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Filmbewertungen von plo
Einige Zeit nach den Geschehnissen um die Menschen im Wasserwerk während der "Prävolution" liegt die Menschheit mit den Affen nun endgültig in einem erbarmungslosen Krieg ums Überleben einer der beiden Rassen. Die Primaten leben gut vor den Menschen verborgen tief in den nördlichen Regenwäldern, bis sie durch einen Spähtrupp der Menschen aufgeklärt und angegriffen werden. Dabei werden später auch Caesars Frau und Kind getötet, und der sonst so besonnene Menschenaffe verliert jede Ratio und sinnt auf Rache: der abtrünnige Soldat Colonel McCullough hat sich mit einer kleinen Privatarmee auf die Fahne geschrieben, die Affen auszulöschen. Und so beginnt für alle Beteiligten ein Wettlauf gegen die Zeit: McCullough muss die Affen finden und töten, bevor eine weitere geheimnisvolle Mutation des Affenvirus bei den Menschen allzu wirksam wird und das reguläre Militär ihn findet, und Ceasar muss McCullough finden, bevor die Menschen es tun. Um sich zu rächen..
Für "Survival" nahm erneut Matt Reeves auf dem Regiestuhl Platz; der Regisseur der bereits "Prevolution" zu dem zwar erwarteten, aber dennoch verblüffenden Erfolg geführt hat: wie im Review angemerkt hatte "Prevolution" seinerzeit etwa 800 Millionen in die Kassen gespült, "Survival" jedoch "nur" etwa 500. Damit blieb der Film ziemlich deutlich hinter den Erwartungen zurück, was ich nach der Sichtung zum Teil teilweise verstehen kann.
Wo "Prevolution" tatsächlich ein herausragendes Stück Fantasy-/Science Fiction-Kino ist, wirkt "Survival" ein wenig wie wie eine erzwungene Fortsetzung, um die Cash Cow noch ein wenig zu melken.
Sozialkritische Untertöne verschwinden in "Survival" zwar nicht völlig, sind aber weit subtiler eingewoben als noch in "Prevolution". Während die gesamte Filmreihe im Großen und Ganzen eine Parabel auf Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit und in "Survival" besonders den Holocaust darstellt, wird in diesem noch Krieg im Allgemeinen anprangert; dieser nimmt den Löwenanteil des Films ein. Dadurch wird "Survival" beinahe schon zum (Anti-) Kriegsfilm, der aber die Filmanteile weitestgehend recht gut austariert auf die Kriegsaction und die Auswirkungen des Krieges auf Familien und ganze Völker verteilt.
Bei "Survival" wurde nahezu der gesamte Cast der "menschlichen Darsteller" ausgetauscht, und der neue Cast wird von einem gut aufspielenden Woody Harrelson angeführt, der den wahnsinnigen und absolut skrupellosen militärischen Anführer routiniert gibt. Ähnlichkeiten mit Coppolas Colonel Kurtz sind zwar vorhanden (und sicherlich auch gewollt), eine Performance eines Marlon Brando kann Harrelson jedoch nicht erreichen. Masken und reale Kulissen (auf allzu viel CGI bei den Hintergründen wurde verzichtet, was "Survival" sehr authentisch macht) sind wieder der Hammer, und besonders beeindruckend finde ich erneut Orang-Utan Maurice.
Für sich alleine betrachtet ist "Survival" ein meist recht spannendes, sehr unterhaltsames Stück Kino geworden, das sich mit seinen Vorgängern intellektuell deutlich über das ähnlich massenkompatible Mainstream-Blockbusterkino erhebt. In der 2. Trilogie eingeordnet stellt "Survival" für mich den schwächsten einer außerordentlich starken Filmreihe dar.
Das Bild ist super. Die Schärfe ist perfekt; dadurch wirken einige Einstellungen ungemein plastisch und beinahe schon wie 3D. Der Kontrast ist ebenfalls perfekt ausbalanciert, wovon die vielen Szenen im Schnee profitieren: in Verbindung mit dem nicht zu satten Schwarzwert heben sich hier z. B. die dunklen Affen und Soldaten perfekt und ohne jede Koronabildung ab. Referenz!
Das 3D ist ebenfalls, wie schon bei "Prevolution", hervorragend gelungen. Gleichwohl konvertiert muss sich die stereoskopische Umsetzung nicht hinter Verfilmungen in nativem 3D Verstecken. Die räumliche Tiefenstaffelung ist irre, und sogar einige dezente Pop Outs treten auf. So ausgewogen der Kontrast in der 2D-Fassung ist, ist er es auch hier; was sich in 3D allerdings auf meiner Technik ein wenig fatal auswirkt: gerade bei den Schneeszenen entstehen auf meiner mittlerweile doch etwas betagten Technik leichte Doppelkonturen.
Neben der oben in der Beschreibung und im Review angegebenen DTS-Tonspur stellte sich mein Receiver automatisch auf Dolby Digital EX ein. Durch den eincodierten zusätzlichen Kanal ergibt sich ein deutlich vergrößerter Surroundraum, der sich bei mir hörbar auswirkte: die gesamte Klangkulisse war nochmals angenehm zentrierter, die direktionalen Effekte konnten hinten wesentlich besser geortet werden und insgesamt wirkte der Sound deutlich gestaffelter.
Bereits au der 2D-Disc liegen haufenweise Extras vor, auf der 3D-Version finden sich wohl auch noch einige (die ich noch durchforsten werde). Leider gibt es von der 3D-Veröffentlichung keine Collectors Edition, die Scheiben kommen in einer schnöden Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die neue "Planet der Affen"-Trilogie ist ganz großes Kino und hat mit "Survival" ein recht würdigen Abschluss gefunden. Dieser ist im Vergleich zum grandiosen Vorgänger etwas schwächer, wobei jedoch angemerkt sei dass nach diesem die Messlatte in astronomischen Höhen lag. Trotz dieser marginalen Kritik gehört "Survival" nicht nur zur Vervollständigung der Trilogie in die Sammlung.
Für "Survival" nahm erneut Matt Reeves auf dem Regiestuhl Platz; der Regisseur der bereits "Prevolution" zu dem zwar erwarteten, aber dennoch verblüffenden Erfolg geführt hat: wie im Review angemerkt hatte "Prevolution" seinerzeit etwa 800 Millionen in die Kassen gespült, "Survival" jedoch "nur" etwa 500. Damit blieb der Film ziemlich deutlich hinter den Erwartungen zurück, was ich nach der Sichtung zum Teil teilweise verstehen kann.
Wo "Prevolution" tatsächlich ein herausragendes Stück Fantasy-/Science Fiction-Kino ist, wirkt "Survival" ein wenig wie wie eine erzwungene Fortsetzung, um die Cash Cow noch ein wenig zu melken.
Sozialkritische Untertöne verschwinden in "Survival" zwar nicht völlig, sind aber weit subtiler eingewoben als noch in "Prevolution". Während die gesamte Filmreihe im Großen und Ganzen eine Parabel auf Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit und in "Survival" besonders den Holocaust darstellt, wird in diesem noch Krieg im Allgemeinen anprangert; dieser nimmt den Löwenanteil des Films ein. Dadurch wird "Survival" beinahe schon zum (Anti-) Kriegsfilm, der aber die Filmanteile weitestgehend recht gut austariert auf die Kriegsaction und die Auswirkungen des Krieges auf Familien und ganze Völker verteilt.
Bei "Survival" wurde nahezu der gesamte Cast der "menschlichen Darsteller" ausgetauscht, und der neue Cast wird von einem gut aufspielenden Woody Harrelson angeführt, der den wahnsinnigen und absolut skrupellosen militärischen Anführer routiniert gibt. Ähnlichkeiten mit Coppolas Colonel Kurtz sind zwar vorhanden (und sicherlich auch gewollt), eine Performance eines Marlon Brando kann Harrelson jedoch nicht erreichen. Masken und reale Kulissen (auf allzu viel CGI bei den Hintergründen wurde verzichtet, was "Survival" sehr authentisch macht) sind wieder der Hammer, und besonders beeindruckend finde ich erneut Orang-Utan Maurice.
Für sich alleine betrachtet ist "Survival" ein meist recht spannendes, sehr unterhaltsames Stück Kino geworden, das sich mit seinen Vorgängern intellektuell deutlich über das ähnlich massenkompatible Mainstream-Blockbusterkino erhebt. In der 2. Trilogie eingeordnet stellt "Survival" für mich den schwächsten einer außerordentlich starken Filmreihe dar.
Das Bild ist super. Die Schärfe ist perfekt; dadurch wirken einige Einstellungen ungemein plastisch und beinahe schon wie 3D. Der Kontrast ist ebenfalls perfekt ausbalanciert, wovon die vielen Szenen im Schnee profitieren: in Verbindung mit dem nicht zu satten Schwarzwert heben sich hier z. B. die dunklen Affen und Soldaten perfekt und ohne jede Koronabildung ab. Referenz!
Das 3D ist ebenfalls, wie schon bei "Prevolution", hervorragend gelungen. Gleichwohl konvertiert muss sich die stereoskopische Umsetzung nicht hinter Verfilmungen in nativem 3D Verstecken. Die räumliche Tiefenstaffelung ist irre, und sogar einige dezente Pop Outs treten auf. So ausgewogen der Kontrast in der 2D-Fassung ist, ist er es auch hier; was sich in 3D allerdings auf meiner Technik ein wenig fatal auswirkt: gerade bei den Schneeszenen entstehen auf meiner mittlerweile doch etwas betagten Technik leichte Doppelkonturen.
Neben der oben in der Beschreibung und im Review angegebenen DTS-Tonspur stellte sich mein Receiver automatisch auf Dolby Digital EX ein. Durch den eincodierten zusätzlichen Kanal ergibt sich ein deutlich vergrößerter Surroundraum, der sich bei mir hörbar auswirkte: die gesamte Klangkulisse war nochmals angenehm zentrierter, die direktionalen Effekte konnten hinten wesentlich besser geortet werden und insgesamt wirkte der Sound deutlich gestaffelter.
Bereits au der 2D-Disc liegen haufenweise Extras vor, auf der 3D-Version finden sich wohl auch noch einige (die ich noch durchforsten werde). Leider gibt es von der 3D-Veröffentlichung keine Collectors Edition, die Scheiben kommen in einer schnöden Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die neue "Planet der Affen"-Trilogie ist ganz großes Kino und hat mit "Survival" ein recht würdigen Abschluss gefunden. Dieser ist im Vergleich zum grandiosen Vorgänger etwas schwächer, wobei jedoch angemerkt sei dass nach diesem die Messlatte in astronomischen Höhen lag. Trotz dieser marginalen Kritik gehört "Survival" nicht nur zur Vervollständigung der Trilogie in die Sammlung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 10.12.17 um 10:57
Baby ist der beste Fluchtfahrer in einer namenlosen amerikanischen Stadt und fest in den Fängen des eiskalten und skrupellosen Unterwelt-Bosses Doc: dummerweise hat Baby Doc vor Jahren mal ein Auto geklaut, das voller Stoff war. Ergebnis und Siegerehrung: Baby muss für ein Trinkgeld die ständig wechselnden Teams Docs bei Überfällen fahren; den Löwenanteil von Babys Anteil behält Doc. Baby gilt bei vielen der Überfall-"Teams" als leicht verhaltensauffällig, da er ständig In-Ears trägt, eher lethargisch wirkt und vermeintlich nichts von der Außenwelt mitbekommt, doch im Gegenteil: Baby ist hellwach und hochaufmerksam, er hat nur durch ein schlimmes Erlebnis in der Kindheit Tinnitus und übertönt die Ohrgeräusche mit steter Musikberieselung. Als Baby entgegen der Regel die durchgeknallten Bats, Buddy und Darling ein zweites Mal fahren soll, ist dies der Anfang vom Ende (für manche). Seine beginnende Romanze mit der Kellnerin Debbie macht die Sache auch nicht einfacher..
Endlich hat der Drehbuchautor und Regisseur Edgar Wright nach seiner legendären "Cornetto-Trilogie" und dem für mein Empfinden nicht minder gelungenen "Scott Pilgrim" nachgelegt und erneut einen bemerkenswerten Film produziert, der von vielen Kritikern bereits als Meisterwerk bezeichnet wird. Handwerklich betrachtet ist "Baby Driver" auch ein Meisterwerk: es ist beeindruckend, wie in diesem Film Musik und Geschehen synchronisiert wurden, und nahezu in jeder Szene gibt es im Hintergrund etwas zu entdecken, was auf den Soundtrack abgestimmt wurde; sei es nun das Tänzeln Babys zum Sound aus seinem I Pod und den beinahe beiläufigen Begegnungen und Ausweichbewegungen auf der Straße oder auch die passenden Graffiti oder die Interaktionen anderer Darsteller.
Dennoch muss festgestellt werden, dass "Baby Driver" besonders in den ersten 30 Minuten tatsächlich das Zeug zur Kinolegende hat, danach aber etwas schwächer wird. Der Beginn, in dem der ultracoole Fluchtfahrer während des Überfalls seines Teams im Auto regelrecht tanzt wird nur noch von der unfassbar gut in Szene gesetzten anschließenden ersten Verfolgungsjagd getoppt. Diese Power und diesen Drive erreicht "Baby Driver" im ganzen Film nicht mehr so recht, kaum eine Szene weist nochmals diese Intensität auf. Gleichwohl ein Höhepunkt im Finale tatsächlich vorhanden ist, findet der eigentliche Höhepunkt zu Beginn des Filmes statt, was die am Anfang sehr stark befeuerte Erwartungshaltung leicht enttäuscht. Zudem hätte Jamie Foxx aufgrund seiner mit sichtlichem Spaß vorgetragenen Wahnsinns-Performance den ungleich besseren "Endgegner" abgegeben, dagegen wirkt Jon Hamm zu normal.
Trotz allem bleibt ein innovativer und ausgefallener Streifen, der sicherlich aus der Masse ähnlicher Filme stark hervor sticht, aber möglicherweise etwas zu stark gehyped wurde.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln, sämtliche Parameter befinden sich im sattgrünen Bereich. Die Schärfe bleibt auch in Mittel- und Hintergründen angenehm hoch, was zu einem recht plastischen Auftritt verhilft. In dunklen Szenen könnte der Kontrast minimal ausgewogener sein, um alle Details in dunklen Bildabschnitten zu bewahren, das war es aber auch schon an Kritik.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet.
Auf der Scheibe selbst und auf einer weiteren Bonus-Disc liegen dem Anschein nach Unmengen von Extras vor, die ich erst noch durchforsten muss; deshalb vergebe ich zunächst 4 Balken. Das Steel ist farblich schön auf den Namen des titelgebenden Protagonisten abgestimmt (obwohl: hätte es da nicht eigentlich hellblau sein müssen ? ;-)) und auch innen mit Motiven versehen.
Mein persönliches Fazit: ein kleines bisschen mehr hatte ich von "Baby Driver" insgesamt erwartet, der nach extrem starkem Beginn sehr leicht abbaut. Trotz dieser marginalen Kritik ist der Film ein innovatives und extrem unterhaltsames Stück Kino, das mit zeitlichen Abständen immer wieder angesehen werden kann und das neben dem hohen Unterhaltungsfaktor immer wieder neu zu entdeckende Fusionen von Soundtrack und Optik bietet. Ich gäbe 8,5 von 10, wenn das ginge, für ein Review würde ich auf 9 Balken aufrunden. Die Höchstwertung verpasst "Baby Driver" für mich nur knapp, deshalb vergebe ich 4 Balken. Mit Sternchen.
Endlich hat der Drehbuchautor und Regisseur Edgar Wright nach seiner legendären "Cornetto-Trilogie" und dem für mein Empfinden nicht minder gelungenen "Scott Pilgrim" nachgelegt und erneut einen bemerkenswerten Film produziert, der von vielen Kritikern bereits als Meisterwerk bezeichnet wird. Handwerklich betrachtet ist "Baby Driver" auch ein Meisterwerk: es ist beeindruckend, wie in diesem Film Musik und Geschehen synchronisiert wurden, und nahezu in jeder Szene gibt es im Hintergrund etwas zu entdecken, was auf den Soundtrack abgestimmt wurde; sei es nun das Tänzeln Babys zum Sound aus seinem I Pod und den beinahe beiläufigen Begegnungen und Ausweichbewegungen auf der Straße oder auch die passenden Graffiti oder die Interaktionen anderer Darsteller.
Dennoch muss festgestellt werden, dass "Baby Driver" besonders in den ersten 30 Minuten tatsächlich das Zeug zur Kinolegende hat, danach aber etwas schwächer wird. Der Beginn, in dem der ultracoole Fluchtfahrer während des Überfalls seines Teams im Auto regelrecht tanzt wird nur noch von der unfassbar gut in Szene gesetzten anschließenden ersten Verfolgungsjagd getoppt. Diese Power und diesen Drive erreicht "Baby Driver" im ganzen Film nicht mehr so recht, kaum eine Szene weist nochmals diese Intensität auf. Gleichwohl ein Höhepunkt im Finale tatsächlich vorhanden ist, findet der eigentliche Höhepunkt zu Beginn des Filmes statt, was die am Anfang sehr stark befeuerte Erwartungshaltung leicht enttäuscht. Zudem hätte Jamie Foxx aufgrund seiner mit sichtlichem Spaß vorgetragenen Wahnsinns-Performance den ungleich besseren "Endgegner" abgegeben, dagegen wirkt Jon Hamm zu normal.
Trotz allem bleibt ein innovativer und ausgefallener Streifen, der sicherlich aus der Masse ähnlicher Filme stark hervor sticht, aber möglicherweise etwas zu stark gehyped wurde.
Am Bild gibt es kaum etwas zu bemängeln, sämtliche Parameter befinden sich im sattgrünen Bereich. Die Schärfe bleibt auch in Mittel- und Hintergründen angenehm hoch, was zu einem recht plastischen Auftritt verhilft. In dunklen Szenen könnte der Kontrast minimal ausgewogener sein, um alle Details in dunklen Bildabschnitten zu bewahren, das war es aber auch schon an Kritik.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und macht so ziemlich alles richtig; lediglich der Bass könnte stärker abgemischt sein (was natürlich regelbar ist). Sehr gut gelungen ist die Surroundkulisse, die mit einigen schönen und perfekt ortbaren Spielereien aufwartet.
Auf der Scheibe selbst und auf einer weiteren Bonus-Disc liegen dem Anschein nach Unmengen von Extras vor, die ich erst noch durchforsten muss; deshalb vergebe ich zunächst 4 Balken. Das Steel ist farblich schön auf den Namen des titelgebenden Protagonisten abgestimmt (obwohl: hätte es da nicht eigentlich hellblau sein müssen ? ;-)) und auch innen mit Motiven versehen.
Mein persönliches Fazit: ein kleines bisschen mehr hatte ich von "Baby Driver" insgesamt erwartet, der nach extrem starkem Beginn sehr leicht abbaut. Trotz dieser marginalen Kritik ist der Film ein innovatives und extrem unterhaltsames Stück Kino, das mit zeitlichen Abständen immer wieder angesehen werden kann und das neben dem hohen Unterhaltungsfaktor immer wieder neu zu entdeckende Fusionen von Soundtrack und Optik bietet. Ich gäbe 8,5 von 10, wenn das ginge, für ein Review würde ich auf 9 Balken aufrunden. Die Höchstwertung verpasst "Baby Driver" für mich nur knapp, deshalb vergebe ich 4 Balken. Mit Sternchen.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 07.12.17 um 14:47
Irgendwann neulich in Mexico: nein, nicht Johnny Depp und auch nicht Antonio Banderas, sondern zwei Schwestern im Urlaub (eine davon gerade von ihrem Freund als "zu langweilig" abserviert) lernen zwei Latin Lover kennen, die die beiden zum Cage Diving einladen. Beide können Große Weiße Haie in freier Wildbahn zum Spottpreis erleben. Warum das Abenteuer so billig ist erkennen die beiden, als sie das erste Mal den Schrottkahn und, noch schlimmer, den rostigen Käfig sehen, mit dem sie an die Futterkrippe der Haie hinunter gelassen werden sollen. Aber was macht man nicht alles für spektakuläre Fotos, die man auf Instagram und Co. posten kann, um eben nicht als langweilig zu gelten. Aber der Käfig hält, was die Optik versprochen hat und plötzlich finden sich die beiden Mädchen in 47 Meter Tiefe wieder, mit wenig verbleibender Atemluft und natürlich den Haien in der Nachbarschaft...
"47 Meters Down" erfindet tatsächlich das Genre, wie in den Kommentaren schon angemerkt, nicht neu und jongliert mit den gängigen Klischees. Recht innovativ ist die Idee, der ohnehin drohenden Gefahr durch die Haie noch die Bedrängnis durch den zur Neige gehenden Sauerstoff hinzu zu fügen, was einigen Szenen durchaus zu einer besonderen Würze verhilft und Ursache für einen tatsächlich überraschenden, ziemlich fiesen Schlusstwist ist.
Die Filmemacher vermeiden es gekonnt, die Tiere zu oft zu zeigen und setzen dafür auf allerlei ebenfalls gekonnte "Jump Scares". Was die Tiere mit ihren Opfern tatsächlich anrichten bleibt dem Zuschauer visuell erspart (den Gore Hound wird es wohl enttäuschen), und erfreulicherweise wird es ebenfalls vermieden, die Haie als mordlustige und blutgierige Bestien darzustellen. Als hintergründige Message ist zu erkennen dass Cage Diving in einigen Ländern ein florierendes Geschäft ist, und auch wenn es verboten ist werden die Tiere nach wie vor mit Blut und Fischabfällen angelockt. Da muss sich kein Tourist wundern, wenn er als Beifang angesehen wird.
"47 Meters Down" erzeugt von Beginn an eine diffus unangenehme Atmosphäre, die sich nur zu Beginn in einer befreienden Szene auflöst und die durch den minimalistischen Soundtrack gut gefördert wird. Nach dieser Anfangsszene steigert und erhält der Film die Spannung, auch wenn sich die Handlung im Wesentlichen auf ein Rein-Raus aus dem Käfig beschränkt. Sehr gut gelingt den Filmemachern, die absolute Einsamkeit im freien Wasser zu transportieren, wenn um einen herum das absolute Nichts herrscht. Die Taucher unter den Zuschauern indes müssen ein paar Logik- und Anschlussfehler abkönnen, die Unterwasser-Enthusiasten schon mal ein amüsiertes Lächeln entlocken können (besonders wie lange 17 Bar in der Flasche in 47 Meter Tiefe noch reichen..).
Das Bild an sich ist top, allerdings zeigt sich auf meiner Technik ein Phänomen, das ich so noch nie wahrgenommen habe: unter Wasser zeigt sich vor allem die Beleuchtung derTauchermasken blau, und oftmals entsteht eine blaue Korona um andere Lichtquellen herum. Ob das die in anderen Reviews angesprochenen Banding- und Kompressionsartefakte sind kann ich nicht beurteilen; störend sind diese Erscheinungen definitiv. Über Wasser ist alles top: die Schärfe, der Kontrast, der Schwarzwert, die Plastizität; alles top. Unter Wasser wäre das Bild genauso gut, wenn die genannten Bildfehler nicht aufträten. Kann auf anderer oder modernerer Technik auch anders aussehen.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und untermalt das Geschehen gerade unter Wasser perfekt. Surroundgeräusche gibt es zuhauf, aus allen Richtungen und recht natürlich wirkend. Die Dialoge sind gut verständlich, und lediglich der Bass könnte etwas prägnanter sein.
Extras gibt es auf der Scheibe außer Trailern genauso wenig wie ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Jaws", "The Shallows" und nun "47 Meters Down" sind für mich die drei am Besten gelungenen "Hai-Thriller" (eine bessere Bezeichnung fällt mir gerade nicht ein"). Viele finden noch "Deep Blue Sea" ziemlich gut, der für mich eher gehobener Trash ist. Schön zu sehen ist, dass die majestätische und beeindruckende Spitze der maritimen Nahrungskette in diesem Film nicht dämonisiert wird. "47 Meters Down" ist ein gut gelungener und spannender Thriller mit ein paar Logik- und Fachfehlern, die aber nur Taucher stören könnten und kann mit zeitlichem Abstand durchaus öfter angesehen werden.
A propos: Käfigtauchen steht auch noch auf meiner "Things to do before you die"-Liste. Ich hoffe, dass es besser endet..
"47 Meters Down" erfindet tatsächlich das Genre, wie in den Kommentaren schon angemerkt, nicht neu und jongliert mit den gängigen Klischees. Recht innovativ ist die Idee, der ohnehin drohenden Gefahr durch die Haie noch die Bedrängnis durch den zur Neige gehenden Sauerstoff hinzu zu fügen, was einigen Szenen durchaus zu einer besonderen Würze verhilft und Ursache für einen tatsächlich überraschenden, ziemlich fiesen Schlusstwist ist.
Die Filmemacher vermeiden es gekonnt, die Tiere zu oft zu zeigen und setzen dafür auf allerlei ebenfalls gekonnte "Jump Scares". Was die Tiere mit ihren Opfern tatsächlich anrichten bleibt dem Zuschauer visuell erspart (den Gore Hound wird es wohl enttäuschen), und erfreulicherweise wird es ebenfalls vermieden, die Haie als mordlustige und blutgierige Bestien darzustellen. Als hintergründige Message ist zu erkennen dass Cage Diving in einigen Ländern ein florierendes Geschäft ist, und auch wenn es verboten ist werden die Tiere nach wie vor mit Blut und Fischabfällen angelockt. Da muss sich kein Tourist wundern, wenn er als Beifang angesehen wird.
"47 Meters Down" erzeugt von Beginn an eine diffus unangenehme Atmosphäre, die sich nur zu Beginn in einer befreienden Szene auflöst und die durch den minimalistischen Soundtrack gut gefördert wird. Nach dieser Anfangsszene steigert und erhält der Film die Spannung, auch wenn sich die Handlung im Wesentlichen auf ein Rein-Raus aus dem Käfig beschränkt. Sehr gut gelingt den Filmemachern, die absolute Einsamkeit im freien Wasser zu transportieren, wenn um einen herum das absolute Nichts herrscht. Die Taucher unter den Zuschauern indes müssen ein paar Logik- und Anschlussfehler abkönnen, die Unterwasser-Enthusiasten schon mal ein amüsiertes Lächeln entlocken können (besonders wie lange 17 Bar in der Flasche in 47 Meter Tiefe noch reichen..).
Das Bild an sich ist top, allerdings zeigt sich auf meiner Technik ein Phänomen, das ich so noch nie wahrgenommen habe: unter Wasser zeigt sich vor allem die Beleuchtung derTauchermasken blau, und oftmals entsteht eine blaue Korona um andere Lichtquellen herum. Ob das die in anderen Reviews angesprochenen Banding- und Kompressionsartefakte sind kann ich nicht beurteilen; störend sind diese Erscheinungen definitiv. Über Wasser ist alles top: die Schärfe, der Kontrast, der Schwarzwert, die Plastizität; alles top. Unter Wasser wäre das Bild genauso gut, wenn die genannten Bildfehler nicht aufträten. Kann auf anderer oder modernerer Technik auch anders aussehen.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und untermalt das Geschehen gerade unter Wasser perfekt. Surroundgeräusche gibt es zuhauf, aus allen Richtungen und recht natürlich wirkend. Die Dialoge sind gut verständlich, und lediglich der Bass könnte etwas prägnanter sein.
Extras gibt es auf der Scheibe außer Trailern genauso wenig wie ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Jaws", "The Shallows" und nun "47 Meters Down" sind für mich die drei am Besten gelungenen "Hai-Thriller" (eine bessere Bezeichnung fällt mir gerade nicht ein"). Viele finden noch "Deep Blue Sea" ziemlich gut, der für mich eher gehobener Trash ist. Schön zu sehen ist, dass die majestätische und beeindruckende Spitze der maritimen Nahrungskette in diesem Film nicht dämonisiert wird. "47 Meters Down" ist ein gut gelungener und spannender Thriller mit ein paar Logik- und Fachfehlern, die aber nur Taucher stören könnten und kann mit zeitlichem Abstand durchaus öfter angesehen werden.
A propos: Käfigtauchen steht auch noch auf meiner "Things to do before you die"-Liste. Ich hoffe, dass es besser endet..
mit 4
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 02.12.17 um 15:54
Anfang der Achtziger übernimmt Kenny Wells die mehr als ordentlich laufende Washoe Mining Company von seinem Vater, und sieben Jahre später hat er sie während der großen Rezession der Bodenschätze fördernden Industrie auch schon wieder zugrunde gerichtet. In einem letzten, verzweifelten Versuch, wieder erfolgreich zu werden wendet er sich an Michael Acosta: der verrufene Geologe hat den Fund der größten Kupfervorkommen weltweit zu verzeichnen, ist aber aufgrund gewagter Theorien zum Thema Auffinden von Bodenschätzen eher geächtet. Die beiden tun sich zusammen, und tatsächlich: die Anzeichen für eine riesige Goldader in Indonesien verdichten sich. Durch äußerst geschickte Manipulationen schnellen die Aktienkurse von Wells Firma in astronomische Höhen, und mit der Aussicht auf unglaubliche Profite treten auch die namensgebenden Geier auf den Plan. Doch Wells ist nicht nur zu starr starrköpfig für den nicht nur kurzzeitigen, sondern nachhaltigen Erfolg, er wird auch noch ganz schön kaltblütig abgezockt. Oder vielleicht doch nicht?
Stephen Gaghan hat erst zwei Filme inszeniert, wovon der erste, "Syriana" nach wie vor in der Sammlung steht und immer wieder mal im Player landet. Wie in "Syriana" verwebt Gaghan eine auf realen Gegebenheiten basierende, verschachtelte und in vielerlei parallel verlaufenden Handlungssträngen erzählte Story erst am Schluss zu einem großen Ganzen, das mit einem tollen Knalleffekt aufwartet. Beinahe schon nebenbei werden dem Zuschauer auch Einblicke in wirtschaftspolitische Machenschaften von Regierungen und global operierenden Firmen gewährt, die nicht immer mit offenen Karten und vor allem mit einigen durchaus schmutzigen Tricks spielen. Im Finale lässt der Film den Zuschauer dann mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurück, wenn sich offenbart, dass das System mit den eigenen Waffen geschlagen wurde.
Gleichwohl "Gold" bis in kleinste Nebenrollen mit bekannten Namen gespickt ist, ist der Film die reine One Man Show von Matthew McConaghey, der den beinahe schon besessenen Goldsucher ebenso besessen mimt. Dabei schliddert der ehemalige "Sexiest Man Alive" nicht nur ab und an deutlich über die Grenze zum Overacting; er zeigt mit beginnender Glatze und alkoholbedingtem Schmerbauch auch Mut zur Hässlichkeit.
Die von Steeelbook angesprochenen Mängel beim Bild fielen mir nicht so deutlich auf. Ich fand das Bild gleichbleibend scharf, aber nicht überschärft. Das letzte Quäntchen HD-Schäre fehlt, was dem Bild aber einen tollen Filmlook verleiht und die 80er-Atmosphäre unterstützt. Vor allem die Dschungelszenen sind sehr detailreich, farbenfroh und gut ausgeleuchtet. Der Schwarzwert ist satt, die Plastizität zufriedenstellend.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und verblüfft ab und an mit einer tollen Surroundkulisse und mit schönen direktionalen Effekten. Dies tut der Track aber eben nur ab und an (hauptsächlich während der Passagen im Dschungel), während der Szenen in den USA dominieren die Dialoge. Der Bass kommt über die gesamte Laufzeit des Films etwas zu kurz.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung von Steeelbook an, da nicht gesehen. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber und mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf dem Backcover steht "spannender Thriller nach einer wahren Gegebenheit". Ein Thriller ist "Gold" sicher nicht, schon eher Drama. "Gold" ist vollumfänglich auf Matthew McConaughey zugeschnitten, der aber des öfteren ein wenig zu dick aufträgt. Wiedersehens-Potential hat "Gold" für mich nicht, auf einer Zehnerskala hätte ich 7 Punkte vergeben. Auf drei Balken abzurunden wäre leicht unfair wenig, also vergebe ich ziemlich wohlwollende vier.
Stephen Gaghan hat erst zwei Filme inszeniert, wovon der erste, "Syriana" nach wie vor in der Sammlung steht und immer wieder mal im Player landet. Wie in "Syriana" verwebt Gaghan eine auf realen Gegebenheiten basierende, verschachtelte und in vielerlei parallel verlaufenden Handlungssträngen erzählte Story erst am Schluss zu einem großen Ganzen, das mit einem tollen Knalleffekt aufwartet. Beinahe schon nebenbei werden dem Zuschauer auch Einblicke in wirtschaftspolitische Machenschaften von Regierungen und global operierenden Firmen gewährt, die nicht immer mit offenen Karten und vor allem mit einigen durchaus schmutzigen Tricks spielen. Im Finale lässt der Film den Zuschauer dann mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurück, wenn sich offenbart, dass das System mit den eigenen Waffen geschlagen wurde.
Gleichwohl "Gold" bis in kleinste Nebenrollen mit bekannten Namen gespickt ist, ist der Film die reine One Man Show von Matthew McConaghey, der den beinahe schon besessenen Goldsucher ebenso besessen mimt. Dabei schliddert der ehemalige "Sexiest Man Alive" nicht nur ab und an deutlich über die Grenze zum Overacting; er zeigt mit beginnender Glatze und alkoholbedingtem Schmerbauch auch Mut zur Hässlichkeit.
Die von Steeelbook angesprochenen Mängel beim Bild fielen mir nicht so deutlich auf. Ich fand das Bild gleichbleibend scharf, aber nicht überschärft. Das letzte Quäntchen HD-Schäre fehlt, was dem Bild aber einen tollen Filmlook verleiht und die 80er-Atmosphäre unterstützt. Vor allem die Dschungelszenen sind sehr detailreich, farbenfroh und gut ausgeleuchtet. Der Schwarzwert ist satt, die Plastizität zufriedenstellend.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor und verblüfft ab und an mit einer tollen Surroundkulisse und mit schönen direktionalen Effekten. Dies tut der Track aber eben nur ab und an (hauptsächlich während der Passagen im Dschungel), während der Szenen in den USA dominieren die Dialoge. Der Bass kommt über die gesamte Laufzeit des Films etwas zu kurz.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung von Steeelbook an, da nicht gesehen. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber und mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auf dem Backcover steht "spannender Thriller nach einer wahren Gegebenheit". Ein Thriller ist "Gold" sicher nicht, schon eher Drama. "Gold" ist vollumfänglich auf Matthew McConaughey zugeschnitten, der aber des öfteren ein wenig zu dick aufträgt. Wiedersehens-Potential hat "Gold" für mich nicht, auf einer Zehnerskala hätte ich 7 Punkte vergeben. Auf drei Balken abzurunden wäre leicht unfair wenig, also vergebe ich ziemlich wohlwollende vier.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 25.11.17 um 12:05
Wir erinnern uns: so um 845 n. Chr. herum gelingt es Ragnar Lothbrok, die eigentlich schon verlorene Schlacht um Paris doch noch zu gewinnen, und zwar mit einer Kriegslist, die sicher nicht als die feine englische Art bekannt werden dürfte. Nachdem die Wikinger mit reicher Beute abgezogen sind bleibt Rollo zurück, um die Tochter des Kaisers zu ehelichen und so die Bande zwischen Nordmännern und Franken zu schmieden. Die Bande werden allerdings fester, als es Ragnar lieb ist. Wieder zuhause in Kattegat angekommen, zeigt sich vor allem Björn mürrisch und unfroh ob des unfreiwilligen Ablebens von Athelstan und bestraft zusammen mit seinem Vater den Mörder, allerdings nur zeitweilig (man braucht ihn ja noch). Derweil entwickelt sich König Egbert im fernen Wessex zu einer Figur, die als Großmeister im Schmieden von Ränken und Intrigen bald als Beispiel im Lehrbuch auftauchen dürfte. Dass Ragnar gefühlt in jedem Land, das er heimsucht einen Sohn zeugt, macht manche Sachen leichter, aber eben nicht alle. Ragnar, nicht nur an seinen Verletzungen aus der Schlacht um Paris laborierend, scheint so langsam den Verstand zu verlieren, ist auf die Medizin einer Chinesin angewiesen und träumt nach wie vor von einem weiteren Angriff auf Paris. Aber eigentlich geht es ihm um Rache an seinem Bruder. Und der riesenhafte, geheimnisvolle Wanderer, dem keine Frau widerstehen kann, taucht auch wieder auf..
Es ist also ordentlich was los in Kattegat und Paris, und gleichwohl besonders diese erste Hälfte der vierten Staffel vor Nebenhandlungssträngen nur so strotzt bleibt alles dank dem geordneten Drehbuch übersichtlich; die Verknüpfungen gelingen dem Zuschauer mühelos und vor allem: alles bleibt spannend und hochinteressant. Was für mein Dafürhalten diese Serie auszeichnet ist ihr Realismus: selbst ihre Massen- und Schlachtszenen wirken etwas "kleiner" als in vergleichbaren Filmen und sind wohl gerade dadurch authentisch, und auch Festungen eines Königs haben deutlich niedrigere Mauern und Türme, Paris mal ausgenommen.
Diese vierte Staffel ist nicht mehr ganz so explizit brutal wie besonders die zweite (brutal genug ist sie immer noch); dafür wird ein bisschen mehr gevögelt und dies mit ein wenig S&M gewürzt. Jeder intrigiert gegen jeden, nicht selten nachdem man miteinander geschlafen hat; und Geschwisterliebe geht auch schon mal über das Emotionale hinaus. Auch in dieser Staffel lebt die eine oder andere lieb gewonnene Figur ab, der man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte. Dieses Mal werden aber auch wirklich so ziemlich alle (außer Björn Eisenseite, der sich zunehmend zum Anführer mausert) zum Teil schwer verletzt.
Trotz aller Verschlagenheit und verschiedener fragwürdiger Entscheidungen liegen die Sympathien nach wie vor bei den Wikingern und hier natürlich besonders bei Ragnar Lothbrok, auch wenn dieser schon mal eine Sklavin wie eine junge Katze ertränkt. Höchster Unterhaltungswert ist also garantiert.
Das in den ersten beiden Staffeln schon sehr gute Bild war in der dritten Season schon verbessert, in der vierten sind erneut minimale Steigerungen erkennbar. Die Schärfe ist sichtbar höher, wovon nicht nur Nahaufnahmen und Close Ups profitieren: sämtliche Totale sind bis in die Bildhintergründe perfekt scharf und äußerst detailreich; die Bildqualität steht HBO-Produktionen wie "Game of Thrones" in nichts nach. Wie gehabt wurden die Farben reduziert, was der Serie außerordentlich gut steht. Schwarzwert, Kontrast und besonders die Plastizität sind hervorragend.
Tonal hat sich nichts verändert, die Serie verfügt noch immer über eine qualitativ hochwertige Tonspur in DTS, die in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Die italienische Edition verfügt sogar über eine DTS HD MA-Tonspur. Der Zuschauer ist permanent von gut ortbaren Surroundgeräuschen umgeben, und während der Schlachtszenen beeindruckt der Track mit ordentlich Dynamik und einem gerüttelt Maß an Bass. Die für mich in der dritten Staffel perfekt integrierten und untertitelten, im ursprünglichen Fränkischen, Angelsächsischen und Nordgermanischen gehaltenen Dialoge wurden stark verringert eingesetzt.
Bei den Extras schließe ich mich dem Reviewer an. Die Veröffentlichung kommt wieder in einem sehr schönen DigiPak, das perfekt zu den Vorgängerstaffeln passt.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor ist "Vikings" Serienunterhaltung at its best, vorausgesetzt man mag historische Themen. Ich persönlich freue mich schon auf Staffel 4.2, die als UK Import bereits erhältlich ist und nur darauf wartet, in meinem Player zu landen. Und erfreulicherweise gibt es wohl noch eine fünfte Season.
Es ist also ordentlich was los in Kattegat und Paris, und gleichwohl besonders diese erste Hälfte der vierten Staffel vor Nebenhandlungssträngen nur so strotzt bleibt alles dank dem geordneten Drehbuch übersichtlich; die Verknüpfungen gelingen dem Zuschauer mühelos und vor allem: alles bleibt spannend und hochinteressant. Was für mein Dafürhalten diese Serie auszeichnet ist ihr Realismus: selbst ihre Massen- und Schlachtszenen wirken etwas "kleiner" als in vergleichbaren Filmen und sind wohl gerade dadurch authentisch, und auch Festungen eines Königs haben deutlich niedrigere Mauern und Türme, Paris mal ausgenommen.
Diese vierte Staffel ist nicht mehr ganz so explizit brutal wie besonders die zweite (brutal genug ist sie immer noch); dafür wird ein bisschen mehr gevögelt und dies mit ein wenig S&M gewürzt. Jeder intrigiert gegen jeden, nicht selten nachdem man miteinander geschlafen hat; und Geschwisterliebe geht auch schon mal über das Emotionale hinaus. Auch in dieser Staffel lebt die eine oder andere lieb gewonnene Figur ab, der man das Erleben des Serienendes zugetraut hätte. Dieses Mal werden aber auch wirklich so ziemlich alle (außer Björn Eisenseite, der sich zunehmend zum Anführer mausert) zum Teil schwer verletzt.
Trotz aller Verschlagenheit und verschiedener fragwürdiger Entscheidungen liegen die Sympathien nach wie vor bei den Wikingern und hier natürlich besonders bei Ragnar Lothbrok, auch wenn dieser schon mal eine Sklavin wie eine junge Katze ertränkt. Höchster Unterhaltungswert ist also garantiert.
Das in den ersten beiden Staffeln schon sehr gute Bild war in der dritten Season schon verbessert, in der vierten sind erneut minimale Steigerungen erkennbar. Die Schärfe ist sichtbar höher, wovon nicht nur Nahaufnahmen und Close Ups profitieren: sämtliche Totale sind bis in die Bildhintergründe perfekt scharf und äußerst detailreich; die Bildqualität steht HBO-Produktionen wie "Game of Thrones" in nichts nach. Wie gehabt wurden die Farben reduziert, was der Serie außerordentlich gut steht. Schwarzwert, Kontrast und besonders die Plastizität sind hervorragend.
Tonal hat sich nichts verändert, die Serie verfügt noch immer über eine qualitativ hochwertige Tonspur in DTS, die in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Die italienische Edition verfügt sogar über eine DTS HD MA-Tonspur. Der Zuschauer ist permanent von gut ortbaren Surroundgeräuschen umgeben, und während der Schlachtszenen beeindruckt der Track mit ordentlich Dynamik und einem gerüttelt Maß an Bass. Die für mich in der dritten Staffel perfekt integrierten und untertitelten, im ursprünglichen Fränkischen, Angelsächsischen und Nordgermanischen gehaltenen Dialoge wurden stark verringert eingesetzt.
Bei den Extras schließe ich mich dem Reviewer an. Die Veröffentlichung kommt wieder in einem sehr schönen DigiPak, das perfekt zu den Vorgängerstaffeln passt.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor ist "Vikings" Serienunterhaltung at its best, vorausgesetzt man mag historische Themen. Ich persönlich freue mich schon auf Staffel 4.2, die als UK Import bereits erhältlich ist und nur darauf wartet, in meinem Player zu landen. Und erfreulicherweise gibt es wohl noch eine fünfte Season.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 12.11.17 um 16:56
CIA-Agentin Alice war Leitende Ermittlerin in Paris, als es bei einem terroristischen Anschlag zu 24 Todesopfer Kommt. Seitdem leidet Alice an Schuldgefühlen und arbeitet nicht mehr im Außendienst, sondern "undercover" im Sozialamt (?!). Durch einen Zufall fällt ein Sprachmittler und Verhörspezialist aus, der einen Kurier eines islamistischen Hasspredigers vernehmen soll. Dieser hat eventuell wichtige Details zu einem bevorstehenden Anschlag mit biologischen Kampfstoffen zu übermitteln, und erhält Alice gegen ihren Willen diesen Auftrag. Schnell stellt sie fest, dass etwas oberfaul ist und sie sich selbst auf der Abschussliste befindet. Aber um was geht es wirklich und wer steckt dahinter?
"Unlocked" bietet eigentlich beste Voraussetzungen für beste (Agenten-)Thrillerunterhaltung : Regisseur Michael Apted ist ein (wenn auch nicht gerade im Thrillerfach) versierter Regisseur, und die Darstellerriege ist mit Noomi Rapace, Orlando Bloom, Michael Douglas und John Malkovich erlesen besetzt. Das Drehbuch zu "Unlocked" war jahrelang auf Hollywoods Blacklist, also der Liste begehrter, noch nicht verfilmter Drehbücher. Leider wurde aus dieser sehr guten Ausgangsbasis recht wenig gemacht, was verschiedene Ursachen hat. Es beginnt damit, dass sich Noomi Rapace nur einen einzigen Gesichtsausdruck abringen kann und somit extrem hölzern agiert, es geht weiter mit einer beinahe schon zur Karikatur überzogenen Darstellung eines Orlando Bloom und über allem schweben die wirklich hanebüchenen Motive der Gegenseite. Selten wurden CIA-Agenten in einem Film aus dämlicheren Gründen abtrünnig. "Unlocked" ist nur leidlich spannend, weist zwischendurch oft gesehene und dadurch recht unspektakuläre Action auf und hat seine besseren Momente, wenn Alice den Kurier verhört. Leider reichen diese paar Szenen nicht aus, um aus "Unlocked" einen guten Thriller zu machen. Wenigstens wurde der Streifen nicht über Gebühr in die Länge gezogen, und die 95 Minuten kann man schon aushalten, ohne sich zu langweilen. Jedoch: gute Agententhriller-Unterhaltung sieht anders aus.
Das Bild ist hervorragend, die Höchstwertung wird spielerisch erreicht. Für Referenzwerte reicht es nicht ganz, dazu fehlt es etwas an Plastizität. Dennoch: ein wirklich sehr gutes Bild mit nur marginalen Mängeln.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist vor allem eines: viel zu leise abgemischt. Selbst bei Anwahl deutlich höherer Abhörlautstärken bleibt der Sound ohne jeden Punch, ohne Dynamik und nur mit lauem Bass. Die Lautstärke steigt auch nicht reziprok zum Drehen am Lautstärkeregler. Da haben die Soundtüftler ordentlich geschlampt.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe mal vorsichtige drei Balken. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Unlocked" ist ein unausgegorener Agententhriller von der Stange, leidlich spannend und mit banalen Actionszenen versehen. Die Motive der Bad Boys sind so grotesk, dass sie den ganzen Film beinahe schon lächerlich machen. Akustisch ist die Scheibe ein ziemlicher Ausfall. Den Film muss man definitiv nicht gesehen haben, und dadurch erspart man sich den Ärger wegen dem Ton.
"Unlocked" bietet eigentlich beste Voraussetzungen für beste (Agenten-)Thrillerunterhaltung : Regisseur Michael Apted ist ein (wenn auch nicht gerade im Thrillerfach) versierter Regisseur, und die Darstellerriege ist mit Noomi Rapace, Orlando Bloom, Michael Douglas und John Malkovich erlesen besetzt. Das Drehbuch zu "Unlocked" war jahrelang auf Hollywoods Blacklist, also der Liste begehrter, noch nicht verfilmter Drehbücher. Leider wurde aus dieser sehr guten Ausgangsbasis recht wenig gemacht, was verschiedene Ursachen hat. Es beginnt damit, dass sich Noomi Rapace nur einen einzigen Gesichtsausdruck abringen kann und somit extrem hölzern agiert, es geht weiter mit einer beinahe schon zur Karikatur überzogenen Darstellung eines Orlando Bloom und über allem schweben die wirklich hanebüchenen Motive der Gegenseite. Selten wurden CIA-Agenten in einem Film aus dämlicheren Gründen abtrünnig. "Unlocked" ist nur leidlich spannend, weist zwischendurch oft gesehene und dadurch recht unspektakuläre Action auf und hat seine besseren Momente, wenn Alice den Kurier verhört. Leider reichen diese paar Szenen nicht aus, um aus "Unlocked" einen guten Thriller zu machen. Wenigstens wurde der Streifen nicht über Gebühr in die Länge gezogen, und die 95 Minuten kann man schon aushalten, ohne sich zu langweilen. Jedoch: gute Agententhriller-Unterhaltung sieht anders aus.
Das Bild ist hervorragend, die Höchstwertung wird spielerisch erreicht. Für Referenzwerte reicht es nicht ganz, dazu fehlt es etwas an Plastizität. Dennoch: ein wirklich sehr gutes Bild mit nur marginalen Mängeln.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist vor allem eines: viel zu leise abgemischt. Selbst bei Anwahl deutlich höherer Abhörlautstärken bleibt der Sound ohne jeden Punch, ohne Dynamik und nur mit lauem Bass. Die Lautstärke steigt auch nicht reziprok zum Drehen am Lautstärkeregler. Da haben die Soundtüftler ordentlich geschlampt.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe mal vorsichtige drei Balken. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Unlocked" ist ein unausgegorener Agententhriller von der Stange, leidlich spannend und mit banalen Actionszenen versehen. Die Motive der Bad Boys sind so grotesk, dass sie den ganzen Film beinahe schon lächerlich machen. Akustisch ist die Scheibe ein ziemlicher Ausfall. Den Film muss man definitiv nicht gesehen haben, und dadurch erspart man sich den Ärger wegen dem Ton.
mit 3
mit 5
mit 2
mit 3
bewertet am 12.11.17 um 11:53
Elizabeth Sloane ist "Lobbyistin". Was das ist? In der Schatten-Nahrungskette Washingtons steht Sloane ganz oben, indem sie durch Manipulation, Bestechung, Erpressung, gezielte Des- oder Falschinformation und nicht zuletzt durch (illegale) Abhörung oder Observation andere Politiker beeinflusst und so ihre politischen Auftraggeber fördert. Ziele und Motivation dieser Auftraggeber sind ihr dabei gleichgültig; es geht nur ums "Gewinnen". Erst als Vertreter der Waffenlobby an sie heran treten, um eine Gesetzesänderung des 2. Zusatzartikels der Verfassung der USA, also des nahezu uneingeschränkten, kaum kontrollierten und nur nachlässig nachweispflichtigen Erwerbs von Waffen zu verhindern, entwickelt Sloane so etwas wie ein Gewissen und wechselt zur Gegenseite. Doch auch dieser Sinneswandel ändert nichts an Sloanes beruflicher Einstellung: nach wie vor ist der absolut skrupellosen Frau wirklich jedes Mittel recht, um zu gewinnen; und auch engste Vertraute können sich nie sicher sein, ob sie als Mittel zum Zweck missbraucht werden..
"Die Erfindung der Wahrheit" belegt zur Zeit Platz 77 der Mojo-Liste, also der Liste der Filme mit dem schlechtesten Einspielergebnis. Das tut dem Film Unrecht, denn "Miss Sloane", so der Originaltitel, ist ein durchaus spannendes Drama, das erhellende Einblicke in die politische Landschaft der USA gewährt; als Thriller (wie teilweise beworben) würde ich den Film nicht bezeichnen, was der Spannung und dem Unterhaltungswert jedoch in keinster Weise abträglich ist. Dabei tritt die heilige Kuh der USA, nämlich der freie Erwerb und Besitz, ja teilweise das Tragen von (auch automatischen) Waffen in den Hintergrund und spielt nur die zweite Geige; ebenso wie die Machenschaften im Haifischbecken Washingtons. "Die Erfindung der Wahrheit" ist im Wesentlichen eine Charakterstudie einer seelisch verarmten Frau, die sich ihrer Karriere völlig verschrieben hat, auf ein Privatleben völlig verzichtet und trotz Schlafstörungen Aufputschmittelsüchtig ist. Bereits zu Beginn des Films wird klar, dass sich kein Mitarbeiter des Fortbestandes seines Arbeitsvertrages sicher sein kann, wenn nicht abgeliefert wird und ebenso schnell wird deutlich, dass Elizabeth Sloane weder Freund noch Feind kennt auf dem Weg zum Erreichen ihrer Ziele. So wird eine Charakterstudie einer bedauernswerten Persönlichkeit aufgebaut, die erst spät wahre Werte erkennt und dafür einsteht.
"Die Erfindung der Wahrheit" ist eine grandiose One Woman-Show von Jessica Chastain, die eine oscarreife Darbietung erbringt. Stets die kühl-beherrschte Strategin lässt die Charakterdarstellerin seltene, dafür umso eindrucksvollere Einblicke in die Psyche ihrer Figur zu, und das lediglich durch kleinste mimische Veränderungen und Gesten. Außer Mark Strong (wieder sehr stark, ohnehin einer meiner Lieblingsschauspieler), Gugu Mbatha-Raw (bildhübsch) und vielleicht noch Michael Stuhlbarg (in "Boardwalk Empire sehr beeindruckend) degradiert Chastain alle anderen Darsteller zu Statisten.
Wissen muss man allerdings, dass "Miss Sloane" absolut actionbefreit ist und lediglich durch seine absolut pointierten Dialoge wirkt. Diese sind ab und an derart geschliffen, dass stete Aufmerksamkeit gefordert ist um auf Ballhöhe zu bleiben; das könnte für manchen zu anstrengend sein. Für mich persönlich waren gerade diese zum Teil höchst vergnüglichen Dialoge das Salz in der Suppe, die zum Beispiel im TV-Duell in einen sehr spannenden Schlagabtausch mit einer weiteren verblüffenden Manipulation kumulieren.
Bild und Ton von "Die Erfindung der Wahrheit" sind so ausgefallen, wie es von einer aktuellen Hollywood-Produktion zu erwarten ist.
Beim Bild lässt sich kaum ein Mangel anführen, sämtliche Parameter liegen im sattgrünen Bereich. Augenscheinlich ist eine leichte Farbreduktion, die aber nur in Außenszenen wirklich auffällt. Ansonsten ist besonders die Schärfe recht hoch, sie bleibt es auch in allen Bildebenen. Für die Höchstwertung reicht es locker.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, was gar nicht Not getan hätte. Der Track weist eigentlich nur Dialoge auf, die stets verständlich sind. Gelegenheit, dynamisch und bassstark ins Geschehen einzugreifen bekommt der Track eigentlich nie, und eine Surroundkulisse ist nur in ein paar Außenszenen dezent gegeben. Deswegen ist der Track nicht schlecht, aber eben völlig unspektakulär.
Bei den Extras vergebe ich einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Miss Sloane" ist genau genommen mehr dramatische Charakterstudie einer karrieregeilen, erfolgssüchtigen und deswegen seelisch verarmten Frau denn Politthriller, deswegen aber nicht minder spannend oder unterhaltsam. Doch Vorsicht: "Die Erfindung der Wahrheit" ist anders als der ähnlich gelagerte "State of Play" mit Russell Crowe, den ich hier ebenfalls nachdrücklich empfehle; denn "Die Erfindung.." setzt kaum bis gar nicht auf Thrill. Trotzdem spreche ich eine Sehempfehlung für Freunde von Politthrillern aus, und für Fans von Jessica Chastain ohnehin. "Miss Sloane" hat durchaus das Potential zum mehrfachen Sehen, nur vielleicht nicht gleich am nächsten Tag.
"Die Erfindung der Wahrheit" belegt zur Zeit Platz 77 der Mojo-Liste, also der Liste der Filme mit dem schlechtesten Einspielergebnis. Das tut dem Film Unrecht, denn "Miss Sloane", so der Originaltitel, ist ein durchaus spannendes Drama, das erhellende Einblicke in die politische Landschaft der USA gewährt; als Thriller (wie teilweise beworben) würde ich den Film nicht bezeichnen, was der Spannung und dem Unterhaltungswert jedoch in keinster Weise abträglich ist. Dabei tritt die heilige Kuh der USA, nämlich der freie Erwerb und Besitz, ja teilweise das Tragen von (auch automatischen) Waffen in den Hintergrund und spielt nur die zweite Geige; ebenso wie die Machenschaften im Haifischbecken Washingtons. "Die Erfindung der Wahrheit" ist im Wesentlichen eine Charakterstudie einer seelisch verarmten Frau, die sich ihrer Karriere völlig verschrieben hat, auf ein Privatleben völlig verzichtet und trotz Schlafstörungen Aufputschmittelsüchtig ist. Bereits zu Beginn des Films wird klar, dass sich kein Mitarbeiter des Fortbestandes seines Arbeitsvertrages sicher sein kann, wenn nicht abgeliefert wird und ebenso schnell wird deutlich, dass Elizabeth Sloane weder Freund noch Feind kennt auf dem Weg zum Erreichen ihrer Ziele. So wird eine Charakterstudie einer bedauernswerten Persönlichkeit aufgebaut, die erst spät wahre Werte erkennt und dafür einsteht.
"Die Erfindung der Wahrheit" ist eine grandiose One Woman-Show von Jessica Chastain, die eine oscarreife Darbietung erbringt. Stets die kühl-beherrschte Strategin lässt die Charakterdarstellerin seltene, dafür umso eindrucksvollere Einblicke in die Psyche ihrer Figur zu, und das lediglich durch kleinste mimische Veränderungen und Gesten. Außer Mark Strong (wieder sehr stark, ohnehin einer meiner Lieblingsschauspieler), Gugu Mbatha-Raw (bildhübsch) und vielleicht noch Michael Stuhlbarg (in "Boardwalk Empire sehr beeindruckend) degradiert Chastain alle anderen Darsteller zu Statisten.
Wissen muss man allerdings, dass "Miss Sloane" absolut actionbefreit ist und lediglich durch seine absolut pointierten Dialoge wirkt. Diese sind ab und an derart geschliffen, dass stete Aufmerksamkeit gefordert ist um auf Ballhöhe zu bleiben; das könnte für manchen zu anstrengend sein. Für mich persönlich waren gerade diese zum Teil höchst vergnüglichen Dialoge das Salz in der Suppe, die zum Beispiel im TV-Duell in einen sehr spannenden Schlagabtausch mit einer weiteren verblüffenden Manipulation kumulieren.
Bild und Ton von "Die Erfindung der Wahrheit" sind so ausgefallen, wie es von einer aktuellen Hollywood-Produktion zu erwarten ist.
Beim Bild lässt sich kaum ein Mangel anführen, sämtliche Parameter liegen im sattgrünen Bereich. Augenscheinlich ist eine leichte Farbreduktion, die aber nur in Außenszenen wirklich auffällt. Ansonsten ist besonders die Schärfe recht hoch, sie bleibt es auch in allen Bildebenen. Für die Höchstwertung reicht es locker.
Der Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor, was gar nicht Not getan hätte. Der Track weist eigentlich nur Dialoge auf, die stets verständlich sind. Gelegenheit, dynamisch und bassstark ins Geschehen einzugreifen bekommt der Track eigentlich nie, und eine Surroundkulisse ist nur in ein paar Außenszenen dezent gegeben. Deswegen ist der Track nicht schlecht, aber eben völlig unspektakulär.
Bei den Extras vergebe ich einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Miss Sloane" ist genau genommen mehr dramatische Charakterstudie einer karrieregeilen, erfolgssüchtigen und deswegen seelisch verarmten Frau denn Politthriller, deswegen aber nicht minder spannend oder unterhaltsam. Doch Vorsicht: "Die Erfindung der Wahrheit" ist anders als der ähnlich gelagerte "State of Play" mit Russell Crowe, den ich hier ebenfalls nachdrücklich empfehle; denn "Die Erfindung.." setzt kaum bis gar nicht auf Thrill. Trotzdem spreche ich eine Sehempfehlung für Freunde von Politthrillern aus, und für Fans von Jessica Chastain ohnehin. "Miss Sloane" hat durchaus das Potential zum mehrfachen Sehen, nur vielleicht nicht gleich am nächsten Tag.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 11.11.17 um 15:28
München, 5. September 1972: während der bereits laufenden olympischen Spiele dringen palästinensische Terroristen der Organisation "Schwarzer September" ins olympische Dorf ein und nehmen insgesamt 11 israelische Sportler und Funktionäre als Geisel, um über 200 palästinensische Terroristen, aber auch einen Japaner und die deutschen Top-Terroristen der "Rote Armee Fraktion" Andreas Baader und Ulrike Meinhof frei zu pressen. Bei der anschließenden, katastrophal geplanten und dilettantisch durchgeführten Befreiungsaktion kommen alle jüdischen Geiseln, fünf Geiselnehmer und ein Polizist ums Leben. Die israelische Regierung unter Ministerpräsidentin Golda Meir will im Zuge der Aufarbeitung der Ereignisse ein Zeichen setzen: den Terroristen der Welt und vor allem den Palästinensern soll deutlich aufgezeigt werden, dass Mord an israelischen Staatsbürgern Konsequenzen hat. Dazu wird ein geheimes Kommando, bestehend aus 5 Männern, aufgestellt. Auftrag: alle Hintermänner der Geiselnahme zu liquidieren. Und zwar so, dass die Welt aufhorcht..
Einer der größten lebenden Regisseure, Steven Spielberg, selbst Jude, nahm sich nach "Schindlers Liste" erneut eines Themas an, das ein Trauma für Juden und Israel darstellt. Spielberg kreierte aus dem Stoff einen spannenden Thriller mit semi-dokumentarischen Touch, der im Wesentlichen die Geschehnisse der folgenden zwei Jahre nach der Geiselnahme reflektiert, immer wieder unterbrochen durch Szenen während des Terroraktes. Dabei muss festgestellt werden, dass Spielberg recht einseitig schildert und die Rolle Israels in den Konflikten im Mittleren Osten komplett außen vor lässt, was zu einer verfälschenden Schwarz-Weiß-Malerei führt und den wahren Gegebenheiten in und um Israel und Palästina nicht Rechnung trägt. Hierzu empfehle ich die Lektüre verschiedener Quellen, um die Rolle Israels und ihre skrupellose Vorgehensweise im Umgang mit Palästinensern wie z. B. durch nächtliche Todesschwadronen besser einordnen zu können.
Erstaunlich ist, wie Spielberg die Zusammensetzung des Teams schildert. Das Kommando bestand offensichtlich nicht etwa aus perfekt ausgebildeten Killern, sondern neben einem Leiter ohne jede Einsatzerfahrung aus einem Bombenentschärfer statt einem Bombenbastler, einem Dokumentenfälscher und einem jungen Mann, der "seit 10 Minuten beim Mossad ist". So werden auch allerlei Fehlschläge produziert, die auf Erfahrungsmangel und fehlende Ausbildung zurück zu führen sind. Dennoch gelingt es dem Team, 7 von 11 Drahtziehern zu exekutieren; dabei kommen jedoch auch Teammitglieder ums Leben.
Spielberg schildert eindrücklich auch die inneren Konflikte innerhalb der Gruppe, wenn sich die Fragen um Ethik und Moral des Auftrages nicht mehr verdrängen lassen und geht auch auf die psychischen Auswirkungen des Auftrages und der monate- und jahrelangen Abwesenheiten von der Heimat bei permanenter Paranoia wegen drohender Aufdeckung ihrer Tarnung ein.
Eine spannende und abwechslungsreiche Darstellung gelingt Spielberg dabei nicht immer, und ein größerer Teil der Mitte ist eine Abfolge von Ausspähung, Vorbereitung von Anschlägen sowie deren Durchführung, was nach einer Weile doch etwas dröge wird. Zum Ende hin kumuliert das Geschehen dann in der hochdramatisch dargestellten Schießerei am Militärflugplatz Fürstenfeldbruck, als sich die Unfähigkeit der beteiligten deutschen Elemente offenbart.
Das Bild sehe ich aufgrund eines permanent sichtbaren, allerdings geringfügigen Schärfemangels, einer leichten, unauffälligen Körnung und seltenem Rauschen in dunklen Szenen minimal schlechter als der Reviewer. Dafür wirkt das Bild schön "kinolike". Einige Einstellungen sind perfekt und weisen einen außerordentlich hohen Detailgrad auf, sind gut ausgeleuchtet, ausgewogen kontrastiert und schön plastisch. Das trifft auf das Bild nicht während der gesamten Laufzeit zu, deswegen "nur" 4 Balken.
Der deutsche Sound liegt in Dolby Digital 5.1 vor und stellt zufrieden, mehr nicht. Die vielen Dialoge werden stets verständlich wiedergegeben, die Surroundkulisse ist vernehmbar, aber nicht wirklich beeindruckend. Ebenso verhält es sich mit den direktionalen Effekten. Der Bass kommt auch bei den Explosionen und Schießereien nicht so recht in Schweiß. Da wäre mehr gegangen, aber dem Thema entsprechend reicht der Sound aus.
Die Extras scheinen umfangreich, ich schließe mich hier der Wertung im Review an.
Mein persönliches Fazit: "München" schildert auf eindrucksvolle, eindrückliche, teils bestürzende und oft dramatische Weise die Geschehnisse während und nach der Geiselnahme von München. Dabei wird allerdings auf Ursachen-"Forschung" völlig verzichtet, und dadurch entsteht eine recht einseitige Darstellung. Bitte nicht falsch verstehen: dieser Akt des Terrors ist wie jeder Terrorakt aufs Schärfste zu verurteilen, und Urheber und Täter sind zu verfolgen und zu bestrafen. Aber: Terror wie der damalige, aber auch der heutige haben Ursachen, die nicht unerwähnt bleiben dürfen.
Einer der größten lebenden Regisseure, Steven Spielberg, selbst Jude, nahm sich nach "Schindlers Liste" erneut eines Themas an, das ein Trauma für Juden und Israel darstellt. Spielberg kreierte aus dem Stoff einen spannenden Thriller mit semi-dokumentarischen Touch, der im Wesentlichen die Geschehnisse der folgenden zwei Jahre nach der Geiselnahme reflektiert, immer wieder unterbrochen durch Szenen während des Terroraktes. Dabei muss festgestellt werden, dass Spielberg recht einseitig schildert und die Rolle Israels in den Konflikten im Mittleren Osten komplett außen vor lässt, was zu einer verfälschenden Schwarz-Weiß-Malerei führt und den wahren Gegebenheiten in und um Israel und Palästina nicht Rechnung trägt. Hierzu empfehle ich die Lektüre verschiedener Quellen, um die Rolle Israels und ihre skrupellose Vorgehensweise im Umgang mit Palästinensern wie z. B. durch nächtliche Todesschwadronen besser einordnen zu können.
Erstaunlich ist, wie Spielberg die Zusammensetzung des Teams schildert. Das Kommando bestand offensichtlich nicht etwa aus perfekt ausgebildeten Killern, sondern neben einem Leiter ohne jede Einsatzerfahrung aus einem Bombenentschärfer statt einem Bombenbastler, einem Dokumentenfälscher und einem jungen Mann, der "seit 10 Minuten beim Mossad ist". So werden auch allerlei Fehlschläge produziert, die auf Erfahrungsmangel und fehlende Ausbildung zurück zu führen sind. Dennoch gelingt es dem Team, 7 von 11 Drahtziehern zu exekutieren; dabei kommen jedoch auch Teammitglieder ums Leben.
Spielberg schildert eindrücklich auch die inneren Konflikte innerhalb der Gruppe, wenn sich die Fragen um Ethik und Moral des Auftrages nicht mehr verdrängen lassen und geht auch auf die psychischen Auswirkungen des Auftrages und der monate- und jahrelangen Abwesenheiten von der Heimat bei permanenter Paranoia wegen drohender Aufdeckung ihrer Tarnung ein.
Eine spannende und abwechslungsreiche Darstellung gelingt Spielberg dabei nicht immer, und ein größerer Teil der Mitte ist eine Abfolge von Ausspähung, Vorbereitung von Anschlägen sowie deren Durchführung, was nach einer Weile doch etwas dröge wird. Zum Ende hin kumuliert das Geschehen dann in der hochdramatisch dargestellten Schießerei am Militärflugplatz Fürstenfeldbruck, als sich die Unfähigkeit der beteiligten deutschen Elemente offenbart.
Das Bild sehe ich aufgrund eines permanent sichtbaren, allerdings geringfügigen Schärfemangels, einer leichten, unauffälligen Körnung und seltenem Rauschen in dunklen Szenen minimal schlechter als der Reviewer. Dafür wirkt das Bild schön "kinolike". Einige Einstellungen sind perfekt und weisen einen außerordentlich hohen Detailgrad auf, sind gut ausgeleuchtet, ausgewogen kontrastiert und schön plastisch. Das trifft auf das Bild nicht während der gesamten Laufzeit zu, deswegen "nur" 4 Balken.
Der deutsche Sound liegt in Dolby Digital 5.1 vor und stellt zufrieden, mehr nicht. Die vielen Dialoge werden stets verständlich wiedergegeben, die Surroundkulisse ist vernehmbar, aber nicht wirklich beeindruckend. Ebenso verhält es sich mit den direktionalen Effekten. Der Bass kommt auch bei den Explosionen und Schießereien nicht so recht in Schweiß. Da wäre mehr gegangen, aber dem Thema entsprechend reicht der Sound aus.
Die Extras scheinen umfangreich, ich schließe mich hier der Wertung im Review an.
Mein persönliches Fazit: "München" schildert auf eindrucksvolle, eindrückliche, teils bestürzende und oft dramatische Weise die Geschehnisse während und nach der Geiselnahme von München. Dabei wird allerdings auf Ursachen-"Forschung" völlig verzichtet, und dadurch entsteht eine recht einseitige Darstellung. Bitte nicht falsch verstehen: dieser Akt des Terrors ist wie jeder Terrorakt aufs Schärfste zu verurteilen, und Urheber und Täter sind zu verfolgen und zu bestrafen. Aber: Terror wie der damalige, aber auch der heutige haben Ursachen, die nicht unerwähnt bleiben dürfen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.11.17 um 09:12
Europa, während des 1. Weltkrieges: Auf der Insel Themyscira (anscheinend irgendwo im Mittelmeer) ist es schlagartig vorbei mit der heilen Welt, als der Spion Steve Trevor von den Deutschen in seinem Flugzeug verfolgt und abgeschossen wird (wie man mit einem Schiff und Booten ein Flugzeug verfolgen kann: fragt nicht..) . Die Amazonen, allen voran Königin Hyppolita, ihre Schwester und ihre Tochter Diana (später aka "Wonder Woman") müssen kämpfen und erfahren vom Krieg, der komplett an ihrem von der Außenwelt abgeschnittenen Paradies vorbei geht. Sofort ist Diana klar: hinter diesem Krieg kann nur Kriegsgott Ares stecken, und einziger Lebenszweck der Amazonen ist es, Ares zu töten und so weitere Kriege zu verhindern, bevor sie entstehen. Also..
Mal wieder ein Superhelden-Film, könnte man meinen. Und läge damit auch teilweise richtig. Im allgemeinen Trend der Comic-Verfilmungen ist mit einiger Verspätung auch DC (von Nolans "Batman"-Verfilmungen mal abgesehen) auf den Zug aufgesprungen und hat mit Zack Snyders "Man of Steel" und "Batman v. Superman" gehörig abgeräumt. "Wonder Woman" hat mit über 800 Millionen US $ die Kassen laut klingeln lassen, und so ist eine Fortsetzung wohl ziemlich sicher.
"Wonder Woman" folgt in seiner Erzählstruktur den gängigen Klischees von Comic-/Superheldenverfilmungen , in dem etwa die erste halbe Stunde des Films geschildert wird, wie Diana in ihrer Kindheit ihre ohnehin vorhandenen Talente ausbaut und zur Superheldin heran gezüchtet wird. Der Unterschied zu bisherigen Superhelden ist eklatant: Diana hat keine schwierige Kindheit und auch kein traumatisches Erlebnis, sondern wächst wohlbehüteter auf als heutige Waldorf-Abiturienten. Idealistisch-blauäugig (und komplett weltfremd) wie sie nun mal ist und wie sie erzogen wurde kann an allem Kriegselend der Welt nur Kriegsgott Ares schuld sein, und mit dessen Tod dürfte allüberall wieder Friede, Freude, Eierkuchen herrschen. Soweit ihre Theorie, die sich dann in der Praxis etwas anders darstellt, bei ihr auf Unverständnis stößt und dadurch im wirklichen Leben einiges an amüsanter Situationskomik erwirkt. Genau hier liegt die besondere Würze von "Wonder Woman", der den Film im Superhelden-Mikrokosmos so einzigartig macht. Zum Einen spielt die Regisseurin mit ihrer Hauptdarstellerin mit einigen Geschlechterklischees ("da wo ich herkomme, gelte ich nicht als durchschnittlich"), zum Anderen werden gerade diese Klischees beispielsweise in der Szene mit der Royal Society gehörig auf den Kopf gestellt und so beinahe spielerisch hinterfragt.
Zu Beginn ist "Wonder Woman" ein wenig arg schwülstig und teilweise pathetisch; die stärksten Momente des Films während der Schlachten im Stellungskrieg machen dies aber mehr als wett, wo die im Schlamm herumhüpfende und trotzdem stets frisch geduscht aussehende Diana haufenweise Deutsche PG 13-kompatibel komplett blutleer umlegt und wo sie ihre allgemein sehr hohe Empathiefähigkeit und ihr Mitgefühl für Menschen jeglicher Couleur, Herkunft und Religion im Umgang mit "von Ares manipulierten" Deutschen relativ pragmatisch und unkompliziert beiseite legt. Leider konnte Regisseurin Patty Jenkins nicht davon ablassen, das Finale unnötigerweise wieder in ein Zack Snyder-Gedächtnis CGI-Getöse münden zu lassen: das hätte "Wonder Woman" gar nicht nötig gehabt, die Actionszenen im Mittelteil waren viel eindrucksvoller. Unterm Strich bleibt eine sehr gute Comic-Verfilmung, die sich knapp hinter den besten Genrevertretern wie "Iron Man" (der erste, wohlgemerkt), "Avengers" (auch der erste), den "Guardians" (ja, auch und nur der erste) sowie "Ant-Man" einreihen darf. Nolans "Batmen" und Snyders "Wachmen" führe ich nicht an, das ist eine völlig andere Liga.
Audiovisuell ist die Scheibe irre. Beim Bild gibt es nichts zu bemängeln, jeder einzelne Parameter ist herausragend. Der Film wurde definitiv auf eine 3D-Auswertung angelegt (die ich mir erspart habe, da ich den Film bereits im Flugzeug gesehen hatte und nur neugierig auf den Sound war) und strotzt nur so vor Szenen, die in 3D beeindruckend sein dürften. Aber auch in 2D besticht das Bild mit einer Wahnsinns-Plastizität.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor und wird von meinem Receiver in Dolby TrueHD reproduziert. Der Sound ist einsame Spitze: Brillanz, Durchzeichnung, eine tolle Surroundkulisse, direktionale Effekte zuhauf und ein überwältigender Bass machen den Film auch ohne Atmos-fähiges Equipment zum einem akustischen Leckerbissen.
Bei den Extras vergebe ich vier Balken wie die Bewerter vor mir. Das Artwork des Steels ist recht schick, aber "nur" in tollen Farben lackiert und nicht geprägt, mit dem Titel auf dem Spine.
Mein persönliches Fazit: "Wonder Woman" ist tatsächlich eine der besseren Comic-Verfilmungen, der der manchmal bemühte und nicht immer passende Humor besonders der Marvels nahezu vollständig abgeht. Schön anders war mal, dass die Heldin ihre Superkräfte nicht durch einen Unfall, ein Trauma oder ähnliches erwarb, sondern schlicht und ergreifend so geboren war. Wäre der arg klischeehafte Beginn etwas "natürlicher" geraten und das CGI-Spektakel im Finale wie die Action im Mittelteil gestaltet, wäre "Wonder Woman" für mich ein toller Film. So ist es zumindest ein ziemlich guter.
Mal wieder ein Superhelden-Film, könnte man meinen. Und läge damit auch teilweise richtig. Im allgemeinen Trend der Comic-Verfilmungen ist mit einiger Verspätung auch DC (von Nolans "Batman"-Verfilmungen mal abgesehen) auf den Zug aufgesprungen und hat mit Zack Snyders "Man of Steel" und "Batman v. Superman" gehörig abgeräumt. "Wonder Woman" hat mit über 800 Millionen US $ die Kassen laut klingeln lassen, und so ist eine Fortsetzung wohl ziemlich sicher.
"Wonder Woman" folgt in seiner Erzählstruktur den gängigen Klischees von Comic-/Superheldenverfilmungen , in dem etwa die erste halbe Stunde des Films geschildert wird, wie Diana in ihrer Kindheit ihre ohnehin vorhandenen Talente ausbaut und zur Superheldin heran gezüchtet wird. Der Unterschied zu bisherigen Superhelden ist eklatant: Diana hat keine schwierige Kindheit und auch kein traumatisches Erlebnis, sondern wächst wohlbehüteter auf als heutige Waldorf-Abiturienten. Idealistisch-blauäugig (und komplett weltfremd) wie sie nun mal ist und wie sie erzogen wurde kann an allem Kriegselend der Welt nur Kriegsgott Ares schuld sein, und mit dessen Tod dürfte allüberall wieder Friede, Freude, Eierkuchen herrschen. Soweit ihre Theorie, die sich dann in der Praxis etwas anders darstellt, bei ihr auf Unverständnis stößt und dadurch im wirklichen Leben einiges an amüsanter Situationskomik erwirkt. Genau hier liegt die besondere Würze von "Wonder Woman", der den Film im Superhelden-Mikrokosmos so einzigartig macht. Zum Einen spielt die Regisseurin mit ihrer Hauptdarstellerin mit einigen Geschlechterklischees ("da wo ich herkomme, gelte ich nicht als durchschnittlich"), zum Anderen werden gerade diese Klischees beispielsweise in der Szene mit der Royal Society gehörig auf den Kopf gestellt und so beinahe spielerisch hinterfragt.
Zu Beginn ist "Wonder Woman" ein wenig arg schwülstig und teilweise pathetisch; die stärksten Momente des Films während der Schlachten im Stellungskrieg machen dies aber mehr als wett, wo die im Schlamm herumhüpfende und trotzdem stets frisch geduscht aussehende Diana haufenweise Deutsche PG 13-kompatibel komplett blutleer umlegt und wo sie ihre allgemein sehr hohe Empathiefähigkeit und ihr Mitgefühl für Menschen jeglicher Couleur, Herkunft und Religion im Umgang mit "von Ares manipulierten" Deutschen relativ pragmatisch und unkompliziert beiseite legt. Leider konnte Regisseurin Patty Jenkins nicht davon ablassen, das Finale unnötigerweise wieder in ein Zack Snyder-Gedächtnis CGI-Getöse münden zu lassen: das hätte "Wonder Woman" gar nicht nötig gehabt, die Actionszenen im Mittelteil waren viel eindrucksvoller. Unterm Strich bleibt eine sehr gute Comic-Verfilmung, die sich knapp hinter den besten Genrevertretern wie "Iron Man" (der erste, wohlgemerkt), "Avengers" (auch der erste), den "Guardians" (ja, auch und nur der erste) sowie "Ant-Man" einreihen darf. Nolans "Batmen" und Snyders "Wachmen" führe ich nicht an, das ist eine völlig andere Liga.
Audiovisuell ist die Scheibe irre. Beim Bild gibt es nichts zu bemängeln, jeder einzelne Parameter ist herausragend. Der Film wurde definitiv auf eine 3D-Auswertung angelegt (die ich mir erspart habe, da ich den Film bereits im Flugzeug gesehen hatte und nur neugierig auf den Sound war) und strotzt nur so vor Szenen, die in 3D beeindruckend sein dürften. Aber auch in 2D besticht das Bild mit einer Wahnsinns-Plastizität.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor und wird von meinem Receiver in Dolby TrueHD reproduziert. Der Sound ist einsame Spitze: Brillanz, Durchzeichnung, eine tolle Surroundkulisse, direktionale Effekte zuhauf und ein überwältigender Bass machen den Film auch ohne Atmos-fähiges Equipment zum einem akustischen Leckerbissen.
Bei den Extras vergebe ich vier Balken wie die Bewerter vor mir. Das Artwork des Steels ist recht schick, aber "nur" in tollen Farben lackiert und nicht geprägt, mit dem Titel auf dem Spine.
Mein persönliches Fazit: "Wonder Woman" ist tatsächlich eine der besseren Comic-Verfilmungen, der der manchmal bemühte und nicht immer passende Humor besonders der Marvels nahezu vollständig abgeht. Schön anders war mal, dass die Heldin ihre Superkräfte nicht durch einen Unfall, ein Trauma oder ähnliches erwarb, sondern schlicht und ergreifend so geboren war. Wäre der arg klischeehafte Beginn etwas "natürlicher" geraten und das CGI-Spektakel im Finale wie die Action im Mittelteil gestaltet, wäre "Wonder Woman" für mich ein toller Film. So ist es zumindest ein ziemlich guter.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 04.11.17 um 11:35
Der Cop Michael hat sich irgendwie durch die russische Mafia in Atlanta erpressbar gemacht und führt in deren Auftrag mit weiteren vom rechten Weg abgekommenen Bullen und zwei Ex-Soldaten höchst riskante Überfälle durch. Doch die Russen halten sich nicht wie der Transporter an einen einmal geschlossen Deal, ihr Geld kriegen die Cops auch nicht, stattdessen fordern die Russen immer mehr, sonst.. (weiß man nicht genau. Wird sein Sohn, den er mit der Schwester der Russenmafia-Patin gezeugt hat getötet? Werden er und seine Komplizen, allesamt perfekt ausgebildete und vor allem skrupellose Cops, ermordet? An die Feds verraten? Fragen über Fragen..). Nun soll die Gang in einem hervorragend gesicherten Gebäude der Homeland Security was klauen (was, spielt nicht die geringste Rolle), und dazu plant die Bande ein Ablenkungsmanöver: einen Triple 9. Ein Cop soll getötet werden, um alle Polizeikräfte Atlanta an anderer Stelle zu binden..
"Triple 9" ist ein Paradebeispiel für einen Stoff, bei dem nahezu sämtliche Möglichkeiten und das durchaus vorhandene große Potential leider weitestgehend verschwendet wurden. "Triple 9" atmet durchaus etwas von der Atmosphäre der großen Thriller der letzten Jahre wie Afflecks "The Town" und Villeneuves "Sicario", und das große Vorbild "Heat" ist allgegenwärtig spürbar. Die Atmosphäre stimmt also grundsätzlich; "Triple 9" ist zutiefst pessimistisch, düster und dreckig-unsympathisch. Leider wurde die tolle Atmosphäre nicht gut durch die Story untermauert, und ihr Übriges tut die Vielfalt der tragende Rollen spielenden Figuren, von denen keine einzige als Identifikationsfigur taugt. Selbst der "Held", der als Bauernopfer gedachte Chris, dargestellt durch den späteren Oscar-Preisträger Casey Affleck, spielt derart emotionslos, dass dem Zuschauer ein Mitfiebern deutlich schwerfällt, und der bedauernswerte, erpresste Cop sprengt schon mal einer Geisel den Fuß weg. Da fällt das wohlwollende Verständnis für das schwere Los des Cops in der Zwickmühle etwas schwer, muss ich zugeben.
Der Grundplot wäre an sich durchaus mal etwas neues und frisches, allerdings sind die Motive der Protagonisten schon etwas arg an den Haaren herbei gezogen. Die Grundkonstellation, dass ein Cop nur wegen seiner Vaterschaft unentrinnbar in den Klauen der russischen Mafia festsitzt ist relativ hanebüchen; warum die Komplizen, eigentlich alle anonym, ebenfalls erpressbar sind erschließt sich nicht recht. Kate Winslet (die ich fast nicht erkannt hätte) spielt relativ gelangweilt eine regelrechte Karikatur einer russischen Gangsterbraut. Völlig überflüssig sind die Mitglieder der Mara Salvatrucha, denen unnötig viel Screentime gewährt wird ohne wirklichen Einfluss au den Storyverlauf.
Das Bild eignet sich als Prüfbild für den Abschlusstest von Filmhochschülern. Prüfaufgabe wäre, jeden möglichen Bildfehler zu finden. Wäre machbar, denn das Bild weist jeden erdenklichen Bildfehler auf. Kaum zu glauben, dass der Film rein digital gedreht wurde, obwohl: Michael Mann "Collateral" wies ähnliche Mängel auf. Die Tagszenen sind allesamt nahezu perfekt: schön scharf, gut ausgeleuchtet, kontraststark und farbenfroh. In den vielen dunklen Szenen körnt es relativ häufig störend stark, und des öfteren tritt starkes digitales Rauschen auf. Die dunklen Szenen sind oft nicht gut ausgeleuchtet, der Kontrast lässt zu wünschen übrig und der Schwarzwert schwankt.
Gleichwohl der deutsche Track in DTS HD MA 5.1 vorliegt, gibt es Analss zur Kritik: ein deutlicher Mangel an Dynamik ist offensichtlich. Das fällt besonders bei Schusswechseln auf, wo selbst Abschussgeräusche von automatischen Waffen oder Pump Guns eher wie kleinere Feuerwerkskörper klingen. die Surroundkulisse ist verhalten, ebenso die direktionalen Effekte.
Bei den Extras vergebe ich die vorliegende Durchschnittswertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: John Hillcoat, den ich eigentlich schätze, hat viel gewollt und nur wenig davon hinbekommen. Das Überangebot an Stars, deren mangelhafte Entwicklung in die Tiefe, das Fehlen einer Empathie erzeugenden Identifikationsfigur in Verbindung mit einer nur bedingt nachvollziehbaren Motivation aller Beteiligten konnten die vielen Stars mit ihrem glaubhaften Schauspiel (Kate Winslet mal außen vor gelassen) auch nicht wettmachen. Dass der Regisseur und sein Drehbuchschreiber einen Hochkaräter im Stile der genannten "Heat", "The Town" oder Sicario" inszenieren wollten ist "Triple 9" sehr deutlich anzumerken. Aber gut gemeint ist nun mal nicht gut, so wie "nett" eben nur die kleine Schwester von Scheiße ist.
"Triple 9" ist ein Paradebeispiel für einen Stoff, bei dem nahezu sämtliche Möglichkeiten und das durchaus vorhandene große Potential leider weitestgehend verschwendet wurden. "Triple 9" atmet durchaus etwas von der Atmosphäre der großen Thriller der letzten Jahre wie Afflecks "The Town" und Villeneuves "Sicario", und das große Vorbild "Heat" ist allgegenwärtig spürbar. Die Atmosphäre stimmt also grundsätzlich; "Triple 9" ist zutiefst pessimistisch, düster und dreckig-unsympathisch. Leider wurde die tolle Atmosphäre nicht gut durch die Story untermauert, und ihr Übriges tut die Vielfalt der tragende Rollen spielenden Figuren, von denen keine einzige als Identifikationsfigur taugt. Selbst der "Held", der als Bauernopfer gedachte Chris, dargestellt durch den späteren Oscar-Preisträger Casey Affleck, spielt derart emotionslos, dass dem Zuschauer ein Mitfiebern deutlich schwerfällt, und der bedauernswerte, erpresste Cop sprengt schon mal einer Geisel den Fuß weg. Da fällt das wohlwollende Verständnis für das schwere Los des Cops in der Zwickmühle etwas schwer, muss ich zugeben.
Der Grundplot wäre an sich durchaus mal etwas neues und frisches, allerdings sind die Motive der Protagonisten schon etwas arg an den Haaren herbei gezogen. Die Grundkonstellation, dass ein Cop nur wegen seiner Vaterschaft unentrinnbar in den Klauen der russischen Mafia festsitzt ist relativ hanebüchen; warum die Komplizen, eigentlich alle anonym, ebenfalls erpressbar sind erschließt sich nicht recht. Kate Winslet (die ich fast nicht erkannt hätte) spielt relativ gelangweilt eine regelrechte Karikatur einer russischen Gangsterbraut. Völlig überflüssig sind die Mitglieder der Mara Salvatrucha, denen unnötig viel Screentime gewährt wird ohne wirklichen Einfluss au den Storyverlauf.
Das Bild eignet sich als Prüfbild für den Abschlusstest von Filmhochschülern. Prüfaufgabe wäre, jeden möglichen Bildfehler zu finden. Wäre machbar, denn das Bild weist jeden erdenklichen Bildfehler auf. Kaum zu glauben, dass der Film rein digital gedreht wurde, obwohl: Michael Mann "Collateral" wies ähnliche Mängel auf. Die Tagszenen sind allesamt nahezu perfekt: schön scharf, gut ausgeleuchtet, kontraststark und farbenfroh. In den vielen dunklen Szenen körnt es relativ häufig störend stark, und des öfteren tritt starkes digitales Rauschen auf. Die dunklen Szenen sind oft nicht gut ausgeleuchtet, der Kontrast lässt zu wünschen übrig und der Schwarzwert schwankt.
Gleichwohl der deutsche Track in DTS HD MA 5.1 vorliegt, gibt es Analss zur Kritik: ein deutlicher Mangel an Dynamik ist offensichtlich. Das fällt besonders bei Schusswechseln auf, wo selbst Abschussgeräusche von automatischen Waffen oder Pump Guns eher wie kleinere Feuerwerkskörper klingen. die Surroundkulisse ist verhalten, ebenso die direktionalen Effekte.
Bei den Extras vergebe ich die vorliegende Durchschnittswertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: John Hillcoat, den ich eigentlich schätze, hat viel gewollt und nur wenig davon hinbekommen. Das Überangebot an Stars, deren mangelhafte Entwicklung in die Tiefe, das Fehlen einer Empathie erzeugenden Identifikationsfigur in Verbindung mit einer nur bedingt nachvollziehbaren Motivation aller Beteiligten konnten die vielen Stars mit ihrem glaubhaften Schauspiel (Kate Winslet mal außen vor gelassen) auch nicht wettmachen. Dass der Regisseur und sein Drehbuchschreiber einen Hochkaräter im Stile der genannten "Heat", "The Town" oder Sicario" inszenieren wollten ist "Triple 9" sehr deutlich anzumerken. Aber gut gemeint ist nun mal nicht gut, so wie "nett" eben nur die kleine Schwester von Scheiße ist.
mit 3
mit 3
mit 4
mit 2
bewertet am 31.10.17 um 11:43
Ägypten, so etwa vor 3200 Jahren: Ahmanet, die einzige Tochter des Pharaos, soll Thronerbin werden, doch die Geburt eines männlichen Nachkommen des Herrschers macht ihre Herrschaftspläne zunichte. Flugs geht sie aus Rachsucht einen Pakt mit den dunklen Mächten und ihrem Vorsitzenden Seth ein, legt Vater, Mutter und Bruder um und will Seth zur irdischen Gestalt verhelfen. Doch kurz vorher wird sie erwischt, und anstatt sie einfach zu töten erhält man ihr durch Fluch und Mumifizierung bei lebendigem Leib die Möglichkeit, als Wiedergänger zurück zu kehren. In den Nachkriegswirren im heutigen Irak legt der "Soldat", Reliquien- und Antiquitätendieb Nick (mit eher unfreiwilliger Unterstützung durch die Archäologin Jenny) mehr zufällig Ahmanets Grab frei und qualifiziert sich dadurch als Partner..
Da ist er nun, der neueste "Mumien"-Schanz und der Erstling eines ganz neuen DC-Filmuniversums, das in Konkurrenz zum MCU treten soll. Nach dem Erfolgsfilm von 1999 mit Brendan Fraser ist dies nun das zweite Mal, dass die Mumie wiedererweckt wurde, und gemessen am filmischen Ergebnis bleibt es hoffentlich dabei.
"The Mummy" ist zwar als reines Tom Cruise-Vehikel gedacht und auch so ausgelegt, aber auch in dieser Hinsicht funktioniert der Film kaum, genauso wenig wie in allen anderen Hinsichten. War Stephen Sommers "Mumie" ein zum Teil wirklich witziges Abenteuer, das selbstironisch und durchaus auch mal klamaukig einen perfekten Vertreter des Popcorn-Kinos darstellte, mit seinerzeit grandiosen Effekten, einem charismatischen Helden und einem mit Arnold Vosloo kongenial besetzten Schurken ist die 2017er "Mumie" lediglich ein unspannendes, ungruseliges und mit wenigen, mauen Effekten ausgestattetes Machwerk, das sehr schnell in Vergessenheit geraten dürfte.
Gerade Tom Cruise hätte dem Film mit seinem oft augenzwinkernden Witz zu einer Stärke wie seinerzeit Brandan Fraser verhelfen können, so wurde auch diese Chance vertan. Sofia Boutella hat keinerlei Charisma und noch weniger Ausstrahlung, erreicht nicht ansatzweise eine Präsenz wie Arnold Vosloo, bleibt wie in "Star Trek: Beyond" äußerst blass und wirkt nicht mal optisch. Einziger Lichtblick im ganzen Film ist Russell Crowe, dessen Mr. Hyde auch nur einen Hang zur körperlichen Gewalt hat und der ansonsten nicht wirklich böse wirkt. Wo die 1999-Verfilmung mit spektakulären Effekten aufwartete, bleibt die 2017er Verfilmung erstaunlich schauwertarm, und alles, was man sieht hat man schon oft und besser gesehen. Klar war der Ausgang sonnenklar, und gewissermaßen war der Weg das Ziel; aber auch dieser Weg ist kerzengerade ohne jede Kurve, Schikane oder U-Turn, ohne jede Überraschung und Innovation und somit leider ziemlich langweilig. Das einzig neue am Film ist, dass der altägyptische Spuk kurzerhand in den heutigen Irak verlegt wurde, ohne dass dieser Schachzug dem Geschehen irgendeinen Akzent hinzu fügen würde.
Das Bild von "The Mummy" wirkt ausgesprochen hochwertig. Lediglich drei kleinere Mängel fallen auf: ab und an schleichen sich leichte Unschärfen ein, und in den dunklen Szenen verschwinden aufgrund des allzu satten Schwarzwertes und des nicht optimalen Kontrastes einige Details. In diesen Szenen könnten sich manche zudem an der leichten Körnung stören. Dennoch: für 9 Punkte auf einer Zehnerskala würde es reichen, ich runde deshalb auf.
Für eine nachträglich vorgenommene Konvertierung kann man das 3D als gelungen bezeichnen. An Pop Outs fehlt´s, das wird den Fan stören; die Tiefenstaffelung hingegen ist sehr gut. So wirklich profitiert der Film vom 3D nicht, da gibt es andere, aber für 15 € zum Release kann man sich die 3D-Version schon mal gönnen.
In Ermangelung von Atmos-Equipment wurde der Sound von meiner Technik als Dolby Digital + Core reproduziert. Wie alle DD+ Tracks überzeugt auch die Tonspur von "The Mummy" in jeder Hinsicht. Der Track strotzt nur so vor Surroundgeräuschen, direktionalen Effekten und jeder Menge Tiefbass. Toll.
Die Scheibe scheint einiges an Extras auzuweisen, schenkt man den Vorgängerbewertungen Glauben. Die Veröffentlichung hat in Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, "Die Mumie" von 1932 mit Boris Karloff ist ein mittlerweile natürlich deutlich gealterter Klassiker, der keinen mehr um den Schlaf brächte, denn heutzutage dreht man Horrorfilme natürlich anders (und selbstverständlich ist das Publikum heutzutage sehr viel abgebrühter, um nicht zu sagen abgestumpfter). Die 1999er Variante begeisterte mit ihrem Indiana Jones-mäßigen, augenzwinkerndem Humor, und nicht nur dieser geht der neuesten Wiederweckung völlig ab. "The Mummy" von 2017 setzt weder etwas vom einen noch vom anderen Film fort, versucht eigenständige Wege zu gehen und scheitert daran kläglich. See it and forget it, oder: don´t see it and forget it. Geht genauso gut.
Da ist er nun, der neueste "Mumien"-Schanz und der Erstling eines ganz neuen DC-Filmuniversums, das in Konkurrenz zum MCU treten soll. Nach dem Erfolgsfilm von 1999 mit Brendan Fraser ist dies nun das zweite Mal, dass die Mumie wiedererweckt wurde, und gemessen am filmischen Ergebnis bleibt es hoffentlich dabei.
"The Mummy" ist zwar als reines Tom Cruise-Vehikel gedacht und auch so ausgelegt, aber auch in dieser Hinsicht funktioniert der Film kaum, genauso wenig wie in allen anderen Hinsichten. War Stephen Sommers "Mumie" ein zum Teil wirklich witziges Abenteuer, das selbstironisch und durchaus auch mal klamaukig einen perfekten Vertreter des Popcorn-Kinos darstellte, mit seinerzeit grandiosen Effekten, einem charismatischen Helden und einem mit Arnold Vosloo kongenial besetzten Schurken ist die 2017er "Mumie" lediglich ein unspannendes, ungruseliges und mit wenigen, mauen Effekten ausgestattetes Machwerk, das sehr schnell in Vergessenheit geraten dürfte.
Gerade Tom Cruise hätte dem Film mit seinem oft augenzwinkernden Witz zu einer Stärke wie seinerzeit Brandan Fraser verhelfen können, so wurde auch diese Chance vertan. Sofia Boutella hat keinerlei Charisma und noch weniger Ausstrahlung, erreicht nicht ansatzweise eine Präsenz wie Arnold Vosloo, bleibt wie in "Star Trek: Beyond" äußerst blass und wirkt nicht mal optisch. Einziger Lichtblick im ganzen Film ist Russell Crowe, dessen Mr. Hyde auch nur einen Hang zur körperlichen Gewalt hat und der ansonsten nicht wirklich böse wirkt. Wo die 1999-Verfilmung mit spektakulären Effekten aufwartete, bleibt die 2017er Verfilmung erstaunlich schauwertarm, und alles, was man sieht hat man schon oft und besser gesehen. Klar war der Ausgang sonnenklar, und gewissermaßen war der Weg das Ziel; aber auch dieser Weg ist kerzengerade ohne jede Kurve, Schikane oder U-Turn, ohne jede Überraschung und Innovation und somit leider ziemlich langweilig. Das einzig neue am Film ist, dass der altägyptische Spuk kurzerhand in den heutigen Irak verlegt wurde, ohne dass dieser Schachzug dem Geschehen irgendeinen Akzent hinzu fügen würde.
Das Bild von "The Mummy" wirkt ausgesprochen hochwertig. Lediglich drei kleinere Mängel fallen auf: ab und an schleichen sich leichte Unschärfen ein, und in den dunklen Szenen verschwinden aufgrund des allzu satten Schwarzwertes und des nicht optimalen Kontrastes einige Details. In diesen Szenen könnten sich manche zudem an der leichten Körnung stören. Dennoch: für 9 Punkte auf einer Zehnerskala würde es reichen, ich runde deshalb auf.
Für eine nachträglich vorgenommene Konvertierung kann man das 3D als gelungen bezeichnen. An Pop Outs fehlt´s, das wird den Fan stören; die Tiefenstaffelung hingegen ist sehr gut. So wirklich profitiert der Film vom 3D nicht, da gibt es andere, aber für 15 € zum Release kann man sich die 3D-Version schon mal gönnen.
In Ermangelung von Atmos-Equipment wurde der Sound von meiner Technik als Dolby Digital + Core reproduziert. Wie alle DD+ Tracks überzeugt auch die Tonspur von "The Mummy" in jeder Hinsicht. Der Track strotzt nur so vor Surroundgeräuschen, direktionalen Effekten und jeder Menge Tiefbass. Toll.
Die Scheibe scheint einiges an Extras auzuweisen, schenkt man den Vorgängerbewertungen Glauben. Die Veröffentlichung hat in Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, "Die Mumie" von 1932 mit Boris Karloff ist ein mittlerweile natürlich deutlich gealterter Klassiker, der keinen mehr um den Schlaf brächte, denn heutzutage dreht man Horrorfilme natürlich anders (und selbstverständlich ist das Publikum heutzutage sehr viel abgebrühter, um nicht zu sagen abgestumpfter). Die 1999er Variante begeisterte mit ihrem Indiana Jones-mäßigen, augenzwinkerndem Humor, und nicht nur dieser geht der neuesten Wiederweckung völlig ab. "The Mummy" von 2017 setzt weder etwas vom einen noch vom anderen Film fort, versucht eigenständige Wege zu gehen und scheitert daran kläglich. See it and forget it, oder: don´t see it and forget it. Geht genauso gut.
mit 2
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 29.10.17 um 11:50
Rund 15 Jahre nach einigen denkwürdigen (und straffrei ausgegangenen) Vorfällen mit und rund um Cannabiskonsum, -anbau und -vertrieb zieht es Stefan wieder nach Würzburg: um seine arabische Verlobte Yasemin heiraten zu können muss er einige Dokumente besorgen. Dabei trifft er sich, wie kann es anders sein, mit seinem damals besten Kumpel Kai. Schnell finden beide heraus, dass sie sich im Grunde kaum verändert haben, lediglich ein paar Rahmenbedingungen haben sich verändert: Stefan ist mittlerweile Anwalt und zukünftiger Betreiber einer Karibik-Rastakneipe auf einem Wolkenkratzerdach in Dubai City, Joints mit Marihuana-Aroma (ohne THC) inklusive und dabei, sich in eine der reichsten Familien von Dubai ein zu heiraten. Kai hingegen betreibt den "Lammbock" nicht mehr, sondern den "Lommbock" (man beachte die Schreibweise der Nachbarinsel von Bali und wohin Kai diese verortet): einen Asia-Imbiss mit nach wie vor besonderen Lieferdiensten. Natürlich wird gekifft, was das Zeug hält; und dadurch entstehen die üblichen, nennen wir es mal, Unwägbarkeiten...
2001 gelang Christain Zübert mit "Lammbock" eine Kultkomödie, und seitdem kam immer wieder der Ruf nach einer Fortsetzung auf. 2017 war es endlich soweit, und "Lammbock" setzt das fort, was der geniale Erstling seinerzeit in die Wege leitete. "Lammbock" ist eine teils wirklich extrem witzige Komödie, die ihren Witz nicht ganz so sehr wie der Vorgänger aus den pseudo-esoterischen Dialogen zwischen Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu (man denke an den "Baywatch"-Dialog..) bezieht, sondern etwas mehr auf Situationskomik gerne auch deutlich unter der Gürtellinie setzt. Sehr derbe Späße bleiben dabei nicht aus, aber gerade die "YouPorn"- und die "Urinproben"-Szene sind zum Schreien. Mein persönliches Highlight ist, als Gregorowicz Alexandra Neldel aus den Fängen des unterfränkischen Möchtegern-Womanizers rettet, der "es eigentlich gar nicht nötig hat, Frauen im Internet kennen zu lernen" und natürlich Wotan Wilke Möhring als Tourette-Patient.
Herrlich sind die Wiedererkennungswerte der Stadt Würzburg, und für jeden, der die Stadt kennt bietet der Film ein paar sprichwörtliche "Deja Vus" auf. Franken werden zudem wie beim "Tatort" aus/in Nürnberg beim Kurzauftritt des Standesbeamten abfeiern.
Das Bild ist sehr gut, nur ab etwa den Mittelgründen nicht restlos scharf. Das Bild körnt minimal, was sich aber nicht wirklich störend auswirkt. Die Farbgebung ist dezent bräunlich verändert. Ansonsten lässt sich nichts negatives über die visuelle Umsetzung sagen.
Der deutsche DTS HD MA 5.1-Track kommt eigentlich nur beim Score und im "Airport" so richtig auf Touren. Nur dann greift auch mal der Sub ein und die Rears werden angesteuert. Ansonsten spielt sich das akustische Geschehen hauptsächlich vorne ab, was bei dem dialoglastigen Film nicht verwundert.
Bei den Extras dominieren die erweiterten Szenen und die Trailer. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wahrscheinlich war es eine glückliche Entscheidung, mit dem Nachfolger 16 Jahre lang zu warten. So konnten die Figuren "reifen" (nein, nicht wirklich..) und es wurde nicht Hals über Kopf ein Drehbuch entwickelt. "Lammbock" ist eine sehr gelungene Fortsetzung und ein würdiger Nachfolger von einer der wenigen deutschen Kultkomödien.
2001 gelang Christain Zübert mit "Lammbock" eine Kultkomödie, und seitdem kam immer wieder der Ruf nach einer Fortsetzung auf. 2017 war es endlich soweit, und "Lammbock" setzt das fort, was der geniale Erstling seinerzeit in die Wege leitete. "Lammbock" ist eine teils wirklich extrem witzige Komödie, die ihren Witz nicht ganz so sehr wie der Vorgänger aus den pseudo-esoterischen Dialogen zwischen Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu (man denke an den "Baywatch"-Dialog..) bezieht, sondern etwas mehr auf Situationskomik gerne auch deutlich unter der Gürtellinie setzt. Sehr derbe Späße bleiben dabei nicht aus, aber gerade die "YouPorn"- und die "Urinproben"-Szene sind zum Schreien. Mein persönliches Highlight ist, als Gregorowicz Alexandra Neldel aus den Fängen des unterfränkischen Möchtegern-Womanizers rettet, der "es eigentlich gar nicht nötig hat, Frauen im Internet kennen zu lernen" und natürlich Wotan Wilke Möhring als Tourette-Patient.
Herrlich sind die Wiedererkennungswerte der Stadt Würzburg, und für jeden, der die Stadt kennt bietet der Film ein paar sprichwörtliche "Deja Vus" auf. Franken werden zudem wie beim "Tatort" aus/in Nürnberg beim Kurzauftritt des Standesbeamten abfeiern.
Das Bild ist sehr gut, nur ab etwa den Mittelgründen nicht restlos scharf. Das Bild körnt minimal, was sich aber nicht wirklich störend auswirkt. Die Farbgebung ist dezent bräunlich verändert. Ansonsten lässt sich nichts negatives über die visuelle Umsetzung sagen.
Der deutsche DTS HD MA 5.1-Track kommt eigentlich nur beim Score und im "Airport" so richtig auf Touren. Nur dann greift auch mal der Sub ein und die Rears werden angesteuert. Ansonsten spielt sich das akustische Geschehen hauptsächlich vorne ab, was bei dem dialoglastigen Film nicht verwundert.
Bei den Extras dominieren die erweiterten Szenen und die Trailer. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wahrscheinlich war es eine glückliche Entscheidung, mit dem Nachfolger 16 Jahre lang zu warten. So konnten die Figuren "reifen" (nein, nicht wirklich..) und es wurde nicht Hals über Kopf ein Drehbuch entwickelt. "Lammbock" ist eine sehr gelungene Fortsetzung und ein würdiger Nachfolger von einer der wenigen deutschen Kultkomödien.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 09.10.17 um 09:32
Irgendwann, in Texas, während der goldenen Ära des "Wilden Westens": der ehemalige Soldat Paul, des Tötens überdrüssig, kommt auf der Suche nach Wasser in das Örtchen Denton. Denton sieht verdächtig nach einem künstlichen Dorf aus, das auf einem Atombombentestgelände in Nevada errichtet wurde; hat gefühlt etwa 8 Einwohner, die in 15 Häusern mit einem Saloon, einem Hotel und einem Gemischtwarenladen wohnen und nicht nur einen Sheriff, sondern sogar einen Marshal und einen Deputy (das Verhältnis Polizei zu Zivilbevölkerung beträgt also 1:4) haben. Wäre der Deputy (des Marshals Sohn) nicht so ein Arschloch, hätte der Marshal ein leichteres Leben, denn kaum in der Stadt kriegt Paul Ärger mit dem Deputy, haut ihm eine ´rein, wird vom Vater deshalb des Örtchens verwiesen und nachts von besagtem Deputy und seinen Kumpanen überfallen. Als die Bande dabei seinen über alles geliebten Hund tötet, ist für Paul Schluss mit lustig...
Au weia. Was war das denn?! Ich warne vor dem Weiterlesen dieses Textes ausdrücklich vor SPOILERN. Dennoch muss einiges angesprochen werden, da es zu kreuzdämlich ist, um es zu verschweigen.
Bereits in der Storybeschreibung erwähnt sieht das Kaff Denton in der texanischen Einöde schwer nach Kulissendorf bei amerikanischen Nukleartests aus, im ganzen Örtchen sieht man außer dem Marshal, seinem Sohn, seinen drei Kumpanen und den zwei verhaltensauffälligen, minderjährigen Hotelbetreiber-Schwestern (die jüngere, gerade mal Sechzehnjährige würde sich übrigens gerne von Paul flachlegen lassen) gerade mal einen Klischee-Opa, der auf dem Sidewalk im Schaukelstuhl herum oxidiert. Offensichtlich sind alle anderen Einwohner in die nahe gelegene Stadt zur Arbeit gependelt. Ach ja: ein ständig hackedichter Priester taucht auch immer wieder auf, ohne je auch nur einen einzigen verwertbaren Akzent zu setzen. Warum Denton im "Valley of Violence" liegt bzw. warum der Film so heißt kapier´ ich nicht: kein Berg weit und breit, der ein Tal begrenzen würde, geschweige denn eine Bergkette links und rechts.
Ja,ja; Paul hat Frau und Kind verloren; sein Hund Abbie ist alles was ihm geblieben ist. Klar war es nicht wirklich gastfreundlich den Hund abzustechen, aber deshalb macht sich der Antiheld auf, um einfach alle umzulegen (wtf?!)? Beim drohenden finalen Duell, als sich der Marshal zwischen die Gegner stellt hätte jeder nur einen Schritt zur Seite gehen müssen, um das Feuer ungehindert zu eröffnen, aber nein: lieber erschießt man den Marshal/ den eigenen Vater so etwa 10 Mal, es könnte ja eine Kugel durchgehen und den Gegner treffen. O weh...
Sämtliche Charaktere sind bis zur Groteske überzeichnet und wären in einem Tarantino-Western gut aufgehoben, wobei die ebenfalls satirisch überzeichnete Coolness eines Tarantinos nicht im Ansatz erreicht wird. Im Gegenteil: durch den verzweifelten Versuch, diese Coolness zu imitieren wird allenfalls eine unfreiwillige Komik erzeugt. Auch die an Spaghetti-Western angelehnte Einleitung wirkt bemüht und überzeichnet, genauso wie der extrem westernige Soundtrack. Insgesamt betrachtet ist "In a Valley of Violence" beinahe schon Ärgernis, wenn man es als Zuschauer nicht schafft, sich über die Peinlichkeiten zu amüsieren.
Die Filmemacher haben alle Register gezogen, um das Bild nicht allzu gut werden zu lassen. Diese Bemühungen waren des Öfteren durchaus von Erfolg gekrönt: wirklich 100%-ig scharf ist das Bild nie; und in mindestens einer Szene im Halbdunklen war ich mir nicht sicher, ob es in Texas nicht doch ab und zu schneit: die Körnung und das Rauschen waren extrem. Der Film wurde anscheinend auf 35mm Zelluloid gedreht, da gibt es nun mal Korn, aber hier ist es nicht selten deutlich zu viel des Guten. Kontrast, Schwarzwert und Farbgebung: alles höchstens Durchschnitt. Sieben von zehn Punkten hätte ich auf einer Zehnerskala gegeben, so runde ich auf (ich weiß gar nicht, warum ich so wohlwollend punkte).
Der in Deutsch vorliegende DTS-Sound macht weitestgehend alles richtig, ohne in irgendeiner Weise besonders hervor zu stechen. Bass, Dynamik, direktionale Effekte, Surroundkulisse: alles in zufriedenstellender Weise abgebildet.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorbewertern an. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: anderen schien der Film zu gefallen, wie man den unten stehenden Bewertungen entnehmen kann. Mir gefiel "In a Valley of Violence" gar nicht. Western-Fan bin ich ohnehin nicht per se, und von alten Western schon gar nicht. Allerdings finde ich eine Vielzahl von modernen Western recht gut, so z. B. "Der mit dem Wolf tanzt", "Open Range", "3:10 to Yuma", "The Salvation" oder "Sweetwater". Gar nicht gut fand ich "The Hateful 8", und in der gleichen Liga ist für mich "In a Valley of Violence". Der Film ist zu angestrengt skurril und driftet dabei des Öfteren ins Groteske ab, bietet allerlei unglaubwürdige Charaktere auf und wirkt besonders durch die Kulisse absurd. Von mir definitiv keine Sehempfehlung, auch nicht für Western-Fans. Vielleicht besonders für die nicht.
Au weia. Was war das denn?! Ich warne vor dem Weiterlesen dieses Textes ausdrücklich vor SPOILERN. Dennoch muss einiges angesprochen werden, da es zu kreuzdämlich ist, um es zu verschweigen.
Bereits in der Storybeschreibung erwähnt sieht das Kaff Denton in der texanischen Einöde schwer nach Kulissendorf bei amerikanischen Nukleartests aus, im ganzen Örtchen sieht man außer dem Marshal, seinem Sohn, seinen drei Kumpanen und den zwei verhaltensauffälligen, minderjährigen Hotelbetreiber-Schwestern (die jüngere, gerade mal Sechzehnjährige würde sich übrigens gerne von Paul flachlegen lassen) gerade mal einen Klischee-Opa, der auf dem Sidewalk im Schaukelstuhl herum oxidiert. Offensichtlich sind alle anderen Einwohner in die nahe gelegene Stadt zur Arbeit gependelt. Ach ja: ein ständig hackedichter Priester taucht auch immer wieder auf, ohne je auch nur einen einzigen verwertbaren Akzent zu setzen. Warum Denton im "Valley of Violence" liegt bzw. warum der Film so heißt kapier´ ich nicht: kein Berg weit und breit, der ein Tal begrenzen würde, geschweige denn eine Bergkette links und rechts.
Ja,ja; Paul hat Frau und Kind verloren; sein Hund Abbie ist alles was ihm geblieben ist. Klar war es nicht wirklich gastfreundlich den Hund abzustechen, aber deshalb macht sich der Antiheld auf, um einfach alle umzulegen (wtf?!)? Beim drohenden finalen Duell, als sich der Marshal zwischen die Gegner stellt hätte jeder nur einen Schritt zur Seite gehen müssen, um das Feuer ungehindert zu eröffnen, aber nein: lieber erschießt man den Marshal/ den eigenen Vater so etwa 10 Mal, es könnte ja eine Kugel durchgehen und den Gegner treffen. O weh...
Sämtliche Charaktere sind bis zur Groteske überzeichnet und wären in einem Tarantino-Western gut aufgehoben, wobei die ebenfalls satirisch überzeichnete Coolness eines Tarantinos nicht im Ansatz erreicht wird. Im Gegenteil: durch den verzweifelten Versuch, diese Coolness zu imitieren wird allenfalls eine unfreiwillige Komik erzeugt. Auch die an Spaghetti-Western angelehnte Einleitung wirkt bemüht und überzeichnet, genauso wie der extrem westernige Soundtrack. Insgesamt betrachtet ist "In a Valley of Violence" beinahe schon Ärgernis, wenn man es als Zuschauer nicht schafft, sich über die Peinlichkeiten zu amüsieren.
Die Filmemacher haben alle Register gezogen, um das Bild nicht allzu gut werden zu lassen. Diese Bemühungen waren des Öfteren durchaus von Erfolg gekrönt: wirklich 100%-ig scharf ist das Bild nie; und in mindestens einer Szene im Halbdunklen war ich mir nicht sicher, ob es in Texas nicht doch ab und zu schneit: die Körnung und das Rauschen waren extrem. Der Film wurde anscheinend auf 35mm Zelluloid gedreht, da gibt es nun mal Korn, aber hier ist es nicht selten deutlich zu viel des Guten. Kontrast, Schwarzwert und Farbgebung: alles höchstens Durchschnitt. Sieben von zehn Punkten hätte ich auf einer Zehnerskala gegeben, so runde ich auf (ich weiß gar nicht, warum ich so wohlwollend punkte).
Der in Deutsch vorliegende DTS-Sound macht weitestgehend alles richtig, ohne in irgendeiner Weise besonders hervor zu stechen. Bass, Dynamik, direktionale Effekte, Surroundkulisse: alles in zufriedenstellender Weise abgebildet.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorbewertern an. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: anderen schien der Film zu gefallen, wie man den unten stehenden Bewertungen entnehmen kann. Mir gefiel "In a Valley of Violence" gar nicht. Western-Fan bin ich ohnehin nicht per se, und von alten Western schon gar nicht. Allerdings finde ich eine Vielzahl von modernen Western recht gut, so z. B. "Der mit dem Wolf tanzt", "Open Range", "3:10 to Yuma", "The Salvation" oder "Sweetwater". Gar nicht gut fand ich "The Hateful 8", und in der gleichen Liga ist für mich "In a Valley of Violence". Der Film ist zu angestrengt skurril und driftet dabei des Öfteren ins Groteske ab, bietet allerlei unglaubwürdige Charaktere auf und wirkt besonders durch die Kulisse absurd. Von mir definitiv keine Sehempfehlung, auch nicht für Western-Fans. Vielleicht besonders für die nicht.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 1
bewertet am 06.10.17 um 08:29
Für Batman brechen schwere Zeiten an: neben den allgegenwärtigen Gefahren für Gotham City, die der dunkle Ritter abwehren muss funktioniert das Batsignal nicht so richtig, und dadurch kann ihm der neue, für den in den Ruhestand gegangenen Gordon angetretene Commissioner (eine Frau! Und was für eine..) ganz schön die Show stehlen. Ein harter Schlag für unsere extrovertierte, narzisstische Fledermaus. Gleichzeitig macht sich der Joker (seiner Meinung nach Batmans größter Feind, quasi dessen Existenzgrundlage) mal wieder auf, die Herrschaft über die Stadt zu erringen. Dazu hat der Joker angefangen von King Kong über Velociraptoren bis hin zu eher unbekannten Superhelden wie dem "Zebraman" so ziemlich jeden Schurken auf dem Globus rekrutiert. Diese Gegner kann der einsame Rächer unmöglich alleine besiegen, also muss der Einzelgänger notgedrungen im Team arbeiten.. Das ist dem Dark Knight arg zuwider.
Nach dem überwältigenden Erfolg von "The Lego Movie", der in nicht geringem Maße den Auftritten von Batman geschuldet war, war es wohl logische Konsequenz, dieser Figur einen eigenen Film zu verpassen.
"The Lego Batman" gleicht "The Lego Movie" in vielerlei Hinsicht, unterscheidet sich aber auch in ebenso vieler Hinsicht recht deutlich.
Rein technisch fällt auf, dass in "Batman" die Masse der Hintergründe "normal" gerendert wurde, während in "Lego" Wolken, Wasser etc. ebenfalls durch virtuelle Legosteine dargestellt wurden. Explosionen und Feuer werden oftmals, jedoch nicht immer durch "natürlich" aussehende CGI ersetzt, während diese in "Lego" in aller Regel aus Bausteinen bestanden. Die Handlung und vor allem die Action wurde etwas entschleunigt und ist so weitaus besser zu genießen, denn in "Lego" geriet das ganze aufgrund der inszenierten Hektik schon mal etwas unübersichtlich.
"Batman" lebt natürlich vom titelgebenden Protagonisten, der nicht nur (wie in den Realfilmen) als einsamer Held dargestellt wird, sondern als egozentrischer und narzisstischer Selbstdarsteller, dem sein Ego und seine Außenwirkung alles bedeutet. Diese Persiflage ist perfekt gelungen und sorgt für den einen oder anderen Brüller. Ebenso stark ist die Darstellung des Joker, und beide werden reduziert auf Pubertierende, die nur wahrgenommen werden wollen.
Das ganze ist verpackt in eine kunterbunte, actionreiche Handlung, in der stets Bewegung herrscht und die so gute anderthalb Stunden nahezu perfekte Unterhaltung bietet.
Meine Version war "3D only", wie also hier ein 2D-Bild bewertet werden kann ist mir ein Rätsel.
Das 3D ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut; aber noch ein Stück von Referenzwerten entfernt. Der Grund hierfür liegt in den (gewollt?) leicht unscharfen Hintergründen; der Unterschied zu den sehr scharfen vorderen und mittleren Ebenen ist sehr augenscheinlich. Die räumliche Staffelung ist hervorragend, Pop Outs gibt es keine. "The Lego Batman Movie 3D" wird durch die Shuttertechnik arg dunkel, hier muss eventuell nachgeregelt werden.
Der in DTS HD HR 5.1 vorliegende Track lässt es bisweilen nicht nur ordentlich krachen, sondern besticht vor allem durch hervorragend ortbare direktionale Effekte. Durch die nahezu permanente Action ist der Track ohnehin sehr dynamisch. Die Surroundkulisse ist ebenfalls mehr als gelungen, und die besonders die prägnante Stimme Batmans ist auch im größten Gewühl immer gut verständlich.
Extras habe ich wie immer nicht angesehen. Meine Scheibe hat ein Wendecover, eine Digital Copy und eben keine 2D-Fassung.
Mein persönliches Fazit: nicht ganz der erhoffte und erwartete Brüller, da gefiel mir "The Lego Movie 3D" trotz der erwähnten Hektik (und ja: trotz dem Gesinge) ein wenig besser. Auch das 3D fand ich aufgrund der schärferen Hintergründe gelungener. Trotz dieser marginalen Kritik: "The Lego Batman 3D" ist ein höchst vergnügliches und unterhaltsames Filmchen.
Nach dem überwältigenden Erfolg von "The Lego Movie", der in nicht geringem Maße den Auftritten von Batman geschuldet war, war es wohl logische Konsequenz, dieser Figur einen eigenen Film zu verpassen.
"The Lego Batman" gleicht "The Lego Movie" in vielerlei Hinsicht, unterscheidet sich aber auch in ebenso vieler Hinsicht recht deutlich.
Rein technisch fällt auf, dass in "Batman" die Masse der Hintergründe "normal" gerendert wurde, während in "Lego" Wolken, Wasser etc. ebenfalls durch virtuelle Legosteine dargestellt wurden. Explosionen und Feuer werden oftmals, jedoch nicht immer durch "natürlich" aussehende CGI ersetzt, während diese in "Lego" in aller Regel aus Bausteinen bestanden. Die Handlung und vor allem die Action wurde etwas entschleunigt und ist so weitaus besser zu genießen, denn in "Lego" geriet das ganze aufgrund der inszenierten Hektik schon mal etwas unübersichtlich.
"Batman" lebt natürlich vom titelgebenden Protagonisten, der nicht nur (wie in den Realfilmen) als einsamer Held dargestellt wird, sondern als egozentrischer und narzisstischer Selbstdarsteller, dem sein Ego und seine Außenwirkung alles bedeutet. Diese Persiflage ist perfekt gelungen und sorgt für den einen oder anderen Brüller. Ebenso stark ist die Darstellung des Joker, und beide werden reduziert auf Pubertierende, die nur wahrgenommen werden wollen.
Das ganze ist verpackt in eine kunterbunte, actionreiche Handlung, in der stets Bewegung herrscht und die so gute anderthalb Stunden nahezu perfekte Unterhaltung bietet.
Meine Version war "3D only", wie also hier ein 2D-Bild bewertet werden kann ist mir ein Rätsel.
Das 3D ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut; aber noch ein Stück von Referenzwerten entfernt. Der Grund hierfür liegt in den (gewollt?) leicht unscharfen Hintergründen; der Unterschied zu den sehr scharfen vorderen und mittleren Ebenen ist sehr augenscheinlich. Die räumliche Staffelung ist hervorragend, Pop Outs gibt es keine. "The Lego Batman Movie 3D" wird durch die Shuttertechnik arg dunkel, hier muss eventuell nachgeregelt werden.
Der in DTS HD HR 5.1 vorliegende Track lässt es bisweilen nicht nur ordentlich krachen, sondern besticht vor allem durch hervorragend ortbare direktionale Effekte. Durch die nahezu permanente Action ist der Track ohnehin sehr dynamisch. Die Surroundkulisse ist ebenfalls mehr als gelungen, und die besonders die prägnante Stimme Batmans ist auch im größten Gewühl immer gut verständlich.
Extras habe ich wie immer nicht angesehen. Meine Scheibe hat ein Wendecover, eine Digital Copy und eben keine 2D-Fassung.
Mein persönliches Fazit: nicht ganz der erhoffte und erwartete Brüller, da gefiel mir "The Lego Movie 3D" trotz der erwähnten Hektik (und ja: trotz dem Gesinge) ein wenig besser. Auch das 3D fand ich aufgrund der schärferen Hintergründe gelungener. Trotz dieser marginalen Kritik: "The Lego Batman 3D" ist ein höchst vergnügliches und unterhaltsames Filmchen.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 05.10.17 um 08:16
Henry Turner hat es tatsächlich geschafft: er hat seinen Vater ausfindig gemacht, der auf der "Flying Dutchman" dazu verbannt ist, auf ewig als Untoter die Meere zu durchstreifen. Henry verspricht seinem Vater, ihn vom Fluch zu befreien, doch es gibt nur eine Möglichkeit, das hinzukriegen: mit Poseidons Dreizack, der alle Meeresflüche aufheben kann. Doch der Dreizack gilt als verschollen, und nur ein Mann könnte ihn mit seinem seltsamen Kompass (der nie nach Norden zeigt) finden: Captain Jack Sparrow. Doch mehr zufällig wird parallel ein alter Intimfeind von Sparrow "befreit": der Dämon Salazar, ehemals spanischer Capitano und Piratenjäger, der mit unserem stets torkelnden Captain noch eine Rechnung offen hat.. Und dann mischt noch eine "Horologin" mit einem geheimnisvollen Buch mit.
Da ist er nun, der mittlerweile tatsächlich 5. Teil einer Filmreihe, deren "Story" unglaublicherweise auf einem Fahrgeschäft in einem amerikanischen Vergnügungspark fußt. Diese Filmreihe war nicht nur ungeheuer erfolgreich (drei Teile finden sich unter den hundert momentan erfolgreichsten Filme aller Zeiten), sondern auch extrem teuer in der Produktion: kein Film hat weniger als 200 Millionen Dollar gekostet, dieser hier sogar 320 Millionen und der Vorgänger sage und schreibe 380 (!) Millionen. Wie in allen anderen Teilen auch geht es in "Salazars Rache" um irgendeinen Schatz bzw. um ein sagenumwobenes Relikt mit magischen Kräften, es mischen allerlei zombifizierte Menschen (meist Piraten) mit, die aufgrund eines Fluches irgendwas suchen um von eben jenem Fluch erlöst zu werden, ein Mitglied der Turner-Familie verliebt sich unsterblich und Jonny Depp wankt meist besoffen durch die Szenerie und erlebt dabei allerlei haarsträubende Abenteuer.
Auch im mittlerweile 5. Teil des Franchises wurde dieses Erfolgsrezept beibehalten und, im Gegensatz zum etwas langweiligen 4. Teil, ausgebaut und durchaus unterhaltsam aufbereitet. Freilich sieht man kaum neues, denn auch die beiden neuen Regisseure blieben stets in bekannten Gewässern und befuhren keine Untiefe mit unbekannten Gefahren. Und so bekommt der Zuschauer genau das, was er wohl erwartet: 2 Stunden nahezu perfekte Unterhaltung auf etwas niedrigerem Niveau mit dem fünften Film einer Reihe, für die die Bezeichnung Popcorn-Kino wohl geschaffen wurde, allerdings ohne jede Innovation oder Neuerung, nichtsdestotrotz jedoch ungeheuer unterhaltsam.
Wie von Disney im Allgemeinen und den "Flüchen der Karibik" im Besonderen gewohnt ist die Scheibe visuell ein Leckerbissen. Das Bild ist außerordentlich gut, und besonders die Schärfe bleibt in allen Bildebenen hoch. So wirken die vielen Totalen, besonders aber die auf See, absolut natürlich. Bisweilen wirkt "Salazars Rache" ziemlich dunkel, was sich in der 2D-Fassung aber nicht auswirkt: wegen des optimalen Kontrastes und des zwar satten, aber nicht übersättigten Schwarzwertes bleiben trotzdem alle Details erhalten, ohne dass etwas absäuft. Die Plastizität ist super.
Gleichwohl konvertiert, ist das 3D ebenfalls toll. Natürlich wurde der Film für eine 3D-Auswertung optimiert, warum man dann nicht gleich in nativem 3D drehte bleibt Geheimnis der Filmemacher. Aber das Ergebnis kann sich auch so sehen lassen: die räumliche Tiefenstaffelung ist nahezu perfekt und wirkt besonders mit der im Bildteil angesprochenen hohen Schärfe in allen Ebenen. Pop Outs gibt so einige, und neben Fernrohren, Säbeln und Lanzen, die ins Wohnzimmer ragen bestechen besonders die Guillotinen-Szene, die Abschnitte mit dem geteilten Meer und dem Anker zum Ende hin. Die Szene mit dem Großen (verwesten) Weißen ist einmalig. Auf meiner mittlerweile doch etwas betagten Technik zeigten sich allerdings auch einige Mängel: besonders in den Nachtszenen bilden sich beispielsweise um die Schiffslampen herum Doppelkonturen, die nicht völlig weg regelbar waren. Trotz dieser marginalen Kritik weist "FdK 5" ein hervorragend gelungenes 3D-Bild auf, das lediglich arg dunkel geraten ist und durch meine Shutter-Technik noch weiter abgedunkelt wurde.
Der deutsche DTS HD HR 5.1-Track ist ebenfalls hervorragend: der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte und Surroundspielereien, die sich allesamt perfekt orten lassen; und der Bass rumpelt ordentlich, wenn gefordert. Beim Umschalten auf den Originalton wird jeder Einzelheit jedoch noch eins drauf gesetzt: es gibt mehr Bass, mehr Dynamik, besser abgemischte direktionale Effekte und alles wirkt lauter, feiner durchgezeichnet und brillanter. Dennoch: auch die deutsche Tonspur hat sich die Höchstwertung verdient.
Bei den Extras vergebe ich zunächst einen Durchschnittswert, da (noch) nicht angesehen. Das Steel selbst wird Sammlerherzen erfreuen: es ist vorne geprägt sowie hinten und innen mit Motiven aus dem Film lackiert. Auf dem Spine befinden sich Bilder der Darsteller, aber kein Titel.
Mein persönliches Fazit: "Fremde Gezeiten", also FdK 4, fand ich relativ langweilig, was wohl mit an Ian McShanes "Blackbeard"-Interpretation lag (obwohl ich den Schauspieler eigentlich gerne sehe). "Salazars Rache" zeigt Jonny Depp mal wieder mit Spielfreude in seiner Paraderolle, und mit dem animationstechnisch zum Dämon gemachten Javier Bardem und seiner einmalig animierten Crew hat Sparrow endlich auch wieder einen einschüchternden Gegner, den man ernst nehmen kann. In der Sammlung behalte ich den Film zwar nicht, aber ich spreche definitiv eine Sehempfehlung aus.
Da ist er nun, der mittlerweile tatsächlich 5. Teil einer Filmreihe, deren "Story" unglaublicherweise auf einem Fahrgeschäft in einem amerikanischen Vergnügungspark fußt. Diese Filmreihe war nicht nur ungeheuer erfolgreich (drei Teile finden sich unter den hundert momentan erfolgreichsten Filme aller Zeiten), sondern auch extrem teuer in der Produktion: kein Film hat weniger als 200 Millionen Dollar gekostet, dieser hier sogar 320 Millionen und der Vorgänger sage und schreibe 380 (!) Millionen. Wie in allen anderen Teilen auch geht es in "Salazars Rache" um irgendeinen Schatz bzw. um ein sagenumwobenes Relikt mit magischen Kräften, es mischen allerlei zombifizierte Menschen (meist Piraten) mit, die aufgrund eines Fluches irgendwas suchen um von eben jenem Fluch erlöst zu werden, ein Mitglied der Turner-Familie verliebt sich unsterblich und Jonny Depp wankt meist besoffen durch die Szenerie und erlebt dabei allerlei haarsträubende Abenteuer.
Auch im mittlerweile 5. Teil des Franchises wurde dieses Erfolgsrezept beibehalten und, im Gegensatz zum etwas langweiligen 4. Teil, ausgebaut und durchaus unterhaltsam aufbereitet. Freilich sieht man kaum neues, denn auch die beiden neuen Regisseure blieben stets in bekannten Gewässern und befuhren keine Untiefe mit unbekannten Gefahren. Und so bekommt der Zuschauer genau das, was er wohl erwartet: 2 Stunden nahezu perfekte Unterhaltung auf etwas niedrigerem Niveau mit dem fünften Film einer Reihe, für die die Bezeichnung Popcorn-Kino wohl geschaffen wurde, allerdings ohne jede Innovation oder Neuerung, nichtsdestotrotz jedoch ungeheuer unterhaltsam.
Wie von Disney im Allgemeinen und den "Flüchen der Karibik" im Besonderen gewohnt ist die Scheibe visuell ein Leckerbissen. Das Bild ist außerordentlich gut, und besonders die Schärfe bleibt in allen Bildebenen hoch. So wirken die vielen Totalen, besonders aber die auf See, absolut natürlich. Bisweilen wirkt "Salazars Rache" ziemlich dunkel, was sich in der 2D-Fassung aber nicht auswirkt: wegen des optimalen Kontrastes und des zwar satten, aber nicht übersättigten Schwarzwertes bleiben trotzdem alle Details erhalten, ohne dass etwas absäuft. Die Plastizität ist super.
Gleichwohl konvertiert, ist das 3D ebenfalls toll. Natürlich wurde der Film für eine 3D-Auswertung optimiert, warum man dann nicht gleich in nativem 3D drehte bleibt Geheimnis der Filmemacher. Aber das Ergebnis kann sich auch so sehen lassen: die räumliche Tiefenstaffelung ist nahezu perfekt und wirkt besonders mit der im Bildteil angesprochenen hohen Schärfe in allen Ebenen. Pop Outs gibt so einige, und neben Fernrohren, Säbeln und Lanzen, die ins Wohnzimmer ragen bestechen besonders die Guillotinen-Szene, die Abschnitte mit dem geteilten Meer und dem Anker zum Ende hin. Die Szene mit dem Großen (verwesten) Weißen ist einmalig. Auf meiner mittlerweile doch etwas betagten Technik zeigten sich allerdings auch einige Mängel: besonders in den Nachtszenen bilden sich beispielsweise um die Schiffslampen herum Doppelkonturen, die nicht völlig weg regelbar waren. Trotz dieser marginalen Kritik weist "FdK 5" ein hervorragend gelungenes 3D-Bild auf, das lediglich arg dunkel geraten ist und durch meine Shutter-Technik noch weiter abgedunkelt wurde.
Der deutsche DTS HD HR 5.1-Track ist ebenfalls hervorragend: der Track strotzt nur so vor direktionaler Effekte und Surroundspielereien, die sich allesamt perfekt orten lassen; und der Bass rumpelt ordentlich, wenn gefordert. Beim Umschalten auf den Originalton wird jeder Einzelheit jedoch noch eins drauf gesetzt: es gibt mehr Bass, mehr Dynamik, besser abgemischte direktionale Effekte und alles wirkt lauter, feiner durchgezeichnet und brillanter. Dennoch: auch die deutsche Tonspur hat sich die Höchstwertung verdient.
Bei den Extras vergebe ich zunächst einen Durchschnittswert, da (noch) nicht angesehen. Das Steel selbst wird Sammlerherzen erfreuen: es ist vorne geprägt sowie hinten und innen mit Motiven aus dem Film lackiert. Auf dem Spine befinden sich Bilder der Darsteller, aber kein Titel.
Mein persönliches Fazit: "Fremde Gezeiten", also FdK 4, fand ich relativ langweilig, was wohl mit an Ian McShanes "Blackbeard"-Interpretation lag (obwohl ich den Schauspieler eigentlich gerne sehe). "Salazars Rache" zeigt Jonny Depp mal wieder mit Spielfreude in seiner Paraderolle, und mit dem animationstechnisch zum Dämon gemachten Javier Bardem und seiner einmalig animierten Crew hat Sparrow endlich auch wieder einen einschüchternden Gegner, den man ernst nehmen kann. In der Sammlung behalte ich den Film zwar nicht, aber ich spreche definitiv eine Sehempfehlung aus.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 03.10.17 um 12:31
1978, im Kongo und in Frankreich: kaum hat Seyolo Zantoko als Allgemeinmediziner promoviert, wird er "abgeworben". Schon das Aussehen des werbenden Bürgermeister hätte Zantoko mitteilen können, dass seine zukünftige Praxis nicht wirklich in der mondänen Großstadt Paris (wie von seiner bildhübschen und modischen Frau wie auch siner ganzen Familie erhofft) stehen wird, aber die Aussicht auf eine rosige Zukunft verhindert eine objektive Sicht der Dinge. Nachdem die Familie Zantoko in Marly-Gomont, einem "Vorort" von Paris angekommen ist folgt die Ernüchterung: das Örtchen ist in der tiefsten Provinz, die Elektrizität scheint erst am Vortag eingeführt worden zu sein und die Anwohner wussten bislang offensichtlich nicht, dass es noch Menschen mit anderer Hautfarbe gibt. Also muss die Familie Zantoko gegen allerlei Vorurteile und Rassismus ankämpfen und sich notgedrungen selbst integrieren..
"Ein Dorf sieht schwarz" ist eine recht gelungene Komödie in bester Tradition von "Ziemlich beste Freunde" und "Willkommen bei den Sh´tis", ohne deren Qualität gänzlich zu erreichen. Der Film basiert eigentlich auf einem Rap, in dem der Sohn der Familie einige Erlebnisse während seines Lebens in Marly-Gaumont aufarbeitet. Wie schon in "Monsieur Claude und seine Töchter" wird der auch in der französischen Gesellschaft allgegenwärtige Rassismus thematisiert, wobei sich dieser Rassismus durch das Verhalten der Dorfbevölkerung definiert, das im Wesentlichen Ignoranz und Meidung beinhaltet. Wirklich rassistische Äußerungen oder Gewalttaten kommen nicht vor, was dem tatsächlichen Rassismus seine Ungeheuerlichkeit nimmt und ihn leider etwas verharmlost.
"Ein Dorf sieht schwarz" ist eine Komödie der eher leisen Töne und bietet nicht so sehr Slapstick oder Schenkelklopf-Humor wie "Monsieur Claude..", sondern setzt eher auf subtile Augenzwinker-Momente. Der Film hat nicht das Wiederseh-Potential wie viele der neueren französischen Komödien ("Plötzlich Papa" definitiv ausgenommen), unterhält aber ein Mal durchaus recht gut.
Das Bild von "Ein Dorf sieht schwarz" ist sehr gut und nicht allzu weit von perfekt entfernt. An Schärfe und Tiefenschärfe gibt es kaum etwas zu bemängeln; besonders einige wenige Totale der Provinz bestechen mit Detailreichtum und klar von einander getrennten Bildebenen. Die Farbgebung ist leicht reduziert; dadurch wirkt die französische Provinz äußerst authentisch. Der Schwarzwert und der Kontrast sind hervorragend.
Der Sound ist schon thematisch bedingt unspektakulär, aber alles andere als schlecht. Die Surroundkulisse bleibt zurückhaltend, ebenso die direktionalen Effekte. Lediglich der Subwoofer wird kaum angesteuert, was aber eben am Genre liegt. Die Dialoge sind auch bei Dialogzeilen, die im "Dialekt" gesprochen werden allzeit gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung des Reviewers an, die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: "Ein Dorf sieht schwarz" will aufzeigen, dass Multi-Kulti funktionieren kann, wenn man offen auf Neuankömmlinge zugeht, kompromissbereit ist und zulässt, dass nicht nur durch die Hautfarbe Farbe ins eigene Leben kommt. Die Message dringt ohne allzu aufdringlich erhobenen moralischen Zeigefinger durch, und bei dieser Durchdringung kommt es durchaus zu einigen sehr komischen Momenten. "Ein Dorf sieht schwarz" ist zwar kein Knaller, aber sehenswert.
"Ein Dorf sieht schwarz" ist eine recht gelungene Komödie in bester Tradition von "Ziemlich beste Freunde" und "Willkommen bei den Sh´tis", ohne deren Qualität gänzlich zu erreichen. Der Film basiert eigentlich auf einem Rap, in dem der Sohn der Familie einige Erlebnisse während seines Lebens in Marly-Gaumont aufarbeitet. Wie schon in "Monsieur Claude und seine Töchter" wird der auch in der französischen Gesellschaft allgegenwärtige Rassismus thematisiert, wobei sich dieser Rassismus durch das Verhalten der Dorfbevölkerung definiert, das im Wesentlichen Ignoranz und Meidung beinhaltet. Wirklich rassistische Äußerungen oder Gewalttaten kommen nicht vor, was dem tatsächlichen Rassismus seine Ungeheuerlichkeit nimmt und ihn leider etwas verharmlost.
"Ein Dorf sieht schwarz" ist eine Komödie der eher leisen Töne und bietet nicht so sehr Slapstick oder Schenkelklopf-Humor wie "Monsieur Claude..", sondern setzt eher auf subtile Augenzwinker-Momente. Der Film hat nicht das Wiederseh-Potential wie viele der neueren französischen Komödien ("Plötzlich Papa" definitiv ausgenommen), unterhält aber ein Mal durchaus recht gut.
Das Bild von "Ein Dorf sieht schwarz" ist sehr gut und nicht allzu weit von perfekt entfernt. An Schärfe und Tiefenschärfe gibt es kaum etwas zu bemängeln; besonders einige wenige Totale der Provinz bestechen mit Detailreichtum und klar von einander getrennten Bildebenen. Die Farbgebung ist leicht reduziert; dadurch wirkt die französische Provinz äußerst authentisch. Der Schwarzwert und der Kontrast sind hervorragend.
Der Sound ist schon thematisch bedingt unspektakulär, aber alles andere als schlecht. Die Surroundkulisse bleibt zurückhaltend, ebenso die direktionalen Effekte. Lediglich der Subwoofer wird kaum angesteuert, was aber eben am Genre liegt. Die Dialoge sind auch bei Dialogzeilen, die im "Dialekt" gesprochen werden allzeit gut verständlich.
Bei den Extras schließe ich mich der Wertung des Reviewers an, die Scheibe hat ein Wendecover und eine Digital Copy.
Mein persönliches Fazit: "Ein Dorf sieht schwarz" will aufzeigen, dass Multi-Kulti funktionieren kann, wenn man offen auf Neuankömmlinge zugeht, kompromissbereit ist und zulässt, dass nicht nur durch die Hautfarbe Farbe ins eigene Leben kommt. Die Message dringt ohne allzu aufdringlich erhobenen moralischen Zeigefinger durch, und bei dieser Durchdringung kommt es durchaus zu einigen sehr komischen Momenten. "Ein Dorf sieht schwarz" ist zwar kein Knaller, aber sehenswert.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 25.09.17 um 09:00
1978, in irgendeiner namenlosen Stadt in Massachusetts, USA: mehrere Kriminelle treffen sich in einer leerstehenden Fabrik, um einen hochkarätigen Waffendeal über die Bühne zu ziehen. Mit auf der einen Seite dabei: ein sehr cooler und beherrschter Ire und, unter anderem, ein kreuzdämlicher Junkie. Die andere "Geschäfts-" Partei bilden ein sehr uncooler und sehr unbeherrschter, aber dafür (für die 70er) sehr schick angezogener Südafrikaner, ein dauerkiffender Amerikaner und eine Frau mit verschiedenen Helfershelfern.
Von Anfang an ist die Stimmung wegen des durchgeknallten Südafrikaners mehr als gereizt, und da sich zwei Mitglieder der unterschiedlichen Interessenvertretung von einer Schlägerei am Vorabend "kennen" werden bald die Waffen vor dem Geschäftsabschluss ausgiebig getestet..
"Free Fire" ist tatsächlich ein stargespickter Actioner, der allerdings aus meiner Sicht sehr wenig mit Tarantino- oder Ritchiefilmen gemein hat, wie andernorts angemerkt. Tatsächlich ist "Free Fire" nach etwa halbstündigem Beginn ein etwa einstündiger Showdown in Form eines Feuergefechtes in einem Trümmergelände, das für jeden jede Menge Vorteile und Nachteile wie Deckung, aber eben auch unvermutete Schusskanäle bietet. Es gibt Tote und jeder einzelne trägt mindestens eine Schusswunde davon. Dem Ganzen soll die wahre Begebenheit eines außer Kontrolle geratenen Waffendeals zugrunde liegen, und das merkt man dem Film auch an: überzogen fand ich da wenig, und besonders die satirisch überspitzte Gewalt eines frühen Guy Ritchie-Filmes kommt überhaupt nicht vor, und erst recht nicht die regelrecht splattrigen Gewaltausbrüche aus einem Tarantino. Im Vergleich zu Filmen der genannten Regisseure nimmt sich "Free Fire" relativ ernst, ohne dabei ins unfreiwillig Komische abzudriften. Ein paar gute Sprüche gibt es zu Beginn durchaus, und die Figur des südafrikanischen Waffenhändlers wird durch Sharlto Copley hart an der Grenze zum Overacting angelegt. Ansonsten fand ich "Free Fire" kaum komisch, relativ spannend und mit einem Schlusstwist versehen, der zwar ab etwa dem Ende des zweiten Filmdrittels erahnbar war, aber dennoch ein wenig überraschte.
"Free Fire" atmet durch Frisuren und Klamotten ein tolles Seventies-Flair, und heimlicher Star ist Armie Hammer, der; permanent stoned; ein paar denkwürdige Momente hat mit höchst amüsanten Gesichtsausdrücken.
Kritik am Bild gibt es nur wenig: aufgrund der Location, einer teilweise schlecht ausgeleuchteten Fabrikruine, ist das Bild relativ dunkel. Aber gerade hier mussten die Kameras Schwerstarbeit liefern und haben sehr gute Resultate abgeliefert. Das Bild ist in allen Bildebenen schön scharf, ohne überschärft zu wirken: das hätte nicht zum 70er-Jahrelook gepasst. Das Bild ist ganz leicht farblich verändert und weist einen minimalen Sepiaton auf, der diesen Look gut unterstützt. Kontrast und Schwarzwert sind gut, die Plastizität ist nicht ganz so gut. Für 4 Balken reicht es locker, auf einer Zehnerskala hätte ich 9 vergeben.
Der Sound hat es in sich: der Track von "Free Fire" weist in puncto Surround- und direktionale Effekte Referenzwerte auf. Die Surrounds und Backsurrounds werden permanent angesteuert, was sogar ab und an zu Irritationen führt: des Öfteren dachte ich, dass ein Fenster offen sei und Geräusche von draußen ins Wohnzimmer dringen. Bei den Schusswechseln rumort auch der Sub, aber nie so, dass Dialoge untergingen. Die Abschüsse der Waffen sind laut, aber nie so laut wie sie tatsächlich in geschlossenen Räumen klingen; sonst wäre tatsächlich kein Wort mehr zu verstehen und sämtliche Protagonisten wären nach 5 Schüssen taub. Ein nahezu perfekt angepasst abgemischter Track.
Bei den Extras vergebe ich den Mittelwert von Review und 1. Bewertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Free Fire" klingt, wenn man die Inhaltsangabe liest, relativ langweilig, das ist er aber nicht. Der Film ist natürlich ein wüstes Geballer und vieles wiederholt sich, aber aufgrund seiner Kürze wird das kaum langweilig. Für die Höchstwertung ist "Free Fire" natürlich deutlich zu wenig gehaltvoll, aber für seinen Unterhaltungsfaktor gibt es auf jeden Fall deutliche vier Balken.
Von Anfang an ist die Stimmung wegen des durchgeknallten Südafrikaners mehr als gereizt, und da sich zwei Mitglieder der unterschiedlichen Interessenvertretung von einer Schlägerei am Vorabend "kennen" werden bald die Waffen vor dem Geschäftsabschluss ausgiebig getestet..
"Free Fire" ist tatsächlich ein stargespickter Actioner, der allerdings aus meiner Sicht sehr wenig mit Tarantino- oder Ritchiefilmen gemein hat, wie andernorts angemerkt. Tatsächlich ist "Free Fire" nach etwa halbstündigem Beginn ein etwa einstündiger Showdown in Form eines Feuergefechtes in einem Trümmergelände, das für jeden jede Menge Vorteile und Nachteile wie Deckung, aber eben auch unvermutete Schusskanäle bietet. Es gibt Tote und jeder einzelne trägt mindestens eine Schusswunde davon. Dem Ganzen soll die wahre Begebenheit eines außer Kontrolle geratenen Waffendeals zugrunde liegen, und das merkt man dem Film auch an: überzogen fand ich da wenig, und besonders die satirisch überspitzte Gewalt eines frühen Guy Ritchie-Filmes kommt überhaupt nicht vor, und erst recht nicht die regelrecht splattrigen Gewaltausbrüche aus einem Tarantino. Im Vergleich zu Filmen der genannten Regisseure nimmt sich "Free Fire" relativ ernst, ohne dabei ins unfreiwillig Komische abzudriften. Ein paar gute Sprüche gibt es zu Beginn durchaus, und die Figur des südafrikanischen Waffenhändlers wird durch Sharlto Copley hart an der Grenze zum Overacting angelegt. Ansonsten fand ich "Free Fire" kaum komisch, relativ spannend und mit einem Schlusstwist versehen, der zwar ab etwa dem Ende des zweiten Filmdrittels erahnbar war, aber dennoch ein wenig überraschte.
"Free Fire" atmet durch Frisuren und Klamotten ein tolles Seventies-Flair, und heimlicher Star ist Armie Hammer, der; permanent stoned; ein paar denkwürdige Momente hat mit höchst amüsanten Gesichtsausdrücken.
Kritik am Bild gibt es nur wenig: aufgrund der Location, einer teilweise schlecht ausgeleuchteten Fabrikruine, ist das Bild relativ dunkel. Aber gerade hier mussten die Kameras Schwerstarbeit liefern und haben sehr gute Resultate abgeliefert. Das Bild ist in allen Bildebenen schön scharf, ohne überschärft zu wirken: das hätte nicht zum 70er-Jahrelook gepasst. Das Bild ist ganz leicht farblich verändert und weist einen minimalen Sepiaton auf, der diesen Look gut unterstützt. Kontrast und Schwarzwert sind gut, die Plastizität ist nicht ganz so gut. Für 4 Balken reicht es locker, auf einer Zehnerskala hätte ich 9 vergeben.
Der Sound hat es in sich: der Track von "Free Fire" weist in puncto Surround- und direktionale Effekte Referenzwerte auf. Die Surrounds und Backsurrounds werden permanent angesteuert, was sogar ab und an zu Irritationen führt: des Öfteren dachte ich, dass ein Fenster offen sei und Geräusche von draußen ins Wohnzimmer dringen. Bei den Schusswechseln rumort auch der Sub, aber nie so, dass Dialoge untergingen. Die Abschüsse der Waffen sind laut, aber nie so laut wie sie tatsächlich in geschlossenen Räumen klingen; sonst wäre tatsächlich kein Wort mehr zu verstehen und sämtliche Protagonisten wären nach 5 Schüssen taub. Ein nahezu perfekt angepasst abgemischter Track.
Bei den Extras vergebe ich den Mittelwert von Review und 1. Bewertung, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Free Fire" klingt, wenn man die Inhaltsangabe liest, relativ langweilig, das ist er aber nicht. Der Film ist natürlich ein wüstes Geballer und vieles wiederholt sich, aber aufgrund seiner Kürze wird das kaum langweilig. Für die Höchstwertung ist "Free Fire" natürlich deutlich zu wenig gehaltvoll, aber für seinen Unterhaltungsfaktor gibt es auf jeden Fall deutliche vier Balken.
mit 4
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 21.09.17 um 13:18
Der britische Offizier Percy Fawcett hat eine nur begrenzte Karriere vor sich: seine Abstammung ist nicht adlig, und Orden und Auszeichnungen hat er auch keine. Um dennoch zu Ruhm und Ehre zu kommen, nimmt er das Angebot an, als Streitschlichter und Kartograph ins brasilianisch-bolivianische Grenzland zu reisen; wegen diesem Grenzland sind beide Länder zerstritten. Dabei entdeckt er nach der Schilderung einer Legende durch einen Indio Anzeichen für eine längst vergangene, hochentwickelte Zivilisation. Doch die englische Elite kann diese Beweise nicht akzeptieren, denn: im primitiven, wenig erschlossenen Südamerika kann doch vor der britischen keine Hochkultur existiert haben. Und so macht es sich Fawcett zur Lebensaufgabe, die von ihm Z genannte, sagenumwobenen goldenen Stadt zu finden...
Percy Fawcett ist vermutlich einer der unbekanntesten Entdecker überhaupt (ich selbst hatte den Namen durch den Film das erste Mal gehört), und mit "Die versunkene Stadt Z" hat Regisseur James Gray eher dafür gesorgt, dass der Name Fawcett noch weiter in Vergessenheit gerät.
"Die versunkene Stadt Z", nach einem autobiographischen Roman gedreht, hätte eigentlich jede Menge Potential für einen klassischen Abenteuerfilm, jedoch schufen die Filmemacher einen relativ drögen und schnarchig inszenierten Streifen, der uninspiriert und ohne wirkliche Höhepunkte so vor sich hin dümpelt und schließlich abrupt endet, ohne dass man das Ende heran nahen fühlte.
Fawcett geht auf Expedition (ohne dass der Zuschauer groß etwas von einer wochenlangen Schiffsreise mit bekäme), verbringt Monate im Dschungel, am liebsten auf einem Floß, reist wieder heim, zeugt das nächste Kind und die gesamte verstrichene Zeit lässt sich lediglich am Wachstumsstadium der Kinder erahnen. Selten erhellen Texttafeln mit Datumsangaben das vage Zeitgefühl, das beim Zuschauer entsteht. Die Passagen im Dschungel sind meist langatmig und nur ab und an durchbrochen von Kontakten zu Indios, Angriffen durch Indios und Wanderungen durch den Dschungel. Selbst die durchaus imposanten Aufnahmen des Dschungels selbst sind nach der zweiten Einstellung langsam verbraucht.
Audiovisuell ist die Scheibe durchaus ansprechend. Das Bild sehe ich nicht ganz so schlecht wie der Reviewer oder der erste Bewerter. Besonders die Einstellungen des Urwalds, in der Regel von einem Floß aus, bestechen durch hohen Detailreichtum, nahezu perfekte Schärfe und Tiefenschärfe und einen satten Schwarzwert. Der Kontrast könnte in dunkleren Szenen etwas ausgewogener sein, damit keine Details in dunklen Bildabschnitten verschwinden. Bei den Szenen in England wurde etwas weicher gezeichnet und die Farbe reduziert, was dem Look gut steht. Filmkorn ist mir persönlich nicht aufgefallen.
Tonal fand ich die Scheibe sehr gut. Nicht perfekt, aber sehr gut. Besonders in den ersten Minuten, als der Bildschirm schwarz bleibt und nach und nach die Geräusche des Dschungels eingespielt werden, beeindruckt der Track mit Brillanz, Durchzeichnung und hervorragender Signalortbarkeit. Der Bass bleibt bis auf die Szenen während des 1. Weltkrieges ein wenig unterrepräsentiert; aber das lässt sich justieren.
Bei den Extras vergebe ich Rolands und Pierres Mittelwert; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: im Blu-ray Magazin hat "Die versunkene Stadt Z" 9 von 10 Balken bekommen und bei Filmstarts.de 4 von 5 Sternen, was "stark" bedeutet. Der Film ist für mich weder stark noch hat er 4 oder gar 5 Balken verdient, dazu war mir "Die versunkene Stadt Z" schlicht und ergreifend zu langatmig, zu schnarchig inszeniert und zu spannungsarm.
Percy Fawcett ist vermutlich einer der unbekanntesten Entdecker überhaupt (ich selbst hatte den Namen durch den Film das erste Mal gehört), und mit "Die versunkene Stadt Z" hat Regisseur James Gray eher dafür gesorgt, dass der Name Fawcett noch weiter in Vergessenheit gerät.
"Die versunkene Stadt Z", nach einem autobiographischen Roman gedreht, hätte eigentlich jede Menge Potential für einen klassischen Abenteuerfilm, jedoch schufen die Filmemacher einen relativ drögen und schnarchig inszenierten Streifen, der uninspiriert und ohne wirkliche Höhepunkte so vor sich hin dümpelt und schließlich abrupt endet, ohne dass man das Ende heran nahen fühlte.
Fawcett geht auf Expedition (ohne dass der Zuschauer groß etwas von einer wochenlangen Schiffsreise mit bekäme), verbringt Monate im Dschungel, am liebsten auf einem Floß, reist wieder heim, zeugt das nächste Kind und die gesamte verstrichene Zeit lässt sich lediglich am Wachstumsstadium der Kinder erahnen. Selten erhellen Texttafeln mit Datumsangaben das vage Zeitgefühl, das beim Zuschauer entsteht. Die Passagen im Dschungel sind meist langatmig und nur ab und an durchbrochen von Kontakten zu Indios, Angriffen durch Indios und Wanderungen durch den Dschungel. Selbst die durchaus imposanten Aufnahmen des Dschungels selbst sind nach der zweiten Einstellung langsam verbraucht.
Audiovisuell ist die Scheibe durchaus ansprechend. Das Bild sehe ich nicht ganz so schlecht wie der Reviewer oder der erste Bewerter. Besonders die Einstellungen des Urwalds, in der Regel von einem Floß aus, bestechen durch hohen Detailreichtum, nahezu perfekte Schärfe und Tiefenschärfe und einen satten Schwarzwert. Der Kontrast könnte in dunkleren Szenen etwas ausgewogener sein, damit keine Details in dunklen Bildabschnitten verschwinden. Bei den Szenen in England wurde etwas weicher gezeichnet und die Farbe reduziert, was dem Look gut steht. Filmkorn ist mir persönlich nicht aufgefallen.
Tonal fand ich die Scheibe sehr gut. Nicht perfekt, aber sehr gut. Besonders in den ersten Minuten, als der Bildschirm schwarz bleibt und nach und nach die Geräusche des Dschungels eingespielt werden, beeindruckt der Track mit Brillanz, Durchzeichnung und hervorragender Signalortbarkeit. Der Bass bleibt bis auf die Szenen während des 1. Weltkrieges ein wenig unterrepräsentiert; aber das lässt sich justieren.
Bei den Extras vergebe ich Rolands und Pierres Mittelwert; die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: im Blu-ray Magazin hat "Die versunkene Stadt Z" 9 von 10 Balken bekommen und bei Filmstarts.de 4 von 5 Sternen, was "stark" bedeutet. Der Film ist für mich weder stark noch hat er 4 oder gar 5 Balken verdient, dazu war mir "Die versunkene Stadt Z" schlicht und ergreifend zu langatmig, zu schnarchig inszeniert und zu spannungsarm.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 2
bewertet am 18.09.17 um 06:44
Wir erinnern uns: zum Ende der ersten Staffel, als Rabbit Carrie/Anastasias Sohn als Geisel genommen hatte und "Sheriff Lucas Hood" sich gegen den Kleinen eintauschte suchten Jobe, Sugar und Anastasia mit Hilfe von Siobhan, Emmet und Brock die Konfrontation, um ein für alle Mal Schluss zu machen mit Rabbit. Doch Rabbit konnte als einziger (Schwer verletzt? Mindestens. Oder mittlerweile tot? Man weiß es nicht.) untertauchen. Nun wird Anastasia von ihrer Familie (verständlicherweise) verstoßen, Lucas treibt es nach wie vor mit verkommenen Amish-Gören, mit Witwen der von ihm Getöteten oder seiner Ex und prügelt sich episodenweise mit Bikern, einem MMA-Weltmeister, einem riesigen Indianer und ähnlichen, eigentlich körperlich in aller Regel deutlich überlegenen Gegnern und gewinnt wie immer, durchaus mal unter Zuhilfenahme von dezent unsportlichen Mädchen-Kampfweisen, wenigstens nicht ohne ordentlich verbeult auszusehen. Aber eigentlich geht es ihm mittlerweile immer mehr um Kai Proctor..
Nach wie vor setzt "Banshee" auf Sex and Crime, gewürzt mit einem zum Teil unglaublichen Gewaltgrad. Nach wie vor muss man darüber hinwegsehen können, dass ein solches Storygerüst in einem modernen Land eigentlich unvorstellbar ist (siehe dazu meine ironischen Feststellung in der Bewertung der 1. Staffel), und nach wie vor ist die Serie "Banshee" auch in der zweiten Staffel sehr unterhaltsam. Glaubwürdiger wird die Chose sicher nicht: selbst als das FBI bezüglich der Schießerei mit Rabbits Leuten ermittelt, kommt Lucas mit seiner falschen Identität mit fadenscheinigen Argumenten davon, er verprügelt (ziemlich spektakulär, muss ich zugeben. Und unfassbar brutal, da war "The Raid" 1 und 2 schon fast Kindergeburtstag dagegen) einen MMA-Weltmeister und macht als Sheriff weiterhin, was er will. Regeln und Gesetze scheinen dazu da zu sein, gebrochen zu werden; und der Hood-Virus greift mittlerweile auf die anderen Polizisten über.
Also sollte man beim Ansehen nicht allzu viel nachdenken und sich der die niederen Instinkte ansprechenden Inszenierung ergötzen. Nackte Haut gibt es in jeder Folge, höchst brutale Schlägereien mindestens zwei und Tote mindestens drei, "Überraschungen" wie ein alter Bekannter Hoods aus Knastzeiten und eine Person, die den echten Lucas Hood kennt auch ab und an. Kurzweilig bleibt es also nach wie vor, wenn man nicht allzu kleine Glaubwürdigkeits-Korinthen kackt.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Banshee" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, da nicht gesehen. Meine Version hat ein Wendecover und einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor kann ich immer noch nicht den Finger drauf legen, was mir an der Serie gefällt, aber irgendeine merkwürdige, beinahe schon morbide Faszination löst sie definitiv aus. Eigentlich stimmt da kein einziges Vorzeichen, das zivilisierte Westmitteleuropäer ansprechen könnte: ein Schwerverbrecher nach 15 Jahren Knast nimmt die Identität eines "verstorbenen" Sheriffs an, dieser Schwerverbrecher bekämpft nun allerlei Verbrechen gerne mit Selbstjustiz und noch lieber mit handfester Gewalt, bringt allerlei Leute um und vögelt sich auf so altmodische Prinzipien wie die Ehe und das für sexuelle Handlungen erforderliche Mindestalter so mancher Gespielin pfeifend durch eine Kleinstadt. So seltsam es auch scheinen mag: irgendwie scheinen sich die Fans mit der ambivalenten Figur des Lucas Hood gut identifizieren zu können. Ich kann´s nur sehr bedingt, aber trotzdem: hat schon (irgend-) was, die Serie. Ich bin mal gespannt, wann Hood mit Proctors Bodyguard den Final Fight macht, da wird es wohl ohne mehrere abgetrennte Körperteile nicht enden...
Nach wie vor setzt "Banshee" auf Sex and Crime, gewürzt mit einem zum Teil unglaublichen Gewaltgrad. Nach wie vor muss man darüber hinwegsehen können, dass ein solches Storygerüst in einem modernen Land eigentlich unvorstellbar ist (siehe dazu meine ironischen Feststellung in der Bewertung der 1. Staffel), und nach wie vor ist die Serie "Banshee" auch in der zweiten Staffel sehr unterhaltsam. Glaubwürdiger wird die Chose sicher nicht: selbst als das FBI bezüglich der Schießerei mit Rabbits Leuten ermittelt, kommt Lucas mit seiner falschen Identität mit fadenscheinigen Argumenten davon, er verprügelt (ziemlich spektakulär, muss ich zugeben. Und unfassbar brutal, da war "The Raid" 1 und 2 schon fast Kindergeburtstag dagegen) einen MMA-Weltmeister und macht als Sheriff weiterhin, was er will. Regeln und Gesetze scheinen dazu da zu sein, gebrochen zu werden; und der Hood-Virus greift mittlerweile auf die anderen Polizisten über.
Also sollte man beim Ansehen nicht allzu viel nachdenken und sich der die niederen Instinkte ansprechenden Inszenierung ergötzen. Nackte Haut gibt es in jeder Folge, höchst brutale Schlägereien mindestens zwei und Tote mindestens drei, "Überraschungen" wie ein alter Bekannter Hoods aus Knastzeiten und eine Person, die den echten Lucas Hood kennt auch ab und an. Kurzweilig bleibt es also nach wie vor, wenn man nicht allzu kleine Glaubwürdigkeits-Korinthen kackt.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Banshee" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, da nicht gesehen. Meine Version hat ein Wendecover und einen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: nach wie vor kann ich immer noch nicht den Finger drauf legen, was mir an der Serie gefällt, aber irgendeine merkwürdige, beinahe schon morbide Faszination löst sie definitiv aus. Eigentlich stimmt da kein einziges Vorzeichen, das zivilisierte Westmitteleuropäer ansprechen könnte: ein Schwerverbrecher nach 15 Jahren Knast nimmt die Identität eines "verstorbenen" Sheriffs an, dieser Schwerverbrecher bekämpft nun allerlei Verbrechen gerne mit Selbstjustiz und noch lieber mit handfester Gewalt, bringt allerlei Leute um und vögelt sich auf so altmodische Prinzipien wie die Ehe und das für sexuelle Handlungen erforderliche Mindestalter so mancher Gespielin pfeifend durch eine Kleinstadt. So seltsam es auch scheinen mag: irgendwie scheinen sich die Fans mit der ambivalenten Figur des Lucas Hood gut identifizieren zu können. Ich kann´s nur sehr bedingt, aber trotzdem: hat schon (irgend-) was, die Serie. Ich bin mal gespannt, wann Hood mit Proctors Bodyguard den Final Fight macht, da wird es wohl ohne mehrere abgetrennte Körperteile nicht enden...
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 15.09.17 um 08:10
Nachdem die Guardians die Energiezellen der Sovereigns vor einem Abilisken gerettet haben und sie als Gegenleistung Gamoras fiese Cyborg-Schwester ausgeliefert bekommen könnte alles so schön sein, aber nein: Rocket klaut einige der Energiezellen, was die Sovereigns gar nicht lustig finden. Auf der Flucht lernen die Guardians darauf nicht so ganz zufällig Ego kennen: so eine Art Gottheit mit eigenem Planeten und ebenso nicht ganz zufällig (wie sich später heraus stellen soll) Peter Quills Vater. Ego will Quill sein Erbe vermachen, und es dauert eine Weile, bis die Guardians dahinter kommen, was dieses Erbe sein soll..
Nachdem "Guardians of the Galaxy" ein derart überwältigender Erfolg war und weltweit über 700 Millionen US$ einspielte war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ein zweiter Teil gefilmt war, der noch erfolgreicher war: "GotG 2" spülte über 800 Millionen US$ in die Kinokassen und rangiert etwa 20 Plätze über dem 1. Teil in der Liste der erfolgreichsten Filme überhaupt. Teil 2 setzt das bewährte Erfolgsrezept des Erstlings fort und präsentiert erneut allerlei obskure Aliens in absolut gelungenen, fantastischen Kulissen, irrwitzige Weltraumschlachten mit spektakulären Flugmanövern und zahlreiche mehr oder minder gelungene Oneliner und Screwball-Dialoge. Im Prinzip bietet "GotG 2" also nichts neues und vermag es aber leider auch nicht, eine Schippe drauf zu legen. (Der erwachsene) Groot fehlt schmerzlich und kann durch den Bonsai nicht ersetzt werden, die besondere Würze durch Drax´ altmittelhochdeutsche Prosa, vor allem bei Dialogen mit Rocket, wurde komplett weggelassen, und alle anderen Witzchen zünden kaum bis gar nicht. Die Story um Quills Vater war mir definitiv zu sehr over the top, besonders als sie in das CGI-Overkillfinale mündet, und der Versuch Emotionen und Dramatik beizumengen kann nur als kläglich gescheitert bezeichnet werden. Selbst der obligatorische Stan Lee-Cameo wirkt erzwungen.
Technisch ist die Scheibe allerfeinste Sahne und bietet kaum Anlass zur Kritik.
Das Bild weist keinerlei Fehler auf, sämtliche Parameter verfügen über Referenzwerte. Besonders hervor zu heben ist die hervorragende Plastizität.
"GotG Vol. 2" ist natürlich auf 3D ausgelegt, und so profitiert die Optik ungemein von der stereoskopischen Auswertung. Die Konvertierung kann durchaus als gelungen bezeichnet werden, aber nicht restlos: besonders zu Beginn treten doch einige Aliasing-Effekte auf. Das bessert sich im Laufe des Films, aber so ganz weg gehen diese Effekte nicht. Trotz dieser Kritik weist "Vol. 2" eine zum Teil grandiose räumliche Tiefe und einige sehr gelungene Pop Outs auf, die besonders in den IMAX-Szenen bestechen.
Auch tonal kann die Scheibe überzeugen, wenn auch in puncto Bass, Dynamik und vor allem Brillanz und Durchzeichnung noch Luft nach oben wäre, wie ein Umschalten auf den englischen O-Ton beweist. Trotzdem ist auch diese Kritik Jammern auf hohem Niveau, denn die Surroundkulisse ist gelungen; es rummst ordentlich wenn es soll und einige schöne direktionale Soundspielereien gibt es ebenfalls.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Das Steel schön geprägt und wirkt insgesamt sehr wertig.
Mein persönliches Fazit: nach dem genialen Erstling ist "Vol. 2" definitiv eine Enttäuschung. Nicht mal der Soundtrack kommt auch nur im Entferntesten an die Mucke des ersten Teils ´ran. "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ist zwar ebenfalls laut, bunt und schrill, aber beileibe nicht so witzig wie der erste Film. Schade drum. "Vol. 2" gefiel mir nur halb so gut wie "GotG", und deshalb gibt es auch nur die Hälfte der Balken, wohlwollend aufgerundet.
Nachdem "Guardians of the Galaxy" ein derart überwältigender Erfolg war und weltweit über 700 Millionen US$ einspielte war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ein zweiter Teil gefilmt war, der noch erfolgreicher war: "GotG 2" spülte über 800 Millionen US$ in die Kinokassen und rangiert etwa 20 Plätze über dem 1. Teil in der Liste der erfolgreichsten Filme überhaupt. Teil 2 setzt das bewährte Erfolgsrezept des Erstlings fort und präsentiert erneut allerlei obskure Aliens in absolut gelungenen, fantastischen Kulissen, irrwitzige Weltraumschlachten mit spektakulären Flugmanövern und zahlreiche mehr oder minder gelungene Oneliner und Screwball-Dialoge. Im Prinzip bietet "GotG 2" also nichts neues und vermag es aber leider auch nicht, eine Schippe drauf zu legen. (Der erwachsene) Groot fehlt schmerzlich und kann durch den Bonsai nicht ersetzt werden, die besondere Würze durch Drax´ altmittelhochdeutsche Prosa, vor allem bei Dialogen mit Rocket, wurde komplett weggelassen, und alle anderen Witzchen zünden kaum bis gar nicht. Die Story um Quills Vater war mir definitiv zu sehr over the top, besonders als sie in das CGI-Overkillfinale mündet, und der Versuch Emotionen und Dramatik beizumengen kann nur als kläglich gescheitert bezeichnet werden. Selbst der obligatorische Stan Lee-Cameo wirkt erzwungen.
Technisch ist die Scheibe allerfeinste Sahne und bietet kaum Anlass zur Kritik.
Das Bild weist keinerlei Fehler auf, sämtliche Parameter verfügen über Referenzwerte. Besonders hervor zu heben ist die hervorragende Plastizität.
"GotG Vol. 2" ist natürlich auf 3D ausgelegt, und so profitiert die Optik ungemein von der stereoskopischen Auswertung. Die Konvertierung kann durchaus als gelungen bezeichnet werden, aber nicht restlos: besonders zu Beginn treten doch einige Aliasing-Effekte auf. Das bessert sich im Laufe des Films, aber so ganz weg gehen diese Effekte nicht. Trotz dieser Kritik weist "Vol. 2" eine zum Teil grandiose räumliche Tiefe und einige sehr gelungene Pop Outs auf, die besonders in den IMAX-Szenen bestechen.
Auch tonal kann die Scheibe überzeugen, wenn auch in puncto Bass, Dynamik und vor allem Brillanz und Durchzeichnung noch Luft nach oben wäre, wie ein Umschalten auf den englischen O-Ton beweist. Trotzdem ist auch diese Kritik Jammern auf hohem Niveau, denn die Surroundkulisse ist gelungen; es rummst ordentlich wenn es soll und einige schöne direktionale Soundspielereien gibt es ebenfalls.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Das Steel schön geprägt und wirkt insgesamt sehr wertig.
Mein persönliches Fazit: nach dem genialen Erstling ist "Vol. 2" definitiv eine Enttäuschung. Nicht mal der Soundtrack kommt auch nur im Entferntesten an die Mucke des ersten Teils ´ran. "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ist zwar ebenfalls laut, bunt und schrill, aber beileibe nicht so witzig wie der erste Film. Schade drum. "Vol. 2" gefiel mir nur halb so gut wie "GotG", und deshalb gibt es auch nur die Hälfte der Balken, wohlwollend aufgerundet.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 4
bewertet am 15.09.17 um 06:59
Willie, Joe und Al sind seit Ewigkeiten befreundet, Willie und Al wohnen sogar seit 25 Jahren zusammen, und Joe gegenüber. Alle drei sind Rentner und können von ihrer Rente gerade so leben; Joe hat noch Hypotheken auf sein Haus ab zu bezahlen. Und da liegt der Hase im Pfeffer: die Bank droht mit Pfändung, da seine ehemalige Firma die betriebliche Rente streicht und Joe die Raten nicht mehr bezahlen kann. Da Joe selbst vor kurzem mittendrin statt nur dabei war bei einem Banküberfall eben seiner Bank und, als Zeuge vernommen, mitbekommt dass die Chancen, bei einem Überfall davon zu kommen gar nicht mal so gering sind kommt er auf eine irrwitzige Idee: er will mit Al und Willie die Bank erleichtern, um ihre Rente aufzubessern. Das will geplant und "vorgeübt" sein, und Hilfe brauchen sie auch, denn: jenseits der 75 geht alles ein wenig langsamer..
Auf "Filmstarts.de" wird "Abgang mit Stil" als lau bezeichnet; begründet wird dieses Urteil mit der Klischeehaftigkeit des Films und der nicht erkennbaren Handschrift des TV-Superstars ("Scrubs") und genialen Independent-Regisseurs Zack Braff ("Garden State"). Dieses Urteil kann ich ganz und gar nicht teilen: natürlich wartet "Abgang mit Stil" mit einigen Klischees übers Älterwerden, der Skrupellosigkeit und Profitorientiertheit von Bankern und ähnlichem auf, aber so funktionieren nun mal die meisten Komödien: durch die überspitzte Hervorhebung bestimmter Eigenschaften. Und so ist der private Sicherheitsdienst des Supermarktes personell nicht gerade mit ehemaligen S.W.A.T-Polizisten bestückt, und der geldgeile Banker nässt sich beim Überfall ein. So what?! Von so etwas leben Komödien.
Die drei Schauspiel-Urgesteine Michael Caine, Morgan Freeman, Alan Arkin und, besonders erwähnenswert, Ann-Margret sind mit einer derartigen Spielfreude am Werk, dass man die marginalen Drehbuch- und Regieschwächen (laut Kritik auf Filmstarts.de) sehr gut verschmerzen kann. Besonders der "Übungs-Überfall/ Ladendiebstahl" im stets benutzten Supermarkt mit anschließender Hochgeschwindigkeits-Verfolgun gsjagd im Elektro-Rollator ist zum Schießen.
Zach Braff inszenierte "Going in Style" äußerst witzig, nähert sich dem Thema Älterwerden respekt- und würdevoll und reißt sozialkritische Themen wie die Versorgung von Senioren, das Gesundheitssystem der USA und Familie nur an. Meines Erachtens war das weder nötig noch Absicht: "Abgang mit Stil" ist eine reinrassige (Senioren-) Buddykomödie, die auf genau diese Art blendend funktioniert und unterhält. Ein Feelgood-Movie, der die Bezeichnung zu 100% verdient.
Audiovisuell gibt es kaum etwas zu beanstanden.
Das Bild ist weitestgehend mängelfrei und kann über weiteste Strecken mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe punkten. Der Kontrast und der Schwarzwert liegen im sattgrünen Bereich. Die Plastizität ist zufriedenstellend, die Farbgebung natürlich. Lediglich ab und an schleichen sich ein paar Weichzeichnungen bzw. minimale Unschärfen ein, die wohl auf Fokussierungsfehler zurück zu führen sind. Für die Höchstwertung reicht es gerade so.
Auf dem Display meines Receivers steht nicht wie im Review angegeben Dolby Digital, sondern Dolby Digital EX. Der Unterschied liegt im virtuell gebildeten Rear Center, und dieser Unterschied ist oft (nicht immer) hörbar. Bereits auf HD DVD waren DD EX oder Dolby TrueHD den Dolby Dolby-Abmischungen überlegen. Ganz so deutlich besser als ein DD-Track ist diese EX-Tonspur nicht, aber schlecht ist der Sound von "Abgang mit Stil" beileibe nicht. Natürlich ist der Film kein Actioner und ist dialoglastig, aber bei den Actionszenen (quasi altersbedingt ab und an ein wenig sediert wirkend.. ;-)) kommt durchaus Dynamik auf. Die Surrounds sind ein wenig unterrepräsentiert, so auch der Sub.
An Extras gibt es eigentlich nur ein paar entfallene Szenen und ein Kommentar des Regisseurs. Das ist zu wenig. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine UV-Copy.
Mein persönliches Fazit: "Abgang mit Stil" ist kein Knaller, sondern ein absoluter Meister der leiseren Töne. Deshalb ist der Film noch lange nicht langweilig, sondern eben eine Komödie, die nicht auf Brachial-Schenkelklopf-Humor setzt. "Going in Style" lässt einen den ganzen Film über grinsen und ab und an lauthals loslachen. Ein tolles Feelgood-Movie, das man dank der Performance von Caine, Freeman, Arkin und Ann-Margret immer wieder ansehen kann. Bleibt definitiv in der Sammlung.
Auf "Filmstarts.de" wird "Abgang mit Stil" als lau bezeichnet; begründet wird dieses Urteil mit der Klischeehaftigkeit des Films und der nicht erkennbaren Handschrift des TV-Superstars ("Scrubs") und genialen Independent-Regisseurs Zack Braff ("Garden State"). Dieses Urteil kann ich ganz und gar nicht teilen: natürlich wartet "Abgang mit Stil" mit einigen Klischees übers Älterwerden, der Skrupellosigkeit und Profitorientiertheit von Bankern und ähnlichem auf, aber so funktionieren nun mal die meisten Komödien: durch die überspitzte Hervorhebung bestimmter Eigenschaften. Und so ist der private Sicherheitsdienst des Supermarktes personell nicht gerade mit ehemaligen S.W.A.T-Polizisten bestückt, und der geldgeile Banker nässt sich beim Überfall ein. So what?! Von so etwas leben Komödien.
Die drei Schauspiel-Urgesteine Michael Caine, Morgan Freeman, Alan Arkin und, besonders erwähnenswert, Ann-Margret sind mit einer derartigen Spielfreude am Werk, dass man die marginalen Drehbuch- und Regieschwächen (laut Kritik auf Filmstarts.de) sehr gut verschmerzen kann. Besonders der "Übungs-Überfall/ Ladendiebstahl" im stets benutzten Supermarkt mit anschließender Hochgeschwindigkeits-Verfolgun gsjagd im Elektro-Rollator ist zum Schießen.
Zach Braff inszenierte "Going in Style" äußerst witzig, nähert sich dem Thema Älterwerden respekt- und würdevoll und reißt sozialkritische Themen wie die Versorgung von Senioren, das Gesundheitssystem der USA und Familie nur an. Meines Erachtens war das weder nötig noch Absicht: "Abgang mit Stil" ist eine reinrassige (Senioren-) Buddykomödie, die auf genau diese Art blendend funktioniert und unterhält. Ein Feelgood-Movie, der die Bezeichnung zu 100% verdient.
Audiovisuell gibt es kaum etwas zu beanstanden.
Das Bild ist weitestgehend mängelfrei und kann über weiteste Strecken mit hoher Schärfe und Tiefenschärfe punkten. Der Kontrast und der Schwarzwert liegen im sattgrünen Bereich. Die Plastizität ist zufriedenstellend, die Farbgebung natürlich. Lediglich ab und an schleichen sich ein paar Weichzeichnungen bzw. minimale Unschärfen ein, die wohl auf Fokussierungsfehler zurück zu führen sind. Für die Höchstwertung reicht es gerade so.
Auf dem Display meines Receivers steht nicht wie im Review angegeben Dolby Digital, sondern Dolby Digital EX. Der Unterschied liegt im virtuell gebildeten Rear Center, und dieser Unterschied ist oft (nicht immer) hörbar. Bereits auf HD DVD waren DD EX oder Dolby TrueHD den Dolby Dolby-Abmischungen überlegen. Ganz so deutlich besser als ein DD-Track ist diese EX-Tonspur nicht, aber schlecht ist der Sound von "Abgang mit Stil" beileibe nicht. Natürlich ist der Film kein Actioner und ist dialoglastig, aber bei den Actionszenen (quasi altersbedingt ab und an ein wenig sediert wirkend.. ;-)) kommt durchaus Dynamik auf. Die Surrounds sind ein wenig unterrepräsentiert, so auch der Sub.
An Extras gibt es eigentlich nur ein paar entfallene Szenen und ein Kommentar des Regisseurs. Das ist zu wenig. Die Scheibe hat ein Wendecover und eine UV-Copy.
Mein persönliches Fazit: "Abgang mit Stil" ist kein Knaller, sondern ein absoluter Meister der leiseren Töne. Deshalb ist der Film noch lange nicht langweilig, sondern eben eine Komödie, die nicht auf Brachial-Schenkelklopf-Humor setzt. "Going in Style" lässt einen den ganzen Film über grinsen und ab und an lauthals loslachen. Ein tolles Feelgood-Movie, das man dank der Performance von Caine, Freeman, Arkin und Ann-Margret immer wieder ansehen kann. Bleibt definitiv in der Sammlung.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 14.09.17 um 08:08
Im Jahr 2104 ist eine fünfzehnköpfige Besatzung mit über 2000 Kolonialisten im Hyperschlaf unterwegs zu einem erdähnlichen Planeten, um diesen zu besiedeln, zu terraformen und so als Ersatzplaneten für die Menschheit vorzubereiten. Der Android David bedient während der jahrelangen Reise das Schiff und versorgt unter anderem das Schiff mit den Ladezyklen für die Bordelektrik. Während eines dieser Zyklen kommt es zu einem Unfall, bei dem die Besatzung geweckt wird; und die entdeckt im Zuge der Reparaturen ein eindeutig menschliches Signal von einem erdähnlichen Planeten ganz in der Nähe.
Also wird der Pioniergeist geweckt und auf dem Planeten gelandet, und schon kurz darauf findet der Aufklärungstrupp ein außerirdisches, offensichtlich bei einer Bruchlandung zerstörtes Schiff, auf dem sich Spuren der verschollenen "Prometheus" und ihrer Besatzung finden. Und etwas anderes findet sie..
Nach dem Ur-"Alien" von 1979 und "Prometheus" von 2012 hat sich erneut Ridley Scott eines Alien-Sequels/ Prequels angenommen und quasi den 6. Teil der Reihe, die "Alien vs. Predator"-Filme nicht mitrechnend, in Szene gesetzt. "Prometheus" hat seinerzeit nicht nur Fans, sondern auch durchaus einige Kritiker gefunden, die die verworren-philosophische Story um die Konstrukteure ungeschickt erzählt fanden. In "Covenant" hingegen orientiert sich Sir Ridley Scott wieder etwas mehr am Ur-"Alien" und inszenierte einen (beinahe) reinrassigen Creature-Sci Fi-Horror-Actioner, in dem er das Philosophieren den beiden Androiden Walther und David (und zu Beginn des Films ein klein wenig Peter Weyland) überlässt.
"Covenant" erreicht die Qualität von "Alien" sehr deutlich nicht, ist aber für mein Empfinden besser geraten als der seltsam erzählte, ungeschickt geschnitten wirkende und überfrachtete "Prometheus". Leider gelingt es Scott (fast) nie, eine Spannung und vor allem eine düster-bedrohliche Atmosphäre aufzubauen wie in seinem erst zweiten Kinofilm. Davon ausgenommen ist eine etwa zehnminütige, atemberaubend spannende Sequenz, als die beiden Frauen im Landungsschiff um ihr Leben kämpfen: hier kaut man sich die Fingernägel ab, die nicht in den Sessellehnen stecken geblieben sind, obwohl man diese Szene (wie auch so manch andere) durchaus als abgekupfert bezeichnen könnte; manch anderer mag das als Hommage, Reminiszenz oder Verbeugung vor "Alien" und "Aliens" sehen.
Scott zeigt die Aliens leider zu früh, deutlich zu oft und setzt auf allerlei Splatter-Effekte, die er in früheren Filmen nicht nötig hatte, noch immer nicht nötig hat und trotzdem nutzt, warum auch immer.
Und so bleibt letztendlich unterm Strich übrig, was man kennt: eine Besatzung eines Raumschiffs gerät in Kontakt mit einem tödlichen Organismus, wird nach dem "Zehn-kleine-Negerlein"-Prinzi p einer nach dem anderen ausgemerzt, und irgendwer und irgendwas spielt ein übles Spiel, fieser Schlusstwist inklusive. Allerdings muss man Scott bei aller Kritik zugestehen, dass einer der bedeutendsten und stilbildendsten Regisseure unserer Zeit es nach wie vor versteht, ungeheuer beeindruckende und höchst ästhetische Bilder zu schaffen, aber: das alleine macht noch keinen guten Film.
Das Bild ist absolut phantastisch. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles super. Besondere Erwähnung findet die enorme Plastizität, die in den ersten Szenen im Kolonisations-Raumschiff ein wenig wie Fischaugen-3D wirkt. Es gibt eigentlich gar keinen Parameter, der nicht top wäre; auf meiner Technik ließ sich nicht der kleinste Bildfehler ausmachen. Besonders in Kombination mit Ridley Scotts ausgeprägtem Gefühl für spektakuläre Hochglanz-Optik werden grandiose Aufnahmen au die Mattscheibe gebannt.
Gleichwohl der deutsche Track "nur" in DTS vorliegt, muss sich der Sound nur wenig vorwerfen lassen. Nur wer permanent zwischen dem deutschen und dem englischen Ton umschaltet bemerkt die Unterschiede in den Höhen, den Mitten, der Brillanz und der Durchzeichnung. Der Sound ist ziemlich gut, aber nicht sehr gut.
Extras können andere bewerten, ich vergebe einen Durchschnittswert. Das (Wende-) Cover finde ich eigentlich ganz schick.
Mein persönliches Fazit: wie eingangs erwähnt fand ich "Covenant" qualitativ recht deutlich hinter "Alien", aber ein wenig besser als "Prometheus". Im Prinzip ist "Covenant" ein recht banal-triviales Creature Feature in perfekter Optik, das nur leidlich spannend ist und Scotts Können eigentlich kaum gerecht wird. Der Regisseur, der die Science Fiction-Meilensteine "Alien", "Blade Runner" und "Der Marsianer" inszenierte kann´s eigentlich besser. Viel besser.
Also wird der Pioniergeist geweckt und auf dem Planeten gelandet, und schon kurz darauf findet der Aufklärungstrupp ein außerirdisches, offensichtlich bei einer Bruchlandung zerstörtes Schiff, auf dem sich Spuren der verschollenen "Prometheus" und ihrer Besatzung finden. Und etwas anderes findet sie..
Nach dem Ur-"Alien" von 1979 und "Prometheus" von 2012 hat sich erneut Ridley Scott eines Alien-Sequels/ Prequels angenommen und quasi den 6. Teil der Reihe, die "Alien vs. Predator"-Filme nicht mitrechnend, in Szene gesetzt. "Prometheus" hat seinerzeit nicht nur Fans, sondern auch durchaus einige Kritiker gefunden, die die verworren-philosophische Story um die Konstrukteure ungeschickt erzählt fanden. In "Covenant" hingegen orientiert sich Sir Ridley Scott wieder etwas mehr am Ur-"Alien" und inszenierte einen (beinahe) reinrassigen Creature-Sci Fi-Horror-Actioner, in dem er das Philosophieren den beiden Androiden Walther und David (und zu Beginn des Films ein klein wenig Peter Weyland) überlässt.
"Covenant" erreicht die Qualität von "Alien" sehr deutlich nicht, ist aber für mein Empfinden besser geraten als der seltsam erzählte, ungeschickt geschnitten wirkende und überfrachtete "Prometheus". Leider gelingt es Scott (fast) nie, eine Spannung und vor allem eine düster-bedrohliche Atmosphäre aufzubauen wie in seinem erst zweiten Kinofilm. Davon ausgenommen ist eine etwa zehnminütige, atemberaubend spannende Sequenz, als die beiden Frauen im Landungsschiff um ihr Leben kämpfen: hier kaut man sich die Fingernägel ab, die nicht in den Sessellehnen stecken geblieben sind, obwohl man diese Szene (wie auch so manch andere) durchaus als abgekupfert bezeichnen könnte; manch anderer mag das als Hommage, Reminiszenz oder Verbeugung vor "Alien" und "Aliens" sehen.
Scott zeigt die Aliens leider zu früh, deutlich zu oft und setzt auf allerlei Splatter-Effekte, die er in früheren Filmen nicht nötig hatte, noch immer nicht nötig hat und trotzdem nutzt, warum auch immer.
Und so bleibt letztendlich unterm Strich übrig, was man kennt: eine Besatzung eines Raumschiffs gerät in Kontakt mit einem tödlichen Organismus, wird nach dem "Zehn-kleine-Negerlein"-Prinzi p einer nach dem anderen ausgemerzt, und irgendwer und irgendwas spielt ein übles Spiel, fieser Schlusstwist inklusive. Allerdings muss man Scott bei aller Kritik zugestehen, dass einer der bedeutendsten und stilbildendsten Regisseure unserer Zeit es nach wie vor versteht, ungeheuer beeindruckende und höchst ästhetische Bilder zu schaffen, aber: das alleine macht noch keinen guten Film.
Das Bild ist absolut phantastisch. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles super. Besondere Erwähnung findet die enorme Plastizität, die in den ersten Szenen im Kolonisations-Raumschiff ein wenig wie Fischaugen-3D wirkt. Es gibt eigentlich gar keinen Parameter, der nicht top wäre; auf meiner Technik ließ sich nicht der kleinste Bildfehler ausmachen. Besonders in Kombination mit Ridley Scotts ausgeprägtem Gefühl für spektakuläre Hochglanz-Optik werden grandiose Aufnahmen au die Mattscheibe gebannt.
Gleichwohl der deutsche Track "nur" in DTS vorliegt, muss sich der Sound nur wenig vorwerfen lassen. Nur wer permanent zwischen dem deutschen und dem englischen Ton umschaltet bemerkt die Unterschiede in den Höhen, den Mitten, der Brillanz und der Durchzeichnung. Der Sound ist ziemlich gut, aber nicht sehr gut.
Extras können andere bewerten, ich vergebe einen Durchschnittswert. Das (Wende-) Cover finde ich eigentlich ganz schick.
Mein persönliches Fazit: wie eingangs erwähnt fand ich "Covenant" qualitativ recht deutlich hinter "Alien", aber ein wenig besser als "Prometheus". Im Prinzip ist "Covenant" ein recht banal-triviales Creature Feature in perfekter Optik, das nur leidlich spannend ist und Scotts Können eigentlich kaum gerecht wird. Der Regisseur, der die Science Fiction-Meilensteine "Alien", "Blade Runner" und "Der Marsianer" inszenierte kann´s eigentlich besser. Viel besser.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 11.09.17 um 17:44
In Boston, Massachusetts geschieht am 15. April 2013 das Unfassbare bei einer großen Sportveranstaltung mit vielen Sportlern und tausenden von Zuschauern: bei einem Terroranschlag zünden Terroristen kurz hintereinander zwei mit Sprengmitteln und zur Wirkungsverstärkung mit Metallgegenständen gefüllte Kochtopf-Bomben. 3 Menschen kommen bei dem Anschlag unmittelbar ums Leben, ein weiterer in der Folge davon; 264 Menschen werden zum Teil schwer verletzt; und wenigstens 14 davon müssen Gliedmaßen amputiert werden.
Die rasend schnell eingesetzte Sondereinheit ermittelt fieberhaft und identifiziert rasch 2 Verdächtige: die Brüder Dschochar und Tamerlan Zarnajew, Kirgisier mit russisch-dagestanischem Familienhintergrund und: radikale Islamisten. Und mit Hilfe der Bostoner Bevölkerung beginnt die Jagd..
"Boston" unter der Regie von Peter Berg (jüngst mit "Deepwater Horizon" eindrucksvoll in Erscheinung getreten) schildert die Ereignisse vor, während des und nach dem Anschlag aus dem Blickwinkel verschiedener Beteiligter; hauptsächlich jedoch aus der Perspektive des Cops Tommy Saunders, dargestellt durch Mark Wahlberg. Saunders wurde aufgrund eines nicht genannten Vorfalls degradiert und leistet (Bewährungs-) Dienst als Streifenbulle; Tommy ist zudem nahe an einem Alkoholproblem und nimmt wegen seiner Knieschmerzen permanent Schmerzmittel. Saunders ist unmittelbar nach der Explosion an der Anschlagstelle, versorgt Verwundete eigenhändig und koordiniert den Einsatz der Rettungskräfte. Im späteren Verlauf ist Saunders noch beteiligt an der Verfolgung der Täter und dem Stellen des zweiten Flüchtigen.
Dies alles schildert Peter Berg in manchen Momenten vergleichsweise kühl, mit Dokumentaraufnahmen versehen und teilweise distanziert, nur um an den richtigen Stellen hoch emotional und in kaum zu ertragenden Bildern den Schrecken und das Entsetzen durch den Terror auf die Mattscheibe zu bringen. Am Schlimmsten ist sicherlich immer wieder, den einsamen Cop bei der Leiche des kleinen Jungen stehen zu sehen.
Das Bild von "Boston" ist hervorragend: Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, die Tiefenschäre bleibt auch hoch und so beeindrucken alle Totale der Stadt. Der Kontrast ist ausgewogen, der Schwarzwert satt, nur die Plastizität könnte besser sein. Dennoch reicht es locker für 5 Balken.
Der Sound ist ebenfalls sehr gut, aber nicht perfekt. Ein bisschen mehr Abmischung Richtung Surrounds und Back Surrounds wäre sicherlich gegangen, und so wirkt der Track ab und an minimal frontlastig. Der Bass bekommt nur bei wenigen Einstellungen wirklich zu tun. Erstaunlicherweise wirken die Schießereien bassstärker als die Detonationen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich.
Bei den Extras vergebe ich den Mittelwert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: islamistischer Terror findet leider weltweit statt, mit Hunderten von Opfern jedes Jahr. In aller Regel werden dabei unschuldige Zivilisten getötet und verletzt, und gerade das ist das Ziel von "Organisationen" wie dem Islamischen Staat, die ihren Mitgliedern empfehlen, "die Ungläubigen zu töten, wo immer es möglich ist". Die USA wurden nach 9/11 ein weiteres Mal auf Heimatboden getroffen, was für Amerikaner besonders traumatisch wirkt. Besonders in den Jahren 2016 und 2017 wurden in Europa Belgien, Frankreich, Spanien und auch Deutschland mit Terroranschlägen von Islamisten heimgesucht. "Boston" ruft uns nachdrücklich in Erinnerung, in welch vager Gefahr wir uns stets befinden.
Die rasend schnell eingesetzte Sondereinheit ermittelt fieberhaft und identifiziert rasch 2 Verdächtige: die Brüder Dschochar und Tamerlan Zarnajew, Kirgisier mit russisch-dagestanischem Familienhintergrund und: radikale Islamisten. Und mit Hilfe der Bostoner Bevölkerung beginnt die Jagd..
"Boston" unter der Regie von Peter Berg (jüngst mit "Deepwater Horizon" eindrucksvoll in Erscheinung getreten) schildert die Ereignisse vor, während des und nach dem Anschlag aus dem Blickwinkel verschiedener Beteiligter; hauptsächlich jedoch aus der Perspektive des Cops Tommy Saunders, dargestellt durch Mark Wahlberg. Saunders wurde aufgrund eines nicht genannten Vorfalls degradiert und leistet (Bewährungs-) Dienst als Streifenbulle; Tommy ist zudem nahe an einem Alkoholproblem und nimmt wegen seiner Knieschmerzen permanent Schmerzmittel. Saunders ist unmittelbar nach der Explosion an der Anschlagstelle, versorgt Verwundete eigenhändig und koordiniert den Einsatz der Rettungskräfte. Im späteren Verlauf ist Saunders noch beteiligt an der Verfolgung der Täter und dem Stellen des zweiten Flüchtigen.
Dies alles schildert Peter Berg in manchen Momenten vergleichsweise kühl, mit Dokumentaraufnahmen versehen und teilweise distanziert, nur um an den richtigen Stellen hoch emotional und in kaum zu ertragenden Bildern den Schrecken und das Entsetzen durch den Terror auf die Mattscheibe zu bringen. Am Schlimmsten ist sicherlich immer wieder, den einsamen Cop bei der Leiche des kleinen Jungen stehen zu sehen.
Das Bild von "Boston" ist hervorragend: Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, die Tiefenschäre bleibt auch hoch und so beeindrucken alle Totale der Stadt. Der Kontrast ist ausgewogen, der Schwarzwert satt, nur die Plastizität könnte besser sein. Dennoch reicht es locker für 5 Balken.
Der Sound ist ebenfalls sehr gut, aber nicht perfekt. Ein bisschen mehr Abmischung Richtung Surrounds und Back Surrounds wäre sicherlich gegangen, und so wirkt der Track ab und an minimal frontlastig. Der Bass bekommt nur bei wenigen Einstellungen wirklich zu tun. Erstaunlicherweise wirken die Schießereien bassstärker als die Detonationen. Die Dialoge sind allzeit perfekt verständlich.
Bei den Extras vergebe ich den Mittelwert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: islamistischer Terror findet leider weltweit statt, mit Hunderten von Opfern jedes Jahr. In aller Regel werden dabei unschuldige Zivilisten getötet und verletzt, und gerade das ist das Ziel von "Organisationen" wie dem Islamischen Staat, die ihren Mitgliedern empfehlen, "die Ungläubigen zu töten, wo immer es möglich ist". Die USA wurden nach 9/11 ein weiteres Mal auf Heimatboden getroffen, was für Amerikaner besonders traumatisch wirkt. Besonders in den Jahren 2016 und 2017 wurden in Europa Belgien, Frankreich, Spanien und auch Deutschland mit Terroranschlägen von Islamisten heimgesucht. "Boston" ruft uns nachdrücklich in Erinnerung, in welch vager Gefahr wir uns stets befinden.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 10.09.17 um 11:41
Ein zunächst namenloser Ex-Krimineller ist gefühlt 5 Minuten aus dem Knast entlassen und hat schon wieder (vermutlich russische) Killer am Hals. Also flüchtet er aufs Land und macht Rast in einer Kneipe im Örtchen Banshee. Der Problemmagnet mischt sich ungefragt ein, als zwei Kleinkriminelle Schutzgeld vom Kneipier erpressen wollen. Ergebnis und Siegerehrung: 3 Tote, darunter der designierte neue Sheriff von Banshee. Weil den neuen Sheriff noch niemand kennt macht der Namenlose genau das, was jeder von uns Ex-Knackis genauso machen würde: er nimmt die Identität des Toten an und ist fortan Sheriff Lucas Hood (wtf ?!). Doch im Örtchen Banshee brodelt es im scheinbar friedlichen Kleinstadtidyll, und der eiskalte und skrupellose Kai Proctor, vordergründig Schlachthofbesitzer, hat in jedem schmutzigen Geschäft seine Finger mit drin. Und Hoods Ex lebt auch noch in Banshee, und mit ihr hat er noch gleich mehrere Rechnungen offen.. Und die Russen-Mafia mischt auch irgendwann mit.
Wir fassen zusammen:
1. Ein Ex-Knacki nimmt die Identität eines getöteten Sheriffs an, pfeift nicht nur auf die eigenen Bewährungsauflagen (wo die Verstöße dagegen ihm nach einer Strafe von 15 Jahren wohl lebenslänglich einbrächten), sondern auch Anzugs- und alle anderen Polizeivorschriften. Selbst nachdem der Sheriff den ersten "Bad Boy" abgeknallt hat merkt ganze das keiner (auch später das FBI nicht);
2. Selbst seine sagen wir mal exotischen und in aller Regel wortwörtlich handfesten Ermittlungsmethoden (nicht selten ist Hood quasi ein Judge wie weiland in "Judge Dredd": Polizist, Richter und "Henker" gleichermaßen) erregen nie die Aufmerksamkeit der internen Ermittler;
3. so gaaanz zufällig lebt auch noch seine Ex mit falscher Identität im selben Ort;
und das alles in einem Ort, in dem Mord und Totschlag an der Tagesordnung zu sein scheinen.
Summa summarum: die Story ist bei genauerer Betrachtung von Beginn an absolut hanebüchen und kompletter Humbug, und nur der Subplot um Hood, Anastasia und Rabbit ist einigermaßen glaubwürdig und nachvollziehbar. Und trotzdem: "Banshee" ist ziemlich unterhaltsam, daran dürfte die sämtliche niederen Instinkte ansprechende Inszenierung gehörigen Anteil haben. Sämtliche Frauen (und in Banshee gibt es kaum eine unattraktive, was nicht so ganz der Realität in der amerikanischen Provinz, Trailerpark-Chic inklusive, entsprechen dürfte) stehen auf Schurken, wie Hood einer ist (wenn auch einer "mit gutem Herz", haha!) und werden augenblicklich paarungswillig, und unter den gefühlt 1,5 Fackeln pro Folge, die sich Hood ins Bett schmeißen ist auch schon mal die heiße Witwe eines schmierigen Hinterwäldlers, den Hood ein paar Tage vorher umgelegt hat.
Man ist bei "Banshee" also gut beraten, nicht allzu sehr auf Sinnhaftigkeit zu achten. Die Serie funktioniert hauptsächlich, ähnlich wie die "Bild"-Zeitung zwar nicht aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht, aber Titten und Sexszenen machen definitiv einen Großteil der Schauwerte der ersten Staffel aus, der Rest wird gefüllt mit einem erstaunlich hohen Gewaltgrad und viel Action, die im Gegensatz zur ersten Folge der zweiten Staffel noch einigermaßen realistisch und dadurch für mich erträglich gestaltet ist. Gerade die hart und gut dargestellte Action ist es, die mich den Story-Schmarrn ab und an vergessen ließ, sonst wäre "Banshee" schnell wieder auf dem Marktplatz gelandet. Aber wenn man sich die geradezu euphorischen Bewertungen unter meiner ansieht, muss man unweigerlich zum Schluss kommen, dass "Banshee" bei vielen Serientätern den richtigen Nerv trifft.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Banshee" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, da nicht gesehen. Meine Version hat ein Wendecover, aber keinen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: neben Titten, Gewalt und Action hat "Banshee" irgendwas, was mich bei der Stange hält, ohne das ich benennen könnte, was es ist. Der Grundplot ist es sicher nicht, denn der ist schlichtweg bescheuert. Eigentlich bin ich versucht, nur drei Balken zu vergeben, aber irgendwas (ich weiß nicht, was) bringt mich dazu aufzurunden.
Wir fassen zusammen:
1. Ein Ex-Knacki nimmt die Identität eines getöteten Sheriffs an, pfeift nicht nur auf die eigenen Bewährungsauflagen (wo die Verstöße dagegen ihm nach einer Strafe von 15 Jahren wohl lebenslänglich einbrächten), sondern auch Anzugs- und alle anderen Polizeivorschriften. Selbst nachdem der Sheriff den ersten "Bad Boy" abgeknallt hat merkt ganze das keiner (auch später das FBI nicht);
2. Selbst seine sagen wir mal exotischen und in aller Regel wortwörtlich handfesten Ermittlungsmethoden (nicht selten ist Hood quasi ein Judge wie weiland in "Judge Dredd": Polizist, Richter und "Henker" gleichermaßen) erregen nie die Aufmerksamkeit der internen Ermittler;
3. so gaaanz zufällig lebt auch noch seine Ex mit falscher Identität im selben Ort;
und das alles in einem Ort, in dem Mord und Totschlag an der Tagesordnung zu sein scheinen.
Summa summarum: die Story ist bei genauerer Betrachtung von Beginn an absolut hanebüchen und kompletter Humbug, und nur der Subplot um Hood, Anastasia und Rabbit ist einigermaßen glaubwürdig und nachvollziehbar. Und trotzdem: "Banshee" ist ziemlich unterhaltsam, daran dürfte die sämtliche niederen Instinkte ansprechende Inszenierung gehörigen Anteil haben. Sämtliche Frauen (und in Banshee gibt es kaum eine unattraktive, was nicht so ganz der Realität in der amerikanischen Provinz, Trailerpark-Chic inklusive, entsprechen dürfte) stehen auf Schurken, wie Hood einer ist (wenn auch einer "mit gutem Herz", haha!) und werden augenblicklich paarungswillig, und unter den gefühlt 1,5 Fackeln pro Folge, die sich Hood ins Bett schmeißen ist auch schon mal die heiße Witwe eines schmierigen Hinterwäldlers, den Hood ein paar Tage vorher umgelegt hat.
Man ist bei "Banshee" also gut beraten, nicht allzu sehr auf Sinnhaftigkeit zu achten. Die Serie funktioniert hauptsächlich, ähnlich wie die "Bild"-Zeitung zwar nicht aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht, aber Titten und Sexszenen machen definitiv einen Großteil der Schauwerte der ersten Staffel aus, der Rest wird gefüllt mit einem erstaunlich hohen Gewaltgrad und viel Action, die im Gegensatz zur ersten Folge der zweiten Staffel noch einigermaßen realistisch und dadurch für mich erträglich gestaltet ist. Gerade die hart und gut dargestellte Action ist es, die mich den Story-Schmarrn ab und an vergessen ließ, sonst wäre "Banshee" schnell wieder auf dem Marktplatz gelandet. Aber wenn man sich die geradezu euphorischen Bewertungen unter meiner ansieht, muss man unweigerlich zum Schluss kommen, dass "Banshee" bei vielen Serientätern den richtigen Nerv trifft.
Wie von einer HBO-Produktion nicht anders zu erwarten, bietet "Banshee" höchste audiovisuelle Qualität. Am Bild gibt es rein gar nichts zu bemängeln; die Bildqualität ist außerordentlich. Hier bleibt nur die Höchstwertung.
Gleichwohl der Ton "nur" in DTS vorliegt, gibt es auch hier kaum Grund zum Meckern. Der Bass und die Dynamik könnten etwas ausgeprägter sein, aber das lässt sich regeln. Die Surroundkulisse ist sehr gut, und direktionale Effekte lassen sich sehr gut orten.
Bei den Extras vergebe ich den vorliegenden Durchschnittswert, da nicht gesehen. Meine Version hat ein Wendecover, aber keinen Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: neben Titten, Gewalt und Action hat "Banshee" irgendwas, was mich bei der Stange hält, ohne das ich benennen könnte, was es ist. Der Grundplot ist es sicher nicht, denn der ist schlichtweg bescheuert. Eigentlich bin ich versucht, nur drei Balken zu vergeben, aber irgendwas (ich weiß nicht, was) bringt mich dazu aufzurunden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 08.09.17 um 08:35
John Link hat lange Jahre im Bau verbracht und fristet nach seiner Entlassung sein Dasein als Tätowierer in einem schäbigen Trailerpark, weit abseits von allem was man ein schönes Leben nennen könnte. Seine Tochter, die als vermisst gilt und die er ewig nicht gesehen hat, meldet sich eines Tages telefonisch bei ihm: sie hat "zufällig" ihren lebensälteren Freund angeschossen und braucht dringend Hilfe. Als sich die beiden treffen, stellt sich nicht nur heraus, dass Lydia säuft und auf Crystal ist; sie hat auch einen "Prinzen" eines mexikanischen Drogenkartells angeschossen. Und das schickt ihr einen Sicario hinterher...
"Blood Father" ist ein weiterer Film des Franzosen Jean-François Richet, auf dessen Remake von Carpenters "Das Ende - Assault on Precinct 13" ich noch immer ein wenig sehnsüchtig als Blu-ray-Release warte. Der Franzose hat ein gutes Händchen dafür, edle Film- und Literaturvorlagen mit tollem Gespür für Atmosphäre, Flair, Spannung und Dramatik zu verfilmen. Auch in "Blood Father" schildern die Macher eine relativ bekannte Story: ein ehemaliger Knasti und trockener Alkoholiker; durchaus mit Hang zu brutaler Gewalt (aber nur, wenn nötig und nur, wenn seine Bewährung nicht gefährdet wird) wird durch seine Tochter in Not kontaktiert und besinnt sich auf Fähigkeiten, die er in einem früheren Leben erlernte. Das Ende kann man sich denken, aber das ändert nichts daran, dass "Blood Father" in jeder Hinsicht und in bester altmodischer Tradition ein schnörkelloser und geradliniger Actioner ist, in dem es keine Guten gibt, sondern höchstens Böse, die sympathisch(er) ´rüberkommen.
Über Mel Gibson kann man denken, was man will: natürlich hat sich der Filmstar auf absteigendem Ast durch seine Alkohol- und Frauenprügelexzesse wie auch durch seine antisemitischen Äußerungen in Verruf gebracht; das ändert jedoch nichts an seinen Schauspiel- und Regieleistungen (wie jüngst bei "Hacksaw Ridge"): Ich persönlich bin auch kein Scientology-Fan und finde trotzdem viele Filme mit Tom Cruise oder Will Smith gut.
Gibson ist die Idealbesetzung für John Link und zeigt, dass er noch eine ganze Weile die filmische Präsenz verdient hat.
Das Bild ist hervorragend geraten. Die Schärfe ist nahezu perfekt, und sie bleibt auch in allen Bildebenen hoch. Die Farbgebung ist ist erdig und grau-braun, durch diese Filter leidet die Schärfe jedoch nicht. Der Kontrast ist ausgewogen, und der Schwarzwert satt. Die Plastizität hätte etwas höher ausfallen können. Für die Höchstwertung langt es locker.
Auch tonal ist alles im grünen Bereich. Besonders in der ersten Actionszene beeindruckt die Dynamik, als der Trailer zusammen geschossen und zerstört wird. Auch der Bass bekommt ordentlich zu tun. Eine Surroundkulisse ist stets gegeben, wenn auch dezent, und einige schöne direktionale Soundspielereien gibt es obendrauf.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen , ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und eine schwarze Amaray.
Mein persönliches Fazit: "Blood Father" gewinnt keinen Innovations- oder Überraschungspreis, macht aber dennoch das meiste richtig und nur ganz wenig falsch. Als geradliniger, wenn auch vorhersehbarer Actioner funktioniert der Film prächtig und unterhält perfekt. Dazu bietet er mit einem toll aufspielenden Mel Gibson ein zusätzliches Highlight.
"Blood Father" ist ein weiterer Film des Franzosen Jean-François Richet, auf dessen Remake von Carpenters "Das Ende - Assault on Precinct 13" ich noch immer ein wenig sehnsüchtig als Blu-ray-Release warte. Der Franzose hat ein gutes Händchen dafür, edle Film- und Literaturvorlagen mit tollem Gespür für Atmosphäre, Flair, Spannung und Dramatik zu verfilmen. Auch in "Blood Father" schildern die Macher eine relativ bekannte Story: ein ehemaliger Knasti und trockener Alkoholiker; durchaus mit Hang zu brutaler Gewalt (aber nur, wenn nötig und nur, wenn seine Bewährung nicht gefährdet wird) wird durch seine Tochter in Not kontaktiert und besinnt sich auf Fähigkeiten, die er in einem früheren Leben erlernte. Das Ende kann man sich denken, aber das ändert nichts daran, dass "Blood Father" in jeder Hinsicht und in bester altmodischer Tradition ein schnörkelloser und geradliniger Actioner ist, in dem es keine Guten gibt, sondern höchstens Böse, die sympathisch(er) ´rüberkommen.
Über Mel Gibson kann man denken, was man will: natürlich hat sich der Filmstar auf absteigendem Ast durch seine Alkohol- und Frauenprügelexzesse wie auch durch seine antisemitischen Äußerungen in Verruf gebracht; das ändert jedoch nichts an seinen Schauspiel- und Regieleistungen (wie jüngst bei "Hacksaw Ridge"): Ich persönlich bin auch kein Scientology-Fan und finde trotzdem viele Filme mit Tom Cruise oder Will Smith gut.
Gibson ist die Idealbesetzung für John Link und zeigt, dass er noch eine ganze Weile die filmische Präsenz verdient hat.
Das Bild ist hervorragend geraten. Die Schärfe ist nahezu perfekt, und sie bleibt auch in allen Bildebenen hoch. Die Farbgebung ist ist erdig und grau-braun, durch diese Filter leidet die Schärfe jedoch nicht. Der Kontrast ist ausgewogen, und der Schwarzwert satt. Die Plastizität hätte etwas höher ausfallen können. Für die Höchstwertung langt es locker.
Auch tonal ist alles im grünen Bereich. Besonders in der ersten Actionszene beeindruckt die Dynamik, als der Trailer zusammen geschossen und zerstört wird. Auch der Bass bekommt ordentlich zu tun. Eine Surroundkulisse ist stets gegeben, wenn auch dezent, und einige schöne direktionale Soundspielereien gibt es obendrauf.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen , ich vergebe den vorliegenden Durchschnittswert. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover und eine schwarze Amaray.
Mein persönliches Fazit: "Blood Father" gewinnt keinen Innovations- oder Überraschungspreis, macht aber dennoch das meiste richtig und nur ganz wenig falsch. Als geradliniger, wenn auch vorhersehbarer Actioner funktioniert der Film prächtig und unterhält perfekt. Dazu bietet er mit einem toll aufspielenden Mel Gibson ein zusätzliches Highlight.
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bewertet am 14.08.17 um 09:56
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