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Filmbewertungen von plo
Judäa, so um 25 nach Christi Geburt: die Familie des Adligen Juda Ben-Hur hat vor Jahrzehnten ein Findel-/Adoptivkind aufgenommen und wie einen Sohn erzogen. Messala, so heißt der junge Mann, und die Tochter Tirzah verknallen sich ineinander; doch Messala weiß: eine Zukunft wird es für die beiden nicht geben. Also geht Messala in die Armee, dient sich bis in den Rang eines Tribuns hoch und kehrt als Gefolgsmann von Pontius Pilatus nach Jerusalem zurück. Als ein Zelot aus dem Hause der Hurs heraus ein Attentat auf Pilatus verübt, gerät die ganze Familie auf Messalas Betreiben hin in Sippenhaft und Judah selbst muss als Sträfling fünf lange Jahre auf die Galeere. Irgendwann kommt er durch "Zufall" frei, und seine Rache soll kommen, doch es gibt nur eine Möglichkeit dazu: im legendären Wagenrennen in der Arena Jerusalems gegen Messala zu siegen..
Für viele Fans war ein Remake des Klassikers "Ben-Hur" von 1959(der im übrigen auch ein Remake eines Films von 1925 ist) ein Sakrileg; und wie üblich bei angekündigten Remakes besonders von Klassikern ging ein Aufschrei durch die Massen, ohne dass auch nur ein Schnipsel Film aufgenommen, geschweige denn gezeigt worden war. Ein wenig der vorauseilenden Kritik war wahrscheinlich der Auswahl der Regisseurs zu verdanken, war doch Timur Bekhmanbetov mit "Wächter des Tages/ der Nacht", "Wanted" und "Abraham Lincoln: Vampirjäger" nicht gerade als begnadeter Geschichtenerzähler aufgefallen, sondern bewies eher ein Händchen für substanzlose optische Schauwerte. Die Äußerer vorauseilender Schelte haben nicht immer Recht, im Falle vom Remake von "Ben-Hur" ist die Kritik jedoch in mancher Hinsicht durchaus berechtigt. Zwar verfügt der Film über zwei Hauptdarsteller, die in "Boardwalk Empire" (Jack Huston) und "The Veteran" (Toby Kebbell) bemerkenswerte Leistungen erbrachten, die aber in "Ben-Hur", wohl auch aufgrund der schwachen Charakteranlage im Drehbuch, entweder wie Messala nur schwer nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln hatten oder wie Judah beinahe schon Christus-ähnliche Züge aufwiesen. Morgan Freeman hatte sich wohl im Filmset vertan: er war bestimmt für die Verfilmung der Lebensgeschichte von Bob Marley gecastet worden. Der Film weist, eigentlich unüblich für einen Bekhmanbetov, relativ wenige und schon gar nicht spektakuläre Schauwerte auf; dafür geriet das Finale für die Verhältnisse des Regisseurs relativ CGI-unspektakulär. Gleichzeitig ist das Finale genau genommen auch der einzige wirkliche Höhepunkt. Insgesamt kann der Film bei Weitem nicht so sehr Dramatik erzeugen wie "Ben-Hur" aus den Fünfzigern, was neben dem Drehbuch auch an der deutlich geringeren Länge und daraus resultierenden erzählerischen Straffungen und Unterlassungen liegt. Insgesamt betrachtet ist das 2016er Remake von "Ben-Hur" zwar kein Komplettausfall, aber gesehen haben muss man den Streifen nun wirklich nicht.
Das Bild ist hervorragend und so, wie man es von einer modernen Big Budget-Produktion aus Hollywood erwarten kann. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch; den Kontrast und den Schwarzwert fand ich nahezu perfekt und die Plastizität ist herausragend. Lediglich die CGI sind recht deutlich als solche erkennbar, das kann man heutzutage besser integrieren.
Nun kann man aufgrund des fehlenden HD-Kürzels und der nicht zeitgemässen Tonspur eine Protestabwertung vornehmen; objektiv ist das nicht. Der vorliegende deutsche Dolby Digital 5.1-Track hat es nämlich in sich: die Tonspur ist nahezu perfekt abgemischt, hat ordentlich Dynamik und Bass und strotzt nur so vor direktionaler Effekte. Die Mitten hätten etwas klarer und betonter sein können für ein noch ausgewogeneres Ergebnis, aber für die Höchstpunktzahl reicht es allemal.
Extras habe ich nicht angesehen; ich vergebe den vorliegenden durchschnittswert. Die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die 2016er Fassung von "Ben-Hur" dürfte am Besten für die Zuschauer funktionieren, die die Fassungen von 1925 und 1959 nicht kennen. Für die Fans, die diese beiden Fassungen kennen gilt das Remake von 2016 zu Recht als eine herbe Enttäuschung. Muss man nicht gesehen haben.
Für viele Fans war ein Remake des Klassikers "Ben-Hur" von 1959(der im übrigen auch ein Remake eines Films von 1925 ist) ein Sakrileg; und wie üblich bei angekündigten Remakes besonders von Klassikern ging ein Aufschrei durch die Massen, ohne dass auch nur ein Schnipsel Film aufgenommen, geschweige denn gezeigt worden war. Ein wenig der vorauseilenden Kritik war wahrscheinlich der Auswahl der Regisseurs zu verdanken, war doch Timur Bekhmanbetov mit "Wächter des Tages/ der Nacht", "Wanted" und "Abraham Lincoln: Vampirjäger" nicht gerade als begnadeter Geschichtenerzähler aufgefallen, sondern bewies eher ein Händchen für substanzlose optische Schauwerte. Die Äußerer vorauseilender Schelte haben nicht immer Recht, im Falle vom Remake von "Ben-Hur" ist die Kritik jedoch in mancher Hinsicht durchaus berechtigt. Zwar verfügt der Film über zwei Hauptdarsteller, die in "Boardwalk Empire" (Jack Huston) und "The Veteran" (Toby Kebbell) bemerkenswerte Leistungen erbrachten, die aber in "Ben-Hur", wohl auch aufgrund der schwachen Charakteranlage im Drehbuch, entweder wie Messala nur schwer nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln hatten oder wie Judah beinahe schon Christus-ähnliche Züge aufwiesen. Morgan Freeman hatte sich wohl im Filmset vertan: er war bestimmt für die Verfilmung der Lebensgeschichte von Bob Marley gecastet worden. Der Film weist, eigentlich unüblich für einen Bekhmanbetov, relativ wenige und schon gar nicht spektakuläre Schauwerte auf; dafür geriet das Finale für die Verhältnisse des Regisseurs relativ CGI-unspektakulär. Gleichzeitig ist das Finale genau genommen auch der einzige wirkliche Höhepunkt. Insgesamt kann der Film bei Weitem nicht so sehr Dramatik erzeugen wie "Ben-Hur" aus den Fünfzigern, was neben dem Drehbuch auch an der deutlich geringeren Länge und daraus resultierenden erzählerischen Straffungen und Unterlassungen liegt. Insgesamt betrachtet ist das 2016er Remake von "Ben-Hur" zwar kein Komplettausfall, aber gesehen haben muss man den Streifen nun wirklich nicht.
Das Bild ist hervorragend und so, wie man es von einer modernen Big Budget-Produktion aus Hollywood erwarten kann. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch; den Kontrast und den Schwarzwert fand ich nahezu perfekt und die Plastizität ist herausragend. Lediglich die CGI sind recht deutlich als solche erkennbar, das kann man heutzutage besser integrieren.
Nun kann man aufgrund des fehlenden HD-Kürzels und der nicht zeitgemässen Tonspur eine Protestabwertung vornehmen; objektiv ist das nicht. Der vorliegende deutsche Dolby Digital 5.1-Track hat es nämlich in sich: die Tonspur ist nahezu perfekt abgemischt, hat ordentlich Dynamik und Bass und strotzt nur so vor direktionaler Effekte. Die Mitten hätten etwas klarer und betonter sein können für ein noch ausgewogeneres Ergebnis, aber für die Höchstpunktzahl reicht es allemal.
Extras habe ich nicht angesehen; ich vergebe den vorliegenden durchschnittswert. Die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die 2016er Fassung von "Ben-Hur" dürfte am Besten für die Zuschauer funktionieren, die die Fassungen von 1925 und 1959 nicht kennen. Für die Fans, die diese beiden Fassungen kennen gilt das Remake von 2016 zu Recht als eine herbe Enttäuschung. Muss man nicht gesehen haben.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 27.01.17 um 08:41
In der Unterwelt der USA hat sich bis 1931 so einiges verändert: Nucky Thompson ist der Verbrechen langsam überdrüssig und versucht, in Kuba und Florida für die Zeit nach der Prohibition legale Geschäfte; natürlich dreht sich alles weiterhin um Alkohol; zu etablieren. In Chicago ist mittlerweile sein "Geschäftspartner" Al Capone allein herrschend an der Macht, während Charly "Lucky" Luciano zusammen mit Meyer Lansky in New York stetig mächtiger wird. Nach langer Zeit taucht Chalky White wieder auf der Bildfläche auf und sinnt noch immer auf Rache: Valentin Narcisse hat ihm alles genommen und dazu noch die Liebe seines Lebens. Und Nucky wird noch mit anderen Ereignissen und Personen aus seiner dunklen Vergangenheit konfrontiert...
Die fünfte Staffel ist mit etwa 450 Minuten in 8 Episoden verteilt auf drei Discs deutlich kürzer als die ersten vier Seasons. Die Staffel wurde seinerzeit ordentlich gescholten, brach sie doch mit der gewohnten Erzählstruktur, blickte weit zurück in Enoch Thompsons Vergangenheit und verflocht mit vielen Rückblenden frühe, schicksalhafte Begegnungen mit den in früheren Staffeln kennen gelernten Personen wie Gillian Darmody oder dem Commodore. Auf ganz besondere Weise verwebt die fünfte Staffel die Gegebenheiten besonders der ersten Staffel zu einem schicksalhaften und dramatischen Finale, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Mir persönlich gefiel diese fünfte Staffel so ziemlich am Besten, zeigte diese doch die detaillierteste Charakterdarstellung natürlich besonders von Nucky, aber auch von dem Verhältnis zwischen ihm und seinem Bruder sowie ihm und Gillian Darmody. Der Darsteller des jungen Enoch Thompson ist erstaunlich: Marc Pickering wurde nicht nur durch die Maske mit dem markanten Gebiss von Steve Buscemi verändert, er hat sich auch auf beeindruckende Weise Mimik und Gestik Buscemis angeeignet und könnte gut als naher Verwandter durchgehen.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der fünften Staffel exakt so wie die der ersten vier, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind deutlich weniger umfangreich und sind auf den 3 Discs verteilt. Leider kommt auch die fünfte Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: tja, nun habe ich die Serie zu Ende gesehen und finde es eigentlich schade, gleichwohl sie perfekt zu Ende erzählt wurde. Obwohl die Serie eine ganze Weile unangetastet im Regal stand, bin ich nun froh, dieses herausragende Stück Serienunterhaltung verschlungen zu haben. "Boardwalk Empire" ist ein Highlight im Seriengenre, wird es noch lange bleiben und wird sicherlich wieder den Weg in meinen Player finden.
Die fünfte Staffel ist mit etwa 450 Minuten in 8 Episoden verteilt auf drei Discs deutlich kürzer als die ersten vier Seasons. Die Staffel wurde seinerzeit ordentlich gescholten, brach sie doch mit der gewohnten Erzählstruktur, blickte weit zurück in Enoch Thompsons Vergangenheit und verflocht mit vielen Rückblenden frühe, schicksalhafte Begegnungen mit den in früheren Staffeln kennen gelernten Personen wie Gillian Darmody oder dem Commodore. Auf ganz besondere Weise verwebt die fünfte Staffel die Gegebenheiten besonders der ersten Staffel zu einem schicksalhaften und dramatischen Finale, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Mir persönlich gefiel diese fünfte Staffel so ziemlich am Besten, zeigte diese doch die detaillierteste Charakterdarstellung natürlich besonders von Nucky, aber auch von dem Verhältnis zwischen ihm und seinem Bruder sowie ihm und Gillian Darmody. Der Darsteller des jungen Enoch Thompson ist erstaunlich: Marc Pickering wurde nicht nur durch die Maske mit dem markanten Gebiss von Steve Buscemi verändert, er hat sich auch auf beeindruckende Weise Mimik und Gestik Buscemis angeeignet und könnte gut als naher Verwandter durchgehen.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der fünften Staffel exakt so wie die der ersten vier, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind deutlich weniger umfangreich und sind auf den 3 Discs verteilt. Leider kommt auch die fünfte Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: tja, nun habe ich die Serie zu Ende gesehen und finde es eigentlich schade, gleichwohl sie perfekt zu Ende erzählt wurde. Obwohl die Serie eine ganze Weile unangetastet im Regal stand, bin ich nun froh, dieses herausragende Stück Serienunterhaltung verschlungen zu haben. "Boardwalk Empire" ist ein Highlight im Seriengenre, wird es noch lange bleiben und wird sicherlich wieder den Weg in meinen Player finden.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 25.01.17 um 07:04
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1924, und Nucky Thompson erweitert seine Geschäftsbeziehungen durch Kontakte in den Süden der USA: in Tampa ist er zunächst im Begriff, ein größeres Stück Land zu erwerben, um unbehelligt "Fracht umschlagen" zu können (eine Frau spielt dabei natürlich auch eine größere Rolle). Chalky erhält dadurch ein größeres Stück vom Kuchen und führt den ersehnten "Onyx Club". Aber mit den Drogen hält auch ein neuer Profithai in Atlantic City Einzug: "Dr." Valentine Narcisse, vordergründig intellektueller Gentleman, tatsächlich jedoch skrupelloser, profitgieriger Psychopath macht Chalky und Nucky das Revier und das Geschäft streitig. So ganz nebenbei ist das FBI unter dem ehrgeizigen und aufstrebenden Direktor Edgar J. Hoover zusammen mit seinem Bluthund Knox auf die bis dato noch unbekannte organisierte Kriminalität aufmerksam geworden, und in Chicago wird der kokainsüchtige Al Capone immer mächtiger..
Auch die vierte Staffel der Ausnahmeserie glänzt wie mit authentischen Kostümen, Kulissen und Fahrzeugen. Gleichwohl in der organisierten Kriminalität die Loyalität als wichtigste Eigenschaft eines Mitgliedes propagiert wird, gilt sie nichts: niemand kann sich in Betracht größtmöglichen Profits anderer oder einer eventuell bevorstehenden strafrechtlichen Verfolgung Einzelner sicher sein, nicht doch verraten zu werden. So wird Nucky erneut durch Nächststehende verraten, so muss Chalky erfahren, dass alte Freundschaften nichts wert sind und Gillian, Jimmy Darmodys Mutter, wird für ihre dunklen Taten auf üble Weise zur Rechenschaft gezogen.
Die 4. Staffel von "Boardwalk Empire" ist wiederum hochdramatisch und trotz ihrer gewohnt gemächlichen Erzählweise sehr spannend. Durch diese Erzählweise wird die ohnehin außerordentlich detaillierte Charakterdarstellung noch vertieft und lässt den Zuschauer die relativ selten auftretende Gewalt nicht vermissen. Tritt die Gewalt jedoch auf, ist sie hart, brutal und sehr realistisch in Szene gesetzt, und auch in der vierten Staffel heißt es Abschied nehmen von Figuren, deren Ableben man so nicht erwartet hatte.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der vierten Staffel exakt so wie die der ersten drei, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Ebenso sehe ich Umfang und Qualität der Extras gleich.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in Dolby Digital vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: ich finde es schade, dass ich nur noch eine Staffel vor mir habe, ich habe die Serie bisher sehr genossen. Die 5 Staffeln bleiben auch definitiv in der Sammlung und werden irgendwann wieder im Player landen.
Auch die vierte Staffel der Ausnahmeserie glänzt wie mit authentischen Kostümen, Kulissen und Fahrzeugen. Gleichwohl in der organisierten Kriminalität die Loyalität als wichtigste Eigenschaft eines Mitgliedes propagiert wird, gilt sie nichts: niemand kann sich in Betracht größtmöglichen Profits anderer oder einer eventuell bevorstehenden strafrechtlichen Verfolgung Einzelner sicher sein, nicht doch verraten zu werden. So wird Nucky erneut durch Nächststehende verraten, so muss Chalky erfahren, dass alte Freundschaften nichts wert sind und Gillian, Jimmy Darmodys Mutter, wird für ihre dunklen Taten auf üble Weise zur Rechenschaft gezogen.
Die 4. Staffel von "Boardwalk Empire" ist wiederum hochdramatisch und trotz ihrer gewohnt gemächlichen Erzählweise sehr spannend. Durch diese Erzählweise wird die ohnehin außerordentlich detaillierte Charakterdarstellung noch vertieft und lässt den Zuschauer die relativ selten auftretende Gewalt nicht vermissen. Tritt die Gewalt jedoch auf, ist sie hart, brutal und sehr realistisch in Szene gesetzt, und auch in der vierten Staffel heißt es Abschied nehmen von Figuren, deren Ableben man so nicht erwartet hatte.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der vierten Staffel exakt so wie die der ersten drei, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Ebenso sehe ich Umfang und Qualität der Extras gleich.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in Dolby Digital vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: ich finde es schade, dass ich nur noch eine Staffel vor mir habe, ich habe die Serie bisher sehr genossen. Die 5 Staffeln bleiben auch definitiv in der Sammlung und werden irgendwann wieder im Player landen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 15.01.17 um 10:18
Nicky Parsons, Jason Bournes ehemalige "Vertraute" beim CIA und von dem Geheimdienst schwer desillusioniert, hackt die CIA und lädt brisante Informationen auf einen USB-Stick herunter, um diese publik zu machen: geraten diese Informationen an die Öffentlichkeit, ist die Existenz des Geheimdienstes in seiner jetzigen (und vor allem seiner beabsichtigten zukünftigen) Form und die seiner Vorgesetzten gefährdet. Bourne, derweil anonym irgendwo im europäischen Untergrund mit illegalen Kämpfen sein Geld verdienend, wird durch Nicky kontaktiert, da auch weitere Details seiner Vergangenheit auf dem Stick gelandet sind. Nicky als Hackerin ist natürlich schnell aufgespürt, und nachdem Nicky Jason kontaktiert hat geht die Hetzjagd auf beide erneut los..
Zunächst ein mal: die Storyangabe unter dem Reiter "Inhalt" wie auch die Storyzusammenfassung im Review betrifft wohl mindestens zu Beginn nicht den Film, den ich sah: Nicky alleine hackt die CIA, kontaktiert dann Bourne, wird natürlich in Sekundenschnelle detektiert und erst dadurch kommt der Geheimdienst auf Jasons Spur. Durch eine Wendung, die der französische Superstar Vincent Cassel herbeiführt (der mit Bourne noch eine persönliche Rechnung zu begleichen hat) macht sich Bourne schließlich zu seinen persönlichen Rachefeldzug auf, wozu das Schicksal seines Vaters (persönlich erlebt und in den Akten dokumentiert) erheblich beiträgt.
In der Summe kann ich die schlechte Wertung des Reviews nicht nachvollziehen, und der Durchschnitt der User-Wertungen spricht da die deutlichere Sprache. Wer sich "Jason Bourne" anguckt, bekommt genau das, was er erwartet und was der Titel verspricht: einen Jason Bourne-Actionthriller in altbewährter Manier vom Team Greengrass/Damon in Szene gesetzt, spannend und actionreich, aber auch innovations- und neuerungsarm. Natürlich dreht es sich wieder letztendlich um die Verfolgung Bournes durch die Häscher der CIA, natürlich dreht es sich wieder darum, dass Bourne den Spieß umdreht und dem CIA zeigt, wie man ihren Job auch mit einfachsten Mitteln besser macht, und; klar; natürlich spielt auch ein interner Machtkampf wieder eine Rolle. Genau das wollen die Fans doch sehen, insofern: Mission accomplished, Mr. Bourne.
Das Bild ist fast über die gesamte Laufzeit annähernd perfekt. Das Bild ist stets sehr scharf und perfekt kontrastiert, und auch bei den leicht farblich verfremdeten Einstellungen kommt es nur selten zu Detailverlust. In dunklen Szenen kommt es nicht zu digitalem Rauschen; und die Masse der Details bleibt erhalten. Die "Nachzieheffekte" sind gewollt
Auch tonal wurden alle Register gezogen. Der in DTS HD HR 7.1 (ich kann mich grad nicht spontan daran erinnern, wann ich zuletzt eine in 7.1 vorliegende, verlustbehaftete Tonspur auf Scheibe hatte) Track hat es in sich: der Sound ist räumlich und verfügt über zahlreiche perfekt ortbare direktionale Soundspielereien. Bei den Schießereien und den Explosionen schiebt der Sub ordentliche Tiefbasswellen in den Raum. Ein top Track.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den momentan vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, "Jason Bourne" ist halt ein vierter Teil (den im Vergleich recht deutlich missratenen Film mit Jeremy Renner zähle ich nicht dazu). NATÜRLICH verfolgt man (wie im Übrigen bei so ziemlich allen Mehrteilern) das erfolgversprechende Rezept der Vorgänger. Insofern weiß ich nicht so recht, was da erwartet wurde. Die Erstlinge werden bejubelt und haben finanziellen Erfolg, was dazu führt dass überhaupt eine Fortsetzung inszeniert wird. Warum sollte man denn dann groß was ändern?! Jason Bourne-Fans, hergehört: Ihr kriegt genau das, was Ihr erwartet und erhofft: Spannung, (handgemachte) Action satt und einen Matt Damon als stoischen Superagenten wider Willen, und das alles in toller audiovisueller Qualität.
Zunächst ein mal: die Storyangabe unter dem Reiter "Inhalt" wie auch die Storyzusammenfassung im Review betrifft wohl mindestens zu Beginn nicht den Film, den ich sah: Nicky alleine hackt die CIA, kontaktiert dann Bourne, wird natürlich in Sekundenschnelle detektiert und erst dadurch kommt der Geheimdienst auf Jasons Spur. Durch eine Wendung, die der französische Superstar Vincent Cassel herbeiführt (der mit Bourne noch eine persönliche Rechnung zu begleichen hat) macht sich Bourne schließlich zu seinen persönlichen Rachefeldzug auf, wozu das Schicksal seines Vaters (persönlich erlebt und in den Akten dokumentiert) erheblich beiträgt.
In der Summe kann ich die schlechte Wertung des Reviews nicht nachvollziehen, und der Durchschnitt der User-Wertungen spricht da die deutlichere Sprache. Wer sich "Jason Bourne" anguckt, bekommt genau das, was er erwartet und was der Titel verspricht: einen Jason Bourne-Actionthriller in altbewährter Manier vom Team Greengrass/Damon in Szene gesetzt, spannend und actionreich, aber auch innovations- und neuerungsarm. Natürlich dreht es sich wieder letztendlich um die Verfolgung Bournes durch die Häscher der CIA, natürlich dreht es sich wieder darum, dass Bourne den Spieß umdreht und dem CIA zeigt, wie man ihren Job auch mit einfachsten Mitteln besser macht, und; klar; natürlich spielt auch ein interner Machtkampf wieder eine Rolle. Genau das wollen die Fans doch sehen, insofern: Mission accomplished, Mr. Bourne.
Das Bild ist fast über die gesamte Laufzeit annähernd perfekt. Das Bild ist stets sehr scharf und perfekt kontrastiert, und auch bei den leicht farblich verfremdeten Einstellungen kommt es nur selten zu Detailverlust. In dunklen Szenen kommt es nicht zu digitalem Rauschen; und die Masse der Details bleibt erhalten. Die "Nachzieheffekte" sind gewollt
Auch tonal wurden alle Register gezogen. Der in DTS HD HR 7.1 (ich kann mich grad nicht spontan daran erinnern, wann ich zuletzt eine in 7.1 vorliegende, verlustbehaftete Tonspur auf Scheibe hatte) Track hat es in sich: der Sound ist räumlich und verfügt über zahlreiche perfekt ortbare direktionale Soundspielereien. Bei den Schießereien und den Explosionen schiebt der Sub ordentliche Tiefbasswellen in den Raum. Ein top Track.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den momentan vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, "Jason Bourne" ist halt ein vierter Teil (den im Vergleich recht deutlich missratenen Film mit Jeremy Renner zähle ich nicht dazu). NATÜRLICH verfolgt man (wie im Übrigen bei so ziemlich allen Mehrteilern) das erfolgversprechende Rezept der Vorgänger. Insofern weiß ich nicht so recht, was da erwartet wurde. Die Erstlinge werden bejubelt und haben finanziellen Erfolg, was dazu führt dass überhaupt eine Fortsetzung inszeniert wird. Warum sollte man denn dann groß was ändern?! Jason Bourne-Fans, hergehört: Ihr kriegt genau das, was Ihr erwartet und erhofft: Spannung, (handgemachte) Action satt und einen Matt Damon als stoischen Superagenten wider Willen, und das alles in toller audiovisueller Qualität.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 13.01.17 um 11:01
Der Weltraum, unendliche Weiten.. wurden geraume Zeiten von Captain Kirk und der Crew der Enterprise durchstreift; und nun soll Kirk aufgrund seiner Verdienste Vize-Präsi von Yorktown, einer gigantischen Raumstation der Föderation werden. Doch just kurz vor diesem Moment erreicht ein Notruf die Raumstation: der weibliche (? man weiß es nicht und kann nur vermuten) Kapitän eines Raumschiffes einer unbekannten Rasse bittet um Unterstützung bei der Bergung ihres abgestürzten Schiffes. Dummerweise liegt der "Unfallort" hinter einem schier undurchdringlichen Nebel, und; klar; da kommt nur die Enterprise durch. Auf dem Planeten dann die böse Überraschung: die Bergungsaktion war nur eine Finte, um die Enterprise in einen Hinterhalt zu locken und um in den Besitz eines besonderen Artefaktes zu kommen. Der fiese Krall hat (wie jeder Gegner in "Star Trek"-Filmen) mit der Föderation noch eine Rechnung offen, aber welche?
Um es kurz zu machen: ein "Star Trek" halt. Die Enterprise fliegt durchs All, irgendwann wird sie durch exotische und abgrundtief böse Aliens angegriffen und beinahe komplett zerstört. Die Kernbesatzung um Kirk, Spock, Chekov, Sulu, Uhura und Pille schaffen es dann wieder mit allerlei McGyver-Tricks, das Schiff, die Menschheit und die Föderation zu retten. Storytechnisch so weit, so gähn. Wie üblich wird das ganze garniert mit allerlei obskur aussehenden Aliens, futuristisch aussehenden Kulissen und Raumschiffen, ordentlich oft gesehener Action und sehr bemühtem Humor (wohlgemerkt: weder britisch noch schwarz, sondern bemüht-unlustig). Fürchterlich: die Beastie Boys-"Ouvertüre" zum Angriff. Oh weh..
Das Bild zeigte sich auf meiner Technik sehr gut, jedoch nicht ganz so hervorragend wie bei den Vorbewertern und dem Reviewer. Für mein Empfinden war der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert leicht zu satt, so dass sehr wohl ein paar Details in dunklen Bildabschnitten absoffen. Insgesamt ist das Bild weitestgehend natürlich gehalten, mit kaum verfremdeter Farbgebung und hoher Schärfe. Die Plastizität hätte höher ausfallen können. Das reicht zwar durchaus für die Höchstpunktzahl, aber nicht für Referenzwerte.
Bezeichnung der Tonspur hin oder her, ich fand den Track ganz ordentlich. Zugebenermaßen hätte der Film von einer besseren Surroundkulisse und besser ortbaren direktionalen Effekten profitieren können, dennoch ist die Tonspur nicht wirklich schlecht, sondern eben nur durchschnittlich. Und Durchschnittlichkeit hat in einem sauteuren Blockbuster nun mal nix zu suchen. Ein paar Mal wummert der Bass zwar mehr als ordentlich, und parallel dazu geht es ordentlich dynamisch zur Sache, aber die Mitten wirken verhangen und die Dialoge ab und an verwaschen. Die Surroundeffekte hätten auch besser ausfallen können. 3 Balken fände ich zu wenig, aber vier Balken sind eigentlich zu viel.
Die Extras habe ich bis auf die Gag Reel nicht angesehen, daher schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Star Wars"-Fan war ich nur in meiner Jugend und bin es nicht mehr. Trekkie war ich nie, obwohl ich alle Filme gesehen habe; und neben der letzten beiden mit der neuen Crew um Chris Pine fand ich nur "Der erste Kontakt" richtig gut.
Hauptgrund ist neben der allzu vorhersehbaren Storyentwicklung, dass alles so völlig unrealistisch ist. Eigentlich bin ich Science Fiction-Fan und bin es auch gewohnt, bei Science Fictionern grundsätzlich die Glaubwürdigkeits-Kirche im Dorf zu lassen, aber hier haben es mir die eher glaubwürdigen Vertreter wie "Alien" oder District 9" angetan, wo wenigstens im Maschinenraum eines Schiffes mal etwas Öl, Schmierfett und Dreck sein darf...
Um es kurz zu machen: ein "Star Trek" halt. Die Enterprise fliegt durchs All, irgendwann wird sie durch exotische und abgrundtief böse Aliens angegriffen und beinahe komplett zerstört. Die Kernbesatzung um Kirk, Spock, Chekov, Sulu, Uhura und Pille schaffen es dann wieder mit allerlei McGyver-Tricks, das Schiff, die Menschheit und die Föderation zu retten. Storytechnisch so weit, so gähn. Wie üblich wird das ganze garniert mit allerlei obskur aussehenden Aliens, futuristisch aussehenden Kulissen und Raumschiffen, ordentlich oft gesehener Action und sehr bemühtem Humor (wohlgemerkt: weder britisch noch schwarz, sondern bemüht-unlustig). Fürchterlich: die Beastie Boys-"Ouvertüre" zum Angriff. Oh weh..
Das Bild zeigte sich auf meiner Technik sehr gut, jedoch nicht ganz so hervorragend wie bei den Vorbewertern und dem Reviewer. Für mein Empfinden war der Kontrast etwas zu steil und der Schwarzwert leicht zu satt, so dass sehr wohl ein paar Details in dunklen Bildabschnitten absoffen. Insgesamt ist das Bild weitestgehend natürlich gehalten, mit kaum verfremdeter Farbgebung und hoher Schärfe. Die Plastizität hätte höher ausfallen können. Das reicht zwar durchaus für die Höchstpunktzahl, aber nicht für Referenzwerte.
Bezeichnung der Tonspur hin oder her, ich fand den Track ganz ordentlich. Zugebenermaßen hätte der Film von einer besseren Surroundkulisse und besser ortbaren direktionalen Effekten profitieren können, dennoch ist die Tonspur nicht wirklich schlecht, sondern eben nur durchschnittlich. Und Durchschnittlichkeit hat in einem sauteuren Blockbuster nun mal nix zu suchen. Ein paar Mal wummert der Bass zwar mehr als ordentlich, und parallel dazu geht es ordentlich dynamisch zur Sache, aber die Mitten wirken verhangen und die Dialoge ab und an verwaschen. Die Surroundeffekte hätten auch besser ausfallen können. 3 Balken fände ich zu wenig, aber vier Balken sind eigentlich zu viel.
Die Extras habe ich bis auf die Gag Reel nicht angesehen, daher schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Star Wars"-Fan war ich nur in meiner Jugend und bin es nicht mehr. Trekkie war ich nie, obwohl ich alle Filme gesehen habe; und neben der letzten beiden mit der neuen Crew um Chris Pine fand ich nur "Der erste Kontakt" richtig gut.
Hauptgrund ist neben der allzu vorhersehbaren Storyentwicklung, dass alles so völlig unrealistisch ist. Eigentlich bin ich Science Fiction-Fan und bin es auch gewohnt, bei Science Fictionern grundsätzlich die Glaubwürdigkeits-Kirche im Dorf zu lassen, aber hier haben es mir die eher glaubwürdigen Vertreter wie "Alien" oder District 9" angetan, wo wenigstens im Maschinenraum eines Schiffes mal etwas Öl, Schmierfett und Dreck sein darf...
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 10.01.17 um 11:02
Der britische Literaturprofessor Peregrin "Perry" Makepeace macht mit seiner Frau Gayle; einer Rechtsanwältin; in Marrakesch einen Kurzurlaub als eine Art Paartherapie. Eines Abends; als Gayle telefoniert lernt Perry den leicht proletischen, poltrigen Russen Dima kennen und wird von ihm nicht nur zum Trinken, sondern auch auf eine Party mit Drogen, Sex und reichlich Alkohol eingeladen. Kurz darauf bittet Dima Perry um einen "Gefallen": der Geldwäscher der russischen Mafia fürchtet um das Leben seiner Familie und bittet deshalb Perry, einen USB-Stick mit Beweisen der Machenschaften des "Prinzen" an den MI-6 zu übergeben. Und plötzlich sieht sich sich Perry mitten in den Machenschaften des Geheimdienstes und wird zudem noch zur Zielscheibe der Russen-Mafia...
"Verräter wie wir" liegt ein Roman von John le Carré zugrunde; einem der erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit mit Faible fürs Agentengenre. Kein Wunder, war le Carré doch selbst mehrere Jahre Mitglied des britischen Auslands-Geheimdienstes. Andernorts wird bemängelt, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit einher gehenden Ende des Kalten Krieges die klassischen Themen des Agentenfilmes ein Ende fanden und neue, dem Zeitgeschehen angepasste kreiert werden mussten, was bisweilen arg konstruiert wirkt. Stimmt auch: es erscheint zwar nicht so unwahrscheinlich, dass ein distinguierter britischer Dozent mit einem Mitglied der russischen Mafia Party macht, dass dieser Dozent sich jedoch von dieser Kurzbekanntschaft dazu überreden lässt, bei einem streng geheimen internationalen Zwischenfall mit zu mischen erscheint ziemlich grotesk. Auch das das Pärchen später quasi so ohne Weiteres vom MI-6 "rekrutiert" wird scheint ziemlich abwegig. Bewertet man das alles nicht über bekommt man eine leidlich spannende Agent-wider-Willen Schnurre serviert, die über die gesamte Laufzeit gut zu unterhalten versteht. Der Film wird durch den beeindruckenden Cast getragen, in dem man es sich sogar leisten kann Eyecandy Naomie Harris zur Neben-Nebendarstellerin zu degradieren. Besonders Stellan Skarsgard besticht sowohl in seiner absolut glaubwürdigen Darstellung des typischen Russen wie auch in der des sensiblen Familienvaters und lässt während seiner Screentime alle anderen ziemlich blass aussehen.
Das Bild von "Verräter wie wir" wurde stark verfremdet, so dass eine objektive Bildwertung schwierig ist. Zum Einen wurde stark mit Farbfiltern hantiert, und besonders im Halbdunklen ist Korn teils recht deutlich sichtbar. Der Kontrast könnte ausgewogener sein. Schlecht ist das Bild nun wirklich nicht, aber von einem Top-Bild ist es auch noch eine ganze Ecke entfernt.
Der (deutsche) Sound liegt zwar in DTS HD MA vor, muss sich aber selten beweisen. Das Soundgeschehen wirkt insgesamt etwas frontlastig, und aufgrund sehr seltener Actionszenen kommt es auch kaum zu Dynamikspitzen und Basswellen. Der Score pumpt ab und an recht voluminös aus den Speakern, das war´s auch schon mit Auffälligkeiten.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe erstmal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für mich lesen sich die le Carré-Bücher besser als sich die Filme ansehen lassen. Besonders die "Tinker, Tailor, Soldier, Spy"-Verfilmung "Dame, König, As, Spion" war für mich regelrecht schnarchig. Da fand ich "Verräter wie wir" schon wesentlich unterhaltsamer, aber man muss wissen: diese Agentenroman-Verfilmungen zeigen eine andere Geheimdienst- und Agentenwelt als die Bonds und könnten den einen oder anderen enttäuschen.
"Verräter wie wir" liegt ein Roman von John le Carré zugrunde; einem der erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit mit Faible fürs Agentengenre. Kein Wunder, war le Carré doch selbst mehrere Jahre Mitglied des britischen Auslands-Geheimdienstes. Andernorts wird bemängelt, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit einher gehenden Ende des Kalten Krieges die klassischen Themen des Agentenfilmes ein Ende fanden und neue, dem Zeitgeschehen angepasste kreiert werden mussten, was bisweilen arg konstruiert wirkt. Stimmt auch: es erscheint zwar nicht so unwahrscheinlich, dass ein distinguierter britischer Dozent mit einem Mitglied der russischen Mafia Party macht, dass dieser Dozent sich jedoch von dieser Kurzbekanntschaft dazu überreden lässt, bei einem streng geheimen internationalen Zwischenfall mit zu mischen erscheint ziemlich grotesk. Auch das das Pärchen später quasi so ohne Weiteres vom MI-6 "rekrutiert" wird scheint ziemlich abwegig. Bewertet man das alles nicht über bekommt man eine leidlich spannende Agent-wider-Willen Schnurre serviert, die über die gesamte Laufzeit gut zu unterhalten versteht. Der Film wird durch den beeindruckenden Cast getragen, in dem man es sich sogar leisten kann Eyecandy Naomie Harris zur Neben-Nebendarstellerin zu degradieren. Besonders Stellan Skarsgard besticht sowohl in seiner absolut glaubwürdigen Darstellung des typischen Russen wie auch in der des sensiblen Familienvaters und lässt während seiner Screentime alle anderen ziemlich blass aussehen.
Das Bild von "Verräter wie wir" wurde stark verfremdet, so dass eine objektive Bildwertung schwierig ist. Zum Einen wurde stark mit Farbfiltern hantiert, und besonders im Halbdunklen ist Korn teils recht deutlich sichtbar. Der Kontrast könnte ausgewogener sein. Schlecht ist das Bild nun wirklich nicht, aber von einem Top-Bild ist es auch noch eine ganze Ecke entfernt.
Der (deutsche) Sound liegt zwar in DTS HD MA vor, muss sich aber selten beweisen. Das Soundgeschehen wirkt insgesamt etwas frontlastig, und aufgrund sehr seltener Actionszenen kommt es auch kaum zu Dynamikspitzen und Basswellen. Der Score pumpt ab und an recht voluminös aus den Speakern, das war´s auch schon mit Auffälligkeiten.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe erstmal einen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für mich lesen sich die le Carré-Bücher besser als sich die Filme ansehen lassen. Besonders die "Tinker, Tailor, Soldier, Spy"-Verfilmung "Dame, König, As, Spion" war für mich regelrecht schnarchig. Da fand ich "Verräter wie wir" schon wesentlich unterhaltsamer, aber man muss wissen: diese Agentenroman-Verfilmungen zeigen eine andere Geheimdienst- und Agentenwelt als die Bonds und könnten den einen oder anderen enttäuschen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 02.01.17 um 05:28
Die USA, heute: die Schlacht um Metropolis mit dem Tod Supermans hat nicht nur die Regierung, sondern vor allem die Sicherheitsorgane wachgerüttelt; die den mit Superkräften und Unkaputtbarkeit ausgestatteten Außerirdischen nichts entgegen zu setzen haben. Und so kommt die Agentin einer geheimen Regierungsorganisation Amanda Waller auf die Idee, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, um einem eventuell nicht ganz so edelmütigen Alien wie Kal-El begegnen zu können (und natürlich auch größenwahnsinnigen Industriellen mit Welteroberungsplänen wie Lex Luthor). Anstatt jedoch ein paar ganz "normale" Superhelden anzuwerben, greift man lieber auf Mörder, Kannibalen und Verhaltensauffällige zurück. Diese "Metawesen" (offensichtlich sind das diejenigen, die aus Professor Xaviers nahe gelegener Schule für Mutanten geflogen sind, allesamt kriminell und durch Bat-Man eingebuchtet worden) werden mit Sprengladungen im Hals "überredet", für die gute Sache zu kämpfen. Als Anführer fungiert Rick Flag, Colonel der Special Forces, der mit der Archäologin June Moon ein Verhältnis hat, deren Alter Ego (nennen wir es mal so) Enchantress das stärkste Mitglied der neu formierten "Suicide Squad" ist. Diese ist es auch, die für den ersten Einsatz der seltsamen Truppe sorgt..
Zu allererst mal: so schlecht wie so mancher hier fand ich "Suicide Squad" nicht, obgleich gesagt werden muss dass das Potential des Stoffes bei Weitem nicht ausgeschöpft wurde. Ich persönlich hatte wohl etwas in Richtung "Deadpool" erwartet; diese Erwartungshaltung wurde nur zum Teil erfüllt (was aber per se an der Qualität des Filmes nichts ändert). Mit Deadshot, Harley Quinn und Killer Croc; aber besonders mit El Diablo, Captain Boomerang und natürlich dem herausragendem Joker (dem leider viel zu wenig Screen Time zuteil wurde) hätte der Film genügend schillernde Persönlichkeiten gehabt, und genau da dürfte eins der Probleme von "Suicide Squad" liegen: für die vielen interessanten Figuren bleibt zu wenig Laufzeit. Das andere Problem ist, dass die Chose zu schnell angegangen und zu schnell erzählt ist und so die Entwicklung der Story verkümmert. Nach kurzer Einführung geht der Film relativ schnell in die Vollen und behält sein Tempo ohne große Beschleunigung oder Verlangsamung bei, das ist für den Aufbau von Spannung und Dramatik natürlich suboptimal. Eine epische Lauflänge der Filme, wie sie Zack Snyder z. B. in "Watchmen" genutzt hat hätte sich hier sicherlich förderlich ausgewirkt.
Zum Ende hin gab es tatsächlich ein wenig zuviel an CGI; das scheint generell bei den DC-Verfilmungen der Fall zu sein (von den "Bat-Men") mal abgesehen, aber das ist eine Eigenheit so ziemlicher aller Comic-Verfilmungen der jüngeren Zeit.
Das Bild ist hervorragend. Kontrast, Schärfe, Tiefenschärfe und Plastizität sind spitze, und besonders der außerordentlich ausgewogene Schwarzwert ist hier zu betonen. Zusammen mit dem angesprochenen Kontrast sorgt er dafür, dass in den mehrheitlich düsteren Szenen kaum ein Detail verloren geht.
Für mich war der in Dolby Digital 5.1 vorliegende deutsche Track gut bis sehr gut, ohne in puncto Dynamik oder Bass heraus zu ragen. Kasteit man sich selbst durch Vergleiche mit der Originaltonspur, wird man unweigerlich enttäuscht. Warum beim Extended Cut auf die deutsche Atmos-Spur verzichtet wurde wissen nur die Publisher.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an; die Scheibe verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: warum "Suicide Squad" teils so harsch verrissen wurde entzieht sich meinem Verständnis. Allerdings entzieht sich auch meinem Verständnis, warum im Review 9 Balken oder in Bewertungen 5 Balken vergeben werden, denn das würde "Suicide Squad" auf eine Stufe mit Comic-Verfilmungen wie "Watchmen", "The Dark Knight" und "Deadpool" stellen. Star des Films ist für mich nicht Will Smith oder Margot Robbie, sondern Jared Leto, von dessen Joker-Interpretation ich gerne mehr gesehen hätte.
Ob "Suicide Sqaud" in der Sammlung verbleibt muss ich mir erst noch ein Weilchen überlegen.
By the way: den Soundtrack fand ich großartig.
Zu allererst mal: so schlecht wie so mancher hier fand ich "Suicide Squad" nicht, obgleich gesagt werden muss dass das Potential des Stoffes bei Weitem nicht ausgeschöpft wurde. Ich persönlich hatte wohl etwas in Richtung "Deadpool" erwartet; diese Erwartungshaltung wurde nur zum Teil erfüllt (was aber per se an der Qualität des Filmes nichts ändert). Mit Deadshot, Harley Quinn und Killer Croc; aber besonders mit El Diablo, Captain Boomerang und natürlich dem herausragendem Joker (dem leider viel zu wenig Screen Time zuteil wurde) hätte der Film genügend schillernde Persönlichkeiten gehabt, und genau da dürfte eins der Probleme von "Suicide Squad" liegen: für die vielen interessanten Figuren bleibt zu wenig Laufzeit. Das andere Problem ist, dass die Chose zu schnell angegangen und zu schnell erzählt ist und so die Entwicklung der Story verkümmert. Nach kurzer Einführung geht der Film relativ schnell in die Vollen und behält sein Tempo ohne große Beschleunigung oder Verlangsamung bei, das ist für den Aufbau von Spannung und Dramatik natürlich suboptimal. Eine epische Lauflänge der Filme, wie sie Zack Snyder z. B. in "Watchmen" genutzt hat hätte sich hier sicherlich förderlich ausgewirkt.
Zum Ende hin gab es tatsächlich ein wenig zuviel an CGI; das scheint generell bei den DC-Verfilmungen der Fall zu sein (von den "Bat-Men") mal abgesehen, aber das ist eine Eigenheit so ziemlicher aller Comic-Verfilmungen der jüngeren Zeit.
Das Bild ist hervorragend. Kontrast, Schärfe, Tiefenschärfe und Plastizität sind spitze, und besonders der außerordentlich ausgewogene Schwarzwert ist hier zu betonen. Zusammen mit dem angesprochenen Kontrast sorgt er dafür, dass in den mehrheitlich düsteren Szenen kaum ein Detail verloren geht.
Für mich war der in Dolby Digital 5.1 vorliegende deutsche Track gut bis sehr gut, ohne in puncto Dynamik oder Bass heraus zu ragen. Kasteit man sich selbst durch Vergleiche mit der Originaltonspur, wird man unweigerlich enttäuscht. Warum beim Extended Cut auf die deutsche Atmos-Spur verzichtet wurde wissen nur die Publisher.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an; die Scheibe verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: warum "Suicide Squad" teils so harsch verrissen wurde entzieht sich meinem Verständnis. Allerdings entzieht sich auch meinem Verständnis, warum im Review 9 Balken oder in Bewertungen 5 Balken vergeben werden, denn das würde "Suicide Squad" auf eine Stufe mit Comic-Verfilmungen wie "Watchmen", "The Dark Knight" und "Deadpool" stellen. Star des Films ist für mich nicht Will Smith oder Margot Robbie, sondern Jared Leto, von dessen Joker-Interpretation ich gerne mehr gesehen hätte.
Ob "Suicide Sqaud" in der Sammlung verbleibt muss ich mir erst noch ein Weilchen überlegen.
By the way: den Soundtrack fand ich großartig.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 01.01.17 um 14:53
Eine Weile nach dem missglückten Versuch von Jimmy Darmody und seinen Verbündeten, Nucky Thompson aus dem "Amt" zu drängen zeichnet sich der nächste Machtkampf ab: der durchgeknallte italienische Mobster Gyp Rosetti greift, gestärkt durch den mächtigen New Yorker Gangchef Masseria, nach der Macht in Atlantic City und kappt die wichtigste Alkohol-Schmuggelroute Nuckys zu Arnold Rothstein in Chicago. Derweil droht auch anderweitig Nuckys heile Welt zu zerbrechen: seine Frau Margaret erhält die Ehe nur noch aufrecht, um den Schein zu wahren; sein in Ungnade gefallener Bruder Eli wird nach einem Jahr aus dem Knast entlassen und sucht Erlösung und Jimmys leicht verhaltensauffällige Mutter Gillian hat nicht nur aus dem Haus des Commodore ein Freudenhaus gemacht, sondern treibt ein ganz eigenes Spiel. Und Nucky weitet seine politische Ränke aus und beginnt, Politiker in Washington gegeneinander aus zu spielen..
Mit dieser grandiosen dritten Staffel nimmt "Boardwalk Empire" nun die die Ausmaße eines wahren Epos an und braucht Vergleiche mit den größten (Spielfilm-) Vorbildern des Genres wie der "Pate"-Trilogie nicht mehr scheuen. Mit Einführung von unglaublich schillernden Figuren wie der des urplötzlich extrem aggressiven, äußerst brutalen Italieners Rosetti; wirklich außerordentlich eindrucksvoll dargestellt von Bobby Canavale; gewinnt die Serie nochmals. Gretchen Mol als Gillian Darmody kommt eine zunehmend tragende, wenn auch tragische Rolle zu; und ihr geistiger Zustand bei gleichzeitiger Durchtriebenheit ist höchst interessant. Heimlicher Star der Staffel ist neben Chalky Whites Darsteller Michael K. Williams jedoch der Darsteller des Kriegsversehrten Richard Harrow; Jack Huston; dem in der letzten Folge ein großer Auftritt zuteil wird.
Überhaupt sind die letzten zwei, drei Folgen an Dramatik kaum zu überbieten und kumulieren in einem außerordentlich spannenden Finale.
Action gibt es sehr viel, wie ich finde; und diese Action ist sehr glaubwürdig: ein Schuss in den Bauch mit einer Schrotflinte sieht auch nach Schrotladung im Bauch aus. Sex, Alkohol und nun auch Drogenkonsum nehmen gefühlt zu, und auch ein paar Fetisch- und Hypoxyphilieszenen werden nicht ausgespart.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der dritten Staffel exakt so wie die der ersten beiden, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in Dolby Digital vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: "Boardwalk Empire" stellt quasi das "Lied um Eis und Feuer", also "Game of Thrones" im Milieu der organisierten Kriminalität in den USA in den Zwanzigern und Dreißigern des letzten Jahrhunderts dar. In der ersten Staffel noch etwas behäbig erzählt, hat die dritte Staffel erheblich an Fahrt aufgenommen und ist grandioses Kino im Serienformat. Ich bin gespannt, ob die Serie das Niveau in der vierten Staffel halten kann, mache mir da aber kaum Sorgen.
Mit dieser grandiosen dritten Staffel nimmt "Boardwalk Empire" nun die die Ausmaße eines wahren Epos an und braucht Vergleiche mit den größten (Spielfilm-) Vorbildern des Genres wie der "Pate"-Trilogie nicht mehr scheuen. Mit Einführung von unglaublich schillernden Figuren wie der des urplötzlich extrem aggressiven, äußerst brutalen Italieners Rosetti; wirklich außerordentlich eindrucksvoll dargestellt von Bobby Canavale; gewinnt die Serie nochmals. Gretchen Mol als Gillian Darmody kommt eine zunehmend tragende, wenn auch tragische Rolle zu; und ihr geistiger Zustand bei gleichzeitiger Durchtriebenheit ist höchst interessant. Heimlicher Star der Staffel ist neben Chalky Whites Darsteller Michael K. Williams jedoch der Darsteller des Kriegsversehrten Richard Harrow; Jack Huston; dem in der letzten Folge ein großer Auftritt zuteil wird.
Überhaupt sind die letzten zwei, drei Folgen an Dramatik kaum zu überbieten und kumulieren in einem außerordentlich spannenden Finale.
Action gibt es sehr viel, wie ich finde; und diese Action ist sehr glaubwürdig: ein Schuss in den Bauch mit einer Schrotflinte sieht auch nach Schrotladung im Bauch aus. Sex, Alkohol und nun auch Drogenkonsum nehmen gefühlt zu, und auch ein paar Fetisch- und Hypoxyphilieszenen werden nicht ausgespart.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der dritten Staffel exakt so wie die der ersten beiden, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in Dolby Digital vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: "Boardwalk Empire" stellt quasi das "Lied um Eis und Feuer", also "Game of Thrones" im Milieu der organisierten Kriminalität in den USA in den Zwanzigern und Dreißigern des letzten Jahrhunderts dar. In der ersten Staffel noch etwas behäbig erzählt, hat die dritte Staffel erheblich an Fahrt aufgenommen und ist grandioses Kino im Serienformat. Ich bin gespannt, ob die Serie das Niveau in der vierten Staffel halten kann, mache mir da aber kaum Sorgen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 24.12.16 um 11:57
Die USA, 2003: wenige Monate nach 9/11 sind die Vereinigten Staaten noch immer in Schockstarre; und die Homeland Security ist zusammen mit den Sicherheitsbehörden sehr damit beschäftigt, oftmals nur vermutete Terroranschläge zu verhindern. Jess und Ray, beide FBI-Agenten, werden zu einem Tatort gerufen: ein junges Mädchen wurde vergewaltigt, ermordet und wie Müll in einem Abfallcontainer "entsorgt". Das Unfassbare: Jess wurde an den Tatort gerufen, an dem die eigene Tochter aufgefunden wurde. Ein Verdächtiger ist schnell identifiziert, muss aber aufgrund mangelnder Beweise und zum Dienst an etwas Höherem laufen gelassen werden. Jess´ Partner Ray lässt das Erlebte 13 Jahre nicht mehr los, und plötzlich entdeckt er eine neue Spur..
"Vor ihren Augen" gilt als amerikanisches Remake des oscar-prämierten argentinischen Thrillers "In ihren Augen", was meines Erachtens nicht so ganz hinhaut: zum Einen wird die Handlung, natürlich, nach Amerika verlegt; zum anderen wird doch einiges erheblich verändert (was aber hier nur bedingt zur Sache tut). Der politische Hintergrund der Militär-Junta Argentiniens in den Siebzigern, der in "In ihren Augen" sehr deutlich mit im Fokus stand wich im "Remake" einer allenfalls im Hintergrund angesiedelten Post 9/11-Atmosphäre, die sich eigentlich kaum auswirkt. Im Grunde ist "Vor ihren Augen" dadurch eine auf einen Kriminalhintergrund-/ ein Selbstjustizdrama reduzierte Story, die aber durchaus spannend und dramatisch-emotional zu fesseln versteht. Die Darsteller sind natürlich eine Bank, wobei neben dem hervorragenden Chiwetel Ejiofor Julia Roberts beeindruckt: ganz offensichtlich ohne Schminke und Maske beweist der Star Mut zur "Hässlichkeit", sprich Natürlichkeit und ist nicht wie ihre Filmpartnerin Nicole Kidman dem Hollywood-Schönheitswahn anheim gefallen: die Australierin kann Dank häufiger Liftings und Botox-Injektionen ihre Mimik kaum noch verändern.
Bild und Ton der Scheibe sind gut, aber nicht sehr gut.
Das Bild ist in allen Bildebenen scharf, aber nicht überschärft. Das führt zu einem angenehm filmischen Look, ist aber nicht gerade HD-Wow!. Der Kontrast ist minimal reduziert, die Farbgebung absolut neutral und natürlich. Die Plastizität ist zufriedenstellend.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist vor allem eins: unspektakulär. Das liegt vor allem am Inszenierungsstil: "Vor ihren Augen" ist eher ein Film der leisen Töne, und für Basseinsatz und dynamische Spitzen bietet sich kaum Gelegenheit. Die Surroundkulisse ist zwar stets gegeben; sie hält sich ebenso vornehm im Hintergrund wie die wenigen direktionalen Effekte wie mal ein vorbei fahrendes Auto. Die Dialoge dominieren in "Vor ihren Augen", und diese sind immer gut verständlich.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen vorsichtigen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: während "In ihren Augen" neben der Kriminalstory noch mit einem politischen Plädoyer zur argentinischen Diktatur aufwartete, lässt "Vor ihren Augen" die politische Aussage nahezu komplett weg. Das macht den Film für viele Kritiker schlechter, für mich nur anders. "Vor ihren Augen" ist trotz allem ein sehenswertes Thriller-Drama mit Starbesetzung, das manch einer vielleicht sogar öfters ansieht.
"Vor ihren Augen" gilt als amerikanisches Remake des oscar-prämierten argentinischen Thrillers "In ihren Augen", was meines Erachtens nicht so ganz hinhaut: zum Einen wird die Handlung, natürlich, nach Amerika verlegt; zum anderen wird doch einiges erheblich verändert (was aber hier nur bedingt zur Sache tut). Der politische Hintergrund der Militär-Junta Argentiniens in den Siebzigern, der in "In ihren Augen" sehr deutlich mit im Fokus stand wich im "Remake" einer allenfalls im Hintergrund angesiedelten Post 9/11-Atmosphäre, die sich eigentlich kaum auswirkt. Im Grunde ist "Vor ihren Augen" dadurch eine auf einen Kriminalhintergrund-/ ein Selbstjustizdrama reduzierte Story, die aber durchaus spannend und dramatisch-emotional zu fesseln versteht. Die Darsteller sind natürlich eine Bank, wobei neben dem hervorragenden Chiwetel Ejiofor Julia Roberts beeindruckt: ganz offensichtlich ohne Schminke und Maske beweist der Star Mut zur "Hässlichkeit", sprich Natürlichkeit und ist nicht wie ihre Filmpartnerin Nicole Kidman dem Hollywood-Schönheitswahn anheim gefallen: die Australierin kann Dank häufiger Liftings und Botox-Injektionen ihre Mimik kaum noch verändern.
Bild und Ton der Scheibe sind gut, aber nicht sehr gut.
Das Bild ist in allen Bildebenen scharf, aber nicht überschärft. Das führt zu einem angenehm filmischen Look, ist aber nicht gerade HD-Wow!. Der Kontrast ist minimal reduziert, die Farbgebung absolut neutral und natürlich. Die Plastizität ist zufriedenstellend.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist vor allem eins: unspektakulär. Das liegt vor allem am Inszenierungsstil: "Vor ihren Augen" ist eher ein Film der leisen Töne, und für Basseinsatz und dynamische Spitzen bietet sich kaum Gelegenheit. Die Surroundkulisse ist zwar stets gegeben; sie hält sich ebenso vornehm im Hintergrund wie die wenigen direktionalen Effekte wie mal ein vorbei fahrendes Auto. Die Dialoge dominieren in "Vor ihren Augen", und diese sind immer gut verständlich.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe einen vorsichtigen Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: während "In ihren Augen" neben der Kriminalstory noch mit einem politischen Plädoyer zur argentinischen Diktatur aufwartete, lässt "Vor ihren Augen" die politische Aussage nahezu komplett weg. Das macht den Film für viele Kritiker schlechter, für mich nur anders. "Vor ihren Augen" ist trotz allem ein sehenswertes Thriller-Drama mit Starbesetzung, das manch einer vielleicht sogar öfters ansieht.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 18.12.16 um 15:21
Neulich, in Paris, am Vorabend des Nationalfeiertages: der überaus geschickte Taschendieb Michael klaut bei einer günstigen Gelegenheit die Tasche einer verzweifelt aussehenden jungen Frau. Darin: neben dem üblichen Zeug in Handtaschen von Frauen ein Plüschtier. Was Michael nicht weiß: in diesem Plüschtier befindet sich Semtex (dass Bussi Bär am Blinken ist merkt Michael leider nicht). Kurz nach der Entsorgung des vermeintlich wertlosen Diebesgutes detoniert der Sprengsatz und reißt vier Menschen mit in den Tod. Auf den Überwachungskameras zu sehen: natürlich Michael, der somit Tatverdächtiger Nr. 1 ist. Die eigentlichen Täter bekennen sich im Internet zu dem Anschlag und drohen mit weiteren. Der CIA-Außenagent Briar, für seine robusten Methoden bekannt (um nicht zu sagen berüchtigt) wird auf Michael angesetzt (oder vielmehr: setzt sich selbst auf ihn an), da dieser die erste und einzige Spur ist, um die Folgeanschläge zu verhindern. Auch eine Spezialeinheit der französischen Polizei ist dicht auf Michaels Fersen. Doch um Terror geht es gar nicht..
Ein in Frankreich gedrehter (Action-) Thriller mit ein paar bekannten amerikanischen Gesichtern? Nein, "Bastille Day" ist nicht von Luc Besson produziert, schlägt aber in genau die selbe Kerbe und ist genauso durchschnittlich wie so ziemlich alle die Filme, die Besson nur produziert hat. "Bastille Day" ist ein 08/15-Actioner von der Stange, wie man sie zuhauf besonders als Direct to Video-Produktionen kennt. Der Film bietet eine Story, wie man sie in (sehr ähnlicher) Form auch in den letzten Monaten und Jahren sehr oft vorgesetzt bekam (man denke mal an "Survivor" mit Milla Jovovich und Pierce Brosnan vor nicht allzu langer Zeit, oder "Momentum" mit Olga Kurylenko und James Purefoy): ein(e) Gangster(in), Dieb(in), Prostituierte oder auch mal ein(e) Agent(in) (wenn man die Vorzeichen ganz "innovativ" vertauschen will) mit eigentlich gutem Herz gerät ins Visier der CIA/ des FBI/ der Mafia oder irgendeiner anderen, x-beliebig austauschbaren Organisation (Hauptsache zahlenmäßig überlegen, technisch hochgerüstet, mächtig und potentiell gefährlich) und muss nun mit ihrem/seinem zunächst als Gegner gesehenen späteren Partner zusammen arbeiten, um Schlimmeres zu verhindern... gähn. Oh je, ich werd´schon beim Schreiben gelangweilt.
Summa summarum: keine Innovation oder Neuerung, ein bisschen schon sehr oft gesehene Action und ein sonnenklarer, absolut vorhersehbarer Ausgang. Idris Elba ist auch in der Rolle des wortkargen, megacoolen Superhero souverän, Richard Madden etwas blass; und beim Blickduell Luther gegen Robb Stark merkt man, warum in "Game of Thrones" die Starks am Aussterben sind. Wenigstens bleibt Elba auch mal liegen, wenn ihm einer in die Fresse tritt.
"Bastille Day" unterhält leidlich, weil ziemlich kurz, aber eins darf man sicher nicht haben: einen höheren Anspruch an einen (Action-) Thriller.
An Bild und Ton, wie in aller Regel bei französischen Produktionen, kann ich kaum etwas negatives feststellen.
Das Bild ist sehr gut; weist eine stets hohe Schärfe un d Tiefenschärfe auf, von der besonders die vielen Totalen von Paris profitieren. Aber auch Nahaufnahmen und Takes vom Mittelgrund sind sehr detailreich und plastisch. Das Bild wirkt minimal farbentsättigt.
Der in DTS HD 5.1 vorliegende deutsche Track ist zwar gut, hat aber seine besten Momente eindeutig wenn der Hip Hop-lastige Score pumpt. Ansonsten halten sich Bass und Dynamik etwas zurück. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und auch gut lokalisierbare direktionale Effekte treten immer wieder auf.
Die Extras beschränken sich auf ein Making Of, den Trailer und eine Trailershow. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf einer Zehnerskala hätte ich "Bastille Day" 5 Punkte gegeben, so sind es wohlmeinende 3 Balken. Nachhaltigkeit weist der Streifen keine auf; ich weiß schon fast nicht mehr worum es ging. Ein Mal sehen und vergessen.
Ein in Frankreich gedrehter (Action-) Thriller mit ein paar bekannten amerikanischen Gesichtern? Nein, "Bastille Day" ist nicht von Luc Besson produziert, schlägt aber in genau die selbe Kerbe und ist genauso durchschnittlich wie so ziemlich alle die Filme, die Besson nur produziert hat. "Bastille Day" ist ein 08/15-Actioner von der Stange, wie man sie zuhauf besonders als Direct to Video-Produktionen kennt. Der Film bietet eine Story, wie man sie in (sehr ähnlicher) Form auch in den letzten Monaten und Jahren sehr oft vorgesetzt bekam (man denke mal an "Survivor" mit Milla Jovovich und Pierce Brosnan vor nicht allzu langer Zeit, oder "Momentum" mit Olga Kurylenko und James Purefoy): ein(e) Gangster(in), Dieb(in), Prostituierte oder auch mal ein(e) Agent(in) (wenn man die Vorzeichen ganz "innovativ" vertauschen will) mit eigentlich gutem Herz gerät ins Visier der CIA/ des FBI/ der Mafia oder irgendeiner anderen, x-beliebig austauschbaren Organisation (Hauptsache zahlenmäßig überlegen, technisch hochgerüstet, mächtig und potentiell gefährlich) und muss nun mit ihrem/seinem zunächst als Gegner gesehenen späteren Partner zusammen arbeiten, um Schlimmeres zu verhindern... gähn. Oh je, ich werd´schon beim Schreiben gelangweilt.
Summa summarum: keine Innovation oder Neuerung, ein bisschen schon sehr oft gesehene Action und ein sonnenklarer, absolut vorhersehbarer Ausgang. Idris Elba ist auch in der Rolle des wortkargen, megacoolen Superhero souverän, Richard Madden etwas blass; und beim Blickduell Luther gegen Robb Stark merkt man, warum in "Game of Thrones" die Starks am Aussterben sind. Wenigstens bleibt Elba auch mal liegen, wenn ihm einer in die Fresse tritt.
"Bastille Day" unterhält leidlich, weil ziemlich kurz, aber eins darf man sicher nicht haben: einen höheren Anspruch an einen (Action-) Thriller.
An Bild und Ton, wie in aller Regel bei französischen Produktionen, kann ich kaum etwas negatives feststellen.
Das Bild ist sehr gut; weist eine stets hohe Schärfe un d Tiefenschärfe auf, von der besonders die vielen Totalen von Paris profitieren. Aber auch Nahaufnahmen und Takes vom Mittelgrund sind sehr detailreich und plastisch. Das Bild wirkt minimal farbentsättigt.
Der in DTS HD 5.1 vorliegende deutsche Track ist zwar gut, hat aber seine besten Momente eindeutig wenn der Hip Hop-lastige Score pumpt. Ansonsten halten sich Bass und Dynamik etwas zurück. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und auch gut lokalisierbare direktionale Effekte treten immer wieder auf.
Die Extras beschränken sich auf ein Making Of, den Trailer und eine Trailershow. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf einer Zehnerskala hätte ich "Bastille Day" 5 Punkte gegeben, so sind es wohlmeinende 3 Balken. Nachhaltigkeit weist der Streifen keine auf; ich weiß schon fast nicht mehr worum es ging. Ein Mal sehen und vergessen.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 16.12.16 um 07:44
Atlantic City, New Jersey in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts: Enoch "Nucky" Thompson, vermeintlich schier unantastbar und unangefochtener (korrupter) Herrscher der Stadt, gerät ins Wanken. Zunächst wird durch den Ku-Klux-Klan eine illegale, von schwarzen Helfern des schwarzen Gangsters Chalky White betriebene Schnapsbrennerei zerstört und dadurch eine wichtige Einkommensquelle vernichtet. Nucky selbst gerät nicht nur wegen Wahlbetrugs ins Visier der Staatsanwaltschaft. Zeitgleich streben ehrgeizige Junggangster nach der Macht in Atlantic City, unter ihnen neben engsten Vertrauten ausgerechnet Jimmy Darmody, in jungen Jahren quasi Mündel und Zögling Nuckys.
Aber Nucky Thompson wäre als Gentleman-Gangster nicht so weit gekommen, würde er sich nicht durch allerlei Ränke, das gegeneinander Ausspielen von Freunden und Feinden, Erpressung, Bestechung und schließlich Mord aus der Affäre ziehen..
In der zweiten Staffel ist vieles wie gewohnt: fast alle Figuren spielen nach wie vor ihre gewohnte Rolle, wenn auch manche aufgestiegen, manche jedoch gefallen sind. Michael Pitts Figur Jimmy Darmody gerät zur tragischen Figur der Staffel, zum Einen stark beeinflusst durch seine Vaterfigur Nucky Thompson und ihn doch verratend, zum Anderen stark unter dem unheilvollen Einfluss seines leiblichen Vaters und besonders seiner ihm mehr als nur mütterlich zugetanen Mutter stehend. Nelson van Alden, bibelfester Prohibitonsagent, muss die Folgen von zwei Sünden tragen und einige, denen man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte sterben auf nicht immer natürliche Art und Weise, eher ist das Gegenteil der Fall.
In der zweiten Staffel dieser Hochwert-Produktion wird in Sachen Gewaltdarstellung ordentlich aufs Gas getreten, und besonders in einer der ersten Folgen wird schon mal ein Schädel mit einer Rohrzange eingeschlagen oder mit einem Fleischerbeil gespalten, eine Kehle in Großaufnahme durchschnitten oder die Austrittswunde eines Kopfschusses gezeigt.
In der zweiten Staffel nimmt die Serie wahrhaft epische Züge an und erinnert in ihren vielfältigen Nebenerzählsträngen oftmals an die Erzählstruktur von "Game of Thrones", und es bleibt abzuwarten, wie sich die Story in der dritten Staffel weiter entwickelt.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der zweiten Staffel exakt so wie die der ersten, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: war die erste Staffel schon herausragendes Mafia-/Mobsterkino im Serienformat, so legt die zweite in puncto Gewalt, Spannung und Intrigen noch ordentlich eins drauf. "Boardwalk Empire" empfinde ich als nahezu perfekte Drama-Serienunterhaltung auf höchstem Niveau, und ich freue mich, dass ich noch drei Staffeln vor mir habe.
Aber Nucky Thompson wäre als Gentleman-Gangster nicht so weit gekommen, würde er sich nicht durch allerlei Ränke, das gegeneinander Ausspielen von Freunden und Feinden, Erpressung, Bestechung und schließlich Mord aus der Affäre ziehen..
In der zweiten Staffel ist vieles wie gewohnt: fast alle Figuren spielen nach wie vor ihre gewohnte Rolle, wenn auch manche aufgestiegen, manche jedoch gefallen sind. Michael Pitts Figur Jimmy Darmody gerät zur tragischen Figur der Staffel, zum Einen stark beeinflusst durch seine Vaterfigur Nucky Thompson und ihn doch verratend, zum Anderen stark unter dem unheilvollen Einfluss seines leiblichen Vaters und besonders seiner ihm mehr als nur mütterlich zugetanen Mutter stehend. Nelson van Alden, bibelfester Prohibitonsagent, muss die Folgen von zwei Sünden tragen und einige, denen man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte sterben auf nicht immer natürliche Art und Weise, eher ist das Gegenteil der Fall.
In der zweiten Staffel dieser Hochwert-Produktion wird in Sachen Gewaltdarstellung ordentlich aufs Gas getreten, und besonders in einer der ersten Folgen wird schon mal ein Schädel mit einer Rohrzange eingeschlagen oder mit einem Fleischerbeil gespalten, eine Kehle in Großaufnahme durchschnitten oder die Austrittswunde eines Kopfschusses gezeigt.
In der zweiten Staffel nimmt die Serie wahrhaft epische Züge an und erinnert in ihren vielfältigen Nebenerzählsträngen oftmals an die Erzählstruktur von "Game of Thrones", und es bleibt abzuwarten, wie sich die Story in der dritten Staffel weiter entwickelt.
Ich empfinde die audiovisuelle Qualität der zweiten Staffel exakt so wie die der ersten, deshalb übernehme ich meinen Text zu deren Bewertung. Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Die Extras sind recht umfangreich und nehmen fast den gesamten Platz auf der 5. Disc ein. Leider kommt auch die zweite Staffel in einer vergleichsweise schlichten Amaray und ohne Pappschuber. Eine hochwertigere Aufmachung hätte diese Hochwert-Veröffentlichung durchaus verdient.
Mein persönliches Fazit: war die erste Staffel schon herausragendes Mafia-/Mobsterkino im Serienformat, so legt die zweite in puncto Gewalt, Spannung und Intrigen noch ordentlich eins drauf. "Boardwalk Empire" empfinde ich als nahezu perfekte Drama-Serienunterhaltung auf höchstem Niveau, und ich freue mich, dass ich noch drei Staffeln vor mir habe.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 14.12.16 um 07:03
Andalusien, 1980: zwei grundverschiedene Polizisten werden in das damalige Armenhaus Spaniens geschickt, um das Verschwinden von zwei Mädchen zu ergründen. Die Mädchen; Schwestern, 16 und 17 Jahre alt; scheinen ausgerissen zu sein. Nach kurzer Zeit jedoch bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen der Eltern: die Mädchen werden ermordet aufgefunden; beide wurden vor ihrem Tod sexuell missbraucht und brutalst gefoltert. Als dann noch ein stark betrunkener junger Mann in der Herberge der Polizisten auftaucht und von seiner ebenfalls verschwundenen Freundin erzählt, keimt in den Ermittlern ein Verdacht auf: hier treibt ein Serienkiller sein Unwesen..
Der zweite Film des Regisseurs Alberto Rodriguez nach "Kings of the City" räumte bei den Goya-Verleihungen unglaubliche 10 Auszeichnungen ab und wurde international mit insgesamt über 30 Filmpreisen geradezu überschüttet. Meines Erachtens sind Filmpreise zwar möglicherweise Qualitäts-, aber durchaus nicht immer Merkmal für beste Unterhaltung. Bei "Mörderland" allerdings ist es das: Bereits der Beginn ist optisch stark, während des Intros und auch immer wieder während des Films werden Luftaufnahmen aus unterschiedlichen Höhen gezeigt, die das Marschland des Guadalquivier wunderschön und auf seltsame Art organisch, an elektronenmiskroskopische Aufnahmen von Gewebe, Blutgefäßen und Gehirnen erinnernd visualisieren. Rodriguez zeigt die Region als zerrissenes Land: die faschistische Franco-Diktatur ist erst seit wenigen Jahren vorbei, die Demokratie noch jung und nicht in allen Köpfen angekommen; die Frau gilt wenig in der Gesellschaft und ist dem allgemeinen Machismo unterjocht und das Land leidet zudem unter einer wirtschaftlichen Krise, die die strukturschwache Region hart trifft.
Dieses Szenario reflektieren die beiden Hauptfiguren: der eine Polizist; Pedro, jung und zurückhaltend, symbolisiert den neuen, demokratisch gestimmten Teil der Gesellschaft während Juan, früher Mitglied der äußerst brutal agierenden Geheimpolizei Francos den faschistoiden Nachhall in Spaniens Gesellschaft darstellt. Das Verhältnis beider symbolisiert den Riss, der seinerzeit durch Spaniens Bevölkerung ging. Trotz allen gegenseitigen Unverständnisses müssen sich die beiden nun auf der Suche nach dem Serientäter zusammen raufen.
"Mörderland" ist absolut pessimistisch und düster; nie entflieht auch nur das kleinste Lächeln einem Gesicht, auf Höflichkeitsfloskeln und Freundlichkeiten wird generell verzichtet. Der Film ist nicht eben zügig inszeniert, aber dennoch ungemein spannend. Diese Spannung bezieht der Streifen allerdings durch seine stets regelrecht fühlbare bedrohliche Atmosphäre und den zwar nie lauten, aber immer im Hintergrund vernehmbaren Soundtrack, der die Atmosphäre perfekt fördert. In "Mörderland" ist alles trist und staubig, alles braun, beige oder sepiafarben; und gegen die Atmosphäre in "Mörderland" wirkt die Stimmung in "Se7en" beinahe schon lebensbejahend und optimistisch. Ein Meisterwerk.
Die Bildqualität ist außergewöhnlich, wobei man Stilmittel schon abkönnen muss. Die ersten Luftaufnahmen während des Intros sind ohne Wenn und Aber perfekt; der eigentliche Film wurde farb- und kontrasttechnisch verändert. Wie angesprochen dominieren Braun-, Beige- und Sepiatöne, was mit dem verringerten Kontrast die Atmosphäre der staubigen Einöde Andalusiens besonders stützt. Die Schärfe ist hoch, verliert sich aber etwas ab den Mitten, was wiederum das Hitzeflirren im Sommer an der Südküste Spaniens quasi spürbar macht.
Auch tonal passt alles soweit. Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und besticht weniger durch Bass- und Dynamikattacken denn durch Brillanz in Mitten und Höhen. Die Signalortbarkeit ist beispielhaft, und das Zirpen der Zikaden dringt zusammen mit dem unheilverkündenden Soundtrack nahezu permanent aus allen Speakern.
Die Extras habe ich noch nicht angesehen, sie scheinen aber recht umfangreich. Die Scheibek kommt in einer schwarzen Amaray mit Wendecover, die Veröffentlichung verfügt zudem über einen sehr schönen Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nun, auf düstere Thriller stehe ich ohnehin; "Sieben" zählt nach wie vor mit zu meinen Favourites, aber bereits der belgische "Die Behandlung" vom letzten Jahr (glaube ich) war diesem mindestens ebenbürtig. "Mörderland" ist drauf und dran, "Sieben" den Rang abzulaufen: der Film ist optisch hervorragend gelungen, permanent ein unangenehmes Gefühl vermittelnd, sehr spannend, ab und an ordentlich brutal und so ganz nebenbei Einblicke gewährend in die spanische Post-Francoära. Einer der wenigen gesehenen Filme, den ich in der Sammlung behalte. Eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung meinerseits.
Der zweite Film des Regisseurs Alberto Rodriguez nach "Kings of the City" räumte bei den Goya-Verleihungen unglaubliche 10 Auszeichnungen ab und wurde international mit insgesamt über 30 Filmpreisen geradezu überschüttet. Meines Erachtens sind Filmpreise zwar möglicherweise Qualitäts-, aber durchaus nicht immer Merkmal für beste Unterhaltung. Bei "Mörderland" allerdings ist es das: Bereits der Beginn ist optisch stark, während des Intros und auch immer wieder während des Films werden Luftaufnahmen aus unterschiedlichen Höhen gezeigt, die das Marschland des Guadalquivier wunderschön und auf seltsame Art organisch, an elektronenmiskroskopische Aufnahmen von Gewebe, Blutgefäßen und Gehirnen erinnernd visualisieren. Rodriguez zeigt die Region als zerrissenes Land: die faschistische Franco-Diktatur ist erst seit wenigen Jahren vorbei, die Demokratie noch jung und nicht in allen Köpfen angekommen; die Frau gilt wenig in der Gesellschaft und ist dem allgemeinen Machismo unterjocht und das Land leidet zudem unter einer wirtschaftlichen Krise, die die strukturschwache Region hart trifft.
Dieses Szenario reflektieren die beiden Hauptfiguren: der eine Polizist; Pedro, jung und zurückhaltend, symbolisiert den neuen, demokratisch gestimmten Teil der Gesellschaft während Juan, früher Mitglied der äußerst brutal agierenden Geheimpolizei Francos den faschistoiden Nachhall in Spaniens Gesellschaft darstellt. Das Verhältnis beider symbolisiert den Riss, der seinerzeit durch Spaniens Bevölkerung ging. Trotz allen gegenseitigen Unverständnisses müssen sich die beiden nun auf der Suche nach dem Serientäter zusammen raufen.
"Mörderland" ist absolut pessimistisch und düster; nie entflieht auch nur das kleinste Lächeln einem Gesicht, auf Höflichkeitsfloskeln und Freundlichkeiten wird generell verzichtet. Der Film ist nicht eben zügig inszeniert, aber dennoch ungemein spannend. Diese Spannung bezieht der Streifen allerdings durch seine stets regelrecht fühlbare bedrohliche Atmosphäre und den zwar nie lauten, aber immer im Hintergrund vernehmbaren Soundtrack, der die Atmosphäre perfekt fördert. In "Mörderland" ist alles trist und staubig, alles braun, beige oder sepiafarben; und gegen die Atmosphäre in "Mörderland" wirkt die Stimmung in "Se7en" beinahe schon lebensbejahend und optimistisch. Ein Meisterwerk.
Die Bildqualität ist außergewöhnlich, wobei man Stilmittel schon abkönnen muss. Die ersten Luftaufnahmen während des Intros sind ohne Wenn und Aber perfekt; der eigentliche Film wurde farb- und kontrasttechnisch verändert. Wie angesprochen dominieren Braun-, Beige- und Sepiatöne, was mit dem verringerten Kontrast die Atmosphäre der staubigen Einöde Andalusiens besonders stützt. Die Schärfe ist hoch, verliert sich aber etwas ab den Mitten, was wiederum das Hitzeflirren im Sommer an der Südküste Spaniens quasi spürbar macht.
Auch tonal passt alles soweit. Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und besticht weniger durch Bass- und Dynamikattacken denn durch Brillanz in Mitten und Höhen. Die Signalortbarkeit ist beispielhaft, und das Zirpen der Zikaden dringt zusammen mit dem unheilverkündenden Soundtrack nahezu permanent aus allen Speakern.
Die Extras habe ich noch nicht angesehen, sie scheinen aber recht umfangreich. Die Scheibek kommt in einer schwarzen Amaray mit Wendecover, die Veröffentlichung verfügt zudem über einen sehr schönen Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nun, auf düstere Thriller stehe ich ohnehin; "Sieben" zählt nach wie vor mit zu meinen Favourites, aber bereits der belgische "Die Behandlung" vom letzten Jahr (glaube ich) war diesem mindestens ebenbürtig. "Mörderland" ist drauf und dran, "Sieben" den Rang abzulaufen: der Film ist optisch hervorragend gelungen, permanent ein unangenehmes Gefühl vermittelnd, sehr spannend, ab und an ordentlich brutal und so ganz nebenbei Einblicke gewährend in die spanische Post-Francoära. Einer der wenigen gesehenen Filme, den ich in der Sammlung behalte. Eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung meinerseits.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 11.12.16 um 14:34
1862, im amerikanischen Bürgerkrieg: während der Schlacht bei Corinth desertiert der als Sanitäter eingesetzte Newton Knight, um einen sehr jungen, in der Schlacht getöteten Verwandten nach Hause zu bringen. Dort muss er miterleben, dass die eigenen Streitkräfte "für die Sache" plündern, rauben, brandschatzen und als er interveniert ist er rasch geächtet und muss in die Sümpfe Mississippis fliehen. Dort sammeln sich nach und nach immer mehr Sklaven, Deserteure und Vertriebene, die zur Macht und somit nicht nur zur Gefahr für die Armee der Konföderierten werden, sondern später ihren eigenen Staat gründen: den "Free State of Jones"..
Zunächst einmal: die Storyzusammenfassung hier unter "Inhalt" vereinfacht nicht nur sehr stark, sondern verfälscht. Der Farmer Newton Knight ist zwar vom Krieg desillusioniert und alles andere als idealistisch; er desertiert jedoch um seinen Verwandten zu dessen Mutter zu bringen und ihn in Heimatboden bestatten zu können.
"Free State of Jones" beginnt, wie es wohl die Zuschauer am liebsten während der gesamten Laufzeit gesehen hätten: mit einer Schlacht, die rau und ungeschönt die hässliche Fratze des Krieges ins Wohnzimmer transportiert. Mehr als plastisch werden die grausamen Wunden gezeigt, die die damaligen Waffen geschlagen haben; und gleichzeitig wird ein detaillierter Blick auf die Zustände geworfen, unter denen die Feldschere und Sanitäter arbeiten mussten: das immer wieder verwendete Verbandszeug kann kaum noch vernünftig gereinigt werden und weist stets einen Rest an Blutspuren auf. Doch "Free State of Jones" geht nicht so weiter und ist im Vergleich mit anderen Filmen weit weniger "Der Patriot" als vielmehr "12 Years a Slave" ähnlich: nach dem recht kurzen, actionhaltigen Beginn entwickelt sich der Film zu einem reinrassigen Antirassismus-Drama, in dem weitere Actionszenen rar gesät sind.
"Free State of Jones" leidet ein wenig an seiner klischeehaften Verklärung der Person der weißen Heldenfigur Newton Knight, der kaum ein menschlicher Makel anhaftet und die, zur damaligen Zeit unerhört, Partei ergreift auch für die später "freien" Schwarzen und skandalöserweise eine Liaison mit einer Schwarzen eingeht. Matthew McConaughey verleiht dieser Figur trotz aller Klischeehaftigkeit durch seine eindrucksvolle Performance eine glaubwürdige emotionale Tiefe.
Trotz aller zwischenzeitlich gemächlichen Erzählgeschwindigkeit und damit einhergehend einigen Längen ist "Free State of Jones" dennoch ein sehenswerter Film, zeigt er doch auf, dass in einem der fortschrittlichsten Länder der Welt in einigen Staaten noch vor 55 Jahren eine vermeintlich gemischtrassige Ehe verboten war und heutzutage in ebenso manchen Staaten der Ku-Klux-Klan nicht nur hochaktiv ist, sondern einen sehr hohen gesellschaftlichen Stand hat. Kulissen und Kostüme sind äußerst authentisch, und sogar die Zähne des Dentalhygienefanatikers McConaugheys wurden farblich behandelt und der Zeit angepasst.
Bild und Ton dieser Scheibe sind herausragend gut gelungen; man wünscht sich alle Veröffentlichungen in dieser Qualität.
Das Bild ist in allen Bildebenen außerordentlich scharf, da wird sich auch in den entferntesten Hintergründen kaum etwas unscharf. Jedes (ungewaschene und fettige) Haar, jede (dreckverstopfte) Pore und jede Stoffstruktur hebt sich ungemein plastisch ab. Die Farbgebung wirkt besonders in den Sümpfen ungemein natürlich. Das Bild wirkt in manchen Szenen fast wie 3D.
Der in DTS-HD MA 5.1 vorliegende Track hat es ebenfalls in sich. Besonders zu Beginn während der Schlacht ist das Stampfen der marschierenden Soldaten regelrecht spürbar, ebenso die Abschüsse der Kanonen und die Einschläge der Geschosse. Nachteil: die Pistolen- und Gewehrschüsse klingen "larger than life", was Soundfetischisten aber kaum stören dürfte. Wie jetfat schon anmerkte, ist die Szene, in der Knight die erste Zeit im Sumpf alleine verbringt auf eine Weise reproduziert, die ihresgleichen sucht: es zwitschert, zirpt, knarrt und gluckert aus allen Richtungen und aus allen Höhen, dass es eine wahre Freude ist.
Die Extras gucke ich mir erst noch an; zunächst vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schönen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Free State of Jones" ist ein nicht restlos gelungenes, teils etwas klischeebehaftetes Drama, das aber trotz aller berechtigter Kritik recht sehenswert geriet. Der Schwerpunkt des Films liegt auf der Rolle Knights in der rassischen Auseinandersetzung nach dem Bürgerkrieg liegt und nicht auf der Zurschaustellung plakativer Schlachtszenen. Das muss der potentielle Zuschauer wissen, sonst könnte er enttäuscht werden.
Zunächst einmal: die Storyzusammenfassung hier unter "Inhalt" vereinfacht nicht nur sehr stark, sondern verfälscht. Der Farmer Newton Knight ist zwar vom Krieg desillusioniert und alles andere als idealistisch; er desertiert jedoch um seinen Verwandten zu dessen Mutter zu bringen und ihn in Heimatboden bestatten zu können.
"Free State of Jones" beginnt, wie es wohl die Zuschauer am liebsten während der gesamten Laufzeit gesehen hätten: mit einer Schlacht, die rau und ungeschönt die hässliche Fratze des Krieges ins Wohnzimmer transportiert. Mehr als plastisch werden die grausamen Wunden gezeigt, die die damaligen Waffen geschlagen haben; und gleichzeitig wird ein detaillierter Blick auf die Zustände geworfen, unter denen die Feldschere und Sanitäter arbeiten mussten: das immer wieder verwendete Verbandszeug kann kaum noch vernünftig gereinigt werden und weist stets einen Rest an Blutspuren auf. Doch "Free State of Jones" geht nicht so weiter und ist im Vergleich mit anderen Filmen weit weniger "Der Patriot" als vielmehr "12 Years a Slave" ähnlich: nach dem recht kurzen, actionhaltigen Beginn entwickelt sich der Film zu einem reinrassigen Antirassismus-Drama, in dem weitere Actionszenen rar gesät sind.
"Free State of Jones" leidet ein wenig an seiner klischeehaften Verklärung der Person der weißen Heldenfigur Newton Knight, der kaum ein menschlicher Makel anhaftet und die, zur damaligen Zeit unerhört, Partei ergreift auch für die später "freien" Schwarzen und skandalöserweise eine Liaison mit einer Schwarzen eingeht. Matthew McConaughey verleiht dieser Figur trotz aller Klischeehaftigkeit durch seine eindrucksvolle Performance eine glaubwürdige emotionale Tiefe.
Trotz aller zwischenzeitlich gemächlichen Erzählgeschwindigkeit und damit einhergehend einigen Längen ist "Free State of Jones" dennoch ein sehenswerter Film, zeigt er doch auf, dass in einem der fortschrittlichsten Länder der Welt in einigen Staaten noch vor 55 Jahren eine vermeintlich gemischtrassige Ehe verboten war und heutzutage in ebenso manchen Staaten der Ku-Klux-Klan nicht nur hochaktiv ist, sondern einen sehr hohen gesellschaftlichen Stand hat. Kulissen und Kostüme sind äußerst authentisch, und sogar die Zähne des Dentalhygienefanatikers McConaugheys wurden farblich behandelt und der Zeit angepasst.
Bild und Ton dieser Scheibe sind herausragend gut gelungen; man wünscht sich alle Veröffentlichungen in dieser Qualität.
Das Bild ist in allen Bildebenen außerordentlich scharf, da wird sich auch in den entferntesten Hintergründen kaum etwas unscharf. Jedes (ungewaschene und fettige) Haar, jede (dreckverstopfte) Pore und jede Stoffstruktur hebt sich ungemein plastisch ab. Die Farbgebung wirkt besonders in den Sümpfen ungemein natürlich. Das Bild wirkt in manchen Szenen fast wie 3D.
Der in DTS-HD MA 5.1 vorliegende Track hat es ebenfalls in sich. Besonders zu Beginn während der Schlacht ist das Stampfen der marschierenden Soldaten regelrecht spürbar, ebenso die Abschüsse der Kanonen und die Einschläge der Geschosse. Nachteil: die Pistolen- und Gewehrschüsse klingen "larger than life", was Soundfetischisten aber kaum stören dürfte. Wie jetfat schon anmerkte, ist die Szene, in der Knight die erste Zeit im Sumpf alleine verbringt auf eine Weise reproduziert, die ihresgleichen sucht: es zwitschert, zirpt, knarrt und gluckert aus allen Richtungen und aus allen Höhen, dass es eine wahre Freude ist.
Die Extras gucke ich mir erst noch an; zunächst vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schönen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Free State of Jones" ist ein nicht restlos gelungenes, teils etwas klischeebehaftetes Drama, das aber trotz aller berechtigter Kritik recht sehenswert geriet. Der Schwerpunkt des Films liegt auf der Rolle Knights in der rassischen Auseinandersetzung nach dem Bürgerkrieg liegt und nicht auf der Zurschaustellung plakativer Schlachtszenen. Das muss der potentielle Zuschauer wissen, sonst könnte er enttäuscht werden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 10.12.16 um 11:42
Dem Sonderdezernat Q gerät eine Flaschenpost in die Hände, die mehrere Jahre im Wasser trieb: darin befindet sich eine mit Blut geschriebene Botschaft vermutlich eines Jungen, der offensichtlich entführt wurde. Um die Ermittlungen so richtig aufzunehmen und voran zu bringen, muss Assad nun erstmal Komissar Mørck aus seiner Lethargie lösen: Carl, der ohnehin mental angeschlagen war ist nun durch die Erlebnisse der letzten Fälle am Rande einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die beiden kommen nun nach und nach einem Serienkiller auf die Spur, der bereits Jahre sein Unwesen treibt und immer nach dem gleichen Muster vorgeht: er entführt stets gleich zwei Kinder von Angehörigen einer christlichen Sekte, fordert immer Lösegeld; aber nur ein Kind überlebt. Und die Zeit drängt: wieder wurden zwei Kinder entführt..
Da ist sie nun, die dritte Verfilmung der auf 10 Teile angelegten Romanreihe Jussi Adler Olsens um das so grundverschiedene Ermittlerduo Carl Mørck und Assad. Bei dieser dritten Verfilmung nahm ein anderer Regisseur als in den beiden Erstlingen auf dem Regiestuhl Platz, und das ist dem Film teils sehr deutlich anzumerken. Natürlich auch aus Zeitgründen und aus Gründen der filmischen Erzähldichte wurden diverse Aspekte des Romans weg gelassen, und so entstand aus dem vielschichtigen Roman ein relativ "gewöhnlicher" Serienkiller-Thriller. Das Wort "gewöhnlich" ist hier jedoch nicht falsch bzw. über zu bewerten, sondern im besten Sinne zu verstehen: "Erlösung" geriet zum geradlinigen, schnörkellosen Thriller, denn eines können Skandinavier ganz besonders: atmosphärische Thriller inszenieren.
Die so gerne gesehenen Kabbeleien zwischen Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares, die die besondere Würze von "Erbarmen" und "Schändung" ausmachten kommen etwas zu kurz, und auch die stets mürrische, empathielose Art Mørcks bleibt eher im Hintergrund, was ich schade fand. Gleichwohl erzeugt "Erlösung" über die gesamte Laufzeit eine bedrückend-bedrohliche Atmosphäre, die jedoch nie an die Stimmung in den beiden Vorgängern heran reicht. Der Darsteller des Serienkillers, Pål Sverre Valheim Hagen; andernorts gelobt; erschien mir im Vergleich zu anderen diabolischen Serienkillern mit religiösem Wahn (und hier bleibt Kevin Spacey als John Doe in "Se7en" wohl noch lange unerreicht) recht unscheinbar, so wie der brave Schwiegersohn von nebenan.
Das Bild von "Erlösung" ist qualitativ so ausgefallen wie bei den ersten beiden Filmen, also sehr gut: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films. Die Farbgebung ist reduziert bzw. teils deutlich gefiltert; dadurch wird die pessimistische Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Auffällig sind farbliche Akzente wie das Gelb des Raps und das hellrote, arterielle Blut in einer bestimmten Szene. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in den eher rar gesäten Actionszenen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras schließe ich mich meinem Vorposter an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auch "Erlösung" ist ein sehr gelungener Thriller unseres nördlichen Nachbarn. Der Film ist trotz aller marginaler Kritik sehr spannend und unterhaltsam, nur für mein Empfinden erzählerisch etwas weniger gelungen und vor allem teils recht deutlich abweichend von der Romanvorlage. "Erbarmen" und "Schändung" fand ich etwas besser, deshalb bekommt "Erlösung" "nur" vier Balken.
Da ist sie nun, die dritte Verfilmung der auf 10 Teile angelegten Romanreihe Jussi Adler Olsens um das so grundverschiedene Ermittlerduo Carl Mørck und Assad. Bei dieser dritten Verfilmung nahm ein anderer Regisseur als in den beiden Erstlingen auf dem Regiestuhl Platz, und das ist dem Film teils sehr deutlich anzumerken. Natürlich auch aus Zeitgründen und aus Gründen der filmischen Erzähldichte wurden diverse Aspekte des Romans weg gelassen, und so entstand aus dem vielschichtigen Roman ein relativ "gewöhnlicher" Serienkiller-Thriller. Das Wort "gewöhnlich" ist hier jedoch nicht falsch bzw. über zu bewerten, sondern im besten Sinne zu verstehen: "Erlösung" geriet zum geradlinigen, schnörkellosen Thriller, denn eines können Skandinavier ganz besonders: atmosphärische Thriller inszenieren.
Die so gerne gesehenen Kabbeleien zwischen Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares, die die besondere Würze von "Erbarmen" und "Schändung" ausmachten kommen etwas zu kurz, und auch die stets mürrische, empathielose Art Mørcks bleibt eher im Hintergrund, was ich schade fand. Gleichwohl erzeugt "Erlösung" über die gesamte Laufzeit eine bedrückend-bedrohliche Atmosphäre, die jedoch nie an die Stimmung in den beiden Vorgängern heran reicht. Der Darsteller des Serienkillers, Pål Sverre Valheim Hagen; andernorts gelobt; erschien mir im Vergleich zu anderen diabolischen Serienkillern mit religiösem Wahn (und hier bleibt Kevin Spacey als John Doe in "Se7en" wohl noch lange unerreicht) recht unscheinbar, so wie der brave Schwiegersohn von nebenan.
Das Bild von "Erlösung" ist qualitativ so ausgefallen wie bei den ersten beiden Filmen, also sehr gut: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films. Die Farbgebung ist reduziert bzw. teils deutlich gefiltert; dadurch wird die pessimistische Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Auffällig sind farbliche Akzente wie das Gelb des Raps und das hellrote, arterielle Blut in einer bestimmten Szene. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in den eher rar gesäten Actionszenen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras schließe ich mich meinem Vorposter an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auch "Erlösung" ist ein sehr gelungener Thriller unseres nördlichen Nachbarn. Der Film ist trotz aller marginaler Kritik sehr spannend und unterhaltsam, nur für mein Empfinden erzählerisch etwas weniger gelungen und vor allem teils recht deutlich abweichend von der Romanvorlage. "Erbarmen" und "Schändung" fand ich etwas besser, deshalb bekommt "Erlösung" "nur" vier Balken.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 04.12.16 um 06:54
Atlantic City, das Las Vegas der Ostküste im Jahr 1920: Enoch "Nucky" Thompson ist nicht nur seit 8 Jahren Stadtkämmerer, sondern hält seit seiner Bestellung sämtliche Geschicke der Stadt und ihrer Einwohner wie Fäden in der Hand. Sein politischer Arm reicht nicht nur bis zum Bürgermeister der Stadt, sondern bis nach Washington; und bei seiner äußerst einträglichen Nebenerwerbstätigkeit kommt es ihm gerade zupass, dass sein Bruder Eli auch noch der Sheriff des Countys ist. Als die Prohibition ausgerufen wird, steigt der Reichtum Nuckys, der obendrein noch Schutzgeld erpresst und Prostituierte abkassiert, immens. Doch nicht nur der Prohibitionsagent van Alden macht Jagd auf ihn, sondern auch die aufstrebenden jungen Gangster Al Capone, Lucky Luciano und Meyer Lansky werden zur ernstzunehmenden Konkurrenz..
"Boardwalk Empire" entführt den Zuschauer nicht nur in die "Roaring Twenties", in denen (in den entsprechenden Kreisen, das notwendige Kleingeld vorausgesetzt) das Leid des 1. Weltkrieges vergessen wurde und die zeitweilig bei aller Bürgerlichkeit von einer Freizügigkeit dominiert waren, wie sie die USA wohl erst wieder in den späten Sechzigern erlangten. Die Serie entführt auch in den sprichwörtlichen Schmelztiegel; stellvertretend für New York; in dem Auswanderer wie die dominierenden Iren, Italiener, Polen und Deutsche auf verschiedenste Weise ihr Auskommen versuchen und allesamt doch nur von dem korrupten Lokalpolitiker Thompson ausgenommen werden. Dieser wird kongenial von Steve Buscemi verkörpert, dem man trotz aller skrupellos-krimineller Tätigkeiten dennoch eine gewisse gute (wenn auch gönnerhafte) Ader stets abnimmt.
"Boardwalk Empire" besticht durch eine glaubwürdige und tiefgehende Charakterschilderung, die den Zuschauer schnell "warm" werden lässt mit allen Figuren, und gespannt sieht man der weiteren Entwicklung der Personen und ihrer Geschichten zu.
Die Serie transportiert den damaligen Zeitgeist hervorragend durch Frisuren, Mode, Fahrzeuge und Kulissen, und man sieht der Serie das hohe Budget deutlich an. Die Kulissen, nebenbei bemerkt, wirken manchmal jedoch deutlich gerendert.
Dem Zuschauer sei gewahr, dass "Boardwalk Empire" nicht mit permanentem Gangster-Geballer aufwartet: Action ist durchaus vorhanden, und ist; wenn sie denn auftritt, hart, brutal und blutig. Die Action wird jedoch nicht zelebriert, sondern dient nur der Demonstration der Härte der damaligen Zeit.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an. Die Veröffentlichung kommt in einer schlichten Amaray, hat aber dafür wenigstens einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: für mich persönlich stellt die erste Staffel von "Boardwalk Empire" ein Serienhighlight dar, und ich freue mich bereits darauf mit zu erleben, wie es Nucky und Co. weiter ergeht. Besonders erfreulich ist neben der erzählerischen Dichte und Qualität, dass die Scheiben in außerordentlicher Bild- und Tonqualität vorliegen.
"Boardwalk Empire" entführt den Zuschauer nicht nur in die "Roaring Twenties", in denen (in den entsprechenden Kreisen, das notwendige Kleingeld vorausgesetzt) das Leid des 1. Weltkrieges vergessen wurde und die zeitweilig bei aller Bürgerlichkeit von einer Freizügigkeit dominiert waren, wie sie die USA wohl erst wieder in den späten Sechzigern erlangten. Die Serie entführt auch in den sprichwörtlichen Schmelztiegel; stellvertretend für New York; in dem Auswanderer wie die dominierenden Iren, Italiener, Polen und Deutsche auf verschiedenste Weise ihr Auskommen versuchen und allesamt doch nur von dem korrupten Lokalpolitiker Thompson ausgenommen werden. Dieser wird kongenial von Steve Buscemi verkörpert, dem man trotz aller skrupellos-krimineller Tätigkeiten dennoch eine gewisse gute (wenn auch gönnerhafte) Ader stets abnimmt.
"Boardwalk Empire" besticht durch eine glaubwürdige und tiefgehende Charakterschilderung, die den Zuschauer schnell "warm" werden lässt mit allen Figuren, und gespannt sieht man der weiteren Entwicklung der Personen und ihrer Geschichten zu.
Die Serie transportiert den damaligen Zeitgeist hervorragend durch Frisuren, Mode, Fahrzeuge und Kulissen, und man sieht der Serie das hohe Budget deutlich an. Die Kulissen, nebenbei bemerkt, wirken manchmal jedoch deutlich gerendert.
Dem Zuschauer sei gewahr, dass "Boardwalk Empire" nicht mit permanentem Gangster-Geballer aufwartet: Action ist durchaus vorhanden, und ist; wenn sie denn auftritt, hart, brutal und blutig. Die Action wird jedoch nicht zelebriert, sondern dient nur der Demonstration der Härte der damaligen Zeit.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Boardwalk Empire" höchste audiovisuelle Qualität.
Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei der Bewertung der Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an. Die Veröffentlichung kommt in einer schlichten Amaray, hat aber dafür wenigstens einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: für mich persönlich stellt die erste Staffel von "Boardwalk Empire" ein Serienhighlight dar, und ich freue mich bereits darauf mit zu erleben, wie es Nucky und Co. weiter ergeht. Besonders erfreulich ist neben der erzählerischen Dichte und Qualität, dass die Scheiben in außerordentlicher Bild- und Tonqualität vorliegen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 30.11.16 um 16:30
Auf dem Weg zum Spring Break nach Florida geraten ein paar verstrahlte Studenten durch eine Fake-Umleitung nach Pleasant Valley. Dort werden sie jubelnd von den Bewohnern empfangen, die gerade das Jubiläum eines Tages im amerikanischen Bürgerkrieges feiern. Hinzu kommt noch ein farbiger Biker mit seiner Freundin, und allesamt werden sie zum BBQ eingeladen. Was sie (noch) nicht wissen: sie SIND das BBQ..
"2001 Maniacs" ist quasi ein Remake des Films "2000 Maniacs!" von Splatter-Begründer Hershell Gordon Lewis und folgt wie im Prinzip alle "Horror-" oder Splatterkomödien den gängigen Regeln des Genres: man nehme ein paar Studenten/ High School-Kids/ andere Jugendliche (immer dabei: ein Nerd, ein gutaussehender Held und eine Schnitte, von der man bereits zu Beginn weiß, dass sie überleben wird), bringe sie an einen abgelegenen Ort/ in den tiefsten Wald/ in ein Ferienlager an einem See/ in ein einsames Stadtviertel oder ähnliches und lasse einen oder mehrere perverse Mörder auf sie los, gerne mit einem übernatürlichen Touch versehen.
In "2001 Maniacs" läuft´s nicht anders, und fast alle Studenten (bis auf zwei, die nicht ganz so dämlich sind) scheiden auf leidlich exotische Weise unschön aus dem Leben. In "2001 Manics" wird das zudem wie in "Piranha" mit einigen mehr oder minder ansehnlichen Möpsen und ein paar "Eis am Stil"-Möchtegern-Sexszenen garniert, die vielleicht stimulierend auf die wirken, die über das Dr. Sommer-Bravo-Studium nicht hinaus gegangen sind. Wie das ganze ausgeht ist sonnenklar, und die Auflösung sorgt da wie der nur mäßig fies gelungene Schluß allenfalls bedingt für Abwechselung.
Insgesamt betrachtet ist "2001 Maniacs" höchstens durchschnittliche Unterhaltung, die nur mit ordentlich Sprit im Schädel und mit ein paar ebenfalls besoffenen Kumpels neben sich auf der Couch einigermaßen erträglich ist. Kein Vergleich zu "Severance" oder "Tucker Dale vs. Evil".
Das Bild der Blu-ray ist wie der Film selbst Durchschnitt: alle Parameter können zufriedenstellen, reißen aber keine Bäume aus. Besonders augenscheinlich ist eine schwankende Schärfe, die für einige weiche Einstellungen sorgt. Der Schwarzwert ist relativ mau, genauso der Kontrast; und so wirken viele dunkle Szenen gräulich.
Der deutsche Sound liegt sogar in DTS HD 7.1 vor, kann aber sein Potential kaum je wirklich nutzen. Trotz der Möglichkeiten bleiben Bass, Dynamik und Surroundkulisse teils deutlich hinter den Erwartungen, Der Track bringt nichts was eine gute DTS-Abmischung nicht auch gebracht hätte.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an, meine (von einem Kumpel geliehene) Version hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eigentlich kann ich dem Genre durchaus etwas abgewinnen, und mit "Hot Fuzz", den genannten "Severance" sowie "Tucker & Dale vs Evil" habe ich neben ein paar Zombie-Komödien (wie "Shaun of the Dead" und "Warm Bodies") den einen oder anderen Vertreter im Regal stehen. "2001 Maniacs" ist in allen Belangen höchstens Durchschnitt, und bei mir wird es beim einmaligen Sichten bleiben. Hätte ich ihn nicht gesehen, hätte ich nichts verpasst; und Robert Englund reißt es auch nicht heraus.
"2001 Maniacs" ist quasi ein Remake des Films "2000 Maniacs!" von Splatter-Begründer Hershell Gordon Lewis und folgt wie im Prinzip alle "Horror-" oder Splatterkomödien den gängigen Regeln des Genres: man nehme ein paar Studenten/ High School-Kids/ andere Jugendliche (immer dabei: ein Nerd, ein gutaussehender Held und eine Schnitte, von der man bereits zu Beginn weiß, dass sie überleben wird), bringe sie an einen abgelegenen Ort/ in den tiefsten Wald/ in ein Ferienlager an einem See/ in ein einsames Stadtviertel oder ähnliches und lasse einen oder mehrere perverse Mörder auf sie los, gerne mit einem übernatürlichen Touch versehen.
In "2001 Maniacs" läuft´s nicht anders, und fast alle Studenten (bis auf zwei, die nicht ganz so dämlich sind) scheiden auf leidlich exotische Weise unschön aus dem Leben. In "2001 Manics" wird das zudem wie in "Piranha" mit einigen mehr oder minder ansehnlichen Möpsen und ein paar "Eis am Stil"-Möchtegern-Sexszenen garniert, die vielleicht stimulierend auf die wirken, die über das Dr. Sommer-Bravo-Studium nicht hinaus gegangen sind. Wie das ganze ausgeht ist sonnenklar, und die Auflösung sorgt da wie der nur mäßig fies gelungene Schluß allenfalls bedingt für Abwechselung.
Insgesamt betrachtet ist "2001 Maniacs" höchstens durchschnittliche Unterhaltung, die nur mit ordentlich Sprit im Schädel und mit ein paar ebenfalls besoffenen Kumpels neben sich auf der Couch einigermaßen erträglich ist. Kein Vergleich zu "Severance" oder "Tucker Dale vs. Evil".
Das Bild der Blu-ray ist wie der Film selbst Durchschnitt: alle Parameter können zufriedenstellen, reißen aber keine Bäume aus. Besonders augenscheinlich ist eine schwankende Schärfe, die für einige weiche Einstellungen sorgt. Der Schwarzwert ist relativ mau, genauso der Kontrast; und so wirken viele dunkle Szenen gräulich.
Der deutsche Sound liegt sogar in DTS HD 7.1 vor, kann aber sein Potential kaum je wirklich nutzen. Trotz der Möglichkeiten bleiben Bass, Dynamik und Surroundkulisse teils deutlich hinter den Erwartungen, Der Track bringt nichts was eine gute DTS-Abmischung nicht auch gebracht hätte.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an, meine (von einem Kumpel geliehene) Version hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eigentlich kann ich dem Genre durchaus etwas abgewinnen, und mit "Hot Fuzz", den genannten "Severance" sowie "Tucker & Dale vs Evil" habe ich neben ein paar Zombie-Komödien (wie "Shaun of the Dead" und "Warm Bodies") den einen oder anderen Vertreter im Regal stehen. "2001 Maniacs" ist in allen Belangen höchstens Durchschnitt, und bei mir wird es beim einmaligen Sichten bleiben. Hätte ich ihn nicht gesehen, hätte ich nichts verpasst; und Robert Englund reißt es auch nicht heraus.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 20.11.16 um 07:09
Die Industriestadt Vinci, im L.A. County: der Highway Trooper Woodrugh findet eine grausam entstellte Leiche, die zudem noch regelrecht zur Schau gestellt wurde. Für die Ermittlungen in dem Mordfall wird eine Sonderkommission zusamme gestellt, die aus besagtem Trooper Woodrugh, dem abgehalftertem Detective Velcoro und der taffen Detective Bezzerides besteht. Das Mordopfer, der "Manager" Caspere, war für den Gangster Frank Semyon tätig; der wiederum auf ganz eigene Weise mit Velcoro verbunden ist. Bei ihren Ermittlungen stößt die Sonderkommission in ein wahres Wespennest und in eine Korruptionsaffäre, die bis in die höchsten Ebenen reicht. Und diese Ebenen schrecken zum Eigenschutz auch vor den größten Skrupellosigkeiten nicht zurück..
Die erste Staffel von "True Detective" wurde seinerzeit geradezu frenetisch gefeiert, und besonders Matthew McConaughey konnte als Anti-Held begeistern. Für die zweite Staffel wurde nicht nur der gesamte Cast ausgetauscht; auch die unverbrauchte Location Louisiana wurde durch die oft genutzte Metropol-Region L.A. ersetzt. Pacing, Storyaufbau und Dramatik wurden verändert und sind eine völlig andere, so dass besonders die ersten beiden Folgen die Fans der ersten Staffel nahezu ausnahmslos enttäuschten. Besonders der nahezu vollständige Verzicht der in der ersten Staffel dominierenden Rückblenden veränderten die Wahrnehmung komplett, denn in der zweiten Season wurde in den ersten Folgen auf die tiefgehende Charakterdarstellung Wert gelegt. Alle Protagonisten sind kaputte Charaktere, mehr oder minder an ihrer Vergangenheit leidend und unter der Last der früher erlittenen seelischen Schäden schier erdrückt werdend:
Woodrugh, als ehemaliger Soldat unter PTBS leidend, findet nur bedingt ins zivile Leben zurück. Velcoro, bei dem nicht nur die Schrauben, sondern auch der Schlagring locker sitzt hat seit einem einschneidenden Erlebnis ein besonderes Verhältnis zu Frank Semyon, der wiederum durch den Mord an seinem Manager sein Lebenswerk schwinden sieht. Bezzerides, die eine ganz eigene Wertevorstellung hat, stößt mit der ihr eigenen Aufrichtigkeit gerne auch ihr eigentlich nahestehende Menschen vor den Kopf. Die Darsteller dieser Charaktere liefern ausnahmslos Höchstleistung ab, und in diesem Cast stechen besonders Taylor Kitsch und Vince Vaughn hervor. Kitsch wird durch "Battleship" und "John Carter" seit jeher unterschätzt, und Vince Vaughn, sonst eher auf seichte Komödien abonniert und für seine Darstellung des Gangsters vielerorts gescholten war für mich top.
In der 2. Season von "True Detective" gibt es kaum "normale" Menschen, und so ist jedermann (und auch fast jede Frau) am Drogen konsumieren, saufen, Pornos drehen, sexistische Sprüche reißen und dabei jede Sekunde zu überaus brutaler Gewalt fähig. Neben dem Sittenbild einer amerikanischen Großstadt wird nebenbei eine bedrückende Atmosphäre erzeugt, die durch den betäubenden Soundtrack kongenial unterstützt wird. Die gar nicht mal so seltene Action ist hart und brutal.
Wie von HBO gewohnt wird auch die zweite Staffel von "True Detective" wie die erste in höchster audiovisueller Qualität präsentiert. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das bisschen Rauschen in dunklen Abschnitten ist verschmerzbar.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung kommt leider wie die erste Staffel in einer ziemlich lieblosen Amaray, ohne Schuber oder ähnlichem.
Mein persönliches Fazit: "True Detective" ist relativ einzigartige Serien-Thrillerunterhaltung, wie sie in dieser Qualität wohl kaum mehr erreicht wird; einzig "The Killing" und "Die Brücke" als europäischer Vertreter kommen da ´ran. Mir persönlich gefiel die zweite Season fast noch besser als die erste.
Die erste Staffel von "True Detective" wurde seinerzeit geradezu frenetisch gefeiert, und besonders Matthew McConaughey konnte als Anti-Held begeistern. Für die zweite Staffel wurde nicht nur der gesamte Cast ausgetauscht; auch die unverbrauchte Location Louisiana wurde durch die oft genutzte Metropol-Region L.A. ersetzt. Pacing, Storyaufbau und Dramatik wurden verändert und sind eine völlig andere, so dass besonders die ersten beiden Folgen die Fans der ersten Staffel nahezu ausnahmslos enttäuschten. Besonders der nahezu vollständige Verzicht der in der ersten Staffel dominierenden Rückblenden veränderten die Wahrnehmung komplett, denn in der zweiten Season wurde in den ersten Folgen auf die tiefgehende Charakterdarstellung Wert gelegt. Alle Protagonisten sind kaputte Charaktere, mehr oder minder an ihrer Vergangenheit leidend und unter der Last der früher erlittenen seelischen Schäden schier erdrückt werdend:
Woodrugh, als ehemaliger Soldat unter PTBS leidend, findet nur bedingt ins zivile Leben zurück. Velcoro, bei dem nicht nur die Schrauben, sondern auch der Schlagring locker sitzt hat seit einem einschneidenden Erlebnis ein besonderes Verhältnis zu Frank Semyon, der wiederum durch den Mord an seinem Manager sein Lebenswerk schwinden sieht. Bezzerides, die eine ganz eigene Wertevorstellung hat, stößt mit der ihr eigenen Aufrichtigkeit gerne auch ihr eigentlich nahestehende Menschen vor den Kopf. Die Darsteller dieser Charaktere liefern ausnahmslos Höchstleistung ab, und in diesem Cast stechen besonders Taylor Kitsch und Vince Vaughn hervor. Kitsch wird durch "Battleship" und "John Carter" seit jeher unterschätzt, und Vince Vaughn, sonst eher auf seichte Komödien abonniert und für seine Darstellung des Gangsters vielerorts gescholten war für mich top.
In der 2. Season von "True Detective" gibt es kaum "normale" Menschen, und so ist jedermann (und auch fast jede Frau) am Drogen konsumieren, saufen, Pornos drehen, sexistische Sprüche reißen und dabei jede Sekunde zu überaus brutaler Gewalt fähig. Neben dem Sittenbild einer amerikanischen Großstadt wird nebenbei eine bedrückende Atmosphäre erzeugt, die durch den betäubenden Soundtrack kongenial unterstützt wird. Die gar nicht mal so seltene Action ist hart und brutal.
Wie von HBO gewohnt wird auch die zweite Staffel von "True Detective" wie die erste in höchster audiovisueller Qualität präsentiert. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das bisschen Rauschen in dunklen Abschnitten ist verschmerzbar.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an. Die Veröffentlichung kommt leider wie die erste Staffel in einer ziemlich lieblosen Amaray, ohne Schuber oder ähnlichem.
Mein persönliches Fazit: "True Detective" ist relativ einzigartige Serien-Thrillerunterhaltung, wie sie in dieser Qualität wohl kaum mehr erreicht wird; einzig "The Killing" und "Die Brücke" als europäischer Vertreter kommen da ´ran. Mir persönlich gefiel die zweite Season fast noch besser als die erste.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 18.11.16 um 07:44
Frank Underwood ist nach wie vor Präsident der USA, und nach wie vor nicht gewählt: jeder, der die ersten drei Staffeln gesehen hat weiß, wie Underwood sich in das Amt als Interims-Präsident gelogen und betrogen hat. Nun ist es an der Zeit, sich ganz offiziell wählen zu lassen; aber auch das amerikanische Volk ist auf verschiedene Machenschaften aufmerksam geworden und so ist die Wahl Underwoods nicht so wahrscheinlich, wie dieser es gerne hätte. Mit dem Gouverneur Conway, einer Abgeordneten und seiner eigenen Außenministerin hat er zudem außerordentlich starke Konkurrenz. Aber Frank Underwood wäre nicht Frank Underwood, wenn er seine Rivalen nicht mit allerlei Ränkespielen, Intrigen, gezielter Des- und Falschinformation, Lügen und schlicht und ergreifend simpler Bedrohung aus dem Wege schaffen würde. Als der islamistische Terrorismus erneut in den USA zuschlägt, greift Underwood zur unglaublichen Ultima Ratio, um damit seine politische Karriere zu retten..
"House of Cards" geht in die vierte Runde, und Schluss ist (Gott sei Dank) noch nicht: die fünfte Staffel ist in Produktion und wird in absehbarer Zeit über die Mattscheibe flimmern sowie auf Blu-ray gepresst erscheinen.
In dieser vierten Staffel ist vieles wie gewohnt und so manches doch neu.
SPOILER: wer die dritte Staffel gesehen hat weiß, dass Claire im Begriff ist, ihren Mann zu verlassen. Doch die Aussicht auf ein lange ersehntes hohes politisches Amt lässt sie zurück kehren, wenn auch unter veränderten Vorzeichen.
Wenngleich die eine oder andere Storyentwicklung recht an den Haaren herbei gezogen wirkt und in der Realität kaum funktionieren dürfte, wurden diese Entwicklung auf eine Art und Weise integriert, die dennoch glaubwürdig wirkt. Der just beendete Wahlkampf in den USA und der befürchtete Wahlausgang jedoch haben eindringlich, verblüffend und schockierend gezeigt, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten tatsächlich alle Möglichkeiten unbegrenzt scheinen, auch wenn sie dem klaren Menschenverstand noch so deutlich widerstreben. Wie gewohnt wird in der vierten Staffel die vierte Wand durch Underwood durchbrochen und der Präsident bezieht den Zuschauer in seine Gedankengänge ein; erst hier tritt die volle Häme des Politikers über andere zu Tage.
Die vierte Staffel von "House of Cards" braucht ein paar Folgen, um wirklich Fahrt aufzunehmen; entschädigt jedoch etwa ab der Hälfte mit grandioser Spannung, dem einen oder anderen unerwarteten Twist und einem atemberaubenden Finale, in dem Präsident Underwood zeigt, dass ihm wirklich jedes Mittel recht ist, um sich aus der Schusslinie zu nehmen. Dieses Finale lässt einen ungeduldig das Erscheinen der 5. Staffel herbei sehnen.
Bild- und tontechnisch hat sich im direkten Vergleich mit den Vorgängerstaffeln kaum etwas verändert; die audiovisuelle Umsetzung ist von gewohnt hoher Güte.
Das Bild ist beinahe tadellos: sehr selten sind minimale Unschärfen; besonders in Hintergründen; erkennbar, die aber nicht wirklich stören. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound liegt endlich in DTS HD MA 5.1 vor, was gar nicht wirklich Not getan hätte. Einerseits erfreut es, dass die Publisher endlich zeitgemäße Tonspuren aufspielen, andererseits ist es Perlen vor die Säue geschmissen, denn wie in Polit-Thrillern (und nichts anderes ist "House of Cards") üblich dominieren die Dialoge, und selten kann der Track mit Räumlichkeit und noch seltener mit Dynamik und Bass punkten. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt nur selten zum tragen.
Die Veröffentlichung kommt in einem schicken, mehrfach klappbaren Digi-Pak mit verschiedenen Photomotiven sowie einem sehr ansehnlichen Pappschuber. Wie bisher auch ist es nicht einfach, die Discs aus den engen Covern zu zerren. Ich habe noch gar nicht auf die Extras geachtet, aber wenn nach John Woos Aussage gar keine vorliegen ist das natürlich ein No go.
Mein persönliches Fazit: "House of Cards" ist sicherlich nach wie vor ein Serienhighlight. Die Serie versteht es, ein eigentlich trockenes Thema teils unglaublich spannend zu transportieren. Auch die vierte Staffel schafft dies, wenn auch unter Zuhilfenahme einiger Sachverhalte, die recht konstruiert wirken. Nichts desto trotz ist "House of Cards" fesselnde und packende Serienunterhaltung, und in der fünften Staffel dürfte sich alles um ein aktuelles Szenario handeln: den Krieg gegen Islamisten.
"House of Cards" geht in die vierte Runde, und Schluss ist (Gott sei Dank) noch nicht: die fünfte Staffel ist in Produktion und wird in absehbarer Zeit über die Mattscheibe flimmern sowie auf Blu-ray gepresst erscheinen.
In dieser vierten Staffel ist vieles wie gewohnt und so manches doch neu.
SPOILER: wer die dritte Staffel gesehen hat weiß, dass Claire im Begriff ist, ihren Mann zu verlassen. Doch die Aussicht auf ein lange ersehntes hohes politisches Amt lässt sie zurück kehren, wenn auch unter veränderten Vorzeichen.
Wenngleich die eine oder andere Storyentwicklung recht an den Haaren herbei gezogen wirkt und in der Realität kaum funktionieren dürfte, wurden diese Entwicklung auf eine Art und Weise integriert, die dennoch glaubwürdig wirkt. Der just beendete Wahlkampf in den USA und der befürchtete Wahlausgang jedoch haben eindringlich, verblüffend und schockierend gezeigt, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten tatsächlich alle Möglichkeiten unbegrenzt scheinen, auch wenn sie dem klaren Menschenverstand noch so deutlich widerstreben. Wie gewohnt wird in der vierten Staffel die vierte Wand durch Underwood durchbrochen und der Präsident bezieht den Zuschauer in seine Gedankengänge ein; erst hier tritt die volle Häme des Politikers über andere zu Tage.
Die vierte Staffel von "House of Cards" braucht ein paar Folgen, um wirklich Fahrt aufzunehmen; entschädigt jedoch etwa ab der Hälfte mit grandioser Spannung, dem einen oder anderen unerwarteten Twist und einem atemberaubenden Finale, in dem Präsident Underwood zeigt, dass ihm wirklich jedes Mittel recht ist, um sich aus der Schusslinie zu nehmen. Dieses Finale lässt einen ungeduldig das Erscheinen der 5. Staffel herbei sehnen.
Bild- und tontechnisch hat sich im direkten Vergleich mit den Vorgängerstaffeln kaum etwas verändert; die audiovisuelle Umsetzung ist von gewohnt hoher Güte.
Das Bild ist beinahe tadellos: sehr selten sind minimale Unschärfen; besonders in Hintergründen; erkennbar, die aber nicht wirklich stören. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound liegt endlich in DTS HD MA 5.1 vor, was gar nicht wirklich Not getan hätte. Einerseits erfreut es, dass die Publisher endlich zeitgemäße Tonspuren aufspielen, andererseits ist es Perlen vor die Säue geschmissen, denn wie in Polit-Thrillern (und nichts anderes ist "House of Cards") üblich dominieren die Dialoge, und selten kann der Track mit Räumlichkeit und noch seltener mit Dynamik und Bass punkten. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt nur selten zum tragen.
Die Veröffentlichung kommt in einem schicken, mehrfach klappbaren Digi-Pak mit verschiedenen Photomotiven sowie einem sehr ansehnlichen Pappschuber. Wie bisher auch ist es nicht einfach, die Discs aus den engen Covern zu zerren. Ich habe noch gar nicht auf die Extras geachtet, aber wenn nach John Woos Aussage gar keine vorliegen ist das natürlich ein No go.
Mein persönliches Fazit: "House of Cards" ist sicherlich nach wie vor ein Serienhighlight. Die Serie versteht es, ein eigentlich trockenes Thema teils unglaublich spannend zu transportieren. Auch die vierte Staffel schafft dies, wenn auch unter Zuhilfenahme einiger Sachverhalte, die recht konstruiert wirken. Nichts desto trotz ist "House of Cards" fesselnde und packende Serienunterhaltung, und in der fünften Staffel dürfte sich alles um ein aktuelles Szenario handeln: den Krieg gegen Islamisten.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 12.11.16 um 09:10
Der CIA-Agent Bill Pope ist dem "Anarchisten" Xavier Heimdahl (früher hat man einfach "Terrorist" gesagt) nicht nur dicht auf den Fersen, er hat auch dessen früheren Partner und mit ihm Codes versteckt, die zur Vernichtung der Erde führen würden. Doch Pope wird von Heimdahl getötet (was nicht gerade clever ist), und nun weiß keine Sau, wo Partner und Codes sind. Also werden die Erinnerungen Popes mit einem sich im Entwicklungsstadium befindlichen Programm auf den Soziopathen und wegen Mordes seit Jahrzehnten im Gefängnis sitzenden Jericho Stewart übertragen: völlig empathielos, überaus gewalttätig und keinerlei Schuldgefühle kennend ist Stewart eine Gefahr für die Gesellschaft. Doch Stewart kommt frei, und nun beginnt ein Wettlauf zu den Codes. Wer erreicht sie zuerst: die CIA, Heimdahl oder Jerico Stewart?
Zunächst einmal: was den Verfasser des Reviews der Amaray-Version sehr stark störte, war so ziemlich das Einleuchtendste am ganzen Film. Kevin Costners Charakter hatte als Kind einen "Unfall", der den für den Übertragungsempfang der Erinnerungen notwendigen Teil des Gehirns manipulierte; und in den 48 Stunden, die den Neurochirurgen für den Eingriff blieben jemand mit einer ähnlichen Schädigung zu finden ist natürlich auch im Film schier unmöglich. Soweit zur Plausibilität der Story, denn jetzt wird es wirr:
Zu Beginn ein nahezu reinrassiger CIA-Actioner wird "Das Jerico Projekt" für eine ganze Weile ein unausgegorenes "Self/Less"-Derivat, um anschließend einen Twist hinzulegen Richtung Familiendrama. Auf der Zielgeraden wird "Das Jerico Projekt" dann wieder zum eher halbgaren Actioner. Der Film reißt also alles mögliche an, verknüpft mangelhaft und unglaubwürdig und macht nichts davon wirklich richtig. Völlig unnötig, nach dem ersten regelrecht störend, unpassend und für die Story in kaum einer Weise förderlich sind die steten Gewaltausbrüche Jerichos, und so manches Verhalten wollte nicht zu einem Menschen passen, der ohne Einfluss der Erinnerungen eines anderen keinerlei Empathie empfindet. Selbst Schauspielgröße Kevin Costner kann die gewissermaßen nun gespaltene Persönlichkeit des Protagonisten kaum transportieren, und Tommy Lee Jones fand ich in selben Maße ziemlich lustlos agierend wie Gary Oldman ziemlich überambitioniert. Einziger darstellerischer Lichtblick war für mich Shooting Star Gal Gadot.
Das Bild ist an sich vom Feinsten, mit einer Ausnahme: es ist ziemlich dunkel gehalten. Das wirkt sich jedoch dank des perfekt justierten Kontrastes und des ausgewogenen Schwarzwertes nicht aus: jedes Detail bleibt auch in den dunklen Bildabschnitten erhalten.
Alle weiteren Parameter wie Schärfe und Tiefenschärfe sind nahezu perfekt; lediglich die Plastizität könnte ein wenig besser sein. Für die Höchstwertung reicht es spielend.
Besondere Erwähnung verdient die tolle DTS HD MA 5.1-Tonspur, und hier spreche ich nicht von dem sehr ordentlichen Geballer bei Schießereien und Explosionen, wo der Dynamik und dem Bass viel abgefordert wird. Der Track ist auch ein Meister der leisen Töne: gerade in den ruhigen Passagen beeindruckt die wirklich perfekte Signalortbarkeit sowohl der Richtung wie auch der Höhe, aus der die Geräusche kommen. Klasse.
Die Extras habe ich nicht angesehen (werde ich auch sicherlich nicht), hier vergebe ich die Wertung des Reviews. Das Steel finde ich schön: es ist vorne leicht geprägt, innen bedruckt und das Artwork wurde einer Zeichnung nachempfunden.
Mein persönliches Fazit: so verschieden sind die Geschmäcker, den beiden Vorbewertern hat "Das Jerico Projekt" sehr gut gefallen; ich fand, der Film ist irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Im Review wird der Film als überambitioniert bezeichnet, das kommt hin. Die Glaubwürdigkeit der Story an sich ist für mich nicht so das Problem, da muss man bei so einem Thema ohnehin die Kirche im Dorf lassen. Beim im Ansatz vergleichbaren "Self/Less" war nicht die Story das Problem, sondern deren Umsetzung. Bei "Das Jerico Projekt" sind Story UND Umsetzung das Problem: zu unentschlossen in der Richtung, zu unglaubwürdig in der Entwicklung, zu holprig in der Erzählung. Im Review wurde die Frage gestellt, ob man mit so einem Cast einen Film in den Sand setzen kann. Kann man ganz offensichtlich.
Zunächst einmal: was den Verfasser des Reviews der Amaray-Version sehr stark störte, war so ziemlich das Einleuchtendste am ganzen Film. Kevin Costners Charakter hatte als Kind einen "Unfall", der den für den Übertragungsempfang der Erinnerungen notwendigen Teil des Gehirns manipulierte; und in den 48 Stunden, die den Neurochirurgen für den Eingriff blieben jemand mit einer ähnlichen Schädigung zu finden ist natürlich auch im Film schier unmöglich. Soweit zur Plausibilität der Story, denn jetzt wird es wirr:
Zu Beginn ein nahezu reinrassiger CIA-Actioner wird "Das Jerico Projekt" für eine ganze Weile ein unausgegorenes "Self/Less"-Derivat, um anschließend einen Twist hinzulegen Richtung Familiendrama. Auf der Zielgeraden wird "Das Jerico Projekt" dann wieder zum eher halbgaren Actioner. Der Film reißt also alles mögliche an, verknüpft mangelhaft und unglaubwürdig und macht nichts davon wirklich richtig. Völlig unnötig, nach dem ersten regelrecht störend, unpassend und für die Story in kaum einer Weise förderlich sind die steten Gewaltausbrüche Jerichos, und so manches Verhalten wollte nicht zu einem Menschen passen, der ohne Einfluss der Erinnerungen eines anderen keinerlei Empathie empfindet. Selbst Schauspielgröße Kevin Costner kann die gewissermaßen nun gespaltene Persönlichkeit des Protagonisten kaum transportieren, und Tommy Lee Jones fand ich in selben Maße ziemlich lustlos agierend wie Gary Oldman ziemlich überambitioniert. Einziger darstellerischer Lichtblick war für mich Shooting Star Gal Gadot.
Das Bild ist an sich vom Feinsten, mit einer Ausnahme: es ist ziemlich dunkel gehalten. Das wirkt sich jedoch dank des perfekt justierten Kontrastes und des ausgewogenen Schwarzwertes nicht aus: jedes Detail bleibt auch in den dunklen Bildabschnitten erhalten.
Alle weiteren Parameter wie Schärfe und Tiefenschärfe sind nahezu perfekt; lediglich die Plastizität könnte ein wenig besser sein. Für die Höchstwertung reicht es spielend.
Besondere Erwähnung verdient die tolle DTS HD MA 5.1-Tonspur, und hier spreche ich nicht von dem sehr ordentlichen Geballer bei Schießereien und Explosionen, wo der Dynamik und dem Bass viel abgefordert wird. Der Track ist auch ein Meister der leisen Töne: gerade in den ruhigen Passagen beeindruckt die wirklich perfekte Signalortbarkeit sowohl der Richtung wie auch der Höhe, aus der die Geräusche kommen. Klasse.
Die Extras habe ich nicht angesehen (werde ich auch sicherlich nicht), hier vergebe ich die Wertung des Reviews. Das Steel finde ich schön: es ist vorne leicht geprägt, innen bedruckt und das Artwork wurde einer Zeichnung nachempfunden.
Mein persönliches Fazit: so verschieden sind die Geschmäcker, den beiden Vorbewertern hat "Das Jerico Projekt" sehr gut gefallen; ich fand, der Film ist irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Im Review wird der Film als überambitioniert bezeichnet, das kommt hin. Die Glaubwürdigkeit der Story an sich ist für mich nicht so das Problem, da muss man bei so einem Thema ohnehin die Kirche im Dorf lassen. Beim im Ansatz vergleichbaren "Self/Less" war nicht die Story das Problem, sondern deren Umsetzung. Bei "Das Jerico Projekt" sind Story UND Umsetzung das Problem: zu unentschlossen in der Richtung, zu unglaubwürdig in der Entwicklung, zu holprig in der Erzählung. Im Review wurde die Frage gestellt, ob man mit so einem Cast einen Film in den Sand setzen kann. Kann man ganz offensichtlich.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 01.11.16 um 11:14
1898, im heutigen Kenia: im Kolonialisierungswettstreit um die Erschließung des afrikanischen Kontinents wird der britische Oberst James Patterson mit dem Bau einer Brücke über den Tsavo beauftragt. Die Bauarbeiten werden jedoch bald stark von zwei menschenfressenden Löwen behindert, die sich immer mehr Opfer unter den Arbeitern holen. Nicht nur der Termin zur Fertigstellung der Brücke, der Patterson gesetzt wurde ist durch die Löwen gefährdet, sondern auch jeder einzelne und Patterson selbst: "Der Geist und die Dunkelheit", wie die Löwen von den Eingeborenen genannt werden scheinen nicht von dieser Welt, ahnen jeden Schritt Pattersons voraus und holen sich immer mehr Opfer. Kann der zu Hilfe gerufene Profi-Jäger Remington das Blatt wenden?
Dem Film "Der Geist und die Dunkelheit" liegt eine wahre Geschichte zugrunde: beim Bau besagter Brücke wurden durch die Löwenangriffe offiziell 28 Menschen getötet, nach Untersuchungen der Löwen bis zu 35 und, wenn man die (kaum erfassten) Eingeborenen hinzu zählt, bis zu 135. Patterson selbst tötete die beiden Löwen, die von Michael Douglas dargestellte Figur des Jägers Remington ist fiktiv, wohl um Douglas als Produzenten des Films einen Auftritt zu bescheren.
Der Film selbst ist spannend inszeniert und entwickelt bereits kurz nach Pattersons Eintreffen in Tsavo eine stets leicht unheimliche Spannung, die eines nach kurzer Zeit klar macht: die Löwen sind quasi schon überirdisch intelligent, heimtückisch, jede Falle ahnend und zudem noch mordgierig und blutdurstig. Der Beginn von "Der Geist und die Dunkelheit" ist ein wenig klischeehaft und wirkt ein wenig wie "Indiana Jones" in Nobel, das gibt sich jedoch rasch, als Blut, Schweiß und Tränen hinzu kommen.
Insgesamt betrachtet ist "The Ghost and the Darkness" filmisch kaum gealtert (wenn man mal von der perfekt frisierten 90er-Jahre Dauerwellen-Wallemähne von Michael Douglas absieht) und unterhält nach wie vor nahezu perfekt.
Leider kann man vom Bildmaterial nicht das gleiche behaupten. Einige wenige, gut ausgeleuchtete Tageslichtszenen mit Nahaufnahmen sind durchaus sehr gut gelungen; hier passt die Schärfe, das sonst allgegenwärtige Korn tritt dann kaum in Erscheinung und das Rauschen sieht man kaum. Diese guten Aufnahmen sind in der Minderheit: sobald das Licht zurück genommen wird tritt das Korn mehr oder minder stark hervor; und besonders im Halbdunklen rauscht es ordentlich, ob das nun Videorauschen oder DNR ist, ist einerlei: das Ergebnis ist nicht gerade HD-würdig. Das wirkt sich auf großen Diagonalen natürlich drastisch aus, auf "herkömmlichen" Größen bis 42 Zoll dürfte es bei Weitem nicht so stark ins Gewicht fallen.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, der TRack macht seine Sache im Vergleich zum Bild ganz ordentlich. Das beste an diesem Track sind ein paar relativ gut ortbare direktionale Effekte: so lässt sich recht gut lokalisieren, aus welcher Richtung die Löwen gerade brüllen. Die Signaltrennung und die Klarheit geht in Ordnung, auch ein wenig Dynamik und Bass kommt auf. Ganz so durchschnittlich wie TheHidden sehe ich den Sound nicht, aber man hätte sicherlich mehr aus dem Quellmaterial heraus holen können.
Die Extras scheinen spartanisch, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Der Geist und die Dunkelheit" gefällt mir nach wie vor, aber nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren beim ersten Sehen. Der Film ist gut gealtert und noch immer sehenswert. Leider wurde die Veröffentlichung lieblos aufbereitet, und besonders beim Bild zeigen deutlich ältere Filme, dass da deutlich mehr geht (wenn man mehr Geld, Aufwand und Herz hinein steckt). Nun, vielleicht gab das Quellmaterial nicht mehr her, aber dass das Quellmaterial eines bedeutend älteren Films wie "Ben Hur" so viel mehr hergab kann ich nicht recht glauben.
Dem Film "Der Geist und die Dunkelheit" liegt eine wahre Geschichte zugrunde: beim Bau besagter Brücke wurden durch die Löwenangriffe offiziell 28 Menschen getötet, nach Untersuchungen der Löwen bis zu 35 und, wenn man die (kaum erfassten) Eingeborenen hinzu zählt, bis zu 135. Patterson selbst tötete die beiden Löwen, die von Michael Douglas dargestellte Figur des Jägers Remington ist fiktiv, wohl um Douglas als Produzenten des Films einen Auftritt zu bescheren.
Der Film selbst ist spannend inszeniert und entwickelt bereits kurz nach Pattersons Eintreffen in Tsavo eine stets leicht unheimliche Spannung, die eines nach kurzer Zeit klar macht: die Löwen sind quasi schon überirdisch intelligent, heimtückisch, jede Falle ahnend und zudem noch mordgierig und blutdurstig. Der Beginn von "Der Geist und die Dunkelheit" ist ein wenig klischeehaft und wirkt ein wenig wie "Indiana Jones" in Nobel, das gibt sich jedoch rasch, als Blut, Schweiß und Tränen hinzu kommen.
Insgesamt betrachtet ist "The Ghost and the Darkness" filmisch kaum gealtert (wenn man mal von der perfekt frisierten 90er-Jahre Dauerwellen-Wallemähne von Michael Douglas absieht) und unterhält nach wie vor nahezu perfekt.
Leider kann man vom Bildmaterial nicht das gleiche behaupten. Einige wenige, gut ausgeleuchtete Tageslichtszenen mit Nahaufnahmen sind durchaus sehr gut gelungen; hier passt die Schärfe, das sonst allgegenwärtige Korn tritt dann kaum in Erscheinung und das Rauschen sieht man kaum. Diese guten Aufnahmen sind in der Minderheit: sobald das Licht zurück genommen wird tritt das Korn mehr oder minder stark hervor; und besonders im Halbdunklen rauscht es ordentlich, ob das nun Videorauschen oder DNR ist, ist einerlei: das Ergebnis ist nicht gerade HD-würdig. Das wirkt sich auf großen Diagonalen natürlich drastisch aus, auf "herkömmlichen" Größen bis 42 Zoll dürfte es bei Weitem nicht so stark ins Gewicht fallen.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, der TRack macht seine Sache im Vergleich zum Bild ganz ordentlich. Das beste an diesem Track sind ein paar relativ gut ortbare direktionale Effekte: so lässt sich recht gut lokalisieren, aus welcher Richtung die Löwen gerade brüllen. Die Signaltrennung und die Klarheit geht in Ordnung, auch ein wenig Dynamik und Bass kommt auf. Ganz so durchschnittlich wie TheHidden sehe ich den Sound nicht, aber man hätte sicherlich mehr aus dem Quellmaterial heraus holen können.
Die Extras scheinen spartanisch, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Der Geist und die Dunkelheit" gefällt mir nach wie vor, aber nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren beim ersten Sehen. Der Film ist gut gealtert und noch immer sehenswert. Leider wurde die Veröffentlichung lieblos aufbereitet, und besonders beim Bild zeigen deutlich ältere Filme, dass da deutlich mehr geht (wenn man mehr Geld, Aufwand und Herz hinein steckt). Nun, vielleicht gab das Quellmaterial nicht mehr her, aber dass das Quellmaterial eines bedeutend älteren Films wie "Ben Hur" so viel mehr hergab kann ich nicht recht glauben.
mit 4
mit 3
mit 4
mit 2
bewertet am 29.10.16 um 11:38
Mitch hat wegen schwerer Körperverletzung drei Jahre im Knast abgesessen und schwört sich, nie wieder einzufahren. Leichter gesagt, als getan: kaum draußen, wird er heftig von Mobster Gant "umgarnt", der ihn mit immer heftigeren und skrupelloseren Methoden für sich "gewinnen" will. Zudem wird sein Freund, der Obdachlose Joe, brutalst verprügelt und erliegt später seinen Verletzungen; und Mitch will sich an den Tätern rächen. Während Mitch als Bodyguard für die zurück gezogenen Schauspielerin Carlotte fungiert, scheint also alles wieder in Richtung Knastkarriere zu deuten..
"London Boulevard" ist für mich eine klassische Gangster-Ballade, gemischt mit einer ordentlichen Portion Meldodram. Der Protagonist hat eigentlich mit dem Gangster-Dasein abgeschlossen und verschont gar das Leben eines Todfeindes, aber alles nützt nichts: er schafft es nicht, dem Dunstkreis seiner Vergangenheit zu entrinnen und wird unweigerlich immer weiter ins Verderben gezogen; gleichwohl dieses Verderben schlussendlich anders aussieht als erwartet.
Die Darsteller, allen voran Keira Knightley und Ray Winstone, sind allesamt eine Bank, und obwohl "London Boulevard" oft gemächlich erzählt ist, kommt keine Langeweile auf. Der Film steht in bester Tradition des britischen Gangster-Kinos und ist gleichauf mit Filmen wie "Diva".
Das Bild ließ anfangs das schlimmste befürchten: während des Intros zeigen die Bilder mit Colin Farrell in der Zelle ein grobkörniges, unscharfes Bild, was aber nur Eingangs-Stilmittel sind. Ab der ersten eigentlichen Filmszene ist der visuelle Transfer auf der Höhe der Zeit: das Bild ist scharf, ausgewogen kontrastiert, detailreich und verfügt über einen satten Schwarzwert.
Der Sound ist gut, mehr nicht. Dynamik und Bass sind kaum gefordert; die Surroundkulisse geht in Ordnung. Bein tollen Score zeigt der DTS HD MA 5.1-Track, was er zu leisten im Stande ist; während der Dialogsequenzen hält sich der Track vornehm zurück. Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Die Extras habe ich wie meist nicht angesehen; ich vergebe daher die vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Colin Farrell finde ich in aller Regel gut, aber das bedeutet nicht, dass mir automatisch jeder seiner Filme gefällt. "London Boulevard" fand ich gut, und eben besonders die melodramatischen Aspekte des Films, die die Unausweichlichkeit des Endes zwar vorher sehen lassen; das aber dann doch unerwartet ausfällt. Ist halt kein Gangster-Actioner, wer das erwartet hatte wird enttäuscht.
"London Boulevard" ist für mich eine klassische Gangster-Ballade, gemischt mit einer ordentlichen Portion Meldodram. Der Protagonist hat eigentlich mit dem Gangster-Dasein abgeschlossen und verschont gar das Leben eines Todfeindes, aber alles nützt nichts: er schafft es nicht, dem Dunstkreis seiner Vergangenheit zu entrinnen und wird unweigerlich immer weiter ins Verderben gezogen; gleichwohl dieses Verderben schlussendlich anders aussieht als erwartet.
Die Darsteller, allen voran Keira Knightley und Ray Winstone, sind allesamt eine Bank, und obwohl "London Boulevard" oft gemächlich erzählt ist, kommt keine Langeweile auf. Der Film steht in bester Tradition des britischen Gangster-Kinos und ist gleichauf mit Filmen wie "Diva".
Das Bild ließ anfangs das schlimmste befürchten: während des Intros zeigen die Bilder mit Colin Farrell in der Zelle ein grobkörniges, unscharfes Bild, was aber nur Eingangs-Stilmittel sind. Ab der ersten eigentlichen Filmszene ist der visuelle Transfer auf der Höhe der Zeit: das Bild ist scharf, ausgewogen kontrastiert, detailreich und verfügt über einen satten Schwarzwert.
Der Sound ist gut, mehr nicht. Dynamik und Bass sind kaum gefordert; die Surroundkulisse geht in Ordnung. Bein tollen Score zeigt der DTS HD MA 5.1-Track, was er zu leisten im Stande ist; während der Dialogsequenzen hält sich der Track vornehm zurück. Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Die Extras habe ich wie meist nicht angesehen; ich vergebe daher die vorliegende Durchschnittswertung. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Colin Farrell finde ich in aller Regel gut, aber das bedeutet nicht, dass mir automatisch jeder seiner Filme gefällt. "London Boulevard" fand ich gut, und eben besonders die melodramatischen Aspekte des Films, die die Unausweichlichkeit des Endes zwar vorher sehen lassen; das aber dann doch unerwartet ausfällt. Ist halt kein Gangster-Actioner, wer das erwartet hatte wird enttäuscht.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 27.10.16 um 09:32
Alaska, in einer Stadt mitten im dichten Fichtendickicht, wo die Fichten dicht an dicht stehen: just als am selben Tag (oder vielleicht am Vortag) entdeckt wird, dass ein vermutlich riesiger Grizzly seine Vorliebe für Menschenfleisch entdeckt hat kehrt Rowan zurück in besagte Stadt. Der Ex-Knacki wurde gerufen, um seinen einst besten Freund zu suchen, der im Grizzly Maze verschwunden ist; ein unzugängliches Gebiet mitten im Wald (und nun ratet mal, woher der Name kommt). Zeitgleich ist die gehörlose Michelle im Wald am Fotografieren, zufälligerweise die Frau von Rowans Bruder Beckett, dem Deputy Sheriff, der; klar; seine Frau suchen geht. Zeitgleich ist auch noch ein beauftragter Profijäger auf der Jagd nach dem Grizzly, und alle werden das Vieh auch finden. Oder eher: das Tier findet sie. Alle..
Genau: die Story ist ziemlich hanebüchen und lediglich Füllmaterial zwischen den Auftritten des (echten) und tatsächlich unglaublich beeindruckenden Tiers. Der Grizzly ist übrigens keiner, sondern ein Kodiak-Bär; und es war auch nicht "Bart the bear", der im Jahr 2000 verstorben ist. Bart hatte denkwürdige Auftritte in Jean-Jaques Annauds "Der Bär", in "Legenden der Leidenschaft (wo er Brad Pitt schlussendlich den Garaus macht) und in "Auf Messers Schneide", wo er Anthony Hopkins und Alec Baldwin nach einem Flugzeugabsturz das Leben auch nicht gerade erleichtert. Der reale Darsteller des Grizzlys ist der noch lebende Kodiak-Bar "Little Bart", und das "Little" kann nur ein Witz sein: "Little Bart" war mit etwa 2,60 aufgerichteter Größe nur 20 cm kleiner als Bart und mit etwa 500 (je nach Quelle) zwischen 180 und 300 kg leichter als sein Ahn. Wikipedia-Modus aus.
"Red Machine" (wo dieser Titel herkommt wissen nur dessen Verleiher) ist ein leidlich spannender Tierhorror-Streifen, der nach Schema F abläuft, aber durchaus (ein Mal) zu unterhalten weiß. Allerdings macht der Film den Fehler, den Bären zu früh (zu früh im Sinne von anstehenden Angriffen) zu zeigen, und dann wirken die Angriffe zwar packend, aber nicht gerade angsteinflößend. Verglichen mit dem Bärenangriff in "The Revenant" verhält sich der Hauptdarsteller in "Red Machine" wie Bussi Bär im Streichelzoo, und der gesamte Cast sieht am Ende aus, als wären sie mit Rollerblades hingefallen und hätten sich die Knie aufgeschürft und nicht, als wären 500 Kilo mit Zähnen und Klauen bewehrte Muskelmasse über sie herein gebrochen (ok, ok: Billy Bob Thornton sieht tatsächlich ein bisschen unter die Räder gekommen aus, wie man oben schon im Trailer sieht). Einen abgebissenen Arm oder ein angefressenes Bein sieht man schon mal; aber immer nur nach der "Tat": das würde nur für einen Indizienprozess reichen, so ganz ohne Tatvideo.
SPOILER: Mit seinem Messerchen hätte James Marsden dem Kawenzmann allenfalls Billy Bob aus den Zähnen pulen können; dass man mit so einem Obstmesser einen ausgewachsenen Grizzly/ Kodiak erledigen kann, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Das Bild hat anfangs mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, und so wirkt das Bild zu Beginn nicht wirklich scharf, zu steil kontrastiert und wenig detailreich. Im späteren Verlauf des Films bessert sich das; und das Bild wirkt im steten Halbdunkel und der Nacht des nordamerikanischen Regenwaldes zwar schummrig beleuchtet, aber klar, scharf und detailliert.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet vor allem mit einer auffälligen, sehr guten Signalortbarkeit. Die Surroundkulisse ist zwar gegeben, aber in einem Waldszenario hätte man mehr daraus machen können. Der Bass kommt selten zum Tragen, und die Dynamik in der Regel nur bei Schussabgaben.
Die Extras habe ich nicht angesehen, den Angaben hier unter "Features" zufolge sind es nur ein paar Trailer. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: an "Grizzly" von 1976 kann ich mich nur vage erinnern, da war ich 11. Aber wenn schon Bär, dann wie in "The Revenant" oder in "Backcountry" (der von den meisten hier im Forum nicht wohlgelitten ist; ich fand den recht gut). Der Bär ist natürlich ein Erlebnis, auch wenn ihm sprichwörtlich visuell ein Maulkorb angelegt wurde. Den Film selbst kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Bären kann man sich auch in einer Doku angucken. Bei "Ähnliche Filme" stehen rechts "Looper" und "Faster". Wtf?!
Genau: die Story ist ziemlich hanebüchen und lediglich Füllmaterial zwischen den Auftritten des (echten) und tatsächlich unglaublich beeindruckenden Tiers. Der Grizzly ist übrigens keiner, sondern ein Kodiak-Bär; und es war auch nicht "Bart the bear", der im Jahr 2000 verstorben ist. Bart hatte denkwürdige Auftritte in Jean-Jaques Annauds "Der Bär", in "Legenden der Leidenschaft (wo er Brad Pitt schlussendlich den Garaus macht) und in "Auf Messers Schneide", wo er Anthony Hopkins und Alec Baldwin nach einem Flugzeugabsturz das Leben auch nicht gerade erleichtert. Der reale Darsteller des Grizzlys ist der noch lebende Kodiak-Bar "Little Bart", und das "Little" kann nur ein Witz sein: "Little Bart" war mit etwa 2,60 aufgerichteter Größe nur 20 cm kleiner als Bart und mit etwa 500 (je nach Quelle) zwischen 180 und 300 kg leichter als sein Ahn. Wikipedia-Modus aus.
"Red Machine" (wo dieser Titel herkommt wissen nur dessen Verleiher) ist ein leidlich spannender Tierhorror-Streifen, der nach Schema F abläuft, aber durchaus (ein Mal) zu unterhalten weiß. Allerdings macht der Film den Fehler, den Bären zu früh (zu früh im Sinne von anstehenden Angriffen) zu zeigen, und dann wirken die Angriffe zwar packend, aber nicht gerade angsteinflößend. Verglichen mit dem Bärenangriff in "The Revenant" verhält sich der Hauptdarsteller in "Red Machine" wie Bussi Bär im Streichelzoo, und der gesamte Cast sieht am Ende aus, als wären sie mit Rollerblades hingefallen und hätten sich die Knie aufgeschürft und nicht, als wären 500 Kilo mit Zähnen und Klauen bewehrte Muskelmasse über sie herein gebrochen (ok, ok: Billy Bob Thornton sieht tatsächlich ein bisschen unter die Räder gekommen aus, wie man oben schon im Trailer sieht). Einen abgebissenen Arm oder ein angefressenes Bein sieht man schon mal; aber immer nur nach der "Tat": das würde nur für einen Indizienprozess reichen, so ganz ohne Tatvideo.
SPOILER: Mit seinem Messerchen hätte James Marsden dem Kawenzmann allenfalls Billy Bob aus den Zähnen pulen können; dass man mit so einem Obstmesser einen ausgewachsenen Grizzly/ Kodiak erledigen kann, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Das Bild hat anfangs mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, und so wirkt das Bild zu Beginn nicht wirklich scharf, zu steil kontrastiert und wenig detailreich. Im späteren Verlauf des Films bessert sich das; und das Bild wirkt im steten Halbdunkel und der Nacht des nordamerikanischen Regenwaldes zwar schummrig beleuchtet, aber klar, scharf und detailliert.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track punktet vor allem mit einer auffälligen, sehr guten Signalortbarkeit. Die Surroundkulisse ist zwar gegeben, aber in einem Waldszenario hätte man mehr daraus machen können. Der Bass kommt selten zum Tragen, und die Dynamik in der Regel nur bei Schussabgaben.
Die Extras habe ich nicht angesehen, den Angaben hier unter "Features" zufolge sind es nur ein paar Trailer. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: an "Grizzly" von 1976 kann ich mich nur vage erinnern, da war ich 11. Aber wenn schon Bär, dann wie in "The Revenant" oder in "Backcountry" (der von den meisten hier im Forum nicht wohlgelitten ist; ich fand den recht gut). Der Bär ist natürlich ein Erlebnis, auch wenn ihm sprichwörtlich visuell ein Maulkorb angelegt wurde. Den Film selbst kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Bären kann man sich auch in einer Doku angucken. Bei "Ähnliche Filme" stehen rechts "Looper" und "Faster". Wtf?!
mit 3
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 26.10.16 um 13:12
Um eine allierte Invasion an den Küsten Europas zu erschweren hat Nazi-Deutschland den Atlantikwall errichtet; eine über 2600 Kilometer lange Linie mit allerlei Befestigungen, Sperren und: Minenfeldern. Alleine an Dänemarks Küste hat die Wehrmacht über zwei Millionen Panzerabwehrminen verlegt, verstärkt durch Schützenabwehrminen und zum Teil gegen Aufnahme gesichert. Nach Kriegsende werden (nicht so ganz entsprechend der Genfer Konvention) über zweitausend deutsche Kriegsgefangene eingesetzt, um die Minen zu räumen. Nur etwa die Hälfte soll wieder in die Heimat zurück kehren..
Der dänische Regisseur Martin Zandvliet legt seinem Film diese Tatsache zugrunde und schildert darin das Schicksal einer kleinen Gruppe deutscher Soldaten, die unter Führung des dänischen Feldwebels Rasmussen einen Strandabschnitt von 42.000 Minen räumen muss, und das nicht nur unter Einsatz des Lebens, sondern in mühevollster, körperlicher Handarbeit und mit äußerst wenig Verpflegung. Zu Beginn von "Unter dem Sand" wird deutlich gezeigt, dass Rasmussen die Deutschen bis aufs Blut hasst und auch vor brutalster Erniedrigung nicht zurück schreckt. Auch die ihm zugeteilten "Soldaten", allesamt noch Teenager, ja Kinder behandelt der Däne zunächst menschenverachtend wie Vieh. Doch nach einer Weile entdeckt der Aufseher nicht nur seine eigene menschliche Seite wieder, sondern auch die der verhassten deutschen Soldaten; und nachdem die beiderseitige Anonymität aufgehoben ist wachsen die Jungs dem Mann ans Herz, während er zusehen muss, wie einer nach dem anderen auf der Suche nach dem tödlichen Kampfmittel sein Leben lässt.
"Unter sandet" ist wahrhaft ergreifend, bedrückend und in seinen besten von ohnehin sehr vielen sehr guten Momenten zutiefst menschlich, dabei sehr zurückhaltend in seinen Effekten und angenehm unpathetisch. Kaum ein Film konnte mich in den letzten Jahren derart berühren wie "Unter dem Sand".
Das Bild ist an sich hervorragend, jedoch kann aufgrund verschiedener Stilmittel, die die Bildqualität beeinflussen, die Höchstwertung nicht vergeben werden. Zum einen variiert die Schärfe ab und an ziemlich: sämtliche Totale sind nahezu perfekt; scharf bis in die hintersten Bildebenen, detailreich und perfekt kontrastiert. An anderen Stellen wurde die Schärfe ab den Mittelgründen (vermutlich) bewusst zurück genommen. Das Bild wurde leicht verdunkelt und farbentsättigt wie auch mit einem leichten Sepiaton versehen. Es reicht zwar nicht für die Höchstwertung, aber: das Bild von "Unter dem Sand" sieht toll aus.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und hat leichtes Spiel bei diesem Film. Action gibt es kaum, wenn man von den paar Explosionen absieht; und diese Explosionen hören sich weitaus weniger spektakulär und dynamisch an als in Hollywood-Blockbustern (was sie im Übrigen auch live tun). Die Surroundkulisse stellt wie auch die wenigen direktionalen Effekte zufrieden, mehr nicht.
Eine Bewertung der Extras liefere ich zu gegebener Zeit nach.
Mein persönliches Fazit: neben all den anderen Kriegsverbrechen und den Verbrechen gegen die Menschlichkeit haben die Nationalsozialisten, als sich das unvermeidliche Ende bereits überdeutlich abzeichnete, dennoch das "letze Aufgebot" eingezogen und Kinder und alte Männer im gerade noch so oder aber gerade schon wehrfähigen Alter verheizt. Auch für viele dieser jüngsten und ältesten Männer war im Mai 1945 der Krieg noch lange nicht zu Ende; und viele kehrten wie einige der Jungs in "Unter dem Sand" nicht mehr nach Hause zurück. "Unter dem Sand" geht unter die Haut, ist ein Mahnmal und eine Empfehlung für jeden Menschen mit Gewissen.
Der dänische Regisseur Martin Zandvliet legt seinem Film diese Tatsache zugrunde und schildert darin das Schicksal einer kleinen Gruppe deutscher Soldaten, die unter Führung des dänischen Feldwebels Rasmussen einen Strandabschnitt von 42.000 Minen räumen muss, und das nicht nur unter Einsatz des Lebens, sondern in mühevollster, körperlicher Handarbeit und mit äußerst wenig Verpflegung. Zu Beginn von "Unter dem Sand" wird deutlich gezeigt, dass Rasmussen die Deutschen bis aufs Blut hasst und auch vor brutalster Erniedrigung nicht zurück schreckt. Auch die ihm zugeteilten "Soldaten", allesamt noch Teenager, ja Kinder behandelt der Däne zunächst menschenverachtend wie Vieh. Doch nach einer Weile entdeckt der Aufseher nicht nur seine eigene menschliche Seite wieder, sondern auch die der verhassten deutschen Soldaten; und nachdem die beiderseitige Anonymität aufgehoben ist wachsen die Jungs dem Mann ans Herz, während er zusehen muss, wie einer nach dem anderen auf der Suche nach dem tödlichen Kampfmittel sein Leben lässt.
"Unter sandet" ist wahrhaft ergreifend, bedrückend und in seinen besten von ohnehin sehr vielen sehr guten Momenten zutiefst menschlich, dabei sehr zurückhaltend in seinen Effekten und angenehm unpathetisch. Kaum ein Film konnte mich in den letzten Jahren derart berühren wie "Unter dem Sand".
Das Bild ist an sich hervorragend, jedoch kann aufgrund verschiedener Stilmittel, die die Bildqualität beeinflussen, die Höchstwertung nicht vergeben werden. Zum einen variiert die Schärfe ab und an ziemlich: sämtliche Totale sind nahezu perfekt; scharf bis in die hintersten Bildebenen, detailreich und perfekt kontrastiert. An anderen Stellen wurde die Schärfe ab den Mittelgründen (vermutlich) bewusst zurück genommen. Das Bild wurde leicht verdunkelt und farbentsättigt wie auch mit einem leichten Sepiaton versehen. Es reicht zwar nicht für die Höchstwertung, aber: das Bild von "Unter dem Sand" sieht toll aus.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und hat leichtes Spiel bei diesem Film. Action gibt es kaum, wenn man von den paar Explosionen absieht; und diese Explosionen hören sich weitaus weniger spektakulär und dynamisch an als in Hollywood-Blockbustern (was sie im Übrigen auch live tun). Die Surroundkulisse stellt wie auch die wenigen direktionalen Effekte zufrieden, mehr nicht.
Eine Bewertung der Extras liefere ich zu gegebener Zeit nach.
Mein persönliches Fazit: neben all den anderen Kriegsverbrechen und den Verbrechen gegen die Menschlichkeit haben die Nationalsozialisten, als sich das unvermeidliche Ende bereits überdeutlich abzeichnete, dennoch das "letze Aufgebot" eingezogen und Kinder und alte Männer im gerade noch so oder aber gerade schon wehrfähigen Alter verheizt. Auch für viele dieser jüngsten und ältesten Männer war im Mai 1945 der Krieg noch lange nicht zu Ende; und viele kehrten wie einige der Jungs in "Unter dem Sand" nicht mehr nach Hause zurück. "Unter dem Sand" geht unter die Haut, ist ein Mahnmal und eine Empfehlung für jeden Menschen mit Gewissen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 0
bewertet am 25.10.16 um 15:56
Südafrika, Kapstadt: Zwei Polizisten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, dienen in der gleichen Abteilung für Gewaltverbrechen. Der eine ist Ali Sokhela, schwarz, stets gut gekleidet, Single und zurückhaltend. Er repräsentiert den modernen und beruflich erfolgreichen schwarzen Teil Südafrikas, der zwar unter seiner Vergangenheit leidet, aber sich mit dieser arrangiert hat. Der andere, Brian Epkeen ist weiß, leicht schmuddelig, getrennt lebend, dafür stets mit neuen Frauen im Bett. Epkeen trägt ebenfalls schwer an der Vergangenheit und ist nicht zuletzt deshalb alkoholabhängig. Beide werden zu einem Tatort gerufen: Eine junge Frau, die Tochter eines Prominenten, wurde zu Tode geprügelt. Im Zuge der Ermittlungen kommen die beiden nicht nur einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur; beide müssen sich auch den Schatten ihrer Vergangenheit stellen..
Fast zwei Jahre, nachdem ich "Zulu" für das anstehende Review ansah, kam ich nun erneut in den Genuss, und was soll ich sagen: er gefiel mir mindestens genauso gut, wenn nicht besser als beim ersten Mal. Für die weiterführende inhaltliche Bewertung und Analyse bitte ggf. das Review lesen.
Die Bildqualität von "Zulu" scheint zweigeteilt. Begeistert bereits der erste Bildeindruck mit perfekter Schärfe, sehr hohem Detailreichtum, einem top Kontrast und natürlicher Farbgebung, so verschlechtert sich das Bild erstaunlicherweise im weiteren Verlauf des Films sichtbar. In der 1. Hälfte ist die Bildqualität außerordentlich gut; in der zweiten nimmt sie erstaunlicherweise sichtbar ab, der Detailreichtum der ersten hälfte schwindet zusammen mit der Schärfe ein wenig. Während der Kontrast ausgewogen bleibt, kommt es ab etwa der Mitte des Filmes zu einigen (gewollt) körnigen und farblich veränderten Szenen.
Die Tonspur von "Zulu" liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Der Soundtrack geht in Ordnung, mehr leider nicht. Auch in den Actionszenen bleibt der Sound recht unspektakulär. Surroundgeräusche sind zwar stets dezent vorhanden, wirken aber leicht frontlastig. Zu gut ortbaren direktionalen Effekten kommt es selten. Bei Actionszenen wummert der Bass anständig mit, ohne wirklich auf zu trumpfen. Die Dynamik wirkt verhalten, und die Dialoge sind stets gut verständlich. Empfehlenswert ist, den Sound wenigstens mal als Kostprobe auf den Originalton umzuschalten. Wie der englische Schauspieler Orlando Bloom und vor allem der Amerikaner Forest Whitaker den südafrikanischen Akzent imitieren, ist ähnlich hörenswert wie seinerzeit Leonardo di Caprios Interpretation des südafrikanischen Söldners in "Blood Diamond".
Die Scheibe weist gerade mal etwa 15 Minuten an Extras auf, das ist natürlich ein Witz. Ein Wendecover ist vorhanden.
"Zulu", nach einem Roman von 2008 entstanden, schildert die Schicksale zweier Menschen, die die südafrikanische Gesellschaft der Post-Apartheid Ära quasi repräsentieren, eingebettet in eine schockierende Kriminalstory, die weit in die unselige Vergangenheit des Landes zurückreicht. Der Film ist ungemein fesselnd und unter die Haut gehend, bringt er doch den zwischen den Parteien herrschenden Hass manchmal subtil, manchmal schockierend direkt und fühlbar auf den Bildschirm. Die Kriminalstory spielt zwar in der ersten Erzählebene und ist sehr spannend, dient aber gleichwohl im Grunde genommen lediglich als Bindeglied zu Vergangenem und transportiert eben dieses in die Gegenwart. Auch wenn "Zulu" eine fiktive Geschichte erzählt, basiert sie auf tatsächlichen Ereignissen: Wenig scheint vergessen zu sein in Südafrika, noch weniger ist verziehen.
Fast zwei Jahre, nachdem ich "Zulu" für das anstehende Review ansah, kam ich nun erneut in den Genuss, und was soll ich sagen: er gefiel mir mindestens genauso gut, wenn nicht besser als beim ersten Mal. Für die weiterführende inhaltliche Bewertung und Analyse bitte ggf. das Review lesen.
Die Bildqualität von "Zulu" scheint zweigeteilt. Begeistert bereits der erste Bildeindruck mit perfekter Schärfe, sehr hohem Detailreichtum, einem top Kontrast und natürlicher Farbgebung, so verschlechtert sich das Bild erstaunlicherweise im weiteren Verlauf des Films sichtbar. In der 1. Hälfte ist die Bildqualität außerordentlich gut; in der zweiten nimmt sie erstaunlicherweise sichtbar ab, der Detailreichtum der ersten hälfte schwindet zusammen mit der Schärfe ein wenig. Während der Kontrast ausgewogen bleibt, kommt es ab etwa der Mitte des Filmes zu einigen (gewollt) körnigen und farblich veränderten Szenen.
Die Tonspur von "Zulu" liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Der Soundtrack geht in Ordnung, mehr leider nicht. Auch in den Actionszenen bleibt der Sound recht unspektakulär. Surroundgeräusche sind zwar stets dezent vorhanden, wirken aber leicht frontlastig. Zu gut ortbaren direktionalen Effekten kommt es selten. Bei Actionszenen wummert der Bass anständig mit, ohne wirklich auf zu trumpfen. Die Dynamik wirkt verhalten, und die Dialoge sind stets gut verständlich. Empfehlenswert ist, den Sound wenigstens mal als Kostprobe auf den Originalton umzuschalten. Wie der englische Schauspieler Orlando Bloom und vor allem der Amerikaner Forest Whitaker den südafrikanischen Akzent imitieren, ist ähnlich hörenswert wie seinerzeit Leonardo di Caprios Interpretation des südafrikanischen Söldners in "Blood Diamond".
Die Scheibe weist gerade mal etwa 15 Minuten an Extras auf, das ist natürlich ein Witz. Ein Wendecover ist vorhanden.
"Zulu", nach einem Roman von 2008 entstanden, schildert die Schicksale zweier Menschen, die die südafrikanische Gesellschaft der Post-Apartheid Ära quasi repräsentieren, eingebettet in eine schockierende Kriminalstory, die weit in die unselige Vergangenheit des Landes zurückreicht. Der Film ist ungemein fesselnd und unter die Haut gehend, bringt er doch den zwischen den Parteien herrschenden Hass manchmal subtil, manchmal schockierend direkt und fühlbar auf den Bildschirm. Die Kriminalstory spielt zwar in der ersten Erzählebene und ist sehr spannend, dient aber gleichwohl im Grunde genommen lediglich als Bindeglied zu Vergangenem und transportiert eben dieses in die Gegenwart. Auch wenn "Zulu" eine fiktive Geschichte erzählt, basiert sie auf tatsächlichen Ereignissen: Wenig scheint vergessen zu sein in Südafrika, noch weniger ist verziehen.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 1
bewertet am 25.10.16 um 09:12
Afghanistan, ganz im Süden: in der Provinz Helmand überwacht eine Gruppe britischer Soldaten den Kajaki-Staudamm und unterbindet Taliban-Aktivitäten im Raum. Der Tagesablauf ist aufgrund seltener Feindkontakte zermürbend langweilig, bis ein Checkpoint der Taliban aufgeklärt wird, der sich jedoch außerhalb der Reichweite der eigenen Waffen befindet; Mörsereinsatz verbietet sich wegen der Präsenz von Zivilisten. Also macht sich ein Scharfschützentrupp auf den Weg in eine günstige Stellung, und auf diesem Wege tritt einer der Soldaten auf eine Mine. Seine Kameraden eilen ihm zu Hilfe und müssen feststellen, dass sich nahezu alle in einem ungekennzeichneten Minenfeld befinden. Und das erste Opfer soll nicht das einzige bleiben..
Die Geschichte, die in "Kilo Two Bravo" erzählt wird hat sich tatsächlich so zugetragen: während des Zwischenfalles kam es zu schwersten Verwundungen mehrerer britischer Soldaten, wovon einer schließlich seinen Verletzungen erlag. Fast alle der Soldaten zeigten höchst tapferes und selbstloses Verhalten bei der Versorgung und Rettung ihrer Kameraden, und fast alle wurden für ihr Vorgehen mit den höchsten Orden ausgezeichnet.
"Kilo Two Bravo" ist ein ungewöhnlicher "Kriegsfilm", denn Krieg findet gar nicht statt: es wird kaum ein Schuss abgegeben; es gibt kein Gefecht und den Gegner sieht man nur aus der Entfernung durch die Optik eines Scharfschützengewehrs. "Kilo Two Bravo" schildert einzig und allein, wie die Gruppe alles daran setzt, ihre schwerst verwundeten Kameraden zu bergen, zu versorgen und abtransportieren zu lassen; all das in unmittelbarer Gefahr selbst auf eine Mine zu treten. Das alles zeigt der Film in manchmal schwer zu ertragenden Bildern; und eine Unterstützung durch einen Soundtrack hat der Film gar nicht nötig.
Bild und Ton von "Kilo Two Bravo" sind sehr gut, aber nicht referenzwürdig.
Das Bild ist nahezu mängelfrei und besticht durch seine stets hohe Schärfe. Auch in den Bildhintergründen bleibt alles scharf und gut erkennbar, und das ist genau genommen falsch. Bei den im Spätsommer außerordentlich hohen Temperaturen im Süden Afghanistans (45 Grad Celsius und mehr) müsste die Luft eigentlich flimmern. Tut sie aber nicht, aber egal: so erkennt man wenigstens was. Kontrast und Schwarzwert sind top. Wie gesagt ist das Bild sehr gut, aber nicht Referenz.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track bekommt nicht wirklich viel zu tun: die Minen sind Anti-Personenminen mit geringer Ladung, und genau so klingen die Explosionen: realistisch und nicht überlaut. Der Bass kommt selten ins Spiel, und die Surroundkulisse ist verhalten.
Bei den Extras sind die Interviews mit den ehemaligen Soldaten recht interessant. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die mittlerweile international geächteten Anti-Personenminen liegen noch immer zu Millionen in verschiedenen Ländern vergraben und fordern immer noch und immer wieder Opfer nicht nur unter Soldaten. Tag für Tag sterben Menschen im ehemaligen Jugoslawien, in Angola oder im Mittleren Osten durch Minen. In Afghanistan wurden seit 2001 zwar viele Gebiete geräumt, aber die Aufständischen nutzen einen einfach herzustellenden und zu verlegenden Ersatz: die Sprengfalle.
"Kilo Two Bravo" ist ein bestürzend realistischer Film, der schonungslos brutal ein paar britischen Soldaten ein angenehm wenig pathetisches Denkmal setzt. Schade, dass seinerzeit so wenig Zuschauer den Weg ins Kino gefunden haben.
Die Geschichte, die in "Kilo Two Bravo" erzählt wird hat sich tatsächlich so zugetragen: während des Zwischenfalles kam es zu schwersten Verwundungen mehrerer britischer Soldaten, wovon einer schließlich seinen Verletzungen erlag. Fast alle der Soldaten zeigten höchst tapferes und selbstloses Verhalten bei der Versorgung und Rettung ihrer Kameraden, und fast alle wurden für ihr Vorgehen mit den höchsten Orden ausgezeichnet.
"Kilo Two Bravo" ist ein ungewöhnlicher "Kriegsfilm", denn Krieg findet gar nicht statt: es wird kaum ein Schuss abgegeben; es gibt kein Gefecht und den Gegner sieht man nur aus der Entfernung durch die Optik eines Scharfschützengewehrs. "Kilo Two Bravo" schildert einzig und allein, wie die Gruppe alles daran setzt, ihre schwerst verwundeten Kameraden zu bergen, zu versorgen und abtransportieren zu lassen; all das in unmittelbarer Gefahr selbst auf eine Mine zu treten. Das alles zeigt der Film in manchmal schwer zu ertragenden Bildern; und eine Unterstützung durch einen Soundtrack hat der Film gar nicht nötig.
Bild und Ton von "Kilo Two Bravo" sind sehr gut, aber nicht referenzwürdig.
Das Bild ist nahezu mängelfrei und besticht durch seine stets hohe Schärfe. Auch in den Bildhintergründen bleibt alles scharf und gut erkennbar, und das ist genau genommen falsch. Bei den im Spätsommer außerordentlich hohen Temperaturen im Süden Afghanistans (45 Grad Celsius und mehr) müsste die Luft eigentlich flimmern. Tut sie aber nicht, aber egal: so erkennt man wenigstens was. Kontrast und Schwarzwert sind top. Wie gesagt ist das Bild sehr gut, aber nicht Referenz.
Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Track bekommt nicht wirklich viel zu tun: die Minen sind Anti-Personenminen mit geringer Ladung, und genau so klingen die Explosionen: realistisch und nicht überlaut. Der Bass kommt selten ins Spiel, und die Surroundkulisse ist verhalten.
Bei den Extras sind die Interviews mit den ehemaligen Soldaten recht interessant. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen schicken Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die mittlerweile international geächteten Anti-Personenminen liegen noch immer zu Millionen in verschiedenen Ländern vergraben und fordern immer noch und immer wieder Opfer nicht nur unter Soldaten. Tag für Tag sterben Menschen im ehemaligen Jugoslawien, in Angola oder im Mittleren Osten durch Minen. In Afghanistan wurden seit 2001 zwar viele Gebiete geräumt, aber die Aufständischen nutzen einen einfach herzustellenden und zu verlegenden Ersatz: die Sprengfalle.
"Kilo Two Bravo" ist ein bestürzend realistischer Film, der schonungslos brutal ein paar britischen Soldaten ein angenehm wenig pathetisches Denkmal setzt. Schade, dass seinerzeit so wenig Zuschauer den Weg ins Kino gefunden haben.
mit 4
mit 5
mit 4
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bewertet am 24.10.16 um 08:20
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25.04.23 Ticket ins Paradies (2022)
02.04.23 Im Westen nichts Neues (2022) 4K (Limited Collector's Mediabook Edition) (4K UHD + Blu-ray)
30.03.23 Daylight (1996)
14.03.23 Die Spur der Knochen
11.03.23 The Black Phone (2021)
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