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Nachdem ich viel von diesem Spiel gelesen habe, habe ich es über den Weihnachtsurlaub auf dem Ipad ausprobiert. Und was soll ich sagen? Hier hat Telltale etwas Besonderes geschaffen.



(Bildquelle und Rechte bei: androidnext.de)


Was für eine Art Spiel ist TWD?
Im Grunde genommen ein Point&Click-Adventure. Allerdings geht es hier weniger um Sammeln und  Verwenden, als um Entscheidungen treffen und die Story erleben. Deshalb ist das Hauptelement des Spieles die Dialogführung. In gewohnter Weise werden dem Spieler Frage- und Antwortmöglichkeiten vorgegeben, die das Gespräch beeinflussen. Da hört allerdings auch das Gewohnte auf. Was man ziemlich schnell mitbekommt ist, dass die eigene Auswahl das Verhalten des Gesprächspartners beeinflusst – und das auch über das Gespräch hinaus. Halte ich in einem Gespräch nicht zu einer Person, kann es sein, dass diese Person mich z.B. später im Stich lässt. Außerdem ist ein Dialog in diesem Spiel nicht langatmig und bremsend. In diesen Dialogen wird gebrüllt, geweint, geschimpft, ich habe nur eine gewisse Spanne Zeit um zu antworten und ab und an stirbt im Dialog schon mal jemand.
Ein weiteres Element des Spieles sind Quicktime-Events. Das bedeutet, greift mich bspw. ein Zombie an, muss ich schnell auf das auftauchende Symbol auf dem Kopf drücken (Touchscreen) um zuzuschlagen. Jetzt wird der ein oder andere Leser denken, dass dies alles bekannte Elemente sind, die wir aus anderen (oft langweiligen) Spielen kennen. Dem Entwickler Telltale gelingt es aber diese Elemente so einzuflechten, dass ein interaktiver Film entsteht, der die Illusion einer reagierenden Spielwelt schafft und schlicht fesselt.


(Bildquelle und Rechte bei: demonews.de)


Worum geht’s in dem Spiel? Die Hintergrundgeschichte zu der Serie "The Walking Dead" sollte hinreichend bekannt sein. Wer sie nicht kennt: 95% aller Menschen sind Zombies geworden. Klingt banal. Ist es auch. Tiefe kommt erst in die Geschichte (sowohl in der Serie als auch im Adventure), in dem die Spannungen zwischen den überlebenden Charakteren erzählt werden. Sowohl TV-Serie als auch Spiel zeigen hervorragend gezeichnet, wie sich Menschen unter solchen Anspannungen verhalten, welchen Einfluss eine Apokalypse auf unser Handeln hat und wo die Grenzen unserer Moralvorstellung liegen.

Es handelt sich hier um ein Spiel, bei dem es nur um die Handlung geht. Diese fesselt über viele Stunden. Deshalb werde ich praktisch nichts spoilern. Es sei nur so viel gesagt: Wir spielen einen Mann, der in dieser bedrohlichen Welt ein kleines Mädchen findet und es sich zur Aufgabe macht, dies zu beschützen. Dabei treffen wir einige andere Überlebende, die uns teils helfen, teils bedrohen und manchmal hängt das sogar von unseren Entscheidungen ab. Die Geschichte ist nahezu immer knackespannend und entwickelt eine emotionale Tiefe, die ich so noch nicht oft erlebt habe. In den letzten 30 Minuten des Spiels war ich wirklich sehr stark berührt.

Wie wird das Spiel präsentiert? Die Welt dieses Adventures wird in einem schmutzigen Comic-Look dargestellt. Auf dem Ipad sah alles ansehlich aus. Wobei die Grafik schnell in den Hintergrund rückt und das Geschehen in den Vordergrund. Das Spiel ist Englisch vertont und kann mit deutschen Untertiteln versehen werden. Die Vertonung ist aller erste Sahne! Die Sprecher klingen immer authentisch und sind passende Charakterstimmen. Musik wird gelegentlich eingesetzt um die Stimmung zu verstärken und dies gelingt dann auch vortrefflich. Das Spiel ist in 5 Episoden aufgeteilt, die jeweils 1,5-3 Stunden dauern.


(Bildquelle und Rechte bei: pcgames.de)

Warum schwärmt der hier schon wieder? Ganz einfach, weil es sich hier um ein stark herausragendes Spiel handelt. Wenn Du mir nicht glaubst, dann google mal nach einigen Rezensionen. Ich stehe mit dieser Einschätzung nicht alleine da. Dieses Spiel hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

Fazit: Wer die TV-Serie liebt, der MUSS dieses Spiel spielen. Ganz einfach, weil es die Atmosphäre der Serie voll erfasst und das Universum vertieft. Allen Übrigen stelle ich frei, ein wundervolles, spannendes und berührendes Spielerlebnis zu erfahren oder zu verpassen. Und das Beste: Die erste Episode kann man im App-Store umsonst runterladen.

 

VG, Christian

 




 

Es ist bunt, es ist lustig, es berührt - es ist Walter Mitty.

 

Vor einiger Zeit habe ich versucht eine Top10 von Ben Stillers Filmen als Darsteller zu erstellen. Den entsprechenden Blog findet ihr hier: www.bluray-disc.de/blulife/blog/bttony/16837-ben-stillers-top10-filme

 

Auf Platz eins dieses Rankings schaffte es "Die Royal Tenenbaums". Dieser Film wird jetzt ganz leicht auf Platz zwei verwiesen. Ben Stillers bester Film ist "Das wundersame Leben des Walter Mitty". Und das nicht nur als Darsteller, sondern auch als Regisseur und Produzent, denn Stiller ist hier in dreifacher Funktion tätig. 

 

Worum geht es in diesem Film?

Ben Stiller spielt Walter Mitty, einen Angestellten des Life-Magazins, dessen Alltag aus dem sortieren von Negativen besteht. Klingt langweilig. Ist auch so. Genau deshalb flüchtet Walter immer wieder in wildeste Tagträume. In diesen ist Walter ein Held und erlebt beeindruckende Dinge. Dabei vergisst er die Welt um sich herum, was zu einigen peinlichen Momenten führt. Als Walter das wichtigste Negativ des wichtigsten Fotografen verloren geht, macht er sich auf, den Fotografen zu suchen. Der folgende (Off-)Roadmovie übertriftt die Phantasien Walters.

 

Was zeichnet diesen Film aus?

Ich will mal versuchen es auf drei Dinge zu reduzieren.

 

1. Die Darsteller
 

Die Darsteller dieses Films spielen hervorragend. Ben Stiller legt die beste Leistung seiner Karriere hin. In seiner Rolle als bunt werdende graue Maus spielt Stiller nicht übertrieben und trifft immer genau den Ton. Die Entwicklung verkörpert er dabei so hinreißend, dass man irgendwann dazu neigt mit ihm zu jubeln. Sympathisch, glaubwürdig, mit einem Schmunzeln anzuschauen. Der übrige Cast sind eben Nebendarsteller. Aber gerade der Cast passt hervorragend. Wer Sean Penn als Fotografen ausgesucht hat, dem muss einfach Danke sagen! (Soll hiermit geschehen sein) Penn verkörpert diese Rolle perfekt. Die übrigen Rollen sind vielleicht weniger auffällig aber nicht viel schlechter besetzt. 

 

2. Die Story und ihre Umsetzung

Die Geschichte von Walter ist einfach schön. Sie ist etwas vorhersehbar vom Gesamtbild - nicht in ihren Details. Wie diese Geschichte erzählt wird ist aber grandios. Sowohl die Tagträume als auch die Reiseerlebnisse von Walter sind abgefahren, lustig und kurios. Trotzdem gelingt es dem Film, nicht albern zu wirken, nicht übertrieben zu wirken (wobei er das natürlich ist) und nicht dahin abzurutschen, nur mit Bildern zu punkten. Die liebevollen Details, die man den Darstellern jederzeit abnimmt, sorgen dafür, dass man stets "im Film" ist. Als Beispiel sei hier die kurze Story um Walters Vater genannt. Eine Randnotiz, die in anderen Filmen vielleicht überflüssig oder überfrachtet gewirkt hätte. Stiller gelingt es aber, diese Story in seinem Film so dezent einzubauen, dass diese bereichernd wirkt und das Bild weiter vervollständigt.

 

3. Die Bilder

Zu tollen Darsteller und toller Story gesellen sich tolle Bilder. Dieser Film zeigt uns Landschaften, gegen die ein Herr der Ringe abstinkt. Eine Kneipe in Grönland wirkt einfach nur köstlich. Jeder Schauplatz ist wunderschön anzusehen. Ich freue mich jetzt schon darauf, den Film nochmal auf dem TV zu sehen, aber seine wahre Kraft zeigt er bestimmt auf der Leinwand. Was überrascht ist, dass wirklich nicht der Eindruck aufkommt, dass die Schauplätze/Landschaften zum Selbstzweck verwendet wurden, sondern stets erzählen sie die Geschichte.

 

Ich muss es wohl nicht schreiben, aber ich bin schlichtweg begeistert. Stillers Schmuckstück kann locker mit Kinoerlebnissen wie Gravity mithalten. Ich bin beeindruckt, was Stiller darstellerische und in "leitender" Funktion geschaffen hat. Ich habe einen Film gesehen, der das Zeug für meine persönliche All-Time-Top-10 hat.

 

Viele Grüße, Christian




 

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