 10er-Skala gegeben, hier runde ich nicht auf.
Das Licht bietet Licht und Schatten. Die "herkömmlichen" Aufnahmen bestechen durch gut ausgewogene Parameter: Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind hier sehr ordentlich. Immer wieder jedoch werden Nachrichtenschnipsel eingestreut, die dem Film einen Doku-Touch verleihen sollen, diese liegen in unterschiedlicher Qualität von sehr gutem Durchschnitt bis mittelmäßig hochskalierter DVD vor. Diese Abschnitte sind jedoch nur von kurzer Dauer.
Tonal muss die Scheibe selten die Muskeln spielen lassen. Der in DTS vorliegende Track muss nur ein einziges Mal, nämlich bei der Explosion zu Beginn, ordentlich Dynamik und Bass aufbieten; während des Restes des Films dominieren Dialoge. Die Surroundgeräusche sind zwar vorhanden, aber subtil. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtig den Mittelwert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, gelangweilt habe ich mich definitiv nicht beim Ansehen von "Unter Beobachtung". Dem Film schafft es durchaus, dass man ihn bis zum Ende geniesst, ohne dies als verlorene Zeit zu bewerten. Ich kann nur nicht behaupten, dass ich gebannt und gefesselt an der Mattscheibe hing, und aus diesem Grund werde ich mir "Closed Circuit" kaum ein weiteres Mal zu Gemüte führen.
"Unter Beobachtung" ist ein Film des irischen Regisseurs John Crowley, der den Politthrillern zu zuordnen ist. Der Regisseur ist bisher kaum nennenswert in Erscheinung getreten, und verschiedenen Kritiken auf einschlägigen WebSites zufolge wird er es mit diesem Film wohl auch nicht, denn obwohl "Unter Beobachtung" hochwertig produziert ist und mit vielen bekannten Namen wie Eric Bana, Ciàran Hinds und Jim Broadbent besetzt wurde, fehlt es dem Film schlicht und ergreifend ein wenig an Pfeffer und Drive. "Unter Beobachtung" thematisiert, dass Regierungen und Geheimdienste bei Terroranschlägen auf irgendeine, oft nie vorhersehbare Art und Weise verwickelt sind, und ähnliche Thematiken gibt es in der Filmwelt zuhauf. Nennenswerte Vertreter (allerdings ohne das Terror- und Extremistenthema) wären die Politthriller "Fair Game" mit Naomi Watts und Sean Penn sowie "State of Play" mit Russel Crowe. "Unter Beobachtung" ist nicht übermäßig lang, was dem Film zum Positiven geriet; und dennoch schafft es der Streifen nur mäßig, Spannung zu erzeugen. Insgesamt betrachtet ist "Closed Circuit" ein Film, bei dem es bei den meisten wohl beim einmaligen Genuss bleiben dürfte. 7 Punkte hätte ich dem Film auf einer 10er-Skala gegeben, hier runde ich nicht auf.
Das Licht bietet Licht und Schatten. Die "herkömmlichen" Aufnahmen bestechen durch gut ausgewogene Parameter: Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast und Schwarzwert sind hier sehr ordentlich. Immer wieder jedoch werden Nachrichtenschnipsel eingestreut, die dem Film einen Doku-Touch verleihen sollen, diese liegen in unterschiedlicher Qualität von sehr gutem Durchschnitt bis mittelmäßig hochskalierter DVD vor. Diese Abschnitte sind jedoch nur von kurzer Dauer.
Tonal muss die Scheibe selten die Muskeln spielen lassen. Der in DTS vorliegende Track muss nur ein einziges Mal, nämlich bei der Explosion zu Beginn, ordentlich Dynamik und Bass aufbieten; während des Restes des Films dominieren Dialoge. Die Surroundgeräusche sind zwar vorhanden, aber subtil. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtig den Mittelwert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, gelangweilt habe ich mich definitiv nicht beim Ansehen von "Unter Beobachtung". Dem Film schafft es durchaus, dass man ihn bis zum Ende geniesst, ohne dies als verlorene Zeit zu bewerten. Ich kann nur nicht behaupten, dass ich gebannt und gefesselt an der Mattscheibe hing, und aus diesem Grund werde ich mir "Closed Circuit" kaum ein weiteres Mal zu Gemüte führen.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 05.03.15 um 15:45
1871, irgendwo im Westen von Amerika, vermutlich Utah: seit sieben Jahren hat Jon seine Frau und seinen Sohn nicht gesehen. Jon und sein Bruder Peter sind der Familie voraus ausgewandert, um sich eine neue Zukunft in der neuen Welt aufzubauen. Nachdem Gattin und Kind endlich nachreisen und Jon sie mit der Postkutsche nach Hause bringen will, geschieht das Unfassbare: beide fallen Mitpassagieren zum Opfer, die Jon tötet. Doch das ruft den Bruder eines der Täter auf den Plan, den absolut skrupellosen Delarue..
"The Salvation" ist ein dänischer Western, also tatsächlich ein Western aus Dänemark, nicht zu verwechseln mit gerne so betitelten Filmen; in denen die Darsteller mit sehr viel weniger Kostümen auskommen. Und siehe da: auch unsere skandinavischen Nachbarn können Filme inszenieren, die denen aus dem Mutterland des Genres in nichts nachstehen. Wie in vielen Western ist Rache das beherrschende Thema in "The Salvation", und als Subplot fungiert die mindestens genauso gerne genutzte Thematik des durch einen mordlustigen und mitleidlosen Peiniger heimgesuchte Bevölkerung eines kleinen Örtchens, das unter der Knute des Brutalos zu überleben versucht mit all den Begleiterscheinungen wie Habsucht, Neid, Hass und Blutsbande.
"The Salvation" hält sich nicht lange mit eingehenden Schilderungen der Charaktere, der Umgebung oder der Gesamtsituation auf, sondern geht sofort in die Vollen, was dem Film zu einer angenehmen Spannung in aller Kürze verhilft. Tatsächlich beschränkt sich der Film auf die Entstehung der Fehde, ihren Verlauf und Ausgang, ohne Zeit mit ausufernden Ausschmückungen zu verlieren. "The Salvation" ist von absoluter Geradlinigkeit und gerät, wie auch sein Protagonist, nie vom eingeschlagenen Weg ab, sondern bringt diesen bis zum bitteren Ende. Gerade deswegen ist "Spur der Vergeltung" ein Geheimtipp, der zu Unrecht wohl auch weiterhin ein gewisses Schattendasein fristen wird.
Mads Mikkelsen ist natürlich wie immer eine Bank, ebenso Mikael Persbrandt (ungewohnt mit langen Haar), aber besondere Erwähnung verdienen zum einen Jeffrey Dean Morgan, der mit seiner Performance an die eigene in "Watchmen" herankommt und zum anderen Eva Green. Ihr Charakter ist stumm, und hier kann die Darstellerin ihr Können abrufen: jede Sekunde kann ihrem Gesicht die Verbitterung und der Hass, aber auch die Angst, Hinterlist und Rachsucht abgelesen werden.
Das Bild wirkt über weite Strecken manchmal regelrecht schlecht, ist es aber nicht: der Regisseur arbeitete sehr viel mit Stilmitteln. Hierzu sind auch verschiedene Unschärfen zu rechnen, die aber nicht allzu sehr ins Gewicht fallen; bei Tageslicht ist die Schärfe, der Kontrast und die Plastizität durchaus auf hohem Niveau. Bei den vielen Dämmerungs- und Nachtszenen beeindruckt die oft eigenwillige Farbgebung und Kontrastierung. Stilmittel sollten nicht zu einer Abwertung führen, denn dadurch wird die Bildqualität bewusst verfremdet. In diesem Falle steht das dem Film ausgesprochen gut.
Tonal ist alles im grünen Bereich. Der Score ist recht luftig geraten und liegt schön über dem Geschehen, die Umgebungsgeräusche bleiben zwar dezent, sind aber stets vorhanden. Zu prägnantem Bass kommt es selten, und auch die Schüsse aus den Waffen peitschen Gott sei´s gedankt nicht wie in Spaghetti-Western oder "Django Unchained". Ein solider, aber kein herausragender Track.
Bei der Bewertung für die Extras schließe ich mich meinem Vorposter an; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Western sind eigentlich schon seit Jahrzehnten ein totgesagtes Genre, doch alle paar Jahre kommt mal wieder ein bemerkenswerter Film um die Ecke. Neben den allseits bekannten Vertretern wie "Der mit dem Wolf tanzt" oder "3:10 to Yuma" möchte ich hier mal die Werbetrommel rühren für eher unbekannte Exemplare wie neulich "Sweetwater" und jetzt "The Salvation". Für Western-Fans ohnehin, aber auch für Freunde von Revenge-Thrillern ist dieser Film hier definitiv einen Blick wert.
"The Salvation" ist ein dänischer Western, also tatsächlich ein Western aus Dänemark, nicht zu verwechseln mit gerne so betitelten Filmen; in denen die Darsteller mit sehr viel weniger Kostümen auskommen. Und siehe da: auch unsere skandinavischen Nachbarn können Filme inszenieren, die denen aus dem Mutterland des Genres in nichts nachstehen. Wie in vielen Western ist Rache das beherrschende Thema in "The Salvation", und als Subplot fungiert die mindestens genauso gerne genutzte Thematik des durch einen mordlustigen und mitleidlosen Peiniger heimgesuchte Bevölkerung eines kleinen Örtchens, das unter der Knute des Brutalos zu überleben versucht mit all den Begleiterscheinungen wie Habsucht, Neid, Hass und Blutsbande.
"The Salvation" hält sich nicht lange mit eingehenden Schilderungen der Charaktere, der Umgebung oder der Gesamtsituation auf, sondern geht sofort in die Vollen, was dem Film zu einer angenehmen Spannung in aller Kürze verhilft. Tatsächlich beschränkt sich der Film auf die Entstehung der Fehde, ihren Verlauf und Ausgang, ohne Zeit mit ausufernden Ausschmückungen zu verlieren. "The Salvation" ist von absoluter Geradlinigkeit und gerät, wie auch sein Protagonist, nie vom eingeschlagenen Weg ab, sondern bringt diesen bis zum bitteren Ende. Gerade deswegen ist "Spur der Vergeltung" ein Geheimtipp, der zu Unrecht wohl auch weiterhin ein gewisses Schattendasein fristen wird.
Mads Mikkelsen ist natürlich wie immer eine Bank, ebenso Mikael Persbrandt (ungewohnt mit langen Haar), aber besondere Erwähnung verdienen zum einen Jeffrey Dean Morgan, der mit seiner Performance an die eigene in "Watchmen" herankommt und zum anderen Eva Green. Ihr Charakter ist stumm, und hier kann die Darstellerin ihr Können abrufen: jede Sekunde kann ihrem Gesicht die Verbitterung und der Hass, aber auch die Angst, Hinterlist und Rachsucht abgelesen werden.
Das Bild wirkt über weite Strecken manchmal regelrecht schlecht, ist es aber nicht: der Regisseur arbeitete sehr viel mit Stilmitteln. Hierzu sind auch verschiedene Unschärfen zu rechnen, die aber nicht allzu sehr ins Gewicht fallen; bei Tageslicht ist die Schärfe, der Kontrast und die Plastizität durchaus auf hohem Niveau. Bei den vielen Dämmerungs- und Nachtszenen beeindruckt die oft eigenwillige Farbgebung und Kontrastierung. Stilmittel sollten nicht zu einer Abwertung führen, denn dadurch wird die Bildqualität bewusst verfremdet. In diesem Falle steht das dem Film ausgesprochen gut.
Tonal ist alles im grünen Bereich. Der Score ist recht luftig geraten und liegt schön über dem Geschehen, die Umgebungsgeräusche bleiben zwar dezent, sind aber stets vorhanden. Zu prägnantem Bass kommt es selten, und auch die Schüsse aus den Waffen peitschen Gott sei´s gedankt nicht wie in Spaghetti-Western oder "Django Unchained". Ein solider, aber kein herausragender Track.
Bei der Bewertung für die Extras schließe ich mich meinem Vorposter an; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Western sind eigentlich schon seit Jahrzehnten ein totgesagtes Genre, doch alle paar Jahre kommt mal wieder ein bemerkenswerter Film um die Ecke. Neben den allseits bekannten Vertretern wie "Der mit dem Wolf tanzt" oder "3:10 to Yuma" möchte ich hier mal die Werbetrommel rühren für eher unbekannte Exemplare wie neulich "Sweetwater" und jetzt "The Salvation". Für Western-Fans ohnehin, aber auch für Freunde von Revenge-Thrillern ist dieser Film hier definitiv einen Blick wert.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 04.03.15 um 08:51
Irgendwann in der Zukunft: ein junger Mann erwacht aus tiefer Bewusstlosigkeit in einer Art Fahrstuhl auf der Fahrt nach oben. "Oben" angekommen findet er sich inmitten einer Gruppe von weiteren jungen Männer wieder, auf einer von hohen Mauern umschlossenen Lichtung. Keiner weiß, wie er auf die Lichtung geriet, denn alle haben nur partiell ihr Gedächtnis wieder erlangt, der am längsten Anwesende sitzt hier seit drei Jahren. Aber alle wissen: außerhalb der Mauern steht ein Labyrinth, das täglich seine Gänge verändert und das von irgendwelchen Kreaturen überwacht wird, die über einen Giftstachel verfügen. Außerdem hat noch niemand eine Begegnung mit diesen sogenannten "Greavern" überlebt. Doch der Neuankömmling und seine Nachfolgerin sollen so einiges bewegen; und nach und nach kommen sie einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur..
"Maze Runner" ist, wie so einige ähnlich geartete Filme der letzten Jahre ("Die Tribute von Panem" und "Divergent" zum Beispiel), eine Literaturverfilmung, deren Zielgruppe sicherlich Teenager, Jugendliche und junge Erwachsene waren; aber Erwachsene (wie auch ich) dürften sich bei dieser Lektüre sicher nicht gelangweilt haben. Die Atmosphäre des Buches wurde hervorragend mit der Kamera eingefangen; diese erinnert eher an den Roman-Klassiker "Der Herr der Fliegen" und hat eigentlich, obwohl gerne mit diesen verglichen, kaum etwas mit den Tributen oder "Divergent" gemein, außer vielleicht dem Alter der Protagonisten. Dem Review und einer Bewertung widerspreche ich hier entschieden: der Hauptdarsteller macht seine Sache sehr ordentlich, genauso wie Will Poulter. Auch im Buch ist Cally eher schlicht angelegt und fokussiert auf die neue Konkurrenz. Worauf auch sonst: über Erinnerungen verfügt niemand; ansonsten gibt es nur das tägliche eintönige Leben, das Labyrinth und die Greaver. Natürlich hat man dann wenig zum reflektieren. Das Mädchen wird hier nur eingeführt, das muss man wissen: ihre Rolle wird später gewichtiger. In sich fand ich diesen (ersten) Teil sehr wohl geschlossen (nicht nur) aufgrund des Box Office-Erfolges werden weitere Teile folgen; und der fiese Cliffhanger am Ende gibt dem Zuschauer ein Gespür dafür, was im nächsten Teil aufgewartet wird. "Maze Runner" ist ziemlich spannend, hat kaum Längen, ist auf verquere Weise in sich schlüssig und macht Lust auf weitere Teile. Unbefriedigend ist allenfalls die Tatsache, dass der Film komplett unblutig ist.
Audiovisuell wurden bei dieser Veröffentlichung alle Register gezogen. Das Bild ist über alle Zweifel erhaben und weist keinerlei Bildfehler auf. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top.
Der deutsche Konsument wurde "nur" mit einer DTS-Tonspur abgespeist. Wie so oft straft dieser Track alle HD-Enthusiasten Lügen und zeigt eindrucksvoll, dass das fehlende HD-Kürzel sich nicht auf die Güte des Sounds wirkt, wenn die Abmischung gelungen ist.
Der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte, besonders während der Szenen im Labyrinth, und weist eine Signalortbarkeit auf, die ihresgleichen sucht. Auch der Bass ist hervorragend: zwar schlank und konturiert, aber dennoch nachdrücklich spürbar. Eine herausragende Abmischung.
Die Extras scheinen recht umfangreich; bei einem kurzem Blick wirkten sie auch interessant. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: verglichen mit den eigentlich nicht zu vergleichenden "Panem" und "Divergent" gefiel mir "Maze Runner" deutlich besser als "Divergent", weil trotz des Alters der Protagonisten erwachsener und auch, weil die Coming of Age/ Romanze entfiel. Auch gefiel mir "Maze Runner" besser als "Catching Fire", und somit reiht sich der Film für mich bei den (wenig) vergleichbaren Verfilmungen hinter "The Hunger Games" ein. Ich vergebe wohlwollende 5 Punkte als Kontrapunkt zum Review. Ich persönlich freue mich auf den nächsten Teil.
"Maze Runner" ist, wie so einige ähnlich geartete Filme der letzten Jahre ("Die Tribute von Panem" und "Divergent" zum Beispiel), eine Literaturverfilmung, deren Zielgruppe sicherlich Teenager, Jugendliche und junge Erwachsene waren; aber Erwachsene (wie auch ich) dürften sich bei dieser Lektüre sicher nicht gelangweilt haben. Die Atmosphäre des Buches wurde hervorragend mit der Kamera eingefangen; diese erinnert eher an den Roman-Klassiker "Der Herr der Fliegen" und hat eigentlich, obwohl gerne mit diesen verglichen, kaum etwas mit den Tributen oder "Divergent" gemein, außer vielleicht dem Alter der Protagonisten. Dem Review und einer Bewertung widerspreche ich hier entschieden: der Hauptdarsteller macht seine Sache sehr ordentlich, genauso wie Will Poulter. Auch im Buch ist Cally eher schlicht angelegt und fokussiert auf die neue Konkurrenz. Worauf auch sonst: über Erinnerungen verfügt niemand; ansonsten gibt es nur das tägliche eintönige Leben, das Labyrinth und die Greaver. Natürlich hat man dann wenig zum reflektieren. Das Mädchen wird hier nur eingeführt, das muss man wissen: ihre Rolle wird später gewichtiger. In sich fand ich diesen (ersten) Teil sehr wohl geschlossen (nicht nur) aufgrund des Box Office-Erfolges werden weitere Teile folgen; und der fiese Cliffhanger am Ende gibt dem Zuschauer ein Gespür dafür, was im nächsten Teil aufgewartet wird. "Maze Runner" ist ziemlich spannend, hat kaum Längen, ist auf verquere Weise in sich schlüssig und macht Lust auf weitere Teile. Unbefriedigend ist allenfalls die Tatsache, dass der Film komplett unblutig ist.
Audiovisuell wurden bei dieser Veröffentlichung alle Register gezogen. Das Bild ist über alle Zweifel erhaben und weist keinerlei Bildfehler auf. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert, Plastizität: alles top.
Der deutsche Konsument wurde "nur" mit einer DTS-Tonspur abgespeist. Wie so oft straft dieser Track alle HD-Enthusiasten Lügen und zeigt eindrucksvoll, dass das fehlende HD-Kürzel sich nicht auf die Güte des Sounds wirkt, wenn die Abmischung gelungen ist.
Der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte, besonders während der Szenen im Labyrinth, und weist eine Signalortbarkeit auf, die ihresgleichen sucht. Auch der Bass ist hervorragend: zwar schlank und konturiert, aber dennoch nachdrücklich spürbar. Eine herausragende Abmischung.
Die Extras scheinen recht umfangreich; bei einem kurzem Blick wirkten sie auch interessant. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: verglichen mit den eigentlich nicht zu vergleichenden "Panem" und "Divergent" gefiel mir "Maze Runner" deutlich besser als "Divergent", weil trotz des Alters der Protagonisten erwachsener und auch, weil die Coming of Age/ Romanze entfiel. Auch gefiel mir "Maze Runner" besser als "Catching Fire", und somit reiht sich der Film für mich bei den (wenig) vergleichbaren Verfilmungen hinter "The Hunger Games" ein. Ich vergebe wohlwollende 5 Punkte als Kontrapunkt zum Review. Ich persönlich freue mich auf den nächsten Teil.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 01.03.15 um 12:18
Die Chefetage des MI-5 ist in heller Aufruhr: in einer Akte wird bestätigt, dass der britische Ministerpräsident brisante Informationen von den USA erhielt, ohne diese an den Geheimdienst weiter zu geben. Kurz darauf verstirbt der Chef des MI-5 plötzlich und unerwartet, und sein bester Freund seit der Kindheit John Worricker wird eben wegen dieser Aktenkenntnis Zielscheibe einer Intrige, in der weitere Mitglieder höchster Regierungskreise kräftig mitmischen..
David Hare ist dem Filmkundigen kein Unbekannter: der englische Dramatiker hat unter anderem das Drehbuch zu „The Hours“ (verfilmt mit Nicole Kidman in der Hauptrolle) sowie zu „Der Vorleser“ (mit Kate Winslet und David Kross) verfasst. Regie hat er nur selten geführt und legt mit „Die Verschwörung“ seine zweite oder dritte Regiearbeit vor. Hierfür konnte er mit Bill Nighy (bekannt unter anderem als schier unkenntlich maskiertes und von Captain Jack Sparrow als „Fischfresse“ bezeichnetes Tentakelgesicht Captain Davy Jones in „Fluch der Karibik: Dead Mans Chest“ und als Viktor in „Underworld“), Michael Gambon (diversen „Harry Potters“) und Rachel Weisz, Gattin von Daniel Craig („Die Mumie“) einen wahrlich erlesenen Cast verpflichten. Vor dem Genuss von „Die Verschwörung“ sollte man sich allerdings gewahr sein, dass dies eher ein Geheimdienst-/Agentenfilm ist, der in Richtung „Dame, König, As, Spion“ geht denn in Richtung 007. In der Erwartungshaltung muss man sich also lösen von der Hoffnung Kämpfe, Schießereien, Explosionen und wie auch immer geartete Verfolgungsjagden an ständig wechselnden exotischen Locations zu sehen. Wer jedoch Gefallen an großartigem Schauspiel in Verbindung mit geschliffenen Dialogen findet und Spannung auch ganz ohne Getöse empfinden kann liegt hier richtig. Besonders die erste Hälfte ist für mein Empfinden sehr spannend; diese Spannung lässt kurzzeitig ein wenig nach ab der Hälfte, um mit Einsetzen des Scores wieder Fahrt aufzunehmen. Ursprünglich als Dreiteiler angelegt, könnte das Ende des Films den einen oder anderen etwas unbefriedigt zurück lassen.
Das Bild weist in allen wichtigen Parametern nur geringe Mängel auf. Ein minimaler Schärfeverlust ist augenscheinlich, fällt aber nur wenig ins Gewicht. Dafür entschädigt ein schöner Filmlook. Die Farben wirken natürlich, der Kontrast ist dezent zu steil und der Schwarzwert enorm. Die Plastizität ist wäre ausbaufähig.
Der deutsche Track liegt in verlustbehaftetem DTS HD MA 5.1 vor; das ist zwar grundsätzlich löblich, hätte aber bei diesem Film nicht not getan. Umgebungsgeräusche liegen zwar stets vor, sind aber außer bei der Vernissage wenig eindrucksvoll. Dynamik wie auch Bass tritt kaum auf, denn Action ist nicht nur rar, sondern nicht vorhanden. Der Score ist das einzig wirklich volltönende. Aus diesen Gründen ist der Track zwar nicht schlecht, aber eben unspektakulär.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe der Durchschnittswertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Eigentlich dachte ich, ich hätte den heute erscheinenden „Die Verschwörung“ günstig ersteigert, der ein ähnliches Cover mit Bill Nighy aufweist. Diese „Verschwörung“ war aber kein Fehlkauf, sondern konnte mich über weite Strecken mit seinen Schauspielern und den ausgefeilten Dialogen fesseln. Doch Vorsicht: das Agentendasein in „Die Verschwörung“ ist weit weniger spektakulär als das von James Bond.
David Hare ist dem Filmkundigen kein Unbekannter: der englische Dramatiker hat unter anderem das Drehbuch zu „The Hours“ (verfilmt mit Nicole Kidman in der Hauptrolle) sowie zu „Der Vorleser“ (mit Kate Winslet und David Kross) verfasst. Regie hat er nur selten geführt und legt mit „Die Verschwörung“ seine zweite oder dritte Regiearbeit vor. Hierfür konnte er mit Bill Nighy (bekannt unter anderem als schier unkenntlich maskiertes und von Captain Jack Sparrow als „Fischfresse“ bezeichnetes Tentakelgesicht Captain Davy Jones in „Fluch der Karibik: Dead Mans Chest“ und als Viktor in „Underworld“), Michael Gambon (diversen „Harry Potters“) und Rachel Weisz, Gattin von Daniel Craig („Die Mumie“) einen wahrlich erlesenen Cast verpflichten. Vor dem Genuss von „Die Verschwörung“ sollte man sich allerdings gewahr sein, dass dies eher ein Geheimdienst-/Agentenfilm ist, der in Richtung „Dame, König, As, Spion“ geht denn in Richtung 007. In der Erwartungshaltung muss man sich also lösen von der Hoffnung Kämpfe, Schießereien, Explosionen und wie auch immer geartete Verfolgungsjagden an ständig wechselnden exotischen Locations zu sehen. Wer jedoch Gefallen an großartigem Schauspiel in Verbindung mit geschliffenen Dialogen findet und Spannung auch ganz ohne Getöse empfinden kann liegt hier richtig. Besonders die erste Hälfte ist für mein Empfinden sehr spannend; diese Spannung lässt kurzzeitig ein wenig nach ab der Hälfte, um mit Einsetzen des Scores wieder Fahrt aufzunehmen. Ursprünglich als Dreiteiler angelegt, könnte das Ende des Films den einen oder anderen etwas unbefriedigt zurück lassen.
Das Bild weist in allen wichtigen Parametern nur geringe Mängel auf. Ein minimaler Schärfeverlust ist augenscheinlich, fällt aber nur wenig ins Gewicht. Dafür entschädigt ein schöner Filmlook. Die Farben wirken natürlich, der Kontrast ist dezent zu steil und der Schwarzwert enorm. Die Plastizität ist wäre ausbaufähig.
Der deutsche Track liegt in verlustbehaftetem DTS HD MA 5.1 vor; das ist zwar grundsätzlich löblich, hätte aber bei diesem Film nicht not getan. Umgebungsgeräusche liegen zwar stets vor, sind aber außer bei der Vernissage wenig eindrucksvoll. Dynamik wie auch Bass tritt kaum auf, denn Action ist nicht nur rar, sondern nicht vorhanden. Der Score ist das einzig wirklich volltönende. Aus diesen Gründen ist der Track zwar nicht schlecht, aber eben unspektakulär.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen und schließe der Durchschnittswertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Eigentlich dachte ich, ich hätte den heute erscheinenden „Die Verschwörung“ günstig ersteigert, der ein ähnliches Cover mit Bill Nighy aufweist. Diese „Verschwörung“ war aber kein Fehlkauf, sondern konnte mich über weite Strecken mit seinen Schauspielern und den ausgefeilten Dialogen fesseln. Doch Vorsicht: das Agentendasein in „Die Verschwörung“ ist weit weniger spektakulär als das von James Bond.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 25.02.15 um 15:48
Jesse ist Gewaltverbrecher, war jahrelang im Knast und hat immer noch nichts dazu gelernt: obwohl er mit seiner Frau ein kleines Kind hat kann er die Finger nicht von dunklen Geschäften lassen. Der Detective Carter überführt ihn, da mehrere Mordwaffen in seinem Besitz gefunden werden, bietet ihm aber einen Deal an: um der lebenslangen Haftstrafe zu entgehen, soll Jesse als Spitzel fungieren und dazu beitragen, dass sein Syndikat dingfest gemacht werden kann. Doch seine Tarnung fliegt irgendwann auf, und seine Familie sind die Leidtragenden, mit Konsequenzen für alle Beteiligten..
Der Regisseur von „Bad Country“, Chris Brinker, konnte sein Werk leider nicht mehr auf der Leinwand erleben: er verstarb unerwartet vor der Uraufführung seines stargespickten Südstaaten-Thrillers.
Der als Mitproduzent von „Der blutige Pfad Gottes“ bekannte Brinker konnte, wie angemerkt, mit Willem Dafoe, Matt Dillon, Amy Smart, Neil McDonough und mal wieder Tom Berenger einen sehr namhaften Cast für seinen Regieerstling verpflichten, was sich leider aber nicht auswirken konnte. Letztendlich erzählt „Bad Country“ einen oft gesehenen Plot um einen Verbrecher, der einen Deal mit der Polizei eingeht und seine Komplizen verpfeift, schließlich enttarnt wird und seine Familie rächt. Das ganze ist also ein altbekanntes Rachethema und ohne jede Innovation in Szene gesetzt, im Gegenteil: beim Verfassen des Drehbuchs wurde nicht darauf geachtet, einen Spannungsbogen mit Höhen und Tiefen zu kreieren, zu nähren und zu erhalten, so dass die Handlung mit nur leichtem Spannungs-Wellengang vor sich hin plätschert, ohne mal so eine richtige Welle zu erzeugen. Die Darsteller agieren (trotz der üblen Gesichtsbehaarung) gewohnt souverän und verleihen ihren Charakteren Glaubwürdigkeit, können aber nicht über die Drehbuch- und die inszenatorischen Schwächen hinweg helfen.
Das Bild ist gut, nicht sehr gut. Die Tageslichtsszenen können mit Detailreichtum und guter Schärfe punkten, allerdings ist der Kontrast und der Schwarzwert wie die Spannung des Films etwas mässig, so dass in dunklen Bildabschnitten ein paar Details absaufen.
Der deutsche Track in DTS HD MA macht alles richtig, ohne zu begeistern. Die Surroundkulisse ist stets gegeben, ohne auffällig zu sein; gut ortbare direktionale Effekte treten kaum auf. Bass und Dynamik kommen nur bei den Shootouts zum Tragen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich.
Die Extras scheinen, wenn man die Bewertungen der Vorposter betrachtet, nicht der Rede wert zu sein; ich schließe mich an. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Der Cast hatte mehr versprochen, als der Film halten konnte. Porno Pete hat es in den Kommentaren schon richtig bezeichnet: „Bad Country“ ist ein Film für zwischendurch. Bei mir sicherlich nur ein Mal zwischendurch.
Der Regisseur von „Bad Country“, Chris Brinker, konnte sein Werk leider nicht mehr auf der Leinwand erleben: er verstarb unerwartet vor der Uraufführung seines stargespickten Südstaaten-Thrillers.
Der als Mitproduzent von „Der blutige Pfad Gottes“ bekannte Brinker konnte, wie angemerkt, mit Willem Dafoe, Matt Dillon, Amy Smart, Neil McDonough und mal wieder Tom Berenger einen sehr namhaften Cast für seinen Regieerstling verpflichten, was sich leider aber nicht auswirken konnte. Letztendlich erzählt „Bad Country“ einen oft gesehenen Plot um einen Verbrecher, der einen Deal mit der Polizei eingeht und seine Komplizen verpfeift, schließlich enttarnt wird und seine Familie rächt. Das ganze ist also ein altbekanntes Rachethema und ohne jede Innovation in Szene gesetzt, im Gegenteil: beim Verfassen des Drehbuchs wurde nicht darauf geachtet, einen Spannungsbogen mit Höhen und Tiefen zu kreieren, zu nähren und zu erhalten, so dass die Handlung mit nur leichtem Spannungs-Wellengang vor sich hin plätschert, ohne mal so eine richtige Welle zu erzeugen. Die Darsteller agieren (trotz der üblen Gesichtsbehaarung) gewohnt souverän und verleihen ihren Charakteren Glaubwürdigkeit, können aber nicht über die Drehbuch- und die inszenatorischen Schwächen hinweg helfen.
Das Bild ist gut, nicht sehr gut. Die Tageslichtsszenen können mit Detailreichtum und guter Schärfe punkten, allerdings ist der Kontrast und der Schwarzwert wie die Spannung des Films etwas mässig, so dass in dunklen Bildabschnitten ein paar Details absaufen.
Der deutsche Track in DTS HD MA macht alles richtig, ohne zu begeistern. Die Surroundkulisse ist stets gegeben, ohne auffällig zu sein; gut ortbare direktionale Effekte treten kaum auf. Bass und Dynamik kommen nur bei den Shootouts zum Tragen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich.
Die Extras scheinen, wenn man die Bewertungen der Vorposter betrachtet, nicht der Rede wert zu sein; ich schließe mich an. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Der Cast hatte mehr versprochen, als der Film halten konnte. Porno Pete hat es in den Kommentaren schon richtig bezeichnet: „Bad Country“ ist ein Film für zwischendurch. Bei mir sicherlich nur ein Mal zwischendurch.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 25.02.15 um 15:44
Die USA, heute: Nordamerika wurde von einer Pandemie nicht verschont, der Virus grassiert noch immer in allen Teilen des Landes. Der höchst virulente und zu 100% lethale Erreger hat den größten Teil der Menschheit dahin gerafft, soziale und gesellschaftliche Strukturen existieren nicht mehr. Die Brüder Danny und Brian versuchen mit zwei Mädchen einen vermeintlich sicheren Zufluchtsort an der Pazifikküste zu erreichen und entwickeln dazu Strategien, um nicht infiziert zu werden. Doch nicht alle dieser Techniken wirken immer..
Betrachtet man das Cover und liest man die Storybeschreibung von "Carriers", wird man zunächst unweigerlich an verschiedene Filme wie "28 Days later", "The Crazies" und sehr entfernt an "Dawn of the Dead" bzw. die "Resident Evils" erinnert: ein Virus rottet die Menschheit aus, nur wenige Übrigebliebene kämpfen um ihr Überleben. Allerdings nicht wie in den genannten gegen entweder zu rasenden Bestien mutierte Menschen oder Zombies, sondern lediglich gegen die Infektion und den Kontakt mit Infizierten. Wer also mit einer derartigen Erwartungshaltung an "Carriers" heran geht, wird entweder unweigerlich enttäuscht oder angenehm überrascht. "Carriers" geht schon eher Richtung "Contagion" und ist ein Drama, das eindringlich den Verlust und die erzwungene Ignoranz jeglicher menschlicher Regung zum Selbstschutz schildert, auch wenn dabei Freundschaften, Liebe und Blutsbande ihren Wert verlieren.
"Carriers" verfolgt konsequent ein Szenario, wie es seit Jahren von Institutionen wie der CDC prophezeit und gleichzeitig gefürchtet wird. Eine Pandemie mit einem unter Umständen die Menschheit ausradierenden Erreger scheint überfällig; und der Film zeigt anhand einer kleinen Gruppe von Gesunden auf dem Weg in eine vage hoffnungsvolle Zukunft nach dem totalen Kollaps der Zivilisation, wie wir sie kennen die Auswirkungen auf die Menschlichkeit. Dabei wachsen besonders Chris Pine und Piper Perabo über sich hinaus und zeigen, dass sie noch andere Facetten haben als in "Star Trek" und "Coyote Ugly" gezeigt.
Visuell wurde recht viel mit Stilmitteln gearbeitet, und so ist das Bild selten natürlich. Die Tageslichtsszenen sind etwas hell und gelblich, bei Nacht wirkt der Kontrast etwas zu steil gewählt. die Schärfe ist zwar hoch, aber nicht 100%ig. Für 4 Punkte reicht es gerade so.
Tonal muss sich die Scheibe kaum beweisen. Der Track liegt in verlustbehaftetem DTS HD HR 5.1 vor und kann mit ordentlicher Surroundkulisse punkten; Bass und Dynamik werden kaum abgefordert, da der Film nicht actionlastig ist.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an.
Mein persönliches Fazit: mit dem Zombie-Genre konnte ich mich nie recht anfreunden, bis auf "28 Days/ 28 Weeks later" ist das nicht meins. Seit "Outbreak" jedoch interessierte ich mich immer mehr für Virologie und empfand seinerzeit "Contagion" als besten (nennen wir ihn mal) Virusthriller. "Carriers" ist mit diesem durchaus auf Augenhöhe und vermittelt ein beklemmendes Gefühl dafür, was passieren kann wenn die Natur es schafft ein Virus wie Ebola in die internationalen Verkehrswege ein zu "schleusen". Nicht aus zu malen.
Betrachtet man das Cover und liest man die Storybeschreibung von "Carriers", wird man zunächst unweigerlich an verschiedene Filme wie "28 Days later", "The Crazies" und sehr entfernt an "Dawn of the Dead" bzw. die "Resident Evils" erinnert: ein Virus rottet die Menschheit aus, nur wenige Übrigebliebene kämpfen um ihr Überleben. Allerdings nicht wie in den genannten gegen entweder zu rasenden Bestien mutierte Menschen oder Zombies, sondern lediglich gegen die Infektion und den Kontakt mit Infizierten. Wer also mit einer derartigen Erwartungshaltung an "Carriers" heran geht, wird entweder unweigerlich enttäuscht oder angenehm überrascht. "Carriers" geht schon eher Richtung "Contagion" und ist ein Drama, das eindringlich den Verlust und die erzwungene Ignoranz jeglicher menschlicher Regung zum Selbstschutz schildert, auch wenn dabei Freundschaften, Liebe und Blutsbande ihren Wert verlieren.
"Carriers" verfolgt konsequent ein Szenario, wie es seit Jahren von Institutionen wie der CDC prophezeit und gleichzeitig gefürchtet wird. Eine Pandemie mit einem unter Umständen die Menschheit ausradierenden Erreger scheint überfällig; und der Film zeigt anhand einer kleinen Gruppe von Gesunden auf dem Weg in eine vage hoffnungsvolle Zukunft nach dem totalen Kollaps der Zivilisation, wie wir sie kennen die Auswirkungen auf die Menschlichkeit. Dabei wachsen besonders Chris Pine und Piper Perabo über sich hinaus und zeigen, dass sie noch andere Facetten haben als in "Star Trek" und "Coyote Ugly" gezeigt.
Visuell wurde recht viel mit Stilmitteln gearbeitet, und so ist das Bild selten natürlich. Die Tageslichtsszenen sind etwas hell und gelblich, bei Nacht wirkt der Kontrast etwas zu steil gewählt. die Schärfe ist zwar hoch, aber nicht 100%ig. Für 4 Punkte reicht es gerade so.
Tonal muss sich die Scheibe kaum beweisen. Der Track liegt in verlustbehaftetem DTS HD HR 5.1 vor und kann mit ordentlicher Surroundkulisse punkten; Bass und Dynamik werden kaum abgefordert, da der Film nicht actionlastig ist.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an.
Mein persönliches Fazit: mit dem Zombie-Genre konnte ich mich nie recht anfreunden, bis auf "28 Days/ 28 Weeks later" ist das nicht meins. Seit "Outbreak" jedoch interessierte ich mich immer mehr für Virologie und empfand seinerzeit "Contagion" als besten (nennen wir ihn mal) Virusthriller. "Carriers" ist mit diesem durchaus auf Augenhöhe und vermittelt ein beklemmendes Gefühl dafür, was passieren kann wenn die Natur es schafft ein Virus wie Ebola in die internationalen Verkehrswege ein zu "schleusen". Nicht aus zu malen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 25.02.15 um 15:00
Arkansas, in den Neunzigern: drei Jungs werden erst vermisst und später tot aufgefunden; die Kinder wurden gefesselt, brutal ermordet und am Grunde eines Bach versteckt. Schnell fällt der Verdacht auf eine kleine Gruppe von Teenagern, denen die kultische Verehrung von Satan nachgesagt wird, und ebenso schnell beginnt der Prozess. Richter, Geschworene und die Öffentlichkeit gleichermaßen schießen sich schnell auf den "Anführer" der Teenies ein, den einerseits überaus selbstbewussten, ja arroganten Damian, der andererseits jedoch auch psychische Probleme hat und sich ritzt. Doch nicht nur die Mutter eines der Opfer, sondern auch ein hinzu gezogener externer Ermittler hegen bald Zweifel daran, dass diese Teenager die Tat begangen haben sollen..
"Devil´s Knot" basiert auf realen Gegebenheiten: die Jungs wurden 1993 ermordet, die "West Memphis Three" 1994 verurteilt. Der Film versucht einerseits präzise die Geschehnisse beinahe dokumentarisch wieder zu geben, andererseits verpackt er die Schilderungen in ein Thriller-Drama, das mir persönlich im Gegensatz zu vielen Kritiken beispielsweise auf Rotten Tomatoes recht gut gefiel. Neben dem Plot um den Mord und die Gerichtsverhandlung funktioniert "Devil´s Knot" gleichwohl als Parabel, denn Öffentlichkeit und Justiz ließen sich durch die Andersartigkeit der Teenager, ihre Taten und Äußerungen so manipulieren, dass eine regelrechte Christenverfolgung vollzogen wurde. Zum Ende des Films hin findet sich zudem ein Indiz, das einen ungeheuren Verdacht auslöst: wie auch in der Realität wurde diese Spur im Film nie verfolgt.
Insgesamt betrachtet ist "Devil´s Knot" ein recht spannender (Gerichts-) Thriller; lediglich sein Ende fällt unbefriedigend aus: wo anfangs ausführlich erzählt wird, wird das Ende sehr gestrafft. Das erneute Aufrollen des Falles respektive die Rehabilitation der "Täter" wird lediglich durch einige Texttafeln geschildert; das hätte durch Straffung während der ersten drei Viertel sicher auch einprägsamer visualisiert werden können. Colin Firth und Reese Witherspoon liefern gewohnt gut ab und tragen die Handlung spielend, besonders nachhallend aber spielt der Darsteller des vermeintlichen Satanisten, James Hamrick.
Das Bild des Films ist hervorragend ausgefallen. Die Schärfe ist stets hoch und lässt auf in den Mittel- und hintergründen kaum nach. Während der Suche in den Wäldern besticht der Detailreichtum; jeder Zweig und jedes Blatt wird perfekt konturiert abgebildet. Schwarzwert und Kontrast sind ausgewogen, die Farbgebung wurde minimal verändert, um den Look der Ära der Neunziger anzupassen. Ein top Transfer.
Auch tonal spielt die Scheibe vorne mit, gleichwohl wäre hier HD-Ton nicht vonnöten gewesen. Umgebungsgeräusche sind stets gegeben, aber dezent. Zu Dynamik- und Basssprüngen kommt es genrebedingt nicht. Die Dialoge sind stets tadellos verständlich. Besondere Erwähnung verdient der Score: dieser unterstützt die unangenehme und bedrückende Atmosphäre nachhaltig.
Extras habe ich nicht angesehen und bewerte im Mittel der Vorposter. die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nach "Die Behandlung" und "The Captive" ist "Devil´s Knot" der dritte Thriller, der Verbrechen an Kindern thematisiert und den ich mir ansah. Die Reihenfolge der Nennung spiegelt auch wieder, in welcher Reihenfolge ich sie platziere. "Devil´s Knot" ist durchaus spannend und fesselnd, teilweise auch schockierend. Leider fällt das Ende fast aus wie die realen Begebenheiten: unbefriedigend für den Zuschauer, da es keine Auflösung gibt. Für die Eltern war das sicher schlimmer. Viel schlimmer.
"Devil´s Knot" basiert auf realen Gegebenheiten: die Jungs wurden 1993 ermordet, die "West Memphis Three" 1994 verurteilt. Der Film versucht einerseits präzise die Geschehnisse beinahe dokumentarisch wieder zu geben, andererseits verpackt er die Schilderungen in ein Thriller-Drama, das mir persönlich im Gegensatz zu vielen Kritiken beispielsweise auf Rotten Tomatoes recht gut gefiel. Neben dem Plot um den Mord und die Gerichtsverhandlung funktioniert "Devil´s Knot" gleichwohl als Parabel, denn Öffentlichkeit und Justiz ließen sich durch die Andersartigkeit der Teenager, ihre Taten und Äußerungen so manipulieren, dass eine regelrechte Christenverfolgung vollzogen wurde. Zum Ende des Films hin findet sich zudem ein Indiz, das einen ungeheuren Verdacht auslöst: wie auch in der Realität wurde diese Spur im Film nie verfolgt.
Insgesamt betrachtet ist "Devil´s Knot" ein recht spannender (Gerichts-) Thriller; lediglich sein Ende fällt unbefriedigend aus: wo anfangs ausführlich erzählt wird, wird das Ende sehr gestrafft. Das erneute Aufrollen des Falles respektive die Rehabilitation der "Täter" wird lediglich durch einige Texttafeln geschildert; das hätte durch Straffung während der ersten drei Viertel sicher auch einprägsamer visualisiert werden können. Colin Firth und Reese Witherspoon liefern gewohnt gut ab und tragen die Handlung spielend, besonders nachhallend aber spielt der Darsteller des vermeintlichen Satanisten, James Hamrick.
Das Bild des Films ist hervorragend ausgefallen. Die Schärfe ist stets hoch und lässt auf in den Mittel- und hintergründen kaum nach. Während der Suche in den Wäldern besticht der Detailreichtum; jeder Zweig und jedes Blatt wird perfekt konturiert abgebildet. Schwarzwert und Kontrast sind ausgewogen, die Farbgebung wurde minimal verändert, um den Look der Ära der Neunziger anzupassen. Ein top Transfer.
Auch tonal spielt die Scheibe vorne mit, gleichwohl wäre hier HD-Ton nicht vonnöten gewesen. Umgebungsgeräusche sind stets gegeben, aber dezent. Zu Dynamik- und Basssprüngen kommt es genrebedingt nicht. Die Dialoge sind stets tadellos verständlich. Besondere Erwähnung verdient der Score: dieser unterstützt die unangenehme und bedrückende Atmosphäre nachhaltig.
Extras habe ich nicht angesehen und bewerte im Mittel der Vorposter. die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nach "Die Behandlung" und "The Captive" ist "Devil´s Knot" der dritte Thriller, der Verbrechen an Kindern thematisiert und den ich mir ansah. Die Reihenfolge der Nennung spiegelt auch wieder, in welcher Reihenfolge ich sie platziere. "Devil´s Knot" ist durchaus spannend und fesselnd, teilweise auch schockierend. Leider fällt das Ende fast aus wie die realen Begebenheiten: unbefriedigend für den Zuschauer, da es keine Auflösung gibt. Für die Eltern war das sicher schlimmer. Viel schlimmer.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 22.02.15 um 14:06
Robert McCall ist ein Mann mit strengen Routinen: die Körperpflege, der Abwasch, der Café-Besuch; bei allem versucht er (mit Stoppuhr) seinen Zeitplan einzuhalten. Während der Stunden der Schlaflosigkeit, die er in besagtem Café verbringt, kommt er der jungen Hure Teri näher und lernt nicht nur einige ihrer Kunden, sondern auch ihre Luden kennen. Als Teri von ihrem Zuhälter misshandelt wird, besinnt sich McCall auf einige Fähigkeiten aus seinem ehemaligen Berufsleben und verwirklicht mit Teris Peinigern, ausgerechnet der Führungsriege der ortsansässigen Russen-Mafia, seinen ganz eigenen Zeitplan. Das wiederum ruft einen Gegner auf den Plan, der durchaus ebenbürtig sein könnte..
Wie mehrfach angemerkt, basiert "The Equalizer" auf einer Serie aus den 80ern, die in Deutschland ziemlich anonym blieb, sich aber in den USA relativ großer Beliebtheit erfreute. Durch den Storyverlauf wird recht deutlich, dass "The Equalizer" als Mehrteiler gedacht ist, denn für einen einzelnen Film wird recht gegeizt mit Details zur Hauptfigur; und so ist durchaus mit einem oder mehreren Nachfolgern zu rechnen.
Grundsätzlich schildert der Film nichts neues: ein ehemaliger Spezialagent der Agency, definitiv nicht zum Aktenherumschieben in der Teppichetage ausgebildet, gilt als tot, um einen ruhigen Lebensabend genießen zu können. Durch beobachtete Ungerechtigkeiten rafft sich der Agent jedoch noch ein Mal auf und wird zum ehrbaren und hochanständigen Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen (ohne grüne Leggings und Pfeil und Bogen), der nicht das geringste Problem damit hat, mit bloßen Händen zu töten. Und nicht nur das: der "Held" blickt seinen Opfern beim teils quälend langsamen Todeskampf stets sehr gerne tief in die Augen, erklärt ihnen dabei wie es um ihren derzeitigen Gesundheitszustand bestellt ist und beobachtet das Schwinden des Lichtes in ihren Augen. Mit anderen Worten: bei all der durchaus sehenswert inszenierten und handgemachten Action darf man nie vergessen, welch zynisch-brutale Selbstjustiz-Message hier übermittelt wird.
"The Equalizer" ist zwar nach "Training Day" (der Washington seinen zweiten Oscar einbrachte) die zweite Zusammenarbeit von Antoine Fuqua und Denzel Washington, erinnert aber über recht weite Strecken an einen Tony Scott-Film: einige Kameraeinstellungen wie auch Farbspielereien wirken recht deutlich wie Passagen aus Regiearbeiten von Ridley Scotts Bruder. Die hektischen Schnitte und extremen Kolorationen wie bei "Domino" blieben Gott sei Dank aber aus; jedoch wirkt gerade der erste Fight mit den Russen teils ähnlich unübersichtlich wie manche Action-Sequenz aus einem Scott-Film. Zusätzlich wirkt neben der in sich etwas verqueren Darstellung der Gutmenschen-Rächerfigur und ihrer absolut skupellosen Mordlust die explizite Gewaltdarstellung manchmal etwas deplatziert, das hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
"The Equalizer" ist trotz einiger langsamer Passagen spannend und trotz eben dieser Längen nicht langweilig, sondern bleibt trotz des ab und reduzierten Erzähltempos relativ rasant. Die Optik der Kämpfe wirkt auf den ersten Blick innovativ, ist jedoch lediglich eine Variation von Guy Ritchies "Sherlock Homes", wo Robert Downey Jr. den Verlauf von Kämpfen zeitlich und ablauftechnisch durchgeht. All dieser Kritik zum Trotz ist "The Equalizer" ein recht guter Actioner geworden, nur ist er eben weder innovativ noch neu, vor allem ist er aber eins: in der Moral fragwürdig und sehr zynisch im Umgang mit Menschenleben.
Denzel Washigton macht seine Sache gewohnt souverän, für mich jedoch war Martin Czokas (den ich ohnehin besonders seit seiner Rolle als Guy de Lusignan in "Königreich der Himmel" sehr schätze) als eiskalter und sadistischer Killer eine Offenbarung. Die Konversation zwischen Washington und Czokas in der Bar ist von so hoher schauspielerischer Güte wie der Dialog zwischen Washington und Dean Cain in "Out of time". Insgesamt betrachtet hätte ich "The Equalizer" auf einer Zehnerskala 7 Punkte gegeben, so sind es wohlwollende vier.
Das Bild der BD ist sehr gut, weist aber noch ein paar dezente Mängel auf. Da der Film hauptsächlich nachts spielt und in oft unzureichend ausgeleuchteten Räumen, wirkt das ganze Bild dunkel. Die Tageslichtsszenen sind allesamt scharf, perfekt kontrastiert und plastsich. Bei Nacht hat der Transfer mit dem enormen Schwarzwert und dem steilen Kontrast zu kämpfen, und so verschwinden ein paar Details. Das ist zwar Meckern auf höchstem Niveau, aber dem Bild bleiben Referenzwerte verwehrt.
Tonal allerdings verdient die Scheibe Referenzwerte: der DTS HD MA-Track ist für meinen Geschmack perfekt. Zunächst einmal beeindruckt die Reinheit, Brillanz und Luftigkeit, mit der die Surroundkulisse ist Raum steht. Jede Signalquelle ist perfekt lokalisierbar, der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte. Endlich mal ist es gelungen, den Bass so unter zu rühren, wie ich es mag: als Unterstützung und nicht um seiner selbst Willen. Bass-Fetischisten mögen das anders sehen, aber hier ist der Bass Bestandteil und nicht Hauptträger des Sounds, grummelt wenn gefordert ordentlich aber im Rahmen der restlichen Geräusche und spielt sich nie in den Vordergrund. Klasse.
Extras liegen ziemlich viele auf einer zweiten Disc vor. Hier geht unter anderem hervor, dass Denzel Washington bei den Fights selbst agierte, ohne dass ein kampferfahrenes Double eingesetzt wurde. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "The Equalizer" ist definitiv ein guter Actioner und besser als die Genrevertreter, die in letzter Zeit so erschienen. Wie die Masse der Revenge-Thriller wartet auch dieser Film mit einer äußerst fragwürdigen Message auf, die das Justizsystem und die Gewaltenteilung in Demokratien recht zynisch in Frage stellt. Dessen zum Trotz kann man den Film durchaus genießen, sollte sich aber eine differenzierte Meinung bilden.
Wie mehrfach angemerkt, basiert "The Equalizer" auf einer Serie aus den 80ern, die in Deutschland ziemlich anonym blieb, sich aber in den USA relativ großer Beliebtheit erfreute. Durch den Storyverlauf wird recht deutlich, dass "The Equalizer" als Mehrteiler gedacht ist, denn für einen einzelnen Film wird recht gegeizt mit Details zur Hauptfigur; und so ist durchaus mit einem oder mehreren Nachfolgern zu rechnen.
Grundsätzlich schildert der Film nichts neues: ein ehemaliger Spezialagent der Agency, definitiv nicht zum Aktenherumschieben in der Teppichetage ausgebildet, gilt als tot, um einen ruhigen Lebensabend genießen zu können. Durch beobachtete Ungerechtigkeiten rafft sich der Agent jedoch noch ein Mal auf und wird zum ehrbaren und hochanständigen Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen (ohne grüne Leggings und Pfeil und Bogen), der nicht das geringste Problem damit hat, mit bloßen Händen zu töten. Und nicht nur das: der "Held" blickt seinen Opfern beim teils quälend langsamen Todeskampf stets sehr gerne tief in die Augen, erklärt ihnen dabei wie es um ihren derzeitigen Gesundheitszustand bestellt ist und beobachtet das Schwinden des Lichtes in ihren Augen. Mit anderen Worten: bei all der durchaus sehenswert inszenierten und handgemachten Action darf man nie vergessen, welch zynisch-brutale Selbstjustiz-Message hier übermittelt wird.
"The Equalizer" ist zwar nach "Training Day" (der Washington seinen zweiten Oscar einbrachte) die zweite Zusammenarbeit von Antoine Fuqua und Denzel Washington, erinnert aber über recht weite Strecken an einen Tony Scott-Film: einige Kameraeinstellungen wie auch Farbspielereien wirken recht deutlich wie Passagen aus Regiearbeiten von Ridley Scotts Bruder. Die hektischen Schnitte und extremen Kolorationen wie bei "Domino" blieben Gott sei Dank aber aus; jedoch wirkt gerade der erste Fight mit den Russen teils ähnlich unübersichtlich wie manche Action-Sequenz aus einem Scott-Film. Zusätzlich wirkt neben der in sich etwas verqueren Darstellung der Gutmenschen-Rächerfigur und ihrer absolut skupellosen Mordlust die explizite Gewaltdarstellung manchmal etwas deplatziert, das hätte der Film gar nicht nötig gehabt.
"The Equalizer" ist trotz einiger langsamer Passagen spannend und trotz eben dieser Längen nicht langweilig, sondern bleibt trotz des ab und reduzierten Erzähltempos relativ rasant. Die Optik der Kämpfe wirkt auf den ersten Blick innovativ, ist jedoch lediglich eine Variation von Guy Ritchies "Sherlock Homes", wo Robert Downey Jr. den Verlauf von Kämpfen zeitlich und ablauftechnisch durchgeht. All dieser Kritik zum Trotz ist "The Equalizer" ein recht guter Actioner geworden, nur ist er eben weder innovativ noch neu, vor allem ist er aber eins: in der Moral fragwürdig und sehr zynisch im Umgang mit Menschenleben.
Denzel Washigton macht seine Sache gewohnt souverän, für mich jedoch war Martin Czokas (den ich ohnehin besonders seit seiner Rolle als Guy de Lusignan in "Königreich der Himmel" sehr schätze) als eiskalter und sadistischer Killer eine Offenbarung. Die Konversation zwischen Washington und Czokas in der Bar ist von so hoher schauspielerischer Güte wie der Dialog zwischen Washington und Dean Cain in "Out of time". Insgesamt betrachtet hätte ich "The Equalizer" auf einer Zehnerskala 7 Punkte gegeben, so sind es wohlwollende vier.
Das Bild der BD ist sehr gut, weist aber noch ein paar dezente Mängel auf. Da der Film hauptsächlich nachts spielt und in oft unzureichend ausgeleuchteten Räumen, wirkt das ganze Bild dunkel. Die Tageslichtsszenen sind allesamt scharf, perfekt kontrastiert und plastsich. Bei Nacht hat der Transfer mit dem enormen Schwarzwert und dem steilen Kontrast zu kämpfen, und so verschwinden ein paar Details. Das ist zwar Meckern auf höchstem Niveau, aber dem Bild bleiben Referenzwerte verwehrt.
Tonal allerdings verdient die Scheibe Referenzwerte: der DTS HD MA-Track ist für meinen Geschmack perfekt. Zunächst einmal beeindruckt die Reinheit, Brillanz und Luftigkeit, mit der die Surroundkulisse ist Raum steht. Jede Signalquelle ist perfekt lokalisierbar, der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte. Endlich mal ist es gelungen, den Bass so unter zu rühren, wie ich es mag: als Unterstützung und nicht um seiner selbst Willen. Bass-Fetischisten mögen das anders sehen, aber hier ist der Bass Bestandteil und nicht Hauptträger des Sounds, grummelt wenn gefordert ordentlich aber im Rahmen der restlichen Geräusche und spielt sich nie in den Vordergrund. Klasse.
Extras liegen ziemlich viele auf einer zweiten Disc vor. Hier geht unter anderem hervor, dass Denzel Washington bei den Fights selbst agierte, ohne dass ein kampferfahrenes Double eingesetzt wurde. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "The Equalizer" ist definitiv ein guter Actioner und besser als die Genrevertreter, die in letzter Zeit so erschienen. Wie die Masse der Revenge-Thriller wartet auch dieser Film mit einer äußerst fragwürdigen Message auf, die das Justizsystem und die Gewaltenteilung in Demokratien recht zynisch in Frage stellt. Dessen zum Trotz kann man den Film durchaus genießen, sollte sich aber eine differenzierte Meinung bilden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 21.02.15 um 15:25
Matthew Lane holt seine kleine Tochter vom Eislauf-Training ab und hält unterwegs zum Einkaufen an einem Truck Stop, wo das unfassbare geschieht: seine Tochter wird aus seinem Pickup heraus entführt. Die sofort eingeschaltete Polizei ermittelt zunächst im familiären Umfeld, und es treten einige Ungereimtheiten auf, die Matt zumindest an den Rand des Verdachtes bringen. Seine Ehefrau gibt Matt die alleinige Schuld an dem Verbrechen; das Paar entfremdet sich voneinander. Doch seine Frau, als Zimmermädchen in einem Hotel an den Niagara Falls arbeitend, "findet" immer wieder kleine Erinnerungsstücke an ihre Tochter ausgerechnet an ihrem Arbeitspatz, und nach acht Jahren findet die Polizei erste Spuren von Kassandra im Internet. Und Matt, ohnehin seit Jahren ruhelos auf der Suche, kommt jetzt so richtig in Fahrt..
"The Captive" thematisiert DEN Alptraum von Eltern schlechthin: das eigene Kind verschwindet, vermutlich entführt; und über Jahre bleiben die Eltern im Ungewissen ob des Schicksals ihres Kindes. Nie wissen die Leidtragenden, ob ihr Nachwuchs noch lebt und missbraucht wird, oder ob das Kind bereits getötet wurde; diese bohrende Ungewissheit bringen Ryan Reynolds (nach "Buried" erneut souverän zeigend, dass er weit mehr kann als "Party Animal" und "The Green Lantern") und besonders Mireille Enos („Sabotage“, „World War Z“) beeindruckend auf die Leinwand.
„The Captive“ thematisiert des Weiteren eine psychologische Auffälligkeit bei Entführungsfällen: das sogenannte Stockholm-Syndrom, bei dem die Opfer nach einer Weile eine wie auch immer geartete Beziehung mit dem Entführer eingehen, die der Täter in „The Captive“ auf verschiedene, äußerst perfide Arten nutzt, um sich nicht nur am Leid der Entführten, sondern zusätzlich an dem der Eltern zu ergötzen.
Der Film springt scheinbar ohne Muster zwischen den Jahren seit der Entführung bis zur Gegenwart hin und her; hier bedarf es also hoher Konzentration und Kombinationsfreudigkeit, um stets auf Ballhöhe zu bleiben, ansonsten könnte das Interesse am Film bei dem einen oder anderen schnell verloren gehen. Dennoch: endlich wird mal wieder, wie neulich bei „Predestination“, gekonnt mit verschiedenen Zeitebenen jongliert und schon wird es manchen „zu anstrengend“; obwohl im Gegensatz zum genannten die Jahre mit Bildunterschriften aufgezeigt werden. Dadurch wird zwar unter anderem recht schnell die Frage nach der Identität des Entführers beantwortet, dies tut dem Filmvergnügen jedoch kaum Abbruch: erst zum Ende hin laufen alle Fäden zusammen und eröffnen das ganze Ausmaß des Verbrechens.
Audiovisuell kann der Film über weite Strecken zufrieden stellen, High Def sieht zumindest beim Bild jedoch anders aus. Bereits die Eingangssequenz mit der verschneiten Landschaftsszenerie lässt Detailreichtum und Schärfe missen; das dunkle Gehölz hebt sich nur wenig plastisch vom weißen Hintergrund ab. Das bessert sich merklich, aber dennoch bleibt ein gewisser Schärfemangel zu vermerken, der zwar nicht wirklich stört, aber eben auffällt. Die Farbgebung ist weitestgehend neutral, Kontrast und Schwarzwert sind ordentlich.
Auch der Sound bleibt trotz DTS HD MA eher unauffällig. Einige Male rumort der Bass ordentlich bei Betriebsgeräuschen von großhubigen Achtzylindern, dynamisch wird es nur bei Schusswechseln. Selten tritt mal ein gut ortbarer direktionaler Effekt auf. Die Surroundkulisse bleibt relativ unspektakulär, und die Dialoge sind immer gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich dem Vorposter an. Auf der Trailershow liegen einige interessante Trailer wie der von „´71“, „Borgman“ und „The Dead Lands“ vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Captive“ ist anfangs weniger ein Thriller, sondern mehr an ein Drama erinnernd. Erst nach einer Weile nimmt der Film Fahrt auf und wird einerseits aus der Warte von Eltern und Polizei betrachtet mysteriös, andererseits gewährt er tiefe Einblicke in die Psyche von Entführern und Entführten sowie Pädophilen und Opfern. Gleichwohl spart der Film die reißerische Zurschaustellung von Gräueltaten aus und produziert nur durch verschiedene Dialogzeilen Kopfkino beim Zuschauer, wie man es eigentlich bei diesem Thema nicht will. Unterm Strich bleibt mit „The Captive“ ein sehr guter Thriller, ohne an die besten Genrevertreter heran zu kommen. Der Film kann mit zeitlichen Abständen durchaus öfter angesehen werden kann.
"The Captive" thematisiert DEN Alptraum von Eltern schlechthin: das eigene Kind verschwindet, vermutlich entführt; und über Jahre bleiben die Eltern im Ungewissen ob des Schicksals ihres Kindes. Nie wissen die Leidtragenden, ob ihr Nachwuchs noch lebt und missbraucht wird, oder ob das Kind bereits getötet wurde; diese bohrende Ungewissheit bringen Ryan Reynolds (nach "Buried" erneut souverän zeigend, dass er weit mehr kann als "Party Animal" und "The Green Lantern") und besonders Mireille Enos („Sabotage“, „World War Z“) beeindruckend auf die Leinwand.
„The Captive“ thematisiert des Weiteren eine psychologische Auffälligkeit bei Entführungsfällen: das sogenannte Stockholm-Syndrom, bei dem die Opfer nach einer Weile eine wie auch immer geartete Beziehung mit dem Entführer eingehen, die der Täter in „The Captive“ auf verschiedene, äußerst perfide Arten nutzt, um sich nicht nur am Leid der Entführten, sondern zusätzlich an dem der Eltern zu ergötzen.
Der Film springt scheinbar ohne Muster zwischen den Jahren seit der Entführung bis zur Gegenwart hin und her; hier bedarf es also hoher Konzentration und Kombinationsfreudigkeit, um stets auf Ballhöhe zu bleiben, ansonsten könnte das Interesse am Film bei dem einen oder anderen schnell verloren gehen. Dennoch: endlich wird mal wieder, wie neulich bei „Predestination“, gekonnt mit verschiedenen Zeitebenen jongliert und schon wird es manchen „zu anstrengend“; obwohl im Gegensatz zum genannten die Jahre mit Bildunterschriften aufgezeigt werden. Dadurch wird zwar unter anderem recht schnell die Frage nach der Identität des Entführers beantwortet, dies tut dem Filmvergnügen jedoch kaum Abbruch: erst zum Ende hin laufen alle Fäden zusammen und eröffnen das ganze Ausmaß des Verbrechens.
Audiovisuell kann der Film über weite Strecken zufrieden stellen, High Def sieht zumindest beim Bild jedoch anders aus. Bereits die Eingangssequenz mit der verschneiten Landschaftsszenerie lässt Detailreichtum und Schärfe missen; das dunkle Gehölz hebt sich nur wenig plastisch vom weißen Hintergrund ab. Das bessert sich merklich, aber dennoch bleibt ein gewisser Schärfemangel zu vermerken, der zwar nicht wirklich stört, aber eben auffällt. Die Farbgebung ist weitestgehend neutral, Kontrast und Schwarzwert sind ordentlich.
Auch der Sound bleibt trotz DTS HD MA eher unauffällig. Einige Male rumort der Bass ordentlich bei Betriebsgeräuschen von großhubigen Achtzylindern, dynamisch wird es nur bei Schusswechseln. Selten tritt mal ein gut ortbarer direktionaler Effekt auf. Die Surroundkulisse bleibt relativ unspektakulär, und die Dialoge sind immer gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich dem Vorposter an. Auf der Trailershow liegen einige interessante Trailer wie der von „´71“, „Borgman“ und „The Dead Lands“ vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „The Captive“ ist anfangs weniger ein Thriller, sondern mehr an ein Drama erinnernd. Erst nach einer Weile nimmt der Film Fahrt auf und wird einerseits aus der Warte von Eltern und Polizei betrachtet mysteriös, andererseits gewährt er tiefe Einblicke in die Psyche von Entführern und Entführten sowie Pädophilen und Opfern. Gleichwohl spart der Film die reißerische Zurschaustellung von Gräueltaten aus und produziert nur durch verschiedene Dialogzeilen Kopfkino beim Zuschauer, wie man es eigentlich bei diesem Thema nicht will. Unterm Strich bleibt mit „The Captive“ ein sehr guter Thriller, ohne an die besten Genrevertreter heran zu kommen. Der Film kann mit zeitlichen Abständen durchaus öfter angesehen werden kann.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 16.02.15 um 09:00
Im Jahre 1975 versucht ein namenloser Agent, den "Fizzle Bomber" zu stoppen: der Terrorist hat bereits mehrere Attentate verübt, die viele Opfer forderten. Der Agent kann den Anschlag zwar verhindern, den Attentäter jedoch dabei jedoch nicht fassen und wird so schwer verletzt, dass sein Gesicht durch plastische Chirurgie nur äußerlich stark verändert wiederhergestellt werden kann. Besagter Agent ist Angehöriger einer streng geheimen Spezialeinheit, die per Zeitreise Verbrechen verhindert, bevor sie geschehen, und des Agenten letzter Auftrag führt ihn erneut auf die Spur des Fizzle Bombers, der in New York einen großen Anschlag mit über 11 000 Toten plant. Als Tarnung arbeitet er als Barkeeper im New York des Jahres 1970, wo er den geheimnisvollen John kennenlernt, der ihm eine unfassbare Geschichte auftischt und durch die der Agent und John auf seltsame Weise verbunden sind..
Wow, wow und nochmals: Wow! Der Kenner von Science Fiction-Literatur schnalzt bei vielen Namen wie Isaac Asimov, Stanislaw Lem, Frank Herbert, Philipp K. Dick und eben auch Robert A. Heinlein, der die Vorlage "All you Zombies" zum Film verfasste, mit der Zunge. Von den Werken dieser Autoren fanden Werken so einige, besonders von Dick, den Weg auf die Leinwand fanden, so unter anderem Heinleins "Starship Troopers". Mit der neuesten Verfilmung eines klassischen Stoffes haben die Spierigs ("Daybreakers") ein bemerkenswertes Stückchen Science Fiction-Kino geschaffen, das den vielschichtigen Stoff zwar verständlich, aber alles andere als leicht verständlich auf die Mattscheibe bringt, denn die durch die Zeitsprünge vorgegebenen Handlungsabschnitte bedingen stete Konzentration, um dem Geschehen folgen zu können. Bis etwa zur Hälfte wird die Handlung bestimmt durch die Schilderung der sonderbaren Lebensgeschichte von John, die trotz völliger Absenz von Action spannend ist, um etwa ab der Hälfte ordentlich Fahrt aufzunehmen, stetig an der Spannungsschraube zu drehen und den Film zum Ende hin gleich doppelt verblüffend aufzulösen.
Allerdings ist "Predestination" die etwas andere Art von Science Fiction: wer unter SF "Star Trek" und "Star Wars" versteht und auf fremde Planeten, exotische Aliens, futuristische Raumschiffe und Weltraumschlachten hofft, hofft hier vergebens. Wie viele der klassischen Autoren der Science Fiction-Literatur beschäftigt sich auch Heinlein mit der Frage der weiteren menschlichen Entwicklung parallel zur Entwicklung der technischen Möglichkeiten.
Im Blu-ray Magazin wurde dem Bild von "Predestination" eine 6,5 von 10 verpasst, ganz so schlecht sehe ich das Bild nicht. Insgesamt ist zwar ein gewisser Schärfemangel zu verzeichnen, der aber nicht übermäßig ins Gewicht fällt, denn: die Masse der gezeigten Schwächen sind Stilmittel. So wurde besonders in den häufigen Szenen, die in den Siebzigern in der Bar spielen die Schärfe reduziert und ein dezenter Sepiaton hinzugefügt, um den authentischen 70er Look zu erzeugen. Tageslichtszenen sind durchaus scharf, gut kontrastiert und mit einem angemessenen Schwarzwert versehen. Die Spierigs wandten nicht nur einige ausgefallene Kameraperspektiven und -fahrten an, die "Predestination" von der Masse abheben; besonderes Augenmerk legten sie auf die Farbkomposition, die besonders in der Eingangsszene mit Grau- und Orangetönen beeindruckt.
Beim Sound hingegen wurde geschlampt. Surroundkulisse und direktionale Effekte sind nur verhalten hörbar; die Dynamik ist unterdurchschnittlich und der Bass arbeitet nur mäßig bei den Zeitsprüngen. Hier wurden die Möglichkeiten des HD-Soundes nicht im Ansatz genutzt.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen Durchschnittswert. Die Scheibe verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gleichwohl bereits von Anfang an gefesselt, vermutete ich während der ersten Hälfte zunächst eher eine Art Transgender-Drama und erlebte, wie daraus in der zweiten Hälfte ein überaus spannender Thriller wurde, der mehrmals überrascht. Ich vergebe für Fans klassischer Science Fiction-Literatur ein unbedingte Empfehlung, endlich mal wieder hochintelligentes Sci Fi-Kino. Fans von "Star Wars" und dergleichen rate ich jedoch eher ab.
By the way: Irgendwo stand die Anmerkung, dass die Story sich wie die von "Minority Report" anhöre: Mit diesem hat "Predestination" lediglich gemein, dass Verbrechen verhindert werden sollen bevor sie geschehen. "Predestination" ist völlig anders als "Minority Report".
Wow, wow und nochmals: Wow! Der Kenner von Science Fiction-Literatur schnalzt bei vielen Namen wie Isaac Asimov, Stanislaw Lem, Frank Herbert, Philipp K. Dick und eben auch Robert A. Heinlein, der die Vorlage "All you Zombies" zum Film verfasste, mit der Zunge. Von den Werken dieser Autoren fanden Werken so einige, besonders von Dick, den Weg auf die Leinwand fanden, so unter anderem Heinleins "Starship Troopers". Mit der neuesten Verfilmung eines klassischen Stoffes haben die Spierigs ("Daybreakers") ein bemerkenswertes Stückchen Science Fiction-Kino geschaffen, das den vielschichtigen Stoff zwar verständlich, aber alles andere als leicht verständlich auf die Mattscheibe bringt, denn die durch die Zeitsprünge vorgegebenen Handlungsabschnitte bedingen stete Konzentration, um dem Geschehen folgen zu können. Bis etwa zur Hälfte wird die Handlung bestimmt durch die Schilderung der sonderbaren Lebensgeschichte von John, die trotz völliger Absenz von Action spannend ist, um etwa ab der Hälfte ordentlich Fahrt aufzunehmen, stetig an der Spannungsschraube zu drehen und den Film zum Ende hin gleich doppelt verblüffend aufzulösen.
Allerdings ist "Predestination" die etwas andere Art von Science Fiction: wer unter SF "Star Trek" und "Star Wars" versteht und auf fremde Planeten, exotische Aliens, futuristische Raumschiffe und Weltraumschlachten hofft, hofft hier vergebens. Wie viele der klassischen Autoren der Science Fiction-Literatur beschäftigt sich auch Heinlein mit der Frage der weiteren menschlichen Entwicklung parallel zur Entwicklung der technischen Möglichkeiten.
Im Blu-ray Magazin wurde dem Bild von "Predestination" eine 6,5 von 10 verpasst, ganz so schlecht sehe ich das Bild nicht. Insgesamt ist zwar ein gewisser Schärfemangel zu verzeichnen, der aber nicht übermäßig ins Gewicht fällt, denn: die Masse der gezeigten Schwächen sind Stilmittel. So wurde besonders in den häufigen Szenen, die in den Siebzigern in der Bar spielen die Schärfe reduziert und ein dezenter Sepiaton hinzugefügt, um den authentischen 70er Look zu erzeugen. Tageslichtszenen sind durchaus scharf, gut kontrastiert und mit einem angemessenen Schwarzwert versehen. Die Spierigs wandten nicht nur einige ausgefallene Kameraperspektiven und -fahrten an, die "Predestination" von der Masse abheben; besonderes Augenmerk legten sie auf die Farbkomposition, die besonders in der Eingangsszene mit Grau- und Orangetönen beeindruckt.
Beim Sound hingegen wurde geschlampt. Surroundkulisse und direktionale Effekte sind nur verhalten hörbar; die Dynamik ist unterdurchschnittlich und der Bass arbeitet nur mäßig bei den Zeitsprüngen. Hier wurden die Möglichkeiten des HD-Soundes nicht im Ansatz genutzt.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen Durchschnittswert. Die Scheibe verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: gleichwohl bereits von Anfang an gefesselt, vermutete ich während der ersten Hälfte zunächst eher eine Art Transgender-Drama und erlebte, wie daraus in der zweiten Hälfte ein überaus spannender Thriller wurde, der mehrmals überrascht. Ich vergebe für Fans klassischer Science Fiction-Literatur ein unbedingte Empfehlung, endlich mal wieder hochintelligentes Sci Fi-Kino. Fans von "Star Wars" und dergleichen rate ich jedoch eher ab.
By the way: Irgendwo stand die Anmerkung, dass die Story sich wie die von "Minority Report" anhöre: Mit diesem hat "Predestination" lediglich gemein, dass Verbrechen verhindert werden sollen bevor sie geschehen. "Predestination" ist völlig anders als "Minority Report".
mit 5
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 09.02.15 um 08:52
Nick und Amy scheinen füreinander geschaffen: der jeweils andere ist seines Partners Erfüllung. Nach fünf Ehejahren scheint der Lack jedoch etwas ab, denn beide haben in der Rezession ihre Jobs verloren; wegen der tödlichen Krankheit von Nicks Muter ziehen die beiden vom schillernden New York ins beschauliche Missouri; Amys Ersparnisse gehen an ihre Eltern in Not und Nick entfremdet sich nicht nur von Amy, er geht auch fremd. Just an ihrem 5. Hochzeitstag verschwindet Amy spurlos, alles deutet auf ein Verbrechen hin. Die Polizei ermittelt wie immer zunächst im familiären Umfeld des Opfers, und Nick gerät durch verschiedene Spuren zunehmend ins Visier der Detectives. Doch in diesem Fall ist sprichwörtlich nichts so, wie es scheint..
Mit "Gone Girl" veröffentlichte die Autorin Gillian Flynn 2012 ihren erfolgreichsten Roman, der fast 3 Millionenen mal aufgelegt wurde und bereits 2014 seine filmische Umsetzung erfuhr. Kein Geringerer als David Fincher nahm sich des Stoffes an, ist der Amerikaner doch seit Jahrzehnten nicht nur, aber besonders mit Thrillern erfolgreich: die Genrevertreter "Sieben", "The Game","Panic Room", "Zodiac" und "Verblendung" gehen allesamt auf das Konto dieses Filmemachers. "Gone Girl" lässt sich zunächst wie ein "gewöhnlicher" Entführungsthriller an und legt verschiedene, unzweifelhaft auf den Ehemann deutende Fährten, um bereits etwa ab der Mitte das Geheimnis um das Verschwinden der Ehefrau zu lüften. Dies jedoch ist Mittel zum Zweck, wird hier doch die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt, die ein ums andere Mal verblüfft und mit Überraschungen aufwartet. "Gone Girl" ist gleichsam Parabel über die Psychologie von Paaren, die stetes Glück vorgaukeln und hinter deren Kulissen die Normalität herrscht, mit der die Paare nicht zurecht kommen wie auch Schelte für Medien, die in Sekundenbruchteilen die Seiten wechseln wie Fähnchen im Wind. Dies alles ist eingepackt in eine Thrillerstory, die trotz aller Gemächlichkeit in der Erzählweise kein Stück langweilt und den Zuschauer (oder sagen wir mal: die meisten, wenn man die Vorbewertung ansieht) gebannt an die Mattscheibe fesselt. Fincher lässt das Ende offen, was zusätzlich zu (in meinem Falle) amüsiertem Stirnrunzeln führte: der Regisseur geht das Wagnis ein, den Zuschauer unbefriedigt zurück zu lassen und erzielt gerade dadurch (zumindest bei mir) ein besonders Ergebnis. Ben Affleck und Rosamund Pike zeigen großartiges Schauspiel, wobei quasi Understatement an den Tag gelegt wird: kleinste mimische Veränderung bei Affleck zeigen, dass nicht alles so ist wie ausgesagt und Pikes Schauspiel ist die perfekte Tarnung für die Psyche ihres Charakters.
Audiovisuell ist die Scheibe wie schon Finchers "Verblendung" ein Genuss. Das Bild ist perfekt scharf, ausgewogen kontrastiert und mit ausbalanciertem Schwarzwert versehen. Das Bild geriet etwas dunkel und die Farben wurden deutlich entzogen. Dies sind jedoch die einzigen Stilmittel, und so wirkt das Bild stets sauber und brillant. Ein tadelloser Transfer.
Im Gegensatz zum genannten "Verblendung" wurde "Gone Girl2 lediglich eine DTS 5.1-Tonspur verpasst. Der Track macht seine Sache ordentlich, mehr aber auch nicht. Tut auch nicht not, denn "Gone Girl" ist nicht nur actionarm, Action kommt gar nicht vor. Die Surroundkulisse ist verhalten, direktionale Effekte gibt es so gut wie gar nicht, und der Basseinsatz fiel mir genau ein Mal auf. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich, das ist bei diesem Film das wichtigste.
Von Extras kann man bei dieser Veröffentlichung eigentlich nicht sprechen: lediglich ein Audiokommentar liegt vor. Das DigiPak ist schick und für Sammler wohl eine Bereicherung in der Sammlung.
Mein persönliches Fazit: "Gone Girl" ist sicherlich nicht Finchers größter Wurf; ich würde ihn bei seinen Thriller als letzten hinter "Verblendung" platzieren. Das bedeutet noch lange nicht, dass "Gone Girl" schlecht wäre: der Film ist trotzdem ein genialer Thriller, der trotz des vermeintlich verfrühten Twists immer wieder Haken schlägt und aufs Neue zu überraschen versteht. "Gone Girl" war zwar für Oscars im Gespräch, wird aber wohl keine kriegen. Zu Recht; so gut ist er auch wieder nicht, aber allemal gut genug für volle 5 Punkte. "Gone Girl" erzielt seine Wirkung ohne viel Getöse, Effekte, Brutalität und Blut lediglich von psychologischer Warte her und funktioniert darum umso effektiver, und gerade deshalb ist das Ergebnis erstaunlich.
Mit "Gone Girl" veröffentlichte die Autorin Gillian Flynn 2012 ihren erfolgreichsten Roman, der fast 3 Millionenen mal aufgelegt wurde und bereits 2014 seine filmische Umsetzung erfuhr. Kein Geringerer als David Fincher nahm sich des Stoffes an, ist der Amerikaner doch seit Jahrzehnten nicht nur, aber besonders mit Thrillern erfolgreich: die Genrevertreter "Sieben", "The Game","Panic Room", "Zodiac" und "Verblendung" gehen allesamt auf das Konto dieses Filmemachers. "Gone Girl" lässt sich zunächst wie ein "gewöhnlicher" Entführungsthriller an und legt verschiedene, unzweifelhaft auf den Ehemann deutende Fährten, um bereits etwa ab der Mitte das Geheimnis um das Verschwinden der Ehefrau zu lüften. Dies jedoch ist Mittel zum Zweck, wird hier doch die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt, die ein ums andere Mal verblüfft und mit Überraschungen aufwartet. "Gone Girl" ist gleichsam Parabel über die Psychologie von Paaren, die stetes Glück vorgaukeln und hinter deren Kulissen die Normalität herrscht, mit der die Paare nicht zurecht kommen wie auch Schelte für Medien, die in Sekundenbruchteilen die Seiten wechseln wie Fähnchen im Wind. Dies alles ist eingepackt in eine Thrillerstory, die trotz aller Gemächlichkeit in der Erzählweise kein Stück langweilt und den Zuschauer (oder sagen wir mal: die meisten, wenn man die Vorbewertung ansieht) gebannt an die Mattscheibe fesselt. Fincher lässt das Ende offen, was zusätzlich zu (in meinem Falle) amüsiertem Stirnrunzeln führte: der Regisseur geht das Wagnis ein, den Zuschauer unbefriedigt zurück zu lassen und erzielt gerade dadurch (zumindest bei mir) ein besonders Ergebnis. Ben Affleck und Rosamund Pike zeigen großartiges Schauspiel, wobei quasi Understatement an den Tag gelegt wird: kleinste mimische Veränderung bei Affleck zeigen, dass nicht alles so ist wie ausgesagt und Pikes Schauspiel ist die perfekte Tarnung für die Psyche ihres Charakters.
Audiovisuell ist die Scheibe wie schon Finchers "Verblendung" ein Genuss. Das Bild ist perfekt scharf, ausgewogen kontrastiert und mit ausbalanciertem Schwarzwert versehen. Das Bild geriet etwas dunkel und die Farben wurden deutlich entzogen. Dies sind jedoch die einzigen Stilmittel, und so wirkt das Bild stets sauber und brillant. Ein tadelloser Transfer.
Im Gegensatz zum genannten "Verblendung" wurde "Gone Girl2 lediglich eine DTS 5.1-Tonspur verpasst. Der Track macht seine Sache ordentlich, mehr aber auch nicht. Tut auch nicht not, denn "Gone Girl" ist nicht nur actionarm, Action kommt gar nicht vor. Die Surroundkulisse ist verhalten, direktionale Effekte gibt es so gut wie gar nicht, und der Basseinsatz fiel mir genau ein Mal auf. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich, das ist bei diesem Film das wichtigste.
Von Extras kann man bei dieser Veröffentlichung eigentlich nicht sprechen: lediglich ein Audiokommentar liegt vor. Das DigiPak ist schick und für Sammler wohl eine Bereicherung in der Sammlung.
Mein persönliches Fazit: "Gone Girl" ist sicherlich nicht Finchers größter Wurf; ich würde ihn bei seinen Thriller als letzten hinter "Verblendung" platzieren. Das bedeutet noch lange nicht, dass "Gone Girl" schlecht wäre: der Film ist trotzdem ein genialer Thriller, der trotz des vermeintlich verfrühten Twists immer wieder Haken schlägt und aufs Neue zu überraschen versteht. "Gone Girl" war zwar für Oscars im Gespräch, wird aber wohl keine kriegen. Zu Recht; so gut ist er auch wieder nicht, aber allemal gut genug für volle 5 Punkte. "Gone Girl" erzielt seine Wirkung ohne viel Getöse, Effekte, Brutalität und Blut lediglich von psychologischer Warte her und funktioniert darum umso effektiver, und gerade deshalb ist das Ergebnis erstaunlich.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 07.02.15 um 11:16
In Basin City aka "Sin City" hat sich in den letzten vier Jahren (eigentlich sind es ja fast 10) nicht viel verändert: Senator Roarke ist so korrupt, fies und kriminell wie eh und je und Nancy strippt noch immer unter Marvs Aufsicht und Obhut und sinnt auf Rache für Hartigans Tod. Neu ist lediglich, dass ein junger Pokerspieler sein Glück beim Zocken mit Roarke überstrapaziert und Dwight seine alte Flamme Ava wieder trifft. Diese Kombination bringt Sin City ganz schön in Schwung, denn hier ist nicht nur jeder abgrundtief böse, sondern jeder hat mit jedem noch eine Rechnung offen..
Hier ist er nun, der zweite "Sin City"-Streich des Robert Rodriguez (natürlich mit Unterstützung von Frank Miller), und er ist nach meinem Dafürhalten genauso ausgefallen wie erwartet: nämlich exakt so wie der Erstling. Warum auch nicht, könnte man meinen, war "Sin City" doch in vielerlei Hinsicht auf den ersten Blick bahnbrechend: komplett in Schwarzweiß gedreht (war "Renaissance - Paris 2054" zwar auch, aber eben gezeichnet statt als Realverfilmung); mit wenigen Farbtupfern (vorzugsweise rot und gelb) versehen, überaus zynisch, saubrutal und höchst unterhaltsam. "Sin City" basierte auf einer Graphic Novel, wie sie eben nur ein Mann kreieren kann: Frank Miller, und eben dieser hatte bei "A Dame to kill for" wieder maßgeblich die Finger im Spiel. Wieder sind es vier Episoden, von denen allerdings zwei nur eine Nebenrolle spielen: Haupterzählstrang ist die Story um Dwight und Ava sowie Nancys Altlasten mit Senator Roarke, während der Subplot um den Pokerspieler Johnny Nebenkriegsschauplatz bleibt (und das Wort "Nebenkriegsschauplatz" kann man bei den "Sin Cities" durchaus wörtlich nehmen). Im Gegensatz zu "300 Rise of an Empire", zufälligerweise (?) ebenfalls mit Eva Green in einer Hauptrolle, blieb der gleiche Regisseur auf dem Regiestuhl, was sich einerseits bewährt hat und sehr deutlich positiv auswirkt, was andererseits aber nicht nur Segen ist, denn: "Sin City A Dame to kill for" schwimmt exakt im selben Fahrwasser wie sein Vorgänger, und die einzige Innovation ist, dass ein paar Farben mehr ins Spiel kommen. Ansonsten wurde auf das gleiche Erfolgsrezept gesetzt, was wohl neben schlechtem Marketing dafür sorgte, dass die finanziell erfolgreiche Rezeption des Publikums weitestgehend ausblieb. Das wiederum ist eigentlich unverständlich, denn auch "A Dame to kill for" weist erneut geniale Kamerafahrten und Einstellungen auf, spielt faszinierend mit Licht und Schatten und erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die unheimlich fesselt. Gerade für diese Atmosphäre ist die desillusionierte Stimme aus dem Off maßgeblich. Außerdem steht Eva Green die meiste Zeit im Freien. Diese Darstellerin verpasst dem Film das gewisse Etwas, gibt sie doch die Femme Fatale wie kaum eine andere; und Josh Brolin ist ein mehr als würdiger Ersatz für Clive Owen. Der verstorbene Michael Clarke Duncan wurde ebenfalls ersetzt, und Lady Gaga, mal beinahe "normal" angezogen erkennt man erst auf den zweiten Blick.
Visuell ist "A Dame to kill for" ein Augenschmaus ohnegleichen. Die Bildqualität an sich ist vom Feinsten, denn es lassen sich nicht die geringsten Bildfehler ausmachen. Schärfe, Tiefenschärfe in allen Bildebenen, Plastizität: alles herausragend. Selbstverständlich sind Kontrast und Schwarzwert über alle Maßen erhaben, was keine Überraschung ist: bei einem Schwarzweiß-Film, der größtenteils vor der Blue-/Greenscreen entstanden ist sollte man das erwarten können.
In 3D ist der Film ein besonderes Erlebnis, denn gerade die monochrome Optik wird durch die stereoskopische Darstellung maßgeblich gestützt. Die Tiefenstaffelung ist tadellos, und es treten einige schöne Pop outs auf. In einschlägigen Foren ist immer wieder die Rede davon, das Ghosting ein Hardware-Problem sei. Wenn dem so ist frage ich mich, warum unterschiedliche Scheiben bei gleichen Einstellungen unterschiedlich stark ghosten. Bei "A Dame to kill for" tritt dieses Phänomen auf meiner Technik durchaus auf, vor allem mehr oder minder stark ab den Hintergründen. Dennoch ist das 3D für meinen Geschmack top.
Die deutsche DTS HD MA-Tonspur punktet mit einer sehr schönen Surroundkulisse, die den Zuschaer stets umspielt. Direktionale Effekte treten oft auf und sind immer exakt lokalisierbar. Die Dynamik passt, lediglich der Bass könnte etwas druckvoller sein. Für die volle Punktzahl langt es allemal.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittspunktzahl.
Mein persönliches Fazit: Wie eingangs erwähnt gibt es kaum Neuigkeiten aus "Sin City. Look, Humor, Zynismus und brutalste Action sind genauso wie im Vorgänger, genau genommen ist neben den zusätzlichen Farben der einzige Unterschied, dass man Eva Greens Brüste des Öfteren zu Gesicht bekommt. "A Dame to kill for" wartet ohne jede Neuerung auf, dennoch ist das Altbekannte trotzdem eine erfreuliche Abwechslung im cineastischen Einheitsbrei dieser Tage. Visuell gibt es nur wenige Filme, die sich auf die Art wie "Sin City" abheben, hierzu könnte man neben "300" noch den gerne gescholtenen "Immortal" und den erwähnten "Renaissance" zählen. "The Spirit", Frank Millers Versuch ein eigenes Comic filmisch umzusetzen bleibt besser unerwähnt: wenn ein Film schlecht ist, nützt die schönste Verpackung nichts. Auf "300 Rise of an Empire" wurde unter anderem eingeprügelt, weil es an Innovation, Neuerungen und an einem charismatischen Hauptdarsteller fehle. Innovation und Neuerungen, von einigen Farbänderungen abgesehen, fehlt es "Sin City 2" auch definitiv; aber charismatische Darsteller kamen eher noch dazu. Ansonsten ist tatsächlich alles gleich, deswegen aber ist "A Dame to kill for" nicht schlechter als "Sin City", er ist genauso gut. Nur eben die Originalität und erfrischende Andersartigkeit fehlt, das aber liegt wohl in der Natur der Sache bei Folgefilmen.
Hier ist er nun, der zweite "Sin City"-Streich des Robert Rodriguez (natürlich mit Unterstützung von Frank Miller), und er ist nach meinem Dafürhalten genauso ausgefallen wie erwartet: nämlich exakt so wie der Erstling. Warum auch nicht, könnte man meinen, war "Sin City" doch in vielerlei Hinsicht auf den ersten Blick bahnbrechend: komplett in Schwarzweiß gedreht (war "Renaissance - Paris 2054" zwar auch, aber eben gezeichnet statt als Realverfilmung); mit wenigen Farbtupfern (vorzugsweise rot und gelb) versehen, überaus zynisch, saubrutal und höchst unterhaltsam. "Sin City" basierte auf einer Graphic Novel, wie sie eben nur ein Mann kreieren kann: Frank Miller, und eben dieser hatte bei "A Dame to kill for" wieder maßgeblich die Finger im Spiel. Wieder sind es vier Episoden, von denen allerdings zwei nur eine Nebenrolle spielen: Haupterzählstrang ist die Story um Dwight und Ava sowie Nancys Altlasten mit Senator Roarke, während der Subplot um den Pokerspieler Johnny Nebenkriegsschauplatz bleibt (und das Wort "Nebenkriegsschauplatz" kann man bei den "Sin Cities" durchaus wörtlich nehmen). Im Gegensatz zu "300 Rise of an Empire", zufälligerweise (?) ebenfalls mit Eva Green in einer Hauptrolle, blieb der gleiche Regisseur auf dem Regiestuhl, was sich einerseits bewährt hat und sehr deutlich positiv auswirkt, was andererseits aber nicht nur Segen ist, denn: "Sin City A Dame to kill for" schwimmt exakt im selben Fahrwasser wie sein Vorgänger, und die einzige Innovation ist, dass ein paar Farben mehr ins Spiel kommen. Ansonsten wurde auf das gleiche Erfolgsrezept gesetzt, was wohl neben schlechtem Marketing dafür sorgte, dass die finanziell erfolgreiche Rezeption des Publikums weitestgehend ausblieb. Das wiederum ist eigentlich unverständlich, denn auch "A Dame to kill for" weist erneut geniale Kamerafahrten und Einstellungen auf, spielt faszinierend mit Licht und Schatten und erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die unheimlich fesselt. Gerade für diese Atmosphäre ist die desillusionierte Stimme aus dem Off maßgeblich. Außerdem steht Eva Green die meiste Zeit im Freien. Diese Darstellerin verpasst dem Film das gewisse Etwas, gibt sie doch die Femme Fatale wie kaum eine andere; und Josh Brolin ist ein mehr als würdiger Ersatz für Clive Owen. Der verstorbene Michael Clarke Duncan wurde ebenfalls ersetzt, und Lady Gaga, mal beinahe "normal" angezogen erkennt man erst auf den zweiten Blick.
Visuell ist "A Dame to kill for" ein Augenschmaus ohnegleichen. Die Bildqualität an sich ist vom Feinsten, denn es lassen sich nicht die geringsten Bildfehler ausmachen. Schärfe, Tiefenschärfe in allen Bildebenen, Plastizität: alles herausragend. Selbstverständlich sind Kontrast und Schwarzwert über alle Maßen erhaben, was keine Überraschung ist: bei einem Schwarzweiß-Film, der größtenteils vor der Blue-/Greenscreen entstanden ist sollte man das erwarten können.
In 3D ist der Film ein besonderes Erlebnis, denn gerade die monochrome Optik wird durch die stereoskopische Darstellung maßgeblich gestützt. Die Tiefenstaffelung ist tadellos, und es treten einige schöne Pop outs auf. In einschlägigen Foren ist immer wieder die Rede davon, das Ghosting ein Hardware-Problem sei. Wenn dem so ist frage ich mich, warum unterschiedliche Scheiben bei gleichen Einstellungen unterschiedlich stark ghosten. Bei "A Dame to kill for" tritt dieses Phänomen auf meiner Technik durchaus auf, vor allem mehr oder minder stark ab den Hintergründen. Dennoch ist das 3D für meinen Geschmack top.
Die deutsche DTS HD MA-Tonspur punktet mit einer sehr schönen Surroundkulisse, die den Zuschaer stets umspielt. Direktionale Effekte treten oft auf und sind immer exakt lokalisierbar. Die Dynamik passt, lediglich der Bass könnte etwas druckvoller sein. Für die volle Punktzahl langt es allemal.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittspunktzahl.
Mein persönliches Fazit: Wie eingangs erwähnt gibt es kaum Neuigkeiten aus "Sin City. Look, Humor, Zynismus und brutalste Action sind genauso wie im Vorgänger, genau genommen ist neben den zusätzlichen Farben der einzige Unterschied, dass man Eva Greens Brüste des Öfteren zu Gesicht bekommt. "A Dame to kill for" wartet ohne jede Neuerung auf, dennoch ist das Altbekannte trotzdem eine erfreuliche Abwechslung im cineastischen Einheitsbrei dieser Tage. Visuell gibt es nur wenige Filme, die sich auf die Art wie "Sin City" abheben, hierzu könnte man neben "300" noch den gerne gescholtenen "Immortal" und den erwähnten "Renaissance" zählen. "The Spirit", Frank Millers Versuch ein eigenes Comic filmisch umzusetzen bleibt besser unerwähnt: wenn ein Film schlecht ist, nützt die schönste Verpackung nichts. Auf "300 Rise of an Empire" wurde unter anderem eingeprügelt, weil es an Innovation, Neuerungen und an einem charismatischen Hauptdarsteller fehle. Innovation und Neuerungen, von einigen Farbänderungen abgesehen, fehlt es "Sin City 2" auch definitiv; aber charismatische Darsteller kamen eher noch dazu. Ansonsten ist tatsächlich alles gleich, deswegen aber ist "A Dame to kill for" nicht schlechter als "Sin City", er ist genauso gut. Nur eben die Originalität und erfrischende Andersartigkeit fehlt, das aber liegt wohl in der Natur der Sache bei Folgefilmen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 02.02.15 um 08:09
Kommissar Karl Mørck hat´s verkackt: bei einem Zugriff ohne Verstärkung wird er angeschossen, sein Partner getötet und sein bester Freund liegt anschließend querschnittsgelähmt darnieder. Der ohnehin nicht gerade mit sozialen Umgangsformen gesegnete Polizist wird noch immer traumatisiert und jetzt auch dem Alkohol zugetan nach einem Jahr wieder eingesetzt, jedoch nicht mehr in der Mordkommission: er soll auf dem Abstellgleis die neu zu gründende Abteilung Q leiten, in der ungelöste Fälle aufgearbeitet und archiviert werden sollen. Hierzu wird ihm ein Partner namens Assad zur Seite gestellt, doch gleich der erste Fall der Politikerin Merete Lynggaard weist ein paar Ungereimtheiten auf: die Frau soll auf einer Fähre Selbstmord begangen haben, doch Mørck und Assad erkennen Anzeichen, dass dem nicht so war..
Skandinavien kann auf eine lange Krimi- und Thrillertradition zurück blicken: beispielsweise Henning Mankell, Stieg Larsson, Jo Nesbø und eben Jussi Adler Olsen, der Autor der literarischen Vorlage zu „Erbarmen“, sorgen seit Jahren und Jahrzehnten für spannende Unterhaltung, die immer öfter filmisch aufbereitet wird und in Europa immer wieder für bemerkenswerte Kassenerfolge sorgt.
„Erbarmen“ war der Roman, mit dem Olsen 2008 in Dänemark zu Recht richtig bekannt wurde. Wie üblich geht es in diesem Thriller nicht nur um den hochspannenden und packenden Kriminalfall; wie in jeder Roman- oder Filmserie wurde besonderes Augenmerk auf die detaillierte Charakterdarstellung der Protagonisten gelegt. Inspektor Mørck ist trotz seines Schicksals alles andere als Sympathieträger und weckt ob seiner verkümmerten menschlichen Ader eher Antipathie; dafür jedoch denkt er um die Ecke wie kaum ein anderer. Lediglich in den wenigen Momenten, in denen Nikolaj Lie Kaas dem Zuschauer erlaubt, tief in die Figur zu blicken wird Verständnis für die Persönlichkeit erzeugt. Als überaus menschlicher Gegenpart wirkt Fares Fares („Kops“, übrigens zum Schieflachen; leider noch nicht auf BD erschienen und „Zero Dark Thirty“).
„Erbarmen“ ist gleichsam ein hochspannender Thriller mit schockierenden Taten und einer verblüffenden Auflösung wie auch Beginn einer Serie, die mit dem Kritikerstimmen zufolge gar noch besseren „Schändung“ ihre Fortsetzung erfährt und ein nicht alltägliches Ermittlerpaar aufweist, das hoffentlich in weiteren Filmen zu sehen sein wird.
Das Bild könnte besser sein, ist aber deutlich davon entfernt schlecht zu sein. Die Schärfe ist verbesserungswürdig, dafür entschädigt aber ein toller filmischer Look. Passend zum stets mürrischen, nie fröhlichen Gesichtsausdruck des Hauptdarstellers wurden dem Bild nahezu sämtliche Farben entzogen, so dass Erd- und Grautöne dominieren. Kontrast und Schwarzwert gehen in Ordnung ohne zu begeistern; die Plastizität ist ebenfalls nur gehobener Durchschnitt.
Der Film wurde mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen, das hätte nicht not getan. Dieser Thriller ist kein Actionthriller, demzufolge ist die Action rar und Dynamik- und Bassattacken unnötig. Der Sound ist klar, die Umgebungsgeräusche ebenso klar aber verhalten. Dialoge sind perfekt verständlich. Der eine oder andere Untertitel bei Einblendungen von dänischen Zeitungen wäre ungemein hilfreich gewesen. Insgesamt wirkt der Track kraftlos und zu leise abgemischt.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt der vorstehenden Bewertungen, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, bei der Inszenierung von Thrillern haben sie´s drauf, die Skandinavier, genauso wie beim Schreiben der Romanvorlagen. „Headhunters“, „Die Millennium Trilogie“, jetzt „Erbarmen“ und vorher so einige andere: alles herausragende Thriller, die so ziemlich alle anderen Genrevertreter aus anderen Ländern, auch und besonders Hollywood teils sehr deutlich übertreffen. „Erbarmen“ ist eine uneingeschränkte (Blind-)Kaufempfehlung für Freunde der gepflegten Krimi-Unterhaltung.
Skandinavien kann auf eine lange Krimi- und Thrillertradition zurück blicken: beispielsweise Henning Mankell, Stieg Larsson, Jo Nesbø und eben Jussi Adler Olsen, der Autor der literarischen Vorlage zu „Erbarmen“, sorgen seit Jahren und Jahrzehnten für spannende Unterhaltung, die immer öfter filmisch aufbereitet wird und in Europa immer wieder für bemerkenswerte Kassenerfolge sorgt.
„Erbarmen“ war der Roman, mit dem Olsen 2008 in Dänemark zu Recht richtig bekannt wurde. Wie üblich geht es in diesem Thriller nicht nur um den hochspannenden und packenden Kriminalfall; wie in jeder Roman- oder Filmserie wurde besonderes Augenmerk auf die detaillierte Charakterdarstellung der Protagonisten gelegt. Inspektor Mørck ist trotz seines Schicksals alles andere als Sympathieträger und weckt ob seiner verkümmerten menschlichen Ader eher Antipathie; dafür jedoch denkt er um die Ecke wie kaum ein anderer. Lediglich in den wenigen Momenten, in denen Nikolaj Lie Kaas dem Zuschauer erlaubt, tief in die Figur zu blicken wird Verständnis für die Persönlichkeit erzeugt. Als überaus menschlicher Gegenpart wirkt Fares Fares („Kops“, übrigens zum Schieflachen; leider noch nicht auf BD erschienen und „Zero Dark Thirty“).
„Erbarmen“ ist gleichsam ein hochspannender Thriller mit schockierenden Taten und einer verblüffenden Auflösung wie auch Beginn einer Serie, die mit dem Kritikerstimmen zufolge gar noch besseren „Schändung“ ihre Fortsetzung erfährt und ein nicht alltägliches Ermittlerpaar aufweist, das hoffentlich in weiteren Filmen zu sehen sein wird.
Das Bild könnte besser sein, ist aber deutlich davon entfernt schlecht zu sein. Die Schärfe ist verbesserungswürdig, dafür entschädigt aber ein toller filmischer Look. Passend zum stets mürrischen, nie fröhlichen Gesichtsausdruck des Hauptdarstellers wurden dem Bild nahezu sämtliche Farben entzogen, so dass Erd- und Grautöne dominieren. Kontrast und Schwarzwert gehen in Ordnung ohne zu begeistern; die Plastizität ist ebenfalls nur gehobener Durchschnitt.
Der Film wurde mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen, das hätte nicht not getan. Dieser Thriller ist kein Actionthriller, demzufolge ist die Action rar und Dynamik- und Bassattacken unnötig. Der Sound ist klar, die Umgebungsgeräusche ebenso klar aber verhalten. Dialoge sind perfekt verständlich. Der eine oder andere Untertitel bei Einblendungen von dänischen Zeitungen wäre ungemein hilfreich gewesen. Insgesamt wirkt der Track kraftlos und zu leise abgemischt.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt der vorstehenden Bewertungen, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, bei der Inszenierung von Thrillern haben sie´s drauf, die Skandinavier, genauso wie beim Schreiben der Romanvorlagen. „Headhunters“, „Die Millennium Trilogie“, jetzt „Erbarmen“ und vorher so einige andere: alles herausragende Thriller, die so ziemlich alle anderen Genrevertreter aus anderen Ländern, auch und besonders Hollywood teils sehr deutlich übertreffen. „Erbarmen“ ist eine uneingeschränkte (Blind-)Kaufempfehlung für Freunde der gepflegten Krimi-Unterhaltung.
mit 5
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 29.01.15 um 10:04
Inspektor Cafmeyer und seine Kollegin treffen an einem Tatort ein: in einem an einem Waldrand gelegenen Haus wurde eine Familie angegriffen, Frau, Mann und Sohn gefesselt. Die Frau wurde mehrere Tage in einem Schrank gefangen gehalten und hörte nur die Schreie ihres Kindes, der Mann ist lange Zeit bewusstlos, der Sohn verschwunden. Bei der Befragung der Nachbarn ist immer wieder von einem "Troll" die Rede, den die Kinder bemerkt haben wollen, aber niemand schenkt ihnen Glauben. Als der Sohn tot aufgefunden wird und Merkmale sexuellen Mißbrauchs sowie Bisswunden und Würgemale aufweist, fällt der Verdacht zunächst auf den Vater. Cafmeyer jedoch beginnt in der Vergangenheit zu graben, entdeckt Parallelen zu vergangenen, ungelösten Fällen und bemerkt mit Entsetzen, dass ein pädophiler Serientäter seit Jahren sein Unwesen treibt. Cafmeyer verbeißt sich regelrecht in den Fall, fühlt er sich doch wegen eines Vorfalles in der Vergangenheit persönlich betroffen..
Alter Schwede (oder vielmehr: Belgier): Mit "Die Behandlung" hat unser kleines Nachbarland einen Thriller aus dem Hut gezaubert, der Vergleiche mit großen Vorbildern wie "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" keineswegs scheuen braucht. Die Macher zeigen ausschließlich die unschönen Seiten des Landes, und dadurch wirkt Belgien nicht gerade als Hort der Lebensfreude. In jeder Szene erzeugt der Film von Beginn an eine derart unheilvolle und bedrückende Atmosphäre, dass man von Anfang an ein sehr unangenehmes Gefühl verspürt, aber gleichwohl in den Bann der Story gezogen wird. Der bereits schlimme Beginn ist aber nur ein Auftakt für die heftige Storyentwicklung, die zwar vieles zeigt aber dem Zuseher das schlimmste erspart und nur durch Dialoge offenbart. Im Vergleich zu "Sieben" wird deutlich weniger mit optischen Stilmitteln gearbeitet, das aber macht "Die Behandlung" mit der permanent unheilvoll dräuenden Stimmung mehr als wett. Gleichzeitig ist die Verzweiflung des aufgrund des Falles und vor allem seiner Vergangenheit trinkenden und kiffenden Inspektors stets mitfühlbar. Überhaupt webt "Die Behandlung" äußerst geschickt tatsächliche Erkennungsmerkmale von Serienmördern und -pädophilen ein und hinterlässt den Zuschauer vor allem nach der partiellen Auflösung des Wie und Warum geschockt zurück. Das Ende ist erschreckend heftig, lässt den Zuschauer aber durchaus verständnisvoll zurück: jedes Elternteil dürfte sich damit identifizieren können. Zu guter letzt wartet "Die Behandlung" noch mit einr Szene auf, die zwar nicht unbedingt als Cliffhanger zu bezeichnen ist, aber Hoffnung auf einen weiteren Film des Regisseurs mit Inspektor Cafmeyer schürt.
Audiovisuell liegt die Scheibe zwar weit vorne, aber nicht ganz vorne. Das Bild ist zwar scharf, aber nicht perfekt scharf. Ein ums andere Mal wurde, auch aus stilistischen Gründen, minimal mit der Schärfe jongliert. Der Stimmung des Films entsprechend ist das Bild relativ düster und die Farbgebung ist reduziert. Kontrast und Plastizität sind sehr guter Durchschnitt; der Schwarzwert könnte besser sein.
Auch tonal wirkt "Die Behandlung" relativ unspektakulär. Obwohl in DTS HD MA vorliegend, bleibt der Sound unaufdringlich und punktet hauptsächlich mit dem unauffällig aus allen Lautsprechern dringenden Score. Dynamik tritt selten auf, und der Bass muss selten schuften.
Die Extras sind nicht der Rede wert. Der Veröffentlichung wurde ein Hochglanzpappschuber spendiert.
Mein persönliches Fazit: mein lieber Mann, einen intensiveren Thriller habe ich seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen, ich würde ihm sechs Punkte geben, wenn das ginge. Der User malzman hat es auf den Punkt gebracht: was für ein Brett von Film, schade, dass so etwas bei uns nicht bekannter ist. Hätte ich die beiden unten stehenden Bewertungen nicht gelesen, hätte ich echt was verpasst; danke dafür. "Die Behandlung" bezieht seine Wirkung neben der außerordentlich spannenden Inszenierung und der bedrückenden Atmosphäre daraus, dass jedes Elternteil die Story besser nachvollziehen kann als wenn es beispielsweise um "gemeine" Serienmörder ginge. Vielleicht gelang den Belgiern dieser unglaublich unter die Haut gehende Krimi deshalb, weil das Land in den letzten beiden Jahrzehnten von dieser Plage geradezu gebeutelt wurde (siehe die unfassbaren Ereignisse um den Serientäter Dutroux). Der Film ist eine uneingeschränkte Thriller-Empfehlung meinerseits und meines Erachtens durchaus in einer Liga wie "Das Schweigen der Lämmer", "Sieben" oder "Verblendung" spielend, doch Vorsicht: etwas zarter besaitete Eltern könnten hier an ihre Grenzen stoßen.
Alter Schwede (oder vielmehr: Belgier): Mit "Die Behandlung" hat unser kleines Nachbarland einen Thriller aus dem Hut gezaubert, der Vergleiche mit großen Vorbildern wie "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" keineswegs scheuen braucht. Die Macher zeigen ausschließlich die unschönen Seiten des Landes, und dadurch wirkt Belgien nicht gerade als Hort der Lebensfreude. In jeder Szene erzeugt der Film von Beginn an eine derart unheilvolle und bedrückende Atmosphäre, dass man von Anfang an ein sehr unangenehmes Gefühl verspürt, aber gleichwohl in den Bann der Story gezogen wird. Der bereits schlimme Beginn ist aber nur ein Auftakt für die heftige Storyentwicklung, die zwar vieles zeigt aber dem Zuseher das schlimmste erspart und nur durch Dialoge offenbart. Im Vergleich zu "Sieben" wird deutlich weniger mit optischen Stilmitteln gearbeitet, das aber macht "Die Behandlung" mit der permanent unheilvoll dräuenden Stimmung mehr als wett. Gleichzeitig ist die Verzweiflung des aufgrund des Falles und vor allem seiner Vergangenheit trinkenden und kiffenden Inspektors stets mitfühlbar. Überhaupt webt "Die Behandlung" äußerst geschickt tatsächliche Erkennungsmerkmale von Serienmördern und -pädophilen ein und hinterlässt den Zuschauer vor allem nach der partiellen Auflösung des Wie und Warum geschockt zurück. Das Ende ist erschreckend heftig, lässt den Zuschauer aber durchaus verständnisvoll zurück: jedes Elternteil dürfte sich damit identifizieren können. Zu guter letzt wartet "Die Behandlung" noch mit einr Szene auf, die zwar nicht unbedingt als Cliffhanger zu bezeichnen ist, aber Hoffnung auf einen weiteren Film des Regisseurs mit Inspektor Cafmeyer schürt.
Audiovisuell liegt die Scheibe zwar weit vorne, aber nicht ganz vorne. Das Bild ist zwar scharf, aber nicht perfekt scharf. Ein ums andere Mal wurde, auch aus stilistischen Gründen, minimal mit der Schärfe jongliert. Der Stimmung des Films entsprechend ist das Bild relativ düster und die Farbgebung ist reduziert. Kontrast und Plastizität sind sehr guter Durchschnitt; der Schwarzwert könnte besser sein.
Auch tonal wirkt "Die Behandlung" relativ unspektakulär. Obwohl in DTS HD MA vorliegend, bleibt der Sound unaufdringlich und punktet hauptsächlich mit dem unauffällig aus allen Lautsprechern dringenden Score. Dynamik tritt selten auf, und der Bass muss selten schuften.
Die Extras sind nicht der Rede wert. Der Veröffentlichung wurde ein Hochglanzpappschuber spendiert.
Mein persönliches Fazit: mein lieber Mann, einen intensiveren Thriller habe ich seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen, ich würde ihm sechs Punkte geben, wenn das ginge. Der User malzman hat es auf den Punkt gebracht: was für ein Brett von Film, schade, dass so etwas bei uns nicht bekannter ist. Hätte ich die beiden unten stehenden Bewertungen nicht gelesen, hätte ich echt was verpasst; danke dafür. "Die Behandlung" bezieht seine Wirkung neben der außerordentlich spannenden Inszenierung und der bedrückenden Atmosphäre daraus, dass jedes Elternteil die Story besser nachvollziehen kann als wenn es beispielsweise um "gemeine" Serienmörder ginge. Vielleicht gelang den Belgiern dieser unglaublich unter die Haut gehende Krimi deshalb, weil das Land in den letzten beiden Jahrzehnten von dieser Plage geradezu gebeutelt wurde (siehe die unfassbaren Ereignisse um den Serientäter Dutroux). Der Film ist eine uneingeschränkte Thriller-Empfehlung meinerseits und meines Erachtens durchaus in einer Liga wie "Das Schweigen der Lämmer", "Sieben" oder "Verblendung" spielend, doch Vorsicht: etwas zarter besaitete Eltern könnten hier an ihre Grenzen stoßen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 17.01.15 um 12:07
Japan, irgendwann im Mittelalter zu einer Zeit, als noch kaum Europäer im Land waren: Fürst Kira intrigiert solange (mit Hilfe einer zauberkundigen Hexe) herum, bis Fürst Asano aus Scham Seppuku begeht. Von seinen 300 Samurai wird das gleiche erwartet, aber 47 davon, fortan als „Ronin“ bezeichnet, also als Samurai ohne Herrscher, gehen daran, die Schmach zu beseitigen und ihren sowie den Ruf ihres Fürsten wieder her zu stellen. Hierzu allerdings benötigen sie die Hilfe des vormals verachteten Gai-Jins Kai, geht es doch nicht nur gegen Menschen, sondern gegen allerlei paranormales Gewürm ins Feld..
„47 Ronin“ basiert auf der gleichnamigen japanischen Sage, die mündlich wie auch schriftlich überliefert zu den beliebtesten Heldensagen Japans gehört. Regisseur und Drehbuchschreiber haben sich zwar in weiten Teilen an diese Sage angelehnt, sich aber auch viele künstlerische Freiheiten genommen. So wurde ein westlicher Kämpfer eingespielt, der selbstverständlich in der Sage keine Rolle spielt; zudem wurden allerlei Fantasyelemente eingeflochten. Beides zusammen hat wohl verschiedentlich Puristen vor den Kopf gestoßen, so dass das Endprodukt bei manchen meiner Meinung nach zu Unrecht nicht gut weg gekommen ist.
Wenn man sich alleine Filmproduktionen der letzten paar Jahre anschaut, stellt man fest dass viele Remake amerikanisiert, europäisiert oder schlicht modernisiert wurden. Gott, was wurde teils auf diese Remakes eingeprügelt, und ich kann mich noch gut an verschiedene Shitstorms erinnern, wie sie sich z. b. im Vorfeld der Veröffentlichung über „Verblendung“ ergossen. Nicht immer, aber oft kamen dabei hervorragende Filme wie eben „Verblendung“ heraus.
Für mich ist „47 Ronin“ ein zwar guter Film, aber kein sehr guter. Trotz der Tatsache, dass Keanu Reeves die Hauptrolle spielt steht er sehr deutlich im Schatten von Hiroyuki Sanada, der Reeves geradezu spielend mit seiner faszinierenden Präsenz in die zweite Reihe verweist.
Die Sage wurde weitestgehend getreu wiedergegeben und ein wenig aufgepeppt mit Drachen, Hexen, westlichen Schauspielern und ähnlichem, andernorts würde man vielleicht von gelungener „Integration“ sprechen. „47 Ronin“ ist spannend, kurzweilig und wartet mit grandiosen Schauwerten auf. Der Film ist definitiv für jeden einen Blick wert.
Technisch ist die Scheibe tiptop.
Das 2D-Bild weist keinerlei Mängel auch, ist in allen Bildebenen scharf, perfekt kontrastiert und mit einem optimalen Schwarzwert versehen. Kein Rauschen, kein künstliches Filmkorn, nichts zu sehen von Bildfehlern.
Beim 3D schleichen sich ein paar Schwächen ein. Das Bild wird durch die Shutterbrillen deutlich dunkler, und da es ohnehin nicht gerade hell und nicht sehr farbenfroh gehalten ist verschwinden ein paar Details in dunklen Abschnitten. Die räumliche Tiefenstaffelung fand ich hervorragend. Pop Outs fehlen, macht mir persönlich allerdings gar nix. „47 Ronin“ weist einen tollen stereoskopischen Transfer auf.
Der deutsche DTS HD MA-Sound macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist fein durchgezeichnet und es können einzelne Signalquellen perfekt lokalisiert werden. In den Actionszenen rummst es ordentlich, und der Bass rumort schon fast ein wenig zu viel des guten. Mir persönlich ist ein trockener Bass eigentlich lieber, hier ist der Tiefton ein wenig schwammig; Bassfreaks dürften allerdings begeistert sein.
Die Extras (die ich selten ansehe) bewerte ich wie üblich mit dem Durchschnittswert der hier angeführten Bewertungen.
Normalerweise ist mir völlig Wurscht, ob ein Film im Plastik-, Papp- oder Blechkleid vorliegt; dieses Steel aber, in schlichtem Schwarz mit geprägter Kalligraphie gehalten, zählt für meinen Geschmack zu den schönsten überhaupt.
Mein persönliches Fazit: nun, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Sollen sie auch sein, und in aller Regel lasse ich jedem seine Meinung. Erstaunlicherweise interessiert bei „Thor – The Dark Kingdom“ keine Sau, was aus nordischer Mythologie gemacht wurde (gut, da liegt der Fehler schon in den 60ern bei Marvel) oder was Brett Ratner aus einer der bekanntesten griechischen Heldensage Herakles gemacht hat (gut, war auch auf einer Comic-Vorlage basierend). Bei „47 Ronin“ hingegen widerspreche ich allen Negativbewertern und Kritikern, denn an dieser Modernisierung könnten und sollten sich allenfalls Japaner oder Japanologie-Studenten und –professoren stören. Sind unter den Kritikern denn welche?
„47 Ronin“ basiert auf der gleichnamigen japanischen Sage, die mündlich wie auch schriftlich überliefert zu den beliebtesten Heldensagen Japans gehört. Regisseur und Drehbuchschreiber haben sich zwar in weiten Teilen an diese Sage angelehnt, sich aber auch viele künstlerische Freiheiten genommen. So wurde ein westlicher Kämpfer eingespielt, der selbstverständlich in der Sage keine Rolle spielt; zudem wurden allerlei Fantasyelemente eingeflochten. Beides zusammen hat wohl verschiedentlich Puristen vor den Kopf gestoßen, so dass das Endprodukt bei manchen meiner Meinung nach zu Unrecht nicht gut weg gekommen ist.
Wenn man sich alleine Filmproduktionen der letzten paar Jahre anschaut, stellt man fest dass viele Remake amerikanisiert, europäisiert oder schlicht modernisiert wurden. Gott, was wurde teils auf diese Remakes eingeprügelt, und ich kann mich noch gut an verschiedene Shitstorms erinnern, wie sie sich z. b. im Vorfeld der Veröffentlichung über „Verblendung“ ergossen. Nicht immer, aber oft kamen dabei hervorragende Filme wie eben „Verblendung“ heraus.
Für mich ist „47 Ronin“ ein zwar guter Film, aber kein sehr guter. Trotz der Tatsache, dass Keanu Reeves die Hauptrolle spielt steht er sehr deutlich im Schatten von Hiroyuki Sanada, der Reeves geradezu spielend mit seiner faszinierenden Präsenz in die zweite Reihe verweist.
Die Sage wurde weitestgehend getreu wiedergegeben und ein wenig aufgepeppt mit Drachen, Hexen, westlichen Schauspielern und ähnlichem, andernorts würde man vielleicht von gelungener „Integration“ sprechen. „47 Ronin“ ist spannend, kurzweilig und wartet mit grandiosen Schauwerten auf. Der Film ist definitiv für jeden einen Blick wert.
Technisch ist die Scheibe tiptop.
Das 2D-Bild weist keinerlei Mängel auch, ist in allen Bildebenen scharf, perfekt kontrastiert und mit einem optimalen Schwarzwert versehen. Kein Rauschen, kein künstliches Filmkorn, nichts zu sehen von Bildfehlern.
Beim 3D schleichen sich ein paar Schwächen ein. Das Bild wird durch die Shutterbrillen deutlich dunkler, und da es ohnehin nicht gerade hell und nicht sehr farbenfroh gehalten ist verschwinden ein paar Details in dunklen Abschnitten. Die räumliche Tiefenstaffelung fand ich hervorragend. Pop Outs fehlen, macht mir persönlich allerdings gar nix. „47 Ronin“ weist einen tollen stereoskopischen Transfer auf.
Der deutsche DTS HD MA-Sound macht alles richtig. Die Surroundkulisse ist fein durchgezeichnet und es können einzelne Signalquellen perfekt lokalisiert werden. In den Actionszenen rummst es ordentlich, und der Bass rumort schon fast ein wenig zu viel des guten. Mir persönlich ist ein trockener Bass eigentlich lieber, hier ist der Tiefton ein wenig schwammig; Bassfreaks dürften allerdings begeistert sein.
Die Extras (die ich selten ansehe) bewerte ich wie üblich mit dem Durchschnittswert der hier angeführten Bewertungen.
Normalerweise ist mir völlig Wurscht, ob ein Film im Plastik-, Papp- oder Blechkleid vorliegt; dieses Steel aber, in schlichtem Schwarz mit geprägter Kalligraphie gehalten, zählt für meinen Geschmack zu den schönsten überhaupt.
Mein persönliches Fazit: nun, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Sollen sie auch sein, und in aller Regel lasse ich jedem seine Meinung. Erstaunlicherweise interessiert bei „Thor – The Dark Kingdom“ keine Sau, was aus nordischer Mythologie gemacht wurde (gut, da liegt der Fehler schon in den 60ern bei Marvel) oder was Brett Ratner aus einer der bekanntesten griechischen Heldensage Herakles gemacht hat (gut, war auch auf einer Comic-Vorlage basierend). Bei „47 Ronin“ hingegen widerspreche ich allen Negativbewertern und Kritikern, denn an dieser Modernisierung könnten und sollten sich allenfalls Japaner oder Japanologie-Studenten und –professoren stören. Sind unter den Kritikern denn welche?
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 16.01.15 um 11:26
Lucy, in Taiwan studierende Amerikanerin, wird von Richard, einem Feierfreund dazu "überredet", einen Koffer in einem Hotel abzugeben. Nach kurzer Zeit spielt Richard keine Rolle mehr weil tot, und Lucy präsentiert, ebenfalls eher unfreiwillig dem fiesen taiwanesischen Gangster den Inhalt des Koffers: vier Beutel CPH4; ein synthetischer Stoff, der unter anderem die Gehirnkapazität steigert. Nach einem Schlag in die Fresse und anschließender Bewusstlosigkeit wacht Lucy mit einer Operationsnarbe am Bauch auf. Ergebnis und Siegerehrung: zum Zwecke des Schmuggels wurde ihr und drei Männern je einer der Beutel in den Bauch operiert. Als Lucy nochmal vermöbelt wird, platzt der Beutel in ihrem Inneren, und die Überdosis CPH4 steigert ihre Gehirnkapazität zunächst langsam, mit ungeahnten Folgen: erst erfährt Lucy gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit, dann die Kontrolle über ihren Stoffwechsel, dann über andere Wesen und elektromagnetische Wellen. Doch wie schon Dr. Tyrell seiner Schöpfung Roy Batty in "Blade Runner" eröffnete, brennt ihr Licht zwar viel heller als ein normales, dafür aber eben auch viel kürzer, und es bleibt neben Rache noch so viel zu tun..
Luc Besson war mal einer meiner Lieblingsregisseure. Die Betonung liegt hier auf war, denn nach seinem steilen Aufstieg in Frankreich und Europa begann er, sich mehr auf die Produktion zu verlegen denn auf die Regie, und heraus kamen dabei allerlei Mainstreamproduktionen, die selten meinem Geschmack und Anspruch entsprachen. „Nikita“, „Léon der Profi“, „Subway“ und „Im Rausch der Tiefe“ sind allesamt Neo-Klassiker des europäischen Kinos, preisgekrönt, erfolgreich und bis auf „Léon“ dennoch mittlerweile eher unbekannt. Ab Mitte der Neunziger, bereits mit „Das fünfte Element“ (mit Heulboje Milla Jovovich) hat Besson stark abgebaut und für mein Empfinden nur bei „Johanna von Orléans“ (wo die Jovovich wieder permanent im roten Bereich dreht) beinahe mit alter Schaffenskraft gewirkt (wobei der stellenweise schon ziemlich strange ist). „Angel-A“ geht auch noch, alles danach ist Durchschnitt (oder darunter). So auch bei „Lucy“: während der Beginn sich recht gut anlässt und durch die ungewöhnliche Bildsprache beeindruckt, wird es ab der Hälfte so abstrus, dass man meinen könnte, dass der Beutel mit Drogen in Bessons Bauch geplatzt sei. Besonders Johanssons Reise in die kollektive Vergangenheit ihrer Zellen geriet zu einem CGI-Blödsinn ohnegleichen, der die ansonsten potentialreiche Thrillerstory zu einem pseudoesoterischen Quark ummodelliert, der den Film unfreiwillig komisch gestaltet und das hochinteressante Kernthema zum möchtegernintellektuellen und deshalb erst recht gründlich mißlungenem Arthouse-Quatsch pulverisiert. Besson schien sich nicht recht entscheiden zu können, ob er nun einen Thriller, einen Sci Fi-Film oder einen „Tree of Life“-Ableger auf Speed und LSD für Arme in Szene setzen wollte.
Scarlett Johansson wird außer am Anfang schauspielerisch kaum gefordert und läuft 60 Minuten mit dem gleichen Gesichtsausdruck umher, einziger Lichtblick in darstellerischer Hinsicht ist Choi Min-Sik.
Technisch ist die Scheibe auf hohem, wenn nicht gar höchstem Niveau.
Das Bild ist tadellos, wobei die CGI-Szenen besonders beeindrucken. Gerade der Anfang mit dem Australopithecus und alle weiteren gerenderten Szenen sind perfekt scharf, optimal kontrastiert und weisen einen hervorragend gewählten Schwarzwert auf. Einige der Geparden-Szenen zeigen die typische Färbung der Savanne und sind minimal unscharf. Bei den späteren Realszenen passen alle Parameter, und als der Film zum Ende hin zum Effekte-Gewitter wird ist das ebenso. Ein top Transfer.
Der Sound wurde „nur“ in DTS aufgespielt, weiß aber dennoch zu beeindrucken. Mit einer sehr guten Abmischung kann der Track zwar nicht gänzlich mithalten, denn die direktionalen Effekte, die Surroundkulisse und die Dynamik könnten besser sein, aber für Bassfetischisten birgt der Track eine etwas unverhältnismäßig potente Tieftonspur, die selbst bei moderaten Lautstärken etwas zu aufdringlich wirkt. Das kann man regeln, aber bei hohen Lautstärken muss man den Output des Subs wohl ordentlich herunter schrauben.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtige drei Punkte. Das Steel ist schick und dürfte Sammlern gefallen.
Mein persönliches Fazit: Das war nix, Monsieur Besson. Früher konnte er es perfekt, die Zeiten scheinen vorbei. Die erste Hälfte geht gerade so in Ordnung; die zweite Hälfte: au weia. Die sechs Reviewpunkte bei der Amaray-Version sind schon ziemlich schmeichelhaft. Das nächste Mal bin ich gewarnt, wenn ich Luc Bessons Namen als Regisseur lese.
Luc Besson war mal einer meiner Lieblingsregisseure. Die Betonung liegt hier auf war, denn nach seinem steilen Aufstieg in Frankreich und Europa begann er, sich mehr auf die Produktion zu verlegen denn auf die Regie, und heraus kamen dabei allerlei Mainstreamproduktionen, die selten meinem Geschmack und Anspruch entsprachen. „Nikita“, „Léon der Profi“, „Subway“ und „Im Rausch der Tiefe“ sind allesamt Neo-Klassiker des europäischen Kinos, preisgekrönt, erfolgreich und bis auf „Léon“ dennoch mittlerweile eher unbekannt. Ab Mitte der Neunziger, bereits mit „Das fünfte Element“ (mit Heulboje Milla Jovovich) hat Besson stark abgebaut und für mein Empfinden nur bei „Johanna von Orléans“ (wo die Jovovich wieder permanent im roten Bereich dreht) beinahe mit alter Schaffenskraft gewirkt (wobei der stellenweise schon ziemlich strange ist). „Angel-A“ geht auch noch, alles danach ist Durchschnitt (oder darunter). So auch bei „Lucy“: während der Beginn sich recht gut anlässt und durch die ungewöhnliche Bildsprache beeindruckt, wird es ab der Hälfte so abstrus, dass man meinen könnte, dass der Beutel mit Drogen in Bessons Bauch geplatzt sei. Besonders Johanssons Reise in die kollektive Vergangenheit ihrer Zellen geriet zu einem CGI-Blödsinn ohnegleichen, der die ansonsten potentialreiche Thrillerstory zu einem pseudoesoterischen Quark ummodelliert, der den Film unfreiwillig komisch gestaltet und das hochinteressante Kernthema zum möchtegernintellektuellen und deshalb erst recht gründlich mißlungenem Arthouse-Quatsch pulverisiert. Besson schien sich nicht recht entscheiden zu können, ob er nun einen Thriller, einen Sci Fi-Film oder einen „Tree of Life“-Ableger auf Speed und LSD für Arme in Szene setzen wollte.
Scarlett Johansson wird außer am Anfang schauspielerisch kaum gefordert und läuft 60 Minuten mit dem gleichen Gesichtsausdruck umher, einziger Lichtblick in darstellerischer Hinsicht ist Choi Min-Sik.
Technisch ist die Scheibe auf hohem, wenn nicht gar höchstem Niveau.
Das Bild ist tadellos, wobei die CGI-Szenen besonders beeindrucken. Gerade der Anfang mit dem Australopithecus und alle weiteren gerenderten Szenen sind perfekt scharf, optimal kontrastiert und weisen einen hervorragend gewählten Schwarzwert auf. Einige der Geparden-Szenen zeigen die typische Färbung der Savanne und sind minimal unscharf. Bei den späteren Realszenen passen alle Parameter, und als der Film zum Ende hin zum Effekte-Gewitter wird ist das ebenso. Ein top Transfer.
Der Sound wurde „nur“ in DTS aufgespielt, weiß aber dennoch zu beeindrucken. Mit einer sehr guten Abmischung kann der Track zwar nicht gänzlich mithalten, denn die direktionalen Effekte, die Surroundkulisse und die Dynamik könnten besser sein, aber für Bassfetischisten birgt der Track eine etwas unverhältnismäßig potente Tieftonspur, die selbst bei moderaten Lautstärken etwas zu aufdringlich wirkt. Das kann man regeln, aber bei hohen Lautstärken muss man den Output des Subs wohl ordentlich herunter schrauben.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorsichtige drei Punkte. Das Steel ist schick und dürfte Sammlern gefallen.
Mein persönliches Fazit: Das war nix, Monsieur Besson. Früher konnte er es perfekt, die Zeiten scheinen vorbei. Die erste Hälfte geht gerade so in Ordnung; die zweite Hälfte: au weia. Die sechs Reviewpunkte bei der Amaray-Version sind schon ziemlich schmeichelhaft. Das nächste Mal bin ich gewarnt, wenn ich Luc Bessons Namen als Regisseur lese.
mit 2
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 15.01.15 um 15:43
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