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Filmbewertungen von LoSt_F.a.n.
Ich bin kein besonders großer Fan von Jason Statham und bei Guy Ritchie finde ich den Großteil seiner Filmographie leider eher schwach. Gerade The Gentleman hatte mich im letzten Jahr trotz bombastischem Cast sehr enttäuscht.
Cash Truck sah vom Trailer her spaßig aus. Vielleicht etwas lockerer als der eigentliche Film dann am Ende ist. Er ist nämlich überraschend ernst und diese ernste Note steht dem Film und seiner Geschichte sehr gut.
Jason Statham spielt hier den von ihm gewohnten Badass und glänzt in dieser Rolle mehr denn je oder sollte ich eher sagen "so wie immer"? Auch wenn ich ihn gerne mag, schaue ich eher wenige seiner Filme, weil sie sich gefühlt alle in der selben Reihe der Mittelmäßigkeit bewegen.
Einer der Gedanken, die ich bereits während des Films, aber auch nach des Films noch hatte, war, dass dies wahrscheinlich neben Crank meiner bisher liebster Film mit Statham gewesen ist. Das liegt aber nicht nur an ihm. Auch seine Co-Stars haben deutlich dazu beigetragen. Es war sehr schön nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder Josh Hartnett auf der großen Leinwand zu sehen. Er hatte mir in seiner Nebenrolle auch sehr gut gefallen. Allgemein haben mir die Nebenrollen, welche unter anderem mit Scott Eastwood und Holt MaCallany (bekannt aus Mindhunter) besetzt sind, gut gefallen. Hier lag einfach wieder die gewohnte Guy Ritchie Coolness in der Luft, die Fans von ihm so lieben. Auch wenn ich kein großer Fan von Ritchie bin, liebe ich diese Coolness auch sehr, denn sie erhöht den Spaßfaktor einfach immens.
Was neben den Darstellern und ihrer Leinwandpräsenz sowie der Story ebenfalls sehr cool rüberkam, war der Soundtrack von Christopher Benstead, welcher einem durchweg das Gefühl gab, dass hier gerade harter und dreckiger Scheiß abgeht oder wir uns in der Handlung immer mehr darauf zu bewegen.
Mir haben sehe viele Aspekte an diesem Film Freude bereitet. Zum Inhalt kann man zum einen sagen, dass die Story recht bodenständig gehalten wird, aber zum anderen versucht er sie auch wieder etwas zu verschachteln. Auch wenn man beim ersten Anschauen mitkommt, freue ich mich schon auf eine erneute Sichtung, um mehr auf die Details achten zu können. Ich fand den Actionanteil und Dramaanteil gut ausbalanciert. Über den einen oder anderen weiteren Kill von Statham hätte ich mich gefreut und das Ende sowie der Böse waren mir etwas zu einfach gestrickt. An dieser Stelle kann ich aber die Augen zudrücken, weil der Film mir in der Summe sehr viel Spaß gemacht hat.
Es freut mich sehr, dass der Film mich doch positiv überrascht hat. Endlich hat Guy Ritchie mal wieder richtig abgeliefert. Auch wenn ich die Filme nicht gleichstellen möchte, würde ich Cash Truck Fans von John Wick und Sicario ans Herz legen wollen. Ich gebe Cash Truck 3,5 Punkte.
Cash Truck sah vom Trailer her spaßig aus. Vielleicht etwas lockerer als der eigentliche Film dann am Ende ist. Er ist nämlich überraschend ernst und diese ernste Note steht dem Film und seiner Geschichte sehr gut.
Jason Statham spielt hier den von ihm gewohnten Badass und glänzt in dieser Rolle mehr denn je oder sollte ich eher sagen "so wie immer"? Auch wenn ich ihn gerne mag, schaue ich eher wenige seiner Filme, weil sie sich gefühlt alle in der selben Reihe der Mittelmäßigkeit bewegen.
Einer der Gedanken, die ich bereits während des Films, aber auch nach des Films noch hatte, war, dass dies wahrscheinlich neben Crank meiner bisher liebster Film mit Statham gewesen ist. Das liegt aber nicht nur an ihm. Auch seine Co-Stars haben deutlich dazu beigetragen. Es war sehr schön nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder Josh Hartnett auf der großen Leinwand zu sehen. Er hatte mir in seiner Nebenrolle auch sehr gut gefallen. Allgemein haben mir die Nebenrollen, welche unter anderem mit Scott Eastwood und Holt MaCallany (bekannt aus Mindhunter) besetzt sind, gut gefallen. Hier lag einfach wieder die gewohnte Guy Ritchie Coolness in der Luft, die Fans von ihm so lieben. Auch wenn ich kein großer Fan von Ritchie bin, liebe ich diese Coolness auch sehr, denn sie erhöht den Spaßfaktor einfach immens.
Was neben den Darstellern und ihrer Leinwandpräsenz sowie der Story ebenfalls sehr cool rüberkam, war der Soundtrack von Christopher Benstead, welcher einem durchweg das Gefühl gab, dass hier gerade harter und dreckiger Scheiß abgeht oder wir uns in der Handlung immer mehr darauf zu bewegen.
Mir haben sehe viele Aspekte an diesem Film Freude bereitet. Zum Inhalt kann man zum einen sagen, dass die Story recht bodenständig gehalten wird, aber zum anderen versucht er sie auch wieder etwas zu verschachteln. Auch wenn man beim ersten Anschauen mitkommt, freue ich mich schon auf eine erneute Sichtung, um mehr auf die Details achten zu können. Ich fand den Actionanteil und Dramaanteil gut ausbalanciert. Über den einen oder anderen weiteren Kill von Statham hätte ich mich gefreut und das Ende sowie der Böse waren mir etwas zu einfach gestrickt. An dieser Stelle kann ich aber die Augen zudrücken, weil der Film mir in der Summe sehr viel Spaß gemacht hat.
Es freut mich sehr, dass der Film mich doch positiv überrascht hat. Endlich hat Guy Ritchie mal wieder richtig abgeliefert. Auch wenn ich die Filme nicht gleichstellen möchte, würde ich Cash Truck Fans von John Wick und Sicario ans Herz legen wollen. Ich gebe Cash Truck 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 0
bewertet am 06.01.22 um 23:19
Da ist er nun endlich: Dune von Denis Villeneuve. Nachdem er mich zuletzt mit Blade Runner 2049 im Jahr 2017 komplett weggeblasen hatte, freute ich mich seit der Ankündigung auf Villeneuves nächstes Blockbuster-Projekt. Ich hatte mit Frank Herberts Vorlage bisher keine Berührungen und habe nur anhand des Regisseurs große Erwartungen entwickelt, welche mit Bekanntgabe des Casts um Timothée Chalamet und Rebecca Ferguson sowie des Komponisten Hans Zimmer noch weiter in die Höhe gestiegen sind. Ich muss zugeben, dass mir der erste Trailer gar nicht so sehr zugesagt hatte. Es sah alles nach hochwertiger Science-Fiction aus, aber inhaltlich und atmosphärisch hat es mich nur bedingt angesprochen. Wenn ich an den Teaser von Blade Runner 2049 zurückdenke, sehe ich mich mit Gänsehaut im Kino sitzen, obwohl ich zudem Zeitpunkt nicht mal den ersten Teil gesehen hatte. Meiner Vorfreude hat dies trotzdem keinen Abbruch getan.
Ich habe zum Vergleich auch noch die Verfilmung von David Lynch aus dem Jahr 1984 gesehen. Lynch hat gute Ansätze, aber leider hat seine Version auch viele Schwächen und die zweite Hälfte handelt viele Punkte zu schnell oder gar nicht ab. Alleine an dem Fakt, dass Villeneuves Dune trotz seiner 155 Minuten inhaltlich gerade mal ungefähr die Hälfte von Lynchs Verfilmung abdeckt, erkennt man, dass sich hier viel Zeit genommen wird die Welt, dessen Regeln und die Charaktere zu erklären und die Zuschauer mit allem vertraut zu machen.
Wenn mich eine Person fragen würde, was sie grob von Dune erwarten könnte, würde ich Dune als Game of Thrones auf Tattooine (Wüstenplanet in Star Wars) beschreiben. Auch in Dune gibt es verfeindete Häuser und Völker, die Machtspiele bestreiten. Die Story ist politisch, spannend, ernst und episch umgesetzt. Die Kreaturen der Welt werden nur minimal gezeigt, was ich angenehm fand. Es gibt eine Auserwählten-Sage um den Hauptcharakter Paul (Timothée Chalamet). Hingegen manch negativer Stimmen hat mir Chalamet sehr gut in der Rolle des Paul gefallen. Für mich waren alle Figuren perfekt besetzt. Man könnte wenn höchstens bemängeln, dass manche Figuren, sowohl Helden wie auch Feinde, deutlich zu kurz kommen. Im Bezug auf die Bösen funktioniert das durchaus, denn weniger ist hier mehr. Man sieht den fiesen Baron Harkonnen nur sehr wenig und seine Szenen haben dadurch ein deutlich intensivere Wirkung auf den Zuschauer. Ich hätte gerne mehr von Josh Brolin, Jason Momoa und auch Oscar Isaac gesehen. Zendaya spielt ebenfalls eine kleine Rolle, auch wenn sie ein großer Teil des Promo-Materials ist. Ich hoffe, man bekommt in Zukunft noch viel von den einzelnen Hauptfiguren zu sehen und bin auch gespannt, welche berühmten Darsteller:innen noch zum Cast dazustoßen werden.
Wie auch schon in Blade Runner 2049 lässt sich Villeneuve genug Zeit Bilder wirken zu lassen. Das kann man langweilig finden, aber ich mochte es auch hier wieder sehr. In den ruhigen Szenen gibt es immerhin noch interessante Dialoge, welche die Handlung stets voran bringen. Die Dialoge beinhalten sehr häufig Exposition, was mich aber nicht stört, da ich so nur noch mehr von der interessanten Welt erfahre. Humor ist bis auf zwei, drei Momente nicht vorhanden, was gemessen an der Stimmung auch genau richtig ist. Inhaltlich hätte ich rückblickend vielleicht auf das zu oft gezeigte Bild eines Dolchs oder auf die eine oder andere Vision verzichten können. Dieses erneute in Erinnerung rufen von wichtigen Informationen hatte mich bei Blade Runner 2049 ebenfalls schon ein wenig gestört. Hier kann man es immerhin noch inhaltlich begründen.
Ähnlich wie Christopher Nolan erzeugt auch Denis Villeneuve seine Effekte so natürlich wie möglich. Er hat mit seinem Team in der Wüste gedreht und weitestgehend auf Computereffekte verzichtet. Die Bilder von Greig Fraser sind gewaltig. Die Totalen drücken einen nur so in den Sessel. Egal ob von der Wüste, den Planeten Caladaan oder von Raketen abfeuernden Raumschiffen. Das sind einfach Bilder, die auf der großen Leinwand gesehen werden müssen. Aber auch auf großen und wertigen TVs kommt die Optik sehr gut zur Geltung. So war ich auch beim dritten Mal von vielen Frames schwer beeindruckt.
Der Soundtrack von Hans Zimmer ist gemäß des Settings sehr orientalisch und exotisch komponiert worden. Ich empfand ihn zum Teil als beliebig. Klar, hat er einen Wiedererkennungswert, alleine schon das Main Theme, aber genaue Stücke bleiben einem nicht großartig im Kopf. Vielleicht ändert sich meine Meinung im Laufe der Zeit, aber bisher bleibe ich da etwas unterwältigt zurück. Das soll aber nicht allzu negativ klingen. Der Score erfüllt über die Laufzeit hinweg seinen Bombast-Effekt, hätte aber in der einen oder anderen Szene mit ruhigeren Klängen eine passendere Klangkulisse geschaffen.
Dune fühlt sich nach Sci-Fi für Erwachsene an, wie sich Game of Thrones im Fantasy-Genre an Erwachsene gerichtet hat. Interessant ist hierbei, dass Dune ab 12 ist und sehr gewaltarm daherkommt bzw. der Gewaltgrad gemessen an der düsteren Grundstimmung zahm ausfällt. Kaum Blut und brutale Tode passieren off-screen oder werden durch Stilmittel unkenntlich gemacht. Gewalt ist ein nötiger Teil der Handlung, aber steht nie im Mittelpunkt. Dafür geht es zu viel um die Charaktere und die Handlung ansich. Aus dem Grund kann ich damit leben, dass hier etwas darauf geachtet wird. Die wenigen Kämpfe hätten für meinen Geschmack trotzdem etwas besser choreographiert und inszeniert werden können. Von den Sets, den Kostümen und der Ausrüstung hat alles einen hochwertigen Look.
Es wurde bereits im Vorfeld und auch in Reviews von einem neuen Meilenstein der Filmgeschichte geschrieben. Oft wurde der Vergleich des Ausmaßes von Herr der Ringe gebracht. Das ist schwer zu sagen und hängt für mich auch davon ab, wie es weiter geht. Für mich ist das, was ich da sehe großartig, aber emotional lässt es mich da doch etwas kälter wie Die Gefährten. In Herr der Ringe wachsen einem die Charaktere schneller ans Herz und es gibt mehr Abwechslung in den Handlungsorten. Man kann natürlich immer in Frage stellen, wie sinnvoll dieser Vergleich ist. Was man sowohl Herr der Ringe wie auch Dune zuschreiben kann, ist der Fakt, dass sich das Geschehen sehr groß anfühlt. Alle Komponenten sorgen dafür, dass man über die gesamte Laufzeit das Gefühl vermittelt bekommt, dass man ein Epos der Extraklasse anschaut. Ein Epos, welches dieses Prädikat auch verdient hat.
Ich kann auf alle Fälle sagen, dass ich mich auch beim dritten Mal die ganzen 2,5 Stunden in keiner Sekunde gelangweilt habe. Nach dem Ende ist man total aufgepumpt für eine Fortsetzung, weil man sich nicht satt sehen kann an der Welt, der Mystik, den Bildern, den Charakteren und weil man natürlich wissen möchte, wie es nun mit der Geschichte weitergehen wird.
Ich hoffe nur, dass der weitere Verlauf der Geschichte nicht enttäuscht. Auch wenn man den Film nur für sich sieht, wäre es schade, wenn ihn die Fortsetzung(en) in ein schlechtes Licht rücken würden. Zugegeben halte ich das für recht unwahrscheinlich. Ich kann mir bei Villeneuve keine schlechte Fortsetzung vorstellen. Man hat als Nicht-Leser eine ungefähre Vermutung, was passieren wird, aber genau weiß man es nicht. Man erwartet, dass Großes passieren wird, aber wie genau das aussehen wird, weiß man nicht.
Ist Dune das revolutionäre Meisterwerk, was alles bisherige in den Schatten stellt?
Nein, das finde ich etwas hochgegriffen. Der Film ist nicht makellos. Er macht aber so viel richtig in vielerlei Hinsicht und hat mich durchweg meisterhaft unterhalten, dass ich einfach nur mit einem ähnlichen Gefühl wie nach Blade Runner 2049 zurückgelassen wurde und gerne diese hohe Wertung vergebe. Auf meinem Radar ist Denis Villeneuve der einzige Filmemacher neben Christopher Nolan der solche qualitativ hochwertigen und gleichzeitig anspruchsvollen Blockbuster rausbringt. Die Blockbuster, die nicht komplett mit dem Strom schwimmen und Risiken eingehen, um eine Vision umzusetzen, die nicht so schnell vergessen ist wie viele andere größere Produktionen.
Ich bin einfach Fan von Villeneuve und seiner Art der Inszenierung und habe vollstes Vertrauen in ihn und seine Crew, dass die Geschichte in Fortsetzung meisterhaft weitergeführt wird. Für mich ist Dune mein Film des Jahres 2021 und ich gebe ihm 4,5 Punkte.
Ich habe zum Vergleich auch noch die Verfilmung von David Lynch aus dem Jahr 1984 gesehen. Lynch hat gute Ansätze, aber leider hat seine Version auch viele Schwächen und die zweite Hälfte handelt viele Punkte zu schnell oder gar nicht ab. Alleine an dem Fakt, dass Villeneuves Dune trotz seiner 155 Minuten inhaltlich gerade mal ungefähr die Hälfte von Lynchs Verfilmung abdeckt, erkennt man, dass sich hier viel Zeit genommen wird die Welt, dessen Regeln und die Charaktere zu erklären und die Zuschauer mit allem vertraut zu machen.
Wenn mich eine Person fragen würde, was sie grob von Dune erwarten könnte, würde ich Dune als Game of Thrones auf Tattooine (Wüstenplanet in Star Wars) beschreiben. Auch in Dune gibt es verfeindete Häuser und Völker, die Machtspiele bestreiten. Die Story ist politisch, spannend, ernst und episch umgesetzt. Die Kreaturen der Welt werden nur minimal gezeigt, was ich angenehm fand. Es gibt eine Auserwählten-Sage um den Hauptcharakter Paul (Timothée Chalamet). Hingegen manch negativer Stimmen hat mir Chalamet sehr gut in der Rolle des Paul gefallen. Für mich waren alle Figuren perfekt besetzt. Man könnte wenn höchstens bemängeln, dass manche Figuren, sowohl Helden wie auch Feinde, deutlich zu kurz kommen. Im Bezug auf die Bösen funktioniert das durchaus, denn weniger ist hier mehr. Man sieht den fiesen Baron Harkonnen nur sehr wenig und seine Szenen haben dadurch ein deutlich intensivere Wirkung auf den Zuschauer. Ich hätte gerne mehr von Josh Brolin, Jason Momoa und auch Oscar Isaac gesehen. Zendaya spielt ebenfalls eine kleine Rolle, auch wenn sie ein großer Teil des Promo-Materials ist. Ich hoffe, man bekommt in Zukunft noch viel von den einzelnen Hauptfiguren zu sehen und bin auch gespannt, welche berühmten Darsteller:innen noch zum Cast dazustoßen werden.
Wie auch schon in Blade Runner 2049 lässt sich Villeneuve genug Zeit Bilder wirken zu lassen. Das kann man langweilig finden, aber ich mochte es auch hier wieder sehr. In den ruhigen Szenen gibt es immerhin noch interessante Dialoge, welche die Handlung stets voran bringen. Die Dialoge beinhalten sehr häufig Exposition, was mich aber nicht stört, da ich so nur noch mehr von der interessanten Welt erfahre. Humor ist bis auf zwei, drei Momente nicht vorhanden, was gemessen an der Stimmung auch genau richtig ist. Inhaltlich hätte ich rückblickend vielleicht auf das zu oft gezeigte Bild eines Dolchs oder auf die eine oder andere Vision verzichten können. Dieses erneute in Erinnerung rufen von wichtigen Informationen hatte mich bei Blade Runner 2049 ebenfalls schon ein wenig gestört. Hier kann man es immerhin noch inhaltlich begründen.
Ähnlich wie Christopher Nolan erzeugt auch Denis Villeneuve seine Effekte so natürlich wie möglich. Er hat mit seinem Team in der Wüste gedreht und weitestgehend auf Computereffekte verzichtet. Die Bilder von Greig Fraser sind gewaltig. Die Totalen drücken einen nur so in den Sessel. Egal ob von der Wüste, den Planeten Caladaan oder von Raketen abfeuernden Raumschiffen. Das sind einfach Bilder, die auf der großen Leinwand gesehen werden müssen. Aber auch auf großen und wertigen TVs kommt die Optik sehr gut zur Geltung. So war ich auch beim dritten Mal von vielen Frames schwer beeindruckt.
Der Soundtrack von Hans Zimmer ist gemäß des Settings sehr orientalisch und exotisch komponiert worden. Ich empfand ihn zum Teil als beliebig. Klar, hat er einen Wiedererkennungswert, alleine schon das Main Theme, aber genaue Stücke bleiben einem nicht großartig im Kopf. Vielleicht ändert sich meine Meinung im Laufe der Zeit, aber bisher bleibe ich da etwas unterwältigt zurück. Das soll aber nicht allzu negativ klingen. Der Score erfüllt über die Laufzeit hinweg seinen Bombast-Effekt, hätte aber in der einen oder anderen Szene mit ruhigeren Klängen eine passendere Klangkulisse geschaffen.
Dune fühlt sich nach Sci-Fi für Erwachsene an, wie sich Game of Thrones im Fantasy-Genre an Erwachsene gerichtet hat. Interessant ist hierbei, dass Dune ab 12 ist und sehr gewaltarm daherkommt bzw. der Gewaltgrad gemessen an der düsteren Grundstimmung zahm ausfällt. Kaum Blut und brutale Tode passieren off-screen oder werden durch Stilmittel unkenntlich gemacht. Gewalt ist ein nötiger Teil der Handlung, aber steht nie im Mittelpunkt. Dafür geht es zu viel um die Charaktere und die Handlung ansich. Aus dem Grund kann ich damit leben, dass hier etwas darauf geachtet wird. Die wenigen Kämpfe hätten für meinen Geschmack trotzdem etwas besser choreographiert und inszeniert werden können. Von den Sets, den Kostümen und der Ausrüstung hat alles einen hochwertigen Look.
Es wurde bereits im Vorfeld und auch in Reviews von einem neuen Meilenstein der Filmgeschichte geschrieben. Oft wurde der Vergleich des Ausmaßes von Herr der Ringe gebracht. Das ist schwer zu sagen und hängt für mich auch davon ab, wie es weiter geht. Für mich ist das, was ich da sehe großartig, aber emotional lässt es mich da doch etwas kälter wie Die Gefährten. In Herr der Ringe wachsen einem die Charaktere schneller ans Herz und es gibt mehr Abwechslung in den Handlungsorten. Man kann natürlich immer in Frage stellen, wie sinnvoll dieser Vergleich ist. Was man sowohl Herr der Ringe wie auch Dune zuschreiben kann, ist der Fakt, dass sich das Geschehen sehr groß anfühlt. Alle Komponenten sorgen dafür, dass man über die gesamte Laufzeit das Gefühl vermittelt bekommt, dass man ein Epos der Extraklasse anschaut. Ein Epos, welches dieses Prädikat auch verdient hat.
Ich kann auf alle Fälle sagen, dass ich mich auch beim dritten Mal die ganzen 2,5 Stunden in keiner Sekunde gelangweilt habe. Nach dem Ende ist man total aufgepumpt für eine Fortsetzung, weil man sich nicht satt sehen kann an der Welt, der Mystik, den Bildern, den Charakteren und weil man natürlich wissen möchte, wie es nun mit der Geschichte weitergehen wird.
Ich hoffe nur, dass der weitere Verlauf der Geschichte nicht enttäuscht. Auch wenn man den Film nur für sich sieht, wäre es schade, wenn ihn die Fortsetzung(en) in ein schlechtes Licht rücken würden. Zugegeben halte ich das für recht unwahrscheinlich. Ich kann mir bei Villeneuve keine schlechte Fortsetzung vorstellen. Man hat als Nicht-Leser eine ungefähre Vermutung, was passieren wird, aber genau weiß man es nicht. Man erwartet, dass Großes passieren wird, aber wie genau das aussehen wird, weiß man nicht.
Ist Dune das revolutionäre Meisterwerk, was alles bisherige in den Schatten stellt?
Nein, das finde ich etwas hochgegriffen. Der Film ist nicht makellos. Er macht aber so viel richtig in vielerlei Hinsicht und hat mich durchweg meisterhaft unterhalten, dass ich einfach nur mit einem ähnlichen Gefühl wie nach Blade Runner 2049 zurückgelassen wurde und gerne diese hohe Wertung vergebe. Auf meinem Radar ist Denis Villeneuve der einzige Filmemacher neben Christopher Nolan der solche qualitativ hochwertigen und gleichzeitig anspruchsvollen Blockbuster rausbringt. Die Blockbuster, die nicht komplett mit dem Strom schwimmen und Risiken eingehen, um eine Vision umzusetzen, die nicht so schnell vergessen ist wie viele andere größere Produktionen.
Ich bin einfach Fan von Villeneuve und seiner Art der Inszenierung und habe vollstes Vertrauen in ihn und seine Crew, dass die Geschichte in Fortsetzung meisterhaft weitergeführt wird. Für mich ist Dune mein Film des Jahres 2021 und ich gebe ihm 4,5 Punkte.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 4
bewertet am 01.01.22 um 23:17
Anfang des Jahres habe ich schon Lobeshymnen gehört und es fielen Worte wie "Film des Jahres". Es folgten Oscar-Nominierungen zum Drehbuch (gewonnen), für das Editing, für Regisseurin Emerald Fennell und Hauptdarstellerin Carey Mulligan sowie in der Königskategorie "Best Picture". Natürlich schürten die Nominierungen mein Interesse und meine Erwartungen noch viel weiter in die Höhe.
Zur Story möchte man nicht viel sagen, da man am besten so unwissend wie möglich an diesen Film rangeht. Ich wusste nur, dass Carey Mulligan eine Frau spielt, die sich betrunken in Clubs aufhält und von Männern mit nach Hause nehmen lässt und es sich dann aber nicht so entwickelt, wie man es von der Situation her gewohnt ist bzw. wie es die Männer sich erhoffen.
Schon gleich in der ersten Szene wird klar, dass der Film tolle Bilder und einen interessanten Soundtrack zu bieten hat. Die Story entpuppt sich dann unter den John Wicks und Takens als der etwas andere Rachefilm. Es muss nämlich nicht immer nur um Rache in Form von Gewalt gehen.
Carey Mulligan spielt die vielen Facetten ihres Charakters wirklich super. Es macht Spaß ihrem Spiel zuzusehen und sie trägt den Film souverän alleine. Dabei ist der Cast um sie herum alles andere als schwach besetzt. Am meisten sticht hier Eighth Grade Regisseur Bo Burnham mit seiner Screentime und seinem Schauspiel heraus. Schön, dass man ihn in einer größeren Rolle zu sehen bekommt. Ebenfalls gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Christopher Mintz-Plasse, Alfred Molina und Alison Brie. Leider kommen manche Auftritte etwas kurz, aber besser als gar nichts.
Was mich an dem Film etwas gestört hat, war der Climax. Nicht der gesamte Climax, denn eigentlich fand ich spannend worauf der Film hinausläuft. Die Richtung, in welche sich das Finale entwickelt, hat mir aber nicht so 100% zugesagt. Das wirkte dann doch etwas formelhaft.
Vielleicht ist es dieses Problem, dass man schon zu viel gesehen hat und einem die finale Wendung nicht vom Hocker haut. Das ist schon sehr schade, da der Rest des Films so unvorhersehbar und erfrischend daherkommt.
Obwohl man nicht weiß, wohin die Reise geht, verfolgt man gebannt Inszenierung und Geschichte. Da enttäuscht es doch etwas, wenn die Nachwehen des Finales verhältnismäßig bescheiden ausfallen und irgendwie unter den aufgebauten Erwartungen des restlichen Films zurückbleiben.
Nichtsdesto trotz:
Handwerklich sehr gut inszenierte Filme, die noch bis ins Finale den Zuschauer im Unklaren darüber lassen in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, findet man im Jahr 2021 nicht wie Sand am Meer. Dass es sich hier um ein Regiedebüt mit einem Thema handelt, welches ein gesellschaftlich aktuelles Problem anspricht und dabei neben dem Unterhaltungsfaktor noch zur Diskussion anregt, ist wirklich beachtlich.
Chapeau, Emerald Fennell, für ein großartiges Regie-Debut. Ich gebe Promising Young Woman 4 Punkte.
P.S.: Ich hatte nicht erwartet, dass ich mal in einem Film an Stars Are Blind von Paris Hilton erinnert werde und mich dann noch darüber freue. ????
Zur Story möchte man nicht viel sagen, da man am besten so unwissend wie möglich an diesen Film rangeht. Ich wusste nur, dass Carey Mulligan eine Frau spielt, die sich betrunken in Clubs aufhält und von Männern mit nach Hause nehmen lässt und es sich dann aber nicht so entwickelt, wie man es von der Situation her gewohnt ist bzw. wie es die Männer sich erhoffen.
Schon gleich in der ersten Szene wird klar, dass der Film tolle Bilder und einen interessanten Soundtrack zu bieten hat. Die Story entpuppt sich dann unter den John Wicks und Takens als der etwas andere Rachefilm. Es muss nämlich nicht immer nur um Rache in Form von Gewalt gehen.
Carey Mulligan spielt die vielen Facetten ihres Charakters wirklich super. Es macht Spaß ihrem Spiel zuzusehen und sie trägt den Film souverän alleine. Dabei ist der Cast um sie herum alles andere als schwach besetzt. Am meisten sticht hier Eighth Grade Regisseur Bo Burnham mit seiner Screentime und seinem Schauspiel heraus. Schön, dass man ihn in einer größeren Rolle zu sehen bekommt. Ebenfalls gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Christopher Mintz-Plasse, Alfred Molina und Alison Brie. Leider kommen manche Auftritte etwas kurz, aber besser als gar nichts.
Was mich an dem Film etwas gestört hat, war der Climax. Nicht der gesamte Climax, denn eigentlich fand ich spannend worauf der Film hinausläuft. Die Richtung, in welche sich das Finale entwickelt, hat mir aber nicht so 100% zugesagt. Das wirkte dann doch etwas formelhaft.
Vielleicht ist es dieses Problem, dass man schon zu viel gesehen hat und einem die finale Wendung nicht vom Hocker haut. Das ist schon sehr schade, da der Rest des Films so unvorhersehbar und erfrischend daherkommt.
Obwohl man nicht weiß, wohin die Reise geht, verfolgt man gebannt Inszenierung und Geschichte. Da enttäuscht es doch etwas, wenn die Nachwehen des Finales verhältnismäßig bescheiden ausfallen und irgendwie unter den aufgebauten Erwartungen des restlichen Films zurückbleiben.
Nichtsdesto trotz:
Handwerklich sehr gut inszenierte Filme, die noch bis ins Finale den Zuschauer im Unklaren darüber lassen in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, findet man im Jahr 2021 nicht wie Sand am Meer. Dass es sich hier um ein Regiedebüt mit einem Thema handelt, welches ein gesellschaftlich aktuelles Problem anspricht und dabei neben dem Unterhaltungsfaktor noch zur Diskussion anregt, ist wirklich beachtlich.
Chapeau, Emerald Fennell, für ein großartiges Regie-Debut. Ich gebe Promising Young Woman 4 Punkte.
P.S.: Ich hatte nicht erwartet, dass ich mal in einem Film an Stars Are Blind von Paris Hilton erinnert werde und mich dann noch darüber freue. ????
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 27.12.21 um 11:15
Selbst wenn man Der Untergang nicht gesehen hat, sollte jeder Bruno Ganz' beispiellose Darstellung des Adolf Hitler schon mal irgendwo mitbekommen haben. Bei den ganzen hohen Wertungen und der damaligen Nominierung für den Auslands-Oscar wollte ich mir dieses Drama über das Ende des deutschen Reiches mal zu Gemüte führen.
Inhaltlich beginnt der Film mit der Einstellung von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara). Direkt wird man von Bruno Ganz umgehauen. Er verschwindet komplett in der Rolle des Adolf Hitler.
Von da an nimmt alles seinen Lauf. Wir sehen Hitler, seine Gefolgsleute und die Menschen Berlins in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs.
Der gesamte Film ist sehr deprimierend. Menschen begehen reihenweise Selbstmord. Jeder ist verzweifelt und deprimiert. Ein sehr interessanter und lehrreicher Blick auf die Wehrmacht, welche ihrem Ende entgegensieht.
Auch abgesehen von Ganz ist der Film mit großartigen deutschen Schauspieler:innen besetzt, welche alle in ihren Rollen glänzen.
Für die Laufzeit von 2,5 Stunden braucht man schon ordentlich Sitzfleisch und thematisch steckt man diesen Film ohnehin nicht mal so eben weg. Ob man geschichtlich interessiert ist oder nicht, Der Untergang sollte man sich alleine wegen der Darstellung von Adolf Hitler unbedingt angesehen haben.
Ich gebe Der Untergang 4 Punkte.
Inhaltlich beginnt der Film mit der Einstellung von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara). Direkt wird man von Bruno Ganz umgehauen. Er verschwindet komplett in der Rolle des Adolf Hitler.
Von da an nimmt alles seinen Lauf. Wir sehen Hitler, seine Gefolgsleute und die Menschen Berlins in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs.
Der gesamte Film ist sehr deprimierend. Menschen begehen reihenweise Selbstmord. Jeder ist verzweifelt und deprimiert. Ein sehr interessanter und lehrreicher Blick auf die Wehrmacht, welche ihrem Ende entgegensieht.
Auch abgesehen von Ganz ist der Film mit großartigen deutschen Schauspieler:innen besetzt, welche alle in ihren Rollen glänzen.
Für die Laufzeit von 2,5 Stunden braucht man schon ordentlich Sitzfleisch und thematisch steckt man diesen Film ohnehin nicht mal so eben weg. Ob man geschichtlich interessiert ist oder nicht, Der Untergang sollte man sich alleine wegen der Darstellung von Adolf Hitler unbedingt angesehen haben.
Ich gebe Der Untergang 4 Punkte.
mit 4
mit 3
mit 5
mit 5
bewertet am 12.12.21 um 13:54
Da ich ihn im Kino verpasst hatte, freute ich mich sehr auf den Heimkino-Release. Die ganzen positiven Stimmen und zuletzt die auf dem Cover aufgedruckte Oscar-Prämierung für den besten ausländischen Film weckten bei mir Neugier und Interesse. Ein Film über vier männlichen Schullehrer, die ein Experiment mit Alkoholkonsum unternehmen. Inszeniert von Thomas Vinterberg und besetzt mit dem großartigen Mads Mikkelsen, welche mit Die Jagd bereits vor ein paar Jahren ein starkes Drama abgeliefert hatten.
Eine Frage, welche ich mir bereits im Vorfeld gestellt habe, war, wie weit wird der Film in Bezug auf die Konsequenzen des Alkoholkonsums gehen. Er zeigt durchaus die Konsequenzen, aber es hält sich doch in Grenzen. Hier hätte man deutlich tiefer gehen können. Das Thema bietet immerhin genug Stoff, um die negative Seite des Genussmittels aufzuzeigen. Stattdessen bleibt man doch mehr bei den vergnüglichen Momenten. Diese sind ebenfalls unterhaltsam, aber bringen die ganze Sache inhaltlich nicht wirklich weiter. Zwischendurch hatte ich den Gedanken im Kopf, ob Alkoholkonsum im Film verharmlost wird. Rückblickend muss ich sagen, dass er keine klare Stellung bezieht, sondern viel mehr einfach klar abbildet wie Alkohol uns bzw. unser Leben beeinflusst. Es hatte trotzdem gerne hier und da dramatischer werden können.
Hier hätte ich mir mehr Szenen gewünscht, wie das erste Treffen der Freunde, wo Martin (Mads Mikkelsen) mit Tränen in den Augen seine Unzufriedenheit offenbart. Auch wenn ich den Film gut fand, kratzt er für mich zu sehr an der inhaltlichen Spitze des Eisbergs.
Der Rausch ist Dank seiner Inszenierung,
seiner tollen Darsteller und der interessanten Idee ein sehenswerter Film, der für mich die hohen Erwartungen aufgrund mangelnder Konsequenzen nicht ganz erfüllen konnte. Alleine wegen Mads Mikkelsen und seiner Tanzszene sollte man den Film aber gesehen haben. Ich gebe Der Rausch 3,5 Punkte.
Eine Frage, welche ich mir bereits im Vorfeld gestellt habe, war, wie weit wird der Film in Bezug auf die Konsequenzen des Alkoholkonsums gehen. Er zeigt durchaus die Konsequenzen, aber es hält sich doch in Grenzen. Hier hätte man deutlich tiefer gehen können. Das Thema bietet immerhin genug Stoff, um die negative Seite des Genussmittels aufzuzeigen. Stattdessen bleibt man doch mehr bei den vergnüglichen Momenten. Diese sind ebenfalls unterhaltsam, aber bringen die ganze Sache inhaltlich nicht wirklich weiter. Zwischendurch hatte ich den Gedanken im Kopf, ob Alkoholkonsum im Film verharmlost wird. Rückblickend muss ich sagen, dass er keine klare Stellung bezieht, sondern viel mehr einfach klar abbildet wie Alkohol uns bzw. unser Leben beeinflusst. Es hatte trotzdem gerne hier und da dramatischer werden können.
Hier hätte ich mir mehr Szenen gewünscht, wie das erste Treffen der Freunde, wo Martin (Mads Mikkelsen) mit Tränen in den Augen seine Unzufriedenheit offenbart. Auch wenn ich den Film gut fand, kratzt er für mich zu sehr an der inhaltlichen Spitze des Eisbergs.
Der Rausch ist Dank seiner Inszenierung,
seiner tollen Darsteller und der interessanten Idee ein sehenswerter Film, der für mich die hohen Erwartungen aufgrund mangelnder Konsequenzen nicht ganz erfüllen konnte. Alleine wegen Mads Mikkelsen und seiner Tanzszene sollte man den Film aber gesehen haben. Ich gebe Der Rausch 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 27.11.21 um 18:33
Nach den ganzen Lobeshymnen und Oscar-Nominierungen wollte ich Minari unbedingt sehen, auch wenn es inhaltlich kein Film ist, der mich direkt anspricht.
Es geht um eine koreanische Einwanderer-Familie, welche von der Westküste der USA aufs Land in Arkansas zieht, um dort ein neues Leben zu beginnen. Vater Jacob möchte als Farmer seiner Familie und sich ein besseres, zufriedeneres Leben ermöglichen. Der Umzug auf das Land geht aber nicht reibungslos an der Familie vorüber. Jacobs Frau Monica hält von der Idee ihres Mannes nicht so viel. Hinzu kommt, dass ihr Sohn David herzkrank ist und ein Krankenhaus nicht auf die Schnelle zu erreichen ist. David und seine Schwester Anne sind von dem Landleben auch nur mäßig begeistert. Die Großmutter der beiden soll hier Abhilfe verschaffen.
Ich habe mich anfangs entschieden den Film im O-Ton mit Untertiteln zuschauen. Dabei wusste ich nicht, dass viel koreanisch gesprochen wird. Dass hier Koreanisch und Englisch zum Teil beiläufig gemixt werden, fand ich sehr angenehm und authentisch. Die schauspielerischen Leistungen haben mir allesamt sehr gut gefallen. Für mich und wahrscheinlich die meisten Zuschauer hat der liebenswerte, kleine David am besten funktioniert. Er ist süß und sorgt größtenteils alleine oder im Dialog mit seiner ulkigen Großmutter für lustige Stellen in diesem Drama.
Eigentlich hat mir der Film sehr gut gefallen. Er ist schön gefilmt und man interessiert sich für die Familie Yi. Mit der Zeit machen sich aber schon deutliche Längen bemerkbar und so viel passiert auch gar nicht. Anstatt einfach nur gewöhnliche Alltagssituationen in ihrem Zuhause zu sehen, wäre mir lieber gewesen, man hätte noch mehr besondere Ereignisse gezeigt. Es gibt eine Szene, wo man sie beim Gottesdienst und beim anschließendem Essen sieht. Aufgrunds des Culture Clashs und der Sprachbarriere sorgt dies für komische und unangenehme Momente. Von solchen Szenen hätte es gerne noch mehr geben können. Insgesamt bleiben die Yis nämlich doch eher unter sich auf dem Land.
Das dramatische Finale wirkte für mich etwas erzwungen und unpassend. Obwohl man über den ganzen Film das Gefühl hatte, dass Regisseur Lee Isaac Chung genau weiß was er erzählt und wie er es erzählt, wirkt das Ende so, als müsste noch etwas Großes in diesem eher ruhigen Film passieren. Hier hätte man das Ende doch etwas geschickter einfädeln können.
Minari hat trotz seiner vielen positiven Eigenschaften durchaus mit inhaltlichen Problemen zu kämpfen, die sich für mich nicht einfach wegdiskutieren lassen.
In der Summe habe ich mich aber Dank der tollen Schauspieler und der authentischen. Geschichte gut unterhalten gefühlt. Ich gebe Minari 3,5 Punkte.
Es geht um eine koreanische Einwanderer-Familie, welche von der Westküste der USA aufs Land in Arkansas zieht, um dort ein neues Leben zu beginnen. Vater Jacob möchte als Farmer seiner Familie und sich ein besseres, zufriedeneres Leben ermöglichen. Der Umzug auf das Land geht aber nicht reibungslos an der Familie vorüber. Jacobs Frau Monica hält von der Idee ihres Mannes nicht so viel. Hinzu kommt, dass ihr Sohn David herzkrank ist und ein Krankenhaus nicht auf die Schnelle zu erreichen ist. David und seine Schwester Anne sind von dem Landleben auch nur mäßig begeistert. Die Großmutter der beiden soll hier Abhilfe verschaffen.
Ich habe mich anfangs entschieden den Film im O-Ton mit Untertiteln zuschauen. Dabei wusste ich nicht, dass viel koreanisch gesprochen wird. Dass hier Koreanisch und Englisch zum Teil beiläufig gemixt werden, fand ich sehr angenehm und authentisch. Die schauspielerischen Leistungen haben mir allesamt sehr gut gefallen. Für mich und wahrscheinlich die meisten Zuschauer hat der liebenswerte, kleine David am besten funktioniert. Er ist süß und sorgt größtenteils alleine oder im Dialog mit seiner ulkigen Großmutter für lustige Stellen in diesem Drama.
Eigentlich hat mir der Film sehr gut gefallen. Er ist schön gefilmt und man interessiert sich für die Familie Yi. Mit der Zeit machen sich aber schon deutliche Längen bemerkbar und so viel passiert auch gar nicht. Anstatt einfach nur gewöhnliche Alltagssituationen in ihrem Zuhause zu sehen, wäre mir lieber gewesen, man hätte noch mehr besondere Ereignisse gezeigt. Es gibt eine Szene, wo man sie beim Gottesdienst und beim anschließendem Essen sieht. Aufgrunds des Culture Clashs und der Sprachbarriere sorgt dies für komische und unangenehme Momente. Von solchen Szenen hätte es gerne noch mehr geben können. Insgesamt bleiben die Yis nämlich doch eher unter sich auf dem Land.
Das dramatische Finale wirkte für mich etwas erzwungen und unpassend. Obwohl man über den ganzen Film das Gefühl hatte, dass Regisseur Lee Isaac Chung genau weiß was er erzählt und wie er es erzählt, wirkt das Ende so, als müsste noch etwas Großes in diesem eher ruhigen Film passieren. Hier hätte man das Ende doch etwas geschickter einfädeln können.
Minari hat trotz seiner vielen positiven Eigenschaften durchaus mit inhaltlichen Problemen zu kämpfen, die sich für mich nicht einfach wegdiskutieren lassen.
In der Summe habe ich mich aber Dank der tollen Schauspieler und der authentischen. Geschichte gut unterhalten gefühlt. Ich gebe Minari 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 13.11.21 um 19:57
Nach dem emotionalen und gut inszenierten Skyfall war damals die Vorfreude groß, als Spectre in den Startlöchern stand.
Im Kino war Spectre dann eine riesige Enttäuschung. Ich bin zwar kein großer Bond-Fan, aber Skyfall und vor allem Casino Royale haben gezeigt, was man aus Craigs Bond rausholen kann, wenn man nur will. Im Anbetracht des Kinostarts von No Time To Die wollte ich Spectre nochmal eine Chance geben und meine Erinnerungen etwas auffrischen. Leider funktioniert der Film sechs Jahre später kein Stück besser.
Dass man hier eine so schwache und uninspirierte Geschichte abliefert, ist wirklich eine herbe Enttäuschung. Der Anfang in Mexico City ist wieder sehr opulent und vielversprechend. Leider plätschert die gesamte Handlung dann so vor sich hin. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass man hier kostentechnisch einen der größten Filme des Jahres 2015 schaut und bei dem Gedanken ist der Film einfach eine Lachnummer.
Inhaltlich bekommen wir als Antagonisten einen Hans Landa auf absoluter Sparflamme, mal abgesehen davon, dass sich Christoph Waltz' gefühlt immer wiederholende Rolle seit Inglourious Basterds auch totgelaufen hat. Ich kenne mich mit dem Franchise nicht so gut aus und habe die alten Filme nicht gesehen, aber Christoph Waltz stellt hier scheinbar einen der größten Bösewichte der Filmreihe da. Sein Spiel ist gewohnt gut, aber die Rolle des Blofeld ist so langweilig geschrieben, dass man es kaum glauben kann, wenn man den Film schaut. Abgesehen von der Einführung sind die meisten Szenen mit ihm total lahm. Er wirkt nicht besonders bedrohlich und nichts. Eine totale Enttäuschung wie der Rest des Films auch.
Léa Seydoux wird total verschwendet. Die angebliche Liebe zwischen ihrem Charakter Madeleine und Bond glaubt man doch zu keiner Sekunde. Dass alle Frauen immer direkt auf Bond abfahren, wenn sie ihn sehen, fand ich schon immer etwas zu drüber, aber oft bleibt es auch nur bei einem kurzen Flirt. Wenn man hier aber noch eine Liebesbeziehung aufzwingt, die man als Zuschauer zu keiner Sekunde fühlt, ist das einfach nur schwach. Alleine die Beziehung zwischen Bond und Vesper hatte gezeigt, wie es eigentlich ablaufen sollte. Dialoge und Szenen, die begründen, warum romantische Gefühle zwischen den Charakteren bestehen. In Spectre hat das für mich komplett gefehlt.
Dave Bautista ist ebenfalls recht verschenkt, bekommt aber immerhin die beste Szene des Films spendiert. Der restliche, wiederkehrende Cast um Ben Wishaw, Naomi Harris und Ralph Fiennes macht seinen Job gut, kann die zweieinhalb Stunden Langweile aber auch nicht besonders aufwerten.
Abgesehen von der mega lahmen Story ist nicht mal die Action besonders packend, wenn man mal von ein bis zwei Explosionen und dem Kampf zwischen Craig und Bautista absieht.
Ein Quantum Trost ist aus diversen Gründen auch nicht besonders gelungen, aber immerhin ist dieser mit seiner Laufzeit von 106 Minuten noch deutlich knackiger und kurzweiliger wie Spectre. Unbegreiflich für mich, dass Sam Mendes hier so daneben gegriffen hat, obwohl er mit Skyfall einen so guten und so runden Thriller abgeliefert hatte. Ich hoffe wirklich sehr, dass No Time to Die ein würdiger Abschluss für Daniel Craig's Bond wird, welcher Spectre komplett in den Schatten stellt. Ich gebe Spectre 2 Punkte.
Im Kino war Spectre dann eine riesige Enttäuschung. Ich bin zwar kein großer Bond-Fan, aber Skyfall und vor allem Casino Royale haben gezeigt, was man aus Craigs Bond rausholen kann, wenn man nur will. Im Anbetracht des Kinostarts von No Time To Die wollte ich Spectre nochmal eine Chance geben und meine Erinnerungen etwas auffrischen. Leider funktioniert der Film sechs Jahre später kein Stück besser.
Dass man hier eine so schwache und uninspirierte Geschichte abliefert, ist wirklich eine herbe Enttäuschung. Der Anfang in Mexico City ist wieder sehr opulent und vielversprechend. Leider plätschert die gesamte Handlung dann so vor sich hin. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass man hier kostentechnisch einen der größten Filme des Jahres 2015 schaut und bei dem Gedanken ist der Film einfach eine Lachnummer.
Inhaltlich bekommen wir als Antagonisten einen Hans Landa auf absoluter Sparflamme, mal abgesehen davon, dass sich Christoph Waltz' gefühlt immer wiederholende Rolle seit Inglourious Basterds auch totgelaufen hat. Ich kenne mich mit dem Franchise nicht so gut aus und habe die alten Filme nicht gesehen, aber Christoph Waltz stellt hier scheinbar einen der größten Bösewichte der Filmreihe da. Sein Spiel ist gewohnt gut, aber die Rolle des Blofeld ist so langweilig geschrieben, dass man es kaum glauben kann, wenn man den Film schaut. Abgesehen von der Einführung sind die meisten Szenen mit ihm total lahm. Er wirkt nicht besonders bedrohlich und nichts. Eine totale Enttäuschung wie der Rest des Films auch.
Léa Seydoux wird total verschwendet. Die angebliche Liebe zwischen ihrem Charakter Madeleine und Bond glaubt man doch zu keiner Sekunde. Dass alle Frauen immer direkt auf Bond abfahren, wenn sie ihn sehen, fand ich schon immer etwas zu drüber, aber oft bleibt es auch nur bei einem kurzen Flirt. Wenn man hier aber noch eine Liebesbeziehung aufzwingt, die man als Zuschauer zu keiner Sekunde fühlt, ist das einfach nur schwach. Alleine die Beziehung zwischen Bond und Vesper hatte gezeigt, wie es eigentlich ablaufen sollte. Dialoge und Szenen, die begründen, warum romantische Gefühle zwischen den Charakteren bestehen. In Spectre hat das für mich komplett gefehlt.
Dave Bautista ist ebenfalls recht verschenkt, bekommt aber immerhin die beste Szene des Films spendiert. Der restliche, wiederkehrende Cast um Ben Wishaw, Naomi Harris und Ralph Fiennes macht seinen Job gut, kann die zweieinhalb Stunden Langweile aber auch nicht besonders aufwerten.
Abgesehen von der mega lahmen Story ist nicht mal die Action besonders packend, wenn man mal von ein bis zwei Explosionen und dem Kampf zwischen Craig und Bautista absieht.
Ein Quantum Trost ist aus diversen Gründen auch nicht besonders gelungen, aber immerhin ist dieser mit seiner Laufzeit von 106 Minuten noch deutlich knackiger und kurzweiliger wie Spectre. Unbegreiflich für mich, dass Sam Mendes hier so daneben gegriffen hat, obwohl er mit Skyfall einen so guten und so runden Thriller abgeliefert hatte. Ich hoffe wirklich sehr, dass No Time to Die ein würdiger Abschluss für Daniel Craig's Bond wird, welcher Spectre komplett in den Schatten stellt. Ich gebe Spectre 2 Punkte.
mit 2
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 03.10.21 um 23:32
Das Cover mit dem aus dem Autofenster lachenden Song Kang-Ho lässt vermuten, dass man hier einen Gute-Laune-Film serviert bekommt. Dem ist nicht so. A Taxi Driver fängt auf einer leichtfüßigen Note an und hält diese auch recht lange, bis es dann eine starke tonale Änderung gibt und man von lockerer Situationskomik zwischen Taxi-Fahrer Kim und seinem Passagier, dem deutschen Journalisten Peter (Thomas Kretschmann), zu der durch Aufstände ausgelösten militärischen Gewalt in der südkoreanischen Stadt Gwangju wechselt.
Was mir bezüglich der Darstellung der kritischen Lage in Gwangju leider gefehlt hatte, war der politische Kontext. Leute werden vom Militär getötet, aber was genau los ist, wird einem gar nicht wirklich klar. Auf die dramatischen Zeitlupen, in denen Menschen erschossen werden, hätte ich auch verzichten können. Dass Kim und Peter von einem militärischen Anführer gejagt werden, war mir etwas zu gewollt und hat mich aus der Handlung rausgerissen.
Eine Verfolgungsjagd am Ende fühlte sich für mich zusätzlich noch erschreckend unpassend im Vergleich zum Rest des Films an.
Ich verstehe, dass man hier eine Geschichte ausschmücken muss, damit sie zu einem Spielfilm aufbereitet werden kann. Trotzdem fehlt mir im einen oder anderen Moment das Feingefühl für die Erzählung und die Ereignisse.
Thomas Kretschmann spielt dezent als ausländischer Beobachter der Situation, zeigt sich aber in kritischen Momenten verletzt und angespannt, wie man es von Menschen in solch einer schrecklichen Situation auch nicht anders erwarten kann. Song Kang-ho darf hier noch deutlich mehr zeigen was er kann und bietet wie der Film ansich starke Kontraste in seinem Verhalten, welches von Fröhlichkeit bis hin zu Schock und Trauer reicht. Er ist einfach einer der größten Schauspieltalente Südkoreas und stellt dies immer wieder unter Beweis.
Wie den Hauptcharakteren im Film ging auch an mir die Handlung nicht spurlos vorbei und mir sind in dem einen oder anderen Moment die Tränen gekommen. Ich konnte mit den Geschehnissen rund um die Aufstände nicht so gut connecten, aber wie die Darsteller auf die Situationen reagiert haben, hat mir gut gefallen und ist mir Nahe gegangen. Auch wenn Kim und Peter nicht die gleiche Sprache sprechen, verbindet sie dieses Ereignis und hat sie zusammenwachsen lassen. Das Ende hat mich sehr gerührt zurückgelassen.
Nachdem durch Parasite das Interesse an dem südkoreanischen Kino bei vielen (einschließlich mir) deutlich gewachsen ist, freute ich mich sehr, dass man A Taxi Driver in Deutschland endlich anschauen konnte. Meine Erwartungen konnte er in der Summe nicht ganz erfüllen, aber eine sehenswerte Empfehlung ist er Dank der Hauptdarsteller sowie der mir bisher gänzlich unbekannten, wahren Begebenheit allemal. Ich gebe A Taxi Driver 3,5 Punkte.
Was mir bezüglich der Darstellung der kritischen Lage in Gwangju leider gefehlt hatte, war der politische Kontext. Leute werden vom Militär getötet, aber was genau los ist, wird einem gar nicht wirklich klar. Auf die dramatischen Zeitlupen, in denen Menschen erschossen werden, hätte ich auch verzichten können. Dass Kim und Peter von einem militärischen Anführer gejagt werden, war mir etwas zu gewollt und hat mich aus der Handlung rausgerissen.
Eine Verfolgungsjagd am Ende fühlte sich für mich zusätzlich noch erschreckend unpassend im Vergleich zum Rest des Films an.
Ich verstehe, dass man hier eine Geschichte ausschmücken muss, damit sie zu einem Spielfilm aufbereitet werden kann. Trotzdem fehlt mir im einen oder anderen Moment das Feingefühl für die Erzählung und die Ereignisse.
Thomas Kretschmann spielt dezent als ausländischer Beobachter der Situation, zeigt sich aber in kritischen Momenten verletzt und angespannt, wie man es von Menschen in solch einer schrecklichen Situation auch nicht anders erwarten kann. Song Kang-ho darf hier noch deutlich mehr zeigen was er kann und bietet wie der Film ansich starke Kontraste in seinem Verhalten, welches von Fröhlichkeit bis hin zu Schock und Trauer reicht. Er ist einfach einer der größten Schauspieltalente Südkoreas und stellt dies immer wieder unter Beweis.
Wie den Hauptcharakteren im Film ging auch an mir die Handlung nicht spurlos vorbei und mir sind in dem einen oder anderen Moment die Tränen gekommen. Ich konnte mit den Geschehnissen rund um die Aufstände nicht so gut connecten, aber wie die Darsteller auf die Situationen reagiert haben, hat mir gut gefallen und ist mir Nahe gegangen. Auch wenn Kim und Peter nicht die gleiche Sprache sprechen, verbindet sie dieses Ereignis und hat sie zusammenwachsen lassen. Das Ende hat mich sehr gerührt zurückgelassen.
Nachdem durch Parasite das Interesse an dem südkoreanischen Kino bei vielen (einschließlich mir) deutlich gewachsen ist, freute ich mich sehr, dass man A Taxi Driver in Deutschland endlich anschauen konnte. Meine Erwartungen konnte er in der Summe nicht ganz erfüllen, aber eine sehenswerte Empfehlung ist er Dank der Hauptdarsteller sowie der mir bisher gänzlich unbekannten, wahren Begebenheit allemal. Ich gebe A Taxi Driver 3,5 Punkte.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 24.09.21 um 21:48
Meine erste Berührung mit Blade hatte ich im Alter von 11-12, denke ich. Ich habe aber den zweiten Film zuerst gesehen und auch nicht mal komplett. Blade: Trinity war der erste Film der Trilogie, den ich komplett gesehen habe.
Unabhängig von der Qualität der Filme bleibt eine Komponente uneingeschränkt badass: Wesley Snipes. Ohne die Marvel-Comics um den Vampirjäger zu kennen, würde ich trotzdem behaupten, dass er durch die Darstellung von Snipes einer der coolsten Superhelden ist, die bisher verfilmt wurden.
Ich hatte zuletzt vor über 10 Jahren Blade: Trinity gesehen und den ersten hatte ich bis jetzt immernoch nicht gesehen. Es war interessant zu sehen, wie dieser an ein erwachsenes Publikum gerichtete Superheldenfilm aus dem Jahr 1998 im Jahr 2021 nach drei MCU-Phasen und vieler anderer Superhelden-Filme noch funktionieren wird.
Inhaltlich funktioniert er noch sehr gut und es ist auch angenehm, dass man keine Origin-Story spendiert bekommt, sondern Blade bereits von der Vampir-Gesellschaft gefürchtet wird. Deacon Frost ist ein interessanter Bösewicht und wird von Stephen Dorff klasse gespielt. Der restliche Cast hat mir auch gefallen. Der Gewaltgrad ist ordentlich und die Stimmung düster.
Die Kampfszenen sind mal nett und mal nur okay. Teilweise wirkt die Inszenierung oder die Choreographie altbacken. Hinzu kommen teilweise echt schlechte CGI-Effekte, die sich aber in ihrer Menge in Grenzen halten.
Bevor ich es vergesse, muss ich natürlich auch noch den technolastigen Soundtrack erwähnen, der für mich auch nicht immer so ganz funktioniert hat. Ich schauen den Film nun mal mit meinen heutigen Sehgewohnheiten und da wirken einige Aspekte deutlich mehr, als wären sie aus der Zeit gefallen. Auch wenn Blade als Figur spannender ist, wie die meisten Marvel-Figuren, hat der Film trotzdem schon stolze 20 Jahre auf dem Buckel.
Insgesamt ist Blade eine beachtliche Comic-Verfilmung, die ihre handwerklichen Schwächen hat, aber gemessen ihres Alters immernoch nicht nur wegen ihres phänomenalen Hauptdarstellers sehenswert ist. Ich gebe Blade 3,5 Punkte.
Unabhängig von der Qualität der Filme bleibt eine Komponente uneingeschränkt badass: Wesley Snipes. Ohne die Marvel-Comics um den Vampirjäger zu kennen, würde ich trotzdem behaupten, dass er durch die Darstellung von Snipes einer der coolsten Superhelden ist, die bisher verfilmt wurden.
Ich hatte zuletzt vor über 10 Jahren Blade: Trinity gesehen und den ersten hatte ich bis jetzt immernoch nicht gesehen. Es war interessant zu sehen, wie dieser an ein erwachsenes Publikum gerichtete Superheldenfilm aus dem Jahr 1998 im Jahr 2021 nach drei MCU-Phasen und vieler anderer Superhelden-Filme noch funktionieren wird.
Inhaltlich funktioniert er noch sehr gut und es ist auch angenehm, dass man keine Origin-Story spendiert bekommt, sondern Blade bereits von der Vampir-Gesellschaft gefürchtet wird. Deacon Frost ist ein interessanter Bösewicht und wird von Stephen Dorff klasse gespielt. Der restliche Cast hat mir auch gefallen. Der Gewaltgrad ist ordentlich und die Stimmung düster.
Die Kampfszenen sind mal nett und mal nur okay. Teilweise wirkt die Inszenierung oder die Choreographie altbacken. Hinzu kommen teilweise echt schlechte CGI-Effekte, die sich aber in ihrer Menge in Grenzen halten.
Bevor ich es vergesse, muss ich natürlich auch noch den technolastigen Soundtrack erwähnen, der für mich auch nicht immer so ganz funktioniert hat. Ich schauen den Film nun mal mit meinen heutigen Sehgewohnheiten und da wirken einige Aspekte deutlich mehr, als wären sie aus der Zeit gefallen. Auch wenn Blade als Figur spannender ist, wie die meisten Marvel-Figuren, hat der Film trotzdem schon stolze 20 Jahre auf dem Buckel.
Insgesamt ist Blade eine beachtliche Comic-Verfilmung, die ihre handwerklichen Schwächen hat, aber gemessen ihres Alters immernoch nicht nur wegen ihres phänomenalen Hauptdarstellers sehenswert ist. Ich gebe Blade 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 12.09.21 um 22:59
Sehr guter, aus heutiger Sicht sehr berühmter Cast und gut geschriebene Charaktere. Der Film war gefühlt viel schneller vorbei, als ich es wollte. Ich hätte den Charakteren noch Stunden zuschauen können. Die Film war jetzt nicht übermäßig witzig, aber wer sagt, dass Coming-Of-Age Filme lustig sein müssen, um dem Zuschauer zu gefallen. Ansich ist gerade das die Stärke. Der Film nimmt sich und seine Charaktere ernst und das ist auch gut so.
Ich gebe Fast Times At Ridgemont High 3,5 Punkte.
Ich gebe Fast Times At Ridgemont High 3,5 Punkte.
mit 4
mit 3
mit 4
mit 3
bewertet am 05.06.21 um 23:28
Adam Sandler findet sich als unsicherer Typ in skurrilen Situationen wieder, die merkwürdig ablaufen und musikalisch dazu noch recht außergewöhnlich untermalt sind. Die Rahmenhandlung ist im Vergleich zur Umsetzung dann aber eher bodenständig.
Der Soundtrack war mir überwiegend etwas zu anstrengend und hat mir das Seherlebnis am Ende etwas vermiest.
Sandler liefert hier aber neben Uncut Gems und Reign Over Me die beste Performance seiner damals noch jungen Karriere ab.
Philip Seymour Hoffman hat mir in einer kleinen Nebenrolle auch sehr gut gefallen.
Für mich war Punch-Drunk Love zugänglicher als The Master, aber nicht so unterhaltsam wie Boogie Nights, wenn es um den Vergleich mit Paul Thomas Andersons anderen Werken geht.
Ohne viel von Sandlers Filmen gesehen zu haben, würde ich mal behaupten, dass dieser Film der anspruchsvollste seiner Karriere ist.
Ich gebe Punch-Drunk Love 3,5 Punkte.
Der Soundtrack war mir überwiegend etwas zu anstrengend und hat mir das Seherlebnis am Ende etwas vermiest.
Sandler liefert hier aber neben Uncut Gems und Reign Over Me die beste Performance seiner damals noch jungen Karriere ab.
Philip Seymour Hoffman hat mir in einer kleinen Nebenrolle auch sehr gut gefallen.
Für mich war Punch-Drunk Love zugänglicher als The Master, aber nicht so unterhaltsam wie Boogie Nights, wenn es um den Vergleich mit Paul Thomas Andersons anderen Werken geht.
Ohne viel von Sandlers Filmen gesehen zu haben, würde ich mal behaupten, dass dieser Film der anspruchsvollste seiner Karriere ist.
Ich gebe Punch-Drunk Love 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 18.05.21 um 21:38
Nachdem Parasite die Filmwelt im Sturm eroberte, wurde ich unter anderem auch auf A Hard Day aufmerksam. Hauptdarsteller Lee Sun-kyun gefiel mir schon im Bong Joon-ho's Meisterstück sehr gut, weshalb ich mich schon darauf freute ihn in einem weiteren Thriller in der Hauptrolle zu sehen.
Die Prämisse, dass ein Detektiv einen Unfall vertuschen will und dadurch sowohl Familie wie auch Kollegen anlügen muss, klingt sehr interessant. Der Film ist auch durchaus sehr spannend und unterhaltsam. Lee Sun-kyun spielt den verzweifelten Unglückspilz klasse und wird uns hoffentlich noch in vielen weiteren Filmen begeistern können. Cho Jin-woong spielt hier den Strippenzieher, welcher zwar interessant, aber in manchen Szenen auch sehr merkwürdig geschrieben ist. Hier kann man dann wenigstens sagen, dass er in der Summe kein 0815-Bösewicht ist, sondern wenigstens noch etwas Persönlichkeit von den Schreibern spendiert bekommen hat.
Während seiner 110 Minuten Laufzeit langweilt der Film eigentlich in keiner Szene. Leider hat die eine oder andere Logiklücke den Gesamteindruck für mich runtergezogen. Wenn ich Logiklücke schreibe, meine ich damit auch, dass es keine Kleinigkeiten sind, die einem nicht mal auffallen. Hier muss man meiner Meinung nach schon einige Augen zudrücken, um den Film ohne Augenrollen genießen zu können.
A Hard Day ist ein solider Thriller, der nicht nur inhaltlich sondern auch visuell interessant von Kim Sung-hoon inszeniert wurde. Ich kann über das eine oder andere Logikloch nicht hinwegsehen, daher muss ich in der Wertung ein paar Abstriche machen. Aber insgesamt wurde ich durchweg gut bis sehr gut unterhalten. Ich gebe A Hard Day 3,5 Punkte.
Die Prämisse, dass ein Detektiv einen Unfall vertuschen will und dadurch sowohl Familie wie auch Kollegen anlügen muss, klingt sehr interessant. Der Film ist auch durchaus sehr spannend und unterhaltsam. Lee Sun-kyun spielt den verzweifelten Unglückspilz klasse und wird uns hoffentlich noch in vielen weiteren Filmen begeistern können. Cho Jin-woong spielt hier den Strippenzieher, welcher zwar interessant, aber in manchen Szenen auch sehr merkwürdig geschrieben ist. Hier kann man dann wenigstens sagen, dass er in der Summe kein 0815-Bösewicht ist, sondern wenigstens noch etwas Persönlichkeit von den Schreibern spendiert bekommen hat.
Während seiner 110 Minuten Laufzeit langweilt der Film eigentlich in keiner Szene. Leider hat die eine oder andere Logiklücke den Gesamteindruck für mich runtergezogen. Wenn ich Logiklücke schreibe, meine ich damit auch, dass es keine Kleinigkeiten sind, die einem nicht mal auffallen. Hier muss man meiner Meinung nach schon einige Augen zudrücken, um den Film ohne Augenrollen genießen zu können.
A Hard Day ist ein solider Thriller, der nicht nur inhaltlich sondern auch visuell interessant von Kim Sung-hoon inszeniert wurde. Ich kann über das eine oder andere Logikloch nicht hinwegsehen, daher muss ich in der Wertung ein paar Abstriche machen. Aber insgesamt wurde ich durchweg gut bis sehr gut unterhalten. Ich gebe A Hard Day 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 0
bewertet am 16.05.21 um 23:10
Der erste Zombieland war 2009 ein Überraschungshit und ist bis heute einer meiner Lieblingsfilme im Horror-Comedy-Genre. Soweit ich mich erinnern kann, war schön früh die Rede von einer Fortsetzung. Am Ende hat es zehn Jahre gedauert bis wir wieder mit Tallahasse, Columbus, Wichita und Little Rock auf Zombiejagd gehen konnten. Ein großer Dorn im Auge dabei ist, dass dieses Sequel einfach mindestens fünf Jahre zu spät erschienen ist.
Ich hatte auch Lust auf einen zweiten Teil, aber man hätte echt nicht so lange warten sollen. Schließlich zählt Zombieland auch nicht zu den Filmen, welche unbedingt eine Fortsetzung benötigen. Teil 1 stand sehr gut für sich und musste nicht unbedingt fortgesetzt werden.
Auch wenn ich die Darsteller um Woody Harrelson, Jesse Eisenberg und Emma Stone gerne wiedersehe, reichen die Namen und Gesichter alleine nicht aus, um für eine gute Fortsetzung zu sorgen. Der Überraschungseffekt des ersten Films bleibt hier leider völlig aus. Man wird einfach erneuert in das Apokalypse-Setting geworfen und bekommt die gleichen Charaktere zehn Jahre später in der Mikrowelle aufgewärmt.
Für Stimmung sorgen hier eher die Nebenrollen, von welchen vor allem Zoey Deutch als pinke Barbie sich super in das Ensemble einfügt und gerne noch präsenter hätte sein dürfen.
Zombieland 2 ist kein totaler Reinfall, aber ein etwas ausgefeilteres Drehbuch und eine kürze Wartezeit hätten dem Film auf jeden Fall gut getan. So ist er am Ende eine Fortsetzung, die zwar durchaus ihre Unterhaltungswerte hat, aber unterm Strich nur okay geworden ist. Gerade bei dem starken ersten Film ist das doch schon sehr enttäuschend. Ich gebe Zombieland: Double Tap 3 Punkte.
Ich hatte auch Lust auf einen zweiten Teil, aber man hätte echt nicht so lange warten sollen. Schließlich zählt Zombieland auch nicht zu den Filmen, welche unbedingt eine Fortsetzung benötigen. Teil 1 stand sehr gut für sich und musste nicht unbedingt fortgesetzt werden.
Auch wenn ich die Darsteller um Woody Harrelson, Jesse Eisenberg und Emma Stone gerne wiedersehe, reichen die Namen und Gesichter alleine nicht aus, um für eine gute Fortsetzung zu sorgen. Der Überraschungseffekt des ersten Films bleibt hier leider völlig aus. Man wird einfach erneuert in das Apokalypse-Setting geworfen und bekommt die gleichen Charaktere zehn Jahre später in der Mikrowelle aufgewärmt.
Für Stimmung sorgen hier eher die Nebenrollen, von welchen vor allem Zoey Deutch als pinke Barbie sich super in das Ensemble einfügt und gerne noch präsenter hätte sein dürfen.
Zombieland 2 ist kein totaler Reinfall, aber ein etwas ausgefeilteres Drehbuch und eine kürze Wartezeit hätten dem Film auf jeden Fall gut getan. So ist er am Ende eine Fortsetzung, die zwar durchaus ihre Unterhaltungswerte hat, aber unterm Strich nur okay geworden ist. Gerade bei dem starken ersten Film ist das doch schon sehr enttäuschend. Ich gebe Zombieland: Double Tap 3 Punkte.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 4
bewertet am 29.04.21 um 21:32
Palm Springs war einer meiner am meisten erwarteten Filme in den letzten Monaten. Durch die ganzen positiven Rezensionen und die Namen Andy Samberg, Cristin Milioti und J. K. Simmons sowie dem schönen Poster hatte ich richtig Bock und nicht gerade geringe Erwartungen.
Apropos Erwartungen: Wie anderen Filmfans ist auch bei mir die Zeitschleife kein unbekanntes Thema. In vielen Filmen und auch Serien wurde dieses Gimmick bereits behandelt und man stellt sich nicht zu Unrecht die Frage, ob man in diesem Sub-Genre bereits alles an Szenarien gesehen hat.
Regisseur Max Barbakow und Autor Andy Siara haben sich für den Loop-Tag ein Hochzeits-Setting in der Wüste ausgesucht. Andy Samberg spielt den ihn auf den Leib geschriebenen Nyles, welcher Gast auf der Hochzeit ist und sich bereits in der Zeitschleife befindet. Er trifft dort auf Sarah (Cristin Milioti), welche die Schwester der Braut ist und dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Ich möchte nicht mehr verraten, denn mir hat es auch sehr gut getan, dass ich so wenig wie möglich über die Handlung wusste.
Der Film ist mit seinen 90 Minuten Laufzeit sehr kurz und knackig und wird nie langweilig.
Das Drehbuch ist trotz bekanntem Grundthema sehr erfrischend. Die Dialoge sind sehr gut geschrieben und werden von den Darstellern klasse performt. Samberg-Fans kommen auf ihre Kosten und wer bisher nicht in Cristin Milioti verliebt war, wird es spätestens nach diesem Film sein. Die beiden harmonieren hervorragend miteinander und die Mischung aus Witz, Herz und Ernst funktioniert sehr gut.
J.K. Simmons glänzt in seiner Nebenrolle und den restlichen Cast habe ich auch sehr gerne zugesehen.
Es geht hier auch nicht darum, dass der Film DIESER eine ist, welcher das Zeitschleifen-Thema komplett neu aufrollt. Was diesen Film so beliebt macht, sind aber einfach die ganzen Versatzstücke, welche sehr gut funktionieren.
Neben den Darstellern hat der Film auch noch sehr schöne Bilder und einen tollen Soundtrack zu bieten, welche das Erlebnis nur abrunden.
Palm Springs erfindet das Rad nicht neu und will dies auch gar nicht tun. Stattdessen wird auf sympathische, unverbrauchte Darsteller, bissige Dialoge und ein perfektes Pacing gesetzt, was das Regie-Debüt von Max Barbakow zu dem Publikumliebling werden ließ, an dem sich alle zu Recht so erfreuen.
Ich kann garantieren, dass dieser Film noch öfter in meinen Player rotieren wird und in Zukunft der einen oder anderen Person ans Herz gelegt wird. Ich weiß aus dem Kopf nicht, wie viele Zeitschleifenfilme ich gesehen habe, aber ich würde ohne zu zögern diesen als einen der besten Filme aus diesem Sub-Genre bezeichnen. Ich gebe Palm Springs 4 Punkte.
Apropos Erwartungen: Wie anderen Filmfans ist auch bei mir die Zeitschleife kein unbekanntes Thema. In vielen Filmen und auch Serien wurde dieses Gimmick bereits behandelt und man stellt sich nicht zu Unrecht die Frage, ob man in diesem Sub-Genre bereits alles an Szenarien gesehen hat.
Regisseur Max Barbakow und Autor Andy Siara haben sich für den Loop-Tag ein Hochzeits-Setting in der Wüste ausgesucht. Andy Samberg spielt den ihn auf den Leib geschriebenen Nyles, welcher Gast auf der Hochzeit ist und sich bereits in der Zeitschleife befindet. Er trifft dort auf Sarah (Cristin Milioti), welche die Schwester der Braut ist und dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Ich möchte nicht mehr verraten, denn mir hat es auch sehr gut getan, dass ich so wenig wie möglich über die Handlung wusste.
Der Film ist mit seinen 90 Minuten Laufzeit sehr kurz und knackig und wird nie langweilig.
Das Drehbuch ist trotz bekanntem Grundthema sehr erfrischend. Die Dialoge sind sehr gut geschrieben und werden von den Darstellern klasse performt. Samberg-Fans kommen auf ihre Kosten und wer bisher nicht in Cristin Milioti verliebt war, wird es spätestens nach diesem Film sein. Die beiden harmonieren hervorragend miteinander und die Mischung aus Witz, Herz und Ernst funktioniert sehr gut.
J.K. Simmons glänzt in seiner Nebenrolle und den restlichen Cast habe ich auch sehr gerne zugesehen.
Es geht hier auch nicht darum, dass der Film DIESER eine ist, welcher das Zeitschleifen-Thema komplett neu aufrollt. Was diesen Film so beliebt macht, sind aber einfach die ganzen Versatzstücke, welche sehr gut funktionieren.
Neben den Darstellern hat der Film auch noch sehr schöne Bilder und einen tollen Soundtrack zu bieten, welche das Erlebnis nur abrunden.
Palm Springs erfindet das Rad nicht neu und will dies auch gar nicht tun. Stattdessen wird auf sympathische, unverbrauchte Darsteller, bissige Dialoge und ein perfektes Pacing gesetzt, was das Regie-Debüt von Max Barbakow zu dem Publikumliebling werden ließ, an dem sich alle zu Recht so erfreuen.
Ich kann garantieren, dass dieser Film noch öfter in meinen Player rotieren wird und in Zukunft der einen oder anderen Person ans Herz gelegt wird. Ich weiß aus dem Kopf nicht, wie viele Zeitschleifenfilme ich gesehen habe, aber ich würde ohne zu zögern diesen als einen der besten Filme aus diesem Sub-Genre bezeichnen. Ich gebe Palm Springs 4 Punkte.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 29.04.21 um 19:30
Als ich mir Mommy zugelegt hatte, wusste ich gar nicht so genau, auf was ich mich einlassen werde. Ich wusste nur, dass es um die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Sohn geht und, dass der Film im 1:1 Format dargestellt wird. Dass beide Hauptcharaktere, sowohl Mutter wie auch Sohn, keine einfachen Personen sind und die ADHS und die darausfolgenden Gewaltausbrüche des Sohnes die Beziehung der beiden deutlich erschweren, hatte ich erst erfahren, als ich die Disc einlegte und einen Blick auf die Rückseite des Covers geworfen hatte.
Der Film beginnt damit, dass Diane ihren Sohn Steve aus einem Heim abholt, nachdem dieser einen Mitbewohner durch ein ausgelöstes Feuer verletzt hatte. Schnell macht sich bemerkbar, dass Steve mit seinen psychischen Störungen nicht alleine für die Konflikte in der Familie verantwortlich ist. Seine Mutter Diane, welche sichtlich unzufrieden mit ihrem Leben und ihrer finanziellen Situation ist, kommt oft unsympathisch und kalt rüber. Hier und da zeigt sich aber doch ihre Seite der liebenden Mutter.Die beiden Hauptdarsteller Anne Dorval und Antoine Olivier Pilon spielen beide sehr gut. Nicht weniger erwähnenswert ist Suzanne Clément als Nachbarin und Lehrerin Kyla.
Regisseur, Produzent und Drehbuchschreiber Xavier Dolan schafft es die stolzen 138 Minuten sowohl inhaltlich wie auch audiovisuell sehr gut zu füllen. An das selten genutzte von Filmemachern 1:1-Filmformat gewöhnt man sich als Stilmittel recht schnell, denn man nimmt das Filmmaterial so wie man es serviert bekommt. Auch wenn dadurch ein großer Teil des Bildschirms ungenutzt bleibt und es für unsere Sehgewohnheiten komisch wirkt, sind es am Ende sowieso die komprimierten Bilder, die Soundkulisse und der Soundtrack sowie vor allem die Geschichte ansich, welchen den Gesamteindruck ausmachen.
Ich finde mit Mommy ist Multitalent Xavier Dolan ein gutes Familiendrama mit tollen Darstellern gelungen. Dem Drehbuch und seinen Charakteren geschuldet, ist der Film nicht immer sehr leicht zu schauen bzw. zu verdauen. Es fällt als Zuschauer leider schwer, einen richtigen Draht zu Diane und Steve zu finden. Hier muss man sich an kleinen Momenten festhalten, was mir aber am Ende doch etwas zu wenig war, um mit den beiden connecten zu können. Ich gebe Mommy 3,5 Punkte.
Der Film beginnt damit, dass Diane ihren Sohn Steve aus einem Heim abholt, nachdem dieser einen Mitbewohner durch ein ausgelöstes Feuer verletzt hatte. Schnell macht sich bemerkbar, dass Steve mit seinen psychischen Störungen nicht alleine für die Konflikte in der Familie verantwortlich ist. Seine Mutter Diane, welche sichtlich unzufrieden mit ihrem Leben und ihrer finanziellen Situation ist, kommt oft unsympathisch und kalt rüber. Hier und da zeigt sich aber doch ihre Seite der liebenden Mutter.Die beiden Hauptdarsteller Anne Dorval und Antoine Olivier Pilon spielen beide sehr gut. Nicht weniger erwähnenswert ist Suzanne Clément als Nachbarin und Lehrerin Kyla.
Regisseur, Produzent und Drehbuchschreiber Xavier Dolan schafft es die stolzen 138 Minuten sowohl inhaltlich wie auch audiovisuell sehr gut zu füllen. An das selten genutzte von Filmemachern 1:1-Filmformat gewöhnt man sich als Stilmittel recht schnell, denn man nimmt das Filmmaterial so wie man es serviert bekommt. Auch wenn dadurch ein großer Teil des Bildschirms ungenutzt bleibt und es für unsere Sehgewohnheiten komisch wirkt, sind es am Ende sowieso die komprimierten Bilder, die Soundkulisse und der Soundtrack sowie vor allem die Geschichte ansich, welchen den Gesamteindruck ausmachen.
Ich finde mit Mommy ist Multitalent Xavier Dolan ein gutes Familiendrama mit tollen Darstellern gelungen. Dem Drehbuch und seinen Charakteren geschuldet, ist der Film nicht immer sehr leicht zu schauen bzw. zu verdauen. Es fällt als Zuschauer leider schwer, einen richtigen Draht zu Diane und Steve zu finden. Hier muss man sich an kleinen Momenten festhalten, was mir aber am Ende doch etwas zu wenig war, um mit den beiden connecten zu können. Ich gebe Mommy 3,5 Punkte.
mit 4
mit 3
mit 5
mit 3
bewertet am 12.01.21 um 18:44
Da kein Kinobesuch zu Stande gekommen ist, freute ich mich schon so lange darauf Greta Gerwigs neuen Film nachzuholen. Auch wenn er mich nicht komplett umgehauen hat, fand ich Lady Bird doch ganz gut und Little Women kam einfach so gut bei allen an, dass ich natürlich auch damit gerechnet hatte, hier sehr gut unterhalten zu werden.
Leider stellte sich schnell Ernüchterung ein. Ich fand weder einen Draht zu den Charakteren, noch interessierte mich die Geschichte sonderlich. Zugegebenermaßen war Little Women von Anfang kein Film, der mir inhaltlich besonders zusagte. Wenn ich mich für die Leben von vier Schwestern Mitte des 19. Jahrhunderts für zwei Stunden begeistern soll, muss mir der Film schon einen gewissen Unterhaltungswert bieten. Meiner Meinung nach hat Little Women eben diesen Unterhaltungswert nicht, zumindest hat er bei mir nicht gezündet.
Dabei ist von vornherein alles gegeben, was zu einem sehr guten Film hätte führen können. Der Cast, welcher mit das Hauptargument für mich war, liest sich super. So viele gute, junge Schauspieler sind mit dabei und dazu auch noch Größen wie Laura Dern und Meryl Streep.
Die Ausstattung, was Sets und Kostüme angeht, ist natürlich super und versetzt einen sehr gut in eine frühere Zeit zurück. Der Soundtrack von Alexandre Desplat harmoniert mit den eindrucksvollen Bildern sehr schön.
Es hapert für mich aber einfach komplett an den Charakteren und der Erzählweise. Ich habe immer darauf gewartet, dass ich mit einer Frauen gut emotional connecten kann, aber Fehlanzeige. Im Gegenteil fand ich sogar Florence Pugh zum Beispiel sehr anstrengend in ihrer Rolle. Auch das Verhalten der anderen fand ich teilweise nervig. Hier und da gibt es Momente, wo die Charaktere dann herzlich und emotional rüberkommen sollen, aber am Ende hat mir diese handvoll Szenen nicht ausgereicht. Ich fand auch die Erzählweise des Films sehr komisch. Es wurde so von Szene zu Szene gesprungen und manchmal wusste ich gar nicht, was eigentlich gerade abgeht. Zack, wieder ein Tanzball, wo Timothée Chalamet versucht mit einer anderen Schwester anzubandeln.
Hinzu kommt dann, dass die Geschichte einfach auch noch recht uninteressant ist.
Den Dialogen zu folgen, ist überwiegend anstrengend, weil die Charaktere so uninteressant sind und einem zu egal ist, wohin die Reise geht. Der Film ist ein Drama und behandelt auch neben der Lockerflockigkeit dem Genre entsprechend ernste Themen, aber so richtig packen tut einen das Ganze nicht.
Auch wenn es in der zweiten Hälfte etwas interessanter wird, bleibt der Gesamteindruck sehr ernüchternd. Ich weiß nicht genau, warum den Film einfach jeder so super findet. Für mich ist er eine riesige Enttäuschung. Vielleicht gebe ich ihm nochmal irgendwann eine Chance, aber ob ich mich nochmal durch diese zwei Stunden Langweile quälen möchte, weiß ich nicht. Ich gebe Little Women 2,5 Punkte.
Leider stellte sich schnell Ernüchterung ein. Ich fand weder einen Draht zu den Charakteren, noch interessierte mich die Geschichte sonderlich. Zugegebenermaßen war Little Women von Anfang kein Film, der mir inhaltlich besonders zusagte. Wenn ich mich für die Leben von vier Schwestern Mitte des 19. Jahrhunderts für zwei Stunden begeistern soll, muss mir der Film schon einen gewissen Unterhaltungswert bieten. Meiner Meinung nach hat Little Women eben diesen Unterhaltungswert nicht, zumindest hat er bei mir nicht gezündet.
Dabei ist von vornherein alles gegeben, was zu einem sehr guten Film hätte führen können. Der Cast, welcher mit das Hauptargument für mich war, liest sich super. So viele gute, junge Schauspieler sind mit dabei und dazu auch noch Größen wie Laura Dern und Meryl Streep.
Die Ausstattung, was Sets und Kostüme angeht, ist natürlich super und versetzt einen sehr gut in eine frühere Zeit zurück. Der Soundtrack von Alexandre Desplat harmoniert mit den eindrucksvollen Bildern sehr schön.
Es hapert für mich aber einfach komplett an den Charakteren und der Erzählweise. Ich habe immer darauf gewartet, dass ich mit einer Frauen gut emotional connecten kann, aber Fehlanzeige. Im Gegenteil fand ich sogar Florence Pugh zum Beispiel sehr anstrengend in ihrer Rolle. Auch das Verhalten der anderen fand ich teilweise nervig. Hier und da gibt es Momente, wo die Charaktere dann herzlich und emotional rüberkommen sollen, aber am Ende hat mir diese handvoll Szenen nicht ausgereicht. Ich fand auch die Erzählweise des Films sehr komisch. Es wurde so von Szene zu Szene gesprungen und manchmal wusste ich gar nicht, was eigentlich gerade abgeht. Zack, wieder ein Tanzball, wo Timothée Chalamet versucht mit einer anderen Schwester anzubandeln.
Hinzu kommt dann, dass die Geschichte einfach auch noch recht uninteressant ist.
Den Dialogen zu folgen, ist überwiegend anstrengend, weil die Charaktere so uninteressant sind und einem zu egal ist, wohin die Reise geht. Der Film ist ein Drama und behandelt auch neben der Lockerflockigkeit dem Genre entsprechend ernste Themen, aber so richtig packen tut einen das Ganze nicht.
Auch wenn es in der zweiten Hälfte etwas interessanter wird, bleibt der Gesamteindruck sehr ernüchternd. Ich weiß nicht genau, warum den Film einfach jeder so super findet. Für mich ist er eine riesige Enttäuschung. Vielleicht gebe ich ihm nochmal irgendwann eine Chance, aber ob ich mich nochmal durch diese zwei Stunden Langweile quälen möchte, weiß ich nicht. Ich gebe Little Women 2,5 Punkte.
mit 3
mit 3
mit 4
mit 4
bewertet am 28.12.20 um 00:07
Kevin - Allein zu Haus
Ich habe "Kevin - Allein zu Haus" noch nie komplett gesehen, soweit ich mich erinnern kann. Trotzdem kam mir jetzt alles sehr bekannt vor. Ich wollte dieses Jahr mal schauen, ob er zu Recht jedes Weihnachten über die Fernsehbildschirme flimmert oder zu Unrecht als Weihnachtsklassiker von vielen betitel wird.
Das erste, was mir bei dem Film in den Sinn kam, waren neben dem Jungen, der an Weihnachten zu Hause vergessen wurde, die beiden Einbrecher, welche versuchen das Haus seiner Familie auszurauben. Überraschenderweise setzt dieser Einbruch erst spät im Film ein. Man sieht die zwei Einbrecher Harry und Marv zwar immer wieder mal, wie sie beispielweise das Haus beobachten, aber die Home Invasion beginnt beginnt erst im letzten Drittel.
Das hatte ich so gar nicht erwartet.
Der Film zeigt doch sehr viel von dem kleinen Kevin und wie er ohne seine Familie zu Recht kommt. Das ist auch durchaus unterhaltsam. Trotz seines jungen Alters schafft es der junge Macaulay Culkin den Film sehr souverän zu tragen. Joe Pesci und Daniel Stern als Einbrecher sind super besetzt. Ich würde mal sagen, dass er sich seinen Weihnachtsklassiker-Status durchaus Zu Recht verdient hat. Chris Columbus hat hier einen lustigen und schönen Festtags-Film für die ganze Familie gemacht. Ich gebe Kevin - Allein zu Haus 4 Punkte.
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Kevin - Allein in New York
Nach dem Erfolg von "Kevin - Allein zu Haus" ließ eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten. Nur zwei Jahre später erschien "Kevin - Allein in New York" in den Kinos und wiederholt im Grunde die Geschichte des ersten Films.
Dieses Mal jedoch wird Kevin an Weihnachten nicht zu Hause vergessen. Stattdessen steigt er am Flughafen in die falsche Maschine und landet in New York. Die McCallisters landen hingegen im geplanten Miami, wo sie dieses Mal Weihnachten verbringen wollen. Damit man auch ja die Brücke zum ersten Film schließen kann, sind die beiden Verbrecher Marv und Harry auch wieder mit dabei. Natürlich am gleichen Ort, wie der verirrte Kevin.
Diese Fortsetzung hätte es rein inhaltlich definitiv nicht gebraucht. Auch dieses Mal muss Kevin sich ohne seine Familie über Wasser halten und sich wieder mit den selben Einbrechern rumschlagen. Dieses Mal nicht im eigenen Haus in der Heimat, sondern in einem Hotel in der Millionenmetropole New York. Der Film macht nicht viel falsch und Chris Columbus hat als Regisseur wieder gute Arbeit geleistet, aber gebraucht hätte ich die Fortsetzung nicht.
Wie im ersten Film muss sich Kevin auch hier wieder mit selbst erdachten Fallen vor Marv und Harry verteidigen. Während sich der zugefügte Schmerz im ersten Film noch in Grenzen hält, nimmt es hier schon deutlich sadistischere Züge an. Unterhaltsam ist es zwar, aber wenn die zwei erwachsenen Männer dann zum drölfzigsten Mal von dem kleinen Hosenscheißer die Fresse poliert bekommen, sehnt man schon leicht genervt das Ende herbei dieser Folter herbei. Pesci und Stern sind hier immerhin wieder großartig. Daniel Sterns Schrei ist einfach der Hammer.
Unterhaltsam bleibt die unnötige Fortsetzung allemal, aber irgendwie auch stets sehr irrelevant. Eine größtenteils identische Geschichte kann sich als Fortsetzung schnell negativ bemerkbar machen. Meiner Meinung nach ist der erste Teil deutlich besser und es hätte gerne bei einem Film belassen werden können. Ich gebe Kevin - Allein in New York 3 Punkte.
Ich habe "Kevin - Allein zu Haus" noch nie komplett gesehen, soweit ich mich erinnern kann. Trotzdem kam mir jetzt alles sehr bekannt vor. Ich wollte dieses Jahr mal schauen, ob er zu Recht jedes Weihnachten über die Fernsehbildschirme flimmert oder zu Unrecht als Weihnachtsklassiker von vielen betitel wird.
Das erste, was mir bei dem Film in den Sinn kam, waren neben dem Jungen, der an Weihnachten zu Hause vergessen wurde, die beiden Einbrecher, welche versuchen das Haus seiner Familie auszurauben. Überraschenderweise setzt dieser Einbruch erst spät im Film ein. Man sieht die zwei Einbrecher Harry und Marv zwar immer wieder mal, wie sie beispielweise das Haus beobachten, aber die Home Invasion beginnt beginnt erst im letzten Drittel.
Das hatte ich so gar nicht erwartet.
Der Film zeigt doch sehr viel von dem kleinen Kevin und wie er ohne seine Familie zu Recht kommt. Das ist auch durchaus unterhaltsam. Trotz seines jungen Alters schafft es der junge Macaulay Culkin den Film sehr souverän zu tragen. Joe Pesci und Daniel Stern als Einbrecher sind super besetzt. Ich würde mal sagen, dass er sich seinen Weihnachtsklassiker-Status durchaus Zu Recht verdient hat. Chris Columbus hat hier einen lustigen und schönen Festtags-Film für die ganze Familie gemacht. Ich gebe Kevin - Allein zu Haus 4 Punkte.
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Kevin - Allein in New York
Nach dem Erfolg von "Kevin - Allein zu Haus" ließ eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten. Nur zwei Jahre später erschien "Kevin - Allein in New York" in den Kinos und wiederholt im Grunde die Geschichte des ersten Films.
Dieses Mal jedoch wird Kevin an Weihnachten nicht zu Hause vergessen. Stattdessen steigt er am Flughafen in die falsche Maschine und landet in New York. Die McCallisters landen hingegen im geplanten Miami, wo sie dieses Mal Weihnachten verbringen wollen. Damit man auch ja die Brücke zum ersten Film schließen kann, sind die beiden Verbrecher Marv und Harry auch wieder mit dabei. Natürlich am gleichen Ort, wie der verirrte Kevin.
Diese Fortsetzung hätte es rein inhaltlich definitiv nicht gebraucht. Auch dieses Mal muss Kevin sich ohne seine Familie über Wasser halten und sich wieder mit den selben Einbrechern rumschlagen. Dieses Mal nicht im eigenen Haus in der Heimat, sondern in einem Hotel in der Millionenmetropole New York. Der Film macht nicht viel falsch und Chris Columbus hat als Regisseur wieder gute Arbeit geleistet, aber gebraucht hätte ich die Fortsetzung nicht.
Wie im ersten Film muss sich Kevin auch hier wieder mit selbst erdachten Fallen vor Marv und Harry verteidigen. Während sich der zugefügte Schmerz im ersten Film noch in Grenzen hält, nimmt es hier schon deutlich sadistischere Züge an. Unterhaltsam ist es zwar, aber wenn die zwei erwachsenen Männer dann zum drölfzigsten Mal von dem kleinen Hosenscheißer die Fresse poliert bekommen, sehnt man schon leicht genervt das Ende herbei dieser Folter herbei. Pesci und Stern sind hier immerhin wieder großartig. Daniel Sterns Schrei ist einfach der Hammer.
Unterhaltsam bleibt die unnötige Fortsetzung allemal, aber irgendwie auch stets sehr irrelevant. Eine größtenteils identische Geschichte kann sich als Fortsetzung schnell negativ bemerkbar machen. Meiner Meinung nach ist der erste Teil deutlich besser und es hätte gerne bei einem Film belassen werden können. Ich gebe Kevin - Allein in New York 3 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 22.12.20 um 18:46
Als der Film angekündigt würde, war ich durchaus neugierig, wie ein Pokémon-Realfilm mit viel Budget aussehen würde. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Nintendo 3DS Spiel, welches ich aber nicht gespielt habe.
Meine Tage als Pokémon-Fan waren zu Release des Spiels lange gezählt. Ich fing damals mit der gelben Edition an und verabschiedete mich von dem Franchise mit der ersten DS-Edition Pokémon Diamant im Jahr 2007. Als Kind hat mich Pokémon in vielen Bereichen begleitet und mir Spaß bereitet. Neben den Videospielen waren da beispielweise noch der Anime oder die Spielkarten, welche mir viel Spaß bereitet haben.
Ich hatte nun also schon mehr als zehn Jahre keinen Kontakt mehr zu einem der Franchises meiner Kindheit. Ich hielt es erst für einen Scherz, dass Ryan Reynolds das bekannteste aller Pokémon in einer Live-Action Adaption sprechen soll. Beim Trailer ließ die Skepsis nicht nach, aber immerhin sind mir sofort die toll animierten Pokémon aufgefallen.
Für einen Kinobesuch hat mein Interesse dann aber doch nicht ausgereicht. Ansehen wollte ich ihn aus reiner Neugier dann nun aber doch mal.
Ich hatte nicht viel erwartet und konnte nicht großartig enttäuscht werden, weil das Thema Pokémon dafür einfach schon zu lange keine Rolle mehr in meinem Leben spielt. Ein bisschen wurde ich dennoch enttäuscht. Sowohl die Story wie auch die Charaktere sind schon schwach. Pikachu ist durch Ryan Reynolds eine kinderfreundliche Deadpool-Version, welche sogar den einen oder anderen Gag für die erwachsene Zielgruppe bereithält. Er hält den Zuschauer bei Laune und versucht mit dem blassen Hauptcharakter Tim einen Fall zu lösen.
Dass Hauptdarsteller Justice Smith so austauschbar wirkt, ist echt schade. Es ist zugegebenermaßen auch einfach dem Drehbuch geschuldet, dass man keine großartige emotionale Bindung zu ihm entwickeln kann. Der restliche Cast um Sidekick Kathryn Newton oder Bösewicht Bill Nighy ist leider auch sehr unbedeutend. Das Schauspieltalent ist da, aber es wird leider einfach von der Story nicht genug ausgenutzt.
Es wirkt quasi so, als hätte man sich hier vollkommen auf das titelgebende Pikachu verlassen, um die Videospielverfilmumg zu stemmen. Andere Pokémon sind eher nebensächlich. Manche tauchen nur in einzelnen Frames auf und andere laufen eben mal durchs Bild.
Alles in allem ist Detective Pikachu ein solides Abenteuer für Pokémon-Fans. Je mehr noch der Fan in einem steckt, desto mehr Spaß wird man mit diesem Film haben. Jeder andere wird abgesehen von der Niedlichkeit der meisten Pokémon oder dem ein oder anderen gelungenen Gag dem Film nicht viel abgewinnen können. Ich gebe Meisterdetektiv Pikachu 2,5 Punkte.
Meine Tage als Pokémon-Fan waren zu Release des Spiels lange gezählt. Ich fing damals mit der gelben Edition an und verabschiedete mich von dem Franchise mit der ersten DS-Edition Pokémon Diamant im Jahr 2007. Als Kind hat mich Pokémon in vielen Bereichen begleitet und mir Spaß bereitet. Neben den Videospielen waren da beispielweise noch der Anime oder die Spielkarten, welche mir viel Spaß bereitet haben.
Ich hatte nun also schon mehr als zehn Jahre keinen Kontakt mehr zu einem der Franchises meiner Kindheit. Ich hielt es erst für einen Scherz, dass Ryan Reynolds das bekannteste aller Pokémon in einer Live-Action Adaption sprechen soll. Beim Trailer ließ die Skepsis nicht nach, aber immerhin sind mir sofort die toll animierten Pokémon aufgefallen.
Für einen Kinobesuch hat mein Interesse dann aber doch nicht ausgereicht. Ansehen wollte ich ihn aus reiner Neugier dann nun aber doch mal.
Ich hatte nicht viel erwartet und konnte nicht großartig enttäuscht werden, weil das Thema Pokémon dafür einfach schon zu lange keine Rolle mehr in meinem Leben spielt. Ein bisschen wurde ich dennoch enttäuscht. Sowohl die Story wie auch die Charaktere sind schon schwach. Pikachu ist durch Ryan Reynolds eine kinderfreundliche Deadpool-Version, welche sogar den einen oder anderen Gag für die erwachsene Zielgruppe bereithält. Er hält den Zuschauer bei Laune und versucht mit dem blassen Hauptcharakter Tim einen Fall zu lösen.
Dass Hauptdarsteller Justice Smith so austauschbar wirkt, ist echt schade. Es ist zugegebenermaßen auch einfach dem Drehbuch geschuldet, dass man keine großartige emotionale Bindung zu ihm entwickeln kann. Der restliche Cast um Sidekick Kathryn Newton oder Bösewicht Bill Nighy ist leider auch sehr unbedeutend. Das Schauspieltalent ist da, aber es wird leider einfach von der Story nicht genug ausgenutzt.
Es wirkt quasi so, als hätte man sich hier vollkommen auf das titelgebende Pikachu verlassen, um die Videospielverfilmumg zu stemmen. Andere Pokémon sind eher nebensächlich. Manche tauchen nur in einzelnen Frames auf und andere laufen eben mal durchs Bild.
Alles in allem ist Detective Pikachu ein solides Abenteuer für Pokémon-Fans. Je mehr noch der Fan in einem steckt, desto mehr Spaß wird man mit diesem Film haben. Jeder andere wird abgesehen von der Niedlichkeit der meisten Pokémon oder dem ein oder anderen gelungenen Gag dem Film nicht viel abgewinnen können. Ich gebe Meisterdetektiv Pikachu 2,5 Punkte.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 21.12.20 um 02:29
Dass ich einen fremdsprachigen Film anschaue, der nur deutsche Untertitel aufweist, ist für mich eine Seltenheit und bisher bei Erstsichtungen nur bei Roma vorgekommen, wenn ich mich richtig erinnere. Einen Film in einer fremden Sprache zu schauen, erfordert einfach sehr viel Aufmerksamkeit, wenn man inhaltlich alles mitbekommen möchte. Bei Komm und Sieh war mir aber klar, dass ich das gerne auf mich nehmen möchte, denn dafür war ich einfach zu neugierig auf den eigentlichen Film, als dass ich mich jetzt davon abschrecken lasse.
Immer wieder war die Rede davon, dass der Film sehr hart anzuschauen sei, ohne aber großartig explizite Gewalt zu zeigen. Da fragt man sich natürlich direkt, in wie fern der Film dann einen so sehr runterziehen soll. Das dargestellte Elend und die Vorstellung reicht da tatsächlich schon aus. Das Leid der Menschen, welches der Krieg mit sich zieht, ist schockierend. Was den Film von anderen Filmen abhebt, ist ganz klar die Wahl des Protagonisten. Anstatt durch einen erwachsenen Soldaten erleben wir das Grauen des zweiten Weltkriegs in Weißrussland durch die Augen des jungen Fljora, welcher zu Beginn noch voller Euphorie sich Partisanen anschließt,um gegen die Wehrmacht vorzugehen. Schnell merkt er, dass dieses Abenteuer, auf das er sich so gefreut hat, sich zum absoluten Horror entwickelt.
Also ich habe mittlerweile ein paar Kriegsfilme gesehen und bisher hat es keiner geschafft, die Grausamkeiten, welcher der Protagonist durchlebt, so sehr in seiner Mimik und Ausstrahlung wiederzuspiegeln. Das von Schock und Trauer immer weiter entstelltere Gesicht von Hauptdarsteller Aleksei Kravchenko ist ganz klar der Alleinstellungsmerkmal, was diesen Film zu dem macht, was ihn von dem Einheitsbrei der Kriegsfilme abhebt.
Die Leistung des damals 16-jährigen Jungen ist echt erstaunlich. Sein Gesicht altert im Laufe des Films erschreckend schnell und es wurde gesagt, dass Kravchenkos Haare sich grau färbten, weil der Dreh ihn so verstört hatte. Wundern würde es mich nicht. Am Ende weiß ich nicht, was von seiner Darbietung gespielt und was echt ist. Es wirkt teilweise so, als hätte er sich in seiner Rolle bzw. der Handlung verloren. Das ist kein Wunder, denn alles Gezeigte wirkt sehr authentisch und oft fast mehr dokumentarisch als wie ein Spielfilm.
Regisseur Elem Klimow, welcher seine Karriere am Höhepunkt nach diesem Film beendete, hat aufgrund seines Hauptdarstellers und wie er ihn einsetzt einen sehr einzigartigen Anti-Kriegsfilm abgeliefert. Für mich ist Komm und Sieh vor allem deutlicher dem Genre Anti-Kriegsfilm zuzuordnen wie viele andere Kriegsfilme.
Auch wenn der Film und die Leistung vor und hinter der Kamera mich beeindruckt haben, vergebe ich "nur" vier Sterne. Da hat mir (nach dem ersten Anschauen) doch noch irgendwie das gewisse Etwas gefehlt, was eine noch höhere Wertung rechtfertigen würde.
Ein Must-See für jeden hartgesottenen Zuschauer ist der Film allemal, weil er zeigt, dass Emotionen und Atmosphäre oft schlimmer sein können als die härteste Gewaltspitze.
Immer wieder war die Rede davon, dass der Film sehr hart anzuschauen sei, ohne aber großartig explizite Gewalt zu zeigen. Da fragt man sich natürlich direkt, in wie fern der Film dann einen so sehr runterziehen soll. Das dargestellte Elend und die Vorstellung reicht da tatsächlich schon aus. Das Leid der Menschen, welches der Krieg mit sich zieht, ist schockierend. Was den Film von anderen Filmen abhebt, ist ganz klar die Wahl des Protagonisten. Anstatt durch einen erwachsenen Soldaten erleben wir das Grauen des zweiten Weltkriegs in Weißrussland durch die Augen des jungen Fljora, welcher zu Beginn noch voller Euphorie sich Partisanen anschließt,um gegen die Wehrmacht vorzugehen. Schnell merkt er, dass dieses Abenteuer, auf das er sich so gefreut hat, sich zum absoluten Horror entwickelt.
Also ich habe mittlerweile ein paar Kriegsfilme gesehen und bisher hat es keiner geschafft, die Grausamkeiten, welcher der Protagonist durchlebt, so sehr in seiner Mimik und Ausstrahlung wiederzuspiegeln. Das von Schock und Trauer immer weiter entstelltere Gesicht von Hauptdarsteller Aleksei Kravchenko ist ganz klar der Alleinstellungsmerkmal, was diesen Film zu dem macht, was ihn von dem Einheitsbrei der Kriegsfilme abhebt.
Die Leistung des damals 16-jährigen Jungen ist echt erstaunlich. Sein Gesicht altert im Laufe des Films erschreckend schnell und es wurde gesagt, dass Kravchenkos Haare sich grau färbten, weil der Dreh ihn so verstört hatte. Wundern würde es mich nicht. Am Ende weiß ich nicht, was von seiner Darbietung gespielt und was echt ist. Es wirkt teilweise so, als hätte er sich in seiner Rolle bzw. der Handlung verloren. Das ist kein Wunder, denn alles Gezeigte wirkt sehr authentisch und oft fast mehr dokumentarisch als wie ein Spielfilm.
Regisseur Elem Klimow, welcher seine Karriere am Höhepunkt nach diesem Film beendete, hat aufgrund seines Hauptdarstellers und wie er ihn einsetzt einen sehr einzigartigen Anti-Kriegsfilm abgeliefert. Für mich ist Komm und Sieh vor allem deutlicher dem Genre Anti-Kriegsfilm zuzuordnen wie viele andere Kriegsfilme.
Auch wenn der Film und die Leistung vor und hinter der Kamera mich beeindruckt haben, vergebe ich "nur" vier Sterne. Da hat mir (nach dem ersten Anschauen) doch noch irgendwie das gewisse Etwas gefehlt, was eine noch höhere Wertung rechtfertigen würde.
Ein Must-See für jeden hartgesottenen Zuschauer ist der Film allemal, weil er zeigt, dass Emotionen und Atmosphäre oft schlimmer sein können als die härteste Gewaltspitze.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 4
bewertet am 09.12.20 um 00:03
Ich liebe Weihnachtsfilme und verzeihe ihnen auch gerne mal eine unoriginelle Story. Denn am Ende läuft es doch immer darauf hinaus, dass man glücklich mit seinen Liebsten, aber auch mit seinen Feinden oder Kontrahenten Weihnachten zelebriert. Weihnachten ist immerhin das Fest der Liebe, wo man zur Ruhe kommt und das Jahr langsam ausklingen lässt. Naja, vielleicht ist das die Wunschvorstellung der meisten.Familienvater Clark Griswold möchte ebenfalls ein besinntes Fest mit der Familie verbringen, doch alles läuft so chaotisch wie nur möglich ab.
Ich fand den Film solide und für das, was er sein möchte, ein unterhaltsamer Weihnachtsfilm, ist er gut gelungen. Trotz des Klassiker-Status kann bei mir aber nicht so punkten wie bei den meisten Menschen. Dafür habe ich dann vielleicht doch schon zu viele ähnliche Filme deutlich früher gesehen. Dass der Film sich aber bei vielen als einer der beliebtesten Weihnachtsfilme bewährt hat, ist kein Wunder, vor allem nicht, wenn man mit dem Film aufgewachsen ist. Ich gebe Schöne Bescherung 3 Punkte.
Ich fand den Film solide und für das, was er sein möchte, ein unterhaltsamer Weihnachtsfilm, ist er gut gelungen. Trotz des Klassiker-Status kann bei mir aber nicht so punkten wie bei den meisten Menschen. Dafür habe ich dann vielleicht doch schon zu viele ähnliche Filme deutlich früher gesehen. Dass der Film sich aber bei vielen als einer der beliebtesten Weihnachtsfilme bewährt hat, ist kein Wunder, vor allem nicht, wenn man mit dem Film aufgewachsen ist. Ich gebe Schöne Bescherung 3 Punkte.
mit 3
mit 3
mit 3
mit 1
bewertet am 01.12.20 um 02:18
Brokeback Mountain lag eine gefühlte Ewigkeit in meiner Netflix-Watchlist. Ich glaube, es müssen sogar ein paar Jahre gewesen sein. Nie verspürte ich die Lust den Film anzusehen, wenn ich einen Blick in die Liste warf.
Dabei gibt es so viele Argumente für diesen Film: die hohen Wertungen und positiven Stimmen, die Haupt- und Nebendarsteller und die Prämisse. Ich glaube letzteres hielt mich immer davon ab, denn ein knapp zwei-stündiges Drama über zwei homosexuelle Cowboys ist jetzt im ersten Moment kein Film, auf welchen ich mich direkt stürzen würde.
Bei einer Aktion habe ich mich dann doch mal endlich für den Oscar-prämierten Film entschieden und ihn mir nun schließlich mal zu Gemüte geführt. Jetzt kann ich definitiv sagen, dass ich den Film nicht so lange hätte vor mir herschieben müssen, denn er hat mir sehr gut gefallen.
Ich fang mal bei der Story an. 1963 lernen sich zwei Cowboys auf dem Brokeback Mountain kennen, wo beide bei einem Schafzuchtbetrieb anheuern und gemeinsam mit einer Schafsherde ins Gebirge ziehen. Während ihres einsamen Aufenthalts beginnen die beiden Gefühle für einander zu entwickeln und miteinander zu schlafen. Nachdem der Auftrag erledigt ist, kehren die beiden in ihr Leben zurück und lassen diese Affäre hinter sich. Da das Thema Homosexualität in den 60ern gesellschaftlich nicht verbreitet war wie heute und mehr wie ein Tabu galt, versuchen die beiden den üblichen heterosexuellen Lebensstil beizubehalten. Trotz der jeweiligen Heirat mit einer anderen Frau und darauffolgende Kinder, bleiben die beiden in Kontakt, welcher nicht nur bei einer Männerfreundschaft bleibt. Dies sorgt natürlich für Konflikte, sowohl unter den beiden Männern, aber auch in ihren Familien.
Eigentlich wollte ich die Story nur ganz kurz rekapitulieren, aber um genauer zu erklären, was einen erwartet, musste ich doch etwas weiter ausholen. Wie man rauslesen sollte, bietet die Geschichte viel dramaturgisches Potenzial, welches vom Drehbuch auch voll ausgekostet und durch die Darsteller perfekt dargestellt wurde. Ich kann mich nicht dran erinnern, ob ich schon mal einen Film gesehen habe, indem es über die homosexuelle Liebe zweier erwachsener Männer geht. Love, Simon ist da der einzige, der mir in den Sinn kommt, aber der ist eher Coming-of-Age Film. Scheinbar ist das Grundthema "Homosexualität" noch deutlich zu unterpräsentiert in der Filmlandschaft. Das ist echt schade, denn gerade bei Männern finde ich die in diesem Film dargestellten Probleme, welche durch die Homosexualität für sie in der Gesellschaft entstehen, extrem interessant.
Die Story war durchweg sehr interessant zu verfolgen. Das liegt zum einen an dem Oscar-prämierten, adaptierten Drehbuch, aber abgesehen davon auch vor allem an der Darstellung von Hauptdarstellern Jake Gyllenhaal und Heath Ledger, welche beide zeigen, dass sie zu den besten Darstellern ihrer Generation gehören. Als heterosexuelle Männer in diesen Rollen so aufzugehen, zeugt von großem Schauspieltalent. Das zeigt sich sowohl in dramatischen wie auch in den ruhigen Momenten. Aber auch die Nebenrollen sind mit Anne Hathaway und Michelle Williams, Ledgers Ehefrau, sehr gut besetzt.
Sowohl die Konflikte unter den beiden Männern wie auch jeweils mit ihren Frauen gehen echt unter die Haut.
Ang Lee hat hier ein großartiges Drama über Homosexualität abgeliefert, welches in jederlei Hinsicht zu überzeugen weiß. Ich habe über die Inszenierung ansich gar nicht so viele Worte verloren, obwohl hier definitiv auch noch weiterschwärmen könnte. Hauptsächlich war es mir aber wichtig, dass ich in Worte fassen kann, was für ein überaus sehenswerter Film Brokeback Mountain geworden ist und man sich nicht von der Prämisse abschrecken lassen soll, falls man nicht ohnehin schon großes Interesse an der Geschichte gehabt hatte.
Wenn ich gewusst hätte, wie gut der Film mir doch am Ende gefällt, hätte ich ihn mir definitiv eher angesehen.
Ich gebe Brokeback Mountain 4 Punkte.
Dabei gibt es so viele Argumente für diesen Film: die hohen Wertungen und positiven Stimmen, die Haupt- und Nebendarsteller und die Prämisse. Ich glaube letzteres hielt mich immer davon ab, denn ein knapp zwei-stündiges Drama über zwei homosexuelle Cowboys ist jetzt im ersten Moment kein Film, auf welchen ich mich direkt stürzen würde.
Bei einer Aktion habe ich mich dann doch mal endlich für den Oscar-prämierten Film entschieden und ihn mir nun schließlich mal zu Gemüte geführt. Jetzt kann ich definitiv sagen, dass ich den Film nicht so lange hätte vor mir herschieben müssen, denn er hat mir sehr gut gefallen.
Ich fang mal bei der Story an. 1963 lernen sich zwei Cowboys auf dem Brokeback Mountain kennen, wo beide bei einem Schafzuchtbetrieb anheuern und gemeinsam mit einer Schafsherde ins Gebirge ziehen. Während ihres einsamen Aufenthalts beginnen die beiden Gefühle für einander zu entwickeln und miteinander zu schlafen. Nachdem der Auftrag erledigt ist, kehren die beiden in ihr Leben zurück und lassen diese Affäre hinter sich. Da das Thema Homosexualität in den 60ern gesellschaftlich nicht verbreitet war wie heute und mehr wie ein Tabu galt, versuchen die beiden den üblichen heterosexuellen Lebensstil beizubehalten. Trotz der jeweiligen Heirat mit einer anderen Frau und darauffolgende Kinder, bleiben die beiden in Kontakt, welcher nicht nur bei einer Männerfreundschaft bleibt. Dies sorgt natürlich für Konflikte, sowohl unter den beiden Männern, aber auch in ihren Familien.
Eigentlich wollte ich die Story nur ganz kurz rekapitulieren, aber um genauer zu erklären, was einen erwartet, musste ich doch etwas weiter ausholen. Wie man rauslesen sollte, bietet die Geschichte viel dramaturgisches Potenzial, welches vom Drehbuch auch voll ausgekostet und durch die Darsteller perfekt dargestellt wurde. Ich kann mich nicht dran erinnern, ob ich schon mal einen Film gesehen habe, indem es über die homosexuelle Liebe zweier erwachsener Männer geht. Love, Simon ist da der einzige, der mir in den Sinn kommt, aber der ist eher Coming-of-Age Film. Scheinbar ist das Grundthema "Homosexualität" noch deutlich zu unterpräsentiert in der Filmlandschaft. Das ist echt schade, denn gerade bei Männern finde ich die in diesem Film dargestellten Probleme, welche durch die Homosexualität für sie in der Gesellschaft entstehen, extrem interessant.
Die Story war durchweg sehr interessant zu verfolgen. Das liegt zum einen an dem Oscar-prämierten, adaptierten Drehbuch, aber abgesehen davon auch vor allem an der Darstellung von Hauptdarstellern Jake Gyllenhaal und Heath Ledger, welche beide zeigen, dass sie zu den besten Darstellern ihrer Generation gehören. Als heterosexuelle Männer in diesen Rollen so aufzugehen, zeugt von großem Schauspieltalent. Das zeigt sich sowohl in dramatischen wie auch in den ruhigen Momenten. Aber auch die Nebenrollen sind mit Anne Hathaway und Michelle Williams, Ledgers Ehefrau, sehr gut besetzt.
Sowohl die Konflikte unter den beiden Männern wie auch jeweils mit ihren Frauen gehen echt unter die Haut.
Ang Lee hat hier ein großartiges Drama über Homosexualität abgeliefert, welches in jederlei Hinsicht zu überzeugen weiß. Ich habe über die Inszenierung ansich gar nicht so viele Worte verloren, obwohl hier definitiv auch noch weiterschwärmen könnte. Hauptsächlich war es mir aber wichtig, dass ich in Worte fassen kann, was für ein überaus sehenswerter Film Brokeback Mountain geworden ist und man sich nicht von der Prämisse abschrecken lassen soll, falls man nicht ohnehin schon großes Interesse an der Geschichte gehabt hatte.
Wenn ich gewusst hätte, wie gut der Film mir doch am Ende gefällt, hätte ich ihn mir definitiv eher angesehen.
Ich gebe Brokeback Mountain 4 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 5
bewertet am 30.11.20 um 18:17
Wenn man beliebte Klassiker nachholt, ist das immer so eine Sache mit der Erwartungshaltung. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich hier einen neuen Lieblingsfilm erwartet habe, aber ich habe damit gerechnet, dass der Film mir doch insgesamt mehr zusagen wird.
Was mir recht schnell positiv aufgefallen war, sind die tollen Bilder, die auf der Blu-Ray trotz des Alters des Films von fast 50 Jahren echt stark aussehen. Hier hat die Restaurierung echt viel aus dem Material rausgeholt. Abgesehen von der Qualität des Bildmaterials ist die Kameraarbeit von John A. Alonzo im allgemeinen sehr gut.
Schauspielerisch kann man auch überhaupt nicht meckern. Jeder liefert gute Leistungen ab, allen voran Hauptdarsteller Jack Nicholson.
Die Inszenierung von Roman Polanski ist auch tadellos.
Warum bin ich dann doch von dem Film etwas enttäuscht worden?
Ich bin leider mit der Story nicht ganz warm geworden. Dass ich sie schlecht finde, will ich nicht mal sagen, denn immerhin gibt es hier und da Überraschungen, die man definitiv nicht kommen sieht. Für eine Detektiv-Geschichte ist das schon bemerkenswert, aber es hat mich nie zu 100% gepackt. Die Laufzeit von 130 Minuten habe ich ihm leider auch irgendwann angemerkt.
Vielleicht müsste ich ihm nochmal irgendwann eine zweite Chance geben, da ich auch zwei Mal unterbrochen wurde. Vorerst bleibe ich aber leicht enttäuscht zurück. Ich gebe Chinatown 3,5 Punkte.
Was mir recht schnell positiv aufgefallen war, sind die tollen Bilder, die auf der Blu-Ray trotz des Alters des Films von fast 50 Jahren echt stark aussehen. Hier hat die Restaurierung echt viel aus dem Material rausgeholt. Abgesehen von der Qualität des Bildmaterials ist die Kameraarbeit von John A. Alonzo im allgemeinen sehr gut.
Schauspielerisch kann man auch überhaupt nicht meckern. Jeder liefert gute Leistungen ab, allen voran Hauptdarsteller Jack Nicholson.
Die Inszenierung von Roman Polanski ist auch tadellos.
Warum bin ich dann doch von dem Film etwas enttäuscht worden?
Ich bin leider mit der Story nicht ganz warm geworden. Dass ich sie schlecht finde, will ich nicht mal sagen, denn immerhin gibt es hier und da Überraschungen, die man definitiv nicht kommen sieht. Für eine Detektiv-Geschichte ist das schon bemerkenswert, aber es hat mich nie zu 100% gepackt. Die Laufzeit von 130 Minuten habe ich ihm leider auch irgendwann angemerkt.
Vielleicht müsste ich ihm nochmal irgendwann eine zweite Chance geben, da ich auch zwei Mal unterbrochen wurde. Vorerst bleibe ich aber leicht enttäuscht zurück. Ich gebe Chinatown 3,5 Punkte.
mit 4
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mit 3
mit 0
bewertet am 22.11.20 um 20:18
Ich habe den Film jetzt zum zweiten Mal gesehen und bin mir deutlich unschlüssiger über meine Meinung wie nach dem ersten Mal.
Der Grund ist ganz einfach das Ende, auf das der Film zusteuert. Ich hatte noch einzelne Szenen im Kopf abgespeichert, aber nicht mehr in welche Richtung sich der Film im letzten Drittel entwickelt.
Was man dem Film allerdings definitiv nicht absprechen kann, ist die überragende Leistung von Christian Bale, welcher den Film locker ganz alleine trägt. Und das obwohl der Cast abgesehen von Bale nicht weniger großartig besetzt ist. Darsteller wie Willem Dafoe, Justin Theroux, Jared Leto oder Reese Witherspoon sind hier dennoch nur Randfiguren, denn der Film fokussiert sich hauptsächlich auf seine psychopathische Hauptfigur.
Genretechnisch ist der Film eine Mischung aus Crime und Thriller gepaart mit sehr schwarzem Humor. Dass man trotz der blutigen Gewaltausbrüche und dem Ekel vor der Person Patrick Bateman hier und da trotzdem noch schmunzeln oder sogar lachen muss, ist im Hinblick auf das Drehbuch schon gewissermaßen eine Art Genie-Streich.
American Psycho ist definitiv ein sehr unterhaltsamer Film, welcher von seinem starken Hauptdarsteller aber auch von seiner über die Stränge schlagenden Story lebt. Ich bin leider von der Auflösung am Ende kein allzu großer Fan. Das war mir rückblickend einfach etwas zu inkonsequent. Insgesamt ist er aber alleine durch Christian Bale ein Must-See aus dem Thriller-Genre. Ich gebe American Psycho 3,5 Punkte.
Der Grund ist ganz einfach das Ende, auf das der Film zusteuert. Ich hatte noch einzelne Szenen im Kopf abgespeichert, aber nicht mehr in welche Richtung sich der Film im letzten Drittel entwickelt.
Was man dem Film allerdings definitiv nicht absprechen kann, ist die überragende Leistung von Christian Bale, welcher den Film locker ganz alleine trägt. Und das obwohl der Cast abgesehen von Bale nicht weniger großartig besetzt ist. Darsteller wie Willem Dafoe, Justin Theroux, Jared Leto oder Reese Witherspoon sind hier dennoch nur Randfiguren, denn der Film fokussiert sich hauptsächlich auf seine psychopathische Hauptfigur.
Genretechnisch ist der Film eine Mischung aus Crime und Thriller gepaart mit sehr schwarzem Humor. Dass man trotz der blutigen Gewaltausbrüche und dem Ekel vor der Person Patrick Bateman hier und da trotzdem noch schmunzeln oder sogar lachen muss, ist im Hinblick auf das Drehbuch schon gewissermaßen eine Art Genie-Streich.
American Psycho ist definitiv ein sehr unterhaltsamer Film, welcher von seinem starken Hauptdarsteller aber auch von seiner über die Stränge schlagenden Story lebt. Ich bin leider von der Auflösung am Ende kein allzu großer Fan. Das war mir rückblickend einfach etwas zu inkonsequent. Insgesamt ist er aber alleine durch Christian Bale ein Must-See aus dem Thriller-Genre. Ich gebe American Psycho 3,5 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 21.11.20 um 16:41
Ehrlich gesagt wundert es mich sehr, dass ich den Film solange ignoriert habe. Die Story klingt ansich sehr interessant und Arnold Schwarzenegger sehe ich eigentlich immer gerne. Dass der Film auf einer Kurzgeschichte von Sci-Fi-Autor Philipp K. Dick basiert, macht ihn neben der Inszenierung durch Paul Verhoeven nur noch interessanter.
Am Ende war der Film auch einer der besseren Sci-Fi Filme, die ich bisher gesehen habe. Die Story war sehr spannend und komplex. Erstaunlicherweise gabe es neben der umfangreichen Geschichte auch noch sehr viel, teils sehr brutale Action. Das hatte ich so gar nicht erwartet. Die Schauspieler machen insgesamt alle einen guten Job. Dass Arnie nicht das größte Schauspieltalent ist kein Geheimnis, aber er kommt gut rüber, was abgesehen von seiner physischen Präsenz aber auch an der legendären deutschen Synchronstimme und der allgemein gut geschriebenen Geschichte liegt.
Die Kulissen und Effekte wie auch das Make-Up mancher Charaktere sind für einen 30 Jahre alten Film sehr gut. Dass der Film für lange Zeit indiziert war, wundert mich nicht. Die Gewaltdarstellungen sind schon sehr explizit. Und die nahezu explodierten Köpfe waren echt verstörend.
Ich musste ihn etwas sacken lassen, aber im nachhinein ist er für mich neben Terminator 2 definitiv einer der besten Schwarzenegger-Filme und eine der originellsten Sci-Fi-Filme generell. Ich gebe Total Recall 4 Punkte.
Am Ende war der Film auch einer der besseren Sci-Fi Filme, die ich bisher gesehen habe. Die Story war sehr spannend und komplex. Erstaunlicherweise gabe es neben der umfangreichen Geschichte auch noch sehr viel, teils sehr brutale Action. Das hatte ich so gar nicht erwartet. Die Schauspieler machen insgesamt alle einen guten Job. Dass Arnie nicht das größte Schauspieltalent ist kein Geheimnis, aber er kommt gut rüber, was abgesehen von seiner physischen Präsenz aber auch an der legendären deutschen Synchronstimme und der allgemein gut geschriebenen Geschichte liegt.
Die Kulissen und Effekte wie auch das Make-Up mancher Charaktere sind für einen 30 Jahre alten Film sehr gut. Dass der Film für lange Zeit indiziert war, wundert mich nicht. Die Gewaltdarstellungen sind schon sehr explizit. Und die nahezu explodierten Köpfe waren echt verstörend.
Ich musste ihn etwas sacken lassen, aber im nachhinein ist er für mich neben Terminator 2 definitiv einer der besten Schwarzenegger-Filme und eine der originellsten Sci-Fi-Filme generell. Ich gebe Total Recall 4 Punkte.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 20.11.20 um 11:59
Judd Apatow ist für viele meiner Lieblingskomödien (mit)verantwortlich. Sei es als Produzent (Superbad, The Big Sick), als Schreiber (Pineapple Express) oder sogar als Regisseur (Knocked Up), für mich liefert er meistens sehr gut ab. Als Regisseur hatte er mit Funny People und Trainwreck aber auch schon Filme abgeliefert, die mich nicht so sehr abgeholt haben. Umso gespannter war ich auf sein neuestes Werk The King of Staten Island, bei welchem er sowohl Regie geführt wie auch das Drehbuch mitgeschrieben und mitproduziert hat.
Hauptdarsteller Pete Davidson, welcher ebenfalls am Drehbuch beteiligt war, sagte mir bisher nichts. Ich habe hier und da mal seinen Namen aufgeschnappt und wusste, dass er Comedian ist, mehr aber auch nicht. Er spielt hier einen Schulabbrecher, der noch bei seiner Mutter in Staten Island in den Tag hineinlebt, indem er mit seiner Clique rumhängt und kifft. Seinen Vater, einen Feuerwehrmann, hat er bei einem Einsatz im Kindesalter verloren. Hier nimmt der Film biographische Züge an, denn Pete Davidsons Vater arbeitete als Feuerwehrmann für das New York City Fire Department und kam bei Rettungsarbeiten an 9/11 ums Leben. Wie man zu Beginn der Credits merkt, ist der Film Davidsons Vater gewidmet. Das macht den Film für Davidson sehr persönlich und wichtig, abgesehen davon, dass es seine erste richtig große Hauptrolle in einem Film ist.
Ich habe sehr schnell gemerkt, dass Pete Davidson ein großartiger Darsteller ist. Ich weiß es nicht, ob es daran liegt, dass er sich selbst in einer leicht umgeschriebenen Variante spielt oder ob er ganz einfach ein sehr talentierter Darsteller ist. Jedenfalls hat er mir richtig gut gefallen und war für mich eine sehr interessante Neuentdeckung. Neben Pete Davidson ist Comedian Bill Burr für mich die größte Überraschung und der "heimliche" Star des Films. Zwei Comedians, die sonst vor Publikum derbe Jokes erzählen, spielen sich hier gegenseitig an die Wand.
Auch wenn Davidson und Burr für mich diesen Film darstellerisch ausmachen, sind die weiteren Nebenrollen nicht weniger schwach besetzt. Mit unter anderem Marisa Tomei und Steve Buscemi hat man auch hier richtig starke Darsteller am Start. Abgesehen von dem Schauspieltalent sind aber vor allem die sehr gut geschriebenen Dialogen dafür verantwortlich, dass die Darsteller so authentisch glänzen können. Für mich gab es dadurch kaum eine Szene, die unnötig war oder zu lange lief. Auch wenn Judd Apatow mal wieder sich selbst treu bleibt und einen Film abliefert, welcher an die zweieinhalb Stunden geht. Im Gegensatz zu Trainwreck oder Funny People war ich hier aber komplett in die Charaktere und Story investiert und habe jede Szene und nahezu jeden Dialog genossen.
Von außen betrachtet liefert der Film eine Loser-Story ab, welche das Rad nicht neu erfindet. Man hat auch hier recht schnell das Gefühl, dass man weiß, worauf der Film im letzten Drittel hinauslaufen wird. Durch die verdammt gute Balance aus Tragik und Comedy gepaart mit Darstellern und Dialogen, hat mich das am Ende aber nicht sonderlich gestört.
Auch wenn ich Knocked Up sehr gerne mag, muss ich sagen, dass The King of Staten Island für mich der bisher gelungenste Film von Judd Apatow und die Überraschung des Jahres ist. Ich finde es sehr schade, dass der Film durch die Pandemie vor allem in den USA gar nicht richtig im Kino lief. Für Direct-To-Demand ist der Film nämlich viel zu sehenswert. Ich gebe The King of Staten Island 4 Punkte.
Hauptdarsteller Pete Davidson, welcher ebenfalls am Drehbuch beteiligt war, sagte mir bisher nichts. Ich habe hier und da mal seinen Namen aufgeschnappt und wusste, dass er Comedian ist, mehr aber auch nicht. Er spielt hier einen Schulabbrecher, der noch bei seiner Mutter in Staten Island in den Tag hineinlebt, indem er mit seiner Clique rumhängt und kifft. Seinen Vater, einen Feuerwehrmann, hat er bei einem Einsatz im Kindesalter verloren. Hier nimmt der Film biographische Züge an, denn Pete Davidsons Vater arbeitete als Feuerwehrmann für das New York City Fire Department und kam bei Rettungsarbeiten an 9/11 ums Leben. Wie man zu Beginn der Credits merkt, ist der Film Davidsons Vater gewidmet. Das macht den Film für Davidson sehr persönlich und wichtig, abgesehen davon, dass es seine erste richtig große Hauptrolle in einem Film ist.
Ich habe sehr schnell gemerkt, dass Pete Davidson ein großartiger Darsteller ist. Ich weiß es nicht, ob es daran liegt, dass er sich selbst in einer leicht umgeschriebenen Variante spielt oder ob er ganz einfach ein sehr talentierter Darsteller ist. Jedenfalls hat er mir richtig gut gefallen und war für mich eine sehr interessante Neuentdeckung. Neben Pete Davidson ist Comedian Bill Burr für mich die größte Überraschung und der "heimliche" Star des Films. Zwei Comedians, die sonst vor Publikum derbe Jokes erzählen, spielen sich hier gegenseitig an die Wand.
Auch wenn Davidson und Burr für mich diesen Film darstellerisch ausmachen, sind die weiteren Nebenrollen nicht weniger schwach besetzt. Mit unter anderem Marisa Tomei und Steve Buscemi hat man auch hier richtig starke Darsteller am Start. Abgesehen von dem Schauspieltalent sind aber vor allem die sehr gut geschriebenen Dialogen dafür verantwortlich, dass die Darsteller so authentisch glänzen können. Für mich gab es dadurch kaum eine Szene, die unnötig war oder zu lange lief. Auch wenn Judd Apatow mal wieder sich selbst treu bleibt und einen Film abliefert, welcher an die zweieinhalb Stunden geht. Im Gegensatz zu Trainwreck oder Funny People war ich hier aber komplett in die Charaktere und Story investiert und habe jede Szene und nahezu jeden Dialog genossen.
Von außen betrachtet liefert der Film eine Loser-Story ab, welche das Rad nicht neu erfindet. Man hat auch hier recht schnell das Gefühl, dass man weiß, worauf der Film im letzten Drittel hinauslaufen wird. Durch die verdammt gute Balance aus Tragik und Comedy gepaart mit Darstellern und Dialogen, hat mich das am Ende aber nicht sonderlich gestört.
Auch wenn ich Knocked Up sehr gerne mag, muss ich sagen, dass The King of Staten Island für mich der bisher gelungenste Film von Judd Apatow und die Überraschung des Jahres ist. Ich finde es sehr schade, dass der Film durch die Pandemie vor allem in den USA gar nicht richtig im Kino lief. Für Direct-To-Demand ist der Film nämlich viel zu sehenswert. Ich gebe The King of Staten Island 4 Punkte.
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bewertet am 15.11.20 um 09:35
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