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27. Mai 2013Gefährten des Grauens (3satHD)
USA 1952 – The Wild North
Ein Trapper der mit seinem Floss eine Indianerin und einen Mann mitnimmt, erschießt diesen – notgedrungen. Zumindest seiner Aussage nach. Die Justiz sieht das jedoch anders und schickt einen Mountie los um den Trapper dingfest zu machen. Dieser hat sich nämlich – obwohl er sich für unschuldig hält – in die Berge abgesetzt...
Die Schlüsselszene bekommen wir nun im normalen Filmablauf nicht zu sehen. Wodurch das, was wirklich vorgefallen ist, vorerst mal verborgen bleibt und die wahren Absichten des Trappers ungewiss scheinen.
Das Besondere am Film und der Hauptaugenmerk gilt jedoch dem Überleben in der kalten Natur. Der Trapper kennt die Berge wie seine Westentasche, lässt sich dann sogar in seiner Berghütte festnehmen aber sagt dem Mountie gleich, dass er es nicht schaffen wird ihn zurückzubringen. Schon gar nicht in diesem stärksten Winter von allen !
Zunehmenst versetzt er den Mountie in Angst und Schrecken, damit diesem bewusst wird, wie hilflos er eigentlich dort draussen ohne ihn wäre !
Packende Survival-Tortur, die im Charakterverständnis manchmal leicht unschlüssig oder zwiespältig wirkt aber trotzdem spannend, ein Duell Mann gegen Mann, über Mut und Courage erzählt ! Natürlich ist der Film für sein Alter nicht so ausgefeilt, aber mit Lagerfeuern, Angriffen von Wolfsrudeln und anderen hinterlistigen Trappern ein toll anzusehendes und bestimmt auch wieder verwendetes Abenteuer / Szenario.
Der Hobbit (Blu-Ray)
USA2012
Ich sagte schon bei den Gefährten, es sei ein Film über Wandersleut. Nun ist es eben mal wieder soweit, dass es Ansässige aus Mittelerde beim Reisen (Marsch) auf einen Berg zieht. Dieses Mal ist es nicht der Schicksalsberg in Mordor – chronologisch folgt dieser eigentlich erst – sondern der einsame Berg in Erebor. ;)
Hier will das Zwergenvolk seine Heimat zurückerobern, welche von einem Drachen besetzt wurde…
(Gab es in HdR eigentlich Drachen ?)
Ich finde es grundsätzlich schon mal schön, dass nun auch dieser Teil einer großen Geschichte, seine filmische Umsetzung findet. Man kann schon erkennen wohin diese Reise mal führen wird und wie sie sich einbindet, in dieses große Literaturuniversum.
Bei Martin Freeman machte ich mir Sorgen. Ich dachte er sei eine schlechte Wahl, weil ich ihn eher mit britischem Humor verbinde und den Hobbit nicht als Komödie sehe. Da ich aber merkte, dass die Zwerge hier schon einen eigenen Witz einbrachten und das Hobbitvolk irgendwie gar nicht sooo ernst genommen werden kann, fand ich es dann doch passend.
Da der Synchronsprecher von Gandalf leider verstarb, kann man wohl nicht meckern. Die neue Stimme sorgt aber merklich dafür, dass Gandalf einen anderen Charakter bekommt. (Vllt is es auch nur der Unterschied zwischen Grau und Weiß ;)
Da sind die O-Ton Gucker wohl im Vorteil.
Bei der Umsetzung der Geschichte, fielen mir einige Szenen leider negativ auf. Was man bei etwas so Großem, wohl besser ausklügeln hätte können. Damit meine ich diese bewussten Arrangements, die künstlich geleitet wirken … Steinmänner fallen mit den Knien zufällig zweimal genau an eine Felsnische damit sich die Zwerge retten können - Holzübergang der mitsamt den Zwergen in die Tiefe fällt, fällt sehr weit und schnell ABER genau waagrecht durch alle Schluchten runter, dass ja keiner verletzt sein kann - ihre Karte ist genau an diesem Tag, bei Mondschein sichtbar (kann natürlich auch echter Schicksalsaspekt sein aber wirkt peinlich ) …
Letzten Endes muss ich sagen, ich hab mir hier grundsätzlich nichts erwartet, weil ich dachte, er habe keine fesselnde Geschichte und es wird für mich so wie die Gefährten – ein Spaziergang. Durch die geringe Erwartungshaltung war ich dann doch sehr überrascht. Natürlich ist der Film auch ausgedehnt, man merkt ihm an, dass er durch Nebenstränge gestreckt wurde. Der rote Faden (Aufhänger) rückt in den Hintergrund und man kommt sich manchmal vor, als könnte es eine riesige Serie sein. Weil aber alles so fantastisch in Szene gesetzt wurde und noch dazu die künftigen Anbindungen zu HdR erkennbar sind, wird das aber unwichtig und wechselt ins Fesselnde. Den Großteil machen hier natürlich die Bilder aus – die Landschaften, die erdigen Kulissen und die ganzen neuen Wesenheiten erzeugen ein wunderbares Fantasyspektakel. Das einfach (belanglos) dahinläuft und heimlich begeistert !
Bottle Shock (rbb)
USA2008
1976, Steven Spurrier (Alan Rickman) der in Paris einen Weinhandel betreibt, möchte einen Wettbewerb starten, um zu beweisen, dass der Mythos der erlesensten Weine wirklich Frankreich gehört. Dazu braucht er als Vergleich natürlich auch Weine ausserhalb Frankreichs. So macht er sich auf den Weg nach Amerika, ins schöne Kalifornien, um dort den noch emporstrebenden Weinbauern etwas abzukosten. Was geschmacklich dann doch anders ausfällt als erwartet …
Dies ist zumindest das Grundgerüst des Films. Das Hauptaugenmerk unserer Sinne liegt jedoch bei der Arbeit der kalifornischen Weinbauern …
Die Franzosen gegen die Amerikaner, Alan Rickman (als Stellvertreter) gegen Bill Pullmann (und Sohnemann Chris Pine). Wunderbar eingefangen, die Bilder des Napa Valleys, der kalifornischen Weinberge/-täler, die aufstrebenden Träume der Ansässigen und ganz besonders der Kunst des Weinanbaus. Durch Dialoge und Bilder kommt hervorragend der Flair dieses Genusses und dem Lebensgefühl – auch wenn es für manche um finanzielle Existenz geht – rüber.
Chris Pine spielt das schwarze Schaf der Familie und hängt ohne Ambitionen immer noch Woodstock nach. Mit seinen langen blonden Haaren ergibt das einen ungewöhnlichen Look aber ein zusätzliches Hippie Feeling. Mit Rachael Taylor, Freddy Rodriguez und Eliza Dushku sorgen auch noch weitere junge Gesichter für eine generationsübergreifende Geschichte.
Auch wenn der Film eher ruhige Töne anschlägt und für viele - obwohl er auch spannend ist - wohl langweilig erscheint, gefällt mir, gerade DAS! Besonders wenn es so sympathisch zelebriert wird wie hier …
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Was für die reale Geschichte vom Weg des Weines aus internationalen Gefilden wegbereitend war ! Der Film ist aus Amerika, wäre interessant, wenn selbiges Thema die Franzosen aufbereitet hätten …
Die Nacht der Abenteuer (DVD)
USA 1987 – Adventures in Babysitting
Chris Parker (Elisabeth Shue) soll auf zwei Kinder aufpassen. Plötzlich kommt ein Anruf von ihrer Freundin Brenda, die sie völlig aufgelöst anbettelt, sie schnellstens vom Busbahnhof in der Stadt abzuholen. Sie sei abgehauen, habe kein Geld mehr und wird gerade bedroht …
(von einem Obdachlosen der sein Haus wieder zurück will – die Telefonzelle ! :)
Deshalb macht sie sich zwangsläufig mit den Kiddies auf den Weg …
Nun stolpern sie in dieser langen Nacht in Pannen, Verbrechen, Partys, ins Krankenhaus … und bekommen noch dazu jede Menge schräger Vögel zu Gesicht.
Der Film hat jede Menge aufgesetzter Geschehnisse und teilweise überzogene Figuren (besonders der Abschleppdienst - Hook) aber wenn einem die Logik und ein wenig Kitsch egal sind, findet man nette 80ties Teen-Unterhaltung und einiges zum Lachen.
Elisabeth Shue ist echt verdammt hübsch in dem Film. Aber wirklich TOP ist die Kleine auf die sie aufpassen muss. Maia Brewton (kleine Schwester von Parker Lewis) spielt einfach zuckersüss ! Sie lacht ständig, wenn was Schräges passiert wovor man eigentlich Angst haben sollte und ihre Aussprache ist einfach nur liebenswert. Die Tatsache, dass sie im ganzen Film in einem Mighty Thor Köstum rumläuft, entzückt nur noch mehr !
Die Krönung ist, als Vincent D’Onofrio dann auch noch mit langer blonder Mähne und Hammer – alias THOR – auftaucht. Noch überaus fein war der musikalische Einstieg mit der Performance von Elisabeth Shue !
Der Film war übrigens das Regiedebüt von Chris Columbus (ersten beiden Kevin und Harry Potter Filme).
(cinema.de, amazon.de, nutriculinary.com, amazon.de)
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16. Mai 2013Bis das Blut gefriert (arteHD)
USA 1963 – The Haunting
Die Geschichte des Hill-Hauses weist eine beängstigende Vergangenheit auf. Nicht nur seltsame Vorkommnisse sondern auch Menschenleben hat das Haus schon auf dem Gewissen. Psychologe Markway lädt einige Personen ein um die ungewöhnlichen Geschehnisse im Hill-House zu untersuchen und eventuell wissenschaftlich zu untermauern.
Da die meisten vor diesem Vorhaben noch abspringen finden sich zur Überwachung neben dem Pychologen schlussendlich nur zwei Frauen und der Erbe des Hauses ein …
Der Film verliert sich grundsätzlich ein wenig und hat schon zu Beginn mal ein paar Durchhänger. Wird aber mit der Laufzeit spannender und sorgt mit subtilem und nicht offensichtlichem Grusel stellenweise wahrlich für Gänsehaut.
Die Off-Kommentare einer labilen Protagonistin haben mich zu Beginn ein wenig genervt, passen aber dann doch sehr gut und untermalen perfekt ihre immer paranoider werdenden Zustände. Oft wird bei Aufnahmen die Kamera fix drauf gehalten und man wartet auf eine schreckhafte Bewegung, aber für damalige Zeiten wird dann doch eher mit der Fantasie des Zusehers gearbeitet. Die Soundkulisse dazu könnte nicht besser sein ! Sehr unheimlich und eindringlich poltert und rumort das Haus genau in den richtigen Momenten.
Besonders sind noch einige Kamerabilder und Nahaufnahen, die in Mischung mit den s/w Bildern nochmals eine gute Wirkung erzielen.
"Das Geisterschloss" von 1999 ist ein Remake dieses Films. Mich wundert das nicht "House of Haunted Hill" eher auf dieser Geschichte basiert, wo es doch eindeutig um das Hill-House geht? Dieser ist jedoch ein Remake von "Das Haus auf dem Geisterhügel" aus 1959 mit Vincent Price.
USA2008
Ein Ehepaar auf der Heimreise von China via Russland mit der Eisenbahn. Nichts ahnend geraten sie bei kühler Kulisse in ein Komplott von Drogenkurieren, -mafia und -fahndung ...
Der Film beginnt zwar ziemlich geradlining und vorhersehbar aber nimmt in der zweiten Filmhälfte an Fahrt und somit an Spannung auf. Nach der ausgiebigen Vorstellung der Figuren und deren Gesinnungen (Unterhaltungen) werden wir noch mit der ein oder anderen unerwartet und überraschenden Szene konfrontiert, wodurch der Film nochmals die Kurve bekommt um ein spannender Thriller zu sein. Neben persönlichen Nöten spielt der Film auch ganz besonders mit der Angst, irgendwo völlig allein gelassen zurückzubleiben…
Woody Harrelson spielt sehr passend eine eher ungewohnte Rolle als sehr bodenständiger Typ mit großem Hang zur Technikbegeisterung. Seine Filmfrau Emily Mortimer spielt auch super aber steht mir persönlich nicht so zu Gesicht. Ben Kinsley ist hervorragend in der Rolle eines drogenfahndenden Inspektors. Selbst T.Kretschmann kommt hier ganz gut als russischer Prügelknabe. Kate Mara ist wie immer ein süsser Blickfang.
Auf der Reise von China nach Russland per Transibbirischer Eisenbahn gibts ganz besondere Schneekulissen /-bilder.
Das Traum Team (DVD)
USA1989 – The Dream Team
Der Arzt einer psychischen Heilanstalt unternimmt mit seiner kleinen Gruppe von 4 'geistig unkonventionellen' Typen einen kleinen Ausflug zu einem Baseballspiel. Auf der Reise in die große Stadt wird der Reiseleiter/Aufpasser/Arzt jedoch bei einer Pinkelpause in einer Seitengasse von ein paar Kriminellen außer Gefecht gesetzt. Worauf die 4 Spezialisten in allgemeinen Verhaltensweisen, plötzlich auf sich allein gestellt sind …
Wodurch für den Zuseher Spaß vorprogrammiert ist. Für Geschichte und Spannung kommt eben durch die Ganoven noch ne Krimigeschichte hinzu. Wobei der Humor für mich aber erste Priorität besitzt. Und wie es bei Verrückten nun mal so scheint, ist deren Verhalten einfach herrlich amüsant.
Jeder hat ganz besondere Eigenheiten. Michael Keaton hat seine Aggressionen nicht im Griff und wandelt die Wahrheit manchmal ein wenig ab. Aus seiner Raserei mit erhaltenen Strafzetteln wird als Beispiel - ein Daytona Rennfahrer !
Christopher Lloyd hält sich für jemand anders (besondere Stellung im Irrenhaus) und hat definitiv Kontroll- und Ordnungszwänge. Stephen Furst spricht nicht mehr, wenn, dann nur in Sportkommentaren … und Peter Boyle hat einen Jesus Komplex.
Als der Arzt ihnen auf dem Weg zum Stadion erläutert sie müssen das Kumpelsystem für ihren Ausflug anwenden … nach dem Motto, Zusammenhalt etc.
Da sagt der Jesusfanatiker : "Als ich allein am Kreuz hing hatte ich auch keine Kumpel !"
Nur ein genialer Spruch von vielen, welche sich zur ständigen Unterhaltung über den ganzen Film ziehen. Alle 4 Irren spielen ihre Rollen blendenst, besonders die bekannten Gesichter Michael Keaton und Christopher Lloyd stechen nochmals hervor …
Dem Film hätten zwecks des Tempos ein paar Schnitte ganz gut getan. So kann er einen nicht durchgängig beim Geschehen halten. Aber die ständigen Witze und Situationskomik halten einen bei Laune !
Hotel Transsilvanien (Blu-Ray)
USA 2012
Graf Dracula lässt ziemlich abgelegen ein Schloss bauen, damit alle möglichen Monster auch mal in Ruhe Uralub machen können. Und zwar fernab von 'grässlichen' Menschen ! Das kommt dem überfürsorglichen Vater am Besten bei seiner Tocher zu Gute. Diese will er lieber abgeschottet im Schloss halten als sie in die weite Welt zu entlassen .... Kurzerhand läufts dann aber so, dass sich ein Rucksacktouri in sein Schloss verirrt und dann so einiges mehr durcheinander kommt als seine Tochter ...
Wirklich amüsanter Animationsfilm, der einen Gag nach dem anderen loslässt. Alles passiert so rasant schnell, dass man fast nicht zum verschnaufen kommt. Das besondere sind die Anspielung und das Auftreten von Figuren aus einer ganzen Sammlung von bekannten Monstern. Die geilste und witzigste Szene war für mich, als dem Unsichtbaren die Hosen runter gezogen werden ! ;)
Gibt aber noch genug andere Gags … zum Beispiel, als der Wolf die Schafe von der Straße ENTFERNT ! (er frisst alle ! rasend schnell !)
Und so richtig süss sind die kleine Werewolfskinder und der Blick der Vampirtochter, wenn sie als Fledermaus den Vater von etwas überzeugen will !
Die Original Synchrocast kann sich echt sehen lassen. A.Sandler, K.James, A. Samberg, S.Buscemi, F.Drescher …. echt genial ! Die deutschen Akzente sind aber genauso hörenswert. Die Musikeinlagen (in deutscher Sprache) haben mich jedoch gestört.
Kaufen würde ich ihn trotzdem nicht, aber zum Leihen für zwischendurch ganz witzig !
Can’t Buy Me Love (DVD)
USA1987
Der Teenklassiker mit der berühmten Rasenmäher Mitfahrgelegenheit. Patrick "McDreamy" Dempsey noch ganz jung und unverbraucht, spielt hier Einen aus der unbeliebten Streber Abteilung. Um sich Beliebtheit auf der High School zu verschaffen bezahlt er einem angesagten Mädchen ne Menge Kohle damit sie einen Monat seine Freundin spielt.
Das Spiel funktioniert und er wird vom Loser zum König der Schule … was ihm aber nicht nur in Form von Coolness zu Kopf steigt sondern auch über den Kopf wächst …
Dempsey spielt sehr amüsant aber seine Rolle ist stellenweise leider stark überzogen. Auch kapiert seine Figur keineswegs was zwischenmenschlich abläuft, was natürlich für die Geschichte wichtig ist aber bestimmt - laut Drehbuch - nicht so übertrieben hätte ausfallen müssen. Trotzdem ist der Film ne tolle High-School Geschichte über Freundschaften, die üblich getrennten Schülergruppierungen (Sportler, Nerds, Beauties … ), In&Out, eine junge Liebe die sich aus Zwängen befreit und wie man Kohle mit Rasenmähen verdient… und dann statt eines Teleskops in Image und Frauen investiert !
Der sommerliche Flair punktet noch neben dem 80ties Feeling und die Charaktere sind durchwegs charmant. Ich finde ihn, auch wenn man ihn heute anders sieht, als tollen nostalgischen Vertreter seiner Zunft !
Die Bildquali der DVD war nicht sonderlich gut.
Ausserdem Einer von einigen alten Teenfilmen die ich mir grad angesehen habe ... aber vllt nächstes mal mehr dazu.
(Bilder : world-of-video.de, uphe.de, byhero.com, movies.about.com, movieposterdb.com)
Life of Pi - Interpretationen
8. Mai 2013
Voerst will ich gleich mal sagen, dass ich den Film zum Teil überbewertet finde, weil sich die Quintessenz der Geschichte eben mal wieder nur auf die letzten 10 Minuten des Films erstreckt. Natürlich wird mit dem ganzen vorigen Geschehen und Ereignissen darauf hingebaut aber das, kann man beim erstmaligen Sichten noch nicht erkennen. Und ich bewerte einen Film nun mal nach dem ersten Sehen.
Im Leben verhält es sich eben auch so, dass es keine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt …
Und der zählt eben hier. Somit wird aber beim erneuten Sichten des Films – das ist bei mir aber meist eine längere Zeit später – meine Meinung bestimmt auch anders ausfallen !
Hier würde er natürlich erneut punkten, denn wenn man mal weiß worauf der Film hinaus will, wird man jegliches Ereignis und die Dialoge beim zweiten Sichten, anders und eben gewählter interpretieren !
Ich würde mir den Film eigentlich gar nicht noch mal anschauen AUSSER ich lege mir endlich mal 3D-Brillen für meinen 3D Fernseher zu. Dann würde ich den Film wohl sogar kaufen
Was aber schon zeigt worin neben der kleinen (großen) Erkenntnis die größte Stärke des Films liegt …
... in den gewaltig fantastisch inszenierten BILDERN !
Die nicht wie die Erkenntnisse den Verstand anregen, sondern einen emotionalen Bann erzeugen der einen einfach mitzieht und in etwas Kreatives eintauchen lassen.
Hier aber nun zum Hauptthema dieses Blogs. Meinen Interpretationen für die letzten 10 Minuten und die Quintessenz des Filmes. Der Geschichte !
Man sollte dies nicht lesen, wenn man den Film noch nicht gesehen hat.
Und zwar wegen der Spoiler und unter anderem auch, weil es wohl nicht ganz nachvollziehbar wäre … obwohl auch so, lesenswerte menschliche Erkenntnisse unabhängig des Films darin stecken könnten ...
Nun zu meinen Interpretationsmöglichkeiten …
Wobei ich die Kernaussage immer mit dem Hauptzitat und der Schlussfolgerung des Films verbinden möchte.
"Und genau so ist es auch mit Gott"
Den dieser Satz sollte eine Erkenntnis infolge der Geschichte hervorrufen. Nämlich immer wieder eine Verbindung von Erlebtem mit dem persönlichen Glauben den man hat, oder eben auch nicht.
Auch wenn ich sie auf die Schnelle überhaupt nicht erkannt habe, oder den Sinn nicht sofort verstanden habe ... ;)
1) Seine Geschichte stimmt :
Alles was er erzählt hat war richtig. Gott hat ihn – selbst wenn es sich nicht logisch oder fast unglaubwürdig anhört - alles auf den Weg gelegt, damit er diesen (Karma-)Trip überlebt.
Die Tiere und besonders den Tiger als Ablenkung und Beschäftigung, um von der eigentlichen Gefahr, dem Überleben und dahinvegetieren auf hoher See, in einem Wechselspiel mit einem anderen Lebewesen zu stehen, abzulenken.
Sagt er auch selbst im Film, er hätte es ohne ihn nicht überlebt, weil er ihn bei Aktion hielt.
Dann kommt noch die Zwischeninsel dazu. Eine Insel mit Süsswasser und Nahrung für ihn und den Tiger. Wobei für diese Insel besonders das Unglaubwürdige gilt, weil diese Insel offiziell nicht entdeckt wurde und somit auch nicht existiert. Was für viele Menschen auch mit ihrem Bild von Gott vergleichbar ist !
Was für den Film auch öfters gilt, ich empfand seine Geschichte mit den dazugehören Bildern, auch das Verhalten der Tiere oft mal unglaubwürdig (dargestellt). Was aber wohl die Kernaussage nur untermaueren soll.
Als drittes bekommt er auf der Insel auch noch ein (göttliches) Zeichen, dass ihn zum Weiterreisen veranlasst um letztlich zu überleben.
In dieser Fassung wird zusätzlich besonders Bezug genommen, auf das Glaubensthema SCHICKSAL (Karma), dass nicht nur wie erläutert in der Geschichte von statten geht, sondern auch ausserhalb dieser. Nicht nur in Form seines Lebens, wo er gezielt von A nach B gelangt und dadurch in Summe etwas findet was größer ist, sondern auch in Form des Schrifstellers. Welcher einen Durchhänger (Schreibblockade) hat und ZUFÄLLIG auf seinen Onkel - den Schwimmer - stößt, der ihm sagt, jemand hat eine besondere Geschichte für ihn ...
Am Ende darf er die Geschichte schreiben/veröffentlichen und ein Leben greift schicksalsmäßig (gefügt!?) ins Andere um den 'geführten' Fluss den Lebens fortzuführen.
Als er zurückkehrt, symbolisieren die 2 Japaner die ihn aus versicherungstechnischen Gründen befragen, Menschen oder eine Gesellschaft, OHNE GLAUBEN.
Sie lehnen die Geschichte von vornherein ab weil sie für sie unmöglich scheint...
"Und genau so ist es (für viele) auch mit Gott"
Deshalb erzählt er ihnen noch eine andere mögliche rational erklärbare Variante der Geschichte, die für sie plausibel klingt. Das witzigste dabei ist, am Ende des Films erkennt man im Versicherungsbericht, dass sie trotzdem die Geschichte mit dem Tiger gewählt haben.
Warum ?
Weil jeder Mensch, auch wenn er an nichts glaubt, es irgendwo doch möchte. Weil es viel spannender ist … wie seine Geschichten auch zeigen.
2) Die zweite Geschichte stimmt :
Jene die er den Japaner erzählt um rational erklärbar zu sein und auch logisch nachvollziehbar. Hier tauscht er einfach die Protagonisten, also die Tiere durch Menschen aus. (In der ersten Geschichte umgekehrt).
Aus dem Orang Utan wird seine Mutter. Das Zebra ist der Buddhist, den er an Bord kennen lernte. Die Hyäne der unsymphatische Schiffskoch und er selbst erzählt sich als TIGER !
Das empfand ich schon mal als merkwürdig, denn als er die zweite Geschichte erzählte dachte ich an ihn als weitere Person und nicht, dass er sich mit einem Tier identifizierte. Weshalb ich diese Szene bestimmt 5x anhören musste um nun auch die ganzen Metaphern zu verstehen. Seine Identifikation mit dem Tiger sehe ich somit als EINS SEIN...
Was mich dazu bringt, dass er letztlich ALLEINE ist. Denn in der Geschichte mit den Menschen kommen alle anderen ums Leben !
Auch hier existiert aber die Geschichte mit den Tieren als zweite. Und zwar denk ich hier, er hat diese erfunden um zu überleben. Er hat den göttlichen Teil in sich selbst, Kreativität, Glaube, Hoffnung, unlogische Möglichkeiten genutzt um sich etwas zu schaffen, das Erlebte, die grausame Realität – Seeunglück, wildes Schicksal und folgliche Taten (den Mord an seiner Mutter etc.) – zu verkraften, zu verdauen.
Er strickt sich diese Ersatzrealität um nicht völlig vor die Hunde zu gehen. Findet sich dabei aber Selbst und somit auch Gott.
Und da ihm diese persönliche Kreation frei steht, verhält sich das auch so wie mit Gott. Jeder hat die Wahl was er denkt oder woran er glaubt. Um hier wieder die Grundessenz zu erläutern.
Auch sehe ich hier symbolisch das Rettungsboot (Realität) und sein selbst gebautes Floss (Ersatzrealität – Fantasie) als Wechselpol der beiden Geschichten. Beide sind mit einem Seil immer miteinander verbunden. So wie es sich auch mit ihm selbst und dem Tiger verhält. Sie sind in dieser Geschichte EINS. Genauso wie er als Mensch wechseln kann, zwischen Realem und Gedachtem.
Was das letzte Bild des Films nochmals untermauert. Er strandet wieder in der Realität, im echten Leben und dort endet seine Fantasiegeschichte. Er muss den Tiger wieder loslassen. Der einfach in den Dschungel wandert. Es ist zwar letztlich ein Teil von ihm selbst aber hier als Tiger fiktiv ! Es schmerzt ihn total, weil er solange damit - mit dieser Geschichte - gelebt hat … (um zu überleben !)
3) Es ist egal welche Geschichte richtig oder eben nicht richtig ist :
Es ist völlig unwichtig und nicht von Belangen für das rein emotionale Erleben der fantastischen Bilder oder Sonstigem. Im Film selbst erwähnt er sowas auch mal zum Schriftsteller, dass es nicht wichtig ist welche Geschichte stimmt weil es keiner beweisen könne !
"Und genau so ist es auch mit Gott"
Keiner kann beweisen, dass Gott existiert oder auch nicht. Er sagt auch, dass die Tatsachen – Untergang Schiff, Verlust seiner Familie, 227 Tage Leid auf hoher See zu ertragen – Fakten und fixe Ereignisse sind.
Und was man daraus macht, oder wie man darüber DENKT einem FREI steht. Mit dem Leben verglichen könnte man sagen, wir haben bestimmte Fixpunkte (Schicksal-Karma) die es zu passieren gibt. Aber was wir darüber hinaus damit anfangen oder daraus machen, besonders WIE WIR ES SEHEN oder betrachten UNS SELBST (freier Wille) überlassen bleibt.
Das symbolisiert auch noch mal seine Frage an den Schriftsteller: "Und welche Geschichte gefällt ihnen am besten?" worauf hin dieser eine auswählt und er darauf antwortet "Und genau so ist es auch mit Gott!"
Was soviel heißen soll wie, man kann sich selbst entscheiden, wie man etwas sieht und besonders, ob man an etwas glaubt!
Das er die erste Geschichte für besser hält und der bekannte Satz dazu, könnte auch nochmals eine Metapher sein, für … Das Leben kann mit Gott besser sein. Also durch einen Glauben besser und vielfältiger werden oder eben dadurch auch noch eine zusätzliche (erträglichere) Perspektive hinzugewinnen !
~
Es kann aber auch einfach nur eine Geschichte sein, denn diese haben ihn schon als Kind gefesselt. Egal ob er Comics über hinduistische Götter verschlungen hat oder von der Geschichte über Jesus gefesselt war. Es geht grundsätzlich darum, dass man sich entscheiden kann. "Denn genau so verhält es sich auch mit Gott"
~
Hier am Ende meines Blogs, verhält es sich nochmals wie schon im Film. Ihr könnt nun jegliche Interpretation von mir glauben oder auch nicht. Es steht euch frei zu wählen. Eine von diesen, oder gar eine weitaus andere. Möglichkeiten und noch weitere Interpretationen (auch von Einzelszenen - Details) gibt es immer ! Es liegt in jedem eigenen Ermessen zu glauben, was er selber möchte.
So wie jeder Mensch sich auch aus einer Vielfalt von Göttern (siehe Anfang des Films) den wählen kann, der ihm persönlich zusagt oder sich auch für gar keinen entscheidet !
Für mich persönlich ist hier wichtig, dass bei uns Menschen deshalb Toleranz dafür herrscht und aber auch keiner zu fanatisch einer Geschichte (einem Glauben) verfällt ...
Jeder kann seinen persönlichen SINN finden, besonders aber ohne andere davon überzeugen zu wollen ...
Die Quintessenz des Films handelt für mich also davon, dass es jedem FREI steht, zu glauben was er möchte … und besonders auch, Möglichkeiten zu besitzen manches mit dem Verstand und manches aber auch mit dem Herzen betrachten zu können !
(Bild : 20th Century Fox)
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2. Mai 2013Iron Man 1&2 (Blu-Ray)
(USA 2008/2010)
Hab es letztens schon mal erwähnt, dass ich die Marvel-Comicverfilmungen mag. Auch wenn sie bisher alle eher Durchschnittsunterhaltung sind, sind sie sehr gemütlich anzusehen...
So auch die Iron Man Filme, die einen Touch ganz eigener Persönlichkeit einbringen. Tony Stark, der totale Egomane und Partyplayer, nämlich zu Beginn der Filme noch auf völlig unreifer überheblicher Seite steht. Ihm ist gar nicht bewusst, was er mit seiner Waffenpolitik überhaupt anrichtet...
Aber wenn man Opfer seiner eigenen Waffen wird, beginnt man nachzudenken! Was reichlich Entwicklungspotenial für seine Figur mitbringt. Was mir an ihm am Besten gefiel ist die Tatsache, dass er in technischem Know-How seiner Zeit einfach so dermaßen weit voraus ist. Ich mein, selbst als er im zweiten Teil fast an (s)einer Palladium Vergiftung stirbt, erkennt man, er kann nicht einfach in ein Krankenhaus marschieren und um Hilfe bitten. Keiner würde verstehen mit was er hier hantiert, geschweige denn ihm helfen können - was sein Einzelgängerdasein [trotz oberflächlicher Partylaune] nochmals untermautert. So erfindet man als Lösung eben mal gewifft ein neues Element!!
In Teil 1 liefert er sich einen internen Firmenkampf mit Jeff 'Flynn' Bridges und zeigt die Geburtstunde eines Helden. Dieser Teil, die erste Filmhälfte, gefällt mir sogar am Besten, in einer dreckigen Höhle eingesperrt, ein Loch in der Brust und gewitzt am Basteln um mit eigener (technischer) Raffinesse den Terroristen zu entkommen; tolle Kulisse, tolles Ereignis und der Grundstein für alles Restliche!
Teil 2 greift eine Geschichte aus der Vergangenheit auf und nimmt Bezug auf Tonys Vater Howard und dessen alten russischen Partner. Dem Miterfinder des sogenannten Ark-Reaktors, dessen Konzept auch Tonys Anzug mit reichlich Energie versorgt und in Zweitinstanz die tödlichen Splitter (durch einen Magneten) von seinem Herz fernhält.
Der zweite Film ist zwar etwas überdrehter, hat aber ein paar andere positive Zusätze. Der Regisseur John Favreau ist in seinen Auftritten witziger als im ersten Part. Mickey Rourke sagt einfach zu genial "Vougel!" und die Avengers Szenen wurden mehr. Sam Rockwell wird als nerviger Waffenfabrikant verheizt, dafür darf nach Terence Howard (Teil1) Don Cheadle in die selbe Rolle von Tonys Freund Rhodes schlüpfen und in der Fortsetzung zu War-Machine werden! Gwyneth Paltrow versprüht als Pepper Potts noch angenehm-schüchternen Liebreiz.
Bezüglich Avengers-Momenten, sind die Filme weitaus interessanter geworden als langsam die ganzen Crossover Verbindungen aufkamen. In Teil 1 gabs schon Phil Coulson (SHIELD Agent) zu sehen - der im zweiten, nachdem er mit einem Prototyp-Cap-Schild Tony kurz zur Hand geht, nach New-Mexiko abberufen wird [Thor ruft!] - und in der Abspannszene besucht Nick Fury schonmal Tony Stark (nach dessen Helden-Coming-Out), ob er denn meine, er sei der einzige Held auf Erden!? Im zweiten wird SHIELD noch gezielter eingeführt/miteinbezogen, mit ihr zeigt Black Widow schon mal ihre Vorzüge/Skills und es werden auch Andeutungen auf die Rächer-Initiative gemacht.
Der beste Satz in den Filmen war für mich jedoch, als Tony Stark den staatlichen Senat fragt was sie überhaupt von ihm wollen? Denn alles was er gemacht hat, war, den Weltfrieden zu privatisieren!! Zu geil! Der erste Teil ist aber definitiv mein Favorit der Iron Man Filme!
Ein dreckiger Haufen (Tele5)
(Play Dirty - GB1969)
Im Wüstenkrieg gegen Rommel, ist ein Team von eingeschweißten kriminellen Haudegen bei den Obrigkeiten ganz und gar nicht beliebt. Deren Methoden und erneutes Scheitern droht zur Auslese. Als letzte Chance werden die Söldner nochmals losgeschickt ein Treibstofflager weit hinter feindlichen Linien zu sprengen.
Was sie nicht wissen… Der oberste Kommandant nimmt diese Truppe nicht ernst und hat nach ihnen sogar noch eine offizielle Einheit losgeschickt. Pläne hat jedoch jede(r) andere !
Michael Cane wird hier dem Trupp Kriminellen als Offizier vorgesetzt. Wie immer, spielt dieser seine Rolle sehenswert. Er wird jedoch als Grünschnabel von seinen Männern überhaupt nicht ernst genommen. Er erlaubt sich auch immer wieder mal naive Handlungen, wirkt aber in seiner Rolle trotzdem cool !
Deren Roadtrip durch die Wüste, wird zu einem Abenteuer, wodurch der Film eher in diese Richtung tendiert. Neben Kriegs- und Actioneinlagen, gibts eben auch ruhigere aber dennoch spannende Momente.
Der Film und besonders auch das spezielle Ende, hält einem vor Augen, dass der Krieg keine Gefangenen macht.
Guter Film, der zwar nicht an "Das dreckige Dutzend" ran kommt, aber definitiv kein billiger Abklatsch ist !
Das dreckige Dutzend (ARDHD)
(The Dirty Dozen – USA1967)
Lee Marvin rekrutiert aus dem Militärgefängnis 12 Söldner, die entweder schon zum Tode verurteilt sind oder mindestens 20 Jahre im Zuchthaus bevorstehen.
Er bietet ihnen ein Himmelfahrtskommando an, welches sie nochmal vor der Hinrichtung bewahren soll ...
Die Schauspieler Auswahl ist schon mal grandios. Jeder Menge ALTbekannter Gesichter, die sich hier ruppig zur Schau stellen. Der Film hat mit 150 Minuten seine Länge, die jedoch nie erkennbar ist. Er nimmt sich sehr viel Zeit für Rekrutierung mit gefolgter Spezialausbildung, die den wilden Haufen einsatzbereit und zum Team machen sollen. Da viele auch auf Flucht oder Eigenbrötlerei aus sind.
Das Thema Loyalität zeichnet sich später aber sehr gut ab. Ansonsten legt der Film keinerlei Wert auf moralische Richtigkeit und ist eher als rein heroische Unterhaltung anzusehen. Man findet in jedem Charakter spezielle Eigenheiten, die etwas Besonderes ausmachen. Wodurch alles vorhanden ist, was den Film zum Kult macht und den Weg bereitete für viele andere Filme und Hommagen.
Ich warte schon lange auf eine hiesige Veröffentlichung. Derweil gibt es nur den US-Import den mal wieder nur Kyle hat ;)
Den Film sah ich auf ARD-HD und der hatte dort echt ein gutes Bild, also kann es nicht so weit her sein, gutes Material zu haben !
Die letzte Festung (PRO7)
(The Last Castle - USA2001)
... mit Robert Redford als hoch dekorierten General, der in ein Militärgefängnis muss, kann ich hier gleich noch einreihen.
Eigentlich will er nur seine Zeit absitzen und sich aus allem raushalten. Sich auch endlich Gedanken um seine Familie zu machen, die er auf Grund seiner Taten für das Vaterland, völlig hinter sich gelassen hat. Der Plan geht leider nicht auf, als er mitbekommt das Gefängnisdirektor James Gandolfini nicht nach offiziellen Regeln führt, sondern das Gefängnis als sein Schlachtfeld und seine Führung eher als seinen persönlichen Krieg ansieht.
Der Protagonist muss hier erneut, in die Fussstapfen treten, die er sein ganzes Leben verkörpert hat. Wodurch der Charakter in Bezug auf die klein gezeigte Familiengeschichte wieder nichts lernen (verändern) kann, ABER das stellt man(n) schnell mal zurück und begeistert sich am großartig eingefangenen Heldenkino.
Allein die Tatsache, dass die Gefangenen sich in Summe gegen den nicht korrekten Direktor auflehnen und somit an einen Strang ziehen, macht mit dem Satz "das Gefängnis übernehmen" schon mal gute Laune vorm Fernseher.
Da der General durch seine vergangenen Heldentaten einen Namen hat, merkt man in Form von Hierarchie, dass alle, egal ob Gefangener oder Direktor, absoluten Respekt vor diesem Mann haben. Wodurch er eben die Rolle des Leaders sehr gut verkörpert. Auch wenn man dem Film dadurch einigen Pathos zuviel vorwerfen kann, finde ich ihn gerade deshalb als angenehme verstandesfreie und somit emotional gute Unterhaltung.
Lief auf Pro7 und hatte überhaupt kein gutes Bild. Wodurch eine BD eventuell noch ferner wird ?
Howl – Das Geheul (zdfneoHD)
(USA2010)
James Franco als Allen Ginsberg, Poet der Beat-Generation. Der Verleger seines Werks "Howl" wird vor Gericht gestellt, weil das Werk als ÖBSZÖN gilt.
Der Film teilt sich, in die Gerichtsverhandlung, die biografischen Revueerzählungen des Autors Ginsberg und der Erzählung seines Werkes. Dies nimmt sehr viel Raum ein und ist begleitet von jeder Menge animierter Sequenzen, welche den Inhalt des vielschichtigen und teils abstrusen Werkes untermalen soll. Teilweise visuell sehr anregend aber durch das schräge Gedicht auch schwere Kost. Mir hätte der Film viel besser gefallen, wenn das Hauptaugenmerk vielmehr auf der Verhandlung gelegen wär. So bleibt nur ein bildgewaltiger Sinnesrausch übrig, der sich irgendwann anfühlt als hätte man einen Musikclip auf einen Film ausgedehnt...
Die Schauspieler, allen voran Franco und besonders John Hamm als Anwalt, sind jedoch sehr gut.
(Bilder: amazon.de, booklooker.de, filmposter-archiv.de, swr3.de, wikipedia.org)
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