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Filmbewertungen von LoSt_F.a.n.
Trotz meiner Liebe zu Weihnachtsfilmen habe ich es bisher geschafft, dass ich nie über Versprochen ist versprochen gestolpert bin. Jetzt bin ich aber passend zur Weihnachtszeit doch endlich mal auf die Komödie aus dem Jahr 1996 gestoßen. Die Story um den gestressten Familienvater Harold (Arnold Schwarzenegger), welcher verzweifelt an Heiligabend versucht mit Ach und Krach noch eine Turboman-Figur für seinen kleinen Sohn Jamie (Jake Lloyd) zu bekommen, klang von vornherein sehr unterhaltsam und interessant.
Während der knackigen Laufzeit von 89 Minuten begleiten wir Howard durch die Menschen gefüllte Stadt, in volle Einkaufszentren und andere Ort, die man so nicht auf Radar hatte. Recht schnell ist mir aufgefallen, dass der Humor mich nicht immer erreichen konnte. Mir waren die Situationen, die Dialoge und die Figuren oft viel zu überzeichnet. Der hyperaktive Postbote Myron (Sinbad), welcher dasselbe Ziel wie Howard verfolgt, ging mir tierisch auf den Sack. Ich hatte das Gefühl, dass Regisseur Brian Levant so viel Witz in den Film wie möglich packen wollte, ob das gerade gutes Timing oder gut geschrieben ist, war scheinbar egal. Für mein Empfinden hätte er die Albernheiten runterfahren und stattdessen etwas mehr auf den emotionalen Hintergrund eingehen können, dass ein Vater seinem Sohn, der von Jake Lloyd sehr süß verkörpert wird, um jeden Preis dessen Wunsch einer Actionfigur erfüllen möchte. Gerade aus dem Grund, weil er sonst in der Vaterrolle nicht besonders glänzen kann. Im Finale wird es dann deutlich emotionaler, geht in die von mir gewollte Richtung und trotz des ganzen Kitschs, musste ich auch ein, zwei Tränchen verdrücken. Inhaltlich und effektetechnisch war mir aber leider auch das Finale zu drüber. Für mich wäre weniger mehr gewesen, auch wenn der Film durch seinen absurden Climax immerhin aus der Masse an Weihnachtsfilmen heraus sticht.
Versprochen ist versprochen ist ein für mich eher mittelmäßiger Weihnachtsfilm, welcher einiges an Potenzial liegen lässt und auf "Teufel-komm-raus" unbedingt witzig sein möchte, anstatt den Figuren und der Geschichte mal Zeit zum Durchatmen zu geben. Aufgrund der netten Idee und der kurzen Laufzeit kann man sich den Film aber ruhig zur Weihnachtszeit mal ansehen. Ich gebe Versprochen ist versprochen 2,5 Punkte.
Während der knackigen Laufzeit von 89 Minuten begleiten wir Howard durch die Menschen gefüllte Stadt, in volle Einkaufszentren und andere Ort, die man so nicht auf Radar hatte. Recht schnell ist mir aufgefallen, dass der Humor mich nicht immer erreichen konnte. Mir waren die Situationen, die Dialoge und die Figuren oft viel zu überzeichnet. Der hyperaktive Postbote Myron (Sinbad), welcher dasselbe Ziel wie Howard verfolgt, ging mir tierisch auf den Sack. Ich hatte das Gefühl, dass Regisseur Brian Levant so viel Witz in den Film wie möglich packen wollte, ob das gerade gutes Timing oder gut geschrieben ist, war scheinbar egal. Für mein Empfinden hätte er die Albernheiten runterfahren und stattdessen etwas mehr auf den emotionalen Hintergrund eingehen können, dass ein Vater seinem Sohn, der von Jake Lloyd sehr süß verkörpert wird, um jeden Preis dessen Wunsch einer Actionfigur erfüllen möchte. Gerade aus dem Grund, weil er sonst in der Vaterrolle nicht besonders glänzen kann. Im Finale wird es dann deutlich emotionaler, geht in die von mir gewollte Richtung und trotz des ganzen Kitschs, musste ich auch ein, zwei Tränchen verdrücken. Inhaltlich und effektetechnisch war mir aber leider auch das Finale zu drüber. Für mich wäre weniger mehr gewesen, auch wenn der Film durch seinen absurden Climax immerhin aus der Masse an Weihnachtsfilmen heraus sticht.
Versprochen ist versprochen ist ein für mich eher mittelmäßiger Weihnachtsfilm, welcher einiges an Potenzial liegen lässt und auf "Teufel-komm-raus" unbedingt witzig sein möchte, anstatt den Figuren und der Geschichte mal Zeit zum Durchatmen zu geben. Aufgrund der netten Idee und der kurzen Laufzeit kann man sich den Film aber ruhig zur Weihnachtszeit mal ansehen. Ich gebe Versprochen ist versprochen 2,5 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 3

mit 3
bewertet am 23.12.22 um 21:40
Den Filmtitel ''Die Glücksritter'' habe ich schon vor Jahren mal gehört. Dass dahinter ein Weihnachtsfilm mit Eddie Murphy steckt, ist mir aber erst viel später bewusst geworden, weshalb der Film dann auch auf meiner Watchlist gelandet ist. Es geht um den reichen Unternehmer Louis (Dan Aykroyd) und den Schwindler Billy Ray (Eddie Murphy), welche durch einen Zufall eines Tages aufeinandertreffen. Louis, welcher Billy Ray des Diebstahls beschuldigt, sorgt für dessen Inhaftierung. Unterdessen sorgen die beiden alten Duke-Brüder, dessen Unternehmen Louis führt, aufgrund einer Wette dafür, dass das Leben von Louis und Billy Ray vertauscht wird. Der reiche Louis wird arm und kommt ins Gefängnis und der arme Billy Ray ist plötzlich wohlhabend.
Die Thematik, dass zwei Personen, die aus gegensätzlichen sozialen Schichten stammen, plötzlich in ein für sie komplett neues Leben geworfen werden, hat man mittlerweile schon sehr oft gesehen. Dank Dan Aykroyd und Eddie Murphy macht es Spaß den beiden Figuren dabei zuzusehen, wie sie sich mit den Umständen zurechtfinden. Etwas ernüchtert war ich, dass Louis keine wirkliche Entwicklung durchmacht. Er ist am Ende bei weitem nicht so ein Unsympath wie zu Beginn, aber der angebrachte Moment, dass er seinen Lebensstil und seine Charakterzüge überdenkt, bleibt aus. Bei Billy Ray findet diese Entwicklung ebenfalls nur im kleinen Rahmen statt. Da habe ich mir etwas mehr von versprochen. Dieses Handlungsmuster bietet sich dafür an, dass unsympathische Figuren zum Ende hin sich deutlich zum Positiven geändert haben.
Dass der Tausch zweier Menschenleben einfach aus einer Wette heraus passiert, fand ich absurd und albern. Man könnte fast meinen, dass die beiden Duke-Brüder die Drehbuchautoren sind, welche keinen wirklich guten Grund für den Arm-Reich-Tausch gefunden haben und sich stattdessen für eine Wette entschlossen haben, die so auch nur im Film entstehen kann.
Abgesehen davon hat man Dank seiner beiden bestens aufgelegten Hauptdarsteller genug Spaß mit dem Film. Jamie Lee Curtis liefert als Prostituierte Ophelia ebenfalls eine gute Leistung ab. Die Film hat viel Situationskomik, wird dabei aber nie zu albern. Der Umgang mit dem Thema Selbstmord war mir nicht drastisch genug. Hier hätte man durchaus ernstere Töne anschlagen können, wenn man dieses Fass schon kurz aufmacht.
Die Glücksritter ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Weihnachtsfilm mit toller Besetzung, welcher mir noch etwas besser gefallen hätte, wenn bei beiden Hauptfiguren eine deutliche Charakterentwicklung zu sehen gewesen wäre. Ich gebe ''Die Glücksritter'' 3 Punkte.
Die Thematik, dass zwei Personen, die aus gegensätzlichen sozialen Schichten stammen, plötzlich in ein für sie komplett neues Leben geworfen werden, hat man mittlerweile schon sehr oft gesehen. Dank Dan Aykroyd und Eddie Murphy macht es Spaß den beiden Figuren dabei zuzusehen, wie sie sich mit den Umständen zurechtfinden. Etwas ernüchtert war ich, dass Louis keine wirkliche Entwicklung durchmacht. Er ist am Ende bei weitem nicht so ein Unsympath wie zu Beginn, aber der angebrachte Moment, dass er seinen Lebensstil und seine Charakterzüge überdenkt, bleibt aus. Bei Billy Ray findet diese Entwicklung ebenfalls nur im kleinen Rahmen statt. Da habe ich mir etwas mehr von versprochen. Dieses Handlungsmuster bietet sich dafür an, dass unsympathische Figuren zum Ende hin sich deutlich zum Positiven geändert haben.
Dass der Tausch zweier Menschenleben einfach aus einer Wette heraus passiert, fand ich absurd und albern. Man könnte fast meinen, dass die beiden Duke-Brüder die Drehbuchautoren sind, welche keinen wirklich guten Grund für den Arm-Reich-Tausch gefunden haben und sich stattdessen für eine Wette entschlossen haben, die so auch nur im Film entstehen kann.
Abgesehen davon hat man Dank seiner beiden bestens aufgelegten Hauptdarsteller genug Spaß mit dem Film. Jamie Lee Curtis liefert als Prostituierte Ophelia ebenfalls eine gute Leistung ab. Die Film hat viel Situationskomik, wird dabei aber nie zu albern. Der Umgang mit dem Thema Selbstmord war mir nicht drastisch genug. Hier hätte man durchaus ernstere Töne anschlagen können, wenn man dieses Fass schon kurz aufmacht.
Die Glücksritter ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Weihnachtsfilm mit toller Besetzung, welcher mir noch etwas besser gefallen hätte, wenn bei beiden Hauptfiguren eine deutliche Charakterentwicklung zu sehen gewesen wäre. Ich gebe ''Die Glücksritter'' 3 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 13.12.22 um 17:09
Nope war einer meiner am meisten erwarteten Filme des Jahres. Ich mochte Jordan Peele's Filme Get Out und Us. Sein neuestes Werk weckte mein Interesse aufgrund des witzigen Titels, des interessanten Posters und des mysteriösen Trailers. Zu oft ist es mittlerweile der Fall, dass man schon in Trailern ziemlich genau voraussagen kann, was der Film erzählen möchte und worauf er hinausläuft. Nicht so bei Nope. Wenn man nur den ersten Trailer sieht, weiß man nur einzelne Details, ohne wirklich eine Ahnung zu haben, was dieser Film für eine Geschichte erzählen wird. Aufgrund des Mysteriums war mein Interesse voll und ganz geweckt. Gut, ob ich ohne einen bekannten Regisseur oder bekannte Hauptdarsteller genauso interessiert an Nope gewesen wäre, kann ich nicht sagen.
Der Film beginnt gleich mit einem guten WTF-Moment, welcher die Spekulationen direkt weiter ankurbelt, ohne, dass der Film überhaupt richtig begonnen hat. Es wird sich gerade in der ersten Hälfte viel Zeit genommen das Geschwisterpaar OJ (Daniel Kaluuya) und Emerald Haywood (Keke Palmer) und ihre Pferderanch einzuführen. Die mysteriösen Ereignisse bauen sich nach und nach auf, ohne zu schnell eine Erklärung abzugeben. Mit Ricky "Jupe" Park (Steven Yeun) taucht eine zwielichtige Figur auf, dessen Bedeutung für die Story sich dann doch in Grenzen hält. Die Suspense gepaart mit der anhaltenden Ahnungslosigkeit fesseln von Anfang bis Ende. Man weiß nie, was als nächstes passieren wird.
Die zweite Hälfte spielt mit deutlich offeneren Karten, weil die Bedrohung vom Himmel viel mehr und sichtbarer in Erscheinung tritt. Da Peele hier zwar die Bedrohung deutlich zeigt, wird das Mysterium mit der Zeit klarer. Wobei es hier nicht darum geht, woher sie kommt, sondern viel mehr, dass sie da ist und dass die Hauptfiguren reagieren müssen. Ich habe fast während des ganzen Films eine enorme Anspannung verspürt und konnte bei manchen Szenen kaum hinsehen, weil die Situationen so unheimlich und spannend waren. Wie in seinen vorherigen Filmen schafft Peele hier einen Hybrid aus verschiedenen Genres zu schaffen, was fantastisch funktioniert. Sein eingestreuter Humor lockert die bedrohliche Stimmung etwas auf, bleibt aber reduziert genug, um den Film oder die Charaktere albern wirken zu lassen. Das Finale fährt recht große Geschütze für einen Mystery-Thriller auf und führt zu einem relativ zufriedenstellenden Ende.
Daniel Kaluuya spielt recht stoisch, hat mir aber mega gut gefallen. Er kann anhand von Blicken und seiner Mimik so viel aussagen wie manch andere es mit Worten nicht können. Keke Palmer spielt aufgedreht und extrovertiert.
Die beiden haben mich als Geschwisterpaar komplett überzeugt. Der restliche Cast um Steven Yeun, Michael Wincott und Brandon Perea ist ebenfalls klasse. Von Jupe und Antlers (Michael Wincott) hätte ich gerne noch mehr gesehen. Gerade der verstörende Rückblick in Jupe's Vergangenheit hätte zu einem großen Arc seiner Figur eingeladen.
Audiovisuell ist der Film eine Wucht. Das Sounddesign ist immersiv. Der Soundtrack ist bedrohlich. Die Bilder von Hoyte van Hoytema sind der Wahnsinn und damit meine ich nicht nur die Moneyshots im Finale. Seine Cinematographie ist eine große Bereicherung für Peele's Inszenierung.
Nope wirkt wie eine grobe Mischung aus Jaws und Signs und bleibt trotzdem durchweg überraschend originell und unvorhersehbar. Die Inszenierung ist durchweg auf höchstem Niveau. Inhaltlich fehlte mir das gewisse Etwas für eine noch höhere Wertung. Insgesamt war das aber eine sehr runde Sache und einer der besten Filme, welche ich in diesem Kinojahr gesehen habe. Ich empfehle, sich möglichst wenig bis gar nichts an Promo vor dem Film anzusehen. Ich gebe Nope 4 Punkte.
Der Film beginnt gleich mit einem guten WTF-Moment, welcher die Spekulationen direkt weiter ankurbelt, ohne, dass der Film überhaupt richtig begonnen hat. Es wird sich gerade in der ersten Hälfte viel Zeit genommen das Geschwisterpaar OJ (Daniel Kaluuya) und Emerald Haywood (Keke Palmer) und ihre Pferderanch einzuführen. Die mysteriösen Ereignisse bauen sich nach und nach auf, ohne zu schnell eine Erklärung abzugeben. Mit Ricky "Jupe" Park (Steven Yeun) taucht eine zwielichtige Figur auf, dessen Bedeutung für die Story sich dann doch in Grenzen hält. Die Suspense gepaart mit der anhaltenden Ahnungslosigkeit fesseln von Anfang bis Ende. Man weiß nie, was als nächstes passieren wird.
Die zweite Hälfte spielt mit deutlich offeneren Karten, weil die Bedrohung vom Himmel viel mehr und sichtbarer in Erscheinung tritt. Da Peele hier zwar die Bedrohung deutlich zeigt, wird das Mysterium mit der Zeit klarer. Wobei es hier nicht darum geht, woher sie kommt, sondern viel mehr, dass sie da ist und dass die Hauptfiguren reagieren müssen. Ich habe fast während des ganzen Films eine enorme Anspannung verspürt und konnte bei manchen Szenen kaum hinsehen, weil die Situationen so unheimlich und spannend waren. Wie in seinen vorherigen Filmen schafft Peele hier einen Hybrid aus verschiedenen Genres zu schaffen, was fantastisch funktioniert. Sein eingestreuter Humor lockert die bedrohliche Stimmung etwas auf, bleibt aber reduziert genug, um den Film oder die Charaktere albern wirken zu lassen. Das Finale fährt recht große Geschütze für einen Mystery-Thriller auf und führt zu einem relativ zufriedenstellenden Ende.
Daniel Kaluuya spielt recht stoisch, hat mir aber mega gut gefallen. Er kann anhand von Blicken und seiner Mimik so viel aussagen wie manch andere es mit Worten nicht können. Keke Palmer spielt aufgedreht und extrovertiert.
Die beiden haben mich als Geschwisterpaar komplett überzeugt. Der restliche Cast um Steven Yeun, Michael Wincott und Brandon Perea ist ebenfalls klasse. Von Jupe und Antlers (Michael Wincott) hätte ich gerne noch mehr gesehen. Gerade der verstörende Rückblick in Jupe's Vergangenheit hätte zu einem großen Arc seiner Figur eingeladen.
Audiovisuell ist der Film eine Wucht. Das Sounddesign ist immersiv. Der Soundtrack ist bedrohlich. Die Bilder von Hoyte van Hoytema sind der Wahnsinn und damit meine ich nicht nur die Moneyshots im Finale. Seine Cinematographie ist eine große Bereicherung für Peele's Inszenierung.
Nope wirkt wie eine grobe Mischung aus Jaws und Signs und bleibt trotzdem durchweg überraschend originell und unvorhersehbar. Die Inszenierung ist durchweg auf höchstem Niveau. Inhaltlich fehlte mir das gewisse Etwas für eine noch höhere Wertung. Insgesamt war das aber eine sehr runde Sache und einer der besten Filme, welche ich in diesem Kinojahr gesehen habe. Ich empfehle, sich möglichst wenig bis gar nichts an Promo vor dem Film anzusehen. Ich gebe Nope 4 Punkte.

mit 4

mit 5

mit 5

mit 4
bewertet am 04.12.22 um 00:26
Auf Don't Worry Darling habe ich mich sehr gefreut. Olivia Wilde's Regiedebüt Booksmart hat mir als Coming-Of-Age Comedy sehr gut gefallen. Dadurch war ich interessiert an ihrem nächsten Werk, von welchem ich vorher wusste, dass es ein Mystery-Thriller mit Florence Pugh und Harry Styles in den Hauptrollen werden wird. Das Kinoticket war gefühlt schon gelöst, als die ersten sehr mittelmäßigen bis negativen Reviews online gingen und meine Lust auf einen Kinobesuch mehr und mehr schwand.
Ich wartete also auf den Heimkino-Release und hatte gehofft, dass die Enttäuschung nicht so groß sein wird und ich ihm doch irgendwas abgewinnen kann.
Inhaltlich erinnert sowohl der Trailer wie auch die Synopsis an die dystopische Sci-Fi-Serie Black Mirror. Alice (Florence Pugh) und Jack (Harry Styles) leben in den 1950er-Jahren in der Gemeinschaft Victory, welche in der Wüste scheinbar recht isoliert von der Außenwelt gelegen ist. Sie kümmert sich um den Haushalt und tratscht mit den Nachbarinnen, während die Männer bei der Arbeit sind. Wie man es von Geschichten, in den alles so unheimlich perfekt wirkt, kennt, merkt Alice recht schnell, dass irgendwas mit dem Ort und deren Leuten nicht stimmt und der Schein der perfekten Idylle nur trügt.
Diese Ausgangslage hat man schon unzählige Male in Filmen und Serien erzählt bekommen, wodurch Don't Worry Darling sehr uninspiriert erscheint. Die zwei Stunden Laufzeit sind für den Inhalt viel zu lang geraten. Es reiht sich Szene an Szene, in der Alice sich irgendwie unwohl fühlt und besorgniserregende Erfahrungen mit ihrem Umfeld macht. Hätte man dieses Konstrukt nicht schon zig Mal in jeglicher Form gesehen, würde einen dieser Film bestimmt umhauen. Da wir aber im Jahr 2022 sind und man eher händeringend nach jedem originellen Stoff greift, um etwas neues erzählen zu können, kann Olivia Wilde mit ihrem neuesten Werk leider nicht überzeugen.
Florence Pugh sticht schauspielerisch am meisten heraus und schafft es trotzdem nicht, dass lahme Drehbuch auszubügeln. Irgendwann war ich aber auch selbst von ihrem Gejammer etwas genervt. Harry Styles spielt solide, wenn er nicht gerade den einen oder anderen Overacting-Ausraster hat. Olivia Wilde ist ebenfalls in einer Nebenrolle vor der Kamera zu sehen, aber auch nur mittelmäßig. Chris Pine als Chef von allem hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn ebenfalls gerne in einem besseren Film gesehen hätte.
Die Sets wie auch vor allem die Cinematographie von Darren Aronofsky's Stammkameramann Matthew Libatique sind klasse und geben einem das Gefühl von einer hochwertigen Produktion. Natürlich kann das den Film nicht retten und verstärkt das Gefühl der vertanen Chance. Dem Score stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Irgendwie unterstreicht er die mysteriösen Situationen, aber gleichzeitig nervt er auch zu großen Teilen.
In der zweiten Hälfte gibt es einen Twist, der mir von der Idee her gefallen hat, aber von der Umsetzung her leider komplett unausgereift ist. Anstatt eine erschrockene Florence Pugh in der Endlosschleife zu zeigen, hätte man lieber viel mehr Zeit und Fokus auf den nicht so uninteressanten Hintergrund der ganzen Handlung legen können. Sehr ärgerlich.
Leider hat auch mir Don't Worry Darling nicht gut gefallen. Das Aufdröseln eines Mysteriums um einen Ort und seine Bewohner kann durchaus unterhaltsam und fesselnd sein, sonst wäre diese Thematik nicht bereits endlose Male verfilmt worden. Da man hier aber keine wirklich neuen Ansätze schafft und nur die gewohnten Tropes abarbeitet, um nach zähen zwei Stunden zu einem unbefriedigten Ende zu gelangen, kann man sich den Film auch getrost sparen. Ich gebe Don't Worry Darling 2,5 Punkte.
Ich wartete also auf den Heimkino-Release und hatte gehofft, dass die Enttäuschung nicht so groß sein wird und ich ihm doch irgendwas abgewinnen kann.
Inhaltlich erinnert sowohl der Trailer wie auch die Synopsis an die dystopische Sci-Fi-Serie Black Mirror. Alice (Florence Pugh) und Jack (Harry Styles) leben in den 1950er-Jahren in der Gemeinschaft Victory, welche in der Wüste scheinbar recht isoliert von der Außenwelt gelegen ist. Sie kümmert sich um den Haushalt und tratscht mit den Nachbarinnen, während die Männer bei der Arbeit sind. Wie man es von Geschichten, in den alles so unheimlich perfekt wirkt, kennt, merkt Alice recht schnell, dass irgendwas mit dem Ort und deren Leuten nicht stimmt und der Schein der perfekten Idylle nur trügt.
Diese Ausgangslage hat man schon unzählige Male in Filmen und Serien erzählt bekommen, wodurch Don't Worry Darling sehr uninspiriert erscheint. Die zwei Stunden Laufzeit sind für den Inhalt viel zu lang geraten. Es reiht sich Szene an Szene, in der Alice sich irgendwie unwohl fühlt und besorgniserregende Erfahrungen mit ihrem Umfeld macht. Hätte man dieses Konstrukt nicht schon zig Mal in jeglicher Form gesehen, würde einen dieser Film bestimmt umhauen. Da wir aber im Jahr 2022 sind und man eher händeringend nach jedem originellen Stoff greift, um etwas neues erzählen zu können, kann Olivia Wilde mit ihrem neuesten Werk leider nicht überzeugen.
Florence Pugh sticht schauspielerisch am meisten heraus und schafft es trotzdem nicht, dass lahme Drehbuch auszubügeln. Irgendwann war ich aber auch selbst von ihrem Gejammer etwas genervt. Harry Styles spielt solide, wenn er nicht gerade den einen oder anderen Overacting-Ausraster hat. Olivia Wilde ist ebenfalls in einer Nebenrolle vor der Kamera zu sehen, aber auch nur mittelmäßig. Chris Pine als Chef von allem hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn ebenfalls gerne in einem besseren Film gesehen hätte.
Die Sets wie auch vor allem die Cinematographie von Darren Aronofsky's Stammkameramann Matthew Libatique sind klasse und geben einem das Gefühl von einer hochwertigen Produktion. Natürlich kann das den Film nicht retten und verstärkt das Gefühl der vertanen Chance. Dem Score stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Irgendwie unterstreicht er die mysteriösen Situationen, aber gleichzeitig nervt er auch zu großen Teilen.
In der zweiten Hälfte gibt es einen Twist, der mir von der Idee her gefallen hat, aber von der Umsetzung her leider komplett unausgereift ist. Anstatt eine erschrockene Florence Pugh in der Endlosschleife zu zeigen, hätte man lieber viel mehr Zeit und Fokus auf den nicht so uninteressanten Hintergrund der ganzen Handlung legen können. Sehr ärgerlich.
Leider hat auch mir Don't Worry Darling nicht gut gefallen. Das Aufdröseln eines Mysteriums um einen Ort und seine Bewohner kann durchaus unterhaltsam und fesselnd sein, sonst wäre diese Thematik nicht bereits endlose Male verfilmt worden. Da man hier aber keine wirklich neuen Ansätze schafft und nur die gewohnten Tropes abarbeitet, um nach zähen zwei Stunden zu einem unbefriedigten Ende zu gelangen, kann man sich den Film auch getrost sparen. Ich gebe Don't Worry Darling 2,5 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 2
bewertet am 26.11.22 um 16:36
Up in the Air war 2010 für stolze sechs Oscars nominiert, unter anderem für den besten Film. Er hat zwar keine der Trophäen für sich gewinnen können, aber weckte damals schon meine Aufmerksamkeit. Das letzte bisschen Interesse, um mir den Film anzusehen, fehlte aber bis zuletzt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich, aus welchen Gründen auch immer, nie ein großer Fan von George Clooney. Nun wollte ich doch endlich mal sehen, was Jason Reitman nach seinem Kritiker-Liebling Juno abgeliefert hat und ob ich mich den zahlreichen Lobeshymnen und Preisnominierungen anschließen kann.
Ryan Bingham (George Clooney) hat den Job, die unangenehmen Kündigungsgespräche für verschiedene Arbeitgeber zu übernehmen. Er ist dadurch immer unterwegs und verbringt ungefähr so viel Zeit in Hotels wie in Flugzeugen. Er genießt dabei die Ungebundenheit und Freiheit, da eine Familienplanung bei ihm sowieso nicht auf dem Plan steht. Als er jedoch Alex (Vera Farmiga) kennenlernt, fängt er langsam an seinen Lebensstil zu reflektieren und hinterfragen.
Der Film verläuft recht ruhig und bleibt bis zum Ende ein melancholischer Slice of Life. Anfangs wusste ich nicht genau, was mir der Film erzählen will. Auch wenn Ryans' Beruf schon bei der Bezeichnung sehr interessant klingt, war ich jetzt auch nicht besonders interessiert an etlichen Kündigungsgesprächen. Ein paar berufliche Gespräche gibt es. Manche werden in Montagen gezeigt. Ein, zwei Kündigungen nehmen etwas mehr Raum ein. Der Fokus liegt in der Summe doch eher auf Ryans' Person sowie seiner Beziehung zu Alex wie auch der neuen Kollegin Natalie (Anna Kendrick).
Beim Genre kann man ihn klar als Drama einordnen. Die Gespräche sind oft locker, hier und da mit Humor gespickt, ohne in Richtung reine Komödie abzudriften. Je länger der Film geht, desto melancholischer wird die Grundstimmung. Die Note, auf welcher der Film endet, hat mir sehr gut gefallen, da es nicht unbedingt das Happy End ist, welches andere Autoren hier gewählt hätten, um auf Nummer sicher zu gehen.
Die schauspielerischen Leistungen haben mir durchweg gut gefallen. George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick haben allesamt sehr gut gespielt. J.K. Simmons glänzt in einem kurzen Gastauftritt und Danny McBride gibt es auch in einer kleinen Nebenrolle zu sehen.
Up in the Air ist ein weiterer sehr guter Film in Jason Reitmans Vitae. Ein originelles Drehbuch, authentische Dialoge und starke Schauspielleistungen machen das Drama zu einem sehenswerten Genrevertreter. Das gewisse Etwas fehlte mir aber doch noch, um die damalige Best Picture Nominierung für mich zu rechtfertigen. Ich gebe Up in the Air 3,5 Punkte.
Ryan Bingham (George Clooney) hat den Job, die unangenehmen Kündigungsgespräche für verschiedene Arbeitgeber zu übernehmen. Er ist dadurch immer unterwegs und verbringt ungefähr so viel Zeit in Hotels wie in Flugzeugen. Er genießt dabei die Ungebundenheit und Freiheit, da eine Familienplanung bei ihm sowieso nicht auf dem Plan steht. Als er jedoch Alex (Vera Farmiga) kennenlernt, fängt er langsam an seinen Lebensstil zu reflektieren und hinterfragen.
Der Film verläuft recht ruhig und bleibt bis zum Ende ein melancholischer Slice of Life. Anfangs wusste ich nicht genau, was mir der Film erzählen will. Auch wenn Ryans' Beruf schon bei der Bezeichnung sehr interessant klingt, war ich jetzt auch nicht besonders interessiert an etlichen Kündigungsgesprächen. Ein paar berufliche Gespräche gibt es. Manche werden in Montagen gezeigt. Ein, zwei Kündigungen nehmen etwas mehr Raum ein. Der Fokus liegt in der Summe doch eher auf Ryans' Person sowie seiner Beziehung zu Alex wie auch der neuen Kollegin Natalie (Anna Kendrick).
Beim Genre kann man ihn klar als Drama einordnen. Die Gespräche sind oft locker, hier und da mit Humor gespickt, ohne in Richtung reine Komödie abzudriften. Je länger der Film geht, desto melancholischer wird die Grundstimmung. Die Note, auf welcher der Film endet, hat mir sehr gut gefallen, da es nicht unbedingt das Happy End ist, welches andere Autoren hier gewählt hätten, um auf Nummer sicher zu gehen.
Die schauspielerischen Leistungen haben mir durchweg gut gefallen. George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick haben allesamt sehr gut gespielt. J.K. Simmons glänzt in einem kurzen Gastauftritt und Danny McBride gibt es auch in einer kleinen Nebenrolle zu sehen.
Up in the Air ist ein weiterer sehr guter Film in Jason Reitmans Vitae. Ein originelles Drehbuch, authentische Dialoge und starke Schauspielleistungen machen das Drama zu einem sehenswerten Genrevertreter. Das gewisse Etwas fehlte mir aber doch noch, um die damalige Best Picture Nominierung für mich zu rechtfertigen. Ich gebe Up in the Air 3,5 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 19.11.22 um 22:00
Von den paar Horrorfilmen, die ich gesehen habe, ist Scream von 1996 einer meiner Lieblinge. Auch wenn ich ihn erst vor zwei Jahren das erste Mal gesehen habe, hat das der Erfahrung keinen Abbruch getan. Der Film funktioniert dank seines meisterhaften Drehbuchs auch 25 Jahre später noch tadellos. 11 Jahre nach dem vierten Teil kommt nun das nächste Sequel. Das ist der erste Scream-Teil, welcher ohne den mittlerweile verstorbenen Wes Craven inszeniert wurde.
Mittlerweile ist es echt ein Ding in Hollywood geworden, dass man alte Marken wiederbelebt und altbekannte Charaktere zurückholt, damit sie nochmal zeigen können, dass die jungen Leute zwar cool sind, aber nicht so cool wie die zurückkehrenden Stars aus dem ersten Teil. Wie wir in den letzten Jahren gesehen habe, ist diese Formel ein Hit and Miss. In der Regel läuft es eher auf ein Miss hinaus. Mit der Nostalgienote werden zwar genug Zuschauer erreicht, aber leider wird sich durch diesen Aspekt viel zu wenig Mühe mit dem Rest des Films gegeben.
Scream 5, wie ich in jetzt mal nennen werde, weil er genau das ist, hat ein Problem, was die meisten "Requels" nicht haben. Im Gegensatz zu anderen Filmreihen gab es mit Scream 4 bereits diese Fortsetzung für das Franchise, welche einige Jahre nach dem letzten Teil herausgekommen ist und alte mit neuen Figuren auftreten lässt. Jetzt, 11 Jahre später, beerben das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett den Horror-Meister Wes Craven und dürfen den gleichen Aufguss nochmal starten. Leider wirkt Teil 5 ziemlich ausgelutscht, gerade weil es der mittlerweile fünfte Teil ist und immer noch nach dem gleichen Schema vorgegangen wird. In der ersten Szene habe ich mich echt gefragt, ob es der Ernst der Macher ist. Wenn man zum fünften Mal den gleichen Stoff neu aufwärmt, muss man auch mal irgendwas neues bieten und das tut Scream 5 meiner Meinung nach nicht oder er tut es in so einem geringen Ausmaß, dass es den Film in der Summe einfach nicht retten kann.
Die neuen Darsteller*innen sind solide, aber auch recht vergessenswert, vor allem im Hinblick auf die Geschichte. Es sticht hier niemand wirklich heraus. Der erste Scream hatte hingegen reihenweise interessante und gut geschriebene Figuren, welche ihn so sehr gegenüber anderen Horrorfilmen hevorstechen lassen. Die drei in den anderen Teilen schon vorgekommenen Hauptcharaktere Sidney Prescott, Gale Weathers und Dewey Riley kehren auch hier zurück, aber bekommen kaum etwas zu tun. Man bekommt nicht das Gefühl, dass die Figuren in dem Film sein müssen, sondern viel mehr, dass sie hier sind, weil der Film sich so besser verkaufen lässt und die Fans so befriedigt werden.
Dewey bekommt von den dreien noch am ehesten ein Hauch von Charaktertiefe, aber selbst diese wird mit einem so dummen Verhalten der Figur wieder eingerissen.
Im Allgemeinen ist der Film voll mit Logikproblemen und sehr dummen Entscheidungen. Wenn ich mich im Jahr 2022 in einem Horrorfilm immer noch über die Dummheit von Charakteren aufrege, welche aufgrund der vergangenen Ereignisse innerhalb des Filmuniverums und ihres Selbstbewusstsein gegenüber der Metaebene deutlich intelligenter handeln müssten, ist das einfach ein absolutes No-Go. Dass hier auch noch die gleichen Fake-Jumpscares zurückgeholt werden, macht das Ganze nicht besser.
Was ich immerhin zu Gute halten muss, ist der blutige Gewaltgrad, denn dieser ist schon ordentlich. Hätte für meinen Geschmack sogar noch etwas heftiger sein können.
Die Frage nach dem Whodunit macht auch hier Spaß bis zum Ende, hätte aber noch besser funktioniert, wenn die Charaktere interessanter gewesen wären und intelligenter agiert hätten und dies nicht bereits der fünfte Teil wäre.
Scream 5 ist für mich eine ziemliche Enttäuschung. Der Film ist zwar relativ unterhaltsam, aber er erfüllt die geringsten Ansprüche, damit er in seinem Genre und als Nachfolger von Scream funktionieren kann. Meiner Meinung nach hätte man den Film aber entweder sein lassen oder sich deutlich mehr Mühe mit dem Drehbuch machen sollen, damit sich ein Ausflug nach Woodsboro im Jahr 2022 überhaupt noch lohnt. Ich gebe Scream 5 2,5 Punkte.
Mittlerweile ist es echt ein Ding in Hollywood geworden, dass man alte Marken wiederbelebt und altbekannte Charaktere zurückholt, damit sie nochmal zeigen können, dass die jungen Leute zwar cool sind, aber nicht so cool wie die zurückkehrenden Stars aus dem ersten Teil. Wie wir in den letzten Jahren gesehen habe, ist diese Formel ein Hit and Miss. In der Regel läuft es eher auf ein Miss hinaus. Mit der Nostalgienote werden zwar genug Zuschauer erreicht, aber leider wird sich durch diesen Aspekt viel zu wenig Mühe mit dem Rest des Films gegeben.
Scream 5, wie ich in jetzt mal nennen werde, weil er genau das ist, hat ein Problem, was die meisten "Requels" nicht haben. Im Gegensatz zu anderen Filmreihen gab es mit Scream 4 bereits diese Fortsetzung für das Franchise, welche einige Jahre nach dem letzten Teil herausgekommen ist und alte mit neuen Figuren auftreten lässt. Jetzt, 11 Jahre später, beerben das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett den Horror-Meister Wes Craven und dürfen den gleichen Aufguss nochmal starten. Leider wirkt Teil 5 ziemlich ausgelutscht, gerade weil es der mittlerweile fünfte Teil ist und immer noch nach dem gleichen Schema vorgegangen wird. In der ersten Szene habe ich mich echt gefragt, ob es der Ernst der Macher ist. Wenn man zum fünften Mal den gleichen Stoff neu aufwärmt, muss man auch mal irgendwas neues bieten und das tut Scream 5 meiner Meinung nach nicht oder er tut es in so einem geringen Ausmaß, dass es den Film in der Summe einfach nicht retten kann.
Die neuen Darsteller*innen sind solide, aber auch recht vergessenswert, vor allem im Hinblick auf die Geschichte. Es sticht hier niemand wirklich heraus. Der erste Scream hatte hingegen reihenweise interessante und gut geschriebene Figuren, welche ihn so sehr gegenüber anderen Horrorfilmen hevorstechen lassen. Die drei in den anderen Teilen schon vorgekommenen Hauptcharaktere Sidney Prescott, Gale Weathers und Dewey Riley kehren auch hier zurück, aber bekommen kaum etwas zu tun. Man bekommt nicht das Gefühl, dass die Figuren in dem Film sein müssen, sondern viel mehr, dass sie hier sind, weil der Film sich so besser verkaufen lässt und die Fans so befriedigt werden.
Dewey bekommt von den dreien noch am ehesten ein Hauch von Charaktertiefe, aber selbst diese wird mit einem so dummen Verhalten der Figur wieder eingerissen.
Im Allgemeinen ist der Film voll mit Logikproblemen und sehr dummen Entscheidungen. Wenn ich mich im Jahr 2022 in einem Horrorfilm immer noch über die Dummheit von Charakteren aufrege, welche aufgrund der vergangenen Ereignisse innerhalb des Filmuniverums und ihres Selbstbewusstsein gegenüber der Metaebene deutlich intelligenter handeln müssten, ist das einfach ein absolutes No-Go. Dass hier auch noch die gleichen Fake-Jumpscares zurückgeholt werden, macht das Ganze nicht besser.
Was ich immerhin zu Gute halten muss, ist der blutige Gewaltgrad, denn dieser ist schon ordentlich. Hätte für meinen Geschmack sogar noch etwas heftiger sein können.
Die Frage nach dem Whodunit macht auch hier Spaß bis zum Ende, hätte aber noch besser funktioniert, wenn die Charaktere interessanter gewesen wären und intelligenter agiert hätten und dies nicht bereits der fünfte Teil wäre.
Scream 5 ist für mich eine ziemliche Enttäuschung. Der Film ist zwar relativ unterhaltsam, aber er erfüllt die geringsten Ansprüche, damit er in seinem Genre und als Nachfolger von Scream funktionieren kann. Meiner Meinung nach hätte man den Film aber entweder sein lassen oder sich deutlich mehr Mühe mit dem Drehbuch machen sollen, damit sich ein Ausflug nach Woodsboro im Jahr 2022 überhaupt noch lohnt. Ich gebe Scream 5 2,5 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 04.11.22 um 20:52
Ich habe die Serien aller Serien beendet. Ich muss zugeben, dass ich auch nach fünf Staffeln nicht der größte Fan von David Simons Magnum Opus geworden bin. Ähnlich wie zuletzt bei Better Call Saul, ist mein Respekt gegenüber der Serie größer wie mein Genuss gewesen. Ich war nie dauerhaft 100% hooked und habe nicht ohne Grund vor ein paar Jahren meinen ersten Watch mitten in der dritten Season abgebrochen. Denn The Wire ist nicht wie andere Serien.
Man muss sagen, dass David Simon hier eine Serie geschaffen hat, die sich komplett von der Konkurrenz absetzt. Hier gibt es keine krassen Cliffhanger, große Shootouts und spektakuläre Tode wie man sie aus anderen Crime-Serien kennt. Dadurch zeichnet sich The Wire aus. Gewalt und Spannung ergeben sich aus der Geschichte heraus, aber nicht weil der Zuschauer jede Folge gefesselt werden muss. Mit ihrer Authentizität stellt die Serie alles andere in den Schatten und erinnert schon fast mehr an eine Dokumentation wie eine fiktive Unterhaltungsshow.
Die Handlung ist über alle Staffeln hinweg sehr komplex geschrieben, wodurch man durchweg seine ganze Aufmerksamkeit der Serie widmen muss, um in den vollen Genuss zu kommen. Die Darsteller*innen in diesem großen Ensemble spielen allesamt großartig. Ob hier jemand direkt von der Straße gecastet wurde oder zuvor schon ein begnadeter Darsteller war. Alle überzeugen vollkommen.
Durch die verschiedenen Institutionen Baltimores bekommt man im Laufe der Serie viele Charaktere zu sehen, von denen manche nur kleine Randfiguren und andere mit staffelübergreifenden Arcs von Anfang bis Ende mit dabei sind. Am besten unterhalten war ich, wie sollte es auch anders sein, von allem was sich im Ghetto abgespielt hat. Die Charaktere, deren Verhalten und die Beziehungen untereinander haben mich am meisten interessiert. Der Kontrast zu den Polizeiermittlern um McNulty war auch interessant mit anzusehen.
Sobald es politischer wurde und in höhere Positionen der Stadt abgedriftet ist, habe ich leider immer nur mit einem halben Ohr hingehört. Das sagt natürlich weniger etwas über die Qualität der Serie aus, als vielmehr über mich als Konsumenten.
Gelohnt hat sich das Ansehen der Serie aufgrund einiger Figuren wie z.B. Omar, Bunk oder Snoop und der allgemeinen Seherfahrung allemal. Meinen persönlichen Serienolymp konnte The Wire jedoch vorerst nicht erklimmen. Ich gebe The Wire insgesamt 4 Punkte.
Man muss sagen, dass David Simon hier eine Serie geschaffen hat, die sich komplett von der Konkurrenz absetzt. Hier gibt es keine krassen Cliffhanger, große Shootouts und spektakuläre Tode wie man sie aus anderen Crime-Serien kennt. Dadurch zeichnet sich The Wire aus. Gewalt und Spannung ergeben sich aus der Geschichte heraus, aber nicht weil der Zuschauer jede Folge gefesselt werden muss. Mit ihrer Authentizität stellt die Serie alles andere in den Schatten und erinnert schon fast mehr an eine Dokumentation wie eine fiktive Unterhaltungsshow.
Die Handlung ist über alle Staffeln hinweg sehr komplex geschrieben, wodurch man durchweg seine ganze Aufmerksamkeit der Serie widmen muss, um in den vollen Genuss zu kommen. Die Darsteller*innen in diesem großen Ensemble spielen allesamt großartig. Ob hier jemand direkt von der Straße gecastet wurde oder zuvor schon ein begnadeter Darsteller war. Alle überzeugen vollkommen.
Durch die verschiedenen Institutionen Baltimores bekommt man im Laufe der Serie viele Charaktere zu sehen, von denen manche nur kleine Randfiguren und andere mit staffelübergreifenden Arcs von Anfang bis Ende mit dabei sind. Am besten unterhalten war ich, wie sollte es auch anders sein, von allem was sich im Ghetto abgespielt hat. Die Charaktere, deren Verhalten und die Beziehungen untereinander haben mich am meisten interessiert. Der Kontrast zu den Polizeiermittlern um McNulty war auch interessant mit anzusehen.
Sobald es politischer wurde und in höhere Positionen der Stadt abgedriftet ist, habe ich leider immer nur mit einem halben Ohr hingehört. Das sagt natürlich weniger etwas über die Qualität der Serie aus, als vielmehr über mich als Konsumenten.
Gelohnt hat sich das Ansehen der Serie aufgrund einiger Figuren wie z.B. Omar, Bunk oder Snoop und der allgemeinen Seherfahrung allemal. Meinen persönlichen Serienolymp konnte The Wire jedoch vorerst nicht erklimmen. Ich gebe The Wire insgesamt 4 Punkte.

mit 4

mit 5

mit 4

mit 4
bewertet am 31.10.22 um 13:54
Beim ersten Mal konnte ich mit Scream 3 nahezu gar nichts anfangen und war etwas erschrocken von der Meta-Idee des Drehbuchs. Beim Rewatch habe ich schon erwartet, dass mich das zweite Sequel des Franchise erneut nicht begeistern wird. Ein richtiger Fan bin ich auch dieses Mal nicht geworden. Trotzdem hatte ich eine ganz gute Zeit und sogar ein bisschen Spaß im Vergleich zum ersten Mal.
Inhaltlich geht es um die Dreharbeiten zu Stab 3, dessen fiktive Filmreihe sich mit der Geschichte um Sidney Prescott und Co. befasst und bereits im zweiten Teil vorgekommen ist. Der dritte Teil soll allerdings innerhalb des Scream-Universums eine fiktive Geschichte erzählen. Als jedoch Morde am Set durch einen neuen Ghostface-Killer geschehen, melden sich Dewey, Gale und schließlich auch Sidney zurück, um der Sache auf den Grund zu gehen und den Täter zu stellen.
Wenn man von der Meta-Ebene und dem viel präsenteren Humor absieht, macht der Film nichts wirklich neues. Ob man es einer Filmreihe abnehmen kann, dass in jedem Teil irgendwer sich erneuert dasselbe Kostüm anzieht, muss wohl jeder für sich entscheiden.
Ich für meinen Teil hatte schon im zweiten Teil deutliche Ermüdungserscheinungen gemerkt und muss sagen, dass der Original-Scream für sich genommen am besten funktioniert und es keiner Fortsetzung bedarf. Die Nachfolger ziehen das Original nicht in den Dreck, aber ebenbürtig ist keines der Sequels. Leider werden hier noch unnötige Familiengeschichten zu Sidney Prescott twistartig aufgemacht, welche die Glaubwürdigkeit ziemlich runterziehen.
Scream 3 hat mit dem Film-im-Film einen netten und unterhaltsamen Ansatz und bringt somit mehr frischen Wind in das Franchise, wie sein Vorgänger. Eine wirklich gute und würdige Fortsetzung, welche sich am Original messen lassen kann, ist der Film aber trotzdem nicht geworden. Ich gebe Scream 3 3 Punkte.
Inhaltlich geht es um die Dreharbeiten zu Stab 3, dessen fiktive Filmreihe sich mit der Geschichte um Sidney Prescott und Co. befasst und bereits im zweiten Teil vorgekommen ist. Der dritte Teil soll allerdings innerhalb des Scream-Universums eine fiktive Geschichte erzählen. Als jedoch Morde am Set durch einen neuen Ghostface-Killer geschehen, melden sich Dewey, Gale und schließlich auch Sidney zurück, um der Sache auf den Grund zu gehen und den Täter zu stellen.
Wenn man von der Meta-Ebene und dem viel präsenteren Humor absieht, macht der Film nichts wirklich neues. Ob man es einer Filmreihe abnehmen kann, dass in jedem Teil irgendwer sich erneuert dasselbe Kostüm anzieht, muss wohl jeder für sich entscheiden.
Ich für meinen Teil hatte schon im zweiten Teil deutliche Ermüdungserscheinungen gemerkt und muss sagen, dass der Original-Scream für sich genommen am besten funktioniert und es keiner Fortsetzung bedarf. Die Nachfolger ziehen das Original nicht in den Dreck, aber ebenbürtig ist keines der Sequels. Leider werden hier noch unnötige Familiengeschichten zu Sidney Prescott twistartig aufgemacht, welche die Glaubwürdigkeit ziemlich runterziehen.
Scream 3 hat mit dem Film-im-Film einen netten und unterhaltsamen Ansatz und bringt somit mehr frischen Wind in das Franchise, wie sein Vorgänger. Eine wirklich gute und würdige Fortsetzung, welche sich am Original messen lassen kann, ist der Film aber trotzdem nicht geworden. Ich gebe Scream 3 3 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 27.10.22 um 22:26
Mit ihrem letzten Film "Good Time" konnten mich die Safdie Brüder schon voll und ganz überzeugen.
Als ich hörte, dass ihr nächster Film eine A24-Produktion mit Adam Sandler in der Hauptrolle wird, war ich sehr gespannt.
Durch den Kinostart Ende 2019 in den USA kamen schon viele Lobeshymnen rein und der Film füllte einige Top-Listen. Der Erwartungshaltung war also relativ hoch.
Die Prämisse, dass ein Gambler sich immer weiter in die Scheiße reitet, klingt erst einmal grundsätzlich interessant. Trotzdem ist der Film definitiv nicht für jedermann. Er ist sehr hektisch.Das liegt sowohl am Pacing wie auch an Sandlers Charakter. Seine Figur Howard Ratner ist definitiv ernster angelegt wie viele andere Quatsch-Rollen in Sandlers Karriere. Er labert trotzdem viel Scheiße und es wird viel geflucht. Ein kompletter Gegensatz zu seinen bisherigen Rollen ist Howard also nicht. Er zeigt hier aber deutlich, dass er schauspielerisch mehr drauf hat, wie man durch seine meisten Filmen vermuten könnte. Der restliche Cast macht seine Sache gut, vor allem Lakeith Stanfield kann eine weitere sehr gut gespielte Nebenrolle in seiner Filmographie verzeichnen. Die visuelle Inszenierung unterstreicht das ganze nur noch. Besonders profitieren tut der Film auch durch den elektrisierenden Soundtrack von Daniel Lopatin.
Handwerklich überzeugt Uncut Gems wie auch schon Good Time auf ganzer Linie. Der Climax hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt haben die Safdies hier einen absolut sehenswerten Film mit einem fantastischen Adam Sandler abgeliefert. Ich gebe Uncut Gems 4 Punkte.
Als ich hörte, dass ihr nächster Film eine A24-Produktion mit Adam Sandler in der Hauptrolle wird, war ich sehr gespannt.
Durch den Kinostart Ende 2019 in den USA kamen schon viele Lobeshymnen rein und der Film füllte einige Top-Listen. Der Erwartungshaltung war also relativ hoch.
Die Prämisse, dass ein Gambler sich immer weiter in die Scheiße reitet, klingt erst einmal grundsätzlich interessant. Trotzdem ist der Film definitiv nicht für jedermann. Er ist sehr hektisch.Das liegt sowohl am Pacing wie auch an Sandlers Charakter. Seine Figur Howard Ratner ist definitiv ernster angelegt wie viele andere Quatsch-Rollen in Sandlers Karriere. Er labert trotzdem viel Scheiße und es wird viel geflucht. Ein kompletter Gegensatz zu seinen bisherigen Rollen ist Howard also nicht. Er zeigt hier aber deutlich, dass er schauspielerisch mehr drauf hat, wie man durch seine meisten Filmen vermuten könnte. Der restliche Cast macht seine Sache gut, vor allem Lakeith Stanfield kann eine weitere sehr gut gespielte Nebenrolle in seiner Filmographie verzeichnen. Die visuelle Inszenierung unterstreicht das ganze nur noch. Besonders profitieren tut der Film auch durch den elektrisierenden Soundtrack von Daniel Lopatin.
Handwerklich überzeugt Uncut Gems wie auch schon Good Time auf ganzer Linie. Der Climax hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt haben die Safdies hier einen absolut sehenswerten Film mit einem fantastischen Adam Sandler abgeliefert. Ich gebe Uncut Gems 4 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 5

mit 4
bewertet am 22.10.22 um 21:02
Der erfolgreiche Scream-Reihe fängt für mich leider schon in der ersten Fortsetzung an zu schwächeln. Das zeitlose Original war in seiner Idee und Ausführung sehr revolutionär für das Horror-Genre. Auch im zweiten Teil stellt man sich durchweg die Frage, wer denn nun der Killer ist. Das Miträtseln macht natürlich wie bereits im erfolgreichen Vorgänger Spaß und erzeugt Spannung. Die Auflösung am Ende ist aber leider richtig schwach. Trotz seiner Laufzeit von zwei Stunden, kann ich nicht behaupten, dass ich mich währenddessen groß gelangweilt habe. Die wirklichen Highlights blieben aber leider trotzdem aus.
Zum dem wiederkehrenden Hauptcast stößt der fantastische Timothy Olyphant und Laurie Metcalf, deren Rolle mir aber nicht zugesagt hatte. Die bereits bekannten Gesichter um Neve Campbell und David Arquette machen erneut einen soliden Job.
Dass Scream 2 nur ein Jahr nach dem Original erschienen ist, wusste ich tatsächlich gar nicht mehr. Da ist es gar nicht so verwunderlich, dass das Sequel mit weniger Cleverness und Raffinesse daherkommt wie sein Vorgänger. Eine mittelmäßige Fortsetzung, die es für mich nicht gebraucht hätte, aber wenigstens noch deutlich sehenswerter als der dritte Teil ist.
Ich gebe Scream 2 3 Punkte.
Zum dem wiederkehrenden Hauptcast stößt der fantastische Timothy Olyphant und Laurie Metcalf, deren Rolle mir aber nicht zugesagt hatte. Die bereits bekannten Gesichter um Neve Campbell und David Arquette machen erneut einen soliden Job.
Dass Scream 2 nur ein Jahr nach dem Original erschienen ist, wusste ich tatsächlich gar nicht mehr. Da ist es gar nicht so verwunderlich, dass das Sequel mit weniger Cleverness und Raffinesse daherkommt wie sein Vorgänger. Eine mittelmäßige Fortsetzung, die es für mich nicht gebraucht hätte, aber wenigstens noch deutlich sehenswerter als der dritte Teil ist.
Ich gebe Scream 2 3 Punkte.

mit 3

mit 3

mit 3

mit 4
bewertet am 16.10.22 um 20:06
Drei Jahre nach der gleichnamigen Fortsetzung zu John Carpenters Horrorklassiker Halloween führt David Gordon Green mit Halloween Kills die Story um Michael Myers weiter und knüpft an das Ende seines Vorgängers an. Wie das Sequel von 2018 es vorgemacht hat, werden (mehr oder weniger) gekonnt alle anderen Teile bis dahin ignoriert.
Überraschenderw eise beginnt der Film mit einem Flashback in die Halloween-Nacht von 1978. Officer Hawkins erschießt versehentlich seinen Partner bei dem Versuch Michael Myers auszuschalten. Myers wird dennoch kurz daraufhin von der Polizei gestellt und Hawkins vereitelt im letzten Moment Myers Exekution durch Dr. Loomis. 40 Jahre später setzt die Handlung am Ende vom 2018er Halloween an. Laure Strode ist mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin auf dem Weg ins Krankenhaus, während ein wütender Mob unterdessen versucht dem nicht tot zu kriegenden Michael Myers endgültig den Garaus zu machen.
Der Beginn ist an sich schon das Highlight des Films. Ob man dies jetzt sowohl auf inhaltlicher wie auch auf inszenatorischer Ebene wertet, wird jeder anders sehen. Ich war jedenfalls schwer beeindruckt, wie der Film es schafft den Look und die Atmosphäre des Originals einzufangen. Die Szenen mit Thomas Mann und Jim Cummings, über deren Auftritt ich mich sehr gefreut habe, könnten vom Look auch locker aus dem Original von 1978 stammen. So gut wurde hier das Bild mit Körnung und Farbgebung angepasst. Ein Großteil der Filme, welche ebenfalls solche Abstecher in die Handlung früherer Werke machen, nehmen diesen Aufwand gar nicht auf sich. Dabei zeigt Halloween Kills, wie viel sich die Arbeit im Hinblick auf die Immersion und das Seherlebnis auszahlt. Was den Inhalt angeht, finde ich den Flashback gelungen. Gebraucht hätte ich ihn nicht unbedingt, aber ich nehme ihn gerne. Da ich weder riesiger Fan noch ein Experte des Franchise bin, wird mir hier das Original nicht angekratzt und die Handlung sinnvoll erweitert.
In der Gegenwart wollen sich die Bewohner von Haddonfield Michael Myers mit allen möglichen Waffen stellen. Und hier beginnt auch schon eine Reihe von Problemen, die ich mit dem Film habe. Michael Myers mordet sich wie ein Irrer durch diesen Film. Statt der Suspense stehen hier die Kills im Fokus. Die haben es durchaus in sich und rechtfertigen das 18er-Rating mit Leichtigkeit. Im Vergleich mit dem Original ist das aber vom eigentlichen Horror schon ein wenig entfernt. Klar, die üblichen Horror-Tropes sind auch hier stellenweise vorhanden. Der Body-Count und die Art des Tötens scheinen mehr im Vordergrund zu stehen wie die Angst und der Grusel vor dem maskierten Killer. Die Bedrohung wird dadurch deutlich in ihrer Wirkung abgeschwächt, wenn sie so oft präsent und vor allem sichtbar ist. Dass hier mal wieder Nebenfiguren dran glauben müssen, verstärkt diese Schwäche nur weiter. Die Rückkehr von Figuren aus dem Original, ob selbe oder neue Darsteller, ist zwar schön und für den einen oder anderen Fan bestimmt auch erfreulich, macht aber das Ableben der Figuren nicht unbedingt interessanter oder emotionaler für den Zuschauer. Dafür fehlt die Bindung, welche durch das irrationale Handeln leider nur mehr eingerissen wie aufgebaut wird. Die einzige Person, um die man wirklich bangen würde, ist Laurie Strode und die ist hier nur ein Nebencharakter, welcher sich für den finalen dritten Film im Krankenhaus regenerieren muss. Da Michael aus unmöglichsten Situationen lebendig rauskommt, macht sich am gerade am Ende auch noch die Suspension of Disbelief bemerkbar.
Leider merkt man Halloween Kills sehr stark an, dass er nur der Mittelteil einer Trilogie ist. Der lahme Handlungsstrang im Krankenhaus nimmt das Tempo aus dem ansonsten kurzweiligen, blutigen Slasher. Für mich konzentriert sich der Film zu sehr auf die Mordlust und die einzelnen Tötungen seines Killers, als auf Spannung und Grusel zu setzen, welche John Carpenters Klassiker ausgemacht haben. Die Rückkehr von mehr oder weniger bekannten Charakteren, die ikonische Maske und das angespielte Kult-Theme reichen da nicht annähernd aus, um das Level vom 1978er-Halloween ranzureichen. Da haben David Gordon Green und Danny McBride sich für mein Empfinden etwas zu weit von der Quelle wie auch von ihrem ersten Streifen entfernt. Ein unterhaltsamer, kurzweiliger Slasher bleibt der Film allemal. Ich hoffe nur, dass die Reihe mit Halloween Ends nochmal die Kurve kriegt und diese Trilogie neben einem Kassenhit für Universal auch eine bleibende, inhaltliche Relevanz für das Original wie auch die Figuren von Laurie Strode und Michael Myers zu bieten haben wird. Ich gebe Halloween Kills 2,5 Punkte.
Überraschenderw eise beginnt der Film mit einem Flashback in die Halloween-Nacht von 1978. Officer Hawkins erschießt versehentlich seinen Partner bei dem Versuch Michael Myers auszuschalten. Myers wird dennoch kurz daraufhin von der Polizei gestellt und Hawkins vereitelt im letzten Moment Myers Exekution durch Dr. Loomis. 40 Jahre später setzt die Handlung am Ende vom 2018er Halloween an. Laure Strode ist mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin auf dem Weg ins Krankenhaus, während ein wütender Mob unterdessen versucht dem nicht tot zu kriegenden Michael Myers endgültig den Garaus zu machen.
Der Beginn ist an sich schon das Highlight des Films. Ob man dies jetzt sowohl auf inhaltlicher wie auch auf inszenatorischer Ebene wertet, wird jeder anders sehen. Ich war jedenfalls schwer beeindruckt, wie der Film es schafft den Look und die Atmosphäre des Originals einzufangen. Die Szenen mit Thomas Mann und Jim Cummings, über deren Auftritt ich mich sehr gefreut habe, könnten vom Look auch locker aus dem Original von 1978 stammen. So gut wurde hier das Bild mit Körnung und Farbgebung angepasst. Ein Großteil der Filme, welche ebenfalls solche Abstecher in die Handlung früherer Werke machen, nehmen diesen Aufwand gar nicht auf sich. Dabei zeigt Halloween Kills, wie viel sich die Arbeit im Hinblick auf die Immersion und das Seherlebnis auszahlt. Was den Inhalt angeht, finde ich den Flashback gelungen. Gebraucht hätte ich ihn nicht unbedingt, aber ich nehme ihn gerne. Da ich weder riesiger Fan noch ein Experte des Franchise bin, wird mir hier das Original nicht angekratzt und die Handlung sinnvoll erweitert.
In der Gegenwart wollen sich die Bewohner von Haddonfield Michael Myers mit allen möglichen Waffen stellen. Und hier beginnt auch schon eine Reihe von Problemen, die ich mit dem Film habe. Michael Myers mordet sich wie ein Irrer durch diesen Film. Statt der Suspense stehen hier die Kills im Fokus. Die haben es durchaus in sich und rechtfertigen das 18er-Rating mit Leichtigkeit. Im Vergleich mit dem Original ist das aber vom eigentlichen Horror schon ein wenig entfernt. Klar, die üblichen Horror-Tropes sind auch hier stellenweise vorhanden. Der Body-Count und die Art des Tötens scheinen mehr im Vordergrund zu stehen wie die Angst und der Grusel vor dem maskierten Killer. Die Bedrohung wird dadurch deutlich in ihrer Wirkung abgeschwächt, wenn sie so oft präsent und vor allem sichtbar ist. Dass hier mal wieder Nebenfiguren dran glauben müssen, verstärkt diese Schwäche nur weiter. Die Rückkehr von Figuren aus dem Original, ob selbe oder neue Darsteller, ist zwar schön und für den einen oder anderen Fan bestimmt auch erfreulich, macht aber das Ableben der Figuren nicht unbedingt interessanter oder emotionaler für den Zuschauer. Dafür fehlt die Bindung, welche durch das irrationale Handeln leider nur mehr eingerissen wie aufgebaut wird. Die einzige Person, um die man wirklich bangen würde, ist Laurie Strode und die ist hier nur ein Nebencharakter, welcher sich für den finalen dritten Film im Krankenhaus regenerieren muss. Da Michael aus unmöglichsten Situationen lebendig rauskommt, macht sich am gerade am Ende auch noch die Suspension of Disbelief bemerkbar.
Leider merkt man Halloween Kills sehr stark an, dass er nur der Mittelteil einer Trilogie ist. Der lahme Handlungsstrang im Krankenhaus nimmt das Tempo aus dem ansonsten kurzweiligen, blutigen Slasher. Für mich konzentriert sich der Film zu sehr auf die Mordlust und die einzelnen Tötungen seines Killers, als auf Spannung und Grusel zu setzen, welche John Carpenters Klassiker ausgemacht haben. Die Rückkehr von mehr oder weniger bekannten Charakteren, die ikonische Maske und das angespielte Kult-Theme reichen da nicht annähernd aus, um das Level vom 1978er-Halloween ranzureichen. Da haben David Gordon Green und Danny McBride sich für mein Empfinden etwas zu weit von der Quelle wie auch von ihrem ersten Streifen entfernt. Ein unterhaltsamer, kurzweiliger Slasher bleibt der Film allemal. Ich hoffe nur, dass die Reihe mit Halloween Ends nochmal die Kurve kriegt und diese Trilogie neben einem Kassenhit für Universal auch eine bleibende, inhaltliche Relevanz für das Original wie auch die Figuren von Laurie Strode und Michael Myers zu bieten haben wird. Ich gebe Halloween Kills 2,5 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 10.10.22 um 12:38
Ziemlich genau 20 Jahre nachdem ich Rush Hour 2 auf VHS und somit wahrschinlich auch Jackie Chan entdeckt habe, kam es nun Dank der deutschen Neuauflage im Heimkino zu meinem ersten Watch von Police Story. Mir war bewusst, dass es mehrere Teile gibt. Bisher hatte ich aber nur New Police Story von Benny Chan gesehen. Was ich erst kurz vor dem Kauf des Films bemerkt habe, war, dass Chan sowohl hier wie auch im zweiten Teil Regie geführt hat. Wahnsinn!
Jackie spielt einen Polizisten, welcher einen Drogenboss hinter Gittern bringen möchte und dessen Sekretärin für eine Zeugenaussage beschützen muss. Währenddessen kommen ihm nicht nur die Handlanger des Drogenbosses, sondern auch noch Kollegen aus den eigenen Reihen in die Quere. Diese Handlung bildet das Grundgerüst, an dem Jackie seine ganzen Kampf- und Stuntkünste vollführen kann. Für das Jahr 1985 sieht man hier erstaunliche Stunts, die selbstverständlich alle von Chan selbst vollzogen wurden und auch zu etlichen Verletzungen geführt haben.
Heutzutage mag einem da nicht jede Actionszene aus den Socken hauen, aber alleine der Showdown im Kaufhaus ist diesen Film schon wert.
Sehr ungewohnt war, dass Jackie hier von Arne Elsholtz, der damalige Stammsprecher von Tom Hanks, synchronisiert wurde. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Leider gibt es ein paar Stellen, wo er nochmal von einer ganz anderen Stimme gesprochen wird. Die Szenen sind scheinbar nachsynchronisiert worden und haben in der damaligen Fassung gefehlt. Auch wenn es ohnehin eine deutliche Action-Komödie ist, legt die deutsche Synchro an manchen Stellen noch einen drauf, was manchmal zu klamaukig wird. Insgesamt hat mir der Humor aber genau so viel Laune wie die Action gemacht. Brigitte Lin als Zeugin Selina und Maggie Cheung als Freundin May haben mir sehr gut gefallen und haben eine schöne Chemie mit Jackie. Bei Lin fand ich es noch stark, wie sie körperlich im Finale einstecken musste und wie involviert sie war. Das habe ich bisher selten so gesehen.
Auch wenn mich die Synchro hier und da aus dem Geschehen rausreißt, die Handlung recht dünn ist und der Film in der Mitte die eine oder andere Länge aufweist, habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt und amüsiert.
Dass ich mich mal mit früheren Werken von Jackie Chan beschäftige, war längst überfällig. Ich gebe Police Story 4 Punkte.
Jackie spielt einen Polizisten, welcher einen Drogenboss hinter Gittern bringen möchte und dessen Sekretärin für eine Zeugenaussage beschützen muss. Währenddessen kommen ihm nicht nur die Handlanger des Drogenbosses, sondern auch noch Kollegen aus den eigenen Reihen in die Quere. Diese Handlung bildet das Grundgerüst, an dem Jackie seine ganzen Kampf- und Stuntkünste vollführen kann. Für das Jahr 1985 sieht man hier erstaunliche Stunts, die selbstverständlich alle von Chan selbst vollzogen wurden und auch zu etlichen Verletzungen geführt haben.
Heutzutage mag einem da nicht jede Actionszene aus den Socken hauen, aber alleine der Showdown im Kaufhaus ist diesen Film schon wert.
Sehr ungewohnt war, dass Jackie hier von Arne Elsholtz, der damalige Stammsprecher von Tom Hanks, synchronisiert wurde. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Leider gibt es ein paar Stellen, wo er nochmal von einer ganz anderen Stimme gesprochen wird. Die Szenen sind scheinbar nachsynchronisiert worden und haben in der damaligen Fassung gefehlt. Auch wenn es ohnehin eine deutliche Action-Komödie ist, legt die deutsche Synchro an manchen Stellen noch einen drauf, was manchmal zu klamaukig wird. Insgesamt hat mir der Humor aber genau so viel Laune wie die Action gemacht. Brigitte Lin als Zeugin Selina und Maggie Cheung als Freundin May haben mir sehr gut gefallen und haben eine schöne Chemie mit Jackie. Bei Lin fand ich es noch stark, wie sie körperlich im Finale einstecken musste und wie involviert sie war. Das habe ich bisher selten so gesehen.
Auch wenn mich die Synchro hier und da aus dem Geschehen rausreißt, die Handlung recht dünn ist und der Film in der Mitte die eine oder andere Länge aufweist, habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt und amüsiert.
Dass ich mich mal mit früheren Werken von Jackie Chan beschäftige, war längst überfällig. Ich gebe Police Story 4 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 3

mit 3
bewertet am 02.10.22 um 18:11
Ich habe bisher keinen Candyman-Film gesehen und bin hauptsächlich durch den Hauptdarsteller Yahya Abdul-Mateen II und durch Jordan Peele als Produzenten auf diesen Candyman aufmerksam geworden.
Es geht um eine Weiterführung des Mythos um den Candyman und somit eine indirekte Fortsetzung. Soweit ich das beurteilen konnte, schmälern fehlende Vorkenntnisse zum Franchise das Seherlebnis nicht.
Für die Ahnungslosen wie mich, die den originalen Candyman von 1992 nicht gesehen haben: der Candyman ist eine urbane Legende, bei der es um einen dunkelhäutigen Mann geht, der grausam ermordet wurde. Ihm wurde die Hand abgesägt und er wurde mit Honig übergossen, wodurch er von Bienen zu Tode gestochen wurde. Wenn man in den Spiegel schaut und fünfmal hintereinander seinen Namen sagt, ruft man ihn herbei. Im Film wird das aber auch genügend erklärt.
Inhaltlich möchte ich nicht zu viel verraten. Der Künstler Anthony McCoy (Yahya Abdul-Mateen II) hört von der Legende des Candyman und sucht darin Inspiration für seine Werke. Man merkt sehr schnell, dass Nia DaCosta hier sehr feine Arbeit in der Inszenierung geleistet hat. Ich schaue bekanntlich selten Horrorfilme, aber dieser hier sticht handwerklich heraus. Da sind einige beeindruckende Einstellungen dabei, wo ich auch nochmal Kameramann John Guleserian lobend erwähnt haben möchte. Die Spiegel werden visuell und erzählerisch gut eingebunden. Die schauspielerischen Leistungen sind super, allen voran Yahya Abdul-Mateen II und Colman Domingo. Spannend bleibt der Film durchweg, auch wenn die Bedrohung zur Jetzt-Zeit natürlich nicht mehr originell daherkommt. Das machen die blutigen Gewaltspitzen wieder wett.
Durch die knackige Laufzeit von 90 Minuten kommt keine Langeweile auf. Das Ende fand ich sowohl cool wie auch etwas antiklimaktisch. Das Drehbuch wirkt im letzten Drittel etwas zu gehetzt, was ein deutlicher Gegensatz zum gemächlichen Anfang ist. Ein bisschen mehr Laufzeit wäre nicht verkehrt gewesen. Alles in allem ist Nia DaCosta aber ein sehr rundes Ding gelungen. Ich gebe Candyman 3,5 Punkte.
Es geht um eine Weiterführung des Mythos um den Candyman und somit eine indirekte Fortsetzung. Soweit ich das beurteilen konnte, schmälern fehlende Vorkenntnisse zum Franchise das Seherlebnis nicht.
Für die Ahnungslosen wie mich, die den originalen Candyman von 1992 nicht gesehen haben: der Candyman ist eine urbane Legende, bei der es um einen dunkelhäutigen Mann geht, der grausam ermordet wurde. Ihm wurde die Hand abgesägt und er wurde mit Honig übergossen, wodurch er von Bienen zu Tode gestochen wurde. Wenn man in den Spiegel schaut und fünfmal hintereinander seinen Namen sagt, ruft man ihn herbei. Im Film wird das aber auch genügend erklärt.
Inhaltlich möchte ich nicht zu viel verraten. Der Künstler Anthony McCoy (Yahya Abdul-Mateen II) hört von der Legende des Candyman und sucht darin Inspiration für seine Werke. Man merkt sehr schnell, dass Nia DaCosta hier sehr feine Arbeit in der Inszenierung geleistet hat. Ich schaue bekanntlich selten Horrorfilme, aber dieser hier sticht handwerklich heraus. Da sind einige beeindruckende Einstellungen dabei, wo ich auch nochmal Kameramann John Guleserian lobend erwähnt haben möchte. Die Spiegel werden visuell und erzählerisch gut eingebunden. Die schauspielerischen Leistungen sind super, allen voran Yahya Abdul-Mateen II und Colman Domingo. Spannend bleibt der Film durchweg, auch wenn die Bedrohung zur Jetzt-Zeit natürlich nicht mehr originell daherkommt. Das machen die blutigen Gewaltspitzen wieder wett.
Durch die knackige Laufzeit von 90 Minuten kommt keine Langeweile auf. Das Ende fand ich sowohl cool wie auch etwas antiklimaktisch. Das Drehbuch wirkt im letzten Drittel etwas zu gehetzt, was ein deutlicher Gegensatz zum gemächlichen Anfang ist. Ein bisschen mehr Laufzeit wäre nicht verkehrt gewesen. Alles in allem ist Nia DaCosta aber ein sehr rundes Ding gelungen. Ich gebe Candyman 3,5 Punkte.

mit 4

mit 5

mit 5

mit 3
bewertet am 25.09.22 um 19:35
Eigentlich habe ich mich nicht für das Elvis-Biopic interessiert. Mit Baz Luhmanns Inszenierung konnte ich bisher in The Great Gatsby gar nichts anfangen, weshalb ich mich gar nicht erst mit Elvis auseinandersetzen wollte. Dieser sah nämlich ähnlich überborden aus. Da die Wertungen durchschnittlich doch recht hoch waren und ich sehr neugierig auf Austin Butler's viel gelobte Leistung war, habe ich den Film nun zum Heimkino-Release direkt nachgeholt.
Leider ist hier die gleiche Reizüberflutung wie in The Great Gatsby eingetreten. Luhrmann verliert sich total in seinen technischen und stilistischen Spielereien und vergisst dabei eine richtige Geschichte zu erzählen. Einzelne Anhaltspunkte in Elvis' Leben werden nur kurz abgehandelt. Gerade in der ersten Hälfte kann man froh sein, wenn überhaupt mal eine kurze Szene kommt, in der versucht wird, die Charaktere aufzubauen. Ein Großteil der Szenen fühlt sich an wie ein riesengroßer Trailer. Sowas habe ich echt noch nicht gesehen. Trotz der stolzen Laufzeit von 160 Minuten schafft es der Film bis auf wenige Momente sich durchgehend gehetzt anzufühlen. Wenn man ein Biopic inszeniert, sollte man der Geschichte die Zeit geben, die sie braucht. Hier springt man hingegen von Moment zu Moment mit endlosen Schnitten und spielerischen Szenenübergängen. Die Kreativität ist dem Film nicht abzusprechen, auch vor der Kamera im Hinblick auf die Sets, die Ausstattung und die Kostüme. Die mangelnde Charakterzeichnung wie auch die zu oberflächlich erzählte Geschichte kann dadurch aber leider nicht annähernd ausgeglichen werden.
Am ärgerlichsten ist das Ganze im Hinblick auf die Leistung von Austin Butler. Wie wahrscheinlich jeder habe auch ich bei Elvis Presley direkt ein Bild wie auch eine Stimme in meinem Kopf und es ist unglaublich wie Butler diese Rolle rockt. Er spielt nicht Elvis, er IST Elvis. Er bewegt sich wie Elvis und er spricht wie Elvis. Wenn er die Songs auf der Bühne performt, ist das der Wahnsinn. Das ist eine absolute Glanzleistung, welche einen deutlich besseren Film verdient hätte. Wenn es hier keine Oscarauszeichnung gibt, weiß ich auch nicht weiter. Elvis' Manager hingegen gleicht einer Karikatur und Tom Hanks erinnert eher an einen Paolo Gucci, welcher hier nicht so ganz rein passt. Dass er auch noch die Rolle des Erzählers erhält, macht das Ganze nicht gerade besser. Keine Ahnung, was sich alle Beteiligten und Tom Hanks selbst bei dieser Casting-Entscheidung gedacht haben.
Die restlichen Figuren spielen sehr untergeordnete Rollen, die noch weitaus weniger Persönlichkeit wie die beiden Hauptfiguren auf den Leib geschrieben bekommen haben. Dabei hätte ich gerne mehr zu Elvis' Beziehung mit seiner Mutter und seiner damals zu Zeit des Kennenlernens noch viel zu jungen Frau Priscilla gesehen. Dass man selbstverständlich nicht das ganze Leben des Elvis Presley in all seiner Breite erzählen kann, ist mir bewusst. Baz Luhrmann hat sich aber für einen Weg entschieden, der inhaltlich weder dem Musiker und dem Menschen Elvis Presley noch der begnadeten Schauspielleistung des Austin Butler gerecht wird. Er hat sich zu sehr auf die mehr als gelungenen Bühnen-Performances seines Hauptdarstellers konzentriert und dabei die Geschichte und ihre Figuren aus den Augen verloren.
Für Austin Butler alleine würde ich eine Schauempfehlung raushauen. Wer sich davon nicht unbedingt beeindrucken lässt und mehr Wert auf eine schlüssige Geschichte legt, wird hier eventuell schwer enttäuscht werden. Ich gebe Elvis 3 Punkte.
Leider ist hier die gleiche Reizüberflutung wie in The Great Gatsby eingetreten. Luhrmann verliert sich total in seinen technischen und stilistischen Spielereien und vergisst dabei eine richtige Geschichte zu erzählen. Einzelne Anhaltspunkte in Elvis' Leben werden nur kurz abgehandelt. Gerade in der ersten Hälfte kann man froh sein, wenn überhaupt mal eine kurze Szene kommt, in der versucht wird, die Charaktere aufzubauen. Ein Großteil der Szenen fühlt sich an wie ein riesengroßer Trailer. Sowas habe ich echt noch nicht gesehen. Trotz der stolzen Laufzeit von 160 Minuten schafft es der Film bis auf wenige Momente sich durchgehend gehetzt anzufühlen. Wenn man ein Biopic inszeniert, sollte man der Geschichte die Zeit geben, die sie braucht. Hier springt man hingegen von Moment zu Moment mit endlosen Schnitten und spielerischen Szenenübergängen. Die Kreativität ist dem Film nicht abzusprechen, auch vor der Kamera im Hinblick auf die Sets, die Ausstattung und die Kostüme. Die mangelnde Charakterzeichnung wie auch die zu oberflächlich erzählte Geschichte kann dadurch aber leider nicht annähernd ausgeglichen werden.
Am ärgerlichsten ist das Ganze im Hinblick auf die Leistung von Austin Butler. Wie wahrscheinlich jeder habe auch ich bei Elvis Presley direkt ein Bild wie auch eine Stimme in meinem Kopf und es ist unglaublich wie Butler diese Rolle rockt. Er spielt nicht Elvis, er IST Elvis. Er bewegt sich wie Elvis und er spricht wie Elvis. Wenn er die Songs auf der Bühne performt, ist das der Wahnsinn. Das ist eine absolute Glanzleistung, welche einen deutlich besseren Film verdient hätte. Wenn es hier keine Oscarauszeichnung gibt, weiß ich auch nicht weiter. Elvis' Manager hingegen gleicht einer Karikatur und Tom Hanks erinnert eher an einen Paolo Gucci, welcher hier nicht so ganz rein passt. Dass er auch noch die Rolle des Erzählers erhält, macht das Ganze nicht gerade besser. Keine Ahnung, was sich alle Beteiligten und Tom Hanks selbst bei dieser Casting-Entscheidung gedacht haben.
Die restlichen Figuren spielen sehr untergeordnete Rollen, die noch weitaus weniger Persönlichkeit wie die beiden Hauptfiguren auf den Leib geschrieben bekommen haben. Dabei hätte ich gerne mehr zu Elvis' Beziehung mit seiner Mutter und seiner damals zu Zeit des Kennenlernens noch viel zu jungen Frau Priscilla gesehen. Dass man selbstverständlich nicht das ganze Leben des Elvis Presley in all seiner Breite erzählen kann, ist mir bewusst. Baz Luhrmann hat sich aber für einen Weg entschieden, der inhaltlich weder dem Musiker und dem Menschen Elvis Presley noch der begnadeten Schauspielleistung des Austin Butler gerecht wird. Er hat sich zu sehr auf die mehr als gelungenen Bühnen-Performances seines Hauptdarstellers konzentriert und dabei die Geschichte und ihre Figuren aus den Augen verloren.
Für Austin Butler alleine würde ich eine Schauempfehlung raushauen. Wer sich davon nicht unbedingt beeindrucken lässt und mehr Wert auf eine schlüssige Geschichte legt, wird hier eventuell schwer enttäuscht werden. Ich gebe Elvis 3 Punkte.

mit 3

mit 5

mit 5

mit 3
bewertet am 24.09.22 um 20:40
The Worst Person in the World klingt alleine vom Titel her schon sehr interessant. Es geht um die junge Julie, welche mitten im Leben steht und sich weder um bei ihrer Berufswahl noch bei ihrer Partnerwahl sicher ist. Sie möchte nichts verpassen und keinen falschen Weg einschlagen. Ihr älterer Partner Aksel denkt schon an Kinder, während sie noch gar nicht an dem Punkt in ihrer Lebensplanung angekommen ist.
Direkt in der ersten Szene zeigt sich die großartige Kameraarbeit von Kasper Tuxen (Riders of Justice). Das Level wird auch während des ganzen Films über gehalten. Untermalt werden die schönen Bilder mit einem passenden Score von Ola Fløttum, welcher es schafft die dramatischen aber auch die glücklichen Momente genau einzufangen.
Renate Reinsve hat mir in der Hauptrolle sehr gut gefallen, auch wenn Julie öfters unsympathisch daherkommt. Die Ähnlichkeit mit Dakota Johnson ist erstaunlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie jetzt groß rauskommt und früher oder später bestimmt auch in der einen oder anderen US-Produktion zu sehen sein wird. Die beiden männlichen Hauptdarsteller fand ich ebenfalls klasse.
Die Dialoge und Situationen sind sehr authentisch und lebensnah, was mir gefallen hat, da sich viele Beziehungsdramen in Klischees verlieren. Hier kann man sich gut in die Szenen hineinversetzen, weil man ähnliche Diskussionen und Streitgespräche aus eigenen Beziehungen kennt oder die Figuren aufgrund der Argumentation, dem Streitthema oder der Körpersprache gut nachvollziehen kann.
Die Erzählstimme hat für mich nicht so gut funktioniert, da sie über Schlüsselmomente drüber spricht und eigentlich das selbe sagt, was die Figuren gerade von sich geben, während diese noch im Hintergrund zu hören sind. Im letzten Drittel gibt es außerdem einen sehr dramatischen Einschlag, welcher mir zu unnötig im Hinblick auf den ganzen Film ist. Auch wenn das Drehbuch gut mit dieser Situation umgeht, war es doch für mein Empfinden etwas zu dick aufgetragen aus inhaltlicher Sicht.
The Worst Person in the World wird im Großen und Ganzen mit ein paar Abstrichen den hohen Wertungen gerecht. Regisseur Joachim Trier und Drehbuchautor Eskil Vogt zeigen, dass realitätsnahe und authentische Dialoge wie auch Situationen unverzichtbare Bestandteile in einem Beziehungsdrama sind, wenn man aus der Masse herausstechen möchte.
Ich gebe The Worst Person in the World 3,5 Punkte.
Direkt in der ersten Szene zeigt sich die großartige Kameraarbeit von Kasper Tuxen (Riders of Justice). Das Level wird auch während des ganzen Films über gehalten. Untermalt werden die schönen Bilder mit einem passenden Score von Ola Fløttum, welcher es schafft die dramatischen aber auch die glücklichen Momente genau einzufangen.
Renate Reinsve hat mir in der Hauptrolle sehr gut gefallen, auch wenn Julie öfters unsympathisch daherkommt. Die Ähnlichkeit mit Dakota Johnson ist erstaunlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie jetzt groß rauskommt und früher oder später bestimmt auch in der einen oder anderen US-Produktion zu sehen sein wird. Die beiden männlichen Hauptdarsteller fand ich ebenfalls klasse.
Die Dialoge und Situationen sind sehr authentisch und lebensnah, was mir gefallen hat, da sich viele Beziehungsdramen in Klischees verlieren. Hier kann man sich gut in die Szenen hineinversetzen, weil man ähnliche Diskussionen und Streitgespräche aus eigenen Beziehungen kennt oder die Figuren aufgrund der Argumentation, dem Streitthema oder der Körpersprache gut nachvollziehen kann.
Die Erzählstimme hat für mich nicht so gut funktioniert, da sie über Schlüsselmomente drüber spricht und eigentlich das selbe sagt, was die Figuren gerade von sich geben, während diese noch im Hintergrund zu hören sind. Im letzten Drittel gibt es außerdem einen sehr dramatischen Einschlag, welcher mir zu unnötig im Hinblick auf den ganzen Film ist. Auch wenn das Drehbuch gut mit dieser Situation umgeht, war es doch für mein Empfinden etwas zu dick aufgetragen aus inhaltlicher Sicht.
The Worst Person in the World wird im Großen und Ganzen mit ein paar Abstrichen den hohen Wertungen gerecht. Regisseur Joachim Trier und Drehbuchautor Eskil Vogt zeigen, dass realitätsnahe und authentische Dialoge wie auch Situationen unverzichtbare Bestandteile in einem Beziehungsdrama sind, wenn man aus der Masse herausstechen möchte.
Ich gebe The Worst Person in the World 3,5 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 17.09.22 um 23:15
The Black Phone weckte sowohl von der Story wie auch vor allem von dem coolen Poster mein Interesse. Regisseur Scott Derrickson konnte mich mit Doctor Strange nur bedingt begeistern. An den "unheimlichsten Horror-Film aller Zeiten", Sinister, habe ich mich nicht ran getraut, da ich dem Horror-Genre als Angsthase weitesgehend den Rücken kehre. Sein neuester Streifen sah eher nach gruseligem Mystery-Thriller aus, was dann für mich noch erträglich ist.
Ethan Hawke spielt einen maskierten Entführer. Seine Opfer sind Jugendliche, die er in seinen Truck lockt und im Keller einsperrt.
Der Beginn zeigt Parallelen zum IT-Remake oder Stranger Things, da von der Hauptfigur Finney und seiner Schwester Gwen sowohl der Schulalltag wie auch das problematische Privatleben mit ihrem alkoholkranken Prügelvater gezeigt wird. Mason Thames und Madeleine McGraw sind dabei großartig gecastet und ein gutes Beispiel für starke Jungdarsteller. Nach der Entführung entwickelt sich der Film leider schnell zum Einheitsbrei, welcher sich nur durch Ethan Hawke mit seiner Maske und den übernatürlichen Elementen um das titelgebende Black Phone von anderen Entführthrillern absetzt. Hawke spielt klasse und die Masken lassen ihn sehr bedrohlich wirken, aber er bekommt weder eine wirkliche Persönlichkeit noch ein Motiv. Sehr schade, da ich die ersten Auftritte von ihm sehr stark inszeniert fand. Die Atmosphäre ist durch die Sets und den kraftvollen Score sehr düster und wird an wenigen Stellen von unpassenden Comedy-Momenten gestört. Die übernatürliche Einschübe, welche keinen so kleinen Anteil haben, waren nicht mein Ding, weil sie weder erklärt werden, noch nachvollziehbar erscheinen.
Auch wenn The Black Phone ein handwerklich guter Horror-Mystery-Thriller mit starken Schauspielleistungen geworden ist, verschenkt er für mich doch einiges an Potenzial. Der übernatürliche Part hat mich immer wieder rausgerissen. Für die Atmosphäre und die Darsteller kann man hier aber definitiv als Fan des Genres mal reinschauen.
Ich gebe The Black Phone 3 Punkte.
Ethan Hawke spielt einen maskierten Entführer. Seine Opfer sind Jugendliche, die er in seinen Truck lockt und im Keller einsperrt.
Der Beginn zeigt Parallelen zum IT-Remake oder Stranger Things, da von der Hauptfigur Finney und seiner Schwester Gwen sowohl der Schulalltag wie auch das problematische Privatleben mit ihrem alkoholkranken Prügelvater gezeigt wird. Mason Thames und Madeleine McGraw sind dabei großartig gecastet und ein gutes Beispiel für starke Jungdarsteller. Nach der Entführung entwickelt sich der Film leider schnell zum Einheitsbrei, welcher sich nur durch Ethan Hawke mit seiner Maske und den übernatürlichen Elementen um das titelgebende Black Phone von anderen Entführthrillern absetzt. Hawke spielt klasse und die Masken lassen ihn sehr bedrohlich wirken, aber er bekommt weder eine wirkliche Persönlichkeit noch ein Motiv. Sehr schade, da ich die ersten Auftritte von ihm sehr stark inszeniert fand. Die Atmosphäre ist durch die Sets und den kraftvollen Score sehr düster und wird an wenigen Stellen von unpassenden Comedy-Momenten gestört. Die übernatürliche Einschübe, welche keinen so kleinen Anteil haben, waren nicht mein Ding, weil sie weder erklärt werden, noch nachvollziehbar erscheinen.
Auch wenn The Black Phone ein handwerklich guter Horror-Mystery-Thriller mit starken Schauspielleistungen geworden ist, verschenkt er für mich doch einiges an Potenzial. Der übernatürliche Part hat mich immer wieder rausgerissen. Für die Atmosphäre und die Darsteller kann man hier aber definitiv als Fan des Genres mal reinschauen.
Ich gebe The Black Phone 3 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 5

mit 3
bewertet am 16.09.22 um 17:49
Ferris Bueller's Day off ist eine der bekanntesten und kultigsten John Hughes Produktionen. Trotzdem hat es lange gedauert, bis ich auf die Idee gekommen bin ihn mir anzusehen.
Man merkt direkt zu Beginn, dass Matthew Broderick die Idealbesetzung für den titelgebenden Schulschwänzer ist. Wie er alles plant und in die Tat umsetzt, ist sowohl unrealistisch wie auch sehr unterhaltsam. Bei seinem Ausflug nach Chicago begleiten ihn sein neurotischer Kumpel Cameron wie auch seine Freundin Sloane. Immer wieder durchbricht Ferris die vierte Wand und spricht somit direkt zu dem Zuschauer, wie man es heutzutage von Deadpool kennt, welcher sogar eine ganze Szene aus diesem Film zitiert. Währenddessen versucht der Schulleiter Rooney das mysteriöse Fehlen der Schüler aufzudecken.
Ob man Ferris als Charakter mag oder nicht, der Film macht Spaß und ist sehr unterhaltsam. Ganz ohne Kritikpunkte kommt der Film aber auch nicht aus. Übel aufgestoßen ist mir Ferris' Umgang mit Cameron bzw. seiner Krankheit. Das ist fernab von vertretbar und absolut kein vorbildliches Verhalten. Hier hätte man wenigstens noch ein Umdenken bzw. eine Entschuldigung miteinbauen können.
Wenn man von diesem Fehltritt absieht, ist Ferris Bueller's Day Off eine weitere glänzend besetzte und gut geschriebene Coming-Of-Age Comedy von John Hughes. Ich gebe Ferris Bueller's Day Off 3,5 Punkte.
-----‐----------- ------
Ich glaube, dass ich bis zum Erscheinen der John Hughes Collection auf Blu-Ray bisher nie von diesem Film gehört habe. Wenn ich doch mal über den Titel gestolpert bin, habe ich ihn wahrscheinlich direkt wieder vergessen. Steve Martin sagte mir vom Namen her und John Candy kannte ich nur durch seine Nebenrolle in Home Alone. Da ich John Hughes' Filme mag und der Film sehr gut bewertet ist, war ich gespannt, was mich hier erwarten wird.
Der Film ist eine reine Roadtrip-Comedy, bei der gefühlt so viel schiefgeht wie bei den Griswolds an Weihnachten. Man schaut Martin und Candy dabei zu, wie sie sich etlichen Hürden stellen müssen und sich dabei noch Wortgefechte liefern. Die Geschichte ist simpel, aber reicht als Rahmenhandlung komplett aus. Am Ende machen die Hauptdarsteller, deren Dialoge und das Drehbuch den Film zum Klassiker. Die Laufzeit ist mit knapp anderthalb Stunden knackig und das Pacing ist genau richtig. Der Humoranteil ist sehr groß, aber es bleibt auch Zeit für herzliche Momente. Insgesamt ein schöner Roadtrip-Film mit sehr gut aufgelegten Darstellern, guten Gags und einem herzerwärmenden Ende. Ich gebe Ein Ticket für Zwei 4 Punkte.
-----‐----------- ------
Ich habe Pretty in Pink jetzt zum zweiten Mal gesehen. Bei der ersten Sichtung hat er mir nicht so zugesagt. Und ich muss sagen, dass ich auch beim zweiten Mal nicht ganz überzeugt bin. Molly Ringwald spielt Außenseiterin Andie, welche eher aus bescheidenen Verhältnissen kommt. Eines Tages lernt sie bei ihrem Nebenjob im Plattenladen den wohlhabenden Blane kennen und verguckt sich in ihn. Blane interessiert sich auch für sie und lädt sie zu einem Date an. Andies Kumpel Duckie, welcher ebenfalls auf sie zu stehen scheint, passt das gar nicht.
Ein weiterer Coming-of-Age Film aus der Feder von John Hughes, dieses Mal inszeniert von Howard Deutch. Auch wenn Pretty in Pink viele Teenie-Probleme behandelt und hier sogar auf Arm-/Reich-Thematik eingeht, werde ich mit dem Film nicht ganz warm. Das liegt vor allem an den Charakteren. Blane ist derartig uninteressant, dass man Andies Interesse an ihm nicht nachvollziehen kann. Duckie ist für einen aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Jungen viel zu overdressed. Auch wenn ich sagen muss, dass mir Jon Cryer in der Rolle gut gefallen hat. Am meisten beeindruckt haben mich aber klar die Nebenrollen. Harry Dean Stanton ist trotz seiner kleinen Rolle eine der besten Film-Väter, die man in diesem Genre vorfinden kann. James Spader als Blanes Kumpel Steff stiehlt ihm komplett die Show und wäre meine Meinung nach eine viel passenderes Love Interest für Andie gewesen. Das ist schon echt schade.
Seinen 80s- und Coming-of-Age-Charme hat dieser Film trotzdem und die Montage, welche mit Elegia von New Order unterlegt ist, dürfte einer meiner Lieblingsszenen aus dem Genre sein. Allgemein ist der Soundtrack klasse.
Ich finde ihn immer noch nicht super, aber immerhin weiß ich ihn ein wenig mehr zu schätzen wie beim ersten Mal. Ich gebe Pretty in Pink 3 Punkte.
-----‐----------- ------
Bei She's having Baby zeigt John Hughes mal nicht Teenager mit Liebeskummer, währends des Nachsitzens oder beim Schuleschwänzen. Hier geht es um das frisch gebackene Ehepaar Jake und Kristy, welches sich dem neuen, gemeinsamen Lebensabschnitt und damit der einen oder anderen unerwarteten Herausforderung entgegenstellt. Die Geschichte fängt vielversprechend an, um sich dann recht schnell an eine lose Aneinanderreihung von Momenten in dem Leben der beiden abzuarbeiten. Themen wie Fremdgehen werden nur angeschnitten. Anstatt aber wirklich in den Plot eingewoben zu sein, verschwimmen viele Themen zu Träumen oder Tagträumen und sorgen somit für unterhaltsame und lustige Momente, welche aber die Handlung nicht vorantreiben.
Leider wird hier überwiegend nur die männliche Perspektive dargestellt, ohne dass man ein wirkliches Gefühl für die Beziehung der beiden bekommt. Das titelgebende Baby bzw. die Schwangerschaft kommt dann einfach aus dem Nichts in der zweiten Hälfte, um zu einem emotionalen Finale hinzuleiten. Da die Beziehung nie wirklich greifbar ist und der Genre-Mix aus Drama und Comedy nur bedingt funktioniert, hat mich das Ende und auch der Weg dahin recht kalt gelassen. Inszenatorisch hat mir der Film durchaus gefallen. Kevin Bacon und Elisabeth McGovern spielen überzeugend. Für mich ist die Formel hier aber nicht ganz aufgegangen.
Von John Hughes' Produktionen ist She's having a Baby für mich einer der schwächeren Filme, den ich auch kein zweites Mal zu sehen brauche. Ich gebe She's having a Baby 2,5 Punkte.
-----‐----------- ------
"Ist sie nicht wunderbar?" ist nach Pretty in Pink die zweite John Hughes Produktion unter der Regie von Howard Deutch. Hughes zeigt sich erneut für das Drehbuch verantwortlich. Es handelt sich auch hier um einen romantischen Coming-Of-Age-Film, welcher eine ähnliche Thematik wie Pretty in Pink mit vertauschten Rollen erzählt: Keith (Eric Stoltz) schwärmt für die vergebene Amanda (Lea Thompson), während seine beste Freundin Watts (Mary Stuart Masterson) anfängt Gefühle für ihn zu entwickeln und eifersüchtig zu werden.
Die Story klingt recht simpel und das ist sie auch. Ohne zu spoilern, kann man sich bereits zu Beginn denken, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Ich fand die Beziehung zwischen Keith und Watts sehr glaubhaft, was an dem Schauspiel und natürlich auch an John Hughes' Dialogen liegt. Den Soundtrack und die 80s-Atmosphäre fand ich klasse. Der Film ist hier und da etwas drüber und das Ende mag etwas kitschig sein, aber insgesamt mag ich ihn sehr gerne. Das Genre gemixt mit den 80s ist einfach mein Ding.
Ich gebe "Ist sie nicht wunderbar?" 3,5 Punkte.
Man merkt direkt zu Beginn, dass Matthew Broderick die Idealbesetzung für den titelgebenden Schulschwänzer ist. Wie er alles plant und in die Tat umsetzt, ist sowohl unrealistisch wie auch sehr unterhaltsam. Bei seinem Ausflug nach Chicago begleiten ihn sein neurotischer Kumpel Cameron wie auch seine Freundin Sloane. Immer wieder durchbricht Ferris die vierte Wand und spricht somit direkt zu dem Zuschauer, wie man es heutzutage von Deadpool kennt, welcher sogar eine ganze Szene aus diesem Film zitiert. Währenddessen versucht der Schulleiter Rooney das mysteriöse Fehlen der Schüler aufzudecken.
Ob man Ferris als Charakter mag oder nicht, der Film macht Spaß und ist sehr unterhaltsam. Ganz ohne Kritikpunkte kommt der Film aber auch nicht aus. Übel aufgestoßen ist mir Ferris' Umgang mit Cameron bzw. seiner Krankheit. Das ist fernab von vertretbar und absolut kein vorbildliches Verhalten. Hier hätte man wenigstens noch ein Umdenken bzw. eine Entschuldigung miteinbauen können.
Wenn man von diesem Fehltritt absieht, ist Ferris Bueller's Day Off eine weitere glänzend besetzte und gut geschriebene Coming-Of-Age Comedy von John Hughes. Ich gebe Ferris Bueller's Day Off 3,5 Punkte.
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Ich glaube, dass ich bis zum Erscheinen der John Hughes Collection auf Blu-Ray bisher nie von diesem Film gehört habe. Wenn ich doch mal über den Titel gestolpert bin, habe ich ihn wahrscheinlich direkt wieder vergessen. Steve Martin sagte mir vom Namen her und John Candy kannte ich nur durch seine Nebenrolle in Home Alone. Da ich John Hughes' Filme mag und der Film sehr gut bewertet ist, war ich gespannt, was mich hier erwarten wird.
Der Film ist eine reine Roadtrip-Comedy, bei der gefühlt so viel schiefgeht wie bei den Griswolds an Weihnachten. Man schaut Martin und Candy dabei zu, wie sie sich etlichen Hürden stellen müssen und sich dabei noch Wortgefechte liefern. Die Geschichte ist simpel, aber reicht als Rahmenhandlung komplett aus. Am Ende machen die Hauptdarsteller, deren Dialoge und das Drehbuch den Film zum Klassiker. Die Laufzeit ist mit knapp anderthalb Stunden knackig und das Pacing ist genau richtig. Der Humoranteil ist sehr groß, aber es bleibt auch Zeit für herzliche Momente. Insgesamt ein schöner Roadtrip-Film mit sehr gut aufgelegten Darstellern, guten Gags und einem herzerwärmenden Ende. Ich gebe Ein Ticket für Zwei 4 Punkte.
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Ich habe Pretty in Pink jetzt zum zweiten Mal gesehen. Bei der ersten Sichtung hat er mir nicht so zugesagt. Und ich muss sagen, dass ich auch beim zweiten Mal nicht ganz überzeugt bin. Molly Ringwald spielt Außenseiterin Andie, welche eher aus bescheidenen Verhältnissen kommt. Eines Tages lernt sie bei ihrem Nebenjob im Plattenladen den wohlhabenden Blane kennen und verguckt sich in ihn. Blane interessiert sich auch für sie und lädt sie zu einem Date an. Andies Kumpel Duckie, welcher ebenfalls auf sie zu stehen scheint, passt das gar nicht.
Ein weiterer Coming-of-Age Film aus der Feder von John Hughes, dieses Mal inszeniert von Howard Deutch. Auch wenn Pretty in Pink viele Teenie-Probleme behandelt und hier sogar auf Arm-/Reich-Thematik eingeht, werde ich mit dem Film nicht ganz warm. Das liegt vor allem an den Charakteren. Blane ist derartig uninteressant, dass man Andies Interesse an ihm nicht nachvollziehen kann. Duckie ist für einen aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Jungen viel zu overdressed. Auch wenn ich sagen muss, dass mir Jon Cryer in der Rolle gut gefallen hat. Am meisten beeindruckt haben mich aber klar die Nebenrollen. Harry Dean Stanton ist trotz seiner kleinen Rolle eine der besten Film-Väter, die man in diesem Genre vorfinden kann. James Spader als Blanes Kumpel Steff stiehlt ihm komplett die Show und wäre meine Meinung nach eine viel passenderes Love Interest für Andie gewesen. Das ist schon echt schade.
Seinen 80s- und Coming-of-Age-Charme hat dieser Film trotzdem und die Montage, welche mit Elegia von New Order unterlegt ist, dürfte einer meiner Lieblingsszenen aus dem Genre sein. Allgemein ist der Soundtrack klasse.
Ich finde ihn immer noch nicht super, aber immerhin weiß ich ihn ein wenig mehr zu schätzen wie beim ersten Mal. Ich gebe Pretty in Pink 3 Punkte.
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Bei She's having Baby zeigt John Hughes mal nicht Teenager mit Liebeskummer, währends des Nachsitzens oder beim Schuleschwänzen. Hier geht es um das frisch gebackene Ehepaar Jake und Kristy, welches sich dem neuen, gemeinsamen Lebensabschnitt und damit der einen oder anderen unerwarteten Herausforderung entgegenstellt. Die Geschichte fängt vielversprechend an, um sich dann recht schnell an eine lose Aneinanderreihung von Momenten in dem Leben der beiden abzuarbeiten. Themen wie Fremdgehen werden nur angeschnitten. Anstatt aber wirklich in den Plot eingewoben zu sein, verschwimmen viele Themen zu Träumen oder Tagträumen und sorgen somit für unterhaltsame und lustige Momente, welche aber die Handlung nicht vorantreiben.
Leider wird hier überwiegend nur die männliche Perspektive dargestellt, ohne dass man ein wirkliches Gefühl für die Beziehung der beiden bekommt. Das titelgebende Baby bzw. die Schwangerschaft kommt dann einfach aus dem Nichts in der zweiten Hälfte, um zu einem emotionalen Finale hinzuleiten. Da die Beziehung nie wirklich greifbar ist und der Genre-Mix aus Drama und Comedy nur bedingt funktioniert, hat mich das Ende und auch der Weg dahin recht kalt gelassen. Inszenatorisch hat mir der Film durchaus gefallen. Kevin Bacon und Elisabeth McGovern spielen überzeugend. Für mich ist die Formel hier aber nicht ganz aufgegangen.
Von John Hughes' Produktionen ist She's having a Baby für mich einer der schwächeren Filme, den ich auch kein zweites Mal zu sehen brauche. Ich gebe She's having a Baby 2,5 Punkte.
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"Ist sie nicht wunderbar?" ist nach Pretty in Pink die zweite John Hughes Produktion unter der Regie von Howard Deutch. Hughes zeigt sich erneut für das Drehbuch verantwortlich. Es handelt sich auch hier um einen romantischen Coming-Of-Age-Film, welcher eine ähnliche Thematik wie Pretty in Pink mit vertauschten Rollen erzählt: Keith (Eric Stoltz) schwärmt für die vergebene Amanda (Lea Thompson), während seine beste Freundin Watts (Mary Stuart Masterson) anfängt Gefühle für ihn zu entwickeln und eifersüchtig zu werden.
Die Story klingt recht simpel und das ist sie auch. Ohne zu spoilern, kann man sich bereits zu Beginn denken, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Ich fand die Beziehung zwischen Keith und Watts sehr glaubhaft, was an dem Schauspiel und natürlich auch an John Hughes' Dialogen liegt. Den Soundtrack und die 80s-Atmosphäre fand ich klasse. Der Film ist hier und da etwas drüber und das Ende mag etwas kitschig sein, aber insgesamt mag ich ihn sehr gerne. Das Genre gemixt mit den 80s ist einfach mein Ding.
Ich gebe "Ist sie nicht wunderbar?" 3,5 Punkte.

mit 4

mit 3

mit 4

mit 3
bewertet am 08.09.22 um 18:36
Da Everything Everywhere all at once so extrem gut bei der Masse ankommt und von der Begeisterung her der diesjährige Parasite zu sein schien, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn endlich sehen würde. Am Ende hat es doch bis zum Heimkino-Release gedauert und bis dahin bin ich natürlich noch über viele weitere, restlos begeisterte Meinungen gestolpert.
Leider kann ich mich den ganzen euphorischen Stimmen nur bedingt anschließen. EEAAO empfand ich zu großen Teilen als sehr anstrengend. Wahrscheinlich ist er sogar einer der anstrengendsten Filme, die ich jemals gesehen habe. Die beiden Regisseure und Drehbuchschreiber Daniel Scheinert und Daniel Kwan haben hier ihrer Kreativität komplett freien Lauf gelassen. Es geht grob um ein Familiendrama, welches durch den Aspekt des Multiversums in die absolute Crazyness abdriftet. Die Geschichte ist ansich klein, wird aber durch die verschiedenen Welten und Varianten der Hauptfiguren auf über zwei Stunden gestreckt. Das Tempo ist dabei enorm (!) und oft sind die Abstecher in andere Welten auch nur sehr kurz.
Das Ganze strotzt nur so vor Ideenreichtum. Wahnsinn, was hier alles in dem Film gelandet ist. So viele Kostüme, Orte, Gegenstände und Gimmicks. Das Balance aus Klamauk und herzergreifender Geschichte hat für mich nicht ganz funktioniert. Ich hätte tatsächlich lieber einen ganz bodenständigen Film über diese liebenswerte Familie gesehen. Immer wenn ich mich nämlich auf die Figuren und dessen Beziehungen einlassen wollte, hat der Film sich nicht die Zeit genommen, musste einen Gag einbauen oder schon wieder an einen anderen Ort springen. So ist man zwar erstaunt über das, was man zu sehen bekommt, aber gleichzeitig kann man kaum etwas davon verarbeiten, weil alles wie in einer sehr schnellen Achterbahnfahrt an einem vorbeizieht.
Die Kampfszenen sind toll inszeniert und choreographiert. Allgemein ist EEAAO handwerklich erste Sahne und wenn mal ein Effekt oder Hintergrund nicht so schön ist, kann man sich immer vor Augen halten, was die beiden Regisseure hier für einen Aufwand und für ein Dauerfeuerwerk betrieben haben. Der Film hatte nur 25-Millionen US-Dollar Budget und sieht dafür besser aus wie viele Blockbuster die sechs- bis achtmal so viel kosten.
Michelle Yeoh hat mir richtig gut gefallen. Sie performt sowohl schauspielerisch wie auch körperlich sehr überzeugend. Für die meisten war die größte Überraschung die Rückkehr von Key Huy Quan, den die meisten als Short Round aus dem zweiten Indiana Jones kennen sollten. Nach 20 Jahren war das ein fantastisches Comeback für ihn als Schauspieler. Er zeigt aber auch, dass er in seinen früheren Jobs als Stunt-Choreograph einiges an Skills mitgenommen hat.
Für mich ist die Formel der beiden Daniels leider nicht voll aufgegangen. Mir war das alles zu viel und zu schnell und dann auch noch zu lang. Auch ich meckere oft über die Einfallslosigkeit vieler Drehbuchautoren. EEAAO reiht sich hier erfreulicherweise nicht ein und beweist das Gegenteil. Während der zweite Doctor Strange 2 zu wenig Multiversum zeigte, macht man hier für mein Empfinden zu viele Wundertüten auf einmal auf. Sowohl der Zuschauer wie auch die Figuren bekommen nie einen Moment zum Atmen und zum Sackenlassen der Geschehnisse.
Auch wenn es von mir hier keine besonders gute Bewertung gibt, habe ich Respekt vor dem Aufwand und der Ausführung des Wahnsinns. Am besten macht sich jeder hier sein eigenes Bild und entscheidet selbst, wie sehr er/sie mit der Reizüberflutung und dem Tempo klar kommt. Mir war es zu viel von allem und leider haben mir mehr Charaktertiefe und Verschnaufspausen gefehlt. Die Hommage an Wong Kar-Wai's In The Mood For Love fand ich absolut großartig.
EEAAO konnte mich zwar nicht so begeistern wie viele andere, aber trotzdem weiß ich den Film zu schätzen und freue mich für alle Beteiligten vor und hinter der Kamera, dass er so erfolgreich ist und so gut aufgenommen wird. Ich gebe Everything Everywhere All At Once 3 Punkte.
Leider kann ich mich den ganzen euphorischen Stimmen nur bedingt anschließen. EEAAO empfand ich zu großen Teilen als sehr anstrengend. Wahrscheinlich ist er sogar einer der anstrengendsten Filme, die ich jemals gesehen habe. Die beiden Regisseure und Drehbuchschreiber Daniel Scheinert und Daniel Kwan haben hier ihrer Kreativität komplett freien Lauf gelassen. Es geht grob um ein Familiendrama, welches durch den Aspekt des Multiversums in die absolute Crazyness abdriftet. Die Geschichte ist ansich klein, wird aber durch die verschiedenen Welten und Varianten der Hauptfiguren auf über zwei Stunden gestreckt. Das Tempo ist dabei enorm (!) und oft sind die Abstecher in andere Welten auch nur sehr kurz.
Das Ganze strotzt nur so vor Ideenreichtum. Wahnsinn, was hier alles in dem Film gelandet ist. So viele Kostüme, Orte, Gegenstände und Gimmicks. Das Balance aus Klamauk und herzergreifender Geschichte hat für mich nicht ganz funktioniert. Ich hätte tatsächlich lieber einen ganz bodenständigen Film über diese liebenswerte Familie gesehen. Immer wenn ich mich nämlich auf die Figuren und dessen Beziehungen einlassen wollte, hat der Film sich nicht die Zeit genommen, musste einen Gag einbauen oder schon wieder an einen anderen Ort springen. So ist man zwar erstaunt über das, was man zu sehen bekommt, aber gleichzeitig kann man kaum etwas davon verarbeiten, weil alles wie in einer sehr schnellen Achterbahnfahrt an einem vorbeizieht.
Die Kampfszenen sind toll inszeniert und choreographiert. Allgemein ist EEAAO handwerklich erste Sahne und wenn mal ein Effekt oder Hintergrund nicht so schön ist, kann man sich immer vor Augen halten, was die beiden Regisseure hier für einen Aufwand und für ein Dauerfeuerwerk betrieben haben. Der Film hatte nur 25-Millionen US-Dollar Budget und sieht dafür besser aus wie viele Blockbuster die sechs- bis achtmal so viel kosten.
Michelle Yeoh hat mir richtig gut gefallen. Sie performt sowohl schauspielerisch wie auch körperlich sehr überzeugend. Für die meisten war die größte Überraschung die Rückkehr von Key Huy Quan, den die meisten als Short Round aus dem zweiten Indiana Jones kennen sollten. Nach 20 Jahren war das ein fantastisches Comeback für ihn als Schauspieler. Er zeigt aber auch, dass er in seinen früheren Jobs als Stunt-Choreograph einiges an Skills mitgenommen hat.
Für mich ist die Formel der beiden Daniels leider nicht voll aufgegangen. Mir war das alles zu viel und zu schnell und dann auch noch zu lang. Auch ich meckere oft über die Einfallslosigkeit vieler Drehbuchautoren. EEAAO reiht sich hier erfreulicherweise nicht ein und beweist das Gegenteil. Während der zweite Doctor Strange 2 zu wenig Multiversum zeigte, macht man hier für mein Empfinden zu viele Wundertüten auf einmal auf. Sowohl der Zuschauer wie auch die Figuren bekommen nie einen Moment zum Atmen und zum Sackenlassen der Geschehnisse.
Auch wenn es von mir hier keine besonders gute Bewertung gibt, habe ich Respekt vor dem Aufwand und der Ausführung des Wahnsinns. Am besten macht sich jeder hier sein eigenes Bild und entscheidet selbst, wie sehr er/sie mit der Reizüberflutung und dem Tempo klar kommt. Mir war es zu viel von allem und leider haben mir mehr Charaktertiefe und Verschnaufspausen gefehlt. Die Hommage an Wong Kar-Wai's In The Mood For Love fand ich absolut großartig.
EEAAO konnte mich zwar nicht so begeistern wie viele andere, aber trotzdem weiß ich den Film zu schätzen und freue mich für alle Beteiligten vor und hinter der Kamera, dass er so erfolgreich ist und so gut aufgenommen wird. Ich gebe Everything Everywhere All At Once 3 Punkte.

mit 3

mit 5

mit 5

mit 4
bewertet am 20.08.22 um 19:42
Licorice Pizza war einer meist erwarteten Filme des Jahres. Ich mag Boogie Nights sehr gerne und habe sonst bisher nur The Master und Punch-drunk love von Paul Thomas Anderson gesehen, welche ich solide bis gut fand. Aufgrund mangelnder Vorstellungen habe ich seit dem Kinostart von Licorice Pizza im Januar den Heimkino-Release herbeigesehnt. Es gab viele überschwängliche Meinungen, die mich ganz Großes erwarten ließen.
PTA liefert hier eine Coming-of-Age-Story ab, welche sich um das Leben und die Romanze des übereifrigen, 15-jährigen Gary Valentine (Cooper Hoffman) und der ziellosen, 25-jährigen Alana Kane (Alana Haim) in den 70er-Jahren dreht.
Coming-of-Age ist genau mein Ding, weshalb ich mir unmöglich vorstellen konnte, dass PTA's neuer Film mir nicht gefallen konnte.
Und dann kam für mich leider die große Enttäuschung. Ich habe weder einen Draht zu der strukturlosen Handlung noch zu den Hauptfiguren gefunden. PTA bedient sich hier einem Muster, welches ein anderer großer Regisseur vor gut drei Jahren ebenfalls angewendet hatte. Licorice Pizza erinnert in seiner Ausführung sehr stark an Tarantino's Once upon a time in Hollywood. An diesen Film bin ich damals sogar mit einer noch größeren Erwartungshaltung rangegangen. Auch er versetzte mich in eine andere Dekade mit all seiner beeindruckenden Detailverliebtheit. Am Ende bekam ich dann einen Film, welcher keine wirkliche Struktur hatte und einfach Szene an Szene packte, die mal mehr, mal weniger mit dem Gesamtkonstrukt, wie ich es wahrgenommen habe, zu tun hatte.
Dieser Form der Erzählung kann ich nicht viel abgewinnen. Eine Ananderreihung an Momenten, die auf kein richtiges Ziel hinsteuern, ist nicht mein Ding. Das hat sich seit 2019 nicht geändert. Die Geschehnisse fand ich hier nur selten interessant und leider konnte ich mit den beiden Hauptfiguren weitaus weniger sympathisieren, wie ich es erwartet hatte. Wären die einzelnen Momente noch interessant gewesen, hätte ich über die fehlende Struktur möglicherweise noch besser hinwegsehen können. Leider war das über die Laufzeit von 130 Minuten aber zu selten der Fall. Dass die Liebe nicht so aufdringlich dargestellt wird, hat mir eigentlich gefallen. So wirklich gefühlt habe ich die Beziehung der beiden Figuren aber nicht. Dafür waren mir beide Figuren in großen Teilen auch zu unsympathisch. Mein Highlight war dann eine Nebenfigur: Bradley Cooper als arrogantes Über-Arschloch. Ich hätte lieber einen Film einzig und alleine über seine Figur gesehen. Schade, dass er nur einen so kleinen Part einnimmt.
Handwerklich ist der Film über jeden Zweifel erhaben. Kamera, Schnitt, Austattung und Musik sind großartig. Von PTA erwarte ich in dieser Hinsicht auch nichts anderes. Da fällt es umso schwerer zuzugeben, dass mir der Inhalt in der Summe nicht gut gefallen hat. Ich fand es vom Gedanken her sehr rührend, dass Cooper Hoffman in die Schuhe seines Vaters schlüpft und nun mit PTA zusammenarbeitet. Auch aus diesem Grund wollte ich diesen Film so gerne lieben. Ich gebe Licorice Pizza 2,5 Punkte.
PTA liefert hier eine Coming-of-Age-Story ab, welche sich um das Leben und die Romanze des übereifrigen, 15-jährigen Gary Valentine (Cooper Hoffman) und der ziellosen, 25-jährigen Alana Kane (Alana Haim) in den 70er-Jahren dreht.
Coming-of-Age ist genau mein Ding, weshalb ich mir unmöglich vorstellen konnte, dass PTA's neuer Film mir nicht gefallen konnte.
Und dann kam für mich leider die große Enttäuschung. Ich habe weder einen Draht zu der strukturlosen Handlung noch zu den Hauptfiguren gefunden. PTA bedient sich hier einem Muster, welches ein anderer großer Regisseur vor gut drei Jahren ebenfalls angewendet hatte. Licorice Pizza erinnert in seiner Ausführung sehr stark an Tarantino's Once upon a time in Hollywood. An diesen Film bin ich damals sogar mit einer noch größeren Erwartungshaltung rangegangen. Auch er versetzte mich in eine andere Dekade mit all seiner beeindruckenden Detailverliebtheit. Am Ende bekam ich dann einen Film, welcher keine wirkliche Struktur hatte und einfach Szene an Szene packte, die mal mehr, mal weniger mit dem Gesamtkonstrukt, wie ich es wahrgenommen habe, zu tun hatte.
Dieser Form der Erzählung kann ich nicht viel abgewinnen. Eine Ananderreihung an Momenten, die auf kein richtiges Ziel hinsteuern, ist nicht mein Ding. Das hat sich seit 2019 nicht geändert. Die Geschehnisse fand ich hier nur selten interessant und leider konnte ich mit den beiden Hauptfiguren weitaus weniger sympathisieren, wie ich es erwartet hatte. Wären die einzelnen Momente noch interessant gewesen, hätte ich über die fehlende Struktur möglicherweise noch besser hinwegsehen können. Leider war das über die Laufzeit von 130 Minuten aber zu selten der Fall. Dass die Liebe nicht so aufdringlich dargestellt wird, hat mir eigentlich gefallen. So wirklich gefühlt habe ich die Beziehung der beiden Figuren aber nicht. Dafür waren mir beide Figuren in großen Teilen auch zu unsympathisch. Mein Highlight war dann eine Nebenfigur: Bradley Cooper als arrogantes Über-Arschloch. Ich hätte lieber einen Film einzig und alleine über seine Figur gesehen. Schade, dass er nur einen so kleinen Part einnimmt.
Handwerklich ist der Film über jeden Zweifel erhaben. Kamera, Schnitt, Austattung und Musik sind großartig. Von PTA erwarte ich in dieser Hinsicht auch nichts anderes. Da fällt es umso schwerer zuzugeben, dass mir der Inhalt in der Summe nicht gut gefallen hat. Ich fand es vom Gedanken her sehr rührend, dass Cooper Hoffman in die Schuhe seines Vaters schlüpft und nun mit PTA zusammenarbeitet. Auch aus diesem Grund wollte ich diesen Film so gerne lieben. Ich gebe Licorice Pizza 2,5 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 17.06.22 um 11:42
Regisseur Joseph Kosinski ist in aller Munde. Zumindest sollte er es sein. Hat er doch Regie bei Top Gun: Maverick geführt und mit Spiderhead wartet diese Woche auch schon seine nächste Arbeit auf das Publikum von Netflix. Das war für mich Grund genug, den von Zuschauern sehr gut aufgenommenen Only The Brave bzw. No Way Out mal nachzuholen.
Die Geschichte basiert auf den wahren Ereignissen der Granite Mountain Feuerwehreinheit, die dem Yarnell Hill Fire in Arizona ausgesetzt war. Man lernt dabei über große Teile des Films die Figuren und ihr Privatleben kennen. Dabei beschränkt sich die Screentime vor allem auf die Figuren von Josh Brolin, Miles Teller, Jennifer Connolly und Jeff Bridges. Ich wusste bisher nicht, dass der Film auf wahren Ereignissen beruht und hatte erwartet, dass es größtenteils um einen bestimmten Einsatz der Einheit geht. Dem ist aber nicht so und es gibt hier und da kleinere Einsätze, bis der Film dann auf das dramatische Ende zusteuert. Bis dahin gibt es viele Szenen außerhalb der Arbeit, was mir durchaus zugesagt hat. Ich konnte mir sowieso nicht vorstellen, wie genau mich ein Film über eine Feuerwehreinheit und einen Waldbrand über die gesamte Laufzeit von über zwei Stunden packen sollte.
Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller*innen sind richtig stark. Von den bereits erwähnten Namen habe ich auch nichts anderes erwartet. Gerade über Miles Teller freue ich mich immer sehr, wenn ich ihn zu sehen bekomme. Auch wenn das Drehbuch sich sichtlich Mühe gibt, um einem die Charaktere näher zu bringen, fehlte mir am Ende doch etwas die emotionale Bindung. So dramatisch das Ende gerade aufgrund seiner wahren Begebenheit auch ist, hat es mich doch nicht so sehr mitgenommen, wie ich es mir erhofft hatte. Das Finale wirkte mir auch etwas zu antiklimaktisch. Ich respektiere es natürlich, dass man hier auf Authentizität setzt und nichts actionreicher darstellen möchte, als es war. Das ist ein natürliches Problem, welches Filme nach wahren Ereignissen mit sich bringen können.
Trotzdem muss ich sagen, dass No Way Out ein sehenswertes Drama ist, welches wahnsinnig schön gefilmt ist. Die Bilder, seien es einzelne Bilder oder Kamerafahrten aus der Vogelpersektive, haben mich ziemlich beeindruckt. Da hätte ich mir umso mehr gewünscht, dass ich dem Film etwas mehr abgewinnen kann. Eine Empfehlung spreche ich aber trotzdem aus, da ich gut verstehen kann, warum er so gut bei vielen ankommt. Ich gebe No Way Out 3 Punkte.
Die Geschichte basiert auf den wahren Ereignissen der Granite Mountain Feuerwehreinheit, die dem Yarnell Hill Fire in Arizona ausgesetzt war. Man lernt dabei über große Teile des Films die Figuren und ihr Privatleben kennen. Dabei beschränkt sich die Screentime vor allem auf die Figuren von Josh Brolin, Miles Teller, Jennifer Connolly und Jeff Bridges. Ich wusste bisher nicht, dass der Film auf wahren Ereignissen beruht und hatte erwartet, dass es größtenteils um einen bestimmten Einsatz der Einheit geht. Dem ist aber nicht so und es gibt hier und da kleinere Einsätze, bis der Film dann auf das dramatische Ende zusteuert. Bis dahin gibt es viele Szenen außerhalb der Arbeit, was mir durchaus zugesagt hat. Ich konnte mir sowieso nicht vorstellen, wie genau mich ein Film über eine Feuerwehreinheit und einen Waldbrand über die gesamte Laufzeit von über zwei Stunden packen sollte.
Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller*innen sind richtig stark. Von den bereits erwähnten Namen habe ich auch nichts anderes erwartet. Gerade über Miles Teller freue ich mich immer sehr, wenn ich ihn zu sehen bekomme. Auch wenn das Drehbuch sich sichtlich Mühe gibt, um einem die Charaktere näher zu bringen, fehlte mir am Ende doch etwas die emotionale Bindung. So dramatisch das Ende gerade aufgrund seiner wahren Begebenheit auch ist, hat es mich doch nicht so sehr mitgenommen, wie ich es mir erhofft hatte. Das Finale wirkte mir auch etwas zu antiklimaktisch. Ich respektiere es natürlich, dass man hier auf Authentizität setzt und nichts actionreicher darstellen möchte, als es war. Das ist ein natürliches Problem, welches Filme nach wahren Ereignissen mit sich bringen können.
Trotzdem muss ich sagen, dass No Way Out ein sehenswertes Drama ist, welches wahnsinnig schön gefilmt ist. Die Bilder, seien es einzelne Bilder oder Kamerafahrten aus der Vogelpersektive, haben mich ziemlich beeindruckt. Da hätte ich mir umso mehr gewünscht, dass ich dem Film etwas mehr abgewinnen kann. Eine Empfehlung spreche ich aber trotzdem aus, da ich gut verstehen kann, warum er so gut bei vielen ankommt. Ich gebe No Way Out 3 Punkte.

mit 3

mit 5

mit 4

mit 3
bewertet am 14.06.22 um 12:43
Miami Vice habe ich vor Ewigkeiten schon mal auf DVD besessen und auch einmal gesehen. Das ist aber bestimmt um die 15 Jahre her und ich kann mich nicht gut erinnern. Ich muss dann ungefähr 12 gewesen sein und der Grund, warum ich mir den Film damals gekauft habe, wird höchstwahrscheinlich gewesen sein, dass ich Colin Farrell im ungefähr zur selben Zeit von mir entdeckten "Nicht Auflegen!" komplett abgefeiert habe. Michael Mann's Verfilmung der 80er-Serie konnte mich hingegen damals trotz eines Colin Farrell nicht begeistern. Nach all den Jahren wollte ich dem Thriller nochmal eine Chance geben.
Leider musste ich feststellen, dass sich meine damalige Meinung zu dem Film nicht geändert hat. Die Story ist langweilig, die Charaktere sind uninteressant und die nie still stehende Kamera nervte mich auch gewaltig. Mittdendrin-Gefühl hin oder her, mir sagt diese Kameraführung einfach nicht zu. Colin Farrell und Jamie Foxx machen zwar einen gewohnt guten Job, aber wenn die Geschichte drumherum nicht großartig überzeugt und ihre Charaktere nicht wirklich Tiefe erhalten, können die beiden den Film auch nicht retten. Die Nebenrollen sind recht prominent besetzt, aber nicht der Rede wert. Den Vergleich zur TV-Serie kann ich nicht anstellen, da ich keine Folge gesehen habe. Dass man die Geschichte in die Gegenwart gepackt hat, zeigt aber schon deutlich, dass man hier eher Story, Setting und Charaktere adaptiert hat, anstatt den ganzen Retro-Flair mitzunehmen.
Was mir klar gefallen hat, ist natürlich das Setting. Von mir aus könnte gefühlt jeder zweite amerikanische Action-Thriller an der Küste Floridas spielen. Abgesehen davon hat Michael Mann es einfach drauf, Feuergefechte so authentisch wie möglich zu inszenieren. Das merkt man deutlich am Sound aber auch an den Effekten, was ganz klar die größte Stärke des Films ist. Da tut es mir schon echt weh, dass mir Miami Vice in seiner Summe leider nicht zugesagt hat. Alleine schon wegen seiner Hauptdarsteller und wegen Regisseur Michael Mann wollte ich den Film lieben. Ich gebe Miami Vice 2,5 Punkte.
Leider musste ich feststellen, dass sich meine damalige Meinung zu dem Film nicht geändert hat. Die Story ist langweilig, die Charaktere sind uninteressant und die nie still stehende Kamera nervte mich auch gewaltig. Mittdendrin-Gefühl hin oder her, mir sagt diese Kameraführung einfach nicht zu. Colin Farrell und Jamie Foxx machen zwar einen gewohnt guten Job, aber wenn die Geschichte drumherum nicht großartig überzeugt und ihre Charaktere nicht wirklich Tiefe erhalten, können die beiden den Film auch nicht retten. Die Nebenrollen sind recht prominent besetzt, aber nicht der Rede wert. Den Vergleich zur TV-Serie kann ich nicht anstellen, da ich keine Folge gesehen habe. Dass man die Geschichte in die Gegenwart gepackt hat, zeigt aber schon deutlich, dass man hier eher Story, Setting und Charaktere adaptiert hat, anstatt den ganzen Retro-Flair mitzunehmen.
Was mir klar gefallen hat, ist natürlich das Setting. Von mir aus könnte gefühlt jeder zweite amerikanische Action-Thriller an der Küste Floridas spielen. Abgesehen davon hat Michael Mann es einfach drauf, Feuergefechte so authentisch wie möglich zu inszenieren. Das merkt man deutlich am Sound aber auch an den Effekten, was ganz klar die größte Stärke des Films ist. Da tut es mir schon echt weh, dass mir Miami Vice in seiner Summe leider nicht zugesagt hat. Alleine schon wegen seiner Hauptdarsteller und wegen Regisseur Michael Mann wollte ich den Film lieben. Ich gebe Miami Vice 2,5 Punkte.

mit 3

mit 3

mit 4

mit 3
bewertet am 11.06.22 um 12:00
Es gab bisher keine Berührungspunkte zum Tennissport in meinem Leben. Von den Williams-Schwestern habe ich natürlich trotzdem schon mal gehört gehabt. Will Smith als den Vater der beiden zu sehen, weckte durchaus mein Interesse. Schon vor der kontroversen Oscar-Verleihung hatte ich Lust auf den Film bekommen, da ich Will Smith mal wieder in einer starken Rolle sehen wollte.
Leider ist das Biopic erschreckend schwach in seiner Erzählung. Venus und Serena sind nur Randfiguren in diesem Drama, das sich um dessen erfolgsgeilen Vater dreht. Dabei bietet das Leben der beiden Schwestern so viel interessante Aspekte an, bei denen alleine einzelne Kapitel schon genug Inhalt hätten, um Spielfilme damit auszufüllen. Stattdessen werden hier aber die interessanten Facetten ihres Lebens nur angerissen. Trotz solider Schauspielleistungen gehen einem die Charaktere nicht nah. Richard Williams, der in der einen Sekunde vor seinen Töchtern Bescheidenheit predigt und ein paar Momente später sich den Milliondeal einsacken will, sowieso nicht. Für mein Empfinden ist die Oscar-Auszeichnung auch nicht unbedingt gerechtfertigt.
Dass Richard Williams nicht der sympathischste Vater gewesen ist, war mir schon vorher bewusst. Aber die Rolle, die Will Smith einnimmt, gibt mir als Zuschauer ein ganz komisches Gefühl. Irgendwie soll man Verständnis haben, dass Richard es nicht leicht hatte und nur das Beste für seine Töchter will. Aber dann ist er einfach ein unsympathischer Egoist und man fragt sich, warum man den Film eigentlich anschaut. Man bekommt keinen wirklichen Einblick in die Jugend von Serena und Venus, welche die eigentlichen Stars dieser beachtlichen Erfolgsgeschichte sind. Im Mittelpunkt steht stattdessen ihr uninteressanter und unsympathischer Vater.
Handwerklich sieht der Film echt ordentlich aus. Reinaldo Marcus Green hat hier gute Arbeit geleistet. Umso ärgerlicher, dass die Geschichte sich nicht anderweitig mit den Schwestern beschäftigen konnte, wo es ansich so viel zu erzählen geben würde. Ich gebe King Richard 2,5 Punkte.
Leider ist das Biopic erschreckend schwach in seiner Erzählung. Venus und Serena sind nur Randfiguren in diesem Drama, das sich um dessen erfolgsgeilen Vater dreht. Dabei bietet das Leben der beiden Schwestern so viel interessante Aspekte an, bei denen alleine einzelne Kapitel schon genug Inhalt hätten, um Spielfilme damit auszufüllen. Stattdessen werden hier aber die interessanten Facetten ihres Lebens nur angerissen. Trotz solider Schauspielleistungen gehen einem die Charaktere nicht nah. Richard Williams, der in der einen Sekunde vor seinen Töchtern Bescheidenheit predigt und ein paar Momente später sich den Milliondeal einsacken will, sowieso nicht. Für mein Empfinden ist die Oscar-Auszeichnung auch nicht unbedingt gerechtfertigt.
Dass Richard Williams nicht der sympathischste Vater gewesen ist, war mir schon vorher bewusst. Aber die Rolle, die Will Smith einnimmt, gibt mir als Zuschauer ein ganz komisches Gefühl. Irgendwie soll man Verständnis haben, dass Richard es nicht leicht hatte und nur das Beste für seine Töchter will. Aber dann ist er einfach ein unsympathischer Egoist und man fragt sich, warum man den Film eigentlich anschaut. Man bekommt keinen wirklichen Einblick in die Jugend von Serena und Venus, welche die eigentlichen Stars dieser beachtlichen Erfolgsgeschichte sind. Im Mittelpunkt steht stattdessen ihr uninteressanter und unsympathischer Vater.
Handwerklich sieht der Film echt ordentlich aus. Reinaldo Marcus Green hat hier gute Arbeit geleistet. Umso ärgerlicher, dass die Geschichte sich nicht anderweitig mit den Schwestern beschäftigen konnte, wo es ansich so viel zu erzählen geben würde. Ich gebe King Richard 2,5 Punkte.

mit 3

mit 5

mit 4

mit 3
bewertet am 10.06.22 um 00:42
There it is. The Batman. Eine weitere Interpretation des dunkeln Ritters. Wer meine Batman Begins Review gelesen hat, weiß, dass ich seit Nolans Reboot aus dem Jahr 2005 ein großer Fan der Comicfigur bin. Comics habe ich von Batman keine gelesen, aber dafür ein paar animierte Adaptionen dieser gesehen. Zudem habe ich noch die Arkham Games gezockt und geliebt. Ich habe abgesehen von Val Kilmer und Adam West alle großen Batmans gesehen. Mein bisheriger Favorit war ganz klar Christian Bale. Er gab die perfekte Mischung von einem Bruce Wayne und seinem Alter Ego ab. Diese Fußstapfen konnte der darauffolgende Darsteller, Ben Affleck, größtenteils füllen. Für viele war er der perfekte Batman und das obwohl seine Filme sehr stark polarisiert haben.
Ich war ganz schön überrascht, als Robert Pattinson als Neubesetzung des Batman angekündigt wurde. Er ist deutlich weniger bullig wie seine Vorgänger und sein Look als Bruce Wayne wie als kostümierter Batman ließen mich skeptisch zurück. Pattinson halte ich spätestens seit The Lighthouse für einen wirklich großartigen Schauspieler, der für mich deutlich mehr ist als nur ein Schönling aus dem vierten Harry Potter Teil. Trotz der gewissen Skepsis, die trotz guter Trailer weiterhin angehalten hatte, habe ich durchaus viel erwartet, was zum großen Teil auf die Rechnung von Matt Reeves geht. Ich fand seine bisherigen Filme alle sehr gut bis großartig und ich wusste, dass er ein großer Fan der Vorlage ist und den nötigen Respekt und das Herzblut mit in das Projekt einfließen lassen wird.
The Batman zeigt direkt zu Beginn, dass er düsterer ist wie Nolans Trilogie. Das kurze Opening mit dem Riddler nimmt schon Horrorzüge an. Danach wird dann erst Bruce Wayne mit seinem Voice Over und Nirvanas Something in the Way eingeführt. Das wirkte im ersten Moment etwas befremdlich, störte mich beim Rewatch aber weitaus weniger. Der erste Auftritts des Batman wird eingeleitet. Wie hier das Bat-Symbol am Himmel den Kriminellen Angst einjagt, während Michael Giacchinos Score ertönt, war direkt eine wahnsinnig gute Szene. Hierauf folgt die aus dem Trailer bekannte "I am vengeance"-Prügelszene.
Ei n sehr schönes, wenn auch offensichtliches Detail, welches sich in weiteren Kampfszenen des Films ebenfalls zeigt, ist die fehlende Übermacht von Batman. Er ist ein Badass, der die Schurken ordentlich auseinander nimmt, aber er muss auch Schläge und Schüsse einstecken und dies kostet ihn am Ende fast seinen Kopf. Einen unerfahrenen, wenn auch gleich schon erprobten Rächer in seinem zweiten Jahr zu sehen, war von der Idee her eine sehr gute Wahl. Dadurch wird nämlich auf die erneute Origin-Story des reichen Waisenjungen, dessen Eltern vor seinen Augen ermordet wurden, verzichtet. Die Vergangenheit des Milliardärs spielt dafür im Laufe der Story trotzdem aufgrund des Riddlers eine Rolle und wird somit für Nicht-Kenner der Vorlage noch ausreichend beleuchtet. Sehr erfrischend war hier, dass Thomas und Martha Wayne zwar als gute Menschen bekannt und beliebt waren, welche aber durchaus schlimme Dinge gemacht haben oder zumindest in sie verstrickt waren, was Bruce' Welt nur noch mehr auf den Kopf stellt. Allgemein gilt Batman hier noch als furchteinflößende Schattengestalt anstatt wie Superheld, zu dem die Menschen Gothams aufschauen.
Pattinson's Bruce Wayne ist ein geprügelter Hund und die bisher düsterste und depressivste Version, die wir von dem Charakter in einem Live Action Film präsentiert bekommen. Er ist mehr Batman als Bruce Wayne. Selbst, wenn er als Bruce Wayne in Erscheinung tritt, ob in der Öffentlichkeit oder vor Alfred, sehen wir eigentlich nur einen unkostümierten Batman. Einen jungen Mann, der das Tageslicht so gerade eben ertragen kann, weil er so sehr mit seiner Verbrecherbekämpfung in der Nacht beschäftigt ist, welche ihn innerlich und äußerlich vernarbt zurücklässt. Es gab in anderen Verfilmungen selbstverständlich auch Konsequenzen zu sehen, aber hier habe ich deutlich mehr das Gefühl, dass ich sie Bruce Wayne deutlich mehr anmerke und ansehe.
Die Titelwahl mag im ersten Moment zu schlicht und einfallslos klingen, ist aber im Nachhinein die beste Wahl, die getroffen werden konnte. Wir sehen hier mehr Batman wie je zuvor. Es ist kein Film über Bruce Wayne, welcher eine gewöhnliche Alltagspräsenz hat und nachts Jagd auf Kriminelle macht, sondern ganz klar ein Film über Batman, welcher versucht noch so eben seine Identität als Bruce Wayne zu bewahren und nicht ganz in der Rolle des maskierten Detektivs unterzugehen.
Pattinson's Bruce Wayne geht für mich von seiner Optik, seiner Statur und seiner Präsenz schon sehr weit von dem weg, was ich durch meine bisherigen Berührungen mit der Figur von ihm erwartet hatte. Sein Batman ist aber einmalig und die für mich bisher beste Darstellung des Superhelden. Dass er so viel Screen Time hat, ist vom Drehbuch her die größte Stärke des Films. Wie langsam er sich bewegt und wie viel er anhand seiner Augen aussagen kann, ist beeindruckend und ein Aspekt, den ich so nicht von dem Film erwartet hatte. Ganz großes Plus.
Der restliche Cast ist nicht weniger groß besetzt. Zoë Kravitz spielt eine fantastische Selina Kyle. Jeffrey Wright ist ein starker Jim Gordon, mit erstaunlich viel Screen Time und muss sich dem Vergleich mit Gary Oldman nicht scheuen. John Turturro hat mich als Carmine Falcone überrascht. Colin Farrell als Pinguin stiehlt hier aber allen die Show. Nicht nur aufgrund seines Make-Ups erkennt man den irischen Darsteller nicht wieder. Sein Italo-Akzent sorgt zusätzlich dafür, dass von Farrell keine Spur bleibt, sondern nur die Figur des Pinguin zu sehen und zu hören ist. Wahnsinn. Andy Serkis geht für mich als Alfred ein wenig unter. Vielleicht liegt es an seiner geringen Anzahl an Auftritten oder auch an der unübertrefflichen Besetzung eines Michael Caine in der Nolan-Trilogie. Sehr gut war seine Leistung aber allemal und ich bin gespannt, wie der Charakter in Fortsetzungen eingesetzt wird.
Als Hauptantagonist gibt es Paul Dano als Riddler zu sehen. Wer Denis Villeneuve's Prisoners gesehen hat, weiß genau, dass Dano eine Idealbesetzung für einen Charakter wie den Riddler ist. Er spielt den psychopathischen Serienkiller großartig und das obwohl er oft nur maskiert und auf Bildschirmen zu sehen ist. Die Szenen erinnern dann etwas an Heath Ledgers Joker, welcher ebenfalls in solchen Szenen mit seinem Wahnsinn glänzen konnte. In einer Verhörszene im letzten Drittel, welche ebenfalls an Ledgers Joker erinnert, sehen wir ihn dann noch unmaskiert mit einer preisverdächtigen Performance. Endlich hat der Riddler eine mehr als würdige Umsetzung in einem Spielfilm erhalten.
Neben den Darstellern darf Gotham als Handlungsort nicht unerwähnt bleiben. Gotham sah seit Batman Begins nicht mehr so schmutzig und düster aus. Aufgrund der Sets, der fantastischen Bilder von Greig Fraser und der Lichtgestaltung wirkt Gotham lebendiger als je zuvor. Man freut sich auf jede Szene und jeden weiteren neuen Ort, den man zu Gesicht bekommt. Optisch dürfte The Batman ohnehin die eindrucksvollste und detailverliebteste Comic-Verfilmung sein, die mir bisher untergekommen ist. Hier muss sich selbst ein The Dark Knight warm anziehen. Michael Giacchiano rundet das ganze mit seinem Soundtrack auf akustischer Ebene nur noch ab. So realistisch der Film auch ist, Giacchinos Score schafft es den Comic-Charakter des Films in seinen Stücken zu präsentieren. Oft wirkte es gegensätzlich zu dem Film, aber in der Kombination hat es doch sehr gut funktioniert.
Was das Genre angeht, war ich sehr positiv überrascht wie sehr man sich hier im Crime-Thriller-Gefilde ausbreitet. Nolan hat den Weg für einen realistischen Batman-Film vor über zehn Jahren bereits geebnet. Der Film ist mindestens so realitätsnah wie die Dark Knight Trilogie, vielleicht sogar noch etwas geerdeter. Auf jeden Fall spielt die Detektiv-Arbeit hier eine sehr große Rolle, mehr wie in einem anderen Batman-Film zuvor. Der Riddler bietet wie kein anderer DC-Schurke durch seine hinweisgespickten Tatorte und verschachtelten Mordmuster an, dass Batman hier vollkommen in den Detektiv-Modus geht, um ihn zu bezwingen. Gerade durch die Arkham-Games ist mir bekannt, wie es aussehen kann, wenn Batman als Detektiv aggieren muss. Batman Begins und The Dark Knight reißen dieses Thema auch an, ohne es so sehr wie The Batman auszukosten.
Als kleine Kritikpunkte sehe ich das Finale, dessen körperliche Auseinandersetzung leider mit irgendwelchen im Riddler-Outfit gekleideten Handlangern von statten ging. Ich bin kein Fan davon, auch wenn man beim Riddler natürlich kein 1-gegen-1-Kampf erwarten konnte. Außerdem war ich kein Fan der Sequel-Ankündigung anhand des Jokers. Ich war mir sehr sicher, dass The Batman komplett auf Foreshadowing verzichten wird und dann wird einfach der Erzfeind eingeführt. Nach zwei oscar-prämierten Darstellungen des Clowns brauche ich nicht schon wieder eine weitere Interpretation dieses Charakters. Aber das ist auch nur meine frische Meinung und er wird nur im kleinen Rahmen angekündigt, so dass man sich nicht daran aufhängen muss. Es war aber die einzige Szene, die mich aus dem 3-Stunden-Epos herausgerissen hat und das hatte der Film echt nicht nötig. Bleibt abzuwarten, was aus dem Charakter gemacht wird und wann er wie eingesetzt wird.
In der Summe hat Matt Reeves hier eine der besten Comic-Verfilmungen aller Zeiten geschaffen. Die Laufzeit ist üppig, aber es gibt keinen überflüssigen Moment. Durchweg habe ich der Story gebannt gefolgt und hatte ein sehr schönes Seherlebnis. Die Zeit vergeht daher wie im Flug. Ich bin sehr gespannt, was die Fortsetzungen zu bieten haben werden und wie die Story und Charaktere sich weiterentwickeln werden. Schön zu sehen, dass eine weitere, neue Interpretation der Vorlage so verdammt gut funktioniert und mich als Zuschauer mehr als zufrieden zurücklässt. Ich gebe The Batman 4,5 Punkte.
Ich war ganz schön überrascht, als Robert Pattinson als Neubesetzung des Batman angekündigt wurde. Er ist deutlich weniger bullig wie seine Vorgänger und sein Look als Bruce Wayne wie als kostümierter Batman ließen mich skeptisch zurück. Pattinson halte ich spätestens seit The Lighthouse für einen wirklich großartigen Schauspieler, der für mich deutlich mehr ist als nur ein Schönling aus dem vierten Harry Potter Teil. Trotz der gewissen Skepsis, die trotz guter Trailer weiterhin angehalten hatte, habe ich durchaus viel erwartet, was zum großen Teil auf die Rechnung von Matt Reeves geht. Ich fand seine bisherigen Filme alle sehr gut bis großartig und ich wusste, dass er ein großer Fan der Vorlage ist und den nötigen Respekt und das Herzblut mit in das Projekt einfließen lassen wird.
The Batman zeigt direkt zu Beginn, dass er düsterer ist wie Nolans Trilogie. Das kurze Opening mit dem Riddler nimmt schon Horrorzüge an. Danach wird dann erst Bruce Wayne mit seinem Voice Over und Nirvanas Something in the Way eingeführt. Das wirkte im ersten Moment etwas befremdlich, störte mich beim Rewatch aber weitaus weniger. Der erste Auftritts des Batman wird eingeleitet. Wie hier das Bat-Symbol am Himmel den Kriminellen Angst einjagt, während Michael Giacchinos Score ertönt, war direkt eine wahnsinnig gute Szene. Hierauf folgt die aus dem Trailer bekannte "I am vengeance"-Prügelszene.
Ei n sehr schönes, wenn auch offensichtliches Detail, welches sich in weiteren Kampfszenen des Films ebenfalls zeigt, ist die fehlende Übermacht von Batman. Er ist ein Badass, der die Schurken ordentlich auseinander nimmt, aber er muss auch Schläge und Schüsse einstecken und dies kostet ihn am Ende fast seinen Kopf. Einen unerfahrenen, wenn auch gleich schon erprobten Rächer in seinem zweiten Jahr zu sehen, war von der Idee her eine sehr gute Wahl. Dadurch wird nämlich auf die erneute Origin-Story des reichen Waisenjungen, dessen Eltern vor seinen Augen ermordet wurden, verzichtet. Die Vergangenheit des Milliardärs spielt dafür im Laufe der Story trotzdem aufgrund des Riddlers eine Rolle und wird somit für Nicht-Kenner der Vorlage noch ausreichend beleuchtet. Sehr erfrischend war hier, dass Thomas und Martha Wayne zwar als gute Menschen bekannt und beliebt waren, welche aber durchaus schlimme Dinge gemacht haben oder zumindest in sie verstrickt waren, was Bruce' Welt nur noch mehr auf den Kopf stellt. Allgemein gilt Batman hier noch als furchteinflößende Schattengestalt anstatt wie Superheld, zu dem die Menschen Gothams aufschauen.
Pattinson's Bruce Wayne ist ein geprügelter Hund und die bisher düsterste und depressivste Version, die wir von dem Charakter in einem Live Action Film präsentiert bekommen. Er ist mehr Batman als Bruce Wayne. Selbst, wenn er als Bruce Wayne in Erscheinung tritt, ob in der Öffentlichkeit oder vor Alfred, sehen wir eigentlich nur einen unkostümierten Batman. Einen jungen Mann, der das Tageslicht so gerade eben ertragen kann, weil er so sehr mit seiner Verbrecherbekämpfung in der Nacht beschäftigt ist, welche ihn innerlich und äußerlich vernarbt zurücklässt. Es gab in anderen Verfilmungen selbstverständlich auch Konsequenzen zu sehen, aber hier habe ich deutlich mehr das Gefühl, dass ich sie Bruce Wayne deutlich mehr anmerke und ansehe.
Die Titelwahl mag im ersten Moment zu schlicht und einfallslos klingen, ist aber im Nachhinein die beste Wahl, die getroffen werden konnte. Wir sehen hier mehr Batman wie je zuvor. Es ist kein Film über Bruce Wayne, welcher eine gewöhnliche Alltagspräsenz hat und nachts Jagd auf Kriminelle macht, sondern ganz klar ein Film über Batman, welcher versucht noch so eben seine Identität als Bruce Wayne zu bewahren und nicht ganz in der Rolle des maskierten Detektivs unterzugehen.
Pattinson's Bruce Wayne geht für mich von seiner Optik, seiner Statur und seiner Präsenz schon sehr weit von dem weg, was ich durch meine bisherigen Berührungen mit der Figur von ihm erwartet hatte. Sein Batman ist aber einmalig und die für mich bisher beste Darstellung des Superhelden. Dass er so viel Screen Time hat, ist vom Drehbuch her die größte Stärke des Films. Wie langsam er sich bewegt und wie viel er anhand seiner Augen aussagen kann, ist beeindruckend und ein Aspekt, den ich so nicht von dem Film erwartet hatte. Ganz großes Plus.
Der restliche Cast ist nicht weniger groß besetzt. Zoë Kravitz spielt eine fantastische Selina Kyle. Jeffrey Wright ist ein starker Jim Gordon, mit erstaunlich viel Screen Time und muss sich dem Vergleich mit Gary Oldman nicht scheuen. John Turturro hat mich als Carmine Falcone überrascht. Colin Farrell als Pinguin stiehlt hier aber allen die Show. Nicht nur aufgrund seines Make-Ups erkennt man den irischen Darsteller nicht wieder. Sein Italo-Akzent sorgt zusätzlich dafür, dass von Farrell keine Spur bleibt, sondern nur die Figur des Pinguin zu sehen und zu hören ist. Wahnsinn. Andy Serkis geht für mich als Alfred ein wenig unter. Vielleicht liegt es an seiner geringen Anzahl an Auftritten oder auch an der unübertrefflichen Besetzung eines Michael Caine in der Nolan-Trilogie. Sehr gut war seine Leistung aber allemal und ich bin gespannt, wie der Charakter in Fortsetzungen eingesetzt wird.
Als Hauptantagonist gibt es Paul Dano als Riddler zu sehen. Wer Denis Villeneuve's Prisoners gesehen hat, weiß genau, dass Dano eine Idealbesetzung für einen Charakter wie den Riddler ist. Er spielt den psychopathischen Serienkiller großartig und das obwohl er oft nur maskiert und auf Bildschirmen zu sehen ist. Die Szenen erinnern dann etwas an Heath Ledgers Joker, welcher ebenfalls in solchen Szenen mit seinem Wahnsinn glänzen konnte. In einer Verhörszene im letzten Drittel, welche ebenfalls an Ledgers Joker erinnert, sehen wir ihn dann noch unmaskiert mit einer preisverdächtigen Performance. Endlich hat der Riddler eine mehr als würdige Umsetzung in einem Spielfilm erhalten.
Neben den Darstellern darf Gotham als Handlungsort nicht unerwähnt bleiben. Gotham sah seit Batman Begins nicht mehr so schmutzig und düster aus. Aufgrund der Sets, der fantastischen Bilder von Greig Fraser und der Lichtgestaltung wirkt Gotham lebendiger als je zuvor. Man freut sich auf jede Szene und jeden weiteren neuen Ort, den man zu Gesicht bekommt. Optisch dürfte The Batman ohnehin die eindrucksvollste und detailverliebteste Comic-Verfilmung sein, die mir bisher untergekommen ist. Hier muss sich selbst ein The Dark Knight warm anziehen. Michael Giacchiano rundet das ganze mit seinem Soundtrack auf akustischer Ebene nur noch ab. So realistisch der Film auch ist, Giacchinos Score schafft es den Comic-Charakter des Films in seinen Stücken zu präsentieren. Oft wirkte es gegensätzlich zu dem Film, aber in der Kombination hat es doch sehr gut funktioniert.
Was das Genre angeht, war ich sehr positiv überrascht wie sehr man sich hier im Crime-Thriller-Gefilde ausbreitet. Nolan hat den Weg für einen realistischen Batman-Film vor über zehn Jahren bereits geebnet. Der Film ist mindestens so realitätsnah wie die Dark Knight Trilogie, vielleicht sogar noch etwas geerdeter. Auf jeden Fall spielt die Detektiv-Arbeit hier eine sehr große Rolle, mehr wie in einem anderen Batman-Film zuvor. Der Riddler bietet wie kein anderer DC-Schurke durch seine hinweisgespickten Tatorte und verschachtelten Mordmuster an, dass Batman hier vollkommen in den Detektiv-Modus geht, um ihn zu bezwingen. Gerade durch die Arkham-Games ist mir bekannt, wie es aussehen kann, wenn Batman als Detektiv aggieren muss. Batman Begins und The Dark Knight reißen dieses Thema auch an, ohne es so sehr wie The Batman auszukosten.
Als kleine Kritikpunkte sehe ich das Finale, dessen körperliche Auseinandersetzung leider mit irgendwelchen im Riddler-Outfit gekleideten Handlangern von statten ging. Ich bin kein Fan davon, auch wenn man beim Riddler natürlich kein 1-gegen-1-Kampf erwarten konnte. Außerdem war ich kein Fan der Sequel-Ankündigung anhand des Jokers. Ich war mir sehr sicher, dass The Batman komplett auf Foreshadowing verzichten wird und dann wird einfach der Erzfeind eingeführt. Nach zwei oscar-prämierten Darstellungen des Clowns brauche ich nicht schon wieder eine weitere Interpretation dieses Charakters. Aber das ist auch nur meine frische Meinung und er wird nur im kleinen Rahmen angekündigt, so dass man sich nicht daran aufhängen muss. Es war aber die einzige Szene, die mich aus dem 3-Stunden-Epos herausgerissen hat und das hatte der Film echt nicht nötig. Bleibt abzuwarten, was aus dem Charakter gemacht wird und wann er wie eingesetzt wird.
In der Summe hat Matt Reeves hier eine der besten Comic-Verfilmungen aller Zeiten geschaffen. Die Laufzeit ist üppig, aber es gibt keinen überflüssigen Moment. Durchweg habe ich der Story gebannt gefolgt und hatte ein sehr schönes Seherlebnis. Die Zeit vergeht daher wie im Flug. Ich bin sehr gespannt, was die Fortsetzungen zu bieten haben werden und wie die Story und Charaktere sich weiterentwickeln werden. Schön zu sehen, dass eine weitere, neue Interpretation der Vorlage so verdammt gut funktioniert und mich als Zuschauer mehr als zufrieden zurücklässt. Ich gebe The Batman 4,5 Punkte.

mit 5

mit 5

mit 5

mit 4
bewertet am 06.06.22 um 23:24
Oscar Isaac unter der Regie von Paul Schrader. Das klang nach einem Must-Watch für mich. Der Titel und der Inhalt machten mich aber nicht so heiß drauf. Es geht um den Pokerspieler William Tell, welcher eine schlimme Vergangenheit beim Militär erlebt hat und mittlerweile von Casino zu Casino reist und durch das Kartenzählen beim Poker seinen Unterhalt verdient.
Damit befasst sich die Handlung des Films auch. Man sieht Pokerspiele, Oscar Isaac beim Tagebuchschreiben, komisch gefilmte Flashbacks in die grausame Vergangenheit beim Militär. Außerdem lernt er den jungen Cirk (Tye Sheridan) kennen, dessen Vater dasselbe Schicksal wie William erlitten hatte.
Der teils hypnotische Soundtrack hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder sind sowieso über jeden Zweifel erhaben und das liegt nicht nur an den Lichtquellen in den Casinos, die häufig für schöne Einstellungen einladen. Dass Paul Schrader weiß, wie man einen Film inszeniert, ist mir nicht neues.
Die technischen Eigenschaften ließen mich aber nicht darüber hinwegsehen, dass mir das Drehbuch nicht besonders viel gegeben hat. Die Dialoge fand ich stellenweise schwach. Obwohl es eine Charakterstudie über Oscar Isaac's Figur ist, hatte ich das Gefühl, dass ich die Person nie wirklich greifen kann. Über Tye Sheridan und Tiffany Haddish kann ich das gleiche sagen.
Da ich kein Fan vom Poker in Filmen bin, war es schon zu erwarten, dass er mir nicht so gut gefallen werde. Weil einen die Thematik nicht anspricht, muss es natürlich nicht immer direkt bedeuten, dass der Film letztendlich auch nicht gefallen wird. Bei The Card Counter war es dann doch wieder der Fall, auch wenn Poker immer nur oberflächlich behandelt wird.
Inhaltlich konnte er mich in der Summe nicht so gut unterhalten, wie ich es mir von Paul Schrader erhofft hatte. Ich gebe The Card Counter 3 Punkte.
Damit befasst sich die Handlung des Films auch. Man sieht Pokerspiele, Oscar Isaac beim Tagebuchschreiben, komisch gefilmte Flashbacks in die grausame Vergangenheit beim Militär. Außerdem lernt er den jungen Cirk (Tye Sheridan) kennen, dessen Vater dasselbe Schicksal wie William erlitten hatte.
Der teils hypnotische Soundtrack hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder sind sowieso über jeden Zweifel erhaben und das liegt nicht nur an den Lichtquellen in den Casinos, die häufig für schöne Einstellungen einladen. Dass Paul Schrader weiß, wie man einen Film inszeniert, ist mir nicht neues.
Die technischen Eigenschaften ließen mich aber nicht darüber hinwegsehen, dass mir das Drehbuch nicht besonders viel gegeben hat. Die Dialoge fand ich stellenweise schwach. Obwohl es eine Charakterstudie über Oscar Isaac's Figur ist, hatte ich das Gefühl, dass ich die Person nie wirklich greifen kann. Über Tye Sheridan und Tiffany Haddish kann ich das gleiche sagen.
Da ich kein Fan vom Poker in Filmen bin, war es schon zu erwarten, dass er mir nicht so gut gefallen werde. Weil einen die Thematik nicht anspricht, muss es natürlich nicht immer direkt bedeuten, dass der Film letztendlich auch nicht gefallen wird. Bei The Card Counter war es dann doch wieder der Fall, auch wenn Poker immer nur oberflächlich behandelt wird.
Inhaltlich konnte er mich in der Summe nicht so gut unterhalten, wie ich es mir von Paul Schrader erhofft hatte. Ich gebe The Card Counter 3 Punkte.

mit 3

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 04.06.22 um 10:59
Im Original heißt der Film "Harold & Kumar go to White Castle" und das ist auch das Ziel der beiden Protagonisten in diesem Road Movie: White Castle. Die beiden Kiffer wollen dem Fast Food Restaurant am späten Abend einen Besuch abstatten und ihren endlosen Hunger stillen.
Ich habe den Film jetzt schon einige Male gesehen und der Spaß-Faktor nimmt einfach nicht ab. Der Film ist voller guter Gags, die teilweise weit unter die Gürtellinie gehen. Dabei ist die Dichte an Gags gewaltig. Es geht von einem Highlight-Moment in den nächsten über. Das Pacing ist perfekt und die Laufzeit ist mit anderthalb Stunden genau richtig.
Ich kann mich sowohl bei der deutschen wie auch bei der englischen Version köstlich amüsieren. John Cho wird von keinem anderen als Oliver Pocher vertont, während Rick Kavanian bei Kal Penn wieder seinen indischen Akzent auspackt. Pocher ist natürlich kein guter Synchronsprecher, aber trotzdem lacht man sich bei den Situationen und Dialogen schlapp.
Ich liebe diesen Film einfach und gucke ihn immer wieder gerne. Eine meiner absoluten Lieblingskomödien. Ich gebe Harold & Kumar 4 Punkte.
Ich habe den Film jetzt schon einige Male gesehen und der Spaß-Faktor nimmt einfach nicht ab. Der Film ist voller guter Gags, die teilweise weit unter die Gürtellinie gehen. Dabei ist die Dichte an Gags gewaltig. Es geht von einem Highlight-Moment in den nächsten über. Das Pacing ist perfekt und die Laufzeit ist mit anderthalb Stunden genau richtig.
Ich kann mich sowohl bei der deutschen wie auch bei der englischen Version köstlich amüsieren. John Cho wird von keinem anderen als Oliver Pocher vertont, während Rick Kavanian bei Kal Penn wieder seinen indischen Akzent auspackt. Pocher ist natürlich kein guter Synchronsprecher, aber trotzdem lacht man sich bei den Situationen und Dialogen schlapp.
Ich liebe diesen Film einfach und gucke ihn immer wieder gerne. Eine meiner absoluten Lieblingskomödien. Ich gebe Harold & Kumar 4 Punkte.

mit 4

mit 4

mit 4

mit 3
bewertet am 29.05.22 um 20:32
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LoSt_F.a.n. hat die folgenden
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01.03.25 Wicked (2024)
21.12.24 Speak No Evil (2024)
08.12.24 Horizon: Eine amerikanische Saga
23.11.24 Longlegs (2024)
09.11.24 Trap - No Way Out
07.11.24 Twisters (2024)
03.08.24 Ghostbusters: Frozen Empire
10.04.24 Wo die Lüge hinfällt (2023)
07.04.24 Perfect Days (2023)
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