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Filmbewertungen von plo
Dr. Stephen Strange, einer der führenden und (seiner persönlichen Meinung nach ohnehin) besten (wenn nicht der beste) Neurochirurgen erleidet einen schweren Autounfall, bei dem seine Hände regelrecht zerschmettert werden. Ohne medizinische Aussicht darauf, jemals wieder seinen Beruf ausüben zu können sucht Strange sein Heil in alternativen Medizinarten, und findet in Kathmandu die alternativste von allen: die Magie. Unter Führung der Ältesten entdeckt Strange schnell, dass er ein besonderes Händchen für die Zauberei hat. Doch die Magie hat sprichwörtlich ihre dunklen Seiten, wie Strange bald erfahren muss: der mächtige Kaecilius, einst ebenfalls Schüler der Ältesten, hat sich mit der "dunklen Seite der Macht" verbündet und droht, die Erde ins Verderben zu reißen..
Doctor Strange ist eigentlich eine recht alte Marvel-Figur, die bereits 1963 das Licht der Welt auf Comic-Seiten erblickte, und doch stets quasi ein Schattendasein führte. Obwohl das Comic eine treue Fanbase hat, konnte Dr. Strange nie so recht gegen die großen wie die Avengers oder Iron Man anstinken; und eine Verfilmung war zwar seit den 80ern geplant (und auch ein Mal mit bescheidenem Erfolg realisiert worden), aber erst 2016 betrat Stephen Strange die große Blockbuster-Bühne: Der Film kostete das Studio etwa 165 Millionen US $ und spülte knapp 700 Millionen in die Kinokassen.
"Doctor Strange" ist einerseits typischer Marvel, andererseits unterscheidet er sich sehr deutlich von allen MCUs. Das erste Mal (den vielerorts gescholtenen "Elektra" mal außen vor lassend) wird sehr deutlich auf die metaphysische Ebene eingegangen, die zwar in nach wie vor physische Action mündet, aber nicht nur simple Kloppereien bewirkt. Die Filmschaffenden haben daraus eine optisch höchst interessante und abwechslungsreiche Inszenierung erwirkt, die in ihrer Innovation die optischen Schauwerte von "Matrix" und "Inception" kombiniert, potentiert und so den Film tatsächlich zu etwas optisch außergewöhnlichem werden lässt. Wie in vielen MCU-Filmen kommen natürlich haufenweise CGI zum Einsatz, die jedoch mit Ausnahme der Szenen mit Dormammu recht realistisch und nicht allzu over the top wirken. Der marvel-typische Humor wird nicht vernachlässigt sondern lediglich reduziert, und Stan Lee hat natürlich sein Cameo. Die Charaktere wirken trotz aller Abgehobenheit der Story höchst authentisch; und besonders der titelgebende Magier hätte kaum besser besetzt werden können als mit Benedict Cumberbatch.
Technisch ist die Scheibe hervorragend.
Das Bild ist marvel-typisch sehr nahe dran an der Referenz. Alle Parameter sind herausragend, und so besticht das Bild mit höchster Schärfe, sattem Schwarz, einem ausgewogenen Kontrast und bereits in 2D mit toller Plastizität. Es gibt kaum etwas zu beanstanden und deshalb selbstverständlich die Höchstwertung.
Neben "Ant-Man" profitiert vor allem "Doctor Strange" wohl am meisten von der Umsetzung in 3D. Besonders die Magie-Action mit allerlei optischen Gimmicks wie sich komplett verdrehenden und ineinander greifenden Fluren und Straßenzügen wirkt erst so richtig in der stereoskopischen Umsetzung. Pop Outs kommen selten vor, dafür ist die räumliche Tiefe zum Teil enorm; mit klar abgegrenzten Ebenen, scharf und ohne Ghosting. Durch die Shuttertechnik wird der ohnehin teilweise recht düstere Film noch weiter abgedunkelt; hier muss man ein bisschen mit der Helligkeit jonglieren.
Der deutsche HD-Sound ist komprimiert, klingt sehr gut, kommt aber nicht an die englische unkomprimierte Abmischung heran. Surroundkulisse, Bass, Dynamik und gut lokalisierbare Effekte gibt es, aber im Englischen gibt es mehr davon, besser, lauter und brillanter. Nicht dass der deutsche Track schlecht wäre, aber das Umschalten offenbart, was möglich gewesen wäre. 5 Balken gibt es trotzdem, nur das Sternchen vergebe ich nicht.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an. Beim Steel hat man sich Mühe gegeben: Während das Artwork selbst Geschmacksache ist wurde dieses sorgfältig geprägt.
Mein persönliches Fazit: Nun, bei irgendeinem Marvel der letzten Monate (ich glaube, bei "Civil War") merkte ich an, dass für mich das Franchise schon ein wenig ausgelutscht sei, es Marvel aber sicherlich schaffen würde mich aufs Neue zu überraschen. Mit "Doctor Strange" hat Marvel es tatsächlich geschafft. Natürlich beschreibt der Film die übliche Schwarz gegen Weiß/ Helden gegen Schurken-Story mit einem zunächst Gefallenen, der vorher überaus erfolgreich und arrogant war (Tony Stark lässt grüßen) auf; und der Ausgang des Filmes ist sonnenklar. Bei "Doctor Strange" jedoch wurde die Story zu einem optischen Erlebnis geformt, das momentan seinesgleichen sucht. Bleibt in der Sammlung und wird bestimmt bald wieder im Player landen.
Doctor Strange ist eigentlich eine recht alte Marvel-Figur, die bereits 1963 das Licht der Welt auf Comic-Seiten erblickte, und doch stets quasi ein Schattendasein führte. Obwohl das Comic eine treue Fanbase hat, konnte Dr. Strange nie so recht gegen die großen wie die Avengers oder Iron Man anstinken; und eine Verfilmung war zwar seit den 80ern geplant (und auch ein Mal mit bescheidenem Erfolg realisiert worden), aber erst 2016 betrat Stephen Strange die große Blockbuster-Bühne: Der Film kostete das Studio etwa 165 Millionen US $ und spülte knapp 700 Millionen in die Kinokassen.
"Doctor Strange" ist einerseits typischer Marvel, andererseits unterscheidet er sich sehr deutlich von allen MCUs. Das erste Mal (den vielerorts gescholtenen "Elektra" mal außen vor lassend) wird sehr deutlich auf die metaphysische Ebene eingegangen, die zwar in nach wie vor physische Action mündet, aber nicht nur simple Kloppereien bewirkt. Die Filmschaffenden haben daraus eine optisch höchst interessante und abwechslungsreiche Inszenierung erwirkt, die in ihrer Innovation die optischen Schauwerte von "Matrix" und "Inception" kombiniert, potentiert und so den Film tatsächlich zu etwas optisch außergewöhnlichem werden lässt. Wie in vielen MCU-Filmen kommen natürlich haufenweise CGI zum Einsatz, die jedoch mit Ausnahme der Szenen mit Dormammu recht realistisch und nicht allzu over the top wirken. Der marvel-typische Humor wird nicht vernachlässigt sondern lediglich reduziert, und Stan Lee hat natürlich sein Cameo. Die Charaktere wirken trotz aller Abgehobenheit der Story höchst authentisch; und besonders der titelgebende Magier hätte kaum besser besetzt werden können als mit Benedict Cumberbatch.
Technisch ist die Scheibe hervorragend.
Das Bild ist marvel-typisch sehr nahe dran an der Referenz. Alle Parameter sind herausragend, und so besticht das Bild mit höchster Schärfe, sattem Schwarz, einem ausgewogenen Kontrast und bereits in 2D mit toller Plastizität. Es gibt kaum etwas zu beanstanden und deshalb selbstverständlich die Höchstwertung.
Neben "Ant-Man" profitiert vor allem "Doctor Strange" wohl am meisten von der Umsetzung in 3D. Besonders die Magie-Action mit allerlei optischen Gimmicks wie sich komplett verdrehenden und ineinander greifenden Fluren und Straßenzügen wirkt erst so richtig in der stereoskopischen Umsetzung. Pop Outs kommen selten vor, dafür ist die räumliche Tiefe zum Teil enorm; mit klar abgegrenzten Ebenen, scharf und ohne Ghosting. Durch die Shuttertechnik wird der ohnehin teilweise recht düstere Film noch weiter abgedunkelt; hier muss man ein bisschen mit der Helligkeit jonglieren.
Der deutsche HD-Sound ist komprimiert, klingt sehr gut, kommt aber nicht an die englische unkomprimierte Abmischung heran. Surroundkulisse, Bass, Dynamik und gut lokalisierbare Effekte gibt es, aber im Englischen gibt es mehr davon, besser, lauter und brillanter. Nicht dass der deutsche Track schlecht wäre, aber das Umschalten offenbart, was möglich gewesen wäre. 5 Balken gibt es trotzdem, nur das Sternchen vergebe ich nicht.
Bei den Extras schließe ich mich dem Durchschnitt an. Beim Steel hat man sich Mühe gegeben: Während das Artwork selbst Geschmacksache ist wurde dieses sorgfältig geprägt.
Mein persönliches Fazit: Nun, bei irgendeinem Marvel der letzten Monate (ich glaube, bei "Civil War") merkte ich an, dass für mich das Franchise schon ein wenig ausgelutscht sei, es Marvel aber sicherlich schaffen würde mich aufs Neue zu überraschen. Mit "Doctor Strange" hat Marvel es tatsächlich geschafft. Natürlich beschreibt der Film die übliche Schwarz gegen Weiß/ Helden gegen Schurken-Story mit einem zunächst Gefallenen, der vorher überaus erfolgreich und arrogant war (Tony Stark lässt grüßen) auf; und der Ausgang des Filmes ist sonnenklar. Bei "Doctor Strange" jedoch wurde die Story zu einem optischen Erlebnis geformt, das momentan seinesgleichen sucht. Bleibt in der Sammlung und wird bestimmt bald wieder im Player landen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 03.05.17 um 11:38
Nach der üblichen Refreshing-Phase kommt ein Teil der Bohrcrew um Chief Jimmy Harrell zurück auf die "Deepwater Horizon", die gerade im Auftrag von BP vor Louisiana das ertragreiche Macondo-Ölfeld zu Erkundungszwecken anbohrt. Die "Deepwater Horizon" ist keine Förderplattform und soll quasi den Weg zum Abbau durch eine andere Plattform bereiten. Die die "Horizon" betreibende Firma Transocean ist zeitlich schon viele teure Tage hinter dem Bohrplan, und so werden auf Druck von BP einige Sicherheitsaspekte ignoriert, andere heruntergespielt; und so nimmt eine Katastrophe ihren Lauf: am 20.04.2010 kommt es zum gefürchteten Blowout..
Vor 7 Jahren war die zugrunde liegende Story in aller Munde und für knapp 100 Tage dominierend in den Medien: durch vielfältige menschliche Fehler, unter anderem verursacht durch Ignoranz, Nach- und Fahrlässigkeit; aber vor allem durch Geldgier verloren 11 Menschen ihr Leben und fast 800 Millionen Liter Rohöl ergossen sich ins Meer und verursachten die bis dato größte Ölkatastrophe. Peter Berg, nicht nur Schauspieler (bemerkenswert in "Cop Land" und "Collateral") sondern auch erfolgreicher Regisseur und "Meister darin wahre Begebenheiten zu verfilmen" (besonders in "Battleship", gell, Pierre? ;-)) hat sich dieser Begebenheiten angenommen und einen Katastrophenthriller in bester Tradition der in den Siebzigern sehr beliebten Filme inszeniert.
Berg hält sich nicht lange damit auf, die Figuren charakterlich einzuführen; und eigentlich werden nur bei Mark Wahlberg einige (erbärmliche) Einblicke ins Privatleben gewährt. Danach geht es auf die Bohrinsel, wo einige recht erfolglose Versuche gestartet werden dem Zuschauer näher zu bringen, warum es zur Katastrophe kam. Nebenbei wird dem Publikum das "Feindbild" vermittelt, indem ihm mit John Malkovich ein schmieriger Profitgeier präsentiert wird, der die Bohrcrew dazu pusht, trotz warnender Vorzeichen eben doch weiter zu machen. Egal, nach etwa einer halben Stunde übernehmen die beiden Hauptdarsteller "Deepwater Horizon" und Katastrophe, und ab da geht sprichwörtlich die Post ab: hautnah erlebt man die Katastrophe mit und ist durch den beeindruckenden Sound ganz nah am Geschehen mit dran. Dramaturgisch gibt es selbstverständlich weit bessere Filme; aber in puncto Realismus setzt "Deepwater Horizon" derzeit Maßstäbe. Man kann die Hitze der Feuer und die Erschütterungen der Detonationen regelrecht spüren, und ständig pfeifen abgesprengte Teile an den Ohren vorbei. Man ist mittendrin statt nur dabei, Klasse.
Das Bild ist absolut herausragend, es lassen sich eigentlich nur zwei (und einer davon dürfte beabsichtigt sein) Mängel ansprechen: Die Unterwasseraufnahmen des Bohrloches und seiner Umgebung wirken körnig und leicht unscharf. Gleichzeitig sehen diese Szenen stark nach CGI aus, während alles andere echt wirkt. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass vieles echt IST: Berg hat die Bohrinsel zu großen Teilen 1:1 nachbauen lassen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles tadellos.
Der Sound ist der Knaller. Auch der deutsche Track liegt in Atmos vor; der Sound wird von meinem Receiver in Dolby True HD (und diese Tonspur legte bereits auf HD DVD immer wieder bemerkenswerte Abmischungen vor) reproduziert. Bereits bei zu Beginn relativ niedrigen Lautstärken weist der Track eine Hintergrunddynamik auf, die aufhorchen lässt. Als dann die Lutzi abgeht, dreht der Track so richtig auf: die Explosionen werden von Tiefbass- und dynamischen Druckwellen begleitet, dass es nur so eine Freude ist. Die permanent durch die Gegend fliegenden, wie Schrapnelle wirkende Gegenstände erzeugen Geräusche und genau ortbare Flugbahnen, dass man stets versucht ist, sich zu ducken. Dabei bleiben selbst im größten Gewühl alle Dialoge gut verständlich. Einer der besten Tracks, die ich letzter Zeit gehört habe.
Extras werde ich noch ansehen, vorläufig vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt.
Das Steel geriet sehr schlicht, "nur" mit Aufdruck auf der Vorder- und der Rückseite, statt mit Prägung. Innen sind die beiden Hauptdarsteller Wahlberg und Russell abgebildet.
Mein persönliches Fazit: vielleicht nicht der am hellsten leuchtende Stern am Himmel, aber definitiv ein sehr guter Katastrophenthriller. Manch einer könnte sich an der mangelhaften Einführung der Charaktere und der insgesamt ungenügenden und wenig hilfreichen Einleitung stören wie auch auf die komplette Ausblendung der auf die Katastrophe folgenden Katastrophe für die Umwelt. "Deepwater Horizon" reduziert die Vorgänge auf das eigentliche Unglück, und das macht er recht gut. Ob der Film allerdings das Potential für mehrmaliges Sehen hat, muss jeder für sich selber entscheiden.
Vor 7 Jahren war die zugrunde liegende Story in aller Munde und für knapp 100 Tage dominierend in den Medien: durch vielfältige menschliche Fehler, unter anderem verursacht durch Ignoranz, Nach- und Fahrlässigkeit; aber vor allem durch Geldgier verloren 11 Menschen ihr Leben und fast 800 Millionen Liter Rohöl ergossen sich ins Meer und verursachten die bis dato größte Ölkatastrophe. Peter Berg, nicht nur Schauspieler (bemerkenswert in "Cop Land" und "Collateral") sondern auch erfolgreicher Regisseur und "Meister darin wahre Begebenheiten zu verfilmen" (besonders in "Battleship", gell, Pierre? ;-)) hat sich dieser Begebenheiten angenommen und einen Katastrophenthriller in bester Tradition der in den Siebzigern sehr beliebten Filme inszeniert.
Berg hält sich nicht lange damit auf, die Figuren charakterlich einzuführen; und eigentlich werden nur bei Mark Wahlberg einige (erbärmliche) Einblicke ins Privatleben gewährt. Danach geht es auf die Bohrinsel, wo einige recht erfolglose Versuche gestartet werden dem Zuschauer näher zu bringen, warum es zur Katastrophe kam. Nebenbei wird dem Publikum das "Feindbild" vermittelt, indem ihm mit John Malkovich ein schmieriger Profitgeier präsentiert wird, der die Bohrcrew dazu pusht, trotz warnender Vorzeichen eben doch weiter zu machen. Egal, nach etwa einer halben Stunde übernehmen die beiden Hauptdarsteller "Deepwater Horizon" und Katastrophe, und ab da geht sprichwörtlich die Post ab: hautnah erlebt man die Katastrophe mit und ist durch den beeindruckenden Sound ganz nah am Geschehen mit dran. Dramaturgisch gibt es selbstverständlich weit bessere Filme; aber in puncto Realismus setzt "Deepwater Horizon" derzeit Maßstäbe. Man kann die Hitze der Feuer und die Erschütterungen der Detonationen regelrecht spüren, und ständig pfeifen abgesprengte Teile an den Ohren vorbei. Man ist mittendrin statt nur dabei, Klasse.
Das Bild ist absolut herausragend, es lassen sich eigentlich nur zwei (und einer davon dürfte beabsichtigt sein) Mängel ansprechen: Die Unterwasseraufnahmen des Bohrloches und seiner Umgebung wirken körnig und leicht unscharf. Gleichzeitig sehen diese Szenen stark nach CGI aus, während alles andere echt wirkt. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass vieles echt IST: Berg hat die Bohrinsel zu großen Teilen 1:1 nachbauen lassen. Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert: alles tadellos.
Der Sound ist der Knaller. Auch der deutsche Track liegt in Atmos vor; der Sound wird von meinem Receiver in Dolby True HD (und diese Tonspur legte bereits auf HD DVD immer wieder bemerkenswerte Abmischungen vor) reproduziert. Bereits bei zu Beginn relativ niedrigen Lautstärken weist der Track eine Hintergrunddynamik auf, die aufhorchen lässt. Als dann die Lutzi abgeht, dreht der Track so richtig auf: die Explosionen werden von Tiefbass- und dynamischen Druckwellen begleitet, dass es nur so eine Freude ist. Die permanent durch die Gegend fliegenden, wie Schrapnelle wirkende Gegenstände erzeugen Geräusche und genau ortbare Flugbahnen, dass man stets versucht ist, sich zu ducken. Dabei bleiben selbst im größten Gewühl alle Dialoge gut verständlich. Einer der besten Tracks, die ich letzter Zeit gehört habe.
Extras werde ich noch ansehen, vorläufig vergebe ich den vorliegenden Durchschnitt.
Das Steel geriet sehr schlicht, "nur" mit Aufdruck auf der Vorder- und der Rückseite, statt mit Prägung. Innen sind die beiden Hauptdarsteller Wahlberg und Russell abgebildet.
Mein persönliches Fazit: vielleicht nicht der am hellsten leuchtende Stern am Himmel, aber definitiv ein sehr guter Katastrophenthriller. Manch einer könnte sich an der mangelhaften Einführung der Charaktere und der insgesamt ungenügenden und wenig hilfreichen Einleitung stören wie auch auf die komplette Ausblendung der auf die Katastrophe folgenden Katastrophe für die Umwelt. "Deepwater Horizon" reduziert die Vorgänge auf das eigentliche Unglück, und das macht er recht gut. Ob der Film allerdings das Potential für mehrmaliges Sehen hat, muss jeder für sich selber entscheiden.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 01.05.17 um 12:41
Kaum hat Jack Reacher mit Hilfe des weiblichen Majors Susan Turner einige Menschenhändler in Staatsdiensten dingfest gemacht, wird Turner verhaftet. Als Grund wird Landesverrat angegeben, da sich in ihrem Besitz vertrauliches Material fand. Kurz vorher hatte Turner noch Agenten nach Afghanistan geschickt, die unter mysteriösen Umständen getötet wurden. Auch Reacher wird eine Klage angehängt, der zu Folge er Vater einer 15-jährigen sein soll. Reacher befreit Turner, und beide beginnen zu bohren: alle Spuren führen zu einem zivilen Miltärdienstleister namens Para Source..
Zunächst mal: die Storybeschreibung, inhaltsgleich der Storybeschreibung des Reviews, beschreibt einen anderen Jack Reacher-Film als ich gesehen habe. Reacher kennt Turner nur aus Telefonaten, und befreundet waren sie nie; erst recht nicht romantisch. Reacher bekommt eine Vaterschaftsklage angehängt und erst später Mord; Turner kann ihm da gar nicht helfen weil selbst schon im Knast. Reacher befreit Turner aus dem Knast, und ab da ist die Storybeschreibung wieder so ungefähr auf Kurs.
"Kein Weg zurück" kommt in kaum einer Weise an den tollen Erstling heran, und das liegt meines Erachtens am Regisseurwechsel von Douglas McQuarrie zu Edward Zwick und dem Wechsel der bewährten Drehbuchautoren. Zwick, den ich für seine Klassefilme wie "Legenden der Leidenschaft", "Last Samurai" oder "Blood Diamond" eigentlich sehr schätze hat hier offensichtlich eine Auftragsarbeit hingeschludert; man merkt sehr deutlich, dass ihm die Realisierung des Films nicht übermässig am Herzen lag. "Kein Weg zurück" wirkt zudem oft ungeschickt geschnitten und schlampig gedreht, denn es treten auffällig häufig Anschlussfehler auf. Dass ein Film erst zum Ende hin die Auflösung zeigt fördert üblicherweise den Spannungsaufbau; besonders wenn immer wieder Hinweise eingestreut werden, die das Mitraten pushen. Hier allerdings gibt es kaum Hinweise, und so verfolgt man als Zuschauer nach relativ kurzer Zeit das Geschehen auf der Mattscheibe fast schon teilnahmslos, da man trotz der Hinweise auf die Täter erst spät versteht worum es eigentlich geht. Hier hätte eine deutlichere Hervorhebung einer zweiten Erzählebene sicherlich Wunder gewirkt. Und so bleibt ein relativ gewöhnlicher Actioner, der lediglich durch seine überzogene Gewalt in den Schlusskämpfen verblüfft. Tom Cruises Darstellung fand ich im Vorgänger regelrecht facettenreich; hier agiert Cruise hölzern und konterkariert seine Rolle durch die überbetonte Gefühlsarmut.
Am Bild des Films konnte ich kaum nennenswerte Schwächen feststellen. Die visuelle Umsetzung ist so, wie man es sich von einem aktuellen Blockbuster vorstellt. Die Schärfe ist sehr hoch, aber nicht überschärft; und so wirken die Bilder nicht soapig. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen, und lediglich die Plastizität könnte besser sein.
Tja, der Sound.. Über die "antiquierte" Dolby Digital-Tonspur wird grundsätzlich bei jeder Neuerscheinung hergefallen; bei "Jack Reacher 2" geschieht das zu Recht. Dem Track fehlt es an Dynamik, Bass und vor allem jeglichem Druck von den Rears, die eine Surroundkulisse erst zu einer machen. Von Umgebungsgeräuschen kann allenfalls bedingt die Rede sein, geschweige denn von (gut ortbaren) direktionalen Effekten.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorbewertern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vom Erstling hatte ich auch das Buch gelesen, sowohl Roman wie auch Film hatten mich begeistert. "Jack Reacher - Kein Weg zurück" empfinde ich als herbe Enttäuschung, und das von einem Regisseur wie Edward Zwick. Der Film ist unspannend, setzt zu sehr auf seine Actionelemente statt auf die Entwicklung einer interessanten Story und wimmelt nur so vor Anschlussfehlern. Ein Ärgernis. "Jack Reacher" verbleibt nach wie vor in der Sammlung, "Kein Weg zurück" wird gleich wieder verkauft.
Zunächst mal: die Storybeschreibung, inhaltsgleich der Storybeschreibung des Reviews, beschreibt einen anderen Jack Reacher-Film als ich gesehen habe. Reacher kennt Turner nur aus Telefonaten, und befreundet waren sie nie; erst recht nicht romantisch. Reacher bekommt eine Vaterschaftsklage angehängt und erst später Mord; Turner kann ihm da gar nicht helfen weil selbst schon im Knast. Reacher befreit Turner aus dem Knast, und ab da ist die Storybeschreibung wieder so ungefähr auf Kurs.
"Kein Weg zurück" kommt in kaum einer Weise an den tollen Erstling heran, und das liegt meines Erachtens am Regisseurwechsel von Douglas McQuarrie zu Edward Zwick und dem Wechsel der bewährten Drehbuchautoren. Zwick, den ich für seine Klassefilme wie "Legenden der Leidenschaft", "Last Samurai" oder "Blood Diamond" eigentlich sehr schätze hat hier offensichtlich eine Auftragsarbeit hingeschludert; man merkt sehr deutlich, dass ihm die Realisierung des Films nicht übermässig am Herzen lag. "Kein Weg zurück" wirkt zudem oft ungeschickt geschnitten und schlampig gedreht, denn es treten auffällig häufig Anschlussfehler auf. Dass ein Film erst zum Ende hin die Auflösung zeigt fördert üblicherweise den Spannungsaufbau; besonders wenn immer wieder Hinweise eingestreut werden, die das Mitraten pushen. Hier allerdings gibt es kaum Hinweise, und so verfolgt man als Zuschauer nach relativ kurzer Zeit das Geschehen auf der Mattscheibe fast schon teilnahmslos, da man trotz der Hinweise auf die Täter erst spät versteht worum es eigentlich geht. Hier hätte eine deutlichere Hervorhebung einer zweiten Erzählebene sicherlich Wunder gewirkt. Und so bleibt ein relativ gewöhnlicher Actioner, der lediglich durch seine überzogene Gewalt in den Schlusskämpfen verblüfft. Tom Cruises Darstellung fand ich im Vorgänger regelrecht facettenreich; hier agiert Cruise hölzern und konterkariert seine Rolle durch die überbetonte Gefühlsarmut.
Am Bild des Films konnte ich kaum nennenswerte Schwächen feststellen. Die visuelle Umsetzung ist so, wie man es sich von einem aktuellen Blockbuster vorstellt. Die Schärfe ist sehr hoch, aber nicht überschärft; und so wirken die Bilder nicht soapig. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ausgewogen, und lediglich die Plastizität könnte besser sein.
Tja, der Sound.. Über die "antiquierte" Dolby Digital-Tonspur wird grundsätzlich bei jeder Neuerscheinung hergefallen; bei "Jack Reacher 2" geschieht das zu Recht. Dem Track fehlt es an Dynamik, Bass und vor allem jeglichem Druck von den Rears, die eine Surroundkulisse erst zu einer machen. Von Umgebungsgeräuschen kann allenfalls bedingt die Rede sein, geschweige denn von (gut ortbaren) direktionalen Effekten.
Bei den Extras schließe ich mich den Vorbewertern an, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vom Erstling hatte ich auch das Buch gelesen, sowohl Roman wie auch Film hatten mich begeistert. "Jack Reacher - Kein Weg zurück" empfinde ich als herbe Enttäuschung, und das von einem Regisseur wie Edward Zwick. Der Film ist unspannend, setzt zu sehr auf seine Actionelemente statt auf die Entwicklung einer interessanten Story und wimmelt nur so vor Anschlussfehlern. Ein Ärgernis. "Jack Reacher" verbleibt nach wie vor in der Sammlung, "Kein Weg zurück" wird gleich wieder verkauft.
mit 3
mit 5
mit 3
mit 3
bewertet am 30.04.17 um 17:17
Walther White hat es satt, dass nur Kleinstportionen seines Spitzenproduktes auf der Straße verkauft werden: die Zeit, um seine Familie für die Zukunft finanziell abzusichern läuft dem Totkranken davon. Also muss nicht nur eine riesige Menge an Meth gekocht werden, es muss auch noch ein Großabnehmer gefunden werden. Sehr hilfreich ist Walther und Jesse dabei Saul Goodman: der Winkeladvokat kennt nicht nur alle Schliche und Kniffe, um Jesses Dealer vor der Haft zu verschonen; er kennt auch "Pharma-Großhändler". Zwischenzeitlich hat Walther größte Mühe, seinen Nebenberuf weiterhin vor der Familie geheim zu halten, und Jesse verliebt sich..
Die zweite Staffel setzt nahtlos am Ende der 1. an und führt die Story ohne Unterbrechung weiter. Wie bereits in der 1. Staffel; nur mit 13 Folgen nahezu doppelt so lang; begeistert auch die zweite Staffel mit einer absolut stimmigen Melange aus Drama und Thriller und mit einigen wenigen, dafür umso drastischeren Gewaltspitzen und Actionelementen. "Breaking Bad" bietet in der zweiten Staffel einige ungeschönte Einblicke in die amerikanische Drogen-Subkultur und zeigt teilweise schockierend, was die zerstörerische Droge Crystal Meth mit dem menschlichen Körper und dem Geist anrichtet. Nach wie vor befreiend sind dabei die humorvollen Momente, die in aller Regel auf Jesses Dämlichkeit zurück zu führen sind. Zum Ende der Staffel hin kommt es nicht nur zu einigen höchst dramatischen Momenten, sondern auch noch zu gleich zwei Cliffhangern, die sehr neugierig auf die 3. Staffel werden lassen.
Audiovisuell hat sich kaum etwas geändert. Das Bild sehe ich im Gegensatz zum vorliegenden, schon etwas älteren Review in manchen Einstellungen sogar noch einen Tick schlechter in der 1. Staffel. Weitestgehend ist die Qualität jedoch gleich, deshalb übernehme ich zur Ausgewogenheit den Text meiner Bewertung der 1. Staffel.
Audiovisuell kommt die erste Staffel leider kaum über gehobenes DVD-Niveau hinaus. Das Bild rauscht und körnt in so ziemlich jeder nicht optimal ausgeleuchteten Szene und verhindert dort so augenscheinlich eine hohe Schärfe. Auch der Kontrast, der Schwarzwert und die Plastizität liegen nur auf durchschnittlichem Level. Lediglich einige Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht erfüllen High Def-Standards. Das Bild rechtfertigt die Mehrausgabe für die Blu-ray eigentlich kaum, da hätte es die hochskalierte DVD auch getan.
Der Track der deutschen Fassung liegt in Dolby Digital vor und kann gegen die Originaltonspur in keinster Weise anstinken. Das fällt bei "Breaking Bad" nicht ganz so sehr ins Gewicht, da die Serie eher dialoglastig ist und nur selten Actionelemente aufweist, die der Dynamik und des Basses bedürften. Dennoch: ein wenig mehr an Surroundkulisse hätte es schon sein dürfen. Das gibt nur sehr knapp vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe den Mittelwert des Reviews in Verbindung mit den vorliegenden Bewertungen.
Mein persönliches Fazit: definitiv eine weitere Sternstunde des Serienfernsehens. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Die zweite Staffel setzt nahtlos am Ende der 1. an und führt die Story ohne Unterbrechung weiter. Wie bereits in der 1. Staffel; nur mit 13 Folgen nahezu doppelt so lang; begeistert auch die zweite Staffel mit einer absolut stimmigen Melange aus Drama und Thriller und mit einigen wenigen, dafür umso drastischeren Gewaltspitzen und Actionelementen. "Breaking Bad" bietet in der zweiten Staffel einige ungeschönte Einblicke in die amerikanische Drogen-Subkultur und zeigt teilweise schockierend, was die zerstörerische Droge Crystal Meth mit dem menschlichen Körper und dem Geist anrichtet. Nach wie vor befreiend sind dabei die humorvollen Momente, die in aller Regel auf Jesses Dämlichkeit zurück zu führen sind. Zum Ende der Staffel hin kommt es nicht nur zu einigen höchst dramatischen Momenten, sondern auch noch zu gleich zwei Cliffhangern, die sehr neugierig auf die 3. Staffel werden lassen.
Audiovisuell hat sich kaum etwas geändert. Das Bild sehe ich im Gegensatz zum vorliegenden, schon etwas älteren Review in manchen Einstellungen sogar noch einen Tick schlechter in der 1. Staffel. Weitestgehend ist die Qualität jedoch gleich, deshalb übernehme ich zur Ausgewogenheit den Text meiner Bewertung der 1. Staffel.
Audiovisuell kommt die erste Staffel leider kaum über gehobenes DVD-Niveau hinaus. Das Bild rauscht und körnt in so ziemlich jeder nicht optimal ausgeleuchteten Szene und verhindert dort so augenscheinlich eine hohe Schärfe. Auch der Kontrast, der Schwarzwert und die Plastizität liegen nur auf durchschnittlichem Level. Lediglich einige Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht erfüllen High Def-Standards. Das Bild rechtfertigt die Mehrausgabe für die Blu-ray eigentlich kaum, da hätte es die hochskalierte DVD auch getan.
Der Track der deutschen Fassung liegt in Dolby Digital vor und kann gegen die Originaltonspur in keinster Weise anstinken. Das fällt bei "Breaking Bad" nicht ganz so sehr ins Gewicht, da die Serie eher dialoglastig ist und nur selten Actionelemente aufweist, die der Dynamik und des Basses bedürften. Dennoch: ein wenig mehr an Surroundkulisse hätte es schon sein dürfen. Das gibt nur sehr knapp vier Balken.
Die Extras habe ich nicht angesehen und vergebe den Mittelwert des Reviews in Verbindung mit den vorliegenden Bewertungen.
Mein persönliches Fazit: definitiv eine weitere Sternstunde des Serienfernsehens. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 19.04.17 um 08:40
Die "Ain´t Rights", eine äußerst mäßig erfolgreiche Amateur-Punkband, bekommt am Ende ihrer "Tournee" noch mal einen Gig vermittelt: Irgendwo im Nirgendwo mitten im Wald von Oregon sollen sie in einer vorwiegend von Skins besuchten Kaschemme auftreten. Wie bei Punks so üblich, provozieren sie erst mal und beginnen ihre Setlist mit dem Cover von "Nazi Punks Fuck Off" (bei dem Gegröle versteht man eher was von "Nazi Pussy". Was das ganze nicht besser macht.). Trotz allem kriegen sie (noch nicht) aufs Maul, und erst als einer der Band durch einen dummen Zufall zum Schauplatz eines gerade erfolgten Mordes hinzu kommt, ist die Kacke am Dampfen, denn: die Skins wollen nicht nur die Zeugen verschwinden lassen, sie haben noch anderes zu verbergen..
Grundsätzlich erfindet "The Green Room" das Thriller-Rad nicht neu, hält es aber gekonnt am Laufen. Ziemlich innovativ ist, das Ganze in der Skinhead-Szene anzusiedeln; dennoch bleibt unterm Strich so eine Art Home-Invasion-Thriller der etwas anderen Art, und auch das Ende ist in gewisser Weise vorhersehbar: Im Prinzip ist nur offen, wer das ganze überlebt. Meines Erachtens nach wäre der Film mit einem pessimistischeren Ausgang noch eindrücklicher gewesen. Für mein Dafürhalten setzt "Green Room" ein wenig sehr auf die explizite Gewaltdarstellung. Kann man machen, muss man nicht: So bleibt dem Zuschauer nicht die Möglichkeit, das Kino im eigenen Kopf weiterlaufen zu lassen. Trotz dieser teils sehr drastischen Gewaltdarstellung bleibt dem Zuschauer das Schlimmste durch indirekte Beleuchtung erspart (den Gorehound wird es ärgern).
Patrick Stewart ist als Besetzung verschenkt: Jeder x-beliebige hätte ihn ersetzen können. Der Charakterdarsteller mag anderen Rollen durchaus seinen Stempel aufdrücken; als Anführer der Faschos hätte ich mir eher jemanden wie Terence Stamp vorstellen können.
Das Bild von "Green Room" ist nahezu perfekt. Bemerkenswert hierbei ist, dass "Green Room" nahezu ausschließlich in dunklen oder schummrig beleuchteten Räumen spielt und hierdurch höchste Anforderungen an die Kameras gestellt wurden. Das Bild zeigt dank des ausgewogenen Kontrastes und des perfekten Schwarzwertes auch in dunklen Bildabschnitten jedes Detail. Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind sehr hoch.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA .1 vor und steht dem Bild in nichts nach. Surroundkulisse, direktionale Effekte, ordentlich Bass und Dynamikspitzen während der Actionszenen: alles da. Spitze.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Kann man sich schon mal anschauen. Als die große Offenbarung, wie in mancherlei Foren geradezu frenetisch bejubelt empfand ich "Green Room" nicht. Dennoch ist der Film spannend, unterhaltsam und teils bockbrutal. Für Genre-Fans sicherlich eine Empfehlung.
Grundsätzlich erfindet "The Green Room" das Thriller-Rad nicht neu, hält es aber gekonnt am Laufen. Ziemlich innovativ ist, das Ganze in der Skinhead-Szene anzusiedeln; dennoch bleibt unterm Strich so eine Art Home-Invasion-Thriller der etwas anderen Art, und auch das Ende ist in gewisser Weise vorhersehbar: Im Prinzip ist nur offen, wer das ganze überlebt. Meines Erachtens nach wäre der Film mit einem pessimistischeren Ausgang noch eindrücklicher gewesen. Für mein Dafürhalten setzt "Green Room" ein wenig sehr auf die explizite Gewaltdarstellung. Kann man machen, muss man nicht: So bleibt dem Zuschauer nicht die Möglichkeit, das Kino im eigenen Kopf weiterlaufen zu lassen. Trotz dieser teils sehr drastischen Gewaltdarstellung bleibt dem Zuschauer das Schlimmste durch indirekte Beleuchtung erspart (den Gorehound wird es ärgern).
Patrick Stewart ist als Besetzung verschenkt: Jeder x-beliebige hätte ihn ersetzen können. Der Charakterdarsteller mag anderen Rollen durchaus seinen Stempel aufdrücken; als Anführer der Faschos hätte ich mir eher jemanden wie Terence Stamp vorstellen können.
Das Bild von "Green Room" ist nahezu perfekt. Bemerkenswert hierbei ist, dass "Green Room" nahezu ausschließlich in dunklen oder schummrig beleuchteten Räumen spielt und hierdurch höchste Anforderungen an die Kameras gestellt wurden. Das Bild zeigt dank des ausgewogenen Kontrastes und des perfekten Schwarzwertes auch in dunklen Bildabschnitten jedes Detail. Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind sehr hoch.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA .1 vor und steht dem Bild in nichts nach. Surroundkulisse, direktionale Effekte, ordentlich Bass und Dynamikspitzen während der Actionszenen: alles da. Spitze.
Bei den Extras schließe ich mich dem vorliegenden Durchschnitt an. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Kann man sich schon mal anschauen. Als die große Offenbarung, wie in mancherlei Foren geradezu frenetisch bejubelt empfand ich "Green Room" nicht. Dennoch ist der Film spannend, unterhaltsam und teils bockbrutal. Für Genre-Fans sicherlich eine Empfehlung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 15.04.17 um 09:04
Walther White lebt das sprichwörtliche Spießerleben in Albuquerque, New Mexico an der Untergrenze des amerikanischen Mittelstandes: der Highschool-Lehrer unterrichtet Chemie und muss nebenbei (zum Gespött seiner Schüler) in einer Autowaschanlage arbeiten, um seiner hochschwangeren Frau, seinem behinderten Sohn und sich ein Auskommen zu bescheren. Gerade mal 50 und Nichtraucher wird ihm nach einer Ohnmacht eine erschütternde Diagnose eröffnet: er hat Lungenkrebs im Endstadium und nicht mehr allzu lange zu leben.
Als er zu einer Drogen-Razzia als "Zuschauer" mitgenommen wird (ironischerweise ist sein Schwager DEA-Agent), erkennt er nicht nur seinen ehemaligen Schüler Jesse beim Fliehen, sondern die Menge Geld, die man mit dem Drogenhandel machen kann. Also fasst er einen ungeheuren Plan: um die Zukunft seiner Familie zu sichern will er seine Chemie-Kenntnisse nutzen, um reinstes Crystal Meth zu kochen. Und Jesse, mit den entsprechenden Kenntnissen, soll es "unters Volk bringen". Und schon nimmt das Chaos seinen Anfang und seinen späteren Verlauf: Walther muss nicht nur ein Doppel-, sondern ein Dreifachleben führen, macht erste Bekanntschaften mit Drogen, Waffen und so "exzentrischen" Zeitgenossen wie dem tollwütigen mexikanischen Gangster Tuco..
Bang! Volltreffer! Gelesen hatte ich ja jede Menge Gutes über "Breaking Bad", und auch Bekannte hatten nur Gutes berichtet. Jetzt, nachdem ich die 1. Staffel gesehen habe kann ich alles nur bestätigen. "Breaking Bad" schafft das kleine Kunststück, das sogenannte "Breaking Bad", also das auf die schiefe Bahn geraten des Spießbürgers Walther White so glaubwürdig zu transferieren, dass man dem Protagonisten jede Sekunde seine Verzweiflung und den daraus resultierenden Irrsinn abnimmt. Gleichwohl ist "BB" mehr Drama als Drogen-Thriller, wobei Spannung, Brutalität und besonders die ganze eigene Art von oft schwarzem Humor beileibe nicht zu kurz kommt. Bemerkenswert sind die Interaktionen Walthers mit Frau und Kind, und stets ist die innere Zerrissenheit der von Bryan Cranston kongenial verkörperten Figur zu spüren, wenn sich der im Lügen und Betrügen ungeübte immer mehr in Widersprüche verstrickt.
Audiovisuell kommt die erste Staffel leider kaum über DVD-Niveau hinaus. Das Bild rauscht und körnt nahezu permanent und verhindert so augenscheinlich eine hohe Schärfe. Auch der Kontrast, der Schwarzwert und die Plastizität liegen nur auf durchschnittlichem Level. Lediglich einige Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht erfüllen High Def-Standards. Das Bild rechtfertigt die Mehrausgabe für die Blu-ray eigentlich kaum, da hätte es die hochskalierte DVD auch getan.
Der Track der deutschen Fassung liegt in Dolby Digital vor und kann gegen die Originaltonspur in keinster Weise anstinken. Das fällt bei "Breaking Bad" nicht ganz so sehr ins Gewicht, da die Serie eher dialoglastig ist und nur selten Actionelemente aufweist, die der Dynamik und des Basses bedürften. Dennoch: ein wenig mehr an Surroundkulisse hätte es schon sein dürfen. Das gibt nur sehr knapp vier Balken.
Die Extras werde ich mir noch irgendwann ansehen, bis dahin vergebe ich die Wertung des Reviews.
Mein persönliches Fazit: Genial. Ich freue mich schon darauf mit zu erleben, wie sich das Schicksal von Walther und Jesse weiter entwickelt. Ein Kauftipp für alle Serienfans mit Faible für Drama-/ Crimeserien.
Als er zu einer Drogen-Razzia als "Zuschauer" mitgenommen wird (ironischerweise ist sein Schwager DEA-Agent), erkennt er nicht nur seinen ehemaligen Schüler Jesse beim Fliehen, sondern die Menge Geld, die man mit dem Drogenhandel machen kann. Also fasst er einen ungeheuren Plan: um die Zukunft seiner Familie zu sichern will er seine Chemie-Kenntnisse nutzen, um reinstes Crystal Meth zu kochen. Und Jesse, mit den entsprechenden Kenntnissen, soll es "unters Volk bringen". Und schon nimmt das Chaos seinen Anfang und seinen späteren Verlauf: Walther muss nicht nur ein Doppel-, sondern ein Dreifachleben führen, macht erste Bekanntschaften mit Drogen, Waffen und so "exzentrischen" Zeitgenossen wie dem tollwütigen mexikanischen Gangster Tuco..
Bang! Volltreffer! Gelesen hatte ich ja jede Menge Gutes über "Breaking Bad", und auch Bekannte hatten nur Gutes berichtet. Jetzt, nachdem ich die 1. Staffel gesehen habe kann ich alles nur bestätigen. "Breaking Bad" schafft das kleine Kunststück, das sogenannte "Breaking Bad", also das auf die schiefe Bahn geraten des Spießbürgers Walther White so glaubwürdig zu transferieren, dass man dem Protagonisten jede Sekunde seine Verzweiflung und den daraus resultierenden Irrsinn abnimmt. Gleichwohl ist "BB" mehr Drama als Drogen-Thriller, wobei Spannung, Brutalität und besonders die ganze eigene Art von oft schwarzem Humor beileibe nicht zu kurz kommt. Bemerkenswert sind die Interaktionen Walthers mit Frau und Kind, und stets ist die innere Zerrissenheit der von Bryan Cranston kongenial verkörperten Figur zu spüren, wenn sich der im Lügen und Betrügen ungeübte immer mehr in Widersprüche verstrickt.
Audiovisuell kommt die erste Staffel leider kaum über DVD-Niveau hinaus. Das Bild rauscht und körnt nahezu permanent und verhindert so augenscheinlich eine hohe Schärfe. Auch der Kontrast, der Schwarzwert und die Plastizität liegen nur auf durchschnittlichem Level. Lediglich einige Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht erfüllen High Def-Standards. Das Bild rechtfertigt die Mehrausgabe für die Blu-ray eigentlich kaum, da hätte es die hochskalierte DVD auch getan.
Der Track der deutschen Fassung liegt in Dolby Digital vor und kann gegen die Originaltonspur in keinster Weise anstinken. Das fällt bei "Breaking Bad" nicht ganz so sehr ins Gewicht, da die Serie eher dialoglastig ist und nur selten Actionelemente aufweist, die der Dynamik und des Basses bedürften. Dennoch: ein wenig mehr an Surroundkulisse hätte es schon sein dürfen. Das gibt nur sehr knapp vier Balken.
Die Extras werde ich mir noch irgendwann ansehen, bis dahin vergebe ich die Wertung des Reviews.
Mein persönliches Fazit: Genial. Ich freue mich schon darauf mit zu erleben, wie sich das Schicksal von Walther und Jesse weiter entwickelt. Ein Kauftipp für alle Serienfans mit Faible für Drama-/ Crimeserien.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 12.04.17 um 11:49
Irgendwann, in der Zukunft: durch die Einnahme eines Medikamentes namens Prozium werden Gefühle allesamt unterdrückt, die nach Einschätzung der Führungselite Ursache für sämtliches Leid der Menschheit wie Kriege und Verbrechen sind. Eine Kaste von sogenannten "Klerikern", sozusagen die Emotionspolizei; Polizist, Kläger, Richter und Henker in Personalunion wie weiland Judge Dredd; überwachen die Einhaltung der Spielregeln..
Halt, falscher Film! Aber so ähnlich, also nochmal von vorn:
Irgendwann, in der Zukunft: durch die angeordnete Einnahme eines Medikamentes werden Gefühle allesamt unterdrückt, die nach Einschätzung der Führungselite Ursache für sämtliches Leid der Menschheit wie Kriege und Verbrechen sind. Alles ist gleichgeschaltet: Leben, Erziehung, Beruf, "Wohneinheiten", Tagesablauf und Werdegang, sogar der Erhalt der Rasse. Ein kollektives Gedächtnis gibt es nicht mehr, die Erinnerung an Vergangenes wird durch eine einzige Person bewahrt: den Hüter der Erinnerung, der im Alter sein Gedächtnis an einen "Auserwählten" weitervererbt. Dieser Auserwählte, der Teenager Jonas, findet die Erinnerungen und Emotionen aber toll und rebelliert...
Oh je, was für ein Quatsch. Nach der Sichtung des Streifens hab´ ich diverse Kritiken auf Filmstarts, MoviePilot und Rotten Tomatoes gelesen und kann bei jeder Silbe nachvollziehen, warum diese Kinderbuchverfilmung teils so derb verrissen wurde. "The Giver" ist ein halbgarer und sehr müder "Equlibrium"-Abklatsch mit ein paar trendigen "Tribute von Panem"-, "Divergent/ Insurgent/ Allegiant"- und "Maze Runner"-Anleihen, wobei bei den Anleihen nicht gerade auf die Action zurück gegriffen wurde. Nicht dass das den Streifen besser gemacht hätte, aber dann vielleicht wenigstens abwechslungsreicher.
Mehr als alle Vorgenannten ist "The Giver" ein Film für Pubertierende kurz vor dem ersten Hormonschub (oder mittendrin), und die Liebe (oder was dafür gehalten wird) ist deshalb bestimmendes Element. Ich bewerte wohlweislich quasi nur die erste Stunde des Filmes, nach der ich aufgrund von Desinteresse und Genervtheit mit dem Smartphone im Internet surfte.
Spannung? Null. Interessante Schauwerte? Nur wenn man keinen anderen "Science Fiction"-Film kennt. Logiklöcher? Schon deutlich mehr (warum zum Beispiel sitzen Drohnenpiloten IN der Drohne?! Da wurde wohl Sinn und Zweck einer Drohne, nämlich der UNBEMANNTE Einsatz, nicht verstanden.). Ein völlig überflüssiges Machwerk, das im Fahrwasser von den eine Weile äußerst trendigen Jugendbuchverfilmungen versucht, Geld zu machen. Und manch einer lobt da noch die "innovative" Inszenierung, weil die Schwarzweiß-Bilder durch den Einfluss der Erinnerungen farbig werden. Das gab es 1998 schon in "Pleasantville", um nur einen Film zu nennen. Wenn man sich fragt, wo das vergleichsweise hohe Budget hingekommen sein mag, denn in Kulissen, Fahrzeuge und Kostüme floss es sicherlich nicht: irgendwie musste man Meryl Streep und Jeff Bridges ja dazu bewegen, hier mit zu machen.
Bild und Ton sind vom Feinsten.
Das Bild weist keinen Fehler auf, alle Parameter sind hervorragend. Da bleibt nur die Höchstwertung, das ist sehr nahe am Referenzstatus.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track lässt kaum Wünsche offen. Nur der Bass kommt etwas zu kurz, eben weil es kaum Actionszenen gibt. Die Surroundkulisse ist stets gegeben; wenn auch verhalten; und die Dialoge sind auch noch gut verständlich, wenn`s mal kurz "heiß" (wohl eher lauwarm) her geht.
Die Extras habe ich wohlweislich gemieden, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein peinlicher Stuß. Ich warne ausdrücklich.
Halt, falscher Film! Aber so ähnlich, also nochmal von vorn:
Irgendwann, in der Zukunft: durch die angeordnete Einnahme eines Medikamentes werden Gefühle allesamt unterdrückt, die nach Einschätzung der Führungselite Ursache für sämtliches Leid der Menschheit wie Kriege und Verbrechen sind. Alles ist gleichgeschaltet: Leben, Erziehung, Beruf, "Wohneinheiten", Tagesablauf und Werdegang, sogar der Erhalt der Rasse. Ein kollektives Gedächtnis gibt es nicht mehr, die Erinnerung an Vergangenes wird durch eine einzige Person bewahrt: den Hüter der Erinnerung, der im Alter sein Gedächtnis an einen "Auserwählten" weitervererbt. Dieser Auserwählte, der Teenager Jonas, findet die Erinnerungen und Emotionen aber toll und rebelliert...
Oh je, was für ein Quatsch. Nach der Sichtung des Streifens hab´ ich diverse Kritiken auf Filmstarts, MoviePilot und Rotten Tomatoes gelesen und kann bei jeder Silbe nachvollziehen, warum diese Kinderbuchverfilmung teils so derb verrissen wurde. "The Giver" ist ein halbgarer und sehr müder "Equlibrium"-Abklatsch mit ein paar trendigen "Tribute von Panem"-, "Divergent/ Insurgent/ Allegiant"- und "Maze Runner"-Anleihen, wobei bei den Anleihen nicht gerade auf die Action zurück gegriffen wurde. Nicht dass das den Streifen besser gemacht hätte, aber dann vielleicht wenigstens abwechslungsreicher.
Mehr als alle Vorgenannten ist "The Giver" ein Film für Pubertierende kurz vor dem ersten Hormonschub (oder mittendrin), und die Liebe (oder was dafür gehalten wird) ist deshalb bestimmendes Element. Ich bewerte wohlweislich quasi nur die erste Stunde des Filmes, nach der ich aufgrund von Desinteresse und Genervtheit mit dem Smartphone im Internet surfte.
Spannung? Null. Interessante Schauwerte? Nur wenn man keinen anderen "Science Fiction"-Film kennt. Logiklöcher? Schon deutlich mehr (warum zum Beispiel sitzen Drohnenpiloten IN der Drohne?! Da wurde wohl Sinn und Zweck einer Drohne, nämlich der UNBEMANNTE Einsatz, nicht verstanden.). Ein völlig überflüssiges Machwerk, das im Fahrwasser von den eine Weile äußerst trendigen Jugendbuchverfilmungen versucht, Geld zu machen. Und manch einer lobt da noch die "innovative" Inszenierung, weil die Schwarzweiß-Bilder durch den Einfluss der Erinnerungen farbig werden. Das gab es 1998 schon in "Pleasantville", um nur einen Film zu nennen. Wenn man sich fragt, wo das vergleichsweise hohe Budget hingekommen sein mag, denn in Kulissen, Fahrzeuge und Kostüme floss es sicherlich nicht: irgendwie musste man Meryl Streep und Jeff Bridges ja dazu bewegen, hier mit zu machen.
Bild und Ton sind vom Feinsten.
Das Bild weist keinen Fehler auf, alle Parameter sind hervorragend. Da bleibt nur die Höchstwertung, das ist sehr nahe am Referenzstatus.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track lässt kaum Wünsche offen. Nur der Bass kommt etwas zu kurz, eben weil es kaum Actionszenen gibt. Die Surroundkulisse ist stets gegeben; wenn auch verhalten; und die Dialoge sind auch noch gut verständlich, wenn`s mal kurz "heiß" (wohl eher lauwarm) her geht.
Die Extras habe ich wohlweislich gemieden, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein peinlicher Stuß. Ich warne ausdrücklich.
mit 2
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 08.04.17 um 06:59
Irgendwo im Nordwesten der USA, vermutlich Washington State oder Oregon: in das abgelegene Städtchen, wo die Menschen von der Holzindustrie leben und in dem sie aufgewachsen ist kehrt Lillian anläßlich des Todes ihrer Mutter zurück. Schon bald erregt sie die Aufmerksamkeit von Blackway: der ehemalige brutale, gewalttätige und sadistische Cop ist nun brutaler, gewalttätiger und sadistischer Krimineller und hat die Stadt fest im Griff; niemand legt sich mit ihm an. Als sich Blackway Lillian mit Gewalt nehmen will, sucht sie sich Hilfe: der alte Lester hat nicht nur noch eine Rechnung mit Blackway offen, sondern sieht auch die Notwendigkeit zur Schädlingsbekämpfung. Ihnen zur Seite steht noch der nicht allzu helle, aber robuste Nate..
"Blackway" ist einerseits ein recht geradliniger Thriller, der andererseits aber in seiner Geradlinigkeit schon ziemlich schlicht ausfällt. Man kann den Film eigentlich nur bedingt als Rachethriller bezeichnen, denn die Protagonisten, die eigentlich Grund zur Rache hätten rächen sich nicht und spielen kaum eine Rolle, außer dass durch sie der ehemalige Cop als brutales und skrupelloses Schwein charakterisiert wird. Die junge Frau Lillian ergreift die Initiative, bevor sie triftigen Grund zur Rache hat, und der Charakter von Anthony Hopkins hat auch nicht wirklich Grund dazu. Erst spät, als sich die gesamte Tragweite der kriminellen Machenschaften Blackways eröffnet ergibt sich die vage und fragwürdige Begründung zur Selbstjustiz. Warum und wie der Cop später zum Schwerverbrecher wurde lässt der Film völlig offen.
"Blackway" hat keinen wirklichen Beginn mit Sinn, sondern offenbart lediglich einen einzigen Beweggrund eines Protagonisten in einer spärlichen Rückblende. Der Film hat auch ein unbefriedigendes, weil Knall auf Fall finalisiertes und dabei allzu offensichtliches Ende. Dazwischen steuern die drei nun im "Kampf vereinten" auf einem absolut vorhersehbaren Wege dem unausweichlichen (und völlig klaren) Ende zu.
(Kleines) schauspielerisches Highlight ist Alexander Ludwig (Ragnar Lothbroks Sohn Björn aus "Vikings"), der den zwar leicht tumben, aber umso schlagkräftigeren Nate mit ordentlich Nehmerqualitäten höchst glaubwürdig anlegt. Ray Liotta gibt nach wie vor grandiose Fieslinge ab.
Die allgemein mangelhafte Charakterentwicklung und -darstellung fällt bei "Blackway" nur bedingt durch die kurze Laufzeit kaum ins Gewicht.
Am Bild gibt´s durchaus etwas zu meckern: nur die Aufnahmen im Freien sind nahezu tadellos; in den Aufnahmen in Räumen, und hier besonders in Räumen mit schummriger Beleuchtung, rauscht es ordentlich. Besonders hier wirkt sich auch der unausgewogene Kontrast aus, so dass schon mal ein paar Details absaufen. Das gibt nur knapp vier Balken.
Der deutsche DTS HD MA 5.1-Track ist überraschend gut abgemischt und bietet neben ordentlich Surroundgeräuschen und ein paar direktionalen Effekten auch einige gelungene Basseinsätze.
An Extras liegt nur der Trailer des Films vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vom Regisseur von zwei Teilen der "Millenium"-Trilogie und von "Kidnapping Freddy Heineken" hatte ich mir mehr erwartet, und die literarische Vorlage hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mehr hergegeben. "Blackway" ist trotz des Castes nicht ganz eine Enttäuschung, aber nahe dran.
"Blackway" ist einerseits ein recht geradliniger Thriller, der andererseits aber in seiner Geradlinigkeit schon ziemlich schlicht ausfällt. Man kann den Film eigentlich nur bedingt als Rachethriller bezeichnen, denn die Protagonisten, die eigentlich Grund zur Rache hätten rächen sich nicht und spielen kaum eine Rolle, außer dass durch sie der ehemalige Cop als brutales und skrupelloses Schwein charakterisiert wird. Die junge Frau Lillian ergreift die Initiative, bevor sie triftigen Grund zur Rache hat, und der Charakter von Anthony Hopkins hat auch nicht wirklich Grund dazu. Erst spät, als sich die gesamte Tragweite der kriminellen Machenschaften Blackways eröffnet ergibt sich die vage und fragwürdige Begründung zur Selbstjustiz. Warum und wie der Cop später zum Schwerverbrecher wurde lässt der Film völlig offen.
"Blackway" hat keinen wirklichen Beginn mit Sinn, sondern offenbart lediglich einen einzigen Beweggrund eines Protagonisten in einer spärlichen Rückblende. Der Film hat auch ein unbefriedigendes, weil Knall auf Fall finalisiertes und dabei allzu offensichtliches Ende. Dazwischen steuern die drei nun im "Kampf vereinten" auf einem absolut vorhersehbaren Wege dem unausweichlichen (und völlig klaren) Ende zu.
(Kleines) schauspielerisches Highlight ist Alexander Ludwig (Ragnar Lothbroks Sohn Björn aus "Vikings"), der den zwar leicht tumben, aber umso schlagkräftigeren Nate mit ordentlich Nehmerqualitäten höchst glaubwürdig anlegt. Ray Liotta gibt nach wie vor grandiose Fieslinge ab.
Die allgemein mangelhafte Charakterentwicklung und -darstellung fällt bei "Blackway" nur bedingt durch die kurze Laufzeit kaum ins Gewicht.
Am Bild gibt´s durchaus etwas zu meckern: nur die Aufnahmen im Freien sind nahezu tadellos; in den Aufnahmen in Räumen, und hier besonders in Räumen mit schummriger Beleuchtung, rauscht es ordentlich. Besonders hier wirkt sich auch der unausgewogene Kontrast aus, so dass schon mal ein paar Details absaufen. Das gibt nur knapp vier Balken.
Der deutsche DTS HD MA 5.1-Track ist überraschend gut abgemischt und bietet neben ordentlich Surroundgeräuschen und ein paar direktionalen Effekten auch einige gelungene Basseinsätze.
An Extras liegt nur der Trailer des Films vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vom Regisseur von zwei Teilen der "Millenium"-Trilogie und von "Kidnapping Freddy Heineken" hatte ich mir mehr erwartet, und die literarische Vorlage hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mehr hergegeben. "Blackway" ist trotz des Castes nicht ganz eine Enttäuschung, aber nahe dran.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 1
bewertet am 03.04.17 um 14:37
Jake hat ein besonders inniges Verhältnis zu seinem Großvater Abe: dieser erzählt dem staunenden Jungen gerne Gute Nacht-Geschichten von Monstern und allerlei wunderlichen Vorgängen. Besonders ein Heim für besondere Kinder findet immer wieder Erwähnung. Eines Tages findet Jake seinen Großvater tot auf, mit leeren Augenhöhlen; und Jake sieht schemenhaft eines der Monster, von denen sein Großvater sprach. Als Therapie nach diesen traumatischen Erlebnissen schlägt die Therapeutin vor, die britische Insel mit besagtem Heim zu besuchen, und siehe da: die Erzählungen von Jakes Großvater sind wahr, und der Teenager findet sich im Jahr 1942 wieder. Und "besondere" Kinder gibt es auch...
"Die Insel der besonderen Kinder" ist Tim Burtons 17. abendfüllender Film (einige seiner Kurzfilme nicht mitzählend), und insgesamt betrachtet bleibt Burton seinem Stil nur bedingt treu. Stets inszeniert der Regisseur Filme, die leicht morbide wirken, sich um Tod und Verderben drehen, mindestens optisch im Gothic-Look anzusiedeln sind und sich in aller Regel liebevoll vor den Klassikern der Horror-Literatur verbeugen und ihnen huldigen. Während Burton in früheren Filmen durchaus auch mal das Blut spritzen ließ (wie zum Beispiel in "Sweeney Todd"), geriet "Die Insel der besonderen Kinder", natürlich ist dies hauptsächlich der literarischen Vorlage geschuldet, zu einem hauptsächlich für Kinder und junge Teenager gedachten Fantasy-Film mit leichten Grusel-Elementen, der einige der typischen Burton-Zutaten nur in stark abgeschwächter Form aufweist. Besonders die Kulissen und Kostüme, sonst regelrecht Marken- und Erkennungszeichen von Burton-Filmen, sind nur ansatzweise mit denen früherer Filme vergleichbar. Die Kinder sind tatsächlich besonders, aber kaum erschreckend; die Monster optisch gruselig, aber nicht angsteinflössend, und die Geschichte geht selbstverständlich gut aus. Und so ist "Die Insel der besonderen Kinder" prinzipiell mehr Märchen denn typischer Burton und sicher eines nicht: ein Film für Erwachsene.
Das Bild dieser Blu-ray ist ohne Wenn und Aber referenzwürdig. Alle Parameter sind herausragend, und hier ist besonders die Schärfe erwähnenswert. Durch die extrem scharfe Abgrenzung der Ebenen bildet sich eine verblüffende Plastizität, die 3D beinahe schon obsolet macht. Der Schwarzwert und der Kontrast sind perfekt.
Die vermeintlich "minderwertige" Tonspur (DTS) hinterlässt einen nahezu tadellosen Eindruck. Der Druck von den hinteren Lautsprechern könnte stärker sein, das jedoch trübt den guten Gesamteindruck kaum. Bass und Dynamik sind in den Actionszenen gut bis sehr gut; und auch ein paar hübsche direktionale Spielereien fallen angenehm auf. die Dialoge sind allseits perfekt verständlich.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich wie immer den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für einen Burton ist "Die Insel der besonderen Kinder" insgesamt erstaunlich zahm, dazu völlig unblutig und kaum morbid-gruselig. Insofern hätte der Film von jedem x-beliebigen Regisseur stammen können. Ein wesentliches Erkennungsmerkmal von vielen Burton-Filmen fehlt außerdem noch: Burton hat dieses Mal seine Ex-Frau, Helena Bonham Carter, nicht gecastet.
Man kann sich "Die Insel der besonderen Kinder" durchaus ein Mal anschauen, Wiedersehenswert hat der Film für mich nicht.
"Die Insel der besonderen Kinder" ist Tim Burtons 17. abendfüllender Film (einige seiner Kurzfilme nicht mitzählend), und insgesamt betrachtet bleibt Burton seinem Stil nur bedingt treu. Stets inszeniert der Regisseur Filme, die leicht morbide wirken, sich um Tod und Verderben drehen, mindestens optisch im Gothic-Look anzusiedeln sind und sich in aller Regel liebevoll vor den Klassikern der Horror-Literatur verbeugen und ihnen huldigen. Während Burton in früheren Filmen durchaus auch mal das Blut spritzen ließ (wie zum Beispiel in "Sweeney Todd"), geriet "Die Insel der besonderen Kinder", natürlich ist dies hauptsächlich der literarischen Vorlage geschuldet, zu einem hauptsächlich für Kinder und junge Teenager gedachten Fantasy-Film mit leichten Grusel-Elementen, der einige der typischen Burton-Zutaten nur in stark abgeschwächter Form aufweist. Besonders die Kulissen und Kostüme, sonst regelrecht Marken- und Erkennungszeichen von Burton-Filmen, sind nur ansatzweise mit denen früherer Filme vergleichbar. Die Kinder sind tatsächlich besonders, aber kaum erschreckend; die Monster optisch gruselig, aber nicht angsteinflössend, und die Geschichte geht selbstverständlich gut aus. Und so ist "Die Insel der besonderen Kinder" prinzipiell mehr Märchen denn typischer Burton und sicher eines nicht: ein Film für Erwachsene.
Das Bild dieser Blu-ray ist ohne Wenn und Aber referenzwürdig. Alle Parameter sind herausragend, und hier ist besonders die Schärfe erwähnenswert. Durch die extrem scharfe Abgrenzung der Ebenen bildet sich eine verblüffende Plastizität, die 3D beinahe schon obsolet macht. Der Schwarzwert und der Kontrast sind perfekt.
Die vermeintlich "minderwertige" Tonspur (DTS) hinterlässt einen nahezu tadellosen Eindruck. Der Druck von den hinteren Lautsprechern könnte stärker sein, das jedoch trübt den guten Gesamteindruck kaum. Bass und Dynamik sind in den Actionszenen gut bis sehr gut; und auch ein paar hübsche direktionale Spielereien fallen angenehm auf. die Dialoge sind allseits perfekt verständlich.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich wie immer den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für einen Burton ist "Die Insel der besonderen Kinder" insgesamt erstaunlich zahm, dazu völlig unblutig und kaum morbid-gruselig. Insofern hätte der Film von jedem x-beliebigen Regisseur stammen können. Ein wesentliches Erkennungsmerkmal von vielen Burton-Filmen fehlt außerdem noch: Burton hat dieses Mal seine Ex-Frau, Helena Bonham Carter, nicht gecastet.
Man kann sich "Die Insel der besonderen Kinder" durchaus ein Mal anschauen, Wiedersehenswert hat der Film für mich nicht.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 03.04.17 um 06:41
Dr. Bennett Omalu, aus Nigeria in die USA emigriert, ist perfekt ausgebildeter Pathologe. Bei der Autopsie eines plötzlich wahnsinnig gewordenen ehemaligen Footballprofis bemerkt er, dass das Gehirn völlig befundlos aussieht, jedoch eigentlich schon optisch beschädigt aussehen müsste. Auf eigene Kosten stellt er nun Forschungen an, die darauf hinweisen, dass durch das harte Spiel mit häufigen Kopfkollisionen irreparable Gehirnschädigungen entstehen, die zu verfrühtem Alzheimer und verfrühter Demenz, Aggression, Geisteskrankheiten und Wahnsinn führen. Als die Erkenntnisse von Omalu das Nationalheiligtum der USA namens Football zu demontieren drohen wehrt sich die NFL...
"Erschütternde Wahrheit", dessen Originaltitel "Concussion" Gehirnerschütterung bedeutet liegen wahre Begebenheiten zugrunde: der Arzt (seine ganzen Titel aufzuzählen würde den Rahmen sprengen) Bennett Omalu hat mit seiner Arbeit gegen alle Widrigkeiten und Widerstände in der NFL dafür gesorgt, dass die Organisation die Gefahr der Hirnschädigungen im Profi-Football öffentlich eingestehen musste. Auf einer Texttafel am Ende des Filmes wird angegeben, dass über 5000 Ex-Profis Anklage gegen die NFL erhoben und viele Menschen an den Folgen des Sportes verstarben.
Man stelle sich vor: man setzt sich einen Helm auf und rennt damit mehrfach gegen die Wand, zwei Mal am Tag, 5-6 Mal pro Woche; über mehrere Jahre und Jahrzehnte. Amerikanern muss man erst erklären, dass man sich dabei Gehirnschädigungen zuziehen kann.
"Erschütternde Wahrheit" ist ein Drama und kein Football-Film. Fokussiert wird auf das Unverständnis von Dr. Omalu, der nicht akzeptieren kann dass Verband, Ärzte und Trainer die große gesundheitliche Gefahr für die Spieler negieren und auf den Unwillen der Dachorganisation, sich den Sport und damit das große Geld kaputt machen zu lassen.
Will Smith liefert eine Glanzleistung ab, der Schauspieler sollte sich öfter an ernsthaften Filmen versuchen. Kongenial unterstützt wird er durch die bildhübsche Gugu Mbatha-Raw ("Free State of Jones")
"Concussion" ist leidlich spannend und dramatisch, jedoch fehlt das letzte Quäntchen Entschlossenheit, um den Zuschauer wirklich betroffen zu machen.
Das Bild von "Erschütternde Wahrheit" wäre an sich gut, leidet aber etwas an dem schwachen bzw. unausgewogenenen Kontrast. Helle Stellen im Bild überstrahlen dunkle Stellen etwas an den Rändern und Bilden Koronas; im Dunklen saufen so einige Details ab. Die Schärfe an sich ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Bilder im Freien und Totale sind allesamt gut.
"Erschütternde Wahrheit" ist sprichwörtlich der Meister der leisen Töne. Auf den Backs und Surround Backs spielt sich nur verhalten etwas ab, direktionale Effekte gibt es zwar und diese sind recht gut ortbar, aber ebenfalls leise. Schade eigentlich, denn der Track ist an sich gut abgemischt. Bass und Dynamik sind Mangelware; liegt natürlich auch mit am Genre. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich.
Die Extras bewerte ich wie die Vorbewerter, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Erschütternde Wahrheit" ist ein etwas halbgares Drama, das nicht so recht Betroffenheit zu erzeugen weiß. Ohne Will Smith und Gugu Mbatha-Raw würde der Film schnell in Vergessenheit geraten; auch wenn er Amerikas beliebteste Sportart aufs Korn nimmt.
"Erschütternde Wahrheit", dessen Originaltitel "Concussion" Gehirnerschütterung bedeutet liegen wahre Begebenheiten zugrunde: der Arzt (seine ganzen Titel aufzuzählen würde den Rahmen sprengen) Bennett Omalu hat mit seiner Arbeit gegen alle Widrigkeiten und Widerstände in der NFL dafür gesorgt, dass die Organisation die Gefahr der Hirnschädigungen im Profi-Football öffentlich eingestehen musste. Auf einer Texttafel am Ende des Filmes wird angegeben, dass über 5000 Ex-Profis Anklage gegen die NFL erhoben und viele Menschen an den Folgen des Sportes verstarben.
Man stelle sich vor: man setzt sich einen Helm auf und rennt damit mehrfach gegen die Wand, zwei Mal am Tag, 5-6 Mal pro Woche; über mehrere Jahre und Jahrzehnte. Amerikanern muss man erst erklären, dass man sich dabei Gehirnschädigungen zuziehen kann.
"Erschütternde Wahrheit" ist ein Drama und kein Football-Film. Fokussiert wird auf das Unverständnis von Dr. Omalu, der nicht akzeptieren kann dass Verband, Ärzte und Trainer die große gesundheitliche Gefahr für die Spieler negieren und auf den Unwillen der Dachorganisation, sich den Sport und damit das große Geld kaputt machen zu lassen.
Will Smith liefert eine Glanzleistung ab, der Schauspieler sollte sich öfter an ernsthaften Filmen versuchen. Kongenial unterstützt wird er durch die bildhübsche Gugu Mbatha-Raw ("Free State of Jones")
"Concussion" ist leidlich spannend und dramatisch, jedoch fehlt das letzte Quäntchen Entschlossenheit, um den Zuschauer wirklich betroffen zu machen.
Das Bild von "Erschütternde Wahrheit" wäre an sich gut, leidet aber etwas an dem schwachen bzw. unausgewogenenen Kontrast. Helle Stellen im Bild überstrahlen dunkle Stellen etwas an den Rändern und Bilden Koronas; im Dunklen saufen so einige Details ab. Die Schärfe an sich ist hoch und bleibt es auch in allen Bildebenen. Bilder im Freien und Totale sind allesamt gut.
"Erschütternde Wahrheit" ist sprichwörtlich der Meister der leisen Töne. Auf den Backs und Surround Backs spielt sich nur verhalten etwas ab, direktionale Effekte gibt es zwar und diese sind recht gut ortbar, aber ebenfalls leise. Schade eigentlich, denn der Track ist an sich gut abgemischt. Bass und Dynamik sind Mangelware; liegt natürlich auch mit am Genre. Die Dialoge sind stets perfekt verständlich.
Die Extras bewerte ich wie die Vorbewerter, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Erschütternde Wahrheit" ist ein etwas halbgares Drama, das nicht so recht Betroffenheit zu erzeugen weiß. Ohne Will Smith und Gugu Mbatha-Raw würde der Film schnell in Vergessenheit geraten; auch wenn er Amerikas beliebteste Sportart aufs Korn nimmt.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 31.03.17 um 14:47
Die folgende Storybeschreibung kann Spoiler enthalten.
Hannibal Lecter hat es geschafft: trotzdem der Kannibale beinahe schon menschlich-freundschaftliche Gefühle für Will Graham hegt, hat er die bei Graham diagnostizierte Enzephalitis nicht behandelt, sondern zum einen aus "medizinischem" Interesse, zum anderen um Graham unglaubwürdig wirken zu lassen unbehandelt gelassen. All die Morde, die er selbst begangen hat wurden durch geschickte Manipulation von Zeugen, Personen, Beteiligten und vor allem Beweisen nun Will untergeschoben. Ergebnis und Siegerehrung: Will Graham sitzt nun ein in der Anstalt für geisteskranke Kriminelle, Hannibal Lecter mordet und isst sich munter weiter durch die nordamerikanische Elite und das FBI tappt weiter im Dunklen. Doch Will Graham genest, erstarkt mental und dreht den Spieß um: er macht den Feind zu seinem Freund und Seelenverwandten..
Diese Folgestaffel von "Hannibal" ist zeitlich etwas vor den Ereignissen in Ridley Scotts "Hannibal" angesiedelt, bevor Lecter als Dr. Roman Fell in Florenz sein Unwesen treibt; die Staffel zeigt, wie es schließlich zu Lecters "Flucht" kommt. Eine gewichtige Rolle spielt in dieser Staffel neben Jack Crawford und Alana Bloom Mason Verger, und der Zuschauer erlebt sprichwörtlich hautnah mit, wie es zu Vergers Selbstverstümmelung kommt.
Die zweite Staffel von "Hannibal" legt im Vergleich zur ersten in verschiedener Hinsicht gleich mehrere Schippen drauf: neben einem ordentlich angehobenen Gewaltgrad mit jeder Menge Blut, Eingeweiden und abgetrennten Körperteilen werden allerlei bizarr "ausgestellte" Mordopfer präsentiert, die auf morbide Art beinahe schrecklich-schön anzusehen sind. Der Fokus liegt unverändert auf der Wechselbeziehung zwischen Will Graham und Hannibal Lecter, doch werden vermeintlich die Vorzeichen beinahe umgekehrt: Will Graham zeigt sich in seiner Durchtriebenheit und nicht selten in seinem scheinbaren Wahnsinn Lecter durchaus ebenbürtig.
Die psychedelische Komponente hat in der 2. Staffel ebenfalls deutlich hinzu gewonnen, und so wurden Traumbilder, Traum-im-Traumbilder und Wahnvorstellungen optisch einzigartig aufbereitet, maßgeblich unterstützt von einem zwar irgendwie ungemein passenden, manchmal aber auch verstörend-nervig wirkenden Soundtrack. Beim Ansehen dieser Staffel muss man allerdings auch tiefenpsychologische Dialoge abkönnen, denn die gibt es zuhauf in der zweiten Season.
Die beiden Hauptfiguren hätten mit Hugh Dancy und Mads Mikkelsen kaum besser besetzt sein können.
Audiovisuell sehe ich die Scheibe genauso wie die Vorgängerstaffel und nutze daher meine Beschreibung der 1. Staffel.
Das Bild von "Hannibal" ist mehr als ordentlich geraten. Von Höchstwerten ist der visuelle Transfer nur minimal entfernt, das begründe ich mit dem permanent sichtbaren leichten digitalen Rauschen in den häufigen dunklen Szenen. Ansonsten sind alle Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Kontrast sehr gut. Der Schwarzwert ist beinahe zu satt, und mit der Farbgebung wird des öfteren jongliert: wenn Graham seine "Rückblenden" hat wird die Farbe etwas zurück genommen und leicht braun-grau bzw. sepia gefärbt.
Der Sound liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track verfügt über eine permanente Surroundkulisse mit stets gut ortbaren Effekten, die sich aber im Hintergrund halten. Der Bass und die Dynamik kommen selten zum Tragen; das liegt am Genre: so wirklich actionlastig ist "Hannibal" nicht.
Bei den Extras schließe ich mich wie immer dem Durchschnitt von Review und Bewertungen an. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Serie "Hannibal", ohnehin ein Thrillerhighlight und eine Ausnahmeserie, durch die die Filme um den Kannibalen kongenial ergänzt werden hat durch die 2. Staffel eine Steigerung erfahren. Die zweite Staffel ist spannend, brutal, seehr blutig und dabei gleichzeitig auf einzigartige Art tiefenpsychologisch auf gewisse Weise so manipulativ, dass man fast Sympathie für den Serienmörder empfindet. Aber nur fast..
Hannibal Lecter hat es geschafft: trotzdem der Kannibale beinahe schon menschlich-freundschaftliche Gefühle für Will Graham hegt, hat er die bei Graham diagnostizierte Enzephalitis nicht behandelt, sondern zum einen aus "medizinischem" Interesse, zum anderen um Graham unglaubwürdig wirken zu lassen unbehandelt gelassen. All die Morde, die er selbst begangen hat wurden durch geschickte Manipulation von Zeugen, Personen, Beteiligten und vor allem Beweisen nun Will untergeschoben. Ergebnis und Siegerehrung: Will Graham sitzt nun ein in der Anstalt für geisteskranke Kriminelle, Hannibal Lecter mordet und isst sich munter weiter durch die nordamerikanische Elite und das FBI tappt weiter im Dunklen. Doch Will Graham genest, erstarkt mental und dreht den Spieß um: er macht den Feind zu seinem Freund und Seelenverwandten..
Diese Folgestaffel von "Hannibal" ist zeitlich etwas vor den Ereignissen in Ridley Scotts "Hannibal" angesiedelt, bevor Lecter als Dr. Roman Fell in Florenz sein Unwesen treibt; die Staffel zeigt, wie es schließlich zu Lecters "Flucht" kommt. Eine gewichtige Rolle spielt in dieser Staffel neben Jack Crawford und Alana Bloom Mason Verger, und der Zuschauer erlebt sprichwörtlich hautnah mit, wie es zu Vergers Selbstverstümmelung kommt.
Die zweite Staffel von "Hannibal" legt im Vergleich zur ersten in verschiedener Hinsicht gleich mehrere Schippen drauf: neben einem ordentlich angehobenen Gewaltgrad mit jeder Menge Blut, Eingeweiden und abgetrennten Körperteilen werden allerlei bizarr "ausgestellte" Mordopfer präsentiert, die auf morbide Art beinahe schrecklich-schön anzusehen sind. Der Fokus liegt unverändert auf der Wechselbeziehung zwischen Will Graham und Hannibal Lecter, doch werden vermeintlich die Vorzeichen beinahe umgekehrt: Will Graham zeigt sich in seiner Durchtriebenheit und nicht selten in seinem scheinbaren Wahnsinn Lecter durchaus ebenbürtig.
Die psychedelische Komponente hat in der 2. Staffel ebenfalls deutlich hinzu gewonnen, und so wurden Traumbilder, Traum-im-Traumbilder und Wahnvorstellungen optisch einzigartig aufbereitet, maßgeblich unterstützt von einem zwar irgendwie ungemein passenden, manchmal aber auch verstörend-nervig wirkenden Soundtrack. Beim Ansehen dieser Staffel muss man allerdings auch tiefenpsychologische Dialoge abkönnen, denn die gibt es zuhauf in der zweiten Season.
Die beiden Hauptfiguren hätten mit Hugh Dancy und Mads Mikkelsen kaum besser besetzt sein können.
Audiovisuell sehe ich die Scheibe genauso wie die Vorgängerstaffel und nutze daher meine Beschreibung der 1. Staffel.
Das Bild von "Hannibal" ist mehr als ordentlich geraten. Von Höchstwerten ist der visuelle Transfer nur minimal entfernt, das begründe ich mit dem permanent sichtbaren leichten digitalen Rauschen in den häufigen dunklen Szenen. Ansonsten sind alle Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Kontrast sehr gut. Der Schwarzwert ist beinahe zu satt, und mit der Farbgebung wird des öfteren jongliert: wenn Graham seine "Rückblenden" hat wird die Farbe etwas zurück genommen und leicht braun-grau bzw. sepia gefärbt.
Der Sound liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track verfügt über eine permanente Surroundkulisse mit stets gut ortbaren Effekten, die sich aber im Hintergrund halten. Der Bass und die Dynamik kommen selten zum Tragen; das liegt am Genre: so wirklich actionlastig ist "Hannibal" nicht.
Bei den Extras schließe ich mich wie immer dem Durchschnitt von Review und Bewertungen an. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: die Serie "Hannibal", ohnehin ein Thrillerhighlight und eine Ausnahmeserie, durch die die Filme um den Kannibalen kongenial ergänzt werden hat durch die 2. Staffel eine Steigerung erfahren. Die zweite Staffel ist spannend, brutal, seehr blutig und dabei gleichzeitig auf einzigartige Art tiefenpsychologisch auf gewisse Weise so manipulativ, dass man fast Sympathie für den Serienmörder empfindet. Aber nur fast..
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 27.03.17 um 08:00
Rocky, Alex und Money sind drei Kleinkriminelle, die sich mit Einbrüchen ein bisschen zusätzliches Geld "verdienen", nützliche Informationen dazu "liefert" Alex´Vater, der eine Sicherheitsfirma betreibt. Die drei bekommen einen Tipp, und die Gelegenheit scheint kaum günstiger sein zu können: in einer abgelegenen Gegend lebt ein Army-Veteran; im Einsatz erblindet; der eine größere Summe Bargeld bei sich zu Hause zu horten scheint. Also wird der Bruch geplant und angegangen, doch a) hat der Veteran einen Hund. Nicht gerade einen Chihuahua, zum Schoßhündchen und zum Herumtragen in der Handtasche erzogen und b) ist der Veteran nicht nur wehrhaft, sondern hat Asse im Ärmel seines ärmellosen Unterhemds. Und Leichen im Keller..
Zunächst einmal: die vergleichsweise niedrige Wertung und einige abwertende Anmerkungen im Review teile ich so nicht. Dezent unglaubwürdig mag der Film zu Schluss hin werden; welcher Film wird das nicht; aber albern ist "Don´t breathe" sicher nicht.
Wirklich innovativ an "Don´t breathe" ist natürlich kaum etwas: Home Invasion-Thriller sind seit einigen Jahren Trend (als Horrorfilm würde ich den Film sicher nicht bezeichnen), und spontan fallen mir mindestens zwei Filme ein, in denen Blinde die Hauptrolle spielen: zum Einen "Zatoichi" mit Takeshi Kitano, zum Anderen "Blinde Wut" mit Rutger Hauer (war er da nicht sogar ebenfalls Veteran?). Dennoch bringt "Don´t breathe" das Althergebrachte erfrischend variiert auf die Leinwand, und als Zuschauer ist man alles andere als gelangweilt. Im Gegensatz zu "Evil Dead" setzt Alvarez zwar auch auf ein gerüttelt Maß an Brutalität und Gewalt, diese ist aber beileibe nicht so plakativ in Szene gesetzt und dem Selbstzweck dienend wie in des Regisseurs Erstling. Stephen Lang ist wie gewohnt eine Bank, aber besonders beeindruckt hat mich Jane Levy: ihre gespielte Angst ist tatsächlich regelrecht fühlbar.
Fede Alvarez hat aus seinen Fehlern gelernt und nicht mehr so sehr auf Schockeffekte und übermässigen Einsatz von (Kunst-)Blut gesetzt wie bei seinem Remake von "Evil Dead", sondern einen hochspannenden Thriller inszeniert, der einen ab dem eigentlichen Einbruch ordentlich an den Fingernägeln kauen lässt. Dabei gibt sich der Film keinerlei Längen und geht nach kurzer Einleitung in die Vollen, was sich auch in einer angenehmen kurzen Laufzeit niederschlägt.
Das Bild von "Don´t breathe" ist hervorragend, und das in allen Belangen mit nur wenigen Ausreißern. Besagte Ausreißer sind sehr seltene Unschärfen, alle anderen Parameter sind absolut top, was umso mehr ins Gewicht fällt da der Film fast ausschließlich im Dunklen oder Halbdunklen spielt. Die Schärfe ist außerordentlich, was hier nicht schwer zu bewirken war: es gibt hauptsächlich Nahaufnahmen und Close Ups in "Don´t breathe". Aber auch die wenigen Totalen sind ebenfalls detailliert und scharf. Der Kontrast und der Schwarzwert sind super, die Farben wirken zum Teil stark gefiltert.
Ein Film um einen Blinden kann von einer gut abgemischten Tonspur enorm profitieren, und das tut "Don´t breathe". Eindrucksvoll wird der Zuschauer mit ins Hörgeschehen des Blinden gezogen und manchmal regelrecht mit direktionalen Effekten befeuert. Die Rears und Surround Backs haben ständig was zu tun, und auch der Bass kommt außerordentlich oft und einige Male fast schon erschreckend heftig zum Einsatz, was sicherlich Kalkül sein dürfte: hierdurch wird so mancher Schockeffekt nachhaltig unterstützt. Ein genialer Track.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eine kleine, feine und fiese Thrillerperle, die zwar nicht den 1. Platz im Innovationswettbewerb belegt, aber auf jeden Fall den 2. "Don´t breathe" ist sauspannend, extrem kurzweilig und insgesamt äußerst unterhaltsam. Kann man durchaus öfter ansehen, ich spreche hier eine uneingeschränkte (Blind-)Kaufempfehlung für Thriller-Freunde aus.
Zunächst einmal: die vergleichsweise niedrige Wertung und einige abwertende Anmerkungen im Review teile ich so nicht. Dezent unglaubwürdig mag der Film zu Schluss hin werden; welcher Film wird das nicht; aber albern ist "Don´t breathe" sicher nicht.
Wirklich innovativ an "Don´t breathe" ist natürlich kaum etwas: Home Invasion-Thriller sind seit einigen Jahren Trend (als Horrorfilm würde ich den Film sicher nicht bezeichnen), und spontan fallen mir mindestens zwei Filme ein, in denen Blinde die Hauptrolle spielen: zum Einen "Zatoichi" mit Takeshi Kitano, zum Anderen "Blinde Wut" mit Rutger Hauer (war er da nicht sogar ebenfalls Veteran?). Dennoch bringt "Don´t breathe" das Althergebrachte erfrischend variiert auf die Leinwand, und als Zuschauer ist man alles andere als gelangweilt. Im Gegensatz zu "Evil Dead" setzt Alvarez zwar auch auf ein gerüttelt Maß an Brutalität und Gewalt, diese ist aber beileibe nicht so plakativ in Szene gesetzt und dem Selbstzweck dienend wie in des Regisseurs Erstling. Stephen Lang ist wie gewohnt eine Bank, aber besonders beeindruckt hat mich Jane Levy: ihre gespielte Angst ist tatsächlich regelrecht fühlbar.
Fede Alvarez hat aus seinen Fehlern gelernt und nicht mehr so sehr auf Schockeffekte und übermässigen Einsatz von (Kunst-)Blut gesetzt wie bei seinem Remake von "Evil Dead", sondern einen hochspannenden Thriller inszeniert, der einen ab dem eigentlichen Einbruch ordentlich an den Fingernägeln kauen lässt. Dabei gibt sich der Film keinerlei Längen und geht nach kurzer Einleitung in die Vollen, was sich auch in einer angenehmen kurzen Laufzeit niederschlägt.
Das Bild von "Don´t breathe" ist hervorragend, und das in allen Belangen mit nur wenigen Ausreißern. Besagte Ausreißer sind sehr seltene Unschärfen, alle anderen Parameter sind absolut top, was umso mehr ins Gewicht fällt da der Film fast ausschließlich im Dunklen oder Halbdunklen spielt. Die Schärfe ist außerordentlich, was hier nicht schwer zu bewirken war: es gibt hauptsächlich Nahaufnahmen und Close Ups in "Don´t breathe". Aber auch die wenigen Totalen sind ebenfalls detailliert und scharf. Der Kontrast und der Schwarzwert sind super, die Farben wirken zum Teil stark gefiltert.
Ein Film um einen Blinden kann von einer gut abgemischten Tonspur enorm profitieren, und das tut "Don´t breathe". Eindrucksvoll wird der Zuschauer mit ins Hörgeschehen des Blinden gezogen und manchmal regelrecht mit direktionalen Effekten befeuert. Die Rears und Surround Backs haben ständig was zu tun, und auch der Bass kommt außerordentlich oft und einige Male fast schon erschreckend heftig zum Einsatz, was sicherlich Kalkül sein dürfte: hierdurch wird so mancher Schockeffekt nachhaltig unterstützt. Ein genialer Track.
Extras habe ich nicht angesehen und vergebe den vorliegenden Durchschnitt. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: eine kleine, feine und fiese Thrillerperle, die zwar nicht den 1. Platz im Innovationswettbewerb belegt, aber auf jeden Fall den 2. "Don´t breathe" ist sauspannend, extrem kurzweilig und insgesamt äußerst unterhaltsam. Kann man durchaus öfter ansehen, ich spreche hier eine uneingeschränkte (Blind-)Kaufempfehlung für Thriller-Freunde aus.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 2
bewertet am 24.03.17 um 11:55
Der junge Sam Flynn, Sohn von Flynn, dem legendären Programmierer, der vor einigen Jahren spurlos verschwand, hält die Mehrheit der Aktien von ENCOM. Seinem Vater wurde seinerzeit wegen "Besessenheit" die Leitung durch den Vorstand abgenommen, nun "rächt" sich Sam durch einen Streich, der ENCOM Milliardenverluste einfährt. Durch ein Vorstandsmitglied, noch immer verbunden mit seinem Vater, erhält Sam den Schlüssel zu der ehemaligen Spielothek seines Vaters, entdeckt einen geheimen Arbeitsraum und löst zufällig (?) einen Laser aus, der ihn digitalisiert. Er findet sich in der virtuellen Welt wieder, dem sogenannten Raster und muss zunächst bei einigen Cyber-Gladiatorenspielen überleben, um später gegen ein tyrannisches Programm zu kämpfen, das den Raster beherrscht..
Die Bewertung ist in weiten Teilen identisch mit meiner Bewertung des Steelbooks, das sich nicht mehr in meinem Besitz befindet.
"Tron: Legacy" ist ein Film, bei dessen Story es zwingend vonnöten ist, einen Großteil des Gehirns auf Standby zu schalten, um gleich in der Elektronik- und Informatiksprache zu bleiben. Was in der Informatik allgegenwärtig ist, darf hier nicht über Gebühr in Betracht gezogen werden: die Logik. Das war bei einer Geschichte um Menschen, die sich innerhalb von Computeruniversen wiederfinden, sich selbst erschaffendes Computer-"leben" und physische Kämpfe zwischen Menschen und "menschgewordenen" Programmen auch nicht zu erwarten. Ebenso sind Szenen, die nicht durch Action oder Effekte dominiert sind geprägt durch oft recht abstruse Dialoge für die Zen-Buddhisten unter den Informatikern. Logische Darstellung ist aber auch nicht Ziel des Films; das Ziel ist durch überwältigende Optik und Akustik eine bis dato nie gesehene Illusion zu erzeugen, die vor allem bei den IMAX-Szenen in 3D des öfteren dafür sorgt, dass einem minutenlang der Mund offen stehen bleibt.
Technisch ist die Scheibe in 2D ein Sahnestückchen, in 3D hingegen müssen einige wenige Abstriche gemacht werden: während die IMAX-Szenen allesamt die momentane Referenz (zusammen mit "Avatar" 3D und einigen wenigen anderen) darstellen dürften, treten in herkömmlichen Aufnahmen minimale Bildfehler auf, die den dreidimensionalen Eindruck ein wenig trüben. In einer einzigen Aufnahme fiel mir Ghosting auf. Insgesamt ist das aber Meckern auf extrem hohem Niveau.
Der Sound ist unglaublich und hat seinerzeit (vor Atmos) die Grenze des machbaren markiert; zudem trägt der Soundtrack, der an manchen Stellen ein wenig an den Track von "Die Klapperschlange" erinnert, zum Gesamterlebnis bei. Der Bass ist irre und muss wahrscheinlich von einigen heruntergeregelt werden, um Ärger mit den Nachbarn und losgeöttelte Schrauben in der Couch zu vermeiden.
Mein persönliches Fazit: schon "Tron" war nicht eben für Tiefgang und Innovation der Story bekannt, sondern für seine seinerzeit wegweisende filmische Umsetzung. "Legacy" setzt die Tradition fort und hinsichtlich der filmischen Umsetzung in jeder Hinsicht eins drauf. Im Zeitalter von CGI-Filmen ist die Umsetzung zwar nicht mehr wegweisend und innovativ, aber ungemein spektakulär. Die Blu-ray ist in optischer wie auch akustischer Hinsicht ein Leckerbissen und legt die Meßlatte annähernd auf gleiche Höhe wie "Avatar". Da kann man so einige bescheuerte Dialoge, die im Prinzip recht konventionelle Storyline und die haarsträubenden Logikfehler getrost ignorieren und für den Film selbst nicht gänzlich verdiente, recht wohlwollende vier Punkte geben. Wer also mit einer schlichten Amaray und der fehlenden Bonus-Disc gut leben kann, bekommt hier eine Ausnahmescheibe, dazu noch in 3D, zum kleinen Preis.
Die Bewertung ist in weiten Teilen identisch mit meiner Bewertung des Steelbooks, das sich nicht mehr in meinem Besitz befindet.
"Tron: Legacy" ist ein Film, bei dessen Story es zwingend vonnöten ist, einen Großteil des Gehirns auf Standby zu schalten, um gleich in der Elektronik- und Informatiksprache zu bleiben. Was in der Informatik allgegenwärtig ist, darf hier nicht über Gebühr in Betracht gezogen werden: die Logik. Das war bei einer Geschichte um Menschen, die sich innerhalb von Computeruniversen wiederfinden, sich selbst erschaffendes Computer-"leben" und physische Kämpfe zwischen Menschen und "menschgewordenen" Programmen auch nicht zu erwarten. Ebenso sind Szenen, die nicht durch Action oder Effekte dominiert sind geprägt durch oft recht abstruse Dialoge für die Zen-Buddhisten unter den Informatikern. Logische Darstellung ist aber auch nicht Ziel des Films; das Ziel ist durch überwältigende Optik und Akustik eine bis dato nie gesehene Illusion zu erzeugen, die vor allem bei den IMAX-Szenen in 3D des öfteren dafür sorgt, dass einem minutenlang der Mund offen stehen bleibt.
Technisch ist die Scheibe in 2D ein Sahnestückchen, in 3D hingegen müssen einige wenige Abstriche gemacht werden: während die IMAX-Szenen allesamt die momentane Referenz (zusammen mit "Avatar" 3D und einigen wenigen anderen) darstellen dürften, treten in herkömmlichen Aufnahmen minimale Bildfehler auf, die den dreidimensionalen Eindruck ein wenig trüben. In einer einzigen Aufnahme fiel mir Ghosting auf. Insgesamt ist das aber Meckern auf extrem hohem Niveau.
Der Sound ist unglaublich und hat seinerzeit (vor Atmos) die Grenze des machbaren markiert; zudem trägt der Soundtrack, der an manchen Stellen ein wenig an den Track von "Die Klapperschlange" erinnert, zum Gesamterlebnis bei. Der Bass ist irre und muss wahrscheinlich von einigen heruntergeregelt werden, um Ärger mit den Nachbarn und losgeöttelte Schrauben in der Couch zu vermeiden.
Mein persönliches Fazit: schon "Tron" war nicht eben für Tiefgang und Innovation der Story bekannt, sondern für seine seinerzeit wegweisende filmische Umsetzung. "Legacy" setzt die Tradition fort und hinsichtlich der filmischen Umsetzung in jeder Hinsicht eins drauf. Im Zeitalter von CGI-Filmen ist die Umsetzung zwar nicht mehr wegweisend und innovativ, aber ungemein spektakulär. Die Blu-ray ist in optischer wie auch akustischer Hinsicht ein Leckerbissen und legt die Meßlatte annähernd auf gleiche Höhe wie "Avatar". Da kann man so einige bescheuerte Dialoge, die im Prinzip recht konventionelle Storyline und die haarsträubenden Logikfehler getrost ignorieren und für den Film selbst nicht gänzlich verdiente, recht wohlwollende vier Punkte geben. Wer also mit einer schlichten Amaray und der fehlenden Bonus-Disc gut leben kann, bekommt hier eine Ausnahmescheibe, dazu noch in 3D, zum kleinen Preis.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 0
bewertet am 21.03.17 um 10:36
Ben, junger und ehrgeiziger Anwalt, ist mit Charlotte verheiratet; und deren Ehe leidet unter einer Fehlgeburt: seinem einem Jahr arbeiten beide wie besessen, um sich aus dem Weg zu gehen. "Wie durch Zufall" wird Ben durch seine ehemalige Flamme Emily über soziale Medien kontaktiert und (fast) flachgelegt; dabei klaut er ihr wichtige Informationen, die den Pharmaproduzenten Denning belasten, bei dessen Medikamententests just "über 260 Menschen starben". Dadurch von vorneherein bereits erpressbar bewirbt sich Ben, in seiner Auslegung der Justiz ohnehin recht flexibel, bei der renommiertesten Anwaltskanzlei der Stadt, um; natürlich; durch eine spektakulären Sieg Staranwalt zu werden. Ergebnis und Siegerehrung: Ben bald in Schwierigkeiten, Emily bald tot, die Ehe gefährdet, und Denning droht davon zu kommen.. Und alles ist nur ein geschickt geplanter, perfider Plan.
Man sieht an den häufigen Anführungsstrichen, dass es in "Ruf der Macht" gehäuft zu allerlei Zufällen kommt, die dem Zuschauer bereits zu Beginn erfolglos vorgaukeln sollen dass dem Plot besagter perfider Plan zugrunde liegt und die Puzzlestückchen am Ende alle zusammen passen. Nein, tun sie nicht: die Stücke scheinen alle von verschiedenen Puzzles zu stammen, und wenn sie denn für den einen oder anderen zusammen passen ergeben sie höchstens eine Nachbildung eines Bildes von Jackson Pollock, wo es egal ist welches Stück wo eingepasst wird. Die Story von "Ruf der Macht" ist sowas von hanebüchen, dass so manche Comic-Verfilmung oder sogar "Independence Day" sinnhaft und logisch wirkt. Völlig überflüssig ist die Einwebung eines geheimnisvollen, totkranken Killers (der südkoreanische Superstar Byung-Hun Lee hat sich ganz schön verheizen lassen), der dem Plot rein gar nichts hinzu fügt außer weiteren Fragezeichen. Die ganzen logischen Mängel aufzuzeigen hieße zwangsweise zu spoilern, also seht selbst (ärgert Euch, oder: amüsiert Euch drüber).
Josh Duhamel und Alive Eve machen im Rahmen ihrer Fähigkeiten das beste aus ihren Rollen; wenigstens bei Anthony Hopkins als Altstar erkennt man ein wenig Bemühung; Al Pacino jedoch ist wie Robert de Niro in den meisten seiner letzten Rolen einfach nur er selbst: nicht mal die Frisur wird hier noch für eine Rolle verändert.
Wie dieser Regisseur diesen Cast erwirken konnte bleibt ein Rätsel, und ich hoffe die Filmwelt wird von weiteren zweifelhaften Werken dieses Filmschaffenden verschont.
Das Bild wird gehobenen HD-Ansprüchen durchaus gerecht, erzielt aber nicht die Bestwerte. In manchen dunklen Szenen rauscht es minimal, und der etwas zu starke Schwarzwert in Verbindung mit dem nicht komplett ausgewogenen Kontrast lässt manche Details verschwinden. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch.
Der Scheibe wurde ein DTS HD MA 5.1-Track verpasst, was nicht nötig gewesen wäre. Der Film ist fast ausschließlich dialoglastig und mit wenig Action versehen, und demzufolge kommt lediglich bei den wenigen Schüssen Dynamik auf, und nur beim Geräusch des Motorrades ein wenig Bass. die Surroundkulisse ist stets gegeben wenn auch unaufdringlich, und direktionale Effekte sind Mangelware. Das ergibt gerade so vier Balken.
Extras habe ich nicht angesehen und werde ich auch nicht. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: tja, manchmal sollte man doch auf andere Kritiken und Bewertungen hören (obwohl: manchmal war ich bisher eben doch anderer Meinung). Im Falle von "Ruf der Macht" allerdings stimme ich allen Negativ-Bewertern zu: der Film ist ein unlogisches Gemenge von allerlei unglaubwürdigen Grundvoraussetzungen, unlogischen Entwicklungen und kreuzdämlichen "Zufällen". Ich warne ausdrücklich vor diesem Stuss.
Man sieht an den häufigen Anführungsstrichen, dass es in "Ruf der Macht" gehäuft zu allerlei Zufällen kommt, die dem Zuschauer bereits zu Beginn erfolglos vorgaukeln sollen dass dem Plot besagter perfider Plan zugrunde liegt und die Puzzlestückchen am Ende alle zusammen passen. Nein, tun sie nicht: die Stücke scheinen alle von verschiedenen Puzzles zu stammen, und wenn sie denn für den einen oder anderen zusammen passen ergeben sie höchstens eine Nachbildung eines Bildes von Jackson Pollock, wo es egal ist welches Stück wo eingepasst wird. Die Story von "Ruf der Macht" ist sowas von hanebüchen, dass so manche Comic-Verfilmung oder sogar "Independence Day" sinnhaft und logisch wirkt. Völlig überflüssig ist die Einwebung eines geheimnisvollen, totkranken Killers (der südkoreanische Superstar Byung-Hun Lee hat sich ganz schön verheizen lassen), der dem Plot rein gar nichts hinzu fügt außer weiteren Fragezeichen. Die ganzen logischen Mängel aufzuzeigen hieße zwangsweise zu spoilern, also seht selbst (ärgert Euch, oder: amüsiert Euch drüber).
Josh Duhamel und Alive Eve machen im Rahmen ihrer Fähigkeiten das beste aus ihren Rollen; wenigstens bei Anthony Hopkins als Altstar erkennt man ein wenig Bemühung; Al Pacino jedoch ist wie Robert de Niro in den meisten seiner letzten Rolen einfach nur er selbst: nicht mal die Frisur wird hier noch für eine Rolle verändert.
Wie dieser Regisseur diesen Cast erwirken konnte bleibt ein Rätsel, und ich hoffe die Filmwelt wird von weiteren zweifelhaften Werken dieses Filmschaffenden verschont.
Das Bild wird gehobenen HD-Ansprüchen durchaus gerecht, erzielt aber nicht die Bestwerte. In manchen dunklen Szenen rauscht es minimal, und der etwas zu starke Schwarzwert in Verbindung mit dem nicht komplett ausgewogenen Kontrast lässt manche Details verschwinden. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch.
Der Scheibe wurde ein DTS HD MA 5.1-Track verpasst, was nicht nötig gewesen wäre. Der Film ist fast ausschließlich dialoglastig und mit wenig Action versehen, und demzufolge kommt lediglich bei den wenigen Schüssen Dynamik auf, und nur beim Geräusch des Motorrades ein wenig Bass. die Surroundkulisse ist stets gegeben wenn auch unaufdringlich, und direktionale Effekte sind Mangelware. Das ergibt gerade so vier Balken.
Extras habe ich nicht angesehen und werde ich auch nicht. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: tja, manchmal sollte man doch auf andere Kritiken und Bewertungen hören (obwohl: manchmal war ich bisher eben doch anderer Meinung). Im Falle von "Ruf der Macht" allerdings stimme ich allen Negativ-Bewertern zu: der Film ist ein unlogisches Gemenge von allerlei unglaubwürdigen Grundvoraussetzungen, unlogischen Entwicklungen und kreuzdämlichen "Zufällen". Ich warne ausdrücklich vor diesem Stuss.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 19.03.17 um 08:19
Will Graham hat ein besonderes Talent: er kann sich beinahe wie ein Medium in die Psyche von Serienmördern hinein versetzen. Diese Gabe ist einerseits Segen, kann sie doch dem FBI bei der Aufspürung der Täter entscheidend helfen. Andererseits ist sie natürlich Fluch, die Graham mehr und mehr in eine psychische Belastungsstörung treibt; aus diesem Grund unterrichtet Will "lediglich" an der FBI Akademie und muss durch Jack Crawford zunächst für die fieberhafte Suche nach dem Chesapeake Ripper reaktiviert werden. Aufgrund seiner fortschreitenden Störung geht Graham zu einem ehemaligen Chirurgen und jetzigen Psychiater in Behandlung: Doktor Hannibal Lecter..
Die 1. Staffel der Serie "Hannibal" ist zeitlich etwas vor den Ereignissen von Thomas Harris´ Roman "Roter Drache" (das erste Mal verfilmt als "Manhunter" von Michael Mann mit William F. Petersen in der Rolle des Will Graham, das zweite Mal unter dem Romantitel mit Edward Norton in der Rolle des Profilers) angesiedelt und schildert die erste Zusammenkunft von Graham und Lecter anders. Während der ersten paar Folgen kommt man zunächst zu der Annahme, dass die Serie eine Art "Case of the week"-Schema verfolgt, dem ist aber nicht so: erst zum Ende hin verweben sich die unterschiedlichen Fälle zu einem großen Ganzen.
"Hannibal" besticht besonders durch die düstere und morbide Atmosphäre, die zum einen durch die außerordentlichen Performances von Mads Mikkelsen und Hugh Dancy geprägt ist und zum anderen durch die tiefen Einblicke in die Persönlichkeit von Serienkillern sowie die durchaus plakative Zurschaustellung von brutalst zugerichteten Mordopfern. Hierbei ist besonders hervor zu heben, wie Mads Mikkelsen den ein Doppelleben führenden Kannibalen verkörpert, dessen zweites grauenvolles Dasein nur der Zuschauer kennt. Aber auch Hugh Dancy zeigt die psychische Störung des FBI-Profilers durch sein gequältes Spiel hervorragend. "Hannibal" ist spannend, teils saubrutal und immer wieder falsche Fährten legend; und des öfteren muss auch der Zuschauer ein wenig raten, ob sich Will Graham nun im Traum oder im Leben bewegt oder irgendwo dazwischen.
Die französischen Kapitelbezeichnungen sind allesamt Ausdrücke aus der Küche und Haute Cuisine, warum die Übersetzung ins Deutsche so ausfällt wissen wohl nur die Publisher.
Das Bild von "Hannibal" ist mehr als ordentlich geraten. Von Höchstwerten ist der visuelle Transfer nur minimal entfernt, das begründe ich mit dem permanent sichtbaren leichten digitalen Rauschen in den häufigen dunklen Szenen. Ansonsten sind alle Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Kontrast sehr gut. Der Schwarzwert ist beinahe zu satt, und mit der Farbgebung wird des öfteren jongliert: wenn Graham seine "Rückblenden" hat wird die Farbe etwas zurück genommen und leicht braun-grau bzw. sepia gefärbt.
Der Sound liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track verfügt über eine permanente Surroundkulisse mit stets gut ortbaren Effekten, die sich aber im Hintergrund halten. Der Bass und die Dynamik kommen selten zum Tragen; das liegt am Genre: so wirklich actionlastig ist "Hannibal" nicht.
Bei den Extras schließe ich mich wie immer dem Durchschnitt von Review und Bewertungen an. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich muss zugeben, ich habe ein gewisses morbides Interesse an Serienmördern; sie üben auf mich eine seltsame Faszination aus. Viele der gezeigten Mordtaten wurden durch tatsächliche Morde wie denen von Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, Albert Fish, Andreij Tschikatilo oder John Wayne Gacy inspiriert. Deswegen waren bereits die "Hannibal"-Filme ein Genuss, und die Serie ist es auch. Doch Achtung: Menschen mit nicht ganz so starken Nerven und noch schwächeren Mägen seien hiermit ausdrücklich gewarnt..
Die 1. Staffel der Serie "Hannibal" ist zeitlich etwas vor den Ereignissen von Thomas Harris´ Roman "Roter Drache" (das erste Mal verfilmt als "Manhunter" von Michael Mann mit William F. Petersen in der Rolle des Will Graham, das zweite Mal unter dem Romantitel mit Edward Norton in der Rolle des Profilers) angesiedelt und schildert die erste Zusammenkunft von Graham und Lecter anders. Während der ersten paar Folgen kommt man zunächst zu der Annahme, dass die Serie eine Art "Case of the week"-Schema verfolgt, dem ist aber nicht so: erst zum Ende hin verweben sich die unterschiedlichen Fälle zu einem großen Ganzen.
"Hannibal" besticht besonders durch die düstere und morbide Atmosphäre, die zum einen durch die außerordentlichen Performances von Mads Mikkelsen und Hugh Dancy geprägt ist und zum anderen durch die tiefen Einblicke in die Persönlichkeit von Serienkillern sowie die durchaus plakative Zurschaustellung von brutalst zugerichteten Mordopfern. Hierbei ist besonders hervor zu heben, wie Mads Mikkelsen den ein Doppelleben führenden Kannibalen verkörpert, dessen zweites grauenvolles Dasein nur der Zuschauer kennt. Aber auch Hugh Dancy zeigt die psychische Störung des FBI-Profilers durch sein gequältes Spiel hervorragend. "Hannibal" ist spannend, teils saubrutal und immer wieder falsche Fährten legend; und des öfteren muss auch der Zuschauer ein wenig raten, ob sich Will Graham nun im Traum oder im Leben bewegt oder irgendwo dazwischen.
Die französischen Kapitelbezeichnungen sind allesamt Ausdrücke aus der Küche und Haute Cuisine, warum die Übersetzung ins Deutsche so ausfällt wissen wohl nur die Publisher.
Das Bild von "Hannibal" ist mehr als ordentlich geraten. Von Höchstwerten ist der visuelle Transfer nur minimal entfernt, das begründe ich mit dem permanent sichtbaren leichten digitalen Rauschen in den häufigen dunklen Szenen. Ansonsten sind alle Parameter wie Schärfe, Tiefenschärfe und Kontrast sehr gut. Der Schwarzwert ist beinahe zu satt, und mit der Farbgebung wird des öfteren jongliert: wenn Graham seine "Rückblenden" hat wird die Farbe etwas zurück genommen und leicht braun-grau bzw. sepia gefärbt.
Der Sound liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track verfügt über eine permanente Surroundkulisse mit stets gut ortbaren Effekten, die sich aber im Hintergrund halten. Der Bass und die Dynamik kommen selten zum Tragen; das liegt am Genre: so wirklich actionlastig ist "Hannibal" nicht.
Bei den Extras schließe ich mich wie immer dem Durchschnitt von Review und Bewertungen an. Die Staffel hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich muss zugeben, ich habe ein gewisses morbides Interesse an Serienmördern; sie üben auf mich eine seltsame Faszination aus. Viele der gezeigten Mordtaten wurden durch tatsächliche Morde wie denen von Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, Albert Fish, Andreij Tschikatilo oder John Wayne Gacy inspiriert. Deswegen waren bereits die "Hannibal"-Filme ein Genuss, und die Serie ist es auch. Doch Achtung: Menschen mit nicht ganz so starken Nerven und noch schwächeren Mägen seien hiermit ausdrücklich gewarnt..
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 15.03.17 um 08:26
"Sarah", die im Film übrigens Kate heisst, ist einer der wenigen Menschen (oder gar der einzige), der frei mit Großen Weissen Haien taucht. Das heißt: ohne Käfig und sprichwörtlich auf Tuchfühlung; gefilmt wird sie dabei von ihrem Mann und "geschützt" von einem weiteren Taucher (wie der schützen sollte ist mir nicht recht klar geworden). Nachdem dieser Taucher einem Hai lang genug auf den Sack gegangen ist, beisst dieser total genervt endlich zu. Ergebnis und Siegerehrung: Taucher tot, Kate nicht nur traumatisiert und seit einem Jahr nicht mehr im Wasser, geschweige denn mit Haien zusammen gewesen sondern auch in die Pubertät zurück gefallen. Sie nervt, lamentiert und jammert nur noch herum. Als ihr Mann nach einem Jahr mit einem lukrativen Angebot wieder auftaucht, nervt, lamentiert und jammert sie noch eine ganze Weile weiter und willigt schließlich doch aus Geldnot ein: ein totkranker Millionär, noch dazu ein Arschloch, will unbedingt frei mit Weissen Haien tauchen. Und so muss sich Kate ihrem Mann, den Haien und ihrem Trauma stellen..
Ich las die ganzen Kritiken und Bewertungen und dachte mir: Halle Berry oft im Bikini, noch dazu Weiße Haie; so schlecht kann der Film eigentlich nicht sein. Denkste: doch, er kann.
"Dark Tide" fängt gar nicht mal so schlecht an, wird es aber ziemlich schnell nach dem Vorspann. Dass der Weiße Hai den Taucher gebissen hat ist kein Wunder: wenn ich als Taucher schon so todesmutig und waghalsig (um nicht zu sagen bescheuert) bin in Gewässer zu springen, die vorher mit Blut und Fischabfällen "angereichert" wurden (und dann wieder nicht, weil "man ja das Boot nicht als Futterquelle für die Haie definieren will"), dann sollte man den Viechern tunlichst nicht permanent an der Nase herum spielen. Da würde auch ich irgendwann zubeissen, zumindest in Halle Berry.
Nach dem Vorspann wird "Dark Tide" zum Beziehungdrama in schlecht mit besagter pubertierender Göre namens Kate, danach zu einer Art "Jaws" für ganz Arme in sehr schlecht während der lustigen Seefahrt auf der Suche nach Haien, unsäglicher Vater-Sohnkonflikt inklusive und zum Ende hin zum Schifffahrtsdrama in ganz schlecht. Hier habe ich dann abgeschalten; ich hoffe dass alle Mitwirkenden, besonders der Regisseur und der Drehbuchautor ebenfalls einem Weißen Hai zum Opfer gefallen sind. Wie der Film letztendlich ausgeht weiß ich nicht, und ich will´s auch gar nicht wissen.
Das Bild ist ok, das beste daran sind viele der Unterwasseraufnahmen mit den Haien. Diese sind zum Teil wirklich hervorragend: sehr scharf, perfekt ausgeleuchtet, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen. Wenn es einen Grund gibt, sich diesen Film anzusehen, dann sind es die Hai-Szenen. Dazu kann aber durchaus bis zu diesen Szenen vorspulen. Besser ist das Geld in einer guten Doku angelegt.
Auch tonal weiß die Scheibe zu gefallen. Besonders unter Wasser ist man als Zuschauer jederzeit von Gegluckere und Strömungsgeräuschen aus allen Richtungen umgeben. Toll. Über Wasser ist der Track relativ gewöhnlich und sticht nicht aus der breiten Masse heraus.
Extras? Bitte nicht. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wenn sich Halle Berry in der Realität in Beziehungen so aufführt wie im Film, ist es kein Wunder dass sie immer wieder so schnell Single ist. Der Film selbst ist eigentlich Hochglanz-Schrott, der ohne die tollen Haiaufnahmen rein gar nichts taugen würde. Mit den tollen Hai-Aufnahmen taugt er auch nicht viel mehr.
Ich las die ganzen Kritiken und Bewertungen und dachte mir: Halle Berry oft im Bikini, noch dazu Weiße Haie; so schlecht kann der Film eigentlich nicht sein. Denkste: doch, er kann.
"Dark Tide" fängt gar nicht mal so schlecht an, wird es aber ziemlich schnell nach dem Vorspann. Dass der Weiße Hai den Taucher gebissen hat ist kein Wunder: wenn ich als Taucher schon so todesmutig und waghalsig (um nicht zu sagen bescheuert) bin in Gewässer zu springen, die vorher mit Blut und Fischabfällen "angereichert" wurden (und dann wieder nicht, weil "man ja das Boot nicht als Futterquelle für die Haie definieren will"), dann sollte man den Viechern tunlichst nicht permanent an der Nase herum spielen. Da würde auch ich irgendwann zubeissen, zumindest in Halle Berry.
Nach dem Vorspann wird "Dark Tide" zum Beziehungdrama in schlecht mit besagter pubertierender Göre namens Kate, danach zu einer Art "Jaws" für ganz Arme in sehr schlecht während der lustigen Seefahrt auf der Suche nach Haien, unsäglicher Vater-Sohnkonflikt inklusive und zum Ende hin zum Schifffahrtsdrama in ganz schlecht. Hier habe ich dann abgeschalten; ich hoffe dass alle Mitwirkenden, besonders der Regisseur und der Drehbuchautor ebenfalls einem Weißen Hai zum Opfer gefallen sind. Wie der Film letztendlich ausgeht weiß ich nicht, und ich will´s auch gar nicht wissen.
Das Bild ist ok, das beste daran sind viele der Unterwasseraufnahmen mit den Haien. Diese sind zum Teil wirklich hervorragend: sehr scharf, perfekt ausgeleuchtet, ausgewogen kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen. Wenn es einen Grund gibt, sich diesen Film anzusehen, dann sind es die Hai-Szenen. Dazu kann aber durchaus bis zu diesen Szenen vorspulen. Besser ist das Geld in einer guten Doku angelegt.
Auch tonal weiß die Scheibe zu gefallen. Besonders unter Wasser ist man als Zuschauer jederzeit von Gegluckere und Strömungsgeräuschen aus allen Richtungen umgeben. Toll. Über Wasser ist der Track relativ gewöhnlich und sticht nicht aus der breiten Masse heraus.
Extras? Bitte nicht. Meine Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: wenn sich Halle Berry in der Realität in Beziehungen so aufführt wie im Film, ist es kein Wunder dass sie immer wieder so schnell Single ist. Der Film selbst ist eigentlich Hochglanz-Schrott, der ohne die tollen Haiaufnahmen rein gar nichts taugen würde. Mit den tollen Hai-Aufnahmen taugt er auch nicht viel mehr.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 14.03.17 um 14:22
Clay Riddell hat gerade seinen Comic-Roman "an den Mann gebracht" und will nach Hause zurück fliegen, als es passiert: alle, die gerade mit dem Handy telefonieren werden entweder wahnsinnig oder; schlimmer; dazu noch unglaublich aggressiv, blutrünstig und mordgierig. Clay und ein weiterer "Normaler" können den nun mordgierigen, zombieähnlichen Rasenden entkommen und machen sich auf den Weg, Clays Familie auf zu finden in der Hoffnung, dass diese überlebt hat. Dabei lesen sie noch die junge Alice auf. Nach einer Weile erkennen sie, dass es noch andere Überlebende gibt und dass die "Phoner", wie die Mobilfunk-"Opfer" genannt werden, nun eine Art Schwarmintelligenz gebildet haben. Doch wer steuert die Schwärme wie und wie kann man ihn und sie besiegen?
"Puls", im Original "Cell" ist sage und schreibe der etwa 37. Roman in Stephen Kings Werk, die vielen Novellen und Kurzgeschichten gar nicht erst mitzählend. So einige seiner Romane wurden verfilmt, und so einige dieser Verfilmungen wie "The Shining", "Carrie", "Christine" oder "Pet Sematary" gehören mittlerweile zu den Klassikern des Horrorfilms. King hat auch (mit eher übersichtlichem Erfolg) selbst Regie geführt ("Rhea M.") und verschiedentlich an den Drehbüchern zu den Verfilmungen seiner literarischen Vorlagen mitgewerkelt, so auch bei "Puls". Aus der Erinnerung heraus hält sich der Film über weite Strecken relativ genau an die Romanvorlage; die Ausnahme bildet das Aussehen des "Schwarmführers" sowie dessen persönliche Kontaktaufnahme mit den Überlebenden, die im Film komplett entfällt. Wie das Buch beginnt der Film mit dem Paukenschlag, als der Handy-Impuls einsetzt und sich auswirkt; während jedoch das Buch trotz des vermeintlichen "Spannungsabfalls" spannend bleibt und ein nachvollziehbares Finale bietet, endet der Film leidlich unbefriedigend, weil zu plump mit dem Interpretationsvermögen des Zuschauers spielend. In der Mitte schleichen sich einige Längen ein, in denen versucht wird psychologische Tiefe zu erzeugen; dies ist nur mässig gelungen und produziert mitunter dezente Langeweile, die zum Vorspulen verleiten könnte.
Letzendlich wird der Film schlechter geredet, als er tatsächlich ist; jedoch ist er auch noch ein gutes Stück von einem guten "Horror-" Film entfernt.
Das Bild ist gerade noch gut geraten und recht weit von Referenzen entfernt. Augenscheinlich ist eine leichte Farbreduktion, die anderen Parameter sind allesamt gerade mal zufriedenstellend. Die Schärfe ist mittelmässig, ebenso der Kontrast; der Schwarzwert wirkt leicht milchig.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track stellt ebenfalls zufrieden, mehr nicht. Am meisten Bass und Dynamik kommt während der Flughafenszene auf; dieser Bass und diese Dynamik treten während des gesamten Films in dieser Stärke nie mehr auf. Die Dialoge sind stets verständlich, und besonders die "Telefonsignale" der Phoner hätten surroundtechnisch wie auch direktional intensiver für eine gruselige Atmosphäre genutzt werden können.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, ein Komplettausfall ist "Puls" nicht, aber sicherlich auch kein großer Wurf. Schade eigentlich, das Buch fand ich recht gut. Der Regisseur (und wohl auch der Drehbuchautor zusammen mit King himself) verfiel leider in ein paar Zombiefilm-Stereotypen, die mit dem Roman wenig gemein haben; und besonders das Ende scheint ein wenig wirr. Das wäre insgesamt sicherlich besser gegangen, wenn man einen anderen Regisseur ´rangelassen hätte und wenn King nicht selbst mitgemischt hätte. Das ging bisher filmisch selten gut.
"Puls", im Original "Cell" ist sage und schreibe der etwa 37. Roman in Stephen Kings Werk, die vielen Novellen und Kurzgeschichten gar nicht erst mitzählend. So einige seiner Romane wurden verfilmt, und so einige dieser Verfilmungen wie "The Shining", "Carrie", "Christine" oder "Pet Sematary" gehören mittlerweile zu den Klassikern des Horrorfilms. King hat auch (mit eher übersichtlichem Erfolg) selbst Regie geführt ("Rhea M.") und verschiedentlich an den Drehbüchern zu den Verfilmungen seiner literarischen Vorlagen mitgewerkelt, so auch bei "Puls". Aus der Erinnerung heraus hält sich der Film über weite Strecken relativ genau an die Romanvorlage; die Ausnahme bildet das Aussehen des "Schwarmführers" sowie dessen persönliche Kontaktaufnahme mit den Überlebenden, die im Film komplett entfällt. Wie das Buch beginnt der Film mit dem Paukenschlag, als der Handy-Impuls einsetzt und sich auswirkt; während jedoch das Buch trotz des vermeintlichen "Spannungsabfalls" spannend bleibt und ein nachvollziehbares Finale bietet, endet der Film leidlich unbefriedigend, weil zu plump mit dem Interpretationsvermögen des Zuschauers spielend. In der Mitte schleichen sich einige Längen ein, in denen versucht wird psychologische Tiefe zu erzeugen; dies ist nur mässig gelungen und produziert mitunter dezente Langeweile, die zum Vorspulen verleiten könnte.
Letzendlich wird der Film schlechter geredet, als er tatsächlich ist; jedoch ist er auch noch ein gutes Stück von einem guten "Horror-" Film entfernt.
Das Bild ist gerade noch gut geraten und recht weit von Referenzen entfernt. Augenscheinlich ist eine leichte Farbreduktion, die anderen Parameter sind allesamt gerade mal zufriedenstellend. Die Schärfe ist mittelmässig, ebenso der Kontrast; der Schwarzwert wirkt leicht milchig.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track stellt ebenfalls zufrieden, mehr nicht. Am meisten Bass und Dynamik kommt während der Flughafenszene auf; dieser Bass und diese Dynamik treten während des gesamten Films in dieser Stärke nie mehr auf. Die Dialoge sind stets verständlich, und besonders die "Telefonsignale" der Phoner hätten surroundtechnisch wie auch direktional intensiver für eine gruselige Atmosphäre genutzt werden können.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den vorliegenden Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, ein Komplettausfall ist "Puls" nicht, aber sicherlich auch kein großer Wurf. Schade eigentlich, das Buch fand ich recht gut. Der Regisseur (und wohl auch der Drehbuchautor zusammen mit King himself) verfiel leider in ein paar Zombiefilm-Stereotypen, die mit dem Roman wenig gemein haben; und besonders das Ende scheint ein wenig wirr. Das wäre insgesamt sicherlich besser gegangen, wenn man einen anderen Regisseur ´rangelassen hätte und wenn King nicht selbst mitgemischt hätte. Das ging bisher filmisch selten gut.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 12.03.17 um 11:51
Christian Wolff leidet wie alle Autisten von Kindesbeinen an an Asperger, hat aber dazu eine Inselbegabung: er kann komplexe Strukturen wie Puzzles, Codes, Muster und eben auch Zahlenreihen mit einem Blick durchdringen und auflösen. Wolff arbeitet nach außen hin als mittelständischer Steuerberater, insgeheim jedoch ist er Steuerberater in der Champions League: für die organisierte Kriminalität jeglicher Art wäscht er die größten Beträge blütenweiß, und mehr aus Zufall ist ihm die Steuerfahndung bereits auf den Fersen. Als er ein Finanzleck im Robotik-Konzern des Industriellen Lamar Black aufspüren soll, gerät er schnell ins Visier von Unbekannten. Doch Christian kann noch ein wenig mehr als Kassenbücher frisieren..
Gavin O´Connor ist als Regisseur kein Unbekannter und konnte mit dem unterschätzten "Gesetz der Ehre" (mit Edward Norton und Collin Farrell), "Jane got a gun" und besonders "Warrior" bereits Akzente setzen. Mit "The Acountant" hat O´Connor nun einen richtigen Knaller vorgelegt, der mit Ben Affleck in der Hauptrolle perfekt besetzt ist: der Darsteller wurde seinerzeit für seine reduzierte Mimik in "Pearl Harbor" ordentlich gescholten, hier wird sie perfekt genutzt.
"The Accountant" ist ungewöhnlich in Szene gesetzt: während auf geradezu klassische Weise viel mit Rückblenden gearbeitet wird, um die charakterliche, aber auch physische Entwicklung des späteren Buchhalters darzustellen wird ein ums andere Mal ein Haken geschlagen, der die weitere Entwicklung zwar in gewisser Weise vorhersehbar lässt, aber dennoch immer wieder zu verblüffen weiß. Action ist nicht dominant, prägt aber mehrere kleine Höhepunkte auf dem Weg ins Finale. Immer ist sie hart, selten mit dem Ziel nur zu verletzen und immer gut zu sehen, so ganz ohne Wackelkamera.
Die Action fand ich ohnehin spektakulär: mir persönlich gefallen "handgemachte" Fights, in denen nicht allzu viel herumgehopst wird und die von Nahkampfarten wie Krav Maga und Combat Sambo inspiriert sind. Das Finale erinnert über weite Strecken an eine leicht reduzierte Variante von "John Wicks" Kampf im eigenen Haus.
"The Accountant" wurde auf 35mm-Zelluloid gedreht (offensichtlich mittlerweile Trendsportart bei Regisseuren: immer mehr Filme werden nicht mehr rein digital "gefilmt"). Für die reine HD-Erfahrung ist das eher suboptimal, da die höchste Schärfe nicht erreicht wird und in aller Regel Filmkorn auftritt. Dafür entsteht (wie auch bei "The Accountant") ein etwas filmischerer Look. Dennoch ist die Schärfe hoch, nur eben nicht soapig; der Kontrast ist dezent zu schwach und der Schwarzwert geht in Ordnung. Die Farbgebung ist deutlich gefiltert bzw. reduziert.
Der deutsche Track liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor, und dieses Mal haben die Jammerer in mancher Hinsicht recht: dem Track fehlt es an Druck, Dynamik und Bass. Das könnte man wohl verschmerzen, wenn es gar keine Action im Film gäbe. Gibt es aber, und besonders hier fällt die reduzierte Dynamik und der unterrepräsentierte Bass auf. Die Surroundkulisse ist recht verhalten, ebenso die direktionalen Effekte. Für 4 Balken reicht es gerade so.
Bei den Extras vergebe ich wie immer den vorliegenden Mittelwert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein hervorragender (Action-) Thriller, wie ich finde. "Rain Man"/"A Beautiful Mind" und "John Wick" gehen eine nahezu perfekte Symbiose ein; natürlich mit deutlichem Pendelausschlag Richtung "John Wick". "The Accountant" hat mir im noch jungen Blu-rayjahr 2017 bisher mit deutlichem Abstand am Besten gefallen und bleibt definitiv in der Sammlung. Über kleinere audiovisuelle Mängel kann man hinweg sehen.
Gavin O´Connor ist als Regisseur kein Unbekannter und konnte mit dem unterschätzten "Gesetz der Ehre" (mit Edward Norton und Collin Farrell), "Jane got a gun" und besonders "Warrior" bereits Akzente setzen. Mit "The Acountant" hat O´Connor nun einen richtigen Knaller vorgelegt, der mit Ben Affleck in der Hauptrolle perfekt besetzt ist: der Darsteller wurde seinerzeit für seine reduzierte Mimik in "Pearl Harbor" ordentlich gescholten, hier wird sie perfekt genutzt.
"The Accountant" ist ungewöhnlich in Szene gesetzt: während auf geradezu klassische Weise viel mit Rückblenden gearbeitet wird, um die charakterliche, aber auch physische Entwicklung des späteren Buchhalters darzustellen wird ein ums andere Mal ein Haken geschlagen, der die weitere Entwicklung zwar in gewisser Weise vorhersehbar lässt, aber dennoch immer wieder zu verblüffen weiß. Action ist nicht dominant, prägt aber mehrere kleine Höhepunkte auf dem Weg ins Finale. Immer ist sie hart, selten mit dem Ziel nur zu verletzen und immer gut zu sehen, so ganz ohne Wackelkamera.
Die Action fand ich ohnehin spektakulär: mir persönlich gefallen "handgemachte" Fights, in denen nicht allzu viel herumgehopst wird und die von Nahkampfarten wie Krav Maga und Combat Sambo inspiriert sind. Das Finale erinnert über weite Strecken an eine leicht reduzierte Variante von "John Wicks" Kampf im eigenen Haus.
"The Accountant" wurde auf 35mm-Zelluloid gedreht (offensichtlich mittlerweile Trendsportart bei Regisseuren: immer mehr Filme werden nicht mehr rein digital "gefilmt"). Für die reine HD-Erfahrung ist das eher suboptimal, da die höchste Schärfe nicht erreicht wird und in aller Regel Filmkorn auftritt. Dafür entsteht (wie auch bei "The Accountant") ein etwas filmischerer Look. Dennoch ist die Schärfe hoch, nur eben nicht soapig; der Kontrast ist dezent zu schwach und der Schwarzwert geht in Ordnung. Die Farbgebung ist deutlich gefiltert bzw. reduziert.
Der deutsche Track liegt "nur" in Dolby Digital 5.1 vor, und dieses Mal haben die Jammerer in mancher Hinsicht recht: dem Track fehlt es an Druck, Dynamik und Bass. Das könnte man wohl verschmerzen, wenn es gar keine Action im Film gäbe. Gibt es aber, und besonders hier fällt die reduzierte Dynamik und der unterrepräsentierte Bass auf. Die Surroundkulisse ist recht verhalten, ebenso die direktionalen Effekte. Für 4 Balken reicht es gerade so.
Bei den Extras vergebe ich wie immer den vorliegenden Mittelwert, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein hervorragender (Action-) Thriller, wie ich finde. "Rain Man"/"A Beautiful Mind" und "John Wick" gehen eine nahezu perfekte Symbiose ein; natürlich mit deutlichem Pendelausschlag Richtung "John Wick". "The Accountant" hat mir im noch jungen Blu-rayjahr 2017 bisher mit deutlichem Abstand am Besten gefallen und bleibt definitiv in der Sammlung. Über kleinere audiovisuelle Mängel kann man hinweg sehen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 03.03.17 um 10:52
Robert Mazur arbeitet bei der DEA und ist in aller Regel undercover hinter Drogenhändlern her. Die ganz großen Fische erwischen sie jedoch nie, worauf seine Abteilung die Strategie ändert: statt die Pfade der Drogen und ihrer Händler zu verfolgen folgen sie nun dem Geld. Dazu gibt sich Mazur als Geschäftsmann aus, der über Kontakte einem der größten Kartelle anbietet, das Geld in großem Stil zu waschen. Und das Kartell beißt an, doch jeder weiß: wer mit dem Kartell einen Deal eingeht, geht einen Deal mit dem Tod ein. Besonders natürlich, wenn man Spitzel ist..
"The Infiltrator" ist trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der Beteiligung von Bryan Cranston lediglich ein 08/15-Undercovercop-Thriller geworden, der an verschiedenen kleinen Krankheiten leidet, unter anderem dass Cranston höchstens ein Mal seine Mimik erkennbar emotional verändert. Trotz seiner Länge wurden viele Facetten des Undercover-Agentenlebens wie zum Beispiel die Crux mit dem Doppelleben, daraus resultierende Absenzen von der eigenen Familie und damit einhergehende Spannungen zwar angeschnitten, aber nie vertieft, so dass das Undercover-Geschäft nicht so recht authentisch geschildert wird. Das Potential, dass sich durch Mazurs Fehler mit der "Verlobten" böte wird nicht genutzt und besonders eins fehlt: die stete, fühlbare Bedrohung durch Entdeckung durch die Kartelle kommt sehr deutlich zu kurz und lässt das Undercover-Leben lange Zeit eher wie ein Leben in Saus und Braus mit Sex, Drogen, Alkohol und Luxus denn in permanenter Angst wirken. Zudem ist "The Infiltrator" behäbig erzählt und besonders über geraume Zeit im Mittelteil wirkt der Film ab und an etwas langatmig. Die für ihre Brutalität berüchtigten kolumbianischen Kartelle werden nur ab und an in ihrer Grausamkeit gezeigt, was nicht der Realität entspricht.
Das Bild der Scheibe ist recht ordentlich, aber nichts besonderes. Die Schärfe könnte höher sein, unterstützt aber durch die Reduktion den 80ies-Look. Der Kontrast könnte ausgewogener, der Schwarzwert satter sein. In einigen dunklen Szenen rauscht es recht deutlich sichtbar.
Der Sound ist gut, hat es mit dem vorliegenden Material aber auch nicht übermäßig schwer. Wie gesagt kommt es nur selten zu Action, und dann stellen Dynamik und Bass zufrieden. Ein Mal klingt ein einzelner Schuss überlaut. Während des Restes des Films sind die Dialoge allzeit gut verständlich, und eine mäßige Surroundkulisse mit ab und an gut lokalisierbaren direktionalen Effekten ist durchaus vorhanden.
Bei den Extras vergebe ich den Wert der unten stehenden Bewertung (da nicht gesehen); die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Undercover-Drogencop-Filme gibt es zuhauf. Und fast alle sind spannender und besser als "The Infiltrator". Vermutlich setzte die Drehbuchautorin (Mutter des Regisseurs) zu sehr auf den menschlichen Aspekt des sich ins Vertrauen anderer Einschuleichens, baut dies aber (ebenfalls) nicht aus. Und so bestätigt sich letztendlich, dass "The Infiltrator" nichts halbes und nichts ganzes ist.
"The Infiltrator" ist trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der Beteiligung von Bryan Cranston lediglich ein 08/15-Undercovercop-Thriller geworden, der an verschiedenen kleinen Krankheiten leidet, unter anderem dass Cranston höchstens ein Mal seine Mimik erkennbar emotional verändert. Trotz seiner Länge wurden viele Facetten des Undercover-Agentenlebens wie zum Beispiel die Crux mit dem Doppelleben, daraus resultierende Absenzen von der eigenen Familie und damit einhergehende Spannungen zwar angeschnitten, aber nie vertieft, so dass das Undercover-Geschäft nicht so recht authentisch geschildert wird. Das Potential, dass sich durch Mazurs Fehler mit der "Verlobten" böte wird nicht genutzt und besonders eins fehlt: die stete, fühlbare Bedrohung durch Entdeckung durch die Kartelle kommt sehr deutlich zu kurz und lässt das Undercover-Leben lange Zeit eher wie ein Leben in Saus und Braus mit Sex, Drogen, Alkohol und Luxus denn in permanenter Angst wirken. Zudem ist "The Infiltrator" behäbig erzählt und besonders über geraume Zeit im Mittelteil wirkt der Film ab und an etwas langatmig. Die für ihre Brutalität berüchtigten kolumbianischen Kartelle werden nur ab und an in ihrer Grausamkeit gezeigt, was nicht der Realität entspricht.
Das Bild der Scheibe ist recht ordentlich, aber nichts besonderes. Die Schärfe könnte höher sein, unterstützt aber durch die Reduktion den 80ies-Look. Der Kontrast könnte ausgewogener, der Schwarzwert satter sein. In einigen dunklen Szenen rauscht es recht deutlich sichtbar.
Der Sound ist gut, hat es mit dem vorliegenden Material aber auch nicht übermäßig schwer. Wie gesagt kommt es nur selten zu Action, und dann stellen Dynamik und Bass zufrieden. Ein Mal klingt ein einzelner Schuss überlaut. Während des Restes des Films sind die Dialoge allzeit gut verständlich, und eine mäßige Surroundkulisse mit ab und an gut lokalisierbaren direktionalen Effekten ist durchaus vorhanden.
Bei den Extras vergebe ich den Wert der unten stehenden Bewertung (da nicht gesehen); die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Undercover-Drogencop-Filme gibt es zuhauf. Und fast alle sind spannender und besser als "The Infiltrator". Vermutlich setzte die Drehbuchautorin (Mutter des Regisseurs) zu sehr auf den menschlichen Aspekt des sich ins Vertrauen anderer Einschuleichens, baut dies aber (ebenfalls) nicht aus. Und so bestätigt sich letztendlich, dass "The Infiltrator" nichts halbes und nichts ganzes ist.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 01.03.17 um 12:34
Checco ist (Klischee-) Italiener, wie ihn man sich als Deutscher gerne vorstellt: einerseits Macho, andererseits bei Muttern wohnend (und hier wird klar, woher die Bezeichnung "Hotel Mama" eigentlich stammt). Einerseits stets hinter einem Rock her, andererseits nicht willens zur Bindung. Einerseits berufstätig, andererseits.. im italienischen öffentlichen Dienst auf Lebenszeit verbeamtet. Und genau diese Anstellung auf Lebenszeit ist in Gefahr: durch die Reform der Administration soll nur Checco versetzt werden (ein Vorwand, um die Kündigung zu erzwingen), da dieser als einziger nicht mal einen behinderten Verwandten hat. Und so entsteht ein erbitterter Machtkampf zwischen der leitenden Beamtin Sironi und Checco: sie will ihn loshaben und versetzt ihn dafür sogar an den Nordpol, er will um jeden Preis seine lebenslange Anstellung behalten..
Im Blu-ray Disc Magazin hat der Autor des Reviews dem Film 9 von 10 Punkten verliehen, und das machte mich neugierig; oft kann man in diesem Journal mal einen Geheimtipp entdecken der sonst unter dem eigenen Radar durchgeflogen wäre. Eins vorweg: 9 Punkte (also aufgerundete 5 Balken) erhält "Der Vollposten" von mir nicht, sondern nur die Hälfte.
Zugute halten muss man dem Film, dass sich die Italiener damit ordentlich selbst auf die Schippe nehmen und zeigen, wie sehr sie über sich selber lachen können. Das Beamtenwesen, der öffentliche Dienst allgemein, Korruption, Fahr- und Parkweise, Essen, Umgang mit Frauen, das häusliche Leben: alles wird auf liebevolle Weise karikiert; das sorgt für den einen oder anderen gelungenen Gag. Für meinen Geschmack gab es jedoch kaum richtige Brüller, sondern nur einige Schmunzler.
Der Lebensverlauf von Al Bano und Romina Power kommt einem Nationalheiligtum gleich, und der Humor erinnert schon stark an den einen oder anderen Adriano Celentano-Film, ohne dessen Klamaukigkeit und Slapstick zu imitieren. Mit starker Affinität zu dieser Art von Humor und zu Italien insgesamt mag der Film wie ein Kracher wirken, das ist nicht meine Art von Humor.
Das Bild ist top, ohne Referenzwerte zu erreichen. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität gut bis sehr gut. Die Farbgebung ist natürlich.
Der Sound ist sehr zurückhaltend, dabei aber beileibe nicht schlecht. Surroundgeräusche sind stets gegeben, aber eben nur dezent; und beim genaueren Hinhören kann man recht gut ortbare direktionale Effekte erlauschen. Am voluminösesten ertönen die Nationalheiligtümer aus Italiens Schlagermuseum aus den Speakern.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich daher EnZos Wertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für italienischen (Film-) Humor muss man ein Faible haben, und das habe ich einfach nicht. Ich habe Freunde, die sich bei Bud Spencer und Terrence Hill noch immer schlapp lachen können; die Phase war bei mir mit 13 vorbei. Celentanos Humor war mir ebenfalls zu.. ja, was eigentlich? Zu schlicht vielleicht? Da ist "Der Vollposten" wesentlich intelligenter. Und doch: simply not my cup of tea. Jedenfalls nicht wirklich.
Im Blu-ray Disc Magazin hat der Autor des Reviews dem Film 9 von 10 Punkten verliehen, und das machte mich neugierig; oft kann man in diesem Journal mal einen Geheimtipp entdecken der sonst unter dem eigenen Radar durchgeflogen wäre. Eins vorweg: 9 Punkte (also aufgerundete 5 Balken) erhält "Der Vollposten" von mir nicht, sondern nur die Hälfte.
Zugute halten muss man dem Film, dass sich die Italiener damit ordentlich selbst auf die Schippe nehmen und zeigen, wie sehr sie über sich selber lachen können. Das Beamtenwesen, der öffentliche Dienst allgemein, Korruption, Fahr- und Parkweise, Essen, Umgang mit Frauen, das häusliche Leben: alles wird auf liebevolle Weise karikiert; das sorgt für den einen oder anderen gelungenen Gag. Für meinen Geschmack gab es jedoch kaum richtige Brüller, sondern nur einige Schmunzler.
Der Lebensverlauf von Al Bano und Romina Power kommt einem Nationalheiligtum gleich, und der Humor erinnert schon stark an den einen oder anderen Adriano Celentano-Film, ohne dessen Klamaukigkeit und Slapstick zu imitieren. Mit starker Affinität zu dieser Art von Humor und zu Italien insgesamt mag der Film wie ein Kracher wirken, das ist nicht meine Art von Humor.
Das Bild ist top, ohne Referenzwerte zu erreichen. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch, Kontrast, Schwarzwert und Plastizität gut bis sehr gut. Die Farbgebung ist natürlich.
Der Sound ist sehr zurückhaltend, dabei aber beileibe nicht schlecht. Surroundgeräusche sind stets gegeben, aber eben nur dezent; und beim genaueren Hinhören kann man recht gut ortbare direktionale Effekte erlauschen. Am voluminösesten ertönen die Nationalheiligtümer aus Italiens Schlagermuseum aus den Speakern.
Extras habe ich nicht angesehen, ich schließe mich daher EnZos Wertung an. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: für italienischen (Film-) Humor muss man ein Faible haben, und das habe ich einfach nicht. Ich habe Freunde, die sich bei Bud Spencer und Terrence Hill noch immer schlapp lachen können; die Phase war bei mir mit 13 vorbei. Celentanos Humor war mir ebenfalls zu.. ja, was eigentlich? Zu schlicht vielleicht? Da ist "Der Vollposten" wesentlich intelligenter. Und doch: simply not my cup of tea. Jedenfalls nicht wirklich.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 28.02.17 um 11:05
Der Irgendwas-Agent Sam Chisholm (in Nebraska, X,Y,Z und 7 weiteren Bundesstaaten) muss trotz seines Amtes mit Geld überredet werden, den Einwohnern von Rose Creek zu Hilfe zu eilen: der skrupellose und brutale "Geschäftsmann" Bogue versucht, sich das umliegende Land mit den reichen Goldvorkommen unter den Nagel zu reißen und geht dabei nicht gerade menschenfreundlich vor. Statt sich die Obrigkeit zur Hilfe herbei zu rufen, wirbt Chisholm jeden Vagabunden, Strauchdieb und Gewaltverbrecher an, der ihm begegnet. Scheinbar erforderliche Qualifikationen für den Job sind: die Schurken müssen Chisholm unbekannt sein und sie müssen ordentlich Gesetzesverstöße vorweisen können. Ein paar Wochen später kommt es dann zur Schlacht um Rose Creek..
"Die glorreichen Sieben" besteht aus einem Minimalgerüst an Story und zwei großen Ballereien, ist absolut vorhersehbar (und das gänzlich ohne Kurosawas "Die sieben Samurai" oder das Western-Original gesehen zu haben) und ist von vorne bis hinten ein Ärgernis. Die Charaktere werden äußerst kurz "eingeführt", ihre Motive (man beachte mal, wie der Indianer "gecastet" wird) sind ein Witz und plötzlich werden alle nach Minuten auf ein Mal nicht mehr von der Gier nach Geld getrieben, sondern verschreiben sich der Sache.
Aus irgendwelchen Gründen hielt es Antoine Fuqua für nötig, Political Correctness im Übermaß zu berücksichtigen, und so bestehen die "Glorreichen Sieben" neben drei Weißen aus einem Afro-Amerikaner, einem Mexikaner, einem Asiaten und einem Indianer. Hätte eigentlich nur noch ein Transsexueller, ein Schwuler, ein Behinderter mit Migrationshintergrund und ein Sozialhilfeempfänger gefehlt, um politisch korrekt alle Minderheiten zu repräsentieren. Nicht dass ich da voreingenommen wäre, aber: man kann´s auch übertreiben.
Dramatik? Null. Spannung? Nicht vorhanden, weil man eh weiß, wie´s ausgeht. Action? Jede Menge; oft gesehen, ausgelutscht und ermüdend. Hinzu kommt noch ein Western-Score, der westerniger ist als jeder andere jemals in einem Western gehörte Track.
Das Bild ist atemberaubend und mit das Beste, was ich in der letzten Zeit gesehen habe. Die Schärfe und die Plastizität sind außerordentlich hoch, der Schwarzwert ist satt und der Kontrast ist perfekt. Ein wenig liegt da auch der Hase im Pfeffer: mit einem Western verbinde ich steten Dreck, ein bisschen Hitzeflimmern und Staub. Das Bild von "Die glorreichen Sieben" lässt den High Def-Enthusiasten jubeln, aber ein Westernlook entsteht nicht so recht.
Auch die in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Tonspur ist über jeden Zweifel erhaben. Während der überlangen Actionszenen rummst und kracht es aus allen Richtungen, dass es eine Freude ist. Aber auch die Feinzeichnung beherrscht der Track: erst in den ruhigeren Szenen im Mittelteil dringt das permanente Surroundgeschehen so richtig zum Zuschauer durch und beeindruckt mit hervorragender Signalortbarkeit.
Die Extras scheinen durchschnittlich umfangreich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Fuqua kann´s eigentlich und hat das besonders mit "Training Day" bewiesen. "Die glorreichen Sieben" ist für mich sehr deutlich Fuquas schlechtester Film und siedelt sich noch weit hinter "Olympus has fallen" an. Kurosawa und Sturges dürften angesichts dieses Remakes noch immer in ihren Gräbern rotieren. Für mich und eigentlich für jeden Filmfan, besonders den Filmfan, der "Die sieben Samurai" und das Western-Original kennt, müsste dieses "Remake" wie ein Schlag ins Gesicht und eine Frechheit sein.
"Die glorreichen Sieben" besteht aus einem Minimalgerüst an Story und zwei großen Ballereien, ist absolut vorhersehbar (und das gänzlich ohne Kurosawas "Die sieben Samurai" oder das Western-Original gesehen zu haben) und ist von vorne bis hinten ein Ärgernis. Die Charaktere werden äußerst kurz "eingeführt", ihre Motive (man beachte mal, wie der Indianer "gecastet" wird) sind ein Witz und plötzlich werden alle nach Minuten auf ein Mal nicht mehr von der Gier nach Geld getrieben, sondern verschreiben sich der Sache.
Aus irgendwelchen Gründen hielt es Antoine Fuqua für nötig, Political Correctness im Übermaß zu berücksichtigen, und so bestehen die "Glorreichen Sieben" neben drei Weißen aus einem Afro-Amerikaner, einem Mexikaner, einem Asiaten und einem Indianer. Hätte eigentlich nur noch ein Transsexueller, ein Schwuler, ein Behinderter mit Migrationshintergrund und ein Sozialhilfeempfänger gefehlt, um politisch korrekt alle Minderheiten zu repräsentieren. Nicht dass ich da voreingenommen wäre, aber: man kann´s auch übertreiben.
Dramatik? Null. Spannung? Nicht vorhanden, weil man eh weiß, wie´s ausgeht. Action? Jede Menge; oft gesehen, ausgelutscht und ermüdend. Hinzu kommt noch ein Western-Score, der westerniger ist als jeder andere jemals in einem Western gehörte Track.
Das Bild ist atemberaubend und mit das Beste, was ich in der letzten Zeit gesehen habe. Die Schärfe und die Plastizität sind außerordentlich hoch, der Schwarzwert ist satt und der Kontrast ist perfekt. Ein wenig liegt da auch der Hase im Pfeffer: mit einem Western verbinde ich steten Dreck, ein bisschen Hitzeflimmern und Staub. Das Bild von "Die glorreichen Sieben" lässt den High Def-Enthusiasten jubeln, aber ein Westernlook entsteht nicht so recht.
Auch die in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Tonspur ist über jeden Zweifel erhaben. Während der überlangen Actionszenen rummst und kracht es aus allen Richtungen, dass es eine Freude ist. Aber auch die Feinzeichnung beherrscht der Track: erst in den ruhigeren Szenen im Mittelteil dringt das permanente Surroundgeschehen so richtig zum Zuschauer durch und beeindruckt mit hervorragender Signalortbarkeit.
Die Extras scheinen durchschnittlich umfangreich, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Fuqua kann´s eigentlich und hat das besonders mit "Training Day" bewiesen. "Die glorreichen Sieben" ist für mich sehr deutlich Fuquas schlechtester Film und siedelt sich noch weit hinter "Olympus has fallen" an. Kurosawa und Sturges dürften angesichts dieses Remakes noch immer in ihren Gräbern rotieren. Für mich und eigentlich für jeden Filmfan, besonders den Filmfan, der "Die sieben Samurai" und das Western-Original kennt, müsste dieses "Remake" wie ein Schlag ins Gesicht und eine Frechheit sein.
mit 2
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 25.02.17 um 11:05
Die Tschechoslowakei, 1941/1942: das ganze Land und besonders Prag leidet unter der Knute des "Reichsprotektors" und Chefs des Reichssicherheitshauptamtes Reinhardt Heydrich. Die in London verweilende tschechische Exilregierung setzt von Briten ausgebildete tschechische Fallschirmjäger ein, um im Land Anschläge zu verüben, den Widerstand zu stärken und die Nazis zu schwächen. Zwei davon, Josef Gabčík und Jan Kubiš, werden mit der "Operation Anthropoid" beauftragt: Reinhard Heydrich soll sterben..
"Operation Anthropoid" ist nicht nur nach historisch verbürgten Ereignissen verfilmt, sondern ist höchst authentisch: SS-Obergruppenführer Heydrich erlag einige Tage nach einem eigentlich missglückten Attentatsversuch seinen Verletzungen, und im Zuge der Vergeltungsmaßnahmen mussten nicht nur tausende von Tschechen ihr Leben lassen, auch die Attentäter kamen allesamt ums Leben.
"Operation Anthropoid" setzt mit der Landung der beiden Tschechen per Fallschirm im eigenen Land an, und bereits zu Beginn wird klar, dass die beiden kaum jemandem vertrauen können: allzu tief sitzt die Angst vor der skrupellosen und brutalen Vorgehensweise von Wehrmacht und SS, und so laufen die beiden stets Gefahr von ihren eigenen Landsleuten verraten zu werden. Dieses Gefühl bestimmt die Atmosphäre des Films nachhaltig und eindeutig: stets laufen die Protagonisten Gefahr, entdeckt zu werden, permanent droht ihre Tarnung aufzufliegen; und immer droht im Hintergrund Folter, Sippenhaft und Tod. Als sich aufgrund verschiedener Umstände Zeitdruck entwickelt und das Attentat überhastet durchgeführt werden muss, schleichen sich Fehler ein.
"Operation Anthropoid" lässt den Zuschauer hautnah mitfühlen, wie die Bevölkerung der besetzten Tschechoslowakei seinerzeit litt; und gleichzeitig erlebt man mit wie sich die Widerstandskämpfer beinahe schon neurotisch, aber dennoch zu Recht stets beobachtet und verfolgt wähnen. Ab dem Attentat selbst, das einige unverzeihliche Fehler wie eine vorher nicht getestete Waffe aufweist zeigt der Film, wie unbarmherzig, mörderisch und erschreckend skrupellos besonders die Gestapo vorging und wie konsequent und erbarmungslos die Deutschen die Attentäter bis zum bitteren Ende verfolgten.
Das Bild dieser Blu-ray ist eigentlich einerseits nur bedingt HD-würdig. Bedingt, weil durch die Verwendung von Zelluloid die Eigenschaften des Materials teils recht deutlich zum Vorschein kommen. Korn ist besonders in nicht perfekt ausgeleuchteten Szenen allgegenwärtig, aber selten wirklich störend. Meiner Meinung nach passte es andererseits jedoch außerordentlich gut zum Film; eine klinische Schärfe und Bildreinheit hätte den tollen filmischen, "historischen" Eindruck verfälscht. Die Schärfe ist nur gehobener Durchschnitt, außer in den Hintergründen: erstaunlicherweise ist da die Schärfe hoch. Der Kontrast ist recht ausgewogen, ebenso der Schwarzwert; und die Farbgebung ist so authentisch wie Kulissen und Kostüme.
Der in Deutsch vorliegende DTS HD MA 5.1-Track ist eher ein Meister der leisen Töne. Über weite Strecken des Filmes, besonders die die ersten beiden Drittel, dominieren die Dialoge; besonders hier jedoch besticht bereits die tolle Signalortbarkeit und die permanent vorhandene, wenn auch unaufdringliche Surroundkulisse. Im letzten Drittel spielt der Track deutlich dynamischer auf, und die Schusswechsel und Detonationen peitschen ordentlich durchs Wohnzimmer.
Die Scheibe hat kein Wendecover, und die Extras sind insgesamt mehr als übersichtlich.
Mein persönliches Fazit: "Operation Antropoid" ist zwar nicht so stargespickt wie "Operation: Walküre", bewegt sich aber qualitativ durchaus auf Augenhöhe. Der Film ist nicht nur spannend, sondern vor allem bestürzend: es ist fürchterlich, was unsere Ahnen seinerzeit im Nachbarland als Vergeltung für den Tod eines Einzelnen anrichteten. Filme wie "Operation Anthropoid" setzen nicht nur kaum bekannten Gesichtern ein Denkmal und verleihen ihnen ein Gewicht, sie ermahnen den Zuschauer auch daran nicht zu vergessen.
"Operation Anthropoid" ist nicht nur nach historisch verbürgten Ereignissen verfilmt, sondern ist höchst authentisch: SS-Obergruppenführer Heydrich erlag einige Tage nach einem eigentlich missglückten Attentatsversuch seinen Verletzungen, und im Zuge der Vergeltungsmaßnahmen mussten nicht nur tausende von Tschechen ihr Leben lassen, auch die Attentäter kamen allesamt ums Leben.
"Operation Anthropoid" setzt mit der Landung der beiden Tschechen per Fallschirm im eigenen Land an, und bereits zu Beginn wird klar, dass die beiden kaum jemandem vertrauen können: allzu tief sitzt die Angst vor der skrupellosen und brutalen Vorgehensweise von Wehrmacht und SS, und so laufen die beiden stets Gefahr von ihren eigenen Landsleuten verraten zu werden. Dieses Gefühl bestimmt die Atmosphäre des Films nachhaltig und eindeutig: stets laufen die Protagonisten Gefahr, entdeckt zu werden, permanent droht ihre Tarnung aufzufliegen; und immer droht im Hintergrund Folter, Sippenhaft und Tod. Als sich aufgrund verschiedener Umstände Zeitdruck entwickelt und das Attentat überhastet durchgeführt werden muss, schleichen sich Fehler ein.
"Operation Anthropoid" lässt den Zuschauer hautnah mitfühlen, wie die Bevölkerung der besetzten Tschechoslowakei seinerzeit litt; und gleichzeitig erlebt man mit wie sich die Widerstandskämpfer beinahe schon neurotisch, aber dennoch zu Recht stets beobachtet und verfolgt wähnen. Ab dem Attentat selbst, das einige unverzeihliche Fehler wie eine vorher nicht getestete Waffe aufweist zeigt der Film, wie unbarmherzig, mörderisch und erschreckend skrupellos besonders die Gestapo vorging und wie konsequent und erbarmungslos die Deutschen die Attentäter bis zum bitteren Ende verfolgten.
Das Bild dieser Blu-ray ist eigentlich einerseits nur bedingt HD-würdig. Bedingt, weil durch die Verwendung von Zelluloid die Eigenschaften des Materials teils recht deutlich zum Vorschein kommen. Korn ist besonders in nicht perfekt ausgeleuchteten Szenen allgegenwärtig, aber selten wirklich störend. Meiner Meinung nach passte es andererseits jedoch außerordentlich gut zum Film; eine klinische Schärfe und Bildreinheit hätte den tollen filmischen, "historischen" Eindruck verfälscht. Die Schärfe ist nur gehobener Durchschnitt, außer in den Hintergründen: erstaunlicherweise ist da die Schärfe hoch. Der Kontrast ist recht ausgewogen, ebenso der Schwarzwert; und die Farbgebung ist so authentisch wie Kulissen und Kostüme.
Der in Deutsch vorliegende DTS HD MA 5.1-Track ist eher ein Meister der leisen Töne. Über weite Strecken des Filmes, besonders die die ersten beiden Drittel, dominieren die Dialoge; besonders hier jedoch besticht bereits die tolle Signalortbarkeit und die permanent vorhandene, wenn auch unaufdringliche Surroundkulisse. Im letzten Drittel spielt der Track deutlich dynamischer auf, und die Schusswechsel und Detonationen peitschen ordentlich durchs Wohnzimmer.
Die Scheibe hat kein Wendecover, und die Extras sind insgesamt mehr als übersichtlich.
Mein persönliches Fazit: "Operation Antropoid" ist zwar nicht so stargespickt wie "Operation: Walküre", bewegt sich aber qualitativ durchaus auf Augenhöhe. Der Film ist nicht nur spannend, sondern vor allem bestürzend: es ist fürchterlich, was unsere Ahnen seinerzeit im Nachbarland als Vergeltung für den Tod eines Einzelnen anrichteten. Filme wie "Operation Anthropoid" setzen nicht nur kaum bekannten Gesichtern ein Denkmal und verleihen ihnen ein Gewicht, sie ermahnen den Zuschauer auch daran nicht zu vergessen.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 2
bewertet am 24.02.17 um 12:18
Texas, irgendwann im ausgehenden 19. Jahrhundert: der junge Texas Ranger David Kingston wird damit beauftragt, eine Mordserie in dem kleinen Örtchen Helena aufzuklären. Die im Rio Grande allesamt an der gleichen Stelle aufgefundenen Mordopfer sind samt und sonders Mexikaner, und das ist für die spätestens spätestens seit Alamo noch weniger spannungsfreien Beziehungen zwischen den noch jungen USA und Mexiko nicht gerade förderlich. Das Pikante daran: der Verdächtige; eine Art Baghwan des Westens; ist der Mann, der Kingstons Vater im Duell tötete. Kingston nistet sich quasi undercover in Helena ein, begleitet von seiner labilen Frau; die er nicht abwimmeln kann...
Der Western, lange Zeit ein eher totgesagtes Genre, hat vor einigen Jahren eine Renaissance erfahren. Nach einigen spektakulären Kassenerfolgen wie "Der mit dem Wolf tanzt" war es erneut einige Jahre still um die Western geworden, bis im neuen Millenium mit "Open Range", "3:10 to Yuma" oder "True Grit" einige herausragende Genrevertreter von sich reden machten. Schenkt man einschlägigen Kritikern Glauben, kommt "Das Duell" recht deutlich nicht an die großen Vorbilder heran, was ich so nicht stehen lassen will.
Die Story von "Das Duell" entwickelt sich eher gemächlich, und so bleibt Raum für die ausführliche charakterliche Darstellung der Hauptfiguren. Andernorts wird bemängelt, dass nie erläutert wird, wie "Sektenführer" Brant die Menschen in seinen Bann zieht. Für mich ergibt sich das bereits durch das Charisma von Woody Harrelson, der so ganz nebenbei ungeheuer verschlagen und gefährlich wirkt. Insgesamt wirkt die Stimmung stets unheilvoll und äußerst atmosphärisch. Die harten und rauhen Zeiten werden durch ungeschönte Brutalität aufgezeigt, die auch vor Frauen selten Halt macht. Die ruhige, aber stetig spannender werdende Story entlädt sich in einem blutigen Showdown, der bis zum Schluss vage offen lässt, wer nun auf der Strecke bleibt.
Liam Hemsworth zeigt in "Das Duell", dass er weit mehr kann als in "Hunger Games" gut auszusehen ; und Woody Harrelson, wie immer am Besten, wenn er skurrile Charaktere darstellen kann entwickelt eine Präsenz, die ihresgleichen sucht.
Das Bild fand ich nahezu tadellos. Eigentlich schlichen sich nur ganz selten minimale Unschärfen ein, ansonsten ist der Transfer makellos. Die Schärfe und besonders die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch beständig. Die Landschaft ist erstaunlich grün, und so straft die Farbgebung die sonst eher staubig braun-/sandfarben gehaltenen Genrevertreter schon fast Lügen. Der Kontrast ist ausgewogen, genauso der Schwarzwert; und die Plastizität ist recht ordentlich.
Der in DTS HD MA 5.1 gehaltene TRack wirkt auf den ersten "Blick" unspektakulär, denn aufgrund der seltenen Action muss die Tonspur kaum die Muskeln spielen lassen. Wenn die Schüße knallen, dann aber richtig: Abschüße und Einschläge lassen sich gut verfolgen, das ganze ist ordentlich dynamisch. Der Bass ist ein wenig unterfordert, aber das kann man regeln. Die Surroundkulisse fand ich hervorragend: immer ist etwas los auf den Rears und den Backsurrounds, und alles ist einwandfrei ortbar. Die Dialogverständlichkeit ist tadellos.
Die Extras hbe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorbewertern an. Meine Version hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, Western-Fan bin ich nicht per se, und gerade die alten aus den Fünfzigern (und besonders die mit "The Duke" John Wayne) gefallen mir eigentlich gar nicht. Einige der Neo-Western hingegen wie z. B. "The Salvation" oder "Sweetwater" (um zwei eher unbekannte Vertreter zu nennen) stehen noch immer in meiner Sammlung. "Das Duell" behalte ich wohl vorerst nicht, schließe aber einen späteren erneuten Kauf nicht aus. Für Western-Fans ist der Film durchaus einen Blick wert.
Der Western, lange Zeit ein eher totgesagtes Genre, hat vor einigen Jahren eine Renaissance erfahren. Nach einigen spektakulären Kassenerfolgen wie "Der mit dem Wolf tanzt" war es erneut einige Jahre still um die Western geworden, bis im neuen Millenium mit "Open Range", "3:10 to Yuma" oder "True Grit" einige herausragende Genrevertreter von sich reden machten. Schenkt man einschlägigen Kritikern Glauben, kommt "Das Duell" recht deutlich nicht an die großen Vorbilder heran, was ich so nicht stehen lassen will.
Die Story von "Das Duell" entwickelt sich eher gemächlich, und so bleibt Raum für die ausführliche charakterliche Darstellung der Hauptfiguren. Andernorts wird bemängelt, dass nie erläutert wird, wie "Sektenführer" Brant die Menschen in seinen Bann zieht. Für mich ergibt sich das bereits durch das Charisma von Woody Harrelson, der so ganz nebenbei ungeheuer verschlagen und gefährlich wirkt. Insgesamt wirkt die Stimmung stets unheilvoll und äußerst atmosphärisch. Die harten und rauhen Zeiten werden durch ungeschönte Brutalität aufgezeigt, die auch vor Frauen selten Halt macht. Die ruhige, aber stetig spannender werdende Story entlädt sich in einem blutigen Showdown, der bis zum Schluss vage offen lässt, wer nun auf der Strecke bleibt.
Liam Hemsworth zeigt in "Das Duell", dass er weit mehr kann als in "Hunger Games" gut auszusehen ; und Woody Harrelson, wie immer am Besten, wenn er skurrile Charaktere darstellen kann entwickelt eine Präsenz, die ihresgleichen sucht.
Das Bild fand ich nahezu tadellos. Eigentlich schlichen sich nur ganz selten minimale Unschärfen ein, ansonsten ist der Transfer makellos. Die Schärfe und besonders die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch beständig. Die Landschaft ist erstaunlich grün, und so straft die Farbgebung die sonst eher staubig braun-/sandfarben gehaltenen Genrevertreter schon fast Lügen. Der Kontrast ist ausgewogen, genauso der Schwarzwert; und die Plastizität ist recht ordentlich.
Der in DTS HD MA 5.1 gehaltene TRack wirkt auf den ersten "Blick" unspektakulär, denn aufgrund der seltenen Action muss die Tonspur kaum die Muskeln spielen lassen. Wenn die Schüße knallen, dann aber richtig: Abschüße und Einschläge lassen sich gut verfolgen, das ganze ist ordentlich dynamisch. Der Bass ist ein wenig unterfordert, aber das kann man regeln. Die Surroundkulisse fand ich hervorragend: immer ist etwas los auf den Rears und den Backsurrounds, und alles ist einwandfrei ortbar. Die Dialogverständlichkeit ist tadellos.
Die Extras hbe ich wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich den Vorbewertern an. Meine Version hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: nun, Western-Fan bin ich nicht per se, und gerade die alten aus den Fünfzigern (und besonders die mit "The Duke" John Wayne) gefallen mir eigentlich gar nicht. Einige der Neo-Western hingegen wie z. B. "The Salvation" oder "Sweetwater" (um zwei eher unbekannte Vertreter zu nennen) stehen noch immer in meiner Sammlung. "Das Duell" behalte ich wohl vorerst nicht, schließe aber einen späteren erneuten Kauf nicht aus. Für Western-Fans ist der Film durchaus einen Blick wert.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 20.02.17 um 06:21
Nachdem bei einem Autounfall auf vereister Strasse die Frau des Präsidenten der USA ums Leben kommt und Secret Service-Agent Mike Banning dies nicht verhindern konnte, wird er von Schuldgefühlen geplagt. Halt, ach nein, das war ja der Beginn von "Olympus has fallen". Als ob eine "Einleitung" am Verlauf des Filmes was ändern würde: der PotUS wird von Terroristen bedroht, dieses Mal halt in London; alle Geheimdienste und Antiterror-Spezialeinheiten sind a) nicht in der Lage, den Präsidenten aus der misslichen Lage heraus zu hauen und b) sind ohnehin infiltriert und so muss es halt Kal-El alias "Der Stählerne" aka Superman aka Mike Banning richten..
Wie "Olympus has fallen" ist auch "London has fallen" ein Actioner für den mental eher schlicht gestrickten Teil der (amerikanischen) Bevölkerung, die sich am liebsten Filme anschauen, in denen die Weltpolizei USA glorreich siegt und jede Menge Feinde umlegt. Interessant ist in dieser Hinsicht, dass der "Held" von einem schottischen Schauspieler dargestellt wird. Zu Beginn wird noch versucht, dem Zuschauer ein vages Gefühl zu vermitteln, dass auch die USA mit Drohnenangriffen "außenpolitisch" mal Fehler macht, der Rest ist kritikbefreites Actiongeballere, in der es nur noch eine eindeutige Schwarz-Weißzeichnung gibt und der (amerikanische) Held die Feinde der USA mit zynischen Sprüchen per Handarbeit zur Strecke bringt. Bis auf die etwas auffällig integrierten Special Effects ist die Action ganz ansehnlich, aber das täuscht nicht über die Message hinweg: nach Lesart der Amerikaner kann man viele außenpolitische Konflikte in diplomatischer Zusammenarbeit mit Smith & Wesson lösen.
Das Bild ist wechselhaft. In einigen Totalen ist das Bild herausragend gut, allerdings sind gerade dann die Special Effects überdeutlich als solche erkennbar. Dann wieder rauscht es unverständlicherweise in der einen oder anderen Szene. Der Film wurde meines Wissens digital aufgenommen, wenn also überhaupt von Filmkorn gesprochen werden kann, dann ist es künstlich zugefügt. Warum das in nur manchen Szenen der Fall sein sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Den Kontrast fand ich ausgewogen, ebenso den Schwarzwert; die Schärfe und die Tiefenschärfe ist sehr hoch.
Der Sound ist, wie es sich für einen züntigen Actioner gehört, hochdynamisch und bassstark. Wie der Film auch kümmert sich der Track nicht um Durchzeichnung und Details, sonder poltert ordentlich los, was die Fans solcher Filme natürlich vollauf zufrieden stellt.
Die Extras scheinen recht umfangreich, ich habe sie nicht angesehen und vergebe den Wert der Bewertungen unter mir bzw. des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vordergründig ist "London has fallen" ein handfester Action-Streifen, der in seiner Machart für manche sicherlich wohltuend an so manchen testosterongeschwängerten Sylvester Stallone- oder Arnold Schwarzenegger-/Bruce Willis-Streifen aus den Achtzigern und Neunzigern erinnert, bloß ohne permanent sichtbaren prallen Bizeps. Die zynischen Kills unter dem zwar nicht ständig sichtbaren, aber permanent fühlbaren Sternenbanner liefern jedoch die gleiche, ärgerliche Botschaft. 3 Balken sind eigentlich zuviel, aber 1 extra gibt es für Gerard Butler.
Wie "Olympus has fallen" ist auch "London has fallen" ein Actioner für den mental eher schlicht gestrickten Teil der (amerikanischen) Bevölkerung, die sich am liebsten Filme anschauen, in denen die Weltpolizei USA glorreich siegt und jede Menge Feinde umlegt. Interessant ist in dieser Hinsicht, dass der "Held" von einem schottischen Schauspieler dargestellt wird. Zu Beginn wird noch versucht, dem Zuschauer ein vages Gefühl zu vermitteln, dass auch die USA mit Drohnenangriffen "außenpolitisch" mal Fehler macht, der Rest ist kritikbefreites Actiongeballere, in der es nur noch eine eindeutige Schwarz-Weißzeichnung gibt und der (amerikanische) Held die Feinde der USA mit zynischen Sprüchen per Handarbeit zur Strecke bringt. Bis auf die etwas auffällig integrierten Special Effects ist die Action ganz ansehnlich, aber das täuscht nicht über die Message hinweg: nach Lesart der Amerikaner kann man viele außenpolitische Konflikte in diplomatischer Zusammenarbeit mit Smith & Wesson lösen.
Das Bild ist wechselhaft. In einigen Totalen ist das Bild herausragend gut, allerdings sind gerade dann die Special Effects überdeutlich als solche erkennbar. Dann wieder rauscht es unverständlicherweise in der einen oder anderen Szene. Der Film wurde meines Wissens digital aufgenommen, wenn also überhaupt von Filmkorn gesprochen werden kann, dann ist es künstlich zugefügt. Warum das in nur manchen Szenen der Fall sein sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Den Kontrast fand ich ausgewogen, ebenso den Schwarzwert; die Schärfe und die Tiefenschärfe ist sehr hoch.
Der Sound ist, wie es sich für einen züntigen Actioner gehört, hochdynamisch und bassstark. Wie der Film auch kümmert sich der Track nicht um Durchzeichnung und Details, sonder poltert ordentlich los, was die Fans solcher Filme natürlich vollauf zufrieden stellt.
Die Extras scheinen recht umfangreich, ich habe sie nicht angesehen und vergebe den Wert der Bewertungen unter mir bzw. des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: vordergründig ist "London has fallen" ein handfester Action-Streifen, der in seiner Machart für manche sicherlich wohltuend an so manchen testosterongeschwängerten Sylvester Stallone- oder Arnold Schwarzenegger-/Bruce Willis-Streifen aus den Achtzigern und Neunzigern erinnert, bloß ohne permanent sichtbaren prallen Bizeps. Die zynischen Kills unter dem zwar nicht ständig sichtbaren, aber permanent fühlbaren Sternenbanner liefern jedoch die gleiche, ärgerliche Botschaft. 3 Balken sind eigentlich zuviel, aber 1 extra gibt es für Gerard Butler.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 15.02.17 um 13:02
Im ausgehenden 19. Jahrhundert ist aus Tarzan endgültig John Clayton, der Lord of Greystoke geworden, als ihm vom englischen Premierminister ein Vorschlag gemacht wird: der belgische König Leopold kann seine Armee nicht mehr finanzieren und so sind seine Kolonisationsträume in Afrika gefährdet. Gerüchte um Sklaverei, Diamantenhandel und -schmuggel dringen bis nach England und Amerika, und Greystoke soll zusammen mit einem Amerikaner die Lage peilen. Was weder Greystoke noch der Amerikaner wissen: die Belgier haben einen Deal mit einem afrikanischen Stamm laufen. Tarzan im Tausch gegen Diamanten...
Die neueste Tarzan-Verfilmung setzt einige Jahre nach der Rückkehr Tarzans nach England an und geht so deutlich andere Wege als alle vorherigen Verfilmungen (außer "Greystoke" vielleicht, der zum Teil die Zeit Tarzans in England beleuchtet). Greystoke ist also schon eine Weile der Edelmann in England und wird unter einem Vorwand zurück nach Afrika gelockt, damit die Rache eines Stammeshäuptlings vollzogen werden kann. Daraus entwickelt sich nach kurzem Vorgeplänkel die Abenteuergeschichte, die sich der Tarzan-Fan vorgestellt und gewünscht hat: es kommt viel Lianengeschwinge, viele Affen, ein paar Löwen und allerlei anderes afrikanisches Getier vor und einige handfeste Actionszenen, die in ihrer Machart auch vom "Wanted"-Regiseur Bekhmanbetov stammen hätten können. Insofern nichts neues, das aber ist in durchaus unterhaltsamer Manier aufbereitet. Wenn man nicht groß nachdenkt: Gorillas (und egal, ob die Affenart fiktiv sein soll oder nicht, sie sehen wie Gorillas aus) klettern nicht oder kaum auf Bäumen herum, der Waldmensch Tarzan mit langen, verfilzten Haaren ist im Dschungel glatt rasiert (und das nicht nur im Gesicht) und hat gepflegte Zähne, und bei der Verfolgung des Zuges in Fahrtrichtung per Liane müssten die als Lianenhalter fungierenden Bäume nicht nur ein paar hundert Meter VOR dem Zug, sondern auch noch einen Kilometer hoch sein. Egal, ich gehe an so was wohl zu wissenschaftlich ´ran.
Alexander Skarsgard wurde sicher nicht wegen seiner darstellerischen Fähigkeiten gecastet, Samuel L. Jackson kann ich langsam nicht mehr sehen, denn der Schauspieler ist gefühlt in jedem 1,2ten Film dabei, und Christoph Waltz entwickelt so langsam eine Hans Landa/ King Schulz/ Stavro Blofeld-Stereotype: er spielt sich offensichtlich am liebsten selbst.
Vielerorts wurde "Legend of Tarzan" gescholten, weil er angeblich ein etwas demütigendes und ab und an rassistisches Bild von Afrika zeichnen würde: die armen, unfähigen Schwarzen müssten unbedingt vom überlegenen weißen (Super-) Mann gerettet werden und ähnliches wird da geschrieben. Dass der Film in der Epoche der Kolonisation spielt wird bei der Kritik völlig verkannt.
Das Bild von "Legend of Tarzan" ist toll, was auch nicht weiter verwunderlich ist: der Film ist zu großen Teilen vor der Green- bzw. Bluescreen entstanden. Der Dschungel ist zwar ab und an tatsächlich Dschungel weil in Gabun aufgenommen, aber es sind eben doch viele CGI dabei. Die Tiere sind samt und sonders am Rechner entstanden. Der Film ist also über weite Teile eigentlich animiert; insofern ist die Bildqualität keine Überraschung. Dafür sind die CGI allesamt als solche erkennbar und nur bedingt gelungen integriert.
Der deutsche liegt wie der Originaltrack in Atmos vor. Mein Receiver gab den Sound in Dolby TrueHD wieder, und der Track hat es in sich. In den Actionszenen scheppert, kracht und grummelt es von allen Seiten, dass es eine wahre Freude ist; aber auch in den stilleren Szenen; vor allem im Dschungel, zeigt der Track, dass er nicht nur laut kann. Die Umgebungsgeräusche dringen klar ortbar aus allen Richtungen und Höhen, und auch die Mitten sind wohl ausgewogen stets präsent.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den vorliegenden Durchschnitt, die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Legend of Tarzan" kann man sich durchaus ein Mal ansehen, aber man muss ihn nicht gesehen haben. Dazu bietet der Film zuviel altbekanntes und zu wenig neues und innovatives. Anfangs entwickelt sich der Film gut und böte Raum für eine etwas tiefer greifende Story, um in der zweiten Hälfte zum relativ einfach gestrickten Actioner zu mutieren. Sowas hat man schon öfter gesehen, und schon öfter besser.
Die neueste Tarzan-Verfilmung setzt einige Jahre nach der Rückkehr Tarzans nach England an und geht so deutlich andere Wege als alle vorherigen Verfilmungen (außer "Greystoke" vielleicht, der zum Teil die Zeit Tarzans in England beleuchtet). Greystoke ist also schon eine Weile der Edelmann in England und wird unter einem Vorwand zurück nach Afrika gelockt, damit die Rache eines Stammeshäuptlings vollzogen werden kann. Daraus entwickelt sich nach kurzem Vorgeplänkel die Abenteuergeschichte, die sich der Tarzan-Fan vorgestellt und gewünscht hat: es kommt viel Lianengeschwinge, viele Affen, ein paar Löwen und allerlei anderes afrikanisches Getier vor und einige handfeste Actionszenen, die in ihrer Machart auch vom "Wanted"-Regiseur Bekhmanbetov stammen hätten können. Insofern nichts neues, das aber ist in durchaus unterhaltsamer Manier aufbereitet. Wenn man nicht groß nachdenkt: Gorillas (und egal, ob die Affenart fiktiv sein soll oder nicht, sie sehen wie Gorillas aus) klettern nicht oder kaum auf Bäumen herum, der Waldmensch Tarzan mit langen, verfilzten Haaren ist im Dschungel glatt rasiert (und das nicht nur im Gesicht) und hat gepflegte Zähne, und bei der Verfolgung des Zuges in Fahrtrichtung per Liane müssten die als Lianenhalter fungierenden Bäume nicht nur ein paar hundert Meter VOR dem Zug, sondern auch noch einen Kilometer hoch sein. Egal, ich gehe an so was wohl zu wissenschaftlich ´ran.
Alexander Skarsgard wurde sicher nicht wegen seiner darstellerischen Fähigkeiten gecastet, Samuel L. Jackson kann ich langsam nicht mehr sehen, denn der Schauspieler ist gefühlt in jedem 1,2ten Film dabei, und Christoph Waltz entwickelt so langsam eine Hans Landa/ King Schulz/ Stavro Blofeld-Stereotype: er spielt sich offensichtlich am liebsten selbst.
Vielerorts wurde "Legend of Tarzan" gescholten, weil er angeblich ein etwas demütigendes und ab und an rassistisches Bild von Afrika zeichnen würde: die armen, unfähigen Schwarzen müssten unbedingt vom überlegenen weißen (Super-) Mann gerettet werden und ähnliches wird da geschrieben. Dass der Film in der Epoche der Kolonisation spielt wird bei der Kritik völlig verkannt.
Das Bild von "Legend of Tarzan" ist toll, was auch nicht weiter verwunderlich ist: der Film ist zu großen Teilen vor der Green- bzw. Bluescreen entstanden. Der Dschungel ist zwar ab und an tatsächlich Dschungel weil in Gabun aufgenommen, aber es sind eben doch viele CGI dabei. Die Tiere sind samt und sonders am Rechner entstanden. Der Film ist also über weite Teile eigentlich animiert; insofern ist die Bildqualität keine Überraschung. Dafür sind die CGI allesamt als solche erkennbar und nur bedingt gelungen integriert.
Der deutsche liegt wie der Originaltrack in Atmos vor. Mein Receiver gab den Sound in Dolby TrueHD wieder, und der Track hat es in sich. In den Actionszenen scheppert, kracht und grummelt es von allen Seiten, dass es eine wahre Freude ist; aber auch in den stilleren Szenen; vor allem im Dschungel, zeigt der Track, dass er nicht nur laut kann. Die Umgebungsgeräusche dringen klar ortbar aus allen Richtungen und Höhen, und auch die Mitten sind wohl ausgewogen stets präsent.
Bei den Extras vergebe ich wie üblich den vorliegenden Durchschnitt, die scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Legend of Tarzan" kann man sich durchaus ein Mal ansehen, aber man muss ihn nicht gesehen haben. Dazu bietet der Film zuviel altbekanntes und zu wenig neues und innovatives. Anfangs entwickelt sich der Film gut und böte Raum für eine etwas tiefer greifende Story, um in der zweiten Hälfte zum relativ einfach gestrickten Actioner zu mutieren. Sowas hat man schon öfter gesehen, und schon öfter besser.
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