Filmbewertungen von plo

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Irgendwo im indischen Ozean: eine Segelyacht kollidiert mit einem treibenden Container, der wohl von einem Containerschiff verloren wurde. Der Skipper, vom Kollisionslärm geweckt, beginnt sogleich erfolgreich, das Leck zu flicken, allerdings ist die Bordelektronik beschädigt. Der Segler setzt also den Weg mit vagem Kurs fort und gerät prompt in einen heftigen Tropensturm, der die Yacht zum Kentern bringt und den Skipper in die Rettungsinsel zwingt, mit wenigen Vorräten an Proviant und Wasser und weiterhin ohne Möglichkeit der Verbindungsaufnahme mit Rettungskräften. Mittels eines Sextanten und den geretteten Seekarten stellt der Skipper fest, dass er auf die Schifffahrtsroute um Sumatra zutreibt, und dort erhofft er sich die ersehnte Bergung..

"All is Lost" ist definitiv ein besonderer Film: der Schauplatz des Films beschränkt sich auf zwei sich sehr ähnelnde Locations, verfügt nur über einen Darsteller und weist keinerlei Dialoge (oder besser Monologe) auf. Vom Grundgerüst her ist "All is Lost" also am Ehesten mit dem herausragenden "Buried" zu vergleichen, in dem Ryan Reynolds im irakischen Sand in einer Kiste vergraben um sein Überleben kämpfen musste. In diesem Film muss Robert Redford allein den Film stemmen, was ihm nach meinem Dafürhalten nur bedingt gelang: trotz aller Ausweglosigkeit und der steten Gefahr bleibt mir der Charakterdarsteller schlicht zu gefasst. Trotz heftiger Stürme, trotz Wasser- und Nahrungsmangel, trotz der Enttäuschung ob der nicht erfolgten Aufklärung seiner Rettungsinsel: Redford bleibt bis auf minimale mimische Veränderung seiner Gesichtsausdrücke bis auf sehr wenige Ausnahmen immer beherrscht. Gerade bei völliger Einsamkeit und dem Bewusstsein des möglichen nahen Todes ist dies ein recht unglaubwürdiger Umstand.
"All is Lost" ist in einigen Unterwassereinstellungen toll photographiert, ansonsten bietet der Film schon tausend Mal ähnlich, z. B. in "Der Sturm", gesehene Aufnahmen.

Das Bild ist gut, mehr nicht. Ist auch kein Kunststück: der Film bietet fast ausschließlich Close Ups und Aufnahmen in Mittelgründen. Da ist es nicht sonderlich schwer, scharfe und detaillierte Bilder zu liefern. Die wenigen Totalen, in aller Regel Unterwasseraufnahmen und ein paar Totale des Meeres sind gut, aber nicht hervorragend. Ansonsten wirkt alles natürlich, inclusive der Farbgebung.

Der Sound allerdings ist toll: vor allem während sämtlicher Einstellungen auf und in der Yacht knarrt, klickt, tropft und rauscht es aus allen Lautsprechern, und während der Stürme bekommt der Bass mächtig zu tun. Eine hervorragende Abmischung, die ganz vorne mitmischt.

Die Extras hab ich wie meist nicht angesehen und gebe die Durchschnittswertung ab. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: eigentlich hatte ich mich auf "All is Lost" gefreut, da die Story wie bei "Buried" etwas besonderes versprach. Leider ist der Überlebenskampf des Seglers wenig dramatisch geschildert, und Robert Redford hat seinen Charakter schlicht und ergreifend zu unterkühlt und emotionsarm angelegt. Zudem fehlt natürlich ein Schlusstwist, wie in "Buried" der einen aus den Socken haut. Klingt jetzt alles ein wenig negativ, aber schlecht ist "All is Lost" nun wirklich nicht. Er ist nur nicht besonders gut. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 29.05.14 um 13:02
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Anchorage, Alaska: eine junge Frau wird gefesselt in einem Haus aufgefunden; sie gibt an von dem Familienvater Hansen entführt und vergewaltigt worden zu sein. Da sich die Frau prostituiert und Hansen ein Alibi hat, wird der Aussage keine Bedeutung beigemessen. Erst als sich Detective Halcombe des Falles annimmt und feststellt, dass in den letzten Jahren im 50. Bundesstaat der USA zwei Dutzend Frauen entweder vermisst werden oder tot aufgefunden wurden, beginnen die Ermittlungen gegen einen vermutlichen Serienkiller..

Scott Walker nahm sich in seinem Erstling wahrer Geschehnisse um den Serienkiller Robert Hansen an, der in den 70ern und 80ern bis zu 21 Frauen entführte, vergewaltigte und anschließend wie Wild jagte und erschoß. Walker gelang es, für sein Debüt einige namhafte Darsteller wie Radha Mitchell, Kevin Dunn und Vanessa Hudgens zu verpflichten; und Oscar-Preisträger (für seine Darstellung des Alkoholikers in "Leaving Las Vegas") konnte nach einer Reihe von Auftritten in B- und C-Filmchen und einiger eher peinlicher Performances wie in "Drive Angry" oder den "Ghost Rider" mal wieder in einem richtigen Film mitspielen. "Frozen Ground" ist ein leidlich spannender Serienkiller-/ Polizeithriller, der durchaus fesselnd inszeniert ist, aber auch etwas blutiger ausfallen hätte dürfen.
Die Schauspieler überzeugen, sogar 50 Cent kommt in seiner Rolle als Pimp relativ glaubwürdig ´rüber.

Das Bild ist in allen Aufnahmen in der Stadt tadellos, hier passen Schärfe, Tiefenschärfe, Plastizität und Kontrast. In den dunklen Szenen rauscht es dezent, und selten verschwinden mal ein paar Details. Seltsamerweise wirken viele der Naturtotalen leicht unscharf und etwas milchig.

Auch der HD-Sound weiß zu gefallen. Der Sound ist vor allem schön räumlich, während genrebedingt selten Dynamik- und Bassattacken auftreten.

Die Extras sind spärlich. Da ich mich für Serienkiller im Allgemeinen interessiere, hätte ich mir hier eine Doku über den echten Robert Hansen gewünscht. Die Scheibe hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: "Frozen Ground" ist nicht der ganz große Wurf geworden und unterliegt den Größen des Genres wie "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" natürlich sehr deutlich. Der Film ist aber mehr als ordentlich und definitiv ein Achtungserfolg des Regisseurs. Kann man sich mit zeitlichen Abständen auch öfter als ein Mal ansehen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 08.05.14 um 11:08
/image/movie/dead-man-down-neu_klein.jpg
Victor ist Exil-Ungar und gleichzeitig Gangster: er erledigt die Drecksarbeit für Alphonse, Boss eines Syndikates in N. Y. Eben jenes Syndikat wird durch einen unbekannten Killer drangsaliert, der nach und nach ein Mitglied nach dem anderen tötet. Gegenüber lebt die französischstämmige Béatrice, mit der er zunächst per Blickkontakt flirtet und die eines Tages vor seiner Tür steht. Béatrice wurde bei einem Unfall im Gesicht entstellt, und der betrunkene Unfallfahrer wurde nur milde bestraft. Während des Dates eröffnet die Frau Victor ihr Angebot: er soll den Fahrer töten, denn Béatrice hat ihn durch sein Fenster dabei beobachtet, wie er seinerseits einen Mann getötet hat..

Nils Arden Oplev dürfte dem Filmkenner, hier vor allem den Freund skandinavischer Filme, wohlbekannt sein: der Regisseur inszenierte "Verblendung" (oder auch "The Girl with the Dragon Tattoo"), dem ersten Teil der Millenium Trilogie von Stieg Larson. "Dead Man Down" ist Oplevs erster Film in den USA, und er castete auch gleich Noomi Rapace für "Dead Man Down", eben jenes Mädchen mit dem Drachen-Tattoo.
"Dead Man Down" ist genau genommen ein recht konventioneller Rachethriller, wie man ihn oft sieht; das interessante ist dass quasi zwei Rachegelüste Hand in Hand gehen und sich gegenseitig befruchten. Oplev erzeugt eine düstere Atmosphäre, die maßgeblich durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Farrell und Rapace getragen wird. Obwohl das Rad mit "Dead Man Down" nicht neu erfunden wird, fesselt der Film über die gesamte Laufzeit und wartet zwischendurch immer wieder mit ordentlich Action mit einem gerüttelt Maß an Brutalität auf.

Bild und Ton sind allererste Sahne.
Beim Bild gibt es keinerlei Mängel. Punkt.

Der Sound lässt allenfalls das letzte bisschen Tiefbass vermissen wie auch ein winziges bisschen Brillanz in den Höhen, das allerdings ist Meckern auf extrem hohem Niveau: die Tonspur ist ebenfalls top.

Die Extras bewerte ich wie üblich mit dem Durchschnittswert, die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: ich mag Thriller aus Skandinavien, und Oplev war mir als Regisseur von "Verblendung" bekannt. Dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung, und sie wurde nicht enttäuscht: "Dead Man Down" ist ein hervorragender Revenge-Thriller mit einem außergewöhnlichen Darstellerpärchen. Der Film ist hart, spannend und fesslend, außerdem ist die Technik der BD absolute Sahne. Die Scheibe bleibt in der Sammlung und wird immer wieder mal im Player landen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 07.05.14 um 18:24
/image/movie/frau-ella-DE_klein.jpg
Taxifahrer Sascha wird Vater, und zwar wider Willen. Das eröffnet ihm seine Freundin, und prompt baut er einen Unfall und kommt ins Krankenhaus: dort wacht er auf und stellt fest, dass er sich ein Zimmer mit einer alten Dame teilt (? Wie das? Männer und Frauen im gleichen Zimmer? Nun gut..), die sich nach und nach als zwar nette, aber eben auch nervige Nachbarin darstellt. Als Sascha feststellt, dass sich Frau Ella, so der Name der Zimmergenossin, einer seiner Ansicht nach unnötigen und nicht risikolosen OP unterziehen soll, kidnapped er die anästhesierte kurzerhand. Die ist nach ihrem Aufwachen dankbar, und so machen sich die beiden mit Saschas Freund und Mitbewohner auf die Suche nach Frau Ellas großer Liebe, einem amerikanischen farbigen Soldaten. Ihrer großen Liebe kurz nach dem 2. Weltkrieg. Also so vor 60, 65 Jahren. Kein Thema, das wird schon..

Filme von und mit Til Schweighöfer äh Matthias Schweiger haben es per se bei mir nicht leicht: zu schwer wiegen die Traumata, die "What a Man" und besonders "Schlussmacher" bei mir ausgelöst haben, sie bewirkten quasi eine posttraumatische Belastungsstörung. Höre ich den Namen Schweighöfer, kriege ich sofort Pickel (gerade jetzt schon beim Schreiben). Ich gab dem Film nur wegen dem sehr guten Review eine Chance. Und weil er billig war. Und weil meine bessere Hälfte ihn sehen wollte. Wenn Schweighöfer nicht nur versucht zu schauspielern, sondern auch noch versucht Regie zu führen wird es besonders schlimm, dieses Mal hat er das Zepter Markus Goller überlassen, der uns schon "Friendship" bescherte (der gar nicht mal schlecht war). Herausgekommen ist ein Schweighöfer-Film mit gelinderten Schmerzerzeugern: unspannend, mit lauen Witzchen, völlig unglaubwürdig und nur wegen Ruth Maria Kubitschek nicht in die völlige Belanglosigkeit abrutschend.

Bild und Ton sind außerordentlich; beides ist sehr nahe an der Referenz.
Beim Bild tritt lediglich eine leichte Koronabildung vor dunklen Hintergründen auf, die dem zu steil gewählten Kontrast zu verdanken ist.

Auch tonal bietet die Scheibe sehr gutes Ohrenfutter: Dynamik und Räumlichkeit sind beispielhaft, lediglich der Bass kommt genrebedingt etwas zu kurz.

Extras heb ich wie meistens nicht angesehen und übernehme den Durchschnittswert.

Mein persönliches Fazit: see it and forget it. Wenn man ihn nicht sieht, hat man auch nichts verpasst und muss auch nichts vergessen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 07.05.14 um 14:45
/image/movie/parker-2013-neu_klein.jpg
Parker landet einen Coup mit reicher Beute: bei dem durch den Vater seiner Freundin initiierten Juwelenraub erbeuten er und seine ihm vorher unbekannten Komplizen Klunker im Wert von über einer Million Dollar. Doch einer seiner Koplizen, der heimliche Boss der anderen, hat andere Pläne, er sieht die gesamte Beute, also auch Parkers Anteil, als Investion für den nächsten, deutlich ertragreicheren Raubzug. Und so wird Parker vermeintlich getötet, überlebt aber schwerverletzt und macht sich dann daran, seine Rache zu verwirklichen..

Klingt bekannt? Ist es auch. Stories, in denen Gangster sich gegenseitig ausbooten und töten und sich der Totgeglaubte an dem Rest rächt gab es wohl schon zu Stummfilmzeiten. Spontan fiele mir da ein "Payback" mit Mel Gibson, oder "Dead Man Down". So ist es also sehr wahrscheinlich, dass der Film genauso ausgeht wie man es erwartet, wenn nicht der Drehbuchautor einen unerwarteten Twist einbaut. Hat er in Parker nicht: alles passiert so, wie man es nach den ersten Minuten voraussieht. Demzufolge ist "Parker" wie die meisten anderen Filme auch, in denen Statham mitspielt: man guckt sie weniger wegen der Spannung oder der darstellerischen Herausarbeitung des Charakters, sondern man will Statham sehen wie er seine Gegner aufmischt. Und das tut er in "Parker" in gewohnter Manier. Deswegen ist der Film nicht schlecht, gut ist er allerdings auch nicht und wird nach einmaligem Genuss schnell wieder abgestoßen.

Technisch ist die Scheibe ohne Fehl und Tadel.
Das Bild ist ohne Wenn und Aber nahe dran an der Referenz, erreicht sie aber nicht ganz. Hierzu fehlt das letzte Quäntchen Plastizität, das allerdings ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

Auch der Sound überzeugt. Die DTS HD MA überzeugt mit einer schönen, stets umhüllenden Soundkulisse, lässt es in den Actionszenen mit gutem Basseinsatz ordentlich krachen, behält aber auch hier die Dialogverständlichkeit stets bei. Eine super Tonspur.

Extras habe ich nicht angeshen, sie scheinen recht umfangreich und sich den Titeln nach hauptsächlich mit Stathams Kloppereien zu beschäftigen. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: "Parker" ist insgesamt ein recht geradliniger, wenn auch äußerst vorhersehbarerActioner, der den Hauptdarsteller so zeigt wie ihn sich die Fans wünschen. Etwas anders ausgedrückt ist Parker halt ein Statham. Kennste einen, kennste alle. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 06.05.14 um 13:58
/image/movie/shootout---keine-gnade-neu_klein.jpg
James Bonomo aka Jimmy Bobo ist Auftragskiller: zusammen mit seinem Partner erledigt er die gutbezahlte Drecksarbeit für ein Syndikat in New Orleans. Bei ihrem letzten Auftrag lässt Jimmy eine Zeugin leben, und das ist der Anfang vom Ende: noch in der selben Nacht wird sein Partner ermordet und er selbst entgeht nur knapp einem Mordanschlag. Zeitgleich wird der koreanisch-stämmige Detective Kwon zur Aufklärung des von Jimmy verübten Mordes nach New Orleans entsandt, und als sich die Wege der beiden kreuzen und beide gleichermassen ins Visier des Mörders und seiner Organisation geraten, müssen sie wohl oder übel zusammenarbeiten..

Um mein persönliches Fazit in Teilen gleich vorweg zu nehmen: da hat Walter Hill schon deutlich besseres abgeliefert. In den Siebzigern und Achtzigern war Hill DER Action-Regisseur und inszenierte so denkwürdige Klassiker wie "The Warriors", "Nur 48 Stunden", "Red Heat" und natürlich "Last Man Standing". Letzterer kann als letzter größerer Erfolg von Hill gewertet werden, der mittlerweile regelrechten Kultstatus geniesst. In der Tradition seiner alten Action-Klassiker hat Hill nun mit der (ehemaligen?) Action-Ikone Sylvester Stallone einen Actioner ganz in der Tradition der Streifen in Szene gesetzt, die in den Achtzigern so populär waren. Heutzutage dreht man derartige Filme natürlich ganz anders, aber dennoch kann man mit den "Expendables" durchaus eine gewisse Renaissance des Genres erkennen, woran besonders die Nostalgiker und diejenigen Freude finden, die der CGI-Action und des perfekt choreographierten Martial Arts-Balletts überdrüssig sind. "Shootout" ist für manche wohl wohltuend altmodisch, und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: "Shootout" entwickelt sich wie jeder andere Buddy-Actionfilm aus den 80ern und 90ern auch, nur mit weniger Wortwitz, und lässt dadurch jede Überraschung missen.

Das Bild der Scheibe geht völlig in Ordnung. Ab und an ist die Farbgebung verfremdet, meistens leicht entsättigt, die Schärfe passt, genauso wie Schwarzwert, Kontrast und Plastizität. Der Transfer ist gut gelungen, allerdings noch ein Stück von Bestwerten entfernt. Eine 4,5 wäre gerechtfertigt, 4 Punkte erscheinen fast zu wenig.

Der Sound schneidet minimal besser ab: der DTS HD-Track ist vor allem schön räumlich und weist die eine oder andere direktionale Spielerei auf. Bei den Actionszenen und vor allem den Ballereien kracht es hochdynamisch aus allen Speakern, und der Bass rumort ordentlich. Eine gut gelungene Abmischung, die einem Actionfilm gut zu Gesicht steht.

Extras habe ich nicht angesehen und schließe mich der Durchschnittswertung an, die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: ein Old School-Actioner halt. Genau das, was Sly am Besten kann, Walter Hill konnte es aber schon mal besser. Wenn Christian Slater mal wieder in einem Film mitspielen darf, dessen Budget höher als 9,95€ ist, kann man berechtigterweise besorgt sein. Kein Film, der mir lange im Gedächtnis bleibt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 05.05.14 um 16:35
/image/movie/das-erstaunliche-leben-des-walter-mitty-neu_klein.jpg
Walter Mitty ist genau genommen ein Loser: der Mittvierziger arbeitet als Photo-Archivar beim Life!-Magazin, ist nicht nur immer noch nicht verheiratet, sondern Single und ein Tagträumer, was immer wieder dafür sorgt, dass er mitten im Leben mal ein paar Minuten auf anderen Planeten zubringt. Außerdem ist er extrem schüchtern, so dass er seiner Arbeitskollegin, in die er heimlich verliebt ist, nicht mal in einem sozialen Netzwerk zublinzeln kann. Alles in allem ist Walter eher Opfer und unfähig, sich seiner Haut zu erwehren, und so vergeht kaum ein Tag im Leben von Walter, an dem er nicht zum Gespött seiner Mitmenschen wird.
Die Illustrierte soll out of print gehen und nur noch online erscheinen, und so wollen alle, die Angestellten wie auch die Insolvenzverwalter, die letzte Ausgabe zu etwas denkwürdigem machen: eine Photoreihe des weltberühmten Photographen Sean O´Connell soll veröffentlicht werden, doch das Negativ des angeblich besten Bildes, der Nr. 25 fehlt. Und so macht sich Walter notgedrungen auf die Suche nach dem Photographen, in Grönland wird er vermutet. Also hinterher, denn das Bild muss unbedingt her..

Ben Stiller ist wohl einer der bekanntesten amerikanischen Komiker, aber der Schauspieler ist nicht nur vor der Kamera aktiv: bereits mit "Reality bites", "Cable Guy" (mit Jim Carrey) und natürlich "Tropic Thunder" zeigte das Multitalent, das es auch die Begabung für den Regiestuhl mitbringt. Mit "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" legt Stiller nun sein wohl nicht nur bestes, sondern sicherlich anspruchsvollstes Werk vor. Ben Stiller schuf mit diesem Film ein wirkliches Stück Kino-Magie, wie man es in der heutigen Zeit nur noch selten zu sehen bekommt. "The Secret Life of Walter Mitty" strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, besonders wenn Walter in seinen Tagträumen versinkt, weist wirklich außergewöhnliche Kameraeinstellungen und -fahrten auf und erzählt dabei die berührende Story des liebenswerten Losers, der sich bei der Suche nach dem Photographen und dem Negativ eigentlich auf die Suche nach sich selbst begibt. Besondere Erwähnung verdient zudem der außergewöhnlich passende Soundtrack, bei dem jedes Stück handverlesen perfekt zur jeweiligen, auf dem Bildschirm gezeigten Situation passt.

Technisch ist die Scheibe herausragend: sowohl Bild wie auch Ton lassen keine Wünsche offen.
Das Bild ist nicht sehr weit von Referenzwerten entfernt. Die Grundschärfe ist hoch; das Bild bleibt auch in Mittel- und Hintergründen schön scharf. Alle Hintergründe sind zudem sehr detailreich, was vor allem die vielen Totalen von Grönlands und Islands grandioser Naturkulisse beeindruckend und sehr plastisch ins Wohnzimmer bringt. Diese Totalen sind manchmal farblich dezent verfremdet, während die Farbgebung ansonsten recht natürlich bleibt. Der Kontrast ist annähernd perfekt, der Schwarzwert fast zu gut. Ein toller Transfer.

Der Sound steht dem Bild kaum nach. Die Abmischung ist auch ohne das HD-Kürzel fast perfekt: die Dialoge sind immer verständlich, die Dynamik in den Actionszenen ist hoch. Der Bass kommt fast ausschließlich beim Score zu Wort, dann aber untermalt er das musikalische Geschehen angenehm. Auch wenn hier kein HD-Ton vorliegt, treten doch stets dezent direktionale Effekte auf und die Geräuschkulisse bringt den Zuschauer mitten ins Geschehen. Beim Umschalten auf den englischen Original-(HD-) Ton fällt allenfalls eine bessere Brillanz in den Höhen auf.

Die Extras habe ich nicht angesehen und schließe mich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat kein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Ben Stiller gelang mit "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" ein wahres Kinokleinod, ein Umstand, den man so nicht unbedingt vermutet hätte, wenn man sich den Rest seiner Filmographie ansieht. "The Secret Life" of Walter Mitty" hat alles zum modernen Klassiker. Ansehen! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 03.05.14 um 18:02
/image/movie/last-hitman---24-stunden-in-der-hoelle-neu_klein.jpg
Adam hat ein Problem: weil er am Steuer mit seinem Handy herum macht, schrottet er den Mercedes seines Stiefvaters Peter, was diesen ziemlich mürrisch und unfroh stimmt. Als Schadenersatz soll Adam nun als Helfershelfer die üblen Machenschaften seines Ersatzerziehers unterstützen, unentgeltlich natürlich. Und so findet er sich als Fahrer des Auftragsmörders Roy wieder, der die Drecksarbeit für Peter erledigt und die Morde dem zur Zeit umgehenden Axtmörder anhängt. Doch gerade bei dem nächsten Auftrag, bei dem Adam unterstützt geht alles in die Hose, und ausgerechnet hier gibt es eine Zeugin..

Es gibt sie doch noch, die cineastischen Kleinode: was Craig Viveiros hier auf die Leinwand zaubert ist für mich eine der besten Thrillerkomödien, die ich überhaupt so sah; der Stil erinnert ein wenig an "Brügge sehen.. und sterben" oder auch "The Guard" . Lakonisch, entschleunigt und mit einigen sarkatischen Dialogen gewürzt wird hier eine höchst vergnügliche, zynische Story erzählt, die ein tolles melodramatisches Ende aufweist. Allerdings kommt der Humor subtil, auf leisen Pfoten daher und ist nicht mit dem brachialen Holzhammerhumor amerikanischer Vertreter vergleichbar. Die Hauptrollen hätten kaum besser besetzt sein können: Tim Roth überzeugt, wie immer eigentlich, als zunächst unnahbarer, emotionsloser Killer, der keine Fehler macht und später sein Herz entdeckt. Beinahe die Show gestohlen wird ihm allerdings durch Jack O´Connell, der den leicht vetrottelten Stiefsohn auf eine Wart und Weise verkörpert, die wirklich teils zum Schiessen ist.

Das Bild ist tadellos: vor allem die herausragende Plastizität verblüfft. Die Schärfe, auch in Mittel- und Hintergründen ist hoch, der Schwarzwert und der Kontrast sind fehlerfrei.

Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist recht gut abgemischt, wenn auch unauffällig. Dialoge dominieren, diese sind stets verständlich und kommen sauber zentriert aus dem Center. Umgebungsgeräusche gibt es ständig, wenn auch dezent. Der Bass hat nur bei ein paar Schüßen zu tun, dann kommt auch Dynamik auf.

Die Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich deshalb der Wertung meines Vorposters an. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: ich mag die Art Humor, wie sie hier gezeigt wird. Völlig natürlich wirkend und nicht überzogen, wird sie Fans "herkömmlicher" Komödien wenig begeistern können. Wer Filme wie "Brügge..." und "The Guard" mag wird begeistert sein. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 10.04.14 um 15:31
/image/movie/the-way-back-der-lange-weg-neu_klein.jpg
Sibirien, 1940: die Sowjetunion bringt so unliebsame Zeitgenossen wie Dissidenten und weitere politisch andersdenkende, aber auch Verbrecher in die entlegendste Wildnis, denn dort dort übernimmt die unerbittliche Natur die Bewachung der Sträflinge. Die Gulags befinden sich hunderte von Kilometern entfernt von jeglicher Zivilisation, und an Flucht, zu Fuß, mit begrenzten Vorräten an Proviant in den monatelangen eisigen Wintermonaten denken nur wenige. Sieben der Inhaftierten jedoch wagen das Unmögliche und wollen sich tausende Kilometer über den Baikalsee und die Mongolei in nichtkommunistisches Gebiet durchschlagen..

Peter Weir ist ein großer Regisseur der heutigen Zeit, der durchaus auch mal sperrige Werke abliefert, die nicht ausschließlich auf höchstmöglichen Publikumserfolg abzielen. Besonders in Erinnerung geblieben sind dem Zuschauer wohl der von Kritikern und dem Publikum gleichermassen hochgelobten "Picknick am Valentinstag" aus den Siebzigern, "Der Club der toten Dichter", "Die Truman Show" und, aus jüngerer Zeit, "Master & Commander". Mit "The Way Back" legt Weir nun einen Film nach wahren Begebenheiten vor, bei dem ich meinen Vorpostern leider ganz und gar nicht zustimmen kann.
Der Regisseur zeigt die Zustände im Gulag zwar realistisch, aber gleichzeitig auch so distanziert, dass man nur mässig bestürzt wird. Die Flucht selbst ist eine endlose Abfolge von Fußmärschen, mal durch den Schnee, dann die aufgetaute Tundra, darauf folgend durch die Wüste Gobi und letztendlich über den Himalaya. Bei dem Gelatsche ändert sich die Umgebung, während ansonsten kaum etwas passiert: Höhepunkte sind dann schon ein 15-sekündiges Vertreiben von Wölfen und ein Raub in einem Dorf, den man nicht mal sieht. So stumpft man beim Zusehen des Umherwanderns mehr und mehr ab, und als schließlich der eine oder andere über die Klinge springt lässt einen das ziemlich kalt. Die Darsteller geben zwar ihr Bestes, können aber weder Identifikationspotential noch trotz ihres Schicksals Sympathien oder wirkliches Mitleid erzeugen; einzig Colin Farrell überzeugt als russischer Schwerverbrecher.

Ebenso teile ich viele der Ansichten bezüglich der Bildqualität nicht. Das Bild ist so gut wie nie richtig scharf, nur Close Ups sind sehr gut. In Mittel- und Hintergründen lässt die Schärfe stark nach, so dass auch in den vielen, an sich tollen Panoramaufnahmen Details verschwinden. Die Farbgebung ist entsättigt, der Schwarzwert passt soweit. Der Kontrast könnte ausgewogener sein. Das reicht mit Ach und Krach für 4 Punkte.

Tonal lässt sich nicht viel schlechtes über die Abmischung sagen, genauso wenig gutes. Obwohl der Track in DTS HD MA 5.1 vorliegt, erreicht der Sound allenfalls Durchschnittswerte. Da sich der gesamte Film in der Natur abspielt, hätte man besonders im Wald stets von Surroundgeräuschen umgeben sein müssen, das ist nur bedingt der Fall. Die gesamte Abmischung ist nur Durchschnitt, unwesentlich besser als das Bild.

Für die Extras hatte ich leider kein Durchhaltevermögen mehr und schließe mich dem Durchschnitt an. Die Scheibe hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: "Master & Commander" seinerzeit galt zwar als überaus authentisch, hatte aber in der Mitte durchaus ordentlich Längen. "The Way Back" mag auch authentisch sein, besteht aber größtenteils aus Längen, dargestellt in Form von endlosen Fußmärschen, nur in abwechselnden Naturszenarien. Die in Vorposts angesprochene Dramatik und Spannung scheint komplett an mir vorüber gegangen zu sein, und die einzige "Emotion", die sich nach einer Weile bei mir einstellte war Ungeduld, wann der Film endlich zu Ende ist. "The Way Back" ist für mich einfach schnarchig inszeniert. Die Naturaufnahmen könnten, in besserer Bildqualität, durchaus beeindrucken, aber da ist man mit guten Dokumentationen auch besser beraten. Langweiliger sind die auch nicht. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 08.04.14 um 11:26
/image/movie/mavericks---lebe-deinen-traum-neu_klein.jpg
Der kleine Jay kommt gerade noch so mit dem Leben davon: beim Beobachten von Wellen und Strömungen, seiner großen Faszination, fällt er ins Wasser, gerät in einen tückischen Strudel und wird von dem Surfer Frosty vor dem Ertrinken gerettet. Durch Frosty wird er vom Surfen angefixt, und als er Frosty heimlich beim Reiten größter Wellen beobachtet ist es um ihn geschehen: er will unter allen Umständen Mavericks bezwingen, und Frosty soll ihn trainieren..

Curtis Hanson und Michael Apted erzählen in "Mavericks" die wahre Geschichte des Surfers Jay Moriarty, der vor einigen Jahren beim Freediving ertrank, gerade mal 22 Jahre alt. Moriarty gewann nie einen Titel, machte sich aber bereits als Teenager einen Namen als Bezwinger der größten und gefährlichsten Wellen. "Mavericks" ist aber kein Gute-Laune-Sonnenschein-Strand -Filmchen, sondern ein Drama, das in der Kindheit Jays ansetzt. Der kleine Junge wächst ohne Vater bei der Mutter auf, die ihren Kummer über die Armut und die Einsamkeit in Alkohol ertränkt und sich so immer weiter sozial isoliert. In der Folge orientiert sich der Kleine immer mehr zu seinem Idol Frosty, der ihm die ersehnte und benötigte Vaterfigur darstellt und ihn zeitgleich hart auf die Mavericks vorbereitet. "Mavericks" betont, dass man sich nicht durch Mißstände von seinem Ziel abbringen lassen soll und viele Hindernisse umschiffen muss und kann, um an sein persönliches Ziel zu kommen. Das alles zeigen die Filmemacher in durchaus beeindruckenden Surfszenen, die aber nie durch spektakuläre und plakative Kameraeinstellungen protzen.

Das Bild dieser Scheibe ist ganz nahe an der Referenz, in vielen Einstellungen ist der Transfer absolute Spitzenklasse. Alle Close Ups sind hervorragend, und nur in sehr wenigen Einstellungen lässt die Schärfe minimal nach. Auch Mittel- und Hintergründe sind in aller Regel perfekt. Der Kontrast ist grandios, der Schwarzwert etwas zu stark und die Plastizität verblüfft des öfteren: das ist manchmal nicht mehr weit von 3D entfernt. Klasse.

Auch der Sound ist toll: in den vielen Surfszenen rauscht es herrlich um den Zuschauer herum, und bei den großen Wellen oder wenn sich die Brandung an den Felsen bricht rumort der Bass herrlich. Surroundgeräusche git es stets, in den Szenen ohne Wasser allerdings eher dezent. Dennoch eine tolle Abmischung.

Informative Extras über den echten Jay Moriarty gibt es haufenweise, und die BD hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Surferfilme sind eigentlich nicht so mein Ding, aber dieser hier ist anders. Mehr Drama denn reine Surferaction versteht es "Mavericks" Identifikationspotential sowohl mit Lehrling wie auch mit Mentor zu erzeugen, gewürzt mit ein paar packenden Surfszenen, die aber nicht um ihrer selbst Willen eingefügt sind. Ein toller Film für die ganze Familie, noch dazu in hervorragender Qualität: ansehen! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 04.04.14 um 08:34
/image/movie/rush-alles-fuer-den-sieg-neu_klein.jpg
In den Siebzigern ist der Rennsport, vor allem in der Formel 3, noch ein großer Spaß: da wird schon mal ein Glas Sekt vor dem Start getrunken oder an einem Joint gezogen; die Wettbewerbe sind eine einzige große Party. Der schillerndste Star und nicht nur talentierteste, sondern auch wagemutigste Fahrer in der Klasse ist James Hunt, quasi Rockstar unter den Piloten, saufend, kiffend und jede Menge scharfe Frauen flachlegend. Doch Hunt bekommt ernstzunehmende Konkurrenz durch den österreichischen Fahrer Lauda, und als es beide in die Formel 1 schaffen, kommt es in der Saison 1976 zu einem spannenden Kampf um die Weltmeisterschaft, mit fürchterlichem Ausgang für einen von beiden..

Der mehrfach oscarprämierte Regisseur Ron Howard (Oscars für "Apollo 13", "A Beautiful Mind" und viele Nominierungen) nahm sich der filmischen Umsetzung des legendären Duells in der Formel 1zwischen Nicki Lauda und James Hunt an, das zum ersten und einzigen Weltmeistertitel von James Hunt führte und Nicki Lauda bei seinem fürchterlichen Unfall beim Brand seines Boliden zu lange höchsten Temperaturen aussetzte. Lauda erlitt schwerste Verbrennungen in großen Teilen seines Gesichtes und wird sein Leben lang entstellt sein.
Howard schildert James Hunt als leichtfertigen und -leichtsinnigen Popstar unter den F1-Piloten, der erst durch den Start in der Formel 1 und die ernsthafte Konkurrenz durch Lauda zu einem gewissenhaften, ehrgeizigen und fleissigen Sportler wird, der dennoch das Leben neben dem Sport geniesst und nicht komplett an sich vorbei ziehen lässt. Lauda indes wird als mässig talentierter Fahrer gezeigt, der jedoch wie kaum ein anderer den Wagen erfühlen kann und sein Team zu Höchstleistung anspornen kann. Während anfangs die Sympathien bei Hunt liegen und Lauda aufgrund seines zweifelhaften Sozialverhaltens eher Antipathien auslöst, ändert sich das im Laufe des Films: Lauda, als Besessener und Getriebener seines Sports sitzt bereits zwei Wochen nach seinem fürchterlichen Crash wieder im Cockpit, unglaublich was dieser Mann durchstehen musste. Die dargestellte "Feindschaft" der beiden Männer hat sich im Übrigen so nicht gezeigt, eher war das Gegenteil der Fall, was erst am Ende des Films deutlich wird.
Daneil Brühl zeigt die wohl beste Leistung seiner bisherigen Karriere und spielt die meisten seiner Filmpartner an die Wand, beeindruckend wie er Lauda zu jeder Sekunde glaubwürdig auf die Leinwand bringt. Rennszenen dominieren den Film eigentlich nicht; die wenigen jedoch sind äußerst spannend in Szene gesetzt.

Das Bild wurde, wie auch der gesamte Look des Films, auf 70s getrimmt: wie Frisuren, Mode, Architektur und Mobiliar wurde das Bild mit Stilmitteln auf die Epoche abgestimmt. Ein wenig Korn tritt ab und an auf, um das Bild authentischer wirken zu lassen, zusätzlich wurde ein leichter Sepia-Touch verpasst. Durch diese beiden Stilmittel wurde die Schärfe leicht zurückgenommen; das aber fällt nicht zu stark ins Gewicht. Der Kontrast ist hoch, der Schwarzwert passt. Das Bild ist also nicht perfekt, jedoch perfekt passend zum Look des Films.

Der Sound hat es in sich: wenn die Motoren losröhren, dringen die Geräusche hochdynamisch aus allen Speakern; und der Bass grummelt ordentlich dazu. Wenn der Score, des öfteren bestehend aus zeitgenössischen Hits aus dieser Zeit, losgeht liegt die Musik schön luftig über dem Geschehen. Eine fast perfekte Abmischung, nur die Dialoge wirken manchmal etwas leise im direkten Vergleich.

Der Veröffentlichung wurde zahlreiche, allerdings kurze Extras verabreicht; die Scheibe hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: "Rush" bietet nicht unbedingt eine Thematik, die mir liegt; ich bin kein Formel 1-Fan. Erst durch den Trailer bin ich auf den Film aufmerksam geworden. Das Duell zwischen Hunt und Lauda ist hochspannend in Szene gesetzt worden, und die menschliche Komponente der beiden wurde hervorragend mit eingebaut. Ein toller Streifen, empfehlenswert auch für Filmfans, die nicht auf Motorsport stehen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 31.03.14 um 13:00
/image/movie/die-tribute-von-panem-catching-fire-fan-edition-neu_klein.jpg
Katniss und Peetas gemeinsamer, gegen die Regeln erfolgter Sieg bei den Hungerspielen bleibt nicht folgenlos: zum Einen müssen die beiden nun durch das Land tingeln und als Marionetten für Snow Propaganda für den faschistoiden Staat machen, zum Anderen löst ihr Sieg nach und nach immer lauter werdende Stimmen nach einer Revolution aus, die die beiden durch ihre Tour eindämmen sollen. Um die unliebsamen Lieblinge der Massen los zu werden, greift Snow zu einer List: da sich die Hungerspiele zum 75. Mal jähren, können Sonderregeln geschaffen werden. Und so finden sich Katniss und Peeta erneut in der Arena wieder, und ihre Gegner sind diesmal hocherfahrene, kampferprobte Gewinner voraus gegangener Hungerspiele..

Der Regiewechsel von Gary Ross zu Francis Lawrence ("Constantine") hat "Die Tribute von Panem - Catching Fire" nicht so schlecht getan wie so manch anderer Regiewechsel: altbewährtes wurde beibehalten und anderes aufgefrischt. Die nicht allzu weit hergeholte, düstere Dystopie vereint wie sein Vorgänger Vergleiche aus der Vergangenheit mit vielen Sachverhalten aus der Gegenwart zu einer möglichen, traurigen Zukunft: so finden sich Merkmale faschistoider Regierungen genauso wieder wie altrömische Brot und Spiele-Mentalitäten kombiniert mit den heutigen Reality-Formaten. Alles ist letztendlich nur Opium fürs Volk und dient nur dazu, die breite Masse der Schaulustigen durch enorme Schauwerte von tatsächlichen Mißständen abzulenken. "Catching fire" bedient sich dabei allerdings der gleichen Mittel, die er anprangert: obgleich die moralische Botschaft eindeutig erkennbar ist, macht der Film diese durch sensationsheischende Effekte leichter konsumierbar.
Die hochmoderne Welt im Kapitol wurde toll in Szene gesetzt, während Kulissen und Bauten an ein futuristisches Rom oder auch an ein im Dritten Reich geplantes Berlin erinnern, Streitwagen inklusive, sehen die Kostüme aus als wären sie von Vivien Westwood oder Jean Paul Gaultier getylt worden. Jennifer Lawrence dominiert den Film mit Leichtigkeit, bleibt dabei aber unauffällig; wohl weil sie bei dieser Thematik ihr ganzes Potential gar nicht abrufen muss. "Catching Fire" ist trotz eingehender Einführung in die Story während der ersten Stunde des Films kein Stück langweilig, aber erst die actionhaltige zweite Hälfte würzt das ganze so richtig.

Audiovisuell ist die Scheibe absolut top.
Das Bild ist ohne Wenn und Aber Referenz. Es ist schlicht kein Bildfehler festzustellen. Punkt.

Der vorliegende DTS HD MA-Track kann ebenfalls voll zufriedenstellen, hier wäre allerdings noch minimal Luft nach oben. Dynamik, Bass und Räumlichkeit passen, ein bisschen mehr Tiefbass wäre wünschenswert gewesen. Wenn die Kanone bei Todesfällen abgeschossen wird, fehlt mir ein wenig die Druckwelle, das aber ist Jammern auf hohem niveau.

An der Ausstattung mit Extras könnten sich andere Publisher eine Scheibe abschneiden: mehrere Stunden an Boni wurden der Scheibe beigepackt. Diese Fan-Edition hat ein schickes, ausklappbares Inlet und einen Pappschuber.

Mein persönliches Fazit: Auch "Catching Fire" funktioniert als Literaturverfilmung tadellos und gibt das Buch recht getreu wieder. Die düstere Sciene Fiction-Dystopie zeigt eine Zukunft, die so unwahrscheinlich nicht ist und verwebt die gerne vergessene Vergangenheit mit merkwürdigen heutigen Gegebenheiten zu einer hoffentlich nicht eintretenden Zukunftsvision. "Catching Fire" ist Sci Fi mit Hirn, bitte ansehen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 31.03.14 um 09:36
/image/movie/2-guns-blu-ray-und-uv-copy-neu_klein.jpg
Bobby Trench und Stig wollen eigentlich von dem mexikanischen Drogenbaron Papi als Gegenleistung für 500 gefälschte Pässe einen Haufen Koks zum weiteren Verkauf, doch der verprellt sie. Und so wollen die beiden eine Bank ausrauben, in der Papi sein Geld bunkert; 3 Millionen sollen drin liegen. Die Überraschung ist groß, als dann über 43 Millionen drin liegen. Was Bobby und Stig von ihrem Partner nicht wissen ist, dass der eine undercover für die DEA arbeitet, der andere für den Marine-Geheimdienst. Was sie ebenfalls nicht wissen ist, wo der Haufen Geld herkommt, aber das sollen sie sehr schnell erfahren..

Schon wieder eine Buddy-Actionkomödie, dachte ich zunächst, und da ich erst neulich "Ein Mordsteam" sah und diesen nicht so prickelnd fand ging ich mit nicht allzu hohen Erwartungen an "2 Guns" heran". Tatsächlich erzählt der Film keine neue Geschichte und variiert eine Art von "Departed" als Krimikomödie ohne Maulwurf bei der Polizei, macht das aber perfekt und unterhält über die gesamte Laufzeit ohne jede Länge bestens. Denzel Washington und Mark Wahlberg harmonieren wunderbar, sind natürlich obercoole Säue die sich auch schon mal gegenseitig anschiessen ohne sich das allzu krumm zu nehmen. Wäre für mich persönlich schon ein Grund, eine Weile verstimmt zu sein. "2 Guns" ist durchaus spannend, mit der einen oder anderen wohltuend Old School-mäßig inszenierten Actionszene gewürzt und in seiner Gesamtheit tatsächlich am Ehesten noch an "Lethal Weapon" erinnernd.

Technisch ist die Scheibe ganz vorne mit dabei. Von Bildfehlern kann man eigentlich kaum sprechen; allenfalls kaum sichtbares Rauschen bei wenigen Szenen, z. B. in der Wüste könnte man anführen. Ansonsten sind Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität top.

Die vorliegende DTS HD MA 5.1-Tonspur ist ebenfalls allerfeinste Sahne. Die Dynamik ist beispielhaft, die Räumlichkeit und Direktionalität nahezu perfekt, lediglich ein leichter Mangel an Tiefbass ist feststellbar. Die Dialoge wirken anfangs etwas leise, aber das gibt sich im weiteren Verlauf des Films.

Die Extras habe ich nicht angesehen und schließe mich dem Durchschnitt an. Die Veröffentlichung hat einen Pappschuber spendiert bekommen.

Mein persönliches Fazit: Warum "2 Guns" hier in den Bewertungen mit bisher durchschnittlich 3,8 Storypunkten abgewertet wird, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Dass die Story nicht völlig neu ist stimmt; sie wurde aber zumindest variiert, so dass keine Langweile aufkommt. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern passt besser als bei den meisten anderen Buddy-Actionkomödien, es gibt ordentlich zu lachen und genug Action. Wer sich also mal knappe zwei Stunden kurzweilig, witzig und spannend unterhalten lassen will, dem sei "2 Guns" hiermit uneingeschränkt empfohlen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 27.03.14 um 08:19
/image/movie/ID-A-2011_klein.jpg
Eine junge Frau erwacht aus tiefer Bewusstlosigkeit mitten in einem Fluß in Frankreich, ohne jede Erinnerung an den eigenen Namen, die eigene Herkunft, ihr bisheriges Leben oder ihr Schicksal, das sie in diese Lage und an diesen Ort gebracht hat. Auch die Erinnerung, wie sie an die zwei Millionen Euro in ihrem Seesack kommt fehlt ihr komplett. Bald jedoch bemerkt sie, dass sie zwei mysteriöse, unbekannte Männer beschatten. Nach und nach kehrt durch Schlüsselreize die eine oder andere Erinnerung zurück, so dass sie ihre Wurzeln in Dänemark finden kann. Doch das Geld und wohl deswegen ihre Verfolger lassen ihr keine Ruhe, und ihr Bruder und ihr Ehemann sollen in der Auffüllung ihrer Erinnerungslücken noch eine gewichtige Rolle spielen..

Nach meiner persönlichen Erfahrung hat man mit skandinavischen Thrillern in der Vergangenheit kaum etwas falsch gemacht, und so war der Kauf von "ID:A" nur eine Frage der Zeit. Der Film lässt sich anfangs Zeit, die Amnesie der Hauptdarstellerin zu visualisieren, und dies gelingt "ID:A" wie kaum einem Film vor ihm; auch Jason Bourne vermochte im Bourne-Erstling nicht so nachdrücklich, einen Gedächtnisverlust darzustellen: jede Sekunde ist der Darstellerin der Ida ihre Unsicherheit und ihre Verlorenheit anzusehen. Sehr bald jedoch wirkt sich die stete und vage Bedrohung durch unbekannte Verfolger aus und entwickelt eine bedrückende, unheilvolle Atmosphäre, bis nach und nach alle Geheimnisse gelüftet und alle Intrigen aufgedeckt werden.
"ID:A" beginnt gemächlich, aber nie langweilig und dreht beständig an der Spannungsschraube bis zum durchaus actionhaltigen und blutigen Finale.
Der Film ist ein erneuter Beweis, dass unsere nördlichen Nachbarn immer wieder für Thriller-Überraschungen gut sind; die "Millenium Trilogie" und "Headhunters" waren ja bereits tolle Vertreter des Genres aus dem hohen Norden.

Bild und Ton sind nicht ganz Referenz, aber auch nicht allzu weit davon entfernt.
Das Bild wartet mit toller Schärfe auf und kann diese auch in Mittel- und Hintergründen halten. Der Kontrast ist weitestgehend ausgewogen, der Schwarzwert passt, so dass nur bei ungünstiger Ausleuchtung mal ein Detail verschwindet. Strukturen von Stoffen, einzelne Haare und Hautporen sind in aller Regel gut sichtbar. Die Farbgebung ist natürlich.

Die in DTS HD MA 5.1 vorliegende Abmischung entfesselt zwar kein Effektefeuerwerk, lässt aber immer dann wenn erforderlich den Bass rumpeln. In den wenigen Actionszenen scheppert es zufriedenstellend dynamisch aus allen Lautsprechern; nur das letzte Quäntchen Räumlichkeit fehlt, und direktionale Effekte treten recht selten auf. Insgesamt eine gute Abmischung, die die fünf Punkte nur knapp verfehlt.

Der Umfang an Extras dieser BD liegt im üblichen Maß, der Scheibe wurde ein Wendecover spendiert.

Mein persönliches Fazit: "ID:A" ist ein weiterer bemerkenswerter Vertreter aus Skandinavien. Der Film beginnt zwar rätselhaft, aber unaufgeregt, um immer mysteriöser, spannender und brutaler zu werden. Für Freunde des (gepflegten) Thrillers, der auf Effekte zu verzichten weiss und seine Wirkung aus der Story allein bezieht spreche ich eine deutliche Empfehlung aus. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 20.03.14 um 19:08
/image/movie/captain-phillips-blu-ray-und-uv-copy-neu_klein.jpg
Die Gewässer rund um das Horn von Afrika gelten seit geraumer Zeit als stark von Piraten heimgesucht; um ihre Handelsflotten zu schützen patrouillieren viele Nationen, unter anderem Deutschland mit der Bundesmarine, in diesen Meeren. Captain Phillips, Kapitän der Frachtlinie Maersk, soll das Containerschiff "Alabama" auf schnellstem Weg nach Mombasa zum Löschen der Ladung bringen und muss dazu geradewegs durch diese gefährlichen Gewässer. Und prompt geschieht das Befürchtete: kurz nach einer Alarmübung wird das Schiff durch somalische Piraten aufgebracht, und die nehmen den Kapitän als Geisel..

Paul Greengrass, ein im Thriller- und Actionfach versierter Regisseur ("Die Bourne Verschwörung", "Das Bourne Ultimatum", "Green Zone") mit gewissem Hang zur Verfilmung von tatsächlichen Begebenheiten ("Flug 93") hat sich erneut eines Stoffes angenommen, der sich so abgespielt haben soll. Heraus gekommen ist ein "Doku-" Thriller, der an Spannung kaum zu überbieten ist': Ab dem Zeitpunkt des ersten Auftretens der somalischen Piraten auf See baut "Captain Phillips" eine buchstäblich fingernägelverbrauchende Atmosphäre auf, die den Zuschauer die stete Bedrohung der durch Kath berauschten, dabei durch Druck "von oben" bei gleichzeitiger, bitterster Armut zum Äußersten entschlossenen Somalier hautnah erfahren lässt. Tom Hanks ist wie nicht anders zu erwarten eine Bank, in diesem Film aber wächst er nochmals über sich hinaus: Beeindruckend, wie er den psychischen Zustand Phillips`zum Ende des Films hin visualisiert. Eine grandiose Schauspielleistung.
Greengrass, bekannt für den nicht nur geliebten, exzessiven Einsatz von "Wackel"- sprich Handkameras, hat auch hier nicht darauf verzichtet. Das erzeugt zwar einen ungeheuer dokumentarischen Touch und Look, könnte aber den einen oder anderen Seher stressen.

Das Bild dieser Produktion mit an sich ordentlichem Budget konnte indes meine Erwartungen nicht erfüllen. Nur wenige Takes sind wirklich HD-würdig. Bereits zu Beginn des Films, als Phillips sich auf die Reise vorbereitet, kann das Bild nicht wirklich mit Schärfe und Detailreichtum überzeugen; auch einige Einstellungen auf See sind teils verrauscht, teils schlicht unscharf. Manche Einstellungen hingegen zeigen das Mögliche; entweder wurde hier zu stark mit Stilmitteln jongliert oder etwas geschlampt. Wohlwollend, weil der Film einfach phantastisch ist, gebe ich vier Punkte, denn auf "normalen" Diagonalen bis etwa 107cm dürfte das Bild recht ordentlich sein. Auf einer 10er-Skala wären es eher 7 gewesen.

Tonal hingegen ist die Scheibe top. Die DTS HD MA 5.1-Tonspur ist vor allem räumlich mit vielen direktionalen Effekten, die vor allem bei den Schüssen mit präzise ortbaren Abschüssen und Einschlägen punktet wie auch bei der Suche im Bauch des Schiffes. Bei der Übernahme des Schiffes wird der Bass ordentlich gefordert, und insgesamt lässt sich die Abmischung als hochdynamisch bezeichnen.

Der Scheibe wurden nur zwei Boni beigepackt, ein Kommentar und ein Making of. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schicken Pappschuber.

Mein persönliches Fazit: "Captain Phillips" ist einer der spannendsten "Thriller" mit Doku-Touch, die ich in der letzen Zeit so sah. Der Film ist für die ganze Familie geeignet, vielleicht ohne die jüngsten Kinder. "Captain Phillips" ist eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 0
bewertet am 15.03.14 um 13:36
/image/movie/Ein-Mordsteam-DE_klein.jpg
In einem Pariser "Problemviertel" wird die Leiche der Gattin des Präsidenten des Arbeitgeberverbandes gefunden, und zwar von einem Beamten des Betrugsdezernats, der hierdurch seine Verschwörungstheorie der höchsten Regierungsebenen flugs bestätigt sieht. Und so kommt, was kommen muss: der einerseits verbissene und äusserst engagierte, andererseits sehr unkonventionelle (um es höflich auszudrücken) Cop pfeift auf alle Regeln und bürokratische Hindernisse, und so muss der pedantische Bürohengst der Pariser Mordkomission Monge notgedrungen mit ihm zusammen arbeiten..

"Ein Mordsteam" verlegt eine Story nach Frankreich, wie man sie aus den USA gefühlt aus jeder zweiten Buddy-Cop-Komödie kennt. Zwei völlig gegensätzliche Cops, vielleicht auch mal ein Cop und ein böser Bube oder ein Normalo, gerne auch mit unterschiedlichen Hautfarben, müssen sich zusammenraufen um einen gemeinsamen Gegner zur Strecke zu bringen. Dabei greift in der Regel der gesetzestreue Cop/ Normalo irgendwann die nicht immer ganz legalen oder die Menschenrechte beachtenden Methoden des anderen auf. Beispiele gibt es zuhauf: irgendwo angefangen bei "Nur 48 Stunden" über "Lethal Weapon" und "Rush Hour" bis eben jetzt "Ein Mordsteam", halt mal wieder, wie in den "Taxis", in Europa. Das (Erfolgs-) Rezept ist stets das gleiche, und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: wie beim Leibgericht, das einem sehr gut schmeckt, das aber zu häufig serviert bekommt wird das ganze durch die vielfache filmische Aufbereitung mit geringer Variation schnell fad und langweilig.

Bild und Ton sind, wie von jüngeren französischen Produktionen zu erwarten, auf hohem bzw. höchstem Niveau.
Das Bild ist tadellos, scharf in allen Bildebenen mit Ausnahme der entferntesten Hintergründe. Der Kontrast und der Schwarzwert sind sehr gut, lediglich die Farben wirken ab und an etwas ausgewaschen; das mag Stilmittel sein.

Auch der Sound weiß zu gefallen. Neben dem beim Score auftretenden druckvollen Bass können vor allem die stets mindestens dezent vorhandene, umhüllenden Geräusche punkten. Wenn es der Film fordert, werden alle Surrounds schön einbezogen, und die Dynamik geht mehr als in Ordnung.

Wie meist habe ich die Extras nur durchgeklickt, sie scheinen vom Umfang her im normalen Maß vorzuliegen. Die Scheibe hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Nach "Ziemlich beste Freunde" erwartet man von Omar Sy natürlich eine Menge. Der sympathische Franzose macht seine Sache auch zweifellos sehr gut. "Ein Mordsteam" ist auch definitiv kein schlechter Film, leidet aber darunter, dass man sehr, sehr ähnliches leider schon sehr, sehr oft zu sehen bekam. Und teilweise eben auch besser. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 11.03.14 um 12:16
/image/movie/drecksau-es-ist-zeit-versaut-zu-sein-neu_klein.jpg
Bruce Robertson ist Detective Sergeant in Schottland, genauer gesagt in Edinburgh. Er und einige seiner Kollegen sind allesamt Anwärter auf eine Beförderung, und so kommt der Mord an einem japanischen Studenten gerade recht: wer den Fall löst wird Detective Inspector. Um diese Beförderung zu kriegen, ist Robertson so ziemlich jedes Mittel recht: von der Manipulation von Zeugen bis zur Diffamierung seiner Kollegen bleibt keine Unglaublichkeit ungenutzt, um dieses Ziel zu erreichen. So ganz nebenbei säuft und kokst der Bulle noch, vögelt die Frau eines Kollegen und bedrängt die eines "Freundes" mit obszönen Anrufen. Doch Robertsons Verhalten hat einen düsteren Grund..

Jon S. Baird hat mit "Drecksau" (der englische Titel "Filth" hätte mit der folgerichtigen Übersetzung Abschaum auch gepasst) einen Film in bester britischer bzw. schottischer Tradition inszeniert: wie auch "Trainspotting" von Danny Boyle oder etwa "Fear and Loathing in Las Vegas" von Terry Gilliam wird eine menschliche Tragödie zunächst wie eine Satire gezeigt, die zum Ende hin demaskiert schockiert. Erst hier wird das ganze tragische Schicksal des Protagonisten offenbar, aber auch dadurch wird für seine Handlungen nur bedingt Verständnis oder gar Mitgefühl erzeugt, denn der Zuschauer erlebt alle Intrigen und Psychospielchen des Cops "live und in Farbe". Eigentlich hätte der Film "Arme Sau" heissen müssen. Eine solche Tour de Force eines Schauspielers sieht man in Filmen selten, ein wenig fühlte ich mich erinnert an Harvey Keitel in Abel Ferraras "Bad Lieutenant", und ein bisschen an Bruce Willis in "12 Monkeys", passenderweise auch vom bereits erwähnten Terry Gilliam. Eine klasse Leistung von James McAvoy, der den Zuschauer im permanenten Zwiespalt lässt, ob man den Polizisten trotz seiner Schandtaten sympathisch finden soll oder abscheulich.

Das Bild von "Drecksau" ist ordentlich, kann aber in keinem Bereich Bestwerte erzeugen. Die Schärfe ist knapp über dem Durchschnitt, und selbst Nahaufnahmen sind selten 100 %ig. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ebenfalls im grünen Bereich, und die Farbgebung ist den Klischees über das Wetter auf der Insel angepasst: die Farben sind deutlich zurück genommen. Der Transfer kann gerade noch die vier Punkte erreichen, das geht heutzutage besser.

Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und kann vor allem beim Score überzeugen. Dann wirkt das ganze luftig, schön räumlich und dynamisch, mit einem ordentlichen Schuss Bass. Da Dialoge dominieren, kann der Track nur bei einigen Außenaufnahmen mit einer Surroundkulisse punkten, und ab und an kommt mal ein direktionaler Effekt zustande. Die Abmischung ist nicht schlecht, aber bis auf den Score äußerst unspektakulär.

An Extras gibt es Interviews,eine B-Roll, eine Featurette, den Trailer und einige weitere Trailer. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Es gibt ein paar Filme, die ich eigentlich gut finde, aber trotzdem nur ein Mal ansehe. "Drecksau" ist so ein Film: nach einer Weile strengen die Eskapaden von McAvoys Charakter an, und er selbst wird ein wenig abstoßend. Dennoch ist die Schauspielleistung wirklich bewundernswert, für mich aber eben nur ein Mal. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.03.14 um 19:54
/image/movie/black-gold-2011-neu_klein.jpg
Die arabische Insel, Ende des ersten Drittels des letzten Jahrhunderts: zwei benachbarte Stämme beenden eine lange Fehde um ein großes Stück Niemandsland; dabei werden auch Kinder als "Zeichen des guten Willens", sprich als Pfand oder mehr als Geiseln, ausgetauscht. Alles ändert sich jedoch, als in dem vormals bedeutungslosen Gelben Gürtel Öl gefunden wird: ein Scheich will es fördern, sein Land modernisieren und nicht zuletzt sich selbst bereichern, während der andere seinen Traditionen verbunden bleiben will. Das führt unweigerlich zur Konfrontation..

Jean-Jacques Annaud, ein bedeutender europäischer Filmemacher, hat einige Hochkaräter in seiner Filmographie: Am Anfang seiner Karriere setzte er "Am Anfang war das Feuer" in Szene, von Kritikern wohlwollend aufgenommen. Später kamen einige durchaus umstrittene Werke wie "Duell - Enemy at the Gates", "Der Name der Rose" oder "Sieben Jahre in Tbet" hinzu, allesamt große Filme, aber nie einhellig positiv aufgenommen. Um einen Teil meines Fazits vorweg zu nehmen: "Black Gold" kommt in keiner Hinsicht an seine Vorgänger im Schaffen Annauds heran. Hier haben es die Filmschaffenden leider nicht geschafft, einen permanenten Spannungsbogen zu erhalten, zudem krankt der Film an der unglaubwürdigen Wandlung des Helden vom Bücherwurm zum versierten taktischen Führer. Über weite Strecken ist "Black Gold" etwas langatmig in Szene gesetzt, und die teils großartigen Landschaftsaufnahmen, Kostüme und Kulissen alleine können nicht fesseln. Ein regelrechtes Ärgernis ist, dass wieder einige hellhäutige und -haarige Europäer per schwarzem Kajal zum Araber geschminkt wurden, ein Fauxpas, der mir das letzte Mal bei Ben Kingsley in "Prince of Persia - Der Sand der Zeit" penetrant ins Auge stach. Als gäbe es nicht genug hervorragende Schauspieler aus dem arabischen/ nordafrikanischen Raum; ich sage nur Ghassan Massoud, Darsteller des Saladin in "Königreich der Himmel".

Das Bild ist guter Durchschnitt. In kleinen, gemusterten, gleichfarbigen Flächen, besonders in Aufnahmen der steinigen Wüste, kommt es zu leichtem Farbrauschen. Die Schärfe ist nur in Vordergründen und Close Ups optimal, selten in Mittelgründen, nie in Hintergründen. Wegen des starken Kontrastes und dem soliden Schwarzwert tritt leichter Detailverlust auf in Szenen mit starken Helligkeitsgegensätzen.

Der Sound macht im Prinzip alles richtig, ohne irgendwo herausragend zu punkten. Die Dynamik und der trockene Bass passen, wenn die Action losgeht. Eine dezente Surroundkulisse ist stets gegeben, allerdings ohne direktionale Effekte und ohne klare Signalortbarkeit. Der teils außerordentlich getragen pathetische Score scheint geradewegs einem Monumentalfilm der 60er entnommen zu sein.

EIN Extra in Form eines Making Ofs von 40 Minuten Länge ist natürlich ein schlechter Witz. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: In einem Kommentar zu "Black Gold" postete ich neulich, dass ich mir nicht vorstellen könne, dass Jean-Jacques Annaud einen Film so verhunzen könne, wie im Review dargestellt. Doch. Kann er. "Black Gold" ist Style over Substance, in jeder Hinsicht Durchschnitt, nur verpackt in schönen Bildern. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 08.03.14 um 14:54
/image/movie/enders-game---das-grosse-spiel-neu_klein.jpg
Die Erde, in nicht allzu ferner Zukunft: eine insektenartige Alienrasse, die Formics, fallen auf der Erde ein, da ihr Heimatplanet beinahe völlig ausgebeutet ist. Die Menschheit setzt sich zur Wehr und siegt, jedoch unter millionenfachen Opfern. Seither bereitet sich die Erde auf eine neuerliche Invasion durch die Formics vor und setzt dabei auf Kinder: die Jungen und Mädchen lernen die komplexen Kampftaktiken besonders schnell. In rigorosen Selektionsverfahren werden die Besten ausgesiebt und gnadenlos auf ihre Führerrolle vorbereitet, und unter ihnen ist der junge Ender am vielversprechendsten. Denn die Zeit drängt: die Formics können jeden Moment wieder angreifen..

Gavin Hood, beim Filmfreund bekannt durch "Machtlos" mit Jake Gylenhaal und natürlich "X-Men Origins: Wolverine", dem Filmfan bekannt durch den oscarprämierten "Tsotsi", nahm sich einer Literaturverfilmung an und inszenierte aus dem 20 Jahre alten Stoff einen packenden Science Fiction-Film nicht nur für die jüngere Generation. "Ender´s Game" überzeugt nicht nur optisch durch gestylte futuristische Kulissen und Kostüme, sondern wartet neben einer packenden Handlung auch mit ordentlich Gesellschaftskritik auf: so wird auf das angriffslustige "präventiv" denkende Militär genauso eingeprügelt wie auf einen Erziehungsapparat, der dem Individuum wenig Freiraum zur persönlichen Entwicklung lässt. Gleichwohl erhebt der Film den moralischen Zeigefinger eher unauffällig und vergisst nie, dass er der Unterhaltung dient. "Ender´s Game" ist Science Fiction-Action mit Hirn, spannend und unterhaltsam mit enormen Schauwerten und krankt wie viele moderne Science Fictioner lediglich an der Tatsache, dass das Gesehen recht steril wirkt. Schmutz, Staub, Abnutzungsmerkmale und ähnliches sind nicht erkennbar, und so wirkt vieles zu neu und sauber, als das wirklicher Realismus eintreten würde.

Das Bild ist hervorragend: Die Schärfe und Tiefenschärfe ist absolut top, und die Special Effects sind kaum als Aufnahmen vor der Green-Bluescreen als solche vor den wenigen Realaufnahmen zu unterscheiden. Die Graphik des "Mind Games" ist als solche zu erkennen. Der Kontrast ist minimal zu steil, der Schwarzwert enorm, und so muss ein wenig mit der Helligkeit und der Kontrasteinstellung jongliert werden, damit in dunklen Szenen alle Details erhalten bleiben.

Die DTS HD HR 7.1-Tonspur hat es in sich: neben der herausragenden Räumlichkeit und der perfekten Dynamik ist der überaus voluminös abgemischte Bass erwähnenswert. Ich habe auf meiner Technik in der letzten Zeit selten so einen prägnanten, teils schon zu kräftigen und tiefreichenden Bass gehört, hier habe ich den Sub deutlich herab geregelt; das war schon fast zu viel des Guten. Eine klasse Abmischung; zu viel ist immer gut, das kann man regeln, aus wenig mehr heraus holen geht kaum.

Die Extras sind etwa 90 Minuten lang und teilweise in Englisch. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: "Ender´s Game" ist eine gelungene Buchverfilmung nicht nur für Kinder und Teenager. Der Film kann sehr gut auch von Erwachsenen gesehen werden, die nicht nur gut unterhalten werden, wenn Blut fließt. Außerdem ist die Scheibe ein audiovisueller Hochgenuss. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 08.03.14 um 12:17
/image/movie/the-raid-limited-steelbook-edition-covervariante-1-neu_klein.jpg
Ein S.W.A.T.-Team der indonesischen Polizei macht sich auf, einen Gangsterboss dingfest zu machen, der in einem Hochhaus in Jakarta lebt. Das Problem: dieser Gangsterboss hat jede Menge andere Kriminelle als Untermieter und verspricht diesen mietfrei leben zu können, falls sie die ungebetenen Gäste loswerden..
Und ein Twist ist auch noch dabei, allerdings nur, um die Situation noch ein wenig auswegloser zu machen und um der Story einen Minimalhintergrund zu verpassen.

Ansonsten ist "The Raid" eine Aneinanderreihung von sich permanent wiederholenden, sich deutlich ähnelnden und daher schnell ermüdenden Schießereien abgelöst von Schlägereien, und das in einem immer wiederkehrenden Reigen 101 Minuten lang. Anfangs ist "The Raid" noch ganz spannend in Szene gesetzt; als aber die Action losgeht wird das ganze schnell dröge, so dass ich mitunter die Vorlauftaste eine ganze Weile gedrückt hielt, gerade bei den Actionszenen.

Das Bild ist auch nicht besser als der Film: die Schärfe ist mäßig, die Tiefenschärfe genauso durchschnittlich, und den Rest erledigt der miese Kontrast in Verbindung mit einem allenfalls zufriedenstellenden Schwarzwert. Da tut es auch die hochskalierte DVD.

Der Sound ist schon besser. DTS HD MA 5.1 steht drauf und ist auch drin, allerdings kommt die HD-Abmischung allenfalls beim Score deutlich zum Vorschein. Die Dynamik und der Bass sind während der Action ordentlich, die Direktionalität bleibt außer beim Score auf der Strecke. Das reicht gerade noch für vier Punkte.

Extras gucke ich ohnehin kaum, erst Recht nicht bei Filmen, die ich nicht gut finde. Das recht schick aussehende Steel dürfte das Sammlerherz erfreuen, es ist innen zusätzlich bedruckt.

Mein persönliches Fazit: Mancherorts wird "The Raid" als "Actiongranate" bezeichnet. Hm. Wer diese Art von Actionfilmen mit geringster Story und einer sinnfreien Aneinanderreihung abstumpfender Actionsequenzen mag wird begeistert sein. Andernorts wird "Dredd" mit "The Raid" verglichen. Mal sehen: Hochhaus? Check. Eine Menge Gegner? Check. Jede Menge Action und Brutalität? Check. Einen charismatischen Helden und einen beeindruckenden Bösewicht? Fehlanzeige. Spannende Story? Fehlanzeige. Der Vergleich verbietet sich eigentlich. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 07.03.14 um 12:58
/image/movie/Side-Effects-2013-DE_klein.jpg
Emily lebt allein in N. Y. und wartet darauf, dass ihr Mann aus dem Gefängnis entlassen wird. Der Investmentbanker sitzt wegen Insiderhandel ein, und nach seiner Entlassung müssen die beiden etwas kürzer treten. Emily, schon früher wegen Depressionen in psychotherapeutischer Behandlung hat Rückfälle, geht erneut zu einem Therapeuten und nimmt an einem Pilotprojekt mit einem neuen Medikament teil, das für die Patienten gratis ist und dem verschreibenden Arzt eine ordentliche Stange Geld einbringt. Eine der möglichen Nebenwirkungen der Medizin ist Somnambulie, und genau das tritt bei Emily ein: Im Schlaf tötet sie ihren Mann und kann sich an nichts erinnern. Ist sie nun schuldig oder nicht schuldig..

Stephen Soderbergh hat nach ein paar Ausrutschern wie "Haywire" wieder zu seiner alten Stärke zurück gefunden: Der Regisseur versteht es, auch knifflige und undurchsichtige Stories plastisch darzustellen, ohne den Endtwist zu früh zu verraten und am Schluss den Zuschauer ordentlich zu verblüffen. "Side Effects" beginnt wie ein eher dokumentarisch gehaltener Thriller aus dem Pharma-Milieu, plötzlich geschieht ein "Mord", der Film schlägt äußerst gekonnt einen Haken Richtung Justizdrama, um am Ende als Thriller dazustehen. Genial. Der Regisseur schafft es, mit dem ausgeklügelten Drehbuch, den Zuschauer ein ums andere Mal ob der Twists mit offenem Mund dasitzen zu lassen, was das Vergnügen ungemein steigert.

Das Bild, an sich hervorragend in allen seinen Parametern, wurde bisweilen stilistisch verfremdet, was ab und an den Eindruck von Bildfehlern erweckt. Dem ist nicht so, allerdings verspielt das Bild sich durch allerlei Farbspielereien, Jonglieren mit der Schärfe und manch exotischer Kameraeinstellung die Höchstwertung. Gut ist der Transfer allemal, nur eben nicht exzellent.

"Side Effects" ist eher ruhig gehalten, und so darf nicht mit Dynamik- und Bassattacken gerechnet werden. Die Dialoge sind klar verständlich, und beispielsweise im Strassenverkehr New Yorks kommt eine angenehme Surroundkulisse zum Tragen.

Die BD verfügt über die üblichen Extras und hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Ein paar Wochen hatte ich so gar keinen Bock auf "Side Effects", schien mir der Film doch ein dröger Pharma-Thriller. Von wegen. "Side Effects" ist mit das wendungsreichste, spannendste und unterhaltsamste, was ich in letzter Zeit so zu sehen bekam. Außerdem macht es Spaß, der erlesenen Darstellerriege zu zu sehen. "Side Effects" fristet zu Unrecht ein Schattendasein, wie die wenigen Bewertungen zeigen, hat es aber definitiv in sich. Ein Geheimtipp und eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung von mir. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 06.03.14 um 17:23
/image/movie/man-of-steel-blu-ray-und-digital-copy-neu_klein.jpg
Der Weltraum -- unendliche Weiten... Irgendwo da draußen, auf dem (ehemaligen) Planeten Krypton, kommt es zum Staatsstreich: unter Führung von General Zod wird versucht, die Regierung abzusetzen, die zur Deckung des Energiebedarfs den Planetenkern anzapften, was unweigerlich zur Vernichtung des Planeten und der Bewohner führt. Jor-El und seine Frau, im Geiste schon lange abtrünnig, bringen den ersten natürlich geborenen und nicht gensynthetisierten Sohn seit Jahrhunderten auf die Welt und schicken ihn gerade noch rechtzeitig vor der Apokalypse per Raumkapsel auf die Erde, wo der Junge Kal-El ganz normal aufwächst und nach einer Weile bemerkt, dass Fledermausgehör, Laser- und Röntgenblick, Unkaputtbarkeit und übermenschliche Kräfte nicht ganz so normal sind. Das kommt von der Sonne, von der auch General Zod profitiert, denn er und seine Gefolgschaft haben Kal-El gefunden und fordern etwas bestimmtes von ihm. Sonst..

Schön, dass sich Zack Snyder dieser Comic-Verfilmung angenommen hat und ihr eine gehörige Frischzellenkur verpasst hat. Zur Zeit dürfte es wohl nur wenige, auf Comic-Verfilmungen abonnierte bzw. in diesem Genre versierte Regisseure geben, die diese Vorlagen auf ihre eigene, fast perfekte Weise interpretieren können. "Man of Steel" ist Popcorn-Kino mit Hirn, mit gewissem Anspruch, aber auch allem, was Superman-Fans sehen wollen: mit enormen Schauwerte, nicht auf der Erde, sondern besonders während der Anfangssequenz auf Krypton (ein "faszinierender" Ausblick in die Entwicklung von Informationstechnik, wie Spock sagen würde), krachender Action und ein bisschen Herzschmerz. Lediglich der CGI-Actionoverkill im letzten Drittel war beinahe zuviel des Guten; das gelang Snyder bei "Watchmen" besser, wie auch die dramaturgische und charakterliche Durchzeichnung. Das lag natürlich auch an der Vorlage.

Das Bild ist tiptop, alle Parameter passen. Das Bild fällt nicht zu bunt aus; eine Tatsache, an der viel Comicverfilmungen leiden; so wirkt alles vergleichsweise natürlich. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, aber dennoch minimal zurück genommen, um die Special Effects homogener integrieren zu können. Kontrast und Schwarzwert sind überdurchschnittlich. Insgesamt ein hervorragender Transfer, wie es sich für einen modernen Blockbuster gehört; Referenzwerte allerdings verfehlt das Bild knapp.

Tonal sieht es ein wenig anders aus: Während Dynamik und Bass zufriedenstellen, aber nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen, fehlt es der Tonspur an Brillanz in den Höhen. So klingt alles ein wenig so, als würde man es durch eine dünne Stoffschicht hören. Gut ist die Abmischung schon, schaltet man allerdings auf die Originaltonspur um erlebt man eine Offenbarung: brillante Durchzeichnung in Höhen und Mitten, perfekte Signalortbarkeit und Dynamik und Bass zuhauf (wobei das Gepolter des Weltenwandlers auf Deutsch auch reicht, um das Sofa zu bewegen; einen potenten Sub vorausgesetzt).

Wie meist habe ich die Extras nur durchgezappt und schließe mich dem durchschnitt an. Die BD hat kein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Bei "Man of Steel" war ich vielleicht nicht unbedingt voreingenommen, aber sehr erwartungsvoll, da Zack Snyder für mich mit Christopher Nolan die Welt der Comic-Verfilmungen ordentlich aufgemischt hat und ihr einen neuen Anstrich verpasste. "Man of Steel" ist unter Snyders Comic-Verfilmungen zwar eine schwächere, aber immer noch ziemlich gut. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 06.03.14 um 16:37
/image/movie/olympus-has-fallen---die-welt-in-gefahr-neu_klein.jpg
Weihnachten: die Feiertage will John McClane im Kreise seiner Familie verbringen - Halt, falsch: der ehemalige Secret Service Agent Mike Banning fristet nach einem traumatischen Eingangserlebnis, das psychologischen Tiefgang erfolglos suggerieren will, sein Dasein als Bürohengst, als koreanische Terroristen (aber weder süd- noch so richtig nordkoreanische, der Political Correctness wegen) nicht einfach nur an der Küste Amerikas landen, sondern gleich das Weisse Haus einnehmen. Nachdem diese Terroristen, wie auch immer, mit einem Flugzeug unbemerkt in amerikanischen Luftraum eindringen und, warum auch immer, einen Bodycount unter Zivilisten anrichten, der "Der Soldat James Ryan" zur Ehre gereicht hätte, besetzen sie das am Besten bewachte Gebäude der Welt, das Motiv bleibt zunächst unklar. Und nur ein Mann, ein einziger Mann, soll es nun richten..

Oh je, Antoine Fuqua, was ist nur aus Dir geworden. Du, der Du ein Meisterwerk wie "Training Day" inszeniert hast, den wirklich hervorragenden "Shooter" und das herausragende Thriller-Drama "Brooklyns Finest", hast Dich ganz nach unten begeben: da, wo sich ein Emmerich befindet, da wo vor Pathos triefende, unglaubwürdige Filme ihr elendes Dasein fristen. Eigentlich ist "Stirb langsam" mit dem eingangs genutzten Vergleich Unrecht getan, denn Olympus has fallen" hat im Vergleich mit "Die Hard" nichts, was einen Vergleich rechtfertigt: keinen charismatischen Helden, viel mehr unnötige Tote mit expliziter Gewaltdarstellung und kaum Humor, den die Referenz so selbstironisch aufweist. Statt dessen geht es gleich los mit dem Sternenbanner.

Das Bild ist, wenn man den Film als Hommage an die Actionstreifen der frühen Neunziger verstehen, ähnlich ausgefallen. Nahaufnahmen sind scharf, jedes Detail ist sichtbar. Bereits in den Mittelgründen wird es schon deutlich schwächer, und die Hintergründe sind auf größeren Diagonalen allesamt unscharf. Die vielen im Dämmerlicht spielenden Szenen sind dank des nur durchschnittlichen Kontrastes und des allenfalls zufriedenstellenden Schwarzwertes nicht eben detailliert. Die vier Punkte sind recht wohlwollend.

Der Sound lässt es in jeder Hinsicht ordentlich krachen. Da gefühlte 80% des Streifens aus Actionszenen, in der Regel mit Geballer, bestehen, kann der Soundtrack seine Stärken ausspielen: der Bass bollert, wenn gefordert; und die Schießereien sind sehr dynamisch. Das allerdings kann nicht darüber hinweg täuschen, dass es nicht das geringste bisschen filigrane Durchzeichnung gibt, die in den wenigen ruhigeren Szenen davon künden könnte, dass hier eine wirklich hochwertige Abmischung vorliegt.

An Extras scheint es eine ganze Menge zu geben, ich habe sie nicht angesehen. Die BD hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Im Prinzip hatte "Olympus has fallen" bei mir nach 30 Minuten schon verloren, weil hunderte Zivilisten in den Strassen von D. C. über die Wupper gingen, obwohl das für die Story ohne jede Relevanz war. "OHF" ist ein zu bemüht konservativ in Szene gesetzter "Old School"-Actioner, der Fans der 80er/ 90er Actionfilme unter Umständen begeistern könnte. Ein bisschen Selbstironie hätte dem Film gut getan, er nimmt sich einfach zu ernst. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 04.03.14 um 19:12
/image/movie/the-crime---good-cop-bad-cop-neu_klein.jpg
London: die "Flying Squad" hat die höchste Aufklärungsrate bei Kapitalverbrechen, und das nicht nur weil sie gute Kontakte und Spitzel hat, sondern weil sich die Ermittlungsmethoden ihrer Mitglieder kaum von der Vorgehensweise von Gewaltverbrechern unterscheiden. Aus diesem Grunde ist ihr Dienst eine stete Gratwanderung zwischen Belobigungen für die Lösung kniffliger, gefährlicher Fälle und der disziplinaren Abwürdigung durch interne Ermittlungen. Als ein Juwelenraub begangen und scheinbar grundlos eine der Kundinnen getötet wird gerät die Truppe nicht nur weiter in das Visier der Internen, sondern auch das einer skrupellosen osteuropäischen Gang..

Nick Love, sonst hauptsächlich bekannt für Verfilmungen von Stoffen aus dem englischen Fußball-Submilieu ("The Football Factory", "The Firm"), legt mit "The Crime" nach "The Business" (mit einem seiner Lieblingsdarsteller Danny Dyer) mal wieder einen Thriller vor.
"The Crime" ist ein typisch englischer Genre-Vertreter, der Engländer, hier natürlich Polizisten, zeigt wie sie sind: rauh, trinkfest und selten einer Prügelei aus dem Weg gehend. Der Film ist straff, spannend und ohne Längen in Szene gesetzt, bietet einige hervorragend choreographierte Fights und eine der besten Verfolgungsjagden überhaupt, verzichtet aber auch auf tiefergehende Charakterzeichnung: die Guten unterscheiden sich lediglich durch ihre Motive von den Bösen, nicht durch ihre Methoden. Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller lassen den Zuschauer urteilen, ob der Zweck die Mittel heiligt.

Technisch ist die Scheibe auf der Höhe der Zeit. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles top, es gibt kaum Anlass zur Klage. Die Farben sind etwas zurück genommen und unterstreichen den düsteren, rauhen Look des Films. Insgesamt ein sehr guter Transfer, der die fünf Punkte mühelos erreicht.

Auch der Sound ist tadellos. Die DTS HD MA-Tonspur lasst es krachen, wenn die Szenen es fordern und punktet mit einer stets angenehm umhüllenden Surroundkulisse. Bei Schiessereien kommt es zu ordentlichen Dynamiksprüngen und einigen direktionalen Effekten; einziges Manko dürfte ein leichter Mangel an Tiefbass sein.

Extras habe ich nicht angesehen, sie scheinen im üblichen Umfang vorzuliegen. Die Scheibe hat ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Nick Loves Filme fand ich bisher alle gut. Auch "The Crime" gefiel mir: Der Film ist schnell, hart, oft brutal und ziemlich spannend. Die Story erfindet das Rad zwar nicht neu, hält das altbekannte aber gut am Laufen. "The Crime" ist kein uneingeschränkter Geheimtipp, aber nicht weit davon weg. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 03.03.14 um 18:50
/image/movie/The-Lookout-2012-DE_klein.jpg
Kommissar Mattei ist nahe dran: bei ihrem 16. Überfall auf eine Bank hat er die Gang in der Falle. Doch ein Scharfschütze als Feuerschutz der Bande macht den Erfolg der Polizei zunichte und fordert hohen Blutzoll, wird jedoch geschnappt. In keiner nationalen oder internationalen Datenbank ist der Sniper zu finden, und als er auch noch aus dem Gefängnis fliehen kann, läuft alles aus dem Ruder..

"The Lookout" lässt sich zunächst wie ein sehr spannender Polizeithriller an, wie ihn in Europa wohl nur die Franzosen inszenieren können, um etwa nach der Hälfte den Twist in eine völlig andere Richtung zu absolvieren: nach besagter Hälfte wandelt sich der Film in einen Serienkiller-/ Rachefilm, bei dem die nebeneinander her laufenden Handlungen relativ wenig miteinander zu tun haben. Dadurch verspielt sich "The Lookout" vieles von seiner Glaubwürdigkeit und Atmosphäre und springt etwas unentschlossen zwischen den beiden Genres hin und her.

Das Bild ist, wie die meisten jüngeren französischen Produktionen, ohne Fehl und Tadel. Die Schärfe ist fast immer hoch und wird als Stilmittel sehr selten zurück genommen; sie bleibt auch in den Bildhintergründen so hoch, dass Details sauber voneinander getrennt bleiben. Der Schwarzwert und der Kontrast sind recht gut, so dass auch in dunklen Bildabschnitten keine Einzelheiten absaufen. Die Farbgebung ist stark entsättigt, Grau- und Brauntöne überwiegen und unterstützen dadurch die Atmosphäre.

Der DTS HD MA 5.1-Track ist zufriedenstellend räumlich und dynamisch, wenn gefordert. Die Action dominiert nicht in "The Lookout", und so wirkt die Abmischung vergleichsweise unaufgeregt. In den wenigen Actionsequenzen kommt es zu der einen oder anderen direktionalen Soundspielerei; auch der Bass meldet sich ein paar Mal zu Wort. Am räumlichsten und bassstark untermalt präsentiert sich der Soundtrack.

Die Extras (eigentlich müsste es DAS Extra heissen) beinhaltet nur ein Making Of, das ist natürlich zu wenig. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.

Mein persönliches Fazit: Ich hatte relativ hohe Erwartungen an "The Lookout", bin ich doch in gewisser Weise Fan von französischen Thrillern, ausserdem spielt Daniel Auteuil mit. "MR 73", "36", "22 Bullets", "A Gang Story", "Point Blank", alle super. "The Lookout" fängt stark an und verläuft sich dann in seinem eigenen Storygewirr, macht da einiges ganz gut, ist aber für eine komplette, nachvollziehbare Verstrickung der beiden Erzählstränge zu kurz. Kurzum: nicht Fisch, nicht Fleisch; bleibt es bei "The Lookout" bei mir beim einmaligen Sehen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 03.03.14 um 14:33

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