Boxenstopp - Macbeth
10. März 2021Macbeth (2015)
(bluray-disc.de)
Durch die Prophezeiungen einiger rätselhaften Frauen sowie seiner ehrgeitigen Ehefrau angestachelt, lässt sich der Edelmann und Kriegsheld Macbeth zu einer Tat hinreißen, die nicht nur ihn, sondern ganz Schottland ins Verderben zu stürzen droht.
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Shakespeare-Verfilmungen.
Wer als Regisseur intellektuell gelten möchte, verfilmt einfach ein Werk des Meisters.
Man braucht ja bloß ordentliche Bilder abliefern, die geschwollenen Dialoge werden einfach übernommen, egal ob sie für eine Filmadaption taugen oder nicht.
In diesem Fall ist es ähnlich:
Zuerst wird man wie so oft bei solchen Filmen in eine Schlacht hineingestoßen.
Dabei wechseln sich normale Geschwindigkeit und Zeitlupentempo immer wieder mal ab, was einen etwas irritierenden Eindruck hinterlässt.
Wärend die Bildersprache des Regisseurs Justin Kurzel (Assassin's Creed) wirklich faszinierend und einprägsam ist, hapert es an den Dialogen.
Gerade zu Beginn, wenn der Einstieg in die Handlung erfolgt fällt es schwer dem Geschehen zu folgen.
Zum Glück kannte ich die Geschichte bereits, hatte ich doch erst das der Edition beiliegende Recklam-Heft gelesen.
Im Mittelteil, wenn die Handlung vor sich hindümpelt, weil man die Zerrissenheit und den beginnden Wahnsinn zeigt, fällt es dann nicht mehr ganz so auf. Hier kommen dann halt auch wieder die optischen Eindrücke besser zur Geltung.
Das Ende hingegen hat mir dann aus mehreren Gründen wieder sehr missfallen:
1. Das Schicksal der Lady Macbeth, ihre Schuldgefühle, die schlafwandlerischen Ausflüge sowie ihr Ende wurden recht kurz und teilweise unklar angerissen.
2. Die Erfüllung der vorletzten Prophezeiung wurde erheblich abgeändert. Vermutlich aus Gründen der Glaubwürdigkeit oder Realisierbarkeit. Das wäre ja nicht allzu schlimm, wenn nicht gegen das allgemeine Verhalten von Macbeth sprechen würde. Das gerade er absichtlich für die Erfüllung sorgt, passt trotz geistiger Umnachtung einfach nicht.
3. Die allerletzte Prophezeiung wird in einer so unglücklichen Situation offenbart, dass der draus resultierende Richtungswechsel einfach nur gekünstelt rüberkommt.
Da hätte ich mir eher etwas in der Art von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" gewünscht.
Neben Michael Fassbender, der wirklich eine grandiose Leistung abliefert, agieren noch Marion Cottillard, Sean Harris und Dawid Thewlis, die jedoch allesamt hinter ihren Möglichkeiten bleiben.
(Bilder: Thalia.de)
Insgesamt ist der Film gerade durch seine Optik doch recht sehenswert.
Wobei man sich auch eher "Braveheart" ansehen kannt.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp - Gemini Man
5. März 2021Den Anfang macht:
Gemini Man (2019) von Ang Lee
Auftragskiller Henry (Will Smith) wird langsam Arbeitsmüde und möchte sich zur Ruhe setzen. Da passt es ganz gut, dass sein Arbeitgeber ihn bei seinem letzten Auftrag hinters Licht geführt hat.
Doch Henry auszuschalten ist nicht ganz so einfach, also kommt ein geheimes Programm zum Einsatz, welches nicht zu unrecht den Namen Gemini trägt.
Der Film fängt wirklich stark an, lässt nach dem Mord jedoch auch genau so schnell wieder nach. Es fängt schon damit an, dass Henry merkt, wie er überwacht wird und gleich darauf mit einem Handgriff den Peilsender entdeckt. Sogar James Bond hätte da etwas länger suchen müssen.
Wieso er dann später aber nicht auf die Idee kommt, dass er ebenfalls verwanzt sein könnte erschließt sich mir nicht.
Dennoch zieht er einen albernen Bluff mit angeblichen Scharfschützen ab der eine eigentlich coole Szene gleich wieder zunichte macht.
Bei einigen anderen Schwächen kann ich dann doch eher darüber hinweg sehen.
Ich habe vorher eigentlich einen etwas anderen Hintergrund der Geschhichte erwartet, vielleicht bin ich deshalb von der eigentlichen Story auch enttäuscht, aber ein 23 Jahre alter Clon im Jahre 2019 ist mir einfach zu blöde.
Zum Vergleich: Dolly wäre im selben Alter und die Kunst der äußerlich exakten Reproduktion istoffiziell immer noch Utopie.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Will Smith den alten Killer echt authentisch und klasse spielt.
Den Jungen Typen dagegen ziemlich hölzern und dämlich, was natürlich auch an der computergenerierten Verjüngung liegen kann.
Aber warum beim ersten Kontakt gerade der jüngere, unsichere und unerfahrene Knirps nicht vom Aussehen der Zielperson irritiert ist, obwohl er die Hintergründe da noch nicht kennt, verstehe ich nicht.
Un die kleine Überraschung zum Ende hin passt irgendwie auch nicht ins Gesamtbild hinein.
Die Action ist eigentlich ok, aber nichts all zu besonderes.
Auch Ang Lee zeigt mal wieder, warum er für mich eher zu den überschätzten Regisseuren gehört.
Bis auf "Schiffbruch mit Tiger" und "Sinn & Sinnlichkeit" sind seine Filme irgendwie nicht so meines.
Die Nebenrollen sind mit Clive Owen, Benedict Wong und Mary Elisabeth Winstead aber recht passabel besetzt.
Wobei Owens Rolle irgendwie auch harmloser ausfällt als von Henry immer wieder erzählt wird.
Insgesamt ist der Film zwar ok, aber für die meisten Leute dürfte es genügen den einmal angesehen zu haben.
Da gefallen mir I,Robot (Will Smith), The 6th Sense (Klonen) oder Shooter (Auftragskiller) doch besser.
Bilder: bluray-disc.de
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Die Boxen - Pandemie Folge 2
2. März 2021Nach dem Ausflug ins Serienfach gibt es jetzt mal wieder ein paar Filme.
Dank einer 3 für 2 Aktion konnte ich mir endlich 3 Boxen zulegen, die ich eh schon länger im Auge hatte:
Die Hammer - Film Edition,
die Jacques Tati Collection und
die Best of Volker Schlöndorf Collection.
Den Anfang macht:
The Fear - Angst in der Nacht (1972)
(blogspot.com)
Nach einem Nervenzusammenbruch macht sich eine Junge Frau auf den Weg um mit Ihrem Mann an einem Internat als Lehrerin zu arbeiten.
Doch in der Nacht vor der Abreise wird sie von einem Einarmigen angegriffen.
Und auch im Internat selbst ist nbicht alles so wie man es vermuten könnte.
Die Grundidee ist noch recht spannend, nur leider ist die Inszenerung recht langatmig und dumpf. Die interessanten Dinge wie die Geräusche von Kindern in leeren Zimmern werden nicht richtig in Szene gesetzt. Ebenso erscheint die Entdeckung, dass der Schulleiter eine Armprothese hat ebenfalls recht nebensächlich, obwohl der Angriff bereits stattgefunden hat.
Dafür kommt die eigentliche Auflösung recht plötzlich und direkt, wie in einer täglichen Seifenoper, die es ja leider immer noch gibt. Was auch zu der einen oder anderen merkwürdigen Handlungsweise passt.
Da können auch die Nebendarsteller Peter Cushing und Joan Collins nicht wirklich viel ausrichten.
Homo Faber (1991)
Der rational denkende Ingenieur Faber (Sam Shepard) wird durch einige unwahrscheinliche Zufälle aus der Bahngeworfen und stellt sein Leben in Frage.
Roman-Verfilmungen haben es ja immer schwer. Aber bei Weltliteratur ist es natürlich nochmal etwas schwieriger, da ein gewisser intellektueller Anspruch befriedigt werden muss.
Als eigenständiger Film gefällt mir Homo Faber ganzn gut. Ich habe nur nie verstanden, warum die Schlussstimmung ins Gegenteil verkehrt werden musste.
Spoiler:
Wärend der todkranke Faber im Buch nach allem doch noch Hoffnung und Lebensfreude empfindet, ist der gesunde Faber im Film vollkommen am Boden zerstört und weiß sich keinen Ort auf Erden an dem er nun n och sein könnte.
Spoilerende.
Die Ferien des Monsieur Hulot (1953/1978)
In einem französischen Strandhotel steigen neben einigen internationalen Gästen auch der etwas tolpatschige Monsieur Hulot ab, der den Urlaub für maneche Gäste unvergesslich machen wird.
Ich habe mir hier die überarbeitete Version von 1978 angesehen, die laut Texttafel so ziemlich dem nahekommt was der Regisseur sich vorgestellt hat.
Tatis Figur des Hulot gilt zu Recht als Klassiker des Tollpatsches, auch wenn aus heutiger Sicht einiges etwas harmlos erscheint. So wurde eine Szene augenscheinlich von Loriot kopiert und dabei gekonnt auf die Spitze getrieben, dass es hier leider etwas altbacken wirkt.
Andere Momente wie das geniale Kartenspiel fallen leider etwas kurza aus.
Aber dennoch wirkt der ganze Film einfach herrlich komisch, was auch an seiner klassischen Inszenierung liegen mag, denn obwohl natürlich auch geredet wird, funktioniert der Film über weite Strecken als etwas modernisierter Stummfilm.
Jedenfalls freue ich mich auf Hulots weitere Einsätze.
Mit denen es dann auch gleich weitergeht:
Mein Onkel (1958)
Hier kümmert er sich um seinen Neffen, dessen Eltern ein "Haus der Zukunft" ihr Eigen nennen.
Der Film ist zwar gut, gefällt mir aber etwas weniger gut als Monsieur Hulots Ferien.
War er im Erstling noch der alleinige Anlass zu allen möglichen Verwicklungen gibt es hier viel mehr allgemeiner Situatonskomik. Sei es die Gemüsewaage, die falsch geeicht ist oder die Lichtschranke der Garage, die nicht Dackelkonform ist.
Manche Gags sind aus heutiger Zeit auch sehr vorhersehbar, wie z.B. der Springbrunnen.
Wobei die für mich beste Szene aber auch dazu gehört:
Wenn der Direktor mit seinem Hund durch die Firma geht läuft der Hund vorraus und dient dem Personal als eine Art Warnanlage: Der Chef kommt, wir mpssen arbeiten.
Nur bei Hulot ist es dann natürlich anders herum.
Aber natürlich gibt es auch die "echten" Hulot-Momente, wie die weißen Fußspuren und die Suche nach einem Trinkglas, wobei mich letztere Szene sehr an Mr. Bean erinnerte.
Aber auch für den Film "Der Partyschreck" könnte "Mein Onkel Pate" gestanden haben.
Damit ist der erste Teil der Box-Besprechung vorbei.
Fortsetzung folgt!
(Bilder: bluray-disc.de)
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Vom rechten Weg abkommen, Argentinische Blumen und ein Professor mit Kind - Pandemie Folge 1
22. Februar 2021Ich habe die Pandemie genutzt um mir mal ein paar Titel näher anzusehen, die mich bisher nicht allzusehr angesprochen haben.
Den Anfang macht ein argentinischer... naja "Film" trifft es vielleicht nicht genau, aber "Serie" haut irgendwie auch nicht hin. Aber der Regisseur spricht in seinen Szenen immer vom Film, also bleibe ich auch dabei .
Die Rede ist von:
La Flor (2018)
Ich bin letztes Jahr auf einen Podcast zum Thema Filme gestoßen, in dem immer mal wieder dieses Werk empfohlen wurde und mangels aktueller Alternativen ließ ich mich vom Wahnsinn treiben und habe mir das Werk reingezogen.
Zur Veranschaulichung: Der Film hat eine Laufzeit von 873! Minuten, ist in 6 Episoden unterteilt und liegt lediglich als spanische Originaltonspur mit Untertiteln vor.
Die erste Episode wird großspurig als B-Movie angekündigt, wie die Amis sie früher einmal gemacht haben, aber jetzt nicht mehr können.
Es geht um eine wissenschaftliche Einrichtung, in der archäologische Artefakte einer Ausgrabung ankommen.
Kurz darauf geschehen merkwürdige Dinge.
Tatsächlich fühle ich mich von der Atmosphäre her eher an Die reitenden Leichen erinnert, die ja auch den spanischen Touch haben.
Alte US-B (bitte jetzt keine Anschluss-Witze) -Filme gehen mehr auf die Hintergründe ein. Hier bleibt man doch mit einigen Fragen und Vermutungen zurück, dafür gibt es etwas Humor und Stimmung.
Der zweite Teil wird als Musical angepriesen, dafür wird mir aber doch zu wenig gesungen . Es ist eher ein Beziehungsdrama im Musikgeschäft. Nebenbei geht es auch noch um eine wissenschaftliche Sensation und einen Geheimbund.
Ein bekanntes Schlagerduo hat sich im Streit getrennt und versucht nun darüber einen letzten gemeinsamen Song aufzunehmen. Welches Interesse eine ominöse Geheimgesellschaft daran hat, wird aus Spoiler-Gründen nicht verraten.
In den ersten beiden Teilen zeigt sich: Der Regisseur hat ein Faible für Nahaufnahmen. Wodurch auch immer wieder mal verschwommene Einstellungen vorkommen, wenn die Handlung plötzlich wortwörtlich in den Hintergrund tritt.
Dafür zeigt sich aber schon ein recht interessanter Aspekt des ganzen Projektes: Die Darsteller bleiben nämlich die gleichen, spielen jedoch immer wieder andere Rollen, und das teilweise sogar in ziemlichem gegensatz zu den vorherigen Rollen. So wird eine sichtlich überforderte Gehilfin im nächsten Akt zu einer mysteriösen Dame im Hintergund einer elitären Vereinigung.
Teil 3, der eine Spionage-Geschichte erzählt, handelt von der Befreiung eines Wissenschaftlers. Doch schnell wird klar, dass die Mission verraten wurde.
Es folgen die Geschichten der Beteiligten, wofür sich der Film die meiste Zeit nimmt.
Dieser Teil dauert mit fast 6 Stunden dann auch am längesten und ist in 3 Episoden eingeteilt.
Hier merkt man dem Film auch am ehesten an, dass der Regisseur wenig Wert auf Action und Effekte legt und sich mehr auf die Personen konzentriert. Es spritzt kein Blut, Explosionen werden erwähnt, aber nicht gezeigt.
Wer also etwas wie James Bond o.ä. erwartet wird eher enttäuscht werden.
Dafür haben die Darsteller sichtlich Spaß und auch hier kommt wieder der etwas skurile Humor durch. Alleine schon der Wissenschaftler, der augenscheinlich befreit wird, aber stundenlang mit Knebel im Mund herumläuft ist zum Schmunzeln.
Der 4. Film ist laut Regisseur nur schwer zu beschreiben, aber ich versuche es dennoch.
Es geht um einen Regisseur der an seinem Mamut-Projekt zu scheitern droht und sich lieber auf Bäume beschränken würde. Aber die hauptdarstellerinnen verlangen seine volle Aufmerksamkeit. Um sie auszubooten verfallen die Filmemacher auf einen Trick, der jedoch nach Hinten losgeht, woraufhin eine Art Parapsychologe die Ermittlungen aufnimmt und nebenbei auch noch eine verschollene Anekdote über Casanova aufdeckt.
Ja, dieser Teil ist abstrus, wirr und auch etwas selbstreflektierend.
Wer an dem Film Rubber Gefallen gefunden hat wird hier sicher auch auf seine Kosten kommen.
Die letzten beiden Abschnitte gehen dann nochmal zurück zu den Anfängen des Kinos und sind für Technik-Faschisten sicherlich nur schwer zu ertragen.
Dafür sind diese beiden Episoden aber auch recht kurz.
Der 5. Teil ist eine Neuverfilmung des alten französischen Klassikers "Eine Landpartie"
Da ich das Original nicht kenne, kann ich leider nicht viel dazu sagen.
Außer, dass der Film tatsächlich den Geist der damaligen Zeit gut einfängt und im gegenzug zu "The Artist" z.B. wirklich so alt anmutet, bis auf die Flugzeuge vielleicht.
Der letzte Teil handelt dann von 4 Frauen, die nach jahrelanger Gefangenschaft bei den Indianern auf dem Weg durch die Wildnis sind.
Ich weiß ja nicht ob es einen bestimmten Trick gibt, aber das Bild sieht aus, als ob ein altes Tuch über die Kamera gelegt wurde. Was natürlich sehr schön zu der Stummfilm-Thematik und den texttafeln mit geschwollener Wortwahl passt.
Zum Abschluss folgt dann nochmal 35 Minuten Abspann, die jeden Zuschauer dann endgültig darauf hinweisen, dass Regeln und Konventionen der Filmkunst nicht so wichtig waren wie der Spaß am Drehen und ein Wunsch nach freier Gestaltung.
Ich gebe zu, dieser Film ist ein ziemlich außergewöhnliches Werk und zwar in recht vielen Belangen. Aber gerade in dieser Zeit, wo neue Werke Mangelware sind und zuletzt eh viel Einheitsbrei daher kam, ist es eine interessante Abwechslung. Auch wenn ich den Film wohl erstmal eine Weile ruhen lassen werde.
Nach diesem Experiment war dann mal etwas typisch amerikanisches fällig.
Ich habe mir vorgenommen immer zum Jahresbeginn eine Serie aus meiner Sammlung durch zuziehen. Dieses Jahr war es jedoch eine (für mich) neue Serie:
Breaking Bad (2008 - 2013), 62 Folgen
Eine Serie der ich vorher bewusst aus dem Weg gegangen bin um sie so wie jetzt unbeschwert durchsehen zu können ohne irgend etwas darüber zu wissen.
Der Chemielehrer Walter White erfährt, dass er an Lungenkrebs erkrankt ist.
Um seine Familie finanziell abgesichert zu wissen, schliddert er nach und nach in das Drogengeschäft hinein. Immerhin kann er dank seines Berufes einwandfreies Chrystal Meth kochen.
Während ich von verschiedenen Seiten immer wieder gehört habe wie absolut genial die Serie ist, fand ich sie zwar gut, aber nicht unbedingt überragend.
Dafür fand ich vor allem die Nebencharacktere wie den Anwalt, die Ehefrau, die Schwägerin oder auch den zweiten Hauptdarsteller Jesse einfach zu nervig.
Den Ableger Better call Saul werde ich mir nicht ansehen, bei dem Film El Camino bin ich noch etwas unentschlossen.
Während mir am Anfang manchmal zu viele klischeehafte Probleme entstanden sind (Ohne Benzin in der Wüste, Beschaffung von Zutaten) dümpelte die Serie gegen Ende oft einfach vor sich hin. Teilweise erinnerte es mich an die unsägliche 4. Staffel von Prison Break.
Wobei dann aber auch immer wieder wirklich spannende oder tragische Momente dazwischen kommen, die einen doch etwas bei der Stange halten.
Und dann ist da noch das Ende, welches mich sehr stark an die wohl berühmteste Filmreihe aller Zeiten erinnerte.
Wer sich noch an Partys erinnert, kennt es vielleicht: Zum Ende hin lässt der DJ langsam ausklinken, indem er immer langweiligere Lieder spielt während das Personal schonmal anfängt aufzuräumen und schwupps, aufeinmal ist es dann ganz aus und das Licht geht an.
Hier war es ähnlich: Etwas vor sich hindümpelnd und zack, plötzlich vorbei.
Das Interessanteste an der Serie ist für mich wirklich schon die Frage, wie man selbst in solchen Situationen handeln würde, beziehungsweise an welchen Stellen sich das Schicksal der Figuren endgültig entschieden hatte. Und davon gibt es hier tatsächlich reichlich.
Dennoch hat die Serie mich nicht so sehr beeindruckt wie ich es gerne gehabt hätte.
Da sehe ich mir nächstes Mal wohl lieber nochmal Banshee an.
Als Nachschlag habe ich mich dann noch mit einer anderen Serie beschäftigt, die gen au mein Ding sein sollte:
Rick and Morty - Staffel 1
Der alkoholkranke und geniale Erfinder Rick zieht bei seiner Tochter und deren Familie ein.
Seit dem nimmt er seinen etwas naiven Enkel Morty immer wieder mit auf seine Reisen in andere Dimensionen, Zeiten und sonstige Sphären.
ich habe mir (erstmal) nur die 1. Staffel angesehen, weiß also nicht wie sich die Serie noch entwickelt, dennoch hadere ich etwas mit dem doch sehr derben Humor der Serie.
Grundsätzlich gefällt mir diese verkommenere Version von Doc Brown und Marty MacFly.
Dennoch sind mir die Geschichten manchmal einfach eine Spur zu derbe, beziehungsweise wird der Fokus leider zu sehr auf Obszönitäten als auf Humor gelegt.
Dennoch kann ich hier zumindest den Kultcharackter eher nachvollziehen als bei Breaking Bad. Wem Futurama also zu altbacken ist, der kann ruhig mal einen Blick riskieren.
Nächstes Mal geht es bei mir dann mal wieder um ein paar Boxen
Bilder: Bluray-disc.de
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster.
Meine Musiker Sammlung
25. Oktober 2020Ich bin zwar ein großer Musikliebhaber, habe in meiner Sammlung aber verhältnismäßig wenig Scheiben zum Thema Musik:
Hans Zimmer - Live in Prague (2017) Score (2016)
&
Bild Hit Clips der 80er Teil I & 2
(medimops.de)
Live Aid & Live 8
(medimops.de)
Aber dennoch habe ich tatsächlich einen ganzen Haufen an Musikern in meiner Sammlung wenn auch eher nebensächlich. Und die möchte ich euch hier einfach mal zeigen.
Wobei ich mich auf eine bildliche Präsenz beschränke. Also Synchronisation von Trickfiguren oder einfach nur durch das Bild laufen is nich.
David Bowie z.B. habe ich gleich dreimal in meiner Sammlung:
Zoolander (2001), Prestige - Meister der Magie (2006) &
Die Reise ins Labyrinth (1986)
Aber er ist nicht der einzige britische Musiker den ich zu bieten hätte:
Sir Elton John ist ebenfalls vertreten:
Kingsman - The Golden Circle (2018)
Oder wie wäre es mit
Ozzy Osbourne?
Little Nicky (2000)
Dann wäre da auch noch
Sting:
Bube, Dame, König, grAS (1998) & Dune, der Wüstenplanet (1984)
Und natürlich habe ich auch einen meiner Lieblingssänger dabei:
(wikipedia.de)
Jon Bon Jovi
ist bei mir ebenfalls 2x vertreten:
U-571 (2000) & Happy New Year - Neues Jahr, neues Glück (medimops.de) (2011)
Rockig geht es dann weiter mit:
Michael Balzary alias Flea, Bassist der Red Hot Chilli Peppers
Zurück in die Zukunft (1985, 1989 & 1990), The Big Lebowski (1998) &
Baby Driver (2017)
Und natürlich
Alice Cooper.
Der sich in einigen Kultstreifen verewigte:
Dark Shadows (2012), Die Fürsten der Dunkelheit (1987)
Nightmare on Elmstreet 6 - Freddys Finale (1991) & Wane's World (1991)
Der Boss hingegen
Bruce Springsteen ist auch einmal dabei, aber nur weil Bob Dylan nicht wollte:
High Fidelity (2000)
Wer lieber auf Soul steht ist dann hier gut aufgehoben:
Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts (1985) mit dem legendären
James Brown. Welcher weiter unten übrigens nochmals auftritt. Ebenso wie sein Soul-Kollege
Isaac Hayes, der zu den produktiveren Künstlern zählte:
Die Klapperschlange (1981) & Flucht aus L.A. (1996)
Robin Hood - Helden in Strumpfhosen (1993)
(beide Saturn.de)
Wild Christmas aka Reindeer Games (2000) & Stargate Kommando SG-1 (Saturn.de)
Aber natürlich kann ich auch weibliche Musikerinnen bieten.
Angefangen bei der grandiosen
Tina Turner.
Selbstverständlich vertreten durch den Film:
Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel (1985)
(wikipedia.de)
Taylor Swift z.B.
Valentinstag (2010)
und ja, ich habe auch Helene Fischer
in meiner Sammlung. Merkwürdigerweise wollte meine Frau das aber nie sehen:
Tatort - Der große Schmerz (2016)
Alanis Morissette hätte ich auch zu bieten:
wobei sie aber nicht wirklich zu Wort kommt:
Dogma (1999)
Die Queen des Pop dürfen wir natürlich auch nicht vergessen:
Madonna war auch schon häufiger im Filmgeschäft unterwegs:
Dick Tracy (1990), Eine Klasse für sich (1992),
Four Rooms (1995) & James Bond - Stirb an einem anderen Tag
Und wer es doch lieber abwechslungsreicher möchte, für den habe ich natürlich auch etwas:
Blues Brothers (1980) & Blues Brothers 2000 (1998)
Hier tummeln sich die Musik-Legenden natürlich.
Wie z.B.:
Aretha Franklin, Chaka Kahn
John Lee Hooker, Ray Charles
Cab Calloway, Eric Clapton,
Das war es im Großen und Ganzen dann auch.
Wobei mir im nachhinein sicher noch mehr einfallen
Profilbilder stammen alle von Wikipedia und sofern nicht anders angegeben stammen die Filmbilder von hier.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür,
Zeit ist ein Fenster!
Meine Mini-Sammlung
13. Oktober 2020Heute wollte ich mal Einblick in einen kleineren Teil meiner Sammlung geben, der dann auch noch eher Kurz ausfällt:
Die Miniserie
Wikipedia erklärt eine Miniserie so:
"Eine Miniserie erzählt eine vollständige, in sich abgeschlossene Geschichte in mehreren getrennt gesendeten Episoden. Im Unterschied zu anderen Fernsehserien wird sie bereits als Ganzes konzipiert und die Episoden werden in der Regel auch zusammen abgedreht."
2014 wurden die Regeln der Golden Globes für Serien überarbeitet. Seitdem wird jede Produktion, deren Figuren und Handlung auf eine Staffel beschränkt sind, als Miniserie betrachtet. Was dann auch Anthologieserien beinhaltet.
Aus meiner Sammlung würden diese Erklärungen dann also auf folgende Werke zutreffen:
24 Hours - Zwei Seiten des Verbrechens
10 Folgen / 574 Minuten / 2019
(bluray-disc.de)
In einer belgischen Stadt endet ein Banküberfall mit Geiselnahme. Doch nicht alles ist so wie es am Anfang scheint.
Der größte Pluspunkt und das besondere an dieser Serie ist die zweigeteilte Sichtweise. Jede Die ungeraden Folgen zeigen die Handlung as Sicht der Bankräuber. Die geraden Folgen erzählen die Handlung dann parallel dazu aus Sicht der Polizei und Verhandlungsexperten.
Die Serie ist nicht nur realistisch sondern auch spannend und wendungsreich inszeniert.
Langeweile kommt quasi nie auf.
Wer kein Problem mit Spannung Gewalt hat aber auch ohne Explosionen und zuviel Blut auskommen kann sollte hier wirklich mal einen Blick riskieren.
Chernobyl
5 Folgen /312 Minuten / 2019
(bluray-disc.de)
Wie der Name vermuten lässt handelt die Serie von den Ereignissen 1986 rund um den Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl. Sowohl die Untersuchungen wie es zum Unfall kommen konnte, als auch der Umgang mit den Folgen (aktuelle wie zukünftige) sind die Schwerpunkte der Geschichte.
Ja, es ist eine amerikanische Serie über ein sowjetisches Thema. Da sollte man den Realismus vielleicht in Frage stellen. Aber selbst wenn nur die Hälfte war wäre zeigt sich ein erschreckendes Bild menschlichen Unvermögens. Entweder versucht man seine eigene Haut zu retten bzw. sich selbst zu profilieren oder man will die Warheit einfach nicht einsehen. Dazu kommt dann noch die allgemeine Unwissenheit bei Entscheidungsträgern und Bevölkerung, schwupps ist das Chaos perfekt und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Vielleicht gibt es in einigen Jahren ja eine Serie über Corona und das Chaos in Großbritanien, Italien, China und den USA.
Good Omens
6 Folgen / 300 Minuten / 2019
(bluray-disc.de)
Das Ende ist nahe, die Apokalypse steht bevor. Der Antichrist wurde geboren und sobald er soweit ist wird er das Ende der Welt ausrufen.
Allerdings haben sich ein Dämon und ein Engel, die schon seit Adam & Eva auf der Erde wandeln so sehr an das Leben gewöhnt, dass ihnen solch drastische Veränderungen zuwieder sind. Also stellen sich die Beiden die Frage ob man den Weltuntergang nicht sabotieren könnte. Zumal durch ein Missgeschick niemand weiß wo der Antichrist abgeblieben ist.
Ach ja und die Prophezeiungen einer Hexe sowie eine Gilde von Hexenjägern spielen auch noch eine Rolle.
Terry Pratchett ist natürlich vor allem durch seine Scheibenwelt berühmt geworden. Doch zusammen mit Neil Gaiman, der hier das Drehbuch beisteuerte, hat er auch die literarische Vorlage geschaffen. Wer Pratchetts Werke kennt weiß also ungefähr was ihn erwartet. In Frage gestellte Logik, abstruse Idealisten, moderne Reiter der Apokalypse und natürlich abstruse Namen bilden die Grundlage für diese satirische Serie.
American Crime Story: The People vs. O.J. Simpson
10 Folgen / 2016
(bluray-disc.de)
Wie der Name schon sagt erzählt die Serie die Geschichte rund um den "Jahrhundert" Mordprozess gegen O.J. Simpson.
Natürlich ist bei solchen Produktionen immer ein wenig Skepsis bezüglich der Wirklichkeit angebracht (wie bei Chernobyl). Aber da dieser Prozess so gewaltig in den Medien ausgeschlachtet wurde halten sich die Abweichungen natürlich in Grenzen.
Die Serie macht sich die Mühe alle Beteilgten so genau zu beleuchten, dass man einige Handlungen und Entscheidungen besser nachvollziehen kann. Aber auch die Tricks und Gemeinheiten mit denen gearbeitet wurde und die natürlich auch heute noch im amerikanischen Rechtssystem erlaubt sind.
Cuba Gooding jr. zeigt hierbei eine beeindruckende Schauspielleistung, ebenso wie John Travolta, bei dem ich mich frage ob das gut geschminkt oder schlecht gespritzt wurde.
Übrigens deutet die Serie nebenbei auch noch an warum wir heute so etwas wie Kim Kardashian ertragen müssen,.
Weinberg
6 Folgen / 324 Minuten / 2015
(bluray-disc.de)
Ein Mann wacht ohne Gedächtnis auf einem Weinberg auf und entdeckt zwischen den Reeben die Leiche eines Mädchens. Doch als er im nächstgelegenen Dorf ankommt ist die Tote quicklebendig und die Leute verhalten sich dem Fremden gegenüber nicht nur ablehnend sondern auch merkwürdig.
Diese deutsche Mysteryserie ist im deutschen Fernsehdschungel eine Perle und braucht sich vor amerikanischen Werken wahrlich nicht verstecken. Auch wenn manche Rollen doch eher klischeehaft angelegt wurden wie die grauenvolle diletantische Punkband.
True Detective Staffel 1
2x 8 Folgen / 2x 480 Minuten / 2014-2015
(saturn.de)
Diese beiden Staffeln haben tatsächlich nichts miteinander gemeinsam, außer dass es um zwei Kriminalfälle geht.
In der ersten starken Staffel geht um einen Serienkiller im Süden der USA und die jahrelange Tätersuche der Polizei, gespielt von Woody Harrelson & Matthew McConaughey.
Die zweite Staffel mit Collin Farrell, Vince Vaughn und Rachel McAdams dreht sich um einen Mord in L.A. und den Einfluss der Mafia. Leider ist diese Staffel nicht mit der ersten zu vergleichen, da die Geschichte sich zu sehr verstrickt und keine vernünftige Struktur aufweist. Auch ist der eigentliche Mordfall nur der Auslöser der Geschichte und somit nebensächlich, was bei einer Krimiserie nur selten funktioniert, wie jeder Fan vom Tatort weiß.
Der Pathologe - Mörderisches Dublin
3 Folgen / 270 Minuten / 1996
(bluray-disc.de)
Ein Pathologe im Dublin der 50er Jahre stößt bei seiner Arbeit auf Ungereimtheiten wie z.B. verschwundene Leichen, was ihn dazu bringt selbst Ermitlungen anzustellen.
Achtung: Die Serie ist nicht schlecht, wird aber sehr ruhig erzählt. Also nicht zwingend für Fans von z.B. skandinavischen Fällen wie Sonderdezernat Q geeignet.
Jede Folge basiert auf einem Buch von Benjamin Black über Dr. Quirke, wobei der Übergang durchaus fließend ist und nicht episodenhaft abgehackt.
Mit Gabriel Byrne, Michael Gambon und Brian Gleeson hat man dann nicht nur bekannte, sondern vor allem irische Schauspieler ausgewählt.
From the Earth to the Moon
12 Folgen / 640 Minuten / 2002
(medimops.de)
In dieser von Tom Hanks produzierten Serie geht es um das Apollo Programm der US Regierung, wobei sich die meisten Folgen auf jeweils eine Mission beschränken.
Für Abwechslung sorgt dabei auch die jeweils unterschiedliche Inszenierung. Während Folgen rund um das Lunar-Landemobil oder Apollo 12 eher humorvoll inszeniert sind, geht es bei dem Apollo 1 Unglück dramatischer zu.
Mein Highlight ist aber die Episode um Apollo 13, die (anders als der Film) sich nur auf die Ereignisse auf der Erde konzentriert. So bekommt man einerseits ein Gefühl für die Ungewissheit darüber wie es den Astronauten da oben ging. Zum Anderen zeigt die Folge wie sich die Medienwelt auch durch dieses Ereignis veränderte.
Firefly - Aufbruch der Serenity
14 Folgen / 631 Minuten / 2002
(saturn.de)
Ok, die Geschichte um die Besatzung der Serenity in einer Science-Fiction Serie mit Western-Motiven hätte bei einem Erfolg sicher noch mehr Staffel hervorgebracht, aber da dem leider nicht so war ist es für mich eben eine Minisierie.
In ferner Zukunft hat die Menschehit die Erde verlassen und sich auf verschiedenen Welten ausgebreitet. Nach einem größeren Krieg herschen Zustände wie im Wilden Westen. Zudem gibt es noch kannibalische Wilde und eine übermächtige Regierungsallianz. In diesem Chaos versucht sich eine Raumschiffbesatzung mit Schmuggel über Wasser zu halten.
Nicht nur der Genre-Mix alleine macht diese Serie so interessant, sondern auch der teils subtile Humor rund um die Darsteller Nathan Fillon (Castle, Slither), Alan Tudyk (Ritter aus Leidenschaft, Tucker & Dale) und Morena Baccarin (Deadpool, Gotham) macht diese Serie einzigartig.
Das Boot
6 Folgen / 308 Minuten / 1979-1982
(bluray-disc.de)
Die Handlung begleitet die Mannschaft des deutschen U-Boote 96 im 2. Weltkrieg auf seinen Missionen von Frankreich über Spanien bis Italien. Wobei sie natürlich mit den typischen Problemen wie Langeweile, Kämpfen, schwere Beschädigungen, moralischen Konflikten und übermächtigen Feinden zu kämpfen hat.
Über das deutsche Kino bzw. Fernsehen wird ja immer wieder in übelster Weise hergezogen wobei dieser Film (oder die Serie) als Beispiel herangezogen wird warum es früher einfach besser war.
Aber Tatsache ist doch, dass auch andere Länder heutzutage kaum etwas in solcher Qualität zustande bringen können.
Wobei oben schon einige Ausnahmen erwähnt wurden .
Wenn auch nicht mit so einer kultigen Musik wie von Klaus Doldinger.
Dazu kommt dann noch eine Besetzung die für deutsche Verhältnisse wohl nicht legendärer sein könnte. (Außer höchstens 1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde )
Jim Knopf
8 Folgen / 229 Minuten / 1976-1977
(bluray-disc.de)
Die Abentuer von Jim, Lukas, Emma & Molly gehören natürlich zur deutschen Kulturgeschichte, genauso wie die Werke der Augsburger Puppenkiste.
In 2x 4 Folgen werden die Geschichten relativ nah an der Romanvorlage wiedergegeben und sind mit ihren detailierten Ausstattungen eine wahre Augenweide.
Man denke nur an das Plastikfolienwasser.
Und bei den Stimmen der Sprecher, allen voran Manfred "Lukas" Jenning, werden einfach Kindheitserinnerungen wach. Jetzt muss ich aber aufhören, sonst bekomme ich noch einen Ohrwurm von der Insel mit zwei Bergen....
Immer wenn er Pillen nahm
17 Folgen / 425 Minuten / 1967
(saturn.de)
Der Text des Vorspanns gibt den Inhalt der Serie schon ziemlich gut wieder:
„Ein Chemiker, um die Natur zu verbiegen,
wollte schlichtweg den Schnupfen besiegen.
Er quirlte, rührte und mixte
und fand eine Pille, doch eine verflixte:
Denn ein Schäfchen, das sie zufällig schluckte,
sich kurz darauf als Löwe entpuppte.
Der Schwerkraft es ein Schnippchen schlug
und startete zum Höhenflug.
Kein Stahlgerüst hielt seiner Schlagkraft stand.
Das war der Tag, da man die Superpille fand.
Doch Menschen schienen nicht empfänglich,
die Pille machte sie eher kränklich.
Mit vielen Computern, mächtig und klug,
suchte man einen, der sie vertrug.
Man brauchte tagelang, bis man ihn endlich fand:
Tankwart Stanley Beamish war der einzige im Land.
Stanley, ein zarter und schwacher Gnom,
die Pille machte ihn zum Phantom.
Er konnte wie ein Adler fliegen
und jeden Bösewicht besiegen.
Denn seine große Stunde kam
immer, wenn er Pillen nahm!“
Die Serie setzt auf Albernheiten und Klamauk ist aber eine herrliche Kindheitserinnerung.
Der tolpatischege Held, der Charmante aber unwissende Arbeitskollege, die beiden Regierungsbeamten (1x souverän und vertrauensselig, 1x nervös und skeptisch) sind aus heutiger Sicht natürlich sehr klischeehaft. Ebenso die Probleme mit den begrenzten Zeiten der Superkräfte, je nach Größe der eingenommenen Pille.
Aber sobald Mr. Fabelhaft mit den Armen wedelt um zu fliegen weiß man: Hier hat man ein Programm für einen ungemütlichen Sonntag-Nachmittag.
So, das war es dann auch mit meiner Sammlung an Miniserien.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Von Rocky zu Creed
30. September 2020Durch ein Angebot aus dem uneinigen Königreich bin ich zu den letzten beiden Filmen der Rocky-Reihe gekommen.
Grund für mich nocheinmal alle Filme zusammen zu sehen.
(Alle Bilder stammen von bluraydisc.de)
Rocky (1976)
Der Klassiker schlechthin und wirklich ein Film den man zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte. Egal ob einem Boxen, Stallone oder Filme aus den 70ern gefallen oder nicht. Die Geschichte von der einmaligen Chance sich zu Beweisen ist für mich wirklich ein Meisterwerk.
Stallone spielt hier nach seinem eigenen Drehbuch wirklich beeindruckend. Weshalb auch spätere Glanzleistungen im ernsteren Fach wie z.B. Copland wirklich keine Überraschungen sind.
Es gibt ja immer wieder Personen die einfach mit einer bestimmten Rolle verbunden sind. So stelle ich mir bei den ??? immer wieder Ben Stiller als Justus Jonas vor.
Im Falle von Burgess Meredith ist es so, dass ich in der alten Batman-Serie immer den Trainer Mickey sehe und nie den Pinguin als Trainer.
Rocky II (1979)
Tja, wie so oft bei erfolgreichen Filmen musste natürlich eine Fortsetzung her. Und wie an diesem Beispiel gut zu erkennen haben solche Nachfolger oft das Talent mehr zu zerstören als zu ergänzen.
Nicht nur, dass die Handlung sowie vor allem das Ende absolut vorhersehbar sind (und es wahrscheinlich auch schon aus damaliger Sicht waren).
Nein der Film macht mir persönlich auch noch die Nachfolger madig.
Durch die Tatsache, dass Rockys Auge schwer geschädigt ist werden die Kämpfe in den späteren Filmen irgendwie unglaubwürdig. Für mich ein Beisüiel von überdramatisierung einer banalen Handlung.
Rocky III - Das Auge des Tigers (1982)
Nach dem lahmen 2. Teil ist dieser hier für mich dann wieder ein echtes Highlight.
Glaubwürdig gespielt mit einem interessanten Gegner und natürlich legendärer Titelmusik.
Clubber Lang, gespielt von Mr. T, ist wie Rocky seinerzeit ein kleines Licht in der Box-Welt. Nur hat er eine innere Wut auf die Welt und vor allem auf die eleganten Anführer der Box-Elite, dass er den verwöhnten Rocky einfach platt macht.
Genau dieser Film ist es an den ich immer dann denken muss wenn die deutsche Fußball-Elf mal wieder spielt .
Rocky IV - der Kampf des Jahrhunderts (1985)
Was machte man mit einer Filmreihe in den 80er Jahren wenn man eine Idee brauchte?
Der Kalte Krieg war doch immer für eine Idee gut. Selbst Star Trek, in einer ideologischen Zukunft spielend war da nicht sicher vor entsprechenden Motiven. Da bot es sich natürlich an auch einen Box-Kampf zwischen "Gut" und "Böse" austragen zu lassen. Aber selbstverständlich mit einem Sieg für die Amerikaner und zwar auf eine Art und Weise, die ihn die Herzen der Russen gewinnnen lässt, inklusive heroischer Ansprache zum Weltfrieden. Dank des Schicksals von Apollo wurde dieser Teil dann auch als einziger Film der Reihe erst ab 16 freigegeben.
Für mich fällt dieser Film nach dem straken 3. Teil zwar wieder ab ist bei allem Patriotismus aber dennoch ein guter Vertreter der Reihe. Was nicht zuletzt auch an dem dramatischen Tod von Apollo liegt, einer sympathischen Figur in einer berühmten Filmreihe sowie dem klasse Soundtrack von Survivor. Dennoch bekam der Film satte 5 goldene Himbeeren.
Rocky V (1990)
Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion muss Rocky nicht nur feststellen, dass er pleite ist, nein durch den Kampf ist er körperlich so angeschlagen, dass weitere Kämpfe nicht mehr in Frage kommen.
Rocky versucht sich für seine Familie so gut es geht durch zukämpfen. Doch als ein junger talentierter Boxer auftaucht und Rocky um Hilfe bittet verliert dieser seine Familie und vor allem seinen Sohn aus den Augen und konzentriert sich nur noch auf seinen neuen Schützling. Doch diesem steht der Sinn nur nach Geld und vor allem Annerkennung, die er im Schatten seines berühmten Trainers nicht erhält.
Stallone soll mal gesagt haben, diesen Film nur aus Geldgier gemacht zu haben, was etwas ironisch anmutet wo es doch im wesentlichen darum geht, dass Rocky eben nicht für Geld alles macht was ihm angeboten wird, also hier explizittt ein neuer Boxkampf.
Rocky Balboa (2006)
Die meisten Fortsetzungen, die nach längerer Pause folgen sind in meinen Augen unnötig bis enttäuschend. Blues Brothers 2000, Independence Day 2 und ja leider auch Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels.
Aber es gibt auch positive Beispiele: Blade Runner 2049, Superman Returns, Bad Boys for Life und natürlich Rocky Balboa.
Einem Paukenschlag gleich meldete sich Stallone mit seinen beiden erfolgreichen Rollen zurück, denn 2 Jahre später folgte auch John Rambo.
Wie Rocky 1 spiegelt dieser Teil zu einem großen Teil Stallones eigenes Leben wieder.
Denn nocheinmal wollte er wissen ob er den Boxer glaubhaft verkörpern kann und ja, das ist ihm durchaus gelungen. Obwohl Rocky eigentlich körperlich nicht mehr in der Lage dazu sein sollte.
Verletztes Auge, Loch im Kopf, 60 Jahre alt, klingt alles irgendwie nicht sehr glaubwürdig so gegen den Weltmeister anzutreten.
Mich würde wirklich interessieren wie so ein Kampf in echt aussehen würde.
Mike Tyson oder einen der Klitschkos nochmal im Ring sehen...das wäre was, oder?
Creed - Rocky's Legacy (2015)
Ich gestehe, dass ich an diesem Film herzlich wenig Interesse hatte, war mich doch von Anfang an klar, wie der Hase laufen würde. Und tatsächlich bietet der Film wenig Überraschungen. Interessant ist hier höchstens, dass das Thema der großen einmaligen Chance hier von einer anderen Seite her angegangen wird.
Hatte Rocky in Teil eins noch die einmalige Chance als vollkommen Unbekannter gegen den Weltmeister anzutreten, ist hier ein durch persönliche Kontakte und entsprechendem Hintergrund durchaus priviligierter Anfänger, der seines Namens wegen ausgesucht wird.
Obwohl der Film wirklich gut ist, hat er leider doch einige Schwächen. Der Versuch die Beweggründe des knallharten Weltmeisters zu erklären und ihn sogar etwas menschlich darzustellen misslingt komplett.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, der Fuilm wolle einfach zuviel auf einmal erzählen.
Rockys Leben, Adonis Privatleben, der Kampf um Annerkennung aufgrund von Leistung und nicht des Namens wegen. Das ist alles zuviel auf einmal. Zumal sich die Geschichte ja auch wiederholt und es kaum Neuigkeiten gibt.
Aber gerade Stallones eigenes Spiel gibt dem Film nochmal einen ordentlichen Auftrieb. Nicht umsonst wurde er hierfür mit dem Erlöserpreis der goldenen Himbeere ausgezeichnet.
Übrigens: Nachdem Trump seine Wahl gewonnen hatte wurde den Simpsons ja hellseherische Fähigkeiten bescheinigt. Mit diesem Film widerlegt sich die These jedoch, da der Titel nicht wie von Bart beschworen "Adrians Rache" lautet.
Creed II - Rocky's Legacy (2018)
Nachdem Adonis es doch irgendwann zum Weltmeister geschafft hat taucht natürlich sofort ein Herausforderer an, der selbstverständlich um einiges härter ist als Adonis es je war. Doch der Gegner ist nicht irgendwer.
Auf diesen Film war ich dann doch sehr gespannt, nicht nur wegen der Alt-Stars sondern auch wegen des persönlichen Konflikts und wie der wohl hier verarbeitet wird.
Der Film bedient sich natürlich bei den Vorgängern, vor allem an den Teilen III und IV.
Denn nachdem Adonis einiges einstecken musste und es auch privat drunter und drüber geht muss er erstmal wieder auf die Beine kommen bevor er den Kampf des Jahrhunderts bestreiten kann.
Was mich doch etwas überrascht hat ist das Hauptthema des Films. Denn im Grunde geht es um Familie.
Adonis baut seine auf, was trotz beruflichem Erfolg nicht so einfach wird. Rocky setzt sich mit seiner aus einander. Und selbst bei Drago geht es vor allem um dessen Vater und seine Beziehung zu Victor. Im gegensatz zu Creed macht man sich gar nicht erst die Mühe zu versuchen den gegner etwas sympathischer hinzustellen. Er ist wie sein vater seinerzeit einfach ein Produkt. Gezüchtet und trainiert um die Überlegenheit gegenüber dn Amerikanern zu beweisen. Die Tatsache, dass sich die Geschichte zu wiederholen scheint treibt ihn dann auch zu unerwarteten Maßnahmen.
Insgesamt sind die Creed Filme für mich besser ausgefallen als erwartet. Dennoch bin ich unsicher ob ich weitere Rocky & Creed Filme wirklich in der Sammlung haben muss.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür,
Zeit ist ein Fenster.
Der Herr der Gefangenen
2. September 2020Stephen King gilt nicht zu unrecht als "King of Horror"
(wikipedia.de)
Doch wenn man seine Werke mal so zusammen ansieht, fällt auf, dass ein bestimmtes Motiv immer wieder in seinen Werken auftaucht:
Gefangen!
Klar, das beängstigende Gefühl, aus einer Situation nicht heraus zu kommen ist natürlich ideal für eine Horror-Geschichte, übertroffen wohl nur von dem Gefühl der Gefahr nicht entkommen zu können. Aber auch in den Werken Kings, die nicht dem Gänsehaut-Genre angehören sind seine Protagonisten immer wieder in ihren Bewegungen eingeschränkt.
Hier habe ich mal ein paar Beispiele aufgeführt:
ES - Teil 1 (2017)
Vielleicht etwas weit hergeholt für den Anfang, aber im 1. Teil sind die Protagonisten noch Kinder, die sich in einer Kleinstadt dem Bösen entgegenstellen müssen. Sie können nicht einfach davonlaufen und das Böse ignorieren ist hier auch keine Option. Es ist wie in einem städtischen Kindergarten: Der große Rhowdy drangsaliert alle, doch die Betreuer können einem nicht helfen.
Misery (1990)
Natürlich der Klassiker unter Kings Romanen wenn es um das Thema "Gefangen" geht.
Früher dachte ich die Geschichte des Schriftstellers, welcher von einem psychisch angeschlagenen Fan ans Bett gefesselt wird spiegle Kings Furcht vor verrückten Fans wieder. Doch tatsächlich thematisierte er hier seine Alkohol- und Drogensucht, hatte er doch die Befürchtung ohne Suchtmittel nicht mehr schreiben zu können.
Die Verurteilten (1994)
Diese Version vom Leben hinter Gittern gilt vielerorts als bester Film aller Zeiten und hat so garnichts von einer Horror-Geschichte. Zeigt aber auf eindringliche Art und Weise viele Seiten der dauerhaften Beschränkungen, wie z.B. die Probleme mit der anschließenden "Freiheit" von Brooks.
Der Werwolf von Tarker Mills (1985)
Hier haben wir es weniger mit einer räumlichen Einschränkung, als mehr mit einer körperlichen zu tun. Während mehrere Menschen grausam abgeschlachtet werden macht sich der an den Rollstuhl gefesselte Marty auf die Jagd nach dem Untier.
Im Großen und Ganzen ist das Handycap ohne höhere Bedeutung und bis auf eine Verfolgungsszene zwischendrin auch nicht unbedingt relevant für die Geschichte gibt dem Helden aber das Gefühl noch mehr im Nachteil zu sein, als der Rest der Bewohner.
Katzenauge (1985)
Im 2. Teil dieser Kurzfilmreihe "Der Mauervorsprung" ist Johnny's Welt vorübergehend auf den Mauersims eines Hochhauses reduziert und sofern er an seinem Leben hängt gibt es für ihn nur eine Richtung.
The Green Mile (1999)
Wieder ein Gefängnis-Film, doch dieses Mal aus der Sicht der Wärter.
Jetzt könnte man anführen, dass der Film daher nichts in meiner Aufzählung zu suchen hätte. Aber auch hier git es Grenzen, die den Wächter Paul zu gewissen handlungen zwingen, bzw. ihn von anderen abhalten. Doch sind es keine physischen Mauern, sondern Gesetzestreue, Pflichtgefühl und gesellschaftliche Zwänge die ihn schließlich sogar an Gott zweifeln lassen, muss er doch einen Menschen mit augenscheinlich göttlicher Gabe dem Tode übergeben.
Cujo (1983)
Hier ist die Lage dann wieder etwas klassischer: Gefangen in einem defekten Wagen, belagert von einem tollwütigen Hund.
Shining (1980)
Auch hier ist das Problem der Gefangenschaft offensichtlich und natürlich Hauptbestandteil der Handlung.
Running Man (1987)
Diese Verfilmung von Kings (bzw. Bachmanns) Roman weicht zwar sehr stark von der Vorlage ab, thematisiert aber dadurch noch mehr das Problem der räumlichen Gefangenschaft des Protagonisten. Ist er im Buch "nur" dadurch gefangen, dass er medienwirksam auf der Flucht ist und überall eine Entdeckung befürchten muss, ist er im Film auf eine weitläufige Spielarena beschränkt.
Der Nebel (2007)
Ein unheimlicher Nebel und seine blutrünstigen Kreaturen belagern eine Gruppe Menschen in einem Supermarkt. Die fanatischen Ansichten einer gottesfürchtigen Einwohnerin sowie die Ignoranz mancher Realisten schränken die Leute dabei nochmals in ihren Handlungen ein.
Zimmer 1408 (2007)
Ein Schriftsteller lässt sich eine Nacht in einem unheimlichen Hotelzimmer nieder um zu beweisen, dass es dort nicht spukt. Doch als das Grfauen losgeht ist an ein Entkommen aus dem Zimmer nicht mehr zu denken.
Riding the Bullet (2004)
Kings zweite Version von "Gefangen im Auto", wenn auch nicht ganz so blutrünstig wie bei Cujo.
Das war es dann für heute auch von mir.
Wie seht ihr das? Ist es nur ein Zufall, dass sich das Thema so oft in seinen Werken wiederfindet? Gibt es vielleicht noch andere Motive, die er immer wieder verwendet?
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Quelle für die Bilder: Bluray-disc.de
Die ultimative Farbe aus dem All
7. Juli 2020Da ich in letzter Zeit ein gesteigertes Interesse an den Werken von H.P. Lovecraft entwickelte, kam mir diese nette Edition eigentlich ganz gelegen:
Die Geschichte hierzu stammt aus dem Jahre 1927 und handelt von einem Meteoriten, der nahe einer abgelegenen Farm einschlägt, was sich nachhaltig auf Pflanzen, Tiere und Menschen auswirkt.
(mediamarkt.de)
Die Box enthält satte 7 Scheiben:
1. Die Farbe aus dem All (2019) UHD-Version
Hierauf hätte ich gut verzichten können, was den Preis der Box sicher um 20 € gesenkt hätte.
2. Die Farbe aus dem All (2019) HD-Version
Das Geschehen wird hier mehr aus Sicht der Kinder als aus der des Landvermessers bzw. des Freundes der Familie gezeigt und entwickelt sich recht gemächlich, geht teilweise sogar recht unbemerkt vonstatten.
Denn da wohl jeder das übertriebene Spiel von Nic Cage kennt fällt vielleicht gar nicht auf, dass es sich erst nach und nach entwickelt und daher vermutlich ein Anzeichen der Infizierung ist.
Allerdings wird die Familie schon von Beginn an als, sagen wir mal höflich, verschroben dargestellt, inklusive neurotischer Mutter und einer Tochter, die auf wandelt esoterischen Pfaden wandelt.
Der Film ist kein totaler Reinfall wie so manche Filme mit Cage, hat aber auch nicht unbedingt das Potenzial zum Kultfilm wie seinerzeit "Das Ding aus einer anderen Welt" oder "Invasion vom Mars".
3. Die Farbe aus dem All (2019) - Der Soundtrack
(jpc.de)
Die Musik wirkt leicht bedrohlich und gibt einem auch schon mal ein Gefühl von Unbehagen. Es gibt keine Höhepunkt oder plötzlichen Wechsel sondern bleibt alles gleich unterschwellig bedrohlich.
Es ist keine Musik die man bei den Vorbereitungen für eine Party hört, eher auf der Autofahrt zu den Schwiegereltern.
Da ich die Musik gehört habe bevor ich mir den Film angesehen habe, konnte ich mich schonmal auf die Stimmung des Films gut einstellen.
Vielleicht ist sie kein Meisterwerk, passt aber doch gut zu dieser Art von Film.
4. Die Farbe (2010)
Hier begiebt sich ein junger Mann auf die Suche nach seinem Vater, der irgendwo in Deutschland verschwunden ist und bekommt dort eine seltsame Geschichte zu hören.
Zuerst wirkt es natürlich leicht ironisch einen Film namens "Die Farbe" über eine außerirdische Farbe in Schwarz-Weiß zu drehen. Doch tatsächlich steckt eine interessante Idee dahinter, die man sich wohl bei Schindler's Liste abgeguckt hat.
Es handelt sich um einen deutschen CrowdFunding-Film, weshalb das Bild eher an US-Fernsehfilme wie "Fail Safe" erinnert.
Warum die Grundhandlung hier abgeändert wurde hat sich mir aber nicht erschlossen, zumal das Ende dadurch ziemlich trashig geraten ist.
Andererseits wirkt er etwas glaubwürdiger, da die Hauptgeschichte zu einer Zeit spielt als Meiden und Wissenschaft sich noch nicht gleich auf so einen Fund stürzen konnten. Vom Militär ganz zu schweigen.
Was dem Cage-Film wiederum zum Nachteil gereicht, da das Interesse an dem außerirdischen Fund dort recht spärlich ist.
5. The Curse (1987)
Auf diese Variante war ich schon sehr gespannt, ist sie doch der Grund weshalb diese Box das böse rote FSK18 Zeichen trägt. Zudem habe ich ein Faible für 80er Jahre Science-Fiction-Horror.
Und tatsächlch bekommt man hier allerhand geboten:
- Billige sichtbare Effekte wie aufgeklebte Masken oder den Schwenkarm der den Meteoriten einschlagen lässt.
- Eklige und unappetitliche Schockmomente
- überflüssige Kameraeffekte wie verlangsamte oder stotternde Bewegungen
- unpassende Schnitte, welche die Handlung verschlucken
- Reminiszenzen an Klassiker wie Psycho oder den Hulk
- überzeichnete Charaktere mit hölzernen Schauspielern und blecherner Synchro
Wie ich bereits bei der Farbe aus dem All schrieb: Kein Klassiker wie das Ding aus dem All oder Invasion vom Mars aber durchaus passend für die damalige Zeit.
Was mich hier am meisten störte war die zeitliche Abfolge: Warum war die Mutter so lange als einzige infiziert? Dafür ging es bei den Männern dann umso schneller? Zumal man am Ende doch etwas irritiert ist, dass die ganze Handlung sich über 5 Monate erstrecken soll, es hötte auch gut eine Woche sein können.
6. Das Grauen auf Schloss Witley (1965)
Ein Amerikaner möchte seine Verlobte auf dem Familienanwesen ebsuchen. Doch bereits in der nahegelegenen Stadt schlagen ihm Ablehnung und Misstrauen entgegen. Das Schloss und seine Bewohner scheint ein Geheimnis zu umgeben.
Ein unheimliches Schloss, seltsame Bewohner, ein dunkles Famil,iengeheimnis und Merkwürdigkeiten im Keller: Dieser Klassiker mit dem legendären Boris Karloff weicht am stärksten von der Vorlage ab, was ihn zu einer klassische Gruselgeschichte wie Dracula oder Frankenstein aus den 60er Jahren macht.
Als Liebhaber des Genres hat er mir daher natürlich sehr gut gefallen , auch weil ich das Gefühl habe der Film könnte starken Einfluss auf das Computerspiel Maniac Mansion gehabt haben .
7. Die Extras.
Hier habe ich mich (auch aus Zeitmangel) auf die 7 Kurzfilme beschränkt. Wobei 5 von Richard Stanley, dem Regisseur der 2019er Version, und 2 von dem deutschen Kurzfilm-Regisseur Patrick Müller stammen.
Die beiden Werke von Müller beschäftigen sich passender Weise mit Lovecraft, wobei es sich eigentlich um Bilder handelt, die mit Zitaten unterlegt wurden.
Aber immerhin ist Die Farbe aus dem All dabe, so dass 5 der 6 Adaptionen der Geschichte es in die Box geschafft haben.
Die Filme von Stanley sind insgesamt Low-Budget Filme in teilweise ziemlich übler Qualität, wer in seinem Archiv Videoaufnahmen von Weihnachten aus den 80ern hat weiß was ich meine.
Mit ein paar Tagen Abstand ist mir auch nur einer wirklich im Gedächtnis geblieben: The Sea of Perdition, der von einer Marsexpedition erzählt, jedoch auch Stilelemente von Star Wars kopiert hat.
Das waren die Discs in der Box, doch es gibt ja noch mehr.
Da wären die 6 Aushangfotos.
Wobei ich mich schon frage wer damit sein Wohnzimmer dekoriert. Scheint wirklich für die Hardcore-Freaks mit separatem Kino zu sein, die zum Filmabend mit Freunden gerne jedes Mal umdekorieren.
Wenigstens wird auf den Fotos erwähnt, dass der Film in ALLEN Farben zu sehen sein wird....
Weiter gibt es zwei psychedelische Kinoplakate in Din-A 1 Größe:
Diese entsprechen den Covern der beiden Mediabooks
(natürlich ohne den FSK-Aufkleber )
Außerdem liegt ein obligatorisches Heft mit Hintergrundinfos bei.
Und zum Schluß noch ein Schmankerl für alle Englisch-Fetischisten:
(cgccomics.com)
Der Original-Nachdruck des Magazins "Amazing (nicht Amazon!) Stories" von 1927, in welchem die Geschichte zum ersten mal veröffentlicht wurde.
Mal abgesehen davon, dass ich in einer deutschen Box lieber einen deutschen Text hätte ist die Qualität eher mittelmäßig. Der Drucker müsste mal mit frischem Toner bestückt werden.
Insgesamt gefällt mir die Box recht gut, auch wenn ich den Preis recht hoch finde. Ohne 4K und Heft hätte die Box sicher auch Abnehmer gefunden.
Aber im Vergleich zu den Preisen für die einzelnen Filme relaviert sich das dann auch schon wieder etwas.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
(Bilder-Quelle: Bluray-disc, oder angegeben)
Launen der Natur
27. Oktober 2019Manchmal gibt es Filme, die einem schon während des ersten Ansehens die möglichen Motive des Regisseurs/Drehbuchautors aufzeigen und zum Interpretieren einladen.
Ein solcher Film kam mir letztens, dank eines Media Markt Angebotes, für 3 € unter die Augen.
Die Grundidee des Films ist dabei folgende:
Man entwirft eine brüchige Gemeinschaft aus 3 verschiedenen Parteien und fügt plötzlich eine 4. hinzu.
Wo andere Filmemacher sich auf Intrigen, Kalkül und Taktieren verlegen würden geht das Gespann aus Robbie Pickering (Regie) und Orien Uziel (Drehbuch) den einfacheren Weg und lässt sich alle Beteiligten selber zerfleischen.
Doch der Reihe nach:
In einer typischen US-Kleinstadt leben typische US-Amerikaner mit den typischen Problemen wie Eltern, Geschwistern, Intelligenz, Hoffnungen oder falschen Versprechungen.
Hierbei lassen sich gerade die Teenager in drei Gruppen einteilen, welche sich nach Themen richten, die für junge Leute wichtig sind:
- Die "Normalos" oder Durchschnittlichen, welche Probleme haben ihren Platz im Leben zu finden und welche die Angst umtreibt ein Niemand zu bleiben. Gerade bei den Teenagern wird diese Angst durch die Erwachsenen verstärkt. Eltern, welche nach einem Sportunfall die ganze Familie zum Scheitern verdammt sehen, Fabrikbesitzer, die von ihren Erfolgen, finanziell und bei Frauen, prahlen und Lehrer, die ungerechfertigte Noten verteilen um einen auf das Leben vorzubereiten.
- Die Süchtigen. Diese werden im Film durch Zombies repräsentiert. Sie alle sind abhängig von Gehirnen und werden durch ihre Abhängigkeit tumb und langsam. Was gerade den hochintelligenten Nerd Ned dazu bringt sich beißen zu lassen um sein Leben und die Umwelt besser ertragen zu können. Je länger die Zombies ohne Gehirne auskommen um so intelligenter werden Sie, wobei jedoch natürlich Ihr Hunger im Wege steht. Das (klischeehafte?) Bild der jungen Leute die zu Drogen greifen um ihrer Welt zu entfliehen spiegelt sich hier wirklich gut wieder.
- Die "Es" getan haben. Wenn man nach Filmen geht, ist Teenagern kein Thema so wichtig, wie der Sex. Obwohl der nächste American Pie Film auch von dem Schutz der Apfelbäume vor dem Klimawandel handeln könnte. Wer sich vernaschen lässt gehört für immer zu einer besonderen Gruppe und kann das"erste Mal" nie wieder rückgängig machen. Aus diesem Grund werden die Leute im Film als Vampire dargestellt. Die leichtsinnige Petra z.B. möchte eigentlich nur mit ihrem Freund in die Kiste hüpfen, doch durch sein Süßholzgeraspel lässt sie sich dann doch verleiten sich vor ihm zu entblößen...also ihren Hals. Aber natürlich haben auch Vampire eine Schwachstelle. Da Blutkonserven hier im Laden oder am Automaten geholt werden können wie eine Cola-Dose, ist es im Film eher die Sehnsucht nach Zweisamkeit oder Zuneigung. Das kann dann z.B. zu leicht gereizten Lehrern führen, die auf ihr Dating-Profil einfach keine Reaktionen bekommen.
- Die Außerirdischen. Keiner weiß was sie möchten, aber alle sind sich einig, die Anderen haben sie gerufen um sich gegen die "Gegner" zur Wehr zu setzen.
Ihr merkt, ein heiloses Durcheinander kommt da auf den Zuschauer zu.
Und mittendrin, wie sollte es anders sein, 3 Kinder die den Wahnsinn stoppen wollen.
Der Film ist wirklich schräg, wobei der Humor für meinen Geschmack leider auch manchmal zu platt oder pubertär daherkommt.
Drehbuchautor Uziel, der bisher vor allem bei Videospielen aber z.B. auch "22 Jump Street" zum Zuge kam, hatte hier durchaus einige nette Ideen, wobei sich aber leider auch Logik- oder Denkfehler eingeschlichen haben. So laufen die Vampire die ganze Zeit ganz normal herum. Doch auf einmal kann Petra das Sonnenlicht nicht mehr vertragen, was Dag zu einer "übertriebenen" Maßnahme verleitet. Ok, das ist für den weiteren Handlungsverlauf zwar notwendig, aber auch nur weil die Außerirdischen eine ziemlich dämliche Schwachstelle haben.
Aber da gab es ja in der Filmgeschichte auch schon ähnliche. Stichwort: Tyrannosaurus Rex!
Mit Namen wie Vanessa Hudgens, Dennis Leary, Patton Oswald, Bob Odenkirk oder Joan Cusack sind auch durchaus einige bekannte Namen vorhanden. Wobei ich gerade deren Szenen gerne überspringen möchte, da sie plattesten oder langweiligsten Witze abbekommen haben.
Hinzu kommen dann auch noch Werner Herzog als Stimme des Außerirdischen und Mackenzie Davis, die sich gerade im neuesten Terminator austoben darf.
Für gerade mal 3 € kann man hier einen doch interessanten Film bekommen, der durchaus zu unterhalten weiß. Man darf halt nur keine zu großen Ansprüche stellen (was man bei dem Preis aber auch nicht machen sollte). Action gibt es kaum, Blut und Gedärme sind rar und Humor ist ja eh Geschmackssache.
Dennoch ist es gerade die Darstellung von einzelnen Gruppen als Monsterfiguren, die den Film in meinen Augen wirklich interessant macht.
Zumal man das sicher noch um einiges weiterspinnen könnte:
Nach Perfektion strebende Modepuppen als Frankensteins Monster
oder Mumien, die ohne Interesse an der Zukunft vor sich hingammeln.
Fallen euch nochweitere ein?
Zum Abschluß lässt sich auch noch einwerfen, dass das ganze vieleicht sogar politisch betrachtet werden könnte: Da kommen Externe hier an und man geht erstmal auf sich selbst los und fackelt den ganzen Laden ab anstatt sich vernünftig zusammen zu setzen. Aber wenn man so will ist ja auch Harry Potter politisch.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster
Bildquelle: saturn.de
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