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"Warum tragen wir eigentlich Fliegeranzüge, Sir?"
Eine berechtigte Frage, die der ehemalige Kampfjet-Pilot Major Egan seinem Vorgesetzten stellt.
Sein neuer Arbeitsplatz ist nämlich nicht mehr das Cockpit einer F-16, sondern ein kleiner Militär-Container auf heimischen Boden in der Wüste Nevadas.
Der Krieg gegen den Terror wird immer mehr per ferngesteuerter Kampfdrohnen (unbemanntes Luftfahrtzeug) geführt, um die menschlichen Verluste in den eigenen Reihen so gering wie möglich zu halten.
Egan ist jemand, der diese Technik durchaus kritisch sieht und sich jeden Tag wie ein Feigling vorkommt. Die Angst, die er bei echten Kampfeinsätzen verspürt hat, besteht nicht mehr. Nun löscht er aus der sicheren Entfernung von 7.000 Meilen das Leben von vermeintlichen Terroristen in Afghanistan per Joystick aus. Der psychische Druck lässt Egan zur Flasche greifen und auch seine Ehe leidet unter der täglichen Frustration und den Schuldgefühlen.
"Good Kill" ist ein ernstes, langsam erzähltes und gut recherchiertes Kriegsdrama, dessen Ereignisse auf wahren Begebenheiten beruhen und auf den Zuschauer tatsächlich sehr realistisch wirken - erschreckend realistisch.
Explosionen gibt es zwar nur auf dem Monitor, doch ihre Wirkung verfehlen sie trotzdem nicht.
Auch nicht bei Major Egan, der von Ethan Hawke überzeugend gespielt wird. Nach außen hin wortkarg und relativ cool, doch innerlich gequält und verzweifelt. Während einigen seiner Kameraden im Kampf gegen den Terror jedes Mittel recht ist, scheint Egan noch irgendwo ein Gewissen zu haben.
Den Auslöser drückt er auf Befehl trotzdem: "Drei, zwei, eins - Feuer. Rakete gestartet. Flugzeit 10 Sekunden... Good Kill!"
Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 10 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten
In erster Linie ist Good Kill ein richtig gutes Drama, in zweiter Linie ein Kriegsfilm, der keine vorgefertigte Meinung aufdrängt, sondern diese den Zuschauer selbst bilden läßt. So bleibt es jedem selbst überlassen, sich Gedanken über die moderne Kriegsführung via Bildschirm und Joystick zu machen und sich die Möglichkeiten der Drohneneinsätze nebst Manipulationen seitens konkurrierender Regierungsstellen etc. zu machen. Andrew Niccol zeigt die Thematik sachlich in sehr guten Bildern. Das Drama um den Drohnenpiloten Tom, der aus einem echten Einsatzflugzeug an den besagten Joystick gesetzt wird und nun bequem aus seinem Sessel die Abschüsse tätigt und zunehmend mit der Verarbeitung der Geschehnisse Probleme bekommt, ist von Ethan Hawke sehr gut umgesetzt.
Das Bild ist sehr gut, mit nur minimalen Schwächen (4,5 von 5). Sehr gute Schärfe, etwas fahle Farbgebung.
Der Ton ist ziemlich frontlastig, da insgesamt sehr ruhig. Lediglich wenige räumliche Effekte. Gibt Tom mal im Auto Gas, is der Raumklang klasse und die Bässe dröhnen. Ansonsten aber stets sehr gut verständlich. Insgesamt 3,5 von 5.
Vorab muss man sagen, Good Kill ist kein Kriegs- bzw. Antikriegsfilm im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Charakter- / Familiendrama. Der Film ist insgesamt sehr ruhig inszeniert und spielt ausschließlich in Las Vegas, wo der Hauptprotagonist wohnt und auch für das Militär arbeitet. Kriegsschauplätze im mittleren Osten sieht man nur aus Sicht der Drohne. Kampfhandlungen im eigentlichen Sinne sieht man nicht sondern eben nur, wie Ziele mit den unbemannten Kampfdrohnen zerbombt werden. Im Vordergrund steht hier die Entwicklung des Hauptcharakters, der ein ehemaliger Kampfpilot ist und nun Drohnen fernsteuert, um Ziele "gefahrlos" auszuschalten. Die psychische Belastung ist enorm und er kommt nicht wirklich zurecht mit dem was er dort macht, spätestens als bei einem seiner Einsätze versehentlich ein Kind getötet wird. Dies gehört jedoch leider dazu und wird als Kollateralschaden angesehen. Sein Familienleben und besonders seine Ehe leiden enorm unter seinem Job, bzw. was dieser mit ihm psychisch macht. Er ist gedanklich ständig abwesend und trinkt, um besser damit fertig zu werden. Die Szenerie wechselt zwischen Arbeitsplatz und Privatleben und zeigt die Entwicklung gut auf. Die Logik, weshalb es ihn psychisch so mitnimmt erschließt sich aber nicht so ganz, denn offensichtlich macht ihm das Töten an sich zu schaffen. Andererseits drängt er darauf, wieder als richtiger Pilot eingesetzt zu werden, wo er aber den gleichen Job machen würde, nur eben nicht ferngesteuert, sondern selbst vor Ort.
Davon abgesehen wird man hier aber gut unterhalten, Längen kommen keine auf.
Die Darsteller liefern eine gute Leistung, wobei Ethan Hawke hier meiner Meinung nach nicht die Idealbesetzung für diese Rolle ist. Sein zunehmend weinerlicher Gesichtsausdruck nervt zum Ende hin ein wenig und ich denke, jemand anderes hätte es wohl besser rüber gebracht, ohne Hawke's Leistung jetzt schmälern zu wollen. Insgesamt bekommt man bei Good Kill einen guten Eindruck der modernen Kriegsführung, welcher aus Sicht eines Laien, für mich sehr realistisch rüber gekommen ist. Der Vergleich mit Videospielen, welcher auch im Film mehr oder weniger getroffen wird, kommt tatsächlich nicht von ungefähr. 3,5 Punkte
Das Bild hat eine sehr gute Schärfe und satte Farben. Details, wie einzelne Poren und Haare sind sehr gut zu sehen. 4,5 Punkte
Der Ton ist ordentlich und schön klar. Bass und Raumklang könne sich kaum entfalten, da der Film sehr, sehr ruhig ist und man quasi nur Dialoge hat, also keine lauten Actionszenen oder dergleichen.
Major Tom Egan hat "den besten Job der Welt", wie seine Kameraden meinen: tagsüber fliegt er von einer Basis nahe Las Vegas aus bewaffnete Drohnen in Einsätzen über Afghanistan und Pakistan, jeden Abend ist er wieder zu Hause und grillt friedlich mit Familie und Nachbarn. Der ehemalige F16-Pilot kommt allerdings nicht damit klar, dass er vom Jagdflugzeug- zum Drohnenpiloten "degradiert" wurde und dass er Menschen unter oft fadenscheinigen Begründungen ohne wirkliche Identitätsbestätigung tötet. Als er bei einem Einsatz "versehentlich" Kinder tötet, entwickelt er eine Belastungsstörung, wendet sich immer mehr dem Alkohol zu und von seiner Frau ab. Als sein Team Einsätze für die CIA fliegt, wird alles noch schlimmer. Viel schlimmer..
2004 starteten die USA ihren streng geheimen, hauptsächlich von der CIA geführten Drohnenkrieg. Seit diesem Zeitpunkt verloren über 2000 Menschen ihr Leben, darunter mindestens 385 Zivilisten; von diesen waren über 160 Kinder. Die tatsächlichen Zahlen dürften weitaus höher liegen. Die Menschen (auch und besonders die unschuldigen) in den betroffenen Gebieten entwickeln Angststörungen, da sie permanent Fluggeräusche hören und sich in ständiger Angst um ihr Leben befinden.
Dies wird in "Good Kill" aber nur am Rande gestreift, dieses Dilemma spiegelt sich in der Persönlichkeit des Piloten Egan, der stoisch seine Aufträge ausführt, ohne zu hinterfragen. Dennoch hinterlässt diese ungeheure mentale Belastung Spuren, die sich auf ihn und sein Umfeld auswirken. Erst, als Egan Kinder als "Kollateralschäden" tötet und unter Führung der CIA "Verdächtige" eliminiert, deren Identität kaum bewiesen ist beginnt er zu hinterfragen, denn bei einem "herkömmlichen" Verbrechen beobachten die Beteiligten, ohne tätig zu werden. Dieses moralische Dilemma ist der Wendepunkt in Egans Leben, der daraufhin eine folgenschwere Entscheidung trifft.
"Good Kill" ist, wie in einer Vorbewertung beschrieben, mit wenig bis gar keiner Action versehen. Richtig ist auch, dass der Film mehr Drama ist. Gleichwohl ist der Film alles andere als langweilig, und gerade während der Szenen der Angriffe herrscht eine fast greifbare Spannung in der Luft. Mit außerordentlicher Kühle, Skrupel- und Mitleidlosigkeit entscheiden die Piloten und militärischen Führer tausende von Kilometern entfernt über Leben oder Tod von Männern und nehmen den Tod von Frauen und Kindern billigend in Kauf, wenn auch nur ein "lohnendes Ziel" in Aussicht steht. Hier zeigt der Krieg ein weiteres, völlig anderes schreckliches Gesicht: wie technokratisch menschliches Leben vernichtet werden kann, ohne auch nur in der Nähe des Landes zu sein. Besonders verstörend ist die Tatsache, dass nicht wenige Piloten diese "Arbeit" ohne jegliche Beeinträchtigung oder Gewissensbisse ausführen können.
Das Bild von "Good Kill" ist sehr gut, ohne den Referenzstatus völlig zu erreichen. Alle Parameter sind im grünen Bereich, ohne Bäume aus zu reissen. Die Schärfe ist hoch, aber nicht perfekt, und in einigen wenigen Szenen schleichen sich dezente Unschärfen ab den Mittelgründen ein. Die hellen Szenen neigen minimal zum Überstrahlen. Bei Szenen im Halbdunkel und im Dunklen ist alles bestens.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, das hätte nicht Not getan. Der Film ist dialoglastig, vieles spielt sich in der Steuerungskabine der Drohne ab, und Explosionen sehen die Soldaten nur am Bildschirm.
Extras gibt es nur wenige, hier hätte ich mir eine kritische Auseinandersetzung mit dem Drohnenkrieg gewünscht. Das Fehlen dieser dürfte wohl der Geheimhaltung geschuldet sein. Die Veröffentlichung verfügt über einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: "Good Kill" ist ein Film, der sich diesem Thema sehr subtil nähert und eine plakative Zurschaustellung meidet. Die entsprechenden Bilder müssen sich wie beim Piloten in den Köpfen der Zuschauer bilden; bei mir gelang dies dem Film außerordentlich gut. Während des Patriot Acts nach 9/11 haben die Amerikaner freiwillig und teils sogar freudig einen Teil ihrer Menschenrechte für den Schutz vor Terror aufgegeben, manch andere Länder und Völker scheinen für die USA erst gar keine Menschenrechte zu besitzen. Wie die Piloten der Drohnen damit klar kommen ist mir schleierhaft. Gerade durch die völlige Unaufgeregtheit, die vermeintliche Verlangsamung und die Absenz jeglicher Action sowie durch den Gaming-Charakter wirkt der "Krieg" in "Good Kill" so irreal und erzeugt dadurch eine besondere Wirkung. Die meisten Menschen sollten eigentlich nach diesem Film bedrückt sein. Manche sind gelangweilt. Erstaunlich.
Man sollte sich keinen Film wie "Stealth" oder "Top Gun" erwarten! "Good Kill" ist ein Drama über Krieg, Sterben & Politik! Ich hab den Film noch nicht gekannt und fand das Ethan Hawke sehr überzeugend gespielt hat!
Fazit: Gut gespieltes Drama! Aber einmal ansehen genügt!
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Eine berechtigte Frage, die der ehemalige Kampfjet-Pilot Major Egan seinem Vorgesetzten stellt.
Sein neuer Arbeitsplatz ist nämlich nicht mehr das Cockpit einer F-16, sondern ein kleiner Militär-Container auf heimischen Boden in der Wüste Nevadas.
Der Krieg gegen den Terror wird immer mehr per ferngesteuerter Kampfdrohnen (unbemanntes Luftfahrtzeug) geführt, um die menschlichen Verluste in den eigenen Reihen so gering wie möglich zu halten.
Egan ist jemand, der diese Technik durchaus kritisch sieht und sich jeden Tag wie ein Feigling vorkommt. Die Angst, die er bei echten Kampfeinsätzen verspürt hat, besteht nicht mehr. Nun löscht er aus der sicheren Entfernung von 7.000 Meilen das Leben von vermeintlichen Terroristen in Afghanistan per Joystick aus. Der psychische Druck lässt Egan zur Flasche greifen und auch seine Ehe leidet unter der täglichen Frustration und den Schuldgefühlen.
"Good Kill" ist ein ernstes, langsam erzähltes und gut recherchiertes Kriegsdrama, dessen Ereignisse auf wahren Begebenheiten beruhen und auf den Zuschauer tatsächlich sehr realistisch wirken - erschreckend realistisch.
Explosionen gibt es zwar nur auf dem Monitor, doch ihre Wirkung verfehlen sie trotzdem nicht.
Auch nicht bei Major Egan, der von Ethan Hawke überzeugend gespielt wird. Nach außen hin wortkarg und relativ cool, doch innerlich gequält und verzweifelt. Während einigen seiner Kameraden im Kampf gegen den Terror jedes Mittel recht ist, scheint Egan noch irgendwo ein Gewissen zu haben.
Den Auslöser drückt er auf Befehl trotzdem: "Drei, zwei, eins - Feuer. Rakete gestartet. Flugzeit 10 Sekunden... Good Kill!"
Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 10 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten