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Schneller als erhofft konnte ich zu Lost zurückkehren. In den Pfingstferien schnappte meine Frau den Kleinen und gemeinsam gingen sie die Großeltern besuchen. Zeit für den Papa, die zweite Staffel auszupacken und durch den Player zu hetzen. Denn erneut hatte ich hierfür nur drei Abende Zeit, und so mussten die knapp 1000 Minuten der  zweiten Staffel geschickt verteilt werden.
Wie sich Staffel zwei im Vergleich zu Staffel eins schlägt, und ob tatsächlich schon die ersten Fragen ihre Beantwortung finden, das klärt der Review.



          Die zweite Staffel kann einzeln gekauft werden, ...

          ... ist aber auch Teil der Gesamtbox ("Complete Collection") und der
          Sammlerbox ("Complete Collection (Premium Edition)").


Story:
Mit Start der zweiten Staffel erleben wir die Auflösung des Cliffhangers aus Staffel eins: Was verbirgt sich hinter der Luke aus Stahl mitten im Dschungel? Die Entdeckung der Schwan-Station bringt den Losties so etwas wie Normalität zurück: endlich mal wieder duschen, in einem Bett schlafen und... Zahlen in einen Computer eintippen? Um damit täglich, alle 108 Minuten, die Welt zu retten? Yup, willkommen in Staffel zwei der Mystery-Drama-Serie.
Denn natürlich ergeben sich zuerst noch mehr Fragen, als dass wirklich aufgelöst werden. Der Zuschauer wird aber entlohnt, erhält er doch einen tieferen Blick in die Mysterien der Insel. Offenbar wurden bereits vor zig Jahren mehrere Stationen auf der Insel gebaut, von einer Organisation namens Dharma. Wie kamen diese Leute auf die Insel? Und was ist mit Ihnen geschehen? Auch mit der Gruppe an Menschen, die von den Losties als "die Anderen" bezeichnet werden, gibt es verstärkt Kontakt, was zu Reibereien, dem einen oder anderen Toten am Wegesrand und zu vielen weiteren Fragen führt: Wer sind diese Leute, und was sind ihre Motivationen?
Die in der ersten Staffel angedeuteten besonderen Begebenheiten auf der Insel (wie "das Monster") werden weiter etabliert, das Verhältnis zwischen erklärten Phänomenen zu ungeklärten Sachverhalten liegt irgendwo zwischen 1:2 und 1:3. Klar, das hält den Zuschauer bei der Stange, jedoch führt das auch zu manchem Frustmoment, wenn der Mystery-Fan nicht weiß, ob er sich vor lauter Anspannung freuen oder in den Couchtisch beißen soll. Alle Charaktere werden beständig weiterentwickelt, wozu erneut auf das Stilmittel des Flashbacks zurückgegriffen wird. Und so offenbart mancher bekannter Charakter unbekannte und unglaubliche Wesenszüge, was für spannende Twists sorgt. Neue Charaktere werden auf interessante Weise eingeführt, und auch die Verbindungen der Charaktere untereinander kann als gelungen gelobt werden.
Das alles, die Erzählungen, die Charakterdarstellungen, der Drama-Antrail, die Action-Einlagen, das Beziehungsdreieck Jack-Kate-Sawyer, verquickt sich zu einem Erzählfluss, der das Spannungsniveau bis zum Staffelende auf hohem Niveau hält. Das sehr gute Abschneiden der ersten Staffel wird fast erreicht, ein oder zwei Mysterien weniger wären durchaus besser für die gesamte Erzählung gewesen, die doch einen kleinen Tick zu überladen daherkommt.
Punkte: 4,5/5

Ton:
Auf der technischen Seite liegen die Tonspuren im selben Format der ersten Staffel vor: der englische O-Ton in DTS-HD MA 5.1, die deutsche Synchro in DTS 5.1. Und auch qualitativ liegt der Ton in Staffel zwei auf dem selben Niveau wie in Staffel eins. Eine tolle, intensive englische Spur, die im TV-Bereich Maßstäbe setzt, mit einer gelungenen Surround-Abmischung und klarem, kräftigem Ton.
Der deutsche Ton hat mit den gleichen Schwächen wie noch in der ersten Staffel zu kämpfen. An manchen Stellen wirkt er wie eine Dolby-Digital-Tonspur, kann aber auch oft seine DTS-Qualität durchblitzen lassen. So kommt auch bei Staffel zwei der O-Ton auf fünf Punkte, die deutsche Synchro landet bei verdienten vier Punkten.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Bildlich kann sich die zweite Staffel ein wenig im Vergleich zur Staffel eins steigern. Ist dort noch das eine oder andere Filmkorn ins Auge gestochen, verschwindet es in Staffel zwei ins Unbewußte - beim direkten Anschauen ist es nicht wahrnehmbar, nur wer sucht, der findet. Das Nachziehen bei schnellen Filmszenen, vor allem bei horizontalen Kameraschwenks, ist nach wie vor vorhanden und stört ein wenig den HD-Genuss.
Ansonsten sind Detailreichtum und Kontrast auf hohem Niveau, das Vollbild mit seinen kräftigen aber nie überzogenen Farben weiß jederzeit zu gefallen. Insgesamt sind die Verbesserungen im Vergleich zu Staffel eins zu marginal um eine Aufstockung auf die volle Punktzahl zu rechtfertigen, und so erhält auch Staffel zwei sehr gute 4.5 Punkte.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Auch Staffel zwei verfügt über das Serienjunkie-freundliche SeasonPlay-Feature, so dass ich immer genau an der Stelle weiterschauen kann, an der ich zuletzt aufgehört habe.  Ansonsten stehen in Staffel zwei wieder Audiokommentare zu einzelnen Episoden bereit, insgesamt sind fünf Audiokommentare abrufbar.
Die Bonus-Scheibe ist im Stil der Orientation-Videos gehalten - sehr schick gemacht. Ich kann nur jeden Betrachter ermuntern, ein wenig mit den Pfeiltasten herumzuprobieren, das eine oder andere Easter Egg versteckt sich auf der Startseite (ich habe insgesamt neun gefunden, mit einer Laufzeit von ca. 10 Minuten). Mehrere klassische Making-Ofs summieren sich auf über 126 Minuten, hinzu kommen entfernte Szenen mit 26 Minuten Laufzeit. Eine interaktive Personenkarte, welche die Verbindung der Charaktere untereinander darstellt, sowie ein Gag-Reel mit vier Minuten bilden den Abschluss des Bonus-Materials.
Quantitativ hat Staffel zwei etwas weniger zu bieten als noch die Auftaktstaffel, aber qualitativ (= Informationsgehalt) wird locker das Niveau von Staffel eins erreicht, daher reicht es zu gleich guten vier von fünf Punkten.
Punkte: 4/5

Fazit:
Staffel zwei macht alles richtig, was bereits Staffel eins etabliert hat. Die Geschichten werden vertieft, die Charaktere gewinnen noch mehr an Form. Ton und Bild sind erneut auf sehr hohem Niveau, und auch das Bonus-Material ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Nur das mit den Mysterien, den offenen Fragen... das wird mit Staffel zwei nicht besser. :P Es werden mehr neue Fragen aufgeworfen als alte zufriedenstellend beantwortet werden, was durch den angefixten Zuschauer zähneknirschend akzeptiert werden muss.
Wird auch Staffel drei mit der gleichen Schlagzahl, positiv wie negativ, aufwarten können? Ich bin schon gespannt, und voller Vorfreude auf die weiteren Enthüllungen, die uns auf der Insel erwarten werden.

Kaufpreis:
Die britische UK-Gesamtbox konnte ich zum Preis von 185 Euro über eBay erwerben. Der Tausch der Staffeln 4 und 6 (ohne deutsche Tonspur) gegen die deutschen Boxen hob den Gesamtpreis auf 209 Euro an. Bei sieben von 38 BluRays kommt die zweite Staffel somit auf einen Preis von 38.50 Euro, was über meinem Budget von 30 Euro pro Staffelbox ist, durch die tolle Gesamtbox aber entschuldbar ist.


Lost-Fragenkatalog Staffel 2 (Spoiler-Alarm!):

Erklärung: An dieser Stelle will ich die offenen Fragen auflisten, mit denen mich diese Staffel zurückgelassen hat. Dabei werden nur Fragen notiert, die erst weit gegen Ende der Serie beantwortet werden; oder Fragen, welche die Serie gar nicht beantwortet - hier will ich mich nach Staffel sechs selber an einer Interpretation versuchen. Außen vor bleiben daher auch Fragen, die in den kommenden ein bis zwei Staffeln beantwortet werden. So haben es zum Beispiel "Warum hat einer der Anderen (Goodwin) ein Taschenmesser der US Army aus den 50er Jahren?" und "Wo sind Desmond, Locke und Eko nach der Implosion der Schwan-Station?" aus diesem Grund nicht auf die Liste geschafft - diese Fragen werden in Staffel drei und vier geklärt. ;)
Offene Fragen aus Staffel Zwei:
Warum erleidet Desmond genau auf dieser Insel Schiffbruch?
Was ist die Dharma-Organisation? Warum haben sie mehrere Stationen gebaut? Was ist mit den Menschen der Dharma-Organisation passiert?
Was ist der Sinn der Schwan-Station? Eine geomagnetische/elektromagnetische Besonderheit? Welcher Vorfall ereignete sich "kurz nach Inbetriebnahme" der Station?
Warum müssen die Zahlen alle 108 Minuten in den Computer eingetippt werden? Wirklich, um "die Welt zu retten"?
Warum sieht Shannon einen durchnässten Walt mitten im Dschungel, der rückwärts spricht? Warum ist Walt "besonders" ("special")?
Warum sieht Kate ein schwarzes Pferd im Dschungel?
Warum heilt die Insel nicht nur Locke, sondern auch Jin und Rose?
Wie kam das Flugzeug der Drogenschmuggler aus Nigeria zur Insel?
Woher kommt die Palette mit Dharma-Vorräten? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Aktivierung der Schutztüren und dem Abwurf der Palette?
Warum sieht Hurley seinen imaginären Freund Dave auf der Insel?
Warum sehen sich die Anderen als "die Guten"? Und warum sind auf ihren Namenslisten auch nur die "guten" Leute der Überlebenden vermerkt?
Was ist die Bedeutung der Statue am Strand, von der nur noch ein Fuß mit vier Zehen übrig ist?





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Nachdem das letzte Serienprojekt "Battlestar Galactica" im Juni erfolgreich abgeschlossen wurde, konnte ich mich neuen Abenteuern zuwenden.
Einen Tipp, welcher Serie mich als nächstes beschäftigen wird, hatte ich bereits in bester Call-In-Sendung-Manier gegeben (L _ S T), und tatsächlich konnten viele fleissige Leser und Kommentatoren der äußerst kniffligen Andeutung folgen: ja, LOST ist das kommende Serienprojekt. :)
Dabei gilt wie bei BSG eine selbst-auferlegte Einschränkung: Ich will die Serie maximal genießen und die Anlage so richtig laut drehen - das geht aber nur, wenn Frau und Kind außer Haus sind. Doch die Gelegenheit sollte eher kommen als gedacht, die beiden waren eine Woche auf Schullandheim-Ausflug.
Grinsend zog ich die erste Staffel von Lost aus dem Regal, um an drei Tagen 25 Folgen à 40 Minuten zu konsumieren, das sind 1000 Minuten, über 16.6 Stunden Lost. Also dick mit den Backen gepufft und losgelegt. Wie sich die erste Staffel der Kultserie in HD behauptet, das klärt der folgende Review.



          Die erste Staffel kann einzeln gekauft werden, ...

          ... ist aber auch Teil der Gesamtbox ("Complete Collection") und der
          Sammlerbox ("Complete Collection (Premium Edition)").


Story:
Achtung, Spoiler: Die erste Staffel von Lost ist genau 20 Minuten lang logisch. Flugzeugabsturz? Kann ja mal passieren. Auf einer einsamen Südseeinsel? Prima, endlich Urlaub, weit weg von allen Verpflichtungen. 48 Überlebende, nur mit ein paar Kratzern? Puh, Glück gehabt. Soweit also alles erklärbar.
Dann, pünktlich zur Zeitmarkierung "20:00" ist's vorbei mit dem Rationalen: ETWAS tobt des nachts durch den Dschungel, entwurzelt Bäume, und seltsame klackende, schreiende Geräusche dringen aus dem Dickicht. Der Charakter von Charly sagt es treffend: "Terrific!" Willkommen bei Lost, der mythischen TV-Serie, die es verstand, über sechs Jahre hinweg Millionen von Zuschauern vor den Bildschirm zu bannen. Auch ich habe alle Folgen immer alsbald möglich konsumiert, so fesselnd und nervenaufreibend hielt mich die Serie in ihrem eisernen Griff. Nun, nach etwas zeitlichem Abstand, darf die Serie ein zweites Mal durchs Heimkino laufen, diesmal mit HD-Bild und -Ton.
Das Stilmittel des Flashbacks, also des Rückblicks auf ein früheres Ereignis, wird in der ersten Staffel sehr häufig genutzt, nutzt sich dabei aber nie ab. Der Zuschauer erfährt dadurch nachvollziehbar, warum ein Charakter GENAU SO GENAU JETZT agiert, basierend auf einer vergangenen Erzählung. Dies gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, mehr über die einzelnen Mitglieder der gestrandeten Truppe zu erfahren als sie selber voneinander wissen. Die Charaktere sind vielfältig und differenziert ausgearbeitet, hier haben die Macher ein sehr glückliches Händchen bewiesen, sowohl beim Casting der Schauspieler als auch bei der Ausarbeitung der einzelnen Hintergrundgeschichten. Die Schauspieler liefern eine saubere, natürliche Arbeit ab und wachsen dem Zuschauer schnell ans Herz.
Die Geschichte rund um die mysteriöse Insel entfaltet sich von Folge zu Folge mehr, und bietet so manche Überaschung. In der ersten Staffel wird so manche Frage aufgeworfen, von denen sich einige innerhalb weniger Episoden klären lassen, und manche erst in der finalen Staffel eine Antwort liefern. Kenner der Serie lassen die vielen Fragen relativ kalt, wissen sie doch schon um die Auflösung eines Großteils der Fragen, und können daher die Erzähltiefe und die Vielschichtigkeit der Ereignisse genießen. Premieren-Zuschauer dürfte allerdings die schiere Menge an unerklärbaren Ereignissen die Kopfhaut zum Rauchen bringen. Zum Trost sei euch gesagt: die Fragen werden beantwortet (größtenteils) und ein "paar" neue Fragen haben auch die weiteren Staffeln zu bieten (eine gelöst -> zwei neue stehen da). Also schön am Ball bleiben. ;)
Bis dahin muss diese erste Staffel natürlich noch eine Bewertung bekommen. Sie führt die Charaktere gekonnt ein, weiht uns in erstes Hintergrundwissen ein, macht Lust und Neugier auf mehr, un erzählt uns - rückblickend betrachtet - direkt in der ersten Folge am Beispiel des Brettspiels Backgammon, worum es in der Serie geht. Diese erste Staffel steckt den Claim ab für "things to come", sie hat nur einen kleinen Durchhänger, und fasziniert ansonsten von der ersten bis zur letzten Episode. Die volle Punktzahl ist das allemal wert.
Punkte: 5/5

Ton:
Der englische O-Ton ist in DTS-HD MA 5.1 auf die Scheiben gebannt, die deutsche Synchro schafft es, in DTS 5.1 dazu zu stoßen. Die englische Spur ist der Hammer, und gehört zu den besten Arbeiten, die ich bisher im TV-Serien-Umfeld erlebt habe. Speziell die oben genannte 20. Minute der ersten Episode, wenn das Monster durch den Dschungel wütet - wow, Gänsehaut. Glasklare Effekte aus allen Surround-Boxen, Dialoge ertönen verständlich aus dem Center, und der Subwoofer darf auch gezielt Akzente setzen, spätestens wenn zum Episodenende der Lost-Schriftzug ins Bild prallt - boooooom. Die musikalische Auswahl ist gut gelungen, und hält sich schön im Hintergrund. Nur selten drängt sich die Musik in den Vordergrund, ist dann aber nie lästig oder fehl am Platz. Als musikalisches Highlight der ersten Staffel empfehle ich in der zweiten Episode den Zeitindex "20.20", wenn ein Teil der Überlebenden in die Berge steigt, um ein Funksignal absetzen zu können. Die musikalische Begleitung ist... erhebend.
Die deutsche Tonspur hat es nicht ganz leicht, hier mitzuhalten. Die räumliche Aufteilung ist zwar auch gut gelungen, dennoch klingt der deutsche Ton im direkten Vergleich hörbar schwächer. Auch sind Dialoge häufiger lauter abgemischt als die Soundeffekte der Szenerie drum herum, hier wirkt der O-Ton harmonischer. Der englische Ton bekommt ohne wenn und aber die volle Punktzahl, der deutsche Ton landet bei sehr guten vier Punkten.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Von der ersten SEKUNDE an, wenn Jack sein Auge aufreisst, fesselt das HD-Bild den Zuschauer. Jederzeit sind viele feine Details zu erkennen, in Nahaufnahmen sind Hautstruktur und einzelne Härchen sichtbar, in Wideshots fasziniert der Detailreichtum des Dschungels. Die Farbgestaltung des Kamerabildes ist atemberaubend, nie zuvor sah Dschungel grüner und lebendiger aus. Krass im Gegenkontrast sind die Flashbacks gefilmt - mit kalten Farben, geraden Kanten und kaum Kamerabewegung.
Ein Filmkorn ist nur an wenigen Stellen wahrnehmbar, nur bei großen hellen Flächen (Himmel bei Tageslicht, weiße Zeltplane im Hintergrund) tritt es sichtbar in Erscheinung, aber nie störend. Dafür bietet das Bild auch knackigen Kontrast in den vielen Szenen, die während der Dunkelheit spielen. Ab und an ist ein Nachziehen zu beobachten, wenn Charaktere durchs hohe Gras oder zwischen dünnen Bäumchen hindurchrennen, aber das ist fast schon Meckern auf hohem Niveau.
Was dann schon eher ins Auge fällt sind die CGI-Effekte, die sich teilweise nicht wirklich gut ins Live-Material integrieren. Die CGI-Tiere (Eisbären, Eber, Bienen, etc.) sind als solche sofort zu erkennen. Auch retuschierte Elemente (Sicherungskabel, Haltekabel) fallen durch den Predator-Effekt ins Auge: dem Zuschauer ist, als "ob da was wär, aber so durchsichtig angedeutet". Allzu viele Szenen dieser Art hat die Staffel nicht, aber wenn doch, dann fällt's eher negativ ins Auge.
Trotzdem vergebe ich für das Bild, das über alle Episoden hinweg in formatfüllendem 16:9-Vollbild vorliegt, sehr gute vierkommafünf Punkte.
Punkte: 4,5/5

Extras:

Auf den Bonus-Fan warten Audiokommentare zu insgesamt fünf Episoden, die sich eher um den Anfang und das Ende der Staffel gruppieren. Auf der siebten Scheibe stehen mehrere Bonus-Features zur Verfügung, die in fast 3.5 Stunden einen Blick hinter die Kulissen werfen. Weniger interessant waren die Casting Tapes der Darsteller, umso interessanter waren die Berichte über die Filmarbeiten auf Oahu in Hawaii. Für drei Minuten gibt es noch entfernte Szenen, und ein Gag Reel läuft vier Minuten lang.
Ich fand Umfang und Qualität des Bonusmaterials durchaus interessant, aber noch mit Steigerungspotential nach oben.
Besonders erwähnen möchte ich noch das SeasonPlay-Feature. Es ermöglicht, die Wiedergabe jederzeit abzubrechen, um genau an dieser Stelle später weiter zu schauen. Nun mag mancher Serienfan einwerfen: "Die automatische Fortsetzung gibt's doch schon lange." oder "Na, das kann man doch erwarten!" SeasonPlay funktioniert sogar über die einzelnen BluRay-Scheiben hinweg, mit einer schicken Überleitung zwischen den Scheiben. Und darin liegt der Charme, in der Umsetzung. Man muss es gesehen und erlebt haben, um es Wert zu schätzen. ;)
Punkte: 4/5

Fazit:
Wow, was für ein Einstand! Diese erste Staffel leistet sich kaum Schwächen. Inhaltlich kann der Serienstart überzeugen, Ton und Bild sind auf sehr hohem Niveau, auch beim Bonusmaterial hat man (fast) alles richtig gemacht - bei 25 Episoden hätte es gerne noch ein wenig mehr sein dürfen.

Kaufpreis:
Die britische UK-Gesamtbox konnte ich zum Preis von 185 Euro über eBay erwerben. Der Tausch der Staffeln 4 und 6 (ohne deutsche Tonspur) gegen die deutschen Boxen hob den Gesamtpreis auf 209 Euro an. Bei sieben von 38 BluRays kommt die erste Staffel somit auf einen Preis von 38.50 Euro, was über meinem Budget von 30 Euro pro Staffelbox ist, durch die tolle Gesamtbox aber entschuldbar ist.


Lost-Fragenkatalog Staffel 1 (Spoiler-Alarm!):

Erklärung: An dieser Stelle will ich die offenen Fragen auflisten, mit denen mich die erste Staffel zurückgelassen hat. Dabei werden nur Fragen notiert, die erst weit gegen Ende der Serie beantwortet werden; oder Fragen, welche die Serie gar nicht beantwortet - hier will ich mich nach Staffel sechs selber an einer Interpretation versuchen. Außen vor bleiben daher auch Fragen, die in den kommenden ein bis zwei Staffeln beantwortet werden. So haben es zum Beispiel "Warum ist da eine Luke aus Stahl und Beton mitten im Dschungel?" und "Warum gibt es Eisbären auf der Insel?" aus diesem Grund nicht auf die Liste geschafft - diese Fragen werden in Staffel zwei geklärt. ;)
Offene Fragen aus Staffel Eins:
Was genau ist das Rauchmonster im Dschungel? Ein Sicherheitssystem?
Wieso ist Locke nach dem Absturz geheilt? Und warum kehrte seine Lähmung zeitweilig zurück?
Warum sieht Jack seinen toten Vater?
Wer sind "Adam und Eva"? Und was ist die Bedeutung des weißen und ein schwarzen Steins in ihrem Besitz?
Wohin führt das Kabel am Strand, weg von Rousseaus Unterschlupf?
Was passierte mit Rousseaus Team?
Was sind das für Stimmen, die im Dschungel flüstern?
Wer sind die Anderen, und woher kommen sie?
Warum wollen die Anderen die Kinder der Überlebenden?
Warum spielen die Kompasse auf der Insel verrückt?
Was bedeuten die Zahlen (4 8 15 16 23 42)? Bringen Sie wirklich Unglück? Und warum sind sie auf der Swan-Station angebracht?
Wie landete die Black Rock mitten im Dschungel?
Warum tötet das Monster manche der Überlebenden (Pilot) und verschont andere (Locke)?


Und zum Schluss...

Seit Anbeginn meiner Zeit hier auf der Seite schmückte der Cylon-Centurion mein Userprofil. Mit Abschluss des Projektes BSG, und Wechsel zum Projekt LOST muss der Blechkamerad leider weichen und dem DHARMA-Logo Platz machen. ;)








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