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Filmbewertungen von plo
Cut Bank, Montana: in dem Provinzkaff sagen sich nicht nur Fuchs und Hase "Gute Nacht", sondern auch der Hund, der sie jagen sollte ist dort schon geraume Zeit begraben. Dwayne will mit seiner Freundin Cassandra dem Kleinstadt-Mief schon lange entkommen, hat aber kaum Geld um sich andernorts eine Zukunft aufzubauen. Da kommt ihm der "zufällig" gefilmte Mord an einem Postzusteller zupass, ist doch eine hohe Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Doch besonders der wirklich sonderbare Derby Milton sorgt für die eine oder andere erzwungene Änderung im Plan, denn der hatte sehnlichst auf ein Päckchen gewartet, dass ihm der "ermordete" Postzusteller eigentlich überreichen hätte sollen..
Tatsächlich durchzieht "Cut Bank" ein Hauch von Coen, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass der Regisseur einige Folgen des Serienaufgusses von "Fargo" inszenierte. "Cut Bank" ist eine Thriller-Groteske, bei der die Facette Groteske jedoch zahm ausfällt und der insofern kaum einem Vergleich mit beispielsweise "Fargo" oder "No country for old men" stand hält. Dennoch ist der Film für den einen oder anderen Lacher gut, der vor allem auf Kosten von Bruce Derns Performance geht, und die namhaften Darsteller, allen voran natürlich John Malkovich, machen ihre Sache gut. Der ganz große Wurf ist "Cut Bank" zwar nicht geworden, aber als humoriger Thriller unterhält der Streifen ein Mal definitiv gut.
Das Bild ist einer aktuellen Produktion angemessen. Korn ist mir nicht aufgefallen, ein dezentes Rauschen in klein gemusterten Flächen hingegen schon: besonders zu Beginn, in den Szenen in den weitläufigen Rapsfeldern, ist es stets sichtbar. Die restlichen Parameter passen: die Schärfe ist hoch und bleibt es konstant, der Kontrast ist ausgewogen und die Farbgebung weitestgehend neutral. Lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt, aber das verhindert die Höchstwertung nicht.
Der Track wurde in DTS HD MA 5.1 abgemischt, das hätte eigentlich nicht not getan. Der dialoglastige Film muss selten mit Dynamik oder Bass aufwarten, denn Actionszenen sind rar. Genau genommen gibt es eigentlich gar keine richtige Actionsequenz. Die paar Schüsse sind ausreichend laut beigemischt. Eine Surroundkulisse ist stets gegeben, wenn auch vergleichsweise dezent.
Bei den Extras vergebe ich vorsichtig einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: der starke Cast verspricht ein wenig mehr, als der Film tatsächlich hält. "Cut Bank" ist quasi Coen light oder "Fargo" für Arme, aber für Thriller-Fans mit Hang zum schwarzen Humor durchaus eine kleine Empfehlung wert. 7 Punkte wäre mir der Film auf einer 10er-Skala wert, wohlwollend aufgerundet sind es 4 Balken.
Tatsächlich durchzieht "Cut Bank" ein Hauch von Coen, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass der Regisseur einige Folgen des Serienaufgusses von "Fargo" inszenierte. "Cut Bank" ist eine Thriller-Groteske, bei der die Facette Groteske jedoch zahm ausfällt und der insofern kaum einem Vergleich mit beispielsweise "Fargo" oder "No country for old men" stand hält. Dennoch ist der Film für den einen oder anderen Lacher gut, der vor allem auf Kosten von Bruce Derns Performance geht, und die namhaften Darsteller, allen voran natürlich John Malkovich, machen ihre Sache gut. Der ganz große Wurf ist "Cut Bank" zwar nicht geworden, aber als humoriger Thriller unterhält der Streifen ein Mal definitiv gut.
Das Bild ist einer aktuellen Produktion angemessen. Korn ist mir nicht aufgefallen, ein dezentes Rauschen in klein gemusterten Flächen hingegen schon: besonders zu Beginn, in den Szenen in den weitläufigen Rapsfeldern, ist es stets sichtbar. Die restlichen Parameter passen: die Schärfe ist hoch und bleibt es konstant, der Kontrast ist ausgewogen und die Farbgebung weitestgehend neutral. Lediglich das letzte Quäntchen Plastizität fehlt, aber das verhindert die Höchstwertung nicht.
Der Track wurde in DTS HD MA 5.1 abgemischt, das hätte eigentlich nicht not getan. Der dialoglastige Film muss selten mit Dynamik oder Bass aufwarten, denn Actionszenen sind rar. Genau genommen gibt es eigentlich gar keine richtige Actionsequenz. Die paar Schüsse sind ausreichend laut beigemischt. Eine Surroundkulisse ist stets gegeben, wenn auch vergleichsweise dezent.
Bei den Extras vergebe ich vorsichtig einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: der starke Cast verspricht ein wenig mehr, als der Film tatsächlich hält. "Cut Bank" ist quasi Coen light oder "Fargo" für Arme, aber für Thriller-Fans mit Hang zum schwarzen Humor durchaus eine kleine Empfehlung wert. 7 Punkte wäre mir der Film auf einer 10er-Skala wert, wohlwollend aufgerundet sind es 4 Balken.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 07.12.15 um 08:56
Ben, noch keine zwanzig, gilt als der beste Fährtenleser in diesem Abschnitt der Mojave-Wüste. Eines Tages wird ihm ein lukratives Angebot gemacht: er soll den Multimillionär Madec auf einen Jagdtrip begleiten, denn der will das seltene Dickhornschaf erlegen und es seiner Trophäensammlung hinzu fügen. Madec erweist sich als nicht nur egozentrisches und überhebliches, sondern auch schießwütiges Arschloch, das schneller ballert als sein Schatten, und aus diesem Grund trifft er kein Dickhornschaf, sondern einen Sonderling, der zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war. So eine, wenn auch unabsichtliche, Tötung macht sich in der Vita natürlich nicht gut, und so macht sich Madec daran, die Spuren zu verwischen. Und Ben ist der einzige Zeuge, und Madec findet auch Gefallen an dieser folgenden Jagd..
"The Reach" erfindet das Rad im Grunde genommen nicht neu: dem einen eines Duos wider Willen widerfährt ein "Mißgeschick", das sein Leben ruinieren könnte; deshalb muss der zweite als Zeuge beseitigt werden. Die Besonderheit in diesem Film bildet zum Einen die überaus gelungene Performance von Michael Douglas als absolut eiskalten und skrupellosen Superreichen, dem seltene Trophäen als Statussymbol viel bedeuten und der auf der Jagd eine Espressomaschine dabei hat und Martinis mixt. Zum Anderen ist die weitere Besonderheit die recht lebensfeindliche Wüste mit ihren bizarren Gesteinsformationen.
Die Story selbst sollte man nicht wie einen mathematischen Beweis als völlig logisch ansehen, denn als Thriller funktioniert "The Reach" trotz der vermeintlichen Logiklöcher (die ein wenig unlogisch wirken, es aber nicht sind, wenn man die restlichen Verhaltensweisen des Opfers ins Kalkül zieht) sehr wohl; der Film bietet trotz einiger etwas ruhigerer Passagen und insgesamt manchmal gemächlicher Erzählweise spannende Unterhaltung über die gesamte Laufzeit und wartet am Ende mit gleich zwei Twists auf, die meines Erachtens überhaupt nicht deplatziert sind.
Wer genau hinsieht, sieht Michael Douglas in einer Einstellung nicht nur sein Alter an, sondern auch, dass er schon ein Mal an der Schwelle zum Tod stand.
Ich selbst sehe das Bild dieser Scheibe etwas schlechter als der Bewerter im Blu-ray Magazin. In ein, zwei Eintellungen bei Nacht rauscht es digital sehr deutlich, und auch in der einen oder anderen Szene am Tage ist Bild nicht 100%ig scharf. Sämtliche Totale hingegen begeistern mit hoher Schärfe, perfekter Belichtung und ausgewogenem Kontrast. Nahaufnahmen und Takes im Mittelgrund sind allesamt nahezu perfekt, ab den Mitten wird es schlechter, was auch am Hitzeflimmern liegt: das kann man dem Bild aber nicht wirklich vorwerfen.
Tonal wirkt die Klangkulisse minimal nach vorne verschoben, und die Dialoge wirken dezent zu leise. Ansonsten ist die Surroundkulisse durchaus gegeben, einige wenige direktionale Effekte lassen sich recht genau orten und der Geschossknall der Steyr rummst ordentlich.
Bei den Extras vergebe ich wie (fast) immer den vorhandenen Durchschnitt, die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Reach" ist ein durchaus gelungener Vertreter des Genres Survival-Thriller mit einem grandiosen Michael Douglas, der seine Rolle des Fieslings sichtlich genießt. Zum einmaligen Genuss ist "The Reach" sehr zu empfehlen, ob es für eine mehrmalige Sichtung reicht muss jeder für sich selbst entscheiden.
"The Reach" erfindet das Rad im Grunde genommen nicht neu: dem einen eines Duos wider Willen widerfährt ein "Mißgeschick", das sein Leben ruinieren könnte; deshalb muss der zweite als Zeuge beseitigt werden. Die Besonderheit in diesem Film bildet zum Einen die überaus gelungene Performance von Michael Douglas als absolut eiskalten und skrupellosen Superreichen, dem seltene Trophäen als Statussymbol viel bedeuten und der auf der Jagd eine Espressomaschine dabei hat und Martinis mixt. Zum Anderen ist die weitere Besonderheit die recht lebensfeindliche Wüste mit ihren bizarren Gesteinsformationen.
Die Story selbst sollte man nicht wie einen mathematischen Beweis als völlig logisch ansehen, denn als Thriller funktioniert "The Reach" trotz der vermeintlichen Logiklöcher (die ein wenig unlogisch wirken, es aber nicht sind, wenn man die restlichen Verhaltensweisen des Opfers ins Kalkül zieht) sehr wohl; der Film bietet trotz einiger etwas ruhigerer Passagen und insgesamt manchmal gemächlicher Erzählweise spannende Unterhaltung über die gesamte Laufzeit und wartet am Ende mit gleich zwei Twists auf, die meines Erachtens überhaupt nicht deplatziert sind.
Wer genau hinsieht, sieht Michael Douglas in einer Einstellung nicht nur sein Alter an, sondern auch, dass er schon ein Mal an der Schwelle zum Tod stand.
Ich selbst sehe das Bild dieser Scheibe etwas schlechter als der Bewerter im Blu-ray Magazin. In ein, zwei Eintellungen bei Nacht rauscht es digital sehr deutlich, und auch in der einen oder anderen Szene am Tage ist Bild nicht 100%ig scharf. Sämtliche Totale hingegen begeistern mit hoher Schärfe, perfekter Belichtung und ausgewogenem Kontrast. Nahaufnahmen und Takes im Mittelgrund sind allesamt nahezu perfekt, ab den Mitten wird es schlechter, was auch am Hitzeflimmern liegt: das kann man dem Bild aber nicht wirklich vorwerfen.
Tonal wirkt die Klangkulisse minimal nach vorne verschoben, und die Dialoge wirken dezent zu leise. Ansonsten ist die Surroundkulisse durchaus gegeben, einige wenige direktionale Effekte lassen sich recht genau orten und der Geschossknall der Steyr rummst ordentlich.
Bei den Extras vergebe ich wie (fast) immer den vorhandenen Durchschnitt, die Veröffentlichung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "The Reach" ist ein durchaus gelungener Vertreter des Genres Survival-Thriller mit einem grandiosen Michael Douglas, der seine Rolle des Fieslings sichtlich genießt. Zum einmaligen Genuss ist "The Reach" sehr zu empfehlen, ob es für eine mehrmalige Sichtung reicht muss jeder für sich selbst entscheiden.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 27.11.15 um 10:14
In der Upper Class von Seattle geschieht ein grausamer Mord: eine ganze Familie; Mann, Frau und zwei von drei Kindern; wird durch Schüsse aus nächster Nähe, zum Teil ins Gesicht, regelrecht hingerichtet. Einziger Überlebender: der älteste Sohn, schwer verletzt durch einen Kopfschuss, seltsamerweise abgefeuert mit einer anderen Waffe. Das Mitglied einer Militärakademie ist schnell ein Hauptverdächtiger, aber wie immer bei "The Killing" ist nichts so, wie es scheint. War es nun der Sohn oder war er es nicht? Parallel dazu verfolgt die Aufklärung des Serienmordes (in der dritten Staffel, wir erinnern uns; zumindest diejenigen, die sie gesehen haben) Linden und Holder bis heute: es kommt ihnen nicht nur ein Kollege langsam aber sicher auf die Spur; auch psychisch macht sich das traumatische Erlebnis vor allem bei Linden bemerkbar..
Die bislang letzte Staffel von "The Killing" ist mit lediglich 6 Folgen nicht nur kürzer, sondern auch deutlich straffer inszeniert. Da die Hauptprotagonisten allesamt wohlbekannt sind, war eine weiterführende Charakterdarstellung nicht erforderlich, und lediglich manche neue Charaktere wurden ausführlicher eingeführt. Linden und Holder leiden unter der Erinnerung an die Vorgänge der letzten Staffel, und hier zeigt besonders Mireille Enos ihr gesamtes schauspielerisches Potential. Besondere Erwähnung sollen jedoch die Darsteller des ältesten Sohnes der Familie Tyler Ross und eines weiteren Mitgliedes der Militärakademie (Sterling Beaumon) finden: die beiden Youngster zeigen grandioses Schauspiel. Das Schauspiel-Urgestein Joan Allen überzeugt ebenfalls souverän in ihrer Rolle als Leiterin der Akademie.
Diese vierte Staffel bringt die Serie zu einem würdigen (hoffentlich vorläufigen?) Ende und überzeugt erneut mit absolut hochwertiger Krimi-Unterhaltung, die durchaus zum mehrfachen Genuss geeignet ist.
Da ich Bild und Ton in der Wertung absolut gleichwertig zur Staffel 3 sehe, ändere ich hier textlich nur geringfügig.
Diese Staffel verfügt zusammen mit Staffel 3 über das bisher beste Bild der Serie. Die unterkühlte Farbgebung blieb, die hervorragend zum gesamten Look passt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde auch hier den digitalen Aufnahmen deutlich weniger Korn beigemengt. Dadurch wirkt das Bild um einiges schärfer, sogar noch minimal schärfer als schon in Staffel 2. Der Kontrast ist noch immer hoch, aber nicht zu hoch: auch in dunklen Bildabschnitten bleiben die Details erhalten.
Wie auch Staffel 1, 2 und 3 wurde auch Staffel 4 nicht zur Actionserie. Actionelemente bleiben noch immer rar gesät, und Dialoge dominieren weiterhin. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten. Dennoch: für eine derart dialoglastige Serie ist die Abmischung mehr als ausreichend und bietet ein tolles Klanggefühl.
Leider wurde auch Staffel 4 wiederum nur ein Pappschuber spendiert, in dem eine schnöde Amaray steckt. Die beiden ersten Staffeln kamen in einem schicken klappbaren DigiPak mit Schuber, die Zeiten sind wohl vorbei. Bei den Extras übernehme ich die Wertung von Sawasdee 1983, da es anscheinend gar keine Boni gibt.
Mein persönliches Fazit: für mich ist "The Killing" die bisher beste Krimi-/Thrillerserie (aber so viele davon habe ich noch nicht gesehen). Mal sehen, wie "100 Code" wird, die Stimmen im Netz sind ja voll des Lobes. Schade, dass ich die Serie durch habe, aber in absehbarer Zeit landet sie sicher wieder im Player.
Die bislang letzte Staffel von "The Killing" ist mit lediglich 6 Folgen nicht nur kürzer, sondern auch deutlich straffer inszeniert. Da die Hauptprotagonisten allesamt wohlbekannt sind, war eine weiterführende Charakterdarstellung nicht erforderlich, und lediglich manche neue Charaktere wurden ausführlicher eingeführt. Linden und Holder leiden unter der Erinnerung an die Vorgänge der letzten Staffel, und hier zeigt besonders Mireille Enos ihr gesamtes schauspielerisches Potential. Besondere Erwähnung sollen jedoch die Darsteller des ältesten Sohnes der Familie Tyler Ross und eines weiteren Mitgliedes der Militärakademie (Sterling Beaumon) finden: die beiden Youngster zeigen grandioses Schauspiel. Das Schauspiel-Urgestein Joan Allen überzeugt ebenfalls souverän in ihrer Rolle als Leiterin der Akademie.
Diese vierte Staffel bringt die Serie zu einem würdigen (hoffentlich vorläufigen?) Ende und überzeugt erneut mit absolut hochwertiger Krimi-Unterhaltung, die durchaus zum mehrfachen Genuss geeignet ist.
Da ich Bild und Ton in der Wertung absolut gleichwertig zur Staffel 3 sehe, ändere ich hier textlich nur geringfügig.
Diese Staffel verfügt zusammen mit Staffel 3 über das bisher beste Bild der Serie. Die unterkühlte Farbgebung blieb, die hervorragend zum gesamten Look passt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde auch hier den digitalen Aufnahmen deutlich weniger Korn beigemengt. Dadurch wirkt das Bild um einiges schärfer, sogar noch minimal schärfer als schon in Staffel 2. Der Kontrast ist noch immer hoch, aber nicht zu hoch: auch in dunklen Bildabschnitten bleiben die Details erhalten.
Wie auch Staffel 1, 2 und 3 wurde auch Staffel 4 nicht zur Actionserie. Actionelemente bleiben noch immer rar gesät, und Dialoge dominieren weiterhin. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten. Dennoch: für eine derart dialoglastige Serie ist die Abmischung mehr als ausreichend und bietet ein tolles Klanggefühl.
Leider wurde auch Staffel 4 wiederum nur ein Pappschuber spendiert, in dem eine schnöde Amaray steckt. Die beiden ersten Staffeln kamen in einem schicken klappbaren DigiPak mit Schuber, die Zeiten sind wohl vorbei. Bei den Extras übernehme ich die Wertung von Sawasdee 1983, da es anscheinend gar keine Boni gibt.
Mein persönliches Fazit: für mich ist "The Killing" die bisher beste Krimi-/Thrillerserie (aber so viele davon habe ich noch nicht gesehen). Mal sehen, wie "100 Code" wird, die Stimmen im Netz sind ja voll des Lobes. Schade, dass ich die Serie durch habe, aber in absehbarer Zeit landet sie sicher wieder im Player.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 26.11.15 um 13:10
Nachdem Linden und Holder den Mörder von Rosie Larsen geschnappt haben, wird Holden zum Detective befördert (und erst mal ist Schluss mit Räuberzivil), während Linden nicht mehr bei der Mordkommision ist. Holder wird zu einem Tatort gerufen, an dem ein sehr junges Straßenmädchen brutalst ermordet wurde und entdeckt nach einiger Zeit Parallelen zu einem von Lindens Fällen, doch der Täter wartet im Todestrakt auf seine Hinrichtung. Linden wird reaktiviert, und nach einer Weile häufen sich die Anzeichen für einen Serienmörder. Und die einzige Möglichkeit, ihm auf die Spur zu kommen ist über den Sohn des Inhaftierten..
Wie Sawasdee1983 schon anmerkt, entspricht eine Folge der dritten Staffel nicht mehr wie in den beiden ersten Staffeln einem Tag; sondern die Übergänge wurden fließend generiert. Das aber ändert kaum etwas, außer dass die eingeblendeten Texttafeln mit der laufenden Nummer der Ermittlungstage entfiel. Noch immer bietet "The Killing" Krimi-Unterhaltung auf höchstem Niveau, sehr spannend und dramatisch, und in Sachen Atmosphäre wurde sogar noch eine ordentliche Schippe draufgelegt. Der stete Regen im Nordwesten der USA erzeugt ohnehin eine Stimmung, die ein wenig an "Se7en" erinnert (wobei das bei "Sieben" angewandte Bleach Bypass-Verfahren natürlich noch mal ein ganz besonderes, eigenwilliges Bild erzeugt), und die Jagd auf einen Serienkiller tut dazu sein übriges. Insgesamt geriet die dritte Season noch einen Ticken spannender als die ersten beiden, und gerade die charakterliche Ausprägung der beiden Hauptdarsteller mit ihren Gegensätzlichkeiten bildet die besondere Würze dieser Ausnahme-Thrillerserie.
Diese Staffel verfügt über das bisher beste Bild der Serie. Die unterkühlte Farbgebung blieb, die hervorragend zum gesamten Look passt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde auch hier den digitalen Aufnahmen deutlich weniger Korn beigemengt. Dadurch wirkt das Bild um einiges schärfer, sogar noch minimal schärfer als schon in Staffel 2. Der Kontrast ist noch immer hoch, aber nicht zu hoch: auch in dunklen Bildabschnitten bleiben die Details erhalten.
Wie auch Staffel 1 und 2 wurde auch Staffel 3 nicht zur Actionserie. Actionelemente bleiben noch immer rar gesät, und Dialoge dominieren weiterhin. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten. Dennoch: für eine derart dialoglastige Serie ist die Abmischung mehr als ausreichend und bietet ein tolles Klanggefühl.
Bei der Wertung für die Extras schließe ich mich Pierre an. Leider verfügt diese Veröffentlichung nicht über einen gleich gestalteten Pappschuber mit einem klappbaren DigiPak, sondern lediglich über eine einfache Amaray in einem Schuber.
Mein persönliches Fazit: auch die dritte Season der Ausnahme-Krimiserie bietet Thriller-Unterhaltung auf höchstem Niveau, die Stimmung ist vielleicht sogar noch etwas atmosphärischer als in den beiden Vorgängerstaffeln. Diese dritte Season kann auch von "Anfängern" ohne Kenntnis der ersten beiden ohne größere Verständnisprobleme angesehen werden; aber mit Vorkenntnissen wirkt es natürlich besser.
Wie Sawasdee1983 schon anmerkt, entspricht eine Folge der dritten Staffel nicht mehr wie in den beiden ersten Staffeln einem Tag; sondern die Übergänge wurden fließend generiert. Das aber ändert kaum etwas, außer dass die eingeblendeten Texttafeln mit der laufenden Nummer der Ermittlungstage entfiel. Noch immer bietet "The Killing" Krimi-Unterhaltung auf höchstem Niveau, sehr spannend und dramatisch, und in Sachen Atmosphäre wurde sogar noch eine ordentliche Schippe draufgelegt. Der stete Regen im Nordwesten der USA erzeugt ohnehin eine Stimmung, die ein wenig an "Se7en" erinnert (wobei das bei "Sieben" angewandte Bleach Bypass-Verfahren natürlich noch mal ein ganz besonderes, eigenwilliges Bild erzeugt), und die Jagd auf einen Serienkiller tut dazu sein übriges. Insgesamt geriet die dritte Season noch einen Ticken spannender als die ersten beiden, und gerade die charakterliche Ausprägung der beiden Hauptdarsteller mit ihren Gegensätzlichkeiten bildet die besondere Würze dieser Ausnahme-Thrillerserie.
Diese Staffel verfügt über das bisher beste Bild der Serie. Die unterkühlte Farbgebung blieb, die hervorragend zum gesamten Look passt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde auch hier den digitalen Aufnahmen deutlich weniger Korn beigemengt. Dadurch wirkt das Bild um einiges schärfer, sogar noch minimal schärfer als schon in Staffel 2. Der Kontrast ist noch immer hoch, aber nicht zu hoch: auch in dunklen Bildabschnitten bleiben die Details erhalten.
Wie auch Staffel 1 und 2 wurde auch Staffel 3 nicht zur Actionserie. Actionelemente bleiben noch immer rar gesät, und Dialoge dominieren weiterhin. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten. Dennoch: für eine derart dialoglastige Serie ist die Abmischung mehr als ausreichend und bietet ein tolles Klanggefühl.
Bei der Wertung für die Extras schließe ich mich Pierre an. Leider verfügt diese Veröffentlichung nicht über einen gleich gestalteten Pappschuber mit einem klappbaren DigiPak, sondern lediglich über eine einfache Amaray in einem Schuber.
Mein persönliches Fazit: auch die dritte Season der Ausnahme-Krimiserie bietet Thriller-Unterhaltung auf höchstem Niveau, die Stimmung ist vielleicht sogar noch etwas atmosphärischer als in den beiden Vorgängerstaffeln. Diese dritte Season kann auch von "Anfängern" ohne Kenntnis der ersten beiden ohne größere Verständnisprobleme angesehen werden; aber mit Vorkenntnissen wirkt es natürlich besser.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 25.11.15 um 07:54
2027: der Krieg der Menschheit gegen die Maschinen steht kurz vor seiner finalen Schlacht. In einem Angriff soll die SkyNet-Zentrale zerstört werden und mit ihr die Steuerung aller Maschinen, aber die zweite Angriffsachse ist wichtiger: in einem Überraschungsangriff soll die effektivste Waffe der Maschinen zerstört werden, nämlich die Gerätschaft, die es durch Zeitreisen ermöglicht die Zukunft zu ändern und die die letzte Option für die Maschinen darstellt, den Krieg für sich zu entscheiden. Beide Angriffe führen zum Erfolg, doch zu spät: erneut gelang es, einen T-800 und einen T-1000 ins Jahr 1984 zu schicken mit der Mission, Sarah Connor vor der Geburt John Connors, des zukünftigen Anführers der Résistance zu töten. Und wieder wird Kyle Reese hinterher geschickt, um dies zu verhindern..
Doch dieses Mal ist alles anders.
Nach 2009 wurde 2014 ein erneuter Versuch unternommen, die "Terminator"-Franchisekuh zu melken, denn auch eine alte Kuh kann noch ein bisschen Milch geben. Dem Film blieb jedoch der große Erfolg an den Kinokassen erstaunlicherweise gerade in den USA verwehrt, und hätte der Film weltweit nicht das vierfache des US-Umsatzes in die Kassen gespült hätte "Genisys" wohl als Mega-Flop gegolten.
"Genisys" beginnt gut: nach ein wenig Action entwickelt und verbindet der Film einige Hommagen an "The Terminator" und "Judgment Day", gleichwohl wurden einige Szenen wie die Landung des T-800 und Reeses in der Vergangenheit nahezu 1:1 übernommen, um nicht zu sagen kopiert (selbst die von Reese nachts in der Mall geklauten Nikes sind gleich). Mit Lee Byung-huns T-1000 (der südkoreanische Superstar versteht es im Übrigen als Einziger, ein Maschinenwesen dar zu stellen, Arnie hat´s auch verlernt) verneigt sich der Regisseur zudem vor "Judgment Day". Nach diesen vielversprechenden ersten 30 Minuten entwickelt sich "Genisys" zu einem recht banalen Actioner, mit zugegeben sehr ansehnlichen, aber nicht wirklich innovativen Effekten und etwas wirrer Story.
Emilia Clarke, die ich seit "Game of Thrones" durchaus schätze und Jay Courtney sind meilenweit von der Performance von Linda Hamilton und Michael Biehn entfernt. Die beiden zählten damals noch nicht zur A-Liga von Hollywoods Schauspielern, und doch wirken dagegen Clarke und Courtney wie Schauspielschüler, hinteres Notendrittel. Schwarzenegger wuppt im Prinzip den ganzen Film, und als Gegner kann Jason Clarke leider auch so ganz und gar nicht gegen Robert Patrick anstinken. Hinzu kommt eine allenfalls durchschnittliche Regieleistung, wobei niemand ernsthaft mit einem Ausnahmefilm wie "The Terminator" oder "Jugdment Day" gerechnet haben dürfte: an James Camerons Werke kommt "Genisys" nicht im Ansatz heran, Bezug zur Vernetzung des alltäglichen Lebens hin oder her.
Um eine FSK 12-Freigabe zu erwirken geht das ganze zudem noch völlig ohne Blut ab. Trotz heftigster Action haben die Akteure ab und an allenfalls mal einen Kratzer, und nur Roboter verlieren Körperteile oder weisen "Verletzungen" auf. Als einziger ein bisschen bluten darf J. K. Simmons. Wenigstens verzichteten die Macher auf allzu dämlichen Humor wie in "Rise of the Machines", und so blieb Arnie die Erniedrigung durch Scherze mit Sternchensonnenbrillen und ähnliches erspart.
Von guten HD-Scheiben ist man in letzter Zeit visuell recht oft verwöhnt worden, und auch "Terminator Genisys" lässt sich da nicht lumpen. Klar sieht man deutlich, dass sehr viele Szenen samt und sonders CGI sind; das wirkt manchmal ein wenig soapig, steril und unnatürlich, aber dennoch: bei allen Zukunftsszenen und den mit Maschinen ist die Bildqualität top. Bei den Realszenen lässt die Bildqualität minimal nach, ist aber immer noch von hoher Güte.
Auch tonal, zumindest was die englische Atmos- bzw den Dolby TrueHD-Downmix angeht, dürfte sich kaum etwas finden lassen, was sich mit dieser Veröffentlichung messen könnte. Der deutsche Dolby Digital-Track wäre an sich so schlecht nicht, wenn man nicht neugierig umschaltet. Auch ohne Atmos ist der Unterschied eklatant. Ein sehr deutlicher Zugewinn an Dynamik und Surroundgeräuschen ist zu verzeichnen, alles perfekt ortbar. Aber nur, wenn man den alles übertünchenden Bass deutlich herunterregelt. Für Bassfetischisten ist die Originaltonspur dieser BD wohl das momentane Nonplusultra, aber das ist eindeutig zuviel des Guten. Andererseits: zuviel kann man regeln, zuwenig nicht.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, zumal mich der Film nicht begeisterte. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendcover.
Mein persönliches Fazit: "Terminator Genisys" ist ein uninspirierter fünfter Aufguss des Franchises mit wenig Innovation. Der Film ist zwar durchaus relativ unterhaltsam, aber nicht eben spannend, denn: der Streifen strahlt nicht das geringste bisschen Atmosphäre aus, die vor allem im Erstling Camerons von 1984 regelrecht fühl- und sichtbar war und die zum Fingernägel abkauen führte. Und so bleibt ein Filmchen, das nicht wie "The Terminator" und "Judgment Day" zum Klassiker für die Ewigkeit, sondern schnell vergessen in der Versenkung verschwinden wird.
A propos: ein Terminator lächelt und grinst nicht (auch wenn es mehr nach Zähnefletschen aussieht). Und wird auch nicht "Paps" genannt. Basta!
Doch dieses Mal ist alles anders.
Nach 2009 wurde 2014 ein erneuter Versuch unternommen, die "Terminator"-Franchisekuh zu melken, denn auch eine alte Kuh kann noch ein bisschen Milch geben. Dem Film blieb jedoch der große Erfolg an den Kinokassen erstaunlicherweise gerade in den USA verwehrt, und hätte der Film weltweit nicht das vierfache des US-Umsatzes in die Kassen gespült hätte "Genisys" wohl als Mega-Flop gegolten.
"Genisys" beginnt gut: nach ein wenig Action entwickelt und verbindet der Film einige Hommagen an "The Terminator" und "Judgment Day", gleichwohl wurden einige Szenen wie die Landung des T-800 und Reeses in der Vergangenheit nahezu 1:1 übernommen, um nicht zu sagen kopiert (selbst die von Reese nachts in der Mall geklauten Nikes sind gleich). Mit Lee Byung-huns T-1000 (der südkoreanische Superstar versteht es im Übrigen als Einziger, ein Maschinenwesen dar zu stellen, Arnie hat´s auch verlernt) verneigt sich der Regisseur zudem vor "Judgment Day". Nach diesen vielversprechenden ersten 30 Minuten entwickelt sich "Genisys" zu einem recht banalen Actioner, mit zugegeben sehr ansehnlichen, aber nicht wirklich innovativen Effekten und etwas wirrer Story.
Emilia Clarke, die ich seit "Game of Thrones" durchaus schätze und Jay Courtney sind meilenweit von der Performance von Linda Hamilton und Michael Biehn entfernt. Die beiden zählten damals noch nicht zur A-Liga von Hollywoods Schauspielern, und doch wirken dagegen Clarke und Courtney wie Schauspielschüler, hinteres Notendrittel. Schwarzenegger wuppt im Prinzip den ganzen Film, und als Gegner kann Jason Clarke leider auch so ganz und gar nicht gegen Robert Patrick anstinken. Hinzu kommt eine allenfalls durchschnittliche Regieleistung, wobei niemand ernsthaft mit einem Ausnahmefilm wie "The Terminator" oder "Jugdment Day" gerechnet haben dürfte: an James Camerons Werke kommt "Genisys" nicht im Ansatz heran, Bezug zur Vernetzung des alltäglichen Lebens hin oder her.
Um eine FSK 12-Freigabe zu erwirken geht das ganze zudem noch völlig ohne Blut ab. Trotz heftigster Action haben die Akteure ab und an allenfalls mal einen Kratzer, und nur Roboter verlieren Körperteile oder weisen "Verletzungen" auf. Als einziger ein bisschen bluten darf J. K. Simmons. Wenigstens verzichteten die Macher auf allzu dämlichen Humor wie in "Rise of the Machines", und so blieb Arnie die Erniedrigung durch Scherze mit Sternchensonnenbrillen und ähnliches erspart.
Von guten HD-Scheiben ist man in letzter Zeit visuell recht oft verwöhnt worden, und auch "Terminator Genisys" lässt sich da nicht lumpen. Klar sieht man deutlich, dass sehr viele Szenen samt und sonders CGI sind; das wirkt manchmal ein wenig soapig, steril und unnatürlich, aber dennoch: bei allen Zukunftsszenen und den mit Maschinen ist die Bildqualität top. Bei den Realszenen lässt die Bildqualität minimal nach, ist aber immer noch von hoher Güte.
Auch tonal, zumindest was die englische Atmos- bzw den Dolby TrueHD-Downmix angeht, dürfte sich kaum etwas finden lassen, was sich mit dieser Veröffentlichung messen könnte. Der deutsche Dolby Digital-Track wäre an sich so schlecht nicht, wenn man nicht neugierig umschaltet. Auch ohne Atmos ist der Unterschied eklatant. Ein sehr deutlicher Zugewinn an Dynamik und Surroundgeräuschen ist zu verzeichnen, alles perfekt ortbar. Aber nur, wenn man den alles übertünchenden Bass deutlich herunterregelt. Für Bassfetischisten ist die Originaltonspur dieser BD wohl das momentane Nonplusultra, aber das ist eindeutig zuviel des Guten. Andererseits: zuviel kann man regeln, zuwenig nicht.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, zumal mich der Film nicht begeisterte. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendcover.
Mein persönliches Fazit: "Terminator Genisys" ist ein uninspirierter fünfter Aufguss des Franchises mit wenig Innovation. Der Film ist zwar durchaus relativ unterhaltsam, aber nicht eben spannend, denn: der Streifen strahlt nicht das geringste bisschen Atmosphäre aus, die vor allem im Erstling Camerons von 1984 regelrecht fühl- und sichtbar war und die zum Fingernägel abkauen führte. Und so bleibt ein Filmchen, das nicht wie "The Terminator" und "Judgment Day" zum Klassiker für die Ewigkeit, sondern schnell vergessen in der Versenkung verschwinden wird.
A propos: ein Terminator lächelt und grinst nicht (auch wenn es mehr nach Zähnefletschen aussieht). Und wird auch nicht "Paps" genannt. Basta!
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 24.11.15 um 13:07
Frank Underwood hat es zum Ende der ersten Staffel von "House of Cards" geschafft: er ist zum Vizepräsidenten der USA ernannt worden, nachdem er mit verschiedenen Spielchen, Intrigen, Versprechen, Verbrechen und auch Mord alle anderen (zum nicht unerheblichen Teil gegeneinander) ausgespielt hat. Aber damit nicht genug: nun beginnt der egozentrische und machtbesessene Egomane, am Stuhl des Präsidenten zu sägen: Und wieder kann sich niemand seiner politischen, aber auch wirtschaftlichen Existenz sicher sein, und auch dieses Mal schreckt Frank Underwood nicht vor dem Äußersten zurück..
Aber auch seine Frau Claire zeigt nachdrücklich, dass ihr stets freundliches Lächeln doch oft nur aufgesetzt ist und zieht in puncto Skrupellosigkeit nicht selten gleich mit ihrem Mann.
Das Ende der ersten Staffel und vermeintliches Ziel von Frank Underwood war nur Zwischenstation, und der Politiker macht sich in der zweiten Staffel auf, mächtigster Mann der westlichen Welt zu werden. Wieder geht Kevin Spaceys Charakter sprichwörtlich über Leichen, menschliche Schicksale sind dem Politiker gleichgültig. Wie schon in der Bewertung zu Staffel 1 angemerkt lässt es tief blicken, dass "House of Cards" in Barack Obama einen großen Fan hat, der sowohl der Serie wie auch dem Charakter Frank Underwood hohe Authentizität zuspricht: Politik wird in den USA ganz offensichtlich selten zum Wohle der Bevölkerung gemacht, sondern eher als Gefälligkeit für jemanden, in dessen Schuld der jeweilige Politiker steht oder aber, um persönliche Interessen durch zu setzen. Erschreckend und sehr erhellend.
Während in der ersten Staffel einige Folgen von David Fincher inszeniert wurden, gaben sich in der zweiten Staffel verschiedene Regisseure die Ehre. Der Einfluss Finchers bleibt beim Inszenierungsstil jedoch deutlich erkennbar, was beide Staffeln inszenatorisch aus einem Guss wirken lässt. Wieder überwindet Frank Underwood die sogenannte "4. Wand", was den Zuseher umso mehr einbindet.
Wie in der ersten Staffel wurde auch bei der zweiten Season bei der audiovisuellen Umsetzung größte Sorgfalt an den Tag gelegt. Das Bild ist nahezu perfekt: ab und an bilden sich sehr dezente Unschärfen in Hintergründen, die selten wirklich auffallen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind sehr gut ausgewogen, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound entspricht der Abmischung in Staffel 1. Er liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor, und das ist völlig ausreichend. In Polit-Thrillern wie "House of Cards" dominieren nun mal die Dialoge. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt kaum zum tragen.
Bei den Extras vergebe ich die bisher vorliegende Durchschnittswertung. Die Veröffentlichung kommt als mehrfach klappbares, schickes DigiPak in einem wertigen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: wie schon in der ersten Staffel zeigt sich auch die zweite Season als Serienunterhaltung auf höchstem Niveau. "House of Cards" ist spannend wie ein Krimi, und erwartungsvoll wartet man darauf, welchen unglaublich perfiden Schachzug Frank Underwood als nächstes ausheckt. Und das merkwürdige daran ist: man empfindet tatsächlich (zumindest ab und an) so etwas wie Sympathie für Frank Underwood.
Aber auch seine Frau Claire zeigt nachdrücklich, dass ihr stets freundliches Lächeln doch oft nur aufgesetzt ist und zieht in puncto Skrupellosigkeit nicht selten gleich mit ihrem Mann.
Das Ende der ersten Staffel und vermeintliches Ziel von Frank Underwood war nur Zwischenstation, und der Politiker macht sich in der zweiten Staffel auf, mächtigster Mann der westlichen Welt zu werden. Wieder geht Kevin Spaceys Charakter sprichwörtlich über Leichen, menschliche Schicksale sind dem Politiker gleichgültig. Wie schon in der Bewertung zu Staffel 1 angemerkt lässt es tief blicken, dass "House of Cards" in Barack Obama einen großen Fan hat, der sowohl der Serie wie auch dem Charakter Frank Underwood hohe Authentizität zuspricht: Politik wird in den USA ganz offensichtlich selten zum Wohle der Bevölkerung gemacht, sondern eher als Gefälligkeit für jemanden, in dessen Schuld der jeweilige Politiker steht oder aber, um persönliche Interessen durch zu setzen. Erschreckend und sehr erhellend.
Während in der ersten Staffel einige Folgen von David Fincher inszeniert wurden, gaben sich in der zweiten Staffel verschiedene Regisseure die Ehre. Der Einfluss Finchers bleibt beim Inszenierungsstil jedoch deutlich erkennbar, was beide Staffeln inszenatorisch aus einem Guss wirken lässt. Wieder überwindet Frank Underwood die sogenannte "4. Wand", was den Zuseher umso mehr einbindet.
Wie in der ersten Staffel wurde auch bei der zweiten Season bei der audiovisuellen Umsetzung größte Sorgfalt an den Tag gelegt. Das Bild ist nahezu perfekt: ab und an bilden sich sehr dezente Unschärfen in Hintergründen, die selten wirklich auffallen. Der Kontrast und der Schwarzwert sind sehr gut ausgewogen, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound entspricht der Abmischung in Staffel 1. Er liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor, und das ist völlig ausreichend. In Polit-Thrillern wie "House of Cards" dominieren nun mal die Dialoge. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt kaum zum tragen.
Bei den Extras vergebe ich die bisher vorliegende Durchschnittswertung. Die Veröffentlichung kommt als mehrfach klappbares, schickes DigiPak in einem wertigen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: wie schon in der ersten Staffel zeigt sich auch die zweite Season als Serienunterhaltung auf höchstem Niveau. "House of Cards" ist spannend wie ein Krimi, und erwartungsvoll wartet man darauf, welchen unglaublich perfiden Schachzug Frank Underwood als nächstes ausheckt. Und das merkwürdige daran ist: man empfindet tatsächlich (zumindest ab und an) so etwas wie Sympathie für Frank Underwood.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.11.15 um 12:57
Noch ist der Mörder von Rosie Larsen nicht gefunden. Obwohl der Anwärter auf das Amt des Bürgermeisters der Stadt Seattle in Washington State im Nordwesten der USA während der ersten Staffel immer weiter ins Fadenkreuz der Ermittler geriet und schließlich einem Racheakt zum Opfer fiel, wurde der Politiker mittlerweile entlastet. Hilft ihm auch nicht viel: durch den Anschlag ist der Mann an den Rollstuhl gefesselt. Linden und Holder finden jedoch mehr und mehr Indizien zum Fall Larsen, und das Rathaus bleibt weiter im Fokus der Ermittlungen..
Season 2 geht erzählerisch direkt über in Staffel 2, und neben der Kriminalgeschichte entwickelt sich "The Killing" ganz nebenbei zum (Lokal-)Politikthriller, der, wie "House of Cards" zentral behandelt, die Politik in den USA als ziemlich dreckiges Geschäft zeigt.
Obwohl das politische Machtzentrum der Stadt mit Stadträten, Bürgermeistern und solchen, die es werden wollen mit all ihren Wahlkampf- und anderen Helfern im Mittelpunkt der Ermittlungsarbeit steht, schlägt die Story in jeder Folge neue und glaubwürdige Haken, bleibt wendungsreich und lässt den Zuseher erst in den letzten beiden Folgen Gewissheit erlangen, wer der Täter sein könnte. Dabei gelingt es den Machern, jede Folge in sich abgeschlossen wirken zu lassen und durch eine Art Cliffhanger die Spannung in Erwartung der nächsten Folge hoch zu halten.
Die psychologische Darstellung der einzelnen Charaktere gerät tief und erzeugt Em- und Antipathie gleichermaßen für "Helden" und Täter. Bestechend in ihrem Schauspiel sind neben Mireille Enos und Joel Kinnaman besonders Michelle Forbes und Brent Sexton als Eltern des ermordeten Teenagers.
Season 2 wartet mit einem Ende auf, mit dem so (außer in Kenntnis des dänischen Originals) sicher niemand gerechnet haben dürfte, und der Fall Rosie Larsen ist damit endgültig geklärt, aber Schluss ist damit noch nicht: in 2 Fällen müssen Linden und Holder (in Staffel 3 und 4) weiter ermitteln.
Im Vergleich zur ersten Staffel wurde Filmkorn in der Nachbearbeitung weniger stark hinzu gefügt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde den digitalen Aufnahmen weniger Korn beigemengt. Dadruch wirkt das Bild um einiges schärfer. Der Kontrast ist noch immer hoch, und die Farbpalette ist noch immer reduziert, was zum Einen den Look der ersten Staffel erhält und zum Anderen der Atmosphäre stark entspricht.
Wie auch Staffel 1 ist Season 2 keine Actionserie. Actionelemente bleiben sehr rar gesät, und Dialoge dominieren. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich den Durchschnittswertungen der Vorposter an. Die Veröffentlichung kommt im schicken, mehrfach klappbaren Hochglanz-DigiPak, das optisch gut zur Veröffentlichung der ersten Staffel passt.
Mein persönliches Fazit: wie schon Staffel 1 ist Season 2 Krimi-Unterhaltung at its best. Neben den überaus spannenden Ermittlungen verfügt die Serie mit Linden und Holder nicht nur über sympathische, sondern auch alles andere als glatt gebürstete Ermittler, mit denen die Identifikation dennoch leicht fällt. Auch die zweite Staffel von "The Killing" ist eine (uneingeschränkte) Blindkaufempfehlung meinerseits für Thrillerfans, und wer die erste Season gesehen hat will eh wissen, wie der Fall ausgeht.
Season 2 geht erzählerisch direkt über in Staffel 2, und neben der Kriminalgeschichte entwickelt sich "The Killing" ganz nebenbei zum (Lokal-)Politikthriller, der, wie "House of Cards" zentral behandelt, die Politik in den USA als ziemlich dreckiges Geschäft zeigt.
Obwohl das politische Machtzentrum der Stadt mit Stadträten, Bürgermeistern und solchen, die es werden wollen mit all ihren Wahlkampf- und anderen Helfern im Mittelpunkt der Ermittlungsarbeit steht, schlägt die Story in jeder Folge neue und glaubwürdige Haken, bleibt wendungsreich und lässt den Zuseher erst in den letzten beiden Folgen Gewissheit erlangen, wer der Täter sein könnte. Dabei gelingt es den Machern, jede Folge in sich abgeschlossen wirken zu lassen und durch eine Art Cliffhanger die Spannung in Erwartung der nächsten Folge hoch zu halten.
Die psychologische Darstellung der einzelnen Charaktere gerät tief und erzeugt Em- und Antipathie gleichermaßen für "Helden" und Täter. Bestechend in ihrem Schauspiel sind neben Mireille Enos und Joel Kinnaman besonders Michelle Forbes und Brent Sexton als Eltern des ermordeten Teenagers.
Season 2 wartet mit einem Ende auf, mit dem so (außer in Kenntnis des dänischen Originals) sicher niemand gerechnet haben dürfte, und der Fall Rosie Larsen ist damit endgültig geklärt, aber Schluss ist damit noch nicht: in 2 Fällen müssen Linden und Holder (in Staffel 3 und 4) weiter ermitteln.
Im Vergleich zur ersten Staffel wurde Filmkorn in der Nachbearbeitung weniger stark hinzu gefügt. Während in Season 1 das Bild vergleichsweise stark körnte und für mein Empfinden einen (dem Wetter angepassten) rauen und sehr filmischen Look erzeugte wurde den digitalen Aufnahmen weniger Korn beigemengt. Dadruch wirkt das Bild um einiges schärfer. Der Kontrast ist noch immer hoch, und die Farbpalette ist noch immer reduziert, was zum Einen den Look der ersten Staffel erhält und zum Anderen der Atmosphäre stark entspricht.
Wie auch Staffel 1 ist Season 2 keine Actionserie. Actionelemente bleiben sehr rar gesät, und Dialoge dominieren. Hierfür ist die DTS HD MA-Tonspur mehr als ausreichend. Der immer noch stete, beinahe permanent vorhandene Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben. Bassattacken und Dynamiksprünge jedoch darf man nicht erwarten.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich den Durchschnittswertungen der Vorposter an. Die Veröffentlichung kommt im schicken, mehrfach klappbaren Hochglanz-DigiPak, das optisch gut zur Veröffentlichung der ersten Staffel passt.
Mein persönliches Fazit: wie schon Staffel 1 ist Season 2 Krimi-Unterhaltung at its best. Neben den überaus spannenden Ermittlungen verfügt die Serie mit Linden und Holder nicht nur über sympathische, sondern auch alles andere als glatt gebürstete Ermittler, mit denen die Identifikation dennoch leicht fällt. Auch die zweite Staffel von "The Killing" ist eine (uneingeschränkte) Blindkaufempfehlung meinerseits für Thrillerfans, und wer die erste Season gesehen hat will eh wissen, wie der Fall ausgeht.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 20.11.15 um 12:45
Carrie Matheson ist mittlerweile Station Chief in Kabul und lässt unter anderem Drohnenangriffe in den FATA (Federally Administrated Tribal Areas, den Stammesgebieten in Waziristan, also Talibanland) ausführen, um dort die Taliban-Führungselite zu eliminieren. Bei einem dieser Angriffe wird neben dem Taliban-Kommandeur Baissam Haqquani (ein anderer Haqquani führt tatsächlich ein Netzwerk in Afghanistan) eine Hochzeitsgesellschaft getötet, und Carrie steht mit ihrer Abteilung heftig unter Kritik; die leitende Agentin wird abgezogen. Doch die CIA-Agentin bleibt ruhelos und setzt alle Hebel in Bewegung, um die Hintergründe des "mißlungenen" Drohnenangriffs auf zu klären: alle Spuren führen über einen verdächtig gut informierten CIA-Agenten nach Islamabad und von dort geradewegs zum pakistanischen Geheimdienst, dem ISI. Und wieder ist nichts, wie es scheint..
Nach der grandiosen ersten Staffel, die mit zum Besten gehört was der Serienmarkt zu bieten hat schwächelte "Homeland ein wenig: bereits die zweite Staffel konnte der ersten nicht mehr das Wasser reichen, und die dritte wirkte in sich ein wenig ziel- und orientierungslos. Die Fanbase war ein wenig schockiert ob Brodys Tod, und man fragte sich, ob denn die vierte Staffel noch so richtig "Homeland" sei. Ist sie, und wie: die vierte ist gleichauf mit der ersten und wartet wiederum mit den Stärken auf, die diese Serie zum Publikumserfolg machten. Bereits die erste Folge ist sauspannend, um es dann in der dritten und vierten etwas gemächlicher angehen zu lassen. In den Folgen im Mittelteil wird stark auf die charakterliche Ausprägung von Claire Daines´ und Rupert Friends Charakter Carrie und Peter Quinn fokussiert, die beide unter Dämonen aus ihrer Vergangenheit leiden, verzweifelt dagegen ankämpfen und letztendlich um den Kampf für ihr Land doch gegen ihre Selbstzweifel verlieren.
Neben Claire Danes mit ihrem beeindruckenden Schauspiel, besonders wenn sie die nachlassende Wirkung ihrer Medikamente darstellt dominiert vor allem Rupert Friend das Geschehen, der im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln eine weitere Facette zeigt: der eiskalte CIA-Attentäter zeigt Skrupel und Emotionen und muss des öfteren übereilte Entscheidung einbremsen, um Schlimmstes zu verhindern.
Auch Action kommt nicht zu kurz, und diese ist außerordentlich packend und realistisch in Szene gesetzt; die Action kumuliert in einer unwahrscheinlich intensiven 10. Folge. Insgesamt betrachtet ist die vierte Staffel von "Homeland" wieder das Serienhighlight geworden, das man von jeder Staffel der Serie erwartete, aber mit besonders der dritten nicht wirklich bekam.
Das Bild von Staffel 4 ist tadellos. Das im Review angesprochene digitale Rauschen fiel mir so gut wie nie wirklich störend auf; lediglich in einer Szene, als ein Video gezeigt wurde ist es sehr augenscheinlich. Hier allerdings dürfte es bewusst eingesetztes bzw. gelassenes Stilmittel sein, um die Authentizität zu fördern. Die Schärfe ist außerordentlich, darauf resultiert mit dem gut gewählten Kontrast ein hoher Detailreichtum auch in dunklen Szenen. Der Schwarzwert könnte ausgewogener sein, das allerdings ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der Sound tritt erst in den Vordergrund, wenn er gefordert wird. Der DTS-Track ist für "Homeland" völlig ausreichend, denn in dieser Thriller-Serie dominieren Dialoge. Wenn es allerdings actionmäßig zur Sache geht, dann tut der Sound sein Übriges: bei den wenigen Explosionen grummelt der Bass ordentlich, und die Feuergefechte werden hochdynamisch ins Wohnzimmer transportiert.
Die Extras habe ich wie üblich überflogen, hier scheint der Publisher aber aber nicht gerade ein Füllhorn ausgeschüttet zu haben. Auf den ersten Blick wirken die Boni nicht besonders umfangreich.
Die Staffel kommt wiederum in einem schicken Hochglanz-DigiPak, das optisch zu den Vorgänger-Staffeln passt.
Mein persönliches Fazit: ganz großes (Serien-)Kino und auf meinem persönlichen Serientreppchen unter den ersten drei. Platz 1 (natürlich) belegt unangefochten "Game of Thrones", auf den Plätzen 2 und 3 wechseln sich ab und an eben "Homeland", aber auch "Vikings", "The Killing" und "House of Cards" ab. "Homeland" ist definitiv eine Empfelung für jeden (Thriller-) Serienfan.
Nach der grandiosen ersten Staffel, die mit zum Besten gehört was der Serienmarkt zu bieten hat schwächelte "Homeland ein wenig: bereits die zweite Staffel konnte der ersten nicht mehr das Wasser reichen, und die dritte wirkte in sich ein wenig ziel- und orientierungslos. Die Fanbase war ein wenig schockiert ob Brodys Tod, und man fragte sich, ob denn die vierte Staffel noch so richtig "Homeland" sei. Ist sie, und wie: die vierte ist gleichauf mit der ersten und wartet wiederum mit den Stärken auf, die diese Serie zum Publikumserfolg machten. Bereits die erste Folge ist sauspannend, um es dann in der dritten und vierten etwas gemächlicher angehen zu lassen. In den Folgen im Mittelteil wird stark auf die charakterliche Ausprägung von Claire Daines´ und Rupert Friends Charakter Carrie und Peter Quinn fokussiert, die beide unter Dämonen aus ihrer Vergangenheit leiden, verzweifelt dagegen ankämpfen und letztendlich um den Kampf für ihr Land doch gegen ihre Selbstzweifel verlieren.
Neben Claire Danes mit ihrem beeindruckenden Schauspiel, besonders wenn sie die nachlassende Wirkung ihrer Medikamente darstellt dominiert vor allem Rupert Friend das Geschehen, der im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln eine weitere Facette zeigt: der eiskalte CIA-Attentäter zeigt Skrupel und Emotionen und muss des öfteren übereilte Entscheidung einbremsen, um Schlimmstes zu verhindern.
Auch Action kommt nicht zu kurz, und diese ist außerordentlich packend und realistisch in Szene gesetzt; die Action kumuliert in einer unwahrscheinlich intensiven 10. Folge. Insgesamt betrachtet ist die vierte Staffel von "Homeland" wieder das Serienhighlight geworden, das man von jeder Staffel der Serie erwartete, aber mit besonders der dritten nicht wirklich bekam.
Das Bild von Staffel 4 ist tadellos. Das im Review angesprochene digitale Rauschen fiel mir so gut wie nie wirklich störend auf; lediglich in einer Szene, als ein Video gezeigt wurde ist es sehr augenscheinlich. Hier allerdings dürfte es bewusst eingesetztes bzw. gelassenes Stilmittel sein, um die Authentizität zu fördern. Die Schärfe ist außerordentlich, darauf resultiert mit dem gut gewählten Kontrast ein hoher Detailreichtum auch in dunklen Szenen. Der Schwarzwert könnte ausgewogener sein, das allerdings ist Meckern auf höchstem Niveau.
Der Sound tritt erst in den Vordergrund, wenn er gefordert wird. Der DTS-Track ist für "Homeland" völlig ausreichend, denn in dieser Thriller-Serie dominieren Dialoge. Wenn es allerdings actionmäßig zur Sache geht, dann tut der Sound sein Übriges: bei den wenigen Explosionen grummelt der Bass ordentlich, und die Feuergefechte werden hochdynamisch ins Wohnzimmer transportiert.
Die Extras habe ich wie üblich überflogen, hier scheint der Publisher aber aber nicht gerade ein Füllhorn ausgeschüttet zu haben. Auf den ersten Blick wirken die Boni nicht besonders umfangreich.
Die Staffel kommt wiederum in einem schicken Hochglanz-DigiPak, das optisch zu den Vorgänger-Staffeln passt.
Mein persönliches Fazit: ganz großes (Serien-)Kino und auf meinem persönlichen Serientreppchen unter den ersten drei. Platz 1 (natürlich) belegt unangefochten "Game of Thrones", auf den Plätzen 2 und 3 wechseln sich ab und an eben "Homeland", aber auch "Vikings", "The Killing" und "House of Cards" ab. "Homeland" ist definitiv eine Empfelung für jeden (Thriller-) Serienfan.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 2
bewertet am 18.11.15 um 13:10
Frank Underwood, nur von seiner Frau Claire Francis genannt, ist Kongressabgeordneter der Demokraten und hat nur ein Ziel: politisch voran zu kommen; sein Ziel ist mindestens der Sitz des Vizepräsidenten. Dazu ist dem absolut eiskalten und skrupellosen Politiker wirklich jedes Mittel recht, und so werden Nebenbuhler korrumpiert, Abhängigkeiten erzeugt und ausgenutzt, gelogen, betrogen und es wird sprichwörtlich über Leichen gegangen..
Zu den wohl bekanntesten Fans der Polit-Serie "House of Cards" gehört bekanntermassen der US-Präsident Barack Obama, der sehr viele Parallelen zum tatsächlichen Politgeschehen in Washington, D. C. feststellt. Als wäre das nicht schon erschreckend genug, äußert Obama in einem Interview, dass "Underwood sehr viele Züge aufweise, die er in seiner Regierung gut gebrauchen könne". "House of Cards" zeigt die US-Politik als das schmutzige Geschäft, das es offensichtlich zu sein scheint und lässt den skrupellosesten, gefühlskältesten, emotionslosesten und egozentrischsten am weitesten aufsteigen. In diesem Haifischbecken gibt es keine Freundschaften; Zweckbeziehungen halten nur so lange, bis der Zweck erfüllt ist und selbst langjährige Vertraute können sich ihrer politischen Existenz nie sicher sein. In diesem Becken ist Frank Underwood der Große Weiße unter den ganzen anderen Haien auf dem Weg ganz nach oben in der politischen Nahrungskette, und Konkurrenten werden gnadenlos weg gebissen. Die Perfidität dieses Charakters offenbart sich besonders, wenn der Abgeordnete die "vierte Wand" überwindet, direkt in die Kamera spricht und so beim Zuschauer ein besonderes Mitwissertum erzeugt. Diesen Politiker hätte wohl kaum jemand besser darstellen können als Kevin Spacey, der noch als Produzent mit fungierte und in seiner Rolle völlig aufgeht. Auf Augenhöhe begegnet ihm nur seine Frau, kongenial dargestellt von Robin Wright (zum Niederknien, die Frau. Und zum Angst bekommen.. Jedenfalls in der Serie).
"House of Cards" zeigt, dass Politik, an sich per se staubtrocken, hochspannend in Szene gesetzt sein kann und man ertappt sich nicht nur des Öfteren am Ende von verschiedenen Folgen mit offenem Munde da sitzend, sondern ungeduldig auf die nächste wartend.
Wie auch beim Storytelling wurde bei der audiovisuellen Umsetzung größte Sorgfalt an den Tag gelegt. Das Bild ist beinahe tadellos: sehr selten sind minimale Unschärfen; besonders in Hintergründen; erkennbar, die aber nicht wirklich stören. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor. Mehr tut auch nicht Not, denn wie in Polit-Thrillern (und nichts anderes ist "House of Cards") üblich dominieren die Dialoge. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt kaum zum tragen.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung. Die Veröffentlichung kommt in einem schicken, mehrfach klappbaren Digi-Pak mit verschiedenen Photomotiven sowie einem sehr ansehnlichen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nun, mit Kevin Spacey und Robin Wright als Darsteller und David Fincher als Regisseur konnte nicht viel schief gehen, sollte man meinen. Es ging auch nichts schief: "House of Cards" ist Premium-Serienunterhaltung at its best, trotz der an sich trockenen Thematik überhaupt kein Stück langweilig und nicht nur, aber besonders für Fans von Polit-Thrillern eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung.
Zu den wohl bekanntesten Fans der Polit-Serie "House of Cards" gehört bekanntermassen der US-Präsident Barack Obama, der sehr viele Parallelen zum tatsächlichen Politgeschehen in Washington, D. C. feststellt. Als wäre das nicht schon erschreckend genug, äußert Obama in einem Interview, dass "Underwood sehr viele Züge aufweise, die er in seiner Regierung gut gebrauchen könne". "House of Cards" zeigt die US-Politik als das schmutzige Geschäft, das es offensichtlich zu sein scheint und lässt den skrupellosesten, gefühlskältesten, emotionslosesten und egozentrischsten am weitesten aufsteigen. In diesem Haifischbecken gibt es keine Freundschaften; Zweckbeziehungen halten nur so lange, bis der Zweck erfüllt ist und selbst langjährige Vertraute können sich ihrer politischen Existenz nie sicher sein. In diesem Becken ist Frank Underwood der Große Weiße unter den ganzen anderen Haien auf dem Weg ganz nach oben in der politischen Nahrungskette, und Konkurrenten werden gnadenlos weg gebissen. Die Perfidität dieses Charakters offenbart sich besonders, wenn der Abgeordnete die "vierte Wand" überwindet, direkt in die Kamera spricht und so beim Zuschauer ein besonderes Mitwissertum erzeugt. Diesen Politiker hätte wohl kaum jemand besser darstellen können als Kevin Spacey, der noch als Produzent mit fungierte und in seiner Rolle völlig aufgeht. Auf Augenhöhe begegnet ihm nur seine Frau, kongenial dargestellt von Robin Wright (zum Niederknien, die Frau. Und zum Angst bekommen.. Jedenfalls in der Serie).
"House of Cards" zeigt, dass Politik, an sich per se staubtrocken, hochspannend in Szene gesetzt sein kann und man ertappt sich nicht nur des Öfteren am Ende von verschiedenen Folgen mit offenem Munde da sitzend, sondern ungeduldig auf die nächste wartend.
Wie auch beim Storytelling wurde bei der audiovisuellen Umsetzung größte Sorgfalt an den Tag gelegt. Das Bild ist beinahe tadellos: sehr selten sind minimale Unschärfen; besonders in Hintergründen; erkennbar, die aber nicht wirklich stören. Kontrast und Schwarzwert sind nahezu optimal, und die Farbgebung wurde deutlich entsättigt. Insgesamt weist diese Veröffentlichung ein top Bild auf, es wirkt kinolike und hält den Vergleiche mit HBO-Produktionen durchaus stand.
Der Sound liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor. Mehr tut auch nicht Not, denn wie in Polit-Thrillern (und nichts anderes ist "House of Cards") üblich dominieren die Dialoge. Dennoch ist eine dezente Surroundkulisse vorhanden, und ab und an lassen sich ein paar direktionale Effekte sehr genau lokalisieren. Der Bass hingegen kommt kaum zum tragen.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung. Die Veröffentlichung kommt in einem schicken, mehrfach klappbaren Digi-Pak mit verschiedenen Photomotiven sowie einem sehr ansehnlichen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nun, mit Kevin Spacey und Robin Wright als Darsteller und David Fincher als Regisseur konnte nicht viel schief gehen, sollte man meinen. Es ging auch nichts schief: "House of Cards" ist Premium-Serienunterhaltung at its best, trotz der an sich trockenen Thematik überhaupt kein Stück langweilig und nicht nur, aber besonders für Fans von Polit-Thrillern eine uneingeschränkte (Blind-) Kaufempfehlung.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 1
bewertet am 10.11.15 um 13:00
Fürst Bartok (Schwarzafrikaner) ist ein Regent, dem nicht nur die Integration von Migranten beispielhaft gelang (man betrachte nur seine Leibgarde: weitere Schwarzafrikaner, Asiaten, Europäer und andere Exoten koexistieren hier einträchtig neben Bartoks iranischer Frau); ihm gelang es auch jahrzehntelang Frieden zu bewahren und er widerstand auch allen Versuchen, sich von anderen gängeln zu lassen. Das hat nun offensichtlich ein Ende, und der böse, böse Minister Geza Mott will reich beschenkt werden. Sonst...
Ergebnis und Siegerehrung: Bartok tot, Mott reich und mächtig, die Leibgarde entehrt und entlassen. Doch nach einiger Zeit denkt man sich: nö, so nicht!
Klingt bekannt, ist es auch: wie im Review angemerkt lehnt sich die Story sehr, sehr lose an "47 Ronin" an, der überaus bekannten und beliebten japanischen Legende um die herrenlosen Samurai. Der japanische Regisseur ließ jedoch kaum etwas japanisches in "Last Knights" übrig außer ein paar japanischen Schauspielern, ein paar Bögen und Schwertern, die historischen japanischen Waffen entfernt ähnlich sehen. Wo die Verfilmung mit Keanu Reeves von 2013 in Fantasy-Gefilde abdriftete und Hexen und Drachen einflocht, fantasierte Kiriya eher über die ethnische Zusammensetzung so mancher (fiktiver) mittelalterlicher Länder.
"Last Knights" ist hauptsächlich eine zuweilen recht pathetische Geschichte um Ehre sowie Verlust und Wiederherstellung derselben (auch wenn Clive Owens Charakter Raiden der Meinung ist, dass man diese gar nicht verlieren kann) und um Loyalität; also Werte, wie sie im asiatischen und arabischen Raum wesentlich mehr Bedeutung haben als mittlerweile in der Neuen und Alten Welt. Der Film kann durchaus mit eindrucksvollen Kulissen, und Kostümen aufwarten; das ganze wird untermalt von einem effektiven Soundtrack. Getragen wird "Last Knights" durch die Präsenz von Clive Owen, ohne den der Streifen vermutlich sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden wäre. Morgan Freeman hat zuwenig Screen Time, um dem Film seinen Stempel auf zu drücken, Aksel Hennie hab ich (vor allem in "Headhunters" und "Hercules") schon besser gesehen und der Kaiser mit dem bösen Blick ist schlicht eine Karikatur. Dennoch: "Last Knights" ist ein durchaus atmosphärischer Vertreter aus dem Bereich der Kostümschinken-Ähnlichen und unterhält ein Mal sehr wohl gut, wenn auch in der Mitte einige ziemliche Längen auftreten.
Technisch ist alles tiptop, wobei das Bild minimal besser geriet als der Sound. Die Schärfe ist beispielhaft, der Schwarzwert optimal und der Kontrast ausgewogen. Das Bild wurde über weiteste Strecken farbreduziert, und so erscheint der visuelle Transfer grau in grau und vermittelt den Eindruck, der Schwarzwert wäre nur Durchschnitt. Wenige Ausnahmen bilden Aufnahmen in des Kaiser bzw. des Minister prachtvollen Gemächern, wo auch mal ein paar Farbtupfer auftreten.
Auch der Sound kann überzeugen: besonders die Surroundkulisse und die damit einhergehenden direktionalen Effekte untermalen das jeweilige Szenario auf der Mattscheibe sehr schön. Pfeile pfeifen hin und her, Stimmen lassen sich präzise im Raum orten, jedes Geräusch ist genau lokalisierbar. Da kommt der Bass nicht hinterher: genrebedingt kommt er nicht so oft zum werkeln, "Last Knights" ist nur bedingt actionlastig.
Bei den Extras schließe ich mich Schmusebacke an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und einen geprägten Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "47 Ronin" im fantasy-europäischen Multi-Kultigewand. Den Reeves-Film fand ich nicht so schlecht wie viele andere, diesen hier etwas schlechter als beispielsweise der Reviewer. Schlecht ist "Last Knights" sicher nicht, aber richtig gut, geschweige denn sehr gut eben auch nicht. 7 gut gemeinte Punkte hätte ich auf einer 10er-Skala vergeben, so werden es 4 Balken. Und das ist fast ein bisschen viel, und 3 eben ein Quäntchen zu wenig.
Ergebnis und Siegerehrung: Bartok tot, Mott reich und mächtig, die Leibgarde entehrt und entlassen. Doch nach einiger Zeit denkt man sich: nö, so nicht!
Klingt bekannt, ist es auch: wie im Review angemerkt lehnt sich die Story sehr, sehr lose an "47 Ronin" an, der überaus bekannten und beliebten japanischen Legende um die herrenlosen Samurai. Der japanische Regisseur ließ jedoch kaum etwas japanisches in "Last Knights" übrig außer ein paar japanischen Schauspielern, ein paar Bögen und Schwertern, die historischen japanischen Waffen entfernt ähnlich sehen. Wo die Verfilmung mit Keanu Reeves von 2013 in Fantasy-Gefilde abdriftete und Hexen und Drachen einflocht, fantasierte Kiriya eher über die ethnische Zusammensetzung so mancher (fiktiver) mittelalterlicher Länder.
"Last Knights" ist hauptsächlich eine zuweilen recht pathetische Geschichte um Ehre sowie Verlust und Wiederherstellung derselben (auch wenn Clive Owens Charakter Raiden der Meinung ist, dass man diese gar nicht verlieren kann) und um Loyalität; also Werte, wie sie im asiatischen und arabischen Raum wesentlich mehr Bedeutung haben als mittlerweile in der Neuen und Alten Welt. Der Film kann durchaus mit eindrucksvollen Kulissen, und Kostümen aufwarten; das ganze wird untermalt von einem effektiven Soundtrack. Getragen wird "Last Knights" durch die Präsenz von Clive Owen, ohne den der Streifen vermutlich sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden wäre. Morgan Freeman hat zuwenig Screen Time, um dem Film seinen Stempel auf zu drücken, Aksel Hennie hab ich (vor allem in "Headhunters" und "Hercules") schon besser gesehen und der Kaiser mit dem bösen Blick ist schlicht eine Karikatur. Dennoch: "Last Knights" ist ein durchaus atmosphärischer Vertreter aus dem Bereich der Kostümschinken-Ähnlichen und unterhält ein Mal sehr wohl gut, wenn auch in der Mitte einige ziemliche Längen auftreten.
Technisch ist alles tiptop, wobei das Bild minimal besser geriet als der Sound. Die Schärfe ist beispielhaft, der Schwarzwert optimal und der Kontrast ausgewogen. Das Bild wurde über weiteste Strecken farbreduziert, und so erscheint der visuelle Transfer grau in grau und vermittelt den Eindruck, der Schwarzwert wäre nur Durchschnitt. Wenige Ausnahmen bilden Aufnahmen in des Kaiser bzw. des Minister prachtvollen Gemächern, wo auch mal ein paar Farbtupfer auftreten.
Auch der Sound kann überzeugen: besonders die Surroundkulisse und die damit einhergehenden direktionalen Effekte untermalen das jeweilige Szenario auf der Mattscheibe sehr schön. Pfeile pfeifen hin und her, Stimmen lassen sich präzise im Raum orten, jedes Geräusch ist genau lokalisierbar. Da kommt der Bass nicht hinterher: genrebedingt kommt er nicht so oft zum werkeln, "Last Knights" ist nur bedingt actionlastig.
Bei den Extras schließe ich mich Schmusebacke an. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und einen geprägten Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "47 Ronin" im fantasy-europäischen Multi-Kultigewand. Den Reeves-Film fand ich nicht so schlecht wie viele andere, diesen hier etwas schlechter als beispielsweise der Reviewer. Schlecht ist "Last Knights" sicher nicht, aber richtig gut, geschweige denn sehr gut eben auch nicht. 7 gut gemeinte Punkte hätte ich auf einer 10er-Skala vergeben, so werden es 4 Balken. Und das ist fast ein bisschen viel, und 3 eben ein Quäntchen zu wenig.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 08.11.15 um 13:05
Robinson, für eine auf (Unter-) Seebergungen spezialisierte Gesellschaft als Unterseeboot-Kapitän tätig, wird nach 8 Jahren mit einer lächerlichen "Abfindung entlassen. Es droht ihm ein Job in einer Imbissbude, doch gerade rechtzeitig wird ihm ein Job angeboten: er soll eine Crew zusammen stellen, ein (gelinde gesagt) in die Jahre gekommenes russisches U-Boot in Sewastopol flott machen und im Schwarzen Meer nach einem Goldschatz suchen, der eine gewichtige Rolle in den Beziehungen zwischen dem III. Reich und Russland gespielt hätte..
Kevin MacDonald ist dem Filmkundigen kein Unbekannter: für seine Darstellung des ugandischen Diktators Idi Amin erhielt Forest Withaker in "The Last King of Scotland" des Regisseurs den Oscar; dem Film selbst blieben wichtige Preise verwehrt. Besondere Erwähnung soll noch der außerordentlich gelungene Politthriller "State of Play" mit Russel Crowe finden. Mit "Black Sea" wechselte MacDonald wie schon öfter vorher das Genre und inszenierte einen U-Bootthriller, der zwar nicht ganz an Genre-Größen wie "Das Boot", "Crimson Tide" oder Jagd auf Oktober" heran reicht, das aber auch gar nicht will: "Black Sea" ist eher Psycho-Kammerspiel auf engstem Raum denn reiner U-Bootfilm. Der Regisseur und der Drehbuchautor haben quasi den Kalten Krieg wiederbelebt und unter Wasser transportiert, wo der Eiserne Vorhang regelrecht fühlbar zwischen den russischen und den englischen Besatzungsmitgliedern hängt. Aus den hieraus resultierenden Spannungen, den immer wieder auftretenden Bedrohungen durch Fehlfunktionen des Bootes sowie durch Unfälle, Tauchgänge und gefährliche Fahrten durch Untiefen innerhalb der klaustrophobischen Enge des Schiffes in lebensfeindlicher Umgebung entsteht eine stets beinahe fühlbare Spannung, die in einem erst in letzter Minute erlösenden Showdown mündet.
"Black Sea" spielt zum großen Teil im ständigen Halbdunkel des U-Bootes, und so wurden an die Aufnahmetechnik die höchsten Anforderungen gestellt. Das Bild ist dennoch hervorragend gelungen: es tritt kein digitales Rauschen oder sichtbares Korn auf, das Bild ist tadellos scharf, perfekt kontrastiert und das Schwarz ist ausgewogen ausgepegelt. Auch in den vielen dunklen Ecken bleibt jedes Detail erhalten.
Der in DTS HD-MA 5.1 vorliegende Sound ist über jeden Zweifel erhaben. In den wenigen Szenen an Land klingt alles noch relativ verhalten, unter Wasser nutzt der Track sein volles Potential. Bei den Tauchfahrten knarrt und knarzt es aus allen Lautsprechern, so dass man die stete Gefahr durch den enormen Druck selbst fühlt. Des öfteren ist man versucht sich um zu sehen, ob die ersten Fontänen gleich aus der Wand spritzen, wenn Bolzen durch den Druck abgesprengt werden. Die Soundkulisse sorgt nachhaltig dafür, die Angst der Besatzung bei den verschiedenen Vorfällen mit zu erleben.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung. Die Scheibe verfügt über einen Pappschuber, aber kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Black Sea" ist nicht "Das Boot"; das Ausgangsszenario ist ein völlig anderes. "Black Sea" ist ein Thriller, der in einem U-Boot und manchmal im Wasser spielt und eher die Spannungen, Psychospielchen und später die teils tödlichen Konfrontationen der Besatzungsmitglieder in beengter und bedrückender Umgebung thematisiert. Und das macht "Black Sea" verdammt gut.
Kevin MacDonald ist dem Filmkundigen kein Unbekannter: für seine Darstellung des ugandischen Diktators Idi Amin erhielt Forest Withaker in "The Last King of Scotland" des Regisseurs den Oscar; dem Film selbst blieben wichtige Preise verwehrt. Besondere Erwähnung soll noch der außerordentlich gelungene Politthriller "State of Play" mit Russel Crowe finden. Mit "Black Sea" wechselte MacDonald wie schon öfter vorher das Genre und inszenierte einen U-Bootthriller, der zwar nicht ganz an Genre-Größen wie "Das Boot", "Crimson Tide" oder Jagd auf Oktober" heran reicht, das aber auch gar nicht will: "Black Sea" ist eher Psycho-Kammerspiel auf engstem Raum denn reiner U-Bootfilm. Der Regisseur und der Drehbuchautor haben quasi den Kalten Krieg wiederbelebt und unter Wasser transportiert, wo der Eiserne Vorhang regelrecht fühlbar zwischen den russischen und den englischen Besatzungsmitgliedern hängt. Aus den hieraus resultierenden Spannungen, den immer wieder auftretenden Bedrohungen durch Fehlfunktionen des Bootes sowie durch Unfälle, Tauchgänge und gefährliche Fahrten durch Untiefen innerhalb der klaustrophobischen Enge des Schiffes in lebensfeindlicher Umgebung entsteht eine stets beinahe fühlbare Spannung, die in einem erst in letzter Minute erlösenden Showdown mündet.
"Black Sea" spielt zum großen Teil im ständigen Halbdunkel des U-Bootes, und so wurden an die Aufnahmetechnik die höchsten Anforderungen gestellt. Das Bild ist dennoch hervorragend gelungen: es tritt kein digitales Rauschen oder sichtbares Korn auf, das Bild ist tadellos scharf, perfekt kontrastiert und das Schwarz ist ausgewogen ausgepegelt. Auch in den vielen dunklen Ecken bleibt jedes Detail erhalten.
Der in DTS HD-MA 5.1 vorliegende Sound ist über jeden Zweifel erhaben. In den wenigen Szenen an Land klingt alles noch relativ verhalten, unter Wasser nutzt der Track sein volles Potential. Bei den Tauchfahrten knarrt und knarzt es aus allen Lautsprechern, so dass man die stete Gefahr durch den enormen Druck selbst fühlt. Des öfteren ist man versucht sich um zu sehen, ob die ersten Fontänen gleich aus der Wand spritzen, wenn Bolzen durch den Druck abgesprengt werden. Die Soundkulisse sorgt nachhaltig dafür, die Angst der Besatzung bei den verschiedenen Vorfällen mit zu erleben.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Durchschnittswertung. Die Scheibe verfügt über einen Pappschuber, aber kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Black Sea" ist nicht "Das Boot"; das Ausgangsszenario ist ein völlig anderes. "Black Sea" ist ein Thriller, der in einem U-Boot und manchmal im Wasser spielt und eher die Spannungen, Psychospielchen und später die teils tödlichen Konfrontationen der Besatzungsmitglieder in beengter und bedrückender Umgebung thematisiert. Und das macht "Black Sea" verdammt gut.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 31.10.15 um 14:11
Zwanzig Jahre nach den schrecklichen Ereignissen auf der Isla Nubar, die einige Menschenleben gekostet haben und trotz der Erkenntnis von Dr. Ian Malcolm, dass "die Natur immer einen Weg findet" haben es profitgierige Geschäftsleute geschafft: auf der selben Insel wurde ein Themenpark mit zum Teil gefährlichen, carnivoren Sauriern errichtet, der Abermillionen abwirft. Parallel dazu wird an der militärischen Nutzung von Raptoren geforscht (als sollte man im Umgang mit Velociraptoren nicht schon aus den Vorgängerfilmen gelernt haben), sehr zum Unwillen ihres Dompteurs und "Alpha-Tiers" Grady. Um den Park attraktiv zu halten, entwickeln die Forscher Hybride, und wie früher ergänzen sie fehlende DNA-Stränge durch die von existierenden Tieren wie Tintenfischen und Fröschen. Durch das entstandene "Produkt", den Indominus Rex, wird die Spitze der Nahrungskette neu definiert und es kommt, was kommen muss, sonst wäre "Jurassic World" ja auch nur ein Fahrgeschäft wie (fast) jedes andere im Heidepark Soltau..
Der Plot von "Jurassic World" lässt sich wie der der Vorgängerfilme auch mit relativ wenigen Worten zusammen fassen: Wissenschaftler forschen, zunächst ist alles dufte, irgendwann wissen sie nicht so recht, was sie da tun und gehen zu weit, daraus resultierende, äußerst gefährliche Saurier brechen aus, sind eine Weile unaufhaltbar und zum Schluss wird alles gut. Allen Filmen liegt also das gleiche Erfolgsrezept zugrunde, das meines Erachtens bei den beiden Erstlingen außerordentlich gut funktioniert hat, aber bereits beim dritten Film ziemliche Abnutzungserscheinungen aufwies. Das hat aus meiner Sicht einen nachvollziehbaren Grund: die beiden ersten Filme wurden durch den Meister himself, Steven Spielberg, inszeniert; beim ersten Film wurde das Drehbuch vom Buchautor Michael Crichton (nicht nur Forscher und Doktor, sondern eben auch Ausnahmeschriftsteller. Und Ausnahmeregisseur, by the way.) verfasst und beim zweiten vom erfahrenen Drehbuchautor David Koepp. "Jurassic Park III" hatte wenigstens noch Teile des alten Casts auf zu weisen. "Jurassic World" hat nichts von alledem: weder einen Meisterregisseur, noch einen einfallsreichen Drehbuchautor, und schon gar keinen beeindruckenden Cast, besonders nicht in der weiblichen Hauptrolle. Bryce Dallas Howard wäre mit ihrem artifiziellen Aussehen besser in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett aufgehoben. Und so plätschert "Jurassic World" als lauer Aufguss und als Mixtur aus allen drei Vorgängern dahin, ohne jede Innovation und ohne jede Neuerung, absolut vorhersehbar und dadurch spannungsarm. Die von anderer Seite als liebevolle Verbeugungen vor den Vorgänger gedeuteten Verweise sind für mein Empfinden nichts anderes als Ausdruck allumfassender Einfallslosigkeit. "Jurassic World" verfügt weder über die Erhabenheit in den Bildern, wie sie "Jurassic Park" aufzeigte, als die Paläontologen das erste Mal vor dem Diplodocus (oder meinetwegen Brachio-/Brontosaurus) standen, noch erzeugt auch nur eine einzige Szene eine nur annähernde Intensität wie die, als in "JP" der T-Rex das erste Mal erschien. Was bleibt, ist zwar ein Mal durchaus unterhaltsames, aber völlig belangloses Popcorn-Kino.
Das Bild von "Jurassic World" ist schlicht und ergreifend grandios. Die Schärfe ist überaus hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Besonders die Landschaftsaufnahmen, aber auch die im Dschungel wirken ungemein tief . Der visuelle Transfer erreicht zudem eine Plastizität und Bildtiefe, die 3D eigentlich schon fast unnötig macht: das sieht ohnehin schon fast dreidimensional aus. Die Farbgebung ist natürlich und der Kontrast ist perfekt gewählt. Das Bild von "Jurassic World" gehört zum Besten, was ich in der letzten Zeit sah.
Gleichwohl nicht wirklich nötig, kann die stereoskopische Darstellung in allen Belangen noch eins drauf setzen, ohne dabei allzu effekthascherisch zu wirken. Die räumliche Tiefenstaffelung ist herausragend gut gelungen; alle Bildebenen sind klar von einander getrennt; das Bild hinterlässt einen äußerst homogenen Eindruck. Ein top 3D-Transfer, der auch ein paar durchaus sehr gut gelungene Pop Outs aufweist: es wirkt schon sehr beeindruckend, wenn der Mosasaurus aus dem Becken Richtung Kamera springt.
Den visuellen Wertungen steht der deutsche DTS-Track nur wenig nach. Der Track erzeugt eine ausgewogen umhüllende Surroundkulisse, die aber minimal verhalten klingt, der englische HD-Sound ist da etwas prägnanter. Umgebungsgeräusche sind also stets gegeben und recht präzise ortbar. Dafür könnte der Bass etwas knackiger abgestimmt sein, dieser wirkt etwas schwammig. Dennoch lässt sich sagen, dass auch das fehlende HD-Kürzel nicht zu schlechtem Sound geführt hat, im Gegenteil: der Sound ist sehr gut, nur eben nicht hervorragend.
Die Extras habe ich nicht angesehen. Die Veröffentlichung kommt im schlichten grauen Pappschuber mit einem schönen Lenticular-Cover.
Mein persönliches Fazit: "Jurassic World" ist nicht wirklich eine Enttäuschung, aber nahe dran. Der Film weist kaum eine Neuerung oder Innovation auf und ist in kaum einer Hinsicht auch nur annähernd so beeindruckend wie besonders der Erstling. Das liegt meines Erachtens selbstverständlich am Regisseur und am Drehbuchschreiber, aber auch der Cast besteht im Vergleich zu "Jurassic Park" aus Amateuren. Ein neuer Badass-Saurier alleine machts halt auch nicht. Nun hat man mit den unausweichlichen Nachfolgern erfolgreicher Filme als Filmschaffender wohl immer seine liebe Not, aber für mich wurde da ausschließlich auf ausgetretenen Pfaden gewandelt. Für mich erklärt sich der Erfolg von "Jurassic World" einzig und allein dadurch, dass die riesige Fanbase, die die Vorgänger erzeugt haben, ins Kino ging. Da der Regisseur, dessen Namen ich mir erst gar nicht merke, auch für die Regie von "Star Wars Episode IX" im Gespräch ist wird auch das, ohne wesentliche Leistung durch ihn, zum Erfolg werden.
Der Plot von "Jurassic World" lässt sich wie der der Vorgängerfilme auch mit relativ wenigen Worten zusammen fassen: Wissenschaftler forschen, zunächst ist alles dufte, irgendwann wissen sie nicht so recht, was sie da tun und gehen zu weit, daraus resultierende, äußerst gefährliche Saurier brechen aus, sind eine Weile unaufhaltbar und zum Schluss wird alles gut. Allen Filmen liegt also das gleiche Erfolgsrezept zugrunde, das meines Erachtens bei den beiden Erstlingen außerordentlich gut funktioniert hat, aber bereits beim dritten Film ziemliche Abnutzungserscheinungen aufwies. Das hat aus meiner Sicht einen nachvollziehbaren Grund: die beiden ersten Filme wurden durch den Meister himself, Steven Spielberg, inszeniert; beim ersten Film wurde das Drehbuch vom Buchautor Michael Crichton (nicht nur Forscher und Doktor, sondern eben auch Ausnahmeschriftsteller. Und Ausnahmeregisseur, by the way.) verfasst und beim zweiten vom erfahrenen Drehbuchautor David Koepp. "Jurassic Park III" hatte wenigstens noch Teile des alten Casts auf zu weisen. "Jurassic World" hat nichts von alledem: weder einen Meisterregisseur, noch einen einfallsreichen Drehbuchautor, und schon gar keinen beeindruckenden Cast, besonders nicht in der weiblichen Hauptrolle. Bryce Dallas Howard wäre mit ihrem artifiziellen Aussehen besser in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett aufgehoben. Und so plätschert "Jurassic World" als lauer Aufguss und als Mixtur aus allen drei Vorgängern dahin, ohne jede Innovation und ohne jede Neuerung, absolut vorhersehbar und dadurch spannungsarm. Die von anderer Seite als liebevolle Verbeugungen vor den Vorgänger gedeuteten Verweise sind für mein Empfinden nichts anderes als Ausdruck allumfassender Einfallslosigkeit. "Jurassic World" verfügt weder über die Erhabenheit in den Bildern, wie sie "Jurassic Park" aufzeigte, als die Paläontologen das erste Mal vor dem Diplodocus (oder meinetwegen Brachio-/Brontosaurus) standen, noch erzeugt auch nur eine einzige Szene eine nur annähernde Intensität wie die, als in "JP" der T-Rex das erste Mal erschien. Was bleibt, ist zwar ein Mal durchaus unterhaltsames, aber völlig belangloses Popcorn-Kino.
Das Bild von "Jurassic World" ist schlicht und ergreifend grandios. Die Schärfe ist überaus hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Besonders die Landschaftsaufnahmen, aber auch die im Dschungel wirken ungemein tief . Der visuelle Transfer erreicht zudem eine Plastizität und Bildtiefe, die 3D eigentlich schon fast unnötig macht: das sieht ohnehin schon fast dreidimensional aus. Die Farbgebung ist natürlich und der Kontrast ist perfekt gewählt. Das Bild von "Jurassic World" gehört zum Besten, was ich in der letzten Zeit sah.
Gleichwohl nicht wirklich nötig, kann die stereoskopische Darstellung in allen Belangen noch eins drauf setzen, ohne dabei allzu effekthascherisch zu wirken. Die räumliche Tiefenstaffelung ist herausragend gut gelungen; alle Bildebenen sind klar von einander getrennt; das Bild hinterlässt einen äußerst homogenen Eindruck. Ein top 3D-Transfer, der auch ein paar durchaus sehr gut gelungene Pop Outs aufweist: es wirkt schon sehr beeindruckend, wenn der Mosasaurus aus dem Becken Richtung Kamera springt.
Den visuellen Wertungen steht der deutsche DTS-Track nur wenig nach. Der Track erzeugt eine ausgewogen umhüllende Surroundkulisse, die aber minimal verhalten klingt, der englische HD-Sound ist da etwas prägnanter. Umgebungsgeräusche sind also stets gegeben und recht präzise ortbar. Dafür könnte der Bass etwas knackiger abgestimmt sein, dieser wirkt etwas schwammig. Dennoch lässt sich sagen, dass auch das fehlende HD-Kürzel nicht zu schlechtem Sound geführt hat, im Gegenteil: der Sound ist sehr gut, nur eben nicht hervorragend.
Die Extras habe ich nicht angesehen. Die Veröffentlichung kommt im schlichten grauen Pappschuber mit einem schönen Lenticular-Cover.
Mein persönliches Fazit: "Jurassic World" ist nicht wirklich eine Enttäuschung, aber nahe dran. Der Film weist kaum eine Neuerung oder Innovation auf und ist in kaum einer Hinsicht auch nur annähernd so beeindruckend wie besonders der Erstling. Das liegt meines Erachtens selbstverständlich am Regisseur und am Drehbuchschreiber, aber auch der Cast besteht im Vergleich zu "Jurassic Park" aus Amateuren. Ein neuer Badass-Saurier alleine machts halt auch nicht. Nun hat man mit den unausweichlichen Nachfolgern erfolgreicher Filme als Filmschaffender wohl immer seine liebe Not, aber für mich wurde da ausschließlich auf ausgetretenen Pfaden gewandelt. Für mich erklärt sich der Erfolg von "Jurassic World" einzig und allein dadurch, dass die riesige Fanbase, die die Vorgänger erzeugt haben, ins Kino ging. Da der Regisseur, dessen Namen ich mir erst gar nicht merke, auch für die Regie von "Star Wars Episode IX" im Gespräch ist wird auch das, ohne wesentliche Leistung durch ihn, zum Erfolg werden.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 27.10.15 um 08:02
Die Sowjetunion, 1953: in Moskau wird die schrecklich zugerichtete Leiche eines Jungen gefunden, der offensichtlich brutal ermordet wurde. Doch im "Paradies" darf das nicht sein, denn ein perfektioniertes kommunistisches System kann schlicht und ergreifend keine Mörder, und schon gar keine Kindermörder hervor bringen. Erst als Leo Demidow, ehedem Held der Sowjetunion und jetzt Agent des Vorläufers des KGB, einer Intrige zum Opfer fällt, in die Provinz versetzt und dort erneut mit Kinderleichen konfrontiert wird, die ähnliche Verletzungsmuster aufweisen beginnt er zu bohren: ein Serienkiller scheint um zu gehen, und alle Spuren führen zu Bahnlinien..
"Kind 44" war 2008 der Erstling des britischen Schriftstellers Tom Rob Smith und konnte nicht nur etliche Auszeichnungen einheimsen, sondern war auch finanziell ein großer Erfolg. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das Buch verfilmt würde, und 2014 war es dann soweit: Daniel Espinosa (Regisseur von "Safe House", meines Erachtens nicht übermäßig gelungen) nahm auf dem Regiestuhl Platz, und der Cast wurde bis in die kleinsten Nebenrollen mit bekannten Gesichtern besetzt: neben den allseits bekannten Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman, Vincent Cassel und Joel Kinnaman erkennt man bei genauerem Hinsehen Jason Clarke ("Planet der Affen: Prevolution"), Fares Fares und Nicolai Lie Kaas (vermutlich wegen ihrer Performance in "Erbarmen" und "Schändung" gecastet), Paddy Considine, Dev Patel (der wäre mir nicht aufgefallen, hätte ich ihn nicht im Cast gelesen) und zum Ende hin noch Charles Dance. Ein großes Budget war also vorhanden, und das wurde nicht nur für den Cast verbraucht: Kulissen, Kostüme und Fahrzeuge atmen zu jeder Sekunde die triste und bedrückende Atmosphäre der in steter Angst vor staatlicher und geheimdienstlicher Willkür lebenden Gesellschaft. Als Vorlage dienten dem Autor des Romans seinerzeit die realen Umstände um Andreij Chikatilo, dem "Ripper von Rostow", der in den Achtzigern und Neunzigern sein Unwesen trieb und dem letztendlich über 50 Morde nachgewiesen werden konnten. Chikatilo stach seinen Opfern die Augen aus und verspeiste ab und an ihre ab- und herausgeschnittenen Genitalien. Chikatilo wurde 1994 hingerichtet, und die nicht erfolgte Aufklärung seiner jahrelang begangenen Grausamkeiten war "systembedingt begründet". Unfassbar.
"Kind 44" hält sich bis auf marginale Unterschiede relativ genau an die literarische Vorlage; diese Unterschiede sind allerdings nicht das Zünglein an der Waage. Besagtes Zünglein an der Waage ist die Ausgestaltung des Drehbuches und dessen Umsetzung: Regisseur und Drehbuchautor lassen sich (zu-)viel Zeit, um ins Geschehen einzuführen, und so führt die eingehende Schilderung, wie Leo Demidow zum Helden der Sowjetunion wurde bereits zu Beginn zu leichter Verwirrung, denn das hat mit der eigentlichen Story genauso wenig zu tun wie die ausführliche Darstellung der Vorfälle, die Demidow und seine Frau Raissa in Ungnade fielen liessen und in ihrer Versetzung in die Provinz mündeten. Hier hätte dem Film eine Straffung gut getan, dadurch geht der Hauptplot um die Serienmorde etwas unter, der doch soviel Potential in sich geborgen hätte. Trotz der Vielzahl brutalster Morde an Kindern, um die es in der Hauptsache eigentlich geht verliert sich "Kind 44" im Gegensatz zum Buch ein wenig in der Schilderung der von staatlicher Seite oft gehinderten Ermittlungen während der stalinistischen Ära in der UdSSR der 50er, und Motive des wie auch besonders der Täter selbst bleiben leider blass.
Das Bild von "Kind 44" ist nahezu ohne Fehl und Tadel, auf meiner Technik konnte ich kaum einen Bildfehler ausmachen: Schärfe und Tiefenschärfe sind top, der Kontrast ist ausgewogen; der Schwarzwert ist vielleicht minimal zu satt. Dennoch geht auch in den vielen dunklen Bildabschnitten kaum ein Detail verloren. Die Farbgebung wurde mit wenigen Filtern verfremdet, und neben allgegenwärtigen Grautönen dominieren erdige Farben. Hierdurch wird die triste und bedrückende Szenerie nachdrücklich gestützt: nirgendwo finden sich Farbtupfer, die die deprimierende und pessimistische Grundstimmung aufhellen. Insgesamt liegt hier ein hervorragender Transfer vor.
Der Scheibe wurde eine deutsche DTS HD MA 5.1-Tonspur verpasst, die zwar nicht alle, aber ziemlich viele Register zieht. Wenn gefordert wartet der Track bei den Actionsequenzen mit ordentlich Dynamik auf, der Bass hingegen ist die meiste Zeit leicht unterrepräsentiert. Die Surroundkulisse geht mehr als in Ordnung, und exakt lokalisierbare direktionale Effekte sind stets gegeben, wenn auch eher dezent. Die Dialoge sind immer gut verständlich. Am Genre gemessen geht der Track völlig in Ordnung, und die etwas wohlwollende Höchstpunktzahl kann man durchaus vergeben.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorläufig einen Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: bereits in den Kommentaren äußerte ich mich minimal voreingenommen, da ich Daniel Espinosa und seinem Drehbuchautor nach "Safe House" die filmische Umsetzung dieses Stoffes nicht recht zutraute. Dennoch hatte ich aufgrund der Lektüre des Buches große Erwartungen an "Kind 44", die herb enttäuscht wurden. Der Film richtet sein Augenmerk zu sehr auf zwar mittragende Subplots, die aber nicht im Fokus stehen, dadurch längt sich der Streifen unnötig und es lenkt von der Hauptstory ab, nämlich eben den brutalen Serienmorden an Kindern. Zudem krankt "Kind 44" an einem bemerkenswert unscheinbaren und unauffälligen Serienkiller, dessen Motive nur angerissen werden und dessen Taten seltsam anonym bleiben. Schade, eine vertane Möglichkeit.
"Kind 44" war 2008 der Erstling des britischen Schriftstellers Tom Rob Smith und konnte nicht nur etliche Auszeichnungen einheimsen, sondern war auch finanziell ein großer Erfolg. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das Buch verfilmt würde, und 2014 war es dann soweit: Daniel Espinosa (Regisseur von "Safe House", meines Erachtens nicht übermäßig gelungen) nahm auf dem Regiestuhl Platz, und der Cast wurde bis in die kleinsten Nebenrollen mit bekannten Gesichtern besetzt: neben den allseits bekannten Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman, Vincent Cassel und Joel Kinnaman erkennt man bei genauerem Hinsehen Jason Clarke ("Planet der Affen: Prevolution"), Fares Fares und Nicolai Lie Kaas (vermutlich wegen ihrer Performance in "Erbarmen" und "Schändung" gecastet), Paddy Considine, Dev Patel (der wäre mir nicht aufgefallen, hätte ich ihn nicht im Cast gelesen) und zum Ende hin noch Charles Dance. Ein großes Budget war also vorhanden, und das wurde nicht nur für den Cast verbraucht: Kulissen, Kostüme und Fahrzeuge atmen zu jeder Sekunde die triste und bedrückende Atmosphäre der in steter Angst vor staatlicher und geheimdienstlicher Willkür lebenden Gesellschaft. Als Vorlage dienten dem Autor des Romans seinerzeit die realen Umstände um Andreij Chikatilo, dem "Ripper von Rostow", der in den Achtzigern und Neunzigern sein Unwesen trieb und dem letztendlich über 50 Morde nachgewiesen werden konnten. Chikatilo stach seinen Opfern die Augen aus und verspeiste ab und an ihre ab- und herausgeschnittenen Genitalien. Chikatilo wurde 1994 hingerichtet, und die nicht erfolgte Aufklärung seiner jahrelang begangenen Grausamkeiten war "systembedingt begründet". Unfassbar.
"Kind 44" hält sich bis auf marginale Unterschiede relativ genau an die literarische Vorlage; diese Unterschiede sind allerdings nicht das Zünglein an der Waage. Besagtes Zünglein an der Waage ist die Ausgestaltung des Drehbuches und dessen Umsetzung: Regisseur und Drehbuchautor lassen sich (zu-)viel Zeit, um ins Geschehen einzuführen, und so führt die eingehende Schilderung, wie Leo Demidow zum Helden der Sowjetunion wurde bereits zu Beginn zu leichter Verwirrung, denn das hat mit der eigentlichen Story genauso wenig zu tun wie die ausführliche Darstellung der Vorfälle, die Demidow und seine Frau Raissa in Ungnade fielen liessen und in ihrer Versetzung in die Provinz mündeten. Hier hätte dem Film eine Straffung gut getan, dadurch geht der Hauptplot um die Serienmorde etwas unter, der doch soviel Potential in sich geborgen hätte. Trotz der Vielzahl brutalster Morde an Kindern, um die es in der Hauptsache eigentlich geht verliert sich "Kind 44" im Gegensatz zum Buch ein wenig in der Schilderung der von staatlicher Seite oft gehinderten Ermittlungen während der stalinistischen Ära in der UdSSR der 50er, und Motive des wie auch besonders der Täter selbst bleiben leider blass.
Das Bild von "Kind 44" ist nahezu ohne Fehl und Tadel, auf meiner Technik konnte ich kaum einen Bildfehler ausmachen: Schärfe und Tiefenschärfe sind top, der Kontrast ist ausgewogen; der Schwarzwert ist vielleicht minimal zu satt. Dennoch geht auch in den vielen dunklen Bildabschnitten kaum ein Detail verloren. Die Farbgebung wurde mit wenigen Filtern verfremdet, und neben allgegenwärtigen Grautönen dominieren erdige Farben. Hierdurch wird die triste und bedrückende Szenerie nachdrücklich gestützt: nirgendwo finden sich Farbtupfer, die die deprimierende und pessimistische Grundstimmung aufhellen. Insgesamt liegt hier ein hervorragender Transfer vor.
Der Scheibe wurde eine deutsche DTS HD MA 5.1-Tonspur verpasst, die zwar nicht alle, aber ziemlich viele Register zieht. Wenn gefordert wartet der Track bei den Actionsequenzen mit ordentlich Dynamik auf, der Bass hingegen ist die meiste Zeit leicht unterrepräsentiert. Die Surroundkulisse geht mehr als in Ordnung, und exakt lokalisierbare direktionale Effekte sind stets gegeben, wenn auch eher dezent. Die Dialoge sind immer gut verständlich. Am Genre gemessen geht der Track völlig in Ordnung, und die etwas wohlwollende Höchstpunktzahl kann man durchaus vergeben.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe vorläufig einen Mittelwert.
Mein persönliches Fazit: bereits in den Kommentaren äußerte ich mich minimal voreingenommen, da ich Daniel Espinosa und seinem Drehbuchautor nach "Safe House" die filmische Umsetzung dieses Stoffes nicht recht zutraute. Dennoch hatte ich aufgrund der Lektüre des Buches große Erwartungen an "Kind 44", die herb enttäuscht wurden. Der Film richtet sein Augenmerk zu sehr auf zwar mittragende Subplots, die aber nicht im Fokus stehen, dadurch längt sich der Streifen unnötig und es lenkt von der Hauptstory ab, nämlich eben den brutalen Serienmorden an Kindern. Zudem krankt "Kind 44" an einem bemerkenswert unscheinbaren und unauffälligen Serienkiller, dessen Motive nur angerissen werden und dessen Taten seltsam anonym bleiben. Schade, eine vertane Möglichkeit.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 25.10.15 um 11:22
Die Detectives der Mordkommission Rust Cohle und Martin Hart werden 1995 zu einem Tatort gerufen; in einem Feld wird unter einem Baum eine Frauenleiche gefunden, die offenbar einem Ritualmord zum Opfer fiel: die Leiche ist regelrecht präsentiert, mit aufgemalten Zeichen übersät und bekam ein Hirschgeweih aufgesetzt, der Baum ist zusätzlich mit Zweiggeflechten ähnlich Cajun-Vogelfallen versehen. Nach einiger Zeit finden die Detectives Anzeichen für Serienmorde in ähnlicher Form, deren Spuren bis in einflussreiche Kreise reichen. Doch nicht nur dies, sondern besonders die absolute Gegensätzlichkeit in den Charaktereigenschaften der beiden Polizisten hindert das Voranschreiten der Ermittlungen ein ums andere Mal, und so dauert es Jahre, bis die beiden dem Täter tatsächlich auf die Spur kommen..
HBO war bisher nicht nur, aber auch Garant für beste TV-Unterhaltung im Serienbereich und hat mit "The Pacific" und besonders "Band of Brothers" nicht nur Fernseh-Geschichte geschrieben, sondern wurde mit Preisen überhäuft. Aber auch die Produktion von Serien-Hochkarätern wie "The Sopranos", "The Wire", "Deadwood", "Boardwalk Empire" und natürlich "Game of Thrones" kann sich der Pay TV-Sender auf die Fahnen schreiben. Mit "True Detective" konnte HBO im Crime-Serienbereich erneut Maßstäbe setzen: bereits in der ersten Folge wird eine wunderbar morbid-düstere Stimmung erzeugt, die sich über die gesamte Laufzeit erstreckt. In den mittleren Folgen passiert im Ermittlungsbereich nicht viel; hier wird besonderes Augenmerk auf die tiefgehende Charakterschilderung der beiden Protagonisten gelegt. Dadurch werden die Folgen dennoch kein Stück langweilig, und in den letzten Folgen wird gehörig an der Spannungsschraube gedreht bis zum äußerst packenden Finale. In jeder Folge beeindruckt die außergewöhnlich gelungene Kameraarbeit, und einige Actionsequenzen wurden scheinbar komplett ohne Schnitte inszeniert, was zu einem ungemein fesselnden "Mittendrin statt nur dabei"-Gefühl führt. Die Darsteller könnten kaum besser gewählt sein, wobei hier besonders Matthew McConaughey hervor sticht: seine Darstellung des ehemaligen Undercover-Cops, der nicht nur wegen seiner Erlebnisse zum Teil beinahe soziopathisch wirkt ist herausragend.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "True Detective" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit sets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das vorhandene Filmkorn wurde nicht entfernt und zeugt von der hohen Qualität des Ausgangsmaterials. Das tadellose Bild macht in vielen Szenen die feuchtwarme Schwüle des Südostens der USA regelrecht fühlbar.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: wie so ziemlich alle Serien, die ich bisher von HBO genießen durfte ist "True Detective" herausragend in Storytelling, aber auch in Bild und Ton. "True Detective" ist ein MUSS für alle Thriller-Fans, und besonders für diejenigen, die auf psychologischen Tiefgang und grandioses Schauspiel stehen. Besonders zum momentanen Preis heißt es: zugreifen!
By the way: beim neulich erschienenen San Andreas" haben einige User gepostet, sie hätten den Film hauptsächlich wegen Alexandra Daddario gekauft/ angesehen. Bei "True Detective" steht das Mädel mal ganz im Freien.. ;-)
HBO war bisher nicht nur, aber auch Garant für beste TV-Unterhaltung im Serienbereich und hat mit "The Pacific" und besonders "Band of Brothers" nicht nur Fernseh-Geschichte geschrieben, sondern wurde mit Preisen überhäuft. Aber auch die Produktion von Serien-Hochkarätern wie "The Sopranos", "The Wire", "Deadwood", "Boardwalk Empire" und natürlich "Game of Thrones" kann sich der Pay TV-Sender auf die Fahnen schreiben. Mit "True Detective" konnte HBO im Crime-Serienbereich erneut Maßstäbe setzen: bereits in der ersten Folge wird eine wunderbar morbid-düstere Stimmung erzeugt, die sich über die gesamte Laufzeit erstreckt. In den mittleren Folgen passiert im Ermittlungsbereich nicht viel; hier wird besonderes Augenmerk auf die tiefgehende Charakterschilderung der beiden Protagonisten gelegt. Dadurch werden die Folgen dennoch kein Stück langweilig, und in den letzten Folgen wird gehörig an der Spannungsschraube gedreht bis zum äußerst packenden Finale. In jeder Folge beeindruckt die außergewöhnlich gelungene Kameraarbeit, und einige Actionsequenzen wurden scheinbar komplett ohne Schnitte inszeniert, was zu einem ungemein fesselnden "Mittendrin statt nur dabei"-Gefühl führt. Die Darsteller könnten kaum besser gewählt sein, wobei hier besonders Matthew McConaughey hervor sticht: seine Darstellung des ehemaligen Undercover-Cops, der nicht nur wegen seiner Erlebnisse zum Teil beinahe soziopathisch wirkt ist herausragend.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "True Detective" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit sets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das vorhandene Filmkorn wurde nicht entfernt und zeugt von der hohen Qualität des Ausgangsmaterials. Das tadellose Bild macht in vielen Szenen die feuchtwarme Schwüle des Südostens der USA regelrecht fühlbar.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: wie so ziemlich alle Serien, die ich bisher von HBO genießen durfte ist "True Detective" herausragend in Storytelling, aber auch in Bild und Ton. "True Detective" ist ein MUSS für alle Thriller-Fans, und besonders für diejenigen, die auf psychologischen Tiefgang und grandioses Schauspiel stehen. Besonders zum momentanen Preis heißt es: zugreifen!
By the way: beim neulich erschienenen San Andreas" haben einige User gepostet, sie hätten den Film hauptsächlich wegen Alexandra Daddario gekauft/ angesehen. Bei "True Detective" steht das Mädel mal ganz im Freien.. ;-)
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 24.10.15 um 15:36
Seit Jahrzehnten wartet die Fachwelt darauf, dass es in Kalifornien erneut zu einem verheerenden Erdbeben kommt, denn seit 1906 herrscht (bis auf beinahe tägliche, kleinere Erschütterungen) Ruhe. Doch 2015 ist es soweit: ganz Kalifornien (und noch ein paar Anrainer-Bundesstaaten) wird von einem Superbeben erfasst und weitestgehend zerstört. Und in diesem Chaos versucht Rettungsflieger Ray mit seiner Ex-Frau seine Tochter (für deren Hupen der Kameramann stets besonderes Augenmerk hatte) zu finden..
In den Siebzigern waren Katastrophenfilme aller Art vielzählig, und das erstreckte sich nicht nur auf Naturkatastrophen. Man denke nur an "Das flammende Inferno" und "Airport", aber auch Tierinvasionen ("Frogs", "Swarm" und "Squirm", tatsächlich ziemlich eklig) waren gerne genommen. Naturkatastrophen wurden ebenfalls gerne thematisiert, und eben hier auch Erdbeben; der gleichnamige Film von ´74 möge hierzu als Beispiel dienen. 2012 war es dann wieder soweit: Roland Emmerich ließ die Welt untergehen, unter anderem durch Erdbeben, und jetzt Brad Peyton.
Der Regisseur inszenierte einen Film, der klischeehafter kaum sein könnte: The Rock als Hubschrauberpilot mit Mutter Theresa-/ Helfersyndrom, nie schlecht drauf, selbst in Zeiten tiefster privater Probleme immer freundlich und verständnisvoll und vor allem als amerikanischer Held stets Herr der Lage findet auf der verzweifelten, aber letztendlich dennoch erfolgreichen Suche (in einem Ballungszentrum wie San Francisco und in all dem Chaos eine bemerkenswerte Leistung) nach seiner erstaunlich taffen Tochter wieder zu seiner Exfrau, deren neuer Lover, nicht nur äußerlich im Vergleich eine halbe Portion, sich auch noch als Schisser erweist. So weit, so würg, aber egal: die Hauptrolle in "San Andreas" spielen ohnehin die Effekte, und die sind recht gelungen und helfen darüber hinweg, dass das Storytelling eher für obrigkeitsaffine, nicht so gern intellektuell geforderte und anspruchslose Konsumenten gemacht ist. Trotz der durchaus sehenswerten Schauwerte sei allerdings gesagt, dass man alles, aber wirklich alles schon mal gesehen hat (ob besser oder nicht, möge jeder selbst entscheiden): die Anfangsszene mit dem in der Felswand hängendem Auto in ähnlicher Form mindestens ein Mal z. B. in "Jurassic Park" und sämtliche Erdbeben-Szenen in "2012" oder "Knowing". Wenigstens bleibt dem Zuschauer das heroische US-Militär und das Gewedel mit den Stars and Stripes größtenteils erspart, und wirklich peinlich ist nur die Reanimationsszene.
Das Bild ist sehr gut ausgefallen, die Schärfe ist hoch und der Kontrast minimal zu steil. So kommen besonders die gebleachten Zähne und noch besonderer jede Schicht der Spachtelmasse in Kylie Minogues Gesicht sehr schön zur Geltung. Da Erdbeben dieser Größenordnung nicht so oft vorkommen, entstanden die Special Effects logischerweise als CGI, und die Darsteller agierten vor der Blue- /Greenscreen. Das kommt der Bildqualität natürlich zu gute, denn im Prinzip ist "San Andreas" ein animierter Film.
Der Sound macht deutlich, welche Möglichkeiten Atmos bietet . Der Zugewinn vor allem an Dynamik und Bass im Vergleich zu "herkömmlichen" Tonspuren ist außergewöhnlich, aber auch die Direktionalität und die Surroundkulisse insgesamt wirken merklich verbessert. Gerade bei einem effektelastigen Film wie "San Andreas" unterstützt der Track das Geschehen auf der Mattscheibe nachdrücklich.
Das 3D-Bild, gleichwohl nachträglich konvertiert, kann ebenfalls überzeugen, ohne jedoch mit Topvertretern konkurrieren zu können. Die räumliche Tiefenstaffelung ist gut gelungen, ohne zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen; Pop Outs treten hingegen kaum auf. Auf meiner Technik entstand minimales Ghosting, allerdings hauptsächlich in Bildmittel- und Hintergründen, so dass diese nur bei genauerem Hinsehen wirklich störten.
Außer den Outtakes habe ich die Extras nicht angesehen. Sollten alle Boni so ausfallen wie diese, wäre das ein Witz. Vorläufig vergebe ich hier die bisherige Durchschnittswertung. Das Steel wirkt ein wenig billig und nachlässig lackiert, mir persönlich ist das aber relativ gleichgültig.
Mein persönliches Fazit: "San Andreas" ist lediglich ein Aufguss verschiedener früherer Katastrophenfilme, der das Genre nicht neu erfindet und altbekanntes nicht gerade im neuen Gewand präsentiert. Das macht der Film zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber innovativ geht anders. The Rock wird es nie zum Charakterdarsteller bringen, aber das macht nichts: man will ihn eh in Häuser rennen sehen, ohne vorher die Tür zu öffnen. Aber man sollte diesem Film, wenn man nur ein wenig Anspruch an den eigenen Geschmack im Allgemeinen und Filme im Besonderen hat, kaum mehr als 3 Punkte geben.
In den Siebzigern waren Katastrophenfilme aller Art vielzählig, und das erstreckte sich nicht nur auf Naturkatastrophen. Man denke nur an "Das flammende Inferno" und "Airport", aber auch Tierinvasionen ("Frogs", "Swarm" und "Squirm", tatsächlich ziemlich eklig) waren gerne genommen. Naturkatastrophen wurden ebenfalls gerne thematisiert, und eben hier auch Erdbeben; der gleichnamige Film von ´74 möge hierzu als Beispiel dienen. 2012 war es dann wieder soweit: Roland Emmerich ließ die Welt untergehen, unter anderem durch Erdbeben, und jetzt Brad Peyton.
Der Regisseur inszenierte einen Film, der klischeehafter kaum sein könnte: The Rock als Hubschrauberpilot mit Mutter Theresa-/ Helfersyndrom, nie schlecht drauf, selbst in Zeiten tiefster privater Probleme immer freundlich und verständnisvoll und vor allem als amerikanischer Held stets Herr der Lage findet auf der verzweifelten, aber letztendlich dennoch erfolgreichen Suche (in einem Ballungszentrum wie San Francisco und in all dem Chaos eine bemerkenswerte Leistung) nach seiner erstaunlich taffen Tochter wieder zu seiner Exfrau, deren neuer Lover, nicht nur äußerlich im Vergleich eine halbe Portion, sich auch noch als Schisser erweist. So weit, so würg, aber egal: die Hauptrolle in "San Andreas" spielen ohnehin die Effekte, und die sind recht gelungen und helfen darüber hinweg, dass das Storytelling eher für obrigkeitsaffine, nicht so gern intellektuell geforderte und anspruchslose Konsumenten gemacht ist. Trotz der durchaus sehenswerten Schauwerte sei allerdings gesagt, dass man alles, aber wirklich alles schon mal gesehen hat (ob besser oder nicht, möge jeder selbst entscheiden): die Anfangsszene mit dem in der Felswand hängendem Auto in ähnlicher Form mindestens ein Mal z. B. in "Jurassic Park" und sämtliche Erdbeben-Szenen in "2012" oder "Knowing". Wenigstens bleibt dem Zuschauer das heroische US-Militär und das Gewedel mit den Stars and Stripes größtenteils erspart, und wirklich peinlich ist nur die Reanimationsszene.
Das Bild ist sehr gut ausgefallen, die Schärfe ist hoch und der Kontrast minimal zu steil. So kommen besonders die gebleachten Zähne und noch besonderer jede Schicht der Spachtelmasse in Kylie Minogues Gesicht sehr schön zur Geltung. Da Erdbeben dieser Größenordnung nicht so oft vorkommen, entstanden die Special Effects logischerweise als CGI, und die Darsteller agierten vor der Blue- /Greenscreen. Das kommt der Bildqualität natürlich zu gute, denn im Prinzip ist "San Andreas" ein animierter Film.
Der Sound macht deutlich, welche Möglichkeiten Atmos bietet . Der Zugewinn vor allem an Dynamik und Bass im Vergleich zu "herkömmlichen" Tonspuren ist außergewöhnlich, aber auch die Direktionalität und die Surroundkulisse insgesamt wirken merklich verbessert. Gerade bei einem effektelastigen Film wie "San Andreas" unterstützt der Track das Geschehen auf der Mattscheibe nachdrücklich.
Das 3D-Bild, gleichwohl nachträglich konvertiert, kann ebenfalls überzeugen, ohne jedoch mit Topvertretern konkurrieren zu können. Die räumliche Tiefenstaffelung ist gut gelungen, ohne zu Begeisterungsstürmen hin zu reißen; Pop Outs treten hingegen kaum auf. Auf meiner Technik entstand minimales Ghosting, allerdings hauptsächlich in Bildmittel- und Hintergründen, so dass diese nur bei genauerem Hinsehen wirklich störten.
Außer den Outtakes habe ich die Extras nicht angesehen. Sollten alle Boni so ausfallen wie diese, wäre das ein Witz. Vorläufig vergebe ich hier die bisherige Durchschnittswertung. Das Steel wirkt ein wenig billig und nachlässig lackiert, mir persönlich ist das aber relativ gleichgültig.
Mein persönliches Fazit: "San Andreas" ist lediglich ein Aufguss verschiedener früherer Katastrophenfilme, der das Genre nicht neu erfindet und altbekanntes nicht gerade im neuen Gewand präsentiert. Das macht der Film zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber innovativ geht anders. The Rock wird es nie zum Charakterdarsteller bringen, aber das macht nichts: man will ihn eh in Häuser rennen sehen, ohne vorher die Tür zu öffnen. Aber man sollte diesem Film, wenn man nur ein wenig Anspruch an den eigenen Geschmack im Allgemeinen und Filme im Besonderen hat, kaum mehr als 3 Punkte geben.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 18.10.15 um 11:06
Jimmy Conlon, alkoholabhängig und unter den Schatten seiner Vergangenheit leidend, war der "Grave Digger": vor fünf Jahren beseitigte er als Killer der irischen organisierten Kriminalität Zeugen, in Ungnade gefallene Mitglieder und Gegner im Auftrag seines besten Freundes, des Gangsterbosses Shawn Maguire. Durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen muss er den Sohn von Shawn erschiessen, und Shawn schwört, sich an Jimmys Sohn zu rächen. Damit wird eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die alle Beteiligten in ihren Sog zieht..
"Run All Night" ist nach "Unknown Identity" und "Non Stop" die dritte Zusammenarbeit des spanischen Regisseurs Jaume Collet-Serra mit dem Iren Liam Neeson, und für mein Dafürhalten nach den zwar durchaus spannend inszenierten, aber etwas abstrusen Vorgängern die realistischste. Regisseur und Drehbuchautor erfinden zwar das Rad nicht neu, und so ist die Story und das Szenario grundsätzlich wenig innovativ, was der Güte des Filmes aber nicht abträglich ist. Getragen wird die Inszenierung; natürlich; durch Liam Neeson und Ed Harris, die einerseits die kaltblütigen Killer, andererseits die unter dem Tod Nahestehender und der Vergangenheit leidenden Menschen glaubwürdig transportieren. Aber auch Joel Kinnaman, den ich persönlich seit "The Killing" sehr schätze, überzeugt als Jimmys Sohn Michael, der seinem Vater ob seiner Vergangenheit gegenüber bis zum Schluss unnachgiebig bleibt.
Insgesamt betrachtet stellt "Run All Night" den New Yorker Mob authentisch dar; das Thriller-Actiondrama ist schnell, aber nicht hektisch in Szene gesetzt. Der Film verfügt zwar über einige langsamere Passagen, die dem Streifen aber nicht den Drive rauben oder den Erzählfluß hemmen; im Gegenteil: durch diese Szenen werden Motive und Erklärungen für die Verhaltensweisen der Protagonisten geliefert. Zerfahren ist der Plot keineswegs, sondern absolut stringent. Beide Hauptcharaktere wissen um die Unausweichlichkeit des ihnen drohenden Schicksals, lediglich der Ausgang für den Einzelnen bleibt ungewiss. Und so erreicht "Run All Night" in seiner Konsequenz und Intensität durchaus die Güte wie neulich "The Drop" oder, etwas früher, "Blood Ties". Gewürzt wird das ganze durch ausgefallene Kamerafahrten, die ab und an an Perspektiven aus in den Sturzflug übergehende Kampfflugzeuge erinnern und gar nicht mal so seltene Actioneinlagen, die zwar nicht außergewöhnlich in Szene gesetzt wurden, aber dennoch packen.
"Run All Night" spielt während einer einzigen Nacht, und so wurden beim Dreh die höchsten Anforderungen an die Kameras gestellt. Diese Anforderungen wurden auch weitestgehend erfüllt; lediglich in den ganz dunklen Szenen fällt ab und an ein dezentes digitales Rauschen auf. In manchen Reviews wird von Black Crush geschrieben, der mir persönlich nicht auffiel. Das Bild ist scharf und mit ausgewogener Farbgebung versehen. Der Kontrast ist nahezu perfekt, so dass auch in den dunklen Bildabschnitten kaum Details verschwinden. 9 Punkte gäbe ich auf einer Zehner-Skala, so sind es mit ein bisschen Augen zu drücken 5.
Auch tonal macht die Scheibe alles richtig. Die DTS HD MA 7.1-Tonspur liefert genau ortbare und stets vorhandene Umgebungsgeräusche; die in ruhigen Szenen natürlich dezenter beigemischt wurden. Wenn`s rumpelt, dann ordentlich: dann geht es dynamisch zur Sache und auch der Bass mischt nachdrücklich mit. Dabei bleiben auch im Getümmel alle Dialoge gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich glaube, dass "Taken - 96 hours" Liam Neeson bei einigen in eine bestimmte Ecke gerückt hat. Immer, wenn mit Neesons Namen ein vermeintlich sehr actionlastiger Thriller beworben wird, hoffen wohl viele, dass sich der Ire erneut per Handarbeit stumpf durch Horden von Gegnern mäht. Dabei sind Filme wie "Ruhet in Frieden - A Walk Among Tombstones" und eben "Run All Night" erzählerisch deutlich besser.
Für Neeson-Freunde im Allgemeinen und Thriller-Fans im Besonderen spreche ich hier eine besondere Empfehlung aus. Ganz besonders für jene, die auf mehr als nur Action, sondern auch auf darstellerische und erzählerische Dichte stehen. "Run All Night" gehört zu Neesons besten, ich vergebe als Kontrapunkt zu der etwas abwertenden Review die volle Punktzahl. Bleibt definitiv in der Sammlung.
"Run All Night" ist nach "Unknown Identity" und "Non Stop" die dritte Zusammenarbeit des spanischen Regisseurs Jaume Collet-Serra mit dem Iren Liam Neeson, und für mein Dafürhalten nach den zwar durchaus spannend inszenierten, aber etwas abstrusen Vorgängern die realistischste. Regisseur und Drehbuchautor erfinden zwar das Rad nicht neu, und so ist die Story und das Szenario grundsätzlich wenig innovativ, was der Güte des Filmes aber nicht abträglich ist. Getragen wird die Inszenierung; natürlich; durch Liam Neeson und Ed Harris, die einerseits die kaltblütigen Killer, andererseits die unter dem Tod Nahestehender und der Vergangenheit leidenden Menschen glaubwürdig transportieren. Aber auch Joel Kinnaman, den ich persönlich seit "The Killing" sehr schätze, überzeugt als Jimmys Sohn Michael, der seinem Vater ob seiner Vergangenheit gegenüber bis zum Schluss unnachgiebig bleibt.
Insgesamt betrachtet stellt "Run All Night" den New Yorker Mob authentisch dar; das Thriller-Actiondrama ist schnell, aber nicht hektisch in Szene gesetzt. Der Film verfügt zwar über einige langsamere Passagen, die dem Streifen aber nicht den Drive rauben oder den Erzählfluß hemmen; im Gegenteil: durch diese Szenen werden Motive und Erklärungen für die Verhaltensweisen der Protagonisten geliefert. Zerfahren ist der Plot keineswegs, sondern absolut stringent. Beide Hauptcharaktere wissen um die Unausweichlichkeit des ihnen drohenden Schicksals, lediglich der Ausgang für den Einzelnen bleibt ungewiss. Und so erreicht "Run All Night" in seiner Konsequenz und Intensität durchaus die Güte wie neulich "The Drop" oder, etwas früher, "Blood Ties". Gewürzt wird das ganze durch ausgefallene Kamerafahrten, die ab und an an Perspektiven aus in den Sturzflug übergehende Kampfflugzeuge erinnern und gar nicht mal so seltene Actioneinlagen, die zwar nicht außergewöhnlich in Szene gesetzt wurden, aber dennoch packen.
"Run All Night" spielt während einer einzigen Nacht, und so wurden beim Dreh die höchsten Anforderungen an die Kameras gestellt. Diese Anforderungen wurden auch weitestgehend erfüllt; lediglich in den ganz dunklen Szenen fällt ab und an ein dezentes digitales Rauschen auf. In manchen Reviews wird von Black Crush geschrieben, der mir persönlich nicht auffiel. Das Bild ist scharf und mit ausgewogener Farbgebung versehen. Der Kontrast ist nahezu perfekt, so dass auch in den dunklen Bildabschnitten kaum Details verschwinden. 9 Punkte gäbe ich auf einer Zehner-Skala, so sind es mit ein bisschen Augen zu drücken 5.
Auch tonal macht die Scheibe alles richtig. Die DTS HD MA 7.1-Tonspur liefert genau ortbare und stets vorhandene Umgebungsgeräusche; die in ruhigen Szenen natürlich dezenter beigemischt wurden. Wenn`s rumpelt, dann ordentlich: dann geht es dynamisch zur Sache und auch der Bass mischt nachdrücklich mit. Dabei bleiben auch im Getümmel alle Dialoge gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich glaube, dass "Taken - 96 hours" Liam Neeson bei einigen in eine bestimmte Ecke gerückt hat. Immer, wenn mit Neesons Namen ein vermeintlich sehr actionlastiger Thriller beworben wird, hoffen wohl viele, dass sich der Ire erneut per Handarbeit stumpf durch Horden von Gegnern mäht. Dabei sind Filme wie "Ruhet in Frieden - A Walk Among Tombstones" und eben "Run All Night" erzählerisch deutlich besser.
Für Neeson-Freunde im Allgemeinen und Thriller-Fans im Besonderen spreche ich hier eine besondere Empfehlung aus. Ganz besonders für jene, die auf mehr als nur Action, sondern auch auf darstellerische und erzählerische Dichte stehen. "Run All Night" gehört zu Neesons besten, ich vergebe als Kontrapunkt zu der etwas abwertenden Review die volle Punktzahl. Bleibt definitiv in der Sammlung.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 12.10.15 um 08:07
Seattle, Washington State: am letzten Diensttag vor der "Auswanderung" nach Kalifornien gibt Detective Linden den Startschuss zu und beginnt mit den ersten Ermittlungen in einem Mordfall (wohl wissend und davon ausgehend, dass sie sie nicht zu Ende bringen kann); der zunächst nur vermisste Teenager Rosie Larsen wurde erst durch einen Wald gehetzt und ertrank schließlich im Kofferraum eines Wagens. Linden wird Holden zur Seite gestellt, ein Anfänger im Morddezernat; und beide entdecken verschiedene Spuren (nicht zuletzt durch Holdens teils exotische Methoden), die in die Schule, aber auch ins Rathaus führen..
"The Killing" ist das (unvermeidliche) amerikanische Remake der erfolgreichen dänischen Serie namens "Kommissarin Lund - Das Verbrechen". Amerikanische Remakes erfolgreicher europäischer Filme und Serien werden oft gescholten; das ist im Falle von "The Killing" nicht nötig: im Storyverlauf gibt es (außer der Location und den Darstellern natürlich) nur wenige Abweichungen, und atmosphärisch konnten die Macher noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Zu dieser Atmosphäre trägt das Klima des hohen Nordwestens der USA mit gefühlt permanentem Regen maßgeblich bei (man wundert sich nur, dass die meisten nicht dauernd Regenklamotten tragen). Durch eingehende Charakterdarstellungen kann man nicht nur mit der Familie des getöteten Kindes mitfühlen, sondern entwickelt auch Verständnis für so manche seltsam anmutende Handlung auch der Ermittler, die beide unter verschiedenen Schatten ihrer Vergangenheit zu leiden haben. Besonders Mireille Enos als eher unterkühlte Polizistin, aber auch der meiner Meinung nach in aller Regel zu Unrecht kritisierte Joel Kinnaman überzeugen in der authentischen Darstellung ihrer Charaktere.
Trotz mitunter entschleunigter Erzählweise mancher Passagen entsteht in jeder Folge manchmal regelrecht fühlbare Spannung, besonders dann wenn die Detectives (vermeintlichen oder tatsächlichen? Seht selbst..) Tätern auf der Spur sind. Die Story schlägt zudem viele unvorhersehbare (aber schlüssige) Haken, die dem Heimdetektiv das Lösen des Falles in der ersten Staffel genauso verwehren wie den Protagonisten. Insgesamt betrachtet ist "The Killing", zusammen mit "True Detective" sicherlich ganz vorne einzuordnen bei den Krimiserien höchster Qualität.
Beim Bild muss mal wieder gesagt werden, dass Filmkorn eigentlich Indiz dafür ist, dass das Material nicht manipuliert wurde. Das heißt vereinfacht ausgedrückt: falls auf Film gedreht wurde wenig bis gar nichts während Nachbearbeitung (digital) verändert; das Filmkorn ist eher Merkmal von Qualität. Falls digital aufgenommen wurde Filmkorn wenn, dann künstlich hinzugefügt. Hier liegt körniges, also qualitativ hochwertiges Material vor, dessen Körnigkeit mich persönlich nicht im Geringsten störte; gerade dadurch wird die Stimmung besonders gefördert und ein toller filmischer Look erzeugt. Das Bild ist in Nah- und Mittelgründen scharf, in Nahaufnahmen sowieso und gut kontrastiert. Mir persönlich hat gerade die reduzierte Farbpalette gut gefallen, unterstützt sie doch zusammen mit dem steten Sauwetter (und dem Korn) die Atmosphäre maßgeblich.
Für eine Serie, deren Actionelemente rar gesät sind und in der Dialoge dominieren ist die DTS HD MA-Tonspur gut gelungen. Der Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben; nur eben Bass und Dynamik kommen bei dieser Inszenierung selten zum tragen.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der Wertungen an. Die Serie kommt im schicken Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "The Killing" ist anspruchsvolle Krimi-Unterhaltung at its best; wendungsreich, spannend und authentisch. Gleichzeitig kommt der eingehenden Schilderung der menschlichen Facetten der wichtigsten Protagonisten hohe Bedeutung zu, so dass man gute Beziehung zu den einzelnen Figuren herstellen kann. "The Killing" barg für mich durchaus Suchtgefahr; man ist versucht alle Folgen hintereinander anzusehen. Und das beste: der Fall Rosie Larsen wird in der Staffel 1 nicht geklärt, und man kann in Staffel 2 weiter ermitteln.
"The Killing" ist das (unvermeidliche) amerikanische Remake der erfolgreichen dänischen Serie namens "Kommissarin Lund - Das Verbrechen". Amerikanische Remakes erfolgreicher europäischer Filme und Serien werden oft gescholten; das ist im Falle von "The Killing" nicht nötig: im Storyverlauf gibt es (außer der Location und den Darstellern natürlich) nur wenige Abweichungen, und atmosphärisch konnten die Macher noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Zu dieser Atmosphäre trägt das Klima des hohen Nordwestens der USA mit gefühlt permanentem Regen maßgeblich bei (man wundert sich nur, dass die meisten nicht dauernd Regenklamotten tragen). Durch eingehende Charakterdarstellungen kann man nicht nur mit der Familie des getöteten Kindes mitfühlen, sondern entwickelt auch Verständnis für so manche seltsam anmutende Handlung auch der Ermittler, die beide unter verschiedenen Schatten ihrer Vergangenheit zu leiden haben. Besonders Mireille Enos als eher unterkühlte Polizistin, aber auch der meiner Meinung nach in aller Regel zu Unrecht kritisierte Joel Kinnaman überzeugen in der authentischen Darstellung ihrer Charaktere.
Trotz mitunter entschleunigter Erzählweise mancher Passagen entsteht in jeder Folge manchmal regelrecht fühlbare Spannung, besonders dann wenn die Detectives (vermeintlichen oder tatsächlichen? Seht selbst..) Tätern auf der Spur sind. Die Story schlägt zudem viele unvorhersehbare (aber schlüssige) Haken, die dem Heimdetektiv das Lösen des Falles in der ersten Staffel genauso verwehren wie den Protagonisten. Insgesamt betrachtet ist "The Killing", zusammen mit "True Detective" sicherlich ganz vorne einzuordnen bei den Krimiserien höchster Qualität.
Beim Bild muss mal wieder gesagt werden, dass Filmkorn eigentlich Indiz dafür ist, dass das Material nicht manipuliert wurde. Das heißt vereinfacht ausgedrückt: falls auf Film gedreht wurde wenig bis gar nichts während Nachbearbeitung (digital) verändert; das Filmkorn ist eher Merkmal von Qualität. Falls digital aufgenommen wurde Filmkorn wenn, dann künstlich hinzugefügt. Hier liegt körniges, also qualitativ hochwertiges Material vor, dessen Körnigkeit mich persönlich nicht im Geringsten störte; gerade dadurch wird die Stimmung besonders gefördert und ein toller filmischer Look erzeugt. Das Bild ist in Nah- und Mittelgründen scharf, in Nahaufnahmen sowieso und gut kontrastiert. Mir persönlich hat gerade die reduzierte Farbpalette gut gefallen, unterstützt sie doch zusammen mit dem steten Sauwetter (und dem Korn) die Atmosphäre maßgeblich.
Für eine Serie, deren Actionelemente rar gesät sind und in der Dialoge dominieren ist die DTS HD MA-Tonspur gut gelungen. Der Regen ist immer im Hintergrund dezent hörbar; überhaupt ist man immer von Surroundgeräuschen umgeben; nur eben Bass und Dynamik kommen bei dieser Inszenierung selten zum tragen.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt der Wertungen an. Die Serie kommt im schicken Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "The Killing" ist anspruchsvolle Krimi-Unterhaltung at its best; wendungsreich, spannend und authentisch. Gleichzeitig kommt der eingehenden Schilderung der menschlichen Facetten der wichtigsten Protagonisten hohe Bedeutung zu, so dass man gute Beziehung zu den einzelnen Figuren herstellen kann. "The Killing" barg für mich durchaus Suchtgefahr; man ist versucht alle Folgen hintereinander anzusehen. Und das beste: der Fall Rosie Larsen wird in der Staffel 1 nicht geklärt, und man kann in Staffel 2 weiter ermitteln.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 03.10.15 um 08:38
Wir erinnern uns: nachdem Inspektor Carl Mørck, selbst verschuldet verwundet, traumatisiert und alkoholkrank zurück gekehrt war in die Mordkommission und die als Abstellgleis neugegründete Abteilung Q übernahm, die ungeklärte Fälle lösen sollte, konnte er den Fall einer verschwundenen Politikerin zu einem guten Ende bringen (wie im Vorgängerfilm "Erbarmen" thematisiert).
Seither konnte die Abteilung keinen Fall mehr lösen, bis Mørck durch einen ehemaligen, verzweifelten Polizisten auf seinen Fall "aufmerksam" gemacht wird: seine beiden Kinder wurden vor 20 Jahren brutalst ermordet; der Täter kam mit einer erstaunlich kurzen Haftstrafe davon für Doppelmord und Vergewaltigung davon. Am nächsten Tag ist der ehemalige Cop tot, und Mørck, nun persönlich betroffen, fängt an zu schnüffeln und findet heraus, dass alle Spuren zu einem bestimmten Internat führen..
"Never change a winning team" war Gott sei Dank die Devise bei der Produktion von "Schändung": die Hauptdarsteller und der Regisseur wie auch der Drehbuchautor waren allesamt wieder mit an Bord, und das war wiederum Garant für einen weiteren Ausnahmethriller aus Skandinavien. "Schändung" erzeugt von Beginn an eine bedrückend-unheilvolle Atmosphäre und weiß diese durch geschickt eingewobene Rückblenden noch zu verstärken. Hierdurch wird die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen, die die sadistischen und durchtriebenen Jugendlichen mit den Erwachsenen des Jetzt verbindet und die zeigt, dass sich mit der Reife des Alters dennoch wenig geändert hat. Nichts neues ist zwar der Grundplot, nämlich dass alte Bande; in der Jugend geschmiedet; die Zeit überdauern, auch Jahrzehnte später noch Bestand haben und hierdurch in eine Verschwörung bis in hohe und höchste Kreise münden. Das allerdings ist in "Schändung" so variiert und mit einem unerwarteten Ende versehen, dass keine Sekunde Langeweile aufkommt. "Schändung" geizt nicht mit einem gerüttelt Maß an Gewalt und Brutalität, dies wird jedoch nicht zum Selbstzweck sondern dient als Wirkmittel zur Verstärkung der Grundstimmung.
Das Bild ist ein wenig besser als das des Vorgängerfilms. Besonders die Schärfe wurde merklich erhöht, dennoch blieb ein toller filmischer Look erhalten. Wie auch im Erstling wurde die nicht gerade lebensbejahende Ausstrahlung des stets mürrischen und emotionslosen Hauptdarstellers durch die Entsättigung sämtlicher Farben unterstrichen. Die Höchstwertung wird aber durch die nur durchschnittliche Plastizität verhindert.
Der Film wurde mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen, die nur zum Ende hin nachdrücklich auf sich aufmerksam machen kann. "Schändung" ist kein Actionthriller, demzufolge ist die Action rar und Dynamik- und Bassattacken unnötig. Der Sound ist klar, die Umgebungsgeräusche ebenso klar aber verhalten. Dialoge sind perfekt verständlich. Insgesamt betrachtet macht der Track seine Sache ordentlich, kann aber schon aufgrund der Thematik und der Inszenierung nicht mit Dynamik- und Bassattacken prahlen.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt der vorstehenden Bewertungen, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: aus Skandinavien kommen seit Jahrzehnten hervorragende Thriller, und das nicht nur auf dem Papier. "Schändung" ist wie "Erbarmen" ein Thriller mit allen Zutaten aus dem Lehrbuch: einem Ermittlerduo, dessen Gegensätze zur besonderen Würze des Romans wie auch des Films werden; Verbrechen, die ebenso bewegen wie deren "echte" Aufklärung und das ganze in eine äußerst spannenden, stimmungsvollen und atmosphärischen Inszenierung. Thrillerfreunde: ansehen!
Seither konnte die Abteilung keinen Fall mehr lösen, bis Mørck durch einen ehemaligen, verzweifelten Polizisten auf seinen Fall "aufmerksam" gemacht wird: seine beiden Kinder wurden vor 20 Jahren brutalst ermordet; der Täter kam mit einer erstaunlich kurzen Haftstrafe davon für Doppelmord und Vergewaltigung davon. Am nächsten Tag ist der ehemalige Cop tot, und Mørck, nun persönlich betroffen, fängt an zu schnüffeln und findet heraus, dass alle Spuren zu einem bestimmten Internat führen..
"Never change a winning team" war Gott sei Dank die Devise bei der Produktion von "Schändung": die Hauptdarsteller und der Regisseur wie auch der Drehbuchautor waren allesamt wieder mit an Bord, und das war wiederum Garant für einen weiteren Ausnahmethriller aus Skandinavien. "Schändung" erzeugt von Beginn an eine bedrückend-unheilvolle Atmosphäre und weiß diese durch geschickt eingewobene Rückblenden noch zu verstärken. Hierdurch wird die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen, die die sadistischen und durchtriebenen Jugendlichen mit den Erwachsenen des Jetzt verbindet und die zeigt, dass sich mit der Reife des Alters dennoch wenig geändert hat. Nichts neues ist zwar der Grundplot, nämlich dass alte Bande; in der Jugend geschmiedet; die Zeit überdauern, auch Jahrzehnte später noch Bestand haben und hierdurch in eine Verschwörung bis in hohe und höchste Kreise münden. Das allerdings ist in "Schändung" so variiert und mit einem unerwarteten Ende versehen, dass keine Sekunde Langeweile aufkommt. "Schändung" geizt nicht mit einem gerüttelt Maß an Gewalt und Brutalität, dies wird jedoch nicht zum Selbstzweck sondern dient als Wirkmittel zur Verstärkung der Grundstimmung.
Das Bild ist ein wenig besser als das des Vorgängerfilms. Besonders die Schärfe wurde merklich erhöht, dennoch blieb ein toller filmischer Look erhalten. Wie auch im Erstling wurde die nicht gerade lebensbejahende Ausstrahlung des stets mürrischen und emotionslosen Hauptdarstellers durch die Entsättigung sämtlicher Farben unterstrichen. Die Höchstwertung wird aber durch die nur durchschnittliche Plastizität verhindert.
Der Film wurde mit einer DTS HD MA-Tonspur versehen, die nur zum Ende hin nachdrücklich auf sich aufmerksam machen kann. "Schändung" ist kein Actionthriller, demzufolge ist die Action rar und Dynamik- und Bassattacken unnötig. Der Sound ist klar, die Umgebungsgeräusche ebenso klar aber verhalten. Dialoge sind perfekt verständlich. Insgesamt betrachtet macht der Track seine Sache ordentlich, kann aber schon aufgrund der Thematik und der Inszenierung nicht mit Dynamik- und Bassattacken prahlen.
Bei den Extras vergebe ich den Durchschnitt der vorstehenden Bewertungen, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: aus Skandinavien kommen seit Jahrzehnten hervorragende Thriller, und das nicht nur auf dem Papier. "Schändung" ist wie "Erbarmen" ein Thriller mit allen Zutaten aus dem Lehrbuch: einem Ermittlerduo, dessen Gegensätze zur besonderen Würze des Romans wie auch des Films werden; Verbrechen, die ebenso bewegen wie deren "echte" Aufklärung und das ganze in eine äußerst spannenden, stimmungsvollen und atmosphärischen Inszenierung. Thrillerfreunde: ansehen!
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 02.10.15 um 17:14
Irgendwo in Osteuropa gelingt es den Avengers, das nach der Invasion der Chitauri lang gesuchte Zepter Lokis wieder zu erlangen. Dabei nehmen sie nicht nur Baron von Strucker gefangen, sondern machen auch noch mehr Bekanntschaft mit den Maximoff-Zwillingen, als ihnen lieb ist: die beiden verfügen über Kräfte, die den Avengers gefährlich werden können und beide haben ausgerechnet mit Tony "Iron Man" Stark eine Rechnung offen. Bei näherer Analyse des Zepters entdecken Stark und Banner eine künstliche Intelligenz und wollen diese mit Ultron verbinden, einem ultimativem Schutzprogramm für die Erde. Doch Ultron mit KI hat wie die meisten (Film-) Genies (man soll ja nicht alle über einen Kamm scheren, gell..) nicht alle Latten am Zaun, macht sich nicht nur selbständig sondern auch auf, die Feinde der Erde zu eliminieren, und dazu gehört (neben den Avengers) die Menschheit..
Nach dem unfassbaren Erfolg von "Avengers" aus dem Jahre 2012 (über 1,5 Mrd Dollar Box Office, vierterfolgreichster Film überhaupt) und dem obligatorischen Cliffhanger am Ende war eine Fortsetzung unvermeidlich, und als erneut Joss Whedon als Regisseur rief kam halb Hollywood zusammen und gab sich ein Stelldichein in diesem Actionspektakel. Neben den aus dem ersten Teil bekannten Gesichtern kamen nun Charaktere aus verschiedenen anderen MCU-Filmen hinzu, um die Verknüpfung wie in den Comics herzustellen. Eine besondere Frischzellenkur wurde dem Franchise durch Einführung der Maximoffs zuteil: Quicksilver (ja, genau der aus "X-Men" und "The First Avenger") und seine unter anderem manipulative Schwester fügen sich gut ins Geschehen ein.
Mancherorts kam der Film nicht ganz so gut weg, was sich nur zum Teil nachvollziehen lässt:
die Story selbst ist für mein Empfinden gut entwickelt und lässt dem Zuschauer trotz aller Geschwindigkeit und Action ab und an Zeit zum Verdauen. Von mancher Seite wurde fehlender Tiefgang bemängelt, den ich persönlich vielleicht bei einem Drama vermissen würde, nicht jedoch bei einer knallbunten Popcorn-Comicverfilmung. Actionmäßig wiederum lassen es die Filmemacher ordentlich krachen, und meines Erachtens gelangen die Actionszenen mit den Robotern übersichtlicher als mit den skurrilen Alienschiffen im ersten Teil. Trotz aller Geschwindigkeit und oft schneller Schnitte kann das Sehzentrum Schritt halten, und so kann man selbst im größten Kampfgetümmel den Überblick behalten. "Age of Ultron" ist oft ernsthaft, vergisst jedoch nicht, die bedrohliche Atmosphäre durch verschiedene Gags und Oneliner aufzulockern, die das gewisse Etwas bei "Iron Man" und Co. ausmachen (zum Schiessen: der Macho-Wettbewerb um Thors Hammer). Ultron als ultimative Bedrohung fand ich so schlecht nicht, und mal ehrlich: in irgendeiner Bewertung ist zu lesen, dass der Bewerter "von der drohenden Vernichtung der Welt unberührt" blieb. So richtig Angst um mein Leben hatte ich bisher bei einer Comic-Verfilmung noch nie.
Insgesamt betrachtet ist "Avengers - Age of Ultron" wiederum perfektes Action-Popcornkino, wunderbar unterhaltsam, kein Stück langweilig, mit spektakulärer Action versehen, zum Teil saukomisch und mit grandiosen Schauwerten aufwartend.
Audiovisuell wird mit dieser Veröffentlichung oft feinstes geboten, aber leider nicht permanent. Besonders zu Beginn, während des Angriffs auf Baron von Struckers Festung, ist der Schwarzwert nicht optimal und das Schwarz wirkt mehr wie Dunkelgrau. Das legt sich übrigens im späteren Verlauf, genauso wie bei der anfangs leicht mängelbehafteten Tonspur. Etwa ab dem Ende dieses "Prologs" gibt das Bild kaum Anlass zur Klage und hinterlässt auch bei großen Diagonalen einen tollen Eindruck. Dennoch führen die ersten 15, 20 Minuten zu einer Abwertung von einem Punkt.
Die 3D-Fassung liefert ein Bild, das sehr hohe, aber nicht höchste Weihen verdient: auf meiner Technik entstand kaum Ghosting, selten Doppelkonturen, und alle Bildhintergründe sind stets vergleichsweise scharf. Das Bild bietet keine Pop Outs, was natürlich Pop Out-Fanatiker frustriert, dafür aber eine hervorragende Tiefenstaffelung.
Der Sound weist wie das Bild anfangs einige Mängel auf. Die verlustbehaftete DTS HD HR 7.1-Tonspur ist zu Beginn relativ kraftlos abgemischt; so wirken die Anfangsszenen in den Mitten etwas verhangen und wenig durchgezeichnet. Später legt sich das und der Sound "klart auf", dann werden alle Speaker permanent mit Signalen beliefert, so dass man auch in ruhigeren Szenen stets von Geräuschen umgeben ist. Die Dialoge sind auch im größten Gewühl immer verständlich; Stimmen und Geräusche sind genau ortbar und das ganze wird begleitet von einem leider nicht immer druckvollen Bass. Hier hätte der Abmischer den Szenen durch entsprechende Dynamik und Bass Nachdrücklichkeit verleihen können.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe den Durchschnittswert. Das Steel finde ich in seiner Schlichtheit äußerst gelungen; es ist geprägt, hochglänzend und an das Design des Steels des ersten Filmes angelehnt.
Mein persönliches Fazit: "Avengers - Age of Ultron" kam verschiedentlich bei Usern hier im Forum nicht gut weg. Das hat meiner Meinung nach die gleichen Gründe, warum auch "Sin Ciy 2 - A Dame to kill for" oder "300 - Rise of an Empire" als Folgefilme eher gescholten wurden: die Filme sind sich in Machart und Optik recht ähnlich; und daraus resultiert wohl eine gewisse Enttäuschung. Andererseits: was hätten die Filmemacher bei DEM Erfolg des Erstlings ändern sollen? Gemessen werden Filme nun mal nicht nur an (oft symbolischen und oft ebenso wertlosen) Preisen, sondern vor allem am Einspielergebnis. Unverständlich ist manche Kritik ob des "fehlenden Tiefgangs": hatte der Erstling auch nicht, und schließlich liegt hier eine Comic-Verfilmung vor und kein Shakespeare. Dass sich Anspruch UND Unterhaltung in einer Comic-Verfilmung nicht per se ausschließen müssen hat zwar Zack Snyder mit "Watchmen" nachdrücklich aufgezeigt, aber a) war da die Vorlage von vorne herein anders ausgelegt und b) dürfte das Ziel von Joss Whedon eben eher nur die Unterhaltung gewesen sein. Und das wiederum gelang ihm erneut außerordentlich gut.
Rein rhetorische Frage: wenn man ohnehin von vorneherein eine Enttäuschung erwartet und deshalb unbewusst voreingenommen ist, wieso tut man sich diese Enttäuschung dann an? Wenn man also erwägt, die Bewertungen des einen oder anderen Users zu Rate zu ziehen, bedenke man, dass dieser mit einem anderen Hobby besser beraten wäre: so ziemlich jeder Film wird da schlecht gemacht.
Nach dem unfassbaren Erfolg von "Avengers" aus dem Jahre 2012 (über 1,5 Mrd Dollar Box Office, vierterfolgreichster Film überhaupt) und dem obligatorischen Cliffhanger am Ende war eine Fortsetzung unvermeidlich, und als erneut Joss Whedon als Regisseur rief kam halb Hollywood zusammen und gab sich ein Stelldichein in diesem Actionspektakel. Neben den aus dem ersten Teil bekannten Gesichtern kamen nun Charaktere aus verschiedenen anderen MCU-Filmen hinzu, um die Verknüpfung wie in den Comics herzustellen. Eine besondere Frischzellenkur wurde dem Franchise durch Einführung der Maximoffs zuteil: Quicksilver (ja, genau der aus "X-Men" und "The First Avenger") und seine unter anderem manipulative Schwester fügen sich gut ins Geschehen ein.
Mancherorts kam der Film nicht ganz so gut weg, was sich nur zum Teil nachvollziehen lässt:
die Story selbst ist für mein Empfinden gut entwickelt und lässt dem Zuschauer trotz aller Geschwindigkeit und Action ab und an Zeit zum Verdauen. Von mancher Seite wurde fehlender Tiefgang bemängelt, den ich persönlich vielleicht bei einem Drama vermissen würde, nicht jedoch bei einer knallbunten Popcorn-Comicverfilmung. Actionmäßig wiederum lassen es die Filmemacher ordentlich krachen, und meines Erachtens gelangen die Actionszenen mit den Robotern übersichtlicher als mit den skurrilen Alienschiffen im ersten Teil. Trotz aller Geschwindigkeit und oft schneller Schnitte kann das Sehzentrum Schritt halten, und so kann man selbst im größten Kampfgetümmel den Überblick behalten. "Age of Ultron" ist oft ernsthaft, vergisst jedoch nicht, die bedrohliche Atmosphäre durch verschiedene Gags und Oneliner aufzulockern, die das gewisse Etwas bei "Iron Man" und Co. ausmachen (zum Schiessen: der Macho-Wettbewerb um Thors Hammer). Ultron als ultimative Bedrohung fand ich so schlecht nicht, und mal ehrlich: in irgendeiner Bewertung ist zu lesen, dass der Bewerter "von der drohenden Vernichtung der Welt unberührt" blieb. So richtig Angst um mein Leben hatte ich bisher bei einer Comic-Verfilmung noch nie.
Insgesamt betrachtet ist "Avengers - Age of Ultron" wiederum perfektes Action-Popcornkino, wunderbar unterhaltsam, kein Stück langweilig, mit spektakulärer Action versehen, zum Teil saukomisch und mit grandiosen Schauwerten aufwartend.
Audiovisuell wird mit dieser Veröffentlichung oft feinstes geboten, aber leider nicht permanent. Besonders zu Beginn, während des Angriffs auf Baron von Struckers Festung, ist der Schwarzwert nicht optimal und das Schwarz wirkt mehr wie Dunkelgrau. Das legt sich übrigens im späteren Verlauf, genauso wie bei der anfangs leicht mängelbehafteten Tonspur. Etwa ab dem Ende dieses "Prologs" gibt das Bild kaum Anlass zur Klage und hinterlässt auch bei großen Diagonalen einen tollen Eindruck. Dennoch führen die ersten 15, 20 Minuten zu einer Abwertung von einem Punkt.
Die 3D-Fassung liefert ein Bild, das sehr hohe, aber nicht höchste Weihen verdient: auf meiner Technik entstand kaum Ghosting, selten Doppelkonturen, und alle Bildhintergründe sind stets vergleichsweise scharf. Das Bild bietet keine Pop Outs, was natürlich Pop Out-Fanatiker frustriert, dafür aber eine hervorragende Tiefenstaffelung.
Der Sound weist wie das Bild anfangs einige Mängel auf. Die verlustbehaftete DTS HD HR 7.1-Tonspur ist zu Beginn relativ kraftlos abgemischt; so wirken die Anfangsszenen in den Mitten etwas verhangen und wenig durchgezeichnet. Später legt sich das und der Sound "klart auf", dann werden alle Speaker permanent mit Signalen beliefert, so dass man auch in ruhigeren Szenen stets von Geräuschen umgeben ist. Die Dialoge sind auch im größten Gewühl immer verständlich; Stimmen und Geräusche sind genau ortbar und das ganze wird begleitet von einem leider nicht immer druckvollen Bass. Hier hätte der Abmischer den Szenen durch entsprechende Dynamik und Bass Nachdrücklichkeit verleihen können.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen und vergebe den Durchschnittswert. Das Steel finde ich in seiner Schlichtheit äußerst gelungen; es ist geprägt, hochglänzend und an das Design des Steels des ersten Filmes angelehnt.
Mein persönliches Fazit: "Avengers - Age of Ultron" kam verschiedentlich bei Usern hier im Forum nicht gut weg. Das hat meiner Meinung nach die gleichen Gründe, warum auch "Sin Ciy 2 - A Dame to kill for" oder "300 - Rise of an Empire" als Folgefilme eher gescholten wurden: die Filme sind sich in Machart und Optik recht ähnlich; und daraus resultiert wohl eine gewisse Enttäuschung. Andererseits: was hätten die Filmemacher bei DEM Erfolg des Erstlings ändern sollen? Gemessen werden Filme nun mal nicht nur an (oft symbolischen und oft ebenso wertlosen) Preisen, sondern vor allem am Einspielergebnis. Unverständlich ist manche Kritik ob des "fehlenden Tiefgangs": hatte der Erstling auch nicht, und schließlich liegt hier eine Comic-Verfilmung vor und kein Shakespeare. Dass sich Anspruch UND Unterhaltung in einer Comic-Verfilmung nicht per se ausschließen müssen hat zwar Zack Snyder mit "Watchmen" nachdrücklich aufgezeigt, aber a) war da die Vorlage von vorne herein anders ausgelegt und b) dürfte das Ziel von Joss Whedon eben eher nur die Unterhaltung gewesen sein. Und das wiederum gelang ihm erneut außerordentlich gut.
Rein rhetorische Frage: wenn man ohnehin von vorneherein eine Enttäuschung erwartet und deshalb unbewusst voreingenommen ist, wieso tut man sich diese Enttäuschung dann an? Wenn man also erwägt, die Bewertungen des einen oder anderen Users zu Rate zu ziehen, bedenke man, dass dieser mit einem anderen Hobby besser beraten wäre: so ziemlich jeder Film wird da schlecht gemacht.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 27.09.15 um 10:13
Irgendwann, in der Zukunft und irgendwo auf der Erde (vermutlich jedoch immer noch Australien): in einer postatomaren(?) Hölle vegetieren die restlichen Menschen auf ständiger Suche nach Wasser und vor allem Benzin vor sich hin. Einer davon ist "Mad" Max Rokatansky, mittlerweile recht verwildert und kaum mehr in der Lage einen Satz zu bilden, der mehr als Subjekt, Prädikat und Objekt enthält und der auch schon mal eine mutierte Echse mit zwei Köpfen erst zertritt und dann verspeist. Max wird von "Warboys" aufgebracht und als "Blutbeutel" benutzt (warum man lieber unter Einsatz des Lebens einen Widerwilligen gefangen nimmt, anstatt einige der vielen zu nehmen, die auf das Wasser des von den Warboys verehrten Immortan warten bleibt Geheimnis des Drehbuchautors). Als Furiosa die Legehennen Immortans entführt, reagiert dieser mürrisch und unfroh und macht sich an die Verfolgung (Blutkonserven inklusive), bei der sich eben der Blutbeutel befreien kann. Nach einigen Mißverständnissen und daraus resultierenden Prügeleien hilft Max aka Blutbeutel nun Furiosa und den Mädels bei der Flucht; warum auch immer, während der ständig präsente (und nie getötete, ebenfalls warum auch immer) Warboy Nux nach dem Einzug in Walhalla (sprich dem Tod auf dem "Schlachtfeld") strebt.. (Nanu? Nordische Mythologie gibt´s auch im postapokalyptischen Australien? Egal..)
So weit, so blöd. Au weia. Was war das denn? Gut, für mich persönlich gibt es ohnehin nur einen wirklichen Mad Max, und das ist der erste: alle weiteren (und ganz besonders dieser) können nur einem drogenumnebeltem Gehirn entsprungen sein. Der Film ist eine Aneinanderreihung von Szenen, die man aus anderen Filmen mit weniger bizarren Fahrzeugen kennt mit Stunts, die man in ähnlicher Form aus vielen anderen Filmen kennt vor einem Minimal-Hintergrund-Storygerü st (das trotz der Schlichtheit kaum Sinn macht. Und wirklich zum Teil grenzdebil wirkt). Warum sich Charlize Theron und Tom Hardy sich für so einen Schrott hergegeben haben entzieht sich meinem Verständnis zur Gänze. Beide wurden sicherlich mit viel Geld geködert, und ab einem bestimmten Punkt auf der Karriereleiter scheint einem alles scheißegal zu sein. Das einig positiv hervor zu hebende sind verschiedene eindrucksvolle Naturaufnahmen und manche Einstellungen, die durchaus gut gelungen sind. Das rettet den Film jedoch nicht vor der niedrigsten Wertung. Immer wieder entlockte mir dieser Mist ein lautes Lachen: das jedoch hatten die Filmemacher sicher nicht beabsichtigt.
Bild und Ton sind außerordentlich gelungen. Beim Bild sind mir keinerlei Mängel aufgefallen; der Sound hingegen leistet fast zu viel des Guten. Mein Receiver decodiert kein Atmos, aber wie schon seinerzeit bei "Transformers" ist die Tonspur schon fast zu dynamisch und zu bassstark. Andererseits: einen Mangel an Dynamik und Bass kann man nicht ausgleichen, einen Überfluss hingegen herab regeln.
Von den Extras habe ich nur kurz in die Interviews mit den Mädchen hinein "gezappt" und festgestellt, dass sich gutes Aussehen und Intelligenz durchaus gegenseitig ausschließen können.
Mein persönliches Fazit: ach, vergesst es, dieser Film ist kein Fazit wert. George Miller hätte lieber "Happy Feet 3" drehen sollen. Dafür wäre ich noch nicht zu alt, für diesen Scheiß hier bin ich es hingegen wohl schon.
So weit, so blöd. Au weia. Was war das denn? Gut, für mich persönlich gibt es ohnehin nur einen wirklichen Mad Max, und das ist der erste: alle weiteren (und ganz besonders dieser) können nur einem drogenumnebeltem Gehirn entsprungen sein. Der Film ist eine Aneinanderreihung von Szenen, die man aus anderen Filmen mit weniger bizarren Fahrzeugen kennt mit Stunts, die man in ähnlicher Form aus vielen anderen Filmen kennt vor einem Minimal-Hintergrund-Storygerü st (das trotz der Schlichtheit kaum Sinn macht. Und wirklich zum Teil grenzdebil wirkt). Warum sich Charlize Theron und Tom Hardy sich für so einen Schrott hergegeben haben entzieht sich meinem Verständnis zur Gänze. Beide wurden sicherlich mit viel Geld geködert, und ab einem bestimmten Punkt auf der Karriereleiter scheint einem alles scheißegal zu sein. Das einig positiv hervor zu hebende sind verschiedene eindrucksvolle Naturaufnahmen und manche Einstellungen, die durchaus gut gelungen sind. Das rettet den Film jedoch nicht vor der niedrigsten Wertung. Immer wieder entlockte mir dieser Mist ein lautes Lachen: das jedoch hatten die Filmemacher sicher nicht beabsichtigt.
Bild und Ton sind außerordentlich gelungen. Beim Bild sind mir keinerlei Mängel aufgefallen; der Sound hingegen leistet fast zu viel des Guten. Mein Receiver decodiert kein Atmos, aber wie schon seinerzeit bei "Transformers" ist die Tonspur schon fast zu dynamisch und zu bassstark. Andererseits: einen Mangel an Dynamik und Bass kann man nicht ausgleichen, einen Überfluss hingegen herab regeln.
Von den Extras habe ich nur kurz in die Interviews mit den Mädchen hinein "gezappt" und festgestellt, dass sich gutes Aussehen und Intelligenz durchaus gegenseitig ausschließen können.
Mein persönliches Fazit: ach, vergesst es, dieser Film ist kein Fazit wert. George Miller hätte lieber "Happy Feet 3" drehen sollen. Dafür wäre ich noch nicht zu alt, für diesen Scheiß hier bin ich es hingegen wohl schon.
mit 1
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.09.15 um 08:38
Major Tom Egan hat "den besten Job der Welt", wie seine Kameraden meinen: tagsüber fliegt er von einer Basis nahe Las Vegas aus bewaffnete Drohnen in Einsätzen über Afghanistan und Pakistan, jeden Abend ist er wieder zu Hause und grillt friedlich mit Familie und Nachbarn. Der ehemalige F16-Pilot kommt allerdings nicht damit klar, dass er vom Jagdflugzeug- zum Drohnenpiloten "degradiert" wurde und dass er Menschen unter oft fadenscheinigen Begründungen ohne wirkliche Identitätsbestätigung tötet. Als er bei einem Einsatz "versehentlich" Kinder tötet, entwickelt er eine Belastungsstörung, wendet sich immer mehr dem Alkohol zu und von seiner Frau ab. Als sein Team Einsätze für die CIA fliegt, wird alles noch schlimmer. Viel schlimmer..
2004 starteten die USA ihren streng geheimen, hauptsächlich von der CIA geführten Drohnenkrieg. Seit diesem Zeitpunkt verloren über 2000 Menschen ihr Leben, darunter mindestens 385 Zivilisten; von diesen waren über 160 Kinder. Die tatsächlichen Zahlen dürften weitaus höher liegen. Die Menschen (auch und besonders die unschuldigen) in den betroffenen Gebieten entwickeln Angststörungen, da sie permanent Fluggeräusche hören und sich in ständiger Angst um ihr Leben befinden.
Dies wird in "Good Kill" aber nur am Rande gestreift, dieses Dilemma spiegelt sich in der Persönlichkeit des Piloten Egan, der stoisch seine Aufträge ausführt, ohne zu hinterfragen. Dennoch hinterlässt diese ungeheure mentale Belastung Spuren, die sich auf ihn und sein Umfeld auswirken. Erst, als Egan Kinder als "Kollateralschäden" tötet und unter Führung der CIA "Verdächtige" eliminiert, deren Identität kaum bewiesen ist beginnt er zu hinterfragen, denn bei einem "herkömmlichen" Verbrechen beobachten die Beteiligten, ohne tätig zu werden. Dieses moralische Dilemma ist der Wendepunkt in Egans Leben, der daraufhin eine folgenschwere Entscheidung trifft.
"Good Kill" ist, wie in einer Vorbewertung beschrieben, mit wenig bis gar keiner Action versehen. Richtig ist auch, dass der Film mehr Drama ist. Gleichwohl ist der Film alles andere als langweilig, und gerade während der Szenen der Angriffe herrscht eine fast greifbare Spannung in der Luft. Mit außerordentlicher Kühle, Skrupel- und Mitleidlosigkeit entscheiden die Piloten und militärischen Führer tausende von Kilometern entfernt über Leben oder Tod von Männern und nehmen den Tod von Frauen und Kindern billigend in Kauf, wenn auch nur ein "lohnendes Ziel" in Aussicht steht. Hier zeigt der Krieg ein weiteres, völlig anderes schreckliches Gesicht: wie technokratisch menschliches Leben vernichtet werden kann, ohne auch nur in der Nähe des Landes zu sein. Besonders verstörend ist die Tatsache, dass nicht wenige Piloten diese "Arbeit" ohne jegliche Beeinträchtigung oder Gewissensbisse ausführen können.
Das Bild von "Good Kill" ist sehr gut, ohne den Referenzstatus völlig zu erreichen. Alle Parameter sind im grünen Bereich, ohne Bäume aus zu reissen. Die Schärfe ist hoch, aber nicht perfekt, und in einigen wenigen Szenen schleichen sich dezente Unschärfen ab den Mittelgründen ein. Die hellen Szenen neigen minimal zum Überstrahlen. Bei Szenen im Halbdunkel und im Dunklen ist alles bestens.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, das hätte nicht Not getan. Der Film ist dialoglastig, vieles spielt sich in der Steuerungskabine der Drohne ab, und Explosionen sehen die Soldaten nur am Bildschirm.
Extras gibt es nur wenige, hier hätte ich mir eine kritische Auseinandersetzung mit dem Drohnenkrieg gewünscht. Das Fehlen dieser dürfte wohl der Geheimhaltung geschuldet sein. Die Veröffentlichung verfügt über einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Good Kill" ist ein Film, der sich diesem Thema sehr subtil nähert und eine plakative Zurschaustellung meidet. Die entsprechenden Bilder müssen sich wie beim Piloten in den Köpfen der Zuschauer bilden; bei mir gelang dies dem Film außerordentlich gut. Während des Patriot Acts nach 9/11 haben die Amerikaner freiwillig und teils sogar freudig einen Teil ihrer Menschenrechte für den Schutz vor Terror aufgegeben, manch andere Länder und Völker scheinen für die USA erst gar keine Menschenrechte zu besitzen. Wie die Piloten der Drohnen damit klar kommen ist mir schleierhaft. Gerade durch die völlige Unaufgeregtheit, die vermeintliche Verlangsamung und die Absenz jeglicher Action sowie durch den Gaming-Charakter wirkt der "Krieg" in "Good Kill" so irreal und erzeugt dadurch eine besondere Wirkung. Die meisten Menschen sollten eigentlich nach diesem Film bedrückt sein. Manche sind gelangweilt. Erstaunlich.
2004 starteten die USA ihren streng geheimen, hauptsächlich von der CIA geführten Drohnenkrieg. Seit diesem Zeitpunkt verloren über 2000 Menschen ihr Leben, darunter mindestens 385 Zivilisten; von diesen waren über 160 Kinder. Die tatsächlichen Zahlen dürften weitaus höher liegen. Die Menschen (auch und besonders die unschuldigen) in den betroffenen Gebieten entwickeln Angststörungen, da sie permanent Fluggeräusche hören und sich in ständiger Angst um ihr Leben befinden.
Dies wird in "Good Kill" aber nur am Rande gestreift, dieses Dilemma spiegelt sich in der Persönlichkeit des Piloten Egan, der stoisch seine Aufträge ausführt, ohne zu hinterfragen. Dennoch hinterlässt diese ungeheure mentale Belastung Spuren, die sich auf ihn und sein Umfeld auswirken. Erst, als Egan Kinder als "Kollateralschäden" tötet und unter Führung der CIA "Verdächtige" eliminiert, deren Identität kaum bewiesen ist beginnt er zu hinterfragen, denn bei einem "herkömmlichen" Verbrechen beobachten die Beteiligten, ohne tätig zu werden. Dieses moralische Dilemma ist der Wendepunkt in Egans Leben, der daraufhin eine folgenschwere Entscheidung trifft.
"Good Kill" ist, wie in einer Vorbewertung beschrieben, mit wenig bis gar keiner Action versehen. Richtig ist auch, dass der Film mehr Drama ist. Gleichwohl ist der Film alles andere als langweilig, und gerade während der Szenen der Angriffe herrscht eine fast greifbare Spannung in der Luft. Mit außerordentlicher Kühle, Skrupel- und Mitleidlosigkeit entscheiden die Piloten und militärischen Führer tausende von Kilometern entfernt über Leben oder Tod von Männern und nehmen den Tod von Frauen und Kindern billigend in Kauf, wenn auch nur ein "lohnendes Ziel" in Aussicht steht. Hier zeigt der Krieg ein weiteres, völlig anderes schreckliches Gesicht: wie technokratisch menschliches Leben vernichtet werden kann, ohne auch nur in der Nähe des Landes zu sein. Besonders verstörend ist die Tatsache, dass nicht wenige Piloten diese "Arbeit" ohne jegliche Beeinträchtigung oder Gewissensbisse ausführen können.
Das Bild von "Good Kill" ist sehr gut, ohne den Referenzstatus völlig zu erreichen. Alle Parameter sind im grünen Bereich, ohne Bäume aus zu reissen. Die Schärfe ist hoch, aber nicht perfekt, und in einigen wenigen Szenen schleichen sich dezente Unschärfen ab den Mittelgründen ein. Die hellen Szenen neigen minimal zum Überstrahlen. Bei Szenen im Halbdunkel und im Dunklen ist alles bestens.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, das hätte nicht Not getan. Der Film ist dialoglastig, vieles spielt sich in der Steuerungskabine der Drohne ab, und Explosionen sehen die Soldaten nur am Bildschirm.
Extras gibt es nur wenige, hier hätte ich mir eine kritische Auseinandersetzung mit dem Drohnenkrieg gewünscht. Das Fehlen dieser dürfte wohl der Geheimhaltung geschuldet sein. Die Veröffentlichung verfügt über einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Good Kill" ist ein Film, der sich diesem Thema sehr subtil nähert und eine plakative Zurschaustellung meidet. Die entsprechenden Bilder müssen sich wie beim Piloten in den Köpfen der Zuschauer bilden; bei mir gelang dies dem Film außerordentlich gut. Während des Patriot Acts nach 9/11 haben die Amerikaner freiwillig und teils sogar freudig einen Teil ihrer Menschenrechte für den Schutz vor Terror aufgegeben, manch andere Länder und Völker scheinen für die USA erst gar keine Menschenrechte zu besitzen. Wie die Piloten der Drohnen damit klar kommen ist mir schleierhaft. Gerade durch die völlige Unaufgeregtheit, die vermeintliche Verlangsamung und die Absenz jeglicher Action sowie durch den Gaming-Charakter wirkt der "Krieg" in "Good Kill" so irreal und erzeugt dadurch eine besondere Wirkung. Die meisten Menschen sollten eigentlich nach diesem Film bedrückt sein. Manche sind gelangweilt. Erstaunlich.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 12.08.15 um 09:41
Benjamin ist unsichtbar: der schüchterne und unscheinbare Nerd lebt bei seiner Großmutter und liefert Pizza aus. Eines Tages verknallt er sich auf den ersten Blick in Marie und hilft ihr, indem er die Prüfungsfragen für ihre Klausur klaut, denn: Benjamin ist auch ein genialer Hacker und dringt in das Uni-Netzwerk ein. Prompt wird er erwischt, zu Sozialstunden verknackt und lernt hierbei den charismatischen Max, ebenfalls Hacker, kennen, und nach und nach entsteht die immer berüchtigtere Hacker-Gruppierung "Clay". Der steile Anfang eines drastischen Endes, denn plötzlich hat Benjamin das BKA, Interpol (und hier besonders ihren Bluthund Lindberg) sowie, am gefährlichsten; die russische Cyber-Mafia auf den Fersen. Und die schreckt auch vor Mord nicht zurück..
Ein deutscher Cyber-Thriller. Kann das funktionieren? Und ob! Dank dem wendungsreichen Plot, tollen Schauspielern, einem treibenden Soundtrack, einfallsreicher Kameraarbeit und nicht zuletzt einiger Scene-Locations in Berlin ist "WhoamI" mit das innovativste, was das deutsche Kino in den letzten Jahrzehnten hervor gebracht hat. Gekonnt wird hier, ähnlich den Magier-Filmen "The Prestige" und "Die Unfassbaren", quasi mit der Illusion in der Illusion jongliert bis zum verblüffenden, aber dennoch schlüssigen und plausiblen Ende.
Audiovisuell ist die Scheibe ein Sahnestückchen. Das Bild hat keinerlei auffällige Schwächen: die Schärfe ist stets überaus hoch, besonders die Schärfe in Mittel- und Hintergründen bewirkt in Totalen ein überaus plastisches Bild. Der Kontrast und der Schwarzwert sind perfekt gewählt, die Farbgebung ist in einigen Einstellungen wie denen in Clubs oder in Benjamins Wohnung verfremdet. Das erzeugt teilweise einen ganz eigenen Look, stützt die Atmosphäre nachhaltig und mindert die Bildqualität nie.
Auch tonal überzeugt die Scheibe in so ziemlich jeder Hinsicht. Der Track (und das nicht nur beim Score) ist sehr dynamisch abgemischt und verfügt über enormen Bass, der empfindliche Gehöre zum Herunterregeln nötigen könnte. Der Zuschauer ist stets von Surroundgeräuschen umgeben, die sich sehr gut orten lassen. Die Tonspur ist nicht ganz Referenz, aber auch nicht sehr weit weg, denn mitunter wirkt die Geräuschkulisse leicht breiig, wenn viele Geräuschquellen eingesetzt werden: hier heben sich einzelne Quellen nicht mehr ganz deutlich ab.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich dem Durchschnittswert an. Meine Scheibe hat einen schicken Pappschuber mit dem Covermotiv.
Mein persönliches Fazit: Na, geht doch! Es muss nicht immer Schweighöfer/ Schweiger-RomCom-Einheitsbrei sein, unser Kino kann auch anders. Und zwar so gut, dass dem Regisseur schon ein Hollywood-Angebot ins Haus geflattert ist. Ansehen, ist ein Geheimtipp.
Ein deutscher Cyber-Thriller. Kann das funktionieren? Und ob! Dank dem wendungsreichen Plot, tollen Schauspielern, einem treibenden Soundtrack, einfallsreicher Kameraarbeit und nicht zuletzt einiger Scene-Locations in Berlin ist "WhoamI" mit das innovativste, was das deutsche Kino in den letzten Jahrzehnten hervor gebracht hat. Gekonnt wird hier, ähnlich den Magier-Filmen "The Prestige" und "Die Unfassbaren", quasi mit der Illusion in der Illusion jongliert bis zum verblüffenden, aber dennoch schlüssigen und plausiblen Ende.
Audiovisuell ist die Scheibe ein Sahnestückchen. Das Bild hat keinerlei auffällige Schwächen: die Schärfe ist stets überaus hoch, besonders die Schärfe in Mittel- und Hintergründen bewirkt in Totalen ein überaus plastisches Bild. Der Kontrast und der Schwarzwert sind perfekt gewählt, die Farbgebung ist in einigen Einstellungen wie denen in Clubs oder in Benjamins Wohnung verfremdet. Das erzeugt teilweise einen ganz eigenen Look, stützt die Atmosphäre nachhaltig und mindert die Bildqualität nie.
Auch tonal überzeugt die Scheibe in so ziemlich jeder Hinsicht. Der Track (und das nicht nur beim Score) ist sehr dynamisch abgemischt und verfügt über enormen Bass, der empfindliche Gehöre zum Herunterregeln nötigen könnte. Der Zuschauer ist stets von Surroundgeräuschen umgeben, die sich sehr gut orten lassen. Die Tonspur ist nicht ganz Referenz, aber auch nicht sehr weit weg, denn mitunter wirkt die Geräuschkulisse leicht breiig, wenn viele Geräuschquellen eingesetzt werden: hier heben sich einzelne Quellen nicht mehr ganz deutlich ab.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich dem Durchschnittswert an. Meine Scheibe hat einen schicken Pappschuber mit dem Covermotiv.
Mein persönliches Fazit: Na, geht doch! Es muss nicht immer Schweighöfer/ Schweiger-RomCom-Einheitsbrei sein, unser Kino kann auch anders. Und zwar so gut, dass dem Regisseur schon ein Hollywood-Angebot ins Haus geflattert ist. Ansehen, ist ein Geheimtipp.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 11.08.15 um 12:57
Andy, ein junger Musikstudent mit Schwerpunkt Schlagzeug, erregt eines Tages beim Üben die Aufmerksamkeit des berüchtigten Musikprofessors Fletcher und wird für die Collegeband rekrutiert, die von Fletcher auf einen jährlich stattfindenden Jazzwettbewerb vorbereitet wird. Dieser Wettbewerb bedeutet für die Auserwählten die größte Chance in ihrem Leben, sitzen doch Kritiker wie Musikproduzenten gleichermaßen im Publikum; eine große Karriere winkt. Doch Professor Fletcher legt die Vorgehensweisen in der zeitgemäßen Menschenführung recht eigenwillig aus, und so ist die Ausbildung ein regelrechter Spießrutenlauf, gespickt mit Hohn, Häme, Beleidigungen, Erniedrigungen und Demütigungen. Nun muss sich zeigen, aus welchem Holz Andy geschnitzt ist, denn Fletcher nutzt die härtesten Werkzeuge..
Damien Chazelle hat "Whiplash" nach seinem eigenen Kurzfilm inszeniert und damit durchschlagenden Erfolg erzielt: der Film wurde nicht nur mit Preisen überhäuft, er spielte auch ein vielfaches seiner Produktionskosten ein (was bei einem mickrigen Budget von etwas über 3 Millionen nicht ganz so schwer war). J. K. Simmons, der zwar seit den Neunzigern gut im Geschäft ist, wirkte in vielen Hochkarätern (so in Raimis "Spider-Men") mit, aber immer nur in Nebenrollen, erhielt den Oscar; wieder in einer Nebenrolle.
Beeindruckend, wie er den sadistischen, menschenverachtenden und skrupellosen Musiklehrer gibt, der tatsächlich nur das Maximum aus seiner "Ware" herauskitzeln will.
"Whiplash" ist trotz der eigentlich weder thriller- noch actionlastigen Handlung sehr spannend, und man verfolgt die Entwicklung der "Beziehung" (Psychoduell, wie Santi7 postete, ist eigentlich die treffendere Bezeichnung) zwischen Lehrer und Schüler bis zum fulminanten, packenden Ende. Man muss nicht wie ich eine gewisse Affinität zu Jazz oder dem Schlagzeugspiel aufweisen, um an diesem grandiosen Drama Gefallen zu finden. Der auch in seiner darstellerischen Leistung überraschende Miles Teller könnte wohl selbst als Jazzdrummer Karriere machen.
Das Bild des Films spielt zu großen Teilen im Halbdunkel des Probenraumes. Hier wirkt der Transfer arg dunkel, und der steile Kontrast sorgt in Verbindung mit dem satten Schwarzwert dafür, dass das Bild nicht allzu detailreich wirkt. In den wenigen hellen Szenen punktet das Bild mit hoher Schärfe, natürlicher Farbgebung und ausgewogenem Kontrast.
Gut, dass die Publisher diesem Streifen eine DTS HD MA 5.1-Tonspur spendiert haben, alles andere wäre unverständlich. Gut, 7.1 wäre natürlich das Nonplusultra gewesen (von Atmos oder Auro 3D ganz zu schweigen, das Equipment vorausgesetzt), aber auch hier kommt die Musik sehr schön zur Geltung. Die Position der Instrumente lässt sich recht genau orten und passt mit dem Gezeigten überein. Besonders bei den grandiosen Soli im Finale dringen die einzelnen Trommeln perfekt lokalisierbar aus allen Speakern, und die Bassdrum macht ordentlich Druck im Keller. Toll.
Die Extras habe ich nicht angesehen und schließe mich daher der Durchschnittswertung an. Meine Scheibe hatte ein Wendecover und einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: mit oscarprämierten Filmen ist das immer so eine Sache. In aller Regel deckt sich die Auffassung der Jury nicht mit meiner; die ausgezeichneten Filme gefallen mir eher weniger. So sieht es auch 2015 aus: die wichtigsten Oscars gingen an den sperrig-schrägen "Birdman", mit dem ich kaum was anfangen kann. Auch "The Imitation Game" fand ich nicht oscarwürdig (von Cumberbatchs Leistung am abgesehen). Für mich ist "Whiplash" DER Film der Oscar-Verleihung 2015.
Damien Chazelle hat "Whiplash" nach seinem eigenen Kurzfilm inszeniert und damit durchschlagenden Erfolg erzielt: der Film wurde nicht nur mit Preisen überhäuft, er spielte auch ein vielfaches seiner Produktionskosten ein (was bei einem mickrigen Budget von etwas über 3 Millionen nicht ganz so schwer war). J. K. Simmons, der zwar seit den Neunzigern gut im Geschäft ist, wirkte in vielen Hochkarätern (so in Raimis "Spider-Men") mit, aber immer nur in Nebenrollen, erhielt den Oscar; wieder in einer Nebenrolle.
Beeindruckend, wie er den sadistischen, menschenverachtenden und skrupellosen Musiklehrer gibt, der tatsächlich nur das Maximum aus seiner "Ware" herauskitzeln will.
"Whiplash" ist trotz der eigentlich weder thriller- noch actionlastigen Handlung sehr spannend, und man verfolgt die Entwicklung der "Beziehung" (Psychoduell, wie Santi7 postete, ist eigentlich die treffendere Bezeichnung) zwischen Lehrer und Schüler bis zum fulminanten, packenden Ende. Man muss nicht wie ich eine gewisse Affinität zu Jazz oder dem Schlagzeugspiel aufweisen, um an diesem grandiosen Drama Gefallen zu finden. Der auch in seiner darstellerischen Leistung überraschende Miles Teller könnte wohl selbst als Jazzdrummer Karriere machen.
Das Bild des Films spielt zu großen Teilen im Halbdunkel des Probenraumes. Hier wirkt der Transfer arg dunkel, und der steile Kontrast sorgt in Verbindung mit dem satten Schwarzwert dafür, dass das Bild nicht allzu detailreich wirkt. In den wenigen hellen Szenen punktet das Bild mit hoher Schärfe, natürlicher Farbgebung und ausgewogenem Kontrast.
Gut, dass die Publisher diesem Streifen eine DTS HD MA 5.1-Tonspur spendiert haben, alles andere wäre unverständlich. Gut, 7.1 wäre natürlich das Nonplusultra gewesen (von Atmos oder Auro 3D ganz zu schweigen, das Equipment vorausgesetzt), aber auch hier kommt die Musik sehr schön zur Geltung. Die Position der Instrumente lässt sich recht genau orten und passt mit dem Gezeigten überein. Besonders bei den grandiosen Soli im Finale dringen die einzelnen Trommeln perfekt lokalisierbar aus allen Speakern, und die Bassdrum macht ordentlich Druck im Keller. Toll.
Die Extras habe ich nicht angesehen und schließe mich daher der Durchschnittswertung an. Meine Scheibe hatte ein Wendecover und einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: mit oscarprämierten Filmen ist das immer so eine Sache. In aller Regel deckt sich die Auffassung der Jury nicht mit meiner; die ausgezeichneten Filme gefallen mir eher weniger. So sieht es auch 2015 aus: die wichtigsten Oscars gingen an den sperrig-schrägen "Birdman", mit dem ich kaum was anfangen kann. Auch "The Imitation Game" fand ich nicht oscarwürdig (von Cumberbatchs Leistung am abgesehen). Für mich ist "Whiplash" DER Film der Oscar-Verleihung 2015.
mit 5
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 09.08.15 um 11:31
Irgendwo im Mittleren Osten rettet ein Mitglied einer extrem geheimen Regierungsorganisation während eines Raids seinen Kameraden das Leben, in dem er sich auf eine entsicherte Handgranate wirft. Als die Frau des Agenten die überreichte, "inoffizielle" Tapferkeitsmedaille ablehnt, über gibt sie Harry Hart alias "Galahad" dem Sohn Eggsy und weist ihn auf eine geheimnisvolle Telefonnummer auf der Rückseite der Medaille hin. Jahre später ist Eggsy auf Grund seiner genetischen Voraussetzungen (und ebenjener Telefonnummer) einer der aussichtsreichsten Bewerber bei den Kingsmen, und der größenwahnsinnige Milliardär Valentine strebt seine ganz eigene Version der Weltherrschaft an. Und beider Wege sollen sich unweigerlich kreuzen..
"Kingsman" ist der fünfte Streich von Matthew Vaughn (Gatte von La Schiffer, also uns Claudia), und dieses Mal hat der bereits als Produzent solcher Perlen wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" in Erscheinung getretene Engländer eine Agentenkomödie inszeniert, die das Edelagenten-Dasein á la 007 (besonders die Bonds von Connery und Brosnan) gehörig auf die Schippe nimmt. Dabei wird jedoch dem britischen Superspion mit beinahe schon liebevollem Blick gehuldigt und so gerieten die vielen over the top-Szenen zwar witzig, sie verkommen jedoch nie zur Persiflage. "Kingsman" atmet viel von der Atmosphäre von "Casino Royale" (dem von 1967 mit David Niven natürlich) und wurde durch die Action und Spielchen mit der Kamera zeitgemäß aufgepeppt. Die im oft abrupten Wechsel beschleunigten und wieder verlangsamten Aufnahmen bei den Kämpfen haben mich persönlich nicht sonderlich gestört.
Einige der Darsteller aus "Kingsman" parodieren sich gewissermaßen selbst, und so ist der Chef der "Tafelrunde" (man beachte die Namen aller Kingsmen) kein geringerer als Sir Michael Caine, der seine Paraderolle als Agent Harry Palmer wieder auferstehen lässt. Aber auch die Rolle von "Galahad" hätte wohl kaum besser als mit Colin Firth, dem Inbegriff des britischen Gentlemans, besetzt werden können. Einzig Samuel L. Jackson fand ich als Superschurken etwas fehlbesetzt; hier hätte eine etwas dezentere Darstellung durch einen distinguirteren Mann mehr Wirkung gezeigt. Auch Humor der derberen Art kommt nicht zu kurz (ich sage nur: die Ansage der schwedischen Thronfolgerin), wird aber nur angedeutet, dem guten Geschmack sei´s gedankt.
Die Scheibe ist technisch nicht weit von den Referenzen entfernt. Im Gegensatz zum Reviewer und einigen Bewertern fielen mir auf 65 Zoll weder Unschärfen auf noch wurden großartig Details verschluckt. Eher schon das Gegenteil: das Bild wartet mit außerordentlicher Schärfe auf und hält diese auch (oder vielleicht sogar besonders) in den tieferen Bildebenen. Das führt besonders bei einigen Totalen zu einem wirklich grandiosen, plastischen Bildeindruck. Der Schwarzwert ist manchmal minimal zu satt, der Kontrast ganz selten zu steil, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: das Bild präsentierte sich auf meiner Technik als allerfeinste Sahne.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, was gegangen wäre: das Plus an Dynamik, Bass und direktionalen Effekten ist frappierend. Ohne das Umschalten fällt das Ergebnis zwar durchaus zufriedenstellend aus, aber dennoch hat der deutsche Konsument hier das Nachsehen. Erstaunlich (und ein wenig ärgerlich) ist, dass die deutschen Abmischer die deutsche Tonspur bei einem Actionspektakel wie "Kingsman" nicht nach dem englischen Vorbild hinkriegen.
Die Extras umfassen etwa anderthalb Stunden, sind allesamt in HD und leidlich interessant. Meine Fassung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Kingsman" ist eine durchaus gelungene Agentparodie, die gleichzeitig eine Verneigung vor James Bond ist. "Kingsman" ist in jeder Hinsicht gelungen: actionreich, witzig, ohne jede Länge und höchst unterhaltsam. In der Filmographie von Matthew Vaughn landet der Film jedoch für mich hinter "Kick-Ass", und zwar ein ganzes Stück: "Kick-Ass" ist schon jetzt Kult, und davon ist "Kingsman" doch ein ordentliches Stück entfernt.
"Kingsman" ist der fünfte Streich von Matthew Vaughn (Gatte von La Schiffer, also uns Claudia), und dieses Mal hat der bereits als Produzent solcher Perlen wie "Bube, Dame, König, GrAs" und "Snatch" in Erscheinung getretene Engländer eine Agentenkomödie inszeniert, die das Edelagenten-Dasein á la 007 (besonders die Bonds von Connery und Brosnan) gehörig auf die Schippe nimmt. Dabei wird jedoch dem britischen Superspion mit beinahe schon liebevollem Blick gehuldigt und so gerieten die vielen over the top-Szenen zwar witzig, sie verkommen jedoch nie zur Persiflage. "Kingsman" atmet viel von der Atmosphäre von "Casino Royale" (dem von 1967 mit David Niven natürlich) und wurde durch die Action und Spielchen mit der Kamera zeitgemäß aufgepeppt. Die im oft abrupten Wechsel beschleunigten und wieder verlangsamten Aufnahmen bei den Kämpfen haben mich persönlich nicht sonderlich gestört.
Einige der Darsteller aus "Kingsman" parodieren sich gewissermaßen selbst, und so ist der Chef der "Tafelrunde" (man beachte die Namen aller Kingsmen) kein geringerer als Sir Michael Caine, der seine Paraderolle als Agent Harry Palmer wieder auferstehen lässt. Aber auch die Rolle von "Galahad" hätte wohl kaum besser als mit Colin Firth, dem Inbegriff des britischen Gentlemans, besetzt werden können. Einzig Samuel L. Jackson fand ich als Superschurken etwas fehlbesetzt; hier hätte eine etwas dezentere Darstellung durch einen distinguirteren Mann mehr Wirkung gezeigt. Auch Humor der derberen Art kommt nicht zu kurz (ich sage nur: die Ansage der schwedischen Thronfolgerin), wird aber nur angedeutet, dem guten Geschmack sei´s gedankt.
Die Scheibe ist technisch nicht weit von den Referenzen entfernt. Im Gegensatz zum Reviewer und einigen Bewertern fielen mir auf 65 Zoll weder Unschärfen auf noch wurden großartig Details verschluckt. Eher schon das Gegenteil: das Bild wartet mit außerordentlicher Schärfe auf und hält diese auch (oder vielleicht sogar besonders) in den tieferen Bildebenen. Das führt besonders bei einigen Totalen zu einem wirklich grandiosen, plastischen Bildeindruck. Der Schwarzwert ist manchmal minimal zu satt, der Kontrast ganz selten zu steil, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau: das Bild präsentierte sich auf meiner Technik als allerfeinste Sahne.
Der Sound ist gelungen, mehr aber nicht. Ein Umschalten auf das englische Original zeigt, was gegangen wäre: das Plus an Dynamik, Bass und direktionalen Effekten ist frappierend. Ohne das Umschalten fällt das Ergebnis zwar durchaus zufriedenstellend aus, aber dennoch hat der deutsche Konsument hier das Nachsehen. Erstaunlich (und ein wenig ärgerlich) ist, dass die deutschen Abmischer die deutsche Tonspur bei einem Actionspektakel wie "Kingsman" nicht nach dem englischen Vorbild hinkriegen.
Die Extras umfassen etwa anderthalb Stunden, sind allesamt in HD und leidlich interessant. Meine Fassung hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Kingsman" ist eine durchaus gelungene Agentparodie, die gleichzeitig eine Verneigung vor James Bond ist. "Kingsman" ist in jeder Hinsicht gelungen: actionreich, witzig, ohne jede Länge und höchst unterhaltsam. In der Filmographie von Matthew Vaughn landet der Film jedoch für mich hinter "Kick-Ass", und zwar ein ganzes Stück: "Kick-Ass" ist schon jetzt Kult, und davon ist "Kingsman" doch ein ordentliches Stück entfernt.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 0
bewertet am 08.08.15 um 16:01
Südafrika, 2016: die Polizei setzt seit einiger Zeit die vom Rüstungskonzern Tetravaal gelieferten, "Scouts" genannten Polizeiroboter mit durchschlagendem Erfolg ein. Die Kriminalitätsrate wurde enorm gesenkt, die Straßen sind sicher, und das alles ohne Opfer unter menschlichen Polizisten. Deon, der Entwickler der Scouts, forscht an künstlicher Intelligenz und schafft den Durchbruch, erhält aber keine Genehmigung zur Produktion und modifiziert einen beschädigten Scout, der in die Hände einer Gang fällt. Währenddessen leitet Deons Konkurrent Vincent eine perfide Intrige ein, um seinen gering geschätztes Projekt "Moose", einen waffenstarrenden Kampfroboter, an den Start zu bringen..
Neill Bloomkamp legt mit "Chappie" seinen dritten Kinofilm vor; wieder ist es ein Vertreter des Science fiction-Genres, wieder bildet Südafrika die Kulisse, wieder spielen Roboter und dieses Mal Kampfchassis statt Exoskelette eine wichtige Rolle und wieder ist Bloomkamps Liebling Sharlto Copley mit von der Partie (allerdings nur Chappie die Stimme verleihend). Wie in jedem seiner Filme hat Bloomkamp auch "Chappie" mit einer Message versehen: wann ist eine Maschine nicht nur mehr Maschine, kann eine Maschine ein Bewusstsein haben und darf sich der Mensch als Entwickler über einen Gott, Ethik, Moral und über die Natur stellen. Wie schon in "Elysium", aber nicht ganz so vordergründig dient diese Message jedoch nur als Auftakt und Einleitung, um nach etwa zwei Dritteln actionmäßig die Post abgehen zu lassen. Meines Erachtens wurde "Chappie" nach seiner "Geburt" jedoch zu menschlich-infantil angelegt, was einerseits für den einen oder anderen Schmunzler sorgt, jedoch beispielsweise bei der "Ghettogangster"-Ausbildung unnötig lachhaft geriet. Charaktere wie Ninja und Hippo gerieten schier zur Persiflage und ziehen den Streifen ab und an ins Lächerliche. Insgesamt ist "Chappie" ein durchaus ansehnlicher Film, reicht aber nie den Tiefgang eines "District 9", der für mich nach wie vor Bloomkamps bester ist.
Wie auch bereits "District 9" und "Elysium" wurde "Chappie" eine außerordentliche visuelle Umsetzung beschieden. Das Bild ist grandios und weist keinerlei Fehler auf: alle Parameter sind einwandfrei. Besonders besticht die Schärfe, die in allen Bildebenen stets hoch bleibt.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und steht der Güte des Bildes in keiner Weise nach. Umgebungsgeräusche sind permanent gegeben, dringen aus allen Speakern und erzeugen eine gut umhüllende Klangkulisse. In den Actionszenen lassen sich die sehr dynamisch abgemischten Abschuss- und Einschlaggeräusche klar orten, und der Bass grummelt außerordentlich tiefreichend dazu. Ein toller Track.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Wertung des Vorposters; die Scheibe hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: mit "District 9" hat Regisseur Bloomkamp seinerzeit eine höchst innovative Parabel auf Südafrikas Apartheid-Politik inszeniert, die dem Regisseur viele Türen geöffnet hat. Die Mischung aus Found Footage, reiner Doku, Science Fiction und super Action war wegweisend und brachte frischen Wind in das Science Fiction-Genre. Diese Zutaten hat Bloomkamp auch in "Chappie" eingebracht, aber die Rezeptur mit einer zu betont-gewollten Prise Komik angereichert, die für mich nicht recht funktioniert will. Geschmacksache, anderen gefällt´s vielleicht besser.
Neill Bloomkamp legt mit "Chappie" seinen dritten Kinofilm vor; wieder ist es ein Vertreter des Science fiction-Genres, wieder bildet Südafrika die Kulisse, wieder spielen Roboter und dieses Mal Kampfchassis statt Exoskelette eine wichtige Rolle und wieder ist Bloomkamps Liebling Sharlto Copley mit von der Partie (allerdings nur Chappie die Stimme verleihend). Wie in jedem seiner Filme hat Bloomkamp auch "Chappie" mit einer Message versehen: wann ist eine Maschine nicht nur mehr Maschine, kann eine Maschine ein Bewusstsein haben und darf sich der Mensch als Entwickler über einen Gott, Ethik, Moral und über die Natur stellen. Wie schon in "Elysium", aber nicht ganz so vordergründig dient diese Message jedoch nur als Auftakt und Einleitung, um nach etwa zwei Dritteln actionmäßig die Post abgehen zu lassen. Meines Erachtens wurde "Chappie" nach seiner "Geburt" jedoch zu menschlich-infantil angelegt, was einerseits für den einen oder anderen Schmunzler sorgt, jedoch beispielsweise bei der "Ghettogangster"-Ausbildung unnötig lachhaft geriet. Charaktere wie Ninja und Hippo gerieten schier zur Persiflage und ziehen den Streifen ab und an ins Lächerliche. Insgesamt ist "Chappie" ein durchaus ansehnlicher Film, reicht aber nie den Tiefgang eines "District 9", der für mich nach wie vor Bloomkamps bester ist.
Wie auch bereits "District 9" und "Elysium" wurde "Chappie" eine außerordentliche visuelle Umsetzung beschieden. Das Bild ist grandios und weist keinerlei Fehler auf: alle Parameter sind einwandfrei. Besonders besticht die Schärfe, die in allen Bildebenen stets hoch bleibt.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und steht der Güte des Bildes in keiner Weise nach. Umgebungsgeräusche sind permanent gegeben, dringen aus allen Speakern und erzeugen eine gut umhüllende Klangkulisse. In den Actionszenen lassen sich die sehr dynamisch abgemischten Abschuss- und Einschlaggeräusche klar orten, und der Bass grummelt außerordentlich tiefreichend dazu. Ein toller Track.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe die Wertung des Vorposters; die Scheibe hat leider kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: mit "District 9" hat Regisseur Bloomkamp seinerzeit eine höchst innovative Parabel auf Südafrikas Apartheid-Politik inszeniert, die dem Regisseur viele Türen geöffnet hat. Die Mischung aus Found Footage, reiner Doku, Science Fiction und super Action war wegweisend und brachte frischen Wind in das Science Fiction-Genre. Diese Zutaten hat Bloomkamp auch in "Chappie" eingebracht, aber die Rezeptur mit einer zu betont-gewollten Prise Komik angereichert, die für mich nicht recht funktioniert will. Geschmacksache, anderen gefällt´s vielleicht besser.
mit 3
mit 5
mit 5
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bewertet am 12.07.15 um 12:00
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