Filmbewertungen von LoSt_F.a.n.

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Ich kann mich nur bruchstückhaft an die Zeit erinnern, als The Dark Knight erschienen ist. Aufgrund meines damaligen Alters (12) konnte ich ihn traurigerweise nicht im Kino ansehen. Das ist rückblickend natürlich sehr schade.
Zu Gesicht bekam ich TDK dann erst kurz vor Weihnachten 2008, als er in Deutschland auf DVD veröffentlicht wurde. Ich weiß noch, wie ich abends vor meinem kleinen Fernseher saß und mir den Film voller Vorfreude angesehen hatte. Ob man es glauben mag oder nicht, aber der Film hatte mich damals nicht ganz zufriedengestellt.Woran mag das wohl gelegen haben? Ich weiß es nicht genau. Mit 12 hatte ich mir vielleicht ein actionhaltigeres Finale gewünscht und dass der Joker nicht so ungeschoren davon kommt. Wahrscheinlich habe ich mir mehr Faustkämpfe gewünscht. Das ist jetzt aber nur eine Vermutung.

Nun mal zum Film ansich. Dass Batman es hier mit dem Joker zu tun bekommt, ließ auch damals schon meine Erwartungen steigen. 2008 steckte ich alleine vom Alter her noch nicht tief im Filmthema drin, weshalb mir auch der Schauspieler Heath Ledger nichts sagte. Wie ich mittlerweile weiß, wurde die Casting-Entscheidung sehr negativ von den Leuten aufgenommen, da Ledger als junger Hollywood-Schönling bekannt war. Umso faszinierender, dass er alle eines besseren belehren konnte und einfach mal eine der besten Schauspielleistungen aller Zeiten ablieferte.

Ledgers Joker stiehlt allen die Show und man saugt jede Sekunde mit ihm in sich auf. Ich habe den Film schon zig mal gesehen und kann mich an dieser Figur und ihrer Darstellung einfach nicht satt sehen. Ich denke mal, dass der Film gerade wegen dem Joker so extrem gut bei den Zuschauern ankommt. Trotzdem muss man sagen, dass TDK auch abgesehen von Heath Ledger ein unfassbares Aufgebot an Darstellern im Gepäck hat. Da wären zum einen die wiederkehrenden Darsteller. Christian Bale, Gary Oldman, Michael Caine, Morgan Freeman. Alle spielen großartig. Aber auch die Neuzugänge im Cast sind klasse. Maggie Gyllenhaal ersetzt die nicht zurückkehrende Katie Holmes als Rachel und übertrifft ihre Vorgängerin was die Schauspielleistung betrifft. Aaron Eckardt stößt als Harvey Dent hinzu, welcher ebenfalls richtig stark spielt und nicht unerwähnt bleiben darf. Sein Charakter macht immerhin im Laufe des Films eine moralische 180°-Wendung und diese schafft Eckardt sehr gut darzustellen.

Die Geschichte ist von vorne bis hinten perfekt erzählt. Im Laufe der Jahre habe ich den Film schon viele Male angeschaut und immer wieder werde ich aufs neue für die ganze Laufzeit von 2,5 Stunden komplett gefesselt. TDK ist einer der besten Actionthriller aller Zeiten UND die bis dato beste Comicverfilmung aller Zeiten. Es gibt so viele interessante Ansätze. Bruce muss sich damit auseinandersetzen, dass der Joker ihn dazu zwingen will seinen moralischen Kompass über Bord zu werfen. Hinzu kommt, wie die anderen Hauptfiguren und ihr Schicksal in die Story verwoben sind. Wenn also mal nicht Scene Stealer Joker oder Batman zu sehen sind, schaut man trotzdem immer gespannt zu, wie es mit Jim Gordon, Harvey Dent oder Rachel Dawes weitergeht.

Abgesehen von der Rahmenhandlung brennen sich aber auch einzelne Szenen in das Gedächtnis des Zuschauers ein. Meine zwei Lieblingsszenen dürften die Verfolgungsjagd sein, welche mit der Verhaftung des Jokers endet wie auch die darauffolgende Verhörszene des Jokers durch Batman. An diesen Szenen kann ich mich nicht satt sehen. Wobei der gesamte Film nur aus Szenen besteht, von denen man nicht genug bekommt. Das können auch mal kleine Momente sein, wie der Moment als der Joker seinen Kopf aus einem fahrenden Polizei-Auto raushält.
Die Actionszenen sind unglaublich gut gelungen und definitiv eine Weiterentwicklung seit Batman Begins. Das mag neben der allgemeinen Inszenierung und dem Handwerk vor allem auch an der neu eingeführten IMAX-Szenen sein, wodurch der Widescreen auf Vollbild erweitert wird und der Detailreichtum deutlich angehoben wird. Mittlerweile hat man sich an den Formatwechsel in Nolans Filmen gewöhnt. Damals war es noch etwas befremdlich.
Hans Zimmer liefert musiktechnisch wieder richtig ab und führt das Thema des Vorgängers gekonnt weiter mit der Erweiterung des nervenkitzelnden Joker Themes.

Über The Dark Knight wurde seit Release schon genug gesprochen. Trotzdem wollte ich nach diesem Rewatch nochmal klar machen, wie gut mir dieser Film gefällt und vor allem auch warum er mir so gut gefällt. Denn so bahnbrechend Heath Ledgers Performance auch ist, sollte man die anderen meisterhaften Versatzstücke des Films nicht außer acht lassen. Denn eine einzige Schauspielleistung alleine reicht nicht aus, um aus einem Film ein Meisterwerk werden zu lassen. Der Joker ist hier nur die Spitze des Eisbergs. Ich gebe The Dark Knight 5 Punkte.

Das UHD-Bild ist wie bei der Blu-Ray schon auf Referenzniveau. Ob sich das Upgrade so sehr lohnt, kann ich nicht ganz beurteilen. Die IMAX-Szenen waren aber gefühlt das beste, was ich bisher in Sachen Bildqualität gesehen habe. Was das Upgrade der deutschen Tonspuren angeht, lohnt sich der Kauf für Synchro-Gucker ohnehin schon. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 27.02.22 um 11:08
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Ich habe bisher keinen Film von Anders Thomas Jensen gesehen gehabt. Der Trailer zu Riders of Justice (Helden der Wahrscheinlichkeit) machte mich aber direkt neugierig. Ein Rachefilm mit einem vollbärtigen Mads Mikkelsen als Kriegsveteran gepaart mit einer ulkigen Truppe und einer guten Prise schwarzen Humor. Das klingt so, als könnte da nichts mehr schief gehen und ich muss sagen, dass der Film mir echt gut gefallen hat. Die Mischung aus Drama und Humor funktioniert super, wobei der ernste Teil ganz klar überwiegt. Wo andere Filme in deutlich kürzeren Abständen Gags abfeuern, um auch ja nicht zu lange ernst zu bleiben, schafft es Jensen hier überwiegend auf einer ernsten Note seine Geschichte zu erzählen. Die Gags fühlen sich natürlich und nicht zu drüber an und sind gemessen am Rest des Films genau richtig portioniert. Es gibt auch ordentliche Gewaltspitzen, wobei ich den Film eher weniger im Action-Genre einordnen würde. Der Film sieht zudem optisch besser aus, als er es eigentlich müsste. Er beinhaltet einige Bildeinstellungen, die mich ganz schön beeindruckt haben. Das hatte ich so nicht erwartet.

Als kleine Schwäche sehe ich gewissermaßen die Story an. Der Film will mir ein bisschen zu viel sein. Der Genre-Mix funktioniert für mich wie bereits gesagt sehr gut, auch wenn ich mich hier und da ein wenig an die Mischung gewöhnen musste. Als Regisseur so etwas stimmig zu inszenieren, ist nicht eine große Leistung. Trotzdem bleiben für mich die titelgebenden Riders of Justice, eine Gruppierung, an der sich Mads Mikkelsens Charakter Markus rächen möchte, ein wenig zu blass. Ansich sind sie auch eher Nebensache, weil im Mittelpunkt der Geschichte steht ganz klar die Beziehung von Markus zu seiner Tochter wie auch zu seinen neuen "Freunden". Mads Mikkelsen sticht als größter Name natürlich am meisten heraus, aber die anderen Darsteller:innen müssen sich absolut nicht verstecken. Hier liefern alle großartige Leistungen ab.
Es gibt auch einige Momente, die mir nah gegangen sind und mich gar gerührt haben. In einer amerikanischen Version wäre der Comedy-Anteil wahrscheinlich deutlich mehr im Vordergrund gewesen. So wie Anders Thomas Jensen es macht, finde ich es aber sehr erfrischend und genau richtig. Da kann ich auch darüber hinwegsehen, dass die Story sich manchmal etwas zu sehr vom Realismus entfernt.

Riders of Justice ist ein Genre-Mix, wie man ihn nicht alle Tage zu Gesicht bekommt und zeigt mir einmal mehr, was das dänische Kino zu bieten hat. Ich habe jetzt jedenfalls Lust bekommen mir noch weitere Werke von Anders Thomas Jensen anzusehen. Ich gebe Riders of Justice 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 26.02.22 um 10:11
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Vom reinen Interesse her wäre ich vermutlich nach dem ersten Ip Man schon aus dem Franchise ausgestiegen. Da ich die beiden ersten Filme aber gekauft habe, war so oder so klar, dass der zweite Teil auch von mir geschaut wird. Nur weil der erste Teil im Durchschnitt besser bewertet ist, muss das natürlich nicht unbedingt bedeuten, dass dieser auch unbedingt der bessere Film ist.
Mir ist recht schnell der natürlichere Look aufgefallen. Der erste Teil wirkte im Color Grading deutlich künstlicher, was mich etwas abgeschreckt hatte.

Für mich erreicht die erste Fortsetzung zu Ip Man ein ähnlich mittelmäßiges Level wie das Original. Ein solider Martial-Arts-Film mit toll choreographierten und inszenierten Kampfszenen, dessen Story und Charaktere mich aber erschreckend kalt lassen. Auch nach dem zweiten Film kann ich die Begeisterung der Masse nur bedingt verstehen. Ja, die Kämpfe sind cool, aber reichen für mich nicht aus, dass ich sagen kann, dass der Film mir sehr gut gefallen hat und ich ihn öfters schauen möchte. Die schauspielerischen Leistungen sind okay bis schwach. Diese klischeehaften Briten nervten total mit ihren übertriebenen Akzenten. Schade, dass Ip Man nur einen von ihnen am Ende vermöbeln darf.

Was das technische Handwerk angeht, ist Ip Man 2 gut gemacht. Auch wenn die Kämpfe durchaus mehr Schnitte beinhalten wie mir lieb ist, kann man der Kampfdynamik trotzdem sehr gut folgen und der Aufwand muss trotzdem enorm sein das alles zu schneiden.
Ich wünschte echt, dass ich dem Film mehr abgewinnen könnte, aber leider erreicht mich auch das Sequel nur bis zu einem gewissen Grad der Unterhaltung. Ich gebe Ip Man 2 3 Punkte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 19.02.22 um 23:32
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Donnie Yen ist mir natürlich ein Name und das obwohl ich ihn bisher nur in Rogue One als Nebendarsteller gesehen hatte. Von seiner berühmten Rolle als Ip Man wusste ich. Bisher kam ich jedoch nie auf die Idee mir die Reihe mal zu Gemüte zu führen und das obwohl ich Martial-Arts-Filme gerne sehe. Nachdem ich nun Donnie Yens Können in seinem letzten Film, Raging Fire, bestaunen konnte, wollte ich mehr von ihm in Aktion sehen. Da wurde es natürlich Zeit sich endlich seiner Paraderolle zu widmen.

Abgesehen von den hohen Wertungen sorgten die 18er-Freigabe und die auf dem Cover aufgedruckten Worte "Der Kung-Fu-Meister von Bruce Lee" für große Erwartungen. Leider wurden meine Erwartungen nur bedingt erfüllt. Die Kampfszenen sind wie zu erwarten gut und hart choreographiert. Da sind einige einprägsame Momente dabei und die 18er-Freigabe ist keine Übertreibung der FSK. Vor allem diese schnelle Schlagabfolge hintereinander ist richtig cool und brutal. Das habe ich so noch nicht gesehen. Abgesehen von den Kämpfen hat mich der Rest aber ziemlich kalt gelassen und fast schon gelangweilt. Ich fand die Geschichte nicht besonders packend und die Charaktere waren auch nicht sonderlich interessant. Die hier und da eingestreute Erzählerstimme hat mich zudem komplett rausgerissen und mir das Gefühl gegeben als würde ich eine Dokumentation schauen.

Ip Man ist ein solider Martial-Arts-Film mit großartigen Choreos, die am Ende aber nicht dafür ausreichen, dass ich den Film als solchen wirklich gut finde. Schade, denn ich hätte gerne die Begeisterung für den Film geteilt, weil Donnie Yen und auch die restlichen Stunt-Leute durchaus was drauf haben. Ich gebe Ip Man 3 Punkte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 18.02.22 um 22:40
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Suicide Squad von 2016 fand ich okay. Viele finden ihn katastrophal. So hart gehe ich mit dem nichts in Gericht. Für mich hat er durchaus seine Schauwerte. Das Beste, was der Film hervorgebracht hat, war Margot Robbie als Harley Quinn. Jared Leto war durchaus eine interessante Interpretation des Jokers. Harley Quinns Obsession des Jokers war trotz mehr Inhalt im Extended Cut nie gut nachvollziehbar.
Der restliche Cast war dann aber abgesehen von Will Smith ziemlich enttäuschend. Mit Enchantress gab es zudem noch eine sehr schwache Antagonistin. Dass man hier auf Biegen und Brechen die Erfolgsformel von einem Guardians of the Galaxy kopieren wollte, spürte man nur allzu oft. Leider hat man es hier zu sehr übertrieben und kein Feingefühl bei den Charakteren und der Inszenierung bewiesen.

James Gunn, welcher mit Guardians of the Galaxy 1 & 2 bereits für Marvel gute Comicverfilmungen abgeliefert hatte, darf sich nun bei DC's Selbstmordkommando so richtig austoben. The Suicide Squad, welches marketingtechnisch vermutlich nicht die beste Namensidee war, dürfte man als abgefuckte R-Rating-Variante der Guardians sehen. Direkt in der erste Szene bekommen wir auch den Gewaltgrad, welcher uns in den nächsten zwei Stunden erwarten wird, präsentiert. Dieser hat es in sich und die Möglichkeiten werden vollkommen ausgeschöpft. Es werden Gliedmaßen abgerissen, Menschen in zwei Hälften geteilt usw. Hinzu kommt, dass es wirklich viele handgemachte Effekte sind.

Neben den aus dem 2016er-Film wiederkehrenden Charakteren Harley Quinn, Rick Flagg und Amanda Waller gesellen sich einige neue Gesichter hinzu. Peacemaker, Polka-Dot-Man, King Shark, Ratcatcher 2 und Bloodsport. Für mich sind die Charaktere und dessen Gruppendynamik ganz klar das Highlight des Films. Während in Ayers Version dieser Aspekt nur sehr bedingt funktioniert, fungiert er hier als größte Stärke neben dem filmischen Handwerk von James Gunn. Wie die Charaktere miteinander interagieren ist einfach Unterhaltung vom Feinsten. Überwiegend bleibt das Ganze auf einer lockerflockigen, humorvollen Ebene. Trotz der Möglichkeit wird sich dem Unter-der-Gürtellinie-Humor zum Glück nur an ein, zwei Stellen bedient. In seltenen Fällen wird es ernster und emotionaler. Es braucht nicht lange bis einem die Charaktere ans Herz wachsen. Wenn ein sprechender Hai auf zwei Beinen sagt, dass er keine Freunde hat, geht mir das trotz der Absurdität ziemlich nah. Haha. Ich könnte mich hier nicht mal wirklich auf einen Favoriten festlegen und das soll schon was heißen bei der Vielzahl an Hauptcharakteren.Trotzdem sollte man sich in Anbetracht des Filmtitels auf jeden Fall eine emotionale Distanz zu den Figuren wahren.

Abgesehen von den Charakteren hat mir die mitgebrachte Coolness gefallen, von der Idris Elba gefühlt 80% auf seinen Schultern trägt. Fast Alles, was im Film passiert ist over-the-top und lächerlich und dem Film und seinen Figuren ist dies auch durchweg bewusst. Die ganzen inszenatorischen Spielereien von James Gunn machen ebenfalls richtig Laune und heben den Film deutlich von einem Großteil der Marvelfilme und auch DCEU-Filme ab. Was die Story angeht, wird hier leider nichts besonderes geboten. Das Suicide Squad versucht eine Diktatur auf einer fiktiven Insel zu stürzen, um sich am Ende einer noch viel größeren Bedrohung stellen zu müssen. Auch wenn es mich beide Male ein wenig gestört hat, finde ich die Handlung gleichzeitig auch vollkommen angemessen. Gunns eigentliche Idee, dass die Truppe gegen einen Gedanken gesteuerten Superman antritt wäre interessant geworden.
Eine Regierung mit einem außerirdischen Riesenstern im Gepäck ist aber auch in Ordnung. Hätte mich einfach wie in jeder zweiten Comicverfilmung über einen einzigen, gut inszenierten Antagonisten gefreut. Wenn das Team nicht so unterhaltsam wäre und man allen nicht so gerne bei ihrem Spiel zuschauen würde, könnte man sich an der Story und den Bösen deutlich mehr aufhängen.

James Gunn hat erneut gezeigt, warum er perfekt dafür geeignet ist Comicverfilmungen auf die Leinwand zu bringen. Viele technische Spielereien. Bessere, oft handgemachte Action und Effekte. Schauspielerisch und charakterlich ein VIEL besseres Team, bei welchem erneut mir gänzlich unbekannte Schurken in die Rolle der Helden schlüpfen.
Über die inhaltlichen Schwächen kann ich da doch ganz gut hinwegsehen, wenn der Rest mir so viel Spaß bereitet. Bei einem möglichen Sequel würde ich hier mir einen passenderen Gegenspieler wünschen. Alles in allem deutlich besser als die Version von 2016 und sogar die wahrscheinlich beste DCEU-Verfilmung bislang. Ich gebe The Suicide Squad 4 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 13.02.22 um 18:00
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Der Amerikaner Bill Baker reist nach Frankreich, um die Unschuld seiner inhaftierten Tochter Allison zu beweisen. Dabei wird er neben dem Culture Clash mit der Sprachbarriere und seinen eigenen Gefühlen konfrontiert. Ich hatte richtig Bock den von mir sehr geschätzten Matt Damon in einer starken Rolle zu sehen, weshalb mir nach Ankündigung schon klar war, dass ich Stillwater sehen möchte.

Regisseur Tom McCarthy nimmt sich in 139 Minuten ordentlich Zeit, damit die Geschichte um den verzweifelten Vater sich entfalten kann. Man sieht Bill mit seiner Tochter im Gefängnis, aber eine noch größere Rolle spielt Bills Leben in Marseille und seine entstehende Beziehung zu der Französin Virginie und ihrer kleinen Tochter Maya. Da Bill kein Französisch spricht, ist er auf die Hilfe von Virginie bei seiner privaten Ermittlung angewiesen. Wie zu erwarten wachsen ihm die Theaterdarstellerin und ihre Tochter ans Herz.

Es gibt die ein,zwei Szenen, welche das Drama ins Thriller-Genre driften lassen, aber insgesamt bleibt der Film eine ruhige Selbstfindungstour für Matt Damons Charakter Bill. Auch wenn er überwiegend ruhig und ernst bleibt, spielt er das durchweg sehr stark. Wenn dann doch mal offensichtliche Emotionen zum Vorschein kommen, treffen diese einen als Zuschauer umso mehr. Auch wenn man nicht viel über den Mord weiß, hofft man für Bill, dass er seine Tochter aus dem Gefängnis bekommt. Seine Tochter wird von Abigail Breslin gespielt, welche nach langem auch mal wieder zeigen kann, was sie drauf hat.

In der Summe war ich sehr zufrieden mit der Geschichte und dem Film ansich. Ich habe mich bei der stolzen Laufzeit von 139 Minuten nie gelangweilt. Dafür war die Story zu authentisch und interessant und Matt Damon wie auch die anderen Darsteller:innen zu stark. Abgesehen davon bietet der Film wahnsinnig schöne Bilder von Marseille, die ich so nicht erwartet hatte. Hier hat Kameramann Masanobu Takayanagi unglaublich gute Arbeit abgeliefert und mich visuell ziemlich überwältigt.

Hinten raus gibt es in der zweiten Hälfte leider doch ein paar inhaltliche Schwächen, welche den Gesamteindruck runterziehen. Ein heftiges Ereignis wird im Nachhinein nicht wieder thematisiert, was ich trotz der schwierigen Vater-Tochter-Beziehung unrealistisch fand.
Obwohl der Film sich zu 80% der Lauflänge alle Zeit der Welt nimmt, reicht die Zeit am Ende nicht aus, um in einem angemessenen Tempo auf das Ende hinzusteueren. Dass Bill als Charakter an erster Stelle steht, lässt einen diese inhaltlichen Kritikpunkte leichter verzeihen. Trotzdem habe ich diese Stolpersteine in der zweiten Hälfte als deutliche Schwächen im Drehbuch wahrgenommen.

Nichtsdestotr otz ist Stillwater eines der sehenswertesten Dramen des letzten Jahres, welches neben seiner emotionalen und authentischen Geschichte einen fantastischen Matt Damon und wunderschöne Bilder zu bieten hat. Da kann man über die eine oder andere inhaltliche Schwäche ruhig mal hinwegsehen.
Wer von Actionthrillern wie Taken die Nase voll hat und das Ganze mal lieber auf einer geerdeteren Ebene sehen möchte, ist hier genau richtig. Ich gebe Stillwater 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 12.02.22 um 12:08
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Ich habe von Benny Chan noch nie etwas gehört. Lustigerweise kam ich in meiner Kindheit bereits mit dem Hong Kong Regisseur in Berührung. Er hat 2004 New Police Story, einen sehr soliden Cop-Thriller mit Jackie Chan und Nicholas Tse, abgedreht. Abgesehen davon ist der mittlerweile leider verstorbene Regisseur ein unbeschriebenes Blatt für mich gewesen. Ohne Letterboxd wäre Raging Fire vermutlich komplett an mir vorbeigegangen.

Wie auch New Police Story ist auch Raging Fire ein Cop-Thriller, in welchem ebenfalls ein Polizist sich einer Gruppierung stellen muss. Hier handelt es sich bei den Bösen aber um ehemalige Polizisten, welche früher auf der Seite des guten Cops gekämpft haben. Auf dem Blatt ist dies noch interessanter als Feinde, die von Anfang an auf der anderen Seite waren. Leider fehlt hier aber eindeutig die Tiefe und die Nachvollziehbarkeit. Abgesehen von Nicholas Tse, welcher noch eben so etwas wie eine Persönlichkeit auf den Leib geschrieben bekommen hat, bleiben seine Kollegen ziemlich gesichtslos.
Auch wenn ich hier hauptsächlich wegen der Action am Start bin, soll die Story natürlich auch gewissermaßen etwas zu bieten haben. Und das hat Raging Fire für meinen Geschmack zu wenig.

Von der Story her war ich enttäuscht. Mir war die ganze Story zu pathetisch dargestellt. Trotz seiner zwei Stunden Laufzeit bleibt die Geschichte wie auch die Charaktere sehr oberflächlich. Es gibt nicht viel zu erzählen und wenn man von den Actionszenen absieht, bleibt einem keine Szene im Kopf. Der Inhalt ist nämlich wirklich die deutliche Schwäche und da man die Actionszenen an einer Hand abzählen kann, bleibt der Film dann leider eher als vergessenswerter Thriller anstatt als guter Actionfilm im Gedächtnis.

Das ist echt schade, denn der Look ist toll. Donnie Yen, welchen ich zum ersten Mal in Aktion gesehen habe, liefert noch unglaubliche Kampfszenen und Stunts für sein Alter von fast 60 (!) Jahren ab. Direkt in seinem ersten Kampf merkt man, dass hier ein Experte am Werk ist und dass man diese Form der Action leider viel zu selten zu sehen bekommt. Dazu kommt, dass Benny Chan ein Händchen dafür hat seine Action rasant und brachial zu inszenieren. Er macht Spielereien mit der Kamera, die ich so in Actionszenen noch nicht erlebt habe. Das hat richtig Spaß gemacht.
Da kann ich sehr gut verzeihen, wenn hier und da doch mal im Gefecht zu viel geschnitten wird. Wenn der Film nur gut eine halbe Stunde kürzer und die Action nicht so rar in der schwachen Story untergebracht wäre, hätte der Film durchaus mit Filmen wie The Raid 2 oder John Wick 3 mithalten können. Raging Fire hat durchaus Action auf dem selben Niveau wie die genannten Filme, stinkt aber leider in der Summe deutlich ab. Dafür nimmt die starke Action einen zu geringen Anteil im ansich langweiligen Film ein.
Das ist echt schade, denn das Können war vor und hinter der Kamera sichtlich vorhanden.
R.I.P. Benny Chan.
Ich gebe Raging Fire 3 Punkte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 11.02.22 um 08:12
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Auch nach über 25 Jahren zündet dieser Meilenstein des Horror-Slasher-Genres immer noch verdammt gut. Der Anfang dürfte für mich sogar der ikonischste Moment in der Geschichte des Horrorfilms sein. Hier wird einem auch direkt einer der großen Stärken von Scream bewusst und zwar das Drehbuch. Eine gut geschriebene Story, natürlich erzeugte Spannung und intelligent geschriebene Charaktere. Davon sollten sich deutlich mehr Filme ein paar Scheiben von abschneiden, anstatt immer nur auf billige Jump Scares zu setzen und somit in der Belanglosigkeit zu verschwinden.

Wovon die Scream-Reihe ebenfalls sehr profitiert, ist die Tatsache, dass der Killer auch regelmäßig Rückschläge kassiert und keine übernatürliche Killermaschine ist.
Hinzu kommt noch der großartige Cast um Neve Campbell, David Arquette, Courteney Cox und Matthew Lillard. Alle spielen richtig gut und es macht Spaß ihnen zuzusehen.
Scream ist einfach ein Film, den man gesehen haben sollte, selbst wenn man mit Horror nicht so viel anfangen kann. Ich gebe Scream 4 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 31.01.22 um 06:59
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Seit The Many Saints of Newark angekündigt wurde, habe ich mich sehr auf das Prequel zu meiner Lieblingsserie The Sopranos gefreut.
Einige Casting-Entscheidungen und David Chase als Writer steigerten meine Vorfreude nur. Gerne hätte ich den Film im Kino gesehen, wobei ich dann die synchronisierte Fassung hätte sehen müssen und das wollte ich von vornherein nicht. Nun musste ich doch bis zum Home Release warten und konnte bereits einige Meinungen zu dem Streifen lesen. Man hörte von Fans viel positives, aber es gab auch viele mittelmäßige Wertungen. Das Gute daran war, dass ich dadurch meine Erwartungen etwas runterschrauben konnte.


Der Film spielt in 60ern,.welche anhand von Sets, Kostümen und Soundtrack sehr stimmig eingefangen wurden. Es geht hier hauptsächlich um Dickie Moltisanti, den Vater von Christopher Moltisanti, welchen wir in The Sopranos nie zu Gesicht bekamen, und seiner Beziehung zu seinem Neffen Tony Soprano. Wir hörten nur in Erzählungen von Dickie. Für Fans lohnt sich der Film also alleine schon auf inhaltlicher Ebene, da uns ein neuer Charakter gezeigt wird, welcher aber vorher schon ein winziger Teil des Universums der Serie war. Abgesehen von Dickie Moltisantis Präsenz, welche großartig von Alessandro Nivola gespielt wird, ist sein Einfluss auf Tony sehr interessant. Man kennt Tony als Mafia-Boss. Hier ist er noch jung und man sieht wie er langsam mit der kriminellen Welt in Verbindung gerät, aber eigentlich gar nicht zu dem werden möchte, was sein Onkel schön längst ist.


Neben dem Mafia- und Familienleben des Dickie Moltisanti und Tony Soprano bekommen wir auch das Thema Rassismus zu der Zeit grob präsentiert. Ob der Film das gebraucht hat, weiß ich nicht. Da David Chase es damals so miterlebt hat, wird es ihm wohl wichtig gewesen sein das hier unterzubringen, um Zeitgeist zu repräsentieren. Inhaltlich hätte man darauf verzichten können, aber im Nachhinein finde ich es doch gut, dass so etwas Platz in diesem Kosmos findet. Schade, dass die dunkelhäutigen Kriminellen hier nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Dafür möchte der Film sich doch zu sehr auf alt bekannte Namen fokussieren und das sind einige. Und das Wiedersehen, wenn man es denn so nennen kann, ist überwiegend exzellent geglückt. Jon Bernthal und Vera Farmiga sehe ich allgemein sehr gerne und sie sind einfach klasse als Tonys Eltern. Gerade Farmiga sticht hier mit ihrer Leistung hervor, da sie eine junge Livia wirklich gut verkörpert. Corey Stoll als Junior war ebenfalls klasse. Silvio und Paulie waren vielleicht etwas drüber, aber ansich wirkten sie in der Serie auch schon wie Cartoons. Michael Gandolfini in der Paraderolle seines Vaters hat mir auch sehr gut gefallen. Papa wäre stolz gewesen.


Man schaut den Film hauptsächlich für die darstellerischen Leistungen, für die Referenzen und Easter Eggs zur Serie. Die Serie ist auch einfach zu stark, so dass der Film inhaltlich nahezu unmöglich an das Level heranreichen kann. Mal ganz zu schweigen davon, dass man von der Laufzeit her gar nicht die charakterliche und auch geschichtliche Tiefe der Serie ankratzen kann. Für Nicht-Kenner der Serie wird der Film ziemlich langweilig und uninteressant dahergekommen. Wenn man die ganzen für Fans interessanten Details weglässt, bleibt einfach nur ein solider Gangsterfilm, den man aber schon einige Male besser und runder gesehen hat. Ob der Film für Nicht-Fans der Serie genauso wie für Fans überzeugen sollte, muss jeder für sich entscheiden. Für mich ist es vollkommen okay, wenn nur die Fans abgeholt werden, da der Film schließlich auch für die gemacht wurde.


The Many Saints of Newark ist ein schönes Zusatzkapitel für The Sopranos. Die bereits bekannten Charaktere wurden sehr gut in einer jüngeren Variante verkörpert. Es gibt schöne Details zu entdecken und auch wenn es in der Summe kein Überfilm geworden ist, so habe ich jetzt doch wieder richtig Bock auf einen Rewatch meiner Lieblingsserie bekommen. Wer The Sopranos nicht gesehen hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen und sich dann dieser Vorgeschichte widmen. Ich gebe The Many Saints of Newark 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 29.01.22 um 19:12
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Als ich Kap der Angst 2018 das erste Mal sah, war ich ein wenig enttäuscht. Von Martin Scorsese, einem meiner Lieblingsregisseure, erwarte ich immer Großes. Für mich reiht Kap der Angst sich im Scorsese-Ranking aber weit unten ein. Das soll nicht heißen, dass der Film schlecht ist. Wenn man sich aber an Meisterwerken wie Goodfellas messen lassen muss, verschwindet man trotz vieler guter Eigenschaften schnell im Schatten solcher Meilensteine.

Inhaltlich geht es um den nach 14 Jahren Haft entlassenen Psychopathen Max Cady (Robert De Niro), welcher sich an dem Anwalt Sam Bowden (Nick Nolte), der ihm das Ganze eingebrockt hat, sowie dessen Frau (Jessica Lange) und dessen Tochter (Juliette Lewis) rächen möchte. Ich hatte den Film etwas kürzer und knackiger in Erinnerung, aber mit 128 Minuten ist die Laufzeit schon recht ordentlich. Da der Film durchweg für ein unwohles Gefühl (diese Musik...) und eine Grundspannung sorgt, kann ich nicht sagen, dass ich mich gelangweilt habe. Vielleicht gibt es hier und da eine Szene, die man hätte streichen können.

Alleine für De Niros legendäre Leistung lohnt sich aber schon jede Szene, in welcher er vorkommt. Er schlägt hier und da vielleicht etwas über die Stränge. Es geht aber nie in Nicolas Cage Overacting Gefilde. Man glaubt einfach selbst in den übertriebensten Momenten, dass man einen waschechten Psychopathen vor sich hat, der zu allem fähig ist. Robert De Niro ist gang klar das Aushängeschild des Films und zu Recht für den Oscar nominiert worden. In jedem seiner Auftritte klebt man ihm an den Lippen und schaut begeistert wie auch schockiert seinem Schauspiel zu. Nick Nolte spielt aber ebenfalls ziemlich gut, auch wenn man ihn bei dem Lobeslied auf De Niro gerne mal vergisst. Jessica Lange und Juliette Lewis haben mir in ihren Rollen auch gut gefallen, wenn ich auch die Beziehung von Tochter Danielle zu Max etwas komisch und unglaubwürdig finde.

Für mich ist Kap der Angst ein packender Thriller mit einem verdammt starken Antagonisten, ohne welchen der Film vermutlich aber nicht so viele Aufmerksamkeit geschenkt bekommen würde. Ich gebe Kap der Angst 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 18.01.22 um 21:59
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Während Drive einer meiner Lieblingsfilme geworden ist, hatte mich Nicolas Winding Refn mit Only God Forgives auch schon direkt wieder aufgrund seiner Sperrigkeit verloren.
Dass The Neon Demon ebenfalls wieder zu polarisieren scheint, konnte ich mir anhand der vielen verschiedenen Wertungen schon denken. Da der Durchschnitt aber im guten Bereich liegt, wollte ich doch mal einen Blick riskieren. Auch wenn das Thema Schönheitswahn in der Model-Branche mich nicht unbedingt direkt anspricht, war ich doch sehr neugierig, wie Refn dieses Thema in einem Film verarbeitet.

Rausgekommen ist ein verstörender, in Neon-Licht getauchter Mystery-Thriller, welcher den Zuschauer durch Bilder und Score in seinen Bann zieht. Hauptdarstellerin Elle Fanning ist die Idealbesetzung für du junge, unschuldige Jesse, welche von allen beneidet wird. Jena Malone hat mir ebenfalls super gefallen mit ihrer Leistung. Keanu Reeves ist in einer kleinen Nebenrolle auch zu sehen. Wie der Film inszeniert wurde, hat mir sehr zugesagt. Die Kameraarbeit von Natasha Braier ist klasse. Der basslastige Electro-Score von Cliff Martinez unstreicht das Ganze und entfacht gemeinsam mit den Bildern eine starke Atmosphäre.

Inhaltlich habe ich mich nicht durchweg gut unterhalten gefühlt, da sich für mich doch die eine oder andere Länge eingeschlichen hat. Wie von Refn gewohnt, lässt er auch hier öfter Bilder sprechen, anstatt mit großen Dialogen aufzuwarten. Es wird viel mit Symbolik gearbeitet. Ich hätte mir etwas mehr Zugang zu den Charakteren gewünscht. Das letzte Drittel wird mir aufgrund seiner verstörenden Geschehnisse wahrscheinlich am meisten im Kopf bleiben.

The Neon Demon ist sowohl filmisch wie auch inhaltlich keine leichte Kost, aber gerade dadurch sticht er auch aus der Masse heraus.
Da ich mich an manchen Stellen schon etwas durchkämpfen musste, wollte ich erst zur schlechteren Wertung greifen. Aber je länger ich den Film sacken lasse, desto mehr weiß ich doch zu schätzen.
Ich gebe The Neon Demon 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 09.01.22 um 17:41
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Ich bin kein besonders großer Fan von Jason Statham und bei Guy Ritchie finde ich den Großteil seiner Filmographie leider eher schwach. Gerade The Gentleman hatte mich im letzten Jahr trotz bombastischem Cast sehr enttäuscht.

Cash Truck sah vom Trailer her spaßig aus. Vielleicht etwas lockerer als der eigentliche Film dann am Ende ist. Er ist nämlich überraschend ernst und diese ernste Note steht dem Film und seiner Geschichte sehr gut.
Jason Statham spielt hier den von ihm gewohnten Badass und glänzt in dieser Rolle mehr denn je oder sollte ich eher sagen "so wie immer"? Auch wenn ich ihn gerne mag, schaue ich eher wenige seiner Filme, weil sie sich gefühlt alle in der selben Reihe der Mittelmäßigkeit bewegen.

Einer der Gedanken, die ich bereits während des Films, aber auch nach des Films noch hatte, war, dass dies wahrscheinlich neben Crank meiner bisher liebster Film mit Statham gewesen ist. Das liegt aber nicht nur an ihm. Auch seine Co-Stars haben deutlich dazu beigetragen. Es war sehr schön nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder Josh Hartnett auf der großen Leinwand zu sehen. Er hatte mir in seiner Nebenrolle auch sehr gut gefallen. Allgemein haben mir die Nebenrollen, welche unter anderem mit Scott Eastwood und Holt MaCallany (bekannt aus Mindhunter) besetzt sind, gut gefallen. Hier lag einfach wieder die gewohnte Guy Ritchie Coolness in der Luft, die Fans von ihm so lieben. Auch wenn ich kein großer Fan von Ritchie bin, liebe ich diese Coolness auch sehr, denn sie erhöht den Spaßfaktor einfach immens.

Was neben den Darstellern und ihrer Leinwandpräsenz sowie der Story ebenfalls sehr cool rüberkam, war der Soundtrack von Christopher Benstead, welcher einem durchweg das Gefühl gab, dass hier gerade harter und dreckiger Scheiß abgeht oder wir uns in der Handlung immer mehr darauf zu bewegen.
Mir haben sehe viele Aspekte an diesem Film Freude bereitet. Zum Inhalt kann man zum einen sagen, dass die Story recht bodenständig gehalten wird, aber zum anderen versucht er sie auch wieder etwas zu verschachteln. Auch wenn man beim ersten Anschauen mitkommt, freue ich mich schon auf eine erneute Sichtung, um mehr auf die Details achten zu können. Ich fand den Actionanteil und Dramaanteil gut ausbalanciert. Über den einen oder anderen weiteren Kill von Statham hätte ich mich gefreut und das Ende sowie der Böse waren mir etwas zu einfach gestrickt. An dieser Stelle kann ich aber die Augen zudrücken, weil der Film mir in der Summe sehr viel Spaß gemacht hat.

Es freut mich sehr, dass der Film mich doch positiv überrascht hat. Endlich hat Guy Ritchie mal wieder richtig abgeliefert. Auch wenn ich die Filme nicht gleichstellen möchte, würde ich Cash Truck Fans von John Wick und Sicario ans Herz legen wollen. Ich gebe Cash Truck 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 0
bewertet am 06.01.22 um 23:19
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Da ist er nun endlich: Dune von Denis Villeneuve. Nachdem er mich zuletzt mit Blade Runner 2049 im Jahr 2017 komplett weggeblasen hatte, freute ich mich seit der Ankündigung auf Villeneuves nächstes Blockbuster-Projekt. Ich hatte mit Frank Herberts Vorlage bisher keine Berührungen und habe nur anhand des Regisseurs große Erwartungen entwickelt, welche mit Bekanntgabe des Casts um Timothée Chalamet und Rebecca Ferguson sowie des Komponisten Hans Zimmer noch weiter in die Höhe gestiegen sind. Ich muss zugeben, dass mir der erste Trailer gar nicht so sehr zugesagt hatte. Es sah alles nach hochwertiger Science-Fiction aus, aber inhaltlich und atmosphärisch hat es mich nur bedingt angesprochen. Wenn ich an den Teaser von Blade Runner 2049 zurückdenke, sehe ich mich mit Gänsehaut im Kino sitzen, obwohl ich zudem Zeitpunkt nicht mal den ersten Teil gesehen hatte. Meiner Vorfreude hat dies trotzdem keinen Abbruch getan.


Ich habe zum Vergleich auch noch die Verfilmung von David Lynch aus dem Jahr 1984 gesehen. Lynch hat gute Ansätze, aber leider hat seine Version auch viele Schwächen und die zweite Hälfte handelt viele Punkte zu schnell oder gar nicht ab. Alleine an dem Fakt, dass Villeneuves Dune trotz seiner 155 Minuten inhaltlich gerade mal ungefähr die Hälfte von Lynchs Verfilmung abdeckt, erkennt man, dass sich hier viel Zeit genommen wird die Welt, dessen Regeln und die Charaktere zu erklären und die Zuschauer mit allem vertraut zu machen.


Wenn mich eine Person fragen würde, was sie grob von Dune erwarten könnte, würde ich Dune als Game of Thrones auf Tattooine (Wüstenplanet in Star Wars) beschreiben. Auch in Dune gibt es verfeindete Häuser und Völker, die Machtspiele bestreiten. Die Story ist politisch, spannend, ernst und episch umgesetzt. Die Kreaturen der Welt werden nur minimal gezeigt, was ich angenehm fand. Es gibt eine Auserwählten-Sage um den Hauptcharakter Paul (Timothée Chalamet). Hingegen manch negativer Stimmen hat mir Chalamet sehr gut in der Rolle des Paul gefallen. Für mich waren alle Figuren perfekt besetzt. Man könnte wenn höchstens bemängeln, dass manche Figuren, sowohl Helden wie auch Feinde, deutlich zu kurz kommen. Im Bezug auf die Bösen funktioniert das durchaus, denn weniger ist hier mehr. Man sieht den fiesen Baron Harkonnen nur sehr wenig und seine Szenen haben dadurch ein deutlich intensivere Wirkung auf den Zuschauer. Ich hätte gerne mehr von Josh Brolin, Jason Momoa und auch Oscar Isaac gesehen. Zendaya spielt ebenfalls eine kleine Rolle, auch wenn sie ein großer Teil des Promo-Materials ist. Ich hoffe, man bekommt in Zukunft noch viel von den einzelnen Hauptfiguren zu sehen und bin auch gespannt, welche berühmten Darsteller:innen noch zum Cast dazustoßen werden.


Wie auch schon in Blade Runner 2049 lässt sich Villeneuve genug Zeit Bilder wirken zu lassen. Das kann man langweilig finden, aber ich mochte es auch hier wieder sehr. In den ruhigen Szenen gibt es immerhin noch interessante Dialoge, welche die Handlung stets voran bringen. Die Dialoge beinhalten sehr häufig Exposition, was mich aber nicht stört, da ich so nur noch mehr von der interessanten Welt erfahre. Humor ist bis auf zwei, drei Momente nicht vorhanden, was gemessen an der Stimmung auch genau richtig ist. Inhaltlich hätte ich rückblickend vielleicht auf das zu oft gezeigte Bild eines Dolchs oder auf die eine oder andere Vision verzichten können. Dieses erneute in Erinnerung rufen von wichtigen Informationen hatte mich bei Blade Runner 2049 ebenfalls schon ein wenig gestört. Hier kann man es immerhin noch inhaltlich begründen.


Ähnlich wie Christopher Nolan erzeugt auch Denis Villeneuve seine Effekte so natürlich wie möglich. Er hat mit seinem Team in der Wüste gedreht und weitestgehend auf Computereffekte verzichtet. Die Bilder von Greig Fraser sind gewaltig. Die Totalen drücken einen nur so in den Sessel. Egal ob von der Wüste, den Planeten Caladaan oder von Raketen abfeuernden Raumschiffen. Das sind einfach Bilder, die auf der großen Leinwand gesehen werden müssen. Aber auch auf großen und wertigen TVs kommt die Optik sehr gut zur Geltung. So war ich auch beim dritten Mal von vielen Frames schwer beeindruckt.


Der Soundtrack von Hans Zimmer ist gemäß des Settings sehr orientalisch und exotisch komponiert worden. Ich empfand ihn zum Teil als beliebig. Klar, hat er einen Wiedererkennungswert, alleine schon das Main Theme, aber genaue Stücke bleiben einem nicht großartig im Kopf. Vielleicht ändert sich meine Meinung im Laufe der Zeit, aber bisher bleibe ich da etwas unterwältigt zurück. Das soll aber nicht allzu negativ klingen. Der Score erfüllt über die Laufzeit hinweg seinen Bombast-Effekt, hätte aber in der einen oder anderen Szene mit ruhigeren Klängen eine passendere Klangkulisse geschaffen.


Dune fühlt sich nach Sci-Fi für Erwachsene an, wie sich Game of Thrones im Fantasy-Genre an Erwachsene gerichtet hat. Interessant ist hierbei, dass Dune ab 12 ist und sehr gewaltarm daherkommt bzw. der Gewaltgrad gemessen an der düsteren Grundstimmung zahm ausfällt. Kaum Blut und brutale Tode passieren off-screen oder werden durch Stilmittel unkenntlich gemacht. Gewalt ist ein nötiger Teil der Handlung, aber steht nie im Mittelpunkt. Dafür geht es zu viel um die Charaktere und die Handlung ansich. Aus dem Grund kann ich damit leben, dass hier etwas darauf geachtet wird. Die wenigen Kämpfe hätten für meinen Geschmack trotzdem etwas besser choreographiert und inszeniert werden können. Von den Sets, den Kostümen und der Ausrüstung hat alles einen hochwertigen Look.


Es wurde bereits im Vorfeld und auch in Reviews von einem neuen Meilenstein der Filmgeschichte geschrieben. Oft wurde der Vergleich des Ausmaßes von Herr der Ringe gebracht. Das ist schwer zu sagen und hängt für mich auch davon ab, wie es weiter geht. Für mich ist das, was ich da sehe großartig, aber emotional lässt es mich da doch etwas kälter wie Die Gefährten. In Herr der Ringe wachsen einem die Charaktere schneller ans Herz und es gibt mehr Abwechslung in den Handlungsorten. Man kann natürlich immer in Frage stellen, wie sinnvoll dieser Vergleich ist. Was man sowohl Herr der Ringe wie auch Dune zuschreiben kann, ist der Fakt, dass sich das Geschehen sehr groß anfühlt. Alle Komponenten sorgen dafür, dass man über die gesamte Laufzeit das Gefühl vermittelt bekommt, dass man ein Epos der Extraklasse anschaut. Ein Epos, welches dieses Prädikat auch verdient hat.


Ich kann auf alle Fälle sagen, dass ich mich auch beim dritten Mal die ganzen 2,5 Stunden in keiner Sekunde gelangweilt habe. Nach dem Ende ist man total aufgepumpt für eine Fortsetzung, weil man sich nicht satt sehen kann an der Welt, der Mystik, den Bildern, den Charakteren und weil man natürlich wissen möchte, wie es nun mit der Geschichte weitergehen wird.
Ich hoffe nur, dass der weitere Verlauf der Geschichte nicht enttäuscht. Auch wenn man den Film nur für sich sieht, wäre es schade, wenn ihn die Fortsetzung(en) in ein schlechtes Licht rücken würden. Zugegeben halte ich das für recht unwahrscheinlich. Ich kann mir bei Villeneuve keine schlechte Fortsetzung vorstellen. Man hat als Nicht-Leser eine ungefähre Vermutung, was passieren wird, aber genau weiß man es nicht. Man erwartet, dass Großes passieren wird, aber wie genau das aussehen wird, weiß man nicht.


Ist Dune das revolutionäre Meisterwerk, was alles bisherige in den Schatten stellt?
Nein, das finde ich etwas hochgegriffen. Der Film ist nicht makellos. Er macht aber so viel richtig in vielerlei Hinsicht und hat mich durchweg meisterhaft unterhalten, dass ich einfach nur mit einem ähnlichen Gefühl wie nach Blade Runner 2049 zurückgelassen wurde und gerne diese hohe Wertung vergebe. Auf meinem Radar ist Denis Villeneuve der einzige Filmemacher neben Christopher Nolan der solche qualitativ hochwertigen und gleichzeitig anspruchsvollen Blockbuster rausbringt. Die Blockbuster, die nicht komplett mit dem Strom schwimmen und Risiken eingehen, um eine Vision umzusetzen, die nicht so schnell vergessen ist wie viele andere größere Produktionen.
Ich bin einfach Fan von Villeneuve und seiner Art der Inszenierung und habe vollstes Vertrauen in ihn und seine Crew, dass die Geschichte in Fortsetzung meisterhaft weitergeführt wird. Für mich ist Dune mein Film des Jahres 2021 und ich gebe ihm 4,5 Punkte. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 01.01.22 um 23:17
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Anfang des Jahres habe ich schon Lobeshymnen gehört und es fielen Worte wie "Film des Jahres". Es folgten Oscar-Nominierungen zum Drehbuch (gewonnen), für das Editing, für Regisseurin Emerald Fennell und Hauptdarstellerin Carey Mulligan sowie in der Königskategorie "Best Picture". Natürlich schürten die Nominierungen mein Interesse und meine Erwartungen noch viel weiter in die Höhe.

Zur Story möchte man nicht viel sagen, da man am besten so unwissend wie möglich an diesen Film rangeht. Ich wusste nur, dass Carey Mulligan eine Frau spielt, die sich betrunken in Clubs aufhält und von Männern mit nach Hause nehmen lässt und es sich dann aber nicht so entwickelt, wie man es von der Situation her gewohnt ist bzw. wie es die Männer sich erhoffen.
Schon gleich in der ersten Szene wird klar, dass der Film tolle Bilder und einen interessanten Soundtrack zu bieten hat. Die Story entpuppt sich dann unter den John Wicks und Takens als der etwas andere Rachefilm. Es muss nämlich nicht immer nur um Rache in Form von Gewalt gehen.

Carey Mulligan spielt die vielen Facetten ihres Charakters wirklich super. Es macht Spaß ihrem Spiel zuzusehen und sie trägt den Film souverän alleine. Dabei ist der Cast um sie herum alles andere als schwach besetzt. Am meisten sticht hier Eighth Grade Regisseur Bo Burnham mit seiner Screentime und seinem Schauspiel heraus. Schön, dass man ihn in einer größeren Rolle zu sehen bekommt. Ebenfalls gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Christopher Mintz-Plasse, Alfred Molina und Alison Brie. Leider kommen manche Auftritte etwas kurz, aber besser als gar nichts.

Was mich an dem Film etwas gestört hat, war der Climax. Nicht der gesamte Climax, denn eigentlich fand ich spannend worauf der Film hinausläuft. Die Richtung, in welche sich das Finale entwickelt, hat mir aber nicht so 100% zugesagt. Das wirkte dann doch etwas formelhaft.
Vielleicht ist es dieses Problem, dass man schon zu viel gesehen hat und einem die finale Wendung nicht vom Hocker haut. Das ist schon sehr schade, da der Rest des Films so unvorhersehbar und erfrischend daherkommt.
Obwohl man nicht weiß, wohin die Reise geht, verfolgt man gebannt Inszenierung und Geschichte. Da enttäuscht es doch etwas, wenn die Nachwehen des Finales verhältnismäßig bescheiden ausfallen und irgendwie unter den aufgebauten Erwartungen des restlichen Films zurückbleiben.

Nichtsdesto trotz:
Handwerklich sehr gut inszenierte Filme, die noch bis ins Finale den Zuschauer im Unklaren darüber lassen in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, findet man im Jahr 2021 nicht wie Sand am Meer. Dass es sich hier um ein Regiedebüt mit einem Thema handelt, welches ein gesellschaftlich aktuelles Problem anspricht und dabei neben dem Unterhaltungsfaktor noch zur Diskussion anregt, ist wirklich beachtlich.
Chapeau, Emerald Fennell, für ein großartiges Regie-Debut. Ich gebe Promising Young Woman 4 Punkte.

P.S.: Ich hatte nicht erwartet, dass ich mal in einem Film an Stars Are Blind von Paris Hilton erinnert werde und mich dann noch darüber freue. ???? 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 27.12.21 um 11:15
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Selbst wenn man Der Untergang nicht gesehen hat, sollte jeder Bruno Ganz' beispiellose Darstellung des Adolf Hitler schon mal irgendwo mitbekommen haben. Bei den ganzen hohen Wertungen und der damaligen Nominierung für den Auslands-Oscar wollte ich mir dieses Drama über das Ende des deutschen Reiches mal zu Gemüte führen.
Inhaltlich beginnt der Film mit der Einstellung von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara). Direkt wird man von Bruno Ganz umgehauen. Er verschwindet komplett in der Rolle des Adolf Hitler.
Von da an nimmt alles seinen Lauf. Wir sehen Hitler, seine Gefolgsleute und die Menschen Berlins in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs.
Der gesamte Film ist sehr deprimierend. Menschen begehen reihenweise Selbstmord. Jeder ist verzweifelt und deprimiert. Ein sehr interessanter und lehrreicher Blick auf die Wehrmacht, welche ihrem Ende entgegensieht.
Auch abgesehen von Ganz ist der Film mit großartigen deutschen Schauspieler:innen besetzt, welche alle in ihren Rollen glänzen.
Für die Laufzeit von 2,5 Stunden braucht man schon ordentlich Sitzfleisch und thematisch steckt man diesen Film ohnehin nicht mal so eben weg. Ob man geschichtlich interessiert ist oder nicht, Der Untergang sollte man sich alleine wegen der Darstellung von Adolf Hitler unbedingt angesehen haben.
Ich gebe Der Untergang 4 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 12.12.21 um 13:54
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Da ich ihn im Kino verpasst hatte, freute ich mich sehr auf den Heimkino-Release. Die ganzen positiven Stimmen und zuletzt die auf dem Cover aufgedruckte Oscar-Prämierung für den besten ausländischen Film weckten bei mir Neugier und Interesse. Ein Film über vier männlichen Schullehrer, die ein Experiment mit Alkoholkonsum unternehmen. Inszeniert von Thomas Vinterberg und besetzt mit dem großartigen Mads Mikkelsen, welche mit Die Jagd bereits vor ein paar Jahren ein starkes Drama abgeliefert hatten.


Eine Frage, welche ich mir bereits im Vorfeld gestellt habe, war, wie weit wird der Film in Bezug auf die Konsequenzen des Alkoholkonsums gehen. Er zeigt durchaus die Konsequenzen, aber es hält sich doch in Grenzen. Hier hätte man deutlich tiefer gehen können. Das Thema bietet immerhin genug Stoff, um die negative Seite des Genussmittels aufzuzeigen. Stattdessen bleibt man doch mehr bei den vergnüglichen Momenten. Diese sind ebenfalls unterhaltsam, aber bringen die ganze Sache inhaltlich nicht wirklich weiter. Zwischendurch hatte ich den Gedanken im Kopf, ob Alkoholkonsum im Film verharmlost wird. Rückblickend muss ich sagen, dass er keine klare Stellung bezieht, sondern viel mehr einfach klar abbildet wie Alkohol uns bzw. unser Leben beeinflusst. Es hatte trotzdem gerne hier und da dramatischer werden können.
Hier hätte ich mir mehr Szenen gewünscht, wie das erste Treffen der Freunde, wo Martin (Mads Mikkelsen) mit Tränen in den Augen seine Unzufriedenheit offenbart. Auch wenn ich den Film gut fand, kratzt er für mich zu sehr an der inhaltlichen Spitze des Eisbergs.


Der Rausch ist Dank seiner Inszenierung,
seiner tollen Darsteller und der interessanten Idee ein sehenswerter Film, der für mich die hohen Erwartungen aufgrund mangelnder Konsequenzen nicht ganz erfüllen konnte. Alleine wegen Mads Mikkelsen und seiner Tanzszene sollte man den Film aber gesehen haben. Ich gebe Der Rausch 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 27.11.21 um 18:33
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Nach den ganzen Lobeshymnen und Oscar-Nominierungen wollte ich Minari unbedingt sehen, auch wenn es inhaltlich kein Film ist, der mich direkt anspricht.

Es geht um eine koreanische Einwanderer-Familie, welche von der Westküste der USA aufs Land in Arkansas zieht, um dort ein neues Leben zu beginnen. Vater Jacob möchte als Farmer seiner Familie und sich ein besseres, zufriedeneres Leben ermöglichen. Der Umzug auf das Land geht aber nicht reibungslos an der Familie vorüber. Jacobs Frau Monica hält von der Idee ihres Mannes nicht so viel. Hinzu kommt, dass ihr Sohn David herzkrank ist und ein Krankenhaus nicht auf die Schnelle zu erreichen ist. David und seine Schwester Anne sind von dem Landleben auch nur mäßig begeistert. Die Großmutter der beiden soll hier Abhilfe verschaffen.

Ich habe mich anfangs entschieden den Film im O-Ton mit Untertiteln zuschauen. Dabei wusste ich nicht, dass viel koreanisch gesprochen wird. Dass hier Koreanisch und Englisch zum Teil beiläufig gemixt werden, fand ich sehr angenehm und authentisch. Die schauspielerischen Leistungen haben mir allesamt sehr gut gefallen. Für mich und wahrscheinlich die meisten Zuschauer hat der liebenswerte, kleine David am besten funktioniert. Er ist süß und sorgt größtenteils alleine oder im Dialog mit seiner ulkigen Großmutter für lustige Stellen in diesem Drama.

Eigentlich hat mir der Film sehr gut gefallen. Er ist schön gefilmt und man interessiert sich für die Familie Yi. Mit der Zeit machen sich aber schon deutliche Längen bemerkbar und so viel passiert auch gar nicht. Anstatt einfach nur gewöhnliche Alltagssituationen in ihrem Zuhause zu sehen, wäre mir lieber gewesen, man hätte noch mehr besondere Ereignisse gezeigt. Es gibt eine Szene, wo man sie beim Gottesdienst und beim anschließendem Essen sieht. Aufgrunds des Culture Clashs und der Sprachbarriere sorgt dies für komische und unangenehme Momente. Von solchen Szenen hätte es gerne noch mehr geben können. Insgesamt bleiben die Yis nämlich doch eher unter sich auf dem Land.

Das dramatische Finale wirkte für mich etwas erzwungen und unpassend. Obwohl man über den ganzen Film das Gefühl hatte, dass Regisseur Lee Isaac Chung genau weiß was er erzählt und wie er es erzählt, wirkt das Ende so, als müsste noch etwas Großes in diesem eher ruhigen Film passieren. Hier hätte man das Ende doch etwas geschickter einfädeln können.

Minari hat trotz seiner vielen positiven Eigenschaften durchaus mit inhaltlichen Problemen zu kämpfen, die sich für mich nicht einfach wegdiskutieren lassen.
In der Summe habe ich mich aber Dank der tollen Schauspieler und der authentischen. Geschichte gut unterhalten gefühlt. Ich gebe Minari 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 13.11.21 um 19:57
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Nach dem emotionalen und gut inszenierten Skyfall war damals die Vorfreude groß, als Spectre in den Startlöchern stand.
Im Kino war Spectre dann eine riesige Enttäuschung. Ich bin zwar kein großer Bond-Fan, aber Skyfall und vor allem Casino Royale haben gezeigt, was man aus Craigs Bond rausholen kann, wenn man nur will. Im Anbetracht des Kinostarts von No Time To Die wollte ich Spectre nochmal eine Chance geben und meine Erinnerungen etwas auffrischen. Leider funktioniert der Film sechs Jahre später kein Stück besser.


Dass man hier eine so schwache und uninspirierte Geschichte abliefert, ist wirklich eine herbe Enttäuschung. Der Anfang in Mexico City ist wieder sehr opulent und vielversprechend. Leider plätschert die gesamte Handlung dann so vor sich hin. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass man hier kostentechnisch einen der größten Filme des Jahres 2015 schaut und bei dem Gedanken ist der Film einfach eine Lachnummer.

Inhaltlich bekommen wir als Antagonisten einen Hans Landa auf absoluter Sparflamme, mal abgesehen davon, dass sich Christoph Waltz' gefühlt immer wiederholende Rolle seit Inglourious Basterds auch totgelaufen hat. Ich kenne mich mit dem Franchise nicht so gut aus und habe die alten Filme nicht gesehen, aber Christoph Waltz stellt hier scheinbar einen der größten Bösewichte der Filmreihe da. Sein Spiel ist gewohnt gut, aber die Rolle des Blofeld ist so langweilig geschrieben, dass man es kaum glauben kann, wenn man den Film schaut. Abgesehen von der Einführung sind die meisten Szenen mit ihm total lahm. Er wirkt nicht besonders bedrohlich und nichts. Eine totale Enttäuschung wie der Rest des Films auch.


Léa Seydoux wird total verschwendet. Die angebliche Liebe zwischen ihrem Charakter Madeleine und Bond glaubt man doch zu keiner Sekunde. Dass alle Frauen immer direkt auf Bond abfahren, wenn sie ihn sehen, fand ich schon immer etwas zu drüber, aber oft bleibt es auch nur bei einem kurzen Flirt. Wenn man hier aber noch eine Liebesbeziehung aufzwingt, die man als Zuschauer zu keiner Sekunde fühlt, ist das einfach nur schwach. Alleine die Beziehung zwischen Bond und Vesper hatte gezeigt, wie es eigentlich ablaufen sollte. Dialoge und Szenen, die begründen, warum romantische Gefühle zwischen den Charakteren bestehen. In Spectre hat das für mich komplett gefehlt.
Dave Bautista ist ebenfalls recht verschenkt, bekommt aber immerhin die beste Szene des Films spendiert. Der restliche, wiederkehrende Cast um Ben Wishaw, Naomi Harris und Ralph Fiennes macht seinen Job gut, kann die zweieinhalb Stunden Langweile aber auch nicht besonders aufwerten.


Abgesehen von der mega lahmen Story ist nicht mal die Action besonders packend, wenn man mal von ein bis zwei Explosionen und dem Kampf zwischen Craig und Bautista absieht.
Ein Quantum Trost ist aus diversen Gründen auch nicht besonders gelungen, aber immerhin ist dieser mit seiner Laufzeit von 106 Minuten noch deutlich knackiger und kurzweiliger wie Spectre. Unbegreiflich für mich, dass Sam Mendes hier so daneben gegriffen hat, obwohl er mit Skyfall einen so guten und so runden Thriller abgeliefert hatte. Ich hoffe wirklich sehr, dass No Time to Die ein würdiger Abschluss für Daniel Craig's Bond wird, welcher Spectre komplett in den Schatten stellt. Ich gebe Spectre 2 Punkte. 
Story
mit 2
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mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 03.10.21 um 23:32
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Das Cover mit dem aus dem Autofenster lachenden Song Kang-Ho lässt vermuten, dass man hier einen Gute-Laune-Film serviert bekommt. Dem ist nicht so. A Taxi Driver fängt auf einer leichtfüßigen Note an und hält diese auch recht lange, bis es dann eine starke tonale Änderung gibt und man von lockerer Situationskomik zwischen Taxi-Fahrer Kim und seinem Passagier, dem deutschen Journalisten Peter (Thomas Kretschmann), zu der durch Aufstände ausgelösten militärischen Gewalt in der südkoreanischen Stadt Gwangju wechselt.

Was mir bezüglich der Darstellung der kritischen Lage in Gwangju leider gefehlt hatte, war der politische Kontext. Leute werden vom Militär getötet, aber was genau los ist, wird einem gar nicht wirklich klar. Auf die dramatischen Zeitlupen, in denen Menschen erschossen werden, hätte ich auch verzichten können. Dass Kim und Peter von einem militärischen Anführer gejagt werden, war mir etwas zu gewollt und hat mich aus der Handlung rausgerissen.
Eine Verfolgungsjagd am Ende fühlte sich für mich zusätzlich noch erschreckend unpassend im Vergleich zum Rest des Films an.
Ich verstehe, dass man hier eine Geschichte ausschmücken muss, damit sie zu einem Spielfilm aufbereitet werden kann. Trotzdem fehlt mir im einen oder anderen Moment das Feingefühl für die Erzählung und die Ereignisse.

Thomas Kretschmann spielt dezent als ausländischer Beobachter der Situation, zeigt sich aber in kritischen Momenten verletzt und angespannt, wie man es von Menschen in solch einer schrecklichen Situation auch nicht anders erwarten kann. Song Kang-ho darf hier noch deutlich mehr zeigen was er kann und bietet wie der Film ansich starke Kontraste in seinem Verhalten, welches von Fröhlichkeit bis hin zu Schock und Trauer reicht. Er ist einfach einer der größten Schauspieltalente Südkoreas und stellt dies immer wieder unter Beweis.

Wie den Hauptcharakteren im Film ging auch an mir die Handlung nicht spurlos vorbei und mir sind in dem einen oder anderen Moment die Tränen gekommen. Ich konnte mit den Geschehnissen rund um die Aufstände nicht so gut connecten, aber wie die Darsteller auf die Situationen reagiert haben, hat mir gut gefallen und ist mir Nahe gegangen. Auch wenn Kim und Peter nicht die gleiche Sprache sprechen, verbindet sie dieses Ereignis und hat sie zusammenwachsen lassen. Das Ende hat mich sehr gerührt zurückgelassen.

Nachdem durch Parasite das Interesse an dem südkoreanischen Kino bei vielen (einschließlich mir) deutlich gewachsen ist, freute ich mich sehr, dass man A Taxi Driver in Deutschland endlich anschauen konnte. Meine Erwartungen konnte er in der Summe nicht ganz erfüllen, aber eine sehenswerte Empfehlung ist er Dank der Hauptdarsteller sowie der mir bisher gänzlich unbekannten, wahren Begebenheit allemal. Ich gebe A Taxi Driver 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 24.09.21 um 21:48
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Meine erste Berührung mit Blade hatte ich im Alter von 11-12, denke ich. Ich habe aber den zweiten Film zuerst gesehen und auch nicht mal komplett. Blade: Trinity war der erste Film der Trilogie, den ich komplett gesehen habe.
Unabhängig von der Qualität der Filme bleibt eine Komponente uneingeschränkt badass: Wesley Snipes. Ohne die Marvel-Comics um den Vampirjäger zu kennen, würde ich trotzdem behaupten, dass er durch die Darstellung von Snipes einer der coolsten Superhelden ist, die bisher verfilmt wurden.

Ich hatte zuletzt vor über 10 Jahren Blade: Trinity gesehen und den ersten hatte ich bis jetzt immernoch nicht gesehen. Es war interessant zu sehen, wie dieser an ein erwachsenes Publikum gerichtete Superheldenfilm aus dem Jahr 1998 im Jahr 2021 nach drei MCU-Phasen und vieler anderer Superhelden-Filme noch funktionieren wird.
Inhaltlich funktioniert er noch sehr gut und es ist auch angenehm, dass man keine Origin-Story spendiert bekommt, sondern Blade bereits von der Vampir-Gesellschaft gefürchtet wird. Deacon Frost ist ein interessanter Bösewicht und wird von Stephen Dorff klasse gespielt. Der restliche Cast hat mir auch gefallen. Der Gewaltgrad ist ordentlich und die Stimmung düster.

Die Kampfszenen sind mal nett und mal nur okay. Teilweise wirkt die Inszenierung oder die Choreographie altbacken. Hinzu kommen teilweise echt schlechte CGI-Effekte, die sich aber in ihrer Menge in Grenzen halten.
Bevor ich es vergesse, muss ich natürlich auch noch den technolastigen Soundtrack erwähnen, der für mich auch nicht immer so ganz funktioniert hat. Ich schauen den Film nun mal mit meinen heutigen Sehgewohnheiten und da wirken einige Aspekte deutlich mehr, als wären sie aus der Zeit gefallen. Auch wenn Blade als Figur spannender ist, wie die meisten Marvel-Figuren, hat der Film trotzdem schon stolze 20 Jahre auf dem Buckel.

Insgesamt ist Blade eine beachtliche Comic-Verfilmung, die ihre handwerklichen Schwächen hat, aber gemessen ihres Alters immernoch nicht nur wegen ihres phänomenalen Hauptdarstellers sehenswert ist. Ich gebe Blade 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 12.09.21 um 22:59
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Sehr guter, aus heutiger Sicht sehr berühmter Cast und gut geschriebene Charaktere. Der Film war gefühlt viel schneller vorbei, als ich es wollte. Ich hätte den Charakteren noch Stunden zuschauen können. Die Film war jetzt nicht übermäßig witzig, aber wer sagt, dass Coming-Of-Age Filme lustig sein müssen, um dem Zuschauer zu gefallen. Ansich ist gerade das die Stärke. Der Film nimmt sich und seine Charaktere ernst und das ist auch gut so.
Ich gebe Fast Times At Ridgemont High 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 05.06.21 um 23:28
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Adam Sandler findet sich als unsicherer Typ in skurrilen Situationen wieder, die merkwürdig ablaufen und musikalisch dazu noch recht außergewöhnlich untermalt sind. Die Rahmenhandlung ist im Vergleich zur Umsetzung dann aber eher bodenständig.

Der Soundtrack war mir überwiegend etwas zu anstrengend und hat mir das Seherlebnis am Ende etwas vermiest.
Sandler liefert hier aber neben Uncut Gems und Reign Over Me die beste Performance seiner damals noch jungen Karriere ab.
Philip Seymour Hoffman hat mir in einer kleinen Nebenrolle auch sehr gut gefallen.

Für mich war Punch-Drunk Love zugänglicher als The Master, aber nicht so unterhaltsam wie Boogie Nights, wenn es um den Vergleich mit Paul Thomas Andersons anderen Werken geht.
Ohne viel von Sandlers Filmen gesehen zu haben, würde ich mal behaupten, dass dieser Film der anspruchsvollste seiner Karriere ist.
Ich gebe Punch-Drunk Love 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 18.05.21 um 21:38
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Nachdem Parasite die Filmwelt im Sturm eroberte, wurde ich unter anderem auch auf A Hard Day aufmerksam. Hauptdarsteller Lee Sun-kyun gefiel mir schon im Bong Joon-ho's Meisterstück sehr gut, weshalb ich mich schon darauf freute ihn in einem weiteren Thriller in der Hauptrolle zu sehen.

Die Prämisse, dass ein Detektiv einen Unfall vertuschen will und dadurch sowohl Familie wie auch Kollegen anlügen muss, klingt sehr interessant. Der Film ist auch durchaus sehr spannend und unterhaltsam. Lee Sun-kyun spielt den verzweifelten Unglückspilz klasse und wird uns hoffentlich noch in vielen weiteren Filmen begeistern können. Cho Jin-woong spielt hier den Strippenzieher, welcher zwar interessant, aber in manchen Szenen auch sehr merkwürdig geschrieben ist. Hier kann man dann wenigstens sagen, dass er in der Summe kein 0815-Bösewicht ist, sondern wenigstens noch etwas Persönlichkeit von den Schreibern spendiert bekommen hat.

Während seiner 110 Minuten Laufzeit langweilt der Film eigentlich in keiner Szene. Leider hat die eine oder andere Logiklücke den Gesamteindruck für mich runtergezogen. Wenn ich Logiklücke schreibe, meine ich damit auch, dass es keine Kleinigkeiten sind, die einem nicht mal auffallen. Hier muss man meiner Meinung nach schon einige Augen zudrücken, um den Film ohne Augenrollen genießen zu können.

A Hard Day ist ein solider Thriller, der nicht nur inhaltlich sondern auch visuell interessant von Kim Sung-hoon inszeniert wurde. Ich kann über das eine oder andere Logikloch nicht hinwegsehen, daher muss ich in der Wertung ein paar Abstriche machen. Aber insgesamt wurde ich durchweg gut bis sehr gut unterhalten. Ich gebe A Hard Day 3,5 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 0
bewertet am 16.05.21 um 23:10
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Der erste Zombieland war 2009 ein Überraschungshit und ist bis heute einer meiner Lieblingsfilme im Horror-Comedy-Genre. Soweit ich mich erinnern kann, war schön früh die Rede von einer Fortsetzung. Am Ende hat es zehn Jahre gedauert bis wir wieder mit Tallahasse, Columbus, Wichita und Little Rock auf Zombiejagd gehen konnten. Ein großer Dorn im Auge dabei ist, dass dieses Sequel einfach mindestens fünf Jahre zu spät erschienen ist.
Ich hatte auch Lust auf einen zweiten Teil, aber man hätte echt nicht so lange warten sollen. Schließlich zählt Zombieland auch nicht zu den Filmen, welche unbedingt eine Fortsetzung benötigen. Teil 1 stand sehr gut für sich und musste nicht unbedingt fortgesetzt werden.

Auch wenn ich die Darsteller um Woody Harrelson, Jesse Eisenberg und Emma Stone gerne wiedersehe, reichen die Namen und Gesichter alleine nicht aus, um für eine gute Fortsetzung zu sorgen. Der Überraschungseffekt des ersten Films bleibt hier leider völlig aus. Man wird einfach erneuert in das Apokalypse-Setting geworfen und bekommt die gleichen Charaktere zehn Jahre später in der Mikrowelle aufgewärmt.
Für Stimmung sorgen hier eher die Nebenrollen, von welchen vor allem Zoey Deutch als pinke Barbie sich super in das Ensemble einfügt und gerne noch präsenter hätte sein dürfen.

Zombieland 2 ist kein totaler Reinfall, aber ein etwas ausgefeilteres Drehbuch und eine kürze Wartezeit hätten dem Film auf jeden Fall gut getan. So ist er am Ende eine Fortsetzung, die zwar durchaus ihre Unterhaltungswerte hat, aber unterm Strich nur okay geworden ist. Gerade bei dem starken ersten Film ist das doch schon sehr enttäuschend. Ich gebe Zombieland: Double Tap 3 Punkte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 29.04.21 um 21:32
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Palm Springs war einer meiner am meisten erwarteten Filme in den letzten Monaten. Durch die ganzen positiven Rezensionen und die Namen Andy Samberg, Cristin Milioti und J. K. Simmons sowie dem schönen Poster hatte ich richtig Bock und nicht gerade geringe Erwartungen.
Apropos Erwartungen: Wie anderen Filmfans ist auch bei mir die Zeitschleife kein unbekanntes Thema. In vielen Filmen und auch Serien wurde dieses Gimmick bereits behandelt und man stellt sich nicht zu Unrecht die Frage, ob man in diesem Sub-Genre bereits alles an Szenarien gesehen hat.

Regisseur Max Barbakow und Autor Andy Siara haben sich für den Loop-Tag ein Hochzeits-Setting in der Wüste ausgesucht. Andy Samberg spielt den ihn auf den Leib geschriebenen Nyles, welcher Gast auf der Hochzeit ist und sich bereits in der Zeitschleife befindet. Er trifft dort auf Sarah (Cristin Milioti), welche die Schwester der Braut ist und dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Ich möchte nicht mehr verraten, denn mir hat es auch sehr gut getan, dass ich so wenig wie möglich über die Handlung wusste.

Der Film ist mit seinen 90 Minuten Laufzeit sehr kurz und knackig und wird nie langweilig.
Das Drehbuch ist trotz bekanntem Grundthema sehr erfrischend. Die Dialoge sind sehr gut geschrieben und werden von den Darstellern klasse performt. Samberg-Fans kommen auf ihre Kosten und wer bisher nicht in Cristin Milioti verliebt war, wird es spätestens nach diesem Film sein. Die beiden harmonieren hervorragend miteinander und die Mischung aus Witz, Herz und Ernst funktioniert sehr gut.
J.K. Simmons glänzt in seiner Nebenrolle und den restlichen Cast habe ich auch sehr gerne zugesehen.
Es geht hier auch nicht darum, dass der Film DIESER eine ist, welcher das Zeitschleifen-Thema komplett neu aufrollt. Was diesen Film so beliebt macht, sind aber einfach die ganzen Versatzstücke, welche sehr gut funktionieren.
Neben den Darstellern hat der Film auch noch sehr schöne Bilder und einen tollen Soundtrack zu bieten, welche das Erlebnis nur abrunden.

Palm Springs erfindet das Rad nicht neu und will dies auch gar nicht tun. Stattdessen wird auf sympathische, unverbrauchte Darsteller, bissige Dialoge und ein perfektes Pacing gesetzt, was das Regie-Debüt von Max Barbakow zu dem Publikumliebling werden ließ, an dem sich alle zu Recht so erfreuen.
Ich kann garantieren, dass dieser Film noch öfter in meinen Player rotieren wird und in Zukunft der einen oder anderen Person ans Herz gelegt wird. Ich weiß aus dem Kopf nicht, wie viele Zeitschleifenfilme ich gesehen habe, aber ich würde ohne zu zögern diesen als einen der besten Filme aus diesem Sub-Genre bezeichnen. Ich gebe Palm Springs 4 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 29.04.21 um 19:30

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