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Zapfig is! (anSICHTEN)

1. März 2018

Snowboard Academy / Everest / New in Town - Eiskalt erwischt / Ski Academy / Cool Runningsalt text

Mittlerweile hätte ich zwar schon wieder reichlich verfrorenes Material für einen erneuten Winterkino-Blog (Schnee, Abgeschiedenheit und eine unbekannte Gefahr), den leg ich aber noch etwas auf Eis und warte auf ein erneutes Blog-Jubiläum, bzw. den nächsten Winter. ;)

Viel Verschneites findet sich aber auch abseits der mysteriösen/gruseligen Pfade, weshalb ich weitere Blicke ins Weiße wagte.

Und weil Europa grad tatsächlich eine Eiswelle mit Niedrigsttemperaturen weit unter Null heimsucht, hab ich mir gedacht, ich schmeiß den Blog noch raus, bevor es zum Weekend wieder wärmer wird. Immerhin meinte man, dass Freitags die Quecksilber-Marke wieder klettern soll.

Gute Unterhaltung, frostige Grüße und weiterhin schön warm halten!
 


 

 

 
Snowboard Academy
USA1996
 
Eine Gruppe rebellischer Snowboarder mit Pisten-VERBOT - immerhin sind wir noch in den 90ties -, liegen ständig im Clinch mit der Pistenpatrouille! Die Skipolizei hat hier und da aber ihre Tricks die Boarder-Gang außer Gefecht zu setzen... z.B. eine aus Skistecken schießende Stolperleine.
 
alt textUnter den Snowboardpunks: Corey Haim (The Lost Boys) - mal ohne Corey Feldman auf Piste - und abseits der Spur, Jim Varney! Ja genau, der ERNEST-Darsteller, der als Entertainer der Skiregion in Erscheinung tritt, wodurch die Rutschpartie definitiv zum tollpatschigen Wagnis verkommt!
 
Letztlich kann natürlich nur ein Berg-Rennen entscheiden, wer die Nase vorn hat!
 
Reichlich Klamauk, viel Pistenrowdie-Stunts, blöde Sprüche, etwas Slapstick und natürlich regelbrüchiges Verhalten, machen aus der Pistengaudi einen netten 90ziger-Spaß, getoppt mit ein paar Kult-Gesichtern. Brigitte Nielsen jetzt mal außen vor gelassen! ;)
 
Schade, dass man bis heute die ganzen Jim Varney und Corey Haim Streifen (Direct to Video - Produktionen) in Sachen Veröffentlichung so sträflich vernachlässigt!
Dream a little Dream 1+2, Scuba School, Dream Machine, He's my Girl 2, Demolition High (& University), Fast Getaway..... nur vereinzelt schon als DVD raus, aber längst 'Out of Print'. "Watchers" könnte auch mal ne HD-VÖ vertragen - "Silver Bullet" erschien löblicher Weise gerade, wenn auch in einem selten faden Cover.

 
 
 
 
Everest
USA2015
 
In den 90er, als das Besteigen des höchsten Erdgipfels langsam zur Touristenshow wurde, wurde es zum Geschäft eifrige Gipfeljunkies rauf und runter zu bringen. Eigentlich mit erstaunlicher Überlebensrate für solch ein riskantes Unternehmen! Die letzte Rechnung begleicht jedoch die Natur, denn das Wetter lässt sich nicht exakt einrechnen.
 
Die wahre Begebenheit benötigt erstaunlich wenig Action, obwohl in seltenen Momenten auch die, die akute Aufmerksamkeit fordert. Das Nervenkostüm vielmehr durch die gänzliche Unternehmung fesselt und strapaziert, in der ALLEIN schon die Höhenlage für ausreichend Notlage sorgt!
 

Basislager für Lager, Höhenmeter für Höhenmeter, mangelnder Sauerstoff, Einzelschicksale, Selbstüberschätzung und in erster Linie das aufziehende Unwetter… das sind die Extreme dieser wahren Begebenheit aus dem Mai '96, in der über 30 Leute den Gipfel erklimmen wollten und einige zurückblieben.
 
Zwar alles realitstisch gehalten, weil man eben nicht auf riskante Action setzt, einiges mehr an Drama hätte man aber noch rausholen können, da manch Figuren - als Bsp. Keira Knightley - hinter den erwarteten Reaktionen zurückbleiben und eine friedvolle Inszenierung gewahrt bleibt. Zwar schön, aber die tatsächliche Tragödie - die bis heute viele offenen Fragen zurücklies - bleibt somit als ausgeglichenes Wagnis zurück. Eine Stellung zu beziehen, war wohl grundlegend nicht beabsichtigt.

Auch den Einsatz des Hubschraubers, lässt man trotz eines Pionierereignises - eigentlich unmögliche Höhenmeter - fast ungenutzt passieren. Durch die vielen Darsteller im Fokus, bleibt auch keine Zeit mehr technische Aspekte anzureißen. Interessant hingegen sind die Limits der einzelnen Protagonisten, deren persönliche Grenzen zwischen engstirnigem Willen und machtloser Regungslosigkeit, nur noch einen seidenen Faden zurücklassen -> dort wo eigentlich ein stabiles Sicherungsseil sein sollte. 
 
Jason Clarke sehr gut an forderster Front, teit sich die Unternehmung zum Ensemble auf: Mit Jack Gyllenhall als draufgängerischen Spaßvogel, Josh Brolin als Kämpfernatur und weiters gut besetzten Nebenrollen (Sam Worthington, Emily Watson, John Hawkes, Martin Henderson,...) neben den eigentlichen Helden, den Sherpas!!
 
Beeindruckende Bilder, einiges an CGI-Boden aber stets imposant eingefangene Naturgewalten. Schon zu Boden beeindruckt das durchstreifte Nepal und je weiter es hinauf geht, zieren Wetter und bunte Lagereindrücke - am weißen Monument! Festgekrallt auf der Couch bei anziehender Spannung, steigert man sich Richtung 'Höhepunkt'! 
 
Gut, dass hiernach erst die Hälfte des Films um ist!!
 
In Summe ein 'schöner' Film, der weniger zum Hinterfragen anregt, sondern mit seinem Ensemble und dem eigentlichen Hauptdarsteller, dem Mount Everest, auf 2 Stunden spannenden Unterhaltungswert setzt. Da ich Bergfilme sowieso mag, lagert der steile Trip wunderbar neben Cliffhanger und Konsorten. 
 
 
 

 
New in Town - Eiskalt erwischt
USA 2009
 
Die gewissenlose Karrierfrau Lucy (Renee Zellweger) wird vom sonnigen Miami ins verschneite New Ulm (Minnesota) versetzt - um eine Provinzfabrik einer Umstrukturierung zu unterziehen.
 
Industrielles Profitdenken trifft auf ländlichen Zusammenhalt!

 
Und Zellweger friert sich gleichmal den Arsch ab! Außerdem lässt sie kein Fettnäppchen aus, um mit den herzigen Provinzlern in Clinch zu treten.
Hier können es aber beide Seiten; allen voran treibt ein gut gelaunter J.K. Simmons (Whiplash) seine Späßchen mit ihr, während ihr der weniger gut besetzte Harry Connick Jr. (PS. I love you) den Kopf verdrehen soll.

Und die Spielchen treibt man so lang, bis einem warm ums Herz wird!
 
Die verfrorenen Wintereindrücke und das verschlafene Provinznest (mit seinen rustikalen Kneipen) sind gleichmal 'ne tolle Absteige, was eine angenehme Bleibe und Stimmung angeht. Weitere Ideen der Dorfgemeinschaft gestalten sich zu köstlich… denn der erste Freitag im November ist Eichhörnchentag (!) – der nächste aufgerufene Feiertag soll auch schon mit dem Eisangeln folgen!! Traditionen hält man eben hoch!

Die Lacher bleiben also nicht aus und Nettigkeiten fehlen ebenso wenig ->  geschenkte Patchwork-Decke mit allen Telefonnummern, falls man mit dem Wagen wieder mal im Schnee stecken bleibt. Ein Schneesturm zu Thanksgiving darf ebenfalls etwas Unruhe stiften.
 
Zur Mitte beginnt man leider immer mehr durchzuhängen, die dichter werdene Liebesgeschichte hat so ihre (forschen) Peinlichkeiten und bekommt bis Ende nur noch die erzwungene Kurve. Das eigentliche (Profit-)Thema rückt (mal abgesehen vom Ende) völlig in den Hintergrund, aber in diesem Nest geht's sowieso mehr um Persönliches, als um die Arbeit. Es sei denn, es steht mal kurz die Lebensgrundlage auf dem Spiel.
 
Zwischen Schneeräumdienst, Selbstgebasteltem und Tapioka-Pudding (ein Geheimrezept), ein wohltuendes Provinzfilmchen für einen kühlen Monat!
Auch wenn er hinten raus (recht) nachlässt, seh ich ihn aufgrund seiner idyllischen Herzlichkeit, manch guten Gags und der verschneiten Einöde doch gern – aufgrund meines Faibles schon zwei Mal geguckt.
 

 
 
 
Ski Academy
USA1989 – Ski Patrol
 
Elitäre Snobs vs. legere Spaßtruppe….

... lasst den Kampf um SNOWY PEAKS beginnen!

Sabotage war ein sehr beliebtes Mittel schwachsinniger 80s-Komödien - so auch im Streit um diesen Berg! Eigentlich würd's ja um die Ausbildung einer Skipatrouille gehen, bis man sich abseits von Pisten-Sicherheit und albernen Wortwitzen (ohne Ende), ins Finale mit dem rasenden Hot Dog Würstchen aufmacht!

Eine herrlich verblödete Pistengaudi, die auf den Police Academy Zug aufspringt und sich als seichte Lachnummer einfach mal in winterliche Gefilde verlegt… die Truppe jedoch ein Verbindungshaus und skurrile Persönlichkeiten innehabend, bleibt ein charmantes 80s/90s-Späßchen nicht aus.

alt textSeit Kindheits-Sichtung blieb mir der DREI-GESICHTIGE Verrückte in Erinnerung, der für jede seiner Gut/Böse-Persönlichkeiten eine Maske trägt (diese abwechselnd spricht) und neben seiner Freude an Hard-Rock, für reichlich Pisten-Ärger sorgt… und das, weil er auf 3 Dinge steht: "Raketenski, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!"

"Du sollts wissen, wir kosten den Tod und leben das Leben!" Und weil der auch die Synchrostimme von B. Murray raushaut, kommt das gleich nochmals kultiger.

Ist die begehrte Studentin aus dem Ausland beinhahe verpflichtend für solche Ableger, ist Iceman (T.K.Carter/The Thing) für Gesang und Party-Schwung verantwortlich, während Stanley (Paul Feig/hier noch Schauspieler) es nie durch die Pistenprüfung schafft, aber eine überraschend flotte Sohle aufs Parkett der Schneedorf-Disco legt. Der etwas zu kleingeratene Murray (Leslie Jordan) hat einige Streiche wegzustecken, was zum richtigen Brüller wird, wenn man ihm Wachstumspillen schenkt und ihn nach einem Trinkgelage in die Wichtelwerkstatt des Weihnachtsmannes verfrachtet... und der nach Aufwachen glaubt, er sei plötzlich ein Riese!! Zum Schlapplachen!

„Gehirn-Uhu / algerisch auf Hund / Flitzpiepe…“ das Synchroballett hat einiges zu bieten, sodass der alberne Humor und manch sonderliche Figur abgeht bis die Pistenpolizei kommt – wäre die nicht selbst schon von der lustigen Sorte. Zumindest solang bis Sheriff EDNA auftaucht. Bergmeister im Hintergrund ist Altstar Ray Walston und als Maskottchen macht sich bestens die Bulldogge GODZILLA!

Eigentlich in der Ausstattung etwas zu monoton, find ich den Streifen dennoch sehr unterhaltsam – was wohl auch dem nostalgischen Blick geschuldet ist. Aber irgendwie halt ich ihn in Ansätzen für das winterliche Pendant zum sommerlichen „Turbogeilen Gummiboot“ (1984) – ohne natürlich dessen Charme zu erreichen. Aber mit Stunt-/Gesang- und Tanzeinlagen, will die Laune auch zwischenzeitlich nicht abreißen. Seit Kindheit nun endlich wieder mal gesichtet (VHS-ONLY) und erneut meinen Spaß gehabt!
 

 
 
Cool Runnings
USA1993

 

Wenn man erstmal weiß was EIS und ein BOB ist... kann sich der Sprintertrupp mit Vorzeigeläufer, einem Seifenkistenfahrer, einem jamaikanischen Yul Brynner (hier BRENNER) und einen Tollpatsch schon zu den Olympischen Spielen nach Kanada (1988) aufmachen! 

alt textAber nicht so eilig mit den Rookies. Zuvor hat man sich in der heißen Sonne Jamaikas erst mal warm …ehm… KÜHL zu machen, immerhin wird man von jedem lautstark ausgelacht, wenn man als Jamaikaner von WINTERSPORT spricht! Der legendäre John Candy (als alter Goldmedailliengewinner) sorgt aber dafür, dass dem bunten Haufen von Außenseitern im Blitztraining nicht die Luft (ZUM LACHEN) ausgeht!

Das eigentliche Training beginnt jedoch erst in Calgary (weil kalt!); unter den Augen versammelter Olympioniken gibt es etliche Hürden zu überwinden. Und obendrein knüppeldicken Squaredance, einige Schläge auf den Helm und ein bisschen Rastafrost!
 

Der große Sportlertraum gestaltet sich aber als amüsante Herausforderung, hält ein paar Badewannen-Grooves bereit, um Gefühl für Bob und Kurven zu bekommen und doch noch 'in Zeit' den Eis-Tunnel runterzukommen. Die belächelte Anfänger-Combo macht sich aber bunter als die olympischen Ringe. Und so ganz ohne richtige Sponsoren dauert's auch 'ne Weile, die billige Rostlaube in einen schicken Schlitten zu verwandeln.
 

Disney bevorzugt liebend gern solch lose Anlehungen an wahre (sportliche) Begebenheiten und „Cool Runnings“ kann man gewiss als eine der kultigsten unter den 90s-Sportkomödien betrachten - wenn nicht als die! Lustig, herzig, als auch vorbildlich erzählt, fehlt Jamaikas mitfiebender Blick auf ihre Jungs ebenso wenig, wie Charakter- und Familiensinn. Schöne Klischees und Sprüche zum Schieflachen, nimmt man es vergnüglich mit olympischer Kälte auf.

"Eins, zwoi, drü…" sofort (wieder mal) ansehen! 

„Fühlt den Rhythmus, fühlt die Musik…“
…bringt uns 'ne Blu-ray, in Eile geschwind!

Und wenn's zwischenzeitlich nicht gelingt, kann man ja mal bei "Eddie, The Eagle" vorbeifliegen. Der kann zwar nicht gänzlich aufschließen, fährt aber 'ne ähnlich geniale Feel Good Sause den kalten Hang hinab. Zusammen das perfekte CALGARY 88 (Winter Olympics) Double Feature!

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