bewertet am 26.11.2022 um 16:36
#1
Player:
Sony UBP-X700
Darstellung:
Samsung Q70R
1
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Diese Blu-ray ist 4x vorgemerkt.
Ich wartete also auf den Heimkino-Release und hatte gehofft, dass die Enttäuschung nicht so groß sein wird und ich ihm doch irgendwas abgewinnen kann.
Inhaltlich erinnert sowohl der Trailer wie auch die Synopsis an die dystopische Sci-Fi-Serie Black Mirror. Alice (Florence Pugh) und Jack (Harry Styles) leben in den 1950er-Jahren in der Gemeinschaft Victory, welche in der Wüste scheinbar recht isoliert von der Außenwelt gelegen ist. Sie kümmert sich um den Haushalt und tratscht mit den Nachbarinnen, während die Männer bei der Arbeit sind. Wie man es von Geschichten, in den alles so unheimlich perfekt wirkt, kennt, merkt Alice recht schnell, dass irgendwas mit dem Ort und deren Leuten nicht stimmt und der Schein der perfekten Idylle nur trügt.
Diese Ausgangslage hat man schon unzählige Male in Filmen und Serien erzählt bekommen, wodurch Don't Worry Darling sehr uninspiriert erscheint. Die zwei Stunden Laufzeit sind für den Inhalt viel zu lang geraten. Es reiht sich Szene an Szene, in der Alice sich irgendwie unwohl fühlt und besorgniserregende Erfahrungen mit ihrem Umfeld macht. Hätte man dieses Konstrukt nicht schon zig Mal in jeglicher Form gesehen, würde einen dieser Film bestimmt umhauen. Da wir aber im Jahr 2022 sind und man eher händeringend nach jedem originellen Stoff greift, um etwas neues erzählen zu können, kann Olivia Wilde mit ihrem neuesten Werk leider nicht überzeugen.
Florence Pugh sticht schauspielerisch am meisten heraus und schafft es trotzdem nicht, dass lahme Drehbuch auszubügeln. Irgendwann war ich aber auch selbst von ihrem Gejammer etwas genervt. Harry Styles spielt solide, wenn er nicht gerade den einen oder anderen Overacting-Ausraster hat. Olivia Wilde ist ebenfalls in einer Nebenrolle vor der Kamera zu sehen, aber auch nur mittelmäßig. Chris Pine als Chef von allem hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn ebenfalls gerne in einem besseren Film gesehen hätte.
Die Sets wie auch vor allem die Cinematographie von Darren Aronofsky's Stammkameramann Matthew Libatique sind klasse und geben einem das Gefühl von einer hochwertigen Produktion. Natürlich kann das den Film nicht retten und verstärkt das Gefühl der vertanen Chance. Dem Score stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Irgendwie unterstreicht er die mysteriösen Situationen, aber gleichzeitig nervt er auch zu großen Teilen.
In der zweiten Hälfte gibt es einen Twist, der mir von der Idee her gefallen hat, aber von der Umsetzung her leider komplett unausgereift ist. Anstatt eine erschrockene Florence Pugh in der Endlosschleife zu zeigen, hätte man lieber viel mehr Zeit und Fokus auf den nicht so uninteressanten Hintergrund der ganzen Handlung legen können. Sehr ärgerlich.
Leider hat auch mir Don't Worry Darling nicht gut gefallen. Das Aufdröseln eines Mysteriums um einen Ort und seine Bewohner kann durchaus unterhaltsam und fesselnd sein, sonst wäre diese Thematik nicht bereits endlose Male verfilmt worden. Da man hier aber keine wirklich neuen Ansätze schafft und nur die gewohnten Tropes abarbeitet, um nach zähen zwei Stunden zu einem unbefriedigten Ende zu gelangen, kann man sich den Film auch getrost sparen. Ich gebe Don't Worry Darling 2,5 Punkte.